Autor
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Thema: Privatgemach Allison Parker
und Jonathan Malfoy ^^
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 21.10.2007 14:54
05. September 2011
cf: Hütte vom Waldhüter
Allison hatte zu ihrer Verwunderung erstaunlich gut und tief
geschlafen. Genüsslich räkelte sie sich in ihrem Bett,
streckte sich wie eine schnurrende Katze und schaute dann mit einem
Lächeln zur Decke.
Sie hatte von ihrem kleinen Jonny geträumt… heute
würde sie ihn abholen, ihn endlich wieder in die Arme
schließen können.
Die Erinnerungen an den vergangenen Tag holten sie ein. Wie sie mit
ihrem Bruder im Wald gewesen war, der Zusammenstoß mit Ian, die
‚Therapie’… der Kuss! Sofort kribbelten ihre Lippen
wieder und ihr Herz begann wild zu schlagen, als sie sich mit den
Fingern über den Mund fuhr. Nein, das hatte sie nicht
geträumt, das war Wirklichkeit gewesen. War sie zu weit gegangen?
Ob Ian bereits etwas bereute? Oh sie hoffte nicht, denn sie gestand
sich ein, wie sehr sie das verletzen würde, auch wenn sie sich den
Gedanken an Liebe durchaus verbot. Es war Irrsinn, sie kannten sich
erst so kurz, waren sich praktisch vollkommen fremd. Und doch hatte sie
gespürt, dass da mehr war… etwas bedeutendes, etwas was
würde wachsen können… wenn auch er es wollte.
Und dann ihr Bruder… sie hatte sich noch immer nicht richtig daran gewöhnt. Wie auch in der kurzen Zeit! Ein Bruder…
glücklich vor sich hinlächelnd knuddelte sie ihr Kopfkissen
als wäre dies John und drückte ihm noch einen Kuss auf.
Schließlich stand sie auf, sprang in ihre Joggingsachen, band
sich einen Zopf und marschierte los. Es war ihr zur Gewohnheit geworden
jeden Morgen zu laufen, weniger aus sportlicher Hinsicht, mehr weil es
ihr einfach gut tat. Das waren ihre friedlichen Momente, in denen sie
ihren Gedanken nachhing, sich vollkommen frei fühlte. Ein lieb
gewonnenes Ritual, was sie auch in Hogwarts beibehalten wollte.
Die Ländereien der Schule lagen im tiefen Nebel und Allison sah
eigentlich nicht, wo sie genau hinlief, aber nachdem sie etwa eine
dreiviertel Stunde gerannt war, machte sie sich wieder auf den
Rückweg. Die ganze Zeit hatte sie überlegt, ob sie Ian und
John fragen sollte, ob sie sie begleiten wollten um Jonny abzuholen und
war schließlich zu dem Schluss gekommen, das fragen nichts
kostete.
Doch zuvor, sie war mittlerweile wieder in ihren Gemächern,
gönnte sie sich eine heiße Dusche, machte sich für den
Tag fertig und setzte sich schließlich an ihren Schreibtisch. Sie
wollte Draco schreiben, wollte den Vater ihres Sohnes davon in Kenntnis
setzen, wo Jonathan zukünftig wohnen würde. Mit einem
Lächeln stellte sie fest, dass es ihm wohl gar nicht so unrecht
sein würde, denn dass er bei einem Indianerstamm aufwuchs hatte
ihm nie wirklich gepasst. Alli nahm ein Pergament und begann in ihrer
feinen Schrift zu schreiben:
Liebster Draco!
Leider kenne ich derzeit deinen Aufenthaltsort nicht, aber ich hoffe,
dass die Eule dich dennoch erreicht und es dir gut geht. Es ist
mittlerweile wieder einige Zeit her, dass wir voneinander gehört
haben, aber ich weiß von Jonathan, dass du ihn besucht hast.
Der Grund, wieso ich dir jetzt schreibe ist folgender: Ich habe mir
eine neue Professorenstelle gesucht. Kannst du dich daran erinnern, als
du mir in Rumänien nahe gelegt hast, in Hogwarts zu lehren? Nun,
ich habe diesen Schritt tatsächlich gewagt. Nach den vielen
Jahren, bin ich in meine Heimat zurückgekehrt. Gemeinsam mit
Jonathan erhoffe ich mir hier einen Neuanfang, zurück zu unseren
Wurzeln. Unser Sohn wird mit mir hier im Schloss leben. Mir ist
bewusst, dass es dadurch sicherlich schwerer für dich wird, ihn
einfach spontan zu besuchen, aber sei dir Gewiss, dass ich dennoch
alles daran setzen werde um dir dies zu ermöglichen.
Noch ist der Kleine bei den Arapahos, aber ich werde ihn noch heute zu
mir holen. Ich weiß nicht, ob du von den jüngsten,
dramatischen Ereignissen gehört hast, die in Hogwarts geschehen
sind und ich muss gestehen, dass sie mich haben zögern lassen,
Jonathan zu mir zu holen. Das dunkle Mal leuchtete über dem
Schloss… Bellatrix Lestrange hat eine Schülerin auf dem
Gewissen… Du wirst es sicher selber gespürt haben…
das Brennen des Males…
Ich zauderte, weil ich glaubte, dass Jonathan vielleicht in Amerika
sicherer sei als hier. Aber ich kann und will ihm nicht das gleiche
zumuten, wie es meine Eltern mir zugemutet hatten. Er soll nicht auch
irgendwann glauben, dass er abgeschoben wurde. Hier bei mir ist sein
Platz und ich glaube, dass auch du das so sehen wirst.
Alsbald werde ich dir Bilder von unserem Sohn schicken und vielleicht ist es dir ja bald möglich ihn zu besuchen.
Ich hoffe wirklich es geht dir gut und ich höre bald von dir.
Liebe Grüße
Herzlichst
Deine Allison
Die junge Frau rollte den Brief zusammen, setze ihr Siegel und nahm
dann das nächste zur Hand. Sie wollte Azazel noch antworten, ihrem
alten Freund und Mentor.
Lieber Azazel !
Es freut mich zu hören, dass du wieder gesund und munter in
England verweilst und ich kann es kaum erwarten, dich hier in Hogwarts
begrüßen zu können, viel zu lange ist es her, dass wir
das letzte Mal miteinander reden konnten.
Die Sache mit den Drachen beunruhigt mich durchaus. Bist du sicher,
dass es meinen Draco nicht betreffen wird? Was für Gründe
führen die Franzosen an? Das Drachengesetz ist doch durchaus schon
ziemlich streng meiner Meinung nach. Aber ok, ich bin ja auch
persönlich betroffen, vielleicht siehst du das anders?
Wann genau in etwa wirst du denn in Hogwarts eintreffen? Ich selber
werde heute morgen noch nach Amerika apparieren um meinen kleinen
Sonnenschein Jonny zu holen. Trotz der jüngsten Ereignisse (du
hast sicher von den grausamen Dingen erfahren, die geschehen sind?),
habe ich mich dazu entschlossen ihn zu mir zu holen. Die Gründe
dafür kannst du dir sicher denken.
Oh Azazel, es sind so viele Dinge in meinem Leben geschehen seit dem
ich in Hogwarts verweile, ich hoffe wirklich du wirst bei deinem Besuch
die Zeit finden mit mir gemeinsam einen Kaffee zu trinken.
Es grüßt sich ganz herzlich
Deine Allison
Auch diesen Brief versiegelte Alli. Schnell zog sie sich ihren Umhang
an, griff die beiden Pergamente und machte sich auf den Weg in die
Eulerei. Sie selber verfügte über keine eigene Eule, aber
wozu gab es die Schuleulen? Mit geschickten Fingern befestigte sie die
beiden Briefe an den Füßen von Zweien, schaute kurz zu wie
die beiden Vögel sich in die Luft erhoben und davon flogen, ehe
sie wieder zurück in den Lehrertrakt ging.
Ob Ian schon aufgestanden war? Sie wollte ihn fragen ob er sie begleiten wollte…
Kurz zögerte sie vor seiner Tür, gab sich aber dann einen
Ruck und klopfte leise an, in der Hoffnung ihn nicht zu wecken.
Mit klopfendem Herzen wartete sie was geschehen würde.
tbc Privatgemach Ian Zubarew
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 04.01.2008 21:32
cf Lehrerzimmer
Allisons Herz klopfte automatisch schneller, als Ian so direkt wieder
vor ihr stand. Beim Merlin, um wie vieles sie sich gleich besser und
auch sicherer fühlte, wenn sie in seiner Nähe war. Ihre Augen
funkelten ihn nahezu an, als sie nicht weniger amüsiert sein
Zwinkern erwiderte. „Du alter Charmeur“, kommentierte sie
seine Bemerkungen, die ihr dennoch schmeichelten und mit einem
bezaubernden Lächeln quittierte.
Knapp entgingen sie einem Zusammenstoß mit einem ihr fremden
Mann, dem Alli ebenso verdutzt hinterher sah wie Ian. Sie hatte
geglaubt wirklich langsam alle Kollegen vom Sehen her wenigstens zu
kennen, schließlich waren eben alle anwesend gewesen. Oder auch
nicht? Dass er eher unpassend gekleidet war und auch sonst eher
verlottert wirkte, darauf achtete Allison nicht. Sie gab nichts um
dererlei Dinge, sah den Menschen als Individuum und machte sie nicht an
ihrem Äußeren fest. Im Gegenteil, so Menschen wie dieser
Mann oder aber auch ihr Bruder lebten einfach nach ihren eigenen
Regeln, eine Fähigkeit, die ihr leider nicht zu eigen war,
zumindest nicht so ausgeprägt.
„Du ich habe keine Ahnung wer das war, aber das Gesicht der
Schulleiterin war...“, sie brach ab und konnte ein leises Grinsen
nicht verkneifen.
Es dauerte nicht lange bis sie im Lehrertrakt angekommen waren. Draco
war die ganze Zeit hinter ihnen geblieben, als spüre er, dass
etwas Abstand angebracht war um Ian nicht zu erschrecken. Als sie
schließlich Allis Gemächer betraten, die durch die
angekündigte Anwesenheit ihres Sohnes ein Zimmer mehr hatte als
die anderen der Kollegen, damit der kleine Junge eben auch einen
Privatbereich hatte, stockte der jungen Frau kurz der Atem. Alles war
absolut still, kein Geräusch war zu hören und vor allem war
auf den ersten Blick nichts zu sehen. Dunkelheit beherrschte den
Wohnraum. Wo war ihr kleiner Liebling? Dessen Hund? Maria?
Mit eiligen Schritten schritt sie durch ihren Wohnraum direkt zu Jonnys
Zimmer, wo sie erleichtert aufatmete und leise lächeln musste. Mit
einem Fingerzeig winkte sie Ian zu sich und deutete ihm, leise zu sein.
Anscheinend hatte die Hufflepuffschülerin dem kleinen Jungen etwas
vorgelesen, denn beide lagen zusammen gekuschelt auf dem Bett, wobei
das Buch zur Seite gerutscht war, denn Mädchen und Junge waren
eingeschlafen. Nayeli hatte es sich derweil am Fußende bequem
gemacht und schaute nur kurz auf, ehe sie selber auch weiter schlief.
Draco und der Hund waren gute Freunde, also machte der kleine Drache
sich dran, sich daneben zu legen und tat es ihm gleich.
Leise schloss Allison die Türe, um niemanden zu wecken und grinste dann Ian an.
„Sieht so aus, als wenn wir wirklich alleine wären“,
ihr grinsen wurde zu einem warmen Lächeln. Wieso klopfte denn ihr
Herz automatisch wieder so schnell bei dem Gedanken?
Etwas nervös drehte sie sich um und zog sich erst einmal ihren
Umhang aus. „Mach es dir bequem und fühl dich wie zu
Hause“, sagte sie noch.
Bisher hatte sie es noch nicht geschafft ihre Räume individuell zu
gestalten, lediglich ein paar Farbzauber und das Aufstellen ihrer
Bilder, die zum größten Teil neben Jonny den Indianerstamm
zeigten (auf einem waren allerdings ihre Eltern an ihrem Hochzeitstag
zu sehen) und gemütliche Kissen auf einer Sitzgruppe hatte sie
geschafft. Dennoch wirkte der Raum schon recht feminin, wenn auch
trotzdem urgemütlich.
Mit einem Zauber entfachte Allison ein Feuer im Kamin, entschuldigte
sich für einen Moment und verschwand, nachdem sie an ihrem
Kleiderschrank ein paar Dinge heraus geholt hatte kurz im Badezimmer,
wo sie schnell in ihre Freizeitkleidung schlüpfte, die aus einer
bequemen schwarzen Hose und einem dunkelroten, kuscheligen Pulli
bestand, der sanft ihre weiblichen Formen umspielte. Nur mit ein paar
dicken Socken an den Füßen kehrte sie innerhalb
kürzester Zeit wieder zu Ian zurück und setzte sich neben ihn
auf die Couch in die Nähe vom Kamin.
„Gott entschuldige“, fiel es ihr plötzlich siedend
heiß ein, „ich hab dich nicht einmal gefragt ob du etwas zu
trinken haben möchtest. Ich...“, sie lächelte verlegen,
„ich bin einfach keinen Besuch gewohnt. Darf ich dir was
anbieten?“
Dank der bestens ausgestatteten Schlossküche hatte sie einige
Vorräte, dennoch rief sie auch einen Hauself, denn sie hatte
ziemlichen Hunger. Ian sicher auch und als Lehrer hatten sie die
Möglichkeit auch in ihrem Räumlichkeiten zu essen, ein
ziemlich luxuriöses Privileg wie sie fand und tatsächlich
standen wenige Augenblicke später bereits einige
Köstlichkeiten auf dem Couchtisch, mehr als dass die beiden
eigentlich essen konnten.
Allison fühlte sich wohl, dennoch war es eine ungewohnte Situation
für sie. Seit vielen Jahren war sie zum ersten Mal wieder alleine
mit einem Mann. Er machte sie nervös, gleichzeitig genoss sie es
einfach mit ihm so vertraut zu sitzen. Dass er sie ziemlich
durcheinander gemacht hatte musste ihm klar sein. Immer wieder kam ihr
die Situation in den Sinn wo sie sich geküsst hatten, aber auch
wie sie ihn am morgen nur mit Boxershorts bekleidet gesehen hatte. Es
war wohl eher letzteres, was ihr erneut ein zartes Rosa auf die Wangen
zauberte.
Ihre dunklen Locken umspielten ihr Gesicht, als sie mit schief gelegten
Kopf Ian betrachtete und schließlich lächelte. Es gab so
vieles was sie zu gerne von ihm wissen wollte, sie kannten sich doch
gar nicht. Und doch übte er eine solche Anziehung auf sie aus und
verwirrte sie zunehmend.
„Erzähl mir von dir...wer bist du Ian Zubarew“, sagte
sie schließlich leise, aber ungewohnt offen. „Du hast heute
einen kleinen Einblick bekommen aus meinem Leben...“, ob er auch
mehr wissen wollte? Ob er Fragen hatte? Alli vermochte es nicht zu
sagen und begann mit dem Essen um ihre Verlegenheit und Unsicherheit zu
überspielen.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 05.01.2008 11:38
cf ~ Lehrerzimmer
Grinsend folgte Ian seiner Kollegin den Gang entlang, während er
sich noch einmal die halb verwahrloste Gestalt ins Gedächtnis
zurückrief, die ihnen eben vor dem Lehrerzimmer entgegengekommen
war. Wer auch immer er war, sie würden es in den nächsten
Tagen wohl zweifelsohne mitbekommen, wenn es sich um einen neuen Lehrer
handelte. Aber irgendwie hatte Ian auch das Gefühl, dass der Mann
wunderbar an diese Schule passen würde. Hier war doch alles ein
wenig anders und was käme da besser, als so einen spleenigen Mann
zu beschäftigen, den die Schüler mit hoher Wahrscheinlichkeit
sehr unterhaltsam finden würden?!
Er selbst freute sich zumindest schon mal auf die erste richtige
Begegnung mit dem Mann. Aber dass er vor Lachen überhaupt ein Wort
herausbekommen würde, wagte er zu bezweifeln. Obwohl... solange er
ihn nicht auch so umarmte, wie eben die Schulleiterin, war doch alles
in bester Ordnung.
Ian sagte lieber nichts über die Gedanken, die ihm durch den Kopf
schossen, und beobachtete lieber mit leicht gerunzelter Stirn, wie
Allison beim Anblick ihrer dunklen, und vollkommen stillen
Räumlichkeiten in blanke Panik zu verfallen schien. Zumindest kam
ihm das so vor.
Erst nach einigen Sekunden fiel dem Halbrussen wieder ein, dass sie ja
nun auch Jonathan bei sich beherbergen würde und von dem schien ja
gerade jede Spur zu fehlen. Ian spürte, wie auch er bei der
scheinbaren Abwesenheit des kleinen Jungen ein wenig unruhig wurde. Er
hatte Allisons Sohn wirklich gerne, immerhin war der Kleine ein
ziemlich aufgewecktes, scharfsinniges Bürschchen und einfach nur
liebenswert zu nennen.
Als seine Kollegin ihn jedoch leise zu sich winkte, schien alles wieder
in Ordnung zu sein. Lautlos trat er ebenfalls in die
Türöffnung zu Jonnys Zimmer und lächelte sanft über
das niedliche Schauspiel vor seinen Augen. Jonny lag zufrieden
schlafend in seinem Bett, zusammen mit einem Mädchen, dessen
kanariengelber Umhang über einem Stuhl hing. Also, eine
Schülerin aus dem Hause Hufflepuff. Jonathans Hund lag am
Fußende des Bettes und schnarchte ebenfalls seelenruhig vor sich
hin, was Draco ihm ohne groß zu überlegen gleichtat.
Wirklich ein süßes Bild und so, wie er und Allison einen
Augenblick lang gemeinsam in der Tür standen, kam Ian sich fast
ein wenig vor, als wären sie die Eltern, die ihren Sprössling
voller innigster Liebe beim Schlafen beobachteten, als gäbe es
nichts schöneres auf der Welt.
Bei der Vorstellung breitete sich ein seltsam wolliges Gefühl in
seinem Bauch aus, was durch Allisons Worte nicht gerade beruhigt wurde.
„Vollkommen allein“, wiederholte er daher und lächelte
erneut auf diese sanfte Art, wie er es eben auch beim Anblick der
schlafenden Kinder getan hatte. Mehr kam ihm gerade nicht über die
Lippen, da er sich gerade daran zurückerinnerte, was geschehen
war, als sie das letzte Mal allein gewesen waren. In Johns Hütte
bei ihrem Therapieversuch. Am Ende hatte das Ganze in einem Kuss
geendet, der Ian jetzt noch Gänsehaut bereitete.
Lieber kam er da Allisons Aufforderung nach und entledigte sich seines
Umhanges, bevor er sich auf die Couch setzte und sich neugierig umsah.
Frieren musste er in seinem dünnen, weißen Hemd allerdings
nicht, da seine Kollegin ein Kaminfeuer entfachte, bevor sie sich mit
einigen Sachen ins Bad zurückzog.
Kurz verweilte Ians Blick noch ein wenig auf die geschlossene
Badtür. In seinem Inneren herrschte eine Anspannung, die ihn
selbst überraschte. Normalerweise machten ihn solche Situationen
nie nervös, aber so langsam gewöhnte er sich ja daran, dass
hier in Hogwarts eben nichts so lief, wie es sein sollte.
Ein Abend nur mit Allison... eine wirklich verlockende Vorstellung. Da
konnte er nur hoffen, dass nicht eines der Kinder plötzlich wach
wurde und somit alles wieder durcheinander lief. Herrje, er hörte
sich wirklich schon langsam wie ein Vater an, der einige ruhige Stunden
mit seiner Frau verbringen wollte, ohne dass die Kinder etwas davon
mitbekamen. Der Gedanke erschreckte ihn ein wenig. Heiraten war ja nun
nicht wirklich sein Stil und Kinder zu haben... sicher, er liebte die
Kinder seines Bruders wie seine eigenen, doch...
Moment, was dachte er denn da??? Wie war er denn nun aufs Heiraten
gekommen? Er hatte heute noch keinen Alkohol getrunken und war demnach
bei klarem Verstand, aber dieses Thema war zum einen vollkommen
unsinnig und behagte ihm zum anderen gar nicht. Er kannte Allison
gerade mal ein paar Tage und da dachte er mit Sicherheit nicht ans
Heiraten... noch nicht.
Bevor er sich noch mehr in Unsinnigkeiten verstrickten konnte, kam
seine hübsche Kollegin zum Glück zurück... und wie
hübsch sie aussah. Atemberaubend! Vollkommen in Freizeitkleidung
wirkte sie mit einem Mal noch um ein vielfaches attraktiver.
„Wie ein Stern, der am Abendhimmel aufgeht“, murmelte er
leise, bevor ihm selbst klar wurde, dass er gerade laut gesprochen
hatte. Mit einem peinlich berührten Lächeln fügte er
noch hinzu: „Ich meine... der Pulli steht dir wirklich
ausgezeichnet. Eine tolle Farbe, die perfekt zu deinen schönen
Augen passt.“
Kurz hielt er inne, wurde sich bewusst, dass er schon wieder seltsames
Zeug redete und schüttelte verlegen den Kopf, in der Hoffnung,
dass Allison seine Worte möglicherweise gar nicht wirklich
mitbekommen hatte.
Zum Glück spielte sie die Rolle der Gastgeberin perfekt und bot
ihm stattdessen etwas zu trinken an, was er liebend gerne annahm,
allein schon um aus dieser Situation wieder herauszukommen. Wie hungrig
er noch dazu war, bekam er erst mit, als ein Hauself ihnen auch noch
einige Leckereien nach oben gebracht hatte, obwohl die offizielle Zeit
fürs Abendessen eigentlich schon vorbei war.
Nachdem sich Ian eine Tasse Tee für sich selbst und auch eine
für Allison eingeschenkt hatte und sich auch am Essen bedient
hatte, lehnte er sich mit seinem Getränk in der Hand zurück
und betrachtete die junge Frau an seiner Seite mit Wohlwollen. Wusste
sie eigentlich, wie wunderschön sie war? Allein wie ihre dunklen
Locken ihr über die Schultern und ins Gesicht fielen, während
sie ihn mit diesem Hundeblick beobachtete, ließ ihm das Herz
schneller schlagen. Ihre nächste Frage ließ ihn jedoch
wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren.
Er hatte ja irgendwo schon damit gerechnet, dass sie mehr über ihn
erfahren wollte, immerhin kannten sie sich praktisch gar nicht. Nur er
wusste jetzt einige Dinge über sie, doch für sie musste er
die große Unbekannte sein.
Verlegen räusperte Ian sich zunächst, bevor er langsam seine Tasse in den Händen drehte.
„Wo soll ich anfangen...“, begann er nachdenklich und
starrte auf die dunkle Flüssigkeit namens Tee. „Am besten am
Anfang, was?“ Er grinste schief und lehnte sich etwas
zurück, während er kurz darüber nachdachte, was er
erzählen sollte.
„Also, mein voller Name ist Ian Rasputin Zubarew. Geboren wurde
ich vor 29 Jahren in London, aber ich bin zweisprachig aufgewachsen,
weil mein Vater aus Russland kam, meine Mutter aber Engländerin
ist. Ich bin das mittlere von drei Geschwistern. Mein Bruder Alexej ist
sechs Jahre älter als ich und arbeitet als Auror. Er ist
verheiratet und hat Zwillinge. Ein Junge und ein Mädchen im selben
Alter wie Jonny.“
Bei dem Gedanken an die Beiden lächelte Ian erneut auf diese
liebevolle, stolze Art, bevor er sich kurz durch die dunklen Haare fuhr
und fortfuhr.
„Meine Schwester Emma ist vier Jahre jünger als ich. Sie hat
sich einen Traum erfüllt und arbeitet als Model, daher sehe ich
sie eigentlich kaum noch. Ich bin auf Durmstrang zur Schule gegangen
und war ein relativ guter Schüler. Außerdem war ich ein
glänzender Quidditchspieler und ich war Schulsprecher. Mein Vater
ist vor elf Jahren gestorben, was meine Mutter dazu veranlasste einen
Bücherladen in der Winkelgasse zu eröffnen. Wie du
weißt, unterrichte ich Alte Runen. Das kommt daher, weil mein
Lehrer auf Durmstrang mit damals ein Gespür für Runen
unterstellte und ich schon immer ziemlich fasziniert von ihnen war.
Mmh... was noch... du weißt, dass ich Tiere eigentlich nicht
sonderlich mag-“ Bei diesen Worten grinste Ian frech über
die stark abgemilderte Ausdrucksweise, sprach jedoch fast sofort
weiter. „Ansonsten spiele ich noch gerne Zauberschach oder lese
eben sehr gerne.“
Einen Augenblick ließ Ian verstreichen, bevor er zart
lächelte und nun seinerseits den Kopf schief legte, um Allison aus
seinen blauen Augen anzusehen. Den Tod seines Vaters hatte er gut
umschifft, den er verspürte gerade nicht im mindesten das
Verlangen zu erklären, dass sein Vater ein Todesser gewesen und
nach zwei Jahren in Askaban gestorben war. Er konnte nur hoffen, dass
Allison nicht darauf eingehen wollte.
„Reicht dir das?“, fragte er grinsend und zwinkerte ihr
amüsiert zu. „Jetzt bist du dran. Ich weiß, dass du in
Amerika gelebt hast, deine Eltern beim Kampf gegen Voldemort umgekommen
sind und Draco Malfoy der Vater deines Sohnes ist. Doch wer hat dich in
Amerika aufgenommen? Blöde Frage, aber was sind deine
Lieblingsbeschäftigungen oder Hobbys, wenn du es so nennen willst?
Und die wichtigste aller Fragen: Warum ausgerechnet Pflege magischer
Geschöpfe als Fach?“
Interessiert blickte Ian seine Kollegin an, während er
genießerisch in ein einfaches Wurstbrot biss und mit schiefem
Grinsen zu kauen begann.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 06.01.2008 00:00
Das letzte Mal, dass
sie mit einem Mann alleine gewesen war in so vertrauter Runde war
bereits einige Jahre her. In Rumänien... mit Draco. Wenn ihr
damals jemand gesagt hätte was alles geschehen würde... sie
hätte ihn ausgelacht. Aber sie hatte sich in ihn verliebt, in
Draco, den ehemaligen Todesser, den sie anfangs kaum ertragen konnte.
Nun das Gefühl ruhte zunächst wohl auf Gegenseitigkeit, aber
die ganzen Umstände hatten dem jeweils anderen gezeigt, wie er als
Mensch wirklich war. Und beide... ja sie hatten sich aufrichtig geliebt
und Allison wusste noch ganz genau wie unglücklich sie gewesen
war, als sie sich trennten. Für ihre Liebe hatte es nie eine
Zukunft gegeben, obwohl Jonathan aus ihr entstanden war. Aber sie
hatten es geschafft, sie waren Freunde geworden, auch wenn ihr Kontakt
meist nur schriftlich war. Beide hatten sie irgendwann mit ihren
Gefühlen abgeschlossen. Aber Alli war sich auch immer sicher
gewesen, dass sie nie wieder für einen Mann etwas empfinden
könnte. Eigentlich hatte sie es auch nie gewollt, denn an den
Schmerz den ihr diese Gefühle bereitet hatten, hatte sie nie
vergessen und vor allem wollte sie ihn nie wieder erleben. Sicher, sie
war einsam gewesen, aber das war etwas, was sie kannte und womit sie
gut hatte leben können.
Und dann war Ian in ihr Leben getreten, wie ein Wirbelsturm hatte er
sie geplättet, im wahrsten Sinne des Wortes. Er übte eine
Anziehung auf sie aus, die schon fast unheimlich war und weckte
Gefühle in ihr, die sie lange begraben geglaubt hatte.
Seine Komplimente ließen sie sachte erröten, aber ihre Augen
und auch das Lächeln zeigten ihm, wie sehr sie seine Worte
freuten, auch wenn sie unfähig war außer einem
„Danke“ etwas zu erwidern, einfach aus dem Grund heraus,
weil sie es nicht gewohnt war. Ihr Herz klopfte, als hätte sie ihr
morgendliches Joggen hinter sich gebracht und ein Blick in seine Augen
verursachten ihr eine Gänsehaut.
Aber die Anspannung und die Nervosität legten sich schnell. Statt
dessen fühlte sie sich einfach nur wohl, locker, nichts war von
der Schüchternheit zu spüren, die sie sonst so schnell
überfiel, keine Angst, kein scheues Zurückziehen.
Voller Wärme lächelte sie ihn an, lauschte aufmerksam und
interessiert seinen Worten und konnte sich stellenweise ein leises
Grinsen nicht verkneifen. Sie kam sich stellenweise vor, als wenn sie
einen Lebenslauf lesen würde und doch saugte sie jede kleine
Information begierig auf. Sie wollte Ian kennenlernen, dieser
schöne Fremde, der ihr Innerstes aus so wunderbare Weise
erschütterte.
„Ob mir das reicht?“, fragte sie weich zurück und
schüttelte leicht den Kopf. „Nein, noch lange nicht“,
sie zwinkerte ihm zu, „aber jetzt weiß ich wenigstens deine
groben Daten“, sie lehnte sich zurück, ihre Tasse Tee in der
Hand und schien sich kurz zu sammeln um auf seine Fragen zu antworten,
als die Tür des Kinderzimmers aufging und Maria schüchtern
heraustrat. Dem Mädchen war es offensichtlich peinlich in die
vertraute Situation zu platzen und Allison stellte schnell ihre Tasse
ab und ging zu ihr hinüber. “Ihr Sohn schläft noch Miss Parker.“
Die junge Frau legte der Schülerin sanft eine Hand auf die
Schulter, während diese ihr berichtete, dass alles problemlos
verlaufen war und versicherte, wie leid es ihr tat, dass sie
eingeschlafen war. „Das macht überhaupt nichts. Ich danke
ihnen, sie haben mir wirklich einen großen Gefallen getan. Ich
hatte sie nicht wecken wollen, aber ich fürchte sie haben jetzt
das Abendessen verpasst...“, Alli legte kurz einen Finger ans
Kinn, zwinkerte dann Maria fröhlich zu und winkte ab. „Aber
warten sie, ich packe ihnen etwas ein. Sie haben sicherlich
Hunger.“
Der Hauself hatte ihnen wirklich viel zu viel gebracht, doch jetzt war
es auch Glück, denn so musste die Hufflepuff nicht den restlichen
Abend hungern. Normalerweise hätte Alli sie eingeladen bei ihr zu
essen, aber jetzt wollte sie mit Ian alleine sein. Aber sicher wollte
das Mädchen auch lieber schnell zu ihren Freunden und gewiss nicht
den Abend mit den Lehrern verbringen. Schnell hatte sie einige Dinge
eingepackt und geleitete schließlich Maria zur Tür.
„Vielen Dank noch einmal, sie waren meine Retterin.“
Noch ein paar gewechselte Worte und das Mädchen eilte bereits über den Flur.
Doch ehe sich Alli wieder zu Ian setzte, schaute sie noch einmal ins
Kinderzimmer, nur um zu sehen, dass ihr kleiner Liebling tief und fest
schlief. Der Tag war einfach zu aufregend gewesen, der Kummer, weil er
den Stamm verlassen musste, aber auch all das aufregende Neue.... dies
alles forderte seinen Tribut und so lag er selig in seinen
Träumen. Liebevoll deckte sie ihn zu, küsste ihn sanft auf
die Stirn und kehrte schließlich wieder zurück zu dem
Durmstranglehrer.
„Entschuldige“, sagte sie leise und setzte sich wieder
neben ihn, wenn auch unbewusst ein bisschen dichter als zuvor. Es tat
ihr leid, dass sie gestört worden waren, aber sie hatte nicht das
Gefühl, dass dadurch die Stimmung zerstört wurde. Im
Gegenteil, durch die Gewissheit, dass sie nun wirklich alleine waren,
denn Jonny würde gewiss nicht so schnell wach werden, fühlte
sie sich noch entspannter. Eine vorwitzige Strähne hinters Ohr
klemmend lehnte sie sich zurück, zog ein Bein auf die Couch und
machte es sich sichtlich bequem, eine Hand voll Trauben haltend, die
sie genüsslich aß. „Wo waren wir stehen
geblieben?“, sie grinste ihn kurz an, setzte aber sofort fort.
„OK, also ich wurde vor 25 Jahren in London geboren, aber ich hab
damals nicht wirklich viel von England kennengelernt. Ich bin ziemlich
behütet und beschützt aufgewachsen, kannte eigentlich nur das
Anwesen meiner Eltern. Dass ich einen Bruder hatte wusste ich damals
nicht, frag mich nicht warum, ich weiß es nicht. Mein Dad war
vorher schon einmal verheiratet mit Johns Mum, ich kann nicht
nachvollziehen, wieso er mir davon nie etwas gesagt hat, denn er ging
seinen Sohn immer besuchen, brachte ihm sogar Bilder von mir. Ich
wünschte ich hätte es gewusst...“, sie aß eine
weitere Traube, leckte sich kurz die Lippen und sprach dann weiter,
„naja als es dann Zeit wurde, nach Hogwarts zu gehen, beschlossen
meine Eltern, dass ich in Amerika zur Schule gehen sollte. Ich hatte
damals nichts von Voldemort mitbekommen, ich wusste von keinen
unruhigen Zeiten. Das Einzige was mir aufgefallen war, war dass meine
Eltern mehr arbeiteten als sonst. Naja ich wollte nicht nach Amerika,
so weit weg, alleine... aber alles Bitten und Betteln half nichts. Also
landete ich in New York. Kurz danach starben meine Eltern im Kampf.
Mein Dad hatte den Leiter des Internats als meinen Vormund bestimmt und
vorab schon dafür gesorgt, dass alles für mich geregelt war,
als hätte er geahnt, dass sie sterben würden...“, sie
sprach die ganze Zeit ganz ruhig, nur der letzte Satz war etwas leiser
gewesen. „Da saß ich dann in Amerika fest, in einem Land in
dem ich nicht sein wollte, ohne Eltern und eigentlich hab ich gedacht
auch ohne Familie. Ich ahnte ja nichts von John. Ich hab mich in die
Bücher gestürzt, so konnte ich irgendwie...“, sie
zuckte hilflos die Schultern, „vergessen. Pflege magischer
Geschöpfe war irgendwie mein Steckenpferd... meine Lehrerin
entdeckte, dass ich anscheinend ein ganz besonderes Talent im Umgang mit ihnen habe, auch wenn mir das damals natürlich nicht bewusst war. Ich ... spreche mit ihnen.“
Ihr war klar wie verrückt sich das für Ian anhören
musste, aber so war es wirklich. Es waren keine herkömmlichen
Worte, es war wie eine eigene Sprache die sie selber nicht hätte
übersetzen können. Aber so bekam sie Zugang zu den Tieren und
Wesen und auch wenn man es der kleinen, eher zierlichen Person nicht
zutraute, so hatte sie auch mit augenscheinlicher Leichtigkeit die
wildesten ihrer Sorte stets unter Kontrolle. „Bei den Tieren habe
ich mich immer wohl gefühlt, weißt du. Sie sind
ehrlich“, sie schaute Ian direkt an, „die Zeit nach dem Tod
meiner Eltern war nicht leicht für mich und ich kam auch nicht
wirklich mit meinen Mitschülern klar. Also zog ich mich
zurück, fand aber meine Ruhe eben bei den Tieren. Tiere sind
einfach so wie ihr naturell ist, man kann sie einschätzen und
weiß woran man ist. Bei Menschen ist das schon
schwieriger.“ Jetzt lächelte sie, denn ihr war klar, dass
Ian das sicher anders sehen würde, alleine schon wegen seiner
Tierphobie.
„Nach der Schule entschloss ich mich also PmG zu studieren und
dort traf ich auf Crock... er wurde mein Mentor, ein väterlicher
Freund. Ich hab dir und John ja erzählt, dass er es war, der mir
Draco schenkte und somit auch derjenige war, der mich nach
Rumänien schickte, wo ich Draco Malfoy kennenlernte...“, sie
legte den Kopf wieder schräg und schaute Ian eine Weile stumm an.
Was er wohl darüber dachte? Sie, deren Eltern durch die Hand von
Todessern gestorben waren, hatte eine Beziehung mit einem ehemaligen
Todesser. Allison erinnerte sich noch gut an den Moment wo sie erfahren
hatte, dass er einst einer gewesen war und auch welche Rolle er damals
gespielt hatte... Sie war so enttäuscht und maßlos entsetzt
gewesen.... und doch hatte sie später den wahren Draco Malfoy
kennen und eben auch lieben gelernt... Sie hatte nie wieder den
Todesser in ihm gesehen.
„Unsere Beziehung hielt nicht lange an. Wir hatten uns schon
getrennt, bevor ich wusste, dass ich schwanger war. Uns war klar, dass
es nie zwischen uns funktionieren konnte, denn auch wenn er kein
Todesser mehr war, so war sein Denken doch so gänzlich anders als
meins. Heute sind wir nur noch Freunde, wir schreiben uns, er besucht
Jonny natürlich immer wieder mal, wobei ich glaube hier in
Hogwarts ist das unmöglich“, sie musste nicht erklären
wieso, denn ihr war klar, dass ian sicherlich die Geschichte kannte um
Draco. „Die wenigsten wissen, dass er sein Vater ist. Ich
verheimliche es nicht, aber ich binde es auch keinem direkt auf die
Nase. Menschen sind grausam...“, Alli griff nach ihrem Tee und
trank einen Schluck, ehe sie wieder kurz schwieg. Das alles waren
Dinge, über die sie ansonsten eigentlich nicht sprach und doch
fiel es ihr hier bei Ian erstaunlich leicht. „Crock war durch
einen Unfall gestorben, noch ehe Jonathan geboren wurde. Naja und den
Teil mit den Indianern habe ich dir ja schon erzählt. Kennst du
Azazel Muldoon? Ich hab ihn bei einer Vorlesung kennengelernt. Dank ihm
und dank der Indianer hab ich es geschafft, zu Ende zu studieren, sogar
ziemlich schnell. Danach habe ich an meiner alten Schule unterrichtet,
aber wie gesagt, Amerika war nie meine Heimat, meine Heimat ist hier in
England... Und hier bin ich nun“, sie lachte leise und breitete
sie Arme aus, ehe sie sich noch ein paar Trauben nahm. „Und hier
habe ich auch meinen Bruder getroffen, von dem ich bis vor ein paar
Tagen noch nichts ahnte. Er hat mich erkannt, er hatte ja Kinderfotos
von mir. Irgendwie kann ich es immer noch nicht so richtig fassen, aber
es fühlt sich gut an...“, jetzt strahlten ihre Augen
förmlich. Noch ein paar weitere Trauben, dann setzte sie fort:
„Hobbys habe ich auch, ja. Genau wie du lese ich sehr gerne und
ich habe auch nichts gegen eine gute Partie Schach. Ich liebe die Natur
und ich gehe jeden Morgen joggen. Ich liebe Musik und ich si...“,
sie brach kurz ab und wurde doch etwas verlegen, „naja ich singe
sehr gerne.“ Tatsächlich konnte sie es sogar richtig gut,
tat es aber eigentlich nur wenn sie alleine war oder zusammen mit
Jonny. Da sie zu den Menschen gehörte, die sich gerne vor anderen
eher ‚unsichtbar‘ machen wollten, hätte sie niemals
vor anderen gesungen. „Naja viel mehr gibt es nicht über
mich zu erzählen... das war mein Leben in Kurzform glaub
ich“.
Nachdem sie ihren Tee ausgetrunken hatte, lehnte sie sich wieder
zurück, lehnte ihren Kopf gegen ihren Arm, den sie auf die
Rückenlehne gelegt hatte und schaute Ian mit ihren großen
Rehaugen an. „Wie war es für dich als dein Vater
starb?“, fragte sie plötzlich. Es war eine Gemeinsamkeit die
sie hatten, ahnte sie doch nichts von den Umständen.
„vermisst du ihn? Ich denke oft an meine Eltern... weißt du
dass ich noch nie an ihrem Grab war? Man hat mich damals nicht
gelassen... und ich war ja nie wieder hier. John will mit mir
hin...“
Ohne zu merken was sie tat hatte sie ihre Hand gehoben und Ian eine
Haarsträhne aus der Stirn gestrichen. Erst als ihre Fingerspitzen
seine Haut berührten wurde ihr klar was sie tat und biss sich
verlegen auf die Unterlippe, zog kurz ihre Hand zurück und hielt
inne. Ihr Blick suchte seinen, ehe sie schließlich doch die Hand
wieder zurück gleiten ließ und die Strähne
vollständig beiseite schob. Die ganze Situation kam ihr so
vertraut vor, als würde sie ihn schon ewig kennen und sie hatte
wirklich keinen Moment überlegt was sie da tat. Sie lächelte
zaghaft und etwas unsicher, wusste sie doch nicht wie sie sich nun
verhalten sollte.
|
Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
|
erstellt am 08.01.2008 07:25
Ian war sich nicht
sicher, doch er glaubte zu sehen und viel mehr noch zu spüren, wie
Allison die Situation und die Unterhaltung mit ihm genoss. Als er ihr
das erste Mal begegnet war – am See, wo er gleichzeitig auch auf
Miss Kazeki und den Wildhüter getroffen war – hatte sie eher
einen schüchternen Eindruck auf ihn gemacht. Sie schien sich
gegenüber fremden Menschen, wie er zu Beginn einer gewesen war,
nicht ganz wohl zu fühlen und zog lieber die distanzierte,
kollegiale Beziehung vor.
Wann also hatte sich ihr Verhältnis eigentlich geändert?
Hatte er schon im Wald gespürt, dass da mehr zwischen ihnen war
oder sein konnte? War das wirklich erst gestern gewesen, dass er sie im
Verbotenen Wald über den Haufen gerannt hatte, weil er der
felsenfesten Überzeugung gewesen war, dass Draco ihn verfolgte, um
ihn zu fressen? Oder hatte sich dieses wollige Gefühl erst
eingestellt, als sie in Johns Hütte gewesen waren und seine
Kollegin ihm so selbstlos angeboten hatte, ihn in einem ersten Versuch
von seiner Tierphobie zu kurieren?
Wann auch immer der entscheidende Augenblick gewesen war, es war gut,
dass er gekommen war und dann auch noch so früh im Jahr. Es war
noch nicht abzusehen, wie das mit ihm und Allison weitergehen
würde, doch er war froh, dass sie noch das ganze Schuljahr
über Zeit haben würden, um sich näher kennen zu lernen
und über weitere Schritte nachzudenken.
Denn was war denn bisher schon großartig zwischen ihnen passiert?
Sie hatten sich geküsst. Zweimal... nein, dreimal, wenn man den
Gute Nacht Kuss gestern abend mitzählte. Sie waren noch lange
nicht soweit, um voreilige Entscheidungen zu treffen. Denn, waren sie
doch mal ehrlich. Sie waren keine Teenager mehr, wie ihre Schüler.
Sie konnten sich nicht mehr so einfach in eine Beziehung stürzen,
die nach drei Wochen wieder für beendet erklärt werden
könnte. Jeder Schritt, den sie taten, musste sorgfältig
abgewogen werden, denn alles was sie taten, führte zu einer
Veränderung ihres professionellen Arbeitsverhältnisses.
Aber vielleicht war es auch gut, dass nicht alles so durchdacht und
geplant ablief, wie er es sich gerade in seinem Inneren vornahm. Wie
gut, dass manche Dinge in dieser Welt eben ihren eigenen Regeln folgten
und sie nun einmal nichts dagegen tun konnten.
Wie nun eben Allisons Berührung. Sie strich ihm eine
Haarsträhne aus der Stirn. Eine einfache Geste, die unter Freunden
vielleicht nicht viel bedeutet hätte. Doch sie waren schon
über den Zustand von Freundschaft hinaus. Zumindest kam es ihm in
diesem einen Augenblick so vor. Ihre Fingerspitzen auf seiner Haut
hinterließen ein sachtes Kribbeln. Ein Aufschrei nach mehr!
Doch diesem Verlangen konnte er gerade nicht nachgeben. So gerne er es
auch getan hätte. Daher erwiderte er nur sanft ihr Lächeln,
bevor er lieber schnell den Blick abwandte, um nicht erneut in Gefahr
zugeraten etwas selten dämliches zu tun, nur weil er sich in ihren
scheinbar einzigartigen Augen verlor.
Verlegen räusperte er sich, um den Frosch im Hals loszuwerden, der
sich zwischenzeitlich darin eingenistet hatte. Er musste sich wirklich
mehr auf die wesentlichen Dinge konzentrieren. Natürlich war er
sich bewusst, dass er hier mit einer schönen, jungen Frau
saß, die sein Herz alle Nase lang aus dem Rhythmus brachte. Doch
er durfte auch nicht vergessen, dass er hier saß, weil sie beide
darin übereinstimmten, dass es an der Zeit war, um sich näher
kennen zu lernen.
Und das, was er als nächstes vorhatte zu erzählen, war etwas,
das seinen ganzen Mut erforderte, denn immerhin hatte er es noch
niemandem erzählt, der nicht zu seiner Familie gehörte. Er
wollte ihr von seinem Vater erzählen. Von den Gedanken, die ihn
nach wie vor quälten. Von seiner Unsicherheit, von seiner inneren
Zerrissenheit. Weil er genau wusste, dass sie ihn womöglich
verstehen, es akzeptieren und ihm einen Teil seiner Verwirrung nehmen
konnte.
„Mein Vater...“, begann er daher langsam, wobei sein Blick
fest auf die Wand hinter Allison gerichtet war. Er konnte ihr einfach
nicht in die Augen sehen. Vielleicht, weil er sich davor
fürchtete, dass in ihren Augen Ablehnung stand? Er wusste ja
nicht, wie sie reagieren würde.
„Er ist jetzt 11 Jahre tot. Ich bekam die Nachricht, dass er
gestorben ist, nur wenige Stunden, nachdem ich mein Abschlusszeugnis
erhalten hatte. Ich will ganz ehrlich zu dir sein... in diesem
Augenblick war es mir egal.“
Ians Gesicht hatte eine bis dahin nicht gekannte Härte angenommen.
Doch nun hatte er einmal zu reden begonnen und in gewisser Hinsicht tat
es gut, dass er sich einmal alles von der Seele reden konnte. Seine
Mutter und seine Geschwister waren vorbelastet durch die strenge und
harte Hand des Ehemannes und Vaters. Hätte er ihnen gegenüber
seine Gefühle zum Ausdruck bringen wollen, hätte er mit hoher
Wahrscheinlichkeit nur ein großes Maß an Ungläubigkeit
geerntet.
„Mein Vater saß in Askaban, seit ich 16 Jahre alt war. Wenn
du zurück rechnest, war das in dem Jahr, indem es hier in
Großbritannien zum Kampf zwischen Voldemort und Harry Potter
gekommen ist. Ich glaube, du weißt, worauf ich hinaus will. Mein
Vater war ein Todesser. Und er war einer der schlimmsten Sorte.
Innerhalb der Todesser gefürchtet und respektiert wegen seiner
Grausamkeit und seiner Brutalität. Er war einer der strengsten
Verfechter der so genannten Reinblüterideologie. Diese
Ansichtsweise wollte er auch um jeden Preis an seine Kinder
weitergeben. Mein Bruder Alexej war der Erstgeborene und mein Vater
schenkte ihm demnach ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit. Ich
war nur der zweite Sohn, ich spielte nur die zweite Geige. Ich
bezweifle, dass mein Vater mich damals jemals wirklich ernst genommen
hat, denn Alexej zeigte sich eigentlich immer talentierter als ich.
Trotzdem war ich eifersüchtig auf meinen Bruder. Ich wusste nicht,
wie mein Vater in Wirklichkeit zu ihm war, wenn er ihm in seinem
Arbeitszimmer Privatlektionen erteilte. Ich liebte meinen Vater und
wollte unbedingt Beachtung von ihm bekommen, genau wie Alexej. Doch
egal was ich tat, es interessierte ihn nicht. Bis mein Bruder nach
Durmstrang geschickt wurde. Das war, als ich circa 5 Jahre alt
war.“
An dieser Stelle hielt Ian kurz inne, um sich erneut durch die dunklen
Haare zu fahren. Es war erstaunlich wie leicht ihm mit einem Mal alles
über die Lippen kam. Als hätten all die Worte die ganzen
Jahre über nur gewartet, dass er sie aussprach.
„Nachdem mein Bruder aus dem Haus war, schien mein Vater zum
ersten Mal wirklich zu registrieren, dass er noch einen zweiten Sohn
hatte. Ich will nicht ins Detail gehen, wie seine ‚Lektionen der
Differenzierung zwischen minderwertigen und höhergestellten
magischen Wesen’ aussahen – um ihn mit seinen eigenen Worte
zu zitieren. Ich will nur sagen: für ein Kind von 5 Jahren war es
die Hölle auf Erden. Bis zu dem Zeitpunkt, da mein Vater sich das
erste Mal für mich interessierte, hatte ich sozusagen
Narrenfreiheit. Meine Mutter ist eine wundervolle Person, die jedes
ihrer Kinder über alles liebte. Von ihr bekam ich in meinen ersten
Lebensjahren praktisch die Liebe, die mein Vater mir nicht geben konnte
oder wollte. Daher hatte ich bis zu dem Zeitpunkt auch eine ganze Menge
Freunde aus unserer Nachbarschaft, die jedoch alle entweder Muggel oder
Halbblüter waren, was meinen Vater natürlich überhaupt
nicht passte. Die Folge war das strikte Umgangsverbot mit ihnen.
Tagein, tagaus saß ich nur noch über Büchern, um zu
lernen, denn mein Vater stellte sehr hohe Erwartungen. In seinen Augen
benötigt jeder junge Mensche eine harte, führende Hand, die
ihm den Weg weist. Dennoch bitte ich dich, mich nicht zu verurteilen,
weil ich zu Beginn meines ersten Schuljahres in Durmstrang
tatsächlich all jene Verhaltensmuster befolgte, die man mir
eingebläut hatte. Ich dachte, es sei richtig, was er mir bis dahin
beigebracht hatte, schließlich hatte auch Alexej diese Erziehung
über sich ergehen lassen müssen und ich liebte meinen Bruder
vielleicht noch mehr als meinen Vater.“
Erneut machte Ian eine kleine Pause, diesmal um einen Schluck Tee zu
nehmen. In gewisser Weise füllte er nun die Lücken, die er
bei seinem ersten Bericht seines bisherigen Lebens gelassen hatte.
„Ich habe dir erzählt, dass mein Bruder Auror ist. Nach
meinem ersten Schuljahr in den Sommerferien ließ er die Bombe
platzen und verkündete seinen Berufswunsch. Und nun stell dir
meinen Vater vor, dessen eigener Sohn trotz seiner Bemühungen in
die entgegengesetzte Richtung schlug und Todesser bekämpfen
wollte, wie er einer war. Meine Mutter, meine Schwester und ich, wir
waren am Ende wohl ziemlich froh, dass sie sich nicht duelliert haben
und sich dabei am Ende gegenseitig umgebracht hätten. Zumindest
verstieß mein Vater Alexej und leugnete von da an seine Existenz,
was mich automatisch zum ersten und einzigen Sohn im Hause machte. Was
das für mich bedeutete, brauche ich ja wohl nicht zu schildern...
Ich stand unter Beobachtung wie noch nie. Jeder meiner Schritte, jede
Handlung wurde genaustens beobachtet, um zu verhindern, dass ich nicht
genauso aus der Reihe schlug wie Alexej. Als man meinen Vater
verhaftete und ihn lebenslang nach Askaban schickte, war ich mit einem
Mal... ich kann es nur antriebslos nennen. Zeit meines Lebens hatte ich
alles nur getan, um den Ansprüchen meines Vaters zu genügen,
um seine Anerkennung zu gewinnen. Ohne ihn schien es plötzlich
nichts mehr zu geben, was mich weiterhin zu Höchstleistungen
motivierte. Ich gestehe, dass ich zu Beginn meines letzten Jahres
wirklich mit dem Gedanken spielte, die Schule abzubrechen, denn ich sah
keinen Sinn mehr in meinem Leben. Ich habe erzählt gehabt, dass
mein ehemaliger Runenlehrer mir ein Gespür für die Runen
bescheinigte. Das war in meinem letzten Jahr und es war letzten Endes
der Antrieb dafür, dass ich mich selbst neu definierte und der
Grund dafür, dass ich Lehrer werden wollte. Mein Vater hatte Alte
Runen immer für Unsinn gehalten, er legte mehr Wert auf
Flüche, am besten schwarzmagische. Dennoch habe ich das Fach all
die Jahre über belegt gehabt, weil es mir Spaß machte und
ich es liebte mich in den Runenschriften zu verlieren. Als mein Vater
dann starb, war er mir egal geworden, denn ich hatte ja einen Ersatz
gefunden.“
Nachdenklich legte Ian den Kopf schief und versuchte einen Augenblick
lang irgendeine Regung in Allisons Gesicht zu entdecken. Doch noch war
seine Geschichte nicht zu Ende. Im Endeffekt kam jetzt erst der
wichtige Teil.
„11 Jahre ist das jetzt her. Ich habe meinen Vater nie gehasst.
Vielleicht habe ich ihn an manchen Tagen verabscheut, weil er so viel
Kontrolle auf mein Leben ausübte und vielleicht habe ich mich
selbst verabscheut, weil ich es wohlwollend zugelassen habe, nur um
weiterhin seine Aufmerksamkeit zu haben. Doch letzten Endes habe ich
erkannt, dass ich ihn nicht hassen kann, selbst wenn ich es gewollt
hätte. Ich vermisse ihn nicht, denn er hat bekommen, was er
für seine Taten verdient hat. Doch ich kann ihn nicht verurteilen
für etwas, dessen Hintergründe ich nicht kenne. Er war ein
Todesser, doch ich habe nie erfahren, was ihn dazu gemacht hat. Und
genauso halte ich es auch mit den heutigen Menschen, die sich noch als
Todesser bezeichnen. Ich kann sie weder hassen, noch verabscheuen. Wenn
ihre Erziehung auch nur im mindesten derjenigen gleicht, die ich als
Kind über mich ergehen lassen musste, dann kann ich sie nur
bemitleiden, denn letzten Endes haben sie nie die Wahl gehabt, die mir
durch die Verhaftung meines Vaters mit einem Mal gegeben worden war.
Ich habe einfach mit der Sache abgeschlossen. Besonders in Zeiten wie
diesen denke ich häufig an meinen Vater. Ich weiß, dass auch
er wieder an vorderster Front gestanden hätte, um seine
Vorstellungen von der Vernichtung von Muggelgeborenen zu verwirklichen.
Ich habe sein Grab nie besucht, doch es ändert nichts daran, dass
er mein Vater ist, egal was für ein Mensch er gewesen ist. Und ich
glaube...“
Ians Zögern weitete sich über einige, für ihn scheinbar
endlose Sekunden hin aus, bis er den Mut fand, die letzten Worte
auszusprechen. Die Worte, die er sich vorher eigentlich nicht mal
selbst in Gedanken hatte eingestehen wollen, die ihm nun aber klar
geworden waren, nachdem er so lange zu Allison gesprochen hatte.
„Ich glaube, dass ich meinen Vater trotz seiner Taten, trotz
seiner Fehler und trotz seines scheinbaren Fehlverhaltens immer geliebt
habe. Denn letzten Endes ist es doch eigentlich nur eine
Betrachtungsweise. Was uns aus unserer Sicht als falsch erscheint, ist
für die anderer Seite – in diesem Falle die Seite der
Todesser – richtig. Ich urteile nicht darüber und ich
urteile nicht mehr über meinen Vater.“
Stille breitete sich zwischen ihnen aus und Ian war sich einen Moment
lang nicht sicher, ob er das richtige getan hatte. Doch wenn er jemals
eine nähere Bindung zu seiner Kollegin aufbauen wollte, dann war
es ihm wichtig, dass sie davon wusste. Und im Moment war es für
ihn von Bedeutung, dass er gleich von Anfang an klare Verhältnisse
schuf.
„Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich so denke?“
Ganz leise hatte er diese letzte, nachträgliche Frage gestellt.
Die Frage nach Allisons Meinung, denn es bedeutete ihm viel, wie sie
nun nach allem über ihn urteilte. Nun, nachdem sie die Wahrheit
wusste.
|
Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
|
erstellt am 08.01.2008 19:56
Allisons Lächeln
wurde entspannter. Dass sie ihm die Haarsträhne aus der Stirn
gestrichen hatte war zunächst eine unbewusste Handlung gewesen,
dennoch eine sehr vertraute Geste. Die Sehnsucht die sie dabei empfand
erschreckte sie noch immer. Wie konnte man derart empfinden, wenn man
sein Gegenüber doch noch gar nicht kannte? Sie wollte ihn kennen,
sie wollte alles über ihn wissen, wollte nicht nur das Gefühl
haben, dass es eben schon so war. Ihr Kopf sagte ihr die ganze Zeit,
wie töricht sie sich eigentlich verhielt, vernünftig gesehen
kannten sie sich gerade mal einen Tag, was also in Merlins Namen
ließ sie andauernd so reagieren? Er war ihr Kollege... und dann
war da wieder ihr Herz, was ihr so deutlich sagte, was
sie empfand und das alles genau so richtig war wie es nun einmal war.
Ihre Annäherung war vorsichtig, sie hatten doch alle Zeit zu
erkunden, wer der jeweils andere wirklich war. Und genau damit hatten
sie angefangen und es war nicht nur sein sanftes Lächeln was sie
nach mehr gieren ließ, sondern eben auch all das, was er war, was
ihn ausmachte.
Sie spürte, dass er ihr mehr erzählen wollte, aber noch einen
Moment mit sich rang. Anscheinend fiel es ihm nicht so leicht, er wich
ihrem Blick aus, weshalb sie ihm ein aufmunterndes Lächeln
schenke. Sie hätte verstanden, wenn er einen Rückzieher
gemacht hätte und eben nicht preis gab, was ihm auf der Seele
brannte, wollte ihm aber auch signalisieren, dass sie ihm zuhören
würde.
Dann begann er von seiner Kindheit zu erzählen, verlieh dem groben
Umriss von vorhin tiefe und ließ augenscheinlich nichts aus, auch
wenn es vielleicht unangenehm war. Die ganze Zeit ruhten ihre braunen
Augen auf ihm, auch wenn ihre Miene ernst geworden war.
Nicht ein einziges Mal unterbrach sie ihn, ließ ihn einfach
reden, sein eigenes Tempo bestimmen und ließ alles gleichzeitig
erst einmal sacken.
War sie erschrocken über das was er ihr sagte? Definitiv nein! Sie
griff statt dessen seine Hand, drückte sie sanft und suchte seinen
Blick.
„Nein, du bist kein schlechter Mensch“, sagte sie
ergriffen. Dass sie es war hörte man an ihrer Stimme, wobei das
nicht am Inhalt selber lag, was er ihr gesagt hatte, sondern daran dass
er es ihr gesagt hatte. Das war wahrlich nichts, was man jedem
erzählte, schon gar nicht in diesen Tagen und es zeigte ihr, dass
egal was sich zwischen ihnen entwickeln würde, Ian es wirklich
ernst meinte. Und sie verstand nun auch wirklich, wie er sich
gefühlt haben musste, bevor endlich alles gesagt worden war, ihr
war es doch nicht anders gegangen, als sie davon gesprochen hatte, dass
sie ein Kind hatte und vor allem, wer der Vater war.
„Ian, ich will ehrlich sein“, sprach sie schließlich
nach einigen Augenblicken des Schweigens weiter, „vor ein paar
Jahren hätte ich dich mit Sicherheit verurteilt, dich und deinen
Vater. Es waren Todesser die mir meine Eltern nahmen und ich habe
damals aufrichtig Todesser gehasst. Ich sah in ihnen nur Mörder,
nur das Böse, irre Fanatiker, die um an ihr Ziel zu gelangen zu
grausamsten Mitteln greifen“, sie schaute ihn weiterhin ruhig an,
als wolle sie ihn mit ihrem Blick direkt in die Seele blicken,
gewährte ihm aber gleichzeitig auch Zugang zu ihrer eigenen.
„Mein Professor damals, Crock, hat über Jahre immer wieder
versucht mir deutlich zu machen, dass eine Münze zwei Seiten hat,
aber ich war blind und taub für alles was er sagte. Dann schickte
er mich nach Rumänien um ein Drachenei zu holen. Ich wollte nicht
auf diese Reise Ian. Es bedeutete unter Fremden zu sein, Menschen haben
mir von je her irgendwie Probleme gemacht und alleine schon der Gedanke
daran bereitete mir Angst. Aber mir blieb keine andere Wahl und ich
fuhr nach Rumänien. Dort traf ich auf Draco, der ebenso eine Figur
in einem Spiel war, dass mein aber auch sein Mentor sich erdacht
hatten. Arsenius, so hieß er, und Crock waren alte Freunde und
hatten beschlossen ihren beiden Schützlingen eine Lektion zu
erteilen. Ich ahnte bei unserem Treffen damals nicht, wer er
war. Wir mochten uns beide nicht, ich war ihm wohl zu...
schüchtern und weich, ich fand ihn einfach nur arrogant und
herablassend. Aber die eingefädelten Umstände zwangen uns
miteinander auszukommen irgendwie, denn ich musste auch noch bei ihm
wohnen.“
Allison fand, dass sie Ian all das erzählen musste, damit er
wirklich verstand, wie sie selber dachte. Deswegen berichtete sie auch
davon, wie Draco und sie schließlich beschlossen, zusammen zu
arbeiten, als es um den entführten Magierjungen ging, der bei
einem Muggel gefangen gehalten wurde, der alles magische sammelte.
Neben magischen Artefakten, einige davon wirklich gefährlich,
über verschiedene magische Wesen und eben bishin zu einem kleinen
Zauberer, der seiner Sammlung das ‚Sahnehäubchen‘
verpassen sollte. „Anfangs war es wirklich nicht leicht, denn
Draco und ich vertraten vollkommen verschiedene Ansichten. Während
er auf die Reinblütigkeit schwor, bin ich der Meinung dass jeder
Mensch, egal welcher Herkunft er ist oder welche Fähigkeiten er
hat das Recht hat frei zu leben. Wir stritten immer wieder, aber noch
immer ahnte ich nicht, wer er wirklich war. Ich habe in Amerika gelebt,
meine Eltern hatten mich vorher vollkommen von allem abgeschirmt, ich
hatte den Namen Malfoy noch nie gehört. Langsam aber respektierten
wir den jeweils anderen, rauften uns zusammen. Und als wir wegen der
Sache in einem Gasthaus waren, getarnt als Liebespaar, kam ein Mann,
ziemlich fieser Kerl, beschimpfte mich als Todesserschlampe und griff
Draco an. Du kannst dir sicher vorstellen, was in mir in dem Moment
vorging...“, sie drückte sanft noch einmal seine Hand, die
sie die ganze Zeit über noch nicht los gelassen halte. „Nur
weil ich dem entführten Jungen helfen wollte, blieb ich und machte
weiter... und lernte Draco besser kennen. Wir unterhielten uns, er
erzählte mir von sich, seiner Familie, seinem Denken... so wie ich
ihm von mir erzählte. Und zum ersten Mal lernte ich wirklich die
‚andere Seite‘ kennen, bekam einen Einblick und kam ans
nachdenken... all die Gespräche die Crock stets mit mir
geführt hatte, sein Bemühen mir die Augen zu öffnen und
mein stures Dagegenlenken. All das wurde mir da klar und ich erkannte,
wie recht er hatte. Versteh mich nicht falsch, ich heiße noch
immer nicht gut, was die Todesser machen, ich kann ihren Weg nicht
verstehen und die Art und Weise ihre Ziele zu vertreten und
durchzusetzen. Aber bei Draco, der selbst einmal einer von ihnen
gewesen war sah ich, wieso er so geworden war.“, ihr Mund war vom
vielen Reden ganz trocken geworden und sie trank einen Schluck Tee.
„Ich weiß nicht was aus mir geworden wäre, wenn meine
Eltern nicht die gewesen wären, die sie nun einmal waren. Wir
werden in unserer Kindheit geformt und in die Richtung gedrängt,
die unsere Eltern für die richtige halten. Du hast deinen Vater
geliebt, trotz allem was er dir und deiner Familie auch angetan hat. Du
verurteilst ihn nicht und ich kann es verstehen. Wer nicht ich, wer
dann? Ich habe einst den Mann geliebt, der Albus Dumbledore töten
wollte und die Todesser damals hier in Hogwarts einließ. Wer bin
ich, dass ich dein Denken verurteilen könnte? Himmel, er war dein Vater!“,
sie holte ein paar Mal tief Luft, denn sie hatte sich regelrecht in
Rage geredet. „Die Taten deines Vaters Ian mag ich nicht gut
heißen, aber es sind nicht deine Taten. Ich verurteilte dich
nicht weil du so empfindest wie du es tust“, jetzt huschte zum
ersten Mal wieder ein kleines Lächeln über das Gesicht,
„im Gegenteil, es zeugt von enormer Stärke dass du so zu ihm
stehst.“
Ob es wirklich verständlich war, was sie ihm hatte sagen wollen?
Dass sie im Prinzip wie er dachte, nicht die Menschen im einzelnen
verurteilte, jedoch eben ihre Taten? Dass ihr klar war, dass allerdings
auch die ‚gute‘ Seite bisweilen über die Stränge
schlug und ebenfalls auf eine Art und Weise handelte, die sie genauso
wenig gut heißen konnte. Eines aber stand außer Frage. Sie
würde ohne zu überlegen gegen die Todesser kämpfen, wenn
sie erneut Hogwarts oder dessen Schüler angriffen, denn auch wenn
sie in gewisser Hinsicht die selbe Einstellung wie Ian hatte, war es
nunmal ihr fester Glauben, das jeder Mensch und jedes Lebewesen ein
Recht auf gleichberechtigtes Leben hatte.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
|
erstellt am 11.01.2008 07:23
Unwillkürlich
hatte sich Ian leicht verspannt, während er auf Allisons Antwort
wartete. In seinem Inneren herrschte eine bis dato nie gekannte
Unsicherheit. Er hatte schon vorher gewusst, dass es im wichtig war,
wie seine Kollegin über ihn dachte, besonders wenn sie von seinem
Vater erfuhr. Doch das, was er gerade durchlebte, überstieg selbst
seine kühnsten Fantasien. Und eins wurde ihm damit wirklich klar:
er mochte Allison wirklich sehr gerne!
Umso erleichterter war er dann auch, als sie es ihm scheinbar nicht
vorwarf, in was für eine Familie er hineingeboren worden war. Ein
wenig hatte er ja schon darauf gehofft, doch letzten Endes konnte man
eben nie in die Köpfe anderer Menschen hineinsehen, es sei denn
man beherrschte Legilimentik.
Ian lächelte beruhigt, während er nun Allison lauschte, die
ihm ausführlich zu erzählen begann, welchen Hintergrund die
Begegnung zwischen ihr und Draco wirklich hatte. Dabei förderte
sie scheinbar jedes noch so winzige Detail hervor, doch das
kümmerte Ian nicht. Er verstand sogar sehr gut, warum die junge
Frau derart weit ausholte und alles genaustens wiedergab. Um die
wirklichen Handlungsweisen eines Menschen in einer bestimmten Situation
richtig wahrzunehmen, musste man ganz von vorne beginnen und man durfte
eben nichts auslassen. Jede Kleinigkeit konnte wichtig sein und wenn
sie auch noch so winzig erschien.
Er hatte das eben genauso praktiziert, hatte mit seiner ganz jungen
Kindheit angefangen und Allison erläuterte ihm nun
wirklichkeitsgetreu jegliche Reaktion, die sie getan hatte, und
jegliche Gefühlsregung, die sie damals durchlebt hatte, was
vielleicht noch das wichtigste war. Er selbst hatte gemerkt, was es
für einen Unterschied ausmachte, zwischen einem einfach, kurzen
und nüchternen Abriss seines Lebens und einer angemessen
ausführlichen Wiedergabe aller Geschehnisse. Und mit Sicherheit
war diese Erzählung immer sehr viel schwieriger, als der neutrale
Überblick, immerhin mussten sie hier praktisch einen Teil ihrer
Gedanken und ihrer Seele offen legen.
Der Halbrusse lächelte leicht, als Allison am Ende ihrer kleinen
Rede fast schon ein wenig aus der Haut fuhr. Ja, jetzt wo er erst
einmal so darüber nachdachte, wurde ihm auch klar, dass sie
womöglich wirklich eine der wenigen Menschen war, die ihn
verstehen konnte.
Sie stammten vielleicht aus so unterschiedlichsten Familien, wie es nur
gehen konnte – sie aus einer contra-Todesser-Familie, er eben aus
einer Todesserfamilie – doch das musste nicht heißen, dass
sie sich hassen mussten. Natürlich wurden sie durch ihre Eltern
geprägt, doch man hatte immer eine Wahl. Oder zumindest meistens.
Wenn sie die Verhaltensweisen ihrer Eltern einfach so übernehmen
würden, dann wäre das Leben doch nichts weiter als ein
Teufelskreis. Sie würden einfach festgefahren alles an sich
vorüberziehen lassen ohne wirklich zu wissen, was sie vielleicht
verpassten. Denn wenn sie ehrlich waren... wenn er und Allison sich
nicht frei entschieden hätten, wären sie wahrscheinlich nie
aufeinander getroffen.
Ian wäre Todesser geworden und hätte der Lehrerlaufbahn den
Rücken gekehrt. Und Allison wäre vielleicht doch Lehrerin
geworden, würde auf einem Schlachtfeld ebenfalls im Felde stehen,
um für das Gute einzutreten. Und zwangsläufig hätten sie
sich dort vielleicht zum ersten Mal gesehen, ohne überhaupt zu
wissen, was aus ihnen zusammen hätte werden können.
Ein wenig traurig war das schon.
Ian ließ seine Kollegin erst einmal einen Augenblick lang zu Luft
kommen, bevor er langsam das Wort ergriff. Seine Worte waren leise,
aber klar verständlich, mit leicht nachdenklichem Unterton.
„Dann haben wir ja eines gemeinsam“, sagte er leise und
blickte ihr in die braunen Augen. „Auch ich kann die Taten meines
Vaters nicht gutheißen, doch wenn ich ihn deswegen hassen
würde... wäre ich vielleicht nicht besser als ein Todesser,
geprägt von Vorurteilen. Es ist nun einmal geschehen und ich kann
nichts daran ändern. Und wer weiß, was im Endeffekt für
ein Mensch aus mir geworden wäre, wenn mein Vater nicht der Mann
gewesen wäre, der er nun einmal war.“
Ian verzog kurz das Gesicht zu einem ansatzweise spöttischen
Schmunzeln. Diesen kleinen Seitenhieb für sich selbst hatte er
sich nicht ersparen können. Noch heute klang ihm die Stimme seiner
Mutter in den Ohren, wie ähnlich er seinem Vater doch in manchen
Dingen war. Doch scheinbar nicht in solch relevanten Dingen, wie die
Einstellung zu „gut“ und „böse“ und
darüber war er dann doch froh.
Auf welcher Seite er stehen würde, wenn es hart auf hart
käme... wie sehr hatte er sich über diese Frage in den
letzten Tagen hier in Hogwarts schon den Kopf zerbrochen. Er
gehörte nicht zu den Todessern, dessen war er sich eigentlich
sicher, denn ihre Ziele waren nicht die seinen. Und außerdem
hasste er es sich unterzuordnen. Doch auf die Seite der Gegenpartei
stellen? Das war genauso unsicher. Doch letzten Endes würde er
sich wohl erst entscheiden, wenn es soweit war. Noch würde er sich
damit nicht verrückt machen.
