Autor Thema: Privatgemach Allison Parker
und Jonathan Malfoy ^^
Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 21.10.2007 14:54    

05. September 2011

cf: Hütte vom Waldhüter

Allison hatte zu ihrer Verwunderung erstaunlich gut und tief geschlafen. Genüsslich räkelte sie sich in ihrem Bett, streckte sich wie eine schnurrende Katze und schaute dann mit einem Lächeln zur Decke.
Sie hatte von ihrem kleinen Jonny geträumt… heute würde sie ihn abholen, ihn endlich wieder in die Arme schließen können.
Die Erinnerungen an den vergangenen Tag holten sie ein. Wie sie mit ihrem Bruder im Wald gewesen war, der Zusammenstoß mit Ian, die ‚Therapie’… der Kuss! Sofort kribbelten ihre Lippen wieder und ihr Herz begann wild zu schlagen, als sie sich mit den Fingern über den Mund fuhr. Nein, das hatte sie nicht geträumt, das war Wirklichkeit gewesen. War sie zu weit gegangen? Ob Ian bereits etwas bereute? Oh sie hoffte nicht, denn sie gestand sich ein, wie sehr sie das verletzen würde, auch wenn sie sich den Gedanken an Liebe durchaus verbot. Es war Irrsinn, sie kannten sich erst so kurz, waren sich praktisch vollkommen fremd. Und doch hatte sie gespürt, dass da mehr war… etwas bedeutendes, etwas was würde wachsen können… wenn auch er es wollte.
Und dann ihr Bruder… sie hatte sich noch immer nicht richtig daran gewöhnt. Wie auch in der kurzen Zeit! Ein Bruder… glücklich vor sich hinlächelnd knuddelte sie ihr Kopfkissen als wäre dies John und drückte ihm noch einen Kuss auf.

Schließlich stand sie auf, sprang in ihre Joggingsachen, band sich einen Zopf und marschierte los. Es war ihr zur Gewohnheit geworden jeden Morgen zu laufen, weniger aus sportlicher Hinsicht, mehr weil es ihr einfach gut tat. Das waren ihre friedlichen Momente, in denen sie ihren Gedanken nachhing, sich vollkommen frei fühlte. Ein lieb gewonnenes Ritual, was sie auch in Hogwarts beibehalten wollte.
Die Ländereien der Schule lagen im tiefen Nebel und Allison sah eigentlich nicht, wo sie genau hinlief, aber nachdem sie etwa eine dreiviertel Stunde gerannt war, machte sie sich wieder auf den Rückweg. Die ganze Zeit hatte sie überlegt, ob sie Ian und John fragen sollte, ob sie sie begleiten wollten um Jonny abzuholen und war schließlich zu dem Schluss gekommen, das fragen nichts kostete.
Doch zuvor, sie war mittlerweile wieder in ihren Gemächern, gönnte sie sich eine heiße Dusche, machte sich für den Tag fertig und setzte sich schließlich an ihren Schreibtisch. Sie wollte Draco schreiben, wollte den Vater ihres Sohnes davon in Kenntnis setzen, wo Jonathan zukünftig wohnen würde. Mit einem Lächeln stellte sie fest, dass es ihm wohl gar nicht so unrecht sein würde, denn dass er bei einem Indianerstamm aufwuchs hatte ihm nie wirklich gepasst. Alli nahm ein Pergament und begann in ihrer feinen Schrift zu schreiben:

Liebster Draco!

Leider kenne ich derzeit deinen Aufenthaltsort nicht, aber ich hoffe, dass die Eule dich dennoch erreicht und es dir gut geht. Es ist mittlerweile wieder einige Zeit her, dass wir voneinander gehört haben, aber ich weiß von Jonathan, dass du ihn besucht hast.
Der Grund, wieso ich dir jetzt schreibe ist folgender: Ich habe mir eine neue Professorenstelle gesucht. Kannst du dich daran erinnern, als du mir in Rumänien nahe gelegt hast, in Hogwarts zu lehren? Nun, ich habe diesen Schritt tatsächlich gewagt. Nach den vielen Jahren, bin ich in meine Heimat zurückgekehrt. Gemeinsam mit Jonathan erhoffe ich mir hier einen Neuanfang, zurück zu unseren Wurzeln. Unser Sohn wird mit mir hier im Schloss leben. Mir ist bewusst, dass es dadurch sicherlich schwerer für dich wird, ihn einfach spontan zu besuchen, aber sei dir Gewiss, dass ich dennoch alles daran setzen werde um dir dies zu ermöglichen.
Noch ist der Kleine bei den Arapahos, aber ich werde ihn noch heute zu mir holen. Ich weiß nicht, ob du von den jüngsten, dramatischen Ereignissen gehört hast, die in Hogwarts geschehen sind und ich muss gestehen, dass sie mich haben zögern lassen, Jonathan zu mir zu holen. Das dunkle Mal leuchtete über dem Schloss… Bellatrix Lestrange hat eine Schülerin auf dem Gewissen… Du wirst es sicher selber gespürt haben… das Brennen des Males…
Ich zauderte, weil ich glaubte, dass Jonathan vielleicht in Amerika sicherer sei als hier. Aber ich kann und will ihm nicht das gleiche zumuten, wie es meine Eltern mir zugemutet hatten. Er soll nicht auch irgendwann glauben, dass er abgeschoben wurde. Hier bei mir ist sein Platz und ich glaube, dass auch du das so sehen wirst.
Alsbald werde ich dir Bilder von unserem Sohn schicken und vielleicht ist es dir ja bald möglich ihn zu besuchen.
Ich hoffe wirklich es geht dir gut und ich höre bald von dir.

Liebe Grüße
Herzlichst
Deine Allison


Die junge Frau rollte den Brief zusammen, setze ihr Siegel und nahm dann das nächste zur Hand. Sie wollte Azazel noch antworten, ihrem alten Freund und Mentor.

Lieber Azazel !

Es freut mich zu hören, dass du wieder gesund und munter in England verweilst und ich kann es kaum erwarten, dich hier in Hogwarts begrüßen zu können, viel zu lange ist es her, dass wir das letzte Mal miteinander reden konnten.
Die Sache mit den Drachen beunruhigt mich durchaus. Bist du sicher, dass es meinen Draco nicht betreffen wird? Was für Gründe führen die Franzosen an? Das Drachengesetz ist doch durchaus schon ziemlich streng meiner Meinung nach. Aber ok, ich bin ja auch persönlich betroffen, vielleicht siehst du das anders?
Wann genau in etwa wirst du denn in Hogwarts eintreffen? Ich selber werde heute morgen noch nach Amerika apparieren um meinen kleinen Sonnenschein Jonny zu holen. Trotz der jüngsten Ereignisse (du hast sicher von den grausamen Dingen erfahren, die geschehen sind?), habe ich mich dazu entschlossen ihn zu mir zu holen. Die Gründe dafür kannst du dir sicher denken.
Oh Azazel, es sind so viele Dinge in meinem Leben geschehen seit dem ich in Hogwarts verweile, ich hoffe wirklich du wirst bei deinem Besuch die Zeit finden mit mir gemeinsam einen Kaffee zu trinken.

Es grüßt sich ganz herzlich
Deine Allison


Auch diesen Brief versiegelte Alli. Schnell zog sie sich ihren Umhang an, griff die beiden Pergamente und machte sich auf den Weg in die Eulerei. Sie selber verfügte über keine eigene Eule, aber wozu gab es die Schuleulen? Mit geschickten Fingern befestigte sie die beiden Briefe an den Füßen von Zweien, schaute kurz zu wie die beiden Vögel sich in die Luft erhoben und davon flogen, ehe sie wieder zurück in den Lehrertrakt ging.
Ob Ian schon aufgestanden war? Sie wollte ihn fragen ob er sie begleiten wollte…
Kurz zögerte sie vor seiner Tür, gab sich aber dann einen Ruck und klopfte leise an, in der Hoffnung ihn nicht zu wecken.
Mit klopfendem Herzen wartete sie was geschehen würde.

tbc Privatgemach Ian Zubarew

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 04.01.2008 21:32    

cf Lehrerzimmer

Allisons Herz klopfte automatisch schneller, als Ian so direkt wieder vor ihr stand. Beim Merlin, um wie vieles sie sich gleich besser und auch sicherer fühlte, wenn sie in seiner Nähe war. Ihre Augen funkelten ihn nahezu an, als sie nicht weniger amüsiert sein Zwinkern erwiderte. „Du alter Charmeur“, kommentierte sie seine Bemerkungen, die ihr dennoch schmeichelten und mit einem bezaubernden Lächeln quittierte.

Knapp entgingen sie einem Zusammenstoß mit einem ihr fremden Mann, dem Alli ebenso verdutzt hinterher sah wie Ian. Sie hatte geglaubt wirklich langsam alle Kollegen vom Sehen her wenigstens zu kennen, schließlich waren eben alle anwesend gewesen. Oder auch nicht? Dass er eher unpassend gekleidet war und auch sonst eher verlottert wirkte, darauf achtete Allison nicht. Sie gab nichts um dererlei Dinge, sah den Menschen als Individuum und machte sie nicht an ihrem Äußeren fest. Im Gegenteil, so Menschen wie dieser Mann oder aber auch ihr Bruder lebten einfach nach ihren eigenen Regeln, eine Fähigkeit, die ihr leider nicht zu eigen war, zumindest nicht so ausgeprägt.
„Du ich habe keine Ahnung wer das war, aber das Gesicht der Schulleiterin war...“, sie brach ab und konnte ein leises Grinsen nicht verkneifen.

Es dauerte nicht lange bis sie im Lehrertrakt angekommen waren. Draco war die ganze Zeit hinter ihnen geblieben, als spüre er, dass etwas Abstand angebracht war um Ian nicht zu erschrecken. Als sie schließlich Allis Gemächer betraten, die durch die angekündigte Anwesenheit ihres Sohnes ein Zimmer mehr hatte als die anderen der Kollegen, damit der kleine Junge eben auch einen Privatbereich hatte, stockte der jungen Frau kurz der Atem. Alles war absolut still, kein Geräusch war zu hören und vor allem war auf den ersten Blick nichts zu sehen. Dunkelheit beherrschte den Wohnraum. Wo war ihr kleiner Liebling? Dessen Hund? Maria?
Mit eiligen Schritten schritt sie durch ihren Wohnraum direkt zu Jonnys Zimmer, wo sie erleichtert aufatmete und leise lächeln musste. Mit einem Fingerzeig winkte sie Ian zu sich und deutete ihm, leise zu sein. Anscheinend hatte die Hufflepuffschülerin dem kleinen Jungen etwas vorgelesen, denn beide lagen zusammen gekuschelt auf dem Bett, wobei das Buch zur Seite gerutscht war, denn Mädchen und Junge waren eingeschlafen. Nayeli hatte es sich derweil am Fußende bequem gemacht und schaute nur kurz auf, ehe sie selber auch weiter schlief. Draco und der Hund waren gute Freunde, also machte der kleine Drache sich dran, sich daneben zu legen und tat es ihm gleich.
Leise schloss Allison die Türe, um niemanden zu wecken und grinste dann Ian an.

„Sieht so aus, als wenn wir wirklich alleine wären“, ihr grinsen wurde zu einem warmen Lächeln. Wieso klopfte denn ihr Herz automatisch wieder so schnell bei dem Gedanken?
Etwas nervös drehte sie sich um und zog sich erst einmal ihren Umhang aus. „Mach es dir bequem und fühl dich wie zu Hause“, sagte sie noch.
Bisher hatte sie es noch nicht geschafft ihre Räume individuell zu gestalten, lediglich ein paar Farbzauber und das Aufstellen ihrer Bilder, die zum größten Teil neben Jonny den Indianerstamm zeigten (auf einem waren allerdings ihre Eltern an ihrem Hochzeitstag zu sehen) und gemütliche Kissen auf einer Sitzgruppe hatte sie geschafft. Dennoch wirkte der Raum schon recht feminin, wenn auch trotzdem urgemütlich.
Mit einem Zauber entfachte Allison ein Feuer im Kamin, entschuldigte sich für einen Moment und verschwand, nachdem sie an ihrem Kleiderschrank ein paar Dinge heraus geholt hatte kurz im Badezimmer, wo sie schnell in ihre Freizeitkleidung schlüpfte, die aus einer bequemen schwarzen Hose und einem dunkelroten, kuscheligen Pulli bestand, der sanft ihre weiblichen Formen umspielte. Nur mit ein paar dicken Socken an den Füßen kehrte sie innerhalb kürzester Zeit wieder zu Ian zurück und setzte sich neben ihn auf die Couch in die Nähe vom Kamin.

„Gott entschuldige“, fiel es ihr plötzlich siedend heiß ein, „ich hab dich nicht einmal gefragt ob du etwas zu trinken haben möchtest. Ich...“, sie lächelte verlegen, „ich bin einfach keinen Besuch gewohnt. Darf ich dir was anbieten?“

Dank der bestens ausgestatteten Schlossküche hatte sie einige Vorräte, dennoch rief sie auch einen Hauself, denn sie hatte ziemlichen Hunger. Ian sicher auch und als Lehrer hatten sie die Möglichkeit auch in ihrem Räumlichkeiten zu essen, ein ziemlich luxuriöses Privileg wie sie fand und tatsächlich standen wenige Augenblicke später bereits einige Köstlichkeiten auf dem Couchtisch, mehr als dass die beiden eigentlich essen konnten.

Allison fühlte sich wohl, dennoch war es eine ungewohnte Situation für sie. Seit vielen Jahren war sie zum ersten Mal wieder alleine mit einem Mann. Er machte sie nervös, gleichzeitig genoss sie es einfach mit ihm so vertraut zu sitzen. Dass er sie ziemlich durcheinander gemacht hatte musste ihm klar sein. Immer wieder kam ihr die Situation in den Sinn wo sie sich geküsst hatten, aber auch wie sie ihn am morgen nur mit Boxershorts bekleidet gesehen hatte. Es war wohl eher letzteres, was ihr erneut ein zartes Rosa auf die Wangen zauberte.
Ihre dunklen Locken umspielten ihr Gesicht, als sie mit schief gelegten Kopf Ian betrachtete und schließlich lächelte. Es gab so vieles was sie zu gerne von ihm wissen wollte, sie kannten sich doch gar nicht. Und doch übte er eine solche Anziehung auf sie aus und verwirrte sie zunehmend.
„Erzähl mir von dir...wer bist du Ian Zubarew“, sagte sie schließlich leise, aber ungewohnt offen. „Du hast heute einen kleinen Einblick bekommen aus meinem Leben...“, ob er auch mehr wissen wollte? Ob er Fragen hatte? Alli vermochte es nicht zu sagen und begann mit dem Essen um ihre Verlegenheit und Unsicherheit zu überspielen.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 05.01.2008 11:38    

cf ~ Lehrerzimmer

Grinsend folgte Ian seiner Kollegin den Gang entlang, während er sich noch einmal die halb verwahrloste Gestalt ins Gedächtnis zurückrief, die ihnen eben vor dem Lehrerzimmer entgegengekommen war. Wer auch immer er war, sie würden es in den nächsten Tagen wohl zweifelsohne mitbekommen, wenn es sich um einen neuen Lehrer handelte. Aber irgendwie hatte Ian auch das Gefühl, dass der Mann wunderbar an diese Schule passen würde. Hier war doch alles ein wenig anders und was käme da besser, als so einen spleenigen Mann zu beschäftigen, den die Schüler mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr unterhaltsam finden würden?!
Er selbst freute sich zumindest schon mal auf die erste richtige Begegnung mit dem Mann. Aber dass er vor Lachen überhaupt ein Wort herausbekommen würde, wagte er zu bezweifeln. Obwohl... solange er ihn nicht auch so umarmte, wie eben die Schulleiterin, war doch alles in bester Ordnung.

Ian sagte lieber nichts über die Gedanken, die ihm durch den Kopf schossen, und beobachtete lieber mit leicht gerunzelter Stirn, wie Allison beim Anblick ihrer dunklen, und vollkommen stillen Räumlichkeiten in blanke Panik zu verfallen schien. Zumindest kam ihm das so vor.
Erst nach einigen Sekunden fiel dem Halbrussen wieder ein, dass sie ja nun auch Jonathan bei sich beherbergen würde und von dem schien ja gerade jede Spur zu fehlen. Ian spürte, wie auch er bei der scheinbaren Abwesenheit des kleinen Jungen ein wenig unruhig wurde. Er hatte Allisons Sohn wirklich gerne, immerhin war der Kleine ein ziemlich aufgewecktes, scharfsinniges Bürschchen und einfach nur liebenswert zu nennen.
Als seine Kollegin ihn jedoch leise zu sich winkte, schien alles wieder in Ordnung zu sein. Lautlos trat er ebenfalls in die Türöffnung zu Jonnys Zimmer und lächelte sanft über das niedliche Schauspiel vor seinen Augen. Jonny lag zufrieden schlafend in seinem Bett, zusammen mit einem Mädchen, dessen kanariengelber Umhang über einem Stuhl hing. Also, eine Schülerin aus dem Hause Hufflepuff. Jonathans Hund lag am Fußende des Bettes und schnarchte ebenfalls seelenruhig vor sich hin, was Draco ihm ohne groß zu überlegen gleichtat.
Wirklich ein süßes Bild und so, wie er und Allison einen Augenblick lang gemeinsam in der Tür standen, kam Ian sich fast ein wenig vor, als wären sie die Eltern, die ihren Sprössling voller innigster Liebe beim Schlafen beobachteten, als gäbe es nichts schöneres auf der Welt.
Bei der Vorstellung breitete sich ein seltsam wolliges Gefühl in seinem Bauch aus, was durch Allisons Worte nicht gerade beruhigt wurde.
„Vollkommen allein“, wiederholte er daher und lächelte erneut auf diese sanfte Art, wie er es eben auch beim Anblick der schlafenden Kinder getan hatte. Mehr kam ihm gerade nicht über die Lippen, da er sich gerade daran zurückerinnerte, was geschehen war, als sie das letzte Mal allein gewesen waren. In Johns Hütte bei ihrem Therapieversuch. Am Ende hatte das Ganze in einem Kuss geendet, der Ian jetzt noch Gänsehaut bereitete.

Lieber kam er da Allisons Aufforderung nach und entledigte sich seines Umhanges, bevor er sich auf die Couch setzte und sich neugierig umsah. Frieren musste er in seinem dünnen, weißen Hemd allerdings nicht, da seine Kollegin ein Kaminfeuer entfachte, bevor sie sich mit einigen Sachen ins Bad zurückzog.
Kurz verweilte Ians Blick noch ein wenig auf die geschlossene Badtür. In seinem Inneren herrschte eine Anspannung, die ihn selbst überraschte. Normalerweise machten ihn solche Situationen nie nervös, aber so langsam gewöhnte er sich ja daran, dass hier in Hogwarts eben nichts so lief, wie es sein sollte.
Ein Abend nur mit Allison... eine wirklich verlockende Vorstellung. Da konnte er nur hoffen, dass nicht eines der Kinder plötzlich wach wurde und somit alles wieder durcheinander lief. Herrje, er hörte sich wirklich schon langsam wie ein Vater an, der einige ruhige Stunden mit seiner Frau verbringen wollte, ohne dass die Kinder etwas davon mitbekamen. Der Gedanke erschreckte ihn ein wenig. Heiraten war ja nun nicht wirklich sein Stil und Kinder zu haben... sicher, er liebte die Kinder seines Bruders wie seine eigenen, doch...
Moment, was dachte er denn da??? Wie war er denn nun aufs Heiraten gekommen? Er hatte heute noch keinen Alkohol getrunken und war demnach bei klarem Verstand, aber dieses Thema war zum einen vollkommen unsinnig und behagte ihm zum anderen gar nicht. Er kannte Allison gerade mal ein paar Tage und da dachte er mit Sicherheit nicht ans Heiraten... noch nicht.

Bevor er sich noch mehr in Unsinnigkeiten verstrickten konnte, kam seine hübsche Kollegin zum Glück zurück... und wie hübsch sie aussah. Atemberaubend! Vollkommen in Freizeitkleidung wirkte sie mit einem Mal noch um ein vielfaches attraktiver.
„Wie ein Stern, der am Abendhimmel aufgeht“, murmelte er leise, bevor ihm selbst klar wurde, dass er gerade laut gesprochen hatte. Mit einem peinlich berührten Lächeln fügte er noch hinzu: „Ich meine... der Pulli steht dir wirklich ausgezeichnet. Eine tolle Farbe, die perfekt zu deinen schönen Augen passt.“
Kurz hielt er inne, wurde sich bewusst, dass er schon wieder seltsames Zeug redete und schüttelte verlegen den Kopf, in der Hoffnung, dass Allison seine Worte möglicherweise gar nicht wirklich mitbekommen hatte.
Zum Glück spielte sie die Rolle der Gastgeberin perfekt und bot ihm stattdessen etwas zu trinken an, was er liebend gerne annahm, allein schon um aus dieser Situation wieder herauszukommen. Wie hungrig er noch dazu war, bekam er erst mit, als ein Hauself ihnen auch noch einige Leckereien nach oben gebracht hatte, obwohl die offizielle Zeit fürs Abendessen eigentlich schon vorbei war.
Nachdem sich Ian eine Tasse Tee für sich selbst und auch eine für Allison eingeschenkt hatte und sich auch am Essen bedient hatte, lehnte er sich mit seinem Getränk in der Hand zurück und betrachtete die junge Frau an seiner Seite mit Wohlwollen. Wusste sie eigentlich, wie wunderschön sie war? Allein wie ihre dunklen Locken ihr über die Schultern und ins Gesicht fielen, während sie ihn mit diesem Hundeblick beobachtete, ließ ihm das Herz schneller schlagen. Ihre nächste Frage ließ ihn jedoch wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren.
Er hatte ja irgendwo schon damit gerechnet, dass sie mehr über ihn erfahren wollte, immerhin kannten sie sich praktisch gar nicht. Nur er wusste jetzt einige Dinge über sie, doch für sie musste er die große Unbekannte sein.

Verlegen räusperte Ian sich zunächst, bevor er langsam seine Tasse in den Händen drehte.
„Wo soll ich anfangen...“, begann er nachdenklich und starrte auf die dunkle Flüssigkeit namens Tee. „Am besten am Anfang, was?“ Er grinste schief und lehnte sich etwas zurück, während er kurz darüber nachdachte, was er erzählen sollte.
„Also, mein voller Name ist Ian Rasputin Zubarew. Geboren wurde ich vor 29 Jahren in London, aber ich bin zweisprachig aufgewachsen, weil mein Vater aus Russland kam, meine Mutter aber Engländerin ist. Ich bin das mittlere von drei Geschwistern. Mein Bruder Alexej ist sechs Jahre älter als ich und arbeitet als Auror. Er ist verheiratet und hat Zwillinge. Ein Junge und ein Mädchen im selben Alter wie Jonny.“
Bei dem Gedanken an die Beiden lächelte Ian erneut auf diese liebevolle, stolze Art, bevor er sich kurz durch die dunklen Haare fuhr und fortfuhr.
„Meine Schwester Emma ist vier Jahre jünger als ich. Sie hat sich einen Traum erfüllt und arbeitet als Model, daher sehe ich sie eigentlich kaum noch. Ich bin auf Durmstrang zur Schule gegangen und war ein relativ guter Schüler. Außerdem war ich ein glänzender Quidditchspieler und ich war Schulsprecher. Mein Vater ist vor elf Jahren gestorben, was meine Mutter dazu veranlasste einen Bücherladen in der Winkelgasse zu eröffnen. Wie du weißt, unterrichte ich Alte Runen. Das kommt daher, weil mein Lehrer auf Durmstrang mit damals ein Gespür für Runen unterstellte und ich schon immer ziemlich fasziniert von ihnen war. Mmh... was noch... du weißt, dass ich Tiere eigentlich nicht sonderlich mag-“ Bei diesen Worten grinste Ian frech über die stark abgemilderte Ausdrucksweise, sprach jedoch fast sofort weiter. „Ansonsten spiele ich noch gerne Zauberschach oder lese eben sehr gerne.“
Einen Augenblick ließ Ian verstreichen, bevor er zart lächelte und nun seinerseits den Kopf schief legte, um Allison aus seinen blauen Augen anzusehen. Den Tod seines Vaters hatte er gut umschifft, den er verspürte gerade nicht im mindesten das Verlangen zu erklären, dass sein Vater ein Todesser gewesen und nach zwei Jahren in Askaban gestorben war. Er konnte nur hoffen, dass Allison nicht darauf eingehen wollte.
„Reicht dir das?“, fragte er grinsend und zwinkerte ihr amüsiert zu. „Jetzt bist du dran. Ich weiß, dass du in Amerika gelebt hast, deine Eltern beim Kampf gegen Voldemort umgekommen sind und Draco Malfoy der Vater deines Sohnes ist. Doch wer hat dich in Amerika aufgenommen? Blöde Frage, aber was sind deine Lieblingsbeschäftigungen oder Hobbys, wenn du es so nennen willst? Und die wichtigste aller Fragen: Warum ausgerechnet Pflege magischer Geschöpfe als Fach?“
Interessiert blickte Ian seine Kollegin an, während er genießerisch in ein einfaches Wurstbrot biss und mit schiefem Grinsen zu kauen begann.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 06.01.2008 00:00    

Das letzte Mal, dass sie mit einem Mann alleine gewesen war in so vertrauter Runde war bereits einige Jahre her. In Rumänien... mit Draco. Wenn ihr damals jemand gesagt hätte was alles geschehen würde... sie hätte ihn ausgelacht. Aber sie hatte sich in ihn verliebt, in Draco, den ehemaligen Todesser, den sie anfangs kaum ertragen konnte. Nun das Gefühl ruhte zunächst wohl auf Gegenseitigkeit, aber die ganzen Umstände hatten dem jeweils anderen gezeigt, wie er als Mensch wirklich war. Und beide... ja sie hatten sich aufrichtig geliebt und Allison wusste noch ganz genau wie unglücklich sie gewesen war, als sie sich trennten. Für ihre Liebe hatte es nie eine Zukunft gegeben, obwohl Jonathan aus ihr entstanden war. Aber sie hatten es geschafft, sie waren Freunde geworden, auch wenn ihr Kontakt meist nur schriftlich war. Beide hatten sie irgendwann mit ihren Gefühlen abgeschlossen. Aber Alli war sich auch immer sicher gewesen, dass sie nie wieder für einen Mann etwas empfinden könnte. Eigentlich hatte sie es auch nie gewollt, denn an den Schmerz den ihr diese Gefühle bereitet hatten, hatte sie nie vergessen und vor allem wollte sie ihn nie wieder erleben. Sicher, sie war einsam gewesen, aber das war etwas, was sie kannte und womit sie gut hatte leben können.
Und dann war Ian in ihr Leben getreten, wie ein Wirbelsturm hatte er sie geplättet, im wahrsten Sinne des Wortes. Er übte eine Anziehung auf sie aus, die schon fast unheimlich war und weckte Gefühle in ihr, die sie lange begraben geglaubt hatte.
Seine Komplimente ließen sie sachte erröten, aber ihre Augen und auch das Lächeln zeigten ihm, wie sehr sie seine Worte freuten, auch wenn sie unfähig war außer einem „Danke“ etwas zu erwidern, einfach aus dem Grund heraus, weil sie es nicht gewohnt war. Ihr Herz klopfte, als hätte sie ihr morgendliches Joggen hinter sich gebracht und ein Blick in seine Augen verursachten ihr eine Gänsehaut.

Aber die Anspannung und die Nervosität legten sich schnell. Statt dessen fühlte sie sich einfach nur wohl, locker, nichts war von der Schüchternheit zu spüren, die sie sonst so schnell überfiel, keine Angst, kein scheues Zurückziehen.
Voller Wärme lächelte sie ihn an, lauschte aufmerksam und interessiert seinen Worten und konnte sich stellenweise ein leises Grinsen nicht verkneifen. Sie kam sich stellenweise vor, als wenn sie einen Lebenslauf lesen würde und doch saugte sie jede kleine Information begierig auf. Sie wollte Ian kennenlernen, dieser schöne Fremde, der ihr Innerstes aus so wunderbare Weise erschütterte.

„Ob mir das reicht?“, fragte sie weich zurück und schüttelte leicht den Kopf. „Nein, noch lange nicht“, sie zwinkerte ihm zu, „aber jetzt weiß ich wenigstens deine groben Daten“, sie lehnte sich zurück, ihre Tasse Tee in der Hand und schien sich kurz zu sammeln um auf seine Fragen zu antworten, als die Tür des Kinderzimmers aufging und Maria schüchtern heraustrat. Dem Mädchen war es offensichtlich peinlich in die vertraute Situation zu platzen und Allison stellte schnell ihre Tasse ab und ging zu ihr hinüber. “Ihr Sohn schläft noch Miss Parker.“
Die junge Frau legte der Schülerin sanft eine Hand auf die Schulter, während diese ihr berichtete, dass alles problemlos verlaufen war und versicherte, wie leid es ihr tat, dass sie eingeschlafen war. „Das macht überhaupt nichts. Ich danke ihnen, sie haben mir wirklich einen großen Gefallen getan. Ich hatte sie nicht wecken wollen, aber ich fürchte sie haben jetzt das Abendessen verpasst...“, Alli legte kurz einen Finger ans Kinn, zwinkerte dann Maria fröhlich zu und winkte ab. „Aber warten sie, ich packe ihnen etwas ein. Sie haben sicherlich Hunger.“
Der Hauself hatte ihnen wirklich viel zu viel gebracht, doch jetzt war es auch Glück, denn so musste die Hufflepuff nicht den restlichen Abend hungern. Normalerweise hätte Alli sie eingeladen bei ihr zu essen, aber jetzt wollte sie mit Ian alleine sein. Aber sicher wollte das Mädchen auch lieber schnell zu ihren Freunden und gewiss nicht den Abend mit den Lehrern verbringen. Schnell hatte sie einige Dinge eingepackt und geleitete schließlich Maria zur Tür. „Vielen Dank noch einmal, sie waren meine Retterin.“
Noch ein paar gewechselte Worte und das Mädchen eilte bereits über den Flur.
Doch ehe sich Alli wieder zu Ian setzte, schaute sie noch einmal ins Kinderzimmer, nur um zu sehen, dass ihr kleiner Liebling tief und fest schlief. Der Tag war einfach zu aufregend gewesen, der Kummer, weil er den Stamm verlassen musste, aber auch all das aufregende Neue.... dies alles forderte seinen Tribut und so lag er selig in seinen Träumen. Liebevoll deckte sie ihn zu, küsste ihn sanft auf die Stirn und kehrte schließlich wieder zurück zu dem Durmstranglehrer.
„Entschuldige“, sagte sie leise und setzte sich wieder neben ihn, wenn auch unbewusst ein bisschen dichter als zuvor. Es tat ihr leid, dass sie gestört worden waren, aber sie hatte nicht das Gefühl, dass dadurch die Stimmung zerstört wurde. Im Gegenteil, durch die Gewissheit, dass sie nun wirklich alleine waren, denn Jonny würde gewiss nicht so schnell wach werden, fühlte sie sich noch entspannter. Eine vorwitzige Strähne hinters Ohr klemmend lehnte sie sich zurück, zog ein Bein auf die Couch und machte es sich sichtlich bequem, eine Hand voll Trauben haltend, die sie genüsslich aß. „Wo waren wir stehen geblieben?“, sie grinste ihn kurz an, setzte aber sofort fort. „OK, also ich wurde vor 25 Jahren in London geboren, aber ich hab damals nicht wirklich viel von England kennengelernt. Ich bin ziemlich behütet und beschützt aufgewachsen, kannte eigentlich nur das Anwesen meiner Eltern. Dass ich einen Bruder hatte wusste ich damals nicht, frag mich nicht warum, ich weiß es nicht. Mein Dad war vorher schon einmal verheiratet mit Johns Mum, ich kann nicht nachvollziehen, wieso er mir davon nie etwas gesagt hat, denn er ging seinen Sohn immer besuchen, brachte ihm sogar Bilder von mir. Ich wünschte ich hätte es gewusst...“, sie aß eine weitere Traube, leckte sich kurz die Lippen und sprach dann weiter, „naja als es dann Zeit wurde, nach Hogwarts zu gehen, beschlossen meine Eltern, dass ich in Amerika zur Schule gehen sollte. Ich hatte damals nichts von Voldemort mitbekommen, ich wusste von keinen unruhigen Zeiten. Das Einzige was mir aufgefallen war, war dass meine Eltern mehr arbeiteten als sonst. Naja ich wollte nicht nach Amerika, so weit weg, alleine... aber alles Bitten und Betteln half nichts. Also landete ich in New York. Kurz danach starben meine Eltern im Kampf. Mein Dad hatte den Leiter des Internats als meinen Vormund bestimmt und vorab schon dafür gesorgt, dass alles für mich geregelt war, als hätte er geahnt, dass sie sterben würden...“, sie sprach die ganze Zeit ganz ruhig, nur der letzte Satz war etwas leiser gewesen. „Da saß ich dann in Amerika fest, in einem Land in dem ich nicht sein wollte, ohne Eltern und eigentlich hab ich gedacht auch ohne Familie. Ich ahnte ja nichts von John. Ich hab mich in die Bücher gestürzt, so konnte ich irgendwie...“, sie zuckte hilflos die Schultern, „vergessen. Pflege magischer Geschöpfe war irgendwie mein Steckenpferd... meine Lehrerin entdeckte, dass ich anscheinend ein ganz besonderes Talent im Umgang mit ihnen habe, auch wenn mir das damals natürlich nicht bewusst war. Ich ... spreche mit ihnen.“
Ihr war klar wie verrückt sich das für Ian anhören musste, aber so war es wirklich. Es waren keine herkömmlichen Worte, es war wie eine eigene Sprache die sie selber nicht hätte übersetzen können. Aber so bekam sie Zugang zu den Tieren und Wesen und auch wenn man es der kleinen, eher zierlichen Person nicht zutraute, so hatte sie auch mit augenscheinlicher Leichtigkeit die wildesten ihrer Sorte stets unter Kontrolle. „Bei den Tieren habe ich mich immer wohl gefühlt, weißt du. Sie sind ehrlich“, sie schaute Ian direkt an, „die Zeit nach dem Tod meiner Eltern war nicht leicht für mich und ich kam auch nicht wirklich mit meinen Mitschülern klar. Also zog ich mich zurück, fand aber meine Ruhe eben bei den Tieren. Tiere sind einfach so wie ihr naturell ist, man kann sie einschätzen und weiß woran man ist. Bei Menschen ist das schon schwieriger.“ Jetzt lächelte sie, denn ihr war klar, dass Ian das sicher anders sehen würde, alleine schon wegen seiner Tierphobie.
„Nach der Schule entschloss ich mich also PmG zu studieren und dort traf ich auf Crock... er wurde mein Mentor, ein väterlicher Freund. Ich hab dir und John ja erzählt, dass er es war, der mir Draco schenkte und somit auch derjenige war, der mich nach Rumänien schickte, wo ich Draco Malfoy kennenlernte...“, sie legte den Kopf wieder schräg und schaute Ian eine Weile stumm an. Was er wohl darüber dachte? Sie, deren Eltern durch die Hand von Todessern gestorben waren, hatte eine Beziehung mit einem ehemaligen Todesser. Allison erinnerte sich noch gut an den Moment wo sie erfahren hatte, dass er einst einer gewesen war und auch welche Rolle er damals gespielt hatte... Sie war so enttäuscht und maßlos entsetzt gewesen.... und doch hatte sie später den wahren Draco Malfoy kennen und eben auch lieben gelernt... Sie hatte nie wieder den Todesser in ihm gesehen.
„Unsere Beziehung hielt nicht lange an. Wir hatten uns schon getrennt, bevor ich wusste, dass ich schwanger war. Uns war klar, dass es nie zwischen uns funktionieren konnte, denn auch wenn er kein Todesser mehr war, so war sein Denken doch so gänzlich anders als meins. Heute sind wir nur noch Freunde, wir schreiben uns, er besucht Jonny natürlich immer wieder mal, wobei ich glaube hier in Hogwarts ist das unmöglich“, sie musste nicht erklären wieso, denn ihr war klar, dass ian sicherlich die Geschichte kannte um Draco. „Die wenigsten wissen, dass er sein Vater ist. Ich verheimliche es nicht, aber ich binde es auch keinem direkt auf die Nase. Menschen sind grausam...“, Alli griff nach ihrem Tee und trank einen Schluck, ehe sie wieder kurz schwieg. Das alles waren Dinge, über die sie ansonsten eigentlich nicht sprach und doch fiel es ihr hier bei Ian erstaunlich leicht. „Crock war durch einen Unfall gestorben, noch ehe Jonathan geboren wurde. Naja und den Teil mit den Indianern habe ich dir ja schon erzählt. Kennst du Azazel Muldoon? Ich hab ihn bei einer Vorlesung kennengelernt. Dank ihm und dank der Indianer hab ich es geschafft, zu Ende zu studieren, sogar ziemlich schnell. Danach habe ich an meiner alten Schule unterrichtet, aber wie gesagt, Amerika war nie meine Heimat, meine Heimat ist hier in England... Und hier bin ich nun“, sie lachte leise und breitete sie Arme aus, ehe sie sich noch ein paar Trauben nahm. „Und hier habe ich auch meinen Bruder getroffen, von dem ich bis vor ein paar Tagen noch nichts ahnte. Er hat mich erkannt, er hatte ja Kinderfotos von mir. Irgendwie kann ich es immer noch nicht so richtig fassen, aber es fühlt sich gut an...“, jetzt strahlten ihre Augen förmlich. Noch ein paar weitere Trauben, dann setzte sie fort: „Hobbys habe ich auch, ja. Genau wie du lese ich sehr gerne und ich habe auch nichts gegen eine gute Partie Schach. Ich liebe die Natur und ich gehe jeden Morgen joggen. Ich liebe Musik und ich si...“, sie brach kurz ab und wurde doch etwas verlegen, „naja ich singe sehr gerne.“ Tatsächlich konnte sie es sogar richtig gut, tat es aber eigentlich nur wenn sie alleine war oder zusammen mit Jonny. Da sie zu den Menschen gehörte, die sich gerne vor anderen eher ‚unsichtbar‘ machen wollten, hätte sie niemals vor anderen gesungen. „Naja viel mehr gibt es nicht über mich zu erzählen... das war mein Leben in Kurzform glaub ich“.
Nachdem sie ihren Tee ausgetrunken hatte, lehnte sie sich wieder zurück, lehnte ihren Kopf gegen ihren Arm, den sie auf die Rückenlehne gelegt hatte und schaute Ian mit ihren großen Rehaugen an. „Wie war es für dich als dein Vater starb?“, fragte sie plötzlich. Es war eine Gemeinsamkeit die sie hatten, ahnte sie doch nichts von den Umständen. „vermisst du ihn? Ich denke oft an meine Eltern... weißt du dass ich noch nie an ihrem Grab war? Man hat mich damals nicht gelassen... und ich war ja nie wieder hier. John will mit mir hin...“
Ohne zu merken was sie tat hatte sie ihre Hand gehoben und Ian eine Haarsträhne aus der Stirn gestrichen. Erst als ihre Fingerspitzen seine Haut berührten wurde ihr klar was sie tat und biss sich verlegen auf die Unterlippe, zog kurz ihre Hand zurück und hielt inne. Ihr Blick suchte seinen, ehe sie schließlich doch die Hand wieder zurück gleiten ließ und die Strähne vollständig beiseite schob. Die ganze Situation kam ihr so vertraut vor, als würde sie ihn schon ewig kennen und sie hatte wirklich keinen Moment überlegt was sie da tat. Sie lächelte zaghaft und etwas unsicher, wusste sie doch nicht wie sie sich nun verhalten sollte.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 08.01.2008 07:25    

Ian war sich nicht sicher, doch er glaubte zu sehen und viel mehr noch zu spüren, wie Allison die Situation und die Unterhaltung mit ihm genoss. Als er ihr das erste Mal begegnet war – am See, wo er gleichzeitig auch auf Miss Kazeki und den Wildhüter getroffen war – hatte sie eher einen schüchternen Eindruck auf ihn gemacht. Sie schien sich gegenüber fremden Menschen, wie er zu Beginn einer gewesen war, nicht ganz wohl zu fühlen und zog lieber die distanzierte, kollegiale Beziehung vor.
Wann also hatte sich ihr Verhältnis eigentlich geändert?
Hatte er schon im Wald gespürt, dass da mehr zwischen ihnen war oder sein konnte? War das wirklich erst gestern gewesen, dass er sie im Verbotenen Wald über den Haufen gerannt hatte, weil er der felsenfesten Überzeugung gewesen war, dass Draco ihn verfolgte, um ihn zu fressen? Oder hatte sich dieses wollige Gefühl erst eingestellt, als sie in Johns Hütte gewesen waren und seine Kollegin ihm so selbstlos angeboten hatte, ihn in einem ersten Versuch von seiner Tierphobie zu kurieren?
Wann auch immer der entscheidende Augenblick gewesen war, es war gut, dass er gekommen war und dann auch noch so früh im Jahr. Es war noch nicht abzusehen, wie das mit ihm und Allison weitergehen würde, doch er war froh, dass sie noch das ganze Schuljahr über Zeit haben würden, um sich näher kennen zu lernen und über weitere Schritte nachzudenken.
Denn was war denn bisher schon großartig zwischen ihnen passiert? Sie hatten sich geküsst. Zweimal... nein, dreimal, wenn man den Gute Nacht Kuss gestern abend mitzählte. Sie waren noch lange nicht soweit, um voreilige Entscheidungen zu treffen. Denn, waren sie doch mal ehrlich. Sie waren keine Teenager mehr, wie ihre Schüler. Sie konnten sich nicht mehr so einfach in eine Beziehung stürzen, die nach drei Wochen wieder für beendet erklärt werden könnte. Jeder Schritt, den sie taten, musste sorgfältig abgewogen werden, denn alles was sie taten, führte zu einer Veränderung ihres professionellen Arbeitsverhältnisses.
Aber vielleicht war es auch gut, dass nicht alles so durchdacht und geplant ablief, wie er es sich gerade in seinem Inneren vornahm. Wie gut, dass manche Dinge in dieser Welt eben ihren eigenen Regeln folgten und sie nun einmal nichts dagegen tun konnten.
Wie nun eben Allisons Berührung. Sie strich ihm eine Haarsträhne aus der Stirn. Eine einfache Geste, die unter Freunden vielleicht nicht viel bedeutet hätte. Doch sie waren schon über den Zustand von Freundschaft hinaus. Zumindest kam es ihm in diesem einen Augenblick so vor. Ihre Fingerspitzen auf seiner Haut hinterließen ein sachtes Kribbeln. Ein Aufschrei nach mehr!
Doch diesem Verlangen konnte er gerade nicht nachgeben. So gerne er es auch getan hätte. Daher erwiderte er nur sanft ihr Lächeln, bevor er lieber schnell den Blick abwandte, um nicht erneut in Gefahr zugeraten etwas selten dämliches zu tun, nur weil er sich in ihren scheinbar einzigartigen Augen verlor.

Verlegen räusperte er sich, um den Frosch im Hals loszuwerden, der sich zwischenzeitlich darin eingenistet hatte. Er musste sich wirklich mehr auf die wesentlichen Dinge konzentrieren. Natürlich war er sich bewusst, dass er hier mit einer schönen, jungen Frau saß, die sein Herz alle Nase lang aus dem Rhythmus brachte. Doch er durfte auch nicht vergessen, dass er hier saß, weil sie beide darin übereinstimmten, dass es an der Zeit war, um sich näher kennen zu lernen.
Und das, was er als nächstes vorhatte zu erzählen, war etwas, das seinen ganzen Mut erforderte, denn immerhin hatte er es noch niemandem erzählt, der nicht zu seiner Familie gehörte. Er wollte ihr von seinem Vater erzählen. Von den Gedanken, die ihn nach wie vor quälten. Von seiner Unsicherheit, von seiner inneren Zerrissenheit. Weil er genau wusste, dass sie ihn womöglich verstehen, es akzeptieren und ihm einen Teil seiner Verwirrung nehmen konnte.
„Mein Vater...“, begann er daher langsam, wobei sein Blick fest auf die Wand hinter Allison gerichtet war. Er konnte ihr einfach nicht in die Augen sehen. Vielleicht, weil er sich davor fürchtete, dass in ihren Augen Ablehnung stand? Er wusste ja nicht, wie sie reagieren würde.
„Er ist jetzt 11 Jahre tot. Ich bekam die Nachricht, dass er gestorben ist, nur wenige Stunden, nachdem ich mein Abschlusszeugnis erhalten hatte. Ich will ganz ehrlich zu dir sein... in diesem Augenblick war es mir egal.“
Ians Gesicht hatte eine bis dahin nicht gekannte Härte angenommen. Doch nun hatte er einmal zu reden begonnen und in gewisser Hinsicht tat es gut, dass er sich einmal alles von der Seele reden konnte. Seine Mutter und seine Geschwister waren vorbelastet durch die strenge und harte Hand des Ehemannes und Vaters. Hätte er ihnen gegenüber seine Gefühle zum Ausdruck bringen wollen, hätte er mit hoher Wahrscheinlichkeit nur ein großes Maß an Ungläubigkeit geerntet.
„Mein Vater saß in Askaban, seit ich 16 Jahre alt war. Wenn du zurück rechnest, war das in dem Jahr, indem es hier in Großbritannien zum Kampf zwischen Voldemort und Harry Potter gekommen ist. Ich glaube, du weißt, worauf ich hinaus will. Mein Vater war ein Todesser. Und er war einer der schlimmsten Sorte. Innerhalb der Todesser gefürchtet und respektiert wegen seiner Grausamkeit und seiner Brutalität. Er war einer der strengsten Verfechter der so genannten Reinblüterideologie. Diese Ansichtsweise wollte er auch um jeden Preis an seine Kinder weitergeben. Mein Bruder Alexej war der Erstgeborene und mein Vater schenkte ihm demnach ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit. Ich war nur der zweite Sohn, ich spielte nur die zweite Geige. Ich bezweifle, dass mein Vater mich damals jemals wirklich ernst genommen hat, denn Alexej zeigte sich eigentlich immer talentierter als ich. Trotzdem war ich eifersüchtig auf meinen Bruder. Ich wusste nicht, wie mein Vater in Wirklichkeit zu ihm war, wenn er ihm in seinem Arbeitszimmer Privatlektionen erteilte. Ich liebte meinen Vater und wollte unbedingt Beachtung von ihm bekommen, genau wie Alexej. Doch egal was ich tat, es interessierte ihn nicht. Bis mein Bruder nach Durmstrang geschickt wurde. Das war, als ich circa 5 Jahre alt war.“

An dieser Stelle hielt Ian kurz inne, um sich erneut durch die dunklen Haare zu fahren. Es war erstaunlich wie leicht ihm mit einem Mal alles über die Lippen kam. Als hätten all die Worte die ganzen Jahre über nur gewartet, dass er sie aussprach.
„Nachdem mein Bruder aus dem Haus war, schien mein Vater zum ersten Mal wirklich zu registrieren, dass er noch einen zweiten Sohn hatte. Ich will nicht ins Detail gehen, wie seine ‚Lektionen der Differenzierung zwischen minderwertigen und höhergestellten magischen Wesen’ aussahen – um ihn mit seinen eigenen Worte zu zitieren. Ich will nur sagen: für ein Kind von 5 Jahren war es die Hölle auf Erden. Bis zu dem Zeitpunkt, da mein Vater sich das erste Mal für mich interessierte, hatte ich sozusagen Narrenfreiheit. Meine Mutter ist eine wundervolle Person, die jedes ihrer Kinder über alles liebte. Von ihr bekam ich in meinen ersten Lebensjahren praktisch die Liebe, die mein Vater mir nicht geben konnte oder wollte. Daher hatte ich bis zu dem Zeitpunkt auch eine ganze Menge Freunde aus unserer Nachbarschaft, die jedoch alle entweder Muggel oder Halbblüter waren, was meinen Vater natürlich überhaupt nicht passte. Die Folge war das strikte Umgangsverbot mit ihnen. Tagein, tagaus saß ich nur noch über Büchern, um zu lernen, denn mein Vater stellte sehr hohe Erwartungen. In seinen Augen benötigt jeder junge Mensche eine harte, führende Hand, die ihm den Weg weist. Dennoch bitte ich dich, mich nicht zu verurteilen, weil ich zu Beginn meines ersten Schuljahres in Durmstrang tatsächlich all jene Verhaltensmuster befolgte, die man mir eingebläut hatte. Ich dachte, es sei richtig, was er mir bis dahin beigebracht hatte, schließlich hatte auch Alexej diese Erziehung über sich ergehen lassen müssen und ich liebte meinen Bruder vielleicht noch mehr als meinen Vater.“
Erneut machte Ian eine kleine Pause, diesmal um einen Schluck Tee zu nehmen. In gewisser Weise füllte er nun die Lücken, die er bei seinem ersten Bericht seines bisherigen Lebens gelassen hatte.
„Ich habe dir erzählt, dass mein Bruder Auror ist. Nach meinem ersten Schuljahr in den Sommerferien ließ er die Bombe platzen und verkündete seinen Berufswunsch. Und nun stell dir meinen Vater vor, dessen eigener Sohn trotz seiner Bemühungen in die entgegengesetzte Richtung schlug und Todesser bekämpfen wollte, wie er einer war. Meine Mutter, meine Schwester und ich, wir waren am Ende wohl ziemlich froh, dass sie sich nicht duelliert haben und sich dabei am Ende gegenseitig umgebracht hätten. Zumindest verstieß mein Vater Alexej und leugnete von da an seine Existenz, was mich automatisch zum ersten und einzigen Sohn im Hause machte. Was das für mich bedeutete, brauche ich ja wohl nicht zu schildern... Ich stand unter Beobachtung wie noch nie. Jeder meiner Schritte, jede Handlung wurde genaustens beobachtet, um zu verhindern, dass ich nicht genauso aus der Reihe schlug wie Alexej. Als man meinen Vater verhaftete und ihn lebenslang nach Askaban schickte, war ich mit einem Mal... ich kann es nur antriebslos nennen. Zeit meines Lebens hatte ich alles nur getan, um den Ansprüchen meines Vaters zu genügen, um seine Anerkennung zu gewinnen. Ohne ihn schien es plötzlich nichts mehr zu geben, was mich weiterhin zu Höchstleistungen motivierte. Ich gestehe, dass ich zu Beginn meines letzten Jahres wirklich mit dem Gedanken spielte, die Schule abzubrechen, denn ich sah keinen Sinn mehr in meinem Leben. Ich habe erzählt gehabt, dass mein ehemaliger Runenlehrer mir ein Gespür für die Runen bescheinigte. Das war in meinem letzten Jahr und es war letzten Endes der Antrieb dafür, dass ich mich selbst neu definierte und der Grund dafür, dass ich Lehrer werden wollte. Mein Vater hatte Alte Runen immer für Unsinn gehalten, er legte mehr Wert auf Flüche, am besten schwarzmagische. Dennoch habe ich das Fach all die Jahre über belegt gehabt, weil es mir Spaß machte und ich es liebte mich in den Runenschriften zu verlieren. Als mein Vater dann starb, war er mir egal geworden, denn ich hatte ja einen Ersatz gefunden.“

Nachdenklich legte Ian den Kopf schief und versuchte einen Augenblick lang irgendeine Regung in Allisons Gesicht zu entdecken. Doch noch war seine Geschichte nicht zu Ende. Im Endeffekt kam jetzt erst der wichtige Teil.
„11 Jahre ist das jetzt her. Ich habe meinen Vater nie gehasst. Vielleicht habe ich ihn an manchen Tagen verabscheut, weil er so viel Kontrolle auf mein Leben ausübte und vielleicht habe ich mich selbst verabscheut, weil ich es wohlwollend zugelassen habe, nur um weiterhin seine Aufmerksamkeit zu haben. Doch letzten Endes habe ich erkannt, dass ich ihn nicht hassen kann, selbst wenn ich es gewollt hätte. Ich vermisse ihn nicht, denn er hat bekommen, was er für seine Taten verdient hat. Doch ich kann ihn nicht verurteilen für etwas, dessen Hintergründe ich nicht kenne. Er war ein Todesser, doch ich habe nie erfahren, was ihn dazu gemacht hat. Und genauso halte ich es auch mit den heutigen Menschen, die sich noch als Todesser bezeichnen. Ich kann sie weder hassen, noch verabscheuen. Wenn ihre Erziehung auch nur im mindesten derjenigen gleicht, die ich als Kind über mich ergehen lassen musste, dann kann ich sie nur bemitleiden, denn letzten Endes haben sie nie die Wahl gehabt, die mir durch die Verhaftung meines Vaters mit einem Mal gegeben worden war. Ich habe einfach mit der Sache abgeschlossen. Besonders in Zeiten wie diesen denke ich häufig an meinen Vater. Ich weiß, dass auch er wieder an vorderster Front gestanden hätte, um seine Vorstellungen von der Vernichtung von Muggelgeborenen zu verwirklichen. Ich habe sein Grab nie besucht, doch es ändert nichts daran, dass er mein Vater ist, egal was für ein Mensch er gewesen ist. Und ich glaube...“
Ians Zögern weitete sich über einige, für ihn scheinbar endlose Sekunden hin aus, bis er den Mut fand, die letzten Worte auszusprechen. Die Worte, die er sich vorher eigentlich nicht mal selbst in Gedanken hatte eingestehen wollen, die ihm nun aber klar geworden waren, nachdem er so lange zu Allison gesprochen hatte.
„Ich glaube, dass ich meinen Vater trotz seiner Taten, trotz seiner Fehler und trotz seines scheinbaren Fehlverhaltens immer geliebt habe. Denn letzten Endes ist es doch eigentlich nur eine Betrachtungsweise. Was uns aus unserer Sicht als falsch erscheint, ist für die anderer Seite – in diesem Falle die Seite der Todesser – richtig. Ich urteile nicht darüber und ich urteile nicht mehr über meinen Vater.“
Stille breitete sich zwischen ihnen aus und Ian war sich einen Moment lang nicht sicher, ob er das richtige getan hatte. Doch wenn er jemals eine nähere Bindung zu seiner Kollegin aufbauen wollte, dann war es ihm wichtig, dass sie davon wusste. Und im Moment war es für ihn von Bedeutung, dass er gleich von Anfang an klare Verhältnisse schuf.
„Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich so denke?“
Ganz leise hatte er diese letzte, nachträgliche Frage gestellt. Die Frage nach Allisons Meinung, denn es bedeutete ihm viel, wie sie nun nach allem über ihn urteilte. Nun, nachdem sie die Wahrheit wusste.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 08.01.2008 19:56    

Allisons Lächeln wurde entspannter. Dass sie ihm die Haarsträhne aus der Stirn gestrichen hatte war zunächst eine unbewusste Handlung gewesen, dennoch eine sehr vertraute Geste. Die Sehnsucht die sie dabei empfand erschreckte sie noch immer. Wie konnte man derart empfinden, wenn man sein Gegenüber doch noch gar nicht kannte? Sie wollte ihn kennen, sie wollte alles über ihn wissen, wollte nicht nur das Gefühl haben, dass es eben schon so war. Ihr Kopf sagte ihr die ganze Zeit, wie töricht sie sich eigentlich verhielt, vernünftig gesehen kannten sie sich gerade mal einen Tag, was also in Merlins Namen ließ sie andauernd so reagieren? Er war ihr Kollege... und dann war da wieder ihr Herz, was ihr so deutlich sagte, was sie empfand und das alles genau so richtig war wie es nun einmal war. Ihre Annäherung war vorsichtig, sie hatten doch alle Zeit zu erkunden, wer der jeweils andere wirklich war. Und genau damit hatten sie angefangen und es war nicht nur sein sanftes Lächeln was sie nach mehr gieren ließ, sondern eben auch all das, was er war, was ihn ausmachte.

Sie spürte, dass er ihr mehr erzählen wollte, aber noch einen Moment mit sich rang. Anscheinend fiel es ihm nicht so leicht, er wich ihrem Blick aus, weshalb sie ihm ein aufmunterndes Lächeln schenke. Sie hätte verstanden, wenn er einen Rückzieher gemacht hätte und eben nicht preis gab, was ihm auf der Seele brannte, wollte ihm aber auch signalisieren, dass sie ihm zuhören würde.
Dann begann er von seiner Kindheit zu erzählen, verlieh dem groben Umriss von vorhin tiefe und ließ augenscheinlich nichts aus, auch wenn es vielleicht unangenehm war. Die ganze Zeit ruhten ihre braunen Augen auf ihm, auch wenn ihre Miene ernst geworden war.
Nicht ein einziges Mal unterbrach sie ihn, ließ ihn einfach reden, sein eigenes Tempo bestimmen und ließ alles gleichzeitig erst einmal sacken.
War sie erschrocken über das was er ihr sagte? Definitiv nein! Sie griff statt dessen seine Hand, drückte sie sanft und suchte seinen Blick.
„Nein, du bist kein schlechter Mensch“, sagte sie ergriffen. Dass sie es war hörte man an ihrer Stimme, wobei das nicht am Inhalt selber lag, was er ihr gesagt hatte, sondern daran dass er es ihr gesagt hatte. Das war wahrlich nichts, was man jedem erzählte, schon gar nicht in diesen Tagen und es zeigte ihr, dass egal was sich zwischen ihnen entwickeln würde, Ian es wirklich ernst meinte. Und sie verstand nun auch wirklich, wie er sich gefühlt haben musste, bevor endlich alles gesagt worden war, ihr war es doch nicht anders gegangen, als sie davon gesprochen hatte, dass sie ein Kind hatte und vor allem, wer der Vater war.
„Ian, ich will ehrlich sein“, sprach sie schließlich nach einigen Augenblicken des Schweigens weiter, „vor ein paar Jahren hätte ich dich mit Sicherheit verurteilt, dich und deinen Vater. Es waren Todesser die mir meine Eltern nahmen und ich habe damals aufrichtig Todesser gehasst. Ich sah in ihnen nur Mörder, nur das Böse, irre Fanatiker, die um an ihr Ziel zu gelangen zu grausamsten Mitteln greifen“, sie schaute ihn weiterhin ruhig an, als wolle sie ihn mit ihrem Blick direkt in die Seele blicken, gewährte ihm aber gleichzeitig auch Zugang zu ihrer eigenen. „Mein Professor damals, Crock, hat über Jahre immer wieder versucht mir deutlich zu machen, dass eine Münze zwei Seiten hat, aber ich war blind und taub für alles was er sagte. Dann schickte er mich nach Rumänien um ein Drachenei zu holen. Ich wollte nicht auf diese Reise Ian. Es bedeutete unter Fremden zu sein, Menschen haben mir von je her irgendwie Probleme gemacht und alleine schon der Gedanke daran bereitete mir Angst. Aber mir blieb keine andere Wahl und ich fuhr nach Rumänien. Dort traf ich auf Draco, der ebenso eine Figur in einem Spiel war, dass mein aber auch sein Mentor sich erdacht hatten. Arsenius, so hieß er, und Crock waren alte Freunde und hatten beschlossen ihren beiden Schützlingen eine Lektion zu erteilen. Ich ahnte bei unserem Treffen damals nicht, wer er war. Wir mochten uns beide nicht, ich war ihm wohl zu... schüchtern und weich, ich fand ihn einfach nur arrogant und herablassend. Aber die eingefädelten Umstände zwangen uns miteinander auszukommen irgendwie, denn ich musste auch noch bei ihm wohnen.“
Allison fand, dass sie Ian all das erzählen musste, damit er wirklich verstand, wie sie selber dachte. Deswegen berichtete sie auch davon, wie Draco und sie schließlich beschlossen, zusammen zu arbeiten, als es um den entführten Magierjungen ging, der bei einem Muggel gefangen gehalten wurde, der alles magische sammelte. Neben magischen Artefakten, einige davon wirklich gefährlich, über verschiedene magische Wesen und eben bishin zu einem kleinen Zauberer, der seiner Sammlung das ‚Sahnehäubchen‘ verpassen sollte. „Anfangs war es wirklich nicht leicht, denn Draco und ich vertraten vollkommen verschiedene Ansichten. Während er auf die Reinblütigkeit schwor, bin ich der Meinung dass jeder Mensch, egal welcher Herkunft er ist oder welche Fähigkeiten er hat das Recht hat frei zu leben. Wir stritten immer wieder, aber noch immer ahnte ich nicht, wer er wirklich war. Ich habe in Amerika gelebt, meine Eltern hatten mich vorher vollkommen von allem abgeschirmt, ich hatte den Namen Malfoy noch nie gehört. Langsam aber respektierten wir den jeweils anderen, rauften uns zusammen. Und als wir wegen der Sache in einem Gasthaus waren, getarnt als Liebespaar, kam ein Mann, ziemlich fieser Kerl, beschimpfte mich als Todesserschlampe und griff Draco an. Du kannst dir sicher vorstellen, was in mir in dem Moment vorging...“, sie drückte sanft noch einmal seine Hand, die sie die ganze Zeit über noch nicht los gelassen halte. „Nur weil ich dem entführten Jungen helfen wollte, blieb ich und machte weiter... und lernte Draco besser kennen. Wir unterhielten uns, er erzählte mir von sich, seiner Familie, seinem Denken... so wie ich ihm von mir erzählte. Und zum ersten Mal lernte ich wirklich die ‚andere Seite‘ kennen, bekam einen Einblick und kam ans nachdenken... all die Gespräche die Crock stets mit mir geführt hatte, sein Bemühen mir die Augen zu öffnen und mein stures Dagegenlenken. All das wurde mir da klar und ich erkannte, wie recht er hatte. Versteh mich nicht falsch, ich heiße noch immer nicht gut, was die Todesser machen, ich kann ihren Weg nicht verstehen und die Art und Weise ihre Ziele zu vertreten und durchzusetzen. Aber bei Draco, der selbst einmal einer von ihnen gewesen war sah ich, wieso er so geworden war.“, ihr Mund war vom vielen Reden ganz trocken geworden und sie trank einen Schluck Tee. „Ich weiß nicht was aus mir geworden wäre, wenn meine Eltern nicht die gewesen wären, die sie nun einmal waren. Wir werden in unserer Kindheit geformt und in die Richtung gedrängt, die unsere Eltern für die richtige halten. Du hast deinen Vater geliebt, trotz allem was er dir und deiner Familie auch angetan hat. Du verurteilst ihn nicht und ich kann es verstehen. Wer nicht ich, wer dann? Ich habe einst den Mann geliebt, der Albus Dumbledore töten wollte und die Todesser damals hier in Hogwarts einließ. Wer bin ich, dass ich dein Denken verurteilen könnte? Himmel, er war dein Vater!“, sie holte ein paar Mal tief Luft, denn sie hatte sich regelrecht in Rage geredet. „Die Taten deines Vaters Ian mag ich nicht gut heißen, aber es sind nicht deine Taten. Ich verurteilte dich nicht weil du so empfindest wie du es tust“, jetzt huschte zum ersten Mal wieder ein kleines Lächeln über das Gesicht, „im Gegenteil, es zeugt von enormer Stärke dass du so zu ihm stehst.“
Ob es wirklich verständlich war, was sie ihm hatte sagen wollen? Dass sie im Prinzip wie er dachte, nicht die Menschen im einzelnen verurteilte, jedoch eben ihre Taten? Dass ihr klar war, dass allerdings auch die ‚gute‘ Seite bisweilen über die Stränge schlug und ebenfalls auf eine Art und Weise handelte, die sie genauso wenig gut heißen konnte. Eines aber stand außer Frage. Sie würde ohne zu überlegen gegen die Todesser kämpfen, wenn sie erneut Hogwarts oder dessen Schüler angriffen, denn auch wenn sie in gewisser Hinsicht die selbe Einstellung wie Ian hatte, war es nunmal ihr fester Glauben, das jeder Mensch und jedes Lebewesen ein Recht auf gleichberechtigtes Leben hatte.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 11.01.2008 07:23    

Unwillkürlich hatte sich Ian leicht verspannt, während er auf Allisons Antwort wartete. In seinem Inneren herrschte eine bis dato nie gekannte Unsicherheit. Er hatte schon vorher gewusst, dass es im wichtig war, wie seine Kollegin über ihn dachte, besonders wenn sie von seinem Vater erfuhr. Doch das, was er gerade durchlebte, überstieg selbst seine kühnsten Fantasien. Und eins wurde ihm damit wirklich klar: er mochte Allison wirklich sehr gerne!
Umso erleichterter war er dann auch, als sie es ihm scheinbar nicht vorwarf, in was für eine Familie er hineingeboren worden war. Ein wenig hatte er ja schon darauf gehofft, doch letzten Endes konnte man eben nie in die Köpfe anderer Menschen hineinsehen, es sei denn man beherrschte Legilimentik.
Ian lächelte beruhigt, während er nun Allison lauschte, die ihm ausführlich zu erzählen begann, welchen Hintergrund die Begegnung zwischen ihr und Draco wirklich hatte. Dabei förderte sie scheinbar jedes noch so winzige Detail hervor, doch das kümmerte Ian nicht. Er verstand sogar sehr gut, warum die junge Frau derart weit ausholte und alles genaustens wiedergab. Um die wirklichen Handlungsweisen eines Menschen in einer bestimmten Situation richtig wahrzunehmen, musste man ganz von vorne beginnen und man durfte eben nichts auslassen. Jede Kleinigkeit konnte wichtig sein und wenn sie auch noch so winzig erschien.
Er hatte das eben genauso praktiziert, hatte mit seiner ganz jungen Kindheit angefangen und Allison erläuterte ihm nun wirklichkeitsgetreu jegliche Reaktion, die sie getan hatte, und jegliche Gefühlsregung, die sie damals durchlebt hatte, was vielleicht noch das wichtigste war. Er selbst hatte gemerkt, was es für einen Unterschied ausmachte, zwischen einem einfach, kurzen und nüchternen Abriss seines Lebens und einer angemessen ausführlichen Wiedergabe aller Geschehnisse. Und mit Sicherheit war diese Erzählung immer sehr viel schwieriger, als der neutrale Überblick, immerhin mussten sie hier praktisch einen Teil ihrer Gedanken und ihrer Seele offen legen.

Der Halbrusse lächelte leicht, als Allison am Ende ihrer kleinen Rede fast schon ein wenig aus der Haut fuhr. Ja, jetzt wo er erst einmal so darüber nachdachte, wurde ihm auch klar, dass sie womöglich wirklich eine der wenigen Menschen war, die ihn verstehen konnte.
Sie stammten vielleicht aus so unterschiedlichsten Familien, wie es nur gehen konnte – sie aus einer contra-Todesser-Familie, er eben aus einer Todesserfamilie – doch das musste nicht heißen, dass sie sich hassen mussten. Natürlich wurden sie durch ihre Eltern geprägt, doch man hatte immer eine Wahl. Oder zumindest meistens.
Wenn sie die Verhaltensweisen ihrer Eltern einfach so übernehmen würden, dann wäre das Leben doch nichts weiter als ein Teufelskreis. Sie würden einfach festgefahren alles an sich vorüberziehen lassen ohne wirklich zu wissen, was sie vielleicht verpassten. Denn wenn sie ehrlich waren... wenn er und Allison sich nicht frei entschieden hätten, wären sie wahrscheinlich nie aufeinander getroffen.
Ian wäre Todesser geworden und hätte der Lehrerlaufbahn den Rücken gekehrt. Und Allison wäre vielleicht doch Lehrerin geworden, würde auf einem Schlachtfeld ebenfalls im Felde stehen, um für das Gute einzutreten. Und zwangsläufig hätten sie sich dort vielleicht zum ersten Mal gesehen, ohne überhaupt zu wissen, was aus ihnen zusammen hätte werden können.
Ein wenig traurig war das schon.

Ian ließ seine Kollegin erst einmal einen Augenblick lang zu Luft kommen, bevor er langsam das Wort ergriff. Seine Worte waren leise, aber klar verständlich, mit leicht nachdenklichem Unterton.
„Dann haben wir ja eines gemeinsam“, sagte er leise und blickte ihr in die braunen Augen. „Auch ich kann die Taten meines Vaters nicht gutheißen, doch wenn ich ihn deswegen hassen würde... wäre ich vielleicht nicht besser als ein Todesser, geprägt von Vorurteilen. Es ist nun einmal geschehen und ich kann nichts daran ändern. Und wer weiß, was im Endeffekt für ein Mensch aus mir geworden wäre, wenn mein Vater nicht der Mann gewesen wäre, der er nun einmal war.“
Ian verzog kurz das Gesicht zu einem ansatzweise spöttischen Schmunzeln. Diesen kleinen Seitenhieb für sich selbst hatte er sich nicht ersparen können. Noch heute klang ihm die Stimme seiner Mutter in den Ohren, wie ähnlich er seinem Vater doch in manchen Dingen war. Doch scheinbar nicht in solch relevanten Dingen, wie die Einstellung zu „gut“ und „böse“ und darüber war er dann doch froh.
Auf welcher Seite er stehen würde, wenn es hart auf hart käme... wie sehr hatte er sich über diese Frage in den letzten Tagen hier in Hogwarts schon den Kopf zerbrochen. Er gehörte nicht zu den Todessern, dessen war er sich eigentlich sicher, denn ihre Ziele waren nicht die seinen. Und außerdem hasste er es sich unterzuordnen. Doch auf die Seite der Gegenpartei stellen? Das war genauso unsicher. Doch letzten Endes würde er sich wohl erst entscheiden, wenn es soweit war. Noch würde er sich damit nicht verrückt machen.

Ian seufzte leise und lehnte sich mit einem leichten Lächeln zurück, um erneut Allisons zartes Gesicht zu betrachten. Nach diesem Geständnis fühlte er sich unendlich erleichtert. Es war, als hätte jemand eine innere Last von ihm genommen, die seine Kommunikation mit Allison gedrückt und erschwert hatte, denn eigentlich hatte er vorher immer darauf achten müssen, nichts über seine dunklere Vergangenheit zu erwähnen.
"Also... wo wir jetzt so vertraut miteinander sind", begann er mit einem amüsiertem Augenzwinkern. "Gehen wir ein wenig von der Vergangenheit weg und widmen uns der Zukunft. Hast du irgendwelche Pläne für dein Leben? Was weiß ich... Geschwister für Jonathan oder eine Familie mit Ehemann oder weiterhin als Lehrerin arbeiten?"
Ian grinste leicht, weil seine Frage eigentlich ein wenig gemein war. Er wollte wissen, ob sich ihre Ansichten überschnitten und so eine gemeinsame Zukunft vielleicht tatsächlich möglich war.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 11.01.2008 10:12    

Allison erwiderte Ians sanftes, aber auch erleichtertes Lächeln. Merkwürdiger Weise fühlte auch sie sich erleichtert. Obwohl so merkwürdig war es gar nicht, denn auch wenn sie immer zu ihrer Vergangenheit mit Draco und auch ihm selber gestanden hatte, ohne sich in irgendeiner Weise dafür zu schämen oder sonstiges, so hatte sie dennoch schon erlebt wie Menschen alleine auf seinen Namen reagierten. Auch wenn einiges gemein gewesen war, es hatte ihr nie sonderlich viel ausgemacht, denn sie wusste ja, was wirklich hinter Draco stand, wer er war. Aber bei Ian war es ihr einfach wichtig gewesen, dass auch er sie nicht verurteilte... wieso? Naja die Gründe waren offensichtlich, auch wenn sie sich weigerte, darüber nachzudenken.
Wegen alle dem konnte sie Ian und das was gerade in ihm vorging mehr als gut verstehen.
Dass sie sich überhaupt derart öffnete war eigentlich ein kleines Wunder, aber sie hatte es aufgegeben sich über irgendwas zu wundern, was diesen Mann und das Chaos in ihr, was er mit solch einer Leichtigkeit herauf beschworen hatte, betraf.

Alli grinste zunächst, als er meinte wie vertraut sie doch nun waren und erwiderte das Zwinkern, wurde aber im nächsten Moment schon wieder ernst. Ihre Zukunft... eine ganze Weile schwieg sie. Sie hatte ihnen beiden frischen Tee eingegossen und griff nun nach der Tasse, schaute nachdenklich in die dunkle Flüssigkeit, in der sie ihre Augen gespiegelt sah.
„Das ist eine schwierige Frage“, sagte sie schließlich leise, nachdem Ian schon fast hatte glauben müssen, dass sie ihm die Antwort verweigere. Das war durchaus nicht in ihrem Sinn, aber diese Frage zu beantworten war für sie genauso schwierig wie alles zuvor geäußerte. Nein, eigentlich noch schwieriger. Niemand konnte wohl wirklich ihre Angst vor Menschen verstehen, sie verstand sie ja meistens selber nicht. Alli kam sich vor, als wenn sie sich von innen nach außen stülpen müsste, wie ausgezogen und seelisch nackt.
Würde Ian der Erste sein, der sie vielleicht doch verstehen konnte? Sie wusste es nicht. All die Menschen, die ihr irgendwann einmal vertraut waren, hatten ihr zwar gesagt, die Angst sei unbegründet.... aber damit war es ja eigentlich nicht getan. Diese Phrasen konnte sie nicht mehr hören...
„Wenn ich ehrlich bin“, sie schaute noch immer in ihre Tasse, nicht fähig ihn anzugucken, weil sie nun einen Teil ihres Innerstes preis gab, über den sie nie gesprochen hatte, es auch nie gewollt hatte, „ich habe nie geglaubt, dass es überhaupt mal einen Mann in meinem Leben geben würde. Ich habe dir schon gesagt, dass ich so meine Schwierigkeiten mit Menschen habe und dir ist es ganz bestimmt auch schon so aufgefallen“, sie machte sich gar nichts vor, denn ihre Schüchternheit gegenüber Fremden war nicht zu übersehen, „um ehrlich zu sein machen sie mir sogar richtig Angst...“
Allison war sich nicht einmal wirklich bewusst, dass sie diese Angst aber ausschließlich Erwachsenen gegenüber empfand. Es war ein langsamer Prozess der sich da entwickelt hatte und obwohl es in ihrem ersten Jahr in Amerika angefangen hatte und sie diese damals auf gleichaltrige projiziert hatte, war dieses Gefühl gleichzeitig mit ihr gewachsen. Und als sie selber schließlich erwachsen war, galt diese Empfindung nicht mehr für jüngere Menschen. Ein Glück eigentlich, denn wie hätte sie sonst unterrichten können.
Langsam blickte sie nun doch auf und als ihre Augen seine trafen konnte er in ihnen lesen wie in einem offenen Buch.
Zum ersten Mal in ihrem Leben erzählte sie schließlich nicht nur oberflächlich von dem was sie damals empfunden hatte, als ihre Eltern sie nach Amerika gebracht hatten. Sie waren immer das Zentrum ihres Lebens gewesen, die Menschen die sie so abgöttisch geliebt hatte wie ein Kind eben seine Eltern nur lieben konnte. Die großen Verlustängste die sie damals quälten und die gemeinen Sticheleien und auch Qualen die ihr ihre Mitschüler deswegen zugefügt hatten. Kinder konnten so grausam sein...
Sie erzählte, wie sie in ihrer Verzweiflung versucht hatte wegzulaufen, wie sie auf ein Schiff gewartet hatte, was sie zurück nach England bringen würde und wie sie gefunden wurde... Nur um ihr noch am selben Tag zu sagen, dass ihre Eltern gestorben waren im Kampf gegen Voldemort für den Orden des Phönix.
Während sie geglaubt hatte vor Kummer und Schmerz sterben zu müssen, war sie gleichzeitig nur dem Hohn und dem Spott ihrer Mitschüler ausgesetzt und sie hatte schließlich eine Mauer um sich gezogen, hatte sich ins Lernen geflüchtet, was sie vergessen ließ. Gleichzeitig war es etwas, von dem sie glaubte, dass ihren Vater stolz gemacht hätte. „Ich habe mich von allem abgeschottet, ließ niemanden an mich heran und habe gelernt, das Menschen einem nur Schmerz zufügen...“, und so wie sie erzählte, wurden ihr zum ersten Mal selber verschiedene Dinge klar über die sie nie hatte nachdenken wollen. „Für mich war immer klar, dass ich alleine bleiben würde, so ging es mir am besten... hab ich mir zumindest eingeredet... selbst Crock, der immer sehr um mich bemüht habe, habe ich großenteils abgeblockt, wobei er wie ein väterlicher Freund für mich war. Und dann traf ich auf Draco...“, sie trank einen Schluck Tee und ging wieder dazu über in ihre Tasse zu gucken. „Liebe... zum ersten Mal lernte ich sie kennen und war wie berauscht von diesen intensiven Gefühlen. Sie machten mir aber auch Angst und trotzdem ließ ich mich nur zu gern darauf ein... ich spürte zum ersten Mal bewusst in mir eine Sehnsucht, die immer da gewesen sein musste, der ich aber nie erlaubt hatte in den Vordergrund zu kommen...“, erneut machte sie eine Pause um sich zu sammeln, furchte ein wenig die Stirn und auch wenn sie lange schon über den Schmerz hinaus war, die die Trennung von Draco in ihr ausgelöst hatte und sie beide zu einer aufrichtigen Freundschaft gefunden hatten, war es dennoch keine angenehme Erinnerung. „Aber wir mussten uns trenne, eine gemeinsame Zukunft war einfach nicht möglich. Ich habe wieder verloren, was ich aufrichtig liebte...kurz darauf starb Crock bei einem Unfall... Verlust... und dann merkte ich, dass ich schwanger war. Draco und ich haben trotz allem erst überlegt ob wir es doch versuchen sollten, für Jonny schon alleine. Aber es hätte nur zu Leid geführt, das wussten wir... es war ehrlicher es nicht zu tun...“, jetzt hob sie doch wieder den Blick und sah Ian wieder direkt an. „Jonathan galt von da an meine ganze Liebe. Er war meine Familie, Familie nach der ich mich immer gesehnt habe Ian. Aber ich habe immer geglaubt, dass es nach Draco keinen Mann mehr für mich geben könnte. Zum einen weil ich es kaum schaffe, jemanden näher an mich heran zu lassen, weil da immernoch meine Angst ist, aber auch weil der Schmerz nach dem Aus mit Draco so unerträglich war.“

Allison schwieg eine Weile und auch wenn die Stille fast unerträglich war, war deutlich dass sie noch mehr sagen wollte, aber erst den Mut dazu finden musste. Die Überwindung war eine große Hürde, für die sie ein wenig Zeit brauchte...

„Und dann kam ich nach Hogwarts, fand meinen Bruder. Da wurde mir bewusst, wie sehr ich jemanden in meinem Leben ersehnt habe, wie alleine ich war trotz Jonny und trotz den Arapahos... und dann traf ich auf dich... du hast mich im wahrsten Sinne des Wortes geplättet... du löst in mir Gefühle aus, über die ich mich noch nicht getraut habe nachzudenken, gleichzeitig tu ich fast nichts anderes. Ich mag dich wirklich sehr gern...“, jetzt wich sie doch ganz schnell wieder seinem Blick aus. Das hatte sie eigentlich nicht sagen wollen, es war ihr heraus gerutscht und sie hatte Angst in seinen Augen Ablehnung zu lesen. Verlegen räusperte sie sich und leerte ihre Tasse. „Vor ein paar Tagen hätte ich dir vermutlich noch gesagt, dass ich immer nur als Lehrerin arbeiten möchte, meinen Sohn aufziehen und damit zufrieden bin, aber das stimmt nicht. Über weitere Kinder habe ich nie nachgedacht, aber eine Familie zu haben...“, die leere Tasse in ihrer Hand zitterte leicht, „ja... es wäre schön einen Mann“, doch wieder der Blick zu ihm, „zu haben, nicht mehr alleine zu sein und gemeinsam eine Zukunft zu gestalten, wie auch immer sie aussehen mag...“

Alli stellte ihre Tasse ab und verschlang ihre Hände ineinander, um sie nervös in ihrem Schoß zu kneten. Sie fühlte sich im Augenblick vollkommen nackt, absolut verwundbar und musste schwer mit ihren Ängsten kämpfen.
„Hast du jemals über deine Zukunft nachgedacht? Was ist es, was du dir wünschst für dich und dein Leben?“
Die Tragweite ihrer Frage war ihr klar, denn es würde sich zeigen, zu was sich das, was hier den Anfang genommen hatte, eventuell entwickeln konnte.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 14.01.2008 19:22    

Nach seiner – zugegeben etwas persönlichen Frage – schwieg Allison eine dermaßen lange Zeit, dass Ian bereits glaubte, sie würde ihm nicht antworten und ihm seine Neugierde übel nehmen. Zu seinem eigenen Erstaunen war er deswegen beunruhigt, denn es hätte ihm schon etwas ausgemacht, wenn Allison in irgendeiner Art und Weise wütend auf ihn gewesen wäre. Er hätte dann nicht mehr ihre Nähe so unbeschwert genießen können, denn – was er selbst kaum glauben konnte – in den letzten Tagen hatte sie sich zu dem vertrautesten Menschen hier in Hogwarts für ihn entwickelt.
Es war kaum zu glauben. Er, der doch eigentlich immer gedacht hatte, dass es niemals ein weibliches Wesen geben würde, dass ihn aus der Verfassung brachte und ihn dermaßen verwirrte, hatte tatsächlich eine Person gefunden, die auf den ersten Blick doch eigentlich so gar nicht zu ihm zu passen schien. Und dennoch konnte er sich einen Tag ohne Allisons bezauberndes Lächeln oder einen tiefen Blick in ihre dunklen Augen nur noch schwer vorstellen.
Auf gewisse Art und Weise hatte er da wohl eine ganz neue Art der Magie entdeckt.

Schließlich begann seine Kollegin doch noch zu sprechen. Zunächst so leise, dass Ian sich anfangs gar nicht sicher war, ob sie tatsächlich den Mund aufgemacht hatte.
Natürlich war er sich dessen bewusst, dass seine Frage nicht nur persönlich und ein wenig gemein war, sondern auch sehr schwierig. Er hatte nun schon einen Einblick in Allisons Vergangenheit bekommen, doch ihm nun auch die Tür zu ihrer gewünschten Zukunft aufzustoßen, war wahrscheinlich noch sehr viel schwieriger. Es offenbarte doch soviel von der eigenen Persönlichkeit. Die Wünsche, die man für sich selbst hatte, waren doch ein Spiegel der eigenen Sehnsüchte. An der Vergangenheit konnte man nichts mehr ändern, doch die Zukunft lag erst noch vor einem.
Während Allison sagte Ian kein Wort. Er wollte sie nicht unterbrechen, denn er konnte sich vorstellen, wie schwierig es sein dürfte über seinen eigenen Schatten zu springen und jemandem zu erzählen, wie man sich sein eigenes Leben zukünftig noch vorstellte. Immer wieder ermutigte er sie mit einem Lächeln weiter zu sprechen, denn ihre dargelegte Geschichte war noch um ein Vielfaches persönlicher als der kurze Abriss ihres Lebenslaufes, dem sie ihm bereits zuvor geliefert hatte.

Als ihn schließlich die selbe Frage erreichte, wie er zuvor Allison gestellt hatte, musste er zunächst schlucken. Natürlich war ihm klar gewesen, dass er wahrscheinlich auf seine eigenen Frage würde antworten müssen. Und dennoch viel es auch ihm schwer seine Vorstellungen in Worte zu packen. Nach dem Allison gesprochen hatte, war ihm klar geworden, wie viele überraschende Parallelen ihrer beider Leben aufwies. Sie waren zwar zwei Menschen mit mehr als unterschiedlicher familiärer Vergangenheit, doch ihre Emotionen und durchlebten Gefühle sprachen manches Mal so stark überein, dass Ian mittlerweile keinerlei Zweifel daran hegte, dass Allison verstand, wie er sich in dieser oder jener Situation gefühlt haben musste.
„Nun ja...“ Nachdenklich legte Ian den Kopf schief und runzelte leicht die Stirn. Sein Blick war teilweise geistesabwesend, als versuche er sich entweder selbst noch darüber klar zu werden oder herauszufinden, wie er es am besten formulieren konnte.
„Mein Leben war wohl genau wie deines alles andere als leicht. Meine Mutter und meine Geschwister haben mich zwar geliebt und ich habe meine Familie ebenfalls geliebt, doch das ist ja immer noch etwas anderes, als einen Menschen zu lieben, der nicht zur Familie gehört. Ich dachte immer, dass es niemals eine Person geben würde, die zu mir passt, wie der sprichwörtliche Deckel zum Topf. Allein schon, weil ich mich immer dagegen gesträubt habe, jemandem von den Aktivitäten meines Vaters zu erzählen. Aus dem Grund konnte ich mir bisher nie so recht vorstellen eine eigene Familie zu gründen.“

Ein leicht wehmütiger Zug lag um seinen Mund, bevor Ian seine blauen Augen auf die junge Frau ihm gegenüber richtete. Die Tasse mit Tee hielt er achtlos in der Hand. Dennoch begann er plötzlich leicht zu lächeln, als er zu seiner Berufung als Onkel kam.
„Wie du weißt, hat mein Bruder zwei Kinder. Seitdem die beiden zu meiner Familie gehören, hat sich das alles mehr als gewandelt. Sie haben mein Herz buchstäblich im Sturm erobert.“
Wie eine gewisse Person, die ebenfalls hier im Raum ist, rutschte es ihm ungewollt zwischen die Gedanken, was ihn prompt ein wenig das Rot in die Wangen trieb. Hoffentlich sah Allison das bei dem dämmerigen Licht nicht.
„Eigene Kinder zu haben... das wäre schon eine reizvolle Vorstellung. Menschen um einen zu haben, denen man bedingungslos vertrauen kann. Unbeschwert sein... Weißt du, wie lustig ich es mir vorstelle, von einem kleinen Kind ‚Papa’ genannt zu werden?“
Erneut schlich sich dieses wehmütige Lächeln auf sein Gesicht, doch diesmal lag auch eine Spur Sehnsucht darin. Es war eben doch ein Unterschied zwischen Onkel und Vater sein.
„Wahrscheinlich hätte ich vor ein paar Tagen ähnliches gesagt wie du. Dass ich meiner Berufung als Lehrer folgen möchte, mich um meinen Neffen und meine Nichte kümmern will, wenn mein Bruder und meine Schwägerin dazu einmal keine Zeit haben. Ich dachte, dass wäre alles, wozu ich bestimmt bin, doch...“
Diesmal zögerte Ian mit Absicht weiter zu sprechen. Sein Blick war fest auf Allisons zartes Gesicht gerichtet. Auf die glänzenden dunklen Locken, die tiefgründigen Augen und der fein geschwungene Mund.
„Doch mittlerweile habe ich einsehen müssen, dass es Menschen gibt, die zwar außerhalb meiner Familie stehen, aber die ich dennoch um nichts in der Welt mehr missen möchte. Und dass es eine ganz bestimmte Person gibt, die mein Herz dermaßen zum Stolpern bringt, dass ich mir nie sicher sein kann, was ich als nächstes tun werden... wie ein verliebter Teenager gegenüber seiner großen Liebe.“
Ians Gesicht war ernst, doch in seinen Augen lag ein sanfter Ausdruck, der nicht den geringsten Zweifel daran zuließ, von wem er gerade sprach.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 15.01.2008 19:07    

Ihre Mimik war ein Wechselbad der Gefühle, die wellengleich über sie hinweg schwappten. Fassungslosigkeit, Unglauben und auch Angst spiegelten sich in ihrem Gesicht wieder. Immer wieder hörte sie seine letzten Worte:

“...wie ein verliebter Teenager gegenüber seiner großen Liebe.“

Konnte es wirklich sein, dass er genauso empfand wie sie? Er verstand sie, so wie sie ihn verstand und obwohl sie von so unterschiedlicher Herkunft waren, hatten sie Gemeinsamkeiten, wie man sie nur selten fand. Seine Aussage ‚der passende Deckel zum Topf‘ schien wirklich mehr als passend zu sein. Noch nie hatte sie wirklich jemanden getroffen der so gut nachvollziehen konnte, was in ihr vorging. Er gab keine Phrasen von sich, schenkte ihr kein Mitleid, er wusste, dass alles das nicht das war was sie haben wollte oder brauchte. Noch nie hatte sie sich dermaßen geöffnet und ihm war es genauso ergangen. Jahrelang hatten sie beide ihr Innerstes abgeschottet und hatten anderen nur grobe Umrisse als Einblick gewährt, immer auf der Hut dass sie zu viel erfahren könnten.
Allison spürte, dass sie den ersten Schritt in eine Zukunft getan hatte, die sich deutlich von dem unterschied, was sie immer gedacht hatte, was passieren würde.
Aber es war nicht nur dieses gegenseitige Verständnis, es war auch nicht nur das was sie füreinander empfanden. Das Liebe alleine oft nicht reichte, das hatte sie schließlich am eigenen Leib schon erfahren. Nein es war das ganze Paket und die junge Frau fühlte sich... angekommen, angekommen an dem Ziel, auf dessen Weg sie anscheinend immer war und an das sie dennoch nie hatte glauben wollen.

Wieder herrschte Schweigen zwischen ihnen, doch dieses Mal war es nicht unangenehm. Allison sah Ian einfach in die wunderbaren, so tiefblauen Augen, fragend, sich noch einmal vergewissernd ob sie sich wirklich nicht irrte. Natürlich war da auch noch immer etwas Angst in ihr, die ließ sich einfach nicht leugnen. Aber war es nicht ähnlich wie jemand, der Ewigkeiten im dunkeln gelebt hat und dann plötzlich in die Sonne trat? Automatisch schloss er erst einmal die Augen und genoss dennoch gleichzeitig die wärmenden Strahlen. Einzelne Bilder huschten gedanklich an ihr vorbei... Ian und sie im Wald, nachdem er sie unter sich begraben hatte... die einzelnen Momente mit ihm in Johns Hütte... ihr versuch ihm bei seiner Tierphobie zu helfen... immer wieder dieses Kribbeln zwischen ihnen... die Küsse... das Treffen am Morgen, als sie ihn in Boxershorts angetroffen hatte...
Plötzlich geschah etwas in ihr, was sie tatsächlich deutlich erschauern ließ. Der Knoten in ihrem Inneren platzte, löste sich auf und sie hätte schwören können, dass sie die einzelnen auseinander gleitenden Schnüre spürte. Dieses beklemmende, einengende Gefühl verschwand sprengte die Mauer weg und ihre Augen bekamen einen einzigartigen Glanz als sie ihn nun so sanft anlächelte, als wolle sie ihn damit liebkosen.
Allison wollte etwas sagen, öffnete sogar ein paar Mal den Mund, doch ihre Stimme versagte ihr den Dienst. Aber musste sie ihm wirklich mitteilen, was gerade in ihr vorging? Sagten Blicke und Gesten nicht oft viel mehr?

Die ganze Zeit hatte sie schon nah neben Ian gesessen, doch ohne dass sie es verhindern konnte rückte sie nun ganz dicht an ihn ran, ohne auch nur einen Moment den Blick von ihm zu nehmen. Sie tauchte ein in seine blauen Augen und hob ihre noch immer leicht zitternde Hand, legte sie ihm sanft an die Wange und strich zart mit ihrem Daumen über seine Haut. Sollte es wirklich wahr werden? Sie beide... gemeinsam als Paar, Seite an Seite, bedingungsloses Vertrauen... ein unbeschwertes WIR?
Alli merkte nicht, dass ihre Augen verdächtig glänzten, als sie leise seinen Namen flüsterte, einmal... zweimal... vom eigenen berauschenden Glück überwältigt.
„Wie ein verliebter Teenager?“, kam es noch einmal von ihr und das Lächeln auf ihren Lippen wurde ganz warm. In Zeitlupe beugte sie sich vor und als ihre Lippen sich trafen, kamen die Gefühle in ihr einem Feuerwerk gleich. Wie anders ihr der Kuss auf einmal vorkam, um so vieles intensiver, süßer, weicher... sie gestattete sich die Sehnsucht zu zeigen, die sie die ganze Zeit über schon gequält hatte und der sie nicht erlaubt hatte so deutlich in den Vordergrund zu treten. Die gleiche Sehnsucht die sie auch in seinem Gesicht hatte lesen können, die Sehnsucht nach Gemeinsamkeit...
Es war der Anfang und es gab noch so vieles, was sie voneinander kennenlernen mussten, aber jetzt war ihr das egal. Alle Bedenken und Ängste hatte sie über Bord geworfen und nur noch eins zählte jetzt... Ian. Sie wollte mit ihm zusammen sein, seine Lippen spüren und knabberte zärtlich und verspielt an ihnen, ehe sie sich mit einem leisen Seufzen wieder von ihm löste und ihm wieder in die Augen sah.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 17.01.2008 18:35    

Für einen Augenblick war sich Ian sicher, dass er zu weit gegangen war. Die Worte waren einfach aus seinem Mund gekommen. Das änderte zwar nichts daran, dass sie nicht wahr waren – das waren sie, dessen war sich Ian mittlerweile mehr als sicher – doch vielleicht war es auch noch zu früh gewesen, um sie auszusprechen? Das war ja immerhin möglich, denn vielleicht kam das alles für Allison fiel zu plötzlich und überforderte sie? Er war zumindest immer ein wenig unsicher, denn auch für ihn war das alles andere als eine alltägliche Situation.
Eine Spur ängstlich beobachtete Ian das Gesicht der Frau, die sein Herz so überraschend im Sturm erobert hatte, ohne dass er sich dagegen hätte wehren können. Nicht, dass er das gewollt hätte... Dennoch glaubte er nachvollziehen zu können, welche Gefühle Allison gerade beherrschten. Er war mindestens genauso fassungslos. Fassungslos, dass er wirklich gerade gesagt hatte, was er gesagt hatte. Fassungslos, dass ausgerechnet ihm das passiert war. Fassungslos und ungläubig, dass er wirklich so empfand, wie er es gerade tat.
Und dann war da die alles überragende Angst. Angst, dass alles wirklich zu schnell ging und sich am Ende seine oder ihre Gefühle als Illusion entpuppten. Angst, dass etwas schief ging und das glückselige Gefühl, dass ihn immer wieder überfiel, wenn er Allison gegenüber stand, nachlassen könnte.

Doch seine Unsicherheit schien vollkommen unbegründet zu sein. Zumindest erschien mit einem Mal ein Ausdruck auf Allisons Gesicht, bei dem Ian glaubte, dass sein Herz für einen Augenblick wirklich auszusetzen begann. Auf jeden Fall tat es einen großen Satz, als das sanfte Lächeln auf ihren Lippen auftauchte.
Nein, niemals würde er zulassen, dass sich die Angst zwischen ihn und Allison stellte und seine Gefühle verschleierte. Es war doch vollkommen egal, welchen Risiken sie noch gegenüberstehen würden. Die Liebe war kein Zuckerschlecken, dass wusste sie beide nur zu gut. Mit Sicherheit würden sie sich noch einigen Komplikationen gegenübersehen, doch das würde sie doch letzten Endes einander nur näher bringen.
Ian war zumindest bereit diese Anstrengung auf sich zu nehmen.
Wie berauscht spürte Ian ihre Hand auf seiner Wange und mehr aus einem Impuls heraus, bedeckte er sie mit seiner eigenen Hand. Die Art und Weise wie sie seinen Namen aussprach, war die reinste Wohltat in seinen Ohren. Dieser eine Moment war nicht anders zu nennen als magisch.
„Wie ein verliebter Teenager“, wiederholte er noch einmal voll absoluter Überzeugung. „Sonst würde ich mich in deiner Nähe nicht andauernd um Kopf und Kragen reden.“

Ein absolutes Glücksgefühl lief durch Ians Körper, als sich ihre Lippen zum wiederholten Male zu einem sehnsuchtsvollen Kuss trafen. Es kam ihm so vor, als wäre ihr letzter Kuss bereits eine Ewigkeit her gewesen und dabei hatte er erst heute morgen stattgefunden.
Doch dieser Kuss übertraf alles, was bisher zwischen ihnen vorgefallen war. Für den Moment schien es keine Geheimnisse mehr zwischen ihnen zu geben. Es war wie ein süßes Versprechen. Ein Neubeginn.
Sie hatten so viel Neues voneinander erfahren und nun war es wirklich möglich, dass sie eine gemeinsame Zukunft hatten. Sie würden vielleicht zu der Gemeinschaft, dem Zusammenschluss, der Verbindung kommen, die sie sich tief in ihrem Innersten schon so lange gewünscht hatte, sich aber nie hatten eingestehen wollen.
Das atemberaubende Kribbeln in seinem ganzen Körper hielt an, auch nachdem seine Lippen sich von Allisons getrennt hatten. Noch nachträglich hielt Ian die Augen einige Sekunden lang geschlossen, um das Gefühl möglichst lange erhalten zu können. Es war einfach unglaublich, was diese Frau immer wieder in ihm auszulösen vermochte. Es gab einfach nichts mehr, mit dem er sie oder seine Empfindungen für sie beschreiben konnte.
Allison war einfach unvergleichlich. Es gab nichts und niemanden, der ihm im Augenblick mehr bedeutete.
„Du bist das beste, was mir hier je passieren konnte“, flüsterte Ian leise, während er mit dem Daumen sanft Allisons Kinn entlang strich. Wenn solche Momente dabei herauskamen, sprach er gerne wie ein Teenager. Und er brauchte sich gar nicht groß zu überwinden, um ihr das zu gestehen. Wenn jeder Tag ein solches Ende hatte, hatte er keinerlei Zweifel daran, dass er nahe dran war sich bis über beide Ohren in die wunderschöne Frau vor ihm zu verlieben.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 18.01.2008 19:14    

Allison hatte sich an Ian geschmiegt, sog tief seinen Duft ein, der ihn umgab und hatte ihre Hand auf seine Brust gelegt. SIe glaubte seinen Herzschlag zu spüren und war sich sicher, dass er ihren hören musste, so heftig klopfte ihr eigenes Herz. Seine Worte umhüllten sie und kamen einem sanften Streicheln gleich. Die junge Frau hatte auch nicht überhört, was er gesagt hatte bevor sie sich küssten... Es war irgendwie süß, dass er glaubte sich um Kopf und Kragen zu reden, dabei hatte sie geglaubt, dass es nur ihr so gehen würde. Aber er schien genauso unsicher zu sein wie sie, aber war das verwunderlich? Nein eigentlich nicht, denn er hatte ihr gesagt und gezeigt, wie schwer es ihm fiel sich zu öffnen und zu vertrauen, wer machte sich schon gerne verwundbar? Zumal bei dem, was sie beide schon erlebt hatten?

„Das beste was dir hier passieren konnte?“, fragte sie schließlich kokett, hob den Kopf und grinste ihn frech an, nur um ihn im nächsten Moment wieder zu küssen. Selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie sich nicht zurück halten können. Es war als wolle die Sehnsucht, die sie die ganze Zeit über immer zu leugnen versucht hatte, nun deutlich ihr Dasein einfordern. Eigentlich war es Wahnsinn, aber Alli hatte wirklich alle Unsicherheit über Bord geworfen, sie fühlte sich angekommen und angenommen. So ängstlich sie sich eben auch noch gefühlt hatte, als sie ihm alles erzählt hatte, so vertraut fühlte sie sich jetzt und gab sich nur zu gern in seine Hände. Sie hatten diesen Schritt gewagt, ein Neuanfang, ein süßes Versprechen und Allison war bereit ihn zu gehen, mit allen Konsequenzen. Mit Sicherheit würde es Hindernisse geben, ihnen Gegenwind entgegen schlagen, aber das war ihr egal. Sie würde nicht zulassen, dass sich etwas zwischen sie stellen würde. Jetzt wo ihr klar war was sie empfand... was sie beide empfanden, würde sie alles dafür tun. Noch waren ihre Gefühle wie ein zarter Schössling, der sich vorsichtig der Sonne entgegen reckte, nachdem er sich durch das dunkle Erdreich gekämpft hatte, aber sie war davon überzeugt, dass aus ihm etwas ganz Besonderes werden konnte. Sie konnte sich doch jetzt schon nicht mehr erwehren und ihr war klar, dass sich wirklich in Begriff war, sich zu verlieben... oder hatte sie es schon? Vermutlich ja und es fühlte sich nicht nur unglaublich gut sondern auch richtig an, als sei sie nur auf dieses bestimmte Ziel zugesteuert... eben auf Ian.

Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, Alli hätte es nicht mehr sagen können, denn sie hatte sämtliches Zeitgefühl verloren, als sie sich von ihm mit einem leisen Seufzen löste. Alles in ihr vibrierte und seine Lippen und Hände hatten Empfindungen in ihr hervor gerufen, deren Existenz sie längst vergessen hatte. So berauschend sie auch waren, so ging ihr das doch zu schnell. Es war einfach zu viel auf einmal für sie wobei sie sich selber eingestehen musste, wie sehr sie es genoss. Deutlich waren ihr ihre Gefühle anzumerken, in Gestik, Mimik, aber vor allem konnte Ian es ihr in den Augen ablesen, die mit einem Mal viel dunkler wirkten und verräterisch funkelten.
Mit einem glücklichen Lächeln lehnte sie den Kopf an seine Schulter, schmiegte sich in seine Arme, während ihre Hand sanft seine Brust streichelte, und genoss das Gefühl ihm so nahe zu sein. Ja, sie war tatsächlich glücklich, so glücklich, dass der kleine Wohnraum vermutlich auch ohne das Feuer im Kamin allein durch ihr inneres Strahlen erleuchtet gewesen wäre. Sie sagten nichts, brauchten im Moment keine Worte, Allison zumindest war so zufrieden wie sie sich gar nicht mehr erinnern konnte, dass sie es je gewesen war.

Es war das Geräusch der sich öffnenden Kinderzimmertür, die die junge Frau wieder in das Hier und Jetzt zurück holte. Da stand er, ihr kleiner Sohn, müde die Augen reibend, noch im Dunst seines Traumes gefangen und anscheinend im Halbschlaf. Alli biss sich kurz auf die Unterlippe, als sie Ian entschuldigend ansah und sich aus seiner wunderbaren Umarmung löste. Ob er böse wegen der Störung war? Kurz war Unsicherheit in ihrem Gesicht zu lesen, aber sie konnte es nicht ändern. Jonny gehörte zu ihr und auch wenn er normalerweise keine nächtlichen Wanderungen unternahm, so war der Tag doch etwas Besonderes für ihn gewesen. Sie hätte damit rechnen müssen. All das Neue, die Trennung von allem Bekannten, dazu die Zeitumstellung, das absolut gegenteilige Klima... er war doch noch so klein.
Schnell überwand sie die kurze Entfernung bis zu ihm, nahm ihn behutsam in die Arme, wobei er sofort seinen Kopf gegen ihre Schulter lehnte und sich an seine Mama kuschelte. Anscheinend war er nur wach geworden, kam sich natürlich fremd vor und hatte sie gesucht. Jetzt wo er sah, dass seine Mutter da war, war er beruhigt und schlief bereits in ihrem Arm wieder ein.
Es dauerte ein paar Minuten, bis Allison wieder ins Wohnzimmer zurück kehrte, denn sie war bei ihrem kleinen Schatz geblieben, bis sie sicher war, dass er wieder tief und fest schlief.
„Sorry“, sagte sie leise, als sie sich wieder neben Ian gesetzt hatte. Dann lächelte sie ihn jedoch liebevoll an. „Wo waren wir stehen geblieben?“, fragte sie und tat so als wenn sie darüber nachdenken müsse, „Achso ja, ich habe ungeniert genossen, im Arm des wohl wunderbarsten Mannes zu liegen.“, ein schalkhaftes Zwinkern, ehe sie sich wieder an ihn lehnte. Ihre Hand suchte seine und verschlang sich mit seinen Fingern. „Ich weiß nicht wie du es machst, aber ich könnte mich an all das nur zu gern gewöhnen“, flüsterte sie und fühlte sich ihm so verbunden. Geborgenheit umgab sie und erleichtert glaubte sie zu spüren, dass die kurze Störung nicht schlimm gewesen war. Der magische Moment war nicht zerstört, was sie durchaus kurz befürchtet hatte...so aber saßen sie, naja Allison lag schon eher auf dem Sofa, gemeinsam vor dem Feuer, schweigend aber innig vereint. Die Braunhaarige fühlte zwar, dass ihr Kopf und Gliedmaßen schwer wurden, auch für sie war es ein langer und aufregender Tag gewesen, doch sie merkte nicht, dass ihr die Augen immer wieder zu fielen während sie verträumt in die Flammen des Kamins schaute. Nur das regelmäßige Heben und Senken ihrer Brust, die leisen Atemzüge und das erschlaffen ihrer Hand auf Ians Bauch ließen schließlich erkennen, dass Allison in Ians Armen eingeschlafen war.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 22.01.2008 21:50    

18. Dezember 2011

Gewohnt träge und eine Spur widerwillig öffnete Ian langsam die Augen und wollte sich schon ausgiebig strecken, um auch noch den letzten Rest Müdigkeit aus seinen Knochen zu vertreiben, als ihm aufging, dass etwas an dem Bild nicht stimmte, dass er vor Augen hatte. In seinem halbverschlafenen Zustand, hatte er es zunächst noch nicht wirklich registriert gehabt, doch nach einigen weiteren Sekunden, ging ihm auf, dass hier etwas anders war.
Die Tageszeit konnte es nicht sein, daran hatte er sich schon wenige Tage nach seinem Eintreffen in Großbritannien gewöhnt, trotz der wenigen Stunden Zeitunterschied. Auch das Wetter war vollkommen in Ordnung, denn wie so oft in letzter Zeit war es draußen scheinbar mal wieder nebelig, was er aufgrund der gerade erst einsetzenden Dämmerung allerdings nur undeutlich erkennen konnte. Es musste also etwas anderes sein.
Irritiert blickte Ian sich um und war schon versucht, sich aufzurichten, um seine nähere Umgebung einer ausgiebigen Inspektion zu unterziehen, als er mit einem leichten Lächeln bemerkte, was ihn so verwirrt hatte. Natürlich hatte etwas nicht gestimmt, als er aufgewacht war. Das hier war doch auch gar nicht sein Zimmer. Es war Allisons.

Mit einem Schmunzeln betrachtete er die zierliche Brünette in seinen Armen, wegen der er sich nicht hatte aufrichten wollen, um sie nicht voreilig aufzuwecken. Allison beim Schlafen zu beobachten, war mittlerweile eine seiner neuen Lieblingsbeschäftigungen geworden. Sie sah so friedlich aus, wenn sie schlief, aber das tat wohl jeder. Diese Frau hingegen wirkte dann so zart und schön, dass Ian jedes Mal das Herz überging vor Liebe.
Denn dass er sie liebte, dass hatte er mittlerweile unumstößlich festgestellt. Dieser Abend vor mittlerweile annähernd sechs Wochen war wohl der Grundstein für den weiteren Verlauf ihrer Beziehung gewesen. Bis dato hatte Ian sich noch nie jemandem so sehr geöffnet wie Allison an diesem Abend und wahrscheinlich hätte er es auch niemals getan, wenn er sich nicht damals schon sehr, sehr sicher gewesen wäre, dass da etwas zwischen ihnen entstand, dass nicht nur Potenzial, sondern auch Zukunft hatte.
Inzwischen waren sie sich ohne Zweifel sehr nahe gekommen, auch wenn es für sie beide anfangs noch recht schwierig und vor allem ungewohnt gewesen war. Doch mit jedem neuen Tag ging alles ein bisschen besser und Ian war sich nun hundertprozentig sicher, dass Allison die erste Frau war, die seine schützende Mauer geschmolzen hatte und die er mehr liebte, als irgendeine andere Frau zuvor.
Vielleicht war es auch ihr zu verdanken, dass er sich in den vergangenen Wochen auch mehr auf die anderen Lehrer eingelassen hatte und neben John, nun auch den jungen Lehrer für Zaubertränke, Daniel Fagon, zu seinen Freunden zählen konnte. Der junge Mann war nur wenige Jahre jünger als er selbst und Ian mochte seine unkomplizierte und manchmal auch ein wenig tollpatschige Art. Sie waren sich gar nicht mal so unähnlich, denn während Ian sich mehr als Russe, als als Engländer fühlte, war Daniel doch meist ein ausgesprochenes Paradebeispiel eines jungen, ehrgeizigen amerikanischen Zauberers. Und seine jugendliche, unkomplizierte Art unterschied sich gar nicht mal so stark von Ians.
Auch sein Unterricht war bisher ohne große Komplikationen verlaufen. Zu seiner angenehmen Überraschung hatte er doch eine beachtliche Anzahl an Schüler in seinem Unterrichtsraum sitzen, wovon die meisten wohl seine eigenen Schüler waren. Dennoch war der Kurs nicht zu groß, sodass die Aufgaben, die er den Schülern bisher gestellt hatte, recht fix von der Hand gegangen waren.
Selbst Allisons Stunden hatte er mittlerweile recht gut im Kopf, sodass er nun wusste, dass sie Freitags die erste Stunde unterrichtete und er dafür Dienstags in der Zweiten. Mittwochs waren sie dann wiederum beide gefordert, denn Ian besaß die Stunde direkt vor der Mittagspause und Allison die beiden danach.