Ian seufzte leise und lehnte sich mit einem leichten Lächeln
zurück, um erneut Allisons zartes Gesicht zu betrachten. Nach
diesem Geständnis fühlte er sich unendlich erleichtert. Es
war, als hätte jemand eine innere Last von ihm genommen, die seine
Kommunikation mit Allison gedrückt und erschwert hatte, denn
eigentlich hatte er vorher immer darauf achten müssen, nichts
über seine dunklere Vergangenheit zu erwähnen.
"Also... wo wir jetzt so vertraut miteinander sind", begann er mit
einem amüsiertem Augenzwinkern. "Gehen wir ein wenig von der
Vergangenheit weg und widmen uns der Zukunft. Hast du irgendwelche
Pläne für dein Leben? Was weiß ich... Geschwister
für Jonathan oder eine Familie mit Ehemann oder weiterhin als
Lehrerin arbeiten?"
Ian grinste leicht, weil seine Frage eigentlich ein wenig gemein war.
Er wollte wissen, ob sich ihre Ansichten überschnitten und so eine
gemeinsame Zukunft vielleicht tatsächlich möglich war.
|
Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
|
erstellt am 11.01.2008 10:12
Allison erwiderte Ians
sanftes, aber auch erleichtertes Lächeln. Merkwürdiger Weise
fühlte auch sie sich erleichtert. Obwohl so merkwürdig war es
gar nicht, denn auch wenn sie immer zu ihrer Vergangenheit mit Draco
und auch ihm selber gestanden hatte, ohne sich in irgendeiner Weise
dafür zu schämen oder sonstiges, so hatte sie dennoch schon
erlebt wie Menschen alleine auf seinen Namen reagierten. Auch wenn
einiges gemein gewesen war, es hatte ihr nie sonderlich viel
ausgemacht, denn sie wusste ja, was wirklich hinter Draco stand, wer er
war. Aber bei Ian war es ihr einfach wichtig gewesen, dass auch er sie
nicht verurteilte... wieso? Naja die Gründe waren offensichtlich,
auch wenn sie sich weigerte, darüber nachzudenken.
Wegen alle dem konnte sie Ian und das was gerade in ihm vorging mehr als gut verstehen.
Dass sie sich überhaupt derart öffnete war eigentlich ein
kleines Wunder, aber sie hatte es aufgegeben sich über irgendwas
zu wundern, was diesen Mann und das Chaos in ihr, was er mit solch
einer Leichtigkeit herauf beschworen hatte, betraf.
Alli grinste zunächst, als er meinte wie vertraut sie doch nun
waren und erwiderte das Zwinkern, wurde aber im nächsten Moment
schon wieder ernst. Ihre Zukunft... eine ganze Weile schwieg sie. Sie
hatte ihnen beiden frischen Tee eingegossen und griff nun nach der
Tasse, schaute nachdenklich in die dunkle Flüssigkeit, in der sie
ihre Augen gespiegelt sah.
„Das ist eine schwierige Frage“, sagte sie
schließlich leise, nachdem Ian schon fast hatte glauben
müssen, dass sie ihm die Antwort verweigere. Das war durchaus
nicht in ihrem Sinn, aber diese Frage zu beantworten war für sie
genauso schwierig wie alles zuvor geäußerte. Nein,
eigentlich noch schwieriger. Niemand konnte wohl wirklich ihre Angst
vor Menschen verstehen, sie verstand sie ja meistens selber nicht. Alli
kam sich vor, als wenn sie sich von innen nach außen stülpen
müsste, wie ausgezogen und seelisch nackt.
Würde Ian der Erste sein, der sie vielleicht doch verstehen
konnte? Sie wusste es nicht. All die Menschen, die ihr irgendwann
einmal vertraut waren, hatten ihr zwar gesagt, die Angst sei
unbegründet.... aber damit war es ja eigentlich nicht getan. Diese
Phrasen konnte sie nicht mehr hören...
„Wenn ich ehrlich bin“, sie schaute noch immer in ihre
Tasse, nicht fähig ihn anzugucken, weil sie nun einen Teil ihres
Innerstes preis gab, über den sie nie gesprochen hatte, es auch
nie gewollt hatte, „ich habe nie geglaubt, dass es überhaupt
mal einen Mann in meinem Leben geben würde. Ich habe dir schon
gesagt, dass ich so meine Schwierigkeiten mit Menschen habe und dir ist
es ganz bestimmt auch schon so aufgefallen“, sie machte sich gar
nichts vor, denn ihre Schüchternheit gegenüber Fremden war
nicht zu übersehen, „um ehrlich zu sein machen sie mir sogar
richtig Angst...“
Allison war sich nicht einmal wirklich bewusst, dass sie diese Angst
aber ausschließlich Erwachsenen gegenüber empfand. Es war
ein langsamer Prozess der sich da entwickelt hatte und obwohl es in
ihrem ersten Jahr in Amerika angefangen hatte und sie diese damals auf
gleichaltrige projiziert hatte, war dieses Gefühl gleichzeitig mit
ihr gewachsen. Und als sie selber schließlich erwachsen war, galt
diese Empfindung nicht mehr für jüngere Menschen. Ein
Glück eigentlich, denn wie hätte sie sonst unterrichten
können.
Langsam blickte sie nun doch auf und als ihre Augen seine trafen konnte er in ihnen lesen wie in einem offenen Buch.
Zum ersten Mal in ihrem Leben erzählte sie schließlich nicht
nur oberflächlich von dem was sie damals empfunden hatte, als ihre
Eltern sie nach Amerika gebracht hatten. Sie waren immer das Zentrum
ihres Lebens gewesen, die Menschen die sie so abgöttisch geliebt
hatte wie ein Kind eben seine Eltern nur lieben konnte. Die
großen Verlustängste die sie damals quälten und die
gemeinen Sticheleien und auch Qualen die ihr ihre Mitschüler
deswegen zugefügt hatten. Kinder konnten so grausam sein...
Sie erzählte, wie sie in ihrer Verzweiflung versucht hatte
wegzulaufen, wie sie auf ein Schiff gewartet hatte, was sie zurück
nach England bringen würde und wie sie gefunden wurde... Nur um
ihr noch am selben Tag zu sagen, dass ihre Eltern gestorben waren im
Kampf gegen Voldemort für den Orden des Phönix.
Während sie geglaubt hatte vor Kummer und Schmerz sterben zu
müssen, war sie gleichzeitig nur dem Hohn und dem Spott ihrer
Mitschüler ausgesetzt und sie hatte schließlich eine Mauer
um sich gezogen, hatte sich ins Lernen geflüchtet, was sie
vergessen ließ. Gleichzeitig war es etwas, von dem sie glaubte,
dass ihren Vater stolz gemacht hätte. „Ich habe mich von
allem abgeschottet, ließ niemanden an mich heran und habe
gelernt, das Menschen einem nur Schmerz zufügen...“, und so
wie sie erzählte, wurden ihr zum ersten Mal selber verschiedene
Dinge klar über die sie nie hatte nachdenken wollen.
„Für mich war immer klar, dass ich alleine bleiben
würde, so ging es mir am besten... hab ich mir zumindest
eingeredet... selbst Crock, der immer sehr um mich bemüht habe,
habe ich großenteils abgeblockt, wobei er wie ein
väterlicher Freund für mich war. Und dann traf ich auf
Draco...“, sie trank einen Schluck Tee und ging wieder dazu
über in ihre Tasse zu gucken. „Liebe... zum ersten Mal
lernte ich sie kennen und war wie berauscht von diesen intensiven
Gefühlen. Sie machten mir aber auch Angst und trotzdem ließ
ich mich nur zu gern darauf ein... ich spürte zum ersten Mal
bewusst in mir eine Sehnsucht, die immer da gewesen sein musste, der
ich aber nie erlaubt hatte in den Vordergrund zu kommen...“,
erneut machte sie eine Pause um sich zu sammeln, furchte ein wenig die
Stirn und auch wenn sie lange schon über den Schmerz hinaus war,
die die Trennung von Draco in ihr ausgelöst hatte und sie beide zu
einer aufrichtigen Freundschaft gefunden hatten, war es dennoch keine
angenehme Erinnerung. „Aber wir mussten uns trenne, eine
gemeinsame Zukunft war einfach nicht möglich. Ich habe wieder
verloren, was ich aufrichtig liebte...kurz darauf starb Crock bei einem
Unfall... Verlust... und dann merkte ich, dass ich schwanger war. Draco
und ich haben trotz allem erst überlegt ob wir es doch versuchen
sollten, für Jonny schon alleine. Aber es hätte nur zu Leid
geführt, das wussten wir... es war ehrlicher es nicht zu
tun...“, jetzt hob sie doch wieder den Blick und sah Ian wieder
direkt an. „Jonathan galt von da an meine ganze Liebe. Er war
meine Familie, Familie nach der ich mich immer gesehnt habe Ian. Aber
ich habe immer geglaubt, dass es nach Draco keinen Mann mehr für
mich geben könnte. Zum einen weil ich es kaum schaffe, jemanden
näher an mich heran zu lassen, weil da immernoch meine Angst ist,
aber auch weil der Schmerz nach dem Aus mit Draco so unerträglich
war.“
Allison schwieg eine Weile und auch wenn die Stille fast
unerträglich war, war deutlich dass sie noch mehr sagen wollte,
aber erst den Mut dazu finden musste. Die Überwindung war eine
große Hürde, für die sie ein wenig Zeit brauchte...
„Und dann kam ich nach Hogwarts, fand meinen Bruder. Da wurde mir
bewusst, wie sehr ich jemanden in meinem Leben ersehnt habe, wie
alleine ich war trotz Jonny und trotz den Arapahos... und dann traf ich
auf dich... du hast mich im wahrsten Sinne des Wortes geplättet...
du löst in mir Gefühle aus, über die ich mich noch nicht
getraut habe nachzudenken, gleichzeitig tu ich fast nichts anderes. Ich
mag dich wirklich sehr gern...“, jetzt wich sie doch ganz schnell
wieder seinem Blick aus. Das hatte sie eigentlich nicht sagen wollen,
es war ihr heraus gerutscht und sie hatte Angst in seinen Augen
Ablehnung zu lesen. Verlegen räusperte sie sich und leerte ihre
Tasse. „Vor ein paar Tagen hätte ich dir vermutlich noch
gesagt, dass ich immer nur als Lehrerin arbeiten möchte, meinen
Sohn aufziehen und damit zufrieden bin, aber das stimmt nicht.
Über weitere Kinder habe ich nie nachgedacht, aber eine Familie zu
haben...“, die leere Tasse in ihrer Hand zitterte leicht,
„ja... es wäre schön einen Mann“, doch wieder der
Blick zu ihm, „zu haben, nicht mehr alleine zu sein und gemeinsam
eine Zukunft zu gestalten, wie auch immer sie aussehen mag...“
Alli stellte ihre Tasse ab und verschlang ihre Hände ineinander,
um sie nervös in ihrem Schoß zu kneten. Sie fühlte sich
im Augenblick vollkommen nackt, absolut verwundbar und musste schwer
mit ihren Ängsten kämpfen.
„Hast du jemals über deine Zukunft nachgedacht? Was ist es,
was du dir wünschst für dich und dein Leben?“
Die Tragweite ihrer Frage war ihr klar, denn es würde sich zeigen,
zu was sich das, was hier den Anfang genommen hatte, eventuell
entwickeln konnte.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 14.01.2008 19:22
Nach seiner –
zugegeben etwas persönlichen Frage – schwieg Allison eine
dermaßen lange Zeit, dass Ian bereits glaubte, sie würde ihm
nicht antworten und ihm seine Neugierde übel nehmen. Zu seinem
eigenen Erstaunen war er deswegen beunruhigt, denn es hätte ihm
schon etwas ausgemacht, wenn Allison in irgendeiner Art und Weise
wütend auf ihn gewesen wäre. Er hätte dann nicht mehr
ihre Nähe so unbeschwert genießen können, denn –
was er selbst kaum glauben konnte – in den letzten Tagen hatte
sie sich zu dem vertrautesten Menschen hier in Hogwarts für ihn
entwickelt.
Es war kaum zu glauben. Er, der doch eigentlich immer gedacht hatte,
dass es niemals ein weibliches Wesen geben würde, dass ihn aus der
Verfassung brachte und ihn dermaßen verwirrte, hatte
tatsächlich eine Person gefunden, die auf den ersten Blick doch
eigentlich so gar nicht zu ihm zu passen schien. Und dennoch konnte er
sich einen Tag ohne Allisons bezauberndes Lächeln oder einen
tiefen Blick in ihre dunklen Augen nur noch schwer vorstellen.
Auf gewisse Art und Weise hatte er da wohl eine ganz neue Art der Magie entdeckt.
Schließlich begann seine Kollegin doch noch zu sprechen.
Zunächst so leise, dass Ian sich anfangs gar nicht sicher war, ob
sie tatsächlich den Mund aufgemacht hatte.
Natürlich war er sich dessen bewusst, dass seine Frage nicht nur
persönlich und ein wenig gemein war, sondern auch sehr schwierig.
Er hatte nun schon einen Einblick in Allisons Vergangenheit bekommen,
doch ihm nun auch die Tür zu ihrer gewünschten Zukunft
aufzustoßen, war wahrscheinlich noch sehr viel schwieriger. Es
offenbarte doch soviel von der eigenen Persönlichkeit. Die
Wünsche, die man für sich selbst hatte, waren doch ein
Spiegel der eigenen Sehnsüchte. An der Vergangenheit konnte man
nichts mehr ändern, doch die Zukunft lag erst noch vor einem.
Während Allison sagte Ian kein Wort. Er wollte sie nicht
unterbrechen, denn er konnte sich vorstellen, wie schwierig es sein
dürfte über seinen eigenen Schatten zu springen und jemandem
zu erzählen, wie man sich sein eigenes Leben zukünftig noch
vorstellte. Immer wieder ermutigte er sie mit einem Lächeln weiter
zu sprechen, denn ihre dargelegte Geschichte war noch um ein Vielfaches
persönlicher als der kurze Abriss ihres Lebenslaufes, dem sie ihm
bereits zuvor geliefert hatte.
Als ihn schließlich die selbe Frage erreichte, wie er zuvor
Allison gestellt hatte, musste er zunächst schlucken.
Natürlich war ihm klar gewesen, dass er wahrscheinlich auf seine
eigenen Frage würde antworten müssen. Und dennoch viel es
auch ihm schwer seine Vorstellungen in Worte zu packen. Nach dem
Allison gesprochen hatte, war ihm klar geworden, wie viele
überraschende Parallelen ihrer beider Leben aufwies. Sie waren
zwar zwei Menschen mit mehr als unterschiedlicher familiärer
Vergangenheit, doch ihre Emotionen und durchlebten Gefühle
sprachen manches Mal so stark überein, dass Ian mittlerweile
keinerlei Zweifel daran hegte, dass Allison verstand, wie er sich in
dieser oder jener Situation gefühlt haben musste.
„Nun ja...“ Nachdenklich legte Ian den Kopf schief und
runzelte leicht die Stirn. Sein Blick war teilweise geistesabwesend,
als versuche er sich entweder selbst noch darüber klar zu werden
oder herauszufinden, wie er es am besten formulieren konnte.
„Mein Leben war wohl genau wie deines alles andere als leicht.
Meine Mutter und meine Geschwister haben mich zwar geliebt und ich habe
meine Familie ebenfalls geliebt, doch das ist ja immer noch etwas
anderes, als einen Menschen zu lieben, der nicht zur Familie
gehört. Ich dachte immer, dass es niemals eine Person geben
würde, die zu mir passt, wie der sprichwörtliche Deckel zum
Topf. Allein schon, weil ich mich immer dagegen gesträubt habe,
jemandem von den Aktivitäten meines Vaters zu erzählen. Aus
dem Grund konnte ich mir bisher nie so recht vorstellen eine eigene
Familie zu gründen.“
Ein leicht wehmütiger Zug lag um seinen Mund, bevor Ian seine
blauen Augen auf die junge Frau ihm gegenüber richtete. Die Tasse
mit Tee hielt er achtlos in der Hand. Dennoch begann er plötzlich
leicht zu lächeln, als er zu seiner Berufung als Onkel kam.
„Wie du weißt, hat mein Bruder zwei Kinder. Seitdem die
beiden zu meiner Familie gehören, hat sich das alles mehr als
gewandelt. Sie haben mein Herz buchstäblich im Sturm
erobert.“
Wie eine gewisse Person, die ebenfalls hier im Raum ist,
rutschte es ihm ungewollt zwischen die Gedanken, was ihn prompt ein
wenig das Rot in die Wangen trieb. Hoffentlich sah Allison das bei dem
dämmerigen Licht nicht.
„Eigene Kinder zu haben... das wäre schon eine reizvolle
Vorstellung. Menschen um einen zu haben, denen man bedingungslos
vertrauen kann. Unbeschwert sein... Weißt du, wie lustig ich es
mir vorstelle, von einem kleinen Kind ‚Papa’ genannt zu
werden?“
Erneut schlich sich dieses wehmütige Lächeln auf sein
Gesicht, doch diesmal lag auch eine Spur Sehnsucht darin. Es war eben
doch ein Unterschied zwischen Onkel und Vater sein.
„Wahrscheinlich hätte ich vor ein paar Tagen ähnliches
gesagt wie du. Dass ich meiner Berufung als Lehrer folgen möchte,
mich um meinen Neffen und meine Nichte kümmern will, wenn mein
Bruder und meine Schwägerin dazu einmal keine Zeit haben. Ich
dachte, dass wäre alles, wozu ich bestimmt bin, doch...“
Diesmal zögerte Ian mit Absicht weiter zu sprechen. Sein Blick war
fest auf Allisons zartes Gesicht gerichtet. Auf die glänzenden
dunklen Locken, die tiefgründigen Augen und der fein geschwungene
Mund.
„Doch mittlerweile habe ich einsehen müssen, dass es
Menschen gibt, die zwar außerhalb meiner Familie stehen, aber die
ich dennoch um nichts in der Welt mehr missen möchte. Und dass es
eine ganz bestimmte Person gibt, die mein Herz dermaßen zum
Stolpern bringt, dass ich mir nie sicher sein kann, was ich als
nächstes tun werden... wie ein verliebter Teenager gegenüber
seiner großen Liebe.“
Ians Gesicht war ernst, doch in seinen Augen lag ein sanfter Ausdruck,
der nicht den geringsten Zweifel daran zuließ, von wem er gerade
sprach.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 15.01.2008 19:07
Ihre Mimik war ein
Wechselbad der Gefühle, die wellengleich über sie hinweg
schwappten. Fassungslosigkeit, Unglauben und auch Angst spiegelten sich
in ihrem Gesicht wieder. Immer wieder hörte sie seine letzten
Worte:
“...wie ein verliebter Teenager gegenüber seiner großen Liebe.“
Konnte es wirklich sein, dass er genauso empfand wie sie? Er verstand
sie, so wie sie ihn verstand und obwohl sie von so unterschiedlicher
Herkunft waren, hatten sie Gemeinsamkeiten, wie man sie nur selten
fand. Seine Aussage ‚der passende Deckel zum Topf‘ schien
wirklich mehr als passend zu sein. Noch nie hatte sie wirklich jemanden
getroffen der so gut nachvollziehen konnte, was in ihr vorging. Er gab
keine Phrasen von sich, schenkte ihr kein Mitleid, er wusste, dass
alles das nicht das war was sie haben wollte oder brauchte. Noch nie
hatte sie sich dermaßen geöffnet und ihm war es genauso
ergangen. Jahrelang hatten sie beide ihr Innerstes abgeschottet und
hatten anderen nur grobe Umrisse als Einblick gewährt, immer auf
der Hut dass sie zu viel erfahren könnten.
Allison spürte, dass sie den ersten Schritt in eine Zukunft getan
hatte, die sich deutlich von dem unterschied, was sie immer gedacht
hatte, was passieren würde.
Aber es war nicht nur dieses gegenseitige Verständnis, es war auch
nicht nur das was sie füreinander empfanden. Das Liebe alleine oft
nicht reichte, das hatte sie schließlich am eigenen Leib schon
erfahren. Nein es war das ganze Paket und die junge Frau
fühlte sich... angekommen, angekommen an dem Ziel, auf dessen Weg
sie anscheinend immer war und an das sie dennoch nie hatte glauben
wollen.
Wieder herrschte Schweigen zwischen ihnen, doch dieses Mal war es nicht
unangenehm. Allison sah Ian einfach in die wunderbaren, so tiefblauen
Augen, fragend, sich noch einmal vergewissernd ob sie sich wirklich
nicht irrte. Natürlich war da auch noch immer etwas Angst in ihr,
die ließ sich einfach nicht leugnen. Aber war es nicht
ähnlich wie jemand, der Ewigkeiten im dunkeln gelebt hat und dann
plötzlich in die Sonne trat? Automatisch schloss er erst einmal
die Augen und genoss dennoch gleichzeitig die wärmenden Strahlen.
Einzelne Bilder huschten gedanklich an ihr vorbei... Ian und sie im
Wald, nachdem er sie unter sich begraben hatte... die einzelnen Momente
mit ihm in Johns Hütte... ihr versuch ihm bei seiner Tierphobie zu
helfen... immer wieder dieses Kribbeln zwischen ihnen... die
Küsse... das Treffen am Morgen, als sie ihn in Boxershorts
angetroffen hatte...
Plötzlich geschah etwas in ihr, was sie tatsächlich deutlich
erschauern ließ. Der Knoten in ihrem Inneren platzte, löste
sich auf und sie hätte schwören können, dass sie die
einzelnen auseinander gleitenden Schnüre spürte. Dieses
beklemmende, einengende Gefühl verschwand sprengte die Mauer weg
und ihre Augen bekamen einen einzigartigen Glanz als sie ihn nun so
sanft anlächelte, als wolle sie ihn damit liebkosen.
Allison wollte etwas sagen, öffnete sogar ein paar Mal den Mund,
doch ihre Stimme versagte ihr den Dienst. Aber musste sie ihm wirklich
mitteilen, was gerade in ihr vorging? Sagten Blicke und Gesten nicht
oft viel mehr?
Die ganze Zeit hatte sie schon nah neben Ian gesessen, doch ohne dass
sie es verhindern konnte rückte sie nun ganz dicht an ihn ran,
ohne auch nur einen Moment den Blick von ihm zu nehmen. Sie tauchte ein
in seine blauen Augen und hob ihre noch immer leicht zitternde Hand,
legte sie ihm sanft an die Wange und strich zart mit ihrem Daumen
über seine Haut. Sollte es wirklich wahr werden? Sie beide...
gemeinsam als Paar, Seite an Seite, bedingungsloses Vertrauen... ein
unbeschwertes WIR?
Alli merkte nicht, dass ihre Augen verdächtig glänzten, als
sie leise seinen Namen flüsterte, einmal... zweimal... vom eigenen
berauschenden Glück überwältigt.
„Wie ein verliebter Teenager?“, kam es noch einmal von ihr
und das Lächeln auf ihren Lippen wurde ganz warm. In Zeitlupe
beugte sie sich vor und als ihre Lippen sich trafen, kamen die
Gefühle in ihr einem Feuerwerk gleich. Wie anders ihr der Kuss auf
einmal vorkam, um so vieles intensiver, süßer, weicher...
sie gestattete sich die Sehnsucht zu zeigen, die sie die ganze Zeit
über schon gequält hatte und der sie nicht erlaubt hatte so
deutlich in den Vordergrund zu treten. Die gleiche Sehnsucht die sie
auch in seinem Gesicht hatte lesen können, die Sehnsucht nach
Gemeinsamkeit...
Es war der Anfang und es gab noch so vieles, was sie voneinander
kennenlernen mussten, aber jetzt war ihr das egal. Alle Bedenken und
Ängste hatte sie über Bord geworfen und nur noch eins
zählte jetzt... Ian. Sie wollte mit ihm zusammen sein, seine
Lippen spüren und knabberte zärtlich und verspielt an ihnen,
ehe sie sich mit einem leisen Seufzen wieder von ihm löste und ihm
wieder in die Augen sah.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 17.01.2008 18:35
Für einen
Augenblick war sich Ian sicher, dass er zu weit gegangen war. Die Worte
waren einfach aus seinem Mund gekommen. Das änderte zwar nichts
daran, dass sie nicht wahr waren – das waren sie, dessen war sich
Ian mittlerweile mehr als sicher – doch vielleicht war es auch
noch zu früh gewesen, um sie auszusprechen? Das war ja immerhin
möglich, denn vielleicht kam das alles für Allison fiel zu
plötzlich und überforderte sie? Er war zumindest immer ein
wenig unsicher, denn auch für ihn war das alles andere als eine
alltägliche Situation.
Eine Spur ängstlich beobachtete Ian das Gesicht der Frau, die sein
Herz so überraschend im Sturm erobert hatte, ohne dass er sich
dagegen hätte wehren können. Nicht, dass er das gewollt
hätte... Dennoch glaubte er nachvollziehen zu können, welche
Gefühle Allison gerade beherrschten. Er war mindestens genauso
fassungslos. Fassungslos, dass er wirklich gerade gesagt hatte, was er
gesagt hatte. Fassungslos, dass ausgerechnet ihm das passiert war.
Fassungslos und ungläubig, dass er wirklich so empfand, wie er es
gerade tat.
Und dann war da die alles überragende Angst. Angst, dass alles
wirklich zu schnell ging und sich am Ende seine oder ihre Gefühle
als Illusion entpuppten. Angst, dass etwas schief ging und das
glückselige Gefühl, dass ihn immer wieder überfiel, wenn
er Allison gegenüber stand, nachlassen könnte.
Doch seine Unsicherheit schien vollkommen unbegründet zu sein.
Zumindest erschien mit einem Mal ein Ausdruck auf Allisons Gesicht, bei
dem Ian glaubte, dass sein Herz für einen Augenblick wirklich
auszusetzen begann. Auf jeden Fall tat es einen großen Satz, als
das sanfte Lächeln auf ihren Lippen auftauchte.
Nein, niemals würde er zulassen, dass sich die Angst zwischen ihn
und Allison stellte und seine Gefühle verschleierte. Es war doch
vollkommen egal, welchen Risiken sie noch gegenüberstehen
würden. Die Liebe war kein Zuckerschlecken, dass wusste sie beide
nur zu gut. Mit Sicherheit würden sie sich noch einigen
Komplikationen gegenübersehen, doch das würde sie doch
letzten Endes einander nur näher bringen.
Ian war zumindest bereit diese Anstrengung auf sich zu nehmen.
Wie berauscht spürte Ian ihre Hand auf seiner Wange und mehr aus
einem Impuls heraus, bedeckte er sie mit seiner eigenen Hand. Die Art
und Weise wie sie seinen Namen aussprach, war die reinste Wohltat in
seinen Ohren. Dieser eine Moment war nicht anders zu nennen als
magisch.
„Wie ein verliebter Teenager“, wiederholte er noch einmal
voll absoluter Überzeugung. „Sonst würde ich mich in
deiner Nähe nicht andauernd um Kopf und Kragen reden.“
Ein absolutes Glücksgefühl lief durch Ians Körper, als
sich ihre Lippen zum wiederholten Male zu einem sehnsuchtsvollen Kuss
trafen. Es kam ihm so vor, als wäre ihr letzter Kuss bereits eine
Ewigkeit her gewesen und dabei hatte er erst heute morgen
stattgefunden.
Doch dieser Kuss übertraf alles, was bisher zwischen ihnen
vorgefallen war. Für den Moment schien es keine Geheimnisse mehr
zwischen ihnen zu geben. Es war wie ein süßes Versprechen.
Ein Neubeginn.
Sie hatten so viel Neues voneinander erfahren und nun war es wirklich
möglich, dass sie eine gemeinsame Zukunft hatten. Sie würden
vielleicht zu der Gemeinschaft, dem Zusammenschluss, der Verbindung
kommen, die sie sich tief in ihrem Innersten schon so lange
gewünscht hatte, sich aber nie hatten eingestehen wollen.
Das atemberaubende Kribbeln in seinem ganzen Körper hielt an, auch
nachdem seine Lippen sich von Allisons getrennt hatten. Noch
nachträglich hielt Ian die Augen einige Sekunden lang geschlossen,
um das Gefühl möglichst lange erhalten zu können. Es war
einfach unglaublich, was diese Frau immer wieder in ihm auszulösen
vermochte. Es gab einfach nichts mehr, mit dem er sie oder seine
Empfindungen für sie beschreiben konnte.
Allison war einfach unvergleichlich. Es gab nichts und niemanden, der ihm im Augenblick mehr bedeutete.
„Du bist das beste, was mir hier je passieren konnte“,
flüsterte Ian leise, während er mit dem Daumen sanft Allisons
Kinn entlang strich. Wenn solche Momente dabei herauskamen, sprach er
gerne wie ein Teenager. Und er brauchte sich gar nicht groß zu
überwinden, um ihr das zu gestehen. Wenn jeder Tag ein solches
Ende hatte, hatte er keinerlei Zweifel daran, dass er nahe dran war
sich bis über beide Ohren in die wunderschöne Frau vor ihm zu
verlieben.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 18.01.2008 19:14
Allison hatte sich an
Ian geschmiegt, sog tief seinen Duft ein, der ihn umgab und hatte ihre
Hand auf seine Brust gelegt. SIe glaubte seinen Herzschlag zu
spüren und war sich sicher, dass er ihren hören musste, so
heftig klopfte ihr eigenes Herz. Seine Worte umhüllten sie und
kamen einem sanften Streicheln gleich. Die junge Frau hatte auch nicht
überhört, was er gesagt hatte bevor sie sich küssten...
Es war irgendwie süß, dass er glaubte sich um Kopf und
Kragen zu reden, dabei hatte sie geglaubt, dass es nur ihr so gehen
würde. Aber er schien genauso unsicher zu sein wie sie, aber war
das verwunderlich? Nein eigentlich nicht, denn er hatte ihr gesagt und
gezeigt, wie schwer es ihm fiel sich zu öffnen und zu vertrauen,
wer machte sich schon gerne verwundbar? Zumal bei dem, was sie beide
schon erlebt hatten?
„Das beste was dir hier passieren konnte?“, fragte
sie schließlich kokett, hob den Kopf und grinste ihn frech an,
nur um ihn im nächsten Moment wieder zu küssen. Selbst wenn
sie gewollt hätte, hätte sie sich nicht zurück halten
können. Es war als wolle die Sehnsucht, die sie die ganze Zeit
über immer zu leugnen versucht hatte, nun deutlich ihr Dasein
einfordern. Eigentlich war es Wahnsinn, aber Alli hatte wirklich alle
Unsicherheit über Bord geworfen, sie fühlte sich angekommen und
angenommen. So ängstlich sie sich eben auch noch gefühlt
hatte, als sie ihm alles erzählt hatte, so vertraut fühlte
sie sich jetzt und gab sich nur zu gern in seine Hände. Sie hatten
diesen Schritt gewagt, ein Neuanfang, ein süßes Versprechen
und Allison war bereit ihn zu gehen, mit allen Konsequenzen. Mit
Sicherheit würde es Hindernisse geben, ihnen Gegenwind entgegen
schlagen, aber das war ihr egal. Sie würde nicht zulassen, dass
sich etwas zwischen sie stellen würde. Jetzt wo ihr klar war was
sie empfand... was sie beide empfanden, würde sie alles dafür
tun. Noch waren ihre Gefühle wie ein zarter Schössling, der
sich vorsichtig der Sonne entgegen reckte, nachdem er sich durch das
dunkle Erdreich gekämpft hatte, aber sie war davon überzeugt,
dass aus ihm etwas ganz Besonderes werden konnte. Sie konnte sich doch
jetzt schon nicht mehr erwehren und ihr war klar, dass sich wirklich in
Begriff war, sich zu verlieben... oder hatte sie es schon? Vermutlich
ja und es fühlte sich nicht nur unglaublich gut sondern auch
richtig an, als sei sie nur auf dieses bestimmte Ziel zugesteuert...
eben auf Ian.
Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, Alli hätte es nicht
mehr sagen können, denn sie hatte sämtliches Zeitgefühl
verloren, als sie sich von ihm mit einem leisen Seufzen löste.
Alles in ihr vibrierte und seine Lippen und Hände hatten
Empfindungen in ihr hervor gerufen, deren Existenz sie längst
vergessen hatte. So berauschend sie auch waren, so ging ihr das doch zu
schnell. Es war einfach zu viel auf einmal für sie wobei sie sich
selber eingestehen musste, wie sehr sie es genoss. Deutlich waren ihr
ihre Gefühle anzumerken, in Gestik, Mimik, aber vor allem konnte
Ian es ihr in den Augen ablesen, die mit einem Mal viel dunkler wirkten
und verräterisch funkelten.
Mit einem glücklichen Lächeln lehnte sie den Kopf an seine
Schulter, schmiegte sich in seine Arme, während ihre Hand sanft
seine Brust streichelte, und genoss das Gefühl ihm so nahe zu
sein. Ja, sie war tatsächlich glücklich, so glücklich,
dass der kleine Wohnraum vermutlich auch ohne das Feuer im Kamin allein
durch ihr inneres Strahlen erleuchtet gewesen wäre. Sie sagten
nichts, brauchten im Moment keine Worte, Allison zumindest war so
zufrieden wie sie sich gar nicht mehr erinnern konnte, dass sie es je
gewesen war.
Es war das Geräusch der sich öffnenden Kinderzimmertür,
die die junge Frau wieder in das Hier und Jetzt zurück holte. Da
stand er, ihr kleiner Sohn, müde die Augen reibend, noch im Dunst
seines Traumes gefangen und anscheinend im Halbschlaf. Alli biss sich
kurz auf die Unterlippe, als sie Ian entschuldigend ansah und sich aus
seiner wunderbaren Umarmung löste. Ob er böse wegen der
Störung war? Kurz war Unsicherheit in ihrem Gesicht zu lesen, aber
sie konnte es nicht ändern. Jonny gehörte zu ihr und auch
wenn er normalerweise keine nächtlichen Wanderungen unternahm, so
war der Tag doch etwas Besonderes für ihn gewesen. Sie hätte
damit rechnen müssen. All das Neue, die Trennung von allem
Bekannten, dazu die Zeitumstellung, das absolut gegenteilige Klima...
er war doch noch so klein.
Schnell überwand sie die kurze Entfernung bis zu ihm, nahm ihn
behutsam in die Arme, wobei er sofort seinen Kopf gegen ihre Schulter
lehnte und sich an seine Mama kuschelte. Anscheinend war er nur wach
geworden, kam sich natürlich fremd vor und hatte sie gesucht.
Jetzt wo er sah, dass seine Mutter da war, war er beruhigt und schlief
bereits in ihrem Arm wieder ein.
Es dauerte ein paar Minuten, bis Allison wieder ins Wohnzimmer
zurück kehrte, denn sie war bei ihrem kleinen Schatz geblieben,
bis sie sicher war, dass er wieder tief und fest schlief.
„Sorry“, sagte sie leise, als sie sich wieder neben Ian
gesetzt hatte. Dann lächelte sie ihn jedoch liebevoll an.
„Wo waren wir stehen geblieben?“, fragte sie und tat so als
wenn sie darüber nachdenken müsse, „Achso ja, ich habe
ungeniert genossen, im Arm des wohl wunderbarsten Mannes zu
liegen.“, ein schalkhaftes Zwinkern, ehe sie sich wieder an ihn
lehnte. Ihre Hand suchte seine und verschlang sich mit seinen Fingern.
„Ich weiß nicht wie du es machst, aber ich könnte mich
an all das nur zu gern gewöhnen“, flüsterte sie und
fühlte sich ihm so verbunden. Geborgenheit umgab sie und
erleichtert glaubte sie zu spüren, dass die kurze Störung
nicht schlimm gewesen war. Der magische Moment war nicht zerstört,
was sie durchaus kurz befürchtet hatte...so aber saßen sie,
naja Allison lag schon eher auf dem Sofa, gemeinsam vor dem Feuer,
schweigend aber innig vereint. Die Braunhaarige fühlte zwar, dass
ihr Kopf und Gliedmaßen schwer wurden, auch für sie war es
ein langer und aufregender Tag gewesen, doch sie merkte nicht, dass ihr
die Augen immer wieder zu fielen während sie verträumt in die
Flammen des Kamins schaute. Nur das regelmäßige Heben und
Senken ihrer Brust, die leisen Atemzüge und das erschlaffen ihrer
Hand auf Ians Bauch ließen schließlich erkennen, dass
Allison in Ians Armen eingeschlafen war.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
|
erstellt am 22.01.2008 21:50
18. Dezember 2011
Gewohnt träge und eine Spur widerwillig öffnete Ian langsam
die Augen und wollte sich schon ausgiebig strecken, um auch noch den
letzten Rest Müdigkeit aus seinen Knochen zu vertreiben, als ihm
aufging, dass etwas an dem Bild nicht stimmte, dass er vor Augen hatte.
In seinem halbverschlafenen Zustand, hatte er es zunächst noch
nicht wirklich registriert gehabt, doch nach einigen weiteren Sekunden,
ging ihm auf, dass hier etwas anders war.
Die Tageszeit konnte es nicht sein, daran hatte er sich schon wenige
Tage nach seinem Eintreffen in Großbritannien gewöhnt, trotz
der wenigen Stunden Zeitunterschied. Auch das Wetter war vollkommen in
Ordnung, denn wie so oft in letzter Zeit war es draußen scheinbar
mal wieder nebelig, was er aufgrund der gerade erst einsetzenden
Dämmerung allerdings nur undeutlich erkennen konnte. Es musste
also etwas anderes sein.
Irritiert blickte Ian sich um und war schon versucht, sich
aufzurichten, um seine nähere Umgebung einer ausgiebigen
Inspektion zu unterziehen, als er mit einem leichten Lächeln
bemerkte, was ihn so verwirrt hatte. Natürlich hatte etwas nicht
gestimmt, als er aufgewacht war. Das hier war doch auch gar nicht sein
Zimmer. Es war Allisons.
Mit einem Schmunzeln betrachtete er die zierliche Brünette in
seinen Armen, wegen der er sich nicht hatte aufrichten wollen, um sie
nicht voreilig aufzuwecken. Allison beim Schlafen zu beobachten, war
mittlerweile eine seiner neuen Lieblingsbeschäftigungen geworden.
Sie sah so friedlich aus, wenn sie schlief, aber das tat wohl jeder.
Diese Frau hingegen wirkte dann so zart und schön, dass Ian jedes
Mal das Herz überging vor Liebe.
Denn dass er sie liebte, dass hatte er mittlerweile
unumstößlich festgestellt. Dieser Abend vor mittlerweile
annähernd sechs Wochen war wohl der Grundstein für den
weiteren Verlauf ihrer Beziehung gewesen. Bis dato hatte Ian sich noch
nie jemandem so sehr geöffnet wie Allison an diesem Abend und
wahrscheinlich hätte er es auch niemals getan, wenn er sich nicht
damals schon sehr, sehr sicher gewesen wäre, dass da etwas
zwischen ihnen entstand, dass nicht nur Potenzial, sondern auch Zukunft
hatte.
Inzwischen waren sie sich ohne Zweifel sehr nahe gekommen, auch wenn es
für sie beide anfangs noch recht schwierig und vor allem ungewohnt
gewesen war. Doch mit jedem neuen Tag ging alles ein bisschen besser
und Ian war sich nun hundertprozentig sicher, dass Allison die erste
Frau war, die seine schützende Mauer geschmolzen hatte und die er
mehr liebte, als irgendeine andere Frau zuvor.
Vielleicht war es auch ihr zu verdanken, dass er sich in den
vergangenen Wochen auch mehr auf die anderen Lehrer eingelassen hatte
und neben John, nun auch den jungen Lehrer für Zaubertränke,
Daniel Fagon, zu seinen Freunden zählen konnte. Der junge Mann war
nur wenige Jahre jünger als er selbst und Ian mochte seine
unkomplizierte und manchmal auch ein wenig tollpatschige Art. Sie waren
sich gar nicht mal so unähnlich, denn während Ian sich mehr
als Russe, als als Engländer fühlte, war Daniel doch meist
ein ausgesprochenes Paradebeispiel eines jungen, ehrgeizigen
amerikanischen Zauberers. Und seine jugendliche, unkomplizierte Art
unterschied sich gar nicht mal so stark von Ians.
Auch sein Unterricht war bisher ohne große Komplikationen
verlaufen. Zu seiner angenehmen Überraschung hatte er doch eine
beachtliche Anzahl an Schüler in seinem Unterrichtsraum sitzen,
wovon die meisten wohl seine eigenen Schüler waren. Dennoch war
der Kurs nicht zu groß, sodass die Aufgaben, die er den
Schülern bisher gestellt hatte, recht fix von der Hand gegangen
waren.
Selbst Allisons Stunden hatte er mittlerweile recht gut im Kopf, sodass
er nun wusste, dass sie Freitags die erste Stunde unterrichtete und er
dafür Dienstags in der Zweiten. Mittwochs waren sie dann wiederum
beide gefordert, denn Ian besaß die Stunde direkt vor der
Mittagspause und Allison die beiden danach.
Erst als Ian aufging, dass heute ja ein Dienstag war und er demnach
wieder Unterricht hatte, beugte er sich leicht zu der Frau in seinen
Armen hinunter und strich ihr zunächst eine ihrer dunklen Locken
aus der Stirn, bevor er ihr einen zärtlichen Kuss auf die
Nasenspitze hauchte.
„Guten Morgen, meine bezaubernde Bettgefährtin“,
raunte Ian ihr mit rauer Stimme ins Ohr, während seine
Fingerspitzen in einer langsamen, sanften Geste Kreise in ihrem Nacken
malten.
Er wusste, dass Allison eher eine Frühaufsteherin war, weil sie
morgens immer noch Joggen ging. Jeden Tag. Ian hatte darüber
anfänglich nur den Kopf geschüttelt, war dann dazu
übergegangen ihr vom Fenster aus amüsiert zuzusehen oder war
hin und wieder mal gemächlich in ihrer Nähe
herumgeschlendert, bis sie sich fertig ausgepowert hatte.
Heute hatte er mal vor etwas neues auszuprobieren, nämlich sie zu
begleiten. Er hatte schon lange nicht mehr irgendeine Art des Sports
betrieben und für Quidditch war er mittlerweile wohl ein wenig
eingerostet und wohl auch schon eine Spur zu alt. Vielleicht war Joggen
da etwas, was ihm half, nicht gänzlich ins unsportliche
abzudriften, wenn er alt und grau wurde.
Außerdem würde es ihm helfen den Kopf frei zu bekommen, bevor er zu seinem Unterricht musste.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 23.01.2008 16:39
Allisons Nase
kräuselte sich etwas, als Ian sie auf die Spitze küsste, doch
schon im nächsten Moment gab sie ein wohliges Seufzen von sich und
verdrehte den Kopf so, dass ihr Nacken ungehindert gestreichelt werden
konnte. Schnurrend wie eine Katze kuschelte sie sich etwas enger als
Ian und genoss das sanfte erwachen. Gab es etwas schöneres als
solch ein Start in den Tag? Für gewöhnlich war die junge Frau
eine absolute Frühaufsteherin, doch in der letzten Nacht hatte sie
reichlich wenig Schlaf bekommen. Der Grund dafür... naja sie lag
in Ians Armen, das erklärte wohl alles.
6 Wochen waren seit dem besagten Abend vergangen, als sie sich beide
dem anderen anvertraut hatten. Sie hatten sich Dinge erzählt, die
sie sonst hinter sicheren Mauern vergraben hatten. Das Pärchen
hatte instinktiv gespürt, dass sich sich gegenseitig öffnen
konnten und vermutlich wussten sie auch da schon, dass sie sich
liebten, auch wenn sie es sich zunächst nicht hatten eingestehen
wollen. Dieser Abend war der Anfang ihrer Beziehung gewesen und auch
wenn erst ein paar Wochen vergangen waren, konnte Alli sich nicht mehr
vorstellen ohne Ian zu sein. Sie liebte ihn mit jeder Faser ihres
Daseins und hatte mittlerweile auch keine Ängste mehr ihm
gegenüber. So ganz fassen konnte sie ihr Glück allerdings
zwischenzeitlich noch immer nicht und sie erwischte sich selber dabei,
dass sie sich ab und an kneifen wollte, nur um sicher zu gehen, dass es
nicht doch nur ein wunderschöner Traum war.
Für Jonny war es anfangs etwas komisch gewesen, dass es nun einen
Mann im Leben seiner Mama gab, schließlich war ihm derartiges
bisher unbekannt gewesen. Aber es hatte sich schnell gelegt und
mittlerweile vergötterte er nahezu den Lehrer aus Durmstrang.
Überhaupt hatte er sich mehr als gut in Hogwarts eingelebt und
vermutlich gab es kaum einen Winkel, den er nicht schon erkundet hatte,
wie immer in Begleitung seiner Hündin.
Und so sehr er Ian auch mochte, sein absoluter Held war sein Onkel
John. Er liebte es mit ihm über die Ländereien zu laufen, ihm
den einen oder anderen Streich zu spielen, ihm von den Indianern zu
berichten oder sich auch eine von den vielen Geschichten erzählen
zu lassen, von denen das meiste zwar mit Sicherheit Seemannsgarn war,
aber deswegen nicht weniger spannend und aufregend. In letzter Zeit war
auch öfters die rothaarige Kollegin von ihm dabei gewesen, Rose
hieß sie, aber auch die hatte Jonny gleich in sein
übergroßes Herz geschlossen. Ach eigentlich mochte er die
meisten hier an dem Schloss, auch wenn einige Lehrer durchaus streng
und böse wurden, wenn er mal wieder aus versehen in deren
Unterricht geplatzt war.
Und die vielen Schüler? Na von denen gab es ja eine Menge hier,
wobei die meisten ihn wohl schlichtweg ignorierten. Der Kleine machte
sich einen Spaß daraus sie manchmal so lange zu nerven, bis sie
wirklich nicht mehr so tun konnten, als sei er nicht existent, nur um
dann mit einem Lachen schnell wegzulaufen. Aber es gab auch einige, die
ab und zu mit ihm spielten, es war aber auch schwer seinem sonnigen
Gemüt zu entgehen.
Anfangs waren Alli und er noch öfters zu den Arapahos appariert,
weil er sie so sehr vermisst hatte. Mittlerweile reichte ihm aber ein
wöchentlicher Besuch. Jedoch malte er fleißig Bilder von
seinen Erlebnissen, die er dann dem Schamanen der Indianer schickte.
Nach wie vor trug er allerdings seine Indianerfeder im Haar. Auf die
war er besonders stolz und freiwillig gab er sie nicht her. Alleine zum
Haarewaschen nahm er sie ab, also einmal jeden Abend, denn seine Mama
steckte ihn allabendlich in die Wanne, immer mit dem Kommentar, dass
man ihn für eines der magischen Wesen halten musste und nicht
für ihren Sohn, wenn sie nicht die dicken Schlamm und Dreckkrusten
von ihm wegwusch. Mamas konnten ja soooo lästig sein und hatten
manchmal echt kein Verständnis für Abenteuer.
Allisons Unterricht war in den letzten Wochen problemlos verlaufen. Sie
hatte den Schülern die Angrodians näher gebracht, ab morgen
sollte dann das Projekt starten, was sie für dieses Schuljahr
geplant hatte. Heute allerdings hatte sie unterrichtsfrei, wobei sie
dennoch eingebunden war. Am vergangenen Tag hatte die Schulleiterin sie
gebeten, sich mit einem Slytherinschüler, der ihr bereits mehr als
positiv im Unterricht aufgefallen war, in Verbindung zu setzen um heute
mit ihm kurz zu ihm nach Hause zu apparieren. Genaueres wusste sie noch
nicht, aber sie sollte ihn wegen der unruhigen Zeiten begleiten und
natürlich hatte sie der Bitte von Mcgonagall zugestimmt. Nach dem
Frühstück wollte sie sich auf die Suche nach besagtem
Schüler machen und dann mit ihm so schnell wie möglich
aufbrechen. Doch bis dahin war noch ein wenig Zeit...
Allison hatte mittlerweile das Gesicht an Ians nackter Brust vergraben
und sog wohlig dessen Duft ein, nur um ihn dann zärtlich
anzuknabbern. Von dort aus arbeitete sie sich nach oben, bis ihre
Lippen seinen Mund fanden und gab ihm einen sanften Kuss. Lächelnd
schaute sie ihn an. „Guten Morgen schöner Mann“,
liebevoll betrachtete sie ihn und konnte sich im Moment nichts
schöneres vorstellen, als beim Wachwerden immer in dieses Gesicht
zu sehen. Sie konnte dem Drang nicht widerstehen ihn noch einmal zu
küssen und seufzte leise dabei, denn sofort überlief sie
nicht nur eine Gänsehaut sondern tanzten die Schmetterlinge in
ihrem Bauch einen wilden Tanz.
Nur widerwillig löste sie sich wieder von ihm und stand
schließlich mit einem bedauernden Blick auf. Wie viel
schöner wäre es gewesen, einfach mit Ian gemeinsam im Bett zu
bleiben, aber natürlich war das nicht möglich, beide hatten
zu arbeiten. Bevor sie sich dieser jedoch widmete, wollte sie joggen
gehen, wie jeden Morgen, eine Leidenschaft, die Ian nicht mit ihr
teilte. sie selber brauchte es einfach morgens zu rennen und sich
auszupowern, denn es half ihr den Kopf frei zu kriegen und sich
für den Arbeitsalltag zu wappnen.
Am Vorabend hatte Ian ihr eröffnet, dass er heute mit ihr joggen
wollte und Alli hatte es nicht so recht glauben wollen. Lachend hatte
sie ihn ein wenig deswegen aufgezogen und auch jetzt grinste sie ihn
frech an, während sie halb nackt zum Kleiderschrank ging um in
ihre Trainingssachen zu schlüpfen. Wie anders sie doch war, wenn
ihre Schüchternheit und ihre Ängste sie nicht quälten...
„Na? Traust du dich immer noch gegen mich zu laufen?“, sie
lugte um die Schranktür vorbei und ihre Augen blitzten vor Schalk,
„oder hat dich der Mut verlassen? Ich verspreche dir auch
langsamer zu laufen, damit du mithalten kannst.“, sie streckte
ihm die Zunge heraus, richtete sich dann auf und Band sich die wirren
Haare zu einem Zopf. Duschen ging sie immer erst nach dem Laufen,
lediglich die Zähne ging sie sich putzen und als sie das kleine
Bad wieder verließ schaute sie Ian abwartend an.
tbc Ländereien - See
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 24.01.2008 22:18
Ians Lächeln
wurde eine Spur breiter, als er Allisons Schnurren hörte und als
sie ihn dann auch noch auf diese inzwischen so vertraute Art
küsste, kribbelte es bei ihm wirklich vom Scheitel bis zu den
Zehenspitzen. Es gab wohl nur noch eine Beschreibung für seinen
derzeitigen Zustand: er war verliebt bis über beide Ohren. Und das
ganze rettungslos und ohne es überhaupt geplant zu haben. Aber
jetzt war es mehr als erwünscht!
Am letzten Wochenende hatte er ausnahmsweise einmal allein das Schloss
verlassen und war zu seiner Mutter nach London gereist. Es hatte doch
etwas ganz angenehmes gehabt, sie einfach mal so ganz spontan besuchen
zu können, was nur schwer zu realisieren war, wenn er in
Durmstrang war. Doch diesmal hatte er sogar in zweierlei Hinsicht
Glück gehabt, denn er hatte nicht nur seine Mutter angetroffen,
sondern auch seinen Bruder samt Familie. Die einzige, die dann nur noch
gefehlt hatte, war Emma, doch die weilte gerade beruflich in
Ägypten und war somit außer Reichweite. Dennoch war der Tag
mit seiner Familie einfach nur traumhaft gewesen. Doch die ersten Worte
seiner Mutter, als er ihr gegenüberstand, kamen ihm immer noch
unverhofft ins Gedächtnis, wenn er nicht damit rechnete: „Junge,
was ist passiert? Du strahlst ja förmlich von innen heraus, was
bei dir nun wirklich eine Seltenheit ist! Wer ist die Frau und wann
lerne ich sie kennen?“
Bei dem Gedanken an diese Erinnerung begann Ian leicht zu grinsen, oder
aber lag es vielleicht auch nur an Allison, die gerade aus dem Bett
sprang und sich an ihrem Kleiderschrank zu schaffen machte?
Es hatte ihn regelrecht umgehauen, als seine Mutter so plötzlich,
und so direkt herausgefunden hatte, auf welcher rosaroten Wolke er
gerade schwebte. Dennoch hatte er nur das gröbste über seine
Freundin erzählt, was nicht daran lag, dass er sich ihrer
schämte. Beim Barte Merlins, das nun wirklich nicht. Doch er war
noch nicht bereit, sie zu teilen. Im Moment wollte er Allison ganz
für sich allein haben.
Später – in einigen Wochen – konnte seine Familie sie
ruhig kennen lernen, doch bis dahin sollte er der einzige Zubarew sein,
dem sie persönlich bekannt war.
Vom Bett aus beobachtete Ian, wie Allison sich in die
Trainingsklamotten warf und ihn spöttisch herausforderte. Als sie
ihm so provokant die Zunge herausstreckte, geriet er einen Moment lang
in Versuchung das Kopfkissen nach ihr zu werfen, unterließ es
dann aber doch. Das würde ebenfalls eine sportliche
Betätigung bedeuten und die würde er gleich schon zur
Genüge bekommen.
„Träum weiter“, erwiderte er stattdessen mit einem
gutmütigen Grinsen, bevor er sich ebenfalls aus dem Bett
quälte. Wie viel schöner wäre es doch gewesen, wenn sie
beide einfach hätten liegen bleiben können, bis es Zeit
fürs Frühstück gewesen wäre. Oder am besten das
Frühstück ganz ausfallen lassen und sich für den Rest
des Tages krank melden. Ungestörte Stunden zu zweit.
Aber wie hieß es doch so schön? C’est la vie? Herrje, sein Französisch war wirklich grauenhaft...
„Gegen dich verliere ich doch nicht. Soweit kommt’s noch! Dich häng ich doch dreimal ab.“
Das war wirklich die Übertreibung des Jahres, denn auch wenn er
körperlich einen fitten Eindruck erweckte, war er wohl so ziemlich
außer Form und ihm fehlte wirklich jegliche Kondition. Nach den
ersten hundert Metern würde er ihr jappsend hinterher hecheln,
aber das musste er Allison ja jetzt noch nicht auf die Nase binden.
Jetzt einen Rückzieher zu machen, käme ja auch einer
persönlichen Niederlage gleich.
Er musste jetzt einfach die Augen zumachen und da durch kommen, genau wie mit seinem ersten Therapieversuch.
Während seine bildschöne Kollegin sich die Zähne putzen
ging, schlüpfte auch Ian in seine Trainingssachen, die er gestern
abend schon vorsorglich mitgenommen hatte und fuhr sich mit einer Hand
grob durch die dunklen Locken.
Kaum war Allison aus dem Bad zurück, blickte sie ihn auch schon in
dieser abwartenden Manier an, doch Ian nahm sich zunächst noch die
Zeit, um sich ebenfalls noch ausgiebig die Zähne zu putzen.
Mittlerweile besaß er in Allisons Räumlichkeiten auch eine
Zahnbürste, genau wie in seinem Badezimmer eine von ihr stand. Es
war ja auch inzwischen keine Seltenheit mehr, dass sie beide
beieinander schliefen, nur war Ian meist bei der hübschen
Brünette Schlafgast, da sie ja trotz alledem ein Auge auf Jonny
haben musste.
Der Junge war ihm mittlerweile genauso ans Herz gewachsen, wie sein
Neffe und seine Nichte. Natürlich war er noch meilenweit davon
entfernt ihm ein Vaterersatz zu sein und das wollte er ja auch gar
nicht, immerhin hatte der Junge einen Vater. Aber sie verstanden sich
sehr gut und Ian liebte den Kleinen mindestens ebenso sehr, wie der
ihn, auch wenn er bei weitem nicht an die Vormachtstellung Johns
heranreichte.
Als Ian schließlich das Zähneputzen beendet hatte, wartete
Allison noch immer ungeduldig auf ihn. Wenn er noch länger
gebraucht hätte, währe sie wahrscheinlich ohne ihn
losgelaufen.
„Scheinbar krieg ich keine Schonfrist mehr, was?“, flachste
er mit einem Lächeln, bevor er ihr die Tür aufhielt.
„Dann mal los, bevor ich doch noch Muffensausen kriege.“
tbc ~ Ländereien » See
|
Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
|
erstellt am 05.02.2008 20:20
cf Ländereien - Am See
Allison starrte den Wahrsagelehrer zunächst fassungslos an, um im
nächsten Moment bis zu den Haarwurzeln zu erröten. Er hatte
bemerkt, dass sie eine Ausrede benutzt hatte und schämte sich
abgrundtief und das nicht nur, weil er gleichzeitig von ihrer reinen
Aura sprach. Lügen stand Alli nicht an und sie hasste es, hatte es
eben aus ihrer Not heraus getan. Moment mal, wenn er blind war... ihre
Aura sah... sie war schockiert und verwirrt zugleich. Wie konnte er
sich so zielsicher bewegen und wie hatte er das Kaninchen sehen
können? Sich nicht von Illusionen täuschen lassen hatte doch
nichts mit sehen zu tun... oder doch?
Noch inmitten ihrer verwirrten Gedanken wurde sie ein weiteres Mal tief
rot, als sie Lebowskis weitere Worte hörte und hastig versuchte
sie etwas richtig zu stellen. „Aber... nein... nicht sie... ich
meine...“, Mist sie brachte einfach nicht die Worte raus. Wie
hätte sie auch erklären sollen, dass sie generell Angst vor
Fremden hatte und dass es nicht an ihm persönlich lag. Die zarte
Amerikanerin hatte ein rabenschwarzes Gewissen und sah betroffen zu
Boden, denn Dude war bereits weggeeilt und man hörte nur das
Flappen seiner Badelatschen, wie es sich entfernte. Das hatte sie
wirklich nicht gewollt. Sie hatte ihren Kollegen nicht vor den Kopf
stoßen wollen, aber... sie konnte doch nichts für ihre
Ängste...
Schuldbewusst schaute sie Ian an und fühlte sich schrecklich. Auch
ihr Freund schien verwirrt ob des etwas obskuren Kollegen und ebenso
sprachlos. Dankbar kuschelte sie sich in seine Trainingsjacke, denn
mittlerweile war es ihr so kalt geworden, dass sie kaum noch ein
Zähneklappern unterdrücken konnte. Der eingesetzte
Nieselregen und der eisige Wind verschlimmerten das Ganze nur. So hatte
sie sich wirklich nicht das gemeinsame Joggen vorgestellt und bestimmt
auch nicht das erste wirkliche Zusammentreffen mit dem Kollegen. Bei
Ians Worten bildete sich jedoch ein zaghaftes, wenn auch warmes
Lächeln auf ihren Lippen und sie beugte sich vor um ihm einen Kuss
aufzuhauchen. Gott sie liebte ihn so sehr! Nicht wegen der
schmeichelnden Worte, wobei ihr das natürlich gefiel, nein wegen
seinem ganzen Sein. Er verstand es. ihr ein Gefühl von Sicherheit
zu geben und so verwirrt sie auch wegen Dudes Worten war, so dicht bei
ihrem Freund fand sie wieder die Ruhe, wie nur er sie in ihr
auslösen konnte.
Dicht an ihn gekuschelt nickte sie nur und ging gemeinsam mit ihm
zurück zum Schloss. Eine Erkältung war wirklich etwas, was
sie nicht herauf beschwören mussten.
In ihren Gemächern angekommen schlüpfte Allison erst einmal
aus den mittlerweile durchnässten Trainingskleidern und wickelte
sich in ihren Morgenmantel. Gleichzeitig registrierte sie, dass aus dem
Kinderzimmer noch keinerlei Geräusche drangen, ein sicheres
Zeichen dafür, dass ihr Sohn noch schlief.
„Du musst selber vollkommen durchgefroren sein“, sagte sie
besorgt und holte einen weiteren Morgenmantel hervor. Er war aus rosa
Frottee, kuschlig weich, aber eindeutig alles andere als männlich.
Ihr selber war das im Moment aber egal, sie achtete nicht einmal drauf,
sie deutete nur ihrem Freund es ihr gleichzutun, sich auszuziehen und
dann in den bereits offen gehaltenen Bademantel zu schlüpfen. Mit
einem Schwenk ihres Zauberstabs hatte sie zuvor das Feuer im Kamin
auflodern lassen, so dass sich bereits eine angenehme Wärme in dem
Zimmer ausbreitete.
Im nächsten Augenblick ließ sie den Morgenmantel jedoch
sinken und schaute Ian mindestens genauso unsicher an wie er es gerade
selber tat.
„Ich...ich weiß es nicht...“, sie setzte sich mit
einem Seufzen auf einen Stuhl und knetete den Frottee zwischen ihren
Händen. „Er ist... verwirrend... und... und ich glaube ich
muss mich bei ihm entschuldigen...“, tatsächlich
färbten sich ihre Wangen wieder vor Scham rot. „Ich hab doch
nur nicht ertragen... diese Nähe, du kennst mich doch
Ian...“, man merkte wie leid es ihr wirklich tat und auch dass
dass nichts mit dem Mann selber zu tun hatte. Doch dann fielen ihr auch
wieder die Worte des Wahrsagelehrers ein und die Tatsache, dass er
blind war. „Wie schafft er es, sich so vollkommen normal zu
bewegen ohne etwas zu sehen? Und... und dieses Gerede von meiner
Aura... glaubst du er kann sie wirklich sehen? So wie eine Fledermaus?
Fledermäuse sind fähig auf ihre eigene Art und Weise in
vollkommener Dunkelheit zu sehen...“
Allison hatte nie das Fach Wahrsagen verurteilt, aber genau wie Ian
hatte sie bisher fast nur Scharlatane in dem Gebiet erlebt. Konnte es
sein, dass Jeffrey es wirklich konnte? „Meinst du er weiß
wirklich wovon er spricht?“, eigentlich war es nur eine
rhetorische Frage, denn ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass er
wirklich die Fähigkeit des Sehens besaß. „Aber
dann...“, sie biss sich auf die Unterlippe, legte den Kopf
allerdings schräg und schaute Ian mit ihren großen Rehaugen
an. „Er sagte wir würden heiraten und Kinder haben.... oder?
Ich meine...“, ihre Stimme war leise geworden, „er fragte
uns, ob wir wissen wollten, WANN es soweit wäre...“
Wie schon zuvor am See machte ihr Herz ein paar Purzelbäume,
gleichzeitig verwirrte sie die Tatsache. Sie waren doch erst seit 6
Wochen ein Paar... für sie stand außer Frage, dass sie Ian
über alles liebte, aber so weit hatte sie bisher noch nicht
gedacht. „Wa...was hältst du von ihm...“,
flüsterte sie und es war klar, dass sie jetzt eigentlich eher die
Aussage von Dude meinte als den Mann selber.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
|
erstellt am 07.02.2008 15:59
cf ~ Ländereien » See
Ian war froh, als er und Allison die sichere Trockenheit des Schlosses,
und der Räumlichkeiten seiner Freundin erreichten. So verwirrend
und seltsam hatte er sich seinen ersten Ausflug in die sportlichen
Gefilde des Joggens nun auch wieder nicht vorgestellt. Mit allem hatte
er gerechnet – Muskelzerrung, Schnappatmung, verstauchte
Knöchel, Kratzer am Ego – aber nicht mit der Begegnung mit
dem Lehrer für Wahrsagen, der ihnen gleich mal vorausgesagt hatte,
dass sie beide irgendwann heiraten würden. Wenn er es nicht besser
gewusst hätte, hätte er gesagt, dass dieses Schloss andauernd
versuchte, ihn seelisch und verbal fertig zu machen.
Was für ein Glück, dass Jonny scheinbar noch nicht wach zu
sein schien und seine Mutter und deren Freund somit nicht vollkommen
durchnässt und ziemlich durcheinander gegenüberstand. Wenn er
den Jungen jetzt mal in Relation zum Heiraten setzte... beim Barte
Merlins, dann wäre der Kleine ja so etwas wie sein Stiefsohn,
sollte es jemals so weit kommen! Er hatte zwar vorgehabt irgendwann mal
Vater zu werden, doch gleich mit einem fünfjährigen Sohn
konfrontiert zu werden, war nun wirklich nicht in seine Berechnungen
mit eingeplant gewesen.
Aber hatte Dude ihnen wirklich so direkt gesagt, dass sie
heiraten würden? Er hatte gesagt, er könne ihnen sagen, wann
ihr Hochzeitstag sein würde... das musste doch eigentlich nichts
heißen. Er könnte ja auch gemeint haben, dass sie beide
irgendwann heirateten, aber nicht einander, sondern jeweils andere
Partner, oder? War es nicht auch möglich, dass Wahrsagungen
weiterhin vollkommen relativ betrachtet werden musste und vielleicht
auch niemals eintraten?
Von diesem ganzen nachdenken, war Ian am Ende noch verwirrter als
vorher schon, sodass er Allison nur verdutzt anstarrte, als sie ihm
einen rosa Frotteemorgenmantel hinhielt. Okay, ihm war schon
jämmerlich kalt und er musste wohl auch einen ziemlich begossenen
Eindruck erwecken, doch deswegen würde er sich noch lange nicht in
rosa Frottee hüllen lassen.
Niemals!
Zwar würde niemand außer Allison ihn in dieser Kluft sehen,
aber selbst das reichte ihm doch schon. Die Erinnerung daran würde
ihn eine halbe Ewigkeit verfolgen und darauf war er nun nicht wirklich
erpicht.
Umso erleichterter war der Dunkelhaarige als seine Freundin den
Morgenmantel wieder sinken ließ und sich nach seiner Frage auf
einen Stuhl fallen ließ. Ian nutzt die Gunst der Stunde um sich
an den Kamin zu stellen und sich dort ein wenig zu trocknen und zu
wärmen. Zumindest versuchte er es. Die Worte von Allison
verwirrten ihn dann nur noch mehr.
„Entschuldigen?“, wiederholte er verdutzt und sah sie an.
„Du hast ihm das Leben gerettet vor diesem Kaninchen.
Außerdem ist der Mann Wahrsagenlehrer. Er müsste also doch
wissen, dass deine Reaktion nicht pauschal auf ihn bezogen war. Ich
fand, er war ganz hingerissen von dir, was ich durchaus nachvollziehen
kann.“
Ian grinste schief und entschied sich dann wenigstens aus seinem
T-Shirt zu schlüpfen, das ihm vollkommen durchnässt am
Oberkörper klebte. Ein wirklich widerliches Gefühl!
Während er mit seinem Oberteil kämpfte, versuchte er
ebenfalls darüber nachzudenken, wie der Dude denn eigentlich sehen
konnte, obwohl er blind war. Das war wohl das Rätsel des Tages,
aber eigentlich hatte der Mann ihnen darauf schon eine Antwort
geliefert gehabt.
„Er sieht so, wie er es uns gesagt hat, denke ich mal. Er sieht
einfach die Wahrheit.“ Erneut schlich sich dieses schiefe Grinsen
auf sein Gesicht, als ihm aufging, wie komisch sich diese Aussage
eigentlich anhörte. Man konnte doch gar nicht die Wahrheit sehen.
Allenfalls spüren und dazu bedurfte es schon ein gehöriges
Maß an Feingefühl. Natürlich gab es Menschen, die es
sahen, wenn Menschen logen, weil man sich unbewusst durch irgendeine
kleine Geste verriet. Doch Dude konnte nun einmal nicht sehen.
„Vielleicht ist er wirklich ein Wahrsager und kann die Aura der
Menschen sehen“, seufzte Ian ergeben, weil ihm einfach keine
passende Lösung einfiel. Allerdings behagte es ihm gar nicht, wenn
Menschen in ihm lesen konnten, wie in einem Buch. Bei Allison war das
etwas anderes, immerhin war sie die Frau, die er liebte und der er mehr
als jedem anderen Menschen auf der Welt vertraute. Doch was würde
geschehen, wenn Lebowski „sah“, dass er der Sohn eines
Todessers war und seinen Vater deswegen dennoch nicht verurteilte?
Ian seufzte niedergeschlagen und knüllte unbewusst das nasse
T-Shirt in seiner Hand zusammen, was einen kleinen Wasserfall zur Folge
hatte, den er nicht einmal mitbekam. Allison hatte wirklich das
Heiraten und die Kinder wieder zur Sprache gebracht.
„Ich denke... er kann auf eine gewisse Art und Weise wirklich in
die Zukunft sehen“, murmelte der Halbrusse schließlich mit
leiser Stimme, blickte Allison dabei jedoch nicht ins Gesicht. Wenn er
ihr jetzt in ihre Rehaugen sah, würde er mit Sicherheit rot
anlaufen und nur noch zusammenhangsloses Zeug stammeln.
„Ich hab vorhin mal kurz darüber nachgedacht. Er hat doch
eigentlich nicht direkt gesagt, dass wir beide einander heiraten
werden, oder? Er hätte doch auch meinen können, dass wir halt
irgendwann mal heiraten, aber wen hat er nicht gesagt.“ Jetzt
schlich sich doch eine verräterische Röte in sein Gesicht,
bevor er schnell weiter sprach. „Ich will damit nicht sagen, dass
es mir nicht gefallen könnte dich zu heiraten, im Gegenteil... ich
will einfach nur sagen... dass... na ja, es ist halt einfach alles
nicht so sicher...“
Abrupt schloss Ian den Mund wieder, bevor er noch mehr Unsinn von sich
gab. Das bisschen war gerade schon mehr als genug gewesen. Er redete
sich einfach mal wieder um Kopf und Kragen. Sie konnten doch noch nicht
vom Heiraten sprechen, wenn sie gerade einmal sechs Wochen zusammen
waren. Solche Menschen waren sie beide einfach nicht.
Erneut seufzte Ian, diesmal allerdings frustriert, weil er einfach
nicht in Worte fassen konnte, was ihm gerade durch den Kopf ging.
Stattdessen blickte er auf die Uhr und zuckte kurz zusammen. Es war
kurz vor dreiviertel zehn. Seine Stunde würde in einer guten
Viertelstunde anfangen und er stand hier halbnackt im Zimmer seiner
Freundin und redete übers Heiraten.
„Ich glaube, wir müssen das Gespräch später
fortführen“, brach es aus ihm heraus, während er
unwirsch die Stirn runzelte. Das würde jetzt einiges an Hektik in
seiner Planung verursachen.
tbc ~ Unterrichtsraum Alte Runen
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 09.02.2008 10:29
„Ja...ja...
vielleicht hast du sogar Recht...“, stammelte auch Allison und
krallte sich an Ians Erklärung fest. Es war doch wirklich
furchtbar abwegig nach so einer kurzen Zeit ans Heiraten zu denken und
sowas passte weder zu Ian noch zu ihr. Trotzdem hallten noch immer
Dudes Worte in ihr nach und sie war sich fast sicher, dass er durchaus
sie beide gemeint hatte... ihr Blick sagte auch genau das, aber sie
sprach die Gedanken nicht aus, denn sie verwirrten sie zu sehr und
hätten sie in ein noch größeres Gefühlschaos
gestürzt, als dass sie eh schon durch die Begegnung mit dem
Wahrsagelehrer war.