Erst als Ian aufging, dass heute ja ein Dienstag war und er demnach wieder Unterricht hatte, beugte er sich leicht zu der Frau in seinen Armen hinunter und strich ihr zunächst eine ihrer dunklen Locken aus der Stirn, bevor er ihr einen zärtlichen Kuss auf die Nasenspitze hauchte.
„Guten Morgen, meine bezaubernde Bettgefährtin“, raunte Ian ihr mit rauer Stimme ins Ohr, während seine Fingerspitzen in einer langsamen, sanften Geste Kreise in ihrem Nacken malten.
Er wusste, dass Allison eher eine Frühaufsteherin war, weil sie morgens immer noch Joggen ging. Jeden Tag. Ian hatte darüber anfänglich nur den Kopf geschüttelt, war dann dazu übergegangen ihr vom Fenster aus amüsiert zuzusehen oder war hin und wieder mal gemächlich in ihrer Nähe herumgeschlendert, bis sie sich fertig ausgepowert hatte.
Heute hatte er mal vor etwas neues auszuprobieren, nämlich sie zu begleiten. Er hatte schon lange nicht mehr irgendeine Art des Sports betrieben und für Quidditch war er mittlerweile wohl ein wenig eingerostet und wohl auch schon eine Spur zu alt. Vielleicht war Joggen da etwas, was ihm half, nicht gänzlich ins unsportliche abzudriften, wenn er alt und grau wurde.
Außerdem würde es ihm helfen den Kopf frei zu bekommen, bevor er zu seinem Unterricht musste.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 23.01.2008 16:39    

Allisons Nase kräuselte sich etwas, als Ian sie auf die Spitze küsste, doch schon im nächsten Moment gab sie ein wohliges Seufzen von sich und verdrehte den Kopf so, dass ihr Nacken ungehindert gestreichelt werden konnte. Schnurrend wie eine Katze kuschelte sie sich etwas enger als Ian und genoss das sanfte erwachen. Gab es etwas schöneres als solch ein Start in den Tag? Für gewöhnlich war die junge Frau eine absolute Frühaufsteherin, doch in der letzten Nacht hatte sie reichlich wenig Schlaf bekommen. Der Grund dafür... naja sie lag in Ians Armen, das erklärte wohl alles.

6 Wochen waren seit dem besagten Abend vergangen, als sie sich beide dem anderen anvertraut hatten. Sie hatten sich Dinge erzählt, die sie sonst hinter sicheren Mauern vergraben hatten. Das Pärchen hatte instinktiv gespürt, dass sich sich gegenseitig öffnen konnten und vermutlich wussten sie auch da schon, dass sie sich liebten, auch wenn sie es sich zunächst nicht hatten eingestehen wollen. Dieser Abend war der Anfang ihrer Beziehung gewesen und auch wenn erst ein paar Wochen vergangen waren, konnte Alli sich nicht mehr vorstellen ohne Ian zu sein. Sie liebte ihn mit jeder Faser ihres Daseins und hatte mittlerweile auch keine Ängste mehr ihm gegenüber. So ganz fassen konnte sie ihr Glück allerdings zwischenzeitlich noch immer nicht und sie erwischte sich selber dabei, dass sie sich ab und an kneifen wollte, nur um sicher zu gehen, dass es nicht doch nur ein wunderschöner Traum war.

Für Jonny war es anfangs etwas komisch gewesen, dass es nun einen Mann im Leben seiner Mama gab, schließlich war ihm derartiges bisher unbekannt gewesen. Aber es hatte sich schnell gelegt und mittlerweile vergötterte er nahezu den Lehrer aus Durmstrang.
Überhaupt hatte er sich mehr als gut in Hogwarts eingelebt und vermutlich gab es kaum einen Winkel, den er nicht schon erkundet hatte, wie immer in Begleitung seiner Hündin.
Und so sehr er Ian auch mochte, sein absoluter Held war sein Onkel John. Er liebte es mit ihm über die Ländereien zu laufen, ihm den einen oder anderen Streich zu spielen, ihm von den Indianern zu berichten oder sich auch eine von den vielen Geschichten erzählen zu lassen, von denen das meiste zwar mit Sicherheit Seemannsgarn war, aber deswegen nicht weniger spannend und aufregend. In letzter Zeit war auch öfters die rothaarige Kollegin von ihm dabei gewesen, Rose hieß sie, aber auch die hatte Jonny gleich in sein übergroßes Herz geschlossen. Ach eigentlich mochte er die meisten hier an dem Schloss, auch wenn einige Lehrer durchaus streng und böse wurden, wenn er mal wieder aus versehen in deren Unterricht geplatzt war.
Und die vielen Schüler? Na von denen gab es ja eine Menge hier, wobei die meisten ihn wohl schlichtweg ignorierten. Der Kleine machte sich einen Spaß daraus sie manchmal so lange zu nerven, bis sie wirklich nicht mehr so tun konnten, als sei er nicht existent, nur um dann mit einem Lachen schnell wegzulaufen. Aber es gab auch einige, die ab und zu mit ihm spielten, es war aber auch schwer seinem sonnigen Gemüt zu entgehen.
Anfangs waren Alli und er noch öfters zu den Arapahos appariert, weil er sie so sehr vermisst hatte. Mittlerweile reichte ihm aber ein wöchentlicher Besuch. Jedoch malte er fleißig Bilder von seinen Erlebnissen, die er dann dem Schamanen der Indianer schickte.
Nach wie vor trug er allerdings seine Indianerfeder im Haar. Auf die war er besonders stolz und freiwillig gab er sie nicht her. Alleine zum Haarewaschen nahm er sie ab, also einmal jeden Abend, denn seine Mama steckte ihn allabendlich in die Wanne, immer mit dem Kommentar, dass man ihn für eines der magischen Wesen halten musste und nicht für ihren Sohn, wenn sie nicht die dicken Schlamm und Dreckkrusten von ihm wegwusch. Mamas konnten ja soooo lästig sein und hatten manchmal echt kein Verständnis für Abenteuer.
Allisons Unterricht war in den letzten Wochen problemlos verlaufen. Sie hatte den Schülern die Angrodians näher gebracht, ab morgen sollte dann das Projekt starten, was sie für dieses Schuljahr geplant hatte. Heute allerdings hatte sie unterrichtsfrei, wobei sie dennoch eingebunden war. Am vergangenen Tag hatte die Schulleiterin sie gebeten, sich mit einem Slytherinschüler, der ihr bereits mehr als positiv im Unterricht aufgefallen war, in Verbindung zu setzen um heute mit ihm kurz zu ihm nach Hause zu apparieren. Genaueres wusste sie noch nicht, aber sie sollte ihn wegen der unruhigen Zeiten begleiten und natürlich hatte sie der Bitte von Mcgonagall zugestimmt. Nach dem Frühstück wollte sie sich auf die Suche nach besagtem Schüler machen und dann mit ihm so schnell wie möglich aufbrechen. Doch bis dahin war noch ein wenig Zeit...

Allison hatte mittlerweile das Gesicht an Ians nackter Brust vergraben und sog wohlig dessen Duft ein, nur um ihn dann zärtlich anzuknabbern. Von dort aus arbeitete sie sich nach oben, bis ihre Lippen seinen Mund fanden und gab ihm einen sanften Kuss. Lächelnd schaute sie ihn an. „Guten Morgen schöner Mann“, liebevoll betrachtete sie ihn und konnte sich im Moment nichts schöneres vorstellen, als beim Wachwerden immer in dieses Gesicht zu sehen. Sie konnte dem Drang nicht widerstehen ihn noch einmal zu küssen und seufzte leise dabei, denn sofort überlief sie nicht nur eine Gänsehaut sondern tanzten die Schmetterlinge in ihrem Bauch einen wilden Tanz.
Nur widerwillig löste sie sich wieder von ihm und stand schließlich mit einem bedauernden Blick auf. Wie viel schöner wäre es gewesen, einfach mit Ian gemeinsam im Bett zu bleiben, aber natürlich war das nicht möglich, beide hatten zu arbeiten. Bevor sie sich dieser jedoch widmete, wollte sie joggen gehen, wie jeden Morgen, eine Leidenschaft, die Ian nicht mit ihr teilte. sie selber brauchte es einfach morgens zu rennen und sich auszupowern, denn es half ihr den Kopf frei zu kriegen und sich für den Arbeitsalltag zu wappnen.
Am Vorabend hatte Ian ihr eröffnet, dass er heute mit ihr joggen wollte und Alli hatte es nicht so recht glauben wollen. Lachend hatte sie ihn ein wenig deswegen aufgezogen und auch jetzt grinste sie ihn frech an, während sie halb nackt zum Kleiderschrank ging um in ihre Trainingssachen zu schlüpfen. Wie anders sie doch war, wenn ihre Schüchternheit und ihre Ängste sie nicht quälten...
„Na? Traust du dich immer noch gegen mich zu laufen?“, sie lugte um die Schranktür vorbei und ihre Augen blitzten vor Schalk, „oder hat dich der Mut verlassen? Ich verspreche dir auch langsamer zu laufen, damit du mithalten kannst.“, sie streckte ihm die Zunge heraus, richtete sich dann auf und Band sich die wirren Haare zu einem Zopf. Duschen ging sie immer erst nach dem Laufen, lediglich die Zähne ging sie sich putzen und als sie das kleine Bad wieder verließ schaute sie Ian abwartend an.

tbc Ländereien - See

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 24.01.2008 22:18    

Ians Lächeln wurde eine Spur breiter, als er Allisons Schnurren hörte und als sie ihn dann auch noch auf diese inzwischen so vertraute Art küsste, kribbelte es bei ihm wirklich vom Scheitel bis zu den Zehenspitzen. Es gab wohl nur noch eine Beschreibung für seinen derzeitigen Zustand: er war verliebt bis über beide Ohren. Und das ganze rettungslos und ohne es überhaupt geplant zu haben. Aber jetzt war es mehr als erwünscht!
Am letzten Wochenende hatte er ausnahmsweise einmal allein das Schloss verlassen und war zu seiner Mutter nach London gereist. Es hatte doch etwas ganz angenehmes gehabt, sie einfach mal so ganz spontan besuchen zu können, was nur schwer zu realisieren war, wenn er in Durmstrang war. Doch diesmal hatte er sogar in zweierlei Hinsicht Glück gehabt, denn er hatte nicht nur seine Mutter angetroffen, sondern auch seinen Bruder samt Familie. Die einzige, die dann nur noch gefehlt hatte, war Emma, doch die weilte gerade beruflich in Ägypten und war somit außer Reichweite. Dennoch war der Tag mit seiner Familie einfach nur traumhaft gewesen. Doch die ersten Worte seiner Mutter, als er ihr gegenüberstand, kamen ihm immer noch unverhofft ins Gedächtnis, wenn er nicht damit rechnete: „Junge, was ist passiert? Du strahlst ja förmlich von innen heraus, was bei dir nun wirklich eine Seltenheit ist! Wer ist die Frau und wann lerne ich sie kennen?“
Bei dem Gedanken an diese Erinnerung begann Ian leicht zu grinsen, oder aber lag es vielleicht auch nur an Allison, die gerade aus dem Bett sprang und sich an ihrem Kleiderschrank zu schaffen machte?
Es hatte ihn regelrecht umgehauen, als seine Mutter so plötzlich, und so direkt herausgefunden hatte, auf welcher rosaroten Wolke er gerade schwebte. Dennoch hatte er nur das gröbste über seine Freundin erzählt, was nicht daran lag, dass er sich ihrer schämte. Beim Barte Merlins, das nun wirklich nicht. Doch er war noch nicht bereit, sie zu teilen. Im Moment wollte er Allison ganz für sich allein haben.
Später – in einigen Wochen – konnte seine Familie sie ruhig kennen lernen, doch bis dahin sollte er der einzige Zubarew sein, dem sie persönlich bekannt war.

Vom Bett aus beobachtete Ian, wie Allison sich in die Trainingsklamotten warf und ihn spöttisch herausforderte. Als sie ihm so provokant die Zunge herausstreckte, geriet er einen Moment lang in Versuchung das Kopfkissen nach ihr zu werfen, unterließ es dann aber doch. Das würde ebenfalls eine sportliche Betätigung bedeuten und die würde er gleich schon zur Genüge bekommen.
„Träum weiter“, erwiderte er stattdessen mit einem gutmütigen Grinsen, bevor er sich ebenfalls aus dem Bett quälte. Wie viel schöner wäre es doch gewesen, wenn sie beide einfach hätten liegen bleiben können, bis es Zeit fürs Frühstück gewesen wäre. Oder am besten das Frühstück ganz ausfallen lassen und sich für den Rest des Tages krank melden. Ungestörte Stunden zu zweit.
Aber wie hieß es doch so schön? C’est la vie? Herrje, sein Französisch war wirklich grauenhaft...
„Gegen dich verliere ich doch nicht. Soweit kommt’s noch! Dich häng ich doch dreimal ab.“
Das war wirklich die Übertreibung des Jahres, denn auch wenn er körperlich einen fitten Eindruck erweckte, war er wohl so ziemlich außer Form und ihm fehlte wirklich jegliche Kondition. Nach den ersten hundert Metern würde er ihr jappsend hinterher hecheln, aber das musste er Allison ja jetzt noch nicht auf die Nase binden. Jetzt einen Rückzieher zu machen, käme ja auch einer persönlichen Niederlage gleich.
Er musste jetzt einfach die Augen zumachen und da durch kommen, genau wie mit seinem ersten Therapieversuch.

Während seine bildschöne Kollegin sich die Zähne putzen ging, schlüpfte auch Ian in seine Trainingssachen, die er gestern abend schon vorsorglich mitgenommen hatte und fuhr sich mit einer Hand grob durch die dunklen Locken.
Kaum war Allison aus dem Bad zurück, blickte sie ihn auch schon in dieser abwartenden Manier an, doch Ian nahm sich zunächst noch die Zeit, um sich ebenfalls noch ausgiebig die Zähne zu putzen. Mittlerweile besaß er in Allisons Räumlichkeiten auch eine Zahnbürste, genau wie in seinem Badezimmer eine von ihr stand. Es war ja auch inzwischen keine Seltenheit mehr, dass sie beide beieinander schliefen, nur war Ian meist bei der hübschen Brünette Schlafgast, da sie ja trotz alledem ein Auge auf Jonny haben musste.
Der Junge war ihm mittlerweile genauso ans Herz gewachsen, wie sein Neffe und seine Nichte. Natürlich war er noch meilenweit davon entfernt ihm ein Vaterersatz zu sein und das wollte er ja auch gar nicht, immerhin hatte der Junge einen Vater. Aber sie verstanden sich sehr gut und Ian liebte den Kleinen mindestens ebenso sehr, wie der ihn, auch wenn er bei weitem nicht an die Vormachtstellung Johns heranreichte.
Als Ian schließlich das Zähneputzen beendet hatte, wartete Allison noch immer ungeduldig auf ihn. Wenn er noch länger gebraucht hätte, währe sie wahrscheinlich ohne ihn losgelaufen.
„Scheinbar krieg ich keine Schonfrist mehr, was?“, flachste er mit einem Lächeln, bevor er ihr die Tür aufhielt. „Dann mal los, bevor ich doch noch Muffensausen kriege.“

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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 05.02.2008 20:20    

cf Ländereien - Am See

Allison starrte den Wahrsagelehrer zunächst fassungslos an, um im nächsten Moment bis zu den Haarwurzeln zu erröten. Er hatte bemerkt, dass sie eine Ausrede benutzt hatte und schämte sich abgrundtief und das nicht nur, weil er gleichzeitig von ihrer reinen Aura sprach. Lügen stand Alli nicht an und sie hasste es, hatte es eben aus ihrer Not heraus getan. Moment mal, wenn er blind war... ihre Aura sah... sie war schockiert und verwirrt zugleich. Wie konnte er sich so zielsicher bewegen und wie hatte er das Kaninchen sehen können? Sich nicht von Illusionen täuschen lassen hatte doch nichts mit sehen zu tun... oder doch?

Noch inmitten ihrer verwirrten Gedanken wurde sie ein weiteres Mal tief rot, als sie Lebowskis weitere Worte hörte und hastig versuchte sie etwas richtig zu stellen. „Aber... nein... nicht sie... ich meine...“, Mist sie brachte einfach nicht die Worte raus. Wie hätte sie auch erklären sollen, dass sie generell Angst vor Fremden hatte und dass es nicht an ihm persönlich lag. Die zarte Amerikanerin hatte ein rabenschwarzes Gewissen und sah betroffen zu Boden, denn Dude war bereits weggeeilt und man hörte nur das Flappen seiner Badelatschen, wie es sich entfernte. Das hatte sie wirklich nicht gewollt. Sie hatte ihren Kollegen nicht vor den Kopf stoßen wollen, aber... sie konnte doch nichts für ihre Ängste...
Schuldbewusst schaute sie Ian an und fühlte sich schrecklich. Auch ihr Freund schien verwirrt ob des etwas obskuren Kollegen und ebenso sprachlos. Dankbar kuschelte sie sich in seine Trainingsjacke, denn mittlerweile war es ihr so kalt geworden, dass sie kaum noch ein Zähneklappern unterdrücken konnte. Der eingesetzte Nieselregen und der eisige Wind verschlimmerten das Ganze nur. So hatte sie sich wirklich nicht das gemeinsame Joggen vorgestellt und bestimmt auch nicht das erste wirkliche Zusammentreffen mit dem Kollegen. Bei Ians Worten bildete sich jedoch ein zaghaftes, wenn auch warmes Lächeln auf ihren Lippen und sie beugte sich vor um ihm einen Kuss aufzuhauchen. Gott sie liebte ihn so sehr! Nicht wegen der schmeichelnden Worte, wobei ihr das natürlich gefiel, nein wegen seinem ganzen Sein. Er verstand es. ihr ein Gefühl von Sicherheit zu geben und so verwirrt sie auch wegen Dudes Worten war, so dicht bei ihrem Freund fand sie wieder die Ruhe, wie nur er sie in ihr auslösen konnte.
Dicht an ihn gekuschelt nickte sie nur und ging gemeinsam mit ihm zurück zum Schloss. Eine Erkältung war wirklich etwas, was sie nicht herauf beschwören mussten.
In ihren Gemächern angekommen schlüpfte Allison erst einmal aus den mittlerweile durchnässten Trainingskleidern und wickelte sich in ihren Morgenmantel. Gleichzeitig registrierte sie, dass aus dem Kinderzimmer noch keinerlei Geräusche drangen, ein sicheres Zeichen dafür, dass ihr Sohn noch schlief.
„Du musst selber vollkommen durchgefroren sein“, sagte sie besorgt und holte einen weiteren Morgenmantel hervor. Er war aus rosa Frottee, kuschlig weich, aber eindeutig alles andere als männlich. Ihr selber war das im Moment aber egal, sie achtete nicht einmal drauf, sie deutete nur ihrem Freund es ihr gleichzutun, sich auszuziehen und dann in den bereits offen gehaltenen Bademantel zu schlüpfen. Mit einem Schwenk ihres Zauberstabs hatte sie zuvor das Feuer im Kamin auflodern lassen, so dass sich bereits eine angenehme Wärme in dem Zimmer ausbreitete.
Im nächsten Augenblick ließ sie den Morgenmantel jedoch sinken und schaute Ian mindestens genauso unsicher an wie er es gerade selber tat.

„Ich...ich weiß es nicht...“, sie setzte sich mit einem Seufzen auf einen Stuhl und knetete den Frottee zwischen ihren Händen. „Er ist... verwirrend... und... und ich glaube ich muss mich bei ihm entschuldigen...“, tatsächlich färbten sich ihre Wangen wieder vor Scham rot. „Ich hab doch nur nicht ertragen... diese Nähe, du kennst mich doch Ian...“, man merkte wie leid es ihr wirklich tat und auch dass dass nichts mit dem Mann selber zu tun hatte. Doch dann fielen ihr auch wieder die Worte des Wahrsagelehrers ein und die Tatsache, dass er blind war. „Wie schafft er es, sich so vollkommen normal zu bewegen ohne etwas zu sehen? Und... und dieses Gerede von meiner Aura... glaubst du er kann sie wirklich sehen? So wie eine Fledermaus? Fledermäuse sind fähig auf ihre eigene Art und Weise in vollkommener Dunkelheit zu sehen...“
Allison hatte nie das Fach Wahrsagen verurteilt, aber genau wie Ian hatte sie bisher fast nur Scharlatane in dem Gebiet erlebt. Konnte es sein, dass Jeffrey es wirklich konnte? „Meinst du er weiß wirklich wovon er spricht?“, eigentlich war es nur eine rhetorische Frage, denn ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass er wirklich die Fähigkeit des Sehens besaß. „Aber dann...“, sie biss sich auf die Unterlippe, legte den Kopf allerdings schräg und schaute Ian mit ihren großen Rehaugen an. „Er sagte wir würden heiraten und Kinder haben.... oder? Ich meine...“, ihre Stimme war leise geworden, „er fragte uns, ob wir wissen wollten, WANN es soweit wäre...“
Wie schon zuvor am See machte ihr Herz ein paar Purzelbäume, gleichzeitig verwirrte sie die Tatsache. Sie waren doch erst seit 6 Wochen ein Paar... für sie stand außer Frage, dass sie Ian über alles liebte, aber so weit hatte sie bisher noch nicht gedacht. „Wa...was hältst du von ihm...“, flüsterte sie und es war klar, dass sie jetzt eigentlich eher die Aussage von Dude meinte als den Mann selber.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 07.02.2008 15:59    

cf ~ Ländereien » See

Ian war froh, als er und Allison die sichere Trockenheit des Schlosses, und der Räumlichkeiten seiner Freundin erreichten. So verwirrend und seltsam hatte er sich seinen ersten Ausflug in die sportlichen Gefilde des Joggens nun auch wieder nicht vorgestellt. Mit allem hatte er gerechnet – Muskelzerrung, Schnappatmung, verstauchte Knöchel, Kratzer am Ego – aber nicht mit der Begegnung mit dem Lehrer für Wahrsagen, der ihnen gleich mal vorausgesagt hatte, dass sie beide irgendwann heiraten würden. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte er gesagt, dass dieses Schloss andauernd versuchte, ihn seelisch und verbal fertig zu machen.
Was für ein Glück, dass Jonny scheinbar noch nicht wach zu sein schien und seine Mutter und deren Freund somit nicht vollkommen durchnässt und ziemlich durcheinander gegenüberstand. Wenn er den Jungen jetzt mal in Relation zum Heiraten setzte... beim Barte Merlins, dann wäre der Kleine ja so etwas wie sein Stiefsohn, sollte es jemals so weit kommen! Er hatte zwar vorgehabt irgendwann mal Vater zu werden, doch gleich mit einem fünfjährigen Sohn konfrontiert zu werden, war nun wirklich nicht in seine Berechnungen mit eingeplant gewesen.
Aber hatte Dude ihnen wirklich so direkt gesagt, dass sie heiraten würden? Er hatte gesagt, er könne ihnen sagen, wann ihr Hochzeitstag sein würde... das musste doch eigentlich nichts heißen. Er könnte ja auch gemeint haben, dass sie beide irgendwann heirateten, aber nicht einander, sondern jeweils andere Partner, oder? War es nicht auch möglich, dass Wahrsagungen weiterhin vollkommen relativ betrachtet werden musste und vielleicht auch niemals eintraten?

Von diesem ganzen nachdenken, war Ian am Ende noch verwirrter als vorher schon, sodass er Allison nur verdutzt anstarrte, als sie ihm einen rosa Frotteemorgenmantel hinhielt. Okay, ihm war schon jämmerlich kalt und er musste wohl auch einen ziemlich begossenen Eindruck erwecken, doch deswegen würde er sich noch lange nicht in rosa Frottee hüllen lassen.
Niemals!
Zwar würde niemand außer Allison ihn in dieser Kluft sehen, aber selbst das reichte ihm doch schon. Die Erinnerung daran würde ihn eine halbe Ewigkeit verfolgen und darauf war er nun nicht wirklich erpicht.
Umso erleichterter war der Dunkelhaarige als seine Freundin den Morgenmantel wieder sinken ließ und sich nach seiner Frage auf einen Stuhl fallen ließ. Ian nutzt die Gunst der Stunde um sich an den Kamin zu stellen und sich dort ein wenig zu trocknen und zu wärmen. Zumindest versuchte er es. Die Worte von Allison verwirrten ihn dann nur noch mehr.
„Entschuldigen?“, wiederholte er verdutzt und sah sie an. „Du hast ihm das Leben gerettet vor diesem Kaninchen. Außerdem ist der Mann Wahrsagenlehrer. Er müsste also doch wissen, dass deine Reaktion nicht pauschal auf ihn bezogen war. Ich fand, er war ganz hingerissen von dir, was ich durchaus nachvollziehen kann.“
Ian grinste schief und entschied sich dann wenigstens aus seinem T-Shirt zu schlüpfen, das ihm vollkommen durchnässt am Oberkörper klebte. Ein wirklich widerliches Gefühl! Während er mit seinem Oberteil kämpfte, versuchte er ebenfalls darüber nachzudenken, wie der Dude denn eigentlich sehen konnte, obwohl er blind war. Das war wohl das Rätsel des Tages, aber eigentlich hatte der Mann ihnen darauf schon eine Antwort geliefert gehabt.
„Er sieht so, wie er es uns gesagt hat, denke ich mal. Er sieht einfach die Wahrheit.“ Erneut schlich sich dieses schiefe Grinsen auf sein Gesicht, als ihm aufging, wie komisch sich diese Aussage eigentlich anhörte. Man konnte doch gar nicht die Wahrheit sehen. Allenfalls spüren und dazu bedurfte es schon ein gehöriges Maß an Feingefühl. Natürlich gab es Menschen, die es sahen, wenn Menschen logen, weil man sich unbewusst durch irgendeine kleine Geste verriet. Doch Dude konnte nun einmal nicht sehen.
„Vielleicht ist er wirklich ein Wahrsager und kann die Aura der Menschen sehen“, seufzte Ian ergeben, weil ihm einfach keine passende Lösung einfiel. Allerdings behagte es ihm gar nicht, wenn Menschen in ihm lesen konnten, wie in einem Buch. Bei Allison war das etwas anderes, immerhin war sie die Frau, die er liebte und der er mehr als jedem anderen Menschen auf der Welt vertraute. Doch was würde geschehen, wenn Lebowski „sah“, dass er der Sohn eines Todessers war und seinen Vater deswegen dennoch nicht verurteilte?

Ian seufzte niedergeschlagen und knüllte unbewusst das nasse T-Shirt in seiner Hand zusammen, was einen kleinen Wasserfall zur Folge hatte, den er nicht einmal mitbekam. Allison hatte wirklich das Heiraten und die Kinder wieder zur Sprache gebracht.
„Ich denke... er kann auf eine gewisse Art und Weise wirklich in die Zukunft sehen“, murmelte der Halbrusse schließlich mit leiser Stimme, blickte Allison dabei jedoch nicht ins Gesicht. Wenn er ihr jetzt in ihre Rehaugen sah, würde er mit Sicherheit rot anlaufen und nur noch zusammenhangsloses Zeug stammeln.
„Ich hab vorhin mal kurz darüber nachgedacht. Er hat doch eigentlich nicht direkt gesagt, dass wir beide einander heiraten werden, oder? Er hätte doch auch meinen können, dass wir halt irgendwann mal heiraten, aber wen hat er nicht gesagt.“ Jetzt schlich sich doch eine verräterische Röte in sein Gesicht, bevor er schnell weiter sprach. „Ich will damit nicht sagen, dass es mir nicht gefallen könnte dich zu heiraten, im Gegenteil... ich will einfach nur sagen... dass... na ja, es ist halt einfach alles nicht so sicher...“
Abrupt schloss Ian den Mund wieder, bevor er noch mehr Unsinn von sich gab. Das bisschen war gerade schon mehr als genug gewesen. Er redete sich einfach mal wieder um Kopf und Kragen. Sie konnten doch noch nicht vom Heiraten sprechen, wenn sie gerade einmal sechs Wochen zusammen waren. Solche Menschen waren sie beide einfach nicht.
Erneut seufzte Ian, diesmal allerdings frustriert, weil er einfach nicht in Worte fassen konnte, was ihm gerade durch den Kopf ging. Stattdessen blickte er auf die Uhr und zuckte kurz zusammen. Es war kurz vor dreiviertel zehn. Seine Stunde würde in einer guten Viertelstunde anfangen und er stand hier halbnackt im Zimmer seiner Freundin und redete übers Heiraten.
„Ich glaube, wir müssen das Gespräch später fortführen“, brach es aus ihm heraus, während er unwirsch die Stirn runzelte. Das würde jetzt einiges an Hektik in seiner Planung verursachen.

tbc ~ Unterrichtsraum Alte Runen

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 09.02.2008 10:29    

„Ja...ja... vielleicht hast du sogar Recht...“, stammelte auch Allison und krallte sich an Ians Erklärung fest. Es war doch wirklich furchtbar abwegig nach so einer kurzen Zeit ans Heiraten zu denken und sowas passte weder zu Ian noch zu ihr. Trotzdem hallten noch immer Dudes Worte in ihr nach und sie war sich fast sicher, dass er durchaus sie beide gemeint hatte... ihr Blick sagte auch genau das, aber sie sprach die Gedanken nicht aus, denn sie verwirrten sie zu sehr und hätten sie in ein noch größeres Gefühlschaos gestürzt, als dass sie eh schon durch die Begegnung mit dem Wahrsagelehrer war.

Kurz guckte Allison fragend als sie sah wie Ian erschrocken zusammen zuckte, nachdem er auf die Uhr geschaut hatte und schaute dann selber auf ihre. „Beim Merlin“, stöhnte nun auch sie auf. „Ich fürchte du hast Recht“, sie sprang auf und warf den Morgenmantel schnell über den Stuhl. „Ok du zuerst ins Bad“, sagte sie, denn schließlich wusste sie, dass Ian gleich Unterricht hatte. Sie selber musste den Schüler aus Slytherin irgendwie erreichen. Minerva hatte sie am Abend vorher gebeten, den Jungen zu begleiten und ihm auch deswegen Bescheid zu sagen. Spontan hatte sie Charles McKellen gefragt, ob er in der Zeit ihrer Abwesenheit auf Jonny aufpassen könnte und er hatte sich freudig dazu bereit erklärt. Super und ihr Sohn schlief noch, sie selber war noch ungeduscht und sah zudem aus wie ein begossener Pudel, während ihr Freund noch halb nackt vor ihr stand. Wenn die Zeit nicht schon so gedrängt hätte, hätte es doch ein lustiges Bild sein können was sie momentan abgaben.
In der Zeit, in der Ian bereits im Bad verschwunden war, schrieb sie ein magisches Memo an Xaros, dem Schüler aus Slytherin, in dem sie ihn bat, in etwa einer halben Stunde in ihr Büro zu kommen. Mit einem Schwenk ihres Zauberstabs schickte sie das Pergament auf den Weg und ging nun ihrerseits ins Bad, auch wenn Ian noch nicht heraus gekommen war. Allerdings war er schon mit dem duschen fertig, so dass sie selber schon drunter hüpfen konnte. Es hatte sich eine gewisse chaotische Hektik verbreitet und beide wuselten sie irgendwie umher, bis sie schließlich für den Tag fertig waren.
Durch den Krach, den sie nun verursacht hatten, war mittlerweile auch Malfoy Junior aufgewacht und wirbelte im allgemeinen Chaos umher in dem er Nachlaufen mit Nayeli und Draco spielte.

„Sehen wir uns nachher?“, fragte sie Ian noch. „Ich weiß allerdings nicht wie lange ich brauchen werde, ich glaube aber nicht, dass es allzu viel Zeit in Anspruch nehmen wird.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss zum Abschied. Jonny selber hielt ebenfalls in seiner Spielerei inne und drückte kurz Ians Bein. “Spielen wir nachher?“, fragte er noch und rannte dann auch schon wieder hinter seiner Hündin her, die wild bellend und vor Freude mit dem Schwanz wedelnd und bellend wegrannte. Allison grinste Ian entschuldigend an für den Wahnsinn der gerade bei ihr herrschte, sprang dann aber im richtigen Moment vor um ihren Sohn zu fassen und hob ihn hoch. „So kleiner Mann, stopp jetzt“, Nayeli versuchte an ihr hoch zu springen, doch ein strenger Blick von ihr genügte, dass die Hündin sich zu Draco gesellte. „Zeit für die Morgenwäsche Schatz. Mama hat es leider eilig, ich muss gleich los. Onkel Charles wartet sicher schon auf dich, ich hab mit ihm besprochen, dass du ihn solange ich weg bin, besuchen darfst.“
“Und Nayeli?“, fragte der Kleine, während seine Mutter schon einen Waschlappen zückte um ihn zu waschen, „Die darf natürlich mit.“ “Gut, ich mag Onkel Charles, der ist immer so lustig, wo gehst du denn hin? Wann kommst du denn wieder? Spielen wir nachher etwas? Können wir endlich mal in den Wald? ...“, mindestens noch 100 weitere Fragen schossen aus dem Kind und Alli musste schließlich lachen. „Du erschiesst mich ja fast mit dein en Fragen“, lachte sie und kitzelte ihren Sohn, der sich sofort lachend zusammen rollte. Trotz der Eile, die sie an den Tag legen musste, nahm sie sich kurz die Zeit der Ausgelassenheit und alberte mit ihm herum.
Fröhlich plaudernd machten sie schließlich weiter und als Jonny frisch gewaschen, notdürftig gekämmt (durch seine Locken kommen war kein Kinderspiel) mit Feder im Haar, Jeans und einem Muggelsweatshirt auf dem man eine Kinderfilmfigur sehen konnte, vor ihr stand, aßen sie schnell noch eine Kleinigkeit zum Frühstück und machten sich schließlich auf den Weg zu Charles.

tbc Privatgemächer Charles McKellen

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 09.04.2008 19:45    

cf ~ Winkelgasse » Zum Tropfenden Kessel

Ian verschlug es schlichtweg die Sprache, als er die Wut spürte und sah, die praktisch aus jeder von Allisons Gesten zu sprechen schien. Ihre Augen waren voll davon und auch in ihrer Stimme klangen Zorn, Enttäuschung und Verbitterung mit. Er konnte sie nur zu gut verstehen, doch es gab nun einmal keine Worte, mit denen er sie hätte beruhigen können. Malfoys Tat regte ihn selbst viel zu sehr auf und entschuldigende Worte für diesen Rabenvater zu finden, kam ihm gar nicht in den Sinn. Der Mann verdiente keine Vergebung. Er verdiente nicht einmal seine beiden Kinder. Wahrscheinlich würden Jonny und Emily ihren Vater immer auf irgendeine Art und Weise gern haben, genau wie Ian seinen Vater trotz all seiner Taten liebte, doch Draco hatte diese Zuneigung einfach nicht verdient. Es klang hart, doch im Augenblick war es Ians Ansichtweise. Wer seine Kinder einfach so zurückließ und einfach verschwand ohne sich zumindest zu verabschieden, der hatte es auch nicht verdient, dass man ihm eine Träne nachweinte. Doch Jonny dies klar zu machen, war praktisch ein Ding der Unmöglichkeit. Der Fünfjährige liebte seinen Vater und Ian würde niemals den Versuch unternehmen, ihm diese Gefühle auszureden. Trotz alledem blieb Draco Malfoy nun einmal sein Vater, auch wenn er dieser Rolle nicht im mindesten gerecht wurde.
Umso rührender war daher die Tatsache, dass Jonny seiner neu gewonnenen Schwester augenblicklich einen Platz in seinem Leben und in seinem Herzen einräumte. Der Junge war eben einfach ein Goldstück und besaß das Wesen seiner Mutter.
Seiner eigenen Selbstbeherrschung zuliebe atmete Ian tief durch, um so seinen Ärger wenigstens teilweise wieder loszuwerden, doch jedes Mal, wenn er erneut an Draco dachte, kehrte er zurück. Er konnte einfach nichts dagegen unternehmen, denn viel zu sehr fühlte er sich an die eigene Abwesenheit seines Vaters erinnert. Zwar konnte man dies nicht wirklich vergleichen, denn dass Draco einfach abgehauen war, hieß noch lange nicht, dass er seine Kinder nicht liebte, doch Jonny würde immer daran denken, dass sein Vater verschwunden war, auch wenn er erst fünf Jahre alt war. Malfoy blieb einfach sein Vater und werde Allison noch Ian würden etwas daran ändern können, abgesehen davon, dass Ian es auch gar nicht gewollt hätte, dass Jonny jemals vergas, wer sein wirklich Vater war.
Der Halbrusse spielte gerne den Vaterersatz für den Malfoynachwuchs, doch von der biologischen Seite war Draco der wirkliche Vater. Die Kinder konnten einmal regelrecht leid tun.

Nach der recht knappen Verabschiedung und dem überstürzten Aufbruch aus dem Tropfenden Kessel nahm Ian die rege Betriebsamkeit, die trotz der Uhrzeit noch immer in der Winkelgasse herrschte, fast schon gleichgültig zur Kenntnis. Der Himmel färbte sich bereits rötlich und der Wind begann erneut aufzufrischen, was er als richtige Wohltat empfand.
„Ja, lass uns die Geschenke kaufen gehen“, murmelte Ian ergeben zu seiner Freundin und griff erneut nach ihrer Hand, um sie in dem Gedränge nicht zu verlieren. Während er sie durch die Menschen in Richtung eines Geschäftes lotste, das ihm von weitem recht viel versprechend erschien, hüpften Hund und Drache hinter der kleinen Familie hinterher und schienen fast schon Spaß daran zu haben, den Leuten auszuweichen.
Bei dem Laden, den Ian gewählt hatte, schien es sich um eine Art Antiquariat zu handeln. Die meisten der ausgestellten Stücke wirkten auf eigenartige Weise altmodisch elegant, ließen aber dennoch keinen Zweifel daran, dass in etlichen von ihnen noch ein Zauber verborgen sein musste. Kurz streifte Ians Blick ein silbernes Besteckset, dass zwar schon etwas angelaufen, aber dennoch noch sehr lebendig war, was ihm nur allzu deutlich bewusst wurde, als ihm eine der Gabeln in den Finger stach, als er die Hand danach ausstreckte, um sie zu berühren.
Unwirsch betrachtete der Halbrusse das Besteck, bevor er sich nach einem Verkäufer umsah. Der alte, grauhaarige Zauberer mit dem Spitzbart und einem fliederfarbenen Umhang schien wirklich sehr erfreut zu sein, sie in seinem Laden zu sehen und war regelrecht erpicht darauf ihnen irgendetwas anzudrehen. Während Allison versuchte ihm deutlich zu machen, was sie sich vorgestellt hatte zu kaufen, begann Ian die Auslagen zu durchstöbern, alberte dabei ein wenig mit Jonny herum, um seine Laune wieder ein wenig aufzubessern und landete schließlich vor einer Vitrine mit Schmuck. Das war zwar alles andere als sein Spezialgebiet, aber spannenderes konnte er in dem Geschäft gerade wirklich nicht entdecken. Und auch dieser Schmuck machte nicht den besten Eindruck. Er war zwar nicht angelaufen, doch die Verarbeitung wirkte schlampig und wenig professionell. Ian hatte so seine Zweifel, dass irgendeine Frau diesen Schmuck jemals freiwillig tragen würde.
Seufzend kehrte Ian zu seiner Freundin zurück, die mittlerweile wirklich eine passende Spieluhr für Sophie gefunden zu haben schien. Und auch der Holograph für Daniel schien keinerlei Problem mehr zu sein.
„Ich zahle“, murmelte Ian leise, während der Verkäufer den Preis zusammenrechnete und zog einige Galeonen aus der Tasche seines ungeliebten Umhanges hervor. Für eine Diskussion, wer die Geschenke bezahlte, hatte er im Augenblick nicht wirklich den Nerv. Dieses Treffen mit Laura und Jonnys Schwester war einfach viel zu verwirrend gewesen, als dass er jetzt noch Gedanken an solche Kleinigkeiten verschwenden konnte.

Nachdem die Einkäufe bezahlt und verpackt waren, trat die ganze Gesellschaft wieder den Heimweg an. Wie sie in die Winkelgasse appariert waren – Jonny auf Ians und Drache und Hund auf Allisons Armen – apparierte man zurück nach Hogwarts, wo es nicht allzu lange dauerte, bis sie die Räumlichkeiten der Pflegelehrerin erreichten. Mit Absicht hatte Ian zuerst auf diese zugesteuert, damit Jonny und die Tiere wieder in gewohnte Umgebung kamen und sie alle ihre dringend benötigte Verschnaufpause bekamen.
Das erste, was der Dunkelhaarige tat, war sich auf das Sofa fallen zu lassen und sich angestrengt die Schläfen zu massieren. Hoffentlich stellte sich bald noch ein wenig Partystimmung ein, ansonsten würde er wohl eine ziemlich trostlose Gesellschaft abgeben.
„Ich bezweifele, dass wir jetzt Zeit haben, um uns über das Treffen eben zu unterhalten“, stellte er mit kühler, nüchterner Miene fest, sobald Jonny schon davon gestürmt war, um mit seiner Hündin spielen zu gehen.
Mehr aus Kalkül blickte Ian zum wiederholten Male auf die Uhr und stellte erschrocken fest, dass es bereits nach 19 Uhr war.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 11.04.2008 17:52    

cf tropfender Kessel

Allison ließ sich von Ian führen, war dankbar, dass er voraus ging und somit praktisch den weg für sie frei schaufelte. Das Gedränge in der Winkelgasse war ihr zu viel, die Wärme machte ihr zu schaffen und Jonny auf dem Arm kostete sie enorme Kraft. Ein dünner Schweißfilm zog sich über ihren Körper und sie seufzte schon fast glücklich auf, als sie in dem Antiquariat ankamen, bei dem sie hofften, dass sie dort das finden würden, was sie suchten.
Sie kam sich vor, als hätte sie einen anstrengenden Marathon hinter sich, als sie Jonathan absetzte und fuhr sich mit dem Handrücken über das Gesicht. Der Kleine begab sich zu Ian, während Drache und Hund brav vor der Tür auf sie warteten. Es war schon erstaunlich, wie ihr Sohn auf alles reagierte. Er lächelte und juxte schon wieder, auch wenn sie dennoch auch die Traurigkeit in seinen Augen sah. Die Enttäuschung über seinen Vater saß tief und auch Allison spürte die Wut wieder in sich aufkommen, wenn sie an Draco dachte. Zwei Kinder hatte er, Emily und Jonny, und trotzdem lief er weg, egoistisch und feige. Ihre Hand tastete nach dem Schlüssel, den Laura ihr gegeben hatte. Was hatte sie gesagt? Es sei für Jonnys Zukunft bestimmt... Was hatte er dort gelagert? Geld? Sie verzog missbilligend das Gesicht. Draco wusste, dass Jonny kein Geld benötigte, sie hatte selber durch ihre Eltern genug, zwar keine Reichtümer, aber es reichte aus. Außerdem verdiente sie ja als Lehrerin ausreichend, so dass es ihnen beiden an nichts fehlte. Sie brauchten ja auch nicht viel. Geld war wirklich nicht das was sein Sohn von ihm brauchte. Liebe und Aufmerksamkeit wäre es gewesen, aber die Verweigerte er ihm.
Wieder dachte Allison daran, wie ihr Kleiner auf seine Schwester reagiert hatte und musste unwillkürlich trotz allem lächeln. Es war so typisch für ihn, sie sofort ins Herz zu schließen und auch das Mädchen hatte sie beeindruckt, wie sie sofort schützend einen Arm um ihn gelegt hatte. Emily hatte gar nicht gewirkt wie ein Kind, irgendwie strahlte sie eine viel zu große Ernsthaftigkeit aus, aber wer konnte es ihr verdenken? Sicherlich war auch sie maßlos von ihrem Vater enttäuscht. Und dann dachte Allison wieder daran, dass die Kleine älter als ihr Sohn war, somit also schon vor ihm gezeugt wurde. Hatte Draco Laura und auch seine Tochter mit ihr hintergegangen? Ihr Magen krampfte sich augenblicklich wieder zusammen. Beim Merlin, wenn sie auch nur geahnt hätte, dass es da jemanden gab... aber Draco hatte behauptet alleine zu sein... Übelkeit stieg in ihr hoch und sie musste ein paar mal schlucken um den bitteren Geschmack im Mund los zu werden. Die Bezeichnungen, die sie für Malfoy gerade übrig hatte, waren wirklich nicht nett, wenn auch zutreffend ihrer Meinung nach.
Alli nahm sich ganz fest vor spätestens am nächsten Tag einen Brief an Laura zu schreiben... doch dann viel ihr ein, dass sie ja nicht einmal deren Nachnamen kannte... somit war das Unterfangen unmöglich. Sie würde warten müssen, bis sich die Frau bei ihr meldete. Diese Frau.... Allison war sich absolut sicher, dass sie gemeinsam mit ihr in New York auf der Schule gewesen war. Sie hatte ein mehr als gutes Gedächtnis, gerade was Gesichter anging. Was ein Zufall, dass sie sich unter diesen Umständen wieder sahen... Auch wenn Alli nun wirklich keine guten Erinnerungen an ihre Schulzeit hatte und Laura all das verkörperte, worunter sie damals so gelitten hatte... irgendwie fühlte sie sich ihr verbunden durch die Sache mit Draco...

Die Stimme der Verkäufers riss Allison aus ihren Gedanken und sie brauchte einige Sekunden, ehe ihr einfiel, wieso sie überhaupt hier waren. Mit einigen Worten erklärte sie ihm schließlich was sie suchten. Der magische Holograph für Daniel war nicht schwer auszusuchen, sie unterschieden sich lediglich in der Qualität und Alli wählte natürlich einen der wirklich guten, schließlich sollte er lange Freude daran haben. Aber die Spieluhr war da schon etwas schwieriger. Sie wollte etwas besonderes für ihre Freundin haben und der Verkäufer mühte sich ab, ihr immer mehr davon zu zeigen. Es waren bereits einige Minuten vergangen, als sie schließlich in einer Ecke eine entdeckte. Der Mann hatte sie ihr gar nicht präsentiert, vermutlich weil sie von einer Staubschicht bedeckt war, als sei sie seit Ewigkeiten vergessen worden. „Das ist sie“, sagte sie leise und sorgte mit einem kleinen Reinigungszauber, dass sie in ihrem Glanz wieder erstrahlte. Es war eine sehr antike Spieluhr, sehr filigran mit Gold verziert und fein gearbeitet, fast schon verspielt und doch damenhaft elegant. Ein Einhorn war zu erkennen, was seinen Kopf stets zu einem neigte, als wolle es einen mit seinem Horn zart berühren. “Miss, ich kann sie ihnen nicht verkaufen, sie spielt nicht einmal eine Melodie derzeit“ „Ist sie kaputt?“, fragte Allison und als der Verkäufer den Kopf schüttelte und meinte, dass sie einfach nur wieder bespielt werden müsste, wischte sie seine Bemerkung nur mit einer Hand weg. Sie brauchte ja keine Melodie zu haben, denn Allison wollte sie ja mit eigener Musik bespielen.
Als sie schließlich bezahlen wollte, kam ihr allerdings Ian zuvor. Sie öffnete bereits den Mund um zu widersprechen, als ihr sein Gesichtsausdruck auffiel und sie ihn sofort wieder schloss. Das konnte auch noch später geklärt werden. Die Lehrerin trat an ihren Freund heran und legte ihm sanft eine Hand auf den Rücken. Das schlechte Gewissen packte sie, denn sie sah, dass es ihm anscheinend nicht gut ging. Auch für ihn war der ganze Akt im tropfenden Kessel zu viel gewesen. Sie hatte doch gesehen, wie sehr auch ihn die Wut quälte, natürlich zerrte es auch an seinen Nerven. Beim Merlin, sie hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass es ihn so mitnehmen würde und es tat ihr leid, dass sie ihn gebeten hatte, sie unbedingt zu begleiten. sie hatte ganz gewiss nicht gewollt, dass es ihm dadurch schlecht erging. Dabei hätte sie es sich doch eigentlich denken können. Selbst noch als es hieß Draco wäre bei dem Treffen dabei. Malfoy war ein ehemaliger Todesser.... das alleine musste schon schlimm für Ian gewesen sein. Liebevoll drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange, ehe sie allesamt den Laden wieder verließen. Dieses Mal verzichtete sie allerdings darauf, Jonny wieder auf den Arm zu nehmen, sondern hielt lediglich seine Hand fest.

Sie waren schließlich wieder zurück in Hogwarts und auch erneut in ihren Gemächern, wo Jonny (Himmel das Kind hatte wirklich ein sonniges Gemüt) sofort hinter Nayeli her hechtete um mit ihr zu spielen. Alli selber stellte die Geschenke auf dem Tisch ab und sah stumm zu Ian, der sich total erledigt auf die Couch fallen ließ und sich die Schläfen rieb. Anstelle einer Antwort auf seine Aussage, ging sie auf ihn zu, sorgte dafür, dass er den Kopf gegen die Rückenlehne legte und begann sanft seine Schläfen zu massieren. Er wirkte total angespannt, was nun wirklich nicht verwunderlich war und sie wollte ihm so zu etwas Erleichterung helfen. Ihre schlanken Finger kreisten über seine Stirn, übten den richtigen Druck aus, so dass es für Ian mehr als angenehm war, und fanden ihren Weg schließlich über seinen Kopf bishin zu seinem Nacken, wo sie begann ihn zu massieren.
Dabei vergaß sie wieder total die Zeit, im Augenblick war nur er wichtig für sie und sie wollte, dass es ihm gut ging. Gleich würden sie zu Sophies und Daniels Geburtstagsfeier gehen und im Augenblick wirkte ihr Freund noch nicht so, als wäre er in besonders guter Laune dazu. Die Party!!!!!
Zeitgleich mit Ian schaute sie auf die Uhr und erschrak. „MIST!“, stieß sie aus, denn es war bereits kurz nach 19 Uhr. Allison hasste es, zu spät zu kommen und eigentlich passierte ihr das so gut wie nie. Hastig drückte sie Ian einen Kuss auf den Scheitel und richtete sich auf. Sie musste doch noch die Geschenke fertig stellen, wollte sich aber auch noch duschen. Und Jonny musste auch noch einer gründlichen Reinigung unterzogen werden. „Willst du dich noch frisch machen?“, fragte sie ihren Schatz und deutete ihm, als erster ins Bad zu gehen, weil sie derweil alles andere erledigen wollte.
Und dann machte sie sich daran, die entsprechenden Zauber auf die Geschenke zu wirken, was ein wenig Zeit in Anspruch nahm. Überprüfte schließlich, ob alles auch wirklich richtig funktionierte und verpackte sie dann in ansprechendem Papier: Rot für Sophie, Dunkelgrün für Daniel.
Im Bad hörte sie noch immer Wasser rauschen, trotzdem lief sie hastig ins Kinderzimmer, hiefte Jonny auf den Arm und stürmte ins Bad. „Tschuldige, ich hoffe es stört dich nicht wenn ich Jonathan derweil auch schon herrichte.“ und begann bereits den protestierenden(‚Mamaaaaaa du hast mich doch erst heute morgen gewascheeeeeen, zu viel Wasser ist bestimmt nicht gesuuuund!!!!‘) Jungen das Gesicht und die Hände zu waschen. Nachdem Allison ihm auch noch gnadenlos die Haare gekämmt hatte (Der Kleine verzog mittlerweile schmollend den Mund), half sie ihm noch beim umziehen. Nachdem Ian selber fertig war und Jonny sich bereits ausgiebig bei ihm beschwerte, was seine Mama ihm zugemutet hatte, sprang sie selber aus den Klamotten und war nach 10 Minuten tatsächlich schon fertig. Die Haare hatte sie mit einem Zauber getrocknet und es fiel ihr nun in seidig glänzenden Locken auf die Schultern. Dann schlüpfte sie in ein blaues Kleid, was einen sofort an den Pazifik denken ließ und was hübsch ihre schlanke Figur umschmeichelte und stand schließlich mit einem Lächeln vor ihrem Freund. „Nimmst du mich so mit?“, fragte sie und ihr Lächeln wurde strahlender.

tbc: Privatgemach Daniel Fagon

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 14.04.2008 22:48    

Eine wirkliche Antwort auf seine Aussage bekam Ian nicht. Stattdessen spürte er, wie Allison begann seine Schläfen zu massieren. Ein wolliger Schauer rieselte ihm den Rücken hinab, als sie genau an den richtigen Stellen den richtigen Druck auszuüben wusste, als hätte sie das schon unzählige Male getan. Diese Frau war wirklich die reinste Wohltat. Das Beste, was ihm jemals hatte passieren können. Und das bezog er jetzt nicht nur auf diese Massage. Daran konnte er sich wirklich gewöhnen. Nicht nur an Allison, auch an Jonny, mit Sicherheit auch an Draco und Nayeli, und die ganze Atmosphäre, die sie verbreiteten. Seitdem diese Menschen (bzw. Tiere) in sein Leben getreten waren, hatte dieses eine große Wende gemacht. Es gab nun nicht mehr nur den Ian, der Lehrer war, sondern auch den Freund, Vertrauten, Geliebten, Vaterersatz. Und keine dieser Rollen wollte er so schnell wieder aufgeben.
Ein zustimmender Laut entwich ihm, als Allison dazu überging, seinen Nacken zu massieren. Ihm war gar nicht aufgefallen, wie sehr er sich in Wirklichkeit angespannt hatte. Kein Wunder, dass ihm alles weh tat. Aber an diese wohltuende Massage könnte er sich wirklich gewöhnen, zumal Allison das einzigartig fantastisch machte.
Ian konnte förmlich spüren, wie sich seine Laune deutlich hob, was zu einem Teil aber wahrscheinlich auch daran lag, dass er sich nicht mehr über Draco Malfoy aufregen musste und im Moment auch nicht wollte.
Zu dumm nur, dass dieser Augenblick nicht ewig anhielt, wie ihm schon bald klar wurde, als auch Allison die Uhrzeit entdeckte. Oh ja, jetzt würden sie trotz alledem mit Sicherheit zu spät kommen. Wenn sie sich jetzt beeilen würden sie das ganze höchstens auf ein Minimum beschränken.
„Ich beeil mich“, erwiderte Ian seufzend und stand auf, um das angebotene Bad in Beschlag zu nehmen. Flink huschte er unter die Dusche, ließ sich auch nicht davon stören, dass Jonny zwischenzeitlich das selbe Schicksal ereilte, und griff dann nach einem sauberen weißen Hemd und dunkle Hosen, in die er rasch hineinschlüpfte.
Gut, so lange hatte das alles nun auch wieder nicht gedauert. Vielleicht würde es gar nicht auffallen, dass sie ein wenig spät dran waren. Aber so recht glaubte Ian selbst nicht daran.

Während sich der Dunkelhaare mit einem Grinsen im Gesicht anhörte, wie Jonny sich über den Waschfimmel seiner Mutter beschwerte, hörte er mit halbem Ohr auf das Rauschen des Wassers, um festzustellen, wie lange Allison noch brauchen würde. Von seiner Schwester kannte er die typische Eigenschaft, dass unter einer halben Stunde duschen absolut nichts ging. Aber er hatte ja schon mehr als ein paar mal festgestellt, dass Allison anders war, als die meisten Frauen. Und da sie noch dazu alle unter Zeitdruck standen, würde das Hübschmachen wahrscheinlich gar nicht so lange dauern.
Dass seine Freundin dann allerdings so schnell war, hätte Ian dann doch nicht vermutet. Mit Jonny auf dem Arm (der sich gerade irgendwie dort festgesetzt hatte) blickte Ian der atemberaubend schönen Frau entgegen, die ihm nun gegenüber trat. Anerkennend ließ er den Blick von oben nach unten schweifen, bevor er scheinbar abschätzend das Gesicht verzog.
„Mmh... na, was meinst du denn, Jonny, können wir deine Mum so vor die Tür lassen?“
Mit einem schelmischen Grinsen blickte Ian den kleinen Clown in seinen Armen an, der das Spiel nur zu gerne mitspielte und nun ebenfalls nachdenklich das Gesicht verzog.
„Ausnahmsweise!“, krähte der Kleine nur wenige Sekunden später mit ähnlich schelmischen Ausdruck, was Ian nun doch ein Lachen entlockte.
„Natürlich nehmen wir dich so mit. Du siehst bezaubernd aus. Mit Sicherheit die schönste Frau auf der Party.“
Sanft drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen, bevor er ihr zärtlich eine glänzende Locke aus dem Gesicht strich. Diese Frau war sein ein und alles und wenn nötig würde er sie oder Jonny mit seinem Leben beschützen. Konnte man nach eineinhalb Monaten schon so verliebt sein? Definitiv ja. Allison hatte ihm bewiesen, dass es möglich war.
"Also, wo wir jetzt alle so schön gekleidet sind, können wir ja endlich los. Wo sind die Geschenke? Ach da. Spieluhr neu bespielt? Alles eingepackt? Okay, alles scheint in Ordnung zu sein. Dann gehen wir mal."
Man hätte meinen können, dass Ian nervös war. War er ja auch, in gewisser Art und Weise. Er war sonst kein Partytyp und normalerweise lud ihn auch niemanden zu Geburtstagen ein, es sei denn es handelte sich um Verwandte. Daniel war der erste richtige Freund, den er gefunden hatte. Nicht nur in Hogwarts, sondern auch allgemein. Da wollte er nichts falsch machen oder durch Unannehmlichkeiten herausstechen.
Während Ian die Geschenke auf den Arm nahm, kümmerte sich Allison um Jonny, sodass sie keine großen Schwierigkeiten hatten, es ohne Zwischenfälle zu Daniels Räumlichkeiten zu schaffen.
Vorsorglich klopfte Ian an, rechnete jedoch schon halb damit, dass drinnen die Feier bereits im vollen Gang war. Als er jedoch die Tür aufstieß, musste Ian feststellen, dass noch nicht allzu viele Leute da waren. Was war denn hier los? Waren sie etwa doch pünktlich? Aber dass sie zu blöd waren, um die Uhr zu lesen, wäre ihm neu.
"Was ist denn hier los?", fragte der Dunkelhaarige verwundert und blickte irritiert zu seiner Freundin hinüber. Abschrecken ließ er sich deswegen aber nicht, sodass er mit den Geschenken und Allison und Jonny zusammen den Raum betrat.

tbc ~ Privaträume Daniel Fagon

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 09.05.2008 22:03    

cf ~ Privatgemach Daniel Fagon

Ian hielt sich aus allen Gesprächen heraus und beobachtete stattdessen lieber die anwesenden Lehrer von seinem Spähposten am Buffet aus. Gelegentlich nippte er dabei an seinem Bier und amüsierte sich köstlich über die Tanzeinlagen seiner Kollegen. Eigentlich hätte Daniel ihm ja leid tun müssen, da er am heutigen Abend scheinbar von einem Fettnäpfchen ins nächste zu tappen schien, doch dazu sah das ganze einfach viel zu herrlich aus. Erst als seine Freundin mit dem Dude auf die Tanzfläche marschierte, runzelte der Dunkelhaarige leicht die Stirn. War das Eifersucht? Auf den Wahrsagenlehrer? Was für ein Unsinn! Immerhin hatte ihm doch dieser Mann erst heute vormittag vorausgesagt, dass Allison ihn heiraten würde. Beim Barte Merlins, jetzt hatte er schon wieder das Heiraten in seine Gedanken geholt und dabei hatte er es seit dem Mittag erfolgreich aus ihnen verdrängt gehabt.
Schleunigst wandte Ian seine Aufmerksamkeit lieber den köstlich aussehenden Snacks zu und wagte sich nun doch an einen der berüchtigten Donuts. Wirklich vertraut war er mit dieser mehr amerikanischen Spezialität eigentlich nicht, aber für neue Dinge konnte er sich ja immer begeistern.
Doch richtige Partystimmung wollte sich bei dem Durmstranglehrer dann doch nicht einstellen. Klar, ein Bier trinken, etwas essen und auf die anderen Lehrer treffen war ja okay, doch ein wirkliches Gespräch anzetteln oder sich auf die Tanzfläche zu begeben, daran war nicht zu denken. An diesem Punkt fiel ihm auf, wie wenige seiner Kollegen er eigentlich kannte. Natürlich hatte er schon mit dem ein oder anderen ein Wort gewechselt, bei einigen hatte sich sogar eine Freundschaft ergeben wie mit Daniel, doch viele kannte er eigentlich gar nicht. Aber wundern tat ihn das schon lange nicht mehr. In Durmstrang waren sie eben alle mehr Einzelgänger und da in so eine vollkommen anderes Klima zu kommen wie in Hogwarts war da schon eine Umstellung, die sich nicht mal eben in einem Monat vollzog. Es war ja schon erstaunlich genug, dass er in dieser kurzen Zeit jemanden gefunden hatte, den er mehr liebte, als je einen Menschen zuvor.
Apropos, der Sohn der besagten Person stand mit einem Mal vor ihm und schluchzte herzzerreißend seinen Namen. Was war denn auf einmal mit Jonny los? Eben noch war er freudestrahlend herumgehüpft und hatte mit seinem Onkel und Daniel herumgealbert und getanzt und nun begann er an seinem Hosenbein zu weinen? (Dass der Kleine dabei seine Hose beschmierte, kümmerte Ian gerade herzlich wenig!)
„Was ist denn los? Hey, kein Grund traurig zu sein, kleiner Clown.“
Mit einem – hoffentlich beruhigenden – Lächeln hob Ian den Fünfjährigen auf den Arm und strich ihm sanft über die dunklen Locken. In diesem Moment mit Jonny auf dem Arm wurde Ian erst wirklich klar, wie sehr er den Kleinen mittlerweile in sein Herz geschlossen hatte. Vielleicht war der Junge einfach nur müde, immerhin war es mittlerweile doch recht spät geworden und normalerweise schlief Jonny um diese Uhrzeit schon längst.

Während Ian mit Trösten beschäftigt war, bekam er weder etwas von Allisons Rückkehr in die Wirklichkeit und dem damit einsetzenden Schamgefühl, noch von ihrer erneuten Schwindelattacke mit. Das war vielleicht auch besser so, denn er hätte sich nur wieder Sorgen um seine Freundin gemacht, zumal das nicht der erste Schwindelanfall des Tages gewesen war. Hätte er es gewusst, hätte er ihr regelrecht befohlen sofort ins Bett zu gehen und am nächsten Morgen augenblicklich in den Krankenflügel zu verschwinden, um sich mal durchchecken zu lassen.
So bekam er allerdings nichts mit, da er gerade viel zu sehr auf Jonny und dessen Tränen fixiert war, bis Allison dann plötzlich vor ihm stand und ihn ansprach. Natürlich entschied sich Ian augenblicklich dafür die beiden zu begleiten. Jonny war auf seinem Arm eh schon halb eingeschlafen und die Partylust war ihm nach den Tränen des Jungen irgendwie schlagartig vergangen. Der Kleine hatte heute wirklich viel durchmachen müssen.
Nachdem sich die kleine „Familie“ von den Geburtstagskindern verabschiedet hatte, ging man zu Allisons Privaträumen. So, wie es aussah, würde Ian heute wohl mal wieder bei seiner Freundin übernachten. Jetzt allein in seinen eigenen Räumlichkeiten zu sein, hätte er wirklich nicht ertragen. Wie merkwürdig. Vor ein paar Wochen hätte ihn die Ruhe und Einsamkeit nichts ausgemacht, aber ohne Allisons Nähe und Jonnys Quirlichkeit erschien ihm alles plötzlich seltsam trist und langweilig.
Nachdem Ian den Jungen von seinem Arm direkt ins Bett gelegt, ihm die Decke hochgezogen und danach die Tür zum Zimmer des Kleinen geschlossen hatte, nachdem auch Allison Jonathan eine Gute Nacht gewünscht hatte, stieß der Runenlehrer einen leisen Seufzer aus und massierte sich den Nacken.
„Puh... das nenne ich mal eine wilde Party“, murmelte er mit einem schiefen Grinsen. Natürlich, wenn John, Rose und Dude in einem Raum waren, konnte das ja nur lustig werden. Während viele der Hogwartsangestellten eher zurückhaltend und reserviert waren, wussten diese drei immer gute Laune und Stimmung zu verbreiten und sei es nur durch ihre Anwesenheit.
„Aber du hast dich ja anscheinend auch recht gut amüsiert, was?“ Amüsiert zwinkerte Ian seiner Freundin zu und spielte damit ohne Zweifel auf ihren Tanz mit Lebowski an. „Mal sehen, ob es auf dem Halloweenball auch so heiß hergeht“, raunte er ihr noch spaßhaft ins Ohr, bevor er ihr einen Kuss auf die Schläfe gab und ins Badezimmer verschwand, um sich bettfertig zu machen. Müde war er jetzt wirklich, aber der Tag hatte ja auch reichlich Aufregung mit sich gebracht.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 13.05.2008 12:50    

cf Privatgemächer Daniel Fagon

Sie waren recht Schweigsam das kurze Stück zu ihren Räumlichkeiten gegangen, was aber wohl mehr daran lag, dass Jonny bereits auf Ians Armen einschlief. Allison hatte keine Ahnung, wieso ihr Sohn plötzlich so geweint hatte, aber der Tag war mehr als anstrengend für ihn gewesen und mittlerweile war es für den Kleinen schon sehr spät. Kein Wunder also, dass ihm plötzlich alles zu viel geworden war.
Mit einem Lächeln beobachtete sie wie liebevoll Ian mit ihrem Liebling umging. Ein Fremder hätte sie wirklich für Vater und Sohn halten können. Es war unübersehbar, wie sehr die beiden sich ins Herz geschlossen hatten und Alli überkam für einen Augenblick eine Welle von Glücksgefühl. Nie hatte sie geglaubt, dass ihr derartiges jemals zuteil kommen würde und konnte ihr Glück immer noch nicht so recht fassen.
Die junge Lehrerin war froh und unsagbar dankbar, dass Ian in ihrer beider Leben getreten war und genauso froh war sie, dass er wie selbstverständlich die Nacht wieder bei ihr verbringen würde. Es war schon komisch wie schnell man sich an einen Menschen gewöhnen konnte. War Allison früher stets alleine geblieben und war in die Einsamkeit geflüchtet, so ertrug sie es jetzt kaum, wenn er nicht bei ihr war. Das Gefühl ihn bei sich zu wissen, in seinen Armen einzuschlafen und auch wieder aufzuwachen... sein Gesicht was sie als erstes sah, wenn sie morgens die Augen aufschlug... das alles war etwas, auf das sie nicht mehr verzichten konnte und wollte.

Nachdem Ian Jonny vorsichtig ins Bett gelegt und ihn liebevoll zugedeckt hatte, gab sie ihrem Sohn noch einen sanften Gute Nacht Kuss und betrat dann auf Zehenspitzen den Wohnraum. Ian seufzte und schien sichtlich erledigt. Bei seiner Bemerkung allerdings, die eindeutig auf ihre Tanzeinlage gerichtet war, wurde sie erneut tiefrot und schämte sich. „Was sollte ich denn machen?“, fragte sie und begann sich zu rechtfertigen, was nun wirklich nicht nötig war. „Dude hat mich förmlich gezwungen. Hast du gesehen was er mit meinen Hüften gemacht hat? Ich hatte die Wahl zwischen einer sofortigen Ohnmacht oder einer guten Miene zum bösen Spiel. Allerdings...“, es war kaum möglich, aber sie wurde tatsächlich noch roter, „dass es mir dann nachher auch Spaß gemacht hat, war nicht eingeplant...“
Sie merkte durchaus, dass Ian sie nur aufzog und so locker sie auch sonst mittlerweile in seiner Gegenwart war, schämte sie sich nun und wusste nicht, was sie erwidern sollte.

Während ihr Freund ins Bad ging um sich bettfertig zu machen, ließ sie sich selber mit einem Seufzer aufs Sofa plumpsen. Sie war selber total erledigt, der Tag war anstrengend gewesen, körperlich sowie emotional. So strapaziös, dass anscheinend sogar ihr Körper streikte, denn anders konnte sie sich nicht heutigen Schwindelanfälle erklären. Schlaf... wenn sie richtig schlief ging es ihr mit Sicherheit morgen wieder besser. Vielleicht kam ja auch der seltsame Wetterumschwung dazu, dass es ihr irgendwie nicht gut ging...

Ein Klopfen am Fenster ließ sie aufblicken und sie sah die kleine Eule, die schon fast selbstmörderisch und total verzweifelt für Einlass sorgen wollte. Allison sprang ruckartig auf, zu schnell, denn erneut wurde ihr kurz schwarz vor Augen und sie musste sich am Sofa festhalten, wenn auch nur für ein paar Sekunden. Schnell öffnete sie das Fenster und kalte Luft strömte herein. „Du armes, kleines Ding“, raunte sie dem Vogel zu, der sie vorwurfsvoll anzwitscherte. Er brachte den Abendpropheten... wie viele Stunden musste er hier schon herum fliegen? Mit geschickten Fingern löste sie die Zeitung, streichelte die flaumigen Federn und gab dem Tier einige Eulenkekse. Im nächsten Moment machte die Eule dann aber auch schon kehrt und flog wieder hinaus in die kalte Dunkelheit.
Nachdem Allison das Fenster wieder geschlossen hatte, warf sie achtlos und ohne einen Blick darauf zu werfen, die Zeitung auf den Wohnzimmertisch. Jetzt noch lesen, danach stand ihr wirklich nicht der Sinn, eigentlich wollte sie einfach nur noch schlafen.

Nachdem Ian aus dem Bad kam, schlüpfte Alli schnell hinein, machte sich genau wie er bettfertig und kehrte nach kurzer Zeit wieder zu ihm zurück. Er lag bereits in ihrem Bett. Wie angenehm, war es doch jetzt schon ein wenig angewärmt. Schnell kuschelte sie sich unter der Decke an ihn, schmiegte ihren Körper an seinen, während sie mit einem Finger über seine Brust fuhr. Es dauerte nicht lange, da begannen auch schon ihre Augen schwer zu werden. Sie merkte wie sie langsam ins Land der Träume abdriftete, doch bevor sie endgültig einschlief murmelte sie noch ein: „Ich liebe dich...“

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 22.05.2008 16:19    

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Um ihn herum war alles in tiefste Dunkelheit getaucht. Keine natürliche Dunkelheit, denn dazu war die Schwärze viel zu intensiv und drückte viel zu sehr auf seinen Gemütszustand. Egal, wie sehr Ian sich auch bemühte, er konnte die Finsternis um sich herum nicht mit Blicken durchdringen, doch irgendetwas oder irgendjemand war dort und wartete nur auf den richtigen Augenblick, um sich ihm zu zeigen.
Tief in seinem Inneren wusste Ian, dass er träumen musste. Es gab gar keine andere Erklärung dafür, denn immerhin war er doch mit Allison in ihre Räumlichkeiten gegangen und war mit ihr in seinen Armen eingeschlafen. Natürlich war es ein Traum, denn wie sollte er sonst in diese beklemmende Dunkelheit gekommen sein? Doch sein Verstand wollte ihm etwas anderes vorgaukeln, wollte ihm weismachen, dass dies hier die Realität war und er gerade entweder erblindet sein musste oder durch Magie am Sehen gehindert wurde. Gab es nicht eine magische Substanz, die eine durchdringende Finsternis erzeugen konnte? Finsternispulver oder so ähnlich? Aus Peru?
Mit einem energischen Kopfschütteln versuchte Ian diese Gedanken zu vertreiben. Das hier war nicht echt. Er schlief und träumte einfach, basta. Der Beweis für seine Theorie wurde ihm auch schon im nächsten Augenblick geliefert, als eine Stimme zu sprechen begann, die er unter tausenden wieder erkannt hätte. Kalt, schneidend, arrogant und voller Verachtung. Nur sein Vater war in der Lage gewesen eine solche Vielfalt an verachtenden Empfindungen in jede seiner Worte und in jede seiner Gesten zu legen. Der Mann, den er gleichzeitig liebte, hasste und bewunderte, wie keinen anderen sonst, und der nun auf irgendeinem Londoner Friedhof einige Meter unter der Erde lag.
Ian wollte gar nicht verstehen, was sein Traum-Vater ihm sagte. Es konnte sowieso nichts positives sein, denn aus dem Mund dieses Mannes war niemals etwas positives gekommen. Dazu war er gar nicht in der Lage. Doch Ian konnte nicht anders. Er musste sich anhören, was sein Vater sprach, und dessen Worte spiegelten all das wider, vor dem er sich als kleiner Junge immer gefürchtet hatte.
„Du hast mich enttäuscht. Statt deinem Namen alle Ehre zu machen, hast du nichts besseres zu tun, als dich von einer Frau in ihr Bett locken zu lassen und liebend gern den Vater für einen Jungen von fremdem Blut, von Verräterblut, zu spielen. Du bist eine Schande, genau wie dein Bruder.“

Mit klopfendem Herzen schlug Ian abrupt die Augen auf, nur um zu seiner Erleichterung festzustellen, dass alles tatsächlich nur ein Traum gewesen war. Er sah hervorragend und konnte augenblicklich erkennen, dass in Allisons Räumlichkeiten war mit der bezaubernden Pflegelehrerin in seinen Armen. Beruhigt stieß er die Luft aus und ließ sich zurück in sein Kissen sinken, von wo aus er angestrengt die Decke anstarrte, um seine Beklemmung wieder in den Griff zu bekommen. In seinen Ohren konnte er das Blut rauschen hören und wahrscheinlich hätten seine Hände gezittert, wenn er sich die Mühe gemacht hätte es zu überprüfen.
Doch gleichzeitig ärgerte er sich über eine derartige Reaktion. Sein Vater war mittlerweile dreizehn Jahre tot und dennoch konnte er das Schreckensgespenst seiner Vergangenheit einfach nicht abschütteln. Es ging nicht so sehr um die Worte, die sein Vater über Allison und Jonny fallen gelassen hatte, sondern mehr darum, dass er trotz all der vergangenen Jahre immer noch darauf reagierte, wenn er seinen Vater enttäuscht zu haben schien. Würde er diese Verhaltensweise jemals ablegen können oder sie zumindest zu beherrschen lernen?
Eine plötzliche Unruhe ergriff Besitz von Ian und würde ihn nach diesem Traum mit Sicherheit nicht mehr einschlafen lassen. Kurz blickt er auf die Uhr, verzog lautlos das Gesicht als er die frühe Stunde erkannte und stand dann leise auf, um Allison nicht zu wecken. Sollte sie ruhig noch ein wenig schlafen, nach dem gestrigen Tag hatte sie es sich redlich verdient. Sorgsam deckte er sie ordentlich zu, strich ihr sanft eine ihrer Locken aus dem Gesicht und verschwand dann leise ins Bad, um sich eine anständige Ladung kaltes Wasser ins Gesicht zu klatschen. Das machte ihn wenigstens richtig wach und vertrieb auch noch den letzten Rest an Schuldgefühlen und Bedenken, die einfach nicht hatten weichen wollen.
Er ließ sich von niemandem vorschreiben, wie er sein Leben zu leben hatte und erst recht nicht von einem Traum. Er war erwachsen genug und er liebte Allison und gab gerne den Vaterersatz für Jonathan. Und seine Mutter würde ihm mit Sicherheit darin unterstützen und bestärken. Apropos... er weilte jetzt seit fast zwei Monaten wieder in Großbritannien und seiner Mutter noch nicht einmal Bescheid gegeben, dass er ein Jahr lang in Hogwarts unterrichten würde, geschweige denn, dass er sie in London besucht hatte. Was war er doch für ein Rabensohn!
Die Bezeichnung war einfach derartig abwegig, dass Ian noch grinste, als er in seine Hose schlüpfte. Kurz warf der Runenlehrer noch einen Blick in Jonnys Zimmer, doch auch dieser schlief noch seelenruhig und wie ein kleiner braun gelockter Engel zu dem sich im Laufe der Nacht mal wieder Draco und Nayeli ins Bett geschlichen hatten.

Leicht schmunzelnd schloss Ian die Tür wieder und trat an eines der Fenster heran, nur um zu erkennen, dass es in der Nacht scheinbar derartig kalt gewesen sein musste, dass eine Spur Reif die Ecken der Fensterscheibe bedeckte. Wie gut, dass er an Kälte gewöhnt war, ansonsten hätte er nun so ganz ohne Hemd erheblich gefroren. Seufzend ließ sich der Halbrusse auf die Couch fallen, während er gleichzeitig überlegte, wie er zum einen die Stunden bis zum Frühstück herumbringen konnte und zum anderen wie er seinen heutigen Unterrichtsstoff vermitteln sollte.
Über seine Grübelei hinweg fiel sein Blick auf den Abendpropheten, der auf dem Tisch lag. Bevor sie zu Daniels und Sophies Party gegangen waren, war er definitiv noch nicht da gewesen, also musste er irgendwann später gekommen sein. Na ja, er hatte ja sowieso nichts besseres zu tun, weswegen Ian nach der Zeitung griff und schon im nächsten Moment zurückschreckte, als hätte er etwas giftiges berührt. Todesprophet? Doch, ganz eindeutig stand dort Todesprophet.
Ein seltsam bitterer, schaler Geschmack machte sich in Ians Mund breit, während er das an den Ecken prangende Dunkle Mal anstarrte und sich schließlich dazu überwand die Überschrift des Leitartikels ins Auge zu fassen. Reinblüter dieser Erde vereinigt euch!!
Schlagartig wich alle Farbe aus Ians ohnehin recht blassem Gesicht. Was, beim Barte Merlins, war hier los? Sah jeder Abendprophet etwa so aus? Und wenn ja, wie musste es erst den Schülern gehen? Oh, kein Zweifel, dass die meisten seiner Durmstrangs innerlich hämisch und freudig grinsen mussten und wahrscheinlich sah es bei den Slytherins nicht viel anders aus, doch um die verbliebenen drei Häuser und deren Schüler machte Ian sich Gedanken. Warum hatte gestern abend niemand etwas gesagt? Das hatte die Schulleiterin doch mit Sicherheit genauso schockiert.
Nachdem Ian eine Zeitlang stumm auf die Zeitung gestarrt hatte, nahm er sie doch noch einmal mit spitzen Fingern in die Hand und machte sich die Mühe den Artikel zu überfliegen. Als er damit fertig war, war ihm erst recht schlecht. Zu gerne wünschte er sich jetzt die Flasche Wodka her, die in der untersten seiner Schreibtischschublade ruhte. Auch wenn es erst früher morgen war, aber diese Entwicklung war viel zu dramatisch, als dass sie ohne einen Schluck zur Beruhigung zu begreifen war.
Es war ja zu erwarten, dass Ian aufgrund dieses Geschehens unweigerlich wieder auf seinen Vater kam. In dessen Augen hätte mit Sicherheit wahnsinnige Begeisterung gefunkelt, bevor er lautstark nach seinem Todesserumhang geschrieen hätte, um sich sofort auf den Weg zu machen und Schlammblüter zu töten.
Mit verabscheuendem Gesichtsausdruck warf Ian die Zeitung zurück auf den Tisch und begann sich konzentriert den Nacken zu massieren. Eigentlich eine Tat, die ihm meist zur Entspannung half, doch irgendwie half es gerade nicht das geringste.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 22.05.2008 23:23    

Allison räkelte sich leise aufstöhnend in ihrem Bett und wurde langsam wach. Die junge Frau war schon immer eine Frühaufsteherin gewesen, doch so früh war auch für sie eher ungewöhnlich. Der Grund wieso sie bereits wach wurde waren rasende Schmerzen, die wild und gnadenlos in ihrem Kopf hämmerten, so dass sie es zunächst nicht einmal schaffte die Augen zu öffnen. Himmel, sie hatte doch bei der Party überhaupt nichts getrunken und doch tobte ein Sturm in ihrem Schädel wie nach dem Abend, als sie ihren Bruder kennengelernt und bei dem er sie ziemlich abgefüllt hatte. Alli kannte auch keine Migräne oder ähnliches, für gewöhnlich erfreute sie sich bester Gesundheit, vielleicht trafen sie dadurch diese Kopfschmerzen auch besonders hart.
Ihre Hand glitt hinüber, wo normalerweise Ian gelegen hatte, doch sie fand den Platz leer vor. Es fiel ihr zwar schwer, aber das war Grund genug wenigstens ein Auge zu öffnen und zu schauen, ob ihr Freund wirklich nicht mehr im Bett lag. Natürlich war er nicht da, das hatte sie ja bereits ertastet, aber mit ihrem schmerzenden Hirn war sie nicht fähig irgendwie logisch zu denken. Gott sei Dank herrschte Dunkelheit im Raum, so dass kein Licht brutal in ihre Augen dringen konnte. Aber wo war Ian? Ein Blick auf den Wecker neben dem Bett zeigte ihr, dass es wirklich noch sehr früh war, eine Uhrzeit an der ihr Freund normalerweise noch den Schlaf der Gerechten genoss.
Sie brauchte ein paar Minuten, ehe sie es wirklich geschafft hatte sich aus dem Bett zu schälen und saß dann noch einige Augenblicke mit hängendem Kopf am Rand, rieb sich die Schläfen in dem verzweifelten Versuch, etwas Entspannung zu finden.

Schließlich raffte sie sich aber auf, holte sich ihren Morgenmantel aus dem Schrank und machte sich auf die Suche nach ihrem Freund. Allison fand Ian im Wohnzimmer vor, leicht vorgebeugt auf der Couch sitzend und sich selber den Nacken massierend. Wieso war er um diese Uhrzeit bereits derart angespannt? Die junge Lehrerin runzelte ansatzweise die Stirn, mehr war nicht möglich, denn sofort spürte sie wieder dieses Stechen. Trotzdem hielt sie das nicht davon ab von hinten an ihn ran zu treten und ihm sanft den Nacken zu massieren. „Ich war plötzlich so einsam im Bett“, sagte sie leise, beugte sich vor um ihm einen Kuss auf den Scheitel zu geben, richtete sich aber ziemlich schnell wieder auf, weil sie spürte, dass ihr das nicht sonderlich bekam. Eine leichte Übelkeit machte sich in ihr breit, was sie auf die starken Kopfschmerzen schob.
„Was ist los?“, fragte sie, denn sie spürte das etwas geschehen sein musste. Hatte er schlecht geträumt? Machte ihm die Sache mit Dracos feigem Abgang mehr zu schaffen als sie gedacht hatte?
Es war eher ein Zufall, dass ihr Blick auf die Zeitung fiel, die auf dem Wohnzimmertisch lag, und von der ihr das dunkle Mal förmlich entgegen leuchtete. Fassungslos hielt sie in ihrer Massagebewegung inne und starrte auf den Todespropheten, ehe Bewegung in sie kam. Sie riss die Zeitung schließlich hoch und las die Titelseite. War ihr eben noch leicht übel, wurde ihr mit einem Mal richtig schlecht. Es war nicht nur das Entsetzen über das was sie las und was das bedeutete, unweigerlich dachte sie auch an ihre Eltern, die ihr Leben durch die Todesser verloren hatten.
Angewidert ließ sie die Zeitung fallen und starrte vor sich hin, aschfahl im Gesicht, bevor sie plötzlich los rannte in Richtung Bad, die Hand vor den Mund gepresst. Die Tür hinter ihr krachte ins Schloss und sie schaffte es gerade noch sich über die Toilette zu beugen, ehe sie sich übergab. Qualvoll krampfte sich ihr Magen zusammen und Allison hatte das Gefühl als würgte sie ihr Innerstes nach außen. Sie hatte am Tag zuvor nicht wirklich viel gegessen, so dass es eigentlich kaum etwas gab, was sie von sich geben konnte, was die Sache nicht unbedingt angenehmer machte.

Mit kaltem Schweiß auf der Stirn richtete sie sich schließlich vorsichtig wieder auf, wusch sich am Waschbecken mit kaltem Wasser das Gesicht ab und spülte sich den Mund. Der Geschmack in ihrem Mund widerte sie an, aber alleine der Gedanke an Zahnpasta ließ sie schon wieder würgen. Zu ihrem Leidwesen waren auch die Kopfschmerzen weiterhin da, keinen Deut besser als vorher. Super, wurde sie krank? Einen unpassenderen Zeitpunkt gab es nun wirklich nicht.
Mit einer Blässe im Gesicht als sei sie ein Geist kehrte sie schließlich wieder ins Wohnzimmer zurück, wo sie sich schlapp neben Ian auf die Couch setzte. „Haben den alle bekommen?“, fragte sie als hätte sie das vorherige Gespräch nie unterbrochen um sich im Bad zu übergeben, denn die Situation war ihr irgendwie peinlich. Außerdem war sie nicht der wehleidige Typ, jammern brachte eh nichts und die Zeitung zeigte von einer dramatischen Wendung in der Zauberwelt, war also wirklich wichtiger als ihr verdorbener Magen. „Wenn ja, wieso hat uns die Schulleiterin nicht gerufen? Wir haben uns...“, sie hielt kurz inne und hielt sich ihren rumorenden Bauch. Erneut überkam sie die Übelkeit in einer heftigen Welle, die sie krampfhaft versuchte nieder zu kämpfen.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 23.05.2008 17:54    

Es dauerte nicht lange, bis Ian zu hören glaubte, wie sich im Nebenzimmer etwas regte. Scheinbar war Allison aufgewacht, doch vollkommen registrieren konnte er es im Augenblick nicht. Seine Gedanken rasten noch viel zu sehr durcheinander, sprangen vom Todespropheten hin zu seinem Vater und schließlich wieder zu der Frage, warum McGonagall gestern Abend nicht die Party gesprengt hatte. Unwahrscheinlich starke Kopfschmerzen machten sich hinter seiner Stirn breit, gegen die selbst seine selbst verpasste Nackenmassage herzlich wenig half.
Er war so geschockt, dass er nicht einmal zu antworten in der Lage war, als seine Freundin ihn frage, was denn los sei. Er konnte einfach nicht antworten, konnte das Unfassbare nicht in den Mund nehmen und das Geschehen in Worte fassen. Viel zu sehr hing er noch an dem Glauben, dass sich das alles als weiterer Traum entpuppte, solange er die unausweichliche Wahrheit nicht aussprach.
Allerdings brauchte Ian auch gar nichts zu sagen, denn Allison entdeckte auch so den Todespropheten, wobei die Wirkung bei ihr doch um einiges rabiater ausfiel, als er es sich jemals vorgestellt hatte. Wenigstens holte ihn das Knallen der Badezimmertür ein wenig aus seiner Lethargie zurück, wobei sich nun jedoch eindeutige Sorge in seinen Blick mischte. Was war denn nun los? Natürlich hatte diese Zeitung auch bei ihm Übelkeit aufsteigen lassen, aber so weit, dass er sich hatte übergeben müssen, war es dann doch nicht gekommen. Allerdings war seinem Schatz gestern schon nicht sonderlich wohl gewesen. Vielleicht wurde sie ja doch krank?

Bevor Ian aufstehen und sorgenvoll nachfragen konnte, kam Allison auch schon zurück, auch wenn sie leichenblass aussah. Unwillkürlich legte der Runenlehrer beschützend einen Arm um ihre schmalen Schultern, als sie neben ihm saß, und zog sie enger an sich, um sie wenigstens etwas zu wärmen und ihr Halt zu geben.
Kurz wanderte sein Blick zurück zu diesem Schundblatt, doch lange ansehen konnte er es nicht. Wie Gift hatten sich die Worte des Leitartikels in seinem Kopf festgesetzt und verpesteten nun die vertraute Sicherheit von Allisons Nähe.
„Ich weiß nicht, ob jeder ihn bekommen hat. Zumindest hat doch gestern abend keiner unserer Kollegen eine dementsprechende Andeutung gemacht, also haben sie ihn entweder nicht bekommen oder aber sie haben ihn auch noch nicht gelesen gehabt“, murmelte er sehr leise, doch schon die schwächsten Bewegungen seiner Gesichtsmuskeln zogen sich in beißendem Schmerz bis zu seinen Schläfen hinauf. Vielleicht hatte er sich ja bei Allison angesteckt und wurde ebenfalls krank.. Nein, wenn dann war er krank vor Erinnerungen und krank vor Angst um die Menschen, die er liebte.
„Aber irgendwie habe ich so die Befürchtung, dass jeder diesen Mist bekommen hat. Alles andere würde keinen Sinn ergeben.“ Allein das Aussprechen machte es zu einer fürchterlichen Gewissheit. Die Todesser waren zurück und scheinbar wollten sie demonstrieren, dass sie sogar in der Lage waren den Tagespropheten uneingeschränkt zu kontrollieren, wenn sie es wollten. Fragte sich nur noch, was dann in der heutigen Ausgabe stehen würde. Weitere Hetzparolen oder wieder normales Alltagsgesülze?
„Ich weiß nicht, warum die Schulleiterin uns nicht gerufen hat, wenn tatsächlich alle die Zeitung bekommen habe. Verdammt, ich wünschte, sie hätte uns gerufen! Ich will mir gar nicht vorstellen, was bei den Schülern gerade los ist.“

Verwirrt fuhr Ian sich durch die dunklen Haare, die vom Schlafen noch ganz zerzaust waren. Er brauchte nicht zu erwähnen, dass er sich nicht so sehr um seine Durmstrangs sorgte, als viel mehr um drei der vier Häuser Hogwarts. Allison kannte die Eigenheiten seiner schwarzmagisch interessierten Schüler mit Sicherheit auch schon. Aber über die Schüler und Minerva zu reden war im Augenblick weitaus einfacher, als über Todesserväter oder von Todessern ermordete Eltern. „Vielleicht ist Draco abgehauen, weil er etwas geahnt hat...“ Der Gedanke war ihm ganz plötzlich gekommen, war bei näherer Betrachtung allerdings gar nicht mal mehr so abwegig. Zuzutrauen wäre es ihm ja, auch wenn Ian nie persönlich Bekanntschaft mit dem Malfoy gemacht hatte.
Doch bevor Ian seine Spekulationen auf die Spitze treiben konnte, klopfte es an der Tür zu Allisons Räumlichkeiten. Da er seiner Freundin gerade nicht zumuten wollte selbst aufzumachen, übernahm Ian diesen Part und stand einer kleinen Hauselfe gegenüber. Mit überraschtem Blick nahm er ihre Nachricht zur Kenntnis, dass die Schulleiterin für sieben Uhr eine Lehrerkonferenz einberufen hatte und sah ihr dann noch kurz nach, wie sie zur nächsten Tür eines Lehrers ging.
„Scheinbar hat sich die Schulleiterin doch noch entschlossen, uns Bescheid zu geben, wenn wir es noch nicht selbst herausgefunden haben“, knurrte Ian zynisch, bevor er die Tür eine Spur lauter als nötig zuwarf und sich mit den Händen in den Hosentaschen vergraben umwandte (wobei ihm auffiel, dass er nach wie vor kein Hemd trug, aber das kümmerte ihn gerade herzlich wenig).
Als sein Blick auf das Gesicht seiner Liebsten fiel, war jedoch schlagartig jeglicher Ärger und jegliche verwirrende Gedanken vergessen. „Allison, geht es dir wirklich gut?“ Eindeutige Sorge, vermischt mit einer Spur Angst lag in seinem Blick, als er wieder an ihrer Seite Platz nahm und ihr sacht über die Wange strich. „Ich glaube, du solltest umgehen im Krankenflügel vorbeisehen. Ich will nicht, dass dir etwas passiert.“
Vergessen waren die Todesser und deren Todesprophet, genauso wie die Schulleiterin und ihre Lehrerkonferenz. Im Augenblick zählte nur, dass es seiner Freundin scheinbar nicht besonders gut ging und ihr Leiden war schlimmer, als der mögliche Ärger McGonagalls über ein Zuspätkommen zu ihrer Konferenz.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 25.05.2008 16:56    

Es tat gut wie Ian ihr den Arm um die Schultern gelegt hatte, als sie aus dem Bad zurück gekehrt war. Sie war wirklich nicht der wehleidige Typ, jammern machte die Situation auch nicht besser, was aber ja nicht hieß, das Mitgefühl nicht gut tat. Davon mal abgesehen, dass es immer wie Balsam für sie war, wenn sie ihrem Freund nah sein konnte. Im Augenblick registrierte sie allerdings nicht einmal dass er mit nacktem Oberkörper neben ihr saß oder den Geruch seiner Haut, den sie so sehr liebte. Jetzt wurde alles eingedämmt durch den Todespropheten und das Gift was darin verspritzt wurde.
„Ich befürchte eher letzteres. Die Party fing zu dem Zeitpunkt an, an dem für gewöhnlich auch ungefähr der Prophet kommt. Die meisten haben ihn sicher verpasst wie wir. Professor McGonagall wird ihre Gründe gehabt haben... Himmel ich mag mir gar nicht ausmalen wie es den Schülern geht!“, und entgegen Ians Vermutung schloss sie dabei auch die Durmstrangs ein. Natürlich war ihr die Vorliebe für schwarze Magie nicht entgangen, aber Allison maßte sich nicht an darüber zu urteilen. Sie hatte schon lange dieses schwarz-weiß-Denken abgewöhnt und die dunklen Künste mussten nicht nur schlecht sein. Schlecht waren die Menschen die es für schreckliche Dinge nutzten, aber das war auch mit der weißen Magie möglich. Sie verurteilte auch nicht die Kinder, bei denen sie durchaus eine gewisse Reinblutideologie vermutete, auch wenn diese schlau genug waren, es nicht offen zu demonstrieren. Sie waren das Produkt der Erziehung ihrer Eltern, sie kannten es einfach nicht anders. Sicherlich gab es ein paar Schüler, die den Todespropheten eher euphorisch betrachteten, aber die meisten eben doch nicht, egal welchem Haus sie angehörten. Nahm man doch einfach mal das Beispiel der beiden Vertrauensschüler Jennifer Gordon aus ihrem Haus und Vincent Rasputin aus Ians Haus. Sicherlich waren beide krank vor Sorge, denn die kleine Hufflepuff war eine Muggelgeborene. Überhaupt waren im Haus des Dachses die meisten Muggelgeborenen, aber man fand sie in jedem Haus. Aber nicht nur die mussten ja einiges befürchten. Auch die, die mit eben solchen befreundet waren, davon mal abgesehen, dass sich sicher kaum einer einen Krieg wünschte, in der alle in Angst und Schrecken lebten, wie damals zu Voldemorts Zeiten.
Alli verbot sich selber nun an ihre eigenen Eltern zu denken, vermutlich genauso wie Ian, der nicht an seinen Vater denken wollte. Aber sie griff nach Ians Hand, drückte sie sanft, als Zeichen, dass er nicht alleine war. Als Ian aber plötzlich von Draco anfing, sah sie ihn überrascht an. „Du meinst...“, sie sprach nicht weiter und wägte die Möglichkeit still in Gedanken ab. So abwegig war das wirklich nicht, allerdings wurde ihr dabei noch etwas klar. Eigentlich war sie eh schon leichenblass, aber sie wurde tatsächlich noch blasser und sah ihren Freund nun mit purem Entsetzen an. „Wenn Draco deswegen abgehauen ist... wenn er es geahnt hat... Die Todesser halten ihn für einen Verräter, für einen Feigling... wenn er geflüchtet ist, weil er fürchtet dass man ihn findet... seine Kinder... Jonny und Emily, es dürfte nicht schwer sein heraus zu finden, dass sie Dracos Kinder sind. Gerade Jonny, er trägt seinen Nachnamen...“, das Entsetzen wurde immer stärker und krampfte ihr vor Angst um ihr Kind förmlich das Herz zusammen, „was ist wenn die Todesser sich an ihnen...“, sie konnte es gar nicht aussprechen vor lauter Grauen. Aber in dem Moment klopfte es eh an der Tür und Allison war dankbar, dass Ian sie öffnete.
Der jungen Lehrerin wurde es erneut mächtig übel, sie spürte wie ihr Magen wieder rebellierte, fühlte sich gleichzeitig so schwach wie sie es gar nicht von sich kannte. Auf Ians Nachfrage reagierte sie lediglich mit einem Kopfschütteln, sie konnte gar nicht antworten, denn sie fürchtete, dass sie sich dann vor seinen Füßen übergab. Eine Hand auf den Bauch, die andere vor dem Mund, sprang sie schließlich auf, wankte gefährlich dabei und stürzte taumelnd ins Bad.
Vor der Toilette fiel sie hart auf die Knie, merkte aber nicht einmal im Ansatz einen Schmerz, denn ihr Kopf und ihr Magen waren irgendwie präsenter. Nichts ist wohl ekelhafter wie das Gefühl, sich übergeben zu müssen, es aber nicht zu können, weil der Bauch einfach nichts mehr hatte, was er von ich geben konnte. Trockenes, krampfartiges Würgen, was einem automatisch die Tränen in die Augen trieb und sich noch schlechter fühlen ließ, als es einem eh schon ging.
Womit hatte sie sich nur derart den Magen verdorben? Am Tag zuvor war es Alli schon nicht gut gegangen, wenn auch immer nur phasenweise, wann genau hatte es angefangen? Nach ihrer Reise nach Frankreich mit dem jungen Holaya. Sie hatte nichts ungewöhnliches gegessen... hatte sie sich vielleicht einen Virus eingefangen? Bei den Drachen? Oder bei den geflügelten Pferden? Sie durfte jetzt nicht krank werden! Unter normalen Umständen hatte sie schon einfach keine Zeit für so einen Blödsinn, jetzt erst recht nicht. Was war mit Jonny? War er nun wirklich in Gefahr? Wie ging es ihren Schülern? Wusste man schon etwas über die Todesser und was los war?
wieder überkam sie ein krampfartiges Würgen, was sie solange quälte bis sie nur noch schlapp über dem Klo hing und fast die Vorstellung verlockend fand, auf der Stelle zu sterben.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 26.05.2008 22:18    

Das reinste Chaos. Eine andere Bezeichnung fiel Ian gerade einfach nicht für das ein, was sich im Moment in seiner unmittelbaren Umgebung abspielte. Am liebsten hätte er zig Dinge gleichzeitig getan, doch wie das nun mal so mit der menschlichen Stofflichkeit war, konnte er sein direktes Augenmerk immer nur auf eine Sache richten, egal wie sehr er sich auch etwas anderes wünschte.
So gesehen war es also kein Wunder, dass sich in seinem Kopf die Gedanken überschlugen, während er rein äußerlich gerade einen recht hilflosen Eindruck machte. Sollte er zuerst darüber nachgrübeln, ob es wirklich möglich war, dass Draco von den bevorstehenden Aktivitäten der Todesser gewusst und sich deshalb aus dem Staub gemacht hatte? Sollte er sich zunächst wirklich darum sorgen, was mit Jonny passieren könnte, wenn die Todesser erfuhren, wer sein Vater war? Nein, das brachte jetzt im Augenblick rein gar nichts, abgesehen davon, dass er sich nur weiter verrückt machte und sich zusätzlich zu Allison auch noch um den kleinen Jungen ängstigte, der ihm mittlerweile wie ein Sohn ans Herz gewachsen war. Verflucht sollten diese verdammten Reinblutfanatiker sein, die dazu in der Lage wären, den beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben etwas anzutun. Wahrscheinlich war nicht mal er selbst sicher vor diesen irregeleiteten Magiern, schließlich würde er bei ihnen wohl als Blutsverräter oder dergleichen geführt werden.
Und gerade hatte er auch kein Interesse mehr am Todespropheten oder der bevorstehenden Lehrerkonferenz. Wenn es seiner Freundin bis dahin nicht besser ging, konnte die Schulleiterin auf ihn aber lange warten. Er würde Allison keine Sekunde lang von der Seite weichen, soviel war schon mal sicher.

Allem anderen konnte er jetzt gerade keine Aufmerksamkeit schenken. Noch blieb Zeit, sodass er später ausgiebig darüber fachsimpeln konnte, wie man sich am besten verteidigen konnte oder was nach dieser Hetzschrift weiter zu tun war. Doch jetzt musste er sich ganz auf Allison konzentrieren, auch wenn er nicht so recht wusste, wie er ihr helfen konnte. Sollte er sie in den Krankenflügel bringen? Würden sie den Weg bis dahin überhaupt schaffen? Und konnte er Jonny derweilen hier allein lassen? Vielleicht sollte er auch einfach einen Hauselfen losschicken der Professor House oder seine Assistentin holte. Er konnte seine Freundin jetzt zumindest nicht allein lassen, denn ihr Zustand erschien ihm wirklich ernst und besorgniserregend. Er konnte sich einfach nicht erklären, was sie so krank gemacht hatte.
Mittlerweile musste sein Gesicht eine ähnlich weiße Farbe angenommen haben wie das von Allison, auch wenn sie ganz eindeutig elender aussah. Allein schon die großen, dunklen Rehaugen in dem ansonsten farblosen Gesicht sahen eindeutig nicht gesund aus und verstärkten Ians Angst nur noch.
„Soll ich House holen gehen? Irgendetwas muss ich doch tun können.“
Der junge Durmstranglehrer war gerade nahe dran zu verzweifeln. Er fühlte sich vollkommen hilflos und hatte keine Ahnung, was er tun sollte. Für so eine Situation war er eindeutig nicht prädestiniert und erst recht nicht ausgebildet.
Abwechselnd auf Russisch und auf Englisch fluchend, flitzte Ian zwischen Wohnzimmer, Waschbecken und Toilette hin und her, schleppte kühlende Waschlappen, Handtücher und Becher mit Wasser für seinen Schatz an, nur um etwas zu tun zu haben. Obwohl er gehofft hatte, dass er sich dadurch wenigstens ein bisschen nützlich machen könnte, fühlte Ian sich einfach nur komplett fehl am Platze. Er war vollkommen überfordert und stand wahrscheinlich mehr im Weg herum, als dass er eine wirkliche Hilfe war. Aber was konnte er in dieser Situation auch groß tun?
„Oder soll ich Caitlin holen? Daniel vielleicht? Vielleicht weiß der ja einen Zaubertrank, der gegen Übelkeit hilft. Aber vielleicht sollte erstmal ein Heiler eine Diagnose stellen. Ich werde wahnsinnig!
Im Moment ähnelte Ian mehr einem aufgeschreckten, zutiefst verunsicherten Huhn, wie er so von einer Ecke der Räumlichkeiten zurück zur anderen flitzte ohne wirklich etwas zu tun. Die Tatsache, dass er der Frau, die er liebte, gerade nicht helfen konnte, macht ihn zusätzlich auch noch seelisch fertig.
„Ich bring dich jetzt in den Krankenflügel. Und wenn ich dich dahin tragen muss“, bestimmte er schließlich nach einigem hin und her, war sich aber gar nicht mal so sicher, ob das auch wirklich die richtige Entscheidung war. „Oder doch nicht? Merlin, hilf mir! Was soll ich tun?“
Er war gerade wirklich ein nervliches Wrack. Wahrscheinlich würde er später in seinem Unterricht vollkommen durch den Wind sein, aber konnte man es ihm verübeln? Er hatte gerade wirklich andere Probleme.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 27.05.2008 22:16    

Sterben... Allison war eigentlich wirklich kein Jammerlappen, aber im Moment ging es ihr so elendig schlecht, dass diese Vorstellung mehr als verlockend war. Sie wünschte sich einfach in dieses dunkle Schwebegefühl, was man hatte wenn man in den Schlaf glitt, denn dort merkte man meist nicht, wenn es einem schlecht ging.
Ians Verzweiflung und sein Bemühen ihr zu helfen rührte sie. Trotz ihres eigenen Elends tat er ihr leid und sie wollte ihm sagen, dass er sich keine Sorgen machen musste, aber sie brachte noch kein Wort über die Lippen, weil sie erneut von einem Würgen gequält wurde. Als er jedoch davon sprach House zuholen, riss sie vor lauter Entsetzen den Kopf hoch, was sie sofort wieder bereute, denn vor ihren Augen drehte sich augenblicklich alles. Davon ließ sie sich jedoch nichts anmerken, statt dessen hob sie abwehrend eine Hand. „Nicht House!!!“, sagte sie mit erstaunlich fester Stimme. Seit ihrem ersten Tag an dieser Schule hatte sie regelrechte Angst vor dem Mann. Natürlich wusste sie, dass er ein erstklassiger Heiler war, trotzdem überkam sie Panik bei dem Gedanken, dass er sie untersuchte.
„Du bist da... das reicht“, versuchte sie ihn zu besänftigen und so fest ihre Stimme eben noch war, jetzt klang sie wieder ganz matt. „Mach dir keine Sorgen, ich habe mir bestimmt den Magen verdorben... oder mir einen Virus eingefangen...“
Dankbar wusch sie sich mit dem kalten Waschlappen das Gesicht, den ihr Schatz ihr gebracht hatte und das kühle Nass tat ihr tatsächlich gut. Wasser traute sie sich jedoch noch nicht zu trinken, aus Angst es sofort wieder von sich zu geben, wenn ihr Magen merkte, dass er sich wieder gefüllt hatte.
Es war tatsächlich aber auch Ians schiere Verzweiflung und offensichtliche Sorge, die sie dazu brachte sich zusammen zu reißen. Zwar war sie noch immer weiss wie eine Wand und ihre Augen wirkten unnatürlich groß in ihrem fahlen Gesicht, aber sie versuchte einen recht gebesserten Ausdruck aufzulegen. Vorsichtig rappelte sie sich auf, ließ sich von Ian ans Waschbecken helfen und wusch sich erneut das Gesicht, ließ das kalte Wasser über ihre Handgelenke laufen, ehe sie sich traute die Zähne zu putzen um diesen widerlichen Geschmack im Mund zu vertreiben.
„Kein Krankenflügel“, sagte sie schließlich leise, lehnte sich an ihren geliebten Freund und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Das ist nichts ernstes, hattest du nie einen Mageninfekt?“, versuchte sie alles abzuwiegeln und schaffte sogar ein kleines Lächeln. „Und der arme Daniel ist bestimmt noch die Trümmer seiner Feier am aufräumen. Miss Mercier ist gewiss auch froh, wenn sie noch etwas schlafen kann. Schau mir geht es doch auch schon wieder besser, wirklich kein Grund zur Sorge“, das war glattweg gelogen. Naja nicht ganz, denn die Übelkeit war wirklich etwas besser geworden, aber diese Kopfschmerzen peinigten sie nach wie vor.
Gemeinsam mit Ian ging sie wieder ins Wohnzimmer, wo sie sich auf die Couch setzte, die Beine aber hoch legte. Allison zog ihren Schatz neben sich und drückte liebevoll seine Hand um ihm zu zeigen, dass alles wieder gut war. Es war wirklich rührend wie er sich kümmerte, aber sie hatte auch ein schlechtes Gewissen, dass er sich so sehr sorgte. Als hätten sie nicht alle durch den Todespropheten und die damit offensichtliche Rückkehr der Todesser schon genug Probleme, machte sie ihm zusätzlichen Kummer. Wirklich, einen ungünstigeren Zeitpunkt hatte sie sich nicht aussuchen können.
Die junge Lehrerin wollte von sich ablenken, leider fielen ihr dazu nur die offensichtlichen Katastrophen ein, die sich anbahnten. Und sie musste auch wieder an Jonathan denken, der nebenan friedlich in seinem Bettchen schlummerte und von seinem Vater schmählich in Stich gelassen worden war. „Meinst du Jonny ist in Gefahr?“, dass auch sie in Gefahr sein konnte, weil es auch ihr Sohn war, daran dachte sie nicht eine Sekunde. Woran sie aber dachte war wie es jetzt Ian ging.... mit Sicherheit war ihm sein Vater im Geiste nun wieder mehr als präsent... so wie ihre Eltern bei ihr.
Erneut gab sie ihm einen sanften Kuss auf die Wange und schaute ihn dann an. In ihrem Blick stand alles, was sie gerade dachte. Sie brauchte keine Worte um ihm zu signalisieren, dass sie wusste was er wohl jetzt empfand. Dazu brauchte sie auch nichts zu sagen und sie nahm an, dass Ian das auch gar nicht wollte. So wie auch sie nicht über ihre Eltern reden wollte. Statt dessen kuschelte sie sich für einige für sie so wertvollen Augenblicke in seine Arme, schloss die Augen und ließ ihren Gedanken freien Lauf. Die Todesser... Was würde ihnen allen jetzt bevor stehen? Würde es wieder zu so einem Krieg kommen wir damals zu Zeiten von Voldemort? Leid? Elend? So viele unschuldige Tote?