Kurz guckte Allison fragend als sie sah wie Ian erschrocken zusammen
zuckte, nachdem er auf die Uhr geschaut hatte und schaute dann selber
auf ihre. „Beim Merlin“, stöhnte nun auch sie auf.
„Ich fürchte du hast Recht“, sie sprang auf und warf
den Morgenmantel schnell über den Stuhl. „Ok du zuerst ins
Bad“, sagte sie, denn schließlich wusste sie, dass Ian
gleich Unterricht hatte. Sie selber musste den Schüler aus
Slytherin irgendwie erreichen. Minerva hatte sie am Abend vorher
gebeten, den Jungen zu begleiten und ihm auch deswegen Bescheid zu
sagen. Spontan hatte sie Charles McKellen gefragt, ob er in der Zeit
ihrer Abwesenheit auf Jonny aufpassen könnte und er hatte sich
freudig dazu bereit erklärt. Super und ihr Sohn schlief noch, sie
selber war noch ungeduscht und sah zudem aus wie ein begossener Pudel,
während ihr Freund noch halb nackt vor ihr stand. Wenn die Zeit
nicht schon so gedrängt hätte, hätte es doch ein
lustiges Bild sein können was sie momentan abgaben.
In der Zeit, in der Ian bereits im Bad verschwunden war, schrieb sie
ein magisches Memo an Xaros, dem Schüler aus Slytherin, in dem sie
ihn bat, in etwa einer halben Stunde in ihr Büro zu kommen. Mit
einem Schwenk ihres Zauberstabs schickte sie das Pergament auf den Weg
und ging nun ihrerseits ins Bad, auch wenn Ian noch nicht heraus
gekommen war. Allerdings war er schon mit dem duschen fertig, so dass
sie selber schon drunter hüpfen konnte. Es hatte sich eine gewisse
chaotische Hektik verbreitet und beide wuselten sie irgendwie umher,
bis sie schließlich für den Tag fertig waren.
Durch den Krach, den sie nun verursacht hatten, war mittlerweile auch
Malfoy Junior aufgewacht und wirbelte im allgemeinen Chaos umher in dem
er Nachlaufen mit Nayeli und Draco spielte.
„Sehen wir uns nachher?“, fragte sie Ian noch. „Ich
weiß allerdings nicht wie lange ich brauchen werde, ich glaube
aber nicht, dass es allzu viel Zeit in Anspruch nehmen wird.“ Sie
stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss zum Abschied.
Jonny selber hielt ebenfalls in seiner Spielerei inne und drückte
kurz Ians Bein. “Spielen wir nachher?“, fragte er
noch und rannte dann auch schon wieder hinter seiner Hündin her,
die wild bellend und vor Freude mit dem Schwanz wedelnd und bellend
wegrannte. Allison grinste Ian entschuldigend an für den Wahnsinn
der gerade bei ihr herrschte, sprang dann aber im richtigen Moment vor
um ihren Sohn zu fassen und hob ihn hoch. „So kleiner Mann, stopp
jetzt“, Nayeli versuchte an ihr hoch zu springen, doch ein
strenger Blick von ihr genügte, dass die Hündin sich zu Draco
gesellte. „Zeit für die Morgenwäsche Schatz. Mama hat
es leider eilig, ich muss gleich los. Onkel Charles wartet sicher schon
auf dich, ich hab mit ihm besprochen, dass du ihn solange ich weg bin,
besuchen darfst.“
“Und Nayeli?“, fragte der Kleine, während
seine Mutter schon einen Waschlappen zückte um ihn zu waschen,
„Die darf natürlich mit.“ “Gut, ich mag
Onkel Charles, der ist immer so lustig, wo gehst du denn hin? Wann
kommst du denn wieder? Spielen wir nachher etwas? Können wir
endlich mal in den Wald? ...“, mindestens noch 100 weitere
Fragen schossen aus dem Kind und Alli musste schließlich lachen.
„Du erschiesst mich ja fast mit dein en Fragen“, lachte sie
und kitzelte ihren Sohn, der sich sofort lachend zusammen rollte. Trotz
der Eile, die sie an den Tag legen musste, nahm sie sich kurz die Zeit
der Ausgelassenheit und alberte mit ihm herum.
Fröhlich plaudernd machten sie schließlich weiter und als
Jonny frisch gewaschen, notdürftig gekämmt (durch seine
Locken kommen war kein Kinderspiel) mit Feder im Haar, Jeans und einem
Muggelsweatshirt auf dem man eine Kinderfilmfigur sehen konnte, vor ihr
stand, aßen sie schnell noch eine Kleinigkeit zum
Frühstück und machten sich schließlich auf den Weg zu
Charles.
tbc Privatgemächer Charles McKellen
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 09.04.2008 19:45
cf ~ Winkelgasse » Zum Tropfenden Kessel
Ian verschlug es schlichtweg die Sprache, als er die Wut spürte
und sah, die praktisch aus jeder von Allisons Gesten zu sprechen
schien. Ihre Augen waren voll davon und auch in ihrer Stimme klangen
Zorn, Enttäuschung und Verbitterung mit. Er konnte sie nur zu gut
verstehen, doch es gab nun einmal keine Worte, mit denen er sie
hätte beruhigen können. Malfoys Tat regte ihn selbst viel zu
sehr auf und entschuldigende Worte für diesen Rabenvater zu
finden, kam ihm gar nicht in den Sinn. Der Mann verdiente keine
Vergebung. Er verdiente nicht einmal seine beiden Kinder.
Wahrscheinlich würden Jonny und Emily ihren Vater immer auf
irgendeine Art und Weise gern haben, genau wie Ian seinen Vater trotz
all seiner Taten liebte, doch Draco hatte diese Zuneigung einfach nicht
verdient. Es klang hart, doch im Augenblick war es Ians Ansichtweise.
Wer seine Kinder einfach so zurückließ und einfach
verschwand ohne sich zumindest zu verabschieden, der hatte es auch
nicht verdient, dass man ihm eine Träne nachweinte. Doch Jonny
dies klar zu machen, war praktisch ein Ding der Unmöglichkeit. Der
Fünfjährige liebte seinen Vater und Ian würde niemals
den Versuch unternehmen, ihm diese Gefühle auszureden. Trotz
alledem blieb Draco Malfoy nun einmal sein Vater, auch wenn er dieser
Rolle nicht im mindesten gerecht wurde.
Umso rührender war daher die Tatsache, dass Jonny seiner neu
gewonnenen Schwester augenblicklich einen Platz in seinem Leben und in
seinem Herzen einräumte. Der Junge war eben einfach ein
Goldstück und besaß das Wesen seiner Mutter.
Seiner eigenen Selbstbeherrschung zuliebe atmete Ian tief durch, um so
seinen Ärger wenigstens teilweise wieder loszuwerden, doch jedes
Mal, wenn er erneut an Draco dachte, kehrte er zurück. Er konnte
einfach nichts dagegen unternehmen, denn viel zu sehr fühlte er
sich an die eigene Abwesenheit seines Vaters erinnert. Zwar konnte man
dies nicht wirklich vergleichen, denn dass Draco einfach abgehauen war,
hieß noch lange nicht, dass er seine Kinder nicht liebte, doch
Jonny würde immer daran denken, dass sein Vater verschwunden war,
auch wenn er erst fünf Jahre alt war. Malfoy blieb einfach sein
Vater und werde Allison noch Ian würden etwas daran ändern
können, abgesehen davon, dass Ian es auch gar nicht gewollt
hätte, dass Jonny jemals vergas, wer sein wirklich Vater war.
Der Halbrusse spielte gerne den Vaterersatz für den
Malfoynachwuchs, doch von der biologischen Seite war Draco der
wirkliche Vater. Die Kinder konnten einmal regelrecht leid tun.
Nach der recht knappen Verabschiedung und dem überstürzten
Aufbruch aus dem Tropfenden Kessel nahm Ian die rege Betriebsamkeit,
die trotz der Uhrzeit noch immer in der Winkelgasse herrschte, fast
schon gleichgültig zur Kenntnis. Der Himmel färbte sich
bereits rötlich und der Wind begann erneut aufzufrischen, was er
als richtige Wohltat empfand.
„Ja, lass uns die Geschenke kaufen gehen“, murmelte Ian
ergeben zu seiner Freundin und griff erneut nach ihrer Hand, um sie in
dem Gedränge nicht zu verlieren. Während er sie durch die
Menschen in Richtung eines Geschäftes lotste, das ihm von weitem
recht viel versprechend erschien, hüpften Hund und Drache hinter
der kleinen Familie hinterher und schienen fast schon Spaß daran
zu haben, den Leuten auszuweichen.
Bei dem Laden, den Ian gewählt hatte, schien es sich um eine Art
Antiquariat zu handeln. Die meisten der ausgestellten Stücke
wirkten auf eigenartige Weise altmodisch elegant, ließen aber
dennoch keinen Zweifel daran, dass in etlichen von ihnen noch ein
Zauber verborgen sein musste. Kurz streifte Ians Blick ein silbernes
Besteckset, dass zwar schon etwas angelaufen, aber dennoch noch sehr
lebendig war, was ihm nur allzu deutlich bewusst wurde, als ihm eine
der Gabeln in den Finger stach, als er die Hand danach ausstreckte, um
sie zu berühren.
Unwirsch betrachtete der Halbrusse das Besteck, bevor er sich nach
einem Verkäufer umsah. Der alte, grauhaarige Zauberer mit dem
Spitzbart und einem fliederfarbenen Umhang schien wirklich sehr erfreut
zu sein, sie in seinem Laden zu sehen und war regelrecht erpicht darauf
ihnen irgendetwas anzudrehen. Während Allison versuchte ihm
deutlich zu machen, was sie sich vorgestellt hatte zu kaufen, begann
Ian die Auslagen zu durchstöbern, alberte dabei ein wenig mit
Jonny herum, um seine Laune wieder ein wenig aufzubessern und landete
schließlich vor einer Vitrine mit Schmuck. Das war zwar alles
andere als sein Spezialgebiet, aber spannenderes konnte er in dem
Geschäft gerade wirklich nicht entdecken. Und auch dieser Schmuck
machte nicht den besten Eindruck. Er war zwar nicht angelaufen, doch
die Verarbeitung wirkte schlampig und wenig professionell. Ian hatte so
seine Zweifel, dass irgendeine Frau diesen Schmuck jemals freiwillig
tragen würde.
Seufzend kehrte Ian zu seiner Freundin zurück, die mittlerweile
wirklich eine passende Spieluhr für Sophie gefunden zu haben
schien. Und auch der Holograph für Daniel schien keinerlei Problem
mehr zu sein.
„Ich zahle“, murmelte Ian leise, während der
Verkäufer den Preis zusammenrechnete und zog einige Galeonen aus
der Tasche seines ungeliebten Umhanges hervor. Für eine
Diskussion, wer die Geschenke bezahlte, hatte er im Augenblick nicht
wirklich den Nerv. Dieses Treffen mit Laura und Jonnys Schwester war
einfach viel zu verwirrend gewesen, als dass er jetzt noch Gedanken an
solche Kleinigkeiten verschwenden konnte.
Nachdem die Einkäufe bezahlt und verpackt waren, trat die ganze
Gesellschaft wieder den Heimweg an. Wie sie in die Winkelgasse
appariert waren – Jonny auf Ians und Drache und Hund auf Allisons
Armen – apparierte man zurück nach Hogwarts, wo es nicht
allzu lange dauerte, bis sie die Räumlichkeiten der Pflegelehrerin
erreichten. Mit Absicht hatte Ian zuerst auf diese zugesteuert, damit
Jonny und die Tiere wieder in gewohnte Umgebung kamen und sie alle ihre
dringend benötigte Verschnaufpause bekamen.
Das erste, was der Dunkelhaarige tat, war sich auf das Sofa fallen zu
lassen und sich angestrengt die Schläfen zu massieren. Hoffentlich
stellte sich bald noch ein wenig Partystimmung ein, ansonsten
würde er wohl eine ziemlich trostlose Gesellschaft abgeben.
„Ich bezweifele, dass wir jetzt Zeit haben, um uns über das
Treffen eben zu unterhalten“, stellte er mit kühler,
nüchterner Miene fest, sobald Jonny schon davon gestürmt war,
um mit seiner Hündin spielen zu gehen.
Mehr aus Kalkül blickte Ian zum wiederholten Male auf die Uhr und
stellte erschrocken fest, dass es bereits nach 19 Uhr war.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 11.04.2008 17:52
cf tropfender Kessel
Allison ließ sich von Ian führen, war dankbar, dass er
voraus ging und somit praktisch den weg für sie frei schaufelte.
Das Gedränge in der Winkelgasse war ihr zu viel, die Wärme
machte ihr zu schaffen und Jonny auf dem Arm kostete sie enorme Kraft.
Ein dünner Schweißfilm zog sich über ihren Körper
und sie seufzte schon fast glücklich auf, als sie in dem
Antiquariat ankamen, bei dem sie hofften, dass sie dort das finden
würden, was sie suchten.
Sie kam sich vor, als hätte sie einen anstrengenden Marathon
hinter sich, als sie Jonathan absetzte und fuhr sich mit dem
Handrücken über das Gesicht. Der Kleine begab sich zu Ian,
während Drache und Hund brav vor der Tür auf sie warteten. Es
war schon erstaunlich, wie ihr Sohn auf alles reagierte. Er
lächelte und juxte schon wieder, auch wenn sie dennoch auch die
Traurigkeit in seinen Augen sah. Die Enttäuschung über seinen
Vater saß tief und auch Allison spürte die Wut wieder in
sich aufkommen, wenn sie an Draco dachte. Zwei Kinder hatte er, Emily
und Jonny, und trotzdem lief er weg, egoistisch und feige. Ihre Hand
tastete nach dem Schlüssel, den Laura ihr gegeben hatte. Was hatte
sie gesagt? Es sei für Jonnys Zukunft bestimmt... Was hatte er
dort gelagert? Geld? Sie verzog missbilligend das Gesicht. Draco
wusste, dass Jonny kein Geld benötigte, sie hatte selber durch
ihre Eltern genug, zwar keine Reichtümer, aber es reichte aus.
Außerdem verdiente sie ja als Lehrerin ausreichend, so dass es
ihnen beiden an nichts fehlte. Sie brauchten ja auch nicht viel. Geld
war wirklich nicht das was sein Sohn von ihm brauchte. Liebe und
Aufmerksamkeit wäre es gewesen, aber die Verweigerte er ihm.
Wieder dachte Allison daran, wie ihr Kleiner auf seine Schwester
reagiert hatte und musste unwillkürlich trotz allem lächeln.
Es war so typisch für ihn, sie sofort ins Herz zu schließen
und auch das Mädchen hatte sie beeindruckt, wie sie sofort
schützend einen Arm um ihn gelegt hatte. Emily hatte gar nicht
gewirkt wie ein Kind, irgendwie strahlte sie eine viel zu große
Ernsthaftigkeit aus, aber wer konnte es ihr verdenken? Sicherlich war
auch sie maßlos von ihrem Vater enttäuscht. Und dann dachte
Allison wieder daran, dass die Kleine älter als ihr Sohn war,
somit also schon vor ihm gezeugt wurde. Hatte Draco Laura und auch
seine Tochter mit ihr hintergegangen? Ihr Magen krampfte sich
augenblicklich wieder zusammen. Beim Merlin, wenn sie auch nur geahnt
hätte, dass es da jemanden gab... aber Draco hatte behauptet
alleine zu sein... Übelkeit stieg in ihr hoch und sie musste ein
paar mal schlucken um den bitteren Geschmack im Mund los zu werden. Die
Bezeichnungen, die sie für Malfoy gerade übrig hatte, waren
wirklich nicht nett, wenn auch zutreffend ihrer Meinung nach.
Alli nahm sich ganz fest vor spätestens am nächsten Tag einen
Brief an Laura zu schreiben... doch dann viel ihr ein, dass sie ja
nicht einmal deren Nachnamen kannte... somit war das Unterfangen
unmöglich. Sie würde warten müssen, bis sich die Frau
bei ihr meldete. Diese Frau.... Allison war sich absolut sicher, dass
sie gemeinsam mit ihr in New York auf der Schule gewesen war. Sie hatte
ein mehr als gutes Gedächtnis, gerade was Gesichter anging. Was
ein Zufall, dass sie sich unter diesen Umständen wieder sahen...
Auch wenn Alli nun wirklich keine guten Erinnerungen an ihre Schulzeit
hatte und Laura all das verkörperte, worunter sie damals so
gelitten hatte... irgendwie fühlte sie sich ihr verbunden durch
die Sache mit Draco...
Die Stimme der Verkäufers riss Allison aus ihren Gedanken und sie
brauchte einige Sekunden, ehe ihr einfiel, wieso sie überhaupt
hier waren. Mit einigen Worten erklärte sie ihm schließlich
was sie suchten. Der magische Holograph für Daniel war nicht
schwer auszusuchen, sie unterschieden sich lediglich in der
Qualität und Alli wählte natürlich einen der wirklich
guten, schließlich sollte er lange Freude daran haben. Aber die
Spieluhr war da schon etwas schwieriger. Sie wollte etwas besonderes
für ihre Freundin haben und der Verkäufer mühte sich ab,
ihr immer mehr davon zu zeigen. Es waren bereits einige Minuten
vergangen, als sie schließlich in einer Ecke eine entdeckte. Der
Mann hatte sie ihr gar nicht präsentiert, vermutlich weil sie von
einer Staubschicht bedeckt war, als sei sie seit Ewigkeiten vergessen
worden. „Das ist sie“, sagte sie leise und sorgte mit einem
kleinen Reinigungszauber, dass sie in ihrem Glanz wieder erstrahlte. Es
war eine sehr antike Spieluhr, sehr filigran mit Gold verziert und fein
gearbeitet, fast schon verspielt und doch damenhaft elegant. Ein
Einhorn war zu erkennen, was seinen Kopf stets zu einem neigte, als
wolle es einen mit seinem Horn zart berühren. “Miss, ich kann sie ihnen nicht verkaufen, sie spielt nicht einmal eine Melodie derzeit“
„Ist sie kaputt?“, fragte Allison und als der
Verkäufer den Kopf schüttelte und meinte, dass sie einfach
nur wieder bespielt werden müsste, wischte sie seine
Bemerkung nur mit einer Hand weg. Sie brauchte ja keine Melodie zu
haben, denn Allison wollte sie ja mit eigener Musik bespielen.
Als sie schließlich bezahlen wollte, kam ihr allerdings Ian
zuvor. Sie öffnete bereits den Mund um zu widersprechen, als ihr
sein Gesichtsausdruck auffiel und sie ihn sofort wieder schloss. Das
konnte auch noch später geklärt werden. Die Lehrerin trat an
ihren Freund heran und legte ihm sanft eine Hand auf den Rücken.
Das schlechte Gewissen packte sie, denn sie sah, dass es ihm
anscheinend nicht gut ging. Auch für ihn war der ganze Akt im
tropfenden Kessel zu viel gewesen. Sie hatte doch gesehen, wie sehr
auch ihn die Wut quälte, natürlich zerrte es auch an seinen
Nerven. Beim Merlin, sie hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass es
ihn so mitnehmen würde und es tat ihr leid, dass sie ihn gebeten
hatte, sie unbedingt zu begleiten. sie hatte ganz gewiss nicht gewollt,
dass es ihm dadurch schlecht erging. Dabei hätte sie es sich doch
eigentlich denken können. Selbst noch als es hieß Draco
wäre bei dem Treffen dabei. Malfoy war ein ehemaliger Todesser....
das alleine musste schon schlimm für Ian gewesen sein. Liebevoll
drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange, ehe sie allesamt den
Laden wieder verließen. Dieses Mal verzichtete sie allerdings
darauf, Jonny wieder auf den Arm zu nehmen, sondern hielt lediglich
seine Hand fest.
Sie waren schließlich wieder zurück in Hogwarts und auch
erneut in ihren Gemächern, wo Jonny (Himmel das Kind hatte
wirklich ein sonniges Gemüt) sofort hinter Nayeli her hechtete um
mit ihr zu spielen. Alli selber stellte die Geschenke auf dem Tisch ab
und sah stumm zu Ian, der sich total erledigt auf die Couch fallen
ließ und sich die Schläfen rieb. Anstelle einer Antwort auf
seine Aussage, ging sie auf ihn zu, sorgte dafür, dass er den Kopf
gegen die Rückenlehne legte und begann sanft seine Schläfen
zu massieren. Er wirkte total angespannt, was nun wirklich nicht
verwunderlich war und sie wollte ihm so zu etwas Erleichterung helfen.
Ihre schlanken Finger kreisten über seine Stirn, übten den
richtigen Druck aus, so dass es für Ian mehr als angenehm war, und
fanden ihren Weg schließlich über seinen Kopf bishin zu
seinem Nacken, wo sie begann ihn zu massieren.
Dabei vergaß sie wieder total die Zeit, im Augenblick war nur er
wichtig für sie und sie wollte, dass es ihm gut ging. Gleich
würden sie zu Sophies und Daniels Geburtstagsfeier gehen und im
Augenblick wirkte ihr Freund noch nicht so, als wäre er in
besonders guter Laune dazu. Die Party!!!!!
Zeitgleich mit Ian schaute sie auf die Uhr und erschrak.
„MIST!“, stieß sie aus, denn es war bereits kurz nach
19 Uhr. Allison hasste es, zu spät zu kommen und eigentlich
passierte ihr das so gut wie nie. Hastig drückte sie Ian einen
Kuss auf den Scheitel und richtete sich auf. Sie musste doch noch die
Geschenke fertig stellen, wollte sich aber auch noch duschen. Und Jonny
musste auch noch einer gründlichen Reinigung unterzogen werden.
„Willst du dich noch frisch machen?“, fragte sie ihren
Schatz und deutete ihm, als erster ins Bad zu gehen, weil sie derweil
alles andere erledigen wollte.
Und dann machte sie sich daran, die entsprechenden Zauber auf die
Geschenke zu wirken, was ein wenig Zeit in Anspruch nahm.
Überprüfte schließlich, ob alles auch wirklich richtig
funktionierte und verpackte sie dann in ansprechendem Papier: Rot
für Sophie, Dunkelgrün für Daniel.
Im Bad hörte sie noch immer Wasser rauschen, trotzdem lief sie
hastig ins Kinderzimmer, hiefte Jonny auf den Arm und stürmte ins
Bad. „Tschuldige, ich hoffe es stört dich nicht wenn ich
Jonathan derweil auch schon herrichte.“ und begann bereits den
protestierenden(‚Mamaaaaaa du hast mich doch erst heute morgen
gewascheeeeeen, zu viel Wasser ist bestimmt nicht gesuuuund!!!!‘)
Jungen das Gesicht und die Hände zu waschen. Nachdem Allison ihm
auch noch gnadenlos die Haare gekämmt hatte (Der Kleine verzog
mittlerweile schmollend den Mund), half sie ihm noch beim umziehen.
Nachdem Ian selber fertig war und Jonny sich bereits ausgiebig bei ihm
beschwerte, was seine Mama ihm zugemutet hatte, sprang sie selber aus
den Klamotten und war nach 10 Minuten tatsächlich schon fertig.
Die Haare hatte sie mit einem Zauber getrocknet und es fiel ihr nun in
seidig glänzenden Locken auf die Schultern. Dann schlüpfte
sie in ein blaues Kleid, was einen sofort an den Pazifik denken
ließ und was hübsch ihre schlanke Figur umschmeichelte und
stand schließlich mit einem Lächeln vor ihrem Freund.
„Nimmst du mich so mit?“, fragte sie und ihr Lächeln
wurde strahlender.
tbc: Privatgemach Daniel Fagon
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 14.04.2008 22:48
Eine wirkliche Antwort
auf seine Aussage bekam Ian nicht. Stattdessen spürte er, wie
Allison begann seine Schläfen zu massieren. Ein wolliger Schauer
rieselte ihm den Rücken hinab, als sie genau an den richtigen
Stellen den richtigen Druck auszuüben wusste, als hätte sie
das schon unzählige Male getan. Diese Frau war wirklich die
reinste Wohltat. Das Beste, was ihm jemals hatte passieren können.
Und das bezog er jetzt nicht nur auf diese Massage. Daran konnte er
sich wirklich gewöhnen. Nicht nur an Allison, auch an Jonny, mit
Sicherheit auch an Draco und Nayeli, und die ganze Atmosphäre, die
sie verbreiteten. Seitdem diese Menschen (bzw. Tiere) in sein Leben
getreten waren, hatte dieses eine große Wende gemacht. Es gab nun
nicht mehr nur den Ian, der Lehrer war, sondern auch den Freund,
Vertrauten, Geliebten, Vaterersatz. Und keine dieser Rollen wollte er
so schnell wieder aufgeben.
Ein zustimmender Laut entwich ihm, als Allison dazu überging,
seinen Nacken zu massieren. Ihm war gar nicht aufgefallen, wie sehr er
sich in Wirklichkeit angespannt hatte. Kein Wunder, dass ihm alles weh
tat. Aber an diese wohltuende Massage könnte er sich wirklich
gewöhnen, zumal Allison das einzigartig fantastisch machte.
Ian konnte förmlich spüren, wie sich seine Laune deutlich
hob, was zu einem Teil aber wahrscheinlich auch daran lag, dass er sich
nicht mehr über Draco Malfoy aufregen musste und im Moment auch
nicht wollte.
Zu dumm nur, dass dieser Augenblick nicht ewig anhielt, wie ihm schon
bald klar wurde, als auch Allison die Uhrzeit entdeckte. Oh ja, jetzt
würden sie trotz alledem mit Sicherheit zu spät kommen. Wenn
sie sich jetzt beeilen würden sie das ganze höchstens auf ein
Minimum beschränken.
„Ich beeil mich“, erwiderte Ian seufzend und stand auf, um
das angebotene Bad in Beschlag zu nehmen. Flink huschte er unter die
Dusche, ließ sich auch nicht davon stören, dass Jonny
zwischenzeitlich das selbe Schicksal ereilte, und griff dann nach einem
sauberen weißen Hemd und dunkle Hosen, in die er rasch
hineinschlüpfte.
Gut, so lange hatte das alles nun auch wieder nicht gedauert.
Vielleicht würde es gar nicht auffallen, dass sie ein wenig
spät dran waren. Aber so recht glaubte Ian selbst nicht daran.
Während sich der Dunkelhaare mit einem Grinsen im Gesicht
anhörte, wie Jonny sich über den Waschfimmel seiner Mutter
beschwerte, hörte er mit halbem Ohr auf das Rauschen des Wassers,
um festzustellen, wie lange Allison noch brauchen würde. Von
seiner Schwester kannte er die typische Eigenschaft, dass unter einer
halben Stunde duschen absolut nichts ging. Aber er hatte ja schon mehr
als ein paar mal festgestellt, dass Allison anders war, als die meisten
Frauen. Und da sie noch dazu alle unter Zeitdruck standen, würde
das Hübschmachen wahrscheinlich gar nicht so lange dauern.
Dass seine Freundin dann allerdings so schnell war, hätte Ian dann
doch nicht vermutet. Mit Jonny auf dem Arm (der sich gerade irgendwie
dort festgesetzt hatte) blickte Ian der atemberaubend schönen Frau
entgegen, die ihm nun gegenüber trat. Anerkennend ließ er
den Blick von oben nach unten schweifen, bevor er scheinbar
abschätzend das Gesicht verzog.
„Mmh... na, was meinst du denn, Jonny, können wir deine Mum so vor die Tür lassen?“
Mit einem schelmischen Grinsen blickte Ian den kleinen Clown in seinen
Armen an, der das Spiel nur zu gerne mitspielte und nun ebenfalls
nachdenklich das Gesicht verzog.
„Ausnahmsweise!“, krähte der Kleine nur
wenige Sekunden später mit ähnlich schelmischen Ausdruck, was
Ian nun doch ein Lachen entlockte.
„Natürlich nehmen wir dich so mit. Du siehst bezaubernd aus.
Mit Sicherheit die schönste Frau auf der Party.“
Sanft drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen, bevor er ihr
zärtlich eine glänzende Locke aus dem Gesicht strich. Diese
Frau war sein ein und alles und wenn nötig würde er sie oder
Jonny mit seinem Leben beschützen. Konnte man nach eineinhalb
Monaten schon so verliebt sein? Definitiv ja. Allison hatte ihm
bewiesen, dass es möglich war.
"Also, wo wir jetzt alle so schön gekleidet sind, können wir
ja endlich los. Wo sind die Geschenke? Ach da. Spieluhr neu bespielt?
Alles eingepackt? Okay, alles scheint in Ordnung zu sein. Dann gehen
wir mal."
Man hätte meinen können, dass Ian nervös war. War er ja
auch, in gewisser Art und Weise. Er war sonst kein Partytyp und
normalerweise lud ihn auch niemanden zu Geburtstagen ein, es sei denn
es handelte sich um Verwandte. Daniel war der erste richtige Freund,
den er gefunden hatte. Nicht nur in Hogwarts, sondern auch allgemein.
Da wollte er nichts falsch machen oder durch Unannehmlichkeiten
herausstechen.
Während Ian die Geschenke auf den Arm nahm, kümmerte sich
Allison um Jonny, sodass sie keine großen Schwierigkeiten hatten,
es ohne Zwischenfälle zu Daniels Räumlichkeiten zu schaffen.
Vorsorglich klopfte Ian an, rechnete jedoch schon halb damit, dass
drinnen die Feier bereits im vollen Gang war. Als er jedoch die
Tür aufstieß, musste Ian feststellen, dass noch nicht allzu
viele Leute da waren. Was war denn hier los? Waren sie etwa doch
pünktlich? Aber dass sie zu blöd waren, um die Uhr zu lesen,
wäre ihm neu.
"Was ist denn hier los?", fragte der Dunkelhaarige verwundert und
blickte irritiert zu seiner Freundin hinüber. Abschrecken
ließ er sich deswegen aber nicht, sodass er mit den Geschenken
und Allison und Jonny zusammen den Raum betrat.
tbc ~ Privaträume Daniel Fagon
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 09.05.2008 22:03
cf ~ Privatgemach Daniel Fagon
Ian hielt sich aus allen Gesprächen heraus und beobachtete
stattdessen lieber die anwesenden Lehrer von seinem Spähposten am
Buffet aus. Gelegentlich nippte er dabei an seinem Bier und
amüsierte sich köstlich über die Tanzeinlagen seiner
Kollegen. Eigentlich hätte Daniel ihm ja leid tun müssen, da
er am heutigen Abend scheinbar von einem Fettnäpfchen ins
nächste zu tappen schien, doch dazu sah das ganze einfach viel zu
herrlich aus. Erst als seine Freundin mit dem Dude auf die
Tanzfläche marschierte, runzelte der Dunkelhaarige leicht die
Stirn. War das Eifersucht? Auf den Wahrsagenlehrer? Was für ein
Unsinn! Immerhin hatte ihm doch dieser Mann erst heute vormittag
vorausgesagt, dass Allison ihn heiraten würde. Beim Barte Merlins,
jetzt hatte er schon wieder das Heiraten in seine Gedanken geholt und
dabei hatte er es seit dem Mittag erfolgreich aus ihnen verdrängt
gehabt.
Schleunigst wandte Ian seine Aufmerksamkeit lieber den köstlich
aussehenden Snacks zu und wagte sich nun doch an einen der
berüchtigten Donuts. Wirklich vertraut war er mit dieser mehr
amerikanischen Spezialität eigentlich nicht, aber für neue
Dinge konnte er sich ja immer begeistern.
Doch richtige Partystimmung wollte sich bei dem Durmstranglehrer dann
doch nicht einstellen. Klar, ein Bier trinken, etwas essen und auf die
anderen Lehrer treffen war ja okay, doch ein wirkliches Gespräch
anzetteln oder sich auf die Tanzfläche zu begeben, daran war nicht
zu denken. An diesem Punkt fiel ihm auf, wie wenige seiner Kollegen er
eigentlich kannte. Natürlich hatte er schon mit dem ein oder
anderen ein Wort gewechselt, bei einigen hatte sich sogar eine
Freundschaft ergeben wie mit Daniel, doch viele kannte er eigentlich
gar nicht. Aber wundern tat ihn das schon lange nicht mehr. In
Durmstrang waren sie eben alle mehr Einzelgänger und da in so eine
vollkommen anderes Klima zu kommen wie in Hogwarts war da schon eine
Umstellung, die sich nicht mal eben in einem Monat vollzog. Es war ja
schon erstaunlich genug, dass er in dieser kurzen Zeit jemanden
gefunden hatte, den er mehr liebte, als je einen Menschen zuvor.
Apropos, der Sohn der besagten Person stand mit einem Mal vor ihm und
schluchzte herzzerreißend seinen Namen. Was war denn auf einmal
mit Jonny los? Eben noch war er freudestrahlend herumgehüpft und
hatte mit seinem Onkel und Daniel herumgealbert und getanzt und nun
begann er an seinem Hosenbein zu weinen? (Dass der Kleine dabei seine
Hose beschmierte, kümmerte Ian gerade herzlich wenig!)
„Was ist denn los? Hey, kein Grund traurig zu sein, kleiner Clown.“
Mit einem – hoffentlich beruhigenden – Lächeln hob Ian
den Fünfjährigen auf den Arm und strich ihm sanft über
die dunklen Locken. In diesem Moment mit Jonny auf dem Arm wurde Ian
erst wirklich klar, wie sehr er den Kleinen mittlerweile in sein Herz
geschlossen hatte. Vielleicht war der Junge einfach nur müde,
immerhin war es mittlerweile doch recht spät geworden und
normalerweise schlief Jonny um diese Uhrzeit schon längst.
Während Ian mit Trösten beschäftigt war, bekam er weder
etwas von Allisons Rückkehr in die Wirklichkeit und dem damit
einsetzenden Schamgefühl, noch von ihrer erneuten Schwindelattacke
mit. Das war vielleicht auch besser so, denn er hätte sich nur
wieder Sorgen um seine Freundin gemacht, zumal das nicht der erste
Schwindelanfall des Tages gewesen war. Hätte er es gewusst,
hätte er ihr regelrecht befohlen sofort ins Bett zu gehen und am
nächsten Morgen augenblicklich in den Krankenflügel zu
verschwinden, um sich mal durchchecken zu lassen.
So bekam er allerdings nichts mit, da er gerade viel zu sehr auf Jonny
und dessen Tränen fixiert war, bis Allison dann plötzlich vor
ihm stand und ihn ansprach. Natürlich entschied sich Ian
augenblicklich dafür die beiden zu begleiten. Jonny war auf seinem
Arm eh schon halb eingeschlafen und die Partylust war ihm nach den
Tränen des Jungen irgendwie schlagartig vergangen. Der Kleine
hatte heute wirklich viel durchmachen müssen.
Nachdem sich die kleine „Familie“ von den
Geburtstagskindern verabschiedet hatte, ging man zu Allisons
Privaträumen. So, wie es aussah, würde Ian heute wohl mal
wieder bei seiner Freundin übernachten. Jetzt allein in seinen
eigenen Räumlichkeiten zu sein, hätte er wirklich nicht
ertragen. Wie merkwürdig. Vor ein paar Wochen hätte ihn die
Ruhe und Einsamkeit nichts ausgemacht, aber ohne Allisons Nähe und
Jonnys Quirlichkeit erschien ihm alles plötzlich seltsam trist und
langweilig.
Nachdem Ian den Jungen von seinem Arm direkt ins Bett gelegt, ihm die
Decke hochgezogen und danach die Tür zum Zimmer des Kleinen
geschlossen hatte, nachdem auch Allison Jonathan eine Gute Nacht
gewünscht hatte, stieß der Runenlehrer einen leisen Seufzer
aus und massierte sich den Nacken.
„Puh... das nenne ich mal eine wilde Party“, murmelte er
mit einem schiefen Grinsen. Natürlich, wenn John, Rose und Dude in
einem Raum waren, konnte das ja nur lustig werden. Während viele
der Hogwartsangestellten eher zurückhaltend und reserviert waren,
wussten diese drei immer gute Laune und Stimmung zu verbreiten und sei
es nur durch ihre Anwesenheit.
„Aber du hast dich ja anscheinend auch recht gut amüsiert,
was?“ Amüsiert zwinkerte Ian seiner Freundin zu und spielte
damit ohne Zweifel auf ihren Tanz mit Lebowski an. „Mal sehen, ob
es auf dem Halloweenball auch so heiß hergeht“, raunte er
ihr noch spaßhaft ins Ohr, bevor er ihr einen Kuss auf die
Schläfe gab und ins Badezimmer verschwand, um sich bettfertig zu
machen. Müde war er jetzt wirklich, aber der Tag hatte ja auch
reichlich Aufregung mit sich gebracht.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 13.05.2008 12:50
cf Privatgemächer Daniel Fagon
Sie waren recht Schweigsam das kurze Stück zu ihren
Räumlichkeiten gegangen, was aber wohl mehr daran lag, dass Jonny
bereits auf Ians Armen einschlief. Allison hatte keine Ahnung, wieso
ihr Sohn plötzlich so geweint hatte, aber der Tag war mehr als
anstrengend für ihn gewesen und mittlerweile war es für den
Kleinen schon sehr spät. Kein Wunder also, dass ihm plötzlich
alles zu viel geworden war.
Mit einem Lächeln beobachtete sie wie liebevoll Ian mit ihrem
Liebling umging. Ein Fremder hätte sie wirklich für Vater und
Sohn halten können. Es war unübersehbar, wie sehr die beiden
sich ins Herz geschlossen hatten und Alli überkam für einen
Augenblick eine Welle von Glücksgefühl. Nie hatte sie
geglaubt, dass ihr derartiges jemals zuteil kommen würde und
konnte ihr Glück immer noch nicht so recht fassen.
Die junge Lehrerin war froh und unsagbar dankbar, dass Ian in ihrer
beider Leben getreten war und genauso froh war sie, dass er wie
selbstverständlich die Nacht wieder bei ihr verbringen würde.
Es war schon komisch wie schnell man sich an einen Menschen
gewöhnen konnte. War Allison früher stets alleine geblieben
und war in die Einsamkeit geflüchtet, so ertrug sie es jetzt kaum,
wenn er nicht bei ihr war. Das Gefühl ihn bei sich zu wissen, in
seinen Armen einzuschlafen und auch wieder aufzuwachen... sein Gesicht
was sie als erstes sah, wenn sie morgens die Augen aufschlug... das
alles war etwas, auf das sie nicht mehr verzichten konnte und wollte.
Nachdem Ian Jonny vorsichtig ins Bett gelegt und ihn liebevoll
zugedeckt hatte, gab sie ihrem Sohn noch einen sanften Gute Nacht Kuss
und betrat dann auf Zehenspitzen den Wohnraum. Ian seufzte und schien
sichtlich erledigt. Bei seiner Bemerkung allerdings, die eindeutig auf
ihre Tanzeinlage gerichtet war, wurde sie erneut tiefrot und
schämte sich. „Was sollte ich denn machen?“, fragte
sie und begann sich zu rechtfertigen, was nun wirklich nicht nötig
war. „Dude hat mich förmlich gezwungen. Hast du gesehen was
er mit meinen Hüften gemacht hat? Ich hatte die Wahl zwischen
einer sofortigen Ohnmacht oder einer guten Miene zum bösen Spiel.
Allerdings...“, es war kaum möglich, aber sie wurde
tatsächlich noch roter, „dass es mir dann nachher auch
Spaß gemacht hat, war nicht eingeplant...“
Sie merkte durchaus, dass Ian sie nur aufzog und so locker sie auch
sonst mittlerweile in seiner Gegenwart war, schämte sie sich nun
und wusste nicht, was sie erwidern sollte.
Während ihr Freund ins Bad ging um sich bettfertig zu machen,
ließ sie sich selber mit einem Seufzer aufs Sofa plumpsen. Sie
war selber total erledigt, der Tag war anstrengend gewesen,
körperlich sowie emotional. So strapaziös, dass anscheinend
sogar ihr Körper streikte, denn anders konnte sie sich nicht
heutigen Schwindelanfälle erklären. Schlaf... wenn sie
richtig schlief ging es ihr mit Sicherheit morgen wieder besser.
Vielleicht kam ja auch der seltsame Wetterumschwung dazu, dass es ihr
irgendwie nicht gut ging...
Ein Klopfen am Fenster ließ sie aufblicken und sie sah die kleine
Eule, die schon fast selbstmörderisch und total verzweifelt
für Einlass sorgen wollte. Allison sprang ruckartig auf, zu
schnell, denn erneut wurde ihr kurz schwarz vor Augen und sie musste
sich am Sofa festhalten, wenn auch nur für ein paar Sekunden.
Schnell öffnete sie das Fenster und kalte Luft strömte
herein. „Du armes, kleines Ding“, raunte sie dem Vogel zu,
der sie vorwurfsvoll anzwitscherte. Er brachte den Abendpropheten...
wie viele Stunden musste er hier schon herum fliegen? Mit geschickten
Fingern löste sie die Zeitung, streichelte die flaumigen Federn
und gab dem Tier einige Eulenkekse. Im nächsten Moment machte die
Eule dann aber auch schon kehrt und flog wieder hinaus in die kalte
Dunkelheit.
Nachdem Allison das Fenster wieder geschlossen hatte, warf sie achtlos
und ohne einen Blick darauf zu werfen, die Zeitung auf den
Wohnzimmertisch. Jetzt noch lesen, danach stand ihr wirklich nicht der
Sinn, eigentlich wollte sie einfach nur noch schlafen.
Nachdem Ian aus dem Bad kam, schlüpfte Alli schnell hinein, machte
sich genau wie er bettfertig und kehrte nach kurzer Zeit wieder zu ihm
zurück. Er lag bereits in ihrem Bett. Wie angenehm, war es doch
jetzt schon ein wenig angewärmt. Schnell kuschelte sie sich unter
der Decke an ihn, schmiegte ihren Körper an seinen, während
sie mit einem Finger über seine Brust fuhr. Es dauerte nicht
lange, da begannen auch schon ihre Augen schwer zu werden. Sie merkte
wie sie langsam ins Land der Träume abdriftete, doch bevor sie
endgültig einschlief murmelte sie noch ein: „Ich liebe
dich...“
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 22.05.2008 16:19
Mittwoch, 19. Oktober 2011
Um ihn herum war alles in tiefste Dunkelheit getaucht. Keine
natürliche Dunkelheit, denn dazu war die Schwärze viel zu
intensiv und drückte viel zu sehr auf seinen Gemütszustand.
Egal, wie sehr Ian sich auch bemühte, er konnte die Finsternis um
sich herum nicht mit Blicken durchdringen, doch irgendetwas oder
irgendjemand war dort und wartete nur auf den richtigen Augenblick, um
sich ihm zu zeigen.
Tief in seinem Inneren wusste Ian, dass er träumen musste. Es gab
gar keine andere Erklärung dafür, denn immerhin war er doch
mit Allison in ihre Räumlichkeiten gegangen und war mit ihr in
seinen Armen eingeschlafen. Natürlich war es ein Traum, denn wie
sollte er sonst in diese beklemmende Dunkelheit gekommen sein? Doch
sein Verstand wollte ihm etwas anderes vorgaukeln, wollte ihm
weismachen, dass dies hier die Realität war und er gerade entweder
erblindet sein musste oder durch Magie am Sehen gehindert wurde. Gab es
nicht eine magische Substanz, die eine durchdringende Finsternis
erzeugen konnte? Finsternispulver oder so ähnlich? Aus Peru?
Mit einem energischen Kopfschütteln versuchte Ian diese Gedanken
zu vertreiben. Das hier war nicht echt. Er schlief und träumte
einfach, basta. Der Beweis für seine Theorie wurde ihm auch schon
im nächsten Augenblick geliefert, als eine Stimme zu sprechen
begann, die er unter tausenden wieder erkannt hätte. Kalt,
schneidend, arrogant und voller Verachtung. Nur sein Vater war in der
Lage gewesen eine solche Vielfalt an verachtenden Empfindungen in jede
seiner Worte und in jede seiner Gesten zu legen. Der Mann, den er
gleichzeitig liebte, hasste und bewunderte, wie keinen anderen sonst,
und der nun auf irgendeinem Londoner Friedhof einige Meter unter der
Erde lag.
Ian wollte gar nicht verstehen, was sein Traum-Vater ihm sagte. Es
konnte sowieso nichts positives sein, denn aus dem Mund dieses Mannes
war niemals etwas positives gekommen. Dazu war er gar nicht in der
Lage. Doch Ian konnte nicht anders. Er musste sich anhören, was
sein Vater sprach, und dessen Worte spiegelten all das wider, vor dem
er sich als kleiner Junge immer gefürchtet hatte.
„Du hast mich enttäuscht. Statt deinem Namen alle
Ehre zu machen, hast du nichts besseres zu tun, als dich von einer Frau
in ihr Bett locken zu lassen und liebend gern den Vater für einen
Jungen von fremdem Blut, von Verräterblut, zu spielen. Du bist
eine Schande, genau wie dein Bruder.“
Mit klopfendem Herzen schlug Ian abrupt die Augen auf, nur um zu seiner
Erleichterung festzustellen, dass alles tatsächlich nur ein Traum
gewesen war. Er sah hervorragend und konnte augenblicklich erkennen,
dass in Allisons Räumlichkeiten war mit der bezaubernden
Pflegelehrerin in seinen Armen. Beruhigt stieß er die Luft aus
und ließ sich zurück in sein Kissen sinken, von wo aus er
angestrengt die Decke anstarrte, um seine Beklemmung wieder in den
Griff zu bekommen. In seinen Ohren konnte er das Blut rauschen
hören und wahrscheinlich hätten seine Hände gezittert,
wenn er sich die Mühe gemacht hätte es zu
überprüfen.
Doch gleichzeitig ärgerte er sich über eine derartige
Reaktion. Sein Vater war mittlerweile dreizehn Jahre tot und dennoch
konnte er das Schreckensgespenst seiner Vergangenheit einfach nicht
abschütteln. Es ging nicht so sehr um die Worte, die sein Vater
über Allison und Jonny fallen gelassen hatte, sondern mehr darum,
dass er trotz all der vergangenen Jahre immer noch darauf reagierte,
wenn er seinen Vater enttäuscht zu haben schien. Würde er
diese Verhaltensweise jemals ablegen können oder sie zumindest zu
beherrschen lernen?
Eine plötzliche Unruhe ergriff Besitz von Ian und würde ihn
nach diesem Traum mit Sicherheit nicht mehr einschlafen lassen. Kurz
blickt er auf die Uhr, verzog lautlos das Gesicht als er die frühe
Stunde erkannte und stand dann leise auf, um Allison nicht zu wecken.
Sollte sie ruhig noch ein wenig schlafen, nach dem gestrigen Tag hatte
sie es sich redlich verdient. Sorgsam deckte er sie ordentlich zu,
strich ihr sanft eine ihrer Locken aus dem Gesicht und verschwand dann
leise ins Bad, um sich eine anständige Ladung kaltes Wasser ins
Gesicht zu klatschen. Das machte ihn wenigstens richtig wach und
vertrieb auch noch den letzten Rest an Schuldgefühlen und
Bedenken, die einfach nicht hatten weichen wollen.
Er ließ sich von niemandem vorschreiben, wie er sein Leben zu
leben hatte und erst recht nicht von einem Traum. Er war erwachsen
genug und er liebte Allison und gab gerne den Vaterersatz für
Jonathan. Und seine Mutter würde ihm mit Sicherheit darin
unterstützen und bestärken. Apropos... er weilte jetzt seit
fast zwei Monaten wieder in Großbritannien und seiner Mutter noch
nicht einmal Bescheid gegeben, dass er ein Jahr lang in Hogwarts
unterrichten würde, geschweige denn, dass er sie in London besucht
hatte. Was war er doch für ein Rabensohn!
Die Bezeichnung war einfach derartig abwegig, dass Ian noch grinste,
als er in seine Hose schlüpfte. Kurz warf der Runenlehrer noch
einen Blick in Jonnys Zimmer, doch auch dieser schlief noch seelenruhig
und wie ein kleiner braun gelockter Engel zu dem sich im Laufe der
Nacht mal wieder Draco und Nayeli ins Bett geschlichen hatten.
Leicht schmunzelnd schloss Ian die Tür wieder und trat an eines
der Fenster heran, nur um zu erkennen, dass es in der Nacht scheinbar
derartig kalt gewesen sein musste, dass eine Spur Reif die Ecken der
Fensterscheibe bedeckte. Wie gut, dass er an Kälte gewöhnt
war, ansonsten hätte er nun so ganz ohne Hemd erheblich gefroren.
Seufzend ließ sich der Halbrusse auf die Couch fallen,
während er gleichzeitig überlegte, wie er zum einen die
Stunden bis zum Frühstück herumbringen konnte und zum anderen
wie er seinen heutigen Unterrichtsstoff vermitteln sollte.
Über seine Grübelei hinweg fiel sein Blick auf den
Abendpropheten, der auf dem Tisch lag. Bevor sie zu Daniels und Sophies
Party gegangen waren, war er definitiv noch nicht da gewesen, also
musste er irgendwann später gekommen sein. Na ja, er hatte ja
sowieso nichts besseres zu tun, weswegen Ian nach der Zeitung griff und
schon im nächsten Moment zurückschreckte, als hätte er
etwas giftiges berührt. Todesprophet? Doch, ganz eindeutig stand
dort Todesprophet.
Ein seltsam bitterer, schaler Geschmack machte sich in Ians Mund breit,
während er das an den Ecken prangende Dunkle Mal anstarrte und
sich schließlich dazu überwand die Überschrift des
Leitartikels ins Auge zu fassen. Reinblüter dieser Erde vereinigt
euch!!
Schlagartig wich alle Farbe aus Ians ohnehin recht blassem Gesicht.
Was, beim Barte Merlins, war hier los? Sah jeder Abendprophet etwa so
aus? Und wenn ja, wie musste es erst den Schülern gehen? Oh, kein
Zweifel, dass die meisten seiner Durmstrangs innerlich hämisch und
freudig grinsen mussten und wahrscheinlich sah es bei den Slytherins
nicht viel anders aus, doch um die verbliebenen drei Häuser und
deren Schüler machte Ian sich Gedanken. Warum hatte gestern abend
niemand etwas gesagt? Das hatte die Schulleiterin doch mit Sicherheit
genauso schockiert.
Nachdem Ian eine Zeitlang stumm auf die Zeitung gestarrt hatte, nahm er
sie doch noch einmal mit spitzen Fingern in die Hand und machte sich
die Mühe den Artikel zu überfliegen. Als er damit fertig war,
war ihm erst recht schlecht. Zu gerne wünschte er sich jetzt die
Flasche Wodka her, die in der untersten seiner Schreibtischschublade
ruhte. Auch wenn es erst früher morgen war, aber diese Entwicklung
war viel zu dramatisch, als dass sie ohne einen Schluck zur Beruhigung
zu begreifen war.
Es war ja zu erwarten, dass Ian aufgrund dieses Geschehens unweigerlich
wieder auf seinen Vater kam. In dessen Augen hätte mit Sicherheit
wahnsinnige Begeisterung gefunkelt, bevor er lautstark nach seinem
Todesserumhang geschrieen hätte, um sich sofort auf den Weg zu
machen und Schlammblüter zu töten.
Mit verabscheuendem Gesichtsausdruck warf Ian die Zeitung zurück
auf den Tisch und begann sich konzentriert den Nacken zu massieren.
Eigentlich eine Tat, die ihm meist zur Entspannung half, doch irgendwie
half es gerade nicht das geringste.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 22.05.2008 23:23
Allison räkelte
sich leise aufstöhnend in ihrem Bett und wurde langsam wach. Die
junge Frau war schon immer eine Frühaufsteherin gewesen, doch so
früh war auch für sie eher ungewöhnlich. Der Grund wieso
sie bereits wach wurde waren rasende Schmerzen, die wild und gnadenlos
in ihrem Kopf hämmerten, so dass sie es zunächst nicht einmal
schaffte die Augen zu öffnen. Himmel, sie hatte doch bei der Party
überhaupt nichts getrunken und doch tobte ein Sturm in ihrem
Schädel wie nach dem Abend, als sie ihren Bruder kennengelernt und
bei dem er sie ziemlich abgefüllt hatte. Alli kannte auch keine
Migräne oder ähnliches, für gewöhnlich erfreute sie
sich bester Gesundheit, vielleicht trafen sie dadurch diese
Kopfschmerzen auch besonders hart.
Ihre Hand glitt hinüber, wo normalerweise Ian gelegen hatte, doch
sie fand den Platz leer vor. Es fiel ihr zwar schwer, aber das war
Grund genug wenigstens ein Auge zu öffnen und zu schauen, ob ihr
Freund wirklich nicht mehr im Bett lag. Natürlich war er nicht da,
das hatte sie ja bereits ertastet, aber mit ihrem schmerzenden Hirn war
sie nicht fähig irgendwie logisch zu denken. Gott sei Dank
herrschte Dunkelheit im Raum, so dass kein Licht brutal in ihre Augen
dringen konnte. Aber wo war Ian? Ein Blick auf den Wecker neben dem
Bett zeigte ihr, dass es wirklich noch sehr früh war, eine Uhrzeit
an der ihr Freund normalerweise noch den Schlaf der Gerechten genoss.
Sie brauchte ein paar Minuten, ehe sie es wirklich geschafft hatte sich
aus dem Bett zu schälen und saß dann noch einige Augenblicke
mit hängendem Kopf am Rand, rieb sich die Schläfen in dem
verzweifelten Versuch, etwas Entspannung zu finden.
Schließlich raffte sie sich aber auf, holte sich ihren
Morgenmantel aus dem Schrank und machte sich auf die Suche nach ihrem
Freund. Allison fand Ian im Wohnzimmer vor, leicht vorgebeugt auf der
Couch sitzend und sich selber den Nacken massierend. Wieso war er um
diese Uhrzeit bereits derart angespannt? Die junge Lehrerin runzelte
ansatzweise die Stirn, mehr war nicht möglich, denn sofort
spürte sie wieder dieses Stechen. Trotzdem hielt sie das nicht
davon ab von hinten an ihn ran zu treten und ihm sanft den Nacken zu
massieren. „Ich war plötzlich so einsam im Bett“,
sagte sie leise, beugte sich vor um ihm einen Kuss auf den Scheitel zu
geben, richtete sich aber ziemlich schnell wieder auf, weil sie
spürte, dass ihr das nicht sonderlich bekam. Eine leichte
Übelkeit machte sich in ihr breit, was sie auf die starken
Kopfschmerzen schob.
„Was ist los?“, fragte sie, denn sie spürte das etwas
geschehen sein musste. Hatte er schlecht geträumt? Machte ihm die
Sache mit Dracos feigem Abgang mehr zu schaffen als sie gedacht hatte?
Es war eher ein Zufall, dass ihr Blick auf die Zeitung fiel, die auf
dem Wohnzimmertisch lag, und von der ihr das dunkle Mal förmlich
entgegen leuchtete. Fassungslos hielt sie in ihrer Massagebewegung inne
und starrte auf den Todespropheten, ehe Bewegung in sie kam. Sie riss
die Zeitung schließlich hoch und las die Titelseite. War ihr eben
noch leicht übel, wurde ihr mit einem Mal richtig schlecht. Es war
nicht nur das Entsetzen über das was sie las und was das
bedeutete, unweigerlich dachte sie auch an ihre Eltern, die ihr Leben
durch die Todesser verloren hatten.
Angewidert ließ sie die Zeitung fallen und starrte vor sich hin,
aschfahl im Gesicht, bevor sie plötzlich los rannte in Richtung
Bad, die Hand vor den Mund gepresst. Die Tür hinter ihr krachte
ins Schloss und sie schaffte es gerade noch sich über die Toilette
zu beugen, ehe sie sich übergab. Qualvoll krampfte sich ihr Magen
zusammen und Allison hatte das Gefühl als würgte sie ihr
Innerstes nach außen. Sie hatte am Tag zuvor nicht wirklich viel
gegessen, so dass es eigentlich kaum etwas gab, was sie von sich geben
konnte, was die Sache nicht unbedingt angenehmer machte.
Mit kaltem Schweiß auf der Stirn richtete sie sich
schließlich vorsichtig wieder auf, wusch sich am Waschbecken mit
kaltem Wasser das Gesicht ab und spülte sich den Mund. Der
Geschmack in ihrem Mund widerte sie an, aber alleine der Gedanke an
Zahnpasta ließ sie schon wieder würgen. Zu ihrem Leidwesen
waren auch die Kopfschmerzen weiterhin da, keinen Deut besser als
vorher. Super, wurde sie krank? Einen unpassenderen Zeitpunkt gab es
nun wirklich nicht.
Mit einer Blässe im Gesicht als sei sie ein Geist kehrte sie
schließlich wieder ins Wohnzimmer zurück, wo sie sich
schlapp neben Ian auf die Couch setzte. „Haben den alle
bekommen?“, fragte sie als hätte sie das vorherige
Gespräch nie unterbrochen um sich im Bad zu übergeben, denn
die Situation war ihr irgendwie peinlich. Außerdem war sie nicht
der wehleidige Typ, jammern brachte eh nichts und die Zeitung zeigte
von einer dramatischen Wendung in der Zauberwelt, war also wirklich
wichtiger als ihr verdorbener Magen. „Wenn ja, wieso hat uns die
Schulleiterin nicht gerufen? Wir haben uns...“, sie hielt kurz
inne und hielt sich ihren rumorenden Bauch. Erneut überkam sie die
Übelkeit in einer heftigen Welle, die sie krampfhaft versuchte
nieder zu kämpfen.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
|
erstellt am 23.05.2008 17:54
Es dauerte nicht
lange, bis Ian zu hören glaubte, wie sich im Nebenzimmer etwas
regte. Scheinbar war Allison aufgewacht, doch vollkommen registrieren
konnte er es im Augenblick nicht. Seine Gedanken rasten noch viel zu
sehr durcheinander, sprangen vom Todespropheten hin zu seinem Vater und
schließlich wieder zu der Frage, warum McGonagall gestern Abend
nicht die Party gesprengt hatte. Unwahrscheinlich starke Kopfschmerzen
machten sich hinter seiner Stirn breit, gegen die selbst seine selbst
verpasste Nackenmassage herzlich wenig half.
Er war so geschockt, dass er nicht einmal zu antworten in der Lage war,
als seine Freundin ihn frage, was denn los sei. Er konnte einfach nicht
antworten, konnte das Unfassbare nicht in den Mund nehmen und das
Geschehen in Worte fassen. Viel zu sehr hing er noch an dem Glauben,
dass sich das alles als weiterer Traum entpuppte, solange er die
unausweichliche Wahrheit nicht aussprach.
Allerdings brauchte Ian auch gar nichts zu sagen, denn Allison
entdeckte auch so den Todespropheten, wobei die Wirkung bei ihr doch um
einiges rabiater ausfiel, als er es sich jemals vorgestellt hatte.
Wenigstens holte ihn das Knallen der Badezimmertür ein wenig aus
seiner Lethargie zurück, wobei sich nun jedoch eindeutige Sorge in
seinen Blick mischte. Was war denn nun los? Natürlich hatte diese
Zeitung auch bei ihm Übelkeit aufsteigen lassen, aber so weit,
dass er sich hatte übergeben müssen, war es dann doch nicht
gekommen. Allerdings war seinem Schatz gestern schon nicht sonderlich
wohl gewesen. Vielleicht wurde sie ja doch krank?
Bevor Ian aufstehen und sorgenvoll nachfragen konnte, kam Allison auch
schon zurück, auch wenn sie leichenblass aussah.
Unwillkürlich legte der Runenlehrer beschützend einen Arm um
ihre schmalen Schultern, als sie neben ihm saß, und zog sie enger
an sich, um sie wenigstens etwas zu wärmen und ihr Halt zu geben.
Kurz wanderte sein Blick zurück zu diesem Schundblatt, doch lange
ansehen konnte er es nicht. Wie Gift hatten sich die Worte des
Leitartikels in seinem Kopf festgesetzt und verpesteten nun die
vertraute Sicherheit von Allisons Nähe.
„Ich weiß nicht, ob jeder ihn bekommen hat. Zumindest hat
doch gestern abend keiner unserer Kollegen eine dementsprechende
Andeutung gemacht, also haben sie ihn entweder nicht bekommen oder aber
sie haben ihn auch noch nicht gelesen gehabt“, murmelte er sehr
leise, doch schon die schwächsten Bewegungen seiner
Gesichtsmuskeln zogen sich in beißendem Schmerz bis zu seinen
Schläfen hinauf. Vielleicht hatte er sich ja bei Allison
angesteckt und wurde ebenfalls krank.. Nein, wenn dann war er krank vor
Erinnerungen und krank vor Angst um die Menschen, die er liebte.
„Aber irgendwie habe ich so die Befürchtung, dass jeder
diesen Mist bekommen hat. Alles andere würde keinen Sinn
ergeben.“ Allein das Aussprechen machte es zu einer
fürchterlichen Gewissheit. Die Todesser waren zurück und
scheinbar wollten sie demonstrieren, dass sie sogar in der Lage waren
den Tagespropheten uneingeschränkt zu kontrollieren, wenn sie es
wollten. Fragte sich nur noch, was dann in der heutigen Ausgabe stehen
würde. Weitere Hetzparolen oder wieder normales
Alltagsgesülze?
„Ich weiß nicht, warum die Schulleiterin uns nicht gerufen
hat, wenn tatsächlich alle die Zeitung bekommen habe. Verdammt,
ich wünschte, sie hätte uns gerufen! Ich will mir gar nicht
vorstellen, was bei den Schülern gerade los ist.“
Verwirrt fuhr Ian sich durch die dunklen Haare, die vom Schlafen noch
ganz zerzaust waren. Er brauchte nicht zu erwähnen, dass er sich
nicht so sehr um seine Durmstrangs sorgte, als viel mehr um drei der
vier Häuser Hogwarts. Allison kannte die Eigenheiten seiner
schwarzmagisch interessierten Schüler mit Sicherheit auch schon.
Aber über die Schüler und Minerva zu reden war im Augenblick
weitaus einfacher, als über Todesserväter oder von Todessern
ermordete Eltern. „Vielleicht ist Draco abgehauen, weil er etwas
geahnt hat...“ Der Gedanke war ihm ganz plötzlich gekommen,
war bei näherer Betrachtung allerdings gar nicht mal mehr so
abwegig. Zuzutrauen wäre es ihm ja, auch wenn Ian nie
persönlich Bekanntschaft mit dem Malfoy gemacht hatte.
Doch bevor Ian seine Spekulationen auf die Spitze treiben konnte,
klopfte es an der Tür zu Allisons Räumlichkeiten. Da er
seiner Freundin gerade nicht zumuten wollte selbst aufzumachen,
übernahm Ian diesen Part und stand einer kleinen Hauselfe
gegenüber. Mit überraschtem Blick nahm er ihre Nachricht zur
Kenntnis, dass die Schulleiterin für sieben Uhr eine
Lehrerkonferenz einberufen hatte und sah ihr dann noch kurz nach, wie
sie zur nächsten Tür eines Lehrers ging.
„Scheinbar hat sich die Schulleiterin doch noch entschlossen, uns
Bescheid zu geben, wenn wir es noch nicht selbst herausgefunden
haben“, knurrte Ian zynisch, bevor er die Tür eine Spur
lauter als nötig zuwarf und sich mit den Händen in den
Hosentaschen vergraben umwandte (wobei ihm auffiel, dass er nach wie
vor kein Hemd trug, aber das kümmerte ihn gerade herzlich wenig).
Als sein Blick auf das Gesicht seiner Liebsten fiel, war jedoch
schlagartig jeglicher Ärger und jegliche verwirrende Gedanken
vergessen. „Allison, geht es dir wirklich gut?“ Eindeutige
Sorge, vermischt mit einer Spur Angst lag in seinem Blick, als er
wieder an ihrer Seite Platz nahm und ihr sacht über die Wange
strich. „Ich glaube, du solltest umgehen im Krankenflügel
vorbeisehen. Ich will nicht, dass dir etwas passiert.“
Vergessen waren die Todesser und deren Todesprophet, genauso wie die
Schulleiterin und ihre Lehrerkonferenz. Im Augenblick zählte nur,
dass es seiner Freundin scheinbar nicht besonders gut ging und ihr
Leiden war schlimmer, als der mögliche Ärger McGonagalls
über ein Zuspätkommen zu ihrer Konferenz.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 25.05.2008 16:56
Es tat gut wie Ian ihr
den Arm um die Schultern gelegt hatte, als sie aus dem Bad zurück
gekehrt war. Sie war wirklich nicht der wehleidige Typ, jammern machte
die Situation auch nicht besser, was aber ja nicht hieß, das
Mitgefühl nicht gut tat. Davon mal abgesehen, dass es immer wie
Balsam für sie war, wenn sie ihrem Freund nah sein konnte. Im
Augenblick registrierte sie allerdings nicht einmal dass er mit nacktem
Oberkörper neben ihr saß oder den Geruch seiner Haut, den
sie so sehr liebte. Jetzt wurde alles eingedämmt durch den
Todespropheten und das Gift was darin verspritzt wurde.
„Ich befürchte eher letzteres. Die Party fing zu dem
Zeitpunkt an, an dem für gewöhnlich auch ungefähr der
Prophet kommt. Die meisten haben ihn sicher verpasst wie wir. Professor
McGonagall wird ihre Gründe gehabt haben... Himmel ich mag mir gar
nicht ausmalen wie es den Schülern geht!“, und entgegen Ians
Vermutung schloss sie dabei auch die Durmstrangs ein. Natürlich
war ihr die Vorliebe für schwarze Magie nicht entgangen, aber
Allison maßte sich nicht an darüber zu urteilen. Sie hatte
schon lange dieses schwarz-weiß-Denken abgewöhnt und die
dunklen Künste mussten nicht nur schlecht sein. Schlecht waren die
Menschen die es für schreckliche Dinge nutzten, aber das war auch
mit der weißen Magie möglich. Sie verurteilte auch nicht die
Kinder, bei denen sie durchaus eine gewisse Reinblutideologie
vermutete, auch wenn diese schlau genug waren, es nicht offen zu
demonstrieren. Sie waren das Produkt der Erziehung ihrer Eltern, sie
kannten es einfach nicht anders. Sicherlich gab es ein paar
Schüler, die den Todespropheten eher euphorisch betrachteten, aber
die meisten eben doch nicht, egal welchem Haus sie angehörten.
Nahm man doch einfach mal das Beispiel der beiden
Vertrauensschüler Jennifer Gordon aus ihrem Haus und Vincent
Rasputin aus Ians Haus. Sicherlich waren beide krank vor Sorge, denn
die kleine Hufflepuff war eine Muggelgeborene. Überhaupt waren im
Haus des Dachses die meisten Muggelgeborenen, aber man fand sie in
jedem Haus. Aber nicht nur die mussten ja einiges befürchten. Auch
die, die mit eben solchen befreundet waren, davon mal abgesehen, dass
sich sicher kaum einer einen Krieg wünschte, in der alle in Angst
und Schrecken lebten, wie damals zu Voldemorts Zeiten.
Alli verbot sich selber nun an ihre eigenen Eltern zu denken,
vermutlich genauso wie Ian, der nicht an seinen Vater denken wollte.
Aber sie griff nach Ians Hand, drückte sie sanft, als Zeichen,
dass er nicht alleine war. Als Ian aber plötzlich von Draco
anfing, sah sie ihn überrascht an. „Du meinst...“, sie
sprach nicht weiter und wägte die Möglichkeit still in
Gedanken ab. So abwegig war das wirklich nicht, allerdings wurde ihr
dabei noch etwas klar. Eigentlich war sie eh schon leichenblass, aber
sie wurde tatsächlich noch blasser und sah ihren Freund nun mit
purem Entsetzen an. „Wenn Draco deswegen abgehauen ist... wenn er
es geahnt hat... Die Todesser halten ihn für einen Verräter,
für einen Feigling... wenn er geflüchtet ist, weil er
fürchtet dass man ihn findet... seine Kinder... Jonny und Emily,
es dürfte nicht schwer sein heraus zu finden, dass sie Dracos
Kinder sind. Gerade Jonny, er trägt seinen Nachnamen...“,
das Entsetzen wurde immer stärker und krampfte ihr vor Angst um
ihr Kind förmlich das Herz zusammen, „was ist wenn die
Todesser sich an ihnen...“, sie konnte es gar nicht aussprechen
vor lauter Grauen. Aber in dem Moment klopfte es eh an der Tür und
Allison war dankbar, dass Ian sie öffnete.
Der jungen Lehrerin wurde es erneut mächtig übel, sie
spürte wie ihr Magen wieder rebellierte, fühlte sich
gleichzeitig so schwach wie sie es gar nicht von sich kannte. Auf Ians
Nachfrage reagierte sie lediglich mit einem Kopfschütteln, sie
konnte gar nicht antworten, denn sie fürchtete, dass sie sich dann
vor seinen Füßen übergab. Eine Hand auf den Bauch, die
andere vor dem Mund, sprang sie schließlich auf, wankte
gefährlich dabei und stürzte taumelnd ins Bad.
Vor der Toilette fiel sie hart auf die Knie, merkte aber nicht einmal
im Ansatz einen Schmerz, denn ihr Kopf und ihr Magen waren irgendwie
präsenter. Nichts ist wohl ekelhafter wie das Gefühl, sich
übergeben zu müssen, es aber nicht zu können, weil der
Bauch einfach nichts mehr hatte, was er von ich geben konnte.
Trockenes, krampfartiges Würgen, was einem automatisch die
Tränen in die Augen trieb und sich noch schlechter fühlen
ließ, als es einem eh schon ging.
Womit hatte sie sich nur derart den Magen verdorben? Am Tag zuvor war
es Alli schon nicht gut gegangen, wenn auch immer nur phasenweise, wann
genau hatte es angefangen? Nach ihrer Reise nach Frankreich mit dem
jungen Holaya. Sie hatte nichts ungewöhnliches gegessen... hatte
sie sich vielleicht einen Virus eingefangen? Bei den Drachen? Oder bei
den geflügelten Pferden? Sie durfte jetzt nicht krank werden!
Unter normalen Umständen hatte sie schon einfach keine Zeit
für so einen Blödsinn, jetzt erst recht nicht. Was war mit
Jonny? War er nun wirklich in Gefahr? Wie ging es ihren Schülern?
Wusste man schon etwas über die Todesser und was los war?
wieder überkam sie ein krampfartiges Würgen, was sie solange
quälte bis sie nur noch schlapp über dem Klo hing und fast
die Vorstellung verlockend fand, auf der Stelle zu sterben.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 26.05.2008 22:18
Das reinste Chaos. Eine andere Bezeichnung fiel
Ian gerade einfach nicht für das ein, was sich im Moment in seiner
unmittelbaren Umgebung abspielte. Am liebsten hätte er zig Dinge
gleichzeitig getan, doch wie das nun mal so mit der menschlichen
Stofflichkeit war, konnte er sein direktes Augenmerk immer nur auf eine
Sache richten, egal wie sehr er sich auch etwas anderes wünschte.
So gesehen war es also kein Wunder, dass sich in seinem Kopf die
Gedanken überschlugen, während er rein äußerlich
gerade einen recht hilflosen Eindruck machte. Sollte er zuerst
darüber nachgrübeln, ob es wirklich möglich war, dass
Draco von den bevorstehenden Aktivitäten der Todesser gewusst und
sich deshalb aus dem Staub gemacht hatte? Sollte er sich zunächst
wirklich darum sorgen, was mit Jonny passieren könnte, wenn die
Todesser erfuhren, wer sein Vater war? Nein, das brachte jetzt im
Augenblick rein gar nichts, abgesehen davon, dass er sich nur weiter
verrückt machte und sich zusätzlich zu Allison auch noch um
den kleinen Jungen ängstigte, der ihm mittlerweile wie ein Sohn
ans Herz gewachsen war. Verflucht sollten diese verdammten
Reinblutfanatiker sein, die dazu in der Lage wären, den beiden
wichtigsten Menschen in seinem Leben etwas anzutun. Wahrscheinlich war
nicht mal er selbst sicher vor diesen irregeleiteten Magiern,
schließlich würde er bei ihnen wohl als Blutsverräter
oder dergleichen geführt werden.