Allison seufzte. Am liebsten hätte sie gemeinsam mit Ian die Taschen gepackt, Jonny geschnappt und wäre ganz weit weg von allem gereist, weg von alle dem, wovor sie im Grunde einfach nur Angst hatte. Dann aber schoss ihr durch den Kopf, dass sie dann ein mindestens genauso großer Feigling wie Draco war. Vor Problemen wegrennen brachte nichts. Außerdem hatten ihr Schatz und sie hier Verantwortung, die Schüler und auch die Kollegen alleine lassen kam für sie gar nicht in Frage...

Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es bereits halb 7 war. Erneut seufzte sie tief. Wenn sie nicht zu spät kommen wollten, mussten sie sich langsam fertig machen. Jonny schlief noch, also würde sie einen Hauselfen bitten hier zu bleiben, falls der Kleine wach wurde. „Gehst du zuerst ins Bad?“, fragte sie und hoffte, dass er ja sagen würde, denn ihr Kreislauf fuhr noch immer Achterbahn.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 28.05.2008 21:48    

Irritiert hielt Ian in seinem hin und her Gerenne inne, als Allison derart heftig gegen das Holen von House protestierte. Klar, er wusste, dass sie gegenüber fremden Menschen oftmals sehr schüchtern und zurückhaltend war, aber dem Leiter des Krankenflügels müsste sie doch mittlerweile schon mehrmals im Lehrerzimmer begegnet sein. Von ihrer Angst gegenüber des Ravenclawhauslehrers wusste Ian dementsprechend nichts, da er nichts von dem traumatischen Erlebnis mitbekommen hatte, mit dem Allison zu Beginn des Schuljahres konfrontiert worden war. Ihn selbst amüsierte der Zynismus des Mannes einfach nur, was sonst eigentlich gar nicht der Art des Dunkelhaarigen entsprach, denn immerhin konnte er den Zynismus von Noah Gordon nicht ausstehen, aber vielleicht hing das auch ein wenig mit der restlichen Person des Arithmantiklehrers zusammen.
Unschlüssig blickte Ian seine Freundin an und beschloss schließlich ihren Wunsch zu respektieren. Sie würde schon ihre Gründe haben. Sie konnte ihren Körper besser einschätzen und wenn sie eben meinte, dass sie nur ihn brauchte, dann ließ er die Sache damit auf sich beruhen. Das hieß aber noch lange nicht, dass seine Sorgen urplötzlich wie weggeblasen waren. Im Gegenteil.
Es machte ihn eher misstrauisch, dass Allison plötzlich meinte, es ginge ihr schon etwas besser. Das ganze kam viel zu überraschend, als dass Ian ernsthaft an diese Wunderheilung glauben konnte. Abgesehen davon war sie immer noch kreidebleich und ließ sich von ihm stützen. Aber protestieren würde eh nichts bringen. Wenn sie wollte, konnte seine Schöne extrem stur werden. Also ließ Ian sie einfach gewähren und setzte sich neben sie auf die Couch, auch wenn noch immer der Hauch eines kritischen Blickes in seinen Augen lag.
„Ich hatte tatsächlich noch nie einen Mageninfekt“, murmelte er schließlich leise und mit gerunzelter Stirn. „Oder – und das halte ich für wahrscheinlicher – ich kann mich einfach nicht mehr daran erinnern.“ Gut möglich, dass er den Virusbefall einfach aus seinem Gedächtnis gestrichen hatte. Wenn er sich Allison so ansah, konnte er gut nachvollziehen, warum er das getan haben könnte.

Schweigsam saß Ian ein paar Minuten mit Allison in seinen Armen einfach nur da und genoss den Anflug von Zweisamkeit, der allerdings nicht lange anhalten würde. Es gab viel zu viele mögliche Gefahren, die auf sie alle zukommen würden, sodass die Schlichtheit des Moments wohl eher die Ruhe vor dem Sturm war.
Aber Jonny... schwebte er wirklich in Gefahr? Nur wegen Draco?
„Ich kann mir nicht vorstellen, was die Todesser von einem fünfjährigen Jungen wollen sollten. Mit Sicherheit ist Jonny nicht mehr in Gefahr als wir anderen auch.“
Seine Worte waren nicht nur als Beruhigung gemeint, Ian glaubte sie auch selbst. Der Junge war fünf Jahre alt und nur weil sein Vater Draco Malfoy hieß, musste das nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Todesser hinter ihm her sein könnten. Außerdem, solange Jonathan hier in Hogwarts war, war er sicher. Die Todesser waren bestimmt nicht so verrückt und stürmten das Schloss, bloß um an den kleinen Sohn eines Verräters zu kommen. Das grenzte schon an Wahnsinn und so, wie die Todesser bisher in Erscheinung getreten waren, hatte Ian nicht den Eindruck, dass sie halsbrecherische Aktionen vollführten.
Kurz folgten die blauen Augen des Halbrussen dem Blick seiner Freundin auf die Uhr, bevor er ebenfalls seufzte und sich aus der gemütlichen Position löste. Die Frage mit einem knappen Nicken bejahend, marschierte er ins Bad, um sich die Zähne zu putzen, zu waschen und für den Schulalltag und den Besuch bei der Schulleiterin herzurichten.
Immer wieder warf er dabei vereinzelte Blicke ins Wohnzimmer, um sich zu vergewissern, dass es Allison nach wie vor gut ging, wie sie behauptete, aber alles schien wieder in bester Ordnung zu sein. Merkwürdig. Das musste wirklich ein komischer Virus sein... Nachdem Ian fertig war, überließ er der brünetten Pflegelehrerin das Badezimmer und machte sich endlich daran, sich ein Hemd zu organisieren. Über all die Hektik hinweg, war ihm mal wieder entfallen, dass er halbnackt durch die Gegend gerannt war. Unwichtig, es hatte ihn ja niemand gesehen außer seiner Freundin und die war den Anblick ja nun wirklich gewohnt. Nachdem er sich auch noch seine Lehrerrobe übergeworfen hatte, wartete Ian auf Allison, die nur wenige Momente später aus dem Bad kam.
„Es ist bald sieben“, stellte er mit nüchterner Sachlichkeit fest. „Der Hauself hat gemeint, dass die Schulleiterin ausdrücklichen Wert auf Pünktlichkeit gelegt hat. Wir wollen sie doch nicht warten lassen.“
Der Anflug eines Lächelns huschte über sein Gesicht, auch wenn nicht ein Funken Freude darin lag. Der Morgen hatte schon schlecht angefangen und es sah wirklich nicht so aus, als sollte der Tag noch besser werden. Warum also ein fröhliches Lächeln lächeln?
„Gehen wir?“

tbc: Lehrerzimmer

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 29.05.2008 16:09    

Während Ian ins Bad gegangen war um sich für den Tag fertig zu machen, schloss Allison noch einmal die Augen um sich noch etwas auszuruhen. Sie fühlte sich wirklich schlapp und die Kopfschmerzen fühlten sich an, als wenn ihr Kopf auseinander brechen wollte. Nach dem Mittagessen hatte sie Unterricht, wenn es ihr bis dahin nicht besser ging würde sie auf alle Fälle in den Krankenflügel gehen, allerdings nicht zu Professor House sondern zu Miss Mercier. Mit Sicherheit hatte die junge Frau einen Trank oder so, die ihr wenigstens ein bisschen die Schmerzen lindern würden. Alli wollte und musste fit sein, denn heute wollte sie zum ersten Mal ihre Schüler zu den Agrodians führen, da durfte sie sich keinerlei Schwächen erlauben.
Ihre Gedanken drifteten erneut zu dem was Ian gesagt hatte. Sie klammerte sich förmlich an seine Aussage, dass er keine Gefahr für Jonny sah und sie hoffte, dass er wirklich Recht damit hatte. Je mehr sie darüber nachdachte um so mehr setzte sich auch bei ihr die Logik, dass es doch eher unwahrscheinlich war, dass die Todesser Hogwarts stürmten um an ihren Sohn zu kommen. Draco war in deren Augen ein Verräter, aber würden sie wirklich so weit gehen sich auch an seinen Kindern zu rächen? Und wenn sie ihnen etwas antaten um Malfoy aus der Reserve zu locken? Wenn sie ihn kannten wussten sie aber, dass sie damit wohl wenig erreichen würden. Dass er jetzt so schmählich England verlassen hatte und seinen Sohn (und auch seine Tochter) im Stich ließ, bewies doch alles. Beim Merlin, sie hatte den Mann einst geliebt, sie hatte auch seine andere Seite kennen gelernt, die Seite die die wenigsten kannten. Aber wie hatte sie so blind sein können für das Offensichtliche? Allison war zutiefst enttäuscht von dem Zauberer und sie spürte eine so tiefe Verachtung für ihn, mit der sie niemals gerechnet hatte.

Als Ian aus dem Bad kam, machte sich Alli dran sich ebenfalls zu duschen. Aber schon der Weg in die Nasszelle war irgendwie schwierig für sie, auch wenn sie es schaffte sich nicht anmerken zu lassen, dass ihr Kreislauf noch immer nicht so wollte wie er sollte.
Das Duschen selber tat ihr dann allerdings gut und sie schloss ein weiteres Mal die Augen um sich das Wasser über das Gesicht laufen zu lassen. Allerdings blieb ihr nicht viel Zeit dazu. Um 7 Uhr begann die Lehrerkonferenz und es war einfach gegen Allisons Natur unpünktlich zu sein. Deswegen dauerte es auch nicht lange, bis sie wieder das kleine Badezimmer verließ und sich angezogen hatte.
Wirklich fit sah sie noch immer nicht aus. Zwar konnte ihre Gesichtsfarbe nicht mehr mit denen der Hausgeister konkurrieren, aber ihre Blässe sah nach wie vor ungesund aus. Die Pflegelehrerin wirkte müde und sie lächelte matt ihren Freund an. „Wir können sofort los, einen Moment noch, ich bin sofort so weit.“
Sie wollte Jonny nicht einfach alleine lassen. Zwar schlief ihr Kleiner noch selig den Schlaf der Gerechten und Nayeli und Draco würden durchaus auf ihn aufpassen, aber es sollte jemand da sein, der ihm mitteilte, dass Ian und sie bei einer Lehrerkonferenz waren. Tagsüber stromerte ihr Sohn eh viel alleine durchs Schloss, es lag in seiner Natur sich frei zu bewegen, kannte es auch durch seine Zeit bei den Indianern gar nicht anders, aber wach werden und alleine sein war dennoch doof. Also rief sie einen Hauselfen herbei, bat diesen freundlich hier zu warten und auf ihren Sohn acht zu geben, was dieser nur allzu gerne tat, denn der kleine Malfoy war durch sein sonniges und liebevolles Gemüt sehr beliebt bei ihm und seinesgleichen.
Nachdem sie sich also darum gekümmert hatte, dass für Jonny gesorgt war, hakte sich Parker bei ihrem Freund unter und machte sich gemeinsam mit ihm auf den Weg ins Lehrerzimmer.
Für gewöhnlich trugen die beiden außerhalb der privaten Räume im Schloss ihre Partnerschaft nicht so offen zur Schau. Nicht weil sie es verheimlichen wollte, unter den Kollegen und vermutlich auch bei den Schülern war es eh bekannt, dass sie zueinander gehörten, aber es war einfach nicht ihr naturell, zumindest nicht Allisons. Sie wusste nicht, ob es Ian verwunderte, dass sie sich nun so offensichtlich bei ihm einhakte, aber sie traute sich nicht alleine für sich zu gehen, aus Angst dass ihr Kreislauf erneut streikte. An seinem Arm fühlte sie sich sicherer und sie wusste, dass er sofort reagieren würde, sollte sie auch nur ansatzweise schwanken. Allison kam sich blöd dabei vor und sie hasste im Augenblick ihre Schwäche, von der sie einfach nicht wusste, woher sie kam.
Immer wieder fragte sie sich, ob sie sich vielleicht in Frankreich bei den Drachen einen Virus eingefangen hatte. Aber keiner der ihr bekannten Krankheiten durch die schuppigen Wesen ging konform mit dem, was sie ausbrütete.

Sie waren die ersten im Lehrerzimmer, wie Alli erleichtert feststellte, nachdem sie es betreten hatte. Jedes Mal empfand sie es als unangenehm einen Raum zu betreten, in dem schon andere waren, denn dadurch trat sie ungewollt für einige Momente in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Langsam ließ sie sich an dem großen, runden Tisch nieder, um den sich bei Konferenzen die Kollegen meistens versammelten und schaute Ian an. „Ich bin gespannt, was die Schulleiterin zu sagen hat und vor allem, wieso wir nicht vorher informiert wurden. Wenn auch andere dieses Schundblatt erhalten haben, müssen die Schüler, naja zumindest die meisten, vollkommen unter Schock stehen...“

tbc Lehrerzimmer

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 07.07.2008 22:03    

cf ~ Sonstige Ort » Krankenflügel

Ein vier Wochen alter Fötus im Bauch seiner Freundin. Und er war der Vater. Ian konnte sich gar nicht mehr satt sehen an dem Ultraschallbild, das mit einem Schlag sein bisheriges Leben in den Schatten gestellt hatte. Na, und wenn schon, dann war sein Vater eben ein Todesser gewesen, der sich selbst stets als einen der brutalsten und gefährlichsten Muggelmörder betitelte, und seinen Kindern nicht einen Funken Liebe oder übermäßige Beachtung schenkte. Mit vier einfachen Worten rückte seine gesamte Familiengeschichte, die ihn all die Jahre über belastet und wie dunkle Schatten zu verfolgen schien, in den Hintergrund.
Sie erwarten ein Baby.
Konnte es eine erfreulichere Mitteilung für zwei Menschen geben, die sich bereits nach wenigen Wochen sicher waren, die Liebe ihres Lebens gefunden zu haben? Eine Liebe, ohne die sie sich eine Zukunft nicht mehr vorstellen konnten? Und eines beschloss Ian noch am Bett seiner Freundin. Er würde ein besserer Vater sein, als sein eigener. Das zeigte allein schon seine grenzenlose Liebe für Allison und deren ersten Sohn. Das unbändige Gefühl, lauthals singend durch den Krankenflügel zu tanzen, wurde beinahe übermächtig, doch stattdessen blieb einfach ein elendig breites Grinsen auf seinem Gesicht zurück, von dem er bereits jetzt wusste, dass ihm danach schrecklich die Mundwinkel weh tun würden. Doch wie sollte er auch anders reagieren? Er wurde Vater, Merlin noch mal. Ein winziges, schreiendes Bündel Mensch.
Das Grinsen verrutschte ihm allerdings kurzzeitig, als Miss Mercier auch schon die nächste Bombe platzen ließ. Zwei Babys! Zwillinge!!
In diesen wenigen Sekunden sah er vermutlich aus wie der letzte Trottel, doch wie sollte man auf solche plötzlichen Hiobsbotschaften auch angemessen reagieren? Nicht nur ein Bündel Mensch, nein, ZWEI!
Verdutzt blickte Ian zu seiner Freundin, die das Ganze anscheinend mit einer gehörigen Portion Humor aufnahm und es natürlich auch nicht lassen konnte, herumzualbern.
„Na, wenn schon, denn schon“, murmelte er, bevor er lauthals zu lachen anfing. Scheinbar lagen Zwillinge neuerdings bei ihm in der Familie. Erst sein Bruder und jetzt wurde er auch noch Zwillingsvater. Die typische Familienidylle.
Während Miss Mercier kurz verschwand und dann Allison die Anwendung der einzelnen Medikamente zu erklären begann, bei denen Ian schon nach den ersten paar Sätzen der Kopf schwirrte, betrachtete er immer wieder verzückt das Ultraschallbild mit seinen Zwillingen. Er erkannte zwar immer noch bloß dunkles und helles Wischwasch, aber dem Glücksgefühl in seinem Bauch tat das natürlich keinen Abbruch.
Mit einem freudestrahlenden Lächeln verabschiedete sich Ian überschwänglich von der Heilerin, bevor er sich auf dem Rand von Allisons Bett niederließ, die bereits wieder besser aussah. Sachte, als könnte er mit seiner Berührung irgendetwas kaputt machen, strich er mit den Fingern über ihren Bauch, wo man natürlich noch nichts erkennen konnte. In den nächsten Monaten würde da neues Leben heranwachsen. Zwei neue Leben.
„Was nun wird?“, wiederholte er schließlich mit leicht ungläubigem Unterton, bevor sich erneut das Lächeln auf seine Lippen zurück stahl. „Nun sollten wir demnächst die Schulleiterin vorwarnen, Jonny die frohe Nachricht überbringen und dann werde ich mich mal erkundigen, wie es mit einer dauerhaften Lehrstelle in Hogwarts aussieht. Ich bezweifele schließlich, dass du mit mir nach Durmstrang kommen willst. Und schließlich... sollte ich meiner Mutter wohl bald einen Brief schreiben. Sie wird mir einen Heuler schicken, als wäre ich ein kleiner Junge, weil ich ihr nicht eher etwas von dir erzählt habe.“
Mit versonnen Gesichtsausdruck malte Ian sich die Reaktion seiner Mutter in den schillerndsten Farben aus, doch eine Entscheidung hatte er jetzt schon gefällt und auch augenblicklich kundgetan. Er würde notfalls seinen Lehrerberuf an den Nagel hängen, wenn es in Hogwarts nach diesem Schuljahr keinen Platz für ihn gab. Er wurde Vater, verdammt noch mal, und er wollte keinen Tag im Leben der Kinder verpassen, bloß weil er unbedingt weiterhin in Durmstrang hatte bleiben wollen. Oh ja, seine Prioritäten hatten sich in den letzten Tagen und Wochen ganz eindeutig verschoben.

Nach einer Weile konnten sie den Krankenflügel verlassen, und wie üblich trugen ihre Schritte sie zu Allisons Privatgemächern. Ausruhen, hatte Miss Mercier ihr geraten. Das sagte sich so einfach, wenn seine Freundin am heutigen Nachmittag noch Unterricht hatte. Aber er würde schon dafür sorgen, dass sie ihre Ruhe bekam und wenn er sie notfalls dazu zwingen musste. Nach der Geburt würde es ohnehin erst einmal für lange Zeit vorbei sein mit der Ruhe. Ein Baby bedeutete schon Arbeit, und zwei machten da erst recht keine Ausnahme.
„Soll ich dir etwas zu Essen holen? Oder zu Trinken?“, fragte der Runenlehrer, sobald er die Tür hinter sie beide geschlossen hatte. Er kam sich schon jetzt vor wie ein überfürsorglicher Vater, aber das lag zum Teil wohl noch immer an der Sorge, die er am Morgen um Allison gehabt hatte.
Wie würde es eigentlich sein... Jonny hatte Dracos Nachnamen bekommen und das obwohl er und Allison nicht verheiratet gewesen waren. Und dann hatte sich Malfoy letzten Endes nie wirklich um ihn gekümmert und sich nun auch noch sang- und klanglos aus dem Staub gemacht. Natürlich würde Ian so etwas nicht tun, aber in seiner Vorstellung hatte er sich ein Familienleben mit Frau und Kind immer als verheiratet vorgestellt. Aber ging das nach weniger als zwei Monaten nicht schon zu weit? Andererseits wollte er diese Kinder, er wollte Allison und er wollte Jonny und das ganze für immer in seinem Leben.
Wann heiratete man? Wenn man seinen Partner über alles liebte? Für immer zusammen sein wollte? Gemeinsam in die Zukunft blicken und alt werden wollte? Nun, dann kam für ihn eine Heirat in Frage. Aber... war das auch in Allisons Sinne? Würde sie nicht denken, dass er nur aus Pflichtgefühl handelte, weil sie nun von ihm schwanger war?
Ian bekam gar nicht mit, dass er eine halbe Ewigkeit stumpfsinnig ins Leere starrte, während er seinen eigenen Gedanken nachhing. Andererseits trug er gerade einen ernsthaften inneren Gedankenkrieg aus, der ihn letzten Endes aber immer nur zu einem Ergebnis brachte. Eine Familie mit Allison, Jonny und den ungeborenen Babys war das einzige, was er im Augenblick wollte.
Mit einem Kopfschütteln brach Ian den Gedanken ab und fand ohne Übergang zu seinem Strahlelächeln zurück. Vielleicht sollte er John wegen seines Plans befragen. Aber würde der nicht parteiisch sein? Egal, es blieb noch ewig Zeit, um darüber nachzudenken. Im Moment zählte nur das hier und jetzt.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 08.07.2008 19:11    

cf: Krankenflügel

Ians ausgelassene Freude sorgte dafür, dass sich Allison immer mehr entspannte und das Glücksgefühl verstärkte. Dabei konnte sie noch gar nicht so recht fassen, was ihnen beiden da eröffnet worden war. Zwillinge! Sie würden zwei winzige, kleine Babys bekommen. Bereits vor 4 Wochen war dieses junge, unschuldige Leben in ihr entstanden... gezeugt mit dem Mann, von dem sie überzeugt war, dass es der Mensch war, der für sie bestimmt war. Eine fast schon wahnsinnige Aussage, wenn man bedachte wie kurz sie sich doch erst kannten, aber es war Tatsache. Sie empfand es so und sie zweifelte in keinster Weise, dass Ian es anders empfand.
Ihn jetzt in seiner Freude zu beobachten wärmte ihr das Herz. Die Angst, die sie vor kurzem noch empfunden hatte, als Caitlin ihnen die Nachricht über die Schwangerschaft mitgeteilt hatte, war gänzlich verschwunden. So wie der Halbrusse aussah, gab es wirklich nichts, was sie befürchten musste, der Stolz in seinem Gesicht, das pure Glücksgefühl... fröhlich stimmte sie mit in sein Lachen ein und sah gleichzeitig gerührt, wie er ganz vorsichtig ihren Bauch berührte. Sanft griff sie nach seiner Hand und legte sie richtig auf, während sie ihn mit strahlenden Augen ansah.
Die Babys in ihr waren gerade mal erbsengroß, was die überwältigenden Muttergefühle aber nicht bremste, im Gegenteil. Konnte man zu viel Glück empfinden? Allison fürchtete schon fast bald platzen zu müssen und sie musste ernsthaft schlucken, um nicht vor lauter Freude einfach loszuheulen, wobei ihre Rehaugen durchaus gefährlich glitzerten. Ohje ob das ähnlich würde wie bei Jonny? Während ihrer ersten Schwangerschaft war sie furchtbar nah am Wasser gebaut gewesen, bei jeder Gelegenheit liefen ihr die Tränen, ob sie sich nun freute, ob sie traurig war, gestresst, ängstlich oder auch einfach nur gerührt. Manchmal hatte auch nur ein Blick gereicht und sie war vollkommen aufgelöst.

„Dauerhafte Lehrstelle?“, toll nun lief wirklich eine Träne und dieses Mal musste sie sich beherrschen um nicht auch noch laut aufzuschluchzen. Doch sie wäre ihm durchaus nach Durmstrang gefolgt, wenn er das gewünscht hätte, aber es hätte sie sehr traurig gemacht, denn sie hatte hier ihren Bruder gefunden. Und nicht nur das... sie war nach Hogwarts gekommen um ein neues Leben anzufangen, hier hatte sie zurück zu ihren Wurzeln kommen wollen und was war geschehen? Sie hatte wirklich ihr Glück gefunden, ein Glück von dem sie nicht einmal zu hoffen gewagt hatte. Hogwarts und seine Bewohner zurück zu lassen wäre ihr mehr als nur schwer gefallen... zum ersten Mal seit ihrer Kindheit fühlte sie sich wieder zu Hause...
„Ich liebe dich“, flüsterte sie, noch immer vollkommen überwältigt und zog ihren Freund, dem Vater ihrer Kinder (das hörte sich noch so vollkommen ungewohnt an), zu sich um ihm einen zärtlichen Kuss zu geben.
„Vielleicht sollten wir wirklich erst einmal mit der Schulleiterin reden, ehe wir Jonathan etwas sagen... Du kennst ihn, er wird vor lauter Freude durchs Schloss rennen und es jedem sagen, ob derjenige es nun hören will oder nicht“, Alli musste schon wieder lachen, weil sie das alles so bildlich vor sich sah. „Und ich kann mir vorstellen, dass Professor McGonagall die Nachricht ungern erst durch dritte Hand erfährt...“


Schon bald ging es Allison so weit wieder gut, dass sie den Krankenflügel verlassen konnten, nur um direkten Weges in ihre Räumlichkeiten zu gehen. Jonny war wider erwartens schon längst wach gewesen, die Hauselfe, die bei ihm gewacht hatte, hatte ihm sogar schon Frühstück gemacht. Der Kleine hatte sich sogar lauthals beschwert, dass die Hauselfe ihn genauso gemein im Badezimmer mit Waschen und Kämmen gequält hatte wie seine Mutter es immer tat, aber man merkte, dass er nicht ernsthaft böse war. Er plapperte so munter drauf los, dass seine Mutter nicht einmal die Zeit fand, Ian auf seine Frage zu antworten, ob sie etwas zu sich nehmen wollte. Bald war es dem Mini-Malfoy allerdings zu langweilig geworden und hatte gefragt ob er nicht ein bisschen draußen mit Draco und Nayeli spielen gehen durfte. Die junge Frau hatte es ihm nur zu gern erlaubt, sie wusste wie sehr ihm die Freiheiten fehlten, die er im Reservat der Arapahos genossen hatte und ließ ihn daher so oft es ging so rumstromern, wie er es wollte. Allerdings nicht ohne die leider erforderlich gewordenen Ermahnungen nicht in den Wald zu gehen und sich ausschließlich auf den Wiesen zu bewegen. Sie wusste aber auch, dass solange der Drache den Kleinen begleitete, ihm wirklich nichts geschehen konnte.
Als Jonathan schließlich samt Getier und Hauselfe verschwunden war, legte sie sich mit einem Seufzer auf die Couch, kuschelte sich dabei dicht an Ian, nur um gleich leise zu lachen: „Wir hätten die Hauselfe bitten sollen uns etwas zum Essen zu besorgen... und nein, du musst jetzt nicht loshetzen, damit ich was zu mir nehme“, bremste sie ihn ganz schnell wieder. Viel lieber wollte sie hier mit ihm liegen, denn das Bedürfnis ihm Nahe zu sein war viel größer als jeglicher Hunger.
Genau wie Ian verlor sich auch sie in ihren Gedanken. Wieder tat sich für sie die Frage auf, was nun geschehen würde. Ian wollte hier bleiben, er wollte bei ihr und den Kindern sein, er wollte eine Familie... eine Familie wie sie sie beide nicht kannten. Und er schloss darin auch Jonny ein, dessen war sie sich gewiss. Aber wie weit würden sie gehen? Würde er jetzt vollkommen zu ihr ziehen? Wie sich das anhörte, wenn man doch so oder so eigentlich unter einem Dach wohnte im Schloss, aber trotzdem war hier ja auch jeder Lehrer ein wenig für sich. Sie würden die Schulleiterin bitten müssen ihre Räumlichkeiten wegen der Zwillinge zu vergrößern... würde Ian diesen Schritt gehen? Und wenn sie ihn deswegen fragte, würde er nicht denken, dass sie es nur wegen der Babys tat? Es stimmt schon, normalerweise hätten sie sich wohl damit noch Zeit gelassen, aber wann hatte ihr Freund das letzte Mal in seinen Räumen genächtigt? Waren sie nicht eigentlich schon längst schleichend zum nächste Schritt übergegangen ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein?
Und dann musste sie plötzlich lachen, weil ihr die Begegnung mit dem Wahrsagelehrer am See einfiel: „Kannst du dich an den Dude erinnern und an seine Worte? Er wollte uns sagen, wieviele Kinder wir kriegen und wann wir heiraten würden.... Ob er wirklich alles schon gesehen hat?“, wieder suchte ihre Hand ihren Bauch und streichelte ihn, als könne sie dadurch die kleinen Föten liebkosen. „Ist dir eigentlich klar, dass ich in ein paar Monaten nur noch durchs Schloss watscheln kann wie eine Ente? Mein Bauch war bei Jonny schon gigantisch, zumindest kam er mir so vor, aber wie soll er bei zwei Babys werden?“, sie breitete die Arme so über ihrem Leib aus, als hätte sie ein Fass vor sich. „Und du wirst meine Heißhungerattacken ertragen müssen und ich sag dir, das ist manchmal echt eklig befürchte ich“, sie grinste ihn frech an, nur um im nächsten Moment auch schon wieder ernst zu werden. „Du sag mal“, druckste sie ein wenig rum, kaute sich sogar auf der Unterlippe herum, „wenn ich so dick und rund bin... bist du bereit mir Abends meine geschwollenen Füße zu massieren?“, jetzt kicherte sie doch wieder und kuschelte sich noch etwas enger an ihn. „Was wünschst du dir eigentlich?“, fragte sie nach ein paar Minuten der Stille ohne genau zu erklären, was sie genau damit meinte.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 14.07.2008 15:31    

Ian genoss einfach den ungewohnt ruhigen Moment der Zweisamkeit mit seiner Freundin ohne dass im nächsten Augenblick wieder etwas erschütterndes geschah oder Jonny mit Draco und Nayeli gutgelaunt um sie herum sprang. Und diese Ruhe war wohl im Augenblick so nötig wie noch nie. Zum einen, da Miss Mercier sie Allison ausdrücklich empfohlen hatte und zum anderen, um die unerwartete Nachricht vollkommen realisieren zu können. Wahrscheinlich würde es dennoch noch ein paar Stunden dauern, bis ihm das ganze Ausmaß dieser Neuigkeit vollständig aufging.
Sie wurden Eltern...
Wie ungewohnt das klang. Vor allen Dingen, wenn in über einem Jahr zwei kleine Kinder Papa zu ihm sagen würden. Und gleich auch noch Zwillinge... Allein der Gedanke daran, ließ sein Herz schneller klopfen. Zwar hatte er diesen Wunsch nie ausdrücklich formuliert, doch hatte für Ian seit der Geburt seines Neffen und seiner Nichte festgestanden, dass er ebenfalls Kinder haben wollte. Irgendwann... wenn er die richtige Frau dafür gefunden hatte... Und nun hatte er sie eben gefunden, auch wenn der Halbrusse nicht damit gerechnet hatte, dass sein Kinderwunsch so bald in Erfüllung gehen würde.
Erst als Allison vom Dude sprach, wurde Ian bewusst, dass der Wahrsagenlehrer womöglich bereits gewusst haben könnte, dass die Hufflepuff-Hauslehrerin schwanger war. Eine interessante Theorie, auch wenn er sonst nur begrenzt an Vorhersagen und Hellseherei glaubte. Vielleicht sollte er Lebwoski im Laufe der Tage mal danach fragen?
Allerdings... hatte Dude auch vom Heiraten gesprochen. War es Zufall, dass Ian den Gedanken jetzt einfach nicht mehr los wurde, nachdem er erfahren hatte, dass er Vater werden würde?
Nachdenklich strich er seiner Freundin über das braune Haar, während er ihren Worten lauschte und unwillkürlich lachen musste.
„Wenn du nur noch durchs Schloss watscheln kannst, kann ich dich auch höchstpersönlich durch die Gänge tragen“, alberte er grinsend. „Und wegen Heißhungerattacken brauchst du dir nun wirklich keine Sorgen zu machen. Worauf auch immer du Lust hast, ich hole es dir. Aber nur, wenn du mich mal kosten lässt. Stimmt es wirklich, dass man während einer Schwangerschaft Appetit auf sauere Gurken mit Vanilleeis hat? Meine Schwägerin hat das mal erzählt.“
Wie das schmecken sollte, konnte Ian sich gar nicht vorstellen, auch wenn er wahrscheinlich so verrückt war, es einmal auszuprobieren. Eine solche Erfahrung machte man schließlich nicht alle Tage. Mit einem glücklichen Gefühl in der Magengegend lehnte er sich zurück, um den Moment zu genießen, als ihn auch schon die nächste Frage von Allison erreichte.
Was er sich wünschte? Gute Frage. Mädchen oder Junge, Junge oder Mädchen... Zumindest ging er davon aus, dass sie gerade davon sprach, welches Geschlecht ihre Kleinen haben würden.
„Egal“, brummte er leise. „Hauptsache gesund.“ Doch so einfach ließ sich die Frage dann doch nicht beantworten. Kurz dachte er über die Möglichkeiten nach, bevor er sich doch noch zu einer etwas längeren Antwort hinreißen ließ.
„Mädchen wären schön. Jonny ist ja eh schon fast der Sohn, den ich immer haben wollte, und mit zwei Mädchen hätten wir das Sortiment komplett. Oder willst du noch zwei aufgeweckte Jungs wie Jonny um dich herum haben?“
Erneut bildete sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht, während das Bild allzu deutlich vor seinem inneren Auge aufstieg. Drei Jungs, die allesamt nur Unfug im Kopf hatten... andererseits, Mädchen konnten auch ganz schone Wirbelwinde sein.
„Vielleicht wird es ja auch ein Junge und ein Mädchen wie bei meinem Bruder“, überlegte er schließlich laut weiter. „Lassen wir uns doch einfach überraschen oder hast du einen konkreten Wunsch?“
Fragend schielte Ian zu seiner Kollegin hinab, bevor er sich wieder zurücklehnte. Aber wenn sie sich überraschen ließen, konnten sie im Voraus gar keine konkreten Namensvorschläge machen. Aber dafür war es ja eh noch ein wenig früh. Sechs Wochen... eineinhalb Monate... und mit jedem Tag würde das neue Leben weiter wachsen.

Nach er eher unruhigen Nacht, kam dieser Augenblick der Zufriedenheit gerade recht. Das Sofa war herrlich weich und Allisons Duft in der Nase beruhigte ihn ungemein. Ian war bereits halb weggedöst, als er erschrocken die Augen aufriss.
„Unterricht“, war das einzige Wort, das er herausbrachte, als er auch schon aufsprang und allzu hektisch nach seinem Umhang und seinen Unterlagen zu suchen begann. Was für ein Mist aber auch, dass er ausgerechnet jetzt und heute noch unterrichten musste. Wenn er sich beeilte kam er zwar noch pünktlich, aber dafür würde er wohl die meiste Zeit mit eindeutigem Lächeln vor den Schülern stehen.
Wie sollte man sich auch auf den Unterrichtsstoff konzentrieren können, wenn man gerade erfahren hatte, dass Babys unterwegs waren?
„Ich hoffe nur, dass ich mich noch daran erinnere, was ich heute durchnehmen wollte. Es würde mich nicht wundern, wenn ich selbst das vergesse, bei dem ganzen Zeug, was mir gerade im Kopf herumschwirrt.“
Halb mit sich selbst und halb mit Allison redend, kramte der Runenlehrer die Blätter der Schüler hervor, die sie ihm gestern nach dem Unterricht hatten abliefern sollen. Er durfte jetzt wirklich nicht mehr über mögliche Für und Wider einer Heirat nachdenken, ansonsten würde er noch vollkommen den Faden verlieren. Schon merkwürdig, was Hogwarts bereits aus ihm gemacht hatte...
„Bist später“, raunte er Allison leise ins Ohr, bevor er ihr einen sanften Kuss gab, noch einmal kurz über ihren Bauch strich und dann - noch immer ziemlich durch den Wind - in Richtung seines Unterrichtsraumes davon stürmte, obwohl er theoretisch alle Zeit der Welt hatte, bis die zehnminütige Pause vorüber war.

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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 16.07.2008 11:14    

Bei der Vorstellung wie Ian sie hochschwanger durchs Schloss trug, musste Allison schon wieder anfangen zu lachen. Die Bilder die sie gedanklich sah, waren wirklich lustig und total schräg. „Ich werde so fett sein, dass du dir einen Bruch heben wirst. Besser wenn du mich schweben lässt“, unkte sie und ihre Augen strahlten ihn an. „Du willst das probieren?“, ungläubig schaute sie ihn an, „hast du irgendeine masochistische Ader oder so? Ich käme nie auf den Gedanken das Zeug zu essen, was ich bei Jonnys Schwangerschaft in mich herein geschaufelt habe. Saure Gurken mit Vanilleeis waren es nicht, ich habe so Sachen bevorzugt wie Trauben mit Senf, Schokolade mit Senf, eigentlich alles mit Senf und noch einige eklige Dinge mehr.“
Gott die Essenskonstellationen damals waren mehr als nur furchtbar, aber... es hatte ihr geschmeckt. Ob es jetzt auch wieder zu so abartigen Neigungen kommen würde? Bisher jedenfalls nicht.
Eine Hand auf ihrem Bauch abgelegt schaute sie Ian mit erwartungsvollem Blick an, abwartend was er auf ihre Frage antworten würde. Die Antwort die dann kam hatte sie allerdings nicht direkt gemeint, viel mehr hatte sie von de gemeinsamen Zukunft gesprochen, befand dann aber, dass es vielleicht ganz gut war, dieses Thema noch etwas hinaus zu zögern.
Allison konnte allerdings nicht verhindern, dass ihr Herz schon wieder einen Purzelbaum machte und es ihr ganz warm wurde, als Ian locker flockig mitteilte, dass Jonny ja quasi schon fast sein Sohn wäre und war einfach nur so unendlich froh. Ob ihr Kleiner Ian auch als eine Art Vater sah? Sie hoffte es und wünschte es sich sehr, denn sein leiblicher Vater scherte sich ja bisher nicht sonderlich um ihn und war jetzt sogar feige weggelaufen, wegen was auch immer. Sie wollte aber jetzt nicht an den Blonden denken und schob diesen Gedanken rigoros beiseite.
„Also eigentlich ist es mir wirklich ganz egal, ob es Mädchen oder Jungen sind, ich würde mich über beides freuen. Übrigens glaube ich, dass bei uns als Eltern und Jonathan als Bruder jedes Geschlecht einfach nur aufgeweckt sein kann“, sie grinste breit, „aber wäre ein weiterer Stammhalter für dich nicht verlockend? Und ein Mädchen... naja ich könnte zukünftig etwas Unterstützung gegen eure Männereintracht gebrauchen“, jetzt lachte die Braunhaarige leise, „wobei Mädchen werden dich sowas von um den Finger wickeln können, du wirst Wachs in ihren Händen sein, mein Lieber“

Beide hatten sie weiterhin ihren Gedanken nachgehangen und nicht nur Ian war leicht weggedöst, sondern auch Allison. Erschrocken richtete diese sich auf, als ihr Freund aufsprang und etwas von Unterricht murmelte. Das erinnerte sie daran, dass sie nach dem Mittagessen selber auch noch Unterricht auf den Ländereien hatte und zum ersten Mal wünschte sie sich, dass sie frei hätte. Hoffentlich konnte sie sich überhaupt darauf konzentrieren, denn ihre Gedanken und Gefühle waren im Augenblick ziemlich chaotisch.
„Du schaffst das“, versuchte sie Ian aufzumuntern, der ähnliche Gedanken wegen der Arbeit hegte wie sie und im Zimmer herum wuselte um alles zusammen zu suchen, was er benötigte. Innerlich seufzte sie, denn sie ließ ihn nur ungern gehen, aber das nutzte ja nichts.
„Bis später“, antwortete sie, schloss die Augen und genoss die letzte Berührung seiner Lippen, ehe er ihre Räumlichkeiten verließ.
Als die Türe sich geschlossen hatte, kam die Stille im Wohnzimmer ihr unnatürlich vor. Laute Stille.... sie seufzte schwer, drehte sich um so dass ihr Gesicht zur Rückenlehne der Couch gewandt war und schloss die Augen. Noch ein wenig schlafen... Miss Mercier hatte ihr ausdrücklich Ruhe empfohlen. Außerdem würde der Unterricht später durchaus anstrengend werden, denn zum ersten Mal würden die Schüler auf das Pärchen Angrodians stoßen, was abseits im verbotenen Wald geschützt lebte und derzeit von ihrem Bruder liebevoll gepflegt wurde. Alli lachte kurz auf als ihr einfiel, dass das Weibchen trächtig war... hatten sie ja was gemeinsam.

Ein Klacken an der Fensterscheibe ließ sie die Augen öffnen und als sie in die entsprechende Richtung sah, fand ihr Blick eine ihr unbekannte Eule die um Einlass bat. Post? Um diese Uhrzeit?
Binnen kürzester Zeit hatte die Lehrerin den Vogel herein gelassen, ihn liebevoll gestreichelt und mit Keksen gefüttert und ihn von dem Brief befreit, den er an seinem Bein mit sich trug. Die Handschrift darauf war ihr unbekannt, doch schon nach den ersten Zeilen wurde ihr klar, wer ihr da geschrieben hatte.
Die Stirn gerunzelt setzte sie sich auf den nächstbesten Stuhl und begann zu lesen:

Liebe Miss Parker,

ich weiß nicht so recht, wo ich in diesem Brief beginnen soll, es gibt so viele Dinge, die erklärt werden müssen aber auch viele Dinge, von denen ich nicht weiß, wie ich sie erklären soll und ob ich das überhaupt kann.
Als Draco mich am gestrigen Morgen darum gebeten hatte alleine mit Emily in die Winkelgasse zu gehen um Sie und Jonny zu treffen, war ich nicht sonderlich davon begeistert, schließlich kannte ich sie kaum und das ist auch jetzt noch der Fall. Aber ich habe während unseres Treffens festgestellt, dass es ein Gutes war sie dort zu treffen, zum Einen sind mir einige Dinge klar geworden zum Anderen habe ich gemerkt, dass es doch einige Dinge gibt in denen wir uns ähneln. Dracos und mein Weg haben sich gestern getrennt und er ist feige weggelaufen. Ich habe keine Ahnung, wie es ihm geht aber im Moment lege ich darauf auch nicht sonderlich viel Wert, denn nicht nur Emily und mich hat er verlassen sondern auch Sie und Ihren Sohn. Jonny muss wahrscheinlich von Draco noch enttäuschter sein als man es ihm angesehen hat, sein Vater hat ihn auf diese feige Art verlassen, hat noch nicht mal den Mut aufgebracht selbst im Tropfenden Kessel zu erscheinen, ich würde ihn wirklich zum Teufel wünschen oder gegen die nächstbeste Wand werfen, wenn er es wieder wagen würde vor meine Augen zu treten.
Aber im Moment ist er weg und es ist auch mehr als nur unwahrscheinlich, dass er je wieder einen von uns beiden unter die Augen tritt. Für mich wird es Zeit ein neues Kapitel in dem Buch meines Lebens anzufangen, ich bin wirklich mit ihm fertig und will das Ganze hinter mir lassen..

Ich habe gestern angedeutet, dass Emily und ich nach Hogwarts kommen würden, damit sich die beiden Kinder wieder sehen, ich denke das ist wirklich das beste. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Brief noch mehr Fragen aufgeworfen hat aber es ist mir im Moment nicht möglich, dass ich sie so auf diese Art beantworte. Vielleicht ist es ja bei einem persönlichen Gespräch möglich, diese zu beantworten.
Schreiben sie einfach, wann es Ihnen passen würde und ich werde versuchen da zu sein.

Ich wünsche Ihnen und Jonny alles Gute,
Laura


Ein paar Augenblicke starrte Allison die Zeilen nur an, ehe erneut der Ärger in ihr hochkam, den sie wegen Draco empfand. Deswegen ist er gegangen? Deswegen hat er seinen Sohn und seine Tochter einfach verlassen? Weil er es nicht ertragen hat, dass sich sein Weg und der von Laura trennten? Aber wunderte sie das? Zwar hatte er sie damals gebeten, dass Jonathan seinen Namen trug, aber hatte er sich je um ihn gekümmert? So wirklich? Nein, das hatte er nicht. Mit Geld hatte er aushelfen wollen, was Alli allerdings nicht einmal benötigte. Ein Kind brauchte aber doch nicht nur all die Dinge die man kaufen konnte, es brauchte auch die Liebe, die Zuneigung seiner Eltern und in den paar Mal, in denen Draco seinen Sohn besucht hatte, war das kaum möglich gewesen.
Allison stellte ernsthaft in Frage, ob Draco je so etwas wie Vatergefühle für seine Kinder hatte oder ob alle Bemühungen seinerseits, sofern es sie dann gegeben hatte, nicht mehr aus Pflichtgefühl heraus gefolgt waren.

Mit vor Ärger gefurchter Stirn ging Allison nun zu ihrem Schreibtisch, holte ein Pergament heraus und machte sich gleich daran, der jungen Frau zu antworten.

‘Liebe Laura,

ich fürchte mir geht es gerade so ähnlich wie ihnen, denn auch ich weiß nicht so recht, wie ich hier beginnen soll.
Als ich die Nachricht erhalten hatte, dass Draco bei dem Treffen nicht dabei sein würde, war mein Ärger groß, wie sie sicherlich verstehen können. Ich hatte sogar größte Lust das Treffen gänzlich abzusagen, weil sich mir der Sinn nicht ganz offenbarte. Und doch bin ich froh, dass ich es nicht getan habe, schon alleine wegen Jonathan und Emily... sie verstehen sicher was ich meine.
Wie geht es Emily jetzt ohne ihren Vater? Jonathan hat die Erkenntnis hart getroffen, dass sein Dad (darf man ihn überhaupt so noch nennen?) nichts mit ihm zu tun haben will. Das Weglaufen ist Dracos Spezialität, war es anscheinend schon immer, aber es wäre falsch sich hier darüber zu äußern, das eignet sich eher in einem persönlichen Gespräch.

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir schon bald dieses Gespräch führen könnten und ich kann ihnen schon jetzt sagen, dass mein Kleiner ganz außer sich sein wird, seine Schwester wieder zu sehen.
Wie würde es ihnen denn am besten passen? Ich selber kann bereits den heutigen Nachmittag anbieten, etwa 16 Uhr oder eben kommendes Wochenende. Teilen sie mir mit was ihnen lieber wäre.

Alles Liebe für sie und Emily
Allison‘


Flink hatte sie den Brief gefaltet und band ihn schließlich wieder an das Bein der Eule.
„Für Laura Grey, hörst du?“, flüsterte sie dem Vogel ins Ohr, streichelte ihm noch mal über das Gefieder und sah dann zu, wie er aus dem Fenster und Richtung Himmel flog.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 03.08.2008 14:02    

Allison hatte sich bemüht, sich weiterhin auszuruhen, aber das untätig sein war nichts für sie. Sie fand keine Entspannung darin einfach auf der Couch zu liegen und selbst als sie sich ein Buch dazu holte, schaffte sie es nicht, dessen Inhalt wirklich aufzunehmen. Wie hätte sie sich auch aufs Lesen konzentrieren sollen, wenn so viele Gedanken durch ihren Kopf geisterten. Immer wieder legte sie ihre Hand auf ihren Bauch... sie war schwanger. Sie malte sich die Zukunft in den verschiedensten Variationen aus und doch vermochte sie nicht zu sagen, welche wohl am wahrscheinlichsten war. Nur bei einem war sie sich sicher: Ian würde an ihrer Seite sein.
Die junge Frau konnte es nicht verhindern, dass sie erneut wieder an Draco denken musste. Verbitterung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. War sie all die Jahre so blind gewesen? So verblendet? Sicher, damals als sie schwanger war, hatte er ihr spontan einen Heiratsantrag gemacht, war sich seiner Pflichten durchaus bewusst. Und sie selber hatte damals durchaus auch darüber nachgedacht ihn anzunehmen. Beide hatten sie aber gewusst, dass es niemals gut gehen würde. Zu unterschiedlich war ihr denken, ihre Einstellung zum Leben, auch wenn sie sich liebten. Malfoy war damals sehr viel bei ihr, hatte sie in der Schwangerschaft so weit begleitet wie es eben ging. Er hatte sie gebeten, dass Jonathan seinen Familiennamen trug und sie hatte zugestimmt. Aber was kam danach? Nicht mehr viel. Hin und wieder hatte er seinen Sohn besucht, auch wenn ihm das Indianerdorf zuwider war. Immer seltener wurden die Treffen, stets hatte er andere Dinge zu tun. Zwar schrieben sie sich Briefe und Alli schickte ihm regelmäßig Fotos seines Schützlings, aber wenn sie so darüber nachdachte hatten Draco und Jonny nie ein richtiges Vater-Sohn Verhältnis aufbauen können. Der Kleine liebte seinen Dad abgöttisch, aber sah er ihn auch wirklich als seinen Vater? Wusste er überhaupt was ein wirklicher Vater war?
Wieso war sie selber nur so blind gewesen und hatte nicht erkannt, wie feige sich Draco eigentlich verhielt, sich vor Verantwortungen und Problemen drückte.

Mit diesem missmutigen Blick fand Ian sie schließlich vor, aber als Alli ihn sah, verschwand dieser Ausdruck sofort und sie fing wieder an zu strahlen. Himmel, er war der Mann, den sie über alle Maßen liebte und nun trug sie von ihm gezeugtes Leben unter dem Herzen. Voller Überschwang stand sie auf und sprang ihm förmlich in die Arme, nur um ihn leidenschaftlich zu küssen.
„Du bist das Beste, was mir je passiert ist, weißt du das“, flüsterte sie ihm ins Ohr und hatte das Gefühl im Augenblick vor lauter Liebe überlaufen zu müssen.
„Du bist früh wieder da, wie war dein Unterricht?“, fragte sie interessiert, denn sie konnte sich vorstellen, dass es nach den Informationen am Vormittag schwierig war, sich überhaupt auf die Arbeit zu konzentrieren. Sie war sich selber ja noch gar nicht sicher, wie sie das nachher schaffen sollte, dabei war heute ein ‚großer‘ Tag, denn zum ersten Mal würde sie die Schüler zu den Angrodians führen und ihnen das Projekt vorstellen, was sie für dieses Schuljahr geplant hatte.

Schließlich rief Alli erneut einen Hauselfen herbei und bat diesen für sie Jonathan zu suchen und ihm zu sagen, dass er wieder zurück in ihre Gemächer kommen sollte. Es war Zeit fürs Mittagessen und wie sie ihren kleinen Wirbelwind kannte, vergaß er die Nahrungsaufnahme vor lauter Abenteuerlust.
Während sie beide auf den Kleinen warteten, berichtete Alli zunächst von dem Brief, den sie von Laura bekommen hatte und auch davon, dass sie diese samt Emily eingeladen hatte, jedoch noch auf die Antwort wartete, wann genau sie sich treffen würden, ob nun am Nachmittag oder am Abend. Wieder zeigte sich der Ärger und die Verbitterung auf ihrem Gesicht über Malfoy und sie konnte sich diverse Beschimpfungen und Betitelungen nicht verkneifen. Eine ungewöhnliche Reaktion der jungen Frau, die Ian vielleicht überraschte, die aber verriet, wie wütend Alli wirklich war. Wenn man ihr im Moment in die Augen sah, konnte man sogar froh sein, nicht derjenige zu sein, dem dieser Ärger galt, denn so schüchtern sie auch sonst war, jetzt im Augenblick hatte sie diverse Ähnlichkeiten mit ihrem Drachen, nur dass die Rauchwölkchen fehlten, die ihm aus der Nase gekommen wären.

Die Tür flog krachend auf und Jonny stürmte in Begleitung seiner Hündin und dem Draco die Räumlichkeiten. Aufgeregt plapperte er gleich los und erzählte, was er alles erlebt hatte, dass es einen weiteren Jungen im Schloss gab, der auch noch so hieß wie er selber, dass er bei Onkel John war, der jetzt auch einen Hund namens Hagrid hatte und dass die Frau mit den pinken Haaren bei ihm gewesen war.
Man konnte ihm kaum folgen und lachend schickte Alli ihn ins Bad, damit er sich Hände und Gesicht wusch, bevor sie in die große Halle gehen würden.
Erstaunlicher Weise reagierte ihr Sohn auch sofort, beklagte sich nicht einmal, wie sonst üblich, dass zu viel Wasser gar nicht gesund sei.
Während die beiden Erwachsenen also auf das Kind warteten, trudelte ein Memo für Alli herein, welches von der Schulleiterin geschickt worden war. Genau wie Ian zuvor, bekam auch sie die Nachricht über das Fernbleiben vom Unterricht der beiden Vertrauensschüler aus Hufflepuff und Durmstrang und Bestürzung und tiefe Sorge machten sich in der Lehrerin wieder breit. Entsetzt sah sie Ian an. „Wie konnte das nur geschehen? Was ist da passiert? Beim Merlin...“, eine tiefe Sorgesfalte bildete sich zwischen ihren Augenbrauen und lichtete sich nur minimal, als Jonny wieder zu ihnen stieß. „Lass uns mit der Schulleiterin reden, ich möchte Bescheid wissen, ehe wir die beiden im Krankenflügel besuchen...“

Und so taten sie es auch schließlich. Sie waren gemeinsam in die große Halle gegangen, wo sie auch Professor McGonagall antrafen, die ihnen mitteilte, was mit den beiden Schülern geschehen war. Die Zeit war allerdings schon zu fortgeschritten, als dass Allison noch die Zeit gefunden hätte, in den Krankenflügel zu gehen. Ihr Unterricht würde schon bald beginnen und so verschob sie den Besuch auf danach.
„Sollen wir uns gleich davor treffen nach meinem Unterricht? Ich will sehen, wie es den beiden geht...“
Um Jonnys Willen redeten sie zunächst nicht weiter, der Kleine war schon ungewöhnlich still geworden und es brachte nichts, ihn mit Dingen zu belasten, die er doch eh noch nicht verstehen konnte. Also aßen sie und unterhielten sich über andere Dinge.
„Wir sollten Miss McGonagall um einen Termin bitten, was meinst du?“, fragte sie Ian noch und setzte dann nach, „ich würde nämlich gerne auch John zu uns einladen um ihm und Jonny die Neuigkeiten mitzuteilen, oder möchtest du lieber noch warten? Und vielleicht....“, sie legte den Kopf schief und schaute Ian an, „naja.... wie ist es mit deiner Familie....?“, sie wollte wissen, ob er ihnen einen Brief schreiben wollte oder ob er ihnen gleich einen Besuch gestatten wollte. Wollte er lieber erst einmal alleine zu ihnen oder sollte sie ihn begleiten? Die Professorin sehnte sich fast nach ein bisschen Ruhe mit Ian, denn es galt so vieles zu besprechen. Tausend Sachen fielen ihr immer wieder ein, entglitten ihr aber auch erneut, weil andere Dinge sich in den Vordergrund schoben.
Schließlich war es aber soweit, Alli wollte noch ein paar Sachen aus ihrem Büro holen und verabschiedete sich von ihren beiden Männern. Ian hatte wie selbstverständlich angeboten während Allisons Unterricht auf Jonathan aufzupassen, so dass sie sich deswegen keine Gedanken machen musste. „Wir sehen uns nachher“, sagte sie, küsste Jonny auf die Stirn und Ian auf die Wange, ehe sie sich abwandte und die große Halle gemeinsam mit ihrem Drachen verließ.
Sie musste noch einen kleinen Schwenk in ihre Räume machen, weil sie die Medikamente vergessen hatte, die Miss Mercier ihr zur Stärkung gegeben hatte und die sie noch einnehmen musste. Dann jedoch machte sie sich auf den schnellsten Weg in ihr Büro, nahm aber lediglich eine kleine Mappe mit, sie würden schließlich heute praktisch arbeiten und ging dann zu den Ländereien, wo sie die Schüler empfangen würde.

tbc Ländereien - Unterricht Pflege magischer Geschöpfe

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 08.08.2008 18:48    

cf ~ Klassenzimmer » Alte Runen

Kaum war er zurück in den Räumlichkeiten seiner Freundin fiel die gesamte seriöse Lehrerfassade von ihm ab. Allisons Nähe, ihre Gegenwart war einfach alles, was er zum Glücklichsein brauchte. Hatte er jemals einen Menschen so sehr geliebt? Nein, da war er sich absolut sicher. An Frauen hatte es ihm in seinem Leben vielleicht wahrlich nicht gemangelt, doch keine hatte solche Gefühle in ihm zu wecken vermocht, wie Allison Parker. Und dabei entsprach sie doch eigentlich so gar nicht seinem Typ. Nicht vom Aussehen her, das war wohl Unsinn, denn Allison gehörte zu den schönsten Frauen, die er jemals gesehen hatte. Es war vielmehr ihr Wesen. Hätte er sich vor diesem Schüleraustausch mit einer jungen Mutter eingelassen, die gegenüber Fremden sehr schüchtern und zurückhaltend war und noch dazu mit Tieren arbeitete?
Nein, unter normalen Umständen wäre eine solche Beziehung in Ians Augen unmöglich gewesen und doch war es passiert. In den Monaten, die er jetzt bereits wieder hier in England war, hatte er sich verändert. Langsam, aber stetig. Er hatte Jonny, den kleinen Wirbelwind, in sein Herz geschlossen, eine unterhaltsame Freundschaft zu Allisons Bruder John aufgebaut und sich irgendwie auch mit Draco und Jonnys Hündin arrangiert. Ja, irgendwie hatte er mittlerweile sogar das Gefühl, dass ihm ohne die beiden Tiere irgendetwas fehlen würde. Ein ganz und gar abstruser Gedanke für jemanden, der sich sonst vor jedem noch so kleinen Tier fürchtete.

Ein wenig verdutzt war Ian schon, als sich Allison, kaum das er den Raum betreten hatte, in seine Arme warf und ihm liebevoll verkündete, dass er doch das Beste wäre, was ihr je passiert wäre. Genau das selbe hatte er gerade auch gedacht. Mal wieder. War es normal, dass man oftmals ähnlich dachte, wie der Mensch, den man liebte? Gut möglich, aber darin war er kein Experte. Wirklich geliebt hatte er keine Frau. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem Allison in sein Leben getreten war.
Den Arm um die Schulter seiner Freundin gelegt, ließ sich Ian in das weiche Polster des Sofas sinken und begann in kurzen Worten seinen Unterricht wiederzugeben. Die Runenmagie, der Schutzzauber, der Saphir... sehr viel zum Erzählen gab es da ja nicht, aber es war ja auch viel mehr Allisons Gegenwart, die er genoss. Solange er bei ihr war, konnte er auch einfach nur den Mund halten oder sinnlos daher plappern.
„Aber ich habe ein wenig früher Schluss gemacht, um schneller wieder hier zu sein“, flüsterte er ihr noch leise ins Ohr, bevor er mit seinen Fingern über ihren flachen Bauch strich. Babys... zwei Stück... ihr gemeinsames Glück. Er hätte vor Freude wirklich platzen können.
Mit wieder etwas ernsterem Gesichtsausdruck lauschte Ian nun den Worten seiner Freundin, die ihm von ihrer Einladung an Laura und Emily erzählte. Wirklich überraschen tat es ihn ja nicht, immerhin hatte Allison dieses Angebot schon im Tropfenden Kessel unterbreitet. Dass Laura und Emily angenommen hatte, verwunderte ihn da auch nicht mehr, schließlich war ja für jedermann ersichtlich gewesen, dass Jonny und Emily als Halbgeschwister sofort einen Draht zueinander gehabt hatten. Da drängte sich ihm augenblicklich wieder die Frage auf, wie Jonny reagieren würde, wenn er erfuhr, dass er in etlichen Monaten zwei weitere Halbgeschwister bekommen würde...

Bevor Ians Gedanken wieder zum Thema Hochzeit weiterstreifen konnten, flog die Tür auf und besagter Fünfjähriger kam überschwänglich in den Raum gestürmt, wo er sogleich zu erzählen begann, was er den ganzen Vormittag so getrieben hatte. So ganz fand Ian sich nicht aus den Erzählungen des Jungen heraus. Was für ein Hund namens Hagrid hatte John? Und was war das für ein Junge, der genauso hieß wie Jonathan? Einzig und allein die Schilderung der pinkhaarigen Frau verstand Ian ohne Umschweife. Tonks, die Verwandlungslehrerin... die war aber auch unverwechselbar. Vielleicht sollte er die mal fragen, was sie vom Thema Heiraten hielt? Wenn er sich recht erinnerte, war sie ja auch mit einem der Lehrer an dieser Schule zusammen. Und ein Gespräch mit einer Kollegin konnte ja nie schaden, zumal sie einen sehr sympathischen Eindruck auf ihn machte.
Doch erst als Allison ein magisches Memo bekam, fiel Ian ein, was er bisher vergessen hatte zu erzählen. Vincent und Jennifer, die Vertrauensschüler von Durmstrang und Hufflepuff, die seit dem Morgen im Krankenflügel lagen. Wie hatte er das nur vergessen können? Ohne Widerworte stimmte Ian zu, die Schulleiterin nach dem Vorfall zu befragen. Als ihn das Memo vor seinem Unterricht erreicht hatte, hätte er auch am liebsten kehrt gemacht, um in den Krankenflügel zu stürmen. Im Großen und Ganzen sorgte er sich ja nur selten um Schüler seines Hauses, da er wusste, dass sie sehr gut auf sich allein aufpassen konnten, doch wenn einer von ihnen verletzt war, war das eine ganz andere Geschichte. Zumal er Vincent auch im privaten sehr gut kannte.
„Ja, treffen wir uns gleich nach deinem Unterricht vor dem Krankenflügel“, stimmte Ian missmutig zu, nachdem ihnen McGonagall das Geschehen kurz geschildert hatte. Was Vincent und Jennifer geschehen war, ging höchstwahrscheinlich nicht auf das Konto von Todessern oder anderen Schülern. Das war aus den Tiefen von Hogwarts selbst gekommen und irgendwie bereitete dieser Umstand Ian mehr Kopfzerbrechen als irgendwelche Angriffe von Schülern auf Schulkameraden.
„Wir sollten die Schulleiterin wirklich um einen Termin bitten, wegen... dieser Sache.“ Ein amüsiertes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er Allisons Schwangerschaft so alles andere als charmant umschrieb. Aber in Jonnys Gegenwart voreilig damit herausplatzen wollte er dann auch nicht. Tja, bloß wie brachte er das Ganze seiner Familie bei? Im Groben hatte er schon eine Vorstellung, wie er sich das Treffen gedacht hatte, doch das mussten sie jetzt nicht alles auf einmal bereden, zumal die Zeit langsam knapp wurde und Allison langsam zu ihrem Unterricht musste.

„Wir reden später“, sagte er also lapidar und gab seiner Freundin noch einen Kuss zum Abschied, bevor er sich Jonny zuwandte, mit dem er sich während Allisons Abwesenheit die Zeit vertreiben würde. Wirklich erstaunlich, wie viel Energie der Kleine besaß. Er selbst war als Fünfjähriger sehr viel ruhiger gewesen, aber das hing mit Sicherheit auch mit seiner Erziehung zusammen. Auf ein wirklich sinnvolles Spiel konnten sich die beiden „Männer“ während Allisons Abwesenheit nicht einigen, aber nach sinnvollen Dingen stand Ian derzeit sowieso nicht der Sinn. Wenn er mit Jonny zusammen war, kam in dem Halbrussen wohl irgendwie das Spielkind durch.
Man sollte meinen, dass für einen Neunundzwanzigjährigen das Niveau eines fünfjährigen Kindes ganz und gar abwegig war, doch Ian war fünfjährige Kinder gewohnt, waren sein Neffe und seine Nichte genau im selben Alter.
So tobten und balgten die Zwei in wildem Durcheinander durch die Gegend, bis die Erschöpfung auch vor ihnen nicht halt machte. Jonny schlief gleich auf der Couch ein, während Ian es sich in einem Sessel bequem machte und sich außer Atem das dunkle Haar aus der Stirn strich. Jetzt fühlte er sich zwar vollkommen erledigt, aber es war ein gutes Gefühl mal wieder vollkommen unbeschwert zu sein und wo konnte man das auch besser, als in der Gegenwart eines fröhlichen kleinen Kindes.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 09.08.2008 14:25    

cf Rika Kazekis Büro

Allisons Laune war wirklich auf einem Tiefstand angelangt. Der verpatzte Unterricht machte ihr zu schaffen, gleichzeitig die Sorgen um die Schüler, von denen sie nicht wusste, wieso diese heute so wackelig auf den Beinen waren. Dass sie sich dann auch noch wegen Leila George und ihrem unqualifizierten Verhalten in Gegenwart der Angrodians geärgert hatte, tat sein übriges. Sie hoffte, dass Rika Kazeki ebenfalls ihren Schülern klar machte, wie falsch ihr Handeln gewesen war und auch, dass sie ihnen nicht die Respektlosigkeit dem Lehrpersonal gegenüber durch gehen lassen würde. Aber die Asiatin war oft so undurchsichtig, dass Allison ihre Reaktion auf das Geschehen in keinster Weise erahnen konnte.
Wenigstens ging es Jennifer Gordon und Vincent Rapsutin den Umständen entsprechend gut, was ihr doch deutliche Erleichterung verschaffte. Dennoch blieb die Frage offen, was mit den anderen Schülern los war.
Es ärgerte sie auch, dass sie Azazel Muldoon einfach hatte stehen lassen müssen. Sie hatte sich gefreut ihren alten Mentor wieder zu sehen und hoffte, dass er es zeitlich noch schaffte, später bei ihr vorbei zu sehen. Würde Laura mit ihrer Tochter ebenfalls noch heute erscheinen? Sie wartete noch immer auf eine Antwort von ihr und bemerke, dass der Tag stressiger war, als ursprünglich erwartet.

Ihr Weg führte sie zunächst einmal in ihre eigenen Räumlichkeiten. Zwar hatte sie sich für nach dem Unterricht mit Ian im Krankenflügel verabredet, aber bis dahin war noch Zeit, da sie diesen ja frühzeitig beendet hatte. Wie die beiden wohl die Zeit miteinander verbracht hatten?
Nun, die Frage beantwortete sich von alleine als sie die Tür zu ihren Privaträumen öffnete. Das Bild was sich ihr bot, ließ sie jäh in ihrer Bewegung erstarren und sie riss ungläubig die Augen auf. Es offenbarte sich ihr ein Chaos wie sie es selten gesehen hatte. Nichts schien mehr wirklich auf seinem Platz zu sein. Überall lag Jonnys Spielzeug herum und man hätte meinen können, dass er wirklich all seine Sachen aus seinem Zimmer geholt und im Wohnzimmer verteilt hatte. Auf dem Tisch türmte sich die Unordnung, die Kissen, die sonst auf der Couch lagen, waren wild auf dem Boden verteilt, als hätte es eine Kissenschlacht gegeben. Die Stühle, die sonst am Tisch der kleinen Essecke waren, standen kreuz und quer und das alles war nur ein kleiner Teil, von dem was nicht in Ordnung war. Und inmitten dieses Chaos schlief Jonny selig auf der Couch und Ian hatte es sich im Sessel bequem gemacht und wirkte nicht weniger vollkommen erledigt.
„Oh...“, brachte sie nur heraus, ließ den Blick über die Unordnung schweifen und schaute dann wieder zu Ian. Stille... Schweigen.... und dann... Allison konnte nicht anders... sie fing an zu lachen. Sie musste sogar so sehr lachen, dass sie sich die Hand auf den Bauch legen musste, kam nun vollends in den Wohnraum, schloss die Tür hinter sich und ging zu ihrem Freund rüber, nur um sich kurzerhand einfach auf seinen Schoß fallen zu lassen. Mit einer Hand wischte sie sich die Lachtränen weg und konnte doch nicht aufhören zu lachen.
Eben noch waren ihre Nerven zum reißen gespannt, ihre Stimmung auf dem Nullpunkt, und jetzt fühlte sie sich von einer Leichtigkeit überrollt, die sie nicht näher hätte beschreiben können. Trotz all der schrecklichen Dinge, die draußen geschahen, zeigte ihr diese Situation hier, dass es auch noch was anderes gab. Ihre beiden ‚Männer‘ hatten anscheinend viel Spaß gehabt, zumindest sah es hier danach aus. War das nicht leben? Es gab nicht nur die Düsternis, da war auch diese sonnige Seite. Hatte sie das nicht erst am Morgen noch erlebt, als Miss Mercier ihnen offenbart hatte, dass sie Zwillinge erwarteten? Um sie herum wiederholte sich die Geschichte der Todesser, es herrschte Angst, Schrecken... Menschen wurden umgebracht, und trotzdem gab es noch dieses Glück.
Spontan küsste sie Ian und schlang ihre Arme um ihn. „So wie es hier aussieht, hattet ihr ne Menge Spaß“, sie gluckste erneut vor Lachen.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 12.08.2008 13:49    

Ian war wirklich vollkommen aus der Puste. Hatte er das nicht neulich auch schon festgestellt, als er mit Allison joggen gewesen war? Keine Kondition mehr... unglaublich, dass ihn selbst das Herumtoben mit Jonny fertig machte. Der Junge war aber auch quirlig. Ständig fiel ihm etwas neues ein, mit dem er Ian durch die Gegend scheuchen konnte. Und der spielte das Spiel selbstverständlich mit, Feuer und Flamme wie er dafür war.
Und jetzt hatte er eben das Ergebnis. Er war komplett erledigt und wollte gerade einfach nur ein paar Minuten ruhig hier sitzen bleiben, wieder zu Atem kommen, sich dann um das angerichtete Chaos kümmern und schließlich in den Krankenflügel marschieren, wo er sich mit Allison treffen wollte. So lautete zumindest die schnöde Theorie. Es war keineswegs geplant gewesen, dass seine Freundin die Unordnung sah, die ihre beiden „Männer“ angerichtet hatten. Aber wer konnte denn auch ahnen, dass heute beinahe jeder Unterricht früher beendet wurde?
Als Ian die Tür aufgehen hörte, hob er nur müde den Kopf und strich sich nebenbei eine dunkle Haarsträhne aus dem Gesicht. Er sah bestimmt ohnehin aus wie in einen Orkan geraten...
Die Situation war wirklich absurd. Mit Allison hatte der Runenlehrer nun wirklich nicht gerechnet und konnte sie da über die Distanz hinweg auch nur sprachlos anstarren.
„Ähm... ich wollte eigentlich noch aufräumen“, versuchte er es mit einer erklärenden Antwort, kam jedoch gar nicht mehr dazu, weiterzureden. Sein Gesichtsausdruck wechselte eindeutig von überrascht und eine Spur schuldbewusst, zu irritiert. Kurz ließ er seinen Blick über das Bild des Chaos streifen, dass er vom Sessel aus im Blick hatte und konnte partout nicht verstehen, was an der Unordnung so lustig war, dass Allison so herzlich lachen musste.

Als sie ihn jedoch küsste, war die Verwirrung aber auch schon wieder verflogen. Lachen war immer noch besser als Schockiertheit, zumal Fröhlichkeit auch sehr viel besser für die ungeborenen Zwillinge war. Kurzerhand zog Ian seine Freundin auf seinen Schoß und lehnte leicht den Kopf an ihre Schulter.
„Spaß könnte man das auch nennen“, meinte er auf ihre Aussage hin nur grinsend. „Wie wird das erst mit drei Kindern? Unsere Räumlichkeiten werden dann wohl regelmäßig wie ein Schlachtfeld aussehen.“
Aber bis dahin war es ja noch ein Weilchen hin. Und bis die Zwillinge alt genug waren, um ein kleines Chaos zu verursachen, war Jonny doch hoffentlich alt genug, um nicht mehr ganz so viel durcheinander zu bringen. Und wenn nicht... dann würde er sich eben darauf einstellen müssen, regelmäßig hinter den Kindern herzuräumen. Das gehörte eben auch zu einer Elternschaft.
„Warum bist du eigentlich hier? Wollten wir uns nicht vor dem Krankenflügel treffen? Außerdem bist du zu früh.“
Einen kleinen vorwurfsvollen Unterton konnte er sich nicht verkneifen, auch wenn dieser sich mehr darauf bezog, dass er dadurch keine Zeit mehr gehabt hatte, aufzuräumen, damit Allison die Unordnung nicht sehen musste. Er hatte schon gedacht gehabt, dass sie sich wegen dem Chaos aufregen würde und das hatte er ja vermeiden wollen. Konnte er denn ahnen, dass sie das ganze so lustig fand?
Außerdem ruinierte das das perfekte Bild von ihm. Ursprünglich hatte er sich gedacht gehabt, dass Jonny seelenruhig schlummern und alles aufgeräumt wäre, wenn Allison zurückkam, damit sie sah, wie wunderbar er auch alleine mit ihrem Sohn zurecht kam. Und nun sah es hier so aus, als wäre eine Horde Hippogreife durch den Raum gestürmt. Es musste ja so aussehen, als ob er keinerlei hausmannsche Qualitäten besaß. Und dabei war er doch relativ gut in Haushaltszaubern. Das ergab sich eben so, wenn man jahrelang ein Junggesellendasein führte. Obwohl... im Großen und Ganzen war Ian ja doch eher der unordentliche Typ Mann. Aber wenn ihm die Unordnung dann irgendwann selbst mal auf die Nerven ging – was durchaus auch einige Zeit dauern konnte – dann war er wenigstens dazu in der Lage, die gröbsten Spuren zu beseitigen.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 12.08.2008 21:32    

Allison wusste nicht wieso es so war, doch immer in Ians Nähe fiel sämtliche Anspannung von ihr ab. Noch während sie ihre Tür geöffnet hatte, lagen ihre Nerven brach und jetzt? Es gab wohl niemanden, der im Augenblick glücklicher sein konnte als sie. Wozu sich aufregen, weil ein Chaos herrschte, als sei ein Tornado durchs Zimmer gewütet? Es zeugte doch einfach von dem Spaß und dem ‚einander gut verstehen und mögen‘, den ihre beiden Männer gehabt hatten. Nein sie war einfach nur glücklich und zufrieden und hatte für einen kurzen Moment sogar die Gründe für ihre ursprünglich schlechte Laune vergessen.
„Das Aufräumen kannst du aber immer noch erledigen, ich werde dich nicht aufhalten“, sie kuschelte sich an ihn und legte ihren Kopf an seine Halsbeuge, sog dabei den mittlerweile so vertrauten Duft seiner Haut ein, den sie nicht weniger liebte, als den Mann selber. Sie konnte nicht widerstehen, ihn auf die Stelle am Hals zu küssen, an der sie sanft die darunter liegende Ader pulsieren sehen konnte. Es mochte ein bisschen wie Bestechung wirken um ihn zum haushalten zu animieren, aber so war es wirklich nicht gemeint. Der Kuss kam aus dem Bedürfnis heraus ihm Nahe zu sein. Ein bisschen schnurrte sie dabei wie ein Kätzchen und sie räkelte sich sogar wohlig, nur um im nächsten Moment doch den Kopf wieder zu heben um Ian direkt in die Augen zu sehen.
Wie ganz selbstverständlich hatte Ian von ‚unseren Räumlichkeiten‘ gesprochen und somit das gesagt, wonach sie ihn eigentlich fragen wollte. Bisher war einfach nur keine Zeit gewesen, bzw als sie die Gelegenheit dazu gehabt hatte, waren die Hemmungen zu groß aus Angst, er könne sie missverstehen und diesen Wunsch einzig auf die in ein paar Monaten bevorstehende Geburt der Zwillinge schieben.
„Unsere Räumlichkeiten?“, fragte sie vorsichtig und strahlte dabei so, als fielen Weihnachten und Ostern auf einen Tag. „Heisst das...?“, wie doof, aber sie traute sich immer noch nicht es wirklich auszusprechen. „Ich... ich meine, du... du bist doch...“, praktisch eh immer bei uns, wollte sie eigentlich sagen, aber es klang so profan in ihren Ohren und überhaupt fehlten ihr eigentlich die Worte. Dabei hätte es durchaus so vieles zu besprechen gegeben... zum Beispiel wann sie es ihren Familien sagen würden. Allison bezweifelte, dass sie noch heute einen Termin bei der Schulleiterin bekamen, aber wie sie sich selber kannte würde es ihr schwer fallen, die Neuigkeit mit der Schwangerschaft lange vor ihrem Sohn und ihrem Bruder geheim zu halten, ja sie brannte ihr förmlich unter den Nägeln. Und sie hatten beim Essen auch nicht mehr die Zeit gehabt darüber zu sprechen, was mit seiner Familie war. Um ehrlich zu sein wusste sie nicht einmal, ob die Zubarews überhaupt schon wussten, dass es sie in Ians Leben gab.
„Wann möchtest du es deiner Familie sagen?“, fragte sie dann doch, „und wann sagen wir es meiner?“, bei dem Gedanken wurde sie schon wieder ganz hibbelig. Ob Ian alleine zu seinen Angehörigen reisen würde oder ob sie ihn begleiten sollte? Würde er überhaupt hin fahren oder würde er nur einen Brief schreiben?

Als ihr Freund mit leicht vorwurfsvollem Ton fragte, wieso sie denn überhaupt schon wieder da war, hob sie eine Augenbraue, grinste aber gleichzeitig. „Wäre es dir lieber, wenn ich wieder gehe?“, fragte sie frech und tat so, als wenn sie aufstehen wollte. Dann jedoch seufzte sie tief und sämtliche glückselige Freude war wie weggewischt aus ihrem Gesicht. Statt dessen lehnte sie sich gegen ihn und legte ihren Kopf auf seine Schulter. „Der Unterricht war heute eine Farce...“, begann sie zu erzählen und berichtete dann, was geschehen war. Angefangen dabei, wie sie die beiden Slytherins bei dem Gespräch erwischt hatte, bei dem sie besprachen wie sie Muggelgeborene quälen wollten. Auch davon wie sehr sie sich über den Besuch ihres Mentors gefreut hatte und wie er ihr im Unterricht assistiert hatte, wie sie die aufgeregten Angrodian beruhigt hatte und weiterhin, dass zuerst Nicolas Feuring aus Gryffindor zusammen gebrochen war, eine Nachwirkung des Fluchs, den er gestern abbekommen hatte. Sie fragte sich noch immer, wieso er überhaupt schon aus dem Krankenflügel heraus war. „Ich hab den Vertrauensschüler seines Hauses mit ihm zu Professor House geschickt, denn er hatte sich soweit wieder gefangen, dass er die Strecke durchaus alleine bewältigen konnte. Also machte ich weiter mit meinem Unterricht...“, berichtete sie weiter und erzählte von Lauren Conrad, der es plötzlich so ganz und gar nicht gut gegangen war, wobei Felan Bartók ihr beigestanden hatte. Da hatte sie noch gedacht, sie könne weiter machen... „Aber dann rief mich ein weiterer Schüler. Isabella Hanson aus Slytherin hatte auch die Besinnung verloren. Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, rastet ihre Freundin aus, beschimpft den Schüler, brüllt rum und denkt keinen Moment daran, wie gefährlich die sehr scheuen Angrodian werden können, wenn sie sich erschrecken...“, für einen Moment tauchte eine Zornesfalte zwischen ihren Augenbrauen auf und zeugte von der Strenge, die sie durchaus in ihrem Unterricht an den Tag legen konnte. „Ich habe den Unterricht abgebrochen... Mr. Feuring war ja noch erklärbar, aber 3 Schüler? Ich habe Miss Hanson in den Krankenflügel gebracht und Mr. Bartók gebeten, mir mit Miss Conrad zu folgen. Professor House kümmert sich bereits um die beiden. Ich habe übrigens die Gelegenheit genutzt und habe mich kurz mit ihm unterhalten wegen Vincent und Jennifer. Den beiden geht es den Umständen entsprechend gut und brauchen Ruhe... Bei Merlin, für die erleichternde Nachricht hätte ich den Professor glattweg knuddeln können vor lauter Erleichterung...“, und auch jetzt spürte sie noch einmal die Steine von ihrem Herzen fallen, weil sie sich über alle Maßen gesorgt hatte. „Naja und dann war ich noch bei Miss Kazeki und habe ihr die beiden Slytherins gebracht, die ich bei dem Gespräch belauscht hatte. Bevor ich eben hier rein gekommen bin, hatte ich das Bedürfnis einfach nur zu heulen...“, sie kuschelte sich ein bisschen enger an ihn ran und beobachtete ihren Finger, wie er kleine Kreise auf seiner Brust strich.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 15.08.2008 13:37    

Konnte es etwas schönes geben, als mit der Frau, die man liebte, ganz in Ruhe die traute Zweisamkeit zu genießen. Nicht für Ian. So war das jedes Mal. Mit Allison in seinen Armen verblasste alles andere zu Nichtigkeiten. Es war, als würde die Welt für einen Moment zu atmen aufhören, als blieb die Zeit nur für sie beide stehen. Kitschige Gedanken, wie Ian sie vor wenigen Monaten wahrscheinlich nicht mal im Traum gepflegt hätte. Doch nun war es etwas anderes. Er hatte gar nicht gewusst, wie wunderbar die Liebe sein konnte. Wie hatte er nur all die Jahre auf sie verzichten können? Ein Leben ohne Allison und Jonny... das war nun nicht mehr vorstellbar.
Nein, er würde nicht mehr nach Durmstrang zurückkehren. Höchstens, um seine Kündigung einzureichen. Sein Platz war ab sofort wieder in Großbritannien an der Seite seiner neuen kleinen Familie. Und dabei gab es doch noch so vieles, über das sie reden mussten. Die Schulleiterin musste von der Schwangerschaft erfahren. John und Jonny und seine eigene Familie mussten in Kenntnis gesetzt werden. Und dann war da noch dieser ewige, leidige Gedanke, der ihn einfach nicht losließ. Die perfekte Familie, dazu gehörte wohl auch eine Hochzeit, oder etwa nicht?
Jedes Mal brachte ihn dieser Gedanke aus dem Tritt. Wie gut, dass Allison scheinbar noch nichts davon gemerkt zu haben schien. Würde sie überhaupt Ja sagen? Nach nur so kurzer Zeit?

Ein schiefes Grinsen war die Folge, als Ian seine Sitzposition ein wenig veränderte, um seiner Freundin ins Gesicht sehen zu können. Schon niedlich, wie sie so herumstotterte. Es erinnerte ihn an ihre erste Begegnung und das ganze Drumherum. Die Schüchternheit war ihm gegenüber mittlerweile zumindest wie weggeblasen.
„Ja... ich weiß, dass jeder von uns seine eigenen Räumlichkeiten besitzt. Aber... na ja, man wird nun mal nicht jeden Tag Vater und außerdem bin ich doch sowieso die meiste Zeit hier bei euch, also...“
Mit jedem Wort wurde Ians Miene ein wenig unsicherer, seine Stimme immer leiser. Normalerweise kam ja zuerst das Zusammenziehen und dann das Kinderkriegen, aber in ihrer Beziehung lief ja auch nicht wirklich viel normal. Außerdem wollte er keinen Tag von Allisons Schwangerschaft mehr verpassen. Das erste Mal, wenn die Babys sich regten, die Tritte, die Wehen... okay, vielleicht hatte er wirklich seine kitschige Ader entdeckt, aber von Kindern war er ohnehin schon immer fasziniert gewesen und seit er Onkel war, hatte er den heimlichen Wunsch gehegt, selbst bald Vater zu werden. Jetzt war es soweit und er wollte nichts auslassen.
Ja, aber wann wollte er es seiner Familie sagen? Am liebsten so schnell wie möglich. Seine Mutter würde vor Glück platzen. Seit sie bereits zwei Enkel besaß, war sie ohnehin nahe am Wasser gebaut. Und Allison würde sich schon mal darauf einstellen können, dass sie von Mrs. Zubarew als neue Tochter adoptiert werden würde. Seitdem sein Vater tot war, war sie regelrecht aufgeblüht. Eine gute Seele mit einem Herz aus Gold.
„Ich schreibe meiner Mutter nachher einen Brief und sage ihr, dass ich in den nächsten Tagen mit einer Überraschung vorbeikomme. Dann hat sie genug Zeit meine Geschwister einzuladen, auch wenn mein Bruder als Auror derzeit wohl in Arbeit ertrinken dürfte. Wenn schon, dann soll die ganze Familie zugegen sein. Ich würde gerne zusammen mit dir hinfahren. Jonny können wir auch mitnehmen, wenn du möchtest. Mein Neffe und meine Nichte sind genauso alt, die drei werden zusammen schon ihren Spaß haben.“
Ian hatte das erste Zusammentreffen bereits in den schillerndsten Farben vor Augen. Weder seine Mutter, noch seine Geschwister würden ablehnend reagieren. Das entspräche einfach nicht ihrer Natur. Man würde neugierig sein, beleidigt, weil man davon nicht eher erfahren hatte, doch auch sehr offen und herzlich.
„Wann willst du es denn deiner sagen?“, raunte er Allison ins Ohr und küsste sanft ihren Hals. „Hattest du nicht gemeint, du würdest sie gerne dabei haben, wenn wir auch der Schulleiterin die Neuigkeit präsentieren? Das wäre mir auch ganz recht.“
Er wollte sich gar nicht Johns Reaktion vorstellen. Der Wildhüter würde vor Freude im Dreieck springen. Apropos, der demnächst dreifache Onkel wollte mit dem Freund seiner Schwester noch zusammen Rumtrinken.

Aufmerksam lauschte der Runenlehrer Allisons Erzählung über ihren Unterricht, hob leicht die Augenbraue als er hörte, wen sie als Assistenten gehabt hatte, und verzog schließlich das Gesicht, als er von der Welle an Zusammenbrüche zu hören bekam.
„Das ist doch nicht normal. Drei Schüler innerhalb so kurzer Zeit? Entweder handelt es sich dabei wieder um Angriffe oder das derzeitige Geschehen nimmt einige Leute weit mehr mit, als man glauben könnte.“
Irgendwie erschien ihm die letzte Möglichkeit wahrscheinlicher. Isabella Hanson... der Name sagte ihm nicht viel. Sie war nicht in seinem Runenkurs, im Gegensatz zu Lauren Conrad und Nicolas Feuring. Beide hatten während seines Unterrichts einen sehr gesunden Eindruck gemacht. Vor allem die Hufflepuff, die mal wieder mit schneller und geschickter Durchführung der gestellten Aufgaben geglänzt hatte.
Einzig und allein die Neuigkeit, dass es Vincent und Jennifer halbwegs gut ginge, beruhigte den Durmstrang-Lehrer wieder etwas. Das war wenigstens etwas positives. Der Junge konnte einem manchmal nichts als Kopfschmerzen bescheren. Erst die Werwolfsache und das ganze Drumherum und nun auch noch dieser mysteriöse Geheimgang zusammen mit der Verletzung der beiden Vertrauensschüler. Was war zur Zeit nur hier los?
Na ja, aber ablenken ließ er sich immer noch gerne von seiner Freundin, die gerade Muster auf seiner Brust malte. Mal wieder.
„Da bin ich aber froh, dass du nicht heulend hier herein gekommen bist. Mit weinenden Frauen kann ich nicht viel anfangen. Wenn es ums Trösten geht bin ich wirklich trottelig.“
So ganz stimmte das nun auch wieder nicht, aber Frauen weinen zu sehen – vor allem, wenn es sich um seine Freundin handelte – war eine Erfahrung, die er nicht unbedingt oft machen wollte. Wie er sich kannte, sagte er am Ende genau das falsche.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 16.08.2008 12:44    

So wie Allison sich nicht richtig getraut hatte zu fragen, ob er nun zu ihnen ziehen würde, so schien auch er mit jedem Wort unsicherer zu werden. Aber je mehr er sagte, um so mehr strahlte sie ihren Freund an. Natürlich war ihr klar, dass sie ein wahnsinniges Tempo vorlegten. Dabei hatten sie anfangs beschlossen, es wirklich langsam angehen zu lassen. Daraus war nicht wirklich etwas geworden, aber auch ohne die Schwangerschaft hatten sie doch längst zu einer Nähe und einem Zusammensein gefunden, wie es enger und vertrauter nicht hätte sein können. Ian war wirklich fast nur noch bei ihnen und man hatte schon so von einer kleinen Familie sprechen können. War es nicht total egal, wie lange man nun ein Paar war oder sich kannte, wenn man einfach wusste, dass der Partner der richtige war?
Allison schlang ihrer Arme um seinen Hals und küsste Ian sanft, aber innig. Das war vermutlich Antwort genug um ihm zu zeigen, wie sehr sie sich freute.
Himmel sie würden zusammen wohnen. Alleine der Gedanke berauschte sie schon und sie konnte es irgendwie gar nicht so recht fassen. Vor ein paar Monaten noch war sie der Überzeugung, dass es ein richtiges Familienleben im traditionellen Sinn wohl nie für sie geben würde. Zwar war das durchaus immer einer ihrer heimlichen Wünsche gewesen, aber daran geglaubt hatte sie nie. Und jetzt? So kitschig es sich auch anhörte, aber sie fühlte sich wie in einem wunderschönen Traum, auf Wolke 7, ihr Glück schien perfekt.
„Dann sollten wir wohl Miss McGonagall auch davon in Kenntnis setzen“, murmelte sie an seinem Hals, als sie sich wieder an ihn gekuschelt hatte. „Wann willst du denn hier einziehen? Also so richtig meine ich... Ob wir die Räumlichkeiten schon vergrößern sollten?“, sie schaute sich in dem kleinen Wohnraum um, in dem noch immer das herrlichste Chaos herrschte. „Gefällt es dir hier überhaupt oder möchtest du... naja renovieren und etwas ändern?“
Wie ein kleines Kind, was die Zeit kaum abwarten konnte, hätte sie am liebsten sofort mit allem angefangen. Ein gemeinsames Nest bauen... wieder so ein kitschiger Gedanke, der aber ihren Körper vor lauter Freude kribbeln ließ.

„Deine ganze Familie?“, das klang tatsächlich ein kleines bisschen entsetzt, aber mehr aus der Tatsache heraus, dass sie sich einem ganzen Haufen Fremder gegenüber sah. Natürlich wollte sie seine Familie kennenlernen und es freute sie, dass er sie und Jonny mitnehmen wollte... aber schlagartig war da auch wieder ihre Angst und ihre riesige Schüchternheit. Und natürlich die üblichen Fragen, die man sich stellte, wenn man eben der Familie seines Freundes vorgestellt wurde. Was ist wenn sie mich nicht mögen? Was würden sie zu der Tatsache sagen, dass sie bereits einen Sohn hatte? Jonathan würde mit der Situation keine Probleme haben. Wie ein kleiner Wirbelwind würde er vermutlich dort herein stürmen, alle lieb haben und mit dem Neffen und der Nichte spielen. Und sie? Sie bekam augenblicklich Lampenfieber. „W...was glaubst du... was deine Familie sagen wird...? Ich meine... ich komme für sie doch quasi aus dem nichts... ich... ich...“, wo war die nächste Wand um den Kopf gegen zu hauen, weil sie mal wieder stotterte? Wie sehr sie das hasste! Wenn ihr das bei den Zubarews passierte, was würden die nur denken? Wenn sie überhaupt die Zähne auseinander brachte....

„Am liebsten sofort“, jetzt grinste sie wieder, schüttelte dann aber den Kopf, „nein, das hast du falsch verstanden. Ich wollte es der Schulleiterin nur sagen, bevor Jonny es erfährt“, als wenn er seinen Namen gehört hätte, räkelte sich der Kleine plötzlich auf der Couch, seufzte leise, schlief aber selig weiter. „Ich fürchte, wenn er es weiß, weiß es binnen 5 Minuten das ganze Schloss“, sie lachte leise, weil sie schon vor sich sah, wie er allem und jedem mitteilte, dass er großer Bruder würde, ob die Leute das nun interessierte oder nicht. „Ist es dir zu schnell oder sollen wir gucken, ob wir heute noch McGonagall erwischen? Dann könnten wir vielleicht... naja heute Abend John zu uns einladen? Und ihm die neue Nachricht mitteilen?“, auch diese Situation sah sie schon in den schillernsten Farben vor sich. Und wenn Ina Pech hatte (wenn man es als Pech bezeichnen wollte), würde er vermutlich den nächsten Tag mit einem dicken Kopf leben müssen, weil ihr Bruder darauf bestehen würde, das Ereignis ordentlich zu begießen. Bei dem Gedanken kicherte sie ein bisschen, ohne das erkennbar war wieso.

Während sie Ian von den Ereignissen der letzten Stunde berichtet hatte, lag sie wieder mit dem Kopf gegen seine Schulter gelehnt. „Ich habe auch zuerst an einen neuen Anschlag gedacht, aber irgendwie bezweifel ich oder hoffe ich, dass die Schüler nicht so dumm sind, weiterhin so zu agieren. Gerade bei Miss Conrad kann ich mir vorstellen, dass es eher letzters ist. Die ganze Situation nimmt die Schüler mit. Uns nimmt sie ja schon mit, wie muss es erst ihnen gehen? Ich hoffe, dass es auch bei Isabella der Grund ist... und nicht wieder ein Giftanschlag oder ähnliches. Wenn wir nachher zu Vincent und Jennifer gehen, möchte ich auch nach Lauren schauen...“, sie sorgte sich um alle Schüler, aber insbesondere natürlich gerade auch um ihre Hufflepuffs, normal wo sie doch ihre Hauslehrerin war.
„Vielleicht kommt Azazel nachher noch vorbei. Es hat mir leid getan ihn so abrupt stehen lassen zu müssen. Dabei haben wir uns so lange nicht mehr gesehen. Jonny wird sich freuen. Hast du den Tagespropheten gelesen? Da steht ein Artikel über ihn... naja eher über seine Familie...“, sie empfand großes Mitleid für ihren alten Mentor, der unter so dramatischen Umständen seine Familie verloren hatte. Es musste ihm schrecklich gehen...

„Oh oh...“, sagte sie nur nach seinem Kommentar wegen des Tröstens. „Du kannst dich gar nicht trottelig anstellen“, sie gab ihm einen sanften Kuss auf den Hals und zog mit ihrem Finger weiterhin Kreise bis runter zu seinem Bauch, zog dann sein Oberteil hoch und legte ihre Hand auf seine Haut. „Wenn die Schwangerschaft so verläuft wie bei Jonny.... dann wird das eine Achterbahn der Gefühle“, gestand sie ein und erzählte ihm, wie es damals gewesen war. „Ein Marienkäfer auf meiner Hand konnte Grund genug sein, dass ich in Tränen ausbrach... weil es so schön war. Aber ein umgekipptes Glas konnte ein Weltuntergang für mich sein...“, sie wurde tatsächlich ein bisschen rot.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 19.08.2008 21:34    

Irgendwie tat Ian die Schulleiterin schon jetzt ein bisschen leid. Derzeit hatte sie wirklich alle Hände voll zu tun und dann kamen auch noch zwei der Lehrer zu ihr und verkündeten, dass sie nicht nur Zwillinge bekommen würden, sondern auch noch zusammenziehen wollten. Allzu lange kannte der Durmstrang-Lehrer die Schottin noch nicht, aber das, was er bisher von ihr gesehen hatte, ließ in ihm die Vermutung hochkommen, dass Minerva McGonagall nicht gerade allzu erfreut sein würde. Die Kinder waren schon ein Grund zur Freude, doch die Schwangerschaft würde eine zusätzliche Belastung für Allison werden, noch dazu wo die Geburt voraussichtlich irgendwann inmitten der Prüfungszeit fallen würde. Sie hatten eben mal wieder genau den richtigen Zeitpunkt getroffen.
„Also, renovieren würde ich nicht groß. Mir gefällt es so, wie es derzeit ist. Und wenn, dann würde ich die Vergrößerung gleich mit machen. Wenn wir schon mal dabei sind meinen ganzen Kram hier herüber zu holen... Apropos, bekommt dann jeder sein eigenes Arbeitszimmer? Das wäre dann ja noch ein Zimmer mehr.“
Diese ganze Unterhaltung über Einzüge, Erweiterungen und Renovierungen war derart komisch, dass Ian nicht anders konnte als zu lachen. Das waren ja am Ende ein Schlafzimmer, ein Badezimmer, ein Wohnraum, Jonnys Raum, die Räumlichkeiten für den Familienzuwachs und dann noch zwei Arbeitszimmer... obwohl, dafür waren ja die Büros da. Jetzt war er schon so wuschig im Kopf, dass er das nicht mehr auseinander halten konnte.
Trotzdem war das ganze so surreal. Vor nicht einmal zwei Monaten hatte er seine Räumlichkeiten erst bezogen und nun siedelte er mal eben quer über den Gang zu Allison über. Vor allen Dingen, bis die Zwillinge geboren worden waren, hatte Jonny eine ganze Menge mehr Platz um mit Ian noch mehr Unordnung anzurichten. Ein Gedanke, der den Halbrussen beinahe wieder zum Lachen brachte. Vielleicht sollte er langsam wirklich mal nach seinem Zauberstab suchen und das Chaos beseitigen. Andererseits, es war gerade so bequem hier einfach mit Allison zu sitzen. Da konnte das Aufräumkommando noch ein wenig weiter warten.

Hinzu kam, dass sie gerade einige Dinge zu klären hatten.
„Was heißt ganze Familie... meine Mutter, mein Bruder nebst Anhang wahrscheinlich – also meine Schwägerin und die beiden Kinder – und ob meine Schwester kommen wird, steht noch in den Sternen. Ich habe gerade keine Ahnung, wo sie sich derzeit auf der Welt aufhält. Vielleicht macht sie gerade ein Fotoshooting für die Hexenwoche oder lächelte einfach nur nett in die Kamera für irgendeinen guten Zweck... wer weiß. Gut möglich, dass sie keine Zeit haben wird, um zu kommen. Und ob mein Bruder sich freimachen kann, ist auch noch nicht klar. Wie gesagt, ich muss ja erst einmal Bescheid sagen, dass wir kommen.“
Langsam strich Ians Hand über den Rücken seiner Freundin. Sie brauchte sich wirklich keine Sorgen wegen seiner Familie zu machen. Gut, für sie waren das erst einmal noch alles Fremde und er wusste ja, wie sie sich dann meistens verhielt.
Dennoch brachte ihn die Unsicherheit Allisons zum Lächeln. Er konnte nach wie vor einfach nicht nachvollziehen, wie man nur derart zurückhaltend gegenüber unbekannten Menschen sein konnte. Aber wahrscheinlich konnte man sich auch genauso gut fragen, wie ein erwachsener Mann wie Ian eine solche Angst vor Tieren haben konnte.
„Ich vermute mal, sie werden anfangen zu lachen, sobald wir ihnen erzählen, dass du mit Tieren arbeitest. Nein, im Ernst, du brauchst vor ihnen keine Angst zu haben. Meine Mutter ist ein wahrer Schatz. Wahrscheinlich wird sie dir auch noch dankbar sein, dass du ihr mittleres Kind an die Heimat gebunden hast. Sie hat es gehasst, wenn ich mich monatelang nicht blicken ließ, weil ich in Durmstrang war. Okay, mein Bruder scheint zwar relativ streng zu sein, aber das ist die russische Mentalität. Er braucht ein Weilchen, um aufzutauen. Katherine, meine Schwägerin, wird dir wohl ebenfalls nicht die Augen auskratzen. Ich kenne sie schon seit zehn, elf Jahren. Sehr freundlich, sehr zuvorkommend, aber unheimlich neugierig. Sie arbeitet beim Tagespropheten, deswegen wird sie wohl neben meiner Mutter die meisten Fragen stellen. Tja, und meine Schwester... wie die reagieren wird, weiß ich selbst auch nicht so genau. Wahrscheinlich wird sie lachen und dann meinen, dass das auch langsam mal Zeit wurde. Na, und Dorien und Emma, die werden mit Sicherheit freudestrahlend reagieren. Cousinen oder Cousins sind für die beiden gleichbedeutend mit neuen Spielkameraden. Die Beiden haben nur Flausen im Kopf. Immer auf Achse. Jonny gar nicht mal so unähnlich.“
Oh ja, die Familie würde nicht nur größer werden, sondern auch noch eine ganze Menge quirliger. Nur vor einer Frage hatte Ian jetzt schon ein wenig Angst und er wusste bereits, dass seine Mutter oder seine Schwägerin sie höchstwahrscheinlich stellen würde. Und wann kommt die Hochzeit?

Die Aussicht, John bereits heute abend von der Schwangerschaft in Kenntnis zu setzen, war irgendwie... typisch für ihre Beziehung. Aber er hatte ja auch ein Anrecht es zu erfahren, immerhin wurde er erneut Onkel. War es nicht also besser das ganze schnell hinter sich zu bringen? Zumal die ganze Geheimniskrämerei auf Dauer ja auch anstrengend wurde.
„Einverstanden“, stimmte er daher zu. „Mal schauen, ob die Schulleiterin ein paar Minuten für uns entbehren kann und dann können wir danach sofort die frohe Botschaft verkünden.“
Mittlerweile war auch Ian Feuer und Flamme für diese Idee. Lange hätte er die Nachricht wohl auch nicht wirklich zurückhalten können. Wer verkündete denn nicht gerne, dass er Vater werden würde? Und in ein paar Monaten würde man es sowieso nicht mehr geheim halten können.
„Dann setze ich nachher gleich noch den Brief an meine Mutter auf. Irgendein bestimmtes Wunschdatum für das Treffen? Dieses Wochenende könnte ja schwierig werden, wegen des Hogsmeadbesuches.“
Allzu lange wollte Ian das Treffen zwar nicht hinausschieben, aber seine Lehrertätigkeit ging irgendwie dann doch noch ein wenig vor. Die Sicherheit der Schüler stand immer noch an erster Stelle. Vielleicht konnte man ja auch mal einen Nachmittag frei nehmen oder – wie sie es getan hatten, als sie Jonny aus Amerika abgeholt hatten – für einen Vormittag, wo sie beide keinen Unterricht zu halten hatten, verschwinden.
Aber so langsam hatten sie den restlichen Tag auch vollkommen verplant. Natürlich hätte Ian nichts dagegen gehabt, wenn der Mentor seiner Freundin noch kurz vorbeigeschaut hätte, zumal er mit Sicherheit auch besseres zu tun gehabt hätte, wo Azazel Muldoon doch derart angesehen im Ministerium war.
„Mmh... ich habe den Artikel gelesen. Schon erschreckend, welche Leute mittlerweile zu den Todessern gehören. Ich hoffe nur, dass jetzt wenigstens in Hogwarts keiner mehr Kontakt zu den Todessern unterhält. Vor allem nachdem, was mit der Schulsprecherin Amy Flagg passiert ist.“
Er selbst würde ja nicht sonderlich um solche Verwandten trauern, doch andererseits... wer wusste schon, was diesen Victorian letzten Endes in die Arme der Todesser getrieben hatte. Man konnte die Leute nicht alle über einen Kamm scheren.

Allerdings wollte er diesen Gedanken nicht ausplaudern. Zum einen da Jonny noch immer auf dem Sofa schlief und man ja nie wusste, wie viel er am Ende mit anhörte und zum anderen, da Allison ihm gerade von ihrer Feinfühligkeit während der Schwangerschaft des Fünfjährigen erzählte.
„Dann sollte ich wohl in den nächsten Monaten besser aufpassen, dass ich keine Gläser umschmeiße oder mich anderweitig daneben benehme. Oder ich lege schon mal vorausschauend einen riesigen Vorrat an Taschentüchern an.“
So ganz ernst nehmen konnte Ian die Sache nicht. Allein die Vorstellung, dass man wegen eines Marienkäfers auf der Hand in Tränen ausbrach, war vollkommen unverständlich für den jungen Mann. Aber wahrscheinlich lag das auch nur daran, dass er so etwas noch nie miterlebt hatte. Nun, das würde in nächster Zeit ja anders werden.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 20.08.2008 08:18    

Allison vermochte gar nicht einzuschätzen, wie die Schulleiterin wohl auf die Nachricht ihrer Schwangerschaft und ihres Zusammenzuges reagieren würde. so streng wie diese wirkte, fürchtete sie dass sie alles andere als begeistert sein würde. Der Zeitpunkt war aber auch wirklich etwas ungünstig, um es harmlos auszudrücken. Und das nicht nur, weil die Todesser quasi vor der Türe standen und ringsherum die Menschen wie fliegen getötet wurden. Auch nicht nur, weil einige Schüler das anscheinend zum Anlass nahmen, sich wie kleine Minitodesser zu verhalten. Selbst wenn alles normal wäre, bliebe die Tatsache, dass sie immerhin Lehrerin hier war und somit wegen der Geburt für kurze Zeit ausfallen würde. Wenn alles der Norm entsprechend verlaufen würde, würde die Zwillinge kurz vor den Prüfungen auf die Welt kommen... Zwar würde Allison alles daran setzen so lange wie möglich und nach der Geburt auch so schnell wie möglich wieder zu arbeiten, trotzdem warf es Probleme auf. Sie war genau wie Ian gerade erst neu an dieser Schule... mit solch einer Wendung hatte die Schulleiterin sicher nicht gerechnet, als sie eine junge, allein erziehende und damals auch allein stehende junge Mutter eingestellt hatte.
„Arbeitszimmer?“, fragte sie nun nach und schaute leicht verwirrt. Zwar hatte Allison hier in den Räumlichkeiten auch einen Schreibtisch an dem sie manchmal arbeitete, aber in der Regel ging sie dazu in ihr Büro. „Willst du die Büros aufgeben?“, fragte sie nach, denn sie ahnte nicht, dass ihr Freund einfach etwas durcheinander geworfen hatte. „Wir können auch hier arbeiten, das stimmt, aber eigentlich empfange ich die Schüler lieber dort als in meinen Privaträumen“, gestand sie ein. Sie trennte Beruf und Privat so weit es in einem Internat möglich war. Ihre Räumlichkeiten waren somit ein Heiligtum, sowas wie ihre sichere Höhle, wo sie die Arbeit gerne außen vor ließ. Klar, manchmal kamen auch hier Schüler her, aber es war doch eher eine Seltenheit. „Ob wir das Bad auch etwas vergrößert kriegen?“, überlegte sie laut, denn für 2 Personen war es durchaus ausreichend, auch noch für Ian, bisher hatten sie sich ganz gut arrangiert, aber wenn die Babys da waren, würde es auf kurz oder lang doch eng werden. „Schlafzimmer, 2 Kinderzimmer, Wohnzimmer, die kleine Küchenecke dürfte wohl reichen... reicht nicht ein Arbeitszimmer mit 2 Schreibtischen? Oder bist du lieber alleine dabei?“, fragte sie nach und stellte fest, dass sie doch einen recht großen Bereich benötigen würden... Was wohl die Schulleiterin dazu sagen würde? Auf der anderen Seite, benötigten sie ja dann nicht mehr die Zimmer von Ian...