Und gerade hatte er auch kein Interesse mehr am Todespropheten oder der
bevorstehenden Lehrerkonferenz. Wenn es seiner Freundin bis dahin nicht
besser ging, konnte die Schulleiterin auf ihn aber lange warten. Er
würde Allison keine Sekunde lang von der Seite weichen, soviel war
schon mal sicher.
Allem anderen konnte er jetzt gerade keine Aufmerksamkeit schenken.
Noch blieb Zeit, sodass er später ausgiebig darüber
fachsimpeln konnte, wie man sich am besten verteidigen konnte oder was
nach dieser Hetzschrift weiter zu tun war. Doch jetzt musste er sich
ganz auf Allison konzentrieren, auch wenn er nicht so recht wusste, wie
er ihr helfen konnte. Sollte er sie in den Krankenflügel bringen?
Würden sie den Weg bis dahin überhaupt schaffen? Und konnte
er Jonny derweilen hier allein lassen? Vielleicht sollte er auch
einfach einen Hauselfen losschicken der Professor House oder seine
Assistentin holte. Er konnte seine Freundin jetzt zumindest nicht
allein lassen, denn ihr Zustand erschien ihm wirklich ernst und
besorgniserregend. Er konnte sich einfach nicht erklären, was sie
so krank gemacht hatte.
Mittlerweile musste sein Gesicht eine ähnlich weiße Farbe
angenommen haben wie das von Allison, auch wenn sie ganz eindeutig
elender aussah. Allein schon die großen, dunklen Rehaugen in dem
ansonsten farblosen Gesicht sahen eindeutig nicht gesund aus und
verstärkten Ians Angst nur noch.
„Soll ich House holen gehen? Irgendetwas muss ich doch tun können.“
Der junge Durmstranglehrer war gerade nahe dran zu verzweifeln. Er
fühlte sich vollkommen hilflos und hatte keine Ahnung, was er tun
sollte. Für so eine Situation war er eindeutig nicht
prädestiniert und erst recht nicht ausgebildet.
Abwechselnd auf Russisch und auf Englisch fluchend, flitzte Ian
zwischen Wohnzimmer, Waschbecken und Toilette hin und her, schleppte
kühlende Waschlappen, Handtücher und Becher mit Wasser
für seinen Schatz an, nur um etwas zu tun zu haben. Obwohl er
gehofft hatte, dass er sich dadurch wenigstens ein bisschen
nützlich machen könnte, fühlte Ian sich einfach nur
komplett fehl am Platze. Er war vollkommen überfordert und stand
wahrscheinlich mehr im Weg herum, als dass er eine wirkliche Hilfe war.
Aber was konnte er in dieser Situation auch groß tun?
„Oder soll ich Caitlin holen? Daniel vielleicht? Vielleicht
weiß der ja einen Zaubertrank, der gegen Übelkeit hilft.
Aber vielleicht sollte erstmal ein Heiler eine Diagnose stellen. Ich werde wahnsinnig!“
Im Moment ähnelte Ian mehr einem aufgeschreckten, zutiefst
verunsicherten Huhn, wie er so von einer Ecke der Räumlichkeiten
zurück zur anderen flitzte ohne wirklich etwas zu tun. Die
Tatsache, dass er der Frau, die er liebte, gerade nicht helfen konnte,
macht ihn zusätzlich auch noch seelisch fertig.
„Ich bring dich jetzt in den Krankenflügel. Und wenn ich
dich dahin tragen muss“, bestimmte er schließlich nach
einigem hin und her, war sich aber gar nicht mal so sicher, ob das auch
wirklich die richtige Entscheidung war. „Oder doch nicht? Merlin,
hilf mir! Was soll ich tun?“
Er war gerade wirklich ein nervliches Wrack. Wahrscheinlich würde
er später in seinem Unterricht vollkommen durch den Wind sein,
aber konnte man es ihm verübeln? Er hatte gerade wirklich andere
Probleme.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 27.05.2008 22:16
Sterben... Allison war
eigentlich wirklich kein Jammerlappen, aber im Moment ging es ihr so
elendig schlecht, dass diese Vorstellung mehr als verlockend war. Sie
wünschte sich einfach in dieses dunkle Schwebegefühl, was man
hatte wenn man in den Schlaf glitt, denn dort merkte man meist nicht,
wenn es einem schlecht ging.
Ians Verzweiflung und sein Bemühen ihr zu helfen rührte sie.
Trotz ihres eigenen Elends tat er ihr leid und sie wollte ihm sagen,
dass er sich keine Sorgen machen musste, aber sie brachte noch kein
Wort über die Lippen, weil sie erneut von einem Würgen
gequält wurde. Als er jedoch davon sprach House zuholen, riss sie
vor lauter Entsetzen den Kopf hoch, was sie sofort wieder bereute, denn
vor ihren Augen drehte sich augenblicklich alles. Davon ließ sie
sich jedoch nichts anmerken, statt dessen hob sie abwehrend eine Hand.
„Nicht House!!!“, sagte sie mit erstaunlich fester Stimme.
Seit ihrem ersten Tag an dieser Schule hatte sie regelrechte Angst vor
dem Mann. Natürlich wusste sie, dass er ein erstklassiger Heiler
war, trotzdem überkam sie Panik bei dem Gedanken, dass er sie
untersuchte.
„Du bist da... das reicht“, versuchte sie ihn zu
besänftigen und so fest ihre Stimme eben noch war, jetzt klang sie
wieder ganz matt. „Mach dir keine Sorgen, ich habe mir bestimmt
den Magen verdorben... oder mir einen Virus eingefangen...“
Dankbar wusch sie sich mit dem kalten Waschlappen das Gesicht, den ihr
Schatz ihr gebracht hatte und das kühle Nass tat ihr
tatsächlich gut. Wasser traute sie sich jedoch noch nicht zu
trinken, aus Angst es sofort wieder von sich zu geben, wenn ihr Magen
merkte, dass er sich wieder gefüllt hatte.
Es war tatsächlich aber auch Ians schiere Verzweiflung und
offensichtliche Sorge, die sie dazu brachte sich zusammen zu
reißen. Zwar war sie noch immer weiss wie eine Wand und ihre
Augen wirkten unnatürlich groß in ihrem fahlen Gesicht, aber
sie versuchte einen recht gebesserten Ausdruck aufzulegen. Vorsichtig
rappelte sie sich auf, ließ sich von Ian ans Waschbecken helfen
und wusch sich erneut das Gesicht, ließ das kalte Wasser
über ihre Handgelenke laufen, ehe sie sich traute die Zähne
zu putzen um diesen widerlichen Geschmack im Mund zu vertreiben.
„Kein Krankenflügel“, sagte sie schließlich
leise, lehnte sich an ihren geliebten Freund und gab ihm einen Kuss auf
die Wange. „Das ist nichts ernstes, hattest du nie einen
Mageninfekt?“, versuchte sie alles abzuwiegeln und schaffte sogar
ein kleines Lächeln. „Und der arme Daniel ist bestimmt noch
die Trümmer seiner Feier am aufräumen. Miss Mercier ist
gewiss auch froh, wenn sie noch etwas schlafen kann. Schau mir geht es
doch auch schon wieder besser, wirklich kein Grund zur Sorge“,
das war glattweg gelogen. Naja nicht ganz, denn die Übelkeit war
wirklich etwas besser geworden, aber diese Kopfschmerzen peinigten sie
nach wie vor.
Gemeinsam mit Ian ging sie wieder ins Wohnzimmer, wo sie sich auf die
Couch setzte, die Beine aber hoch legte. Allison zog ihren Schatz neben
sich und drückte liebevoll seine Hand um ihm zu zeigen, dass alles
wieder gut war. Es war wirklich rührend wie er sich kümmerte,
aber sie hatte auch ein schlechtes Gewissen, dass er sich so sehr
sorgte. Als hätten sie nicht alle durch den Todespropheten und die
damit offensichtliche Rückkehr der Todesser schon genug Probleme,
machte sie ihm zusätzlichen Kummer. Wirklich, einen
ungünstigeren Zeitpunkt hatte sie sich nicht aussuchen
können.
Die junge Lehrerin wollte von sich ablenken, leider fielen ihr dazu nur
die offensichtlichen Katastrophen ein, die sich anbahnten. Und sie
musste auch wieder an Jonathan denken, der nebenan friedlich in seinem
Bettchen schlummerte und von seinem Vater schmählich in Stich
gelassen worden war. „Meinst du Jonny ist in Gefahr?“, dass
auch sie in Gefahr sein konnte, weil es auch ihr Sohn war, daran dachte
sie nicht eine Sekunde. Woran sie aber dachte war wie es jetzt Ian
ging.... mit Sicherheit war ihm sein Vater im Geiste nun wieder mehr
als präsent... so wie ihre Eltern bei ihr.
Erneut gab sie ihm einen sanften Kuss auf die Wange und schaute ihn
dann an. In ihrem Blick stand alles, was sie gerade dachte. Sie
brauchte keine Worte um ihm zu signalisieren, dass sie wusste was er
wohl jetzt empfand. Dazu brauchte sie auch nichts zu sagen und sie nahm
an, dass Ian das auch gar nicht wollte. So wie auch sie nicht über
ihre Eltern reden wollte. Statt dessen kuschelte sie sich für
einige für sie so wertvollen Augenblicke in seine Arme, schloss
die Augen und ließ ihren Gedanken freien Lauf. Die Todesser...
Was würde ihnen allen jetzt bevor stehen? Würde es wieder zu
so einem Krieg kommen wir damals zu Zeiten von Voldemort? Leid? Elend?
So viele unschuldige Tote?
Allison seufzte. Am liebsten hätte sie gemeinsam mit Ian die
Taschen gepackt, Jonny geschnappt und wäre ganz weit weg von allem
gereist, weg von alle dem, wovor sie im Grunde einfach nur Angst hatte.
Dann aber schoss ihr durch den Kopf, dass sie dann ein mindestens
genauso großer Feigling wie Draco war. Vor Problemen wegrennen
brachte nichts. Außerdem hatten ihr Schatz und sie hier
Verantwortung, die Schüler und auch die Kollegen alleine lassen
kam für sie gar nicht in Frage...
Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es bereits halb 7 war. Erneut
seufzte sie tief. Wenn sie nicht zu spät kommen wollten, mussten
sie sich langsam fertig machen. Jonny schlief noch, also würde sie
einen Hauselfen bitten hier zu bleiben, falls der Kleine wach wurde.
„Gehst du zuerst ins Bad?“, fragte sie und hoffte, dass er
ja sagen würde, denn ihr Kreislauf fuhr noch immer Achterbahn.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 28.05.2008 21:48
Irritiert hielt Ian in
seinem hin und her Gerenne inne, als Allison derart heftig gegen das
Holen von House protestierte. Klar, er wusste, dass sie gegenüber
fremden Menschen oftmals sehr schüchtern und zurückhaltend
war, aber dem Leiter des Krankenflügels müsste sie doch
mittlerweile schon mehrmals im Lehrerzimmer begegnet sein. Von ihrer
Angst gegenüber des Ravenclawhauslehrers wusste Ian
dementsprechend nichts, da er nichts von dem traumatischen Erlebnis
mitbekommen hatte, mit dem Allison zu Beginn des Schuljahres
konfrontiert worden war. Ihn selbst amüsierte der Zynismus des
Mannes einfach nur, was sonst eigentlich gar nicht der Art des
Dunkelhaarigen entsprach, denn immerhin konnte er den Zynismus von Noah
Gordon nicht ausstehen, aber vielleicht hing das auch ein wenig mit der
restlichen Person des Arithmantiklehrers zusammen.
Unschlüssig blickte Ian seine Freundin an und beschloss
schließlich ihren Wunsch zu respektieren. Sie würde schon
ihre Gründe haben. Sie konnte ihren Körper besser
einschätzen und wenn sie eben meinte, dass sie nur ihn brauchte,
dann ließ er die Sache damit auf sich beruhen. Das hieß
aber noch lange nicht, dass seine Sorgen urplötzlich wie
weggeblasen waren. Im Gegenteil.
Es machte ihn eher misstrauisch, dass Allison plötzlich meinte, es
ginge ihr schon etwas besser. Das ganze kam viel zu überraschend,
als dass Ian ernsthaft an diese Wunderheilung glauben konnte. Abgesehen
davon war sie immer noch kreidebleich und ließ sich von ihm
stützen. Aber protestieren würde eh nichts bringen. Wenn sie
wollte, konnte seine Schöne extrem stur werden. Also ließ
Ian sie einfach gewähren und setzte sich neben sie auf die Couch,
auch wenn noch immer der Hauch eines kritischen Blickes in seinen Augen
lag.
„Ich hatte tatsächlich noch nie einen Mageninfekt“,
murmelte er schließlich leise und mit gerunzelter Stirn.
„Oder – und das halte ich für wahrscheinlicher –
ich kann mich einfach nicht mehr daran erinnern.“ Gut
möglich, dass er den Virusbefall einfach aus seinem
Gedächtnis gestrichen hatte. Wenn er sich Allison so ansah, konnte
er gut nachvollziehen, warum er das getan haben könnte.
Schweigsam saß Ian ein paar Minuten mit Allison in seinen Armen
einfach nur da und genoss den Anflug von Zweisamkeit, der allerdings
nicht lange anhalten würde. Es gab viel zu viele mögliche
Gefahren, die auf sie alle zukommen würden, sodass die
Schlichtheit des Moments wohl eher die Ruhe vor dem Sturm war.
Aber Jonny... schwebte er wirklich in Gefahr? Nur wegen Draco?
„Ich kann mir nicht vorstellen, was die Todesser von einem
fünfjährigen Jungen wollen sollten. Mit Sicherheit ist Jonny
nicht mehr in Gefahr als wir anderen auch.“
Seine Worte waren nicht nur als Beruhigung gemeint, Ian glaubte sie
auch selbst. Der Junge war fünf Jahre alt und nur weil sein Vater
Draco Malfoy hieß, musste das nicht zwangsläufig bedeuten,
dass die Todesser hinter ihm her sein könnten. Außerdem,
solange Jonathan hier in Hogwarts war, war er sicher. Die Todesser
waren bestimmt nicht so verrückt und stürmten das Schloss,
bloß um an den kleinen Sohn eines Verräters zu kommen. Das
grenzte schon an Wahnsinn und so, wie die Todesser bisher in
Erscheinung getreten waren, hatte Ian nicht den Eindruck, dass sie
halsbrecherische Aktionen vollführten.
Kurz folgten die blauen Augen des Halbrussen dem Blick seiner Freundin
auf die Uhr, bevor er ebenfalls seufzte und sich aus der
gemütlichen Position löste. Die Frage mit einem knappen
Nicken bejahend, marschierte er ins Bad, um sich die Zähne zu
putzen, zu waschen und für den Schulalltag und den Besuch bei der
Schulleiterin herzurichten.
Immer wieder warf er dabei vereinzelte Blicke ins Wohnzimmer, um sich
zu vergewissern, dass es Allison nach wie vor gut ging, wie sie
behauptete, aber alles schien wieder in bester Ordnung zu sein.
Merkwürdig. Das musste wirklich ein komischer Virus sein...
Nachdem Ian fertig war, überließ er der brünetten
Pflegelehrerin das Badezimmer und machte sich endlich daran, sich ein
Hemd zu organisieren. Über all die Hektik hinweg, war ihm mal
wieder entfallen, dass er halbnackt durch die Gegend gerannt war.
Unwichtig, es hatte ihn ja niemand gesehen außer seiner Freundin
und die war den Anblick ja nun wirklich gewohnt. Nachdem er sich auch
noch seine Lehrerrobe übergeworfen hatte, wartete Ian auf Allison,
die nur wenige Momente später aus dem Bad kam.
„Es ist bald sieben“, stellte er mit nüchterner
Sachlichkeit fest. „Der Hauself hat gemeint, dass die
Schulleiterin ausdrücklichen Wert auf Pünktlichkeit gelegt
hat. Wir wollen sie doch nicht warten lassen.“
Der Anflug eines Lächelns huschte über sein Gesicht, auch
wenn nicht ein Funken Freude darin lag. Der Morgen hatte schon schlecht
angefangen und es sah wirklich nicht so aus, als sollte der Tag noch
besser werden. Warum also ein fröhliches Lächeln
lächeln?
„Gehen wir?“
tbc: Lehrerzimmer
|
Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
|
erstellt am 29.05.2008 16:09
Während Ian ins
Bad gegangen war um sich für den Tag fertig zu machen, schloss
Allison noch einmal die Augen um sich noch etwas auszuruhen. Sie
fühlte sich wirklich schlapp und die Kopfschmerzen fühlten
sich an, als wenn ihr Kopf auseinander brechen wollte. Nach dem
Mittagessen hatte sie Unterricht, wenn es ihr bis dahin nicht besser
ging würde sie auf alle Fälle in den Krankenflügel
gehen, allerdings nicht zu Professor House sondern zu Miss Mercier. Mit
Sicherheit hatte die junge Frau einen Trank oder so, die ihr wenigstens
ein bisschen die Schmerzen lindern würden. Alli wollte und musste
fit sein, denn heute wollte sie zum ersten Mal ihre Schüler zu den
Agrodians führen, da durfte sie sich keinerlei Schwächen
erlauben.
Ihre Gedanken drifteten erneut zu dem was Ian gesagt hatte. Sie
klammerte sich förmlich an seine Aussage, dass er keine Gefahr
für Jonny sah und sie hoffte, dass er wirklich Recht damit hatte.
Je mehr sie darüber nachdachte um so mehr setzte sich auch bei ihr
die Logik, dass es doch eher unwahrscheinlich war, dass die Todesser
Hogwarts stürmten um an ihren Sohn zu kommen. Draco war in deren
Augen ein Verräter, aber würden sie wirklich so weit gehen
sich auch an seinen Kindern zu rächen? Und wenn sie ihnen etwas
antaten um Malfoy aus der Reserve zu locken? Wenn sie ihn kannten
wussten sie aber, dass sie damit wohl wenig erreichen würden. Dass
er jetzt so schmählich England verlassen hatte und seinen Sohn
(und auch seine Tochter) im Stich ließ, bewies doch alles. Beim
Merlin, sie hatte den Mann einst geliebt, sie hatte auch seine andere
Seite kennen gelernt, die Seite die die wenigsten kannten. Aber wie
hatte sie so blind sein können für das Offensichtliche?
Allison war zutiefst enttäuscht von dem Zauberer und sie
spürte eine so tiefe Verachtung für ihn, mit der sie niemals
gerechnet hatte.
Als Ian aus dem Bad kam, machte sich Alli dran sich ebenfalls zu
duschen. Aber schon der Weg in die Nasszelle war irgendwie schwierig
für sie, auch wenn sie es schaffte sich nicht anmerken zu lassen,
dass ihr Kreislauf noch immer nicht so wollte wie er sollte.
Das Duschen selber tat ihr dann allerdings gut und sie schloss ein
weiteres Mal die Augen um sich das Wasser über das Gesicht laufen
zu lassen. Allerdings blieb ihr nicht viel Zeit dazu. Um 7 Uhr begann
die Lehrerkonferenz und es war einfach gegen Allisons Natur
unpünktlich zu sein. Deswegen dauerte es auch nicht lange, bis sie
wieder das kleine Badezimmer verließ und sich angezogen hatte.
Wirklich fit sah sie noch immer nicht aus. Zwar konnte ihre
Gesichtsfarbe nicht mehr mit denen der Hausgeister konkurrieren, aber
ihre Blässe sah nach wie vor ungesund aus. Die Pflegelehrerin
wirkte müde und sie lächelte matt ihren Freund an. „Wir
können sofort los, einen Moment noch, ich bin sofort so
weit.“
Sie wollte Jonny nicht einfach alleine lassen. Zwar schlief ihr Kleiner
noch selig den Schlaf der Gerechten und Nayeli und Draco würden
durchaus auf ihn aufpassen, aber es sollte jemand da sein, der ihm
mitteilte, dass Ian und sie bei einer Lehrerkonferenz waren.
Tagsüber stromerte ihr Sohn eh viel alleine durchs Schloss, es lag
in seiner Natur sich frei zu bewegen, kannte es auch durch seine Zeit
bei den Indianern gar nicht anders, aber wach werden und alleine sein
war dennoch doof. Also rief sie einen Hauselfen herbei, bat diesen
freundlich hier zu warten und auf ihren Sohn acht zu geben, was dieser
nur allzu gerne tat, denn der kleine Malfoy war durch sein sonniges und
liebevolles Gemüt sehr beliebt bei ihm und seinesgleichen.
Nachdem sie sich also darum gekümmert hatte, dass für Jonny
gesorgt war, hakte sich Parker bei ihrem Freund unter und machte sich
gemeinsam mit ihm auf den Weg ins Lehrerzimmer.
Für gewöhnlich trugen die beiden außerhalb der privaten
Räume im Schloss ihre Partnerschaft nicht so offen zur Schau.
Nicht weil sie es verheimlichen wollte, unter den Kollegen und
vermutlich auch bei den Schülern war es eh bekannt, dass sie
zueinander gehörten, aber es war einfach nicht ihr naturell,
zumindest nicht Allisons. Sie wusste nicht, ob es Ian verwunderte, dass
sie sich nun so offensichtlich bei ihm einhakte, aber sie traute sich
nicht alleine für sich zu gehen, aus Angst dass ihr Kreislauf
erneut streikte. An seinem Arm fühlte sie sich sicherer und sie
wusste, dass er sofort reagieren würde, sollte sie auch nur
ansatzweise schwanken. Allison kam sich blöd dabei vor und sie
hasste im Augenblick ihre Schwäche, von der sie einfach nicht
wusste, woher sie kam.
Immer wieder fragte sie sich, ob sie sich vielleicht in Frankreich bei
den Drachen einen Virus eingefangen hatte. Aber keiner der ihr
bekannten Krankheiten durch die schuppigen Wesen ging konform mit dem,
was sie ausbrütete.
Sie waren die ersten im Lehrerzimmer, wie Alli erleichtert feststellte,
nachdem sie es betreten hatte. Jedes Mal empfand sie es als unangenehm
einen Raum zu betreten, in dem schon andere waren, denn dadurch trat
sie ungewollt für einige Momente in den Mittelpunkt der
Aufmerksamkeit.
Langsam ließ sie sich an dem großen, runden Tisch nieder,
um den sich bei Konferenzen die Kollegen meistens versammelten und
schaute Ian an. „Ich bin gespannt, was die Schulleiterin zu sagen
hat und vor allem, wieso wir nicht vorher informiert wurden. Wenn auch
andere dieses Schundblatt erhalten haben, müssen die Schüler,
naja zumindest die meisten, vollkommen unter Schock stehen...“
tbc Lehrerzimmer
|
Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
|
erstellt am 07.07.2008 22:03
cf ~ Sonstige Ort » Krankenflügel
Ein vier Wochen alter Fötus im Bauch seiner Freundin. Und er war
der Vater. Ian konnte sich gar nicht mehr satt sehen an dem
Ultraschallbild, das mit einem Schlag sein bisheriges Leben in den
Schatten gestellt hatte. Na, und wenn schon, dann war sein Vater eben
ein Todesser gewesen, der sich selbst stets als einen der brutalsten
und gefährlichsten Muggelmörder betitelte, und seinen Kindern
nicht einen Funken Liebe oder übermäßige Beachtung
schenkte. Mit vier einfachen Worten rückte seine gesamte
Familiengeschichte, die ihn all die Jahre über belastet und wie
dunkle Schatten zu verfolgen schien, in den Hintergrund.
Sie erwarten ein Baby.
Konnte es eine erfreulichere Mitteilung für zwei Menschen geben,
die sich bereits nach wenigen Wochen sicher waren, die Liebe ihres
Lebens gefunden zu haben? Eine Liebe, ohne die sie sich eine Zukunft
nicht mehr vorstellen konnten? Und eines beschloss Ian noch am Bett
seiner Freundin. Er würde ein besserer Vater sein, als sein
eigener. Das zeigte allein schon seine grenzenlose Liebe für
Allison und deren ersten Sohn. Das unbändige Gefühl, lauthals
singend durch den Krankenflügel zu tanzen, wurde beinahe
übermächtig, doch stattdessen blieb einfach ein elendig
breites Grinsen auf seinem Gesicht zurück, von dem er bereits
jetzt wusste, dass ihm danach schrecklich die Mundwinkel weh tun
würden. Doch wie sollte er auch anders reagieren? Er wurde Vater,
Merlin noch mal. Ein winziges, schreiendes Bündel Mensch.
Das Grinsen verrutschte ihm allerdings kurzzeitig, als Miss Mercier auch schon die nächste Bombe platzen ließ. Zwei Babys! Zwillinge!!
In diesen wenigen Sekunden sah er vermutlich aus wie der letzte
Trottel, doch wie sollte man auf solche plötzlichen
Hiobsbotschaften auch angemessen reagieren? Nicht nur ein Bündel
Mensch, nein, ZWEI!
Verdutzt blickte Ian zu seiner Freundin, die das Ganze anscheinend mit
einer gehörigen Portion Humor aufnahm und es natürlich auch
nicht lassen konnte, herumzualbern.
„Na, wenn schon, denn schon“, murmelte er, bevor er
lauthals zu lachen anfing. Scheinbar lagen Zwillinge neuerdings bei ihm
in der Familie. Erst sein Bruder und jetzt wurde er auch noch
Zwillingsvater. Die typische Familienidylle.
Während Miss Mercier kurz verschwand und dann Allison die
Anwendung der einzelnen Medikamente zu erklären begann, bei denen
Ian schon nach den ersten paar Sätzen der Kopf schwirrte,
betrachtete er immer wieder verzückt das Ultraschallbild mit
seinen Zwillingen. Er erkannte zwar immer noch bloß dunkles und
helles Wischwasch, aber dem Glücksgefühl in seinem Bauch tat
das natürlich keinen Abbruch.
Mit einem freudestrahlenden Lächeln verabschiedete sich Ian
überschwänglich von der Heilerin, bevor er sich auf dem Rand
von Allisons Bett niederließ, die bereits wieder besser aussah.
Sachte, als könnte er mit seiner Berührung irgendetwas kaputt
machen, strich er mit den Fingern über ihren Bauch, wo man
natürlich noch nichts erkennen konnte. In den nächsten
Monaten würde da neues Leben heranwachsen. Zwei neue Leben.
„Was nun wird?“, wiederholte er schließlich mit
leicht ungläubigem Unterton, bevor sich erneut das Lächeln
auf seine Lippen zurück stahl. „Nun sollten wir
demnächst die Schulleiterin vorwarnen, Jonny die frohe Nachricht
überbringen und dann werde ich mich mal erkundigen, wie es mit
einer dauerhaften Lehrstelle in Hogwarts aussieht. Ich bezweifele
schließlich, dass du mit mir nach Durmstrang kommen willst. Und
schließlich... sollte ich meiner Mutter wohl bald einen Brief
schreiben. Sie wird mir einen Heuler schicken, als wäre ich ein
kleiner Junge, weil ich ihr nicht eher etwas von dir erzählt
habe.“
Mit versonnen Gesichtsausdruck malte Ian sich die Reaktion seiner
Mutter in den schillerndsten Farben aus, doch eine Entscheidung hatte
er jetzt schon gefällt und auch augenblicklich kundgetan. Er
würde notfalls seinen Lehrerberuf an den Nagel hängen, wenn
es in Hogwarts nach diesem Schuljahr keinen Platz für ihn gab. Er
wurde Vater, verdammt noch mal, und er wollte keinen Tag im Leben der
Kinder verpassen, bloß weil er unbedingt weiterhin in Durmstrang
hatte bleiben wollen. Oh ja, seine Prioritäten hatten sich in den
letzten Tagen und Wochen ganz eindeutig verschoben.
Nach einer Weile konnten sie den Krankenflügel verlassen, und wie
üblich trugen ihre Schritte sie zu Allisons Privatgemächern.
Ausruhen, hatte Miss Mercier ihr geraten. Das sagte sich so einfach,
wenn seine Freundin am heutigen Nachmittag noch Unterricht hatte. Aber
er würde schon dafür sorgen, dass sie ihre Ruhe bekam und
wenn er sie notfalls dazu zwingen musste. Nach der Geburt würde es
ohnehin erst einmal für lange Zeit vorbei sein mit der Ruhe. Ein
Baby bedeutete schon Arbeit, und zwei machten da erst recht keine
Ausnahme.
„Soll ich dir etwas zu Essen holen? Oder zu Trinken?“,
fragte der Runenlehrer, sobald er die Tür hinter sie beide
geschlossen hatte. Er kam sich schon jetzt vor wie ein
überfürsorglicher Vater, aber das lag zum Teil wohl noch
immer an der Sorge, die er am Morgen um Allison gehabt hatte.
Wie würde es eigentlich sein... Jonny hatte Dracos Nachnamen
bekommen und das obwohl er und Allison nicht verheiratet gewesen waren.
Und dann hatte sich Malfoy letzten Endes nie wirklich um ihn
gekümmert und sich nun auch noch sang- und klanglos aus dem Staub
gemacht. Natürlich würde Ian so etwas nicht tun, aber in
seiner Vorstellung hatte er sich ein Familienleben mit Frau und Kind
immer als verheiratet vorgestellt. Aber ging das nach weniger als zwei
Monaten nicht schon zu weit? Andererseits wollte er diese Kinder, er
wollte Allison und er wollte Jonny und das ganze für immer in
seinem Leben.
Wann heiratete man? Wenn man seinen Partner über alles liebte?
Für immer zusammen sein wollte? Gemeinsam in die Zukunft blicken
und alt werden wollte? Nun, dann kam für ihn eine Heirat in Frage.
Aber... war das auch in Allisons Sinne? Würde sie nicht denken,
dass er nur aus Pflichtgefühl handelte, weil sie nun von ihm
schwanger war?
Ian bekam gar nicht mit, dass er eine halbe Ewigkeit stumpfsinnig ins
Leere starrte, während er seinen eigenen Gedanken nachhing.
Andererseits trug er gerade einen ernsthaften inneren Gedankenkrieg
aus, der ihn letzten Endes aber immer nur zu einem Ergebnis brachte.
Eine Familie mit Allison, Jonny und den ungeborenen Babys war das
einzige, was er im Augenblick wollte.
Mit einem Kopfschütteln brach Ian den Gedanken ab und fand ohne
Übergang zu seinem Strahlelächeln zurück. Vielleicht
sollte er John wegen seines Plans befragen. Aber würde der nicht
parteiisch sein? Egal, es blieb noch ewig Zeit, um darüber
nachzudenken. Im Moment zählte nur das hier und jetzt.
|
Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
|
erstellt am 08.07.2008 19:11
cf: Krankenflügel
Ians ausgelassene
Freude sorgte dafür, dass sich Allison immer mehr entspannte und
das Glücksgefühl verstärkte. Dabei konnte sie noch gar
nicht so recht fassen, was ihnen beiden da eröffnet worden war.
Zwillinge! Sie würden zwei winzige, kleine Babys bekommen. Bereits
vor 4 Wochen war dieses junge, unschuldige Leben in ihr entstanden...
gezeugt mit dem Mann, von dem sie überzeugt war, dass es der
Mensch war, der für sie bestimmt war. Eine fast schon wahnsinnige
Aussage, wenn man bedachte wie kurz sie sich doch erst kannten, aber es
war Tatsache. Sie empfand es so und sie zweifelte in keinster Weise,
dass Ian es anders empfand.
Ihn jetzt in seiner Freude zu beobachten wärmte ihr das Herz. Die
Angst, die sie vor kurzem noch empfunden hatte, als Caitlin ihnen die
Nachricht über die Schwangerschaft mitgeteilt hatte, war
gänzlich verschwunden. So wie der Halbrusse aussah, gab es
wirklich nichts, was sie befürchten musste, der Stolz in seinem
Gesicht, das pure Glücksgefühl... fröhlich stimmte sie
mit in sein Lachen ein und sah gleichzeitig gerührt, wie er ganz
vorsichtig ihren Bauch berührte. Sanft griff sie nach seiner Hand
und legte sie richtig auf, während sie ihn mit strahlenden Augen
ansah.
Die Babys in ihr waren gerade mal erbsengroß, was die
überwältigenden Muttergefühle aber nicht bremste, im
Gegenteil. Konnte man zu viel Glück empfinden? Allison
fürchtete schon fast bald platzen zu müssen und sie musste
ernsthaft schlucken, um nicht vor lauter Freude einfach loszuheulen,
wobei ihre Rehaugen durchaus gefährlich glitzerten. Ohje ob das
ähnlich würde wie bei Jonny? Während ihrer ersten
Schwangerschaft war sie furchtbar nah am Wasser gebaut gewesen, bei
jeder Gelegenheit liefen ihr die Tränen, ob sie sich nun freute,
ob sie traurig war, gestresst, ängstlich oder auch einfach nur
gerührt. Manchmal hatte auch nur ein Blick gereicht und sie war
vollkommen aufgelöst.
„Dauerhafte Lehrstelle?“, toll nun lief wirklich eine
Träne und dieses Mal musste sie sich beherrschen um nicht auch
noch laut aufzuschluchzen. Doch sie wäre ihm durchaus nach
Durmstrang gefolgt, wenn er das gewünscht hätte, aber es
hätte sie sehr traurig gemacht, denn sie hatte hier ihren Bruder
gefunden. Und nicht nur das... sie war nach Hogwarts gekommen um ein
neues Leben anzufangen, hier hatte sie zurück zu ihren Wurzeln
kommen wollen und was war geschehen? Sie hatte wirklich ihr Glück
gefunden, ein Glück von dem sie nicht einmal zu hoffen gewagt
hatte. Hogwarts und seine Bewohner zurück zu lassen wäre ihr
mehr als nur schwer gefallen... zum ersten Mal seit ihrer Kindheit
fühlte sie sich wieder zu Hause...
„Ich liebe dich“, flüsterte sie, noch immer vollkommen
überwältigt und zog ihren Freund, dem Vater ihrer Kinder (das
hörte sich noch so vollkommen ungewohnt an), zu sich um ihm einen
zärtlichen Kuss zu geben.
„Vielleicht sollten wir wirklich erst einmal mit der
Schulleiterin reden, ehe wir Jonathan etwas sagen... Du kennst ihn, er
wird vor lauter Freude durchs Schloss rennen und es jedem sagen, ob
derjenige es nun hören will oder nicht“, Alli musste schon
wieder lachen, weil sie das alles so bildlich vor sich sah. „Und
ich kann mir vorstellen, dass Professor McGonagall die Nachricht ungern
erst durch dritte Hand erfährt...“
Schon bald ging es Allison so weit wieder gut, dass sie den
Krankenflügel verlassen konnten, nur um direkten Weges in ihre
Räumlichkeiten zu gehen. Jonny war wider erwartens schon
längst wach gewesen, die Hauselfe, die bei ihm gewacht hatte,
hatte ihm sogar schon Frühstück gemacht. Der Kleine hatte
sich sogar lauthals beschwert, dass die Hauselfe ihn genauso gemein im
Badezimmer mit Waschen und Kämmen gequält hatte wie seine
Mutter es immer tat, aber man merkte, dass er nicht ernsthaft böse
war. Er plapperte so munter drauf los, dass seine Mutter nicht einmal
die Zeit fand, Ian auf seine Frage zu antworten, ob sie etwas zu sich
nehmen wollte. Bald war es dem Mini-Malfoy allerdings zu langweilig
geworden und hatte gefragt ob er nicht ein bisschen draußen mit
Draco und Nayeli spielen gehen durfte. Die junge Frau hatte es ihm nur
zu gern erlaubt, sie wusste wie sehr ihm die Freiheiten fehlten, die er
im Reservat der Arapahos genossen hatte und ließ ihn daher so oft
es ging so rumstromern, wie er es wollte. Allerdings nicht ohne die
leider erforderlich gewordenen Ermahnungen nicht in den Wald zu gehen
und sich ausschließlich auf den Wiesen zu bewegen. Sie wusste
aber auch, dass solange der Drache den Kleinen begleitete, ihm wirklich
nichts geschehen konnte.
Als Jonathan schließlich samt Getier und Hauselfe verschwunden
war, legte sie sich mit einem Seufzer auf die Couch, kuschelte sich
dabei dicht an Ian, nur um gleich leise zu lachen: „Wir
hätten die Hauselfe bitten sollen uns etwas zum Essen zu
besorgen... und nein, du musst jetzt nicht loshetzen, damit ich was zu
mir nehme“, bremste sie ihn ganz schnell wieder. Viel lieber
wollte sie hier mit ihm liegen, denn das Bedürfnis ihm Nahe zu
sein war viel größer als jeglicher Hunger.
Genau wie Ian verlor sich auch sie in ihren Gedanken. Wieder tat sich
für sie die Frage auf, was nun geschehen würde. Ian wollte
hier bleiben, er wollte bei ihr und den Kindern sein, er wollte eine
Familie... eine Familie wie sie sie beide nicht kannten. Und er schloss
darin auch Jonny ein, dessen war sie sich gewiss. Aber wie weit
würden sie gehen? Würde er jetzt vollkommen zu ihr ziehen?
Wie sich das anhörte, wenn man doch so oder so eigentlich unter
einem Dach wohnte im Schloss, aber trotzdem war hier ja auch jeder
Lehrer ein wenig für sich. Sie würden die Schulleiterin
bitten müssen ihre Räumlichkeiten wegen der Zwillinge zu
vergrößern... würde Ian diesen Schritt gehen? Und wenn
sie ihn deswegen fragte, würde er nicht denken, dass sie es nur
wegen der Babys tat? Es stimmt schon, normalerweise hätten sie
sich wohl damit noch Zeit gelassen, aber wann hatte ihr Freund das
letzte Mal in seinen Räumen genächtigt? Waren sie nicht
eigentlich schon längst schleichend zum nächste Schritt
übergegangen ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein?
Und dann musste sie plötzlich lachen, weil ihr die Begegnung mit
dem Wahrsagelehrer am See einfiel: „Kannst du dich an den Dude
erinnern und an seine Worte? Er wollte uns sagen, wieviele Kinder wir
kriegen und wann wir heiraten würden.... Ob er wirklich alles
schon gesehen hat?“, wieder suchte ihre Hand ihren Bauch und
streichelte ihn, als könne sie dadurch die kleinen Föten
liebkosen. „Ist dir eigentlich klar, dass ich in ein paar Monaten
nur noch durchs Schloss watscheln kann wie eine Ente? Mein Bauch war
bei Jonny schon gigantisch, zumindest kam er mir so vor, aber wie soll
er bei zwei Babys werden?“, sie breitete die Arme so über
ihrem Leib aus, als hätte sie ein Fass vor sich. „Und du
wirst meine Heißhungerattacken ertragen müssen und ich sag
dir, das ist manchmal echt eklig befürchte ich“, sie grinste
ihn frech an, nur um im nächsten Moment auch schon wieder ernst zu
werden. „Du sag mal“, druckste sie ein wenig rum, kaute
sich sogar auf der Unterlippe herum, „wenn ich so dick und rund
bin... bist du bereit mir Abends meine geschwollenen Füße zu
massieren?“, jetzt kicherte sie doch wieder und kuschelte sich
noch etwas enger an ihn. „Was wünschst du dir
eigentlich?“, fragte sie nach ein paar Minuten der Stille ohne
genau zu erklären, was sie genau damit meinte.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
|
erstellt am 14.07.2008 15:31
Ian genoss einfach den
ungewohnt ruhigen Moment der Zweisamkeit mit seiner Freundin ohne dass
im nächsten Augenblick wieder etwas erschütterndes geschah
oder Jonny mit Draco und Nayeli gutgelaunt um sie herum sprang. Und
diese Ruhe war wohl im Augenblick so nötig wie noch nie. Zum
einen, da Miss Mercier sie Allison ausdrücklich empfohlen hatte
und zum anderen, um die unerwartete Nachricht vollkommen realisieren zu
können. Wahrscheinlich würde es dennoch noch ein paar Stunden
dauern, bis ihm das ganze Ausmaß dieser Neuigkeit
vollständig aufging.
Sie wurden Eltern...
Wie ungewohnt das klang. Vor allen Dingen, wenn in über einem Jahr
zwei kleine Kinder Papa zu ihm sagen würden. Und gleich auch noch
Zwillinge... Allein der Gedanke daran, ließ sein Herz schneller
klopfen. Zwar hatte er diesen Wunsch nie ausdrücklich formuliert,
doch hatte für Ian seit der Geburt seines Neffen und seiner Nichte
festgestanden, dass er ebenfalls Kinder haben wollte. Irgendwann...
wenn er die richtige Frau dafür gefunden hatte... Und nun hatte er
sie eben gefunden, auch wenn der Halbrusse nicht damit gerechnet hatte,
dass sein Kinderwunsch so bald in Erfüllung gehen würde.
Erst als Allison vom Dude sprach, wurde Ian bewusst, dass der
Wahrsagenlehrer womöglich bereits gewusst haben könnte, dass
die Hufflepuff-Hauslehrerin schwanger war. Eine interessante Theorie,
auch wenn er sonst nur begrenzt an Vorhersagen und Hellseherei glaubte.
Vielleicht sollte er Lebwoski im Laufe der Tage mal danach fragen?
Allerdings... hatte Dude auch vom Heiraten gesprochen. War es Zufall,
dass Ian den Gedanken jetzt einfach nicht mehr los wurde, nachdem er
erfahren hatte, dass er Vater werden würde?
Nachdenklich strich er seiner Freundin über das braune Haar,
während er ihren Worten lauschte und unwillkürlich lachen
musste.
„Wenn du nur noch durchs Schloss watscheln kannst, kann ich dich
auch höchstpersönlich durch die Gänge tragen“,
alberte er grinsend. „Und wegen Heißhungerattacken brauchst
du dir nun wirklich keine Sorgen zu machen. Worauf auch immer du Lust
hast, ich hole es dir. Aber nur, wenn du mich mal kosten lässt.
Stimmt es wirklich, dass man während einer Schwangerschaft Appetit
auf sauere Gurken mit Vanilleeis hat? Meine Schwägerin hat das mal
erzählt.“
Wie das schmecken sollte, konnte Ian sich gar nicht vorstellen, auch
wenn er wahrscheinlich so verrückt war, es einmal auszuprobieren.
Eine solche Erfahrung machte man schließlich nicht alle Tage. Mit
einem glücklichen Gefühl in der Magengegend lehnte er sich
zurück, um den Moment zu genießen, als ihn auch schon die
nächste Frage von Allison erreichte.
Was er sich wünschte? Gute Frage. Mädchen oder Junge, Junge
oder Mädchen... Zumindest ging er davon aus, dass sie gerade davon
sprach, welches Geschlecht ihre Kleinen haben würden.
„Egal“, brummte er leise. „Hauptsache gesund.“
Doch so einfach ließ sich die Frage dann doch nicht beantworten.
Kurz dachte er über die Möglichkeiten nach, bevor er sich
doch noch zu einer etwas längeren Antwort hinreißen
ließ.
„Mädchen wären schön. Jonny ist ja eh schon fast
der Sohn, den ich immer haben wollte, und mit zwei Mädchen
hätten wir das Sortiment komplett. Oder willst du noch zwei
aufgeweckte Jungs wie Jonny um dich herum haben?“
Erneut bildete sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht,
während das Bild allzu deutlich vor seinem inneren Auge aufstieg.
Drei Jungs, die allesamt nur Unfug im Kopf hatten... andererseits,
Mädchen konnten auch ganz schone Wirbelwinde sein.
„Vielleicht wird es ja auch ein Junge und ein Mädchen wie
bei meinem Bruder“, überlegte er schließlich laut
weiter. „Lassen wir uns doch einfach überraschen oder hast
du einen konkreten Wunsch?“
Fragend schielte Ian zu seiner Kollegin hinab, bevor er sich wieder
zurücklehnte. Aber wenn sie sich überraschen ließen,
konnten sie im Voraus gar keine konkreten Namensvorschläge machen.
Aber dafür war es ja eh noch ein wenig früh. Sechs Wochen...
eineinhalb Monate... und mit jedem Tag würde das neue Leben weiter
wachsen.
Nach er eher unruhigen Nacht, kam dieser Augenblick der Zufriedenheit
gerade recht. Das Sofa war herrlich weich und Allisons Duft in der Nase
beruhigte ihn ungemein. Ian war bereits halb weggedöst, als er
erschrocken die Augen aufriss.
„Unterricht“, war das einzige Wort, das er herausbrachte,
als er auch schon aufsprang und allzu hektisch nach seinem Umhang und
seinen Unterlagen zu suchen begann. Was für ein Mist aber auch,
dass er ausgerechnet jetzt und heute noch unterrichten musste. Wenn er
sich beeilte kam er zwar noch pünktlich, aber dafür
würde er wohl die meiste Zeit mit eindeutigem Lächeln vor den
Schülern stehen.
Wie sollte man sich auch auf den Unterrichtsstoff konzentrieren
können, wenn man gerade erfahren hatte, dass Babys unterwegs
waren?
„Ich hoffe nur, dass ich mich noch daran erinnere, was ich heute
durchnehmen wollte. Es würde mich nicht wundern, wenn ich selbst
das vergesse, bei dem ganzen Zeug, was mir gerade im Kopf
herumschwirrt.“
Halb mit sich selbst und halb mit Allison redend, kramte der
Runenlehrer die Blätter der Schüler hervor, die sie ihm
gestern nach dem Unterricht hatten abliefern sollen. Er durfte jetzt
wirklich nicht mehr über mögliche Für und Wider einer
Heirat nachdenken, ansonsten würde er noch vollkommen den Faden
verlieren. Schon merkwürdig, was Hogwarts bereits aus ihm gemacht
hatte...
„Bist später“, raunte er Allison leise ins Ohr, bevor
er ihr einen sanften Kuss gab, noch einmal kurz über ihren Bauch
strich und dann - noch immer ziemlich durch den Wind - in Richtung
seines Unterrichtsraumes davon stürmte, obwohl er theoretisch alle
Zeit der Welt hatte, bis die zehnminütige Pause vorüber war.
tbc ~ Klassenzimmer » Alte Runen
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 16.07.2008 11:14
Bei der Vorstellung wie Ian sie hochschwanger
durchs Schloss trug, musste Allison schon wieder anfangen zu lachen.
Die Bilder die sie gedanklich sah, waren wirklich lustig und total
schräg. „Ich werde so fett sein, dass du dir einen Bruch
heben wirst. Besser wenn du mich schweben lässt“, unkte sie
und ihre Augen strahlten ihn an. „Du willst das
probieren?“, ungläubig schaute sie ihn an, „hast du
irgendeine masochistische Ader oder so? Ich käme nie auf den
Gedanken das Zeug zu essen, was ich bei Jonnys Schwangerschaft in mich
herein geschaufelt habe. Saure Gurken mit Vanilleeis waren es nicht,
ich habe so Sachen bevorzugt wie Trauben mit Senf, Schokolade mit Senf,
eigentlich alles mit Senf und noch einige eklige Dinge mehr.“
Gott die Essenskonstellationen damals waren mehr als nur furchtbar,
aber... es hatte ihr geschmeckt. Ob es jetzt auch wieder zu so
abartigen Neigungen kommen würde? Bisher jedenfalls nicht.
Eine Hand auf ihrem Bauch abgelegt schaute sie Ian mit erwartungsvollem
Blick an, abwartend was er auf ihre Frage antworten würde. Die
Antwort die dann kam hatte sie allerdings nicht direkt gemeint, viel
mehr hatte sie von de gemeinsamen Zukunft gesprochen, befand dann aber,
dass es vielleicht ganz gut war, dieses Thema noch etwas hinaus zu
zögern.
Allison konnte allerdings nicht verhindern, dass ihr Herz schon wieder
einen Purzelbaum machte und es ihr ganz warm wurde, als Ian locker
flockig mitteilte, dass Jonny ja quasi schon fast sein Sohn wäre
und war einfach nur so unendlich froh. Ob ihr Kleiner Ian auch als eine
Art Vater sah? Sie hoffte es und wünschte es sich sehr, denn sein
leiblicher Vater scherte sich ja bisher nicht sonderlich um ihn und war
jetzt sogar feige weggelaufen, wegen was auch immer. Sie wollte aber
jetzt nicht an den Blonden denken und schob diesen Gedanken rigoros
beiseite.
„Also eigentlich ist es mir wirklich ganz egal, ob es
Mädchen oder Jungen sind, ich würde mich über beides
freuen. Übrigens glaube ich, dass bei uns als Eltern und Jonathan
als Bruder jedes Geschlecht einfach nur aufgeweckt sein kann“,
sie grinste breit, „aber wäre ein weiterer Stammhalter
für dich nicht verlockend? Und ein Mädchen... naja ich
könnte zukünftig etwas Unterstützung gegen eure
Männereintracht gebrauchen“, jetzt lachte die Braunhaarige
leise, „wobei Mädchen werden dich sowas von um den Finger
wickeln können, du wirst Wachs in ihren Händen sein, mein
Lieber“
Beide hatten sie weiterhin ihren Gedanken nachgehangen und nicht nur
Ian war leicht weggedöst, sondern auch Allison. Erschrocken
richtete diese sich auf, als ihr Freund aufsprang und etwas von
Unterricht murmelte. Das erinnerte sie daran, dass sie nach dem
Mittagessen selber auch noch Unterricht auf den Ländereien hatte
und zum ersten Mal wünschte sie sich, dass sie frei hätte.
Hoffentlich konnte sie sich überhaupt darauf konzentrieren, denn
ihre Gedanken und Gefühle waren im Augenblick ziemlich chaotisch.
„Du schaffst das“, versuchte sie Ian aufzumuntern, der
ähnliche Gedanken wegen der Arbeit hegte wie sie und im Zimmer
herum wuselte um alles zusammen zu suchen, was er benötigte.
Innerlich seufzte sie, denn sie ließ ihn nur ungern gehen, aber
das nutzte ja nichts.
„Bis später“, antwortete sie, schloss die Augen und
genoss die letzte Berührung seiner Lippen, ehe er ihre
Räumlichkeiten verließ.
Als die Türe sich geschlossen hatte, kam die Stille im Wohnzimmer
ihr unnatürlich vor. Laute Stille.... sie seufzte schwer, drehte
sich um so dass ihr Gesicht zur Rückenlehne der Couch gewandt war
und schloss die Augen. Noch ein wenig schlafen... Miss Mercier hatte
ihr ausdrücklich Ruhe empfohlen. Außerdem würde der
Unterricht später durchaus anstrengend werden, denn zum ersten Mal
würden die Schüler auf das Pärchen Angrodians
stoßen, was abseits im verbotenen Wald geschützt lebte und
derzeit von ihrem Bruder liebevoll gepflegt wurde. Alli lachte kurz auf
als ihr einfiel, dass das Weibchen trächtig war... hatten sie ja
was gemeinsam.
Ein Klacken an der Fensterscheibe ließ sie die Augen öffnen
und als sie in die entsprechende Richtung sah, fand ihr Blick eine ihr
unbekannte Eule die um Einlass bat. Post? Um diese Uhrzeit?
Binnen kürzester Zeit hatte die Lehrerin den Vogel herein
gelassen, ihn liebevoll gestreichelt und mit Keksen gefüttert und
ihn von dem Brief befreit, den er an seinem Bein mit sich trug. Die
Handschrift darauf war ihr unbekannt, doch schon nach den ersten Zeilen
wurde ihr klar, wer ihr da geschrieben hatte.
Die Stirn gerunzelt setzte sie sich auf den nächstbesten Stuhl und begann zu lesen:
Liebe Miss Parker,
ich weiß nicht so recht, wo ich in diesem Brief beginnen soll, es
gibt so viele Dinge, die erklärt werden müssen aber auch
viele Dinge, von denen ich nicht weiß, wie ich sie erklären
soll und ob ich das überhaupt kann.
Als Draco mich am gestrigen Morgen darum gebeten hatte alleine mit
Emily in die Winkelgasse zu gehen um Sie und Jonny zu treffen, war ich
nicht sonderlich davon begeistert, schließlich kannte ich sie
kaum und das ist auch jetzt noch der Fall. Aber ich habe während
unseres Treffens festgestellt, dass es ein Gutes war sie dort zu
treffen, zum Einen sind mir einige Dinge klar geworden zum Anderen habe
ich gemerkt, dass es doch einige Dinge gibt in denen wir uns
ähneln. Dracos und mein Weg haben sich gestern getrennt und er ist
feige weggelaufen. Ich habe keine Ahnung, wie es ihm geht aber im
Moment lege ich darauf auch nicht sonderlich viel Wert, denn nicht nur
Emily und mich hat er verlassen sondern auch Sie und Ihren Sohn. Jonny
muss wahrscheinlich von Draco noch enttäuschter sein als man es
ihm angesehen hat, sein Vater hat ihn auf diese feige Art verlassen,
hat noch nicht mal den Mut aufgebracht selbst im Tropfenden Kessel zu
erscheinen, ich würde ihn wirklich zum Teufel wünschen oder
gegen die nächstbeste Wand werfen, wenn er es wieder wagen
würde vor meine Augen zu treten.
Aber im Moment ist er weg und es ist auch mehr als nur
unwahrscheinlich, dass er je wieder einen von uns beiden unter die
Augen tritt. Für mich wird es Zeit ein neues Kapitel in dem Buch
meines Lebens anzufangen, ich bin wirklich mit ihm fertig und will das
Ganze hinter mir lassen..
Ich habe gestern angedeutet, dass Emily und ich nach Hogwarts kommen
würden, damit sich die beiden Kinder wieder sehen, ich denke das
ist wirklich das beste. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Brief noch
mehr Fragen aufgeworfen hat aber es ist mir im Moment nicht
möglich, dass ich sie so auf diese Art beantworte. Vielleicht ist
es ja bei einem persönlichen Gespräch möglich, diese zu
beantworten.
Schreiben sie einfach, wann es Ihnen passen würde und ich werde versuchen da zu sein.
Ich wünsche Ihnen und Jonny alles Gute,
Laura
Ein paar Augenblicke starrte Allison die Zeilen nur an, ehe erneut der
Ärger in ihr hochkam, den sie wegen Draco empfand. Deswegen ist er
gegangen? Deswegen hat er seinen Sohn und seine Tochter einfach
verlassen? Weil er es nicht ertragen hat, dass sich sein Weg und der
von Laura trennten? Aber wunderte sie das? Zwar hatte er sie damals
gebeten, dass Jonathan seinen Namen trug, aber hatte er sich je um ihn
gekümmert? So wirklich? Nein, das hatte er nicht. Mit Geld hatte
er aushelfen wollen, was Alli allerdings nicht einmal benötigte.
Ein Kind brauchte aber doch nicht nur all die Dinge die man kaufen
konnte, es brauchte auch die Liebe, die Zuneigung seiner Eltern und in
den paar Mal, in denen Draco seinen Sohn besucht hatte, war das kaum
möglich gewesen.
Allison stellte ernsthaft in Frage, ob Draco je so etwas wie
Vatergefühle für seine Kinder hatte oder ob alle
Bemühungen seinerseits, sofern es sie dann gegeben hatte, nicht
mehr aus Pflichtgefühl heraus gefolgt waren.
Mit vor Ärger gefurchter Stirn ging Allison nun zu ihrem
Schreibtisch, holte ein Pergament heraus und machte sich gleich daran,
der jungen Frau zu antworten.
‘Liebe Laura,
ich fürchte mir geht es gerade so ähnlich wie ihnen, denn
auch ich weiß nicht so recht, wie ich hier beginnen soll.
Als ich die Nachricht erhalten hatte, dass Draco bei dem Treffen nicht
dabei sein würde, war mein Ärger groß, wie sie
sicherlich verstehen können. Ich hatte sogar größte
Lust das Treffen gänzlich abzusagen, weil sich mir der Sinn nicht
ganz offenbarte. Und doch bin ich froh, dass ich es nicht getan habe,
schon alleine wegen Jonathan und Emily... sie verstehen sicher was ich
meine.
Wie geht es Emily jetzt ohne ihren Vater? Jonathan hat die Erkenntnis
hart getroffen, dass sein Dad (darf man ihn überhaupt so noch
nennen?) nichts mit ihm zu tun haben will. Das Weglaufen ist Dracos
Spezialität, war es anscheinend schon immer, aber es wäre
falsch sich hier darüber zu äußern, das eignet sich
eher in einem persönlichen Gespräch.
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir schon bald dieses
Gespräch führen könnten und ich kann ihnen schon jetzt
sagen, dass mein Kleiner ganz außer sich sein wird, seine
Schwester wieder zu sehen.
Wie würde es ihnen denn am besten passen? Ich selber kann bereits
den heutigen Nachmittag anbieten, etwa 16 Uhr oder eben kommendes
Wochenende. Teilen sie mir mit was ihnen lieber wäre.
Alles Liebe für sie und Emily
Allison‘
Flink hatte sie den Brief gefaltet und band ihn schließlich wieder an das Bein der Eule.
„Für Laura Grey, hörst du?“, flüsterte sie
dem Vogel ins Ohr, streichelte ihm noch mal über das Gefieder und
sah dann zu, wie er aus dem Fenster und Richtung Himmel flog.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
|
erstellt am 03.08.2008 14:02
Allison hatte sich
bemüht, sich weiterhin auszuruhen, aber das untätig sein war
nichts für sie. Sie fand keine Entspannung darin einfach auf der
Couch zu liegen und selbst als sie sich ein Buch dazu holte, schaffte
sie es nicht, dessen Inhalt wirklich aufzunehmen. Wie hätte sie
sich auch aufs Lesen konzentrieren sollen, wenn so viele Gedanken durch
ihren Kopf geisterten. Immer wieder legte sie ihre Hand auf ihren
Bauch... sie war schwanger. Sie malte sich die Zukunft in den
verschiedensten Variationen aus und doch vermochte sie nicht zu sagen,
welche wohl am wahrscheinlichsten war. Nur bei einem war sie sich
sicher: Ian würde an ihrer Seite sein.
Die junge Frau konnte es nicht verhindern, dass sie erneut wieder an
Draco denken musste. Verbitterung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
War sie all die Jahre so blind gewesen? So verblendet? Sicher, damals
als sie schwanger war, hatte er ihr spontan einen Heiratsantrag
gemacht, war sich seiner Pflichten durchaus bewusst. Und sie
selber hatte damals durchaus auch darüber nachgedacht ihn
anzunehmen. Beide hatten sie aber gewusst, dass es niemals gut gehen
würde. Zu unterschiedlich war ihr denken, ihre Einstellung zum
Leben, auch wenn sie sich liebten. Malfoy war damals sehr viel bei ihr,
hatte sie in der Schwangerschaft so weit begleitet wie es eben ging. Er
hatte sie gebeten, dass Jonathan seinen Familiennamen trug und sie
hatte zugestimmt. Aber was kam danach? Nicht mehr viel. Hin und wieder
hatte er seinen Sohn besucht, auch wenn ihm das Indianerdorf zuwider
war. Immer seltener wurden die Treffen, stets hatte er andere Dinge zu
tun. Zwar schrieben sie sich Briefe und Alli schickte ihm
regelmäßig Fotos seines Schützlings, aber wenn sie so
darüber nachdachte hatten Draco und Jonny nie ein richtiges
Vater-Sohn Verhältnis aufbauen können. Der Kleine liebte
seinen Dad abgöttisch, aber sah er ihn auch wirklich als seinen
Vater? Wusste er überhaupt was ein wirklicher Vater war?
Wieso war sie selber nur so blind gewesen und hatte nicht erkannt, wie
feige sich Draco eigentlich verhielt, sich vor Verantwortungen und
Problemen drückte.
Mit diesem missmutigen Blick fand Ian sie schließlich vor, aber
als Alli ihn sah, verschwand dieser Ausdruck sofort und sie fing wieder
an zu strahlen. Himmel, er war der Mann, den sie über alle
Maßen liebte und nun trug sie von ihm gezeugtes Leben unter dem
Herzen. Voller Überschwang stand sie auf und sprang ihm
förmlich in die Arme, nur um ihn leidenschaftlich zu küssen.
„Du bist das Beste, was mir je passiert ist, weißt du
das“, flüsterte sie ihm ins Ohr und hatte das Gefühl im
Augenblick vor lauter Liebe überlaufen zu müssen.
„Du bist früh wieder da, wie war dein Unterricht?“,
fragte sie interessiert, denn sie konnte sich vorstellen, dass es nach
den Informationen am Vormittag schwierig war, sich überhaupt auf
die Arbeit zu konzentrieren. Sie war sich selber ja noch gar nicht
sicher, wie sie das nachher schaffen sollte, dabei war heute ein
‚großer‘ Tag, denn zum ersten Mal würde sie die
Schüler zu den Angrodians führen und ihnen das Projekt
vorstellen, was sie für dieses Schuljahr geplant hatte.
Schließlich rief Alli erneut einen Hauselfen herbei und bat
diesen für sie Jonathan zu suchen und ihm zu sagen, dass er wieder
zurück in ihre Gemächer kommen sollte. Es war Zeit fürs
Mittagessen und wie sie ihren kleinen Wirbelwind kannte, vergaß
er die Nahrungsaufnahme vor lauter Abenteuerlust.
Während sie beide auf den Kleinen warteten, berichtete Alli
zunächst von dem Brief, den sie von Laura bekommen hatte und auch
davon, dass sie diese samt Emily eingeladen hatte, jedoch noch auf die
Antwort wartete, wann genau sie sich treffen würden, ob nun am
Nachmittag oder am Abend. Wieder zeigte sich der Ärger und die
Verbitterung auf ihrem Gesicht über Malfoy und sie konnte sich
diverse Beschimpfungen und Betitelungen nicht verkneifen. Eine
ungewöhnliche Reaktion der jungen Frau, die Ian vielleicht
überraschte, die aber verriet, wie wütend Alli wirklich war.
Wenn man ihr im Moment in die Augen sah, konnte man sogar froh sein,
nicht derjenige zu sein, dem dieser Ärger galt, denn so
schüchtern sie auch sonst war, jetzt im Augenblick hatte sie
diverse Ähnlichkeiten mit ihrem Drachen, nur dass die
Rauchwölkchen fehlten, die ihm aus der Nase gekommen wären.
Die Tür flog krachend auf und Jonny stürmte in Begleitung
seiner Hündin und dem Draco die Räumlichkeiten. Aufgeregt
plapperte er gleich los und erzählte, was er alles erlebt hatte,
dass es einen weiteren Jungen im Schloss gab, der auch noch so
hieß wie er selber, dass er bei Onkel John war, der jetzt auch
einen Hund namens Hagrid hatte und dass die Frau mit den pinken Haaren
bei ihm gewesen war.
Man konnte ihm kaum folgen und lachend schickte Alli ihn ins Bad, damit
er sich Hände und Gesicht wusch, bevor sie in die große
Halle gehen würden.
Erstaunlicher Weise reagierte ihr Sohn auch sofort, beklagte sich nicht
einmal, wie sonst üblich, dass zu viel Wasser gar nicht gesund
sei.
Während die beiden Erwachsenen also auf das Kind warteten,
trudelte ein Memo für Alli herein, welches von der Schulleiterin
geschickt worden war. Genau wie Ian zuvor, bekam auch sie die Nachricht
über das Fernbleiben vom Unterricht der beiden
Vertrauensschüler aus Hufflepuff und Durmstrang und
Bestürzung und tiefe Sorge machten sich in der Lehrerin wieder
breit. Entsetzt sah sie Ian an. „Wie konnte das nur geschehen?
Was ist da passiert? Beim Merlin...“, eine tiefe Sorgesfalte
bildete sich zwischen ihren Augenbrauen und lichtete sich nur minimal,
als Jonny wieder zu ihnen stieß. „Lass uns mit der
Schulleiterin reden, ich möchte Bescheid wissen, ehe wir die
beiden im Krankenflügel besuchen...“
Und so taten sie es auch schließlich. Sie waren gemeinsam in die
große Halle gegangen, wo sie auch Professor McGonagall antrafen,
die ihnen mitteilte, was mit den beiden Schülern geschehen war.
Die Zeit war allerdings schon zu fortgeschritten, als dass Allison noch
die Zeit gefunden hätte, in den Krankenflügel zu gehen. Ihr
Unterricht würde schon bald beginnen und so verschob sie den
Besuch auf danach.
„Sollen wir uns gleich davor treffen nach meinem Unterricht? Ich will sehen, wie es den beiden geht...“
Um Jonnys Willen redeten sie zunächst nicht weiter, der Kleine war
schon ungewöhnlich still geworden und es brachte nichts, ihn mit
Dingen zu belasten, die er doch eh noch nicht verstehen konnte. Also
aßen sie und unterhielten sich über andere Dinge.
„Wir sollten Miss McGonagall um einen Termin bitten, was meinst
du?“, fragte sie Ian noch und setzte dann nach, „ich
würde nämlich gerne auch John zu uns einladen um ihm und
Jonny die Neuigkeiten mitzuteilen, oder möchtest du lieber noch
warten? Und vielleicht....“, sie legte den Kopf schief und
schaute Ian an, „naja.... wie ist es mit deiner
Familie....?“, sie wollte wissen, ob er ihnen einen Brief
schreiben wollte oder ob er ihnen gleich einen Besuch gestatten wollte.
Wollte er lieber erst einmal alleine zu ihnen oder sollte sie ihn
begleiten? Die Professorin sehnte sich fast nach ein bisschen Ruhe mit
Ian, denn es galt so vieles zu besprechen. Tausend Sachen fielen ihr
immer wieder ein, entglitten ihr aber auch erneut, weil andere Dinge
sich in den Vordergrund schoben.
Schließlich war es aber soweit, Alli wollte noch ein paar Sachen
aus ihrem Büro holen und verabschiedete sich von ihren beiden
Männern. Ian hatte wie selbstverständlich angeboten
während Allisons Unterricht auf Jonathan aufzupassen, so dass sie
sich deswegen keine Gedanken machen musste. „Wir sehen uns
nachher“, sagte sie, küsste Jonny auf die Stirn und Ian auf
die Wange, ehe sie sich abwandte und die große Halle gemeinsam
mit ihrem Drachen verließ.
Sie musste noch einen kleinen Schwenk in ihre Räume machen, weil
sie die Medikamente vergessen hatte, die Miss Mercier ihr zur
Stärkung gegeben hatte und die sie noch einnehmen musste. Dann
jedoch machte sie sich auf den schnellsten Weg in ihr Büro, nahm
aber lediglich eine kleine Mappe mit, sie würden schließlich
heute praktisch arbeiten und ging dann zu den Ländereien, wo sie
die Schüler empfangen würde.
tbc Ländereien - Unterricht Pflege magischer Geschöpfe
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
|
erstellt am 08.08.2008 18:48
cf ~ Klassenzimmer » Alte Runen
Kaum war er zurück in den Räumlichkeiten seiner Freundin fiel
die gesamte seriöse Lehrerfassade von ihm ab. Allisons Nähe,
ihre Gegenwart war einfach alles, was er zum Glücklichsein
brauchte. Hatte er jemals einen Menschen so sehr geliebt? Nein, da war
er sich absolut sicher. An Frauen hatte es ihm in seinem Leben
vielleicht wahrlich nicht gemangelt, doch keine hatte solche
Gefühle in ihm zu wecken vermocht, wie Allison Parker. Und dabei
entsprach sie doch eigentlich so gar nicht seinem Typ. Nicht vom
Aussehen her, das war wohl Unsinn, denn Allison gehörte zu den
schönsten Frauen, die er jemals gesehen hatte. Es war vielmehr ihr
Wesen. Hätte er sich vor diesem Schüleraustausch mit einer
jungen Mutter eingelassen, die gegenüber Fremden sehr
schüchtern und zurückhaltend war und noch dazu mit Tieren
arbeitete?
Nein, unter normalen Umständen wäre eine solche Beziehung in
Ians Augen unmöglich gewesen und doch war es passiert. In den
Monaten, die er jetzt bereits wieder hier in England war, hatte er sich
verändert. Langsam, aber stetig. Er hatte Jonny, den kleinen
Wirbelwind, in sein Herz geschlossen, eine unterhaltsame Freundschaft
zu Allisons Bruder John aufgebaut und sich irgendwie auch mit Draco und
Jonnys Hündin arrangiert. Ja, irgendwie hatte er mittlerweile
sogar das Gefühl, dass ihm ohne die beiden Tiere irgendetwas
fehlen würde. Ein ganz und gar abstruser Gedanke für
jemanden, der sich sonst vor jedem noch so kleinen Tier fürchtete.
Ein wenig verdutzt war Ian schon, als sich Allison, kaum das er den
Raum betreten hatte, in seine Arme warf und ihm liebevoll
verkündete, dass er doch das Beste wäre, was ihr je passiert
wäre. Genau das selbe hatte er gerade auch gedacht. Mal wieder.
War es normal, dass man oftmals ähnlich dachte, wie der Mensch,
den man liebte? Gut möglich, aber darin war er kein Experte.
Wirklich geliebt hatte er keine Frau. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt,
an dem Allison in sein Leben getreten war.
Den Arm um die Schulter seiner Freundin gelegt, ließ sich Ian in
das weiche Polster des Sofas sinken und begann in kurzen Worten seinen
Unterricht wiederzugeben. Die Runenmagie, der Schutzzauber, der
Saphir... sehr viel zum Erzählen gab es da ja nicht, aber es war
ja auch viel mehr Allisons Gegenwart, die er genoss. Solange er bei ihr
war, konnte er auch einfach nur den Mund halten oder sinnlos daher
plappern.
„Aber ich habe ein wenig früher Schluss gemacht, um
schneller wieder hier zu sein“, flüsterte er ihr noch leise
ins Ohr, bevor er mit seinen Fingern über ihren flachen Bauch
strich. Babys... zwei Stück... ihr gemeinsames Glück. Er
hätte vor Freude wirklich platzen können.
Mit wieder etwas ernsterem Gesichtsausdruck lauschte Ian nun den Worten
seiner Freundin, die ihm von ihrer Einladung an Laura und Emily
erzählte. Wirklich überraschen tat es ihn ja nicht, immerhin
hatte Allison dieses Angebot schon im Tropfenden Kessel unterbreitet.
Dass Laura und Emily angenommen hatte, verwunderte ihn da auch nicht
mehr, schließlich war ja für jedermann ersichtlich gewesen,
dass Jonny und Emily als Halbgeschwister sofort einen Draht zueinander
gehabt hatten. Da drängte sich ihm augenblicklich wieder die Frage
auf, wie Jonny reagieren würde, wenn er erfuhr, dass er in
etlichen Monaten zwei weitere Halbgeschwister bekommen würde...
Bevor Ians Gedanken wieder zum Thema Hochzeit weiterstreifen konnten,
flog die Tür auf und besagter Fünfjähriger kam
überschwänglich in den Raum gestürmt, wo er sogleich zu
erzählen begann, was er den ganzen Vormittag so getrieben hatte.
So ganz fand Ian sich nicht aus den Erzählungen des Jungen heraus.