Die Tatsache, dass er nur von seinen engsten Familienmitgliedern sprach beruhigte Allison nicht wirklich. Deswegen waren sie trotzdem fremd für sie. Ian musste sich doch noch daran erinnern, wie sie sich verhalten hatte, als sie beide sich zum ersten Mal richtig begegnet waren. Und auch wie sie ansonsten mit Fremden umging, sie schaffte es ja bis heute nicht unbefangen mit allen Kollegen umzugehen.
Während sie ihm zuhörte, als er ausmalte wie alle wohl auf die Neuigkeit reagieren würde, kaute sie auf ihrer Unterlippe herum. Himmel, sie hatte jetzt schon Lampenfieber und das nicht zu knapp, dabei klang das alles alles andere als beängstigend, im Gegenteil... „W...was werden sie zu Jonny sagen?“, fragte Allison schließlich leise nach. Nicht alle Eltern waren wohl begeistert, wenn das Kind mit jemandem zusammen kam, der bereits Nachwuchs hatte. Aber das alleine war es nicht. Sie war sich sicher, dass seiner Familie der Name Malfoy nicht unbekannt war und nachdem was mit Ians Vater gewesen war...
Sie konnte sich durchaus vorstellen, dass sie dieser Umstand störte. Was wäre also, wenn sie deswegen gegen die Verbindung zwischen ihr und Ian waren?
Es war das erste Mal, dass sie überhaupt sich Gedanken machte, weil Draco der Vater ihres Kindes war. Sonst war es ihr immer egal gewesen, sie hatte zu ihm gestanden und jeden in die Schranken gewiesen, der deswegen eventuell negativ über Jonny dachte. Letzteres würde sie nach wie vor tun, schließlich konnte ihr Sohn nichts für seinen Erzeuger, aber Gedanke, dass die Zubarews deswegen Ian vielleicht Probleme machen konnten, machte ihr zu schaffen. Und dann war da auch noch die Tatsache, dass sie erlebt hatte, dass manche Zauberer ihre Probleme damit hatten, dass ihr Kleiner eher wie ein Indianer aufgewachsen war und sich auch so verhielt.
Plötzlich rechte Alli jedoch das Kinn trotzig hervor. Wenn sie ihren Sohn nicht akzeptieren würden, dann wären sie selber schuld. Es gab sie nur zu zweit und wer ein Problem mit ihm hatte, hatte es auch unweigerlich mit ihr! Dann kaute sie jedoch wieder auf ihrer Unterlippe herum: Und wenn Ian deswegen Probleme bekam?
Ein Wechselbad der Gefühle und sie fühlte sich ein bisschen überfordert.

Die Aussicht jedoch, bereits am Abend John von der Schwangerschaft zu erzählen ließ sie wieder strahlen wie die Morgensonne. Sie war schon jetzt gespannt auf sein Gesicht. Wer hätte das gedacht? Vor ein paar Wochen hatte er nicht nur seine Schwester, also sie, gefunden und gleichzeitig einen Neffen dazu bekommen, in ein paar Monaten kämen noch zwei weitere Neffen oder Nichten, was auch immer, hinzu.
„Ein Wunschdatum? Nun der Hogsmeadeausflug ist nur am Samstag, ist Sonntag zu kurzfristig für deine Familie? Wir müssten nicht den ganzen Tag wegbleiben, aber es wäre ein Tag, an dem wir uns durchaus ein paar Stunden ausklinken könnten...“, überlegte sie laut und schaute ihn fragend an. „Oder wäre dir ein anderer Tag lieber?“

„Er sagte, er habe ein Geschenk für Jonny dabei, ich bin mir fast sicher, dass er noch vorbei schauen möchte. Aber ob er lange Zeit hat wage ich zu bezweifeln, er hat ständig irgendwelche Termine und viel zu tun. Nicht nur seine Ministeriumsarbeit, er ist auch wahnsinnig engagiert was die Zusammenarbeit mit Muggeln betrifft. Ein sehr sozialer Mann, hilft wo er kann. Sieht man ja an mir. Nach Crocks Tod damals, meinem alten Professor und Mentor an der Uni, von dem ich auch Draco geschenkt bekommen habe, war es Azazel, der mir beigestanden hat. Er hat mir auch geholfen als klar war, dass ich schwanger war. Ohne seine Hilfe hätte ich sicher das Studium nicht beenden können, schon gar nicht so schnell. Er hat mir übrigens auch das Pärchen Angrodians besorgt, was dieses Jahr meine Projektarbeit für die Schüler ist.“

Jetzt musste Allison doch wieder lachen und sie kicherte haltlos, während sie sich weiterhin dicht an ihn kuschelte. „Ich glaube die Taschentücher sind die bessere Variante und eine Portion Verständnis. Oder willst du mein gesamtes Umfeld instruieren, mich mit Samthandschuhen anzufassen? Mich in Watte packen?“, wobei letzteres fand sie gar nicht so abwegig und würde durchaus zu ihrem Freund passen. „Alles halb so schlimm und es muss ja auch gar nicht passieren. Bei Jonny war es allerdings so, dass meine Emotionen irgendwie ständig Purzelbäume schlugen. Jetzt bist du wenigstens vorgewarnt“, sie grinste ihn breit von der Seite an.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 25.08.2008 07:25    

Über eine Vergrößerung des Badezimmers hatte Ian sich noch gar keine Gedanken gemacht. Merlin, es waren aber auch so viele Dinge zu bedenken... Gut, sie hatten ja noch ein wenig Zeit, bis die Zwillinge geboren sein würden, und bis dahin konnten sie ja noch die eine oder andere Kleinigkeit verbessern, wenn ihnen im nachhinein noch etwas einfallen sollte. Und mit Sicherheit würde ihnen noch etwas einfallen.
Diese ganze Sache kam mit einem mal derart abrupt, dass Ian sich fast schon sicher war, dass sie noch gar nicht alles bedacht hatten. Am Morgen waren sie zukünftige Eltern und am Nachmittag war es beschlossene Sache, dass sie zusammenziehen würden. Und wann folgte das Eheleben? ... Er wurde diesen elenden Gedanken einfach nicht los. Andererseits wollte er auch nichts überstürzen.
Zu Beginn ihrer Beziehung hatten sie einvernehmlich gesagt, dass sie nichts überstürzen wollten. Und nun würden sie in ungefähr sieben Monaten eine fünfköpfige Familie sein. Und das im Alter von neunundzwanzig und fünfundzwanzig Jahren... Konnte man da nicht über eine Hochzeit nachdenken? Vor allem, wenn man bereits genau wusste, dass man mit dem Partner für immer zusammen sein wollte?
Irgendwann würde er noch wahnsinnig werden. Mit Sicherheit. Wenn er seinen verwirrenden Gedanken nicht endlich Luft machen konnte. Aber jetzt auch noch mit Hochzeit anzukommen, war wohl definitiv der falsche Zeitpunkt. Ein Schritt nach dem anderen und der nächste Schritt war nun einmal, dass die Schulleiterin in Kenntnis gesetzt werden musste und danach ihre beiden Familienangehörigen.
„Äh... nein, ich brauche nicht unbedingt ein Arbeitszimmer für mich allein. Du hast recht, unsere Büros sind ja auch noch da. Daran habe ich im ersten Moment gar nicht gedacht. Ich glaube, wir sollten eine genaue Liste machen, was wir verändern wollen, ansonsten haben wir am Ende das totale Chaos.“
Kurz ließ Ian seinen Blick auf die Unordnung um sie herum ruhen, bevor er leicht grinsen musste. Das totale Chaos hatten sie auch so schon, aber das würde wohl ein wenig zum Alltag werden. Er selbst war nicht gerade der ordentlichste Mensch, dann noch ein fünfjähriges Kind, ein Hund und ein Drache und eine schwangere Frau. Da blieb die Ordnung nach einer Weile wohl zwangsläufig ein wenig auf der Strecke.

Die Tatsache, dass Allison sich auch noch darüber Gedanken machte, wie seine Familie auf Jonny reagieren würde, hätte den Halbrussen beinahe wieder zum Lächeln gebracht. Bis ihm aufging, worauf sie eigentlich anspielte. Jonny trug den Nachnamen seines Vaters. Dem Papier nach war er ein Malfoy. Und diesen Namen verband man eben auch nach all den Jahren noch mit den Todessern und das würde auch seine Mutter und vor allem sein Bruder wissen.
Seiner Schwester Akilina waren solche Details mit Sicherheit egal. Sie gab nicht viel auf solche Feinheiten, zumal der Junge ja nichts für seinen Vater konnte. Zwar war niemand aus seiner Familie den Malfoys jemals persönlich begegnet, doch glaubte Ian zu wissen, dass sein Vater mit Lucius Malfoy oberflächlich bekannt gewesen war. In diesen Kreisen kannte man sich wohl zwangsläufig mehr oder weniger.
Für Ian war die Herkunft von Jonathan Malfoy niemals ein Problem gewesen. Für ihn zählte der Junge an sich und nicht, wer seine Vorfahren waren. Wenn er sich ein Urteil über Jonny bilden würde, nur weil er ein Malfoy war, wäre er doch wohl kaum besser als ein Todesser. Aber würde seine Familie das auch so sehen?
„Ich würde sagen...“, mit leicht gerunzelter Stirn blickte der Runenlehrer zu dem schlafenden Kind hinüber, während sich auf seinem Gesicht die Nachdenklichkeit widerspiegelte. „Dieser Umstand wird wohl ein wenig Überraschung hervorrufen. Dass Draco Malfoy Kinder hat, ist ja schließlich nicht gerade bekannt. Meine Mutter... sie wird damit wohl kein Problem haben. Sie wird ihn sehen und aufgrund seiner sonnigen Art ins Herz schließen, Name hin oder her. Meine Schwester ist da ohnehin vollkommen unkonventionell. Bloß Alexej... keine Ahnung, was er davon halten wird, aber das ist mir dann auch egal. Das wäre ja noch schöner, wenn ich mir von ihm reinreden lassen würde. Er, der sechs Jahre keinen Kontakt zu unseren Eltern gehabt hatte, weil er unbedingt Auror hatte werden wollen.“
Selbst wenn Alexej irgendwelche Bedenken äußern würde, es war Ian egal. Er liebte Allison und er liebte Jonny und nichts auf der Welt würde ihn davon abbringen können mit diesen beiden eine Familie zugründen. Abgesehen davon, dass Ian durch seine Worte ein Argument eingefallen war, mit dem er seinen älteren Bruder vielleicht würde umstimmen können. Alexej hatte ihm einst geraten das zu tun, was er sich selbst wünsche. Die Zubarew-Brüder besaßen beide einen Sturkopf und ließen sich nur selten in ihre Angelegenheiten hineinreden und genau deswegen würde Alexej wohl letzten Endes auch kein Problem damit haben, dass der Halbbruder von Ians Kindern ein Malfoy war.
Außerdem... sollte Ian sich irgendwann wirklich dazu durchringen können Allison einen Antrag zu machen, würde Jonny wohl ebenfalls ein vollwertiger Zubarew werden. Der Junge war doch ohnehin schon fast so etwas wie sein Sohn.
„Sonntag klingt gut“, stimmte er ohne zu zögern zu. Das war in vier Tagen. Es blieb also noch genug Zeit für seine Mutter, um seine Geschwister zu überreden sich für einen Tag in London einzufinden. Das würde sich einrichten lassen. Mit Sicherheit. Und er hatte noch vier Tage Zeit, um Allison die gröbste Angst vor seiner Familie zu nehmen.

Wie sehr dieser Azazel Muldoon seiner Freundin geholfen hatte, war Ian gar nicht so recht bewusst gewesen, zumindest bis jetzt, wo sie es ihm erzählte. Dass der Mann ziemlich fähig zu sein schien, war ihm auch vorher klar gewesen, immerhin hätte er es sonst wohl kaum zum Abteilungsleiter im Ministerium geschafft.
In Ians Ohren klang Muldoon ziemlich human, zumal Allison ihn ziemlich zu mögen schien. Sollte Muldoon wirklich noch kurz vorbeischauen, würde Ian sich zumindest freuen, die Bekanntschaft des Mannes zu machen. Seine Freundin hielt große Stücke auf ihn, also sah er keinen Grund, weswegen er daran hätte zweifeln sollen. Noch dazu, wo sie beide ja anscheinend mit einer familiären Verwandtschaft zu Todessern „gesegnet“ zu sein schienen.
„Willst du ihm eigentlich auch erzählen, dass du wieder schwanger bist?“
Wo sie ihren Mentor doch so sehr mochte, hätte es Ian nicht verwundert, wenn sie ihm die freudige Nachricht ebenfalls mitteilen wollte. Allison war zwar nicht mehr die junge Studentin, als die Muldoon sie kennen gelernt hatte, doch die beiden schienen noch immer einen recht engen Kontakt zu einander zu haben, wenn der Ministeriumsmann sich sogar die Zeit nahm, um ihr bei ihrem Unterricht zu assistieren.
„Und ja, ich packe dich in Watte und weiche dir nicht von der Seite, damit auch niemand auf die Idee kommt, dir allzu sehr zu nahe zu treten.“
Eigentlich hätten seine Worte scherzhaft gemeint sein sollen, doch irgendwie musste Ian unweigerlich an Noah Gordon und seine Aktion am Morgen im Lehrerzimmer denken. Selbst im nachhinein tat Ian der Faustschlag nicht leid, den er dem Arithmantiklehrer verpasst hatte und er war bereit das jederzeit zu wiederholen, wenn es nötig sein sollte. Zum Glück war nicht jeder seiner Kollegen ein derartiges emotionales Frack wie Gordon.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 30.08.2008 17:53    

Allison konnte irgendwie die Situation noch immer nicht so recht fassen. Hier saß sie, auf dem Schoß des Mannes, der für sie das Leben bedeutete, den sie aber noch keine zwei Monate vorher erst kennen gelernt hatte und dessen Kinder sie unter dem Herzen trug, und plante mit ihm das Zusammenziehen. Heimlich kniff sie sich in den Arm, allerdings doch ein wenig zu feste, denn ihr entschlüpfte ein nicht ganz so leises „Au“ und rieb sich die Stelle, die vermutlich schon bald von einem kleinen, blauen Fleck geziert wurde.
Das war egal, sie hatte überprüfen müssen ob sie nicht doch träumte ohne es zu merken. Es war doch kein Wunder, dass sie das alles noch nicht recht realisieren konnte, denn im Augenblick schienen alle ihre kleinen Mädchenträume wahr zu werden, die sie sich all die Jahre aber verboten und so weit weg in eine Schublade gepackt hatte, bis sie sie wirklich zu vergessen haben glaubte. Und selbst als sie vor ein paar Wochen bedingt durch die wirbelwindartige Begegnung mit Ian zögerlich die Lade aufgezogen hatte um einen verstohlenen Blick hinein zu werfen, hatte sie sich noch nicht so recht getraut, alles darin verstaute heraus zu lassen. Dafür hatte sich jetzt alles mit einem Schwall über sie ergossen und sie fühlte sich regelrecht berauscht von diesem Gefühl. Da konnte man doch mal zweifeln, ob man nicht in Wirklichkeit schlief und einfach nur wunderschön träumte, oder?
„Eine Liste hört sich gut an finde ich, es gibt glaube ich wirklich einige Dinge, die wir planen sollten, nicht nur die was den Umzug anging“, wenn sie geahnt hätte, dass Ian sich mit dem Gedanken Hochzeit plagte, hätte sie vielleicht gemerkt, dass ihre Worte nun zweideutig aufgefasst werden konnten. Dabei meinte sie einfach die etwa 665736898276 anderen Dinge, die sie noch vor sich hatten, weil sie in ein paar Monaten zwei Babys haben würden.

Ängstlich hatte Alli ihren Schatz beobachtet, als dieser die Stirn runzelte, nachdem ihm aufgegangen war, was sie meinte bezüglich seiner Familie und Jonathan. Sie fühlte sie da wirklich in einer Zwickmühle, denn sie wollte auf gar keine Fall, dass er mit seiner Familie Stress bekam, nur weil es sie jetzt in seinem Leben gab. Aber es gab sie nur in Verbindung mit Jonny, dass musste den Zubarews klar sein. Bei Ian machte sie sich ja längst keine Gedanken mehr, er und ihr Kleiner waren schon sowas wie Vater und Sohn, ein richtiges Team was sich von ganzem Herzen mochte. Aber Parker konnte eben weder seine Mutter noch seine Geschwister einschätzen, denn sie war ihnen ja noch nie begegnet.
Die junge Frau wirkte fast ein bisschen trotzig und kämpferisch, als sie das Kinn vorreckte und die Nase vor lauter Entschlossenheit kraus zog. „Dabei habt ihr Geschwister mit Jonathan wenigstens eines gemeinsam“, sagte sie schon fast herausfordernd, dabei wusste Ian sicher ganz genau, dass sie das nicht böse oder vorwurfsvoll meinte, sondern dass es eigentlich nur eine Feststellung von Tatsachen war. Schließlich hatten die Zubarews und eben auch Jonathan einen ehemaligen Todesser zum Vater. Ehemalig weil der eine tot, der andere auf der Flucht war.
Ihre Schüchternheit war plötzlich wie weggeblasen, wenn auch nur für den Augenblick, und in ihrem Blick war zu lesen, dass sie sich nicht vergraulen lassen würde. Sie gehörte zu Ian, so wie er zu ihr und sie würde auf keinen Fall zulassen, dass sich etwas dazwischen stellte, auch wenn es unangenehm werden würde.
Aber als Ian den Sonntag bestätigte, zuckte sie doch wieder zusammen und fühlte sich, als müsse sie dann zu ihrer eigenen Urteilsverkündung und gleich danach zu ihrer Hinrichtung. Sie und ihre leidliche Angst vor Menschen... sie seufzte tief.

Erstaunt riss Allison allerdings dann die Augen auf, als Ian sie fragte, ob sie ihm von der Schwangerschaft erzählen wollte. Das hatte sie eigentlich noch nicht vor gehabt, später, aber nicht jetzt. „Das... das kommt mir nicht richtig vor“, sagte sie ehrlich, „er ist ein mir sehr lieb gewonnener Freund und ich bin froh, dass ich ihm den Mann an meiner Seite vorstellen kann. Er wird sich sehr freuen glaube ich. Aber wäre es richtig ihm von der Schwangerschaft zu erzählen, bevor es unsere Familien überhaupt erfahren haben? Sollten nicht erst einmal, von Miss McGonagall mal abgesehen, erst mal Jonny, Jonathan und auch deine Mutter, Alexej und Akilina es mitgeteilt bekommen?“, plötzlich war sie unsicher, denn sie hatte natürlich durchaus nichts dagegen, aller Welt ihren Zustand wissen zu lassen und hätte es am liebsten laut heraus geschrien, weil sie sich so selber eben auch so sehr freute, aber ihr war die Reihenfolge irgendwie wichtig.

„Wieso habe ich mir das schon denken können?“, fragte sie grinsend und gab ihm einen zärtlichen Kuss. „Aber ich darf noch arbeiten, ja? Und auch alleine aufs Klo?“, feixte sie und konnte nicht anders als ihn wieder zu küssen, immer und immer wieder. Dabei drückte sie seine und auch ihre eigene Hand auf ihren Bauch und fühlte sich so glücklich, dass es ihr tatsächlich schwer viel deswegen nicht los zu heulen.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 03.09.2008 13:33    

Wäre Ian sich nicht absolut sicher gewesen, dass er noch kein einziges Wort darüber gesagt hatte, dass er über eine Hochzeit nachdachte, hätte er aufgrund von Allisons Worten gesagt, dass sie bereits Bescheid wusste. Natürlich war er sich darüber im klaren, dass sie von ihren ungeborenen Kindern und den damit zusammenhängenden Planungen sprach, doch man hätte ihren Satz eben auch auf eine Heirat übertragen können.
Unwillkürlich beschleunigte sich Ians Herzschlag bei dem Gedanken, dass Allison ahnen könnte, was er in seinem Kopf schon wieder ausheckte. Ihre Reaktion lag für ihn nach wie vor im Dunkeln und bisher waren seine Überlegungen auch noch nicht mehr als einfache Schattengespinste gewesen. Insgeheim fragte er sich, was geschehen würde, wenn er ihr einen Antrag machte und sie mit Nein antwortete. Würde das etwas an dem weiteren Verlauf ihrer Beziehung verändern? Würde er es ertragen, derart abgewiesen zu werden? Würde sie es ertragen weiterhin mit jemandem zusammenzuleben, der nach zwei Monaten schon von Hochzeit sprach?
Denn das war der Grund, warum Ian bisher geschwiegen hatte. Warum er die Vorstellung erst allmählich entwickeln wollte und sich dieses eine mal ein wenig mehr Zeit ließ, als in ihrer bisherigen Beziehung. Handelte er zu überstürzt und zu schnell, könnte das alles zerstören, was sie im Inbegriff waren aufzubauen. Und nichts war derzeit für ihn schlimmer, als Allison, Jonny und die beiden Babys zu verlieren.
Auch wenn es schwer fiel und der Halbrusse tief in seinem Inneren eigentlich der festen Überzeugung war, dass sein Handeln die einzig richtige Entscheidung sein würde, hielt ihn die Angst vor einer Ablehnung zurück. Eigentlich schon eine amüsante Situation. Er, der sich im Grunde genommen nur vor einer einzigen Sache jemals so wirklich gefürchtet hatte – nämlich den Tieren – hatte nun Angst vor einem simplen „Nein“. Doch war das nicht verständlich, wenn dieses eine Wort, eine einzige Antwort über sein zukünftiges Leben entscheiden konnte?
Bevor er irgendetwas dummes sagte, hielt Ian sicherheitshalber gleich dem Mund und nickte nur zustimmend.

Allerdings konnte er sein Schweigen nicht allzu lange aufrecht erhalten, ansonsten wäre dieses Gespräch wohl sehr einseitig verlaufen. Als sie sich wieder seiner Familie und dem bevorstehenden Treffen zuwandten, sprach Allison mal wieder das aus, was er sich selbst in Gedanken schon gedacht hatte.
„Und genau weil wir Zubarew-Kinder etwas mit Jonny gemeinsam haben, wird keiner mit irgendwelchen sinnlosen Anschuldigungen kommen. Weil wir wissen, dass ein Kind nichts für seine Eltern kann und man nicht zwangsläufig dem Bösen verfällt, wenn ein Elternteil Todesser gewesen ist.“
Und wieder war sein älterer Bruder dafür das beste Beispiel. Boshaftigkeit konnte nicht vererbt werden und das Böse lag einem auch nicht im Blut. Selbst eine harte Erziehung war kein Garant dafür, dass man selbst später die dunkle Seite mehr liebte. Sein Bruder hatte sich trotz alledem für eine Auroren-Laufbahn entschieden und er selbst war Lehrer geworden. Zwar lernte man zwangsläufig gewisse Handlungsmotive nachzuvollziehen, aber selbst zu foltern oder zu morden entsprang dem eigenen freien Willen.

Nachdenklich legte Ian den Kopf ein wenig schief, als Allison meinte, dass sie nicht vorgehabt hatte, Mr. Muldoon jetzt schon von ihrer Schwangerschaft zu erzählen. Einen wirklichen Ratschlag konnte er ihr da auch nicht erteilen, auch wenn er das Thema erst zur Sprache gebracht hatte. Es war ihm einfach in den Sinn gekommen und zur Zeit schien er einfach mal auszusprechen, was ihm spontan in den Sinn kam. Bis auf die Hochzeits-Sache, die nach wie vor wohl verwahrt in den Tiefen seines Kopfes schlummerte.
„Du musst es ihm jetzt noch nicht erzählen, wenn du nicht willst. Ich meinte ja nur, weil er dir so viel bedeutet und du ihn sehr schätzt. Im Gegensatz zu Jonny wird er es nicht gleich jedem auf die Nase binden wollen und wer weiß schon, wann du ihn das nächste Mal in so persönlichen Rahmen wieder siehst. Wie gesagt, war nur so ein Gedanke..:“
In welcher Reihenfolge nun wer davon erfuhr, dass sie beide Eltern werden würden, war Ian so ziemlich egal. Die Hauptsache war doch, dass die Schulleiterin es mit als erste erfuhr, aber ansonsten würden Allisons Familie und die seine es doch ohnehin erfahren. Ob nun direkt heute, am Sonntag oder auch erst in einer Woche war doch egal. Was machte es da noch für einen Unterschied, wenn Azazel Muldoon der erste wäre, der es erfuhr (Miss Mercier war davon natürlich ausgenommen, immerhin besaß sie so etwas wie eine Schweigepflicht). Natürlich wäre es ein komisches Gefühl, dass ein Mann davon erfuhr, den Ian erst gleich kennen lernen würde, aber Azazel war nun mal der Mentor seiner Freundin. Eine Art Vaterfigur.

Aber wie gut, dass sie beide sich nach wie vor eine gewisse Albernheit bewahrten. Nachdem Ian wieder ein wenig Luft nach Allisons Kussattacke bekam, konnte er sich eines seiner typischen schiefen Grinsen nicht verkneifen.
„Meinst du nicht, ich sollte jetzt doch mal ein wenig... na ja, aufräumen? Oder willst du deinem Mentor dieses Chaos tatsächlich zumuten?“
Irgendwie belustigte Ian der Gedanke, dass der Leiter der Ministeriumsabteilung zur Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe die Unordnung zu sehen bekam, die der Runenlehrer mit seinem Ziehsohn in einem Anfall von Spielwahn angerichtet hatte.
Aber Allison kannte den Mann ja besser. Sie würde schon wissen, wie viel sie ihm würde zumuten können. Das hoffte Ian zumindest, schließlich wollte man keinen schlechten Eindruck hinterlassen, vor allem wenn es die erste Begegnung zwischen den beiden Männern sein würde.
Allerdings erübrigte sich die Frage irgendwie. Ein Klopfen an der Tür nahm Allison die Entscheidung einer Antwort ab. Bloß konnte Ian gerade nichts machen und für seine Freundin die Tür aufmachen, immerhin hatte er sie immer noch auf seinem Schoß sitzen. Außerdem war es noch ihr alleiniges Privatgemach.
"Besuch", raunte er ihr leise ins Ohr, obwohl sie das Klopfen mit Sicherheit auch wahrgenommen hatte.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 04.09.2008 12:38    

Genau wie Ian zuvor nur noch genickt hatte, als es darum ging, was sie noch alles planen mussten, tat auch sie das jetzt, als es um den Besuch bei seiner Familie ging. So trotzig sie eben noch erwähnt hatte, dass die Zubarew-Kinder eine Gemeinsamkeit mit Jonathan hatten, so unsicher war sie doch wieder, denn ihr war ein anderer Gedanke gekommen, den sie jedoch nicht aussprach. Es war vielleicht unwahrscheinlich, dass die Familie etwas gegen ihren kleinen Sonnenschein hatte, aber was würden sie von ihr halten? Sie, die mit Draco Malfoy, der in der Zauberwelt durchaus bekannt war als ehemaliger Todesser, der Dumbledore hatte töten wollen, ein Kind gezeugt hatte. Die Erfahrung der Zubarews mit Todessern war auf ihre eigene Art und Weise nicht die Beste gewesen, was zwar weniger mit den Todessern selber sondern eher mit Ians Vater zu tun hatte. Würde man sie nicht in Frage stellen, wie sie mit einem Menschen wie Draco hatte zusammen kommen können? Was war, wenn sie wirklich etwas gegen die Verbindung zwischen Ian und ihr hatten? Allison wusste zwar, dass sie wirklich nichts zwischen sie und den Mann kommen lassen wollte, die Gründe waren wohl bekannt. Aber wie würde es Ian dabei gehen, wenn seine Familie sich gegen sie stellen würden?
Sicherlich, dass sie so dachte wurde verstärkt durch ihre extreme Schüchternheit gegenüber Fremden. Es fiel ihr einfach schwer zu glauben, dass man sie schlicht weg akzeptieren und sich für die beiden freuen würde und ihr Magen rebellierte ein bisschen bei dem Gedanken.

Die werdende Mutter ließ sich die Worte Ians durch den Kopf gehen, als es darum ging Azazel von der Schwangerschaft zu erzählen. Das was er sagte stimmte natürlich. Es wäre schöner ihm davon persönlich zu erzählen und die Zeiten, in denen sie sich trafen waren rar gesät. Schließlich war er ein sehr beschäftigter Politiker, da blieb wenig Raum für Privates. Ein Umstand, den Allison manches Mal bedauerte, es hätte sie gefreut ihren Mentor und Freund durchaus öfters zu treffen. Aber eigentlich hätte sie durchaus gerne erst ihrer Familie von der Neuigkeit erzählt, wobei... war Azazel nicht auch so etwas wie Familie für sie? Er war mehr als nur Freund und Mentor, tatsächlich sowas wie eine Vaterfigur... „Mal sehen“, murmelte sie noch etwas unschlüssig und entschied, einfach zu gucken wie es sich ergab, nahm sich aber vor, jetzt gleich noch ein Memo an John zu schicken. Ob sie es wirklich noch zu McGonagall schafften, wagte sie zu bezweifeln, aber dann würden sie eben morgen früh gleich hin gehen, aber sie wollte ihrem Bruder und ihrem Sohn noch heute von den Zwillingen erzählen.

„Ohhh“, Alli kicherte ein bisschen wie ein verliebter Teenager, „Aufräumen wäre vielleicht wirklich nicht schlecht, aaaaber...“, sie kuschelte sich wieder an ihn, „das hieße dass ich aufstehen muss oder?“, ein Gedanke der ihr nicht behagte, viel lieber wäre sie auf Ewig so mit Ian zusammen auf dem Sessel geblieben. Jonny auf der Couch begann sich zu bewegen und erst jetzt fiel Allison auf, wie spät es eigentlich war und wie lange ihr Sohn geschlafen hatte. Doch gerade als sie nach ihm schauen wollte, klopfte es an der Tür. Ians leises Raunen an ihrem Ohr bereitete ihr einen angenehmen Schauer und schweren Herzens stand sie auf.
Als sie sich jedoch umsah, trat durchaus so etwas wie leise Verzweiflung in ihrem Gesicht auf. Ihre Räumlichkeiten sahen wirklich aus als wenn ein Tornado gewütet hätte und wer immer dort nun vor der Tür stand, würde einen herrlichen Eindruck gewinnen.
„Ich komme“, rief sie und hob auf dem Weg zum Eingang ein paar verstreute Kissen auf, die sie auf die Couch warf.
Noch einen Blick auf das Chaos werfend und resigniert seufzend, öffnete sie schließlich die Tür und musste doch sofort lächeln. „Azazel“, grüßte sie den Mann freudig und umarmte ihn dieses Mal herzlich. „Ähm komm doch rein, aber...“, sie grinste etwas verlegen, „Schau dich bitte nicht um, Jonny hat ein wenig... gespielt.“, ihre Wangen wurden tatsächlich ein kleines bisschen rot. „Wir wollten gerade...“, aufräumen wollte sie sagen, doch da wurde sie schon auf Seite geschoben und ihr Sohn sprang dem Politiker regelrecht entgegen.
“Onkel Azazeeeeeeel“, juchzte der Kleine und drückte den Mann innig. Alli hätte ihren Mentor gerne rein gebeten und ihm Ian vorgestellt, doch Jonny plapperte sofort los wie ein Wasserfall. “Ian wird bei uns einziehen, wusstest du das? Und am Sonntag gehen wir Ians Familie besuchen. Und Onkel John hat jetzt einen Hund, genauso wie Rose. Es gibt jetzt auch noch einen Jungen hier, der heisst genauso wie ich, aber er ist noch ein halbes Baby, er ist erst 4. Hier gibt es ganz viele liebe Leute, Onkel Charles zum Beispiel erzählt immer ganz tolle Geschichten. Und ich habe eine Schwester, aber Papa ist weggelaufen, weil er keine Kinder haben will und Emily und mich nicht mag glaube ich. Und Mama will dir irgendwas sagen, war sich aber nicht sicher ob sie nicht erst Onkel John davon erzählen sollte und gestern waren wir auf einer richtigen Partyyyyy, die war toll, Mama hat sogar getanzt...“
Fassungslos starrte Allison ihren Sohn an. Wie lange hatte dieser denn schon wach gelegen und sie und Ian belauscht? Anscheinend hatte er das Meiste durchaus mitbekommen, wenn wohl auch nicht richtig verstanden und warf nun mit allen möglichen Informationen um sich. Sie war fast froh, dass Nayeli, Jonnys Hund, und Draco sich an ihnen vorbei schoben und ebenfalls freudig den Politiker begrüßten, wodurch der Kleine in seinem Redeschwall unterbrochen wurde.
„Ähm... ja... komm doch erst mal rein“, stotterte Alli ein bisschen, scheuchte die Tiere weg und nahm Jonny auf den Arm um Azazel zu befreien, der allerdings von diesen verbalen und herzlichen ‚Angriffen‘ nicht mehr überrascht werden konnte, denn eigentlich war es immer so.
„Azazel, darf ich dir Ian Zubarew vorstellen?“, setzte sie schließlich fort und grinste ihren Freund an, der es mit Sicherheit amüsant fand, wie geschickt sein Ziehsohn gelauscht hatte. „Ich habe dir schon von ihm geschrieben“, ihre Stimme war ganz weich und zeugte von der Liebe, die sie für den Alte Runen Lehrer empfand. „Ian? Das ist Azazel Muldoon, ein sehr lieber Freund von mir und mein ehemaliger Mentor.“

Sie überließ die weitere Begrüßung den Männern und entschuldigte sich kurz, denn jetzt wollte sie ganz schnell das Memo an John schicken. Die Katze war aus dem Sack, Jonathan hatte mehr mitbekommen als ihr lieb war, also wollte sie jetzt unbedingt ihren Bruder bei sich haben um auch ihm zu erzählen, dass sie schwanger war. Der Gedanke er könnte es durch dritte erfahren, war ihr sehr zuwider.
Schnell schrieb sie die kleine Nachricht an den Wildhüter mit der Bitte doch noch heute Abend bei ihnen vorbei zu kommen und schickte diese los, ehe sie wieder zu den Männern ging. Jonny hatte wieder damit angefangen Azazels Bein zu umarmen und wirkte nicht so, als wenn er den Mann so schnell wieder los lassen wollte. „Setz dich doch, möchtest du einen Tee?“, bot sie ihrem Mentor an und räumte schnell die Couch auf, damit dieser auch Platz nehmen konnte.

Azazel Muldoon
erstellt am 05.09.2008 18:10    

Cf- Ländereien - Unterricht für PmG

Nach einem kurzen Moment öffnete sich die Tür auch schon und Allison umarmte den Ministeriumsangestellten herzlich. „Allison , mach dir keine Sorgen wegen der Ordnung. Ich glaube, ich hätte mir eher Sorgen um Jonnys Gesundheit gemacht, wenn hier alles Ordentlich gewesen wäre.“ scherzte der Politiker. Und wie aufs Stichwort kam auch schon der kleine Indianer auf Azazel zugestürmt und begrüßte auch ihn herzlich, wobei er ihn mit einen Schwall Informationen zutextete. Wobei doch einige interessante Tatsachen zum Vorschein kamen. Zum Beispiel, dass Ian bei ihnen einziehen wollte, aber auch das er eine Schwester hatte. Natürlich wusste er, das Jonnys wahrer Vater Draco Malfoy war, doch wusste er nicht, dass er noch eine Tochter namens Emily hatte. Doch bevor Azazel weiter darüber nachdenken konnte, kamen auch schon der kleine Hund von Jonny und Allisons kleiner Drache. Auch diese beiden begrüßte er mit einer kleinen Streicheleinheit.


„Es ist mir eine Ehre sie kennen zu lernen Mr. Zubarew. Sie sind der Runenlehrer aus Durmstrang nicht war? Ich hoffe es gefällt ihnen in England, wobei…“ Er blickte kurz zu Allison und lächelte. „Ich glaube England gefällt ihnen.“ Gemeinsam mit den Russen setzte er sich auf die Couch, wobei er wieder sofort von Jonathan in beschlag genommen wurde. „ Ach Jonny, da fällt mir ein ich hab da ja noch eine Kleinigkeit für dich.“ Sprach der Politiker und zog einen kleinen Karton aus seiner Tasche, der sich in kürzester Zeit zu einem ein Meter mal fünfzig Zentimeter großen Paket, dem er den kleinen jungen überreichte. Das Paket hielt einen Zoo mit kleinen magischen Wesen, die so verzaubert wurden, dass es so wirkte, als ob sie lebendig wären. Natürlich waren die Tiere alle zahm und so würde es nicht passieren, dass z.B. einer der Miniaturdrachen Jonathan beißen würde.
Nun ja irgendwie hätte man auch kaum ein anderes Geschenk von Azazel erwarten können. Es war schon Irgendwie klischeehaft, dass der Leiter der Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe, dem Kind der Lehrerin für Pflege magischer Geschöpfe einen Zoo schenkte.
„Wenn du es da hast, hätte ich gern einen Kaffee, die letzten Nächte waren kurz, doch würde ich auch einen Tee nehmen.“ Sprach der ältere Mann mit einem freundlichen Lächeln. „Verzeih mir bitte meine Neugier, doch ich wusste gar nicht, dass Draco wieder Vater geworden ist?“ Azazel konnte ohne Bedenken, diese Frage so direkt stellen, da Allison der Annahme war, dass er auch zu Draco ein gutes Verhältnis hatte, auch wenn dies nicht wirklich stimmte.
„Und was gibt es sonst so neues?“

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 08.09.2008 21:29    

Irgendwie konnte Ian sich den Ansatz eines Grinsens mal wieder nicht verkneifen. Scheinbar hatte er für diesen Tag die gute Laune für sich gepachtet, was wohl vor allen Dingen an der erfreulichen Mitteilung liegen mochte, die Allison und er am Morgen bekommen hatte. Wie sollte man da auch nicht guter Laune sein?
Amüsiert konnte Ian beobachten, wie seiner Freundin das von ihm und Jonny angerichtete Chaos ein wenig peinlich zu sein schien. Das konnte er aber auch nur zu gut nachvollziehen. Er hatte ja aufräumen wollen, hatte sich jedoch mal wieder sehr schnell von Allison auf andere Gedanken bringen lassen. Egal, der Politiker schien ja scheinbar nichts dagegen zu haben. Im Gegenteil. Wenn man kleinere Kinder hatte, war es eben manchmal recht schwer eine länger andauernde Ordnung zu schaffen.
Während Jonny augenblicklich mit seinen Worten herausplatzte, wusste der Halbrusse nicht recht, ob er lachen oder schockiert sein sollte. Was für ein ausgebufftes, cleveres Kerlchen er doch als Ziehsohn hatte. Scheinbar war Jonathan schon eine ganze Weile wach gewesen und hatte seine Unterhaltung mit Allison teilweise mit angehört. Kurz versuchte Ian sich zu erinnern, was sie sonst noch so erzählt hatten, aber die Einzelheiten wollten ihm nicht einfallen. Im Augenblick war das ja auch noch ein wenig unwichtig. Immerhin vermied der Fünfjährige das Wort Schwangerschaft, denn selbst wenn Allison vorhaben sollte, ihrem Mentor heute davon zu erzählen, wollte sie das bestimmt persönlich machen und nicht, weil Jonny mit der Tür ins Haus fiel ohne die Bedeutung so recht zu verstehen.
„Die Freude ist ganz meinerseits, Mr. Muldoon“, erwiderte Ian immer noch lächelnd über Jonnys quirligen Wortschwall. Es war einfach zu typisch für den jungen Malfoy. „Richtig, ich unterrichte Alte Runen in Durmstrang und nun hier in Hogwarts und ich kenne Großbritannien besser, als Sie glauben, immerhin bin ich hier geboren und aufgewachsen.“
Wie zuvor Azazel blickte auch Ian kurz zu seiner Freundin hinüber. Ein Blick, indem jeder Blinde ablesen konnte, wie stark seine Liebe zu seiner Kollegin war. „Aber Sie haben recht. England gefällt mir außerordentlich gut. So gut, dass man am liebsten gar nicht mehr weg möchte.“
Unterschwellig schwang in seinen Worten der Beschluss mit, den Ian bereits beschlossen und Allison mitgeteilt hatte. Nämlich seinen Lehrposten in Durmstrang aufzugeben und in Großbritannien und an Allisons und Jonnys Seite zu bleiben.

Das Bild, das Ian sich zuvor aus den unzähligen Berichten des Tagespropheten über Azazel Muldoon gebildet hatte, musste er nun ein wenig korrigieren. Seine Meinung war nie wirklich negativ gewesen, doch nun musste er zugeben, dass dieser Mann ein ziemlich einnehmendes Wesen besaß. Kein Wunder also, dass er Politiker geworden war.
Unter anderen Umständen hätte Ian einem solchen Menschen misstraut, der es so spielend einfach schaffte, Menschen für sich einzunehmen. Viel zu sehr erinnerte ihn dieser Wesenszug an seinen eigenen Vater und der war alles andere als ein Gönner und Wohltäter gewesen.
Doch einen Grund, Azazel Muldoon zu misstrauen, sah Ian nicht. Allison vertraute ihm und das reichte dem Runenlehrer. Es erschien ihm unwahrscheinlich, dass seine Freundin sich so sehr täuschen konnte, zumal Muldoon sehr gut mit Jonny umzugehen wusste. Ein Mann, der so gut mit Kindern umzugehen wusste, konnte keine schlechten Hintergedanken haben.
Schmunzelnd beobachtete Ian die Freude von Allisons Sohn über sein neues Geschenk, das ihn sofort begeisterte. Der Junge war ohnehin ein Tiernarr wie seine Mutter, was durch sein Aufwachsen bei den Indianern wohl nur gefördert worden war.
Lediglich eine Frage führte dazu, dass Ian seine Freundin mit hochgezogener Augenbraue ansah. „Und was gibt es sonst so neues?“
Das war wohl die obligatorische Frage, auf die sie nun hätten antworten können, dass sie beide Nachwuchs erwarteten. Doch ob ihr Mentor jetzt davon erfahren sollte, würde er ganz Allison überlassen. Sie war diejenige gewesen, die leichte Bedenken angemeldet hatte, doch da Jonny ohnehin bereits irgendwie davon wusste und John es bald wissen würde... Nein, dieses Grübeln brachte herzlich wenig.
In seinen Augen gab es keinen Grund die Neuigkeit zurückzuhalten außer vielleicht, dass Jonny gerade im Raum war. Doch es war Allisons Mentor, ihr Freund und sie musste entscheiden, wie viel sie bereit war zu sagen. In diesem Punkt würde er sich zurückhalten.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 09.09.2008 00:17    

“Oh dankäääää“, juchzte Jonathan los, als er das riesige Paket aufgerissen hatte und die vielen, kleinen Miniaturwesen gesehen hatte. Spontan wie er nun mal war, sprang er in seiner übersprudelnden Freude Muldoon auf den Schoß, schlang seine Ärmchen um dessen Hals und drückte ihm einen besonders dicken, herrlich feuchten Kuss auf die Wange, nur um sofort wieder zu dem Paket zu stürzen und die einzelnen Tiere vorsichtig und mit leuchtenden Augen zu betrachten. “Muss ich die auch füttern Onkel Azazel? Was fressen die denn? Die sind tooooll!!! Oh Ian guck maaaal“, der Kleine nahm eine Feuerkrabbenminiatur heraus und stürzte damit auf seinen Ziehvater los und setzte sie diesem kurzerhand aufs Bein. „Guck mal, die kenn ich. Mama hatte so eine mal in der alten Schule für den Unterricht. Onkel Azazel? Pupsen die auch so....“, lustig hatte er sagen wollen, denn der Malfoysprössling fand die Fortbewegungsart der Feuerkrabben immens witzig, taten sie dieses doch durch kleine feurige Explosionen ihres Hinterteils. Und gerade während er sprach, demonstrierte dieses verzauberte Spielzeug dies beeindruckend, in dem es mit lautem Furzgeräusch auf Ians Bein entlang sauste und erst in dessem Schoß zum stehen kam. Dabei zog die Krabbe eine gelborangene, Merlin sei Dank geruchsneutrale, Wolke hinter sich her. Natürlich handelte es sich hier nicht um echtes Feuer, wie bei dem Original, aber Jonny war das egal, der kugelte sich vor lachen und kriegte sich gar nicht mehr ein.

Selbst Allison konnte sich nur schwer ein Grinsen deswegen verkneifen, bemühte sich aber so sehr sie konnte, denn sie war sich nicht sicher, wie Ian darauf reagieren würde. Bezog sich seine Angst vor Tieren auch auf Spielzeug? Immerhin sahen diese kleinen Teile wirklich täuschend echt aus, eben nur in Miniatur.
Schnell kümmerte sie sich um den gewünschten Kaffee und war dadurch genügend abgelenkt. Kurz darauf kam sie auch schon mit einer Tasse für ihren ehemaligen Mentor, stellte sie vor ihm auf den Tisch und setzte sich schließlich zwischen ihn und Ian. „Wie geht es dir?“, fragte sie einfühlsam und Azazel wusste wohl, dass sie wegen dem fragte, was sie in der Zeitung über seine Familie gelesen hatte.
Als der Politiker allerdings auf Draco zu sprechen kam, warf Allison einen vorsichtigen Blick auf Jonathan, doch der war absolut in das Spiel mit seinen Tieren vertieft, dass er gar nicht mehr mitbekam, war alles um ihn herum geschah. Ärger zeigte sich auf ihrem Gesicht als sie nun nickte. „Ja, aber nicht wieder.... seine Tochter ist älter als Jonathan. Frag nicht, die Umstände sind wirklich....“, sie machte ein abwertendes Geräusch und begann dann leise zu erzählen. „Eigentlich wollte sich Draco mit Jonny treffen. Dass er schwer nach Hogwarts kommen kann, muss ich ja nicht erklären...“, die junge Frau verzog das Gesicht, „aber dann bekamen wir kurz vorher eine Nachricht, dass er weg sei, aber Laura Grey sich mit uns treffen wollte, weil sie uns was zu geben hatte. Ich wollte erst gar nicht hin, was hatte ich mit Dracos Freundin am Hut. Aber wir gingen trotzdem. Und so haben wir auch Emily Grey kennen gelernt, Jonathans Halbschwester. Ich hatte keine Ahnung von ihrer Existenz, dabei ist sie deutlich älter als Jonny... Draco ist abgehauen... geflüchtet wie immer und seine Kinder hat er im Stich gelassen“, sie wandte den Blick ab, denn das ganze ärgerte sie so sehr, dass sie glatt vor Wut hätte heulen können. Sie konnte dem Blonden nicht verzeihen, was er seinem Sohn und auch seiner Tochter angetan hatte, konnte sich selber aber auch nicht verzeihen, wie sehr sie sich in Draco selber getäuscht hatte. Die Hände zu Fäusten geballt, brauchte sie ein bisschen um sich wieder zu sammeln, lehnte sich dabei ein wenig gegen Ian, dessen Nähe sie mittlerweile schon instinktiv suchte.

„Und was gibt es sonst so neues?“

Die Frage traf sie vollkommen unerwartet. Naja eigentlich nicht, fragte man nicht unter Freunden, was es so zu berichten gab? Und hatte Jonathans Redeschwall nicht eh schon dafür gesorgt, dass Interesse aufkam? Allison war noch immer hin und her gerissen, ob sie von der Schwangerschaft erzählen sollte und fasste automatisch nach Ians Hand. „Nun“, sie lächelte etwas schüchtern, „Jonny hat ja schon erzählt, dass Ian und ich beschlossen haben, zusammen zu ziehen“, der Blick den sie jetzt dem Durmstranglehrer schenkte, zeigte wieder deutlich, wie wichtig er für sie war und wie glücklich er sie machte. „Wir müssen noch mit Miss McGonagall deswegen...“, wieder wurde Allison von ihrem Sohn unterbrochen. “Wieso wird eigentlich Ians Familie am Sonntag so überrascht sein? Weil du demnächst watschelst? Wieso wirst du eigentlich watscheln?“ Die werdende Mutter verspürte akut den Drang ihren Kopf gegen die Tischkante zu klopfen. Sie liebte ja ihren Sohn über alles, aber manchmal war er einfach unmöglich. „Sag mal, wie lange warst du eben schon wach?“, fragte sie nun doch ein klitzekleines bisschen verärgert und musterte ihn streng. “Eine Weile“, gab er treuherzig zu, “ich wollt euch aber nicht beim kuscheln stören“
Konnte sich nicht einfach ein Loch auftun, in dem sie schnell verschwinden konnte? Ihre Wangen färbten sich rot und sie sah Ian mit Verzweiflung in den Augen an. Schließlich nickte sie ihm zu, als hätte sie sich mit ihm nur durch Blicke verständigt, was ja auch nicht ganz abwegig war. Stumm hatte sie kapituliert und ihm mitgeteilt, dass sie nun doch berichten würde.
„Naja...“, jetzt schaute sie Azazel wieder an und grinste ein wenig schief. Dabei hatte sie unbewusst eine Hand auf ihren Bauch gelegt. „Heute morgen haben wir beide erfahren...“, sie wechselte mit ihrem Blick nochmal zwischen den beiden Männern, „dass wir schwanger sind... also ich... nicht Ian natürlich... also.. naja...“, unwillkürlich war sie wieder in ihr schüchternes Stottern gerutscht, musste aber auch schon nichts weiter mehr sagen, denn in der nächsten Sekunde sprang ihr Jonny schon auf den Schoss. „Schwanger? Wie die Angrodians? Kriegst du ein Baby?“, für den kleinen Indianer waren Geburten und Nachwuchs nichts neues, in dem Stamm in dem er aufgewachsen war, war es gang und gebe und nichts was man versuchte kleinen Kindern nicht zu erklären, deswegen kannte er sich recht gut aus. „Werd ich jetzt etwa großer Bruuuuuuder?“, er hatte seine Murmelaugen riesengroß aufgerissen, als er plötzlich begriff und Alli musste schallend lachen, umarmte ihren Sohn und küsste ihn sanft. „Ja wirst du. Ganz großer Bruder von zwei kleinen Babys“, jetzt wo es raus war, strahlte sie wieder vor lauter Glück und drückte ihren Erstgeborenen an sich, dabei an Ian angelehnt. “Zwingelinge kriegen wir?“, fast ehrfürchtig sprach Jonny es aus. „Ja Zwinge.. ähm Zwillinge. Miss Mercier hat es uns heute morgen gezeigt, da waren zwei Herzchen, die in meinem Bauch schlagen“
Da hatte Allison was gesagt, denn sofort rutschte ihr sohn runter, um direkt seinen Kopf auf Mamas Bauch zu legen. “Du, ich kann aber gar nichts hören? Dein Bauch gluckst nur so komisch. Mach das mal leiser, sonst geht das nicht“, er klang ein wenig vorwurfsvoll dabei und Allison musste wieder lachen.
„Du siehst Azazel... bei uns herrscht der ganz normale Wahnsinn...“, weg war alles stottern wieder und vor dem Politiker saß einfach eine rundum zufriedene und glückliche Frau.
"Du Mamaaaa?", kam es leicht gedämpft aus Richtugn ihres Bauches, an den sich Jonny noch immer drückte um seine Geschwister zu hören, "ist Ian dann nur der Papa von den Zwingelingen?"
Autsch... hilfesuchend schaute Alli dieses mal Ian an. Jetzt war es an ihm zu antworten, denn sie konnte und wollte nicht für ihn sprechen, was das anging.

Azazel Muldoon
erstellt am 10.09.2008 14:38    

Wie es schien hatte Azazel mit seinem Geschenk genau ins Schwarze getroffen, da sich der kleine Jonathan auch sofort mit einem freundlich feuchten Kuss bedankte, welches Azazel gleich mit einem schon fast liebevollen Lächeln antwortete. Natürlich wusste Azazel das er mit diesem Geschenk Jonny eine Freude bereitete und sich auch Allison freuen würde. Doch bedeutete ihn Allisons Sohn bei weitem nicht so viel wie er vorgab. Sicher er mochte den gleichen, doch wenn es sein müsste würde er ihn ohne mit der Wimper zu zucken das Leben aushauchen, wobei er den Jungen sicher einen qualfreien und schnellen Tod bereiten würde.
„Nein Füttern brauchst du sie nicht und sie machen auch keine Häufchen, doch ansonst stehen sie den Originalen in nichts nach.“ Sprach der Politiker mit einem lächeln zu den Jungen.
Auch das Abenteuer mit der Feuerkrabbe zauberte ein Lächeln auf seine Lippen.
Jedoch wurde er schnell wieder von Allison abgelenkt, sodass er dieses Abenteuer nicht weiter beobachten konnte.

„Nun ja, dank der vielen arbeit hatte ich noch nicht wirklich Zeit um diese Geschichte zu realisieren, deshalb geht es mir recht gut. Das ist das Los eines Politikers, in schwierigen Zeiten sollte man seine eigene Gefühle beiseite packen um sich erst einmal um das wohl ergehen der anderen zu kümmern. Ich hoffe nur wir stoppen diese Leute bevor es mehr ausartet.“ Sprach der Ministeriumsangestellte wobei man dieses mal ein eher gezwungenes und müdes Lächeln von ihm sah.

Die nächsten Worte die Allison sprach schockten den Anführer der Todesser in seinen innern fürchterlich, doch schaffte er es nach außen dies Perfekt zu überspielen. So nannte Allison doch einen Namen, denn es eigentlich noch gar nicht geben dürfte. EMILY GREY, das dunkle der beiden Kinder……Doch wie war das möglich? Sie konnte doch eigentlich noch gar nicht auf dieser Erde wandeln? So erschloss sich doch eine äußerst wichtige Tatsache, die Azazel auf den Grund gehen musste.

Natürlich ging Azazel nicht weiter auf dieses Thema ein, schließlich wollte er keine Aufmerksamkeit erregen und außerdem gab es ein anderes Thema was für die beiden viel interessanter war. Wie es schien erwartete Allison 2 Kinder von Ian. „Meinen glückwunsch an euch beide, dass sind ja großartige Nachrichten.“ Sprach Azazel mit freudiger Stimme. „Allison, wenn du irgendetwas brauchst oder ich irgendetwas für euch tun kann, dann melde dich ruhig. Du weißt ich habe für dich und deine Familie immer eine offene Tür und helfe gern.“

„KEINE ZEIT, KEINE ZEIT, DU MUSST LOS, DU MUSST LOS.“ Erklang auf einmal eine schrille Stimme und Azazel zog eine goldene Taschenuhr aus seiner Tasche. Ein kurzer Seufzer entwich den Politiker, bevor er sich wieder der Familie widmete. „Es tut mir Leid, doch ich muss Leider schon wieder verlassen, die Pflicht ruft.“ Sprach Azazel, trank seinen Kaffee in einem Zug leer und erhob sich. „Mr. Zubarew, es war mir eine Freude.“ Sprach er und reichte den Russen die Hand. „Jonny viel Spass mit deinem Zoo und Allison wenn sich die ganze Situation beruhigt hab ich sicher mal wieder etwas mehr Zeit.“ Er umarmte die beiden noch und verließ dann die kleine glückliche Familie.