Was für ein Hund namens Hagrid hatte John? Und was war das
für ein Junge, der genauso hieß wie Jonathan? Einzig und
allein die Schilderung der pinkhaarigen Frau verstand Ian ohne
Umschweife. Tonks, die Verwandlungslehrerin... die war aber auch
unverwechselbar. Vielleicht sollte er die mal fragen, was sie
vom Thema Heiraten hielt? Wenn er sich recht erinnerte, war sie ja auch
mit einem der Lehrer an dieser Schule zusammen. Und ein Gespräch
mit einer Kollegin konnte ja nie schaden, zumal sie einen sehr
sympathischen Eindruck auf ihn machte.
Doch erst als Allison ein magisches Memo bekam, fiel Ian ein, was er
bisher vergessen hatte zu erzählen. Vincent und Jennifer, die
Vertrauensschüler von Durmstrang und Hufflepuff, die seit dem
Morgen im Krankenflügel lagen. Wie hatte er das nur vergessen
können? Ohne Widerworte stimmte Ian zu, die Schulleiterin nach dem
Vorfall zu befragen. Als ihn das Memo vor seinem Unterricht erreicht
hatte, hätte er auch am liebsten kehrt gemacht, um in den
Krankenflügel zu stürmen. Im Großen und Ganzen sorgte
er sich ja nur selten um Schüler seines Hauses, da er wusste, dass
sie sehr gut auf sich allein aufpassen konnten, doch wenn einer von
ihnen verletzt war, war das eine ganz andere Geschichte. Zumal er
Vincent auch im privaten sehr gut kannte.
„Ja, treffen wir uns gleich nach deinem Unterricht vor dem
Krankenflügel“, stimmte Ian missmutig zu, nachdem ihnen
McGonagall das Geschehen kurz geschildert hatte. Was Vincent und
Jennifer geschehen war, ging höchstwahrscheinlich nicht auf das
Konto von Todessern oder anderen Schülern. Das war aus den Tiefen
von Hogwarts selbst gekommen und irgendwie bereitete dieser Umstand Ian
mehr Kopfzerbrechen als irgendwelche Angriffe von Schülern auf
Schulkameraden.
„Wir sollten die Schulleiterin wirklich um einen Termin bitten,
wegen... dieser Sache.“ Ein amüsiertes Lächeln huschte
über sein Gesicht, als er Allisons Schwangerschaft so alles andere
als charmant umschrieb. Aber in Jonnys Gegenwart voreilig damit
herausplatzen wollte er dann auch nicht. Tja, bloß wie brachte er
das Ganze seiner Familie bei? Im Groben hatte er schon eine
Vorstellung, wie er sich das Treffen gedacht hatte, doch das mussten
sie jetzt nicht alles auf einmal bereden, zumal die Zeit langsam knapp
wurde und Allison langsam zu ihrem Unterricht musste.
„Wir reden später“, sagte er also lapidar und gab
seiner Freundin noch einen Kuss zum Abschied, bevor er sich Jonny
zuwandte, mit dem er sich während Allisons Abwesenheit die Zeit
vertreiben würde. Wirklich erstaunlich, wie viel Energie der
Kleine besaß. Er selbst war als Fünfjähriger sehr viel
ruhiger gewesen, aber das hing mit Sicherheit auch mit seiner Erziehung
zusammen. Auf ein wirklich sinnvolles Spiel konnten sich die beiden
„Männer“ während Allisons Abwesenheit nicht
einigen, aber nach sinnvollen Dingen stand Ian derzeit sowieso nicht
der Sinn. Wenn er mit Jonny zusammen war, kam in dem Halbrussen wohl
irgendwie das Spielkind durch.
Man sollte meinen, dass für einen Neunundzwanzigjährigen das
Niveau eines fünfjährigen Kindes ganz und gar abwegig war,
doch Ian war fünfjährige Kinder gewohnt, waren sein Neffe und
seine Nichte genau im selben Alter.
So tobten und balgten die Zwei in wildem Durcheinander durch die
Gegend, bis die Erschöpfung auch vor ihnen nicht halt machte.
Jonny schlief gleich auf der Couch ein, während Ian es sich in
einem Sessel bequem machte und sich außer Atem das dunkle Haar
aus der Stirn strich. Jetzt fühlte er sich zwar vollkommen
erledigt, aber es war ein gutes Gefühl mal wieder vollkommen
unbeschwert zu sein und wo konnte man das auch besser, als in der
Gegenwart eines fröhlichen kleinen Kindes.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 09.08.2008 14:25
cf Rika Kazekis Büro
Allisons Laune war wirklich auf einem Tiefstand angelangt. Der
verpatzte Unterricht machte ihr zu schaffen, gleichzeitig die Sorgen um
die Schüler, von denen sie nicht wusste, wieso diese heute so
wackelig auf den Beinen waren. Dass sie sich dann auch noch wegen Leila
George und ihrem unqualifizierten Verhalten in Gegenwart der Angrodians
geärgert hatte, tat sein übriges. Sie hoffte, dass Rika
Kazeki ebenfalls ihren Schülern klar machte, wie falsch ihr
Handeln gewesen war und auch, dass sie ihnen nicht die Respektlosigkeit
dem Lehrpersonal gegenüber durch gehen lassen würde. Aber die
Asiatin war oft so undurchsichtig, dass Allison ihre Reaktion auf das
Geschehen in keinster Weise erahnen konnte.
Wenigstens ging es Jennifer Gordon und Vincent Rapsutin den
Umständen entsprechend gut, was ihr doch deutliche Erleichterung
verschaffte. Dennoch blieb die Frage offen, was mit den anderen
Schülern los war.
Es ärgerte sie auch, dass sie Azazel Muldoon einfach hatte stehen
lassen müssen. Sie hatte sich gefreut ihren alten Mentor wieder zu
sehen und hoffte, dass er es zeitlich noch schaffte, später bei
ihr vorbei zu sehen. Würde Laura mit ihrer Tochter ebenfalls noch
heute erscheinen? Sie wartete noch immer auf eine Antwort von ihr und
bemerke, dass der Tag stressiger war, als ursprünglich erwartet.
Ihr Weg führte sie zunächst einmal in ihre eigenen
Räumlichkeiten. Zwar hatte sie sich für nach dem Unterricht
mit Ian im Krankenflügel verabredet, aber bis dahin war noch Zeit,
da sie diesen ja frühzeitig beendet hatte. Wie die beiden wohl die
Zeit miteinander verbracht hatten?
Nun, die Frage beantwortete sich von alleine als sie die Tür zu
ihren Privaträumen öffnete. Das Bild was sich ihr bot,
ließ sie jäh in ihrer Bewegung erstarren und sie riss
ungläubig die Augen auf. Es offenbarte sich ihr ein Chaos wie sie
es selten gesehen hatte. Nichts schien mehr wirklich auf seinem Platz
zu sein. Überall lag Jonnys Spielzeug herum und man hätte
meinen können, dass er wirklich all seine Sachen aus seinem Zimmer
geholt und im Wohnzimmer verteilt hatte. Auf dem Tisch türmte sich
die Unordnung, die Kissen, die sonst auf der Couch lagen, waren wild
auf dem Boden verteilt, als hätte es eine Kissenschlacht gegeben.
Die Stühle, die sonst am Tisch der kleinen Essecke waren, standen
kreuz und quer und das alles war nur ein kleiner Teil, von dem was
nicht in Ordnung war. Und inmitten dieses Chaos schlief Jonny selig auf
der Couch und Ian hatte es sich im Sessel bequem gemacht und wirkte
nicht weniger vollkommen erledigt.
„Oh...“, brachte sie nur heraus, ließ den Blick
über die Unordnung schweifen und schaute dann wieder zu Ian.
Stille... Schweigen.... und dann... Allison konnte nicht anders... sie
fing an zu lachen. Sie musste sogar so sehr lachen, dass sie sich die
Hand auf den Bauch legen musste, kam nun vollends in den Wohnraum,
schloss die Tür hinter sich und ging zu ihrem Freund rüber,
nur um sich kurzerhand einfach auf seinen Schoß fallen zu lassen.
Mit einer Hand wischte sie sich die Lachtränen weg und konnte doch
nicht aufhören zu lachen.
Eben noch waren ihre Nerven zum reißen gespannt, ihre Stimmung
auf dem Nullpunkt, und jetzt fühlte sie sich von einer
Leichtigkeit überrollt, die sie nicht näher hätte
beschreiben können. Trotz all der schrecklichen Dinge, die
draußen geschahen, zeigte ihr diese Situation hier, dass es auch
noch was anderes gab. Ihre beiden ‚Männer‘ hatten
anscheinend viel Spaß gehabt, zumindest sah es hier danach aus.
War das nicht leben? Es gab nicht nur die Düsternis, da war auch
diese sonnige Seite. Hatte sie das nicht erst am Morgen noch erlebt,
als Miss Mercier ihnen offenbart hatte, dass sie Zwillinge erwarteten?
Um sie herum wiederholte sich die Geschichte der Todesser, es herrschte
Angst, Schrecken... Menschen wurden umgebracht, und trotzdem gab es
noch dieses Glück.
Spontan küsste sie Ian und schlang ihre Arme um ihn. „So wie
es hier aussieht, hattet ihr ne Menge Spaß“, sie gluckste
erneut vor Lachen.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 12.08.2008 13:49
Ian war wirklich
vollkommen aus der Puste. Hatte er das nicht neulich auch schon
festgestellt, als er mit Allison joggen gewesen war? Keine Kondition
mehr... unglaublich, dass ihn selbst das Herumtoben mit Jonny fertig
machte. Der Junge war aber auch quirlig. Ständig fiel ihm etwas
neues ein, mit dem er Ian durch die Gegend scheuchen konnte. Und der
spielte das Spiel selbstverständlich mit, Feuer und Flamme wie er
dafür war.
Und jetzt hatte er eben das Ergebnis. Er war komplett erledigt und
wollte gerade einfach nur ein paar Minuten ruhig hier sitzen bleiben,
wieder zu Atem kommen, sich dann um das angerichtete Chaos kümmern
und schließlich in den Krankenflügel marschieren, wo er sich
mit Allison treffen wollte. So lautete zumindest die schnöde
Theorie. Es war keineswegs geplant gewesen, dass seine Freundin die
Unordnung sah, die ihre beiden „Männer“ angerichtet
hatten. Aber wer konnte denn auch ahnen, dass heute beinahe jeder
Unterricht früher beendet wurde?
Als Ian die Tür aufgehen hörte, hob er nur müde den Kopf
und strich sich nebenbei eine dunkle Haarsträhne aus dem Gesicht.
Er sah bestimmt ohnehin aus wie in einen Orkan geraten...
Die Situation war wirklich absurd. Mit Allison hatte der Runenlehrer
nun wirklich nicht gerechnet und konnte sie da über die Distanz
hinweg auch nur sprachlos anstarren.
„Ähm... ich wollte eigentlich noch aufräumen“,
versuchte er es mit einer erklärenden Antwort, kam jedoch gar
nicht mehr dazu, weiterzureden. Sein Gesichtsausdruck wechselte
eindeutig von überrascht und eine Spur schuldbewusst, zu
irritiert. Kurz ließ er seinen Blick über das Bild des Chaos
streifen, dass er vom Sessel aus im Blick hatte und konnte partout
nicht verstehen, was an der Unordnung so lustig war, dass Allison so
herzlich lachen musste.
Als sie ihn jedoch küsste, war die Verwirrung aber auch schon
wieder verflogen. Lachen war immer noch besser als Schockiertheit,
zumal Fröhlichkeit auch sehr viel besser für die ungeborenen
Zwillinge war. Kurzerhand zog Ian seine Freundin auf seinen Schoß
und lehnte leicht den Kopf an ihre Schulter.
„Spaß könnte man das auch nennen“, meinte er auf
ihre Aussage hin nur grinsend. „Wie wird das erst mit drei
Kindern? Unsere Räumlichkeiten werden dann wohl
regelmäßig wie ein Schlachtfeld aussehen.“
Aber bis dahin war es ja noch ein Weilchen hin. Und bis die Zwillinge
alt genug waren, um ein kleines Chaos zu verursachen, war Jonny doch
hoffentlich alt genug, um nicht mehr ganz so viel durcheinander zu
bringen. Und wenn nicht... dann würde er sich eben darauf
einstellen müssen, regelmäßig hinter den Kindern
herzuräumen. Das gehörte eben auch zu einer Elternschaft.
„Warum bist du eigentlich hier? Wollten wir uns nicht vor dem
Krankenflügel treffen? Außerdem bist du zu früh.“
Einen kleinen vorwurfsvollen Unterton konnte er sich nicht verkneifen,
auch wenn dieser sich mehr darauf bezog, dass er dadurch keine Zeit
mehr gehabt hatte, aufzuräumen, damit Allison die Unordnung nicht
sehen musste. Er hatte schon gedacht gehabt, dass sie sich wegen dem
Chaos aufregen würde und das hatte er ja vermeiden wollen. Konnte
er denn ahnen, dass sie das ganze so lustig fand?
Außerdem ruinierte das das perfekte Bild von ihm.
Ursprünglich hatte er sich gedacht gehabt, dass Jonny seelenruhig
schlummern und alles aufgeräumt wäre, wenn Allison
zurückkam, damit sie sah, wie wunderbar er auch alleine mit ihrem
Sohn zurecht kam. Und nun sah es hier so aus, als wäre eine Horde
Hippogreife durch den Raum gestürmt. Es musste ja so aussehen, als
ob er keinerlei hausmannsche Qualitäten besaß. Und dabei war
er doch relativ gut in Haushaltszaubern. Das ergab sich eben so, wenn
man jahrelang ein Junggesellendasein führte. Obwohl... im
Großen und Ganzen war Ian ja doch eher der unordentliche Typ
Mann. Aber wenn ihm die Unordnung dann irgendwann selbst mal auf die
Nerven ging – was durchaus auch einige Zeit dauern konnte –
dann war er wenigstens dazu in der Lage, die gröbsten Spuren zu
beseitigen.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 12.08.2008 21:32
Allison wusste nicht
wieso es so war, doch immer in Ians Nähe fiel sämtliche
Anspannung von ihr ab. Noch während sie ihre Tür
geöffnet hatte, lagen ihre Nerven brach und jetzt? Es gab wohl
niemanden, der im Augenblick glücklicher sein konnte als sie. Wozu
sich aufregen, weil ein Chaos herrschte, als sei ein Tornado durchs
Zimmer gewütet? Es zeugte doch einfach von dem Spaß und dem
‚einander gut verstehen und mögen‘, den ihre beiden
Männer gehabt hatten. Nein sie war einfach nur glücklich und
zufrieden und hatte für einen kurzen Moment sogar die Gründe
für ihre ursprünglich schlechte Laune vergessen.
„Das Aufräumen kannst du aber immer noch erledigen, ich
werde dich nicht aufhalten“, sie kuschelte sich an ihn und legte
ihren Kopf an seine Halsbeuge, sog dabei den mittlerweile so vertrauten
Duft seiner Haut ein, den sie nicht weniger liebte, als den Mann
selber. Sie konnte nicht widerstehen, ihn auf die Stelle am Hals zu
küssen, an der sie sanft die darunter liegende Ader pulsieren
sehen konnte. Es mochte ein bisschen wie Bestechung wirken um ihn zum
haushalten zu animieren, aber so war es wirklich nicht gemeint. Der
Kuss kam aus dem Bedürfnis heraus ihm Nahe zu sein. Ein bisschen
schnurrte sie dabei wie ein Kätzchen und sie räkelte sich
sogar wohlig, nur um im nächsten Moment doch den Kopf wieder zu
heben um Ian direkt in die Augen zu sehen.
Wie ganz selbstverständlich hatte Ian von ‚unseren
Räumlichkeiten‘ gesprochen und somit das gesagt, wonach sie
ihn eigentlich fragen wollte. Bisher war einfach nur keine Zeit
gewesen, bzw als sie die Gelegenheit dazu gehabt hatte, waren die
Hemmungen zu groß aus Angst, er könne sie missverstehen und
diesen Wunsch einzig auf die in ein paar Monaten bevorstehende Geburt
der Zwillinge schieben.
„Unsere Räumlichkeiten?“, fragte sie vorsichtig und
strahlte dabei so, als fielen Weihnachten und Ostern auf einen Tag.
„Heisst das...?“, wie doof, aber sie traute sich immer noch
nicht es wirklich auszusprechen. „Ich... ich meine, du... du bist
doch...“, praktisch eh immer bei uns, wollte sie eigentlich
sagen, aber es klang so profan in ihren Ohren und überhaupt
fehlten ihr eigentlich die Worte. Dabei hätte es durchaus so
vieles zu besprechen gegeben... zum Beispiel wann sie es ihren Familien
sagen würden. Allison bezweifelte, dass sie noch heute einen
Termin bei der Schulleiterin bekamen, aber wie sie sich selber kannte
würde es ihr schwer fallen, die Neuigkeit mit der Schwangerschaft
lange vor ihrem Sohn und ihrem Bruder geheim zu halten, ja sie brannte
ihr förmlich unter den Nägeln. Und sie hatten beim Essen auch
nicht mehr die Zeit gehabt darüber zu sprechen, was mit seiner
Familie war. Um ehrlich zu sein wusste sie nicht einmal, ob die
Zubarews überhaupt schon wussten, dass es sie in Ians Leben gab.
„Wann möchtest du es deiner Familie sagen?“, fragte
sie dann doch, „und wann sagen wir es meiner?“, bei dem
Gedanken wurde sie schon wieder ganz hibbelig. Ob Ian alleine zu seinen
Angehörigen reisen würde oder ob sie ihn begleiten sollte?
Würde er überhaupt hin fahren oder würde er nur einen
Brief schreiben?
Als ihr Freund mit leicht vorwurfsvollem Ton fragte, wieso sie denn
überhaupt schon wieder da war, hob sie eine Augenbraue, grinste
aber gleichzeitig. „Wäre es dir lieber, wenn ich wieder
gehe?“, fragte sie frech und tat so, als wenn sie aufstehen
wollte. Dann jedoch seufzte sie tief und sämtliche
glückselige Freude war wie weggewischt aus ihrem Gesicht. Statt
dessen lehnte sie sich gegen ihn und legte ihren Kopf auf seine
Schulter. „Der Unterricht war heute eine Farce...“, begann
sie zu erzählen und berichtete dann, was geschehen war. Angefangen
dabei, wie sie die beiden Slytherins bei dem Gespräch erwischt
hatte, bei dem sie besprachen wie sie Muggelgeborene quälen
wollten. Auch davon wie sehr sie sich über den Besuch ihres
Mentors gefreut hatte und wie er ihr im Unterricht assistiert hatte,
wie sie die aufgeregten Angrodian beruhigt hatte und weiterhin, dass
zuerst Nicolas Feuring aus Gryffindor zusammen gebrochen war, eine
Nachwirkung des Fluchs, den er gestern abbekommen hatte. Sie fragte
sich noch immer, wieso er überhaupt schon aus dem
Krankenflügel heraus war. „Ich hab den
Vertrauensschüler seines Hauses mit ihm zu Professor House
geschickt, denn er hatte sich soweit wieder gefangen, dass er die
Strecke durchaus alleine bewältigen konnte. Also machte ich weiter
mit meinem Unterricht...“, berichtete sie weiter und
erzählte von Lauren Conrad, der es plötzlich so ganz und gar
nicht gut gegangen war, wobei Felan Bartók ihr beigestanden
hatte. Da hatte sie noch gedacht, sie könne weiter machen...
„Aber dann rief mich ein weiterer Schüler. Isabella Hanson
aus Slytherin hatte auch die Besinnung verloren. Als wenn das nicht
schon schlimm genug wäre, rastet ihre Freundin aus, beschimpft den
Schüler, brüllt rum und denkt keinen Moment daran, wie
gefährlich die sehr scheuen Angrodian werden können, wenn sie
sich erschrecken...“, für einen Moment tauchte eine
Zornesfalte zwischen ihren Augenbrauen auf und zeugte von der Strenge,
die sie durchaus in ihrem Unterricht an den Tag legen konnte.
„Ich habe den Unterricht abgebrochen... Mr. Feuring war ja noch
erklärbar, aber 3 Schüler? Ich habe Miss Hanson in den
Krankenflügel gebracht und Mr. Bartók gebeten, mir mit Miss
Conrad zu folgen. Professor House kümmert sich bereits um die
beiden. Ich habe übrigens die Gelegenheit genutzt und habe mich
kurz mit ihm unterhalten wegen Vincent und Jennifer. Den beiden geht es
den Umständen entsprechend gut und brauchen Ruhe... Bei Merlin,
für die erleichternde Nachricht hätte ich den Professor
glattweg knuddeln können vor lauter Erleichterung...“, und
auch jetzt spürte sie noch einmal die Steine von ihrem Herzen
fallen, weil sie sich über alle Maßen gesorgt hatte.
„Naja und dann war ich noch bei Miss Kazeki und habe ihr die
beiden Slytherins gebracht, die ich bei dem Gespräch belauscht
hatte. Bevor ich eben hier rein gekommen bin, hatte ich das
Bedürfnis einfach nur zu heulen...“, sie kuschelte sich ein
bisschen enger an ihn ran und beobachtete ihren Finger, wie er kleine
Kreise auf seiner Brust strich.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 15.08.2008 13:37
Konnte es etwas
schönes geben, als mit der Frau, die man liebte, ganz in Ruhe die
traute Zweisamkeit zu genießen. Nicht für Ian. So war das
jedes Mal. Mit Allison in seinen Armen verblasste alles andere zu
Nichtigkeiten. Es war, als würde die Welt für einen Moment zu
atmen aufhören, als blieb die Zeit nur für sie beide stehen.
Kitschige Gedanken, wie Ian sie vor wenigen Monaten wahrscheinlich
nicht mal im Traum gepflegt hätte. Doch nun war es etwas anderes.
Er hatte gar nicht gewusst, wie wunderbar die Liebe sein konnte. Wie
hatte er nur all die Jahre auf sie verzichten können? Ein Leben
ohne Allison und Jonny... das war nun nicht mehr vorstellbar.
Nein, er würde nicht mehr nach Durmstrang zurückkehren.
Höchstens, um seine Kündigung einzureichen. Sein Platz war ab
sofort wieder in Großbritannien an der Seite seiner neuen kleinen
Familie. Und dabei gab es doch noch so vieles, über das sie reden
mussten. Die Schulleiterin musste von der Schwangerschaft erfahren.
John und Jonny und seine eigene Familie mussten in Kenntnis gesetzt
werden. Und dann war da noch dieser ewige, leidige Gedanke, der ihn
einfach nicht losließ. Die perfekte Familie, dazu gehörte
wohl auch eine Hochzeit, oder etwa nicht?
Jedes Mal brachte ihn dieser Gedanke aus dem Tritt. Wie gut, dass
Allison scheinbar noch nichts davon gemerkt zu haben schien. Würde
sie überhaupt Ja sagen? Nach nur so kurzer Zeit?
Ein schiefes Grinsen war die Folge, als Ian seine Sitzposition ein
wenig veränderte, um seiner Freundin ins Gesicht sehen zu
können. Schon niedlich, wie sie so herumstotterte. Es erinnerte
ihn an ihre erste Begegnung und das ganze Drumherum. Die
Schüchternheit war ihm gegenüber mittlerweile zumindest wie
weggeblasen.
„Ja... ich weiß, dass jeder von uns seine eigenen
Räumlichkeiten besitzt. Aber... na ja, man wird nun mal nicht
jeden Tag Vater und außerdem bin ich doch sowieso die meiste Zeit
hier bei euch, also...“
Mit jedem Wort wurde Ians Miene ein wenig unsicherer, seine Stimme
immer leiser. Normalerweise kam ja zuerst das Zusammenziehen und dann
das Kinderkriegen, aber in ihrer Beziehung lief ja auch nicht wirklich
viel normal. Außerdem wollte er keinen Tag von Allisons
Schwangerschaft mehr verpassen. Das erste Mal, wenn die Babys sich
regten, die Tritte, die Wehen... okay, vielleicht hatte er wirklich
seine kitschige Ader entdeckt, aber von Kindern war er ohnehin schon
immer fasziniert gewesen und seit er Onkel war, hatte er den heimlichen
Wunsch gehegt, selbst bald Vater zu werden. Jetzt war es soweit und er
wollte nichts auslassen.
Ja, aber wann wollte er es seiner Familie sagen? Am liebsten so schnell
wie möglich. Seine Mutter würde vor Glück platzen. Seit
sie bereits zwei Enkel besaß, war sie ohnehin nahe am Wasser
gebaut. Und Allison würde sich schon mal darauf einstellen
können, dass sie von Mrs. Zubarew als neue Tochter adoptiert
werden würde. Seitdem sein Vater tot war, war sie regelrecht
aufgeblüht. Eine gute Seele mit einem Herz aus Gold.
„Ich schreibe meiner Mutter nachher einen Brief und sage ihr,
dass ich in den nächsten Tagen mit einer Überraschung
vorbeikomme. Dann hat sie genug Zeit meine Geschwister einzuladen, auch
wenn mein Bruder als Auror derzeit wohl in Arbeit ertrinken
dürfte. Wenn schon, dann soll die ganze Familie zugegen sein. Ich
würde gerne zusammen mit dir hinfahren. Jonny können wir auch
mitnehmen, wenn du möchtest. Mein Neffe und meine Nichte sind
genauso alt, die drei werden zusammen schon ihren Spaß
haben.“
Ian hatte das erste Zusammentreffen bereits in den schillerndsten
Farben vor Augen. Weder seine Mutter, noch seine Geschwister
würden ablehnend reagieren. Das entspräche einfach nicht
ihrer Natur. Man würde neugierig sein, beleidigt, weil man davon
nicht eher erfahren hatte, doch auch sehr offen und herzlich.
„Wann willst du es denn deiner sagen?“, raunte er Allison
ins Ohr und küsste sanft ihren Hals. „Hattest du nicht
gemeint, du würdest sie gerne dabei haben, wenn wir auch der
Schulleiterin die Neuigkeit präsentieren? Das wäre mir auch
ganz recht.“
Er wollte sich gar nicht Johns Reaktion vorstellen. Der Wildhüter
würde vor Freude im Dreieck springen. Apropos, der demnächst
dreifache Onkel wollte mit dem Freund seiner Schwester noch zusammen
Rumtrinken.
Aufmerksam lauschte der Runenlehrer Allisons Erzählung über
ihren Unterricht, hob leicht die Augenbraue als er hörte, wen sie
als Assistenten gehabt hatte, und verzog schließlich das Gesicht,
als er von der Welle an Zusammenbrüche zu hören bekam.
„Das ist doch nicht normal. Drei Schüler innerhalb so kurzer
Zeit? Entweder handelt es sich dabei wieder um Angriffe oder das
derzeitige Geschehen nimmt einige Leute weit mehr mit, als man glauben
könnte.“
Irgendwie erschien ihm die letzte Möglichkeit wahrscheinlicher.
Isabella Hanson... der Name sagte ihm nicht viel. Sie war nicht in
seinem Runenkurs, im Gegensatz zu Lauren Conrad und Nicolas Feuring.
Beide hatten während seines Unterrichts einen sehr gesunden
Eindruck gemacht. Vor allem die Hufflepuff, die mal wieder mit
schneller und geschickter Durchführung der gestellten Aufgaben
geglänzt hatte.
Einzig und allein die Neuigkeit, dass es Vincent und Jennifer halbwegs
gut ginge, beruhigte den Durmstrang-Lehrer wieder etwas. Das war
wenigstens etwas positives. Der Junge konnte einem manchmal nichts als
Kopfschmerzen bescheren. Erst die Werwolfsache und das ganze Drumherum
und nun auch noch dieser mysteriöse Geheimgang zusammen mit der
Verletzung der beiden Vertrauensschüler. Was war zur Zeit nur hier
los?
Na ja, aber ablenken ließ er sich immer noch gerne von seiner
Freundin, die gerade Muster auf seiner Brust malte. Mal wieder.
„Da bin ich aber froh, dass du nicht heulend hier herein gekommen
bist. Mit weinenden Frauen kann ich nicht viel anfangen. Wenn es ums
Trösten geht bin ich wirklich trottelig.“
So ganz stimmte das nun auch wieder nicht, aber Frauen weinen zu sehen
– vor allem, wenn es sich um seine Freundin handelte – war
eine Erfahrung, die er nicht unbedingt oft machen wollte. Wie er sich
kannte, sagte er am Ende genau das falsche.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 16.08.2008 12:44
So wie Allison sich
nicht richtig getraut hatte zu fragen, ob er nun zu ihnen ziehen
würde, so schien auch er mit jedem Wort unsicherer zu werden. Aber
je mehr er sagte, um so mehr strahlte sie ihren Freund an.
Natürlich war ihr klar, dass sie ein wahnsinniges Tempo vorlegten.
Dabei hatten sie anfangs beschlossen, es wirklich langsam angehen zu
lassen. Daraus war nicht wirklich etwas geworden, aber auch ohne die
Schwangerschaft hatten sie doch längst zu einer Nähe und
einem Zusammensein gefunden, wie es enger und vertrauter nicht
hätte sein können. Ian war wirklich fast nur noch bei ihnen
und man hatte schon so von einer kleinen Familie sprechen können.
War es nicht total egal, wie lange man nun ein Paar war oder sich
kannte, wenn man einfach wusste, dass der Partner der richtige war?
Allison schlang ihrer Arme um seinen Hals und küsste Ian sanft,
aber innig. Das war vermutlich Antwort genug um ihm zu zeigen, wie sehr
sie sich freute.
Himmel sie würden zusammen wohnen. Alleine der Gedanke berauschte
sie schon und sie konnte es irgendwie gar nicht so recht fassen. Vor
ein paar Monaten noch war sie der Überzeugung, dass es ein
richtiges Familienleben im traditionellen Sinn wohl nie für sie
geben würde. Zwar war das durchaus immer einer ihrer heimlichen
Wünsche gewesen, aber daran geglaubt hatte sie nie. Und jetzt? So
kitschig es sich auch anhörte, aber sie fühlte sich wie in
einem wunderschönen Traum, auf Wolke 7, ihr Glück schien
perfekt.
„Dann sollten wir wohl Miss McGonagall auch davon in Kenntnis
setzen“, murmelte sie an seinem Hals, als sie sich wieder an ihn
gekuschelt hatte. „Wann willst du denn hier einziehen? Also so
richtig meine ich... Ob wir die Räumlichkeiten schon
vergrößern sollten?“, sie schaute sich in dem kleinen
Wohnraum um, in dem noch immer das herrlichste Chaos herrschte.
„Gefällt es dir hier überhaupt oder möchtest du...
naja renovieren und etwas ändern?“
Wie ein kleines Kind, was die Zeit kaum abwarten konnte, hätte sie
am liebsten sofort mit allem angefangen. Ein gemeinsames Nest bauen...
wieder so ein kitschiger Gedanke, der aber ihren Körper vor lauter
Freude kribbeln ließ.
„Deine ganze Familie?“, das klang tatsächlich ein
kleines bisschen entsetzt, aber mehr aus der Tatsache heraus, dass sie
sich einem ganzen Haufen Fremder gegenüber sah. Natürlich
wollte sie seine Familie kennenlernen und es freute sie, dass er sie
und Jonny mitnehmen wollte... aber schlagartig war da auch wieder ihre
Angst und ihre riesige Schüchternheit. Und natürlich die
üblichen Fragen, die man sich stellte, wenn man eben der Familie
seines Freundes vorgestellt wurde. Was ist wenn sie mich nicht
mögen? Was würden sie zu der Tatsache sagen, dass sie bereits
einen Sohn hatte? Jonathan würde mit der Situation keine Probleme
haben. Wie ein kleiner Wirbelwind würde er vermutlich dort herein
stürmen, alle lieb haben und mit dem Neffen und der Nichte
spielen. Und sie? Sie bekam augenblicklich Lampenfieber. „W...was
glaubst du... was deine Familie sagen wird...? Ich meine... ich komme
für sie doch quasi aus dem nichts... ich... ich...“, wo war
die nächste Wand um den Kopf gegen zu hauen, weil sie mal wieder
stotterte? Wie sehr sie das hasste! Wenn ihr das bei den Zubarews
passierte, was würden die nur denken? Wenn sie überhaupt die
Zähne auseinander brachte....
„Am liebsten sofort“, jetzt grinste sie wieder,
schüttelte dann aber den Kopf, „nein, das hast du falsch
verstanden. Ich wollte es der Schulleiterin nur sagen, bevor Jonny es
erfährt“, als wenn er seinen Namen gehört hätte,
räkelte sich der Kleine plötzlich auf der Couch, seufzte
leise, schlief aber selig weiter. „Ich fürchte, wenn er es
weiß, weiß es binnen 5 Minuten das ganze Schloss“,
sie lachte leise, weil sie schon vor sich sah, wie er allem und jedem
mitteilte, dass er großer Bruder würde, ob die Leute das nun
interessierte oder nicht. „Ist es dir zu schnell oder sollen wir
gucken, ob wir heute noch McGonagall erwischen? Dann könnten wir
vielleicht... naja heute Abend John zu uns einladen? Und ihm die neue
Nachricht mitteilen?“, auch diese Situation sah sie schon in den
schillernsten Farben vor sich. Und wenn Ina Pech hatte (wenn man es als
Pech bezeichnen wollte), würde er vermutlich den nächsten Tag
mit einem dicken Kopf leben müssen, weil ihr Bruder darauf
bestehen würde, das Ereignis ordentlich zu begießen. Bei dem
Gedanken kicherte sie ein bisschen, ohne das erkennbar war wieso.
Während sie Ian von den Ereignissen der letzten Stunde berichtet
hatte, lag sie wieder mit dem Kopf gegen seine Schulter gelehnt.
„Ich habe auch zuerst an einen neuen Anschlag gedacht, aber
irgendwie bezweifel ich oder hoffe ich, dass die Schüler nicht so
dumm sind, weiterhin so zu agieren. Gerade bei Miss Conrad kann ich mir
vorstellen, dass es eher letzters ist. Die ganze Situation nimmt die
Schüler mit. Uns nimmt sie ja schon mit, wie muss es erst ihnen
gehen? Ich hoffe, dass es auch bei Isabella der Grund ist... und nicht
wieder ein Giftanschlag oder ähnliches. Wenn wir nachher zu
Vincent und Jennifer gehen, möchte ich auch nach Lauren
schauen...“, sie sorgte sich um alle Schüler, aber
insbesondere natürlich gerade auch um ihre Hufflepuffs, normal wo
sie doch ihre Hauslehrerin war.
„Vielleicht kommt Azazel nachher noch vorbei. Es hat mir leid
getan ihn so abrupt stehen lassen zu müssen. Dabei haben wir uns
so lange nicht mehr gesehen. Jonny wird sich freuen. Hast du den
Tagespropheten gelesen? Da steht ein Artikel über ihn... naja eher
über seine Familie...“, sie empfand großes Mitleid
für ihren alten Mentor, der unter so dramatischen Umständen
seine Familie verloren hatte. Es musste ihm schrecklich gehen...
„Oh oh...“, sagte sie nur nach seinem Kommentar wegen des
Tröstens. „Du kannst dich gar nicht trottelig
anstellen“, sie gab ihm einen sanften Kuss auf den Hals und zog
mit ihrem Finger weiterhin Kreise bis runter zu seinem Bauch, zog dann
sein Oberteil hoch und legte ihre Hand auf seine Haut. „Wenn die
Schwangerschaft so verläuft wie bei Jonny.... dann wird das eine
Achterbahn der Gefühle“, gestand sie ein und erzählte
ihm, wie es damals gewesen war. „Ein Marienkäfer auf meiner
Hand konnte Grund genug sein, dass ich in Tränen ausbrach... weil
es so schön war. Aber ein umgekipptes Glas konnte ein
Weltuntergang für mich sein...“, sie wurde tatsächlich
ein bisschen rot.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 19.08.2008 21:34
Irgendwie tat Ian die
Schulleiterin schon jetzt ein bisschen leid. Derzeit hatte sie wirklich
alle Hände voll zu tun und dann kamen auch noch zwei der Lehrer zu
ihr und verkündeten, dass sie nicht nur Zwillinge bekommen
würden, sondern auch noch zusammenziehen wollten. Allzu lange
kannte der Durmstrang-Lehrer die Schottin noch nicht, aber das, was er
bisher von ihr gesehen hatte, ließ in ihm die Vermutung
hochkommen, dass Minerva McGonagall nicht gerade allzu erfreut sein
würde. Die Kinder waren schon ein Grund zur Freude, doch die
Schwangerschaft würde eine zusätzliche Belastung für
Allison werden, noch dazu wo die Geburt voraussichtlich irgendwann
inmitten der Prüfungszeit fallen würde. Sie hatten eben mal
wieder genau den richtigen Zeitpunkt getroffen.
„Also, renovieren würde ich nicht groß. Mir
gefällt es so, wie es derzeit ist. Und wenn, dann würde ich
die Vergrößerung gleich mit machen. Wenn wir schon mal dabei
sind meinen ganzen Kram hier herüber zu holen... Apropos, bekommt
dann jeder sein eigenes Arbeitszimmer? Das wäre dann ja noch ein
Zimmer mehr.“
Diese ganze Unterhaltung über Einzüge, Erweiterungen und
Renovierungen war derart komisch, dass Ian nicht anders konnte als zu
lachen. Das waren ja am Ende ein Schlafzimmer, ein Badezimmer, ein
Wohnraum, Jonnys Raum, die Räumlichkeiten für den
Familienzuwachs und dann noch zwei Arbeitszimmer... obwohl, dafür
waren ja die Büros da. Jetzt war er schon so wuschig im Kopf, dass
er das nicht mehr auseinander halten konnte.
Trotzdem war das ganze so surreal. Vor nicht einmal zwei Monaten hatte
er seine Räumlichkeiten erst bezogen und nun siedelte er mal eben
quer über den Gang zu Allison über. Vor allen Dingen, bis die
Zwillinge geboren worden waren, hatte Jonny eine ganze Menge mehr Platz
um mit Ian noch mehr Unordnung anzurichten. Ein Gedanke, der den
Halbrussen beinahe wieder zum Lachen brachte. Vielleicht sollte er
langsam wirklich mal nach seinem Zauberstab suchen und das Chaos
beseitigen. Andererseits, es war gerade so bequem hier einfach mit
Allison zu sitzen. Da konnte das Aufräumkommando noch ein wenig
weiter warten.
Hinzu kam, dass sie gerade einige Dinge zu klären hatten.
„Was heißt ganze Familie... meine Mutter, mein Bruder nebst
Anhang wahrscheinlich – also meine Schwägerin und die beiden
Kinder – und ob meine Schwester kommen wird, steht noch in den
Sternen. Ich habe gerade keine Ahnung, wo sie sich derzeit auf der Welt
aufhält. Vielleicht macht sie gerade ein Fotoshooting für die
Hexenwoche oder lächelte einfach nur nett in die Kamera für
irgendeinen guten Zweck... wer weiß. Gut möglich, dass sie
keine Zeit haben wird, um zu kommen. Und ob mein Bruder sich freimachen
kann, ist auch noch nicht klar. Wie gesagt, ich muss ja erst einmal
Bescheid sagen, dass wir kommen.“
Langsam strich Ians Hand über den Rücken seiner Freundin. Sie
brauchte sich wirklich keine Sorgen wegen seiner Familie zu machen.
Gut, für sie waren das erst einmal noch alles Fremde und er wusste
ja, wie sie sich dann meistens verhielt.
Dennoch brachte ihn die Unsicherheit Allisons zum Lächeln. Er
konnte nach wie vor einfach nicht nachvollziehen, wie man nur derart
zurückhaltend gegenüber unbekannten Menschen sein konnte.
Aber wahrscheinlich konnte man sich auch genauso gut fragen, wie ein
erwachsener Mann wie Ian eine solche Angst vor Tieren haben konnte.
„Ich vermute mal, sie werden anfangen zu lachen, sobald wir ihnen
erzählen, dass du mit Tieren arbeitest. Nein, im Ernst, du
brauchst vor ihnen keine Angst zu haben. Meine Mutter ist ein wahrer
Schatz. Wahrscheinlich wird sie dir auch noch dankbar sein, dass du ihr
mittleres Kind an die Heimat gebunden hast. Sie hat es gehasst, wenn
ich mich monatelang nicht blicken ließ, weil ich in Durmstrang
war. Okay, mein Bruder scheint zwar relativ streng zu sein, aber das
ist die russische Mentalität. Er braucht ein Weilchen, um
aufzutauen. Katherine, meine Schwägerin, wird dir wohl ebenfalls
nicht die Augen auskratzen. Ich kenne sie schon seit zehn, elf Jahren.
Sehr freundlich, sehr zuvorkommend, aber unheimlich neugierig. Sie
arbeitet beim Tagespropheten, deswegen wird sie wohl neben meiner
Mutter die meisten Fragen stellen. Tja, und meine Schwester... wie die
reagieren wird, weiß ich selbst auch nicht so genau.
Wahrscheinlich wird sie lachen und dann meinen, dass das auch langsam
mal Zeit wurde. Na, und Dorien und Emma, die werden mit Sicherheit
freudestrahlend reagieren. Cousinen oder Cousins sind für die
beiden gleichbedeutend mit neuen Spielkameraden. Die Beiden haben nur
Flausen im Kopf. Immer auf Achse. Jonny gar nicht mal so
unähnlich.“
Oh ja, die Familie würde nicht nur größer werden,
sondern auch noch eine ganze Menge quirliger. Nur vor einer Frage hatte
Ian jetzt schon ein wenig Angst und er wusste bereits, dass seine
Mutter oder seine Schwägerin sie höchstwahrscheinlich stellen
würde. Und wann kommt die Hochzeit?
Die Aussicht, John bereits heute abend von der Schwangerschaft in
Kenntnis zu setzen, war irgendwie... typisch für ihre Beziehung.
Aber er hatte ja auch ein Anrecht es zu erfahren, immerhin wurde er
erneut Onkel. War es nicht also besser das ganze schnell hinter sich zu
bringen? Zumal die ganze Geheimniskrämerei auf Dauer ja auch
anstrengend wurde.
„Einverstanden“, stimmte er daher zu. „Mal schauen,
ob die Schulleiterin ein paar Minuten für uns entbehren kann und
dann können wir danach sofort die frohe Botschaft
verkünden.“
Mittlerweile war auch Ian Feuer und Flamme für diese Idee. Lange
hätte er die Nachricht wohl auch nicht wirklich zurückhalten
können. Wer verkündete denn nicht gerne, dass er Vater werden
würde? Und in ein paar Monaten würde man es sowieso nicht
mehr geheim halten können.
„Dann setze ich nachher gleich noch den Brief an meine Mutter
auf. Irgendein bestimmtes Wunschdatum für das Treffen? Dieses
Wochenende könnte ja schwierig werden, wegen des
Hogsmeadbesuches.“
Allzu lange wollte Ian das Treffen zwar nicht hinausschieben, aber
seine Lehrertätigkeit ging irgendwie dann doch noch ein wenig vor.
Die Sicherheit der Schüler stand immer noch an erster Stelle.
Vielleicht konnte man ja auch mal einen Nachmittag frei nehmen oder
– wie sie es getan hatten, als sie Jonny aus Amerika abgeholt
hatten – für einen Vormittag, wo sie beide keinen Unterricht
zu halten hatten, verschwinden.
Aber so langsam hatten sie den restlichen Tag auch vollkommen verplant.
Natürlich hätte Ian nichts dagegen gehabt, wenn der Mentor
seiner Freundin noch kurz vorbeigeschaut hätte, zumal er mit
Sicherheit auch besseres zu tun gehabt hätte, wo Azazel Muldoon
doch derart angesehen im Ministerium war.
„Mmh... ich habe den Artikel gelesen. Schon erschreckend, welche
Leute mittlerweile zu den Todessern gehören. Ich hoffe nur, dass
jetzt wenigstens in Hogwarts keiner mehr Kontakt zu den Todessern
unterhält. Vor allem nachdem, was mit der Schulsprecherin Amy
Flagg passiert ist.“
Er selbst würde ja nicht sonderlich um solche Verwandten trauern,
doch andererseits... wer wusste schon, was diesen Victorian letzten
Endes in die Arme der Todesser getrieben hatte. Man konnte die Leute
nicht alle über einen Kamm scheren.
Allerdings wollte er diesen Gedanken nicht ausplaudern. Zum einen da
Jonny noch immer auf dem Sofa schlief und man ja nie wusste, wie viel
er am Ende mit anhörte und zum anderen, da Allison ihm gerade von
ihrer Feinfühligkeit während der Schwangerschaft des
Fünfjährigen erzählte.
„Dann sollte ich wohl in den nächsten Monaten besser
aufpassen, dass ich keine Gläser umschmeiße oder mich
anderweitig daneben benehme. Oder ich lege schon mal vorausschauend
einen riesigen Vorrat an Taschentüchern an.“
So ganz ernst nehmen konnte Ian die Sache nicht. Allein die
Vorstellung, dass man wegen eines Marienkäfers auf der Hand in
Tränen ausbrach, war vollkommen unverständlich für den
jungen Mann. Aber wahrscheinlich lag das auch nur daran, dass er so
etwas noch nie miterlebt hatte. Nun, das würde in nächster
Zeit ja anders werden.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 20.08.2008 08:18
Allison vermochte gar
nicht einzuschätzen, wie die Schulleiterin wohl auf die Nachricht
ihrer Schwangerschaft und ihres Zusammenzuges reagieren würde. so
streng wie diese wirkte, fürchtete sie dass sie alles andere als
begeistert sein würde. Der Zeitpunkt war aber auch wirklich etwas
ungünstig, um es harmlos auszudrücken. Und das nicht nur,
weil die Todesser quasi vor der Türe standen und ringsherum die
Menschen wie fliegen getötet wurden. Auch nicht nur, weil einige
Schüler das anscheinend zum Anlass nahmen, sich wie kleine
Minitodesser zu verhalten. Selbst wenn alles normal
wäre, bliebe die Tatsache, dass sie immerhin Lehrerin hier war und
somit wegen der Geburt für kurze Zeit ausfallen würde. Wenn
alles der Norm entsprechend verlaufen würde, würde die
Zwillinge kurz vor den Prüfungen auf die Welt kommen... Zwar
würde Allison alles daran setzen so lange wie möglich und
nach der Geburt auch so schnell wie möglich wieder zu arbeiten,
trotzdem warf es Probleme auf. Sie war genau wie Ian gerade erst neu an
dieser Schule... mit solch einer Wendung hatte die Schulleiterin sicher
nicht gerechnet, als sie eine junge, allein erziehende und damals auch
allein stehende junge Mutter eingestellt hatte.
„Arbeitszimmer?“, fragte sie nun nach und schaute leicht
verwirrt. Zwar hatte Allison hier in den Räumlichkeiten auch einen
Schreibtisch an dem sie manchmal arbeitete, aber in der Regel ging sie
dazu in ihr Büro. „Willst du die Büros
aufgeben?“, fragte sie nach, denn sie ahnte nicht, dass ihr
Freund einfach etwas durcheinander geworfen hatte. „Wir
können auch hier arbeiten, das stimmt, aber eigentlich empfange
ich die Schüler lieber dort als in meinen
Privaträumen“, gestand sie ein. Sie trennte Beruf und Privat
so weit es in einem Internat möglich war. Ihre Räumlichkeiten
waren somit ein Heiligtum, sowas wie ihre sichere Höhle, wo sie
die Arbeit gerne außen vor ließ. Klar, manchmal kamen auch
hier Schüler her, aber es war doch eher eine Seltenheit. „Ob
wir das Bad auch etwas vergrößert kriegen?“,
überlegte sie laut, denn für 2 Personen war es durchaus
ausreichend, auch noch für Ian, bisher hatten sie sich ganz gut
arrangiert, aber wenn die Babys da waren, würde es auf kurz oder
lang doch eng werden. „Schlafzimmer, 2 Kinderzimmer, Wohnzimmer,
die kleine Küchenecke dürfte wohl reichen... reicht nicht ein
Arbeitszimmer mit 2 Schreibtischen? Oder bist du lieber alleine
dabei?“, fragte sie nach und stellte fest, dass sie doch einen
recht großen Bereich benötigen würden... Was wohl die
Schulleiterin dazu sagen würde? Auf der anderen Seite,
benötigten sie ja dann nicht mehr die Zimmer von Ian...
Die Tatsache, dass er nur von seinen engsten Familienmitgliedern
sprach beruhigte Allison nicht wirklich. Deswegen waren sie trotzdem
fremd für sie. Ian musste sich doch noch daran erinnern, wie sie
sich verhalten hatte, als sie beide sich zum ersten Mal richtig
begegnet waren. Und auch wie sie ansonsten mit Fremden umging, sie
schaffte es ja bis heute nicht unbefangen mit allen Kollegen umzugehen.
Während sie ihm zuhörte, als er ausmalte wie alle wohl auf
die Neuigkeit reagieren würde, kaute sie auf ihrer Unterlippe
herum. Himmel, sie hatte jetzt schon Lampenfieber und das nicht zu
knapp, dabei klang das alles alles andere als beängstigend, im
Gegenteil... „W...was werden sie zu Jonny sagen?“, fragte
Allison schließlich leise nach. Nicht alle Eltern waren wohl
begeistert, wenn das Kind mit jemandem zusammen kam, der bereits
Nachwuchs hatte. Aber das alleine war es nicht. Sie war sich sicher,
dass seiner Familie der Name Malfoy nicht unbekannt war und nachdem was
mit Ians Vater gewesen war...
Sie konnte sich durchaus vorstellen, dass sie dieser Umstand
störte. Was wäre also, wenn sie deswegen gegen die Verbindung
zwischen ihr und Ian waren?
Es war das erste Mal, dass sie überhaupt sich Gedanken machte,
weil Draco der Vater ihres Kindes war. Sonst war es ihr immer egal
gewesen, sie hatte zu ihm gestanden und jeden in die Schranken
gewiesen, der deswegen eventuell negativ über Jonny dachte.
Letzteres würde sie nach wie vor tun, schließlich konnte ihr
Sohn nichts für seinen Erzeuger, aber Gedanke, dass die Zubarews
deswegen Ian vielleicht Probleme machen konnten, machte ihr zu
schaffen. Und dann war da auch noch die Tatsache, dass sie erlebt
hatte, dass manche Zauberer ihre Probleme damit hatten, dass ihr
Kleiner eher wie ein Indianer aufgewachsen war und sich auch so
verhielt.
Plötzlich rechte Alli jedoch das Kinn trotzig hervor. Wenn sie
ihren Sohn nicht akzeptieren würden, dann wären sie selber
schuld. Es gab sie nur zu zweit und wer ein Problem mit ihm hatte,
hatte es auch unweigerlich mit ihr! Dann kaute sie jedoch wieder auf
ihrer Unterlippe herum: Und wenn Ian deswegen Probleme bekam?
Ein Wechselbad der Gefühle und sie fühlte sich ein bisschen überfordert.
Die Aussicht jedoch, bereits am Abend John von der Schwangerschaft zu
erzählen ließ sie wieder strahlen wie die Morgensonne. Sie
war schon jetzt gespannt auf sein Gesicht. Wer hätte das gedacht?
Vor ein paar Wochen hatte er nicht nur seine Schwester, also sie,
gefunden und gleichzeitig einen Neffen dazu bekommen, in ein paar
Monaten kämen noch zwei weitere Neffen oder Nichten, was auch
immer, hinzu.
„Ein Wunschdatum? Nun der Hogsmeadeausflug ist nur am Samstag,
ist Sonntag zu kurzfristig für deine Familie? Wir müssten
nicht den ganzen Tag wegbleiben, aber es wäre ein Tag, an dem wir
uns durchaus ein paar Stunden ausklinken könnten...“,
überlegte sie laut und schaute ihn fragend an. „Oder
wäre dir ein anderer Tag lieber?“
„Er sagte, er habe ein Geschenk für Jonny dabei, ich bin mir
fast sicher, dass er noch vorbei schauen möchte. Aber ob er lange
Zeit hat wage ich zu bezweifeln, er hat ständig irgendwelche
Termine und viel zu tun. Nicht nur seine Ministeriumsarbeit, er ist
auch wahnsinnig engagiert was die Zusammenarbeit mit Muggeln betrifft.
Ein sehr sozialer Mann, hilft wo er kann. Sieht man ja an mir. Nach
Crocks Tod damals, meinem alten Professor und Mentor an der Uni, von
dem ich auch Draco geschenkt bekommen habe, war es Azazel, der mir
beigestanden hat. Er hat mir auch geholfen als klar war, dass ich
schwanger war. Ohne seine Hilfe hätte ich sicher das Studium nicht
beenden können, schon gar nicht so schnell. Er hat mir
übrigens auch das Pärchen Angrodians besorgt, was dieses Jahr
meine Projektarbeit für die Schüler ist.“
Jetzt musste Allison doch wieder lachen und sie kicherte haltlos,
während sie sich weiterhin dicht an ihn kuschelte. „Ich
glaube die Taschentücher sind die bessere Variante und eine
Portion Verständnis. Oder willst du mein gesamtes Umfeld
instruieren, mich mit Samthandschuhen anzufassen? Mich in Watte
packen?“, wobei letzteres fand sie gar nicht so abwegig und
würde durchaus zu ihrem Freund passen. „Alles halb so
schlimm und es muss ja auch gar nicht passieren. Bei Jonny war es
allerdings so, dass meine Emotionen irgendwie ständig
Purzelbäume schlugen. Jetzt bist du wenigstens vorgewarnt“,
sie grinste ihn breit von der Seite an.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
|
erstellt am 25.08.2008 07:25
Über eine
Vergrößerung des Badezimmers hatte Ian sich noch gar keine
Gedanken gemacht. Merlin, es waren aber auch so viele Dinge zu
bedenken... Gut, sie hatten ja noch ein wenig Zeit, bis die Zwillinge
geboren sein würden, und bis dahin konnten sie ja noch die eine
oder andere Kleinigkeit verbessern, wenn ihnen im nachhinein noch etwas
einfallen sollte. Und mit Sicherheit würde ihnen noch etwas
einfallen.
Diese ganze Sache kam mit einem mal derart abrupt, dass Ian sich fast
schon sicher war, dass sie noch gar nicht alles bedacht hatten. Am
Morgen waren sie zukünftige Eltern und am Nachmittag war es
beschlossene Sache, dass sie zusammenziehen würden. Und wann
folgte das Eheleben? ... Er wurde diesen elenden Gedanken einfach nicht
los. Andererseits wollte er auch nichts überstürzen.
Zu Beginn ihrer Beziehung hatten sie einvernehmlich gesagt, dass sie
nichts überstürzen wollten. Und nun würden sie in
ungefähr sieben Monaten eine fünfköpfige Familie sein.
Und das im Alter von neunundzwanzig und fünfundzwanzig Jahren...
Konnte man da nicht über eine Hochzeit nachdenken? Vor allem, wenn
man bereits genau wusste, dass man mit dem Partner für immer
zusammen sein wollte?
Irgendwann würde er noch wahnsinnig werden. Mit Sicherheit. Wenn
er seinen verwirrenden Gedanken nicht endlich Luft machen konnte. Aber
jetzt auch noch mit Hochzeit anzukommen, war wohl definitiv der falsche
Zeitpunkt. Ein Schritt nach dem anderen und der nächste Schritt
war nun einmal, dass die Schulleiterin in Kenntnis gesetzt werden
musste und danach ihre beiden Familienangehörigen.
„Äh... nein, ich brauche nicht unbedingt ein Arbeitszimmer
für mich allein. Du hast recht, unsere Büros sind ja auch
noch da. Daran habe ich im ersten Moment gar nicht gedacht. Ich glaube,
wir sollten eine genaue Liste machen, was wir verändern wollen,
ansonsten haben wir am Ende das totale Chaos.“
Kurz ließ Ian seinen Blick auf die Unordnung um sie herum ruhen,
bevor er leicht grinsen musste. Das totale Chaos hatten sie auch so
schon, aber das würde wohl ein wenig zum Alltag werden. Er selbst
war nicht gerade der ordentlichste Mensch, dann noch ein
fünfjähriges Kind, ein Hund und ein Drache und eine
schwangere Frau. Da blieb die Ordnung nach einer Weile wohl
zwangsläufig ein wenig auf der Strecke.
Die Tatsache, dass Allison sich auch noch darüber Gedanken machte,
wie seine Familie auf Jonny reagieren würde, hätte den
Halbrussen beinahe wieder zum Lächeln gebracht. Bis ihm aufging,
worauf sie eigentlich anspielte. Jonny trug den Nachnamen seines
Vaters. Dem Papier nach war er ein Malfoy. Und diesen Namen verband man
eben auch nach all den Jahren noch mit den Todessern und das würde
auch seine Mutter und vor allem sein Bruder wissen.
Seiner Schwester Akilina waren solche Details mit Sicherheit egal. Sie
gab nicht viel auf solche Feinheiten, zumal der Junge ja nichts
für seinen Vater konnte. Zwar war niemand aus seiner Familie den
Malfoys jemals persönlich begegnet, doch glaubte Ian zu wissen,
dass sein Vater mit Lucius Malfoy oberflächlich bekannt gewesen
war. In diesen Kreisen kannte man sich wohl zwangsläufig mehr oder
weniger.
Für Ian war die Herkunft von Jonathan Malfoy niemals ein Problem
gewesen. Für ihn zählte der Junge an sich und nicht, wer
seine Vorfahren waren. Wenn er sich ein Urteil über Jonny bilden
würde, nur weil er ein Malfoy war, wäre er doch wohl kaum
besser als ein Todesser. Aber würde seine Familie das auch so
sehen?
„Ich würde sagen...“, mit leicht gerunzelter Stirn
blickte der Runenlehrer zu dem schlafenden Kind hinüber,
während sich auf seinem Gesicht die Nachdenklichkeit
widerspiegelte. „Dieser Umstand wird wohl ein wenig
Überraschung hervorrufen. Dass Draco Malfoy Kinder hat, ist ja
schließlich nicht gerade bekannt. Meine Mutter... sie wird damit
wohl kein Problem haben. Sie wird ihn sehen und aufgrund seiner
sonnigen Art ins Herz schließen, Name hin oder her. Meine
Schwester ist da ohnehin vollkommen unkonventionell. Bloß
Alexej... keine Ahnung, was er davon halten wird, aber das ist mir dann
auch egal. Das wäre ja noch schöner, wenn ich mir von ihm
reinreden lassen würde. Er, der sechs Jahre keinen Kontakt zu
unseren Eltern gehabt hatte, weil er unbedingt Auror hatte werden
wollen.“
Selbst wenn Alexej irgendwelche Bedenken äußern würde,
es war Ian egal. Er liebte Allison und er liebte Jonny und nichts auf
der Welt würde ihn davon abbringen können mit diesen beiden
eine Familie zugründen. Abgesehen davon, dass Ian durch seine
Worte ein Argument eingefallen war, mit dem er seinen älteren
Bruder vielleicht würde umstimmen können. Alexej hatte ihm
einst geraten das zu tun, was er sich selbst wünsche. Die
Zubarew-Brüder besaßen beide einen Sturkopf und ließen
sich nur selten in ihre Angelegenheiten hineinreden und genau deswegen
würde Alexej wohl letzten Endes auch kein Problem damit haben,
dass der Halbbruder von Ians Kindern ein Malfoy war.
Außerdem... sollte Ian sich irgendwann wirklich dazu durchringen
können Allison einen Antrag zu machen, würde Jonny wohl
ebenfalls ein vollwertiger Zubarew werden. Der Junge war doch ohnehin
schon fast so etwas wie sein Sohn.
„Sonntag klingt gut“, stimmte er ohne zu zögern zu.
Das war in vier Tagen. Es blieb also noch genug Zeit für seine
Mutter, um seine Geschwister zu überreden sich für einen Tag
in London einzufinden. Das würde sich einrichten lassen. Mit
Sicherheit. Und er hatte noch vier Tage Zeit, um Allison die
gröbste Angst vor seiner Familie zu nehmen.
Wie sehr dieser Azazel Muldoon seiner Freundin geholfen hatte, war Ian
gar nicht so recht bewusst gewesen, zumindest bis jetzt, wo sie es ihm
erzählte. Dass der Mann ziemlich fähig zu sein schien, war
ihm auch vorher klar gewesen, immerhin hätte er es sonst wohl kaum
zum Abteilungsleiter im Ministerium geschafft.
In Ians Ohren klang Muldoon ziemlich human, zumal Allison ihn ziemlich
zu mögen schien. Sollte Muldoon wirklich noch kurz vorbeischauen,
würde Ian sich zumindest freuen, die Bekanntschaft des Mannes zu
machen. Seine Freundin hielt große Stücke auf ihn, also sah
er keinen Grund, weswegen er daran hätte zweifeln sollen. Noch
dazu, wo sie beide ja anscheinend mit einer familiären
Verwandtschaft zu Todessern „gesegnet“ zu sein schienen.
„Willst du ihm eigentlich auch erzählen, dass du wieder schwanger bist?“
Wo sie ihren Mentor doch so sehr mochte, hätte es Ian nicht
verwundert, wenn sie ihm die freudige Nachricht ebenfalls mitteilen
wollte. Allison war zwar nicht mehr die junge Studentin, als die
Muldoon sie kennen gelernt hatte, doch die beiden schienen noch immer
einen recht engen Kontakt zu einander zu haben, wenn der
Ministeriumsmann sich sogar die Zeit nahm, um ihr bei ihrem Unterricht
zu assistieren.
„Und ja, ich packe dich in Watte und weiche dir nicht von der
Seite, damit auch niemand auf die Idee kommt, dir allzu sehr zu nahe zu
treten.“
Eigentlich hätten seine Worte scherzhaft gemeint sein sollen, doch
irgendwie musste Ian unweigerlich an Noah Gordon und seine Aktion am
Morgen im Lehrerzimmer denken. Selbst im nachhinein tat Ian der
Faustschlag nicht leid, den er dem Arithmantiklehrer verpasst hatte und
er war bereit das jederzeit zu wiederholen, wenn es nötig sein
sollte. Zum Glück war nicht jeder seiner Kollegen ein derartiges
emotionales Frack wie Gordon.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
|
erstellt am 30.08.2008 17:53
Allison konnte
irgendwie die Situation noch immer nicht so recht fassen. Hier
saß sie, auf dem Schoß des Mannes, der für sie das
Leben bedeutete, den sie aber noch keine zwei Monate vorher erst kennen
gelernt hatte und dessen Kinder sie unter dem Herzen trug, und plante
mit ihm das Zusammenziehen. Heimlich kniff sie sich in den Arm,
allerdings doch ein wenig zu feste, denn ihr entschlüpfte ein
nicht ganz so leises „Au“ und rieb sich die Stelle, die
vermutlich schon bald von einem kleinen, blauen Fleck geziert wurde.
Das war egal, sie hatte überprüfen müssen ob sie nicht
doch träumte ohne es zu merken. Es war doch kein Wunder, dass sie
das alles noch nicht recht realisieren konnte, denn im Augenblick
schienen alle ihre kleinen Mädchenträume wahr zu werden, die
sie sich all die Jahre aber verboten und so weit weg in eine Schublade
gepackt hatte, bis sie sie wirklich zu vergessen haben glaubte. Und
selbst als sie vor ein paar Wochen bedingt durch die wirbelwindartige
Begegnung mit Ian zögerlich die Lade aufgezogen hatte um einen
verstohlenen Blick hinein zu werfen, hatte sie sich noch nicht so recht
getraut, alles darin verstaute heraus zu lassen. Dafür hatte sich
jetzt alles mit einem Schwall über sie ergossen und sie
fühlte sich regelrecht berauscht von diesem Gefühl. Da konnte
man doch mal zweifeln, ob man nicht in Wirklichkeit schlief und einfach
nur wunderschön träumte, oder?
„Eine Liste hört sich gut an finde ich, es gibt glaube ich
wirklich einige Dinge, die wir planen sollten, nicht nur die was den
Umzug anging“, wenn sie geahnt hätte, dass Ian sich mit dem
Gedanken Hochzeit plagte, hätte sie vielleicht gemerkt, dass ihre
Worte nun zweideutig aufgefasst werden konnten. Dabei meinte sie
einfach die etwa 665736898276 anderen Dinge, die sie noch vor sich
hatten, weil sie in ein paar Monaten zwei Babys haben würden.
Ängstlich hatte Alli ihren Schatz beobachtet, als dieser die Stirn
runzelte, nachdem ihm aufgegangen war, was sie meinte bezüglich
seiner Familie und Jonathan. Sie fühlte sie da wirklich in einer
Zwickmühle, denn sie wollte auf gar keine Fall, dass er mit seiner
Familie Stress bekam, nur weil es sie jetzt in seinem Leben gab. Aber
es gab sie nur in Verbindung mit Jonny, dass musste den Zubarews klar
sein. Bei Ian machte sie sich ja längst keine Gedanken mehr, er
und ihr Kleiner waren schon sowas wie Vater und Sohn, ein richtiges
Team was sich von ganzem Herzen mochte. Aber Parker konnte eben weder
seine Mutter noch seine Geschwister einschätzen, denn sie war
ihnen ja noch nie begegnet.
Die junge Frau wirkte fast ein bisschen trotzig und kämpferisch,
als sie das Kinn vorreckte und die Nase vor lauter Entschlossenheit
kraus zog. „Dabei habt ihr Geschwister mit Jonathan wenigstens
eines gemeinsam“, sagte sie schon fast herausfordernd, dabei
wusste Ian sicher ganz genau, dass sie das nicht böse oder
vorwurfsvoll meinte, sondern dass es eigentlich nur eine Feststellung
von Tatsachen war. Schließlich hatten die Zubarews und eben auch
Jonathan einen ehemaligen Todesser zum Vater. Ehemalig weil der eine
tot, der andere auf der Flucht war.
Ihre Schüchternheit war plötzlich wie weggeblasen, wenn auch
nur für den Augenblick, und in ihrem Blick war zu lesen, dass sie
sich nicht vergraulen lassen würde. Sie gehörte zu Ian, so
wie er zu ihr und sie würde auf keinen Fall zulassen, dass sich
etwas dazwischen stellte, auch wenn es unangenehm werden würde.
Aber als Ian den Sonntag bestätigte, zuckte sie doch wieder
zusammen und fühlte sich, als müsse sie dann zu ihrer eigenen
Urteilsverkündung und gleich danach zu ihrer Hinrichtung. Sie und
ihre leidliche Angst vor Menschen... sie seufzte tief.
Erstaunt riss Allison allerdings dann die Augen auf, als Ian sie
fragte, ob sie ihm von der Schwangerschaft erzählen wollte. Das
hatte sie eigentlich noch nicht vor gehabt, später, aber nicht
jetzt. „Das... das kommt mir nicht richtig vor“, sagte sie
ehrlich, „er ist ein mir sehr lieb gewonnener Freund und ich bin
froh, dass ich ihm den Mann an meiner Seite vorstellen kann. Er wird
sich sehr freuen glaube ich. Aber wäre es richtig ihm von der
Schwangerschaft zu erzählen, bevor es unsere Familien
überhaupt erfahren haben? Sollten nicht erst einmal, von Miss
McGonagall mal abgesehen, erst mal Jonny, Jonathan und auch deine
Mutter, Alexej und Akilina es mitgeteilt bekommen?“,
plötzlich war sie unsicher, denn sie hatte natürlich durchaus
nichts dagegen, aller Welt ihren Zustand wissen zu lassen und
hätte es am liebsten laut heraus geschrien, weil sie sich so
selber eben auch so sehr freute, aber ihr war die Reihenfolge irgendwie
wichtig.
„Wieso habe ich mir das schon denken können?“, fragte
sie grinsend und gab ihm einen zärtlichen Kuss. „Aber ich
darf noch arbeiten, ja? Und auch alleine aufs Klo?“, feixte sie
und konnte nicht anders als ihn wieder zu küssen, immer und immer
wieder. Dabei drückte sie seine und auch ihre eigene Hand auf
ihren Bauch und fühlte sich so glücklich, dass es ihr
tatsächlich schwer viel deswegen nicht los zu heulen.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
|
erstellt am 03.09.2008 13:33
Wäre Ian sich
nicht absolut sicher gewesen, dass er noch kein einziges Wort
darüber gesagt hatte, dass er über eine Hochzeit nachdachte,
hätte er aufgrund von Allisons Worten gesagt, dass sie bereits
Bescheid wusste. Natürlich war er sich darüber im klaren,
dass sie von ihren ungeborenen Kindern und den damit
zusammenhängenden Planungen sprach, doch man hätte ihren Satz
eben auch auf eine Heirat übertragen können.
Unwillkürlich beschleunigte sich Ians Herzschlag bei dem Gedanken,
dass Allison ahnen könnte, was er in seinem Kopf schon wieder
ausheckte. Ihre Reaktion lag für ihn nach wie vor im Dunkeln und
bisher waren seine Überlegungen auch noch nicht mehr als einfache
Schattengespinste gewesen. Insgeheim fragte er sich, was geschehen
würde, wenn er ihr einen Antrag machte und sie mit Nein
antwortete. Würde das etwas an dem weiteren Verlauf ihrer
Beziehung verändern? Würde er es ertragen, derart abgewiesen
zu werden? Würde sie es ertragen weiterhin mit jemandem
zusammenzuleben, der nach zwei Monaten schon von Hochzeit sprach?
Denn das war der Grund, warum Ian bisher geschwiegen hatte. Warum er
die Vorstellung erst allmählich entwickeln wollte und sich dieses
eine mal ein wenig mehr Zeit ließ, als in ihrer bisherigen
Beziehung. Handelte er zu überstürzt und zu schnell,
könnte das alles zerstören, was sie im Inbegriff waren
aufzubauen. Und nichts war derzeit für ihn schlimmer, als Allison,
Jonny und die beiden Babys zu verlieren.
Auch wenn es schwer fiel und der Halbrusse tief in seinem Inneren
eigentlich der festen Überzeugung war, dass sein Handeln die
einzig richtige Entscheidung sein würde, hielt ihn die Angst vor
einer Ablehnung zurück. Eigentlich schon eine amüsante
Situation. Er, der sich im Grunde genommen nur vor einer einzigen Sache
jemals so wirklich gefürchtet hatte – nämlich den
Tieren – hatte nun Angst vor einem simplen „Nein“.
Doch war das nicht verständlich, wenn dieses eine Wort, eine
einzige Antwort über sein zukünftiges Leben entscheiden
konnte?
Bevor er irgendetwas dummes sagte, hielt Ian sicherheitshalber gleich dem Mund und nickte nur zustimmend.
Allerdings konnte er sein Schweigen nicht allzu lange aufrecht
erhalten, ansonsten wäre dieses Gespräch wohl sehr einseitig
verlaufen. Als sie sich wieder seiner Familie und dem bevorstehenden
Treffen zuwandten, sprach Allison mal wieder das aus, was er sich
selbst in Gedanken schon gedacht hatte.
„Und genau weil wir Zubarew-Kinder etwas mit Jonny gemeinsam
haben, wird keiner mit irgendwelchen sinnlosen Anschuldigungen kommen.
Weil wir wissen, dass ein Kind nichts für seine Eltern kann und
man nicht zwangsläufig dem Bösen verfällt, wenn ein
Elternteil Todesser gewesen ist.“
Und wieder war sein älterer Bruder dafür das beste Beispiel.
Boshaftigkeit konnte nicht vererbt werden und das Böse lag einem
auch nicht im Blut. Selbst eine harte Erziehung war kein Garant
dafür, dass man selbst später die dunkle Seite mehr liebte.
Sein Bruder hatte sich trotz alledem für eine Auroren-Laufbahn
entschieden und er selbst war Lehrer geworden. Zwar lernte man
zwangsläufig gewisse Handlungsmotive nachzuvollziehen, aber selbst
zu foltern oder zu morden entsprang dem eigenen freien Willen.
Nachdenklich legte Ian den Kopf ein wenig schief, als Allison meinte,
dass sie nicht vorgehabt hatte, Mr. Muldoon jetzt schon von ihrer
Schwangerschaft zu erzählen. Einen wirklichen Ratschlag konnte er
ihr da auch nicht erteilen, auch wenn er das Thema erst zur Sprache
gebracht hatte. Es war ihm einfach in den Sinn gekommen und zur Zeit
schien er einfach mal auszusprechen, was ihm spontan in den Sinn kam.
Bis auf die Hochzeits-Sache, die nach wie vor wohl verwahrt in den
Tiefen seines Kopfes schlummerte.
„Du musst es ihm jetzt noch nicht erzählen, wenn du nicht
willst. Ich meinte ja nur, weil er dir so viel bedeutet und du ihn sehr
schätzt. Im Gegensatz zu Jonny wird er es nicht gleich jedem auf
die Nase binden wollen und wer weiß schon, wann du ihn das
nächste Mal in so persönlichen Rahmen wieder siehst. Wie
gesagt, war nur so ein Gedanke..:“
In welcher Reihenfolge nun wer davon erfuhr, dass sie beide Eltern
werden würden, war Ian so ziemlich egal. Die Hauptsache war doch,
dass die Schulleiterin es mit als erste erfuhr, aber ansonsten
würden Allisons Familie und die seine es doch ohnehin erfahren. Ob
nun direkt heute, am Sonntag oder auch erst in einer Woche war doch
egal. Was machte es da noch für einen Unterschied, wenn Azazel
Muldoon der erste wäre, der es erfuhr (Miss Mercier war davon
natürlich ausgenommen, immerhin besaß sie so etwas wie eine
Schweigepflicht). Natürlich wäre es ein komisches
Gefühl, dass ein Mann davon erfuhr, den Ian erst gleich kennen
lernen würde, aber Azazel war nun mal der Mentor seiner Freundin.
Eine Art Vaterfigur.
Aber wie gut, dass sie beide sich nach wie vor eine gewisse Albernheit
bewahrten. Nachdem Ian wieder ein wenig Luft nach Allisons Kussattacke
bekam, konnte er sich eines seiner typischen schiefen Grinsen nicht
verkneifen.
„Meinst du nicht, ich sollte jetzt doch mal ein wenig... na ja,
aufräumen? Oder willst du deinem Mentor dieses Chaos
tatsächlich zumuten?“
Irgendwie belustigte Ian der Gedanke, dass der Leiter der
Ministeriumsabteilung zur Führung und Aufsicht magischer
Geschöpfe die Unordnung zu sehen bekam, die der Runenlehrer mit
seinem Ziehsohn in einem Anfall von Spielwahn angerichtet hatte.
Aber Allison kannte den Mann ja besser. Sie würde schon wissen,
wie viel sie ihm würde zumuten können. Das hoffte Ian
zumindest, schließlich wollte man keinen schlechten Eindruck
hinterlassen, vor allem wenn es die erste Begegnung zwischen den beiden
Männern sein würde.
Allerdings erübrigte sich die Frage irgendwie. Ein Klopfen an der
Tür nahm Allison die Entscheidung einer Antwort ab. Bloß
konnte Ian gerade nichts machen und für seine Freundin die
Tür aufmachen, immerhin hatte er sie immer noch auf seinem
Schoß sitzen. Außerdem war es noch ihr alleiniges Privatgemach.
"Besuch", raunte er ihr leise ins Ohr, obwohl sie das Klopfen mit Sicherheit auch wahrgenommen hatte.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 04.09.2008 12:38
Genau wie Ian zuvor
nur noch genickt hatte, als es darum ging, was sie noch alles planen
mussten, tat auch sie das jetzt, als es um den Besuch bei seiner
Familie ging. So trotzig sie eben noch erwähnt hatte, dass die
Zubarew-Kinder eine Gemeinsamkeit mit Jonathan hatten, so unsicher war
sie doch wieder, denn ihr war ein anderer Gedanke gekommen, den sie
jedoch nicht aussprach. Es war vielleicht unwahrscheinlich, dass die
Familie etwas gegen ihren kleinen Sonnenschein hatte, aber was
würden sie von ihr halten? Sie, die mit Draco Malfoy, der in der
Zauberwelt durchaus bekannt war als ehemaliger Todesser, der Dumbledore
hatte töten wollen, ein Kind gezeugt hatte. Die Erfahrung der
Zubarews mit Todessern war auf ihre eigene Art und Weise nicht die
Beste gewesen, was zwar weniger mit den Todessern selber sondern eher
mit Ians Vater zu tun hatte. Würde man sie nicht in Frage stellen,
wie sie mit einem Menschen wie Draco hatte zusammen kommen können?
Was war, wenn sie wirklich etwas gegen die Verbindung zwischen Ian und
ihr hatten? Allison wusste zwar, dass sie wirklich nichts zwischen sie
und den Mann kommen lassen wollte, die Gründe waren wohl bekannt.
Aber wie würde es Ian dabei gehen, wenn seine Familie sich gegen
sie stellen würden?
Sicherlich, dass sie so dachte wurde verstärkt durch ihre extreme
Schüchternheit gegenüber Fremden. Es fiel ihr einfach schwer
zu glauben, dass man sie schlicht weg akzeptieren und sich für die
beiden freuen würde und ihr Magen rebellierte ein bisschen bei dem
Gedanken.
Die werdende Mutter ließ sich die Worte Ians durch den Kopf
gehen, als es darum ging Azazel von der Schwangerschaft zu
erzählen. Das was er sagte stimmte natürlich. Es wäre
schöner ihm davon persönlich zu erzählen und die Zeiten,
in denen sie sich trafen waren rar gesät. Schließlich war er
ein sehr beschäftigter Politiker, da blieb wenig Raum für
Privates. Ein Umstand, den Allison manches Mal bedauerte, es hätte
sie gefreut ihren Mentor und Freund durchaus öfters zu treffen.
Aber eigentlich hätte sie durchaus gerne erst ihrer Familie von
der Neuigkeit erzählt, wobei... war Azazel nicht auch so etwas wie
Familie für sie? Er war mehr als nur Freund und Mentor,
tatsächlich sowas wie eine Vaterfigur... „Mal sehen“,
murmelte sie noch etwas unschlüssig und entschied, einfach zu
gucken wie es sich ergab, nahm sich aber vor, jetzt gleich noch ein
Memo an John zu schicken. Ob sie es wirklich noch zu McGonagall
schafften, wagte sie zu bezweifeln, aber dann würden sie eben
morgen früh gleich hin gehen, aber sie wollte ihrem Bruder und
ihrem Sohn noch heute von den Zwillingen erzählen.
„Ohhh“, Alli kicherte ein bisschen wie ein verliebter
Teenager, „Aufräumen wäre vielleicht wirklich nicht
schlecht, aaaaber...“, sie kuschelte sich wieder an ihn,
„das hieße dass ich aufstehen muss oder?“, ein
Gedanke der ihr nicht behagte, viel lieber wäre sie auf Ewig so
mit Ian zusammen auf dem Sessel geblieben. Jonny auf der Couch begann
sich zu bewegen und erst jetzt fiel Allison auf, wie spät es
eigentlich war und wie lange ihr Sohn geschlafen hatte. Doch gerade als
sie nach ihm schauen wollte, klopfte es an der Tür. Ians leises
Raunen an ihrem Ohr bereitete ihr einen angenehmen Schauer und schweren
Herzens stand sie auf.
Als sie sich jedoch umsah, trat durchaus so etwas wie leise
Verzweiflung in ihrem Gesicht auf. Ihre Räumlichkeiten sahen
wirklich aus als wenn ein Tornado gewütet hätte und wer immer
dort nun vor der Tür stand, würde einen herrlichen Eindruck
gewinnen.
„Ich komme“, rief sie und hob auf dem Weg zum Eingang ein paar verstreute Kissen auf, die sie auf die Couch warf.
Noch einen Blick auf das Chaos werfend und resigniert seufzend,
öffnete sie schließlich die Tür und musste doch sofort
lächeln. „Azazel“, grüßte sie den Mann
freudig und umarmte ihn dieses Mal herzlich. „Ähm komm doch
rein, aber...“, sie grinste etwas verlegen, „Schau dich
bitte nicht um, Jonny hat ein wenig... gespielt.“, ihre Wangen
wurden tatsächlich ein kleines bisschen rot. „Wir wollten
gerade...“, aufräumen wollte sie sagen, doch da wurde sie
schon auf Seite geschoben und ihr Sohn sprang dem Politiker regelrecht
entgegen.
“Onkel Azazeeeeeeel“, juchzte der Kleine und
drückte den Mann innig. Alli hätte ihren Mentor gerne rein
gebeten und ihm Ian vorgestellt, doch Jonny plapperte sofort los wie
ein Wasserfall. “Ian wird bei uns einziehen, wusstest du das?
Und am Sonntag gehen wir Ians Familie besuchen. Und Onkel John hat
jetzt einen Hund, genauso wie Rose. Es gibt jetzt auch noch einen
Jungen hier, der heisst genauso wie ich, aber er ist noch ein halbes
Baby, er ist erst 4. Hier gibt es ganz viele liebe Leute, Onkel Charles
zum Beispiel erzählt immer ganz tolle Geschichten. Und ich habe
eine Schwester, aber Papa ist weggelaufen, weil er keine Kinder haben
will und Emily und mich nicht mag glaube ich. Und Mama will dir
irgendwas sagen, war sich aber nicht sicher ob sie nicht erst Onkel
John davon erzählen sollte und gestern waren wir auf einer
richtigen Partyyyyy, die war toll, Mama hat sogar getanzt...“
Fassungslos starrte Allison ihren Sohn an. Wie lange hatte dieser denn
schon wach gelegen und sie und Ian belauscht? Anscheinend hatte er das
Meiste durchaus mitbekommen, wenn wohl auch nicht richtig verstanden
und warf nun mit allen möglichen Informationen um sich. Sie war
fast froh, dass Nayeli, Jonnys Hund, und Draco sich an ihnen vorbei
schoben und ebenfalls freudig den Politiker begrüßten,
wodurch der Kleine in seinem Redeschwall unterbrochen wurde.
„Ähm... ja... komm doch erst mal rein“, stotterte Alli
ein bisschen, scheuchte die Tiere weg und nahm Jonny auf den Arm um
Azazel zu befreien, der allerdings von diesen verbalen und herzlichen
‚Angriffen‘ nicht mehr überrascht werden konnte, denn
eigentlich war es immer so.
„Azazel, darf ich dir Ian Zubarew vorstellen?“, setzte sie
schließlich fort und grinste ihren Freund an, der es mit
Sicherheit amüsant fand, wie geschickt sein Ziehsohn gelauscht
hatte. „Ich habe dir schon von ihm geschrieben“, ihre
Stimme war ganz weich und zeugte von der Liebe, die sie für den
Alte Runen Lehrer empfand. „Ian? Das ist Azazel Muldoon, ein sehr
lieber Freund von mir und mein ehemaliger Mentor.“
Sie überließ die weitere Begrüßung den
Männern und entschuldigte sich kurz, denn jetzt wollte sie ganz
schnell das Memo an John schicken. Die Katze war aus dem Sack, Jonathan
hatte mehr mitbekommen als ihr lieb war, also wollte sie jetzt
unbedingt ihren Bruder bei sich haben um auch ihm zu erzählen,
dass sie schwanger war. Der Gedanke er könnte es durch dritte
erfahren, war ihr sehr zuwider.
Schnell schrieb sie die kleine Nachricht an den Wildhüter mit der
Bitte doch noch heute Abend bei ihnen vorbei zu kommen und schickte
diese los, ehe sie wieder zu den Männern ging. Jonny hatte wieder
damit angefangen Azazels Bein zu umarmen und wirkte nicht so, als wenn
er den Mann so schnell wieder los lassen wollte. „Setz dich doch,
möchtest du einen Tee?“, bot sie ihrem Mentor an und
räumte schnell die Couch auf, damit dieser auch Platz nehmen
konnte.
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Azazel Muldoon
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erstellt am 05.09.2008 18:10
Cf- Ländereien - Unterricht für PmG
Nach einem kurzen Moment öffnete sich die Tür auch schon und
Allison umarmte den Ministeriumsangestellten herzlich. „Allison ,
mach dir keine Sorgen wegen der Ordnung. Ich glaube, ich hätte mir
eher Sorgen um Jonnys Gesundheit gemacht, wenn hier alles Ordentlich
gewesen wäre.“ scherzte der Politiker. Und wie aufs
Stichwort kam auch schon der kleine Indianer auf Azazel zugestürmt
und begrüßte auch ihn herzlich, wobei er ihn mit einen
Schwall Informationen zutextete. Wobei doch einige interessante
Tatsachen zum Vorschein kamen. Zum Beispiel, dass Ian bei ihnen
einziehen wollte, aber auch das er eine Schwester hatte. Natürlich
wusste er, das Jonnys wahrer Vater Draco Malfoy war, doch wusste er
nicht, dass er noch eine Tochter namens Emily hatte. Doch bevor Azazel
weiter darüber nachdenken konnte, kamen auch schon der kleine Hund
von Jonny und Allisons kleiner Drache. Auch diese beiden
begrüßte er mit einer kleinen Streicheleinheit.
„Es ist mir eine Ehre sie kennen zu lernen Mr. Zubarew. Sie sind
der Runenlehrer aus Durmstrang nicht war? Ich hoffe es gefällt
ihnen in England, wobei…“ Er blickte kurz zu Allison und
lächelte. „Ich glaube England gefällt ihnen.“
Gemeinsam mit den Russen setzte er sich auf die Couch, wobei er wieder
sofort von Jonathan in beschlag genommen wurde. „ Ach Jonny, da
fällt mir ein ich hab da ja noch eine Kleinigkeit für
dich.“ Sprach der Politiker und zog einen kleinen Karton aus
seiner Tasche, der sich in kürzester Zeit zu einem ein Meter mal
fünfzig Zentimeter großen Paket, dem er den kleinen jungen
überreichte. Das Paket hielt einen Zoo mit kleinen magischen
Wesen, die so verzaubert wurden, dass es so wirkte, als ob sie lebendig
wären. Natürlich waren die Tiere alle zahm und so würde
es nicht passieren, dass z.B. einer der Miniaturdrachen Jonathan
beißen würde.
Nun ja irgendwie hätte man auch kaum ein anderes Geschenk von
Azazel erwarten können. Es war schon Irgendwie klischeehaft, dass
der Leiter der Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer
Geschöpfe, dem Kind der Lehrerin für Pflege magischer
Geschöpfe einen Zoo schenkte.
„Wenn du es da hast, hätte ich gern einen Kaffee, die
letzten Nächte waren kurz, doch würde ich auch einen Tee
nehmen.“ Sprach der ältere Mann mit einem freundlichen
Lächeln. „Verzeih mir bitte meine Neugier, doch ich wusste
gar nicht, dass Draco wieder Vater geworden ist?“ Azazel konnte
ohne Bedenken, diese Frage so direkt stellen, da Allison der Annahme
war, dass er auch zu Draco ein gutes Verhältnis hatte, auch wenn
dies nicht wirklich stimmte.
„Und was gibt es sonst so neues?“
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 08.09.2008 21:29
Irgendwie konnte Ian sich den Ansatz eines
Grinsens mal wieder nicht verkneifen. Scheinbar hatte er für
diesen Tag die gute Laune für sich gepachtet, was wohl vor allen
Dingen an der erfreulichen Mitteilung liegen mochte, die Allison und er
am Morgen bekommen hatte. Wie sollte man da auch nicht guter Laune
sein?
Amüsiert konnte Ian beobachten, wie seiner Freundin das von ihm
und Jonny angerichtete Chaos ein wenig peinlich zu sein schien. Das
konnte er aber auch nur zu gut nachvollziehen. Er hatte ja
aufräumen wollen, hatte sich jedoch mal wieder sehr schnell von
Allison auf andere Gedanken bringen lassen. Egal, der Politiker schien
ja scheinbar nichts dagegen zu haben. Im Gegenteil. Wenn man kleinere
Kinder hatte, war es eben manchmal recht schwer eine länger
andauernde Ordnung zu schaffen.
Während Jonny augenblicklich mit seinen Worten herausplatzte,
wusste der Halbrusse nicht recht, ob er lachen oder schockiert sein
sollte. Was für ein ausgebufftes, cleveres Kerlchen er doch als
Ziehsohn hatte. Scheinbar war Jonathan schon eine ganze Weile wach
gewesen und hatte seine Unterhaltung mit Allison teilweise mit
angehört. Kurz versuchte Ian sich zu erinnern, was sie sonst noch
so erzählt hatten, aber die Einzelheiten wollten ihm nicht
einfallen. Im Augenblick war das ja auch noch ein wenig unwichtig.
Immerhin vermied der Fünfjährige das Wort Schwangerschaft,
denn selbst wenn Allison vorhaben sollte, ihrem Mentor heute davon zu
erzählen, wollte sie das bestimmt persönlich machen und
nicht, weil Jonny mit der Tür ins Haus fiel ohne die Bedeutung so
recht zu verstehen.
„Die Freude ist ganz meinerseits, Mr. Muldoon“, erwiderte
Ian immer noch lächelnd über Jonnys quirligen Wortschwall. Es
war einfach zu typisch für den jungen Malfoy. „Richtig, ich
unterrichte Alte Runen in Durmstrang und nun hier in Hogwarts und ich
kenne Großbritannien besser, als Sie glauben, immerhin bin ich
hier geboren und aufgewachsen.“
Wie zuvor Azazel blickte auch Ian kurz zu seiner Freundin hinüber.
Ein Blick, indem jeder Blinde ablesen konnte, wie stark seine Liebe zu
seiner Kollegin war. „Aber Sie haben recht. England gefällt
mir außerordentlich gut. So gut, dass man am liebsten gar nicht
mehr weg möchte.“
Unterschwellig schwang in seinen Worten der Beschluss mit, den Ian
bereits beschlossen und Allison mitgeteilt hatte. Nämlich seinen
Lehrposten in Durmstrang aufzugeben und in Großbritannien und an
Allisons und Jonnys Seite zu bleiben.
Das Bild, das Ian sich zuvor aus den unzähligen Berichten des
Tagespropheten über Azazel Muldoon gebildet hatte, musste er nun
ein wenig korrigieren. Seine Meinung war nie wirklich negativ gewesen,
doch nun musste er zugeben, dass dieser Mann ein ziemlich einnehmendes
Wesen besaß. Kein Wunder also, dass er Politiker geworden war.
Unter anderen Umständen hätte Ian einem solchen Menschen
misstraut, der es so spielend einfach schaffte, Menschen für sich
einzunehmen. Viel zu sehr erinnerte ihn dieser Wesenszug an seinen
eigenen Vater und der war alles andere als ein Gönner und
Wohltäter gewesen.
Doch einen Grund, Azazel Muldoon zu misstrauen, sah Ian nicht. Allison
vertraute ihm und das reichte dem Runenlehrer. Es erschien ihm
unwahrscheinlich, dass seine Freundin sich so sehr täuschen
konnte, zumal Muldoon sehr gut mit Jonny umzugehen wusste. Ein Mann,
der so gut mit Kindern umzugehen wusste, konnte keine schlechten
Hintergedanken haben.
Schmunzelnd beobachtete Ian die Freude von Allisons Sohn über sein
neues Geschenk, das ihn sofort begeisterte. Der Junge war ohnehin ein
Tiernarr wie seine Mutter, was durch sein Aufwachsen bei den Indianern
wohl nur gefördert worden war.
Lediglich eine Frage führte dazu, dass Ian seine Freundin mit hochgezogener Augenbraue ansah. „Und was gibt es sonst so neues?“
Das war wohl die obligatorische Frage, auf die sie nun hätten
antworten können, dass sie beide Nachwuchs erwarteten. Doch ob ihr
Mentor jetzt davon erfahren sollte, würde er ganz Allison
überlassen. Sie war diejenige gewesen, die leichte Bedenken
angemeldet hatte, doch da Jonny ohnehin bereits irgendwie davon wusste
und John es bald wissen würde... Nein, dieses Grübeln brachte
herzlich wenig.
In seinen Augen gab es keinen Grund die Neuigkeit zurückzuhalten
außer vielleicht, dass Jonny gerade im Raum war. Doch es war
Allisons Mentor, ihr Freund und sie musste entscheiden, wie viel sie
bereit war zu sagen. In diesem Punkt würde er sich
zurückhalten.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 09.09.2008 00:17
“Oh dankäääää“,
juchzte Jonathan los, als er das riesige Paket aufgerissen hatte und
die vielen, kleinen Miniaturwesen gesehen hatte. Spontan wie er nun mal
war, sprang er in seiner übersprudelnden Freude Muldoon auf den
Schoß, schlang seine Ärmchen um dessen Hals und drückte
ihm einen besonders dicken, herrlich feuchten Kuss auf die Wange, nur
um sofort wieder zu dem Paket zu stürzen und die einzelnen Tiere
vorsichtig und mit leuchtenden Augen zu betrachten. “Muss ich die auch füttern Onkel Azazel? Was fressen die denn? Die sind tooooll!!! Oh Ian guck maaaal“,
der Kleine nahm eine Feuerkrabbenminiatur heraus und stürzte damit
auf seinen Ziehvater los und setzte sie diesem kurzerhand aufs Bein.
„Guck mal, die kenn ich. Mama hatte so eine mal in der alten
Schule für den Unterricht. Onkel Azazel? Pupsen die auch
so....“, lustig hatte er sagen wollen, denn der
Malfoysprössling fand die Fortbewegungsart der Feuerkrabben immens
witzig, taten sie dieses doch durch kleine feurige Explosionen ihres
Hinterteils. Und gerade während er sprach, demonstrierte dieses
verzauberte Spielzeug dies beeindruckend, in dem es mit lautem
Furzgeräusch auf Ians Bein entlang sauste und erst in dessem
Schoß zum stehen kam. Dabei zog die Krabbe eine gelborangene,
Merlin sei Dank geruchsneutrale, Wolke hinter sich her. Natürlich
handelte es sich hier nicht um echtes Feuer, wie bei dem Original, aber
Jonny war das egal, der kugelte sich vor lachen und kriegte sich gar
nicht mehr ein.
Selbst Allison konnte sich nur schwer ein Grinsen deswegen verkneifen,
bemühte sich aber so sehr sie konnte, denn sie war sich nicht
sicher, wie Ian darauf reagieren würde. Bezog sich seine Angst vor
Tieren auch auf Spielzeug? Immerhin sahen diese kleinen Teile wirklich
täuschend echt aus, eben nur in Miniatur.
Schnell kümmerte sie sich um den gewünschten Kaffee und war
dadurch genügend abgelenkt. Kurz darauf kam sie auch schon mit
einer Tasse für ihren ehemaligen Mentor, stellte sie vor ihm auf
den Tisch und setzte sich schließlich zwischen ihn und Ian.
„Wie geht es dir?“, fragte sie einfühlsam und Azazel
wusste wohl, dass sie wegen dem fragte, was sie in der Zeitung
über seine Familie gelesen hatte.
Als der Politiker allerdings auf Draco zu sprechen kam, warf Allison
einen vorsichtigen Blick auf Jonathan, doch der war absolut in das
Spiel mit seinen Tieren vertieft, dass er gar nicht mehr mitbekam, war
alles um ihn herum geschah. Ärger zeigte sich auf ihrem Gesicht
als sie nun nickte. „Ja, aber nicht wieder.... seine Tochter ist
älter als Jonathan. Frag nicht, die Umstände sind
wirklich....“, sie machte ein abwertendes Geräusch und
begann dann leise zu erzählen. „Eigentlich wollte sich Draco
mit Jonny treffen. Dass er schwer nach Hogwarts kommen kann, muss ich
ja nicht erklären...“, die junge Frau verzog das Gesicht,
„aber dann bekamen wir kurz vorher eine Nachricht, dass er weg
sei, aber Laura Grey sich mit uns treffen wollte, weil sie uns was zu
geben hatte. Ich wollte erst gar nicht hin, was hatte ich mit Dracos
Freundin am Hut. Aber wir gingen trotzdem. Und so haben wir auch Emily
Grey kennen gelernt, Jonathans Halbschwester. Ich hatte keine Ahnung
von ihrer Existenz, dabei ist sie deutlich älter als Jonny...
Draco ist abgehauen... geflüchtet wie immer und seine Kinder hat
er im Stich gelassen“, sie wandte den Blick ab, denn das ganze
ärgerte sie so sehr, dass sie glatt vor Wut hätte heulen
können. Sie konnte dem Blonden nicht verzeihen, was er seinem Sohn
und auch seiner Tochter angetan hatte, konnte sich selber aber auch
nicht verzeihen, wie sehr sie sich in Draco selber getäuscht
hatte. Die Hände zu Fäusten geballt, brauchte sie ein
bisschen um sich wieder zu sammeln, lehnte sich dabei ein wenig gegen
Ian, dessen Nähe sie mittlerweile schon instinktiv suchte.
„Und was gibt es sonst so neues?“
Die Frage traf sie vollkommen unerwartet. Naja eigentlich nicht, fragte
man nicht unter Freunden, was es so zu berichten gab? Und hatte
Jonathans Redeschwall nicht eh schon dafür gesorgt, dass Interesse
aufkam? Allison war noch immer hin und her gerissen, ob sie von der
Schwangerschaft erzählen sollte und fasste automatisch nach Ians
Hand. „Nun“, sie lächelte etwas schüchtern,
„Jonny hat ja schon erzählt, dass Ian und ich beschlossen
haben, zusammen zu ziehen“, der Blick den sie jetzt dem
Durmstranglehrer schenkte, zeigte wieder deutlich, wie wichtig er
für sie war und wie glücklich er sie machte. „Wir
müssen noch mit Miss McGonagall deswegen...“, wieder wurde
Allison von ihrem Sohn unterbrochen. “Wieso wird eigentlich
Ians Familie am Sonntag so überrascht sein? Weil du demnächst
watschelst? Wieso wirst du eigentlich watscheln?“ Die
werdende Mutter verspürte akut den Drang ihren Kopf gegen die
Tischkante zu klopfen. Sie liebte ja ihren Sohn über alles, aber
manchmal war er einfach unmöglich. „Sag mal, wie lange warst
du eben schon wach?“, fragte sie nun doch ein klitzekleines
bisschen verärgert und musterte ihn streng. “Eine Weile“, gab er treuherzig zu, “ich wollt euch aber nicht beim kuscheln stören“
Konnte sich nicht einfach ein Loch auftun, in dem sie schnell
verschwinden konnte? Ihre Wangen färbten sich rot und sie sah Ian
mit Verzweiflung in den Augen an. Schließlich nickte sie ihm zu,
als hätte sie sich mit ihm nur durch Blicke verständigt, was
ja auch nicht ganz abwegig war. Stumm hatte sie kapituliert und ihm
mitgeteilt, dass sie nun doch berichten würde.
„Naja...“, jetzt schaute sie Azazel wieder an und grinste
ein wenig schief. Dabei hatte sie unbewusst eine Hand auf ihren Bauch
gelegt. „Heute morgen haben wir beide erfahren...“, sie
wechselte mit ihrem Blick nochmal zwischen den beiden Männern,
„dass wir schwanger sind... also ich... nicht Ian
natürlich... also.. naja...“, unwillkürlich war sie
wieder in ihr schüchternes Stottern gerutscht, musste aber auch
schon nichts weiter mehr sagen, denn in der nächsten Sekunde
sprang ihr Jonny schon auf den Schoss. „Schwanger? Wie die Angrodians? Kriegst du ein Baby?“,
für den kleinen Indianer waren Geburten und Nachwuchs nichts
neues, in dem Stamm in dem er aufgewachsen war, war es gang und gebe
und nichts was man versuchte kleinen Kindern nicht zu erklären,
deswegen kannte er sich recht gut aus. „Werd ich jetzt etwa großer Bruuuuuuder?“,
er hatte seine Murmelaugen riesengroß aufgerissen, als er
plötzlich begriff und Alli musste schallend lachen, umarmte ihren
Sohn und küsste ihn sanft. „Ja wirst du. Ganz großer
Bruder von zwei kleinen Babys“, jetzt wo es raus war,
strahlte sie wieder vor lauter Glück und drückte ihren
Erstgeborenen an sich, dabei an Ian angelehnt. “Zwingelinge kriegen wir?“,
fast ehrfürchtig sprach Jonny es aus. „Ja Zwinge.. ähm
Zwillinge. Miss Mercier hat es uns heute morgen gezeigt, da waren zwei
Herzchen, die in meinem Bauch schlagen“
Da hatte Allison was gesagt, denn sofort rutschte ihr sohn runter, um direkt seinen Kopf auf Mamas Bauch zu legen. “Du,
ich kann aber gar nichts hören? Dein Bauch gluckst nur so komisch.
Mach das mal leiser, sonst geht das nicht“, er klang ein wenig vorwurfsvoll dabei und Allison musste wieder lachen.
„Du siehst Azazel... bei uns herrscht der ganz normale
Wahnsinn...“, weg war alles stottern wieder und vor dem Politiker
saß einfach eine rundum zufriedene und glückliche Frau.
"Du Mamaaaa?", kam es leicht gedämpft aus Richtugn
ihres Bauches, an den sich Jonny noch immer drückte um seine
Geschwister zu hören, "ist Ian dann nur der Papa von den Zwingelingen?"
Autsch... hilfesuchend schaute Alli dieses mal Ian an. Jetzt war es an
ihm zu antworten, denn sie konnte und wollte nicht für ihn
sprechen, was das anging.
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Azazel Muldoon
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erstellt am 10.09.2008 14:38
Wie es schien hatte
Azazel mit seinem Geschenk genau ins Schwarze getroffen, da sich der
kleine Jonathan auch sofort mit einem freundlich feuchten Kuss
bedankte, welches Azazel gleich mit einem schon fast liebevollen
Lächeln antwortete. Natürlich wusste Azazel das er mit diesem
Geschenk Jonny eine Freude bereitete und sich auch Allison freuen
würde. Doch bedeutete ihn Allisons Sohn bei weitem nicht so viel
wie er vorgab. Sicher er mochte den gleichen, doch wenn es sein
müsste würde er ihn ohne mit der Wimper zu zucken das Leben
aushauchen, wobei er den Jungen sicher einen qualfreien und schnellen
Tod bereiten würde.
„Nein Füttern brauchst du sie nicht und sie machen auch
keine Häufchen, doch ansonst stehen sie den Originalen in nichts
nach.“ Sprach der Politiker mit einem lächeln zu den Jungen.
Auch das Abenteuer mit der Feuerkrabbe zauberte ein Lächeln auf seine Lippen.
Jedoch wurde er schnell wieder von Allison abgelenkt, sodass er dieses Abenteuer nicht weiter beobachten konnte.
„Nun ja, dank der vielen arbeit hatte ich noch nicht wirklich
Zeit um diese Geschichte zu realisieren, deshalb geht es mir recht gut.
Das ist das Los eines Politikers, in schwierigen Zeiten sollte man
seine eigene Gefühle beiseite packen um sich erst einmal um das
wohl ergehen der anderen zu kümmern. Ich hoffe nur wir stoppen
diese Leute bevor es mehr ausartet.“ Sprach der
Ministeriumsangestellte wobei man dieses mal ein eher gezwungenes und
müdes Lächeln von ihm sah.
Die nächsten Worte die Allison sprach schockten den Anführer
der Todesser in seinen innern fürchterlich, doch schaffte er es
nach außen dies Perfekt zu überspielen. So nannte Allison
doch einen Namen, denn es eigentlich noch gar nicht geben dürfte.
EMILY GREY, das dunkle der beiden Kinder……Doch wie war
das möglich? Sie konnte doch eigentlich noch gar nicht auf dieser
Erde wandeln? So erschloss sich doch eine äußerst wichtige
Tatsache, die Azazel auf den Grund gehen musste.
Natürlich ging Azazel nicht weiter auf dieses Thema ein,
schließlich wollte er keine Aufmerksamkeit erregen und
außerdem gab es ein anderes Thema was für die beiden viel
interessanter war. Wie es schien erwartete Allison 2 Kinder von Ian.
„Meinen glückwunsch an euch beide, dass sind ja
großartige Nachrichten.“ Sprach Azazel mit freudiger
Stimme. „Allison, wenn du irgendetwas brauchst oder ich
irgendetwas für euch tun kann, dann melde dich ruhig. Du
weißt ich habe für dich und deine Familie immer eine offene
Tür und helfe gern.“
„KEINE ZEIT, KEINE ZEIT, DU MUSST LOS, DU MUSST LOS.“
Erklang auf einmal eine schrille Stimme und Azazel zog eine goldene
Taschenuhr aus seiner Tasche. Ein kurzer Seufzer entwich den Politiker,
bevor er sich wieder der Familie widmete. „Es tut mir Leid, doch
ich muss Leider schon wieder verlassen, die Pflicht ruft.“ Sprach
Azazel, trank seinen Kaffee in einem Zug leer und erhob sich.
„Mr. Zubarew, es war mir eine Freude.“ Sprach er und
reichte den Russen die Hand. „Jonny viel Spass mit deinem Zoo und
Allison wenn sich die ganze Situation beruhigt hab ich sicher mal
wieder etwas mehr Zeit.“ Er umarmte die beiden noch und
verließ dann die kleine glückliche Familie.
Tbc- Magisches Bild
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 12.09.2008 21:46
Ganz sicher war Ian
sich noch nicht, was er von Jonnys neuem Spielzeug halten sollte.
Einerseits freute ihn die Freude auf dem Gesicht des
Fünfjährigen, andererseits blieben Tiere nun einmal Tiere.
Egal in welcher Größe und ob sie nun Nahrung zu sich nehmen
mussten oder nicht. Das bewies ihm doch nur mal wieder das Erlebnis mit
der Feuerkrabbe, die Jonny ihm so übereifrig aufs Bein gesetzt
hatte. Nur dem Jungen zuliebe unterließ es der Runenlehrer, das
Minivieh augenblicklich mit der Hand wegzuwischen.
Er war hier nun einmal in einen Haushalt mit zwei Tiernarren gelandet
und da würde er sich wohl oder übel arrangieren müssen.
Außerdem hatte er sich nach ein paar Wochen auch mehr oder
weniger an Draco und Nayeli gewöhnt, auch wenn er noch immer
heftig zusammenzuckte, wenn eines der Tiere auf die Idee kam, ihn
anzuspringen und anzuknabbern (was in seinem Sprachgebrauch für
Tiere ein anderes Wort für ablecken war).
Nun ja, irgendwann würde er sich auch mit Jonnys Minizoo
abgefunden haben, solange die kleinen Tiere im Laufe der Zeit nicht den
Weg aus ihrer Pappschachtel fanden und am Ende die ganzen
Räumlichkeiten bevölkerten. Er hatte wirklich kein Interesse
daran eines Morgens aufzuwachen und einen Minidrachen neben sich
vorzufinden, der ihm womöglich noch die Augenbrauen versengte...
Aber was konnte er auch anderes tun, als gute Miene zum bösen
Spiel zu machen? Jonny gefiel sein neues Spielzeug ganz offensichtlich
sehr und diese Freude wollte er ihm gewiss nicht nehmen.
Ein wenig gequält fiel sein Lächeln dann aber doch aus, aber
das würde der junge Malfoy wohl kaum mitbekommen,
schließlich war er bereits mit seinem neuen Spiel
beschäftigt und schien gerade nichts anderes wahrzunehmen.
So konnte Ian sich ein wenig zurücklehnen und der Unterhaltung
zwischen Allison und ihrem Mentor lauschen, die sie gerade über
Dracos schmachvollen Abgang führten. Noch immer verursachte dieses
Thema eine steile Falte zwischen den Brauen des Halbrussen, wenn er an
das Verhalten des Malfoy dachte.
Das war einer der Gründe, warum er niemals daran denken
würde, Allison mit den noch ungeborenen Zwillingen sitzen zu
lassen. Der andere Grund – und der war in seinen Augen weitaus
gewichtiger – war der, dass er diese Frau und ihren Sohn
über alles liebte. Aber so etwas wie Liebe schien Draco ja fremd
gewesen zu sein, wenn er zunächst Allison und Jonathan sitzen
ließ und sie später auch noch herausfinden mussten, dass er
bereits eine ältere Tochter besaß, die ihm scheinbar
ebenfalls nichts bedeutete.
Ein miserabler Vater! Und Ian hatte ganz sicher nicht vor, ebenfalls so
zu enden. Wie jeder Mensch hatte er so seine Fehler, aber Untreue oder
Vaterschaftsverleumdung sollten hundertprozentig nicht dazu
gehören.
Glücklicherweise wandte man sich dann auch recht schnell einem
anderen Thema zu, das Ian sehr viel schöner vorkam. Lediglich die
Ungewissheit, ob Allison gegenüber Azazel Muldoon überhaupt
damit herausrücken würde, war für ihn nach wie vor
vorhanden.
Nur dass mal wieder Jonny die Initiative ergriff und Allison praktisch
gar nichts anderes mehr übrig blieb, als die Neuigkeit zu
verkünden. Es war wirklich unglaublich, was sein Ziehsohn so alles
mitgehört hatte, während sie geglaubt hatten, dass er noch
tief und fest schlief. Heimlich lauschen tat man ja nun wirklich nicht.
Vielleicht sollte er einmal ein ernstes Wörtchen mit dem Jungen
reden. Unter vier Augen, von Mann zu Mann.
Die Vorstellung war derart absurd, dass Ian mal wieder zu grinsen
begann, auch wenn es gerade nicht besonders gut zur Situation passte.
Denn Jonnys nächste Frage brachte auch ihn ordentlich aus dem
Tritt.
„Ist Ian dann nur der Papa von den Zwingelingen?“
Was antwortete man auf so eine Frage? Gestellt von einem
fünfjährigen Jungen, der biologisch nicht der eigene Sohn
war, es emotional und physisch aber doch wieder war?
Tja, und diesmal konnte Allison ihm wirklich nicht helfen. Das war
etwas, worauf nur er eine Antwort geben konnte. Kurz verabschiedete
sich Ian von Azazel, den sein hektischer Alltag als Politiker
einzuholen schien und überließ es dann Allison ihren alten
Freund richtig zu verabschieden und hinauszubegleiten. Er hatte gerade
ein Gespräch vor sich, das er um keinen Preis versauen durfte. Ein
falsches Wort und er riskierte womöglich die Bindung, die er
bereits zu dem Jungen aufgebaut hatte.
Aber was sollte er antworten? Über richtige oder falsche Antworten
nachzugrübeln brachte zumindest nichts. Hier kam man mit Logik und
Nachdenken allein nicht weiter. Hier halfen nur Worte direkt aus dem
Herzen.
„Weißt du, Jonny, manche würden jetzt Ja sagen, denn
immerhin ist dein Papa von offizieller Seite her nun einmal Draco. Aber
ich gebe nicht viel darauf, wessen Name auf irgendeiner Geburtskunde
als Vater eingetragen ist. Für mich bist du wie ein Sohn und weder
Dracos eventuelle Rückkehr, noch die Geburt der Zwillinge werden
daran etwas ändern können. Man kann auch zwei Väter
haben. Das heißt... wenn du mich als Vaterersatz überhaupt
haben willst...“
In gewisser Art und Weise war das bereits ein erster Schritt auf eine
mögliche Hochzeit mit Allison zu. Es kam ganz darauf an, was
Jonathan nun antworten würde. In Ians Auge war der Junge bereits
sein Sohn und Jonnys Anerkennung seiner halben Vaterrolle wäre
wohl nur ein weiteres Stück Weg zu einem noch engeren Zusammenhalt
ihrer kleinen Familie.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 13.09.2008 13:20
Allison hatte Azazel
einfühlsam angesehen, lege ihm eine Hand auf den Arm und
hätte ihn doch am liebsten einfach nur umarmt. Welche Stärke
ihr lieber Freund doch hatte, dabei musste es ihm doch auf Grund seiner
Familie wirklich schlecht gehen. Statt dessen aber dachte er weiter nur
an andere als an sich selber. So war er immer, sie hatte ihn nie anders
kennen gelernt. „Es stimmt, es darf nicht mehr ausarten,
aber...“, sie legte den Kopf so schief, dass man
unwillkürlich an ihre Animagusgestalt erinnert wurde, „du
darfst dich selber auch nicht vergessen...“, sie beugte sich vor
und gab ihm einen freundschaftlichen Kuss, der irgendwie wirkte, als
drücke eine Tochter ihrem Vater die Lippen auf. „Wenn etwas
ist, wenn du Hilfe brauchst oder sonst irgendwas...“, sie griff
nach der Hand des Politikers, „du weißt, dass wir für
dich da sind, ja? Du bist nicht allein!“
Die junge Frau empfand so tiefes Mitleid für ihren ehemaligen
Mentor, dass es ihr regelrecht weh tat. Für sie war klar, dass er
durchaus litt und innerlich total erschüttert war, er aber stark
sein wollte, stark sein musste, weil sein Beruf es so verlangte.
Muldoon war für sie da gewesen, als ihr alter Professor und
einziger Vertrauter gestorben war, als sie schwanger aus Rumänien
zurück gekehrt war und es ihr wegen des Liebeskummers um Draco so
schlecht gegangen war wie nie. Immer hatte er ein Ohr für sie
gehabt, hatte sie unterstützt und war zu einer Art Vaterfigur
für sie geworden.
Ihren kleinen Jonny immer noch am Bauch, weil er intensiv nach seinen
beiden Geschwistern horchen wollte, strahlte Allison jetzt jedoch
Azazel an. Die Mutterfreuden und die große Liebe, die sie mit dem
Halbrussen verband, standen ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
„Danke...“, flüsterte sie ergriffen und drückte
erneut die Hand ihres Mentors. Sie wusste, dass er meinte was er sagte.
Aber viel mehr als das was er sagte, rührte sie die Freude auf
Muldoons Gesicht. Doch als sie noch etwas sagen wollte, erschrak sie
von dem Geschrei der Uhr, die der Politiker in seiner Tasche hatte und
zuckte heftig zusammen.
Natürlich, er musste los... leider. Sie hatten sich so lange nicht
gesehen und hätte sich gerne noch weiter mit ihm unterhalten, aber
sie verstand selbstverständlich, dass er weiter musste.
Nachdem die Männer sich verabschiedet hatten, warf sie noch einen
Seitenblick auf Ian und Jonny. Durch die Frage ihres Sohnes kurz bevor
die Uhr geschrien hatte, fühlte sie sich doch etwas beklemmt. Was
würde Ian sagen? Wie würde Jonny es aufnehmen? Sagte die
Frage nicht unsagbar viel darüber aus, wie sehr er sich selber
eigentlich einen Vater wünschte? Einen richtigen Daddy? Im Prinzip hatte er es bisher nie gehabt, denn Draco hatte er ja nicht wirklich oft gesehen.
Jetzt aber galt es sich erst einmal schweren Herzens von Azazel zu
verabschieden und sie umarmte den Mann innig. „Es wäre sehr
schön, wenn du dir ganz bald schon wieder ein bisschen Zeit nehmen
könntest. Ein bisschen Ruhe würde dir auch gut tun. Ab uns an
muss man Kräfte neu aufladen um weiter kämpfen zu
können... pass auf dich auf, ja?“
Die Lehrerin war wirklich traurig, sich schon jetzt verabschieden zu
müssen, hoffte aber einfach darauf, dass sich ein Treffen bald
wiederholen würde.
Nachdem sie die Türe hinter dem Politiker wieder geschlossen
hatte, wandte sie sich wieder an ihre beiden ‚Männer‘,
als sie gerade noch Ians Antwort mitbekam, die er Jonathan auf seine
weit greifende Frage gegeben hatte.
Ohne dass sie es hätte verhindern können, spürte sie wie
ihr Tränen der Rührung in die Augen schossen, aber nicht nur
wegen den Worten des Mannes, den sie über alles liebte, sondern
vor allem wegen der Reaktion ihres Sohnes.
“Ich will nicht, dass Draco wieder kommt. Er will mich
nicht und Emily auch nicht. Dann will ich ihn auch nicht mehr und ich
will auch keine zwei Väter“, antwortete er erst trotzig
und schon sein kleines Kinn auf die selbe Art und Weise rotzig nach
vorne, wie es Alli manchmal tat. Malfoy hatte das kleine Kinderherz
schwer enttäuscht und er zeigte dies offen. Es war wirklich
schwer, den kleinen Indianer gegen sich auf zu bringen, eigentlich fast
unmöglich, aber das was sein Vater ihm und seiner Schwester
angetan hatte, ließ ihn sich verraten und ungeliebt fühlen,
womit er ja nicht ganz unrecht hatte. Er krabbelte auf Ians
Schoß, kuschelte sich ein bisschen an ihn und schaute ihn weiter
mit seinen großen und tiefgründigen Murmelaugen an. “Ich will aber keine zwei Väter...“, murmelte er erst wiederholend und schlang dann seine Ärmchen um Zubarews Hals, “Papa Ian?“, die Worte kamen ganz selbstverständlich über seine Lippen, “du
hast die Mama und mich lieb, ne? Weil wir haben dich sehr lieb. Und ich
finde toll, dass du hier zu uns ziehst und dass du Mama schwanger
gemacht hast“, Allison riss mit knallroten Wangen die Augen
auf. Manchmal war es ein Fluch, dass für den Kleinen das Thema
‚Paarung‘ durch die vielen magischen Wesen und Tiere, die
er durch seine Mutter kannte, kein Fremdwort war und auch, dass er
durch das Leben bei den Indianern für ihren Geschmack viel zu
natürlich mit diesem Thema umging, auch wenn er vermutlich nicht
wirklich nicht das ganze Drum und Dran begriff. Wer wusste schon, was
in dem kleinen Kinderkopf vorging? wie blühend seine Phantasie
war? Herr Gott er war fünf! “Wir sind eine Familie, oder Papa Ian? Oder Mama?“
Mit ein paar schnellen Schritten war Allison bei den beiden, umarmte
einfach beide gleichzeitig und konnte ihre Rührung nicht
verbergen. Als sie antwortete, lachte sie leise aber glücklich,
obwohl ihr gleichzeitig eine Träne die Wange herab lief. Ihr Blick
war in den von Ian versunken. „Ja...“, hauchte sie nur und
glaubte platzen zu müssen vor lauter Glück und Gefühlen
in ihrem inneren.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
|
erstellt am 15.09.2008 08:31
Ian konnte nicht
wirklich sagen, was für eine Antwort er von Jonny erwartet hatte.
Natürlich war er sich der sehr guten Beziehung zu seinem Ziehsohn
durchaus bewusst, doch wie sehr der Junge an seinem leiblichen Vater
Draco hing, konnte er nicht wirklich gut einschätzen. Zwar hatte
er die Enttäuschung auf dem Gesicht des Fünfjährigen
gesehen, als dieser erfahren hatte, dass sein Vater einfach ohne sich
zu verabschieden verschwunden war und diese Situation hatte ihn mehr
als wütend auf den erwachsenen Malfoy gemacht, doch so lange
kannte er Jonathan nun auch wieder nicht, dass er jede seiner
Reaktionen oder seiner Gedanken vorhersehen könnte.
Er hätte sich gewünscht, dass Jonny ihn praktisch als zweiten
Vater akzeptierte, aber scheinbar ging die Verletzung über Dracos
Verhalten weitaus tiefer, als der Halbrusse zunächst gedacht
hatte. Nachvollziehen konnte er diese Einstellung des Jungen jedoch
schon. Er war ja selbst mehr als wütend über Draco Malfoys
Flucht gewesen ohne sich überhaupt von den eigenen Kindern
überhaupt erst zu verabschieden.
Erst kümmerte sich Draco all die Jahre kaum um seinen Sohn,
schrieb ihm höchstens einmal Briefe oder ließ es zu einem
gelegentlichen Treffen kommen und dann verschwand er einfach von einem
Tag auf den anderen. Wahrscheinlich hätte Ian genauso reagiert wie
Jonathan, wenn ihm das passiert wäre. Aber sein Vater war auch
noch ein wenig schlimmer gewesen als Draco. Nicht, weil er ebenfalls
verschwunden war, sondern gerade weil er eben ständig da gewesen
war.
Als Jonny ihm auf den Schoss kletterte, sich an ihn kuschelte und dann
auch noch mit diesen großen, dunklen Augen ansah, die denen
seiner Mutter so verblüffend ähnlich sahen, konnte Ian nicht
anders als den kleinen Indianer fest in den Arm zu nehmen, vor allem
als dieser mit seinen nächsten Worten herausplatzte.
Papa Ian.
Das klang ungewohnt und auch ein wenig komisch, aber es war ein
überwältigendes Gefühl so genannt zu werden. Schon vor
einiger Zeit hatte er sich zu fragen begonnen, wie es wäre, wenn
ihn ein Kind ‚Papa’ nennen würde. Nun hatte er die
Antwort und sie war mit nichts vergleichbar, was er jemals empfunden
hatte. Wie einen ganzen Kessel Felix Felicis zu trinken, das kam dem
ganzen wohl am nächsten. Bloß das er diesen Zaubertrank wohl
nicht brauchen würde, um sich absolut euphorisch zu fühlen.
Es sah wohl ganz so aus, als wäre er ab sofort Vater.
Unwillkürlich musste der Dunkelhaarige grinsen, als er sich
vorstellte, wie seine Mutter reagieren würde, wenn er ihr
erzählte, dass er seit neustem Vater eines fünfjährigen
Jungen war. Die Vorstellung war ungemein erheiternd, zumal Jonny das
Thema Schwangerschaft mal wieder ganz locker über die Lippen
brachte und Ian noch zusätzlich belustigte.
Leise lachend fuhr er seinem neu gewonnenen Sohn durch die dunklen
Locken. Jonny könnte wirklich als sein Sohn durchgehen, denn die
Verwandtschaft zu dem blonden, grauäugigen Draco Malfoy war
wirklich höchstens zu erahnen. Doch über Draco wollte Ian
jetzt wirklich nicht länger nachdenken. Jonny hatte den Malfoy als
Vater abgelehnt und auch, wenn er immer der biologische Vater des
Jungen sein würde, war Jonny in Ians Augen ab sofort sein Sohn.
Ohne Wenn und Aber.
„Natürlich sind wir eine Familie“, stimmte auch der
Runenlehrer mit sanftem Unterton, aber einem glücklichen
Lächeln zu, bevor er seiner Freundin einen langen Kuss gab, als
diese ihn und Jonny mit einer Umarmung überrumpelte.
Konnte man absolut, vollkommen und hundertprozentig zufrieden sein? In
diesem Augenblick war Ian es. Jedes Mal, wenn er die Zweisamkeit mit
Allison hatte genießen können, hatte er sich gewünscht,
dass in diesem Moment die Zeit hätte stehen bleiben sollen. Doch
keiner dieser Augenblicke war mit dem vergleichbar, wie er jetzt
eingetreten war.
Er war nach Hogwarts zu kommen, um zu unterrichten und ein wachsames
Auge auf seine Durmstrangschüler zu haben. Und nun hatte er die
Frau seines Lebens gefunden, die er schon jetzt über alles liebte,
einen fünfjährigen Sohn und dann auch noch ungeborene
Zwillinge obendrein. Wie sollte man da nicht glücklich und
zufrieden sein? Selbst eine mögliche Hochzeit blieb da im
Augenblick außen vor, denn im Moment brauchte er die nicht zu
seinem vollkommenen Glück.
Für ihn, der er sich stets eine eigene Familie gewünscht
hatte und seit der Geburt seines Neffen und seiner Nichte die
Vorstellung von eigenen Kindern mehr als verführerisch fand, hatte
sich praktisch auf einen Schlag alle Wünsche erfüllt. Alles,
was er jemals gewollt und sich gewünscht hatte, saß nun
neben ihm auf der Couch. Jonny auf seinem Schoss, Allison und die
Zwillinge in seinen Armen...
„Ich liebe euch“, sagte er leise und mit absoluter
Bestimmtheit. Niemals würde irgendetwas oder irgendjemand an
seinen Gefühlen zu diesen beiden Menschen rütteln
können.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 18.09.2008 12:25
Konnte man den
perfekten Moment beschreiben? War es möglich mehr zu empfinden als
im Augenblick? Kein Glück konnte perfekter sein als das, was sie
gerade erlebte.
Zärtlich erwiderte sie Ians innigen Kuss, umarmte dabei aber
gleichzeitig auch Jonathan, der sich ganz weich an den Halbrussen
anschmiegte. Dem Kleinen ging es nicht anders zu gehen als Allison,
wobei für ihn musste es noch anders sein. Wie es wohl war, wenn
man zum ersten Mal das Gefühl hatte wirklich einen Vater zu haben?
Die junge Lehrerin vermochte es nicht zu sagen.
Aber sie vermochte ja nicht einmal ihre eigenen Emotionen wirklich in
Worte zu fassen, sowas konnte man auch gar nicht beschreiben, man
konnte es einfach nur fühlen. Alles was sie sich je gewünscht
hatte und von dem sie geglaubt hatte, dass das Leben sowas für sie
einfach nicht bereit hielt. Und was war geschehen?
Sie war nach Hogwarts gekommen, weil sie glaubte sich hier eher
heimisch zu fühlen als in Amerika, immerhin war England ihr
Geburtsland und immerhin hatte sie hier die glücklichsten Jahre
ihres Lebens verbracht. Es war ihr schon wie ein Wunder vorgekommen,
dass sie hier ihren Bruder gefunden hatte... Familie! Wie sehr sie sich
das immer gewünscht hatte und doch war sie immer alleine gewesen,
von Jonny mal abgesehen. Und dann war Ian in ihrer beider Leben
gepurzelt und auch wenn sie sich vorgenommen hatten, es wirklich
langsam angehen zu lassen, hatte sich das alles viel schneller und viel
intensiver entwickelt, wie Alli sich hätte das träumen
lassen.
Sie gehörte zu ihm, so wie er zu ihr, daran gab es nichts zu
rütteln und Alli würde es auch nicht zulassen, dass es jemand
überhaupt versuchte. Die drei waren eine Familie, ach was drei,
sie waren schon jetzt zu fünft!
“Wir lieben dich auch Papa Ian“, quäkte Jonny los, “ne Mama, tun wir doch? Also ich tu das ganz ganz dolle und die Mama eh, das sieht man doch“,
er schlang seine kleinen Ärmchen wieder um Ians Hals und
drückte ihm einen festen, besonders nassen Superglubberjonnykuss
auf die Wange, nur um ihn danach wie die Sonne persönlich
anzustrahlen.
Allison musste leise lachen. „Natürlich tun wir das“,
schlang ebenfalls die Arme um seinen Hals und drückte dem
Halbrussen einen ähnlichen Kuss auf die andere Wange. Dieser Kuss
war eigentlich ein witziges Ritual zwischen Mutter und Sohn, den sie
jeden Abend zur Bettgehzeit oder eben in besonderen Augenblicken
austauschten. Dabei wurde der andere nicht nur halb zerdrückt, die
Wange blieb tatsächlich sehr feucht, zumal man sie auch noch so
herrlich anprustete. Dass Jonny dieses Ritual nun auf Ian übertrug
zeigte deutlich, dass er zuvor seine Worte wirklich so gemeint hatte.
Sie waren eine Familie, also musste er nun auch diesen Kuss ertragen.
Plötzlich klopfte es laut an der Tür, wobei diese im
nächsten augenblick auch schon schwungvoll aufging und gegen die
Wand krachte. Erschrocken zuckte Allison zusammen, musste dann aber
auch schon lachen. Da standen John und der Dude, triefend nass so dass
sie eine Pfütze hinterlassen hatten und ihr Bruder
begrüßte sie auf seine so typische Art. Tatsächlich
hatte Parker ihn und sein Erscheinen für den Augenblick vergessen
gehabt, einfach weil ihr Denken und ihr Fühlen nur auf Ian und
Jonathan gerichtet waren.
Jetzt aber erklang das laute kreischen ihres Sohnes, der sofort
aufgesprungen war und dem Wildhüter entgegen eilte, ungeachtet
dessen, dass dieser triefend nass war.
“Onkel Joooooooooohn“, rief er aus, kletterte
in seiner Eile sogar über den Wohnzimmertisch, stieß mit dem
Fuß ein paar Spielsachen zur Seite und sprang dann den Bruder
seiner Mutter an.
Das Chaos war im Augenblick wohl perfekt. Das Wohnzimmer sah nach wie
vor aus wie ein Schlachtfeld, vielleicht sogar noch ein bisschen
schlimmer, weil Jonny seinen neuen Zoo ausgebreitet hatte während
Azazel da gewesen war. Pfützen bildeten sich nun auch hier drinnen
um die Füße der beiden Männer, dazu kamen Nayeli und
Draco herbei geeilt, die die zwei Neuankömmlinge
begrüßten und dabei das Wasser auf der Erde überall
verteilten.
Allison konnte einfach nicht anders als wieder lauthals zu lachen, gab
Ian dann noch einen sanften Kuss und erhob sich um auf John zuzugehen.
„Sicher dass ihr beide nicht noch einen kleinen Abstecher zum See
gemacht habt um darin samt Kleidung zu schwimmen?“, scherzte sie
und zückte bereits ihren Zauberstab. Handtücher hätten
hier wohl nur bedingt geholfen, denn die Kleidung wäre nach wie
vor durchnässt gewesen und sie wollte verhindern, dass die beiden
sich eine Lungenentzündung holten. Also murmelte sie ein paar
Worte und zauberte die beiden Männer kurzerhand trocken. Naja
kurzerhand, es dauerte durchaus ein paar Minuten, aber es war noch
immer besser als mühsam alles trocken zu rubbeln.
„Ian würdest du...?“, forderte sie ihren Freund auf
und schaute bedeutungsvoll auf das Chaos um sie herum. „Jonny? Du
räumst bitte deinen Zoo zusammen und hilfst Ian, hast du
gehört?“
“Mamaaaaaa, aber Onkel Jooooohn ist doch dahaaaa und der Dude auch. Hallo Duuuude“, quängelte der Kurze und drückte sich nun an das Bein des Wahrsagelehrers.
„Keine Diskussion junger Mann, haben wir uns verstanden?“,
blieb Allison jedoch streng. „Beeil dich, dann kannst du gleich
noch ein paar Minuten hier bei uns bleiben, ansonsten geht es sofort
ins Bett.“
Schmollend schob der kleine Malfoy seine Unterlippe vor und ging zu Ian
um ihm sein Leid zu klagen. Es war doch praktisch nun einen Dad zu
haben, vielleicht konnte der mit der bösen Mama reden. Papa Iaaaaan?“, setzte er an und legte einen sehr leidenden Blick auf.
Allison achtete nicht darauf sondern wandte sich an die nun trockenen
Männer. „Kommt rein, setzt euch, kann ich euch was anbieten?
Dude, schön dass du auch gekommen bist“, es war wirklich
keinerlei Überraschung bei ihr zu spüren, dass der
Wahrsagelehrer ebenfalls erschienen war. Mit einem Schwenk ihres
Zauberstabs beseitigte sie sämtliche Pfützen und schaute dann
alle anderen wieder an.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 22.09.2008 13:43
Postingreihenfolge: DUDE && JOHN && ALLI && IAN
Ian konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt so glücklich
gewesen war. Und dabei hatte er gedacht, dass der Tag nicht mehr besser
werden konnte. Doch nun saß er hier und war Teil einer
fünfköpfigen Familie. Umgeben von Menschen, die er über
alles liebte. Das Schicksal machte manchmal wirklich eigenartige
Scherze, aber diesmal hatte der Dunkelhaarige nichts gegen diese
abrupte Wende in seinem Leben einzuwenden. Es war, als wäre dies
hier genau der Ort, wo er hingehörte. Hier an der Seite von
Allison und Jonathan war sein Platz und egal, wer da kommen mochte, er
würde sich dort nicht mehr vertreiben lassen. Sie waren eine
Familie und gehörten einfach zusammen. Sie waren ein Teil von ihm,
den er schon lange nicht mehr missen wollte.
So ließ er dann auch wohlwollend die nassen Küsse seiner
beiden Lieben über sich ergehen und konnte sich ein Lachen nicht
ganz verkneifen. Die ganze Situation ähnelte fast einer
Bilderbuchgeschichte, aber vielleicht musste das Leben ab und zu wie
ein Märchen erscheinen. Ian hatte zumindest nichts dagegen
einzuwenden, auch wenn seine beiden Wangen gerade mehr als feucht waren
und seine Freundin und sein Sohn ihn halb erdrückten. Es
hätte kein schönerer Moment sein können.
Nur schade, dass irgendwie immer irgendetwas die traute Zweisamkeit
zunichte machte. Wobei man mit dieser Störung wohl hätte
rechnen müssen. Das laute Klopfen an der Tür riss Ian aus
seiner zufriedenen Neuvaterschaft, als schwungvoll auch schon zwei
Männer im Raum standen, die dem Halbrussen nur allzu vertraut
waren.
John und der Dude. Klitschnass, aber scheinbar gut gelaunt.
Unwillkürlich schlich sich ein Grinsen auf Ians Gesicht, als er
die Pfützen mitbekam, die sich langsam aber sich am Boden
bildeten, wo die beiden gerade standen. Kurz blickte der Runenlehrer
aus dem Fenster und betrachtete die Rinnspuren auf der Fensterscheibe,
die der Regen dort hinterließ. Er hatte gar nicht wirklich
mitbekommen, dass ein so heftiges Gewitter aufgezogen war. Gut, er war
ja auch mit gänzlich anderen Dingen beschäftigt gewesen.
Über die Distanz hinweg grüßte Ian die beiden
Männer mit einem amüsierten Lächeln und einem
Kopfnicken. Mit Johns Besuch hatte er ja gerechnet, aber mit dem des
Wahrsagenlehrers? So ganz unverfangen konnte Ian sich da nicht
verhalten, immerhin war dieser Mann es gewesen, der Allison und ihm
erst gestern etwas von Hochzeit und Kindern prophezeit hatte. Und heute
erfuhren sie, dass sie Eltern von Zwillingen wurden und er schlug sich
mit Hochzeitsgedanken herum. Konnte das noch Zufall sein? Er würde
seine Meinung über Wahrsagerei wohl ein wenig revidieren
müssen.
Allerdings kam Ian gar nicht mehr dazu weiter über die
Möglichkeiten der Vorhersehung zu grübeln, da ihm bereits
eine Aufgabe zugedacht worden war, die er doch eigentlich von Anfang an
hatte erledigen wollen. Bloß, das er entweder gerade zu bequem
neben Allison gesessen oder der Besuch von Azazel Muldoon ihn daran
gehindert hatte.
Aufräumen.
Und das ausgerechnet bei ihm, wo er doch selbst nicht der ordentlichste
Mensch war. Nur zu gut konnte Ian den Unwillen seines Ziehsohns
verstehen, der gerade mit gequältem Blick zu ihm kam. In diesem
Moment saßen sie beide wohl im selben Boot.
„Nichts da mit Papa. Wir wollen doch nicht, dass deine Mama uns
beide gleich ins Bett schickt, weil wir unartig gewesen sind und nicht
aufgeräumt haben.“
Allein die Vorstellung belustigte den Runenlehrer. Manchmal musste man
sich eben auch zu Dingen überwinden, die man sonst nicht mochte.
Wobei er es ja fast noch ein wenig einfacher hatte, da er zum
Aufräumen Magie benutzen konnte. Kurzerhand klemmte er sich den
Fünfjährigen unter den Arm und trug ihn zu seinem
ausgebreiteten Mini-Zoo, auch wenn Ian dabei aufpassen musste, dass er
nicht aus versehen auf einen Mini-Hippogreif trat.
„Deine neuen Haustiere wollen mit Sicherheit auch langsam
schlafen gehen und mit Sicherheit fühlen die sich in ihrem
gewohnten Umfeld dabei sehr viel heimischer“, raunte er Jonny
vertraulich ins Ohr. „Wie wär’s? Ich kümmere mich
erstmal um das übrige Schlachtfeld, das wir angerichtet haben, und
danach helfe ich dir deine kleinen Bestien zusammenzusuchen.“
Ein leicht ironischer Unterton schlich sich in Ians Stimme, als er das
Wort ‚Bestien’ formulierte. Sonderlich erpicht war er
eigentlich nicht darauf Jonnys kleine Tiere einzusammeln, aber da sich
die Miniaturwesen langsam aber sich im ganzen Wohnzimmer ausbreiteten,
nahm er das doch lieber in Kauf, als am Morgen von dieser komischen
Feuerkrabbe geweckt zu werden. Und außerdem sprach ja auch nichts
dagegen, wenn er Jonny ein wenig half.
Kurzerhand richtete Ian sich auf und griff dabei nach seinem
Zauberstab. Die passenden Zauber um einen Wohnraum wieder herzurichten
kamen ihm ganz leicht über die Lippen. Kein Wunder, er musste sie
ja auch beinahe täglich anwenden, um nicht in seiner eigenen
Unordnung zu ersticken. So ging es relativ schnell die verteilten
Kissen, verschobenen Stühle und was sonst noch alles durch
Allisons beide ‚Männer’ herumlag wieder an seinen
rechten Platz zu rücken.
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Jeffrey Lebowski
Wahrsagen
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erstellt am 23.09.2008 04:48
Cf- Hütte des Wildhüters
„Ohh ich würde dich gern mit zu Allison begleiten.“
Sprach der Dude mit einem dicken Grinsen und schob sich gleich 3 Bohnen
auf einmal in den Mund. Wobei der Nudel-Erdbeermarmelade-
Currygeschmack gar nicht so schlecht schmeckte und er es in
Erwägung zog sich das selber einmal zu kochen. Vielleicht
würde dies sogar zu einem beliebten Gericht werden.
Das Wetter schien leider nicht besser zu werden, sodass er mit John
durch das grausame Unwetter marschieren musste. Auch wenn sich die
beiden beeilten kamen sie leider doch nicht so schnell am Schloss an
wie der Dude es gern gehabt hätte. Der Grund waren seine tollen
Badelatschen, die bei Regen einfach keinen halt auf den Nasen rasen
fanden und der Dude nur so über die Wiese flutschte und dabei
versuchte das Gleich gewicht nicht zu verlieren. Das Gesamtbild dieses
Versuches ähnelte wohl eher einem exotischen, doch recht lustigen
Paarungstanz.
Als sie dann endlich das Portal zum Schloss erreichten schüttelte
sich der Dude erst einmal, was irgendwie an einen Hund erinnerte und
ging dann mit dem Wildhüter ins Schloss.
Die Art, wie John in das Zimmer seiner Schwester kam amüsierte den
Wahrsagelehrer ungemein, sodass er sich ein Lachen auch nicht
verkneifen konnte. Es war diese freie eigene Art, die der Dude an John
so schätzte und leider bei vielen Menschen vermisste.
„Allison, Ian, es ist schön euch zu sehen. Ich hoffe es ist
nicht all zu schlimm, dass ich mitgekommen bin.“ Sprach der Dude
in einem Ton, der sich so anhörte als hätte er die beiden
seid Jahren nicht mehr gesehen. Eigentlich wollte er die junge Lehrerin
zur Begrüßung auch noch umarmen, doch hatten seine nassen
Klamotten Allison vor diesem Schicksal gerettet. Doch Gott sei dank
hatte die Lehrerin den passenden Zauberspruch parat um die beiden zu
trocknen. Und so Und so war der Dude nach einen kurzen Moment auch
wieder komplett trocken, auch wenn sein Haar nun noch wilder und
wuschliger in alle Richtungen ragte, als es sonst tat. So das der Dude
irgendwie einen Lunkarya Meerschwein ähnelte. Doch mit ein paar
kurzen Glättungsversuchen mit seinen Händen schaffte er es
das alles ein wenig ins liegen zu bringen.
„HEY Jonny.“ Sprach der Dude mit einem dicken grinsen und wuschelte den kleinen kurz durch sein Indianerhaar.
Auf einmal entdeckte der Dude etwas Recht interessantes in einer Ecke
des Zimmers, sodass er gar nicht mehr mitbekam, dass Allison ihn und
John einen Sitzplatz anbot, sondern ging sofort auf die Ecke zu und
warf sich auf die Knie um das entdeckte besser betrachten zu
können. Es war ein kleines Miniaturmondkalb gewesen, dass der Dude
sofort neugierig auf seine Hand nahm und begutachtete. Langsam erhob er
sich dann mit dem Mondkalb in seiner Handfläche und brachte es den
kleinen Malfoy. „Hier ich glaub das ist deins. Weißt du,
das ist ein Mondkalb. In Vollmondnächten machen die einen
wunderschönen und lustigen Tanz. Ich selber dürfte so einen
auch schon mal beobachten.“ Sprach der Dude und reichte den
kleinen das Miniaturtier.
„Da fällt mir ein ich hab da noch was für dich.“
Flüsterte der Dude zu Johnny, versicherte sich kurz das keiner der
anwesenden etwas mitbekam und zog ein kleines Packet hervor, auf dem
groß und deutlich Honigtopf stand. Es enthielt eine Packung
Druhbels Bester Blaskaugummi, ein Lakritzzauberstab und 2 Packungen
Schokofrösche. „ Aber Psssst.“ Flüsterte der Dude
und drückte seinen Zeigefinger auf seine Lippen.
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John Parker
Waldhüter
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erstellt am 23.09.2008 22:43
cf ~ Ländereien - Hütte des Wildhüters
Kurz nachdem John den Raum betreten hatte, war auch schon das laute
Quietschen seines Neffen zu hören, der ihn kurz darauf auch schon
ansprang. Die Tatsache ignorierend, dass er gerade triefend nass war,
fing er den Kleinen aus dem Sprung auf, hob ihn hoch in die Luft und
wirbelte ihn herum. "Na Wirbelwind?" begrüßte er den Kleinen
lachend, bevor er ihn wieder absetzte, wobei er nun auch ein paar
Tropfen in der Wohnung und auf Jonny selbst verteilt hatte.
Mit einem erneuten Grinsen winkte John Ian zu, der ihm zunickte und sah
sich erst jetzt im Wohnzimmer um. Es war das reinste Chaos, was John in
keinster Weise störte. Im Gegenteil. Er fühlte sich auch in
der Unordnung pudelwohl und für ihn brauchte man nun wirklich
nicht aufräumen. "Aye, Schwesterchen. Ein Abstecher zu den Nixen
in den dunklen Tiefen war uns leider nicht vergönnt."
erklärte er schmunzelnd auf Allisons Kommentar hin, während
er Nayeli und Draco begrüßte, die gerade fröhlich auf
ihn zu trotteten, um zu sehen, wer denn da aufgetaucht war.
Mit einem Lächeln kam er aus der Hocke wieder hoch und ließ
sich sehr gern von seiner Schwester die Kleidung trocknen und stellte
auf ihre anschließende Begrüßung zunächst einmal
die zwei Flaschen auf dem Tisch ab, bevor er sich erneut an Allison
wandte, um sie endlich richtig zu begrüßen und im
nächsten Moment hatte er sie auch schon in seine Arme geschlossen
und ihr einen geschwisterlichen Kuss auf die Wange aufgedrückt.
"Einen wunderschönen guten Abend." sagte er dabei grinsend, bevor
er sie wieder los ließ und auf ihr Angebot sich doch zu setzen
einging und mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck ließ er sich
auf der Couch nieder. Dabei verfehlte er nur knapp eines von Jonnys
Miniaturwesen, das nun dabei war auf seine Hand zu klettern. Mit einem
überraschten Gesichtsausdruck blickte John auf seine Hand und hob
das kleine Wesen, bei dem es sich um eine Feuerkrabbe handelte, hoch
und besah es sich genauer. "Allison, ich wusste gar nicht, dass du ein
neues Haustier hast." sagte er mit einem Grinsen, während er der
Feuerkrabbe zusah, wie sie von einem Ende seiner Hand zur anderen lief,
um schließlich seinen Arm hinauf zu marschieren. "Interessant..
Sehr interessant."
Kurz darauf sprang sein Neffe auf seinen Schoß, pflückte die
Krabbe von Johns Arm und trug sie vorsichtig mit einem breiten Grinsen
davon. Schmunzeln hob John eine Augenbraue und sah ihm nach. Er liebte
diesen Jungen einfach, obwohl er ihn noch nicht lange kannte. Jonny war
ihm bereits innerhalb von wenigen Tagen an Herz gewachsen, wobei das
bei John im Allgemeinen ja auch recht schnell ging. "Also, Allilein.
Was gibts Neues?" fragte er schließlich an seine Schwester
gewandt.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 25.09.2008 10:44
Draco und Nayeli
hatten sich, nachdem sie die Neuankömmlinge begrüßt
hatten, in eine Ecke des Wohnzimmers verzogen, sich zusammen gerollt
und beschlossen ein Nickerchen zu machen. Der Trubel war ihnen derzeit
einfach zu groß, was weniger an den Leuten lag, sondern an den
umher fliegenden Dingen, die durch Ians Haushaltszauber wieder an die
Stellen flogen, an die sie normalerweise auch gehörten. Dazu
sprang Jonny noch wie wild umher, um seinen Miniaturzoo einzusammeln,
wobei es manchmal durchaus eher einem einfangen glich. An der Decke
flog unbeirrt und bisher von allen auch unbemerkt ein kleiner
Hippogreif umher und ließ sich schließlich ganz leise auf
einer Lampe nieder, um das Gewusel unter sich zu beobachten.
„Nein, Dude, es ist schön, dass sie da sind“, sagte
Allison und meinte es auch so. Sie mochte den Wahrsagelehrer, auch wenn
ihr seine spontanen Sympathiebekundungen, die er durch Umarmungen so
gerne zeigte, eher unheimlich fand. Das lag aber mehr an ihr als an ihm
und sie machte es ihm nicht mehr zum Vorwurf so wie bei ihrer ersten
Begegnung.
Die Umarmung ihres Bruders erwiderte sie dafür umso inniger und
drückte sich schwesterlich fest an ihn. „Es tut gut dich zu
sehen, wie geht es dir?“, sagte sie leise und knuddelte ihn noch
einmal, ehe er sich auf die Couch fallen ließ. „Jonny hat
erzählt du hast nun auch einen Hund? Wo ist er? Erzähl doch
mal, der Kleine war vollkommen aus dem Häuschen deswegen.“
“Ich bin nicht Klein“, kam es beschwerend aus
einer Ecke in der er gerade hinter einem Stuhl ein Einhorn hervor
holte, nur um im nächsten Moment von dem Dude abgelenkt zu werden.
Jede Ablenkung war dem Kurzen natürlich willkommen, denn
Aufräumen war nach wie vor einfach nur doof, aber Ians Bemerkung,
dass sein neues Spielzeug sich am wohlsten in ihrer Verpackung
fühlten waren natürlich ein tolles Argument gewesen. Naja und
eben die Tatsache dass Jonathan verhindern wollte, dass auch Ian zur
Strafe ins Bett geschickt wurde, denn das traute er seiner Mama
durchaus zu.
“Boah echt?“, fragte er wegen dem Mondkalb nach, “Meinst
du das hier macht das dann auch? Ob Mama mich dann mal wach bleiben
lässt? Wie sieht das aus? Du hast es doch schon gesehen...“,
er setzte sich kurzerhand vor den Wahrsagelehrer, bereit jetzt eine
tolle Geschichte zu hören, als dieser ein kleines Paket heraus
holte. Man hätte meinen können, er habe heute Geburtstag,
weil er nun schon das zweite Geschenk bekam und er sah es mit
leuchtenden Augen an. “Für mich“,
flüsterte er zurück und schaute sich auch ganz geheimnisvoll
um, El duderino dabei unbewusst imitierend. Natürlich konnte der
Kleine nicht lesen und ahnte nicht, was sich in dem Karton befinden
konnte, wobei er auch mit dem Namen Honigtopf nichts anzufangen gewusst
hätte. “Großes Indianerehrenwort“, sagte
er mit ernster Miene auf das Psssst des Dudes hin und schlich unbemerkt
von den anderen in sein Zimmer um sein wertvolles Geschenk zu
verstecken. Jetzt hatte er ein Geheimnis mit dem tollen Wahrsagelehrer,
was ihn ganz aufgeregt machte. Er würde es später, wenn keine
Gefahr mehr war, dass seine Mama ihn erwischte öffnen, jetzt lief
er aber schnell wieder zu dem Mann zurück um ihm seine
Ärmchen dankbar um den Hals zu schlingen und ihn feste zu
drücken. “Danke Dude“, flüsterte er ihm
gerade noch ins Ohr, als er die Frage seines Onkels vernahm und sofort
wieder los trötete. Dass er dabei unangenehm laut in eben Dudes
Ohr brüllte bemerkte er nicht. “Mama watschelt bald,
weil Ian Papa wird und er ist nämlich auch mein Papaaaaa und wohnt
hier. Heiße ich jetzt eigentlich auch Zubarew?“,
strahlend und vor stolz fast platzend schaute er alle an, zum Schluss
den Wahrsagelehrer und doch mit der entsprechenden Frage in den Augen,
die ja nicht einmal unberechtigt war wenn man es aus seiner Sicht
betrachtete.
Allisons Blick jedoch verdüsterte sich einen kurzen Moment. Es gab
wirklich Augenblicke, in denen sie ihrem Sohn am liebsten einen
Knebelzauber aufgehalst hätte. Sie hätte die Neuigkeit gerne
anders verkündet, aber mal wieder lies der Kleine auf abrupte Art
und Weise die Bombe platzen. Mit den Augen suchte sie nach Ian, der
mittlerweile längst mit dem Aufräumen fertig war und sah ihn
verzweifelt an, ging dann zu ihm und fasste ihn an die Hand.
„Ähm ja....“, nun zuckten doch ihre Mundwinkel und sie
konnte ein Grinsen nicht mehr verkneifen, zuckte schließlich mit
den Schultern und überließ es nun ihrem Freund die Neuigkeit
wirklich richtig zu erzählen und auch Jonnys Frage zu beantworten.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 26.09.2008 13:34
Während Ian sich
ganz auf die Haushaltszauber konzentrierte, überließ er es
Allison ihre Gäste ausreichend zu begrüßen.
Außerdem war es in Ians Augen die Aufgabe seiner Freundin John
über die Schwangerschaft zu informieren. Immerhin war er ja auch
ihr Bruder.
Schon komisch. Sollte er sich wirklich jemals dazu überwinden
können Allison einen Heiratsantrag zu machen, würde John
damit automatisch zu seinem Schwager werden. Innerhalb weniger Stunden
bekam Ian eine komplett neue Familie. Neben seiner Lebensgefährtin
jetzt auch noch drei Kinder auf einmal und einen potenziellen
Schwager... Das wollte erst einmal verkraftet werden, aber Ian konnte
nicht anders als sich über diese unerwartete Wendung zu freuen.
Trautes Familienglück im Überfluss, das war etwas, was er in
seiner Jugend nicht gekannt, sich aber stets irgendwie herbeigesehnt
hatte. Und nun hatte er all dies an einem einzigen Tag bekommen.
Durch seine eigenen Gedanken derart abgelenkt, schmiss Ian mit einem
der herumfliegenden Kissen fast eine Lampe um. Nach diesem
Beinaheunglück konzentrierte sich der Runenlehrer mehr auf das
Aufräumen, was ihn jedoch auch davon abhielt weiter über sein
erstaunliches Glück nachzudenken.
Allerdings wusste er eines schon ziemlich sicher. Die Vaterrolle gefiel
ihm. Nach seinen vertrauten Worten war Jonny mit Feuereifer bei der
Sache und sammelte seine Miniaturtiere ein. Das Ian gut mit Kindern
umgehen konnte, war für den Halbrussen ja nichts Neues, denn
ansonsten wäre er wohl kaum Lehrer geworden, doch Vater zu sein
war da noch ein wenig anders. Hoffentlich war er noch genauso, wenn
erst einmal die Zwillinge geboren waren. Die Erziehung eines Kindes von
Anfang an beeinflussen zu können, war ja doch ein wenig komplexer,
als von heute auf morgen einen fünfjährigen Sohn zu haben.
Nach kurzer Zeit war wieder die gewohnte Ordnung in den
Räumlichkeiten hergestellt, sodass Ian sich kurz nach seinem
Ziehsohn umsehen konnte, wie weit dieser mit seinem kleinen Zoo war. Da
auch Jonathan scheinbar alle Tiere gefunden hatte (und wenn nicht
würde Ian eben morgen früh einen kleinen Schock bekommen,
sollte er auf eines der Wesen treffen) konnte er mit sich selbst
zufrieden zu Allison hinübergehen.
Bisher war das Thema Schwangerschaft noch nicht gefallen, aber diesen
Part übernahm Jonny mal wieder freudestrahlend. Allison hatte
wirklich Recht gehabt. Wie gut, dass sie der Schulleiterin morgen in
der Früh selbst einen Besuch abstatten wollten, denn ansonsten
würde vor dem Frühstück wirklich jeder wissen, dass die
Lehrerin für Pflege magischer Geschöpfe und der Lehrer
für Alte Runen Eltern wurden.
Doch wirklich böse konnte Ian seinem neu gewonnenen Sohn nicht
sein, dass er die Überraschung lautstark austrompetet hatte. So
war der Fünfjährige eben und wahrscheinlich würde Ian
irgendetwas fehlen, wenn Jonny eben nicht diese aufgeweckte Art
besäße.
Verlegen kratzte sich der Dunkelhaarige am Hinterkopf und konnte sich
ein verlegenes und zugleich freudiges Grinsen nicht ganz verkneifen.
Der Gedanke Vater zu werden war noch immer ein wenig ungewohnt für
ihn. Obwohl, mittlerweile wurde er ja nicht mehr Vater, er war es bereits. Und ein wenig Vaterstolz auf Jonathan besaß er bereits jetzt schon.
„Tja... es ist wie Jonny gesagt hat. Allison ist schwanger, ich
bin der Vater und du wirst wieder Onkel, John. Wir erwarten
Zwillinge.“
Diesmal fiel Ians Grinsen eindeutig glücklich aus. Er hatte ja
immer über die Leute geschmunzelt, die wegen der Liebe alles durch
eine rosarote Brille sahen, aber momentan fühlte er sich genauso
und es gefiel ihm mehr als gut. Allerdings war Jonathans letzte Frage
auch mehr als berechtigt, auch wenn Ian nicht genau wusste, was er
darauf antworten sollte. Obwohl ihm da spontan mal wieder eine Idee
kam.
„Willst du denn auch Zubarew heißen?“, fragte er den
Jungen mit einem ernsten Ausdruck in den hellen Augen, als er sich
Jonny zuwandte. „Dann müssen wir deine Mama aber
beschwatzen, damit sie das auch tut, damit gleich jeder sieht, dass wir
alle zusammen gehören.“
Abwartend sah Ian seinen Sohn an, konnte sich jedoch auch einen kurzen
Seitenblick auf Allison nicht verkneifen. Ein Hauch von Röte
schlich sich auf sein Gesicht. Natürlich hätte er sich
irgendwie ein passenderes Ambiente gewünscht, um anzudeuten, dass
er sich mit Heiratsplänen herumschlug, aber Jonnys Frage hatte die
perfekte Überleitung geboten und außerdem hatte er es lieber
hinter sich, bevor ihn doch noch der Mut verließ. Hinzu kam ja
noch die Möglichkeit, dass es ja niemandem wirklich aufgefallen
sein könnte, dass Ian indirekt von Hochzeit gesprochen hatte,
schließlich hatte er seine Worte mehr oder weniger
ausschließlich an Jonathan gerichtet. Aber so recht glaubte der
junge Mann dann doch nicht daran.
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Jeffrey Lebowski
Wahrsagen
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erstellt am 30.09.2008 02:01
Der Dude gluckste vor
Freude als der junge Malfoy seine Ärmchen um ich legte. Es war
einfach ein schönes Gefühl gewesen Allisons Sohn eine Freude
zu bereiten auch wenn dies eigentlich nicht geplant war und die
Süßigkeiten eigentlich für den Dudemeister selbst
bestimmt waren. Doch dies musste der kleine Junge ja nicht wissen und
dank der Freude des Jungen bereute el Duderino nichts.
Auf einmal brüllte Jonny irgendetwas in sein Ohr was der Dude
nicht verstand, sondern erst einmal aus Schreck nach hinten auf den
Rücken viel. Dann rappelte er sich wieder auf und betrachtete erst
einmal den jungen Malfoy und verarbeitete die Worte, die man ihn gerade
so unsanft in seine zarten Ohren gebrüllt hatte. Es dauerte einen
Moment, bevor der Dude die Worte des Jungen verdaut hatte und sie auch
langsam einen Sinn ergaben, wobei Ians Worte ihn einen kleinen
Denkanstoss gaben. Sofort, nachdem es auch endlich bei dem Dude klick
gemacht hatte, sprang er auf und drehte sich zu Allison. „DU
ERWARTEST ZWILLINGE?“ fragte der Dude entzückt und
betrachtete die Lehrerin für einen Moment. Tatsächlich, sie
erwartete wirklich 2 wunderschöne Kinder. So konnte doch der Dude
in der Magengegend, ihrem Zentrum des Energieflusses, 2 kleine Energien
leuchten sehen. „Das ist ja wirklich wunderbar.“ Sprach der
Dude wobei ihn dicke Tränen der Freude die Wangen hinunter
kullerten. Nun gab es kein zurück mehr, der Dude befand sich in
einer Euphorie des Glückes und der Freude und diese würde er
auch zutage leben. Ohne auch nur weiter nachzudenken stürmte der
Dude auf Allison zu und umarmte sie herzlich. „Meine herzlichsten
Glückwünsche.“ Sprach der Dudemaster löste sich
von Allison und nahm sich auch schon Ian vor. Auch der Russe wurde von
der wilden Umarmung des Dudes nicht verschont. „Auch dir
herzlichen Glückwunsch.“
„Das ist wirklich, wirklich so fantastisch.“ Sprach er mit
einem dicken Grinsen, wobei ihn immer noch tränen die Wangen
runter liefen. „ Los kommt, das müssen wir feiern.“
Sofort schnappte er sich den kleinen Jonny und tanzte mit ihm durch den
Raum.
tbc: off (neues Forum)
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John Parker
Waldhüter
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erstellt am 02.10.2008 19:32
"Es geht mir gut. Sehr
gut sogar. Konnte das Wetter gemeinsam mit den Kürbissen
genießen. Und wie gehts dir?" erklärte er kurz, während
John sich auf die Couch fallen ließ, die äußerst
bequem war. Die Nachricht, dass er einen Hund hatte, war anscheinend
bereits bei Allison angekommen. John grinste ein wenig verträumt,
als er an den heutigen Morgen dachte.
"Es ist ein irischer Wolfshund und noch ist Hagrid ein Welpe. Aktuell
ist er in meiner Hütte. Bei dem Wetter setzt man ja keinen Hund
vor die Tür." er zwinkerte ihr kurz grinsend zu. "Er ist aber
nicht allein. Sein Bruder Lancelot ist bei ihm. Ich hab ihn heute
morgen bekommen. Rose hat ihn mir geschenkt." erzählte er mit
einem noch immer verträumten Grinsen im Gesicht. Vielleicht
würde er ja Rose' Bruder noch einen Brief schreiben.. Insofern er
sich denn nochmal an seinen Namen erinnerte...
Als John allerdings fragte, was es Neues gab, kam seine Schwester nicht
zum Antworten, da sein Neffe bereits durch die ganze Wohnung rief, was
es Neues gab. Wobei John ein ganz klein bisschen verwundert zu ihr
blickte und einen längeren Moment brauchte, um zu verstehen, was
der kleine Jonny da gerade verkündet hatte. "Zwillinge?"
flüsterte er auf Ians Erklärungen hin und sah noch leicht
ungläubig zu Allison, als der Dude sie bereits in seine Arme
schloß, was Allison keineswegs begrüßte, das war ihr
anzusehen.
John konnte allerdings nicht umhin diesen Umstand mit einem Grinsen
wahrzunehmen. Der Dude schloß sie auch nicht allzu lange in seine
Arme und gleich darauf sprang John auch schon auf, schloß Allison
in die Arme und wirbelte sie wie wild herum. "Das ist ja
großartig! Wundervoll! Seit wann weißt du es denn?!" fragte
er lachend, bevor er sie wieder vorsichtig absetzte, um daraufhin Ian
feste zu drücken. "Gratulation. Das ist wirklich eine der besten
Nachrichten des Tages!" verkündete John freudestrahlend.
Ians Ausführungen, die an Jonny gewandt waren, verstandt John ein
wenig schneller, als noch zuvor Jonnys Kommentar, dass Ian Vater werden
würde. Die Rumflasch bereits in der Hand, drehte er sich in einem
Schwung zu Allison und Ian um. "Eine Hochzeit! Drinks für alle"
Noch immer strahlte er. Der Tag konnte einfach nicht mehr besser werden.
|
Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 03.10.2008 15:07
Allison war noch ganz
auf ihren Bruder konzentriert, so dass sie nicht mitbekam, wie Ian
aufräumte oder was Dude mit Jonny zu schaffen hatte.
„Ein irischer Wolfshund? Oh aber morgen will ich ihn kennen
lernen, dass das mal klar ist“, sie zwinkerte dem Wildhüter
zu, „und wo ist Rose? Ich habe ja fast damit gerechnet, dass du
sie mitbringst“, natürlich war der jungen Frau nicht
entgangen, was sich zwischen John und der Hausmeisterin entwickelt
hatte und sie freute sich für die zwei. Ihrer Meinung nach waren
die beiden das ideale Paar und auch wenn ihr selber die Rothaarige am
Anfang eher Angst gemacht hatte mit ihrer offenen, sehr direkten Art,
fand sie die Irin sehr sympathisch. „Deine Neffe war vollkommen
aus dem Häuschen wegen der beiden Welpen.“
Vermutlich war es allerdings ganz gut, dass John die beiden in seiner
Hütte gelassen hatte, denn auch wenn Ian sich mittlerweile an
Draco und Nayeli gewöhnt hatte, hieß das lange nicht, dass
er seine Angst vor Tieren überwunden hatte. Eigentlich war es
schon ein fast grausames Schicksal für den Halbrussen ausgerechnet
eine Frau zu lieben, deren Arbeit eben mit den Wesen zu tun hatte, die
ihn regelrecht in Panik versetzten.
Während Allison streng ihren Sohn ansah, weil dieser Mal wieder
mit allem so direkt herausplatzte, fiel der arme Wahrsagelehrer
erschrocken nach hinten. Gemeinerweise löschte das den strengen
Blick aus dem Gesicht der Lehrerin und statt dessen musste sie ein
leises Grinsen unterdrücken. „Dude, alles in
Ordnung?“, fragte sie dennoch nach, ehe sie sich mit leicht
verzweifelten Blick an Ian wandte. Aber den schien Jonnys Ausbruch eher
zu amüsieren und er verkündete mit unverhohlenem Stolz, dass
sie Zwillinge erwarteten. Ehe Alli ebenfalls etwas dazu sagen konnte,
war es auch schon der Dude, dessen Stimme laut und deutlich durch das
Wohnzimmer klang. „Ja Zwillinge... aber wusstest du das nicht
längst?“, sie grinste ihn an und dachte mal wieder an die
Begegnung am See, wo er ihr und Ian bereits verkünden wollte,
wieviele Kinder sie kriegen und wann sie heiraten würden. Mit
ihren Gedanken zu beschäftigt bekam sie nicht mit, wie der Dude
sich quasi auf sie stürzte und sie stürmisch umarmte. Ihre
Mimik sprach mal wieder Bände. So sehr es sie rührte, wie
sehr der Kollege wegen der erfreulichen Nachricht aus dem Häuschen
war (ihr waren seine Freudentränen nicht entgangen), hatte sie
immernoch diese Probleme mit der körperlichen Nähe des
eigentlich doch fast fremden Mannes. „Danke Jeffrey... ähm
Dude“, stotterte sie auch augenblicklich und war froh, als nun
Ian die Zuneigungsbekundungen des Wahrsagelehrers abbekam. Sobald
dessen Arme sich von Alli gelöst hatten, trat auch wieder das
glückliche Strahlen auf ihr Gesicht und sie musste sogar laut
lachen, als Dude sich ihren kleinen Sohn schnappte und mit ihm wie wild
durch das Zimmer tanzte. Sie hatte ja mit vielem gerechnet, aber nicht
mit dieser ausgelassenen Freude des Kollegen, den es doch eigentlich
kaum betraf und der sich dennoch einfach selbstlos für die junge
Familie freute. Es war das erste Mal, dass Allison den Mann von sich
aus am liebsten spontan umarmt hätte...
Aber sie kam gar nicht dazu, den Gedanken weiter auszuführen, denn
da wurde sie auch schon von ihrem Bruder herzlich umarmt und dann wie
wild herum gewirbelt, so dass sie im ersten Moment gar nicht wusste wie
ihr so wirklich geschah. Leicht hilfesuchend schaute sie Ian an, als
dieser nun ebenfalls von John umarmt wurde, grinste dabei allerdings
von einem Ohr zum anderen. Irgendwie konnte sie sich gerade bildlich
vorstellen, wie ihr Brüderchen mit den Zwillingen hantieren
würde, ihnen Grimassen schnitt, nur um ihr glucksendes Lachen zu
hören... ach wie er vorher schon über die Ländereien und
durchs Schloss rannte, überglücklich vor Freude, dass die
Zwillinge überhaupt auf der Welt waren.
Als Ian jedoch auf Jonathans Frage wegen des Nachnamens antwortete
runzelte Alli kurz verwirrt die Stirn. So intelligent sie auch sonst
war, im Augenblick war sie etwas begriffsstutzig und wunderte sich,
wieso sich die Wangen des Mannes rot färbten, den sie über
alles liebte. Im Gegensatz zu ihr schienen alle anderen aber sofort
begriffen zu haben um was es ging.
“Klar will ich das, wir sind doch eine Familieeeee, nicht wahr Onkel John?“,
wandte sich der kleine Malfoy vom Arm des Dude hilfesuchend an den
Wildhüter, der seinerseits sofort von Hochzeit sprach.
Noch immer etwas baff starrte Alli auf die Rumflasche in der Hand ihres
Bruders und dann wieder zu Ian. Wollte er sie wirklich heiraten? Nach
den paar Wochen? Wow... sie legten wirklich ein irrwitziges Tempo vor,
vor allem wenn man bedachte, dass sie sich mit allem Zeit lassen
wollten. Aber... es hatte sich eh alles so gänzlich anders
entwickelt als sie gedacht hatten. Sie trug seine Kinder unter ihrem
Herzen, sie wusste dass er der Mann war, mit dem sie den Rest ihres
Lebens verbringen wollte, so kitschig sich das auch anhörte, aber
sie war sich einfach sicher. Das war ihr schon vorher klar gewesen,
ansonsten hätte sie wohl gar nicht gefragt, ob sie nun zusammen
ziehen würden, aber sie hatte wirklich nicht geahnt, dass Ian an
Hochzeit dachte.
Allison hatte längst die anderen im Raum anwesenden ausgeblendet
und sah nur noch Ian. Da dieser nach wie vor Jonny anschaute, legte sie
ihm eine Hand an die Wange und zwang ihn so sie anzusehen.
„Möchtest du das wirklich?“, fragte sie ganz leise
nach. Trotzdem war die stille Freude und die Hoffnung in ihrer Stimme
zu hören und auch ihre Augen funkelten bereits entsprechend.
„Warum?“, fragte sie schüchtern nach, sprach aber
gleich weiter. „Ich kann mir nichts schöneres vorstellen
deine Frau zu werden, aber... aber du darfst nicht denken, dass ich das
nur wegen der Babys will“, sprach sie ihre Befürchtungen
aus. Zwar beschleunigte die Schwangerschaft anscheinend alles, aber das
war für sie wirklich kein Grund zu heiraten. Damals bei Jonny
hatte sie seinen leiblichen Vater auch nicht geehelicht, weil es sich
falsch angefühlt hatte, Kinder waren also wirklich keine
Gründe für solch einen Schritt, nicht ihrer Meinung nach. Sie
hoffte inständig, dass Ian das wusste und sie hoffte genauso, dass
es ihm da wir ihr ging. Er sollte sich nicht verpflichtet fühlen,
sondern wenn dann diesen Schritt tun, weil er sie liebte und sich
genauso wie sie sicher war, dass sie beide füreinander bestimmt
waren. Wobei... eigentlich zweifelte sie gar nicht daran, dass es eben
so war. Sie wusste wie er empfand, er zeigte es immer wieder... sie
gründeten eine Familie, bzw. nein, eigentlich waren sie ja schon
eine, so wie sich das anhörte wollte er sogar Jonathan
adoptieren... nur so würde der Kleine Ians Namen tragen
können, wieso also nicht heiraten? Zubarew... Allison Zubarew....
Jonathan Zubarew.... Mr. und Mrs. Zubarew... das klang vollkommen
ungewohnt, aber unwillkürlich strahlte die junge Frau, schlang
beide Arme um ihren Mann, schmiegte sich weich an ihn und
küsste ihn liebevoll. „Ich sehe es genau wie du, dass jeder
sofort sehen sollte, dass wir zusammen gehören...“,
flüsterte sie und hatte noch immer vergessen, dass außer ihm
und ihr noch andere in dem Raum waren.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 06.10.2008 13:19
Ian hörte nur mit
halbem Ohr zu, als Allison und John über irgendwelche Hunde
sprachen, die der Waldhüter geschenkt bekommen hatte. Tiere waren
für ihn noch immer ein Thema, das mit äußerster
Vorsicht zu genießen war. Zwar hatte sich seine Phobie
mittlerweile ein klein wenig abgemildert, doch vollständig
überwunden hatte er sie noch lange nicht. Vielleicht würde er
das auch nie, doch mittlerweile hatte Ian gelernt, gewisse Tiere zu
akzeptieren. Darunter fielen in erster Linie Draco und Nayeli und
vielleicht würde er sich irgendwann auch mit Johns Hunden
anfreunden, aber im Moment war der Runenlehrer einfach froh, dass John
die Tiere nicht mitgebracht hatte.
Über die Anwesenheit der Hausmeisterin hätte er sich hingegen
ehrlich gefreut. Er mochte die rothaarige Irin, die für ihn
irgendwie typisch Hogwarts war. Ian hatte keine Ahnung, ob dieses
Schloss immer von solchen Individuen bevölkert wurde, doch nach
den eineinhalb Monaten, die er jetzt bereits hier war, gehörten
Leute wie John, Rose, Dude oder Tonks für ihn einfach zum
Inventar. Menschen, die einfach sie selbst waren ohne sich darum zu
scheren, was andere über sie denken mochten, hatten es ihm
ziemlich angetan.
Das die Nachricht von Allisons Schwangerschaft wie eine Bombe
einschlagen dürfte, war Ian allerdings von vornherein irgendwie
klar gewesen. Dass sie dann jedoch eine solche Welle der Begeisterung
lostraten, überrumpelte selbst den Halbrussen.
War Ian bei der herzlichen Umarmung des Duden noch ein wenig verdutzt,
konnte er sich kurz darauf ein Lachen kaum noch verkneifen, als ihn
auch noch John freudestrahlend in seine Arme schloss. Es tat gut zu
wissen, dass es Leute gab, die sich ehrlich für einen freuten,
obwohl man noch nicht allzu lange miteinander bekannt war. Aber mit
John hatte er sich ja ohnehin von Anfang an sehr gut verstanden und
auch, wenn die erste Begegnung mit Dude am See ein wenig
ungewöhnlich gewesen war, war der Wahrsagenlehrer doch aufgrund
seiner Angst vor Hasen und seiner ganzen restlichen Art Ian sehr
sympathisch.
Er konnte gar nicht anders, als in einem Fort zu grinsen. Im Gegensatz
zu Allison nahm er die Umarmungen relativ gelassen, auch wenn er vor
einigen Monaten noch den kühlen Russen gegeben hatte. Hier in
Hogwarts war er wohl sehr schnell aufgetaut. Einer der Gründe,
weswegen Ian sich so sicher war, dass er genau hierher gehörte.
Schon lange hatte er sich an einem Ort nicht mehr so wohl gefühlt,
auch wenn er Durmstrang immer sehr gemocht und geschätzt hatte.
Aber vielleicht wurde es langsam mal an der Zeit, dass er seiner
britischen Seite wieder mehr Beachtung schenkte.
Als John jedoch laut vernehmlich das Wort ‚Hochzeit’
ausposaunte, konnte der Dunkelhaarige nicht anders, als leicht verlegen
irgendwo hinzustarren, bloß nicht in Richtung Allison. Er hatte
keine Ahnung, wie sie reagieren würde und mittlerweile war er sich
auch gar nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee gewesen war, hier
und jetzt davon anzufangen.
Das war einer jener Augenblicke, indem man sich wünschte, dass
sich am liebsten der Boden auftun sollte, um einen zu verschlucken. Nur
leider passierte so etwas in den seltensten Fällen, weswegen Ian
geradezu spürte, wie sich seine Gesichtsfarbe weiter in Richtung
Rot abwandelte.
Unsicherheit spiegelte sich in seinen blauen Augen, als Allison ihn
praktisch dazu zwang, sie anzusehen. Er wusste nicht, was er sagen
sollte. Jedes Wort schien ihm das Falsche zu sein und doch glomm ein
kleiner Funke der Hoffnung auf, als Allison zu sprechen begann. War es
vielleicht möglich, dass sein unverhoffter Themenwechsel ein
positives Ende nehmen konnte?
„Natürlich möchte ich das“, erklärte er
leise, aber leidenschaftlich. Unverwandt blickte er seiner Freundin in
die braunen Rehaugen, während er die anderen drei Anwesenden
ebenfalls fast vergessen hatte. Selbst John mit seiner Rumflasche drang
im Augenblick nicht in seine Gedanken durch, denn im Moment gab es nur
ihn und Allison und die unausgesprochene Frage zwischen ihnen.
Sanft nahm Ian das Gesicht seiner Freundin in die Hände und
küsste sie leicht auf die Stirn. Wie sehr er diese Frau liebte...
„Weil ich dich liebe, das ist der Grund. Ich liebe dich. Und ich
liebe Jonathan. Und das in einem Maß, das ich nicht einmal zu
hoffen gewagt hätte. Vielleicht beschleunigen die Babys unsere
ganze Beziehung ein wenig, doch das ändert nichts an der Tatsache,
dass du die Frau bist, die ich an meiner Seite haben möchte.
Für den Rest meines Lebens. Bisher habe ich einfach nur so
dahingelebt. Mir war nicht einmal wirklich bewusst, dass mir etwas
fehlen könnte, bis ich dich traf. Ich möchte dich nicht
heiraten, weil ich es als meine Pflicht ansehe, sondern weil ich immer
für dich da sein will und für die Kinder. Weil ich
spüre, dass ich hier hingehöre und weil ich dich nie mehr
verlieren möchte.“
Jedes einzelne Wort drückte seine Gefühle für Allison
aus. Sanft strich Ian mit dem Daumen über ihre Wange. Dieser Tag
war einfach... unbeschreiblich einzigartig. Am Morgen erfuhr er, dass
er Vater werden würde, am Nachmittag besaß er dann auf
einmal einen fünfjährigen Sohn und am Abend war er verlobt.
Er konnte sich das verdutzte Gesicht seiner Mutter schon lebhaft
vorstellen. Aber genau das war es, was er wollte.
„Willst du meine Frau werden?“, fragte er leise in den Raum
hinein ohne Allison aus der Umarmung zu entlassen, als sie sich an ihn
geschmiegt hatte. Im Prinzip eine überflüssige Frage, denn
die Antwort hatten sie sich beide bereits selbst durch ihr Verhalten
gegeben. Was immer die Zukunft für sie beide bereithalten
würde, sie würden es zusammen durchstehen. Aus einem ganz
einfachen Grund: Weil sie sich liebten.
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John Parker
Waldhüter
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erstellt am 06.10.2008 20:04
John grinste erneut.
Er wusste natürlich, dass seine Schwester ebenso begeistert von
der Tierwelt war, wie er selbst auch. Da wunderte es ihn natürlich
nicht, dass sie neugierig auf seinen neuen Freund war. "Aye. Komm doch
nach dem Frühstück vorbei? Wenn du Glück hast bin ich
dann sogar schon wach." gab er mit einem Zwinkern zurück. "Rose
hab ich seit heute mittag nicht mehr gesehen. Ich vermute mal, dass sie
sich einen gemütlichen Abend vor ihrem Kamin macht." Ein wenig
verträumt strich John sich über seinen Bart und stellte sich
vor, wie Rose wohl gerade vor ihrem Kamin saß und in die Flammen
starrte.
"Die Welpen waren auch ganz aus dem Häuschen, als Jonny mit ihnen
gespielt hat." gab John mit einem Grinsen zurück, als er daran
dachte, wie der Kleine sich mit den Welpen ins Getümmel
gestürzt hatte. "Kommt ganz nach dir." fügte er mit einem
erneuten Zwinkern hinzu.
Nachdem allerdings die Bombe geplatzt war und John mit seinem Kommentar
anscheinend für leichte Verwirrung gesorgt hatte, schienen Ian und
Allison die Welt um sich herum vollkommen zu vergessen. Ganz im
Gegenteil zu seinem Neffen, der sich hilfesuchend an ihn wandte.
Noch immer von einem Ohr bis zum anderen strahlend nahm der dem Dude
den Kleinen ab und hatte ihr kurzerhand mit einem Arm hochgehoben.
"Aye. Wir sind eine Familie." erklärte er strahlend und
beobachtete dabei seine Schwester und Ian, die gerade nur noch Augen
füreinander hatten, was allerdings aufgrund der aktuellen
Situation auch kein Wunder war.
Als Ian Allison schließlich die Frage aller Fragen stellte,
wirbelte John seinen Neffen wild durch die Luft. Jonny konnte mit
dieser Reaktion allerdings nicht allzu viel anfangen. Wie auch? Der
Kleine hatte die Frage Ians mit Sicherheit gar nicht richtig verstehen
können. Weshalb John den Kleinen kurz darauf auch wieder absetzte
und sich zu ihm hinhockte, um ihm das Ganze auf seine Art zu
erklären. "Allison und Ian werden jetzt ganz offiziell eine
Familie mit einer riiiiiesigen Party. Die beiden werden nämlich
heiraten, weißt du?" Jonny schien kurz zu überlegen, bevor
er den Kopf schief legte. "Eine Party? Gibts da auch Geschenke?"
John lachte. "Ja, Geschenke gibts auch und wenn du dich anständig
benimmst, kriegst du was ganz Besonderes." erklärte er dem kleinen
mit einem Zwinkern. "Aye, Matrose?"
tbc: Büro der Hausmeisterin
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 06.10.2008 23:22
„Hey nichts
lieber als das“, sagte sie begeistert, „ich wette Jonny
freut sich auch dich zu besuchen. Und die zwei“, sie zeigte mit
dem Daumen über ihre Schulter und meinte den Drachen und den Hund,
die beide aneinander gekuschelt in einer Ecke lagen, „sind ja
immer schon lange vor uns bei dir, wenn es heisst wir besuchen dich.
Wow irischer Wolfshund, das wird an ganz schönes Kaliber“,
schon ihr gemeinsamer Vater hatte einen Faible für Tiere und
magische Wesen gehabt, was Allison von ihm anscheinend in die Wiege
gelegt bekommen hatte. Aber nicht nur sie, denn ihr Bruder nannte die
gleiche Eigenschaft sein eigen und auch ihr kleiner Sohn war von diesem
Virus
besessen. „Vielleicht kommt er ja auch auf seinen Onkel?“,
sie zwinkerte ihm fröhlich zu. Sie freute sich, dass er bei ihr
war, wir immer eigentlich, und genoss die gemeinsame Zeit. Wenn sie
bedachte wie einsam sie vor ein paar Monaten noch gewesen war und wie
grundlegend sich jetzt ihr Leben verändert hatte... Ob es doch so
etwas wie das große Schicksal gab? Hatte es so sein sollen? Sie
hatte immer den Drang gehabt wieder in ihre alte Heimat zurück zu
kehren, zumindest in dessen Nähe... sie hatte immer gewusst, dass
sie dort ihr zu Hause finden würde und hatte all die Jahre
gezögert, weil ihr doch der Mut gefehlt hatte. Und nun war sie
hier, hatte ihren Bruder gefunden, dazu auch noch Ian, den Mann, den
sie über alles liebte... wer wusste schon, ob es nicht eben genau
deswegen jetzt erst zu ihrer Heimkehr gekommen war...
Nachdem als es zu dem Thema Hochzeit gekommen war, hatte Allison
wirklich ihr komplettes Umfeld ausgeblendet. Wenn man sie jetzt gefragt
hätte, hätte sie nicht einmal mehr sagen können, an
welchem Ort sie sich genau befand. All ihre Sinne waren einzig auf Ian
gerichtet, in dessen Armen sie sich so sicher und geborgen fühlte.
Trotzdem blieb auch die gewisse Anspannung, wie ernst es Ian wirklich
war... im Prinzip kannte sie ja eigentlich seine Antwort, trotzdem war
sie unsicher... sie brauchte diese Rückversicherung und er tat
anscheinend nichts lieber als das. Es schauderte sie vor lauter
Glück, als er sie so zärtlich hielt und küsste. Jedes
seiner Worte zeugte von der Liebe die er empfand und die sie selber mit
der gleichen Intensität erwiderte.
Allison wollte etwas erwidern, aber sie wurde so von ihren
Gefühlen so überrollt, dass sie nicht ein Wort hervor
brachte. Ihr Hals war wie zugeschnürt und ihre Augen schimmerten
verdächtig, strahlten gleichzeitig allerdings vor lauter
Glückseligkeit. Instinktiv schmiegte sie sich noch ein bisschen
enger an Ian, verschmolz ihren Blick mit seinem und jede Faser ihres
Körpers zeugte von der Fülle der Emotionen, die sie für
ihn empfand.
Seine Frage, nein nicht seine sondern die Frage aller Fragen,
war eigentlich wirklich nicht mehr nötig, denn sie hatten sich
eigentlich schon gesagt, was sie wollten und doch bedeutete sie im
Moment für Alli alles. Spontan rollten ihr Tränen über
die Wangen. Tränen des Glücks und der Rührung. Sie hatte
nie geglaubt jemals so etwas erleben zu dürfen, hatte aber auch
alle Sehnsüchte in dieser Richtung tief in sich vergraben. In ganz
besonders einsamen Stunden hatte sie vielleicht manchmal vor sich hin
geträumt, aber niemals hatte sie geahnt, wie solch ein Augenblick
wirklich war. Man konnte es nicht beschreiben oder gar verstehen, wenn
man es nicht selber erlebt und empfunden hatte.
Die junge musste ein paar Mal schlucken, ehe sie überhaupt in der
Lage war zu sprechen, nickte zunächst und als sie endlich ihre
Stimme wieder unter Kontrolle hatte, waren ihre Worte nur leise.
„Ja, ich wünsche mir nichts mehr als deine Frau zu
werden“, der Schluss war schon fast ein Schluchzen, als sie ihn
zu sich herab zog und ihn innig küsste.
Egal was kommen würde, sie wusste dass sie gemeinsam alles bestehen würden, als Mann und Frau... eine Familie.
Es war Jonathan, der das junge Paar wieder in das Hier und Jetzt holte,
denn seinen lauten Jubelschrei nach der Erklärung seines Onkels
(und natürlich der Aussicht auf ein Geschenk) konnte man gar nicht
ignorieren. „Aye aye Captain“, salutierte er erst brav und
ganz zackig, sofern das in seinem Alter möglich war, und
stürmte dann auf seine Eltern zu, umfasste einfach von jedem ein
Bein und knuddelte sie.
Nur langsam löste sich Allison von ihrem zukünftigen Mann und
wirkte vollkommen (aber auf positive Art) Mitgenommen, schaute zu wie
ihr Sohn Ian die Ärmchen entgegen reckte, damit dieser ihn in die
Arme nahm.
Erst jetzt strahlte Allison Dude, aber vor allem auch John an.
„Hattest du nicht eben was von feiern gesagt?“, fragte sie
lachend, gab Ian und Jonny noch einen Kuss auf die Wange, ehe sie ihrem
Bruder vor Glück überschäumend, aber noch immer
Tränen vergießend um den Hals fiel.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
|
erstellt am 08.10.2008 08:37
Samstag, 22. Oktober 2011
Es war noch relativ früh am Samstagmorgen, als Ian langsam
erwachte. Den Schlaf noch nicht ganz abgeschüttelt, versuchte der
Runenlehrer einen Blick aus dem nahe gelegenen Fenster zu erhaschen,
sah jedoch nichts anderes als Eisblumen und eine leicht beschlagene
Scheibe. Allem Anschein nach war es in der Nacht eiskalt geworden, was
den Halbrussen irgendwie gutgelaunt stimmte. Kälte war ihm
immerhin lieber als übermäßige Wärme, aber
wahrscheinlich änderte sich das Wetter im Laufe des Tages ohnehin
wieder. Wie die letzten Wochen auch schon.
Kurz blickte Ian zu seiner noch immer schlafenden Freundin
hinüber. Nein, mittlerweile musste er sie ja seine Verlobte
nennen. Ein liebevolles Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als
er – wie sooft in den letzten Tagen – an jenen
schicksalhaften Mittwochabend zurückdachte, an dem er Allison die
Frage der Fragen gestellt hatte und was sie darauf geantwortet hatte.
Seit diesem Abend konnte nichts seine Hochstimmung drücken,
weswegen Ian ständig darauf achten musste, dass er nicht mit einem
völlig verklärten Lächeln durch die Gänge
Hogwarts’ schritt.
Mochten die Zeiten gerade auch noch so unsicher und gefährlich
sein, er war so glücklich wie noch nie zuvor in seinem Leben. Und
daran hatte auch die Lehrerkonferenz nichts ändern können,
die am Freitagabend einberufen worden war. Es war ja zu erwarten
gewesen, dass die Sicherheitsvorkehrungen für den heute
anstehenden Hogsmeadbesuch noch zusätzlich verschärft wurden.
Dass nun auch ein Apparierbann über das kleine Zaubererdorf in der
Nähe der Schule lag, war Ian ganz recht so. Das hatte zwar die
Bewohner von Hogsmead nicht unbedingt erfreut, aber auch sie hatten
dafür eine Notwendigkeit gesehen.
Was Ian jedoch nach wie vor ein wenig erheiterte, war die Reaktion der
Schulleiterin, als Allison und er ihr davon erzählt hatten, dass
sie Eltern werden würden, zusammenziehen und heiraten wollten. Ihm
war ja klar gewesen, dass Minerva McGonagall nicht gerade begeistert
sein würde, aber viel dagegen sagen hatte sie auch nicht
können. Was passiert war, war nun einmal passiert und jede andere
Entscheidung lag einzig und allein im Ermessen der zukünftigen
Eltern. Dass sie diese Entwicklung jedoch nicht an die große
Glocke hängen sollten, wie die Schulleiterin gesagt hatte,
verstand sich allerdings von selbst.
Sanft strich Ian seiner Verlobten eine ihrer schönen dunklen
Haarlocken aus der Stirn und betrachtete ihr schlafendes Gesicht. Kaum
zu glauben, dass in ihrem Bauch zwei neue Leben heranwuchsen. Ihre
gemeinsamen Kinder. Manchmal konnte Ian sein Glück kaum fassen. Es
war ein Gefühl, als würde er auf Watte gehen. Nichts erschien
mehr allzu dramatisch oder von großer Bedeutung zu sein. Jetzt
verstand er, wenn jemand sagte, er würde vor Glück platzen.
Leicht küsste er Allison auf die Stirn, um seiner
überschwänglichen Freude ein wenig Luft zu verschaffen. Im
Augenblick sah er noch keine Notwendigkeit das Bett zu verlassen.
Diesen Moment der Ruhe und des Friedens gönnte er sich jetzt,
bevor es daran gehen würde, die restlichen Vorbereitungen für
Hogsmead zu treffen. Er war bereits neugierig, wie es in dem Dorf
aussah, das er bisher nur vom Hörensagen kannte. Allerdings
würde er wohl kaum viel Zeit haben sich eingehend umzusehen,
immerhin stand es für ihn an erster Stelle ein wachsames Auge auf
die Schüler zu haben.
Aber darüber wollte er jetzt noch nicht nachdenken. Lieber noch
ein wenig das angewärmte Bett und die Nähe von Allison
genießen, das war es, was er gerade einfach nur wollte.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
|
erstellt am 08.10.2008 10:44
Ians leichten Kuss
durchaus im Schlaf spürend, seufzte Allison ganz leise und
schmiegte sich instinktiv näher an seinen Körper an,
kuschelte sich im angenehm warmen Bett neben ihn, erwachte aber noch
nicht. Wie jede Nacht seit Mittwoch, wo ihr Freund sie gefragt hatte,
ob sie seine Frau werden sollte, träumte sie die schönsten
Szenarien von Hochzeiten. Dabei war sie nie ein sonderlich ‚durch
die rosa Brille‘ guckender Mensch gewesen, aber wie auch, es gab
ja nie einen Anlass dazu. Vielleicht verstärkte sich bei ihr
dieser Umstand zusätzlich durch die Schwangerschaft. In
wissenschaftlichen Abhandlungen wurde oftmals erläutert, wie
seltsam sich werdende Mütter benahmen: Angefangen dabei, dass sie
natürlich den Drang hatten ein Nest zu bauen bis dahin, dass sie
auf einmal alles kleine einfach nur süß fanden, selber
absolut verniedlichten.
Das spiegelte sich nun auch in ihren Träumen wieder, die von der
bevorstehenden Hochzeit handelten und wohl so ziemlich jedes Klischee
bediente, was man sich nur denken konnte.
Am Mittwoch Abend waren sie doch sehr spät ins Bett gekommen, denn
natürlich hatte John und auch der Dude es sich nehmen lassen,
ausgiebig auf die Schwangerschaft und die zukünftige Ehe
anzustoßen. Allison und Ian hatten sich aber auch nicht
drängen lassen müssen, denn das alles war ein guter Grund
gewesen um ausgiebig zu feiern. Die werdende Mutter selber war dabei
ziemlich froh, dass sie keinen Alkohol zu trinken brauchte, denn sie
hatte noch immer gut in Erinnerung wie es ihr ergangen war, nachdem sie
von John erfahren hatte, dass er ihr Bruder war und sie beide zusammen
einigen Rum vertilgt hatten. Ihm hatte das natürlich wenig
ausgemacht, sie hatte am nächsten Morgen deutlich darum gebetet,
einfach nur sterben zu dürfen.
Dafür hatte, sehr zur Freude des Wildhüters, Ian ordentlich
mit gebechert, war aber am nächsten Morgen so fit als sei nichts
gewesen. Allison war unsagbar glücklich, dass sich ihr
zukünftiger Mann und ihr Bruder so blendend verstanden... sie
waren eine Familie.
Die Nachricht was ihre Schwangerschaft und die bevorstehende Ehe mit
Ian anbelangte, hatte die Schulleiterin wohl ziemlich unvorbereitet
getroffen. Aber wie sollte es so sein, wer rechnete denn mit sowas.
Für sie selber waren diese Entwicklungen ja überraschend
gewesen, da konnten Außenstehende es wohl kaum ahnen. Außer
dem Dude vielleicht, der sich so unsagbar für die jungen Leute
gefreut hatte, dass Allison ihn am Mittwoch Abend zum Abschied herzlich
umarmt hatte. Die Freude von Minerva schien sich offensichtlich in
Grenzen zu halten, wer konnte es ihr verübeln, wobei Parker sich
gar nicht so sicher deswegen war. Ein paar Mal hatte sie den Eindruck
gehabt, dass über das Gesicht der eisernen Lady so etwas wie
Rührung gehuscht war, immer nur für Sekundenbruchteile zu
sehen, als hätte sie Schwierigkeiten die strenge Maske aufrecht zu
erhalten. Allison und Ian hatten ihr versichert, dass sie alles daran
setzen würden, dass die Geburt der Zwillinge und eben auch die
Schwangerschaft selber weder den Unterricht noch die im nächsten
Jahr statt findenden Prüfungen stören würden. Selbst
wenn die Babys da waren, war es ihnen möglich, normal ihren
Aufgaben nach zu gehen. Zwar würde alles genau organisiert werden
müssen, man musste sich untereinander absprechen, aber es war
möglich. Wenn alle Stricke reißen würden, müssten
sie ein Kindermädchen besorgen, wobei das für Alli selber nur
als Notlösung in Betracht gezogen werden konnte.
Erstaunlicher Weise hatte sie noch kein Schüler auf ihre
Schwangerschaft angesprochen und sie hatte auch kein entsprechendes
Getuschel vernommen, dabei war sie sich eigentlich sicher gewesen, dass
alleine durch Jonathans überschäumende Freude, die ihn seit
den überraschenden Nachrichten, erfasst hatte, schon bald das
ganze Schloss bescheid wüsste. Es war einfach sein Naturell alles
und jedem mitzuteilen, was ihn gerade beschäftigte, ob die Leute
es nun hören wollten oder nicht. Auch die Kollegen hatten noch
nichts verlauten lassen, aber die junge Lehrerin war sich im Klaren,
dass es nur noch eine Frage der Zeit sein könnte, bis das der Fall
war.
Spätestens wenn in der nächsten Woche der Umzug von Ian in
ihre Gemächer statt finden würde, wüssten einige
Bescheid.
Donnerstags war außerdem ein weiterer Brief von Laura Grey
angekommen. Deren arme Eule hatte wirklich zerzaust ausgesehen, was
aber kein Wunder war nach dem furchtbaren Gewitter samt orkanartigem
Sturm, durch den sie geflogen sein musste. In ihrem Antwortschreiben
hatte sie Emily und ihre Mutter für den Samstagnachmittag nach
Hogwarts eingeladen. Jonny war schon wieder ganz aus dem Häuschen
seine Schwester dann endlich wieder zu treffen und hatte schon einiges
beschlossen, was er ihr zeigen wollte, schließlich war Hogwarts
ja ein einziges Abenteuer wie er fand.
Jetzt aber lag Allison nach wie vor dicht neben Ian geschmiegt und ihr
Körper begann sich zu regen, ein sicheres Zeichen dafür, dass
sie langsam wach wurde. Ihre Hand wurschtelte sich verschlafen unter
Decke zu Ians nacktem Bauch, legte sich sanft auf diesen und
streichelte ihn zart, legte ein Bein über seine und öffnete
verschlafen ihre rehbraunen Augen. „Guten Morgen“,
nuschelte sie mit noch sehr verschlafener Stimme und gab ihm einen Kuss
auf die Schulter, weil diese gerade am nächsten zu ihren Lippen
war. „Du bist ja schon wach.... gut geschlafen?“, es war
eigentlich unmöglich, aber sie kuschelte sich noch enger an ihn,
als wolle sie in ihn hinein kriechen und genoss die friedliche Ruhe,
die von ihm ausging.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 11.10.2008 09:04
Langsam und
beständig malte Ian kleine, sanfte Kreise auf dem Rücken
seiner Freundin, die sich langsam aber sicher zu regen begann. Am
liebsten wäre es dem Runenlehrer gewesen, wenn sie beide einfach
und für immer hier nebeneinander hätten liegen und die
Gegenwart des jeweils anderen hätten genießen können.
Solche Wunschträume äußerte er in Gedanken in letzter
Zeit sehr häufig, wie er mittlerweile festgestellt hatte. Mit
Sicherheit war Allison also nicht die Einzige, die auf der
berühmt-berüchtigten Wolke Sieben schwebte und alles ein
wenig verklärt sah. Das erging ihm durchaus genauso, aber die
Reaktionen von ihnen beiden erschienen ihm in seinen Augen relativ
normal. Beim Barte Merlins, sie würden heiraten, sie würden
bald drei Kinder haben... es gab so viele gute Gründe, warum sie
derzeit eine rosarote Brille trugen und Ian trug sie recht gerne,
zumindest wenn sie unter sich waren. Dennoch versuchte er durch seine
Liebe zu Allison seine Tätigkeit als Lehrer nicht zu locker zu
nehmen. Das wäre ja auch noch schöner, wenn er wegen der
Liebe plötzlich zum zahmen, kleinen Schoßhündchen der
Schüler mutieren würde. Zwar nahm Ian seinen Unterricht auch
so schon relativ gelassen, doch ein Verzicht auf Hausaufgaben wäre
ihm deswegen niemals in den Sinn gekommen.
Doch noch wollte er jeglichen Gedanken an Schule, den Hogsmead-Besuch,
den Besuch bei seinen Eltern oder den Besuch von Jonnys Halbschwester
aussperren.
Früher war ihm gar nicht bewusst gewesen, wie verführerisch
ein warmes Bett und eine schöne Frau neben sich sein konnten. Ja,
ohne Zweifel hatte er sich in den zwei Monaten, seitdem er hier in
Hogwarts war, verändert. Und das durchaus zum Positiven, wie er
immer wieder gerne feststellte. Es war ganz ohne Zweifel richtig
gewesen, sich als Begleitperson für den Schüleraustausch zur
Verfügung zu stellen, denn ansonsten wäre ihm wohl das Beste
in seinem bisherigen Leben entgangen.
Mittlerweile regte sich seine Verlobte immer mehr und schmiegte sich
noch enger an ihn, was Ian zum Anlass nahm, um seine Hand in Allisons
braunen Locken zu vergraben und ihr einen weiteren Kuss auf die Stirn
zu hauchen. Konnte ein Morgen eigentlich noch schöner beginnen?
„Gute Morgen“, sagte er mit vom Schlaf noch leicht rauer
Stimme und lächelte leicht, was seine sonst so kühlen Augen
wie ein Stück Himmel strahlen ließ, auch wenn dieser
draußen gerade noch dunkel war. Mit Sicherheit würde es noch
einige Stunden dauern, bis es wirklich hell geworden war. Zumindest,
wenn es nicht wieder regnete, was er allerdings nicht hoffte. Bei Regen
würde der Hogsmeadausflug ein mittelschweres Desaster für die
Schüler werden und wohl auch für die Lehrer und Auroren, die
zum Schutz der Kinder da sein würden. Auch wenn schlechtes Wetter
irgendeinem unerwarteten Zwischenfall immer noch vorzuziehen war.
„Ja, ich habe gut geschlafen. Ich brauche nie besonders viel Schlaf. Muss an dem stressigen Beruf liegen.“
Ein kurzes, noch ein wenig verschlafenes Grinsen huschte über das
Gesicht des Halbrussen, als er daran dachte, dass ihr gemeinsames Leben
in ein paar Monate noch um ein Vielfaches stressiger werden würde.
Aber genau das hatte er immer gewollt, da nahm er etwas Stress gerne in
Kauf. Im Gegenteil. Es gab keinen schöneren Stress, als durch die
eigenen Kinder verursacht. Fragte sich nur, ob Ian das in einem Jahr
noch genauso sah, wenn das tägliche Windelnwechseln in vollem
Gange sein würde.
„Habe ich dich geweckt?“, fragte er nach, während er
nach wie vor ohne Unterlass Kreise auf dem Rücken seiner Freundin
malte. Und ein Gutes hatte die unerwartete Schwangerschaft von Allison
außerdem noch. Mit dem Frühsport nahm sie es seitdem nicht
mehr ganz so genau, was Ian auch ganz recht so war, nachdem sein erster
Joggingversuch nach langer Abstinenz in enormem Seitenstechen, einer
halben Herzattacke und der Begegnung mit dem Dude geendet hatte.
Außerdem hatten sie so frühmorgens mehr Zeit, um gemeinsam
im Bett zu bleiben. Zumindest bis Jonathan, Draco oder Nayeli kam, um
die Erwachsenen aus dem Bett zu schmeißen. Aber mit den Dreien
war um diese Uhrzeit wirklich noch nicht zu rechnen, zumindest hofft
Ian das einfach mal. Bei Kindern wusste man ja nie, wie er mittlerweile
festgestellt hatte.
In seiner Rolle als Jonnys Vater hatte er sich zumindest erstaunlich
leicht eingefunden. Es machte Spaß mit dem Kleinen herumzubalgen,
auch wenn er sich dabei öfters mal von Drache oder Hund
überrumpelt fühlte, die ihn augenscheinlich mehr als ins Herz
geschlossen hatten. Ständig musste er sich gegen einen von Beiden
erwehren, wenn sie versuchten ihn abzuschlecken, aber selbst das nahm
er inzwischen mit stoischer Gelassenheit hin. Es war eben doch alles
eine Frage der Gewöhnung.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 11.10.2008 14:30
Allison seufzte wohlig
während Ian ihr liebevoll den Rücken streichelte und
fühlte sie im Augenblick einfach nur wohl. Genau wie er
wünschte sie sich eigentlich nichts mehr, als einfach für
immer hier mit ihm so liegen zu können, seine Nähe zu
genießen und die unfreundliche, kalte Welt einfach außen
vor zu lassen. Es war schon beinahe unanständig, wie
glücklich sie beide derzeit waren, wo ihr Umfeld da draußen
durch die Rückkehr der Todesser in einem Chaos zu versinken
drohte. Aber die junge Frau schaffte es einfach nicht ihre rosarote
Brille abzusetzen, aber musste es denn sein? Musste man automatisch mit
in Leid versinken, weil die Düsternis zurück kehrte? Oder
konnte man nicht eben auch durch einfaches Glücklichsein dem
ganzen auf eine Art trotzen?
Seit sie am Mittwoch von ihrer Schwangerschaft erfahren hatte und
vermutlich ebenfalls durch die Gewissheit Ians Frau zu werden, strahlte
sie von innen heraus, schien regelrecht zu leuchten. Dankbarerweise
hatten sich auch die von Miss Mercier mitgegebenen Medikamente Alli in
sofern geholfen, dass es ihr nicht mehr so elend ging. Zwar
verspürte sie nach dem Aufstehen morgens nach wie vor eine leichte
Übelkeit und zu ihrem Leidwesen konnte sie auch keinen Kaffee mehr
trinken ohne dass sich ihr Magen zusammen zog, wo sie diesen doch immer
liebevoll als ihr Lebenselixier betitelt hatte, aber es war alles lange
nicht mehr so schlimm wie noch zuvor.
Und auch wenn Parker vor lauter Liebe, Glück und was alles so dazu
gehörte platzen könnte, wirkte sich das genauso wenig auf
ihre Arbeit aus wie bei Ian. Das eine hatte mit dem anderen für
sie nichts zu tun und sie trennte streng Beruf und Privates. Vielleicht
war dem einen oder anderen Schüler zwar aufgefallen, dass sie ein
bisschen anders wirkte, aber das waren nur Äußerlichkeiten,
denn alles andere war genauso wie zuvor. Allerdings war Allison ja eh
eine eher freundliche Lehrerin, wenn auch in gewisser Hinsicht streng,
aber es machte eben die Mischung aus beidem aus fand sie.
Am Donnerstag hatte sie jedoch einen Ausflug in ganz anderes
Gefilde gewagt. Daniel Fagon hatte sie zu sich in den
Krankenflügel rufen lassen, wodurch sie und Ian überhaupt
erst erfahren hatten, was dem Zaubertranklehrer geschehen war. Sie
mochte den schüchternen, jungen Mann, hatte im Lehrerzimmer schon
einige sehr interessante Gespräche mit ihm geführt und die
Tatsache, dass er mit ihrem zukünftigen Mann befreundet war tat
ihr übriges. Daniel hatte sie gebeten seine Doppelstunde zu
vertreten, da er selber durch seinen schweren Unfall natürlich
nicht in der Lage dazu war und Alli hatte natürlich sofort
zugesagt. Das Thema selber stellte dabei keinerlei Problem für sie
dar, denn neben ihrer besonderen Fähigkeiten bei magischen Wesen
war sie durchaus auch in anderen Bereichen gut ausgebildet, der Vorteil
wenn man Bücher als seine Freunde ansah und Einsamkeit mit dem
Aneignen neues Wissens kompensierte.
In Anbetracht der Tatsache was Fagon geschehen war, hatten allerdings
weder Ian noch sie selber bisher erwähnt, was es bei ihnen selber
derzeit für Neuigkeiten gab, nicht weil sie es ihm vorenthalten
wollten, es war einfach in den Hintergrund gerückt.
Der Vertretungsunterricht war etwas vollkommen neues für sie
gewesen, hatte ihr allerdings großen Spaß gemacht und so
hatte sie mit großer Freude später Daniel berichten
können, dass die beiden Unterrichtsstunden sehr gut verlaufen
waren.
Allison bekam eine Gänsehaut, als Ian seine Hand in ihren Haaren
vergrub und ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte. Es war immernoch
unfassbar für sie wie sehr ihr Körper jedes Mal auf seine
Berührungen reagierte und sie konnte von sich behaupten bereits
süchtig danach zu sein. Sie hob etwas den Kopf und küsste ihn
ihrerseits, ehe sie ihn angrinste. „Es wird in ein paar Monaten
wohl eher so sein, dass du für jede Minute Schlaf dankbar sein
wirst fürchte ich“, sie lachte leise und konnte sich schon
vorstellen, wie Ian in dem großen Sessel sitzen würde,
schlafend während auf seiner Brust eines seiner Kinder ruhte.
„Nein, du hast mich nicht geweckt und selbst wenn... bin ich
dankbar, so habe ich die Möglichkeit mit dir noch etwas Ruhe zu
genießen“, sie lächelte ihn an und gab ihm dann einen
sanften Kuss. Wer wusste schon wie lange Jonathan noch schlafen
würde, gemeinsame Momente waren einfach zu kostbar und Allison
freute sich über jede Gelegenheit, mit Ian die Zweisamkeit
genießen zu können, was sie eigentlich seit Mittwoch jeden
Morgen bereits taten, denn sie hatte seit dem davon abgesehen, ihr
morgendliches Joggen zu verfolgen. Nicht weil sie dachte, es wäre
nicht gut für die Kinder... das war Blödsinn. Aber ihr war
eben doch noch morgens etwas übel und zusammen mit Sport
würde dies nur noch schlimmer werden. Daher ließ sie es erst
einmal bleiben... ihr würde ja nicht auf ewig morgens schlecht
sein, hoffte sie zumindest.
Statt dessen nutzte sie die Ruhe aus und ließ sich in ihren
Gefühlen treiben, schmuste mit Ian und befand, dass das wohl die
schönste Möglichkeit war einen neuen Tag zu beginnen.
Allison hatte gerade angefangen ihr Umfeld aus ihrem Bewusstsein zu
verdrängen, weil ihre Sinne sich nur auf ihren Verlobten
konzentriert waren, als sie glaubte ein leises Klopfen an der Türe
zu hören.
„Hast du das gehört?“, fragte sie leise und hatte ein
kleines bisschen Mühe sich von Ian zu lösen. Ein Bellen aus
Jonathans Zimmer zeugte davon, dass da wirklich jemand geklopft hatte,
denn Nayeli hatte es anscheinend ebenfalls gehört... zu ihrem
Leidwesen, denn durch das Bellen würde ihr Sohn sicher wach und
vorbei war es mit der Ruhe.
Grinsend verzog Allison ein bisschen gespielt gequält das Gesicht,
gab Ian dann noch einen letzten Kuss und erhob sich seufzend aus dem
Bett. „Ich geh mal nachsehen“
Schnell griff sie noch nach ihrem Morgenmantel, denn sie hatte
lediglich ein eher knappes, seidenes Nachthemdchen an, was nur wenig
von ihrem Körper bedeckte, und war noch dabei den Mantel
zuzubinden, als sie die Tür öffnete.
„Oh... guten Morgen Daniel“, begrüßte sie ihren
Kollegen freundlich, als sie erkannt hatte, wer dort bei ihr geklopft
hatte, „komm doch rein“, forderte sie ihn auf, denn auf den
Fluren zog es empfindlich und die behagliche Wärme in ihren
Räumlichkeiten drängte sich bereits nach draußen.
„Wie geht es dir?“
Mit einem Knall flog die Kinderzimmertür gegen die Wand und Jonny
kam in Begleitung von Hund und Drache heraus gestürmt.
Während die beiden Tiere auf den Zaubertranklehrer zurannten,
wobei Draco eher etwas Abstand hielt im Gegensatz zu Nayeli, die ihn
freudig ansprang, lief der Kleine direkten Weges zu Ian, lautes
Indianergeheul anstimmend und sprang auf das große Bett,
geradewegs auf den Bauch seines Stiefvaters. „Guten
Morgäääääään Papaaaaaa“, sang
er nahezu, umarmte den Mann herzlich und gab ihm einen feuchten Kuss
auf die Wange.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
|
erstellt am 14.10.2008 13:58
DANIEL && ALLISON && SOPHIE && IAN
Ein zufriedenes, glückliches Lächeln lag auf den Lippen des
Runenlehrers, während er einfach nur seine Freundin im Arm hielt
und nichts tat, außer sich an ihrer Gesellschaft zu erfreuen. Es
war erstaunlich, wie sehr ihn Kleinigkeiten mittlerweile zufrieden
stellen konnten. Niemals hätte er es für möglich
gehalten, dass es ihn einmal erfreuen könnte, einfach nur im Bett
zu liegen und die Decke anzustarren, während neben ihm eine Frau
lag, die er über alles liebte und mit der er mittlerweile verlobt
war.
Apropos, eigentlich hatte er ja noch einen kleinen Anschlag auf Allison
vor, von dem sie natürlich noch nichts erfahren durfte. Sein
Heiratsantrag war derart überraschend gekommen – sowohl
für ihn als auch für Allison – dass er eine wichtige
Sache komplett außer Acht gelassen hatte. Der Verlobungsring.
Bisher hatte er noch nicht die Zeit gefunden, um die Schule zu
verlassen und in London auf die Suche nach einem passenden Stück
zu gehen. Aber vielleicht brauchte er das auch gar nicht, denn wenn er
sich recht entsann, befand sich im Besitz seiner Mutter ein
Schmuckstück, das Ians Großmutter einst gehört hatte.
Ein filigran gearbeiteter Saphirring. Zwar hatte Ian mehr mit dem
Gedanken an einen Diamanten gespielt, aber man musste ja auch sehen,
was das Budget so hergab. Außerdem war Allisons zweiter Vorname
Saphira und passte ein Saphir da nicht viel besser dazu?
Egal, noch war ja ein wenig Zeit, um sich zu entscheiden, denn so wie
es derzeit aussah, würde Ian die nächsten Tage ohnehin nicht
nach London kommen. Heute stand Hogsmead und der Besuch von Laura und
Emily Grey an, und morgen würden er und seine kleine Familie seine
Eltern besuchen.
Leicht hob Ian den Kopf, als Allison überraschend fragte, ob er
das auch gehört habe. Was meinte sie? Zwar hörte er nun, dass
Jonathans Hündin angefangen hatte zu Bellen – was bedeutete,
dass sein Ziehsohn wahrscheinlich auch gleich im Zimmer stand –
doch ansonsten war nichts an seine Ohren gedrungen. Aber vielleicht lag
das auch einfach nur daran, dass er in jenem Moment mit den Gedanken
ganz woanders gewesen war und einfach nur noch hatte genießen
wollen, anstatt sich auf seine Umwelt zu konzentrieren.
Ein unbestimmbares Brummeln zeugte von Ians Meinung über die
unerwartete und ungewollte Störung, zumal Allison nun auch noch
aufstand, um nachzusehen, wer da etwas von ihr wollte. Denn noch waren
das hier offiziell ihre Räumlichkeiten, auch wenn er mittlerweile
schon mit einem Bein hier eingezogen war. Seine eigenen
Räumlichkeiten bestanden nur noch der Form halber, aber das
würde sich im Laufe der nächsten Woche wohl auch ändern.
Mit gespitzten Ohren hatte Ian sich halb aufgerichtet und lauschte nun,
was an der Tür so vor sich ging, denn um die Ecke sehen hatte er
eindeutig noch nicht zu seinen Spezialitäten gemacht. Doch
wirklich viel verstehen konnte der Halbrusse nicht, weswegen er schon
mit dem Gedanken spielte, ebenfalls aufzustehen und den Besucher seiner
Freundin näher ins Auge zu fassen. Man musste ja auch
schließlich Bescheid wissen, denn welche Person kam schon um
diese Uhrzeit zu den privaten Räumlichkeiten einer Lehrerin? Das
erforderte höchste Wachsamkeit von Allisons Verlobtem.
Ian hatte schon halb ein Bein aus dem Bett geschwungen, als lautes
Indianergeheul ihn kurzzeitig in seiner Bewegung innehalten ließ.
Bevor er reagieren konnte, war Ian auch schon von dem kleinen Indianer
überrannt worden und brauchte zunächst einige Augenblicke, um
wieder zu Atem zu kommen, da Jonny geradewegs auf seinem Bauch gelandet
war.
„Uff, Jonny! Ich bin doch kein Trampolin“, stöhnte der
junge Lehrer halbherzig und konnte sich ein Grinsen doch nicht ganz
verkneifen, zumal der Fünfjährige nun auch wieder nicht so
schwer war. Höchst vergnügt begann Ian seinen neu gewonnenen
Sohn durchzukitzeln, um sich frei zu bekommen. Die ganze Aktion
verwandelte das elterliche Bett allerdings in einen unordentlichen
Haufen aus Decken, Kissen und Laken. Nun ja, mittlerweile hatte sich
Allison schon ein wenig an die Unordnung gewöhnt, die ihre beiden
‚Männer’ da tagtäglich veranstalteten, wenn sie
miteinander herumtobten. Mit einem kleinen Zauber war das ganze schnell
wieder in Ordnung gebracht. Also, nichts allzu dramatisches.
„Guten Morgen, Großer“, raunte Ian dem Jungen nun ins
Ohr, bevor er ihm spielerisch durch die dunklen Locken fuhr.
Morgendliches Herumtollen hatte früher sonst auch nicht zu Ians
Vorlieben gehört, doch mit Jonathan war so etwas an der
Tagesordnung und stören tat er sich mittlerweile auch nicht mehr
daran. Auch wenn es für Ian nach wie vor unbegreiflich war, wie
man so kurz nach dem Aufwachen schon so agil und munter sein konnte...
Kinder eben.
Ein wenig außer Atem vom Herumalbern mit Jonathan, glaubte Ian mittlerweile sogar drei
verschiedene Stimmen zu hören. Allisons Stimme hätte er
inzwischen wohl auch unter Tausenden wieder erkannte, doch wer waren
die anderen beiden? Zwei Besucher um diese Uhrzeit? Herrje, hoffentlich
war nicht wieder irgendetwas passiert.
Immerhin besaß der Halbrusse noch soviel Geistesgegenwart, um
sich ein T-Shirt überzuziehen. Noch zu gut erinnerte er sich an
den Morgen, an dem er Allison ganz zu Beginn ihrer so jungen Beziehung
halb nackt die Tür geöffnet hatte. Das wollte er sich diesmal
gegenüber den unbekannten Besuchern ersparen. Dennoch trug er nur
noch lediglich eine Unterhose, als er mit Jonny auf den Schultern in
den Wohnraum kam und dabei wirklich ein wenig wie der Vater des Jungen
aussah, wie er da mit unordentlichen dunklen Haaren dastand und sich
zwei seiner Kollegen gegenüber fand.
„Daniel. Sophie. Guten Morgen.“
Ein wenig verdutzt schaute Ian schon drein, als er die Beiden sah,
schließlich war ihr Erscheinen nicht unbedingt geplant gewesen.
Aber wo sie halt schon mal da waren, wäre es wohl mehr als
unhöfflich gewesen, sie wieder hinauszuschmeißen. Zumal er
Daniel seit einiger Zeit zu seinen Freunden zählte. Außerdem
war er mehr als froh zu sehen, dass der Zaubertränkelehrer nach
seinem langen Aufenthalt im Krankenflügel wieder halbwegs fit zu
sein schien.
Kurz nahm Ian sich die Zeit, um Jonny von seinen Schultern
herunterzulassen, denn mittlerweile schien der Kleine ganz erpicht
darauf zu sein, die beiden Neuankömmlinge auf ebenso
stürmische Art und Weise zu begrüßen, wie Drache und
Hund es mit Sicherheit bereits getan hatten. Stellte sich jetzt also
nur noch eine Frage. Wieso waren die beiden hier?
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Daniel Fagon
Zaubertränke
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erstellt am 16.10.2008 17:01
» Sonstige Orte | Krankenflügel
Der kühle Zugwind in dem Flur ließ Daniel in seinem doch
etwas dünnen Hemd leicht schaudern, doch immerhin verzog sich
durch die Kälte nun auch der letzte Rest von Müdigkeit,
sodass er nun hellwach war. Ein Seitenblick zu dem großen Fenster
gegenüber Allisons Tür zeigte, dass es draußen wohl
noch um einiges kälter war, waren die durchsichtigen Scheiben doch
im Moment von einem filigranen Netz von Eisblumen überzogen, die
aber wohl schon bald geschmolzen sein würden. Am noch recht
dunklen Himmel war ausser einigen, allmählich verblassenden
Sternen nichts zu sehen. Neumond, erinnerte Daniel sich. Gut für Vincent und Remus...oh nein, ich hab immer noch nicht mit Remus gesprochen!
Verärgert über sich selbst dachte er daran, wie er Vincent
vor drei Tagen – war es wirklich schon so lange her? Im
Krankenflügel war ihm recht schnell sein Zeitgefühl abhanden
gekommen, sodass er einen Moment inne hielt und kurz nachrechnete. Ja, drei Tage.
- versprochen hatte, mit Remus, dem einzigen anderen Menschen hier im
Schloss, der Vincents Schicksal wohl so wirklich nachvollziehen konnte,
zu sprechen. Und dieses Gespräch war nicht das einzige, was er
noch erledigen musste, denn immer noch wollte ihm der so sonderbare
Patronus von Mittwoch Morgen nicht aus dem Kopf gehen, er wollte
unbedingt bald in der Bibliothek mehr über Patroni – ein
Thema, mit dem er sich nie wirklich ausführlich beschäftigt
hatte – in Erfahrung bringen. Und natürlich der
Animagusunterricht mit Jennifer und die Reise nach Paris mit Caitlin
nicht zu vergessen!
Beim Gedanken an Paris verspürte er mal wieder die inzwischen
vertraute Mischung aus Nervosität und Vorfreude und noch etwas
anderem, das er nicht so recht definieren konnte... die Tür, die
sich direkt vor ihm öffnete, lenkte Daniel erst einmal von der
geplanten Reise ab: Allison stand vor ihm, ihre Hände gerade dabei
einen Morgenmantel zuzubinden. Hab ich sie gerade aus dem Bett geworfen?
Sofort meldete sich Daniels Gewissen, was darin resultierte, dass
Allison als Begrüßung erst einmal eine etwas umfangreiche
Entschuldigung zu schenken. Ihr Angebot, doch herein zu kommen, war ihm
wiederum etwas unangenehm, denn obwohl es schön war, trotz der
frühen Stunde so freundlich willkommen geheißen zu werden,
wollte er sie auf gar keinen Fall länger als nötig aufhalten,
schließlich war Wochenende und wohlmöglich hatte sie
eigentlich vorgehabt, den Tag ruhig angehen zu lassen, oder wollte
gerade zu ihrer morgendlichen Joggingrunde aufbrechen. Was auch immer
Allison vorgehabt hatte, ein ausgesperrter Kollege hatte sicherlich
nicht auf ihrem Plan gestanden. Doch er spürte bereits, wie die
kostbare Wärme der Privaträume Allisons hinaus in den kalten
Flur floh, und wollte nun nicht auch noch für ihre bald sicherlich
vollkommen unterkühlte Wohnung verantwortlich sein. So stand er
nach einem etwas leisen „Danke“ schon mit einem Fuß
in Allisons Räumen, als sich in eben jenen plötzlich
unüberhörbar eine Tür geöffnet wurde und Allis Sohn
gemeinsam mit Nayeli und dem kleinen Drachen, der Daniel schon damals
auf der Lehrerkonferenz aufgefallen war, herausstürzte, wobei
Jonny recht schnell wieder in einem anderen Raum verschwand und
jemanden, bzw. „Papa“ mit lauter Stimme einen Guten Morgen
wünschte.
Ian?!, fragte Daniel sich entgeistert, denn niemanden
sonst würde Allis Sohn wohl auf diese Art begrüßen,
wurde jedoch schnell von Nayeli abgelenkt, die ihm zur
Begrüßung beinahe das Gleichgewicht geraubt hatte, was von
Daniel jedoch nur mit einem Lächeln und einem etwas spielerischem
Kraulen quittiert wurde – er mochte Hunde, so wie er eigentlich
alle der Canidae mochte: Wenn man sich öfters selbst in einen der
ihren verwandelte, bildete man irgendwann ein besonderes Band mit
ihnen. Daniel hatte gar keine Zeit, um nun irgendetwas zu tun oder zu
sagen, denn nun waren die Schritte einer weiteren Person auf dem Gang
vernehmen; Sophies Schritte, die nun auf sie zukam. Zulief, um genau zu
sein, denn offensichtlich hatte auch Sophie sie bemerkt und eilte nun
hierher, was schließlich in einer etwas stürmischen
Begrüßung inkl. Umarmung endete. „Ah... Hallo,
Sophie“, erwiederte Daniel diese Begrüßung etwas
weniger euphorisch, jedoch mit diesem leichten Lächeln, das Sophie
immer wieder schaffte auf seine Züge zu zaubern. Ihre
offensichtlich sehr gute Laune färbte ab und lenkte ihn sogar
für einen kurzen Moment davon ab, dass er sich gerade eigentlich
immer noch in Grund und Boden schämte, weil er Alli aus dem Bett
geschmissen hatte. Diese ganzen Umarmungen waren ihm allerdings immer
noch etwas suspekt, auch wenn er sich inwischen nun wirklich
allmählich dran gewöhnt haben sollte.
Die kurze Atempause, die sich bot, als Sophie nun Allison umarmte,
nutzte Daniel um vorsichtig über Allisons Schulter hinweg in die
Räume zu schauen, nach Ian Ausschau haltend. So wie Jonny
geklungen hatte, war er wohl anwesend... Diese Theorie wurde kurz
darauf beweisen, als nun auch Ian im Türrahmen auftauchte, gerade
aus dem Schlafzimmer gekommen – anscheinend hatte er heute hier
übernachtet. Oh. Na toll. Das hätte er sich eigentlich denken können – hatte er aber nicht. Oh nein, jetzt hab ich nicht nur Alli, sondern beide aus dem Bett geworfen und wohlmöglich bei wer weiß was gestört!
Ians Begrüßung, die nicht sonderlich begeistert über
den frühen Besuch klang, bestätigte seine Befürchtungen
nur noch. Eilig wiederholte Daniel noch mal seine Entschuldigung
für die unverschämt frühe Störung, wobei man ihm
wohl doch recht deutlich ansehen konnte, wie unangenehm ihm die
Situation war, und versuchte nun eilig sein Problem mit der Tür zu
erklären, die kurze Erzählung mit einem etwas verzweifeltem
„Und ähm, könntest du... könntet ihr ... mir kurz
eure Handglocke leihen oder diese Beschwörungsformel sagen?“
Kurz kam ihm in den Sinn, wie seltsam das ganze Szenario hier im Moment
aussehen musste: Ian in dem Zimmer, Sophie auf dem Flur, er und Alli
jeweils zur Hälfte in der Tür und im Flur bzw. Zimmer, und
Nayeli mittendrin. Ein kurzes Lächeln zuckte über sein
Gesicht, wurde jedoch schnell wieder von dem bittenden Hundeblick, den
er sich mal von Nayeli abgeguckt hatte und mit dem er Alli und Ian nun
taxierte, abgelöst.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 17.10.2008 17:49
Allison versuchte
immer wieder Daniels Entschuldigungsschwall zu unterbrechen, aber es
war offensichtlich wie unangenehm ihrem Kollegen die Situation war. Und
wer, wenn nicht sie, konnte ihn da besser verstehen? Er war
ähnlich schüchtern wie sie, vermutlich wünschte er sich
im Augenblick einfach ein Loch, was sich unter ihm auftat um zu
verschwinden. „Es ist wirklich in Ordnung Daniel, nun komm
endlich rein“, sagte sie freundschaftlich warm und lächelte
ihm herzlich zu, wollte ihm etwas von seiner Verlegenheit und seiner
Befangenheit nehmen und tatsächlich tat er endlich den ersten
Schritt.
„Wie kommen wir...?“, setzte sie zu einer Frage an, als
hinter ihr von Jonny die Tür aufgeknallt war und ihr Sohn zu Ian
lief. Die junge Frau musste lachen, schien förmlich zu strahlen
und schüttelte dann grinsend den Kopf, vor allem als der Hund den
armen Daniel beinahe umgeworfen hätte. „Willkommen in
unserem Chaos, Nayeli ist gut, Sitz! Lass den Ärmsten nun in
Ruhe“, wies sie ihr Haustier an, was auch sofort reagierte, wenn
auch nur für kurz. Hatte ja schließlich auch niemand davon
gesprochen wie lange sie sich hinsetzen sollte und wo sie sich doch so
über den Besuch freute, der sie auch noch so breitwillig kraulte.
„Es gab mal Zeiten, da hatten diverse Tiere Respekt vor mir, aber
anscheinend...“, sie verdrehte gespielt die Augen.
Gerade als sie Daniel bitten wollte doch ganz rein zu kommen, damit es
in der Wohnung nicht genauso kalt wurde wie auf den zugigen Fluren,
waren herbeieilende Schritte zu hören und kurz darauf flog ihre
Freundin erst Daniel und schließlich ihr selber in die Arme.
„Sophie!“, stieß Allison sichtlich erfreut auf und
drückte die Frau herzlich an sich. Seit deren Rückkehr hatten
sie sich nicht mehr gesehen und nicht einmal die Zeit gehabt alle
Neuigkeiten auszutauschen. „Wie geht es deinem Bruder“,
fragte sie daher sofort, ging aber schon fast davon aus, dass es ihm
besser gehen musste, da dessen Schwester wohl ansonsten nicht so
fröhlich alle begrüßt hätte.
„Komm rein, mir ist das so eindeutig zu kalt“, sagte sie
endlich entschlossen und schloss nun die Tür hinter den beiden,
denn mittlerweile war es ihr doch etwas frisch um die Beine geworden.
Jonny kam angerannt, nachdem er zusammen mit Ian das Wohnzimmer
betreten hatte, beide wohl neugierig wer die Besucher waren und tat was
er immer tat bei solchen Gelegenheiten. „Daniiiiiiiel, Sophiiiiiiiiiiie“,
krähte er, drückte erst das Bein des Mannes um sich dann in
die Arme der Frau zu werfen und ihr einen feuchten Kuss auf die Wange
zu drücken. “Kommt ihr bei uns frühstücken?
Mama? Papa? Dürfen die zwei? Wir sind doch jetzt eh alle wach,
oder? Ihr bleibt doch? Klar bleibt ihr!“, fragte er gleich
und wartete gar keine Antwort der Besucher ab. Der Kleine freute sich
nun mal über alles und jeden und die die er mochte hatte er nunmal
gerne um sich.
Allison konnte nicht anders und musste schon wieder lachen. Ihr Sohn
das Chaoskind, aber seine Idee war doch gar nicht schlecht. Sie alle
hatten kaum Zeit gehabt in der letzten Zeit, ein Frühstück
wäre da sicher genau das richtige. Zumal... sie wandte sich um und
sah Ian bedeutungsschwanger an, denn beide ihre Freunde wussten weder
etwas von der Schwangerschaft noch von der bevorstehenden Hochzeit. In
den letzten beiden Tagen hatten sie, wenn sie abends alleine gekuschelt
hatten, nachdem Jonny endlich eingeschlafen war, durchaus schon mal
darüber nachgedacht, wie alles werden würde, wen sie sich als
Paten vorstellen konnten usw. Dabei waren natürlich auch die Namen
ihrer beider Freunde gefallen...
„Von mir aus sehr gerne, ich bin sicher, wir haben uns
viel zu erzählen“, sagte sie daher leicht schmunzelnd,
nachdem sie sich durch Blicke mit ihrem Verlobtem stumm ausgetauscht
hatte und glaubte, dass es ihm Recht wäre.
„Wozu brauchst du das Glöckchen Daniel?“, fragte sie
nun aber nach und zeigte auf den Kaminsims wo ihres stand.
„Natürlich kannst du es dir gerne leihen, was ist denn
los?“ Selbst wenn sie gewollt hätte, bei dem Blick
hätte sie ihm gar nichts abschlagen können, im Gegenteil...
er erinnerte sie gerade ziemlich deutlich an Nayeli, wobei auch Draco
diesen Blick durchaus beherrschte. Jonny und Ian sowieso stellte sie
gedanklich fest und fragte sich einen Moment amüsiert, ob ihr
ganzes Umfeld sie eigentlich mit dieser Art von Blicken manipulierte.
„Setzt euch doch“, sagte sie den beiden Freunden,
„ich bin sofort wieder da“ Schnell ging sie nochmal ins
Schlafzimmer um in eine Jogginghose und einen Pulli zu schlüpfen,
denn der Gedanke die ganze Zeit halbnackt zu sein behagte ihr dann doch
nicht. Nachdem sie sich das noch vom Schlaf ungekämmte Haar zu
einem Zopf gebunden hatte, kehrte sie auch schon wieder um und begann
sich in der Küche nützlich zu machen.
Derweil überließ sie Ian das Gespräch mit dem Besuch,
deckte den Tisch, brühte Kaffee auf (für sich selber jedoch
einen dieser Kräutertees, die Caitlin Mercier ihr wegen der
morgendlichen Übelkeit empfohlen hatte....) und bereitete mit
Hilfe ihres Zauberstabes, weil es einfach schneller ging, ein
köstliches Rührei zu, dessen Duft schon bald den ganzen Raum
erfüllte.
„Kommt ihr?“, rief sie schließlich alle an den Esstisch und setzte sich selber.
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Sophie Chelle
Muggelkunde
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erstellt am 18.10.2008 13:33
cf: Privatgemach Sophie Chelle
„Guten Morgen,
Ian“ , grüßte Sophie den Runenlehrer und lächelte
den kleinen Johnny auf dessen Schultern an. Ian, Alli und der kleine
Johnny waren wirklich schon wie eine richtige Familie, es war für
sie so schön, dass Glück von den dreien anzusehen, dass
manchmal schon Tränen der Rührung in ihr aufstiegen. Was gab
es schon Schöneres und Besseres auf der Welt als Familie? Das
Gefühl niemals alleine zu sein und dass immer jemand für
einen da war, wenn man jemanden brauchte? Das Gefühl immer
jemanden zu haben, zu dem man gehen konnte, wenn man ein Problem hatte,
der einen niemals zurückweisen würde? Auch Daniel
begrüßte sie , allerdings klang er etwas seltsam und Sophie
musste nur einen Blick in sein Gesicht werfen, um zu wissen, was los
war: Er fühlte sich anscheinend unwohl, aber warum? Sie wusste
natürlich, dass Daniel extrem schüchtern war und sie konnte
dies auch gut nachvollziehen, sie selbst war auch ziemlich
zurückhaltend, aber sie versuchte dann einfach, immer besonders
freundlich zu sein und so konnte sie ihre Schüchternheit oft ein
bisschen verbergen, aber neben Daniels Schüchternheit kam auch
noch dazu, dass ihm eben sehr, sehr viele Dinge peinlich
waren, etwas was Sophie dann doch nicht so recht verstand. Allison war
sowohl ihre , als auch Daniels Freundin, was war denn schlimm oder
ungewöhnlich daran, ihr einen kleinen Besuch abzustatten? Sie
zupfte Daniel am Ärmel, um seine Aufmerksamkeit von Allis
Privaträumen (die seine Augen nach irgendetwas abzuschen schienen,
so schnell wie sie sich von links nach rechts und von rechts nach links
bewegten) wieder auf sich zu lenken. „Du hast mir gefehlt. Na
gut, ich war nicht lange weg, aber es ist trotzdem komisch, so weit weg
gewesen zu sein.“, sagte sie mit ihrem typischen Lächeln auf
dem Gesicht und hätte ihn am liebsten nochmal umarmt, aber der
Ärmste stand schon so unter Strom, dass sie es für besser
hielt, erst einmal mit Allison zu reden, die sich nach dem Befinden
ihres Bruder erkundigt hatte, sie selbst hatte eigentlich auch so viele
Fragen an die PMG-Lehrerin, wie lange war es her, seit die Beiden sich
so richtig miteinander unterhalten hatten?
„Ach Alli, es kommt mir ja auch wie eine Ewigkeit vor, seit ich
dich gesehen habe, Markus geht es schon viel besser, am Anfang sah es
sehr, sehr schlecht aus, aber ich glaube manchmal, dass fast ein Wunder
geschehen ist, so schnell, wie sich sein Zustand verbessert hat. Der
Arzt hat auch gesagt, dass er noch einmal Glück gehabt hätte.
Aber du hast Recht, lasst uns erst einmal reingehen, jetzt wo du es
sagst, spüre ich auch, dass es ziemlich kalt geworden ist“
Tatsächlich hatte sie über die Freude, ihre Freunde
wiederzusehen, gar nicht gemerkt, dass sich auf ihren Armen bereits
eine Gänsehaut gebildet hatte, obwohl sie gar nicht mal so
dünn angezogen war.
Doch sobald sie den ersten Fuß in Allisons Gemächer gesetzt
hatte, wurde sie beinahe von Johnny umgeworfen, da sich dieser mit
solch einer Wucht auf sie warf, dass sie Mühe hatte, das
Gleichgewicht zu behalten. Dennoch liebte sie Johnnys
Begrüßungen, sie waren so herzlich und so liebevoll, dass
sie einfach nicht anders konnte, als denn kleinen Jungen, den sie
ebenfalls sehr lieb gewonnen hatte,zu knuddeln und ihn dann auch
zwei-dreimal auf die Wange zu küssen, ehe sie ihn wieder
hinunterließ. Kommt ihr bei uns frühstücken? Mama? Papa? Dürfen die zwei? Sophie hielt für einen Moment lang inne.
Papa? Oh, wie süß, offensichtlich hat der kleine Wirbelwind
Ian schon so liebgewonnen, dass er ihn sogar Papa nennt. Das ist ja
traumhaft, jetzt sind sie wirklich eine richtige Familie...
Sophie strahlte und strich Johnny liebevoll über den Kopf, so ein
liebenswürdiges Kind hatte sie noch nie gesehen. „Oh, das
ist aber nett von euch , ihr müsst dann aber auch mal bei mir
vorbeikommen und frühstücken, ich mache dann selbstgemachte
Crêpes mit Marmelade, was hälst du davon?“, wandte sie
sich lächelnd an Allis Sohn, während diese Daniel
erklärte, wo die Glocke stand, die er benötigte. Nayeli
sprang ebenfalls freudig um sie herum und so streichelte sie auch der
Hündin über den Kopf und kraulte sie hinter den Ohren, ehe
sie auf Allis Bitte hin, am Frühstückstisch Platz nahm. Schon
stieg ihr der Duft von Kaffee in die Nase, den sie so liebte. Ob
ich noch eine Tasse trinken kann? Ohje, das wäre dann ja schon
meine dritte an diesem Morgen.... andererseits... einmal kann man doch
sicherlich eine Ausnahme machen, denn dieser Kaffee duftet einfach zu
verführerisch. Und was ist dieser andere Duft.. es richt
nach..Rührei! Wundervoll, ich liebe Rührei. Sie sah
sich nach Daniel um und wartete , bis alle sich gesetzt hatten, ehe sie
zu Allison und Ian sah. „Dann erzählt mal ihr Beiden, was
gibt es denn für Neuigkeiten?“ Sie war sehr gespannt, denn
so wie Alli hatte schließlich vorhin gesagt, dass es viel zu
erzählen gab und sie konnte es kaum erwarten zu erfahren, was sie
denn damit gemeint hatte.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
|
erstellt am 21.10.2008 21:50
Nein, anfänglich
war Ian wirklich nicht besonders begeistert über den unerwarteten
Besuch gewesen, auch wenn Daniel und Sophie zu seinen liebsten Kollegen
gehörten. Aber wer mochte es auch schon sonderlich, wenn man um
acht Uhr aus dem Bett geworfen wurde, wenn man gerade mit seiner
Verlobten im Bett lag und kuschelte? Da war mit Sicherheit niemand
sonderlich übereifrig, aber Ian konnte sich mit der jetzigen
Situation auch recht schnell anfreunden.
Glücklicherweise hatte er sich vor dem Betreten des eigentlichen
Wohnraumes das T-Shirt übergestreift. Nicht, dass ihm ansonsten
kalt gewesen wäre – für ihn als Halbrussen konnte es
ohnehin nie zu kalt sein – doch derlei Intimitäten musste
man dann doch nicht nach so kurzer Zeit vor Daniel und Sophie
ausbreiten, zumal besonders Daniel oftmals eine ähnliche
Zurückhaltung wie Allison an den Tag legte, wenn es um gewisse
Dinge oder Menschen ging.
So konnte der Runenlehrer nun beobachten, wie Jonny mal wieder voller
Tatendrang über die beiden Besucher herfiel und sie aufs
herzlichste begrüßte. Allein schon aufgrund dieses Anblickes
schlich sich nach und nach ein warmes Lächeln auf seine Lippen.
Die spontane Einladung seines Ziehsohnes zum Frühstück nahm
Ian daher auch mit wohlwollender Gelassenheit. Ein wenig Hunger machte
sich langsam schon bemerkbar und wo Sophie und Daniel nun schon einmal
da waren, konnten sie auch ruhig gleich zum Frühstück
bleiben. Je mehr Leute, desto mehr Spaß machte das Ganze am Ende
wahrscheinlich nur noch. Abgesehen davon, verstand Jonny es ohnehin
meisterhaft, seine Eltern um den kleinen Finger zu wickeln. Den Trick
musste er sich wohl bei seiner Mutter abgeschaut haben, immerhin
besaßen die Beiden die selben Rehaugen, denen Ian kaum einen
Wunsch abzuschlagen vermochte.
Kurz fuhr der Dunkelhaarige sich durch das vom Schlaf leicht verzauste
Haar, bevor er sich vom Türrahmen löste und endgültig in
den Raum hinein trat, auch wenn es augenscheinlich nicht sonderlich
viel für ihn zu tun gab, da Allison sich auch gänzlich ohne
seine Hilfe bereits um das Frühstück kümmerte.
Innerhalb kürzester Zeit durchzog der Duft von frisch
aufgebrühtem Kaffee und Rührei die Räumlichkeiten und
ließ Ian bereits im Vorfeld das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Zwar beherrschte Ian die meisten Haushaltszauber mehr oder minder gut,
doch Kochen gehörte ganz eindeutig nicht zu seinen
Qualitäten. Kaffee kochen oder ein Ei in die Pfanne zu hauen,
bekam er zwar meistens noch gerade so hin, doch ansonsten war Ian immer
froh gewesen, dass er sich während des Schulalltages in Durmstrang
nie selbst zu verpflegen brauchte.
Allzu lange brauchte seine Verlobte wirklich nicht mit den
Frühstücksvorbereitungen, aber es blieb dennoch noch genug
Zeit, dass Ian sich kurzzeitig fragen konnte, wozu Daniel die
Handglocke eigentlich benötigte, die Allison ihm ausgehändigt
hatte und die jedem Lehrer in seinen Räumlichkeiten zur
Verfügung stand, um einen Hauselfen zu rufen. Aber vielleicht war
das im Moment auch nicht so wichtig, immerhin konnte es ja auch
durchaus sein, dass Daniel sein Glöckchen schlicht und ergreifend
verlegt hatte. Konnte alles vorkommen, immerhin war das auch bei Ian
keine Seltenheit.
Während Ian sich seine erste Tasse Kaffee des Tages einschenkte,
hob sich seine Laune noch ein wenig mehr. Sophies Frage bezüglich
der Neuigkeiten bei Allison und ihm sorgte allerdings dafür, dass
er sich fast an seinem Morgengetränk verschluckte und sich erst
einmal kurz räuspern musste, um nicht einem Hustenanfall zu
erliegen. Diese Art von Frage sorgte in den letzten Tagen bei dem
Runenlehrer nach wie vor für ein wenig Verlegenheit. Dennoch
schlich sich automatisch wieder ein glückliches Grinsen auf sein
Gesicht, bevor er seiner Freundin einen kurzen, schelmischen Blick
zuwarf.
Es war wirklich erstaunlich, dass Jonathan scheinbar noch nicht allen
Bewohnern des Schlosses von der erneuten Schwangerschaft seiner Mutter
unterrichtet hatte. Seit dem letzten Donnerstag war der Kleine noch
aufgedrehter als sonst, auch wenn er sich mittlerweile schon fast an
den Gedanken gewöhnt hatte, dass er bald ein großer Bruder
sein würde.
„Wisst hier... eine Neuigkeit gibt es da schon, die wir euch ohnehin erzählen wollten.“
Erneut tauschte Ian einen kurzen Blick mit Allison. Diesmal würde
ihnen kein Jonathan dazwischen plappern und die Bombe vorzeitig platzen
lassen, denn der Fünfjährige war gerade eifrig mit seinem
Rührei beschäftigt und achtete unüblicherweise gerade
nicht auf das Gespräch der Erwachsenen. Zumindest erweckte es den
Anschein, dass Jonny gerade nicht zuhörte, denn das sein Sohn
manchmal mehr mitbekam, als man glauben könnte, hatten sie ja
eindrucksvoll vor ein paar Tagen mitbekommen.
„Allison und ich, wir erwarten Zwillinge.“
Allein der Gedanke an die beiden Kinder, die bald zu ihrer kleinen
Familie hinzukommen würden, sorgte dafür, dass Ians blaue
Augen noch vergnügter strahlten. Wohlweislich unterließ es
Ian zunächst einmal hinzuzufügen, dass mittlerweile auch noch
eine Hochzeit geplant war und Allison und er sich einvernehmlich und
ohne langes Zögern auf Daniel und Sophie als zwei der vier Paten
für die Zwillinge geeinigt hatten. Man musste ja nicht gleich mit
der Tür ins Haus fallen und alles auf einmal loswerden. Ein
bisschen Spaß wollte er auch noch für Allison übrig
lassen.
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Daniel Fagon
Zaubertränke
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erstellt am 23.10.2008 22:07
Das sanfte Zupfen Sophies an seinem Ärmel
kommentierte Daniel mit einer leicht gehobenen Augenbraue und einem
amüsierten Lächeln, manche ihrer Gesten hatten etwas geradezu
mädchenhaftes an sich, was ihn anfangs immer ungemein verwirrt
hatte, doch inzwischen waren sie für ihn einfach Teil von Sophies
Persönlichkeit geworden. „Hm?“, fragte er leise an sie
gewandt. Ihre nun folgenden Worte schafften es wie so oft ihm seine
Verlegenheit sichtbar ins Gesicht zu treiben, Sophie war stets so
unglaublich offen, was ihre Gefühle betraf, dass es Daniel –
in der Hinsicht das genau Gegenteil – immer Probleme bereitete,
angemessen darauf zu reagieren. „Du hast mir auch gefehlt“,
antwortete er leise, wobei ihm es sichtlich schwerer fiel, diese Worte
auszusprechen, als es bei ihr der Fall gewesen war. Allison bat sie nun
beide hinein in die warmen Räume, was Daniel mit Erleichterung und
gleichzeitig einem immer noch sehr schlechtem Gewissen annahm. Kaum war
die Tür hinter Sophie geschlossen, war ein deutlicher
Temperaturunterschied zu spüren und die Gänsehaut, die sich
auf Daniels nackten Unterarmen gebildet hatte, legte sich
glücklicherweise wieder. Urplötzlich fühlte er sich
kurzzeitig aus dem Gleichgewicht gebracht, als wie ein kleiner
Hurricane Jonny hereinwirbelte, die beiden Gäste
überschwenglich zum Frühstück einladend. Seine
großen dunklen Augen strahlten förmlich und – Daniel
war sich nicht sicher, ob Jonny dies bewusst tat – hatten einen
Blick aufgelegt, dem man einfach kein Nein entgegensetzen
konnte. „Ähm, okay...“, akzeptierte er dementsprechend
mit deutlichen Zweifeln in der Stimme die stürmische Einladung und
blickte fragend zu Alli und Ian. Sicherlich würden die beiden
etwas dagegen haben, oder? Schließlich war es schon
unhöflich so früh am Morgen hereinzuplatzen, aber gleich auch
noch zum Essen zu bleiben war sicherlich zu viel. Doch zu Daniels
leichter Überraschung schienen die beiden nichts dagegen zu haben.
Dabei waren sie doch sicherlich genervt von seiner und Sophies
Anwesenheit...
Allisons Stimme, die danach fragte, wozu er das Glöckchen
eigentlich brauchte, unterbrach seine Gedanken. „Naja, ich bin
halt eine Zeit lang weg gewesen und ein Hauself hat meine Tür, die
soweit ich weiß noch offen war, versiegelt, sodass niemand
– inkl. ich - mehr rein kann“, antwortete Daniel mit einem
etwas verlegenen Lächeln. Tatsächlich war es so, dass kaum
ein Zauberer in der Lage wäre, einen Hauselfenbann zu brechen,
jedenfalls nicht ohne große Kraftanstrengung. Die kleinen Elfen
war ausgesprochen mächtige Geschöpfe, die sogar die Macht
hatten, Zaubererbanne zu überwinden, so konnten Hogwarts’
Hauselfen problemlos im Schloss apparieren, obwohl dies einem Menschen
vollkommen unmöglich war, solange der Bann nicht temporär
aufgehoben wurde. Dennoch wurden Hauselfen von so vielen Hexen und
Zauberen als minderwertig angesehen, vollkommen unterschätzt, wie
so viele magische Geschöpfe. Doch Unterschätzung sowie
Überschätzung waren ein tägliches Phänomen, jeder
tat es, unbewusst meistens. Kaum etwas war alltäglicher als die
Unterschätzung aufgrund des Aussehens, des Geschlechts oder
– wie es in Hogwarts so oft vorkam – des Hauswappens. Schon
oft hatte Daniel feststellen müssen, dass sich besonders den
Hufflepuffs gegenüber Schüler anderer Häuser
herablassend verhielten und diese allein aufgrund ihres Hauses als dumm
und schwach abstempelten. Dabei konnte Daniel schon allein aufgrund
seines doch recht kurzen Aufenthaltes hier in Hogwarts sagen, dass dem
keinesfalls so war.
So hatte doch zum Beispiel die Hufflepuff Jennifer Gordon in den
letzten Tagen und Wochen ein beachtliches Maß an Kraft gezeigt,
sicherlich war es für sie alles andere als eine angenehme und
geruhsame Zeit, aber dennoch schien sie sich selbst noch mehr Lasten
aufbürden zu wollen. Denn zu seinem Entsetzen hatte Daniel
feststellen müssen, dass Jennifer sich an seinem eigenen
Krankenflügelaufenthalt die Schuld gab, und wie sehr er auch
versuchte, ihr diese Schuldgefühle auszureden: so recht gelingen
wollte es nicht. Aber zum Glück ging es inzwischen immerhin
Vincent wieder besser, somit war ihr wahrscheinlich immerhin eine Sorge
von den Schultern genommen. Doch das änderte nichts an dem
anderen, permanentem Problem: Zwar war es zur Zeit Neumond, doch der
Mond würde wieder voll werden und selbst der stärkste Zauber
könnte nichts daran ändern. Als Daniels nachdenklicher Blick
auf Sophie fiel, kam ihm zum wiederholten Male in den letzten Tagen ihr
Geburtstagsgeschenk, das sie von Noah Gordon erhalten hatte, in den
Sinn. Ein Trank, der ihr die Möglichkeit gab sich für eine
bestimmte Zeit in ein Tier ihrer Wahl zu verwandeln... Daniel wusste
– jedenfalls in der Theorie – , wie dieser Trank gebraut
wurde und es wäre wohl eine Alternative bis zu dem Zeitpunkt, an
dem Jenny die vollständige Verwandlung endlich gelingen
würde. Allerdings war er nicht vollkommen über die
Nebenwirkungen des Trankes aufgeklärt, ein weiteres Thema, das er
unbedingt noch nachschlagen musste. Aber eventuell... Ich
sollte sie wohl mal fragen, bald wird es sicherlich Gelegenheit dazu
geben, schließlich steht die Teilverwandlung immer noch aus.
Manchmal fragte Daniel sich, ob er nicht ein wenig zu sehr
involviert war. Die so einzigartige Beziehung von Jennifer und Vincent
wollte ihm nun, dass er über dessen Schicksal informiert worden
war, einfach nicht mehr loslassen. Aber er war schließlich nicht
ihr Vater, sondern nur einer von vielen Lehrern der beiden. Doch ging
es bei seinem Beruf nicht auch genau darum, um dieses Engagement, das
über das simple Lehren von Tränken und Theorien hinausging? Langweilig wird es hier jedenfalls nicht,
stellte Daniel mit einem trockenen Lächeln fest. Aber auch ohne
seine extraordinären Schüler, die seltsamen Vorgänge
hier im Schloss und solche Ereignisse wie diesen Ball, würde es
sicherlich nicht „langweilig“ werden, das Unterrichten
allein war schon interessant und abwechslungreich genug.
Schließlich gab es in seinen Kursen nicht nur Haufen von kleinen
Zaubertrankgenies, sondern auch schwächere Schüler wie Mr.
Feuring aus Gryffindor, dem die meisten Tränke schlicht und
einfach die Kooperation zu verweigern schienen, oder auch die Ravenclaw
Cassie Bennett, die zwar in ihren Hausarbeiten und den schriftlichen
Überprüfungen deutlich machte, dass sie das Fach in der
Theorie verstanden hatte, aber die praktische Arbeit am Kessel wollte
einfach nicht so recht gelingen. Doch die Endnote setzte sich nun
einmal zu gleichen Teilen aus praktischer und theoretischer Arbeit
zusammen – die durchschnittlichen und beruhigend normalen Sorgen
eines Lehrers.
Er konnte nur froh sein, Teil eines so freundlichen und jungen Kollegiums zu sein, denn seine ehemaligen Kollgen aus Meridiana
waren eben auch größtenteils seine Lehrer gewesen und
konnten einfach nicht aufhören, Daniel als den kleinen Jungen,
ihren Schüler, zu sehen, sodass er eigentlich nie das Gefühl
gehabt hatte, ein ebenbürtiger Lehrer zu sein – eher ein
Schüler, der sich versehentlich ins Lehrerzimmer verlaufen hatte.
Aber hier, in Hogwarts, gab es sogar Lehrer, die jünger waren als
er selbst, wie eben Allison Parker. Doch nicht nur, dass das Kollegium
insgesamt gesehen recht jung war, es war auch sehr freundlich - bis auf
ein paar kleinere Ausnahmen (an dieser Stelle kam Daniel
selbstverständlich nicht Noah Gordon in den Sinn). Auch
als Allison ihn und Sophie nun zu Tisch bat, wurde er wieder an diesen
glücklichen Umstand erinnert. Insgeheim war er selbst immer noch
ein wenig erstaunt, dass es tatsächlich Menschen gab, die ihn
einfach so zum Frühstück einluden, obwohl er frühmorgens
mit der Tür in fremde Privatgemächer (die Betonung lag auf Privat)
gefallen war. Diese unwahrscheinliche Freundlichkeit von den meisten
Seiten hatte ihre Surrealität noch immer nicht so recht verloren
und Daniel fragte sich mit einem leichten Lächeln, das sich nur
fein auf seinem Gesicht abzeichnete, ob sie diese jemals verlieren
würde. Dieses Lächeln trat etwas deutlicher heraus, als
Sophie nun ihrerseits alle Anwesenden vollkommen offen zum
Frühstück bei ihr selbst einlud. Zwar war Daniel bereits
einige Male in den Genuss ihrer Crêpes mit Marmelade (auch wenn
er sie einfach nur mit Zucker bevorzugte) gekommen, doch so eine
Einladung würde er wohl auch nach jahrelangem täglichen
Frühstücken-bei-Sophie nicht ausschlagen.
Es war angenehm, einfach hier zu sitzen und dem warmen Tee, den er
inzwischen in den Händen hielt, beim Abkühlen zuzusehen,
während Sophie, sozial wie immer, sich mit Ian und Alli
unterhielt: Anscheinend gab es eine Neuigkeit zu erzählen. Den
Kopf mit höflichem Interesse leicht geneigt und ein wenig am
allmählich trinkbaren Tee nippend, wartete Daniel auf diese
Neuigkeit, doch was Ian kurz darauf sagte, traf ihn doch etwas
unerwarted. „Allison und ich, wir erwarten Zwillinge.“Beinahe,
aber zum Glück nur beinahe, hätte Daniel die Teetasse fallen
lassen. Hustend rang er um Luft, sich an dem Tee verschluckend.
„Was?!“, entfuhr es ihm, immer noch mit einem leichten
Husten in der Stimme, das jedoch bei weitem von dem offensichtlichen
Schock überdeckt wurde. Abgesehen von diesem einen Wort war er
zunächst einmal vollkommen sprachlos. Sie erwarten Zwilinge?!
Natürlich war ihm klar, dass er zu so einer wichtigen
Äußerung mehr als nur „Was“ sagen musste, doch
irgendwie wollte es seinem Gehirn nicht so recht gelingen auch nur
einen einzigen anständigen Satz zu bilden. „D-das ist...
schön“, brachte er schließlich mit einer etwas
schwachen Stimme über die Lippen. Okay. Sonderlich überzeugend klang das sicherlich nicht.
Mit deutlich mehr Nachdruck wiederholte er den Satz noch mal –
diesmal ohne Stottern – und unterstrich diese Aussage mit einem
Lächeln, das fast schon an ein Grinsen (bei Daniel eine
Seltenheit) zu grenzen schien. In der Tat freute er sich (unter den
Schichten von Schock, Schreck, Irritation und Überraschung)
für die beiden. Trotzdem: Die Vorstellung, dass Allison schwanger (er konnte dieses Wort kaum denken, geschweige denn aussprechen) war, hatte definitiv etwas ... unheimliches an sich.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
|
erstellt am 24.10.2008 15:53
Irgendwie war es sehr
schön hier mit ihren gemeinsamen Freunden am
Frühstückstisch zu sitzen, eine Gegebenheit die sie vor ein
paar Monaten nicht einmal im Ansatz für möglich gehalten
hätte. Aber was von alledem, was ihr hier in Hogwarts geschehen
war, hätte sie schon geglaubt dass es real sein könnte?
Ganz neue Erfahrungen waren das, so herrlich normal und es tat einfach
nur gut. Wie oft hatte sie manchmal wehmütig in Amerika anderen
Leuten nachgeschaut, wenn sie sich unbeobachtet gefühlt hatte, und
hatte sie um ihr Glück und ihre lockere Art beneidet hatte. So
unbefangen gingen die meisten Menschen miteinander um, etwas was sie
selber nur mit wirklich sehr vertrauten Leuten machen konnte und von
denen hatte es bisher nur ganz wenige gegeben. Selbst im
Indianerreservat hatte sie sich zurück gezogen, wenn auch nicht so
stark wie sonst überall.
Und jetzt saß sie hier unter Freunden, neben ihrem Verlobten und
ihrem Sohn, der den Mann den sie selber liebte absolut vergötterte
und trug ungeborenes Leben im Doppelpack unter ihrem Herzen. Zufrieden
lächelnd nippte sie an ihrem Tee und strahlte dabei von innen
heraus, wie es schwangeren Frauen eigen zu sein schien, und genoss
dieses schlichte Glück.
Jonathan saß friedlich kauend auf seinem Platz und hatte alle
Mühe das Rührei auf der Gabel zu halten bis er diese endlich
in den Mund geschafft hatte. Merlin sei Dank, denn es lenkte ihn
tatsächlich für den Augenblick von dem Geschehen um ihn herum
ab und er bekam Sophies Frage nach Neuigkeiten nicht mit.
Sie tauschte einen ziemlich grinsenden Blick mit Ian aus, denn ihr war
klar, dass das was sie für Neuigkeiten hatten wie eine Bombe
platzen würde und sie griff über dem Tisch nach seiner Hand,
ehe sie erwartungsvoll ihre beiden Freunde nach der Nachricht ansah,
runzelte dann aber etwas die Stirn. Sie hatte ja mit vielem gerechnet,
aber nicht mit dieser Reaktion von Daniel, die sie durchaus ein
bisschen verunsicherte. Ihr Kollege wirkte so ernsthaft schockiert,
vollkommen entgeistert, dass es ihr mehr zusetzte als es wohl sollte.
Zwar sammelte er sich kurz darauf und wiederholte seine Worte sogar mit
einem Grinsen, aber Allison war verwirrt. Nein, sie erwartete nicht von
jedem Freudensprünge und grenzenloses Glück bei solch einer
Nachricht, das nun wirklich nicht, aber bei ihr kam Fagons Reaktion wie
schieres Entsetzen an und sie fragte sich, wieso er so reagierte.
Und wie immer sprach ihr Gesicht Bände was ihre Gedanken und
Emotionen anging, weshalb man sehr deutlich sah, dass sie ein wenig...
naja verletzt war. Tatsächlich kam seine erste Reaktion einem
Schlag ins Gesicht gleich, zumindest für die hochsensible Allison
und sie umfasste Ians Hand ein bisschen fester.
Doch ehe sie auch nur ansatzweise etwas erwidern konnte, fiel Jonnys
Gabel auf den Rühreiteller. Der Kleine hatte nun durchaus
mitbekommen, dass man von seinen Geschwistern sprach und war
schlagartig wieder in heller Aufregung, wie immer in den letzten beiden
Tagen. Er war ja schon immer ein sehr aufgewecktes Kind und kaum zu
bremsen, aber seit der Neuigkeit mit der Schwangerschaft war er kaum
noch zu bremsen.
“Ja ich werde großer Brudeeeer“, plärrte er gleich mit vor Stolz geschwellter Brust los, “Und Ian ist mein Papa jetzt, bald heiße ich dann auch Zubarew“,
sein ganzes, kleines Gesichtchen strahlte und seine Augen sahen die
beiden Besucher erwartungsvoll an und verstand nicht, wieso seine
Mutter dramatisch die Augen verdrehte nach seiner Äußerung. “Was denn?“,
fragte er unschuldig nach, weshalb Allison nun doch lachen musste.
„Gibt es eigentlich jemanden im Schloss außer den beiden
hier, denen du noch nicht davon erzählt hast?“, fragte sie
liebevoll tadelnd und der kleine begann sofort eine ganze Liste von
Leuten runter zu rasseln, denen er alles erzählt hatte, dabei
unzählige Schüler und sogar Haustiere, wobei die wohl kaum
beeindruckt hätten sein können. Die werdende Mutter musste
wieder lachen und hatte tatsächlich ihre Traurigkeit wegen Daniels
Reaktion dadurch vergessen. „Schon gut, schon gut... also fast
alle“, sie zuckte entschuldigend mit den Schulter und bedachte
Ian mit einem Blick der heißen sollte: Hab ich es dir nicht
gesagt?
Dann aber wandte sie sich wieder an die beiden anderen und grinste sie
fast herausfordernd an. „Wenn wir schon eine Bombe nach der
anderen platzen lassen...“, sie schaute nochmal ihren Verlobten
zustimmungsheischend an, „dann auch richtig oder?“, jetzt
bedachte sie wieder Sophie und Daniel mit ihrem Blick, blieb aber dann
am letzteren fast herausfordernd hängen und hob ein bisschen
trotzig das Kinn. „Wie Jonny schon sagte... Ian hat mich gebeten
seine Frau zu werden... aber das ist nicht alles...“, wieder ein
liebevoller Blick zu ihrem zukünftigen Mann, „naja Ian und
ich haben uns überlegt... ob ihr beide nicht Paten werden
wollt...?“, Alli hielt ein bisschen die Luft an, gespannt (und
wohl bedingt durch Daniels vorheriger Reaktion auch etwas
ängstlich) was die beiden Freunde sagen würden.
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Sophie Chelle
Muggelkunde
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erstellt am 27.10.2008 14:45
Am Ende hatte sich
Sophie nun doch für eine weitere Tasse Kaffee entschieden und sah
sich nach den kleinen Milchdöschen um, als Ian endlich auf die
Neuigkeit zu sprechen kam, die sie loswerden wollten. Augeblicklich
legte Sophie ihre Tasse zurück auf den Tisch und stützte ihr
Kinn in die Hand, sie war so gespannt, dass sie Ian nahezu
erwartungsvoll ansah, bis es endlich raus war. „Allison und ich, wir erwarten Zwillinge.“
Augeblicklich breitete sich auf Sophies Gesicht ein Strahlen aus und
sie sprang von ihrem Stuhl auf um zu Allison zu gehen und sie zu
umarmen. „Nein, wie schön!“ Sie drückte die
PMG-Lehrerin an sich und reichte dem Runenlehrer noch einmal die Hand,
denn sie freute sich so sehr für die Beiden.
„Herzlichen Glückwunsch, das ist ja eine fantastische
Nachricht“, rief sie total begeistert und warf einen Blick zu
Daniel um zu sehen wie er die Neuigkeit auffasste. Er schien sich
ebenfalls zu freuen, auch wenn er am Anfang etwas geschockt ausgesehen
hatte. Schon jetzt brannten Sophie tausende Fragen auf der Zunge, ob
sie schon wussten ob es Mädchen oder Jungen waren, welche Namen
sie haben würden, doch sie war vor lauter Begeisterung so
sprachlos, dass auch sie eine Weile kein Wort mehr hervorbrachte und
nur strahlend von Ian zu Allison und von Allison zurück zu Ian
sah, zwischendurch musste sie lachen, weil sie es so süß
fand wie der kleine Jonathan sich über seine Geschwister freute.
Die Nachricht jedoch, dass Ian und Allison heiraten würden und die
Frage ob Daniel und sie nicht Paten für die Kinder werden wollten,
brachte Sophie dazu, dass nun auch sie beinahe ihre Tasse , aus der sie
gerade einen Schluck hatte trinken wollen, fallen ließ. Aber nur
beinahe. Sie konnte dazu nichts mehr sagen, sie lächelte einfach
glücklich vor sich hin, als würde sie selbst bald heiraten
und lächelte Ian und Alli schließlich an. „Alli, das
ist so herrlich, dass ich ganz sprachlos bin“,fasste sie ihre
Gedanken in Worte. „Natürlich würde ich gerne Patin
für eines der Kinder werden, ihr macht mir eine riesengroße
Freude damit“. Tatsächlich war Sophie so gerührt, dass
Ian und Allison sie als eine der Paten ausgewählt hatten, dass
alle möglichen Geschenke für die Babys in ihrem Kopf
herumschwirrten und sie am liebsten sofort nach Paris aufgebrochen
wäre, denn dort gab es ein großes Kaufhaus, in dem sie auch
beim Vorbeigehen einen wunderschönen Laden mit Kinderkleidung
gesehen hatte.
Ach Paris.. wie gerne würde ich dort nochmal
hingehen.... zu schade, dass ich keine Zeit hatte auch dort kurz
vorbeizusehen, ich freue mich schon so für Daniel und Caitlin,
Caitlin wird ja schonmal dort gewesen sein, aber ob Daniel das war,
weiß ich gar nicht.Hoffentlich kommen sie im Louvre bis zur Mona
Lisa durch, da sind immer so viele Leute und wenn sie noch auf den
Eifelturm wollen... ich schweife offensichtlich wieder ab.. kommen wir
zurück zu dem eigentlichen Thema: Ian und Alli werden heiraten und
ich werde Patin von einem ihrer Kinder!
„Wo wollt ihr denn heiraten?“, fragte sie lächelnd und
mit ihren Gedanken nun wieder beim Frühstückstisch und hoffte
in ihrem Innneren, dass Daniel und sie auch zu der Hochzeit eingeladen
waren, sie waren zwar Paten der Kinder , aber das hieß ja nicht
automatisch, dass sie auch bei der Hochzeit dabei sein durften. Sophie
liebte Hochzeiten, dieses Gefühl, dass alle sich wohl
fühlten, alle waren ausgelassen und fröhlich und die Freude
des Brautpaares zu sehen, war einfach unbeschreiblich. Während sie
begann ihr Rührei zu essen, zwinkerte sie Johnny zu und
überlegte sich, was ihm denn wohl als Geschenk gefallen
könnte, denn sie wollte dem kleinen Wirbelwind auch gerne eine
Freude machen. Es war so schön mitverfolgen zu können, wie
das Glück der kleinen Familie Zubarew immer größer
wurde, dass Sophie beinahe wieder Tränen der Rührung
aufgestiegen wären, doch sie hatte noch so viele Fragen an das
junge Paar, dass die Tränen erst einmal warten mussten. „Wer
sind denn die anderen beiden Paten?“, fragte sie nun, denn
normalerweise erhielt ein Kind immer zwei Paten und da Alli ja zwei
Kinder bekam, waren für diese zwei Kinder vielleicht dann vier
Paten vorgesehen? „Ist das nicht toll Daniel?“,
flüsterte sie ihrem Nachbarn zu, aber dennoch so, dass alle
anderen am Tisch es eigentlich auch hätten hören können.
„Wir werden Paten“
tbc: off (neues Forum)
|
Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
|
erstellt am 29.10.2008 14:26
Nachdem Ian mit der
Sprache herausgerückt war, konnte der Neunundzwanzigjährige
gar nicht mehr aufhören vor Freude von einem Ohr zum anderen zu
strahlen. Bis vor wenigen Monaten wäre ihm eine solche
Gefühlsanwandelung vollkommen fremd gewesen, hatte es in seinem
bisherigen Leben doch nicht viel gegeben über das er sich derart
hatte freuen können. Doch nun saß er hier inmitten von
Freunden zusammen mit seiner Verlobten und konnte grinsend
verkünden, dass sie Nachwuchs erwarteten. Was für eine
verdrehte Welt, aber sie gefiel Ian ausgesprochen gut.
Nur fiel die Reaktion seiner beiden Kollegen, insbesondere die von
Daniel, doch ein wenig anders aus, als erwartet. Gut, es war zu
erwarten gewesen, dass nicht jeder die Nachricht mit ähnlicher
überschwänglicher Begeisterung auffassen würde, wie
Allison und Ian, doch ein wenig Verwunderung breitete sich schon auf
dem Gesicht des Halbrussen aus, auch wenn Daniel den kleinen Fauxpas
augenblicklich sehr gut beiseite wischte. Wahrscheinlich sah Ian das
Ganze nur halb so dramatisch wie Allison, die unwillkürlich fester
nach seiner Hand gegriffen hatte. Aber die Vorstellung, dass zwei
Lehrer sich in einigen Monaten neben ihren beruflichen Verpflichtungen
auch noch um zwei kleine Babys zu kümmern hatten, war vielleicht
im ersten Augenblick auch ein kleiner Schock, weswegen Ian dem
Zaubertränkelehrer dessen Verhalten nicht wirklich übel nahm.
Außerdem schien sich Daniel doch irgendwie ehrlich für sie
beide zu freuen, auch wenn er es nicht so enthusiastisch
auszudrücken und zu zeigen vermochte, wie Sophie.
Allzu lange konnten die Erwachsenen diese Unterhaltung allerdings nicht
unter acht Augen fortsetzen, da Jonny mittlerweile mitbekommen hatte,
um welches Thema es mal wieder ging. In gewohnt aufgedrehter Manier
platzte der Fünfjährige gleich mit der nächsten
Nachricht heraus. Die Hochzeit seiner beiden Eltern!
Für einen Moment fing Ian den Blick von Allison auf und konnte
sich ein Schulterzucken nicht verkneifen, das wohl eindeutig besagen
sollte, dass das eben typisch Jonathan war. Dennoch wanderten die Augen
des Runenlehrers zu Daniel hinüber, um zu sehen, wie dieser auf
diese nächste Offenbarung reagierte. Wenn schon das Thema
Schwangerschaft für ein wenig Irritation gesorgt hatte, wie
würde es dann erst bei dem Thema Hochzeit aussehen?
Letzten Endes war es ja nun auch egal, sodass Allison nach einem
erneuten Blickwechsel mit Ian mit ihrer Entscheidung herausrückte,
Sophie und Daniel zu Paten machen zu wollen. Ein wenig konnte Daniel
einem wirklich leid tun, immerhin war er ja eigentlich nur zu Allisons
Räumlichkeiten gekommen, um sich die Handglocke für die
Hauselfen auszuleihen und nun saß er nicht nur mit ihnen zusammen
beim Frühstück, sondern erfuhr auch noch zusammen mit Sophie
die bewegendsten Ereignisse der letzten Tage.
Sophie schien sich darüber nicht allzu viele Gedanken zu machen
und freute sich einfach nur über das Glück der kleinen
Familie und ihre Ernennung zur Patin. Tatsächlich hatten Allison
und er sich relativ schnell auf die Paten für die Kinder einigen
können. Daniel und Sophie als ihre beiden Freunde waren die Ersten
gewesen, die ihnen eingefallen waren, und die verbliebenen beiden Paten
waren auch schnell gefunden. Es war wirklich erstaunlich, wie schnell
manche Dinge sich entwickeln konnten.
„Na ja, wir dachten daran vielleicht hier in Hogwarts zu
heiraten“, sagte Ian langsam, nachdem er einen erneuten Blick mit
seiner zukünftigen Frau gewechselt hatte. Wirklich fest stand die
Sache ja noch nicht, denn zunächst einmal stand am morgigen Tag
der Besuch bei seiner Familie an, aber ein wenig herum gesponnen hatten
sie beide schon. Natürlich galt es erst einmal die Schulleiterin
um Erlaubnis zu fragen, ob eine Hochzeit hier im Schloss überhaupt
möglich war. Und mit diesem Anliegen wollten sie erst einmal noch
einige Tage warten, bis sich McGonagall zunächst endgültig
mit dem Gedanken arrangiert hatte, dass zwei ihrer Lehrer
zusammenziehen würden und Kinder erwarteten. Überhaupt galt
es noch so viel zu planen für eine Hochzeit. Ian hatte gar nicht
gewusst, was so ein einziger Tag einem alles an Arbeit abverlangte.
Mittlerweile war Ians Rührei bereits kalt, aber das kümmerte
den Runenlehrer nicht besonders. Er war ja eh mehr damit
beschäftigt zu reden und die Reaktionen seiner beiden Kollegen zu
beobachten. Sophie schien ja augenscheinlich richtig begeistert zu
sein, während Daniel die Nachrichten erst einmal verdauen musste.
Jeder ging mit solchen Dingen eben anders um, sodass Ian sich
zunächst einmal darauf verlagerte, Sophies Fragen zu beantworten.
„Neben euch beiden dachten wir, wir fragen noch Tonks, ob sie
Patin werden möchte, und einen alten Freund von Allison, Azazel
Muldoon.“
Natürlich war es immer so eine Sache, ob die gewünschten
Paten dann auch wirklich zustimmten. Bei Tonks hatte Ian keine
großen Bedenken. Er mochte die junge Verwandlungslehrerin mit dem
bonbonrosa Haar sehr gerne. Auch bei dem Abteilungsleiter im
Ministerium hatte Ian eigentlich keine Zweifel, immerhin war der Mann
Allisons Mentor und für sie so etwas wie ein Vaterersatz.
Außerdem hatte er Mr. Muldoon bereits kennen gelernt und
schätzte den Mann allein schon für sein freundliches
Verhalten gegenüber Jonny. Dennoch war er sich nicht sicher, ob
Muldoon überhaupt Zeit für eine Patenschaft besaß,
schließlich war er ein hochrangiger Ministeriumsmitarbeiter.
Wünschen würde er es sich allerdings schon, vor allem weil es
Allison sehr viel bedeuten würde.
tbc: off (neues Forum)
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Daniel Fagon
Zaubertränke
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erstellt am 06.11.2008 20:41
Der dunkle Strudel von schwarzem Tee drehte sich
träge in Daniels Tasse, immerzu um eine unsichtbare Achse, wobei
leichte Partikel der Teeblätter immer wieder an die
Oberfläche gewirbelt wurden und diese als schwarze Punkte
durchbrachen. Schwanger! Daniel fügte dem Tee mit der
peniblen Routine eines Tränkemeisters exakt einen halben
Teelöffel Zucker zu, mit den Gedanken offensichtlich weit, weit
von dem Hier und Jetzt entfernt. Sogar Zwillinge! Ob wohl schon
feststeht, ob welches Geschlecht die Kinder haben werden...? Okay, das
geht mich sowieso gar nichts an. Aber... Daniels doch sonst
meistens so aufmerksamer und neugieriger Verstand schien diese
Neuigkeit einfach nicht so recht verdauen zu können, zu
überraschend kam diese Ankündigung, zudem hatte Tonks ihm ja
auch erst vor kurzem gesagt, dass sie und Remus zu heiraten planten.
Aber es war kaum zu übersehen, dass die beiden werdenden Eltern
sich über den Nachwuchs freuten, und so konnte Daniel nicht anders
als sich unwillkürlich mit ihnen über die Zwillinge zu
freuen. So ein kleiner Lichtblick, zwei Sonnenstrahlen, neues Leben,
vielleicht war es genau das, was dieses Land, das immer mehr in
Dunkelheit und Tod zu versinken schien, brauchte. Sophie schien
jedenfalls schon vor Freude überzukochen und ein leichtes
Lächeln zupfte an Daniels Mundwinkel beim Anblick dieser so
typisch emotionalen Reaktion. Er wusste, dass er selbst zu so einer
Reaktion nicht fähig war und wohl auch nie sein würde, denn
in der Gesellschaft von Freunden hin oder her – seine
Gefühle vor Anderen so offen darzulegen war nicht wirklich etwas,
was er gut konnte. Nun schaltete sich allerdings sein Pflichtbewusst
sein ein, denn, so unangenehm es ihm auch war, über ein Thema wie
Schwangerschaft zu sprechen, soweit er wusste, brachte eben jene einige
Unannehmlichkeiten mit sich, gegen die es jedoch zum Großteil
verschiedene Tränke gab. „Hast du vielleicht irgendwelche
Beschwerden oder Problem oder so...? Denn, naja, es gibt halt
verschiedene Tränke gegen Verschiedenes und so...“, fragte
er vorsichtig, Besorgnis im Ton. Noch schlechter formulieren konnte ich diese Frage wohl auch nicht, oder? Und wieder einmal hatte Daniel das Bedürfnis, sich selbst für immer den Mund zu versiegeln.
Als Jonny plötzlich verkündete, dass auch er bald Zubarew
heissen würde, kam das für Daniel zum Glück weitaus
weniger überraschend als die vorherige Ankündigung - eine
Hochzeit zwischen Allison und Ian erschien sogar recht plausibel,
sodass Daniels Tasse sich in absoluter Sicherheit wiegen konnte.
„Jonathan Zubarew“, sagte Daniel und testete den
ungewohnten Klang des Namens wie einen exquisiten Wein. „Und
Allison Zubarew. Dann werden wir wohl bald zwei Professor Zubarews
haben...“, mit einem amüsiertem Glitzern in den Augen
schaute Daniel zu Mutter und Sohn hinüber, als ihm ein anderes
Szenario in den Sinn kam. „Oder hast du vor nach Durmstrang zu
wechseln?“, fragte er mit einem Hauch von Sorge in der Stimme an
Alli gewandt. Die Vorstellung von einem Hogwarts ohne dem jungen Paar
schien... seltsam, genauso wie er sich ein Hogwarts ohne Sophie oder
Professor McGonagall nicht vorstellen konnte, zu sehr waren diese
Personen in seinen Augen mit dem Schloss verbunden. Sollte die baldige
Familie Zubarew tatsächlich die Schule verlassen, würde
Daniel die beiden Erwachsenen – und natürlich auch Jonny
– sicherlich vermissen, falls sie tatsächlich nach
Durmstrang ziehen würden statt hier in Hogwarts zu bleiben. Die
Möglichkeit, dass sie getrennt wohnen könnten, zog Daniel
überhaupt nicht erst in Betracht, bei Allison und Ian konnte er
sich nicht vorstellen, dass sie aufgrund des Jobs auf die Nähe
zueinander verzichten würden. Aber zumindest die Hochzeit sollte
anscheinend auf Hogwarts stattfinden...
Viel Zeit um sich darüber Gedanken zu machen blieb ihm allerdings
nicht, denn in diesem Moment kündigte Allison an, die nächste
Bombe platzen zu lassen. Daniel schaute sie etwas unsicher an, noch
eine Bombe? Er hatte doch die erste noch nicht wirklich verdaut –
sicherheitshalber stellte er seine Teetasse auf dem Tisch ab, nicht,
dass er Allison und Ian gleich noch tatsächlich das Geschirr
zerdepperte. Diese Aktion erwies sich kurz darauf als durchaus
gerechtfertigt, denn Allisons Frage, ob er und Sophie nicht die Paten
der noch ungeborenen Zwillinge werden wollten, hätte die Tasse
sicherlich nicht unbeschädigt überstanden. So aber waren es
höchstens allein Daniels Augen, die einen Schaden davon trugen,
denn so groß wie diese wurden konnte das gar nicht mehr gesund sein. Das
ist ein Scherz. Das muss ein Scherz sein. Gleich fängt Allison an
zu lachen, natürlich fängt sie gleich an zu lachen, dieser
Scherz ist ja auch wirklich gut. Ich und Pate – was für ein
Witz. Sophie kann ich ja noch verstehen, die würde wirklich eine
gute Patin abgeben, so gut wie sie mit Kindern umgehen kann und alles,
aber ich? Ja, sicher. Seinen Unglauben deutlich ins Gesicht
gezeichnet blickte Daniel zwischen Alli und Ian hin und her, deren
Gesichter nach Anzeichen von Amüsement absuchend, aber zu seiner
Verwirrung keine findend. Aber etwas anderes als ein Witz konnte diese
Frage nicht sein, es war vollkommen unmöglich, dass Ian
und Alli ihn für eine Aufgabe wie die des Patens auch nur in
Betracht ziehen könnten. So etwas fragte man doch einen engen
Freund, zu dem man großes Vertrauen hatte, und Daniel konnte
nicht glauben, dass das junge Paar ausgerechnet ihm dieses
entgegenbringen sollte. Absurd.
Sophie nahm das Angebot bereits an, natürlich, sie war
schließlich auch die perfekte Patin, oder zumindest das, was
Daniel sich darunter vorstellte – aber er war es sicherlich
nicht. „Seit... seit ihr sicher? Ich würde zwar gerne,
aber... ich glaube nicht, dass ich ein besonders gute Pate
wäre...“, meldete er sich nun endlich zögerlich zu
Wort. Zwar konnte Daniel nicht abstreiten, dass er durchaus gerne Pate
eines der Kinder geworden wäre, war aber immer noch nicht
überzeugt, dass Allison und Ian das tatsächlich ernst
meinten. Ausserdem hatte Alli ihn gerade, als sie das mit der
Patenschaft gesagt hatte, ihm auch noch einen so seltsamen Blick
zugeworfen... Jap, das ist definitiv ein Scherz.
Wäre ja auch absurd, wenn es anders wäre. Sophie allerdings
schien dieses Szenario für vollkommen plausibel zu halten,
„flüsterte“ sie ihm auch noch mehr oder weniger leise
zu, wobei ihre Freude kaum zu überhören war. Daniel
lächelte nur etwas schwach als Antwort, den Blick inzwischen
wieder auf die Tiefen seines Tees gerichtet, der inzwischen zum
Stillstand gekommen war, die Wasseroberfläche hatte sich
geglättet. Die leichte Furche zwischen Daniels Augenbrauen dachte
jedoch nicht einmal daran, sich zu glätten, im Gegenteil, sie
vertiefte sich sogar ein wenig. Das ist ein Witz, wiederholte
er noch ein weiteres Mal, wie um sich selbst davon zu überzeugen,
denn eins wollte er auf gar keinen Fall – sich falsche Hoffnungen
machen.
tbc: off (neues Forum)
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 07.11.2008 08:24
Himmel, Allison liebte
ihre Freunde einfach. Herzlich und überglücklich erwiderte
sie die Umarmung von Sophie, die geradezu überzulaufen drohte vor
lauter Freude. Und auch wenn Daniels erste Reaktion Allison etwas
verletzt hatte, jetzt entging ihr sein angedeutetes Lächeln nicht
und es kam ihr nicht wie ein zwanghaft auferlegtes vor. Im Stillen
schimpfte sie mit sich selber, dass sie überhaupt so sensibel
darauf reagiert hatte. Sie wusste doch wie zurückhaltend Fagon war
und wenn sie es recht bedachte, hatte sie noch nie wirklich gesehen,
dass er offen seine Gefühle zeigte. Er war wirklich sehr
verschlossen was das anging, was wohl den großen Unterschied
zwischen ihnen ausmachte. Was die Schüchternheit anging, so trugen
sie wohl das gleiche Los, aber im Gegensatz zu dem
Zaubertränkeprofessor konnte man in Allisons Gefühlswelt
lesen wie in einem offenen Buch. Sie vermochte sich weder zu verstellen
noch irgendwas zu verheimlichen. Wenn es ihr gut ging, strahlte ihr
Gesicht, wenn sie traurig war oder zornig... egal was... ihrer Mimik
und vor allem ihren Augen sah man jede Fassette von Emotionen an.
Jetzt im Augenblick leuchtete Allison jedoch vor lauter Glück,
dass man versucht war alles Licht auszusperren um zu schauen, ob die
junge Frau den Raum dennoch erhellte.
„Danke Daniel, ich weiß nicht... Ian hatte mich in den
Krankenflügel getragen, als ich ohnmächtig wurde. Mir war
vorher schon immer sehr, sehr schlecht uns so. Miss Mercier hat dann
festgestellt, dass ich schwanger bin und hat mir ein paar Sachen
mitgegeben, die ich nehmen muss. Seit dem geht es ein bisschen besser.
Wäre nur schön, wenn ich wieder Kaffee trinken
könnte“, sie grinste ein bisschen wehmütig, „Nein
im ernst, durch die Tränke der Heilerin ist das alles durchaus
aushaltbar. Ich werde allerdings schneller müde...?“, sie
sah ihren Kollegen fragend an, ob man da was machen könnte,
„ich mag gar nicht erst daran denken wie müde ich sein
werde, wenn ich nur noch durch das Schloss rollen kann, weil mein Bauch
so gigantisch ist. Aber darf ich dich zukünftig dann vielleicht
zwischendurch belästigen? Es kommen sicher noch einige Sachen, bei
denen ich für Erleichterung mehr als dankbar wäre“
Unbewusst hatte sie eine Hand auf das noch mehr als flache
Körperteil gelegt und lehnte sich ein bisschen zurück, die
Finger der anderen Hand nach wie vor mit denen von Ian verschlungen.
„Nein, Ian bleibt hier bei mir in Hogwarts“, beantwortete
sie die Frage ihres lieben Kollegen. Hatte da wirklich sowas wie
Besorgnis aus seiner Stimme geklungen? „Ich würde zwar
wirklich mit ihm überall hingehen“, ein verliebter
Seitenblick zu ihrem Verlobten, „aber Ian hat von sich aus
gesagt, dass er hier bleiben möchte. Hier habe ich irgendwo meine
Wurzeln, ich habe John hier und wir haben liebe Freunde
gefunden“, sie zwinkerte den beiden fröhlich zu, „und
Ians Familie verweilt ja auch in England... also ja“, ein kleines
Grinsen huschte über ihr Gesicht, „es wird dann wohl zwei
Professor Zubarews hier geben“, der Name klang für sie in
Verbindung ihres eigenen Namens immer noch sehr ungewohnt. Das Ehepaar
Ian und Allison Zubarew, mit ihrem Sohn Jonathan Zubarew. Himmel die
Verniedlichung bei Schwangeren musste bei ihr schon im vollen Gange
sein, denn sie hätte beinahe kindlich gekichert, was nun sonst
wirklich keine ihrer Eigenarten war. Aber sie konnte einfach noch immer
nicht so recht fassen, dass sie auch vor dem Gesetz eine richtige
Familie sein würden. Sie, Allison Parker, baldige Zubarew,
würde einen Ehemann haben, vor ein paar Monaten hätte sie noch jeden ausgelacht, der so etwas prophezeit hätte.
„Sophie, wir wissen zwar noch nicht genau wann und wir
müssen eben auch noch mit der Schulleiterin sprechen, ob wir in
Hogwarts heiraten und feiern dürfen, aber...“, sie beugte
sich etwas vor und legte den Kopf schief, dass man automatisch an ihren
Animagus erinnert wurde, und lächelte zaghaft, „wenn es so
weit ist... würdest du mir die Ehre erweisen meine Brautjungfer zu
werden?“, erwartungsvoll sah sie die Französin an. Es war
Allison wirklich sehr wichtig und sie hoffte an dem Tag von all den
Menschen umgeben zu sein, die ihr eben wichtig waren. Und einer von
ihnen war eben auch Sophie... die erste richtige Freundin, die sie je
gehabt hatte.
„Sophie ihr macht uns eine Freude damit, wenn ihr Paten
werdet“, sie zwinkerte ihrer Freundin zu und fühlte sich
fast ein bisschen berauscht von dem ganzen Glück, was sie gerade
empfand, wobei wenn sie die Muggelkundelehrerin so ansah, schien es ihr
nicht anders zu gehen. Allison hatte selten einen solch herzlichen
Menschen kennengelernt wie es die Dunkelhaarige war, die sich so
offenherzig und ausgiebig für sie mitfreute.
Ihr Blick huschte aber wieder zu Daniel, dessen Augen so groß wie
Unterteller wirkten. Oh Gott, er würde doch nicht ohnmächtig?
Augenblicklich trat Sorge in ihren Blick. „Alles in Ordnung
Daniel?“, fragte sie vorsichtshalber, nicht sicher ob er sie
überhaupt gehört hatte.
Sichtbar ungläubig starrte er zwischen ihr und Ian hin und her,
als könne er gar nicht fassen, dass sie an ihn gedacht hatten, als
es um die Patenschaft ging. Bei seinen Worten jedoch trat
Bestürzung auf Allis Gesicht. Schnell richtete sie sich auf und
auch wenn sie sonst darauf achtete, dass sie Daniel nicht
berührte, weil sie eben wusste dass er es nicht mochte, legte sie
ihm nun eine Hand sachte auf seine. „Aber Ian und ich sind uns da
ganz sicher... sonst hätten wir dich doch nicht gefragt...du bist
doch Ians... unser Freund...“, sie warf einen
hilfesuchenden Blick zu ihrem Liebsten, darauf wartend und hoffend,
dass er auch etwas zu seinem Freund sagen würde. Wie kam Daniel
nur darauf, dass er kein guter Pate sein würde?
tbc: off (neues Forum)
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