Tbc- Magisches Bild

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 12.09.2008 21:46    

Ganz sicher war Ian sich noch nicht, was er von Jonnys neuem Spielzeug halten sollte. Einerseits freute ihn die Freude auf dem Gesicht des Fünfjährigen, andererseits blieben Tiere nun einmal Tiere. Egal in welcher Größe und ob sie nun Nahrung zu sich nehmen mussten oder nicht. Das bewies ihm doch nur mal wieder das Erlebnis mit der Feuerkrabbe, die Jonny ihm so übereifrig aufs Bein gesetzt hatte. Nur dem Jungen zuliebe unterließ es der Runenlehrer, das Minivieh augenblicklich mit der Hand wegzuwischen.
Er war hier nun einmal in einen Haushalt mit zwei Tiernarren gelandet und da würde er sich wohl oder übel arrangieren müssen. Außerdem hatte er sich nach ein paar Wochen auch mehr oder weniger an Draco und Nayeli gewöhnt, auch wenn er noch immer heftig zusammenzuckte, wenn eines der Tiere auf die Idee kam, ihn anzuspringen und anzuknabbern (was in seinem Sprachgebrauch für Tiere ein anderes Wort für ablecken war).
Nun ja, irgendwann würde er sich auch mit Jonnys Minizoo abgefunden haben, solange die kleinen Tiere im Laufe der Zeit nicht den Weg aus ihrer Pappschachtel fanden und am Ende die ganzen Räumlichkeiten bevölkerten. Er hatte wirklich kein Interesse daran eines Morgens aufzuwachen und einen Minidrachen neben sich vorzufinden, der ihm womöglich noch die Augenbrauen versengte...
Aber was konnte er auch anderes tun, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen? Jonny gefiel sein neues Spielzeug ganz offensichtlich sehr und diese Freude wollte er ihm gewiss nicht nehmen.
Ein wenig gequält fiel sein Lächeln dann aber doch aus, aber das würde der junge Malfoy wohl kaum mitbekommen, schließlich war er bereits mit seinem neuen Spiel beschäftigt und schien gerade nichts anderes wahrzunehmen.

So konnte Ian sich ein wenig zurücklehnen und der Unterhaltung zwischen Allison und ihrem Mentor lauschen, die sie gerade über Dracos schmachvollen Abgang führten. Noch immer verursachte dieses Thema eine steile Falte zwischen den Brauen des Halbrussen, wenn er an das Verhalten des Malfoy dachte.
Das war einer der Gründe, warum er niemals daran denken würde, Allison mit den noch ungeborenen Zwillingen sitzen zu lassen. Der andere Grund – und der war in seinen Augen weitaus gewichtiger – war der, dass er diese Frau und ihren Sohn über alles liebte. Aber so etwas wie Liebe schien Draco ja fremd gewesen zu sein, wenn er zunächst Allison und Jonathan sitzen ließ und sie später auch noch herausfinden mussten, dass er bereits eine ältere Tochter besaß, die ihm scheinbar ebenfalls nichts bedeutete.
Ein miserabler Vater! Und Ian hatte ganz sicher nicht vor, ebenfalls so zu enden. Wie jeder Mensch hatte er so seine Fehler, aber Untreue oder Vaterschaftsverleumdung sollten hundertprozentig nicht dazu gehören.
Glücklicherweise wandte man sich dann auch recht schnell einem anderen Thema zu, das Ian sehr viel schöner vorkam. Lediglich die Ungewissheit, ob Allison gegenüber Azazel Muldoon überhaupt damit herausrücken würde, war für ihn nach wie vor vorhanden.
Nur dass mal wieder Jonny die Initiative ergriff und Allison praktisch gar nichts anderes mehr übrig blieb, als die Neuigkeit zu verkünden. Es war wirklich unglaublich, was sein Ziehsohn so alles mitgehört hatte, während sie geglaubt hatten, dass er noch tief und fest schlief. Heimlich lauschen tat man ja nun wirklich nicht. Vielleicht sollte er einmal ein ernstes Wörtchen mit dem Jungen reden. Unter vier Augen, von Mann zu Mann.
Die Vorstellung war derart absurd, dass Ian mal wieder zu grinsen begann, auch wenn es gerade nicht besonders gut zur Situation passte. Denn Jonnys nächste Frage brachte auch ihn ordentlich aus dem Tritt.

„Ist Ian dann nur der Papa von den Zwingelingen?“

Was antwortete man auf so eine Frage? Gestellt von einem fünfjährigen Jungen, der biologisch nicht der eigene Sohn war, es emotional und physisch aber doch wieder war?
Tja, und diesmal konnte Allison ihm wirklich nicht helfen. Das war etwas, worauf nur er eine Antwort geben konnte. Kurz verabschiedete sich Ian von Azazel, den sein hektischer Alltag als Politiker einzuholen schien und überließ es dann Allison ihren alten Freund richtig zu verabschieden und hinauszubegleiten. Er hatte gerade ein Gespräch vor sich, das er um keinen Preis versauen durfte. Ein falsches Wort und er riskierte womöglich die Bindung, die er bereits zu dem Jungen aufgebaut hatte.
Aber was sollte er antworten? Über richtige oder falsche Antworten nachzugrübeln brachte zumindest nichts. Hier kam man mit Logik und Nachdenken allein nicht weiter. Hier halfen nur Worte direkt aus dem Herzen.
„Weißt du, Jonny, manche würden jetzt Ja sagen, denn immerhin ist dein Papa von offizieller Seite her nun einmal Draco. Aber ich gebe nicht viel darauf, wessen Name auf irgendeiner Geburtskunde als Vater eingetragen ist. Für mich bist du wie ein Sohn und weder Dracos eventuelle Rückkehr, noch die Geburt der Zwillinge werden daran etwas ändern können. Man kann auch zwei Väter haben. Das heißt... wenn du mich als Vaterersatz überhaupt haben willst...“
In gewisser Art und Weise war das bereits ein erster Schritt auf eine mögliche Hochzeit mit Allison zu. Es kam ganz darauf an, was Jonathan nun antworten würde. In Ians Auge war der Junge bereits sein Sohn und Jonnys Anerkennung seiner halben Vaterrolle wäre wohl nur ein weiteres Stück Weg zu einem noch engeren Zusammenhalt ihrer kleinen Familie.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 13.09.2008 13:20    

Allison hatte Azazel einfühlsam angesehen, lege ihm eine Hand auf den Arm und hätte ihn doch am liebsten einfach nur umarmt. Welche Stärke ihr lieber Freund doch hatte, dabei musste es ihm doch auf Grund seiner Familie wirklich schlecht gehen. Statt dessen aber dachte er weiter nur an andere als an sich selber. So war er immer, sie hatte ihn nie anders kennen gelernt. „Es stimmt, es darf nicht mehr ausarten, aber...“, sie legte den Kopf so schief, dass man unwillkürlich an ihre Animagusgestalt erinnert wurde, „du darfst dich selber auch nicht vergessen...“, sie beugte sich vor und gab ihm einen freundschaftlichen Kuss, der irgendwie wirkte, als drücke eine Tochter ihrem Vater die Lippen auf. „Wenn etwas ist, wenn du Hilfe brauchst oder sonst irgendwas...“, sie griff nach der Hand des Politikers, „du weißt, dass wir für dich da sind, ja? Du bist nicht allein!“
Die junge Frau empfand so tiefes Mitleid für ihren ehemaligen Mentor, dass es ihr regelrecht weh tat. Für sie war klar, dass er durchaus litt und innerlich total erschüttert war, er aber stark sein wollte, stark sein musste, weil sein Beruf es so verlangte. Muldoon war für sie da gewesen, als ihr alter Professor und einziger Vertrauter gestorben war, als sie schwanger aus Rumänien zurück gekehrt war und es ihr wegen des Liebeskummers um Draco so schlecht gegangen war wie nie. Immer hatte er ein Ohr für sie gehabt, hatte sie unterstützt und war zu einer Art Vaterfigur für sie geworden.

Ihren kleinen Jonny immer noch am Bauch, weil er intensiv nach seinen beiden Geschwistern horchen wollte, strahlte Allison jetzt jedoch Azazel an. Die Mutterfreuden und die große Liebe, die sie mit dem Halbrussen verband, standen ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. „Danke...“, flüsterte sie ergriffen und drückte erneut die Hand ihres Mentors. Sie wusste, dass er meinte was er sagte. Aber viel mehr als das was er sagte, rührte sie die Freude auf Muldoons Gesicht. Doch als sie noch etwas sagen wollte, erschrak sie von dem Geschrei der Uhr, die der Politiker in seiner Tasche hatte und zuckte heftig zusammen.
Natürlich, er musste los... leider. Sie hatten sich so lange nicht gesehen und hätte sich gerne noch weiter mit ihm unterhalten, aber sie verstand selbstverständlich, dass er weiter musste.
Nachdem die Männer sich verabschiedet hatten, warf sie noch einen Seitenblick auf Ian und Jonny. Durch die Frage ihres Sohnes kurz bevor die Uhr geschrien hatte, fühlte sie sich doch etwas beklemmt. Was würde Ian sagen? Wie würde Jonny es aufnehmen? Sagte die Frage nicht unsagbar viel darüber aus, wie sehr er sich selber eigentlich einen Vater wünschte? Einen richtigen Daddy? Im Prinzip hatte er es bisher nie gehabt, denn Draco hatte er ja nicht wirklich oft gesehen.
Jetzt aber galt es sich erst einmal schweren Herzens von Azazel zu verabschieden und sie umarmte den Mann innig. „Es wäre sehr schön, wenn du dir ganz bald schon wieder ein bisschen Zeit nehmen könntest. Ein bisschen Ruhe würde dir auch gut tun. Ab uns an muss man Kräfte neu aufladen um weiter kämpfen zu können... pass auf dich auf, ja?“
Die Lehrerin war wirklich traurig, sich schon jetzt verabschieden zu müssen, hoffte aber einfach darauf, dass sich ein Treffen bald wiederholen würde.

Nachdem sie die Türe hinter dem Politiker wieder geschlossen hatte, wandte sie sich wieder an ihre beiden ‚Männer‘, als sie gerade noch Ians Antwort mitbekam, die er Jonathan auf seine weit greifende Frage gegeben hatte.
Ohne dass sie es hätte verhindern können, spürte sie wie ihr Tränen der Rührung in die Augen schossen, aber nicht nur wegen den Worten des Mannes, den sie über alles liebte, sondern vor allem wegen der Reaktion ihres Sohnes.
“Ich will nicht, dass Draco wieder kommt. Er will mich nicht und Emily auch nicht. Dann will ich ihn auch nicht mehr und ich will auch keine zwei Väter“, antwortete er erst trotzig und schon sein kleines Kinn auf die selbe Art und Weise rotzig nach vorne, wie es Alli manchmal tat. Malfoy hatte das kleine Kinderherz schwer enttäuscht und er zeigte dies offen. Es war wirklich schwer, den kleinen Indianer gegen sich auf zu bringen, eigentlich fast unmöglich, aber das was sein Vater ihm und seiner Schwester angetan hatte, ließ ihn sich verraten und ungeliebt fühlen, womit er ja nicht ganz unrecht hatte. Er krabbelte auf Ians Schoß, kuschelte sich ein bisschen an ihn und schaute ihn weiter mit seinen großen und tiefgründigen Murmelaugen an. “Ich will aber keine zwei Väter...“, murmelte er erst wiederholend und schlang dann seine Ärmchen um Zubarews Hals, “Papa Ian?“, die Worte kamen ganz selbstverständlich über seine Lippen, “du hast die Mama und mich lieb, ne? Weil wir haben dich sehr lieb. Und ich finde toll, dass du hier zu uns ziehst und dass du Mama schwanger gemacht hast“, Allison riss mit knallroten Wangen die Augen auf. Manchmal war es ein Fluch, dass für den Kleinen das Thema ‚Paarung‘ durch die vielen magischen Wesen und Tiere, die er durch seine Mutter kannte, kein Fremdwort war und auch, dass er durch das Leben bei den Indianern für ihren Geschmack viel zu natürlich mit diesem Thema umging, auch wenn er vermutlich nicht wirklich nicht das ganze Drum und Dran begriff. Wer wusste schon, was in dem kleinen Kinderkopf vorging? wie blühend seine Phantasie war? Herr Gott er war fünf! “Wir sind eine Familie, oder Papa Ian? Oder Mama?“
Mit ein paar schnellen Schritten war Allison bei den beiden, umarmte einfach beide gleichzeitig und konnte ihre Rührung nicht verbergen. Als sie antwortete, lachte sie leise aber glücklich, obwohl ihr gleichzeitig eine Träne die Wange herab lief. Ihr Blick war in den von Ian versunken. „Ja...“, hauchte sie nur und glaubte platzen zu müssen vor lauter Glück und Gefühlen in ihrem inneren.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 15.09.2008 08:31    

Ian konnte nicht wirklich sagen, was für eine Antwort er von Jonny erwartet hatte. Natürlich war er sich der sehr guten Beziehung zu seinem Ziehsohn durchaus bewusst, doch wie sehr der Junge an seinem leiblichen Vater Draco hing, konnte er nicht wirklich gut einschätzen. Zwar hatte er die Enttäuschung auf dem Gesicht des Fünfjährigen gesehen, als dieser erfahren hatte, dass sein Vater einfach ohne sich zu verabschieden verschwunden war und diese Situation hatte ihn mehr als wütend auf den erwachsenen Malfoy gemacht, doch so lange kannte er Jonathan nun auch wieder nicht, dass er jede seiner Reaktionen oder seiner Gedanken vorhersehen könnte.
Er hätte sich gewünscht, dass Jonny ihn praktisch als zweiten Vater akzeptierte, aber scheinbar ging die Verletzung über Dracos Verhalten weitaus tiefer, als der Halbrusse zunächst gedacht hatte. Nachvollziehen konnte er diese Einstellung des Jungen jedoch schon. Er war ja selbst mehr als wütend über Draco Malfoys Flucht gewesen ohne sich überhaupt von den eigenen Kindern überhaupt erst zu verabschieden.
Erst kümmerte sich Draco all die Jahre kaum um seinen Sohn, schrieb ihm höchstens einmal Briefe oder ließ es zu einem gelegentlichen Treffen kommen und dann verschwand er einfach von einem Tag auf den anderen. Wahrscheinlich hätte Ian genauso reagiert wie Jonathan, wenn ihm das passiert wäre. Aber sein Vater war auch noch ein wenig schlimmer gewesen als Draco. Nicht, weil er ebenfalls verschwunden war, sondern gerade weil er eben ständig da gewesen war.

Als Jonny ihm auf den Schoss kletterte, sich an ihn kuschelte und dann auch noch mit diesen großen, dunklen Augen ansah, die denen seiner Mutter so verblüffend ähnlich sahen, konnte Ian nicht anders als den kleinen Indianer fest in den Arm zu nehmen, vor allem als dieser mit seinen nächsten Worten herausplatzte.
Papa Ian.
Das klang ungewohnt und auch ein wenig komisch, aber es war ein überwältigendes Gefühl so genannt zu werden. Schon vor einiger Zeit hatte er sich zu fragen begonnen, wie es wäre, wenn ihn ein Kind ‚Papa’ nennen würde. Nun hatte er die Antwort und sie war mit nichts vergleichbar, was er jemals empfunden hatte. Wie einen ganzen Kessel Felix Felicis zu trinken, das kam dem ganzen wohl am nächsten. Bloß das er diesen Zaubertrank wohl nicht brauchen würde, um sich absolut euphorisch zu fühlen.
Es sah wohl ganz so aus, als wäre er ab sofort Vater. Unwillkürlich musste der Dunkelhaarige grinsen, als er sich vorstellte, wie seine Mutter reagieren würde, wenn er ihr erzählte, dass er seit neustem Vater eines fünfjährigen Jungen war. Die Vorstellung war ungemein erheiternd, zumal Jonny das Thema Schwangerschaft mal wieder ganz locker über die Lippen brachte und Ian noch zusätzlich belustigte.
Leise lachend fuhr er seinem neu gewonnenen Sohn durch die dunklen Locken. Jonny könnte wirklich als sein Sohn durchgehen, denn die Verwandtschaft zu dem blonden, grauäugigen Draco Malfoy war wirklich höchstens zu erahnen. Doch über Draco wollte Ian jetzt wirklich nicht länger nachdenken. Jonny hatte den Malfoy als Vater abgelehnt und auch, wenn er immer der biologische Vater des Jungen sein würde, war Jonny in Ians Augen ab sofort sein Sohn. Ohne Wenn und Aber.
„Natürlich sind wir eine Familie“, stimmte auch der Runenlehrer mit sanftem Unterton, aber einem glücklichen Lächeln zu, bevor er seiner Freundin einen langen Kuss gab, als diese ihn und Jonny mit einer Umarmung überrumpelte.
Konnte man absolut, vollkommen und hundertprozentig zufrieden sein? In diesem Augenblick war Ian es. Jedes Mal, wenn er die Zweisamkeit mit Allison hatte genießen können, hatte er sich gewünscht, dass in diesem Moment die Zeit hätte stehen bleiben sollen. Doch keiner dieser Augenblicke war mit dem vergleichbar, wie er jetzt eingetreten war.
Er war nach Hogwarts zu kommen, um zu unterrichten und ein wachsames Auge auf seine Durmstrangschüler zu haben. Und nun hatte er die Frau seines Lebens gefunden, die er schon jetzt über alles liebte, einen fünfjährigen Sohn und dann auch noch ungeborene Zwillinge obendrein. Wie sollte man da nicht glücklich und zufrieden sein? Selbst eine mögliche Hochzeit blieb da im Augenblick außen vor, denn im Moment brauchte er die nicht zu seinem vollkommenen Glück.
Für ihn, der er sich stets eine eigene Familie gewünscht hatte und seit der Geburt seines Neffen und seiner Nichte die Vorstellung von eigenen Kindern mehr als verführerisch fand, hatte sich praktisch auf einen Schlag alle Wünsche erfüllt. Alles, was er jemals gewollt und sich gewünscht hatte, saß nun neben ihm auf der Couch. Jonny auf seinem Schoss, Allison und die Zwillinge in seinen Armen...
„Ich liebe euch“, sagte er leise und mit absoluter Bestimmtheit. Niemals würde irgendetwas oder irgendjemand an seinen Gefühlen zu diesen beiden Menschen rütteln können.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 18.09.2008 12:25    

Konnte man den perfekten Moment beschreiben? War es möglich mehr zu empfinden als im Augenblick? Kein Glück konnte perfekter sein als das, was sie gerade erlebte.
Zärtlich erwiderte sie Ians innigen Kuss, umarmte dabei aber gleichzeitig auch Jonathan, der sich ganz weich an den Halbrussen anschmiegte. Dem Kleinen ging es nicht anders zu gehen als Allison, wobei für ihn musste es noch anders sein. Wie es wohl war, wenn man zum ersten Mal das Gefühl hatte wirklich einen Vater zu haben? Die junge Lehrerin vermochte es nicht zu sagen.
Aber sie vermochte ja nicht einmal ihre eigenen Emotionen wirklich in Worte zu fassen, sowas konnte man auch gar nicht beschreiben, man konnte es einfach nur fühlen. Alles was sie sich je gewünscht hatte und von dem sie geglaubt hatte, dass das Leben sowas für sie einfach nicht bereit hielt. Und was war geschehen?
Sie war nach Hogwarts gekommen, weil sie glaubte sich hier eher heimisch zu fühlen als in Amerika, immerhin war England ihr Geburtsland und immerhin hatte sie hier die glücklichsten Jahre ihres Lebens verbracht. Es war ihr schon wie ein Wunder vorgekommen, dass sie hier ihren Bruder gefunden hatte... Familie! Wie sehr sie sich das immer gewünscht hatte und doch war sie immer alleine gewesen, von Jonny mal abgesehen. Und dann war Ian in ihrer beider Leben gepurzelt und auch wenn sie sich vorgenommen hatten, es wirklich langsam angehen zu lassen, hatte sich das alles viel schneller und viel intensiver entwickelt, wie Alli sich hätte das träumen lassen.
Sie gehörte zu ihm, so wie er zu ihr, daran gab es nichts zu rütteln und Alli würde es auch nicht zulassen, dass es jemand überhaupt versuchte. Die drei waren eine Familie, ach was drei, sie waren schon jetzt zu fünft!
“Wir lieben dich auch Papa Ian“, quäkte Jonny los, “ne Mama, tun wir doch? Also ich tu das ganz ganz dolle und die Mama eh, das sieht man doch“, er schlang seine kleinen Ärmchen wieder um Ians Hals und drückte ihm einen festen, besonders nassen Superglubberjonnykuss auf die Wange, nur um ihn danach wie die Sonne persönlich anzustrahlen.
Allison musste leise lachen. „Natürlich tun wir das“, schlang ebenfalls die Arme um seinen Hals und drückte dem Halbrussen einen ähnlichen Kuss auf die andere Wange. Dieser Kuss war eigentlich ein witziges Ritual zwischen Mutter und Sohn, den sie jeden Abend zur Bettgehzeit oder eben in besonderen Augenblicken austauschten. Dabei wurde der andere nicht nur halb zerdrückt, die Wange blieb tatsächlich sehr feucht, zumal man sie auch noch so herrlich anprustete. Dass Jonny dieses Ritual nun auf Ian übertrug zeigte deutlich, dass er zuvor seine Worte wirklich so gemeint hatte. Sie waren eine Familie, also musste er nun auch diesen Kuss ertragen.

Plötzlich klopfte es laut an der Tür, wobei diese im nächsten augenblick auch schon schwungvoll aufging und gegen die Wand krachte. Erschrocken zuckte Allison zusammen, musste dann aber auch schon lachen. Da standen John und der Dude, triefend nass so dass sie eine Pfütze hinterlassen hatten und ihr Bruder begrüßte sie auf seine so typische Art. Tatsächlich hatte Parker ihn und sein Erscheinen für den Augenblick vergessen gehabt, einfach weil ihr Denken und ihr Fühlen nur auf Ian und Jonathan gerichtet waren.
Jetzt aber erklang das laute kreischen ihres Sohnes, der sofort aufgesprungen war und dem Wildhüter entgegen eilte, ungeachtet dessen, dass dieser triefend nass war.
“Onkel Joooooooooohn“, rief er aus, kletterte in seiner Eile sogar über den Wohnzimmertisch, stieß mit dem Fuß ein paar Spielsachen zur Seite und sprang dann den Bruder seiner Mutter an.
Das Chaos war im Augenblick wohl perfekt. Das Wohnzimmer sah nach wie vor aus wie ein Schlachtfeld, vielleicht sogar noch ein bisschen schlimmer, weil Jonny seinen neuen Zoo ausgebreitet hatte während Azazel da gewesen war. Pfützen bildeten sich nun auch hier drinnen um die Füße der beiden Männer, dazu kamen Nayeli und Draco herbei geeilt, die die zwei Neuankömmlinge begrüßten und dabei das Wasser auf der Erde überall verteilten.
Allison konnte einfach nicht anders als wieder lauthals zu lachen, gab Ian dann noch einen sanften Kuss und erhob sich um auf John zuzugehen. „Sicher dass ihr beide nicht noch einen kleinen Abstecher zum See gemacht habt um darin samt Kleidung zu schwimmen?“, scherzte sie und zückte bereits ihren Zauberstab. Handtücher hätten hier wohl nur bedingt geholfen, denn die Kleidung wäre nach wie vor durchnässt gewesen und sie wollte verhindern, dass die beiden sich eine Lungenentzündung holten. Also murmelte sie ein paar Worte und zauberte die beiden Männer kurzerhand trocken. Naja kurzerhand, es dauerte durchaus ein paar Minuten, aber es war noch immer besser als mühsam alles trocken zu rubbeln.
„Ian würdest du...?“, forderte sie ihren Freund auf und schaute bedeutungsvoll auf das Chaos um sie herum. „Jonny? Du räumst bitte deinen Zoo zusammen und hilfst Ian, hast du gehört?“
“Mamaaaaaa, aber Onkel Jooooohn ist doch dahaaaa und der Dude auch. Hallo Duuuude“, quängelte der Kurze und drückte sich nun an das Bein des Wahrsagelehrers.
„Keine Diskussion junger Mann, haben wir uns verstanden?“, blieb Allison jedoch streng. „Beeil dich, dann kannst du gleich noch ein paar Minuten hier bei uns bleiben, ansonsten geht es sofort ins Bett.“
Schmollend schob der kleine Malfoy seine Unterlippe vor und ging zu Ian um ihm sein Leid zu klagen. Es war doch praktisch nun einen Dad zu haben, vielleicht konnte der mit der bösen Mama reden. Papa Iaaaaan?“, setzte er an und legte einen sehr leidenden Blick auf.

Allison achtete nicht darauf sondern wandte sich an die nun trockenen Männer. „Kommt rein, setzt euch, kann ich euch was anbieten? Dude, schön dass du auch gekommen bist“, es war wirklich keinerlei Überraschung bei ihr zu spüren, dass der Wahrsagelehrer ebenfalls erschienen war. Mit einem Schwenk ihres Zauberstabs beseitigte sie sämtliche Pfützen und schaute dann alle anderen wieder an.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 22.09.2008 13:43    

Postingreihenfolge: DUDE && JOHN && ALLI && IAN


Ian konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt so glücklich gewesen war. Und dabei hatte er gedacht, dass der Tag nicht mehr besser werden konnte. Doch nun saß er hier und war Teil einer fünfköpfigen Familie. Umgeben von Menschen, die er über alles liebte. Das Schicksal machte manchmal wirklich eigenartige Scherze, aber diesmal hatte der Dunkelhaarige nichts gegen diese abrupte Wende in seinem Leben einzuwenden. Es war, als wäre dies hier genau der Ort, wo er hingehörte. Hier an der Seite von Allison und Jonathan war sein Platz und egal, wer da kommen mochte, er würde sich dort nicht mehr vertreiben lassen. Sie waren eine Familie und gehörten einfach zusammen. Sie waren ein Teil von ihm, den er schon lange nicht mehr missen wollte.
So ließ er dann auch wohlwollend die nassen Küsse seiner beiden Lieben über sich ergehen und konnte sich ein Lachen nicht ganz verkneifen. Die ganze Situation ähnelte fast einer Bilderbuchgeschichte, aber vielleicht musste das Leben ab und zu wie ein Märchen erscheinen. Ian hatte zumindest nichts dagegen einzuwenden, auch wenn seine beiden Wangen gerade mehr als feucht waren und seine Freundin und sein Sohn ihn halb erdrückten. Es hätte kein schönerer Moment sein können.
Nur schade, dass irgendwie immer irgendetwas die traute Zweisamkeit zunichte machte. Wobei man mit dieser Störung wohl hätte rechnen müssen. Das laute Klopfen an der Tür riss Ian aus seiner zufriedenen Neuvaterschaft, als schwungvoll auch schon zwei Männer im Raum standen, die dem Halbrussen nur allzu vertraut waren.
John und der Dude. Klitschnass, aber scheinbar gut gelaunt.
Unwillkürlich schlich sich ein Grinsen auf Ians Gesicht, als er die Pfützen mitbekam, die sich langsam aber sich am Boden bildeten, wo die beiden gerade standen. Kurz blickte der Runenlehrer aus dem Fenster und betrachtete die Rinnspuren auf der Fensterscheibe, die der Regen dort hinterließ. Er hatte gar nicht wirklich mitbekommen, dass ein so heftiges Gewitter aufgezogen war. Gut, er war ja auch mit gänzlich anderen Dingen beschäftigt gewesen.

Über die Distanz hinweg grüßte Ian die beiden Männer mit einem amüsierten Lächeln und einem Kopfnicken. Mit Johns Besuch hatte er ja gerechnet, aber mit dem des Wahrsagenlehrers? So ganz unverfangen konnte Ian sich da nicht verhalten, immerhin war dieser Mann es gewesen, der Allison und ihm erst gestern etwas von Hochzeit und Kindern prophezeit hatte. Und heute erfuhren sie, dass sie Eltern von Zwillingen wurden und er schlug sich mit Hochzeitsgedanken herum. Konnte das noch Zufall sein? Er würde seine Meinung über Wahrsagerei wohl ein wenig revidieren müssen.
Allerdings kam Ian gar nicht mehr dazu weiter über die Möglichkeiten der Vorhersehung zu grübeln, da ihm bereits eine Aufgabe zugedacht worden war, die er doch eigentlich von Anfang an hatte erledigen wollen. Bloß, das er entweder gerade zu bequem neben Allison gesessen oder der Besuch von Azazel Muldoon ihn daran gehindert hatte.
Aufräumen.
Und das ausgerechnet bei ihm, wo er doch selbst nicht der ordentlichste Mensch war. Nur zu gut konnte Ian den Unwillen seines Ziehsohns verstehen, der gerade mit gequältem Blick zu ihm kam. In diesem Moment saßen sie beide wohl im selben Boot.
„Nichts da mit Papa. Wir wollen doch nicht, dass deine Mama uns beide gleich ins Bett schickt, weil wir unartig gewesen sind und nicht aufgeräumt haben.“
Allein die Vorstellung belustigte den Runenlehrer. Manchmal musste man sich eben auch zu Dingen überwinden, die man sonst nicht mochte. Wobei er es ja fast noch ein wenig einfacher hatte, da er zum Aufräumen Magie benutzen konnte. Kurzerhand klemmte er sich den Fünfjährigen unter den Arm und trug ihn zu seinem ausgebreiteten Mini-Zoo, auch wenn Ian dabei aufpassen musste, dass er nicht aus versehen auf einen Mini-Hippogreif trat.
„Deine neuen Haustiere wollen mit Sicherheit auch langsam schlafen gehen und mit Sicherheit fühlen die sich in ihrem gewohnten Umfeld dabei sehr viel heimischer“, raunte er Jonny vertraulich ins Ohr. „Wie wär’s? Ich kümmere mich erstmal um das übrige Schlachtfeld, das wir angerichtet haben, und danach helfe ich dir deine kleinen Bestien zusammenzusuchen.“
Ein leicht ironischer Unterton schlich sich in Ians Stimme, als er das Wort ‚Bestien’ formulierte. Sonderlich erpicht war er eigentlich nicht darauf Jonnys kleine Tiere einzusammeln, aber da sich die Miniaturwesen langsam aber sich im ganzen Wohnzimmer ausbreiteten, nahm er das doch lieber in Kauf, als am Morgen von dieser komischen Feuerkrabbe geweckt zu werden. Und außerdem sprach ja auch nichts dagegen, wenn er Jonny ein wenig half.
Kurzerhand richtete Ian sich auf und griff dabei nach seinem Zauberstab. Die passenden Zauber um einen Wohnraum wieder herzurichten kamen ihm ganz leicht über die Lippen. Kein Wunder, er musste sie ja auch beinahe täglich anwenden, um nicht in seiner eigenen Unordnung zu ersticken. So ging es relativ schnell die verteilten Kissen, verschobenen Stühle und was sonst noch alles durch Allisons beide ‚Männer’ herumlag wieder an seinen rechten Platz zu rücken.

Jeffrey Lebowski
Wahrsagen
erstellt am 23.09.2008 04:48    

Cf- Hütte des Wildhüters

„Ohh ich würde dich gern mit zu Allison begleiten.“ Sprach der Dude mit einem dicken Grinsen und schob sich gleich 3 Bohnen auf einmal in den Mund. Wobei der Nudel-Erdbeermarmelade- Currygeschmack gar nicht so schlecht schmeckte und er es in Erwägung zog sich das selber einmal zu kochen. Vielleicht würde dies sogar zu einem beliebten Gericht werden.
Das Wetter schien leider nicht besser zu werden, sodass er mit John durch das grausame Unwetter marschieren musste. Auch wenn sich die beiden beeilten kamen sie leider doch nicht so schnell am Schloss an wie der Dude es gern gehabt hätte. Der Grund waren seine tollen Badelatschen, die bei Regen einfach keinen halt auf den Nasen rasen fanden und der Dude nur so über die Wiese flutschte und dabei versuchte das Gleich gewicht nicht zu verlieren. Das Gesamtbild dieses Versuches ähnelte wohl eher einem exotischen, doch recht lustigen Paarungstanz.
Als sie dann endlich das Portal zum Schloss erreichten schüttelte sich der Dude erst einmal, was irgendwie an einen Hund erinnerte und ging dann mit dem Wildhüter ins Schloss.

Die Art, wie John in das Zimmer seiner Schwester kam amüsierte den Wahrsagelehrer ungemein, sodass er sich ein Lachen auch nicht verkneifen konnte. Es war diese freie eigene Art, die der Dude an John so schätzte und leider bei vielen Menschen vermisste. „Allison, Ian, es ist schön euch zu sehen. Ich hoffe es ist nicht all zu schlimm, dass ich mitgekommen bin.“ Sprach der Dude in einem Ton, der sich so anhörte als hätte er die beiden seid Jahren nicht mehr gesehen. Eigentlich wollte er die junge Lehrerin zur Begrüßung auch noch umarmen, doch hatten seine nassen Klamotten Allison vor diesem Schicksal gerettet. Doch Gott sei dank hatte die Lehrerin den passenden Zauberspruch parat um die beiden zu trocknen. Und so Und so war der Dude nach einen kurzen Moment auch wieder komplett trocken, auch wenn sein Haar nun noch wilder und wuschliger in alle Richtungen ragte, als es sonst tat. So das der Dude irgendwie einen Lunkarya Meerschwein ähnelte. Doch mit ein paar kurzen Glättungsversuchen mit seinen Händen schaffte er es das alles ein wenig ins liegen zu bringen.
„HEY Jonny.“ Sprach der Dude mit einem dicken grinsen und wuschelte den kleinen kurz durch sein Indianerhaar.

Auf einmal entdeckte der Dude etwas Recht interessantes in einer Ecke des Zimmers, sodass er gar nicht mehr mitbekam, dass Allison ihn und John einen Sitzplatz anbot, sondern ging sofort auf die Ecke zu und warf sich auf die Knie um das entdeckte besser betrachten zu können. Es war ein kleines Miniaturmondkalb gewesen, dass der Dude sofort neugierig auf seine Hand nahm und begutachtete. Langsam erhob er sich dann mit dem Mondkalb in seiner Handfläche und brachte es den kleinen Malfoy. „Hier ich glaub das ist deins. Weißt du, das ist ein Mondkalb. In Vollmondnächten machen die einen wunderschönen und lustigen Tanz. Ich selber dürfte so einen auch schon mal beobachten.“ Sprach der Dude und reichte den kleinen das Miniaturtier.
„Da fällt mir ein ich hab da noch was für dich.“ Flüsterte der Dude zu Johnny, versicherte sich kurz das keiner der anwesenden etwas mitbekam und zog ein kleines Packet hervor, auf dem groß und deutlich Honigtopf stand. Es enthielt eine Packung Druhbels Bester Blaskaugummi, ein Lakritzzauberstab und 2 Packungen Schokofrösche. „ Aber Psssst.“ Flüsterte der Dude und drückte seinen Zeigefinger auf seine Lippen.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 23.09.2008 22:43    

cf ~ Ländereien - Hütte des Wildhüters

Kurz nachdem John den Raum betreten hatte, war auch schon das laute Quietschen seines Neffen zu hören, der ihn kurz darauf auch schon ansprang. Die Tatsache ignorierend, dass er gerade triefend nass war, fing er den Kleinen aus dem Sprung auf, hob ihn hoch in die Luft und wirbelte ihn herum. "Na Wirbelwind?" begrüßte er den Kleinen lachend, bevor er ihn wieder absetzte, wobei er nun auch ein paar Tropfen in der Wohnung und auf Jonny selbst verteilt hatte.
Mit einem erneuten Grinsen winkte John Ian zu, der ihm zunickte und sah sich erst jetzt im Wohnzimmer um. Es war das reinste Chaos, was John in keinster Weise störte. Im Gegenteil. Er fühlte sich auch in der Unordnung pudelwohl und für ihn brauchte man nun wirklich nicht aufräumen. "Aye, Schwesterchen. Ein Abstecher zu den Nixen in den dunklen Tiefen war uns leider nicht vergönnt." erklärte er schmunzelnd auf Allisons Kommentar hin, während er Nayeli und Draco begrüßte, die gerade fröhlich auf ihn zu trotteten, um zu sehen, wer denn da aufgetaucht war.
Mit einem Lächeln kam er aus der Hocke wieder hoch und ließ sich sehr gern von seiner Schwester die Kleidung trocknen und stellte auf ihre anschließende Begrüßung zunächst einmal die zwei Flaschen auf dem Tisch ab, bevor er sich erneut an Allison wandte, um sie endlich richtig zu begrüßen und im nächsten Moment hatte er sie auch schon in seine Arme geschlossen und ihr einen geschwisterlichen Kuss auf die Wange aufgedrückt. "Einen wunderschönen guten Abend." sagte er dabei grinsend, bevor er sie wieder los ließ und auf ihr Angebot sich doch zu setzen einging und mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck ließ er sich auf der Couch nieder. Dabei verfehlte er nur knapp eines von Jonnys Miniaturwesen, das nun dabei war auf seine Hand zu klettern. Mit einem überraschten Gesichtsausdruck blickte John auf seine Hand und hob das kleine Wesen, bei dem es sich um eine Feuerkrabbe handelte, hoch und besah es sich genauer. "Allison, ich wusste gar nicht, dass du ein neues Haustier hast." sagte er mit einem Grinsen, während er der Feuerkrabbe zusah, wie sie von einem Ende seiner Hand zur anderen lief, um schließlich seinen Arm hinauf zu marschieren. "Interessant.. Sehr interessant."
Kurz darauf sprang sein Neffe auf seinen Schoß, pflückte die Krabbe von Johns Arm und trug sie vorsichtig mit einem breiten Grinsen davon. Schmunzeln hob John eine Augenbraue und sah ihm nach. Er liebte diesen Jungen einfach, obwohl er ihn noch nicht lange kannte. Jonny war ihm bereits innerhalb von wenigen Tagen an Herz gewachsen, wobei das bei John im Allgemeinen ja auch recht schnell ging. "Also, Allilein. Was gibts Neues?" fragte er schließlich an seine Schwester gewandt.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 25.09.2008 10:44    

Draco und Nayeli hatten sich, nachdem sie die Neuankömmlinge begrüßt hatten, in eine Ecke des Wohnzimmers verzogen, sich zusammen gerollt und beschlossen ein Nickerchen zu machen. Der Trubel war ihnen derzeit einfach zu groß, was weniger an den Leuten lag, sondern an den umher fliegenden Dingen, die durch Ians Haushaltszauber wieder an die Stellen flogen, an die sie normalerweise auch gehörten. Dazu sprang Jonny noch wie wild umher, um seinen Miniaturzoo einzusammeln, wobei es manchmal durchaus eher einem einfangen glich. An der Decke flog unbeirrt und bisher von allen auch unbemerkt ein kleiner Hippogreif umher und ließ sich schließlich ganz leise auf einer Lampe nieder, um das Gewusel unter sich zu beobachten.

„Nein, Dude, es ist schön, dass sie da sind“, sagte Allison und meinte es auch so. Sie mochte den Wahrsagelehrer, auch wenn ihr seine spontanen Sympathiebekundungen, die er durch Umarmungen so gerne zeigte, eher unheimlich fand. Das lag aber mehr an ihr als an ihm und sie machte es ihm nicht mehr zum Vorwurf so wie bei ihrer ersten Begegnung.
Die Umarmung ihres Bruders erwiderte sie dafür umso inniger und drückte sich schwesterlich fest an ihn. „Es tut gut dich zu sehen, wie geht es dir?“, sagte sie leise und knuddelte ihn noch einmal, ehe er sich auf die Couch fallen ließ. „Jonny hat erzählt du hast nun auch einen Hund? Wo ist er? Erzähl doch mal, der Kleine war vollkommen aus dem Häuschen deswegen.“
“Ich bin nicht Klein“, kam es beschwerend aus einer Ecke in der er gerade hinter einem Stuhl ein Einhorn hervor holte, nur um im nächsten Moment von dem Dude abgelenkt zu werden. Jede Ablenkung war dem Kurzen natürlich willkommen, denn Aufräumen war nach wie vor einfach nur doof, aber Ians Bemerkung, dass sein neues Spielzeug sich am wohlsten in ihrer Verpackung fühlten waren natürlich ein tolles Argument gewesen. Naja und eben die Tatsache dass Jonathan verhindern wollte, dass auch Ian zur Strafe ins Bett geschickt wurde, denn das traute er seiner Mama durchaus zu.
“Boah echt?“, fragte er wegen dem Mondkalb nach, “Meinst du das hier macht das dann auch? Ob Mama mich dann mal wach bleiben lässt? Wie sieht das aus? Du hast es doch schon gesehen...“, er setzte sich kurzerhand vor den Wahrsagelehrer, bereit jetzt eine tolle Geschichte zu hören, als dieser ein kleines Paket heraus holte. Man hätte meinen können, er habe heute Geburtstag, weil er nun schon das zweite Geschenk bekam und er sah es mit leuchtenden Augen an. “Für mich“, flüsterte er zurück und schaute sich auch ganz geheimnisvoll um, El duderino dabei unbewusst imitierend. Natürlich konnte der Kleine nicht lesen und ahnte nicht, was sich in dem Karton befinden konnte, wobei er auch mit dem Namen Honigtopf nichts anzufangen gewusst hätte. “Großes Indianerehrenwort“, sagte er mit ernster Miene auf das Psssst des Dudes hin und schlich unbemerkt von den anderen in sein Zimmer um sein wertvolles Geschenk zu verstecken. Jetzt hatte er ein Geheimnis mit dem tollen Wahrsagelehrer, was ihn ganz aufgeregt machte. Er würde es später, wenn keine Gefahr mehr war, dass seine Mama ihn erwischte öffnen, jetzt lief er aber schnell wieder zu dem Mann zurück um ihm seine Ärmchen dankbar um den Hals zu schlingen und ihn feste zu drücken. “Danke Dude“, flüsterte er ihm gerade noch ins Ohr, als er die Frage seines Onkels vernahm und sofort wieder los trötete. Dass er dabei unangenehm laut in eben Dudes Ohr brüllte bemerkte er nicht. “Mama watschelt bald, weil Ian Papa wird und er ist nämlich auch mein Papaaaaa und wohnt hier. Heiße ich jetzt eigentlich auch Zubarew?“, strahlend und vor stolz fast platzend schaute er alle an, zum Schluss den Wahrsagelehrer und doch mit der entsprechenden Frage in den Augen, die ja nicht einmal unberechtigt war wenn man es aus seiner Sicht betrachtete.
Allisons Blick jedoch verdüsterte sich einen kurzen Moment. Es gab wirklich Augenblicke, in denen sie ihrem Sohn am liebsten einen Knebelzauber aufgehalst hätte. Sie hätte die Neuigkeit gerne anders verkündet, aber mal wieder lies der Kleine auf abrupte Art und Weise die Bombe platzen. Mit den Augen suchte sie nach Ian, der mittlerweile längst mit dem Aufräumen fertig war und sah ihn verzweifelt an, ging dann zu ihm und fasste ihn an die Hand. „Ähm ja....“, nun zuckten doch ihre Mundwinkel und sie konnte ein Grinsen nicht mehr verkneifen, zuckte schließlich mit den Schultern und überließ es nun ihrem Freund die Neuigkeit wirklich richtig zu erzählen und auch Jonnys Frage zu beantworten.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 26.09.2008 13:34    

Während Ian sich ganz auf die Haushaltszauber konzentrierte, überließ er es Allison ihre Gäste ausreichend zu begrüßen. Außerdem war es in Ians Augen die Aufgabe seiner Freundin John über die Schwangerschaft zu informieren. Immerhin war er ja auch ihr Bruder.
Schon komisch. Sollte er sich wirklich jemals dazu überwinden können Allison einen Heiratsantrag zu machen, würde John damit automatisch zu seinem Schwager werden. Innerhalb weniger Stunden bekam Ian eine komplett neue Familie. Neben seiner Lebensgefährtin jetzt auch noch drei Kinder auf einmal und einen potenziellen Schwager... Das wollte erst einmal verkraftet werden, aber Ian konnte nicht anders als sich über diese unerwartete Wendung zu freuen. Trautes Familienglück im Überfluss, das war etwas, was er in seiner Jugend nicht gekannt, sich aber stets irgendwie herbeigesehnt hatte. Und nun hatte er all dies an einem einzigen Tag bekommen.
Durch seine eigenen Gedanken derart abgelenkt, schmiss Ian mit einem der herumfliegenden Kissen fast eine Lampe um. Nach diesem Beinaheunglück konzentrierte sich der Runenlehrer mehr auf das Aufräumen, was ihn jedoch auch davon abhielt weiter über sein erstaunliches Glück nachzudenken.
Allerdings wusste er eines schon ziemlich sicher. Die Vaterrolle gefiel ihm. Nach seinen vertrauten Worten war Jonny mit Feuereifer bei der Sache und sammelte seine Miniaturtiere ein. Das Ian gut mit Kindern umgehen konnte, war für den Halbrussen ja nichts Neues, denn ansonsten wäre er wohl kaum Lehrer geworden, doch Vater zu sein war da noch ein wenig anders. Hoffentlich war er noch genauso, wenn erst einmal die Zwillinge geboren waren. Die Erziehung eines Kindes von Anfang an beeinflussen zu können, war ja doch ein wenig komplexer, als von heute auf morgen einen fünfjährigen Sohn zu haben.

Nach kurzer Zeit war wieder die gewohnte Ordnung in den Räumlichkeiten hergestellt, sodass Ian sich kurz nach seinem Ziehsohn umsehen konnte, wie weit dieser mit seinem kleinen Zoo war. Da auch Jonathan scheinbar alle Tiere gefunden hatte (und wenn nicht würde Ian eben morgen früh einen kleinen Schock bekommen, sollte er auf eines der Wesen treffen) konnte er mit sich selbst zufrieden zu Allison hinübergehen.
Bisher war das Thema Schwangerschaft noch nicht gefallen, aber diesen Part übernahm Jonny mal wieder freudestrahlend. Allison hatte wirklich Recht gehabt. Wie gut, dass sie der Schulleiterin morgen in der Früh selbst einen Besuch abstatten wollten, denn ansonsten würde vor dem Frühstück wirklich jeder wissen, dass die Lehrerin für Pflege magischer Geschöpfe und der Lehrer für Alte Runen Eltern wurden.
Doch wirklich böse konnte Ian seinem neu gewonnenen Sohn nicht sein, dass er die Überraschung lautstark austrompetet hatte. So war der Fünfjährige eben und wahrscheinlich würde Ian irgendetwas fehlen, wenn Jonny eben nicht diese aufgeweckte Art besäße.
Verlegen kratzte sich der Dunkelhaarige am Hinterkopf und konnte sich ein verlegenes und zugleich freudiges Grinsen nicht ganz verkneifen. Der Gedanke Vater zu werden war noch immer ein wenig ungewohnt für ihn. Obwohl, mittlerweile wurde er ja nicht mehr Vater, er war es bereits. Und ein wenig Vaterstolz auf Jonathan besaß er bereits jetzt schon.
„Tja... es ist wie Jonny gesagt hat. Allison ist schwanger, ich bin der Vater und du wirst wieder Onkel, John. Wir erwarten Zwillinge.“
Diesmal fiel Ians Grinsen eindeutig glücklich aus. Er hatte ja immer über die Leute geschmunzelt, die wegen der Liebe alles durch eine rosarote Brille sahen, aber momentan fühlte er sich genauso und es gefiel ihm mehr als gut. Allerdings war Jonathans letzte Frage auch mehr als berechtigt, auch wenn Ian nicht genau wusste, was er darauf antworten sollte. Obwohl ihm da spontan mal wieder eine Idee kam.
„Willst du denn auch Zubarew heißen?“, fragte er den Jungen mit einem ernsten Ausdruck in den hellen Augen, als er sich Jonny zuwandte. „Dann müssen wir deine Mama aber beschwatzen, damit sie das auch tut, damit gleich jeder sieht, dass wir alle zusammen gehören.“
Abwartend sah Ian seinen Sohn an, konnte sich jedoch auch einen kurzen Seitenblick auf Allison nicht verkneifen. Ein Hauch von Röte schlich sich auf sein Gesicht. Natürlich hätte er sich irgendwie ein passenderes Ambiente gewünscht, um anzudeuten, dass er sich mit Heiratsplänen herumschlug, aber Jonnys Frage hatte die perfekte Überleitung geboten und außerdem hatte er es lieber hinter sich, bevor ihn doch noch der Mut verließ. Hinzu kam ja noch die Möglichkeit, dass es ja niemandem wirklich aufgefallen sein könnte, dass Ian indirekt von Hochzeit gesprochen hatte, schließlich hatte er seine Worte mehr oder weniger ausschließlich an Jonathan gerichtet. Aber so recht glaubte der junge Mann dann doch nicht daran.

Jeffrey Lebowski
Wahrsagen
erstellt am 30.09.2008 02:01    

Der Dude gluckste vor Freude als der junge Malfoy seine Ärmchen um ich legte. Es war einfach ein schönes Gefühl gewesen Allisons Sohn eine Freude zu bereiten auch wenn dies eigentlich nicht geplant war und die Süßigkeiten eigentlich für den Dudemeister selbst bestimmt waren. Doch dies musste der kleine Junge ja nicht wissen und dank der Freude des Jungen bereute el Duderino nichts.

Auf einmal brüllte Jonny irgendetwas in sein Ohr was der Dude nicht verstand, sondern erst einmal aus Schreck nach hinten auf den Rücken viel. Dann rappelte er sich wieder auf und betrachtete erst einmal den jungen Malfoy und verarbeitete die Worte, die man ihn gerade so unsanft in seine zarten Ohren gebrüllt hatte. Es dauerte einen Moment, bevor der Dude die Worte des Jungen verdaut hatte und sie auch langsam einen Sinn ergaben, wobei Ians Worte ihn einen kleinen Denkanstoss gaben. Sofort, nachdem es auch endlich bei dem Dude klick gemacht hatte, sprang er auf und drehte sich zu Allison. „DU ERWARTEST ZWILLINGE?“ fragte der Dude entzückt und betrachtete die Lehrerin für einen Moment. Tatsächlich, sie erwartete wirklich 2 wunderschöne Kinder. So konnte doch der Dude in der Magengegend, ihrem Zentrum des Energieflusses, 2 kleine Energien leuchten sehen. „Das ist ja wirklich wunderbar.“ Sprach der Dude wobei ihn dicke Tränen der Freude die Wangen hinunter kullerten. Nun gab es kein zurück mehr, der Dude befand sich in einer Euphorie des Glückes und der Freude und diese würde er auch zutage leben. Ohne auch nur weiter nachzudenken stürmte der Dude auf Allison zu und umarmte sie herzlich. „Meine herzlichsten Glückwünsche.“ Sprach der Dudemaster löste sich von Allison und nahm sich auch schon Ian vor. Auch der Russe wurde von der wilden Umarmung des Dudes nicht verschont. „Auch dir herzlichen Glückwunsch.“

„Das ist wirklich, wirklich so fantastisch.“ Sprach er mit einem dicken Grinsen, wobei ihn immer noch tränen die Wangen runter liefen. „ Los kommt, das müssen wir feiern.“ Sofort schnappte er sich den kleinen Jonny und tanzte mit ihm durch den Raum.

tbc: off (neues Forum)

John Parker
Waldhüter
erstellt am 02.10.2008 19:32    

"Es geht mir gut. Sehr gut sogar. Konnte das Wetter gemeinsam mit den Kürbissen genießen. Und wie gehts dir?" erklärte er kurz, während John sich auf die Couch fallen ließ, die äußerst bequem war. Die Nachricht, dass er einen Hund hatte, war anscheinend bereits bei Allison angekommen. John grinste ein wenig verträumt, als er an den heutigen Morgen dachte.
"Es ist ein irischer Wolfshund und noch ist Hagrid ein Welpe. Aktuell ist er in meiner Hütte. Bei dem Wetter setzt man ja keinen Hund vor die Tür." er zwinkerte ihr kurz grinsend zu. "Er ist aber nicht allein. Sein Bruder Lancelot ist bei ihm. Ich hab ihn heute morgen bekommen. Rose hat ihn mir geschenkt." erzählte er mit einem noch immer verträumten Grinsen im Gesicht. Vielleicht würde er ja Rose' Bruder noch einen Brief schreiben.. Insofern er sich denn nochmal an seinen Namen erinnerte...

Als John allerdings fragte, was es Neues gab, kam seine Schwester nicht zum Antworten, da sein Neffe bereits durch die ganze Wohnung rief, was es Neues gab. Wobei John ein ganz klein bisschen verwundert zu ihr blickte und einen längeren Moment brauchte, um zu verstehen, was der kleine Jonny da gerade verkündet hatte. "Zwillinge?" flüsterte er auf Ians Erklärungen hin und sah noch leicht ungläubig zu Allison, als der Dude sie bereits in seine Arme schloß, was Allison keineswegs begrüßte, das war ihr anzusehen.
John konnte allerdings nicht umhin diesen Umstand mit einem Grinsen wahrzunehmen. Der Dude schloß sie auch nicht allzu lange in seine Arme und gleich darauf sprang John auch schon auf, schloß Allison in die Arme und wirbelte sie wie wild herum. "Das ist ja großartig! Wundervoll! Seit wann weißt du es denn?!" fragte er lachend, bevor er sie wieder vorsichtig absetzte, um daraufhin Ian feste zu drücken. "Gratulation. Das ist wirklich eine der besten Nachrichten des Tages!" verkündete John freudestrahlend.
Ians Ausführungen, die an Jonny gewandt waren, verstandt John ein wenig schneller, als noch zuvor Jonnys Kommentar, dass Ian Vater werden würde. Die Rumflasch bereits in der Hand, drehte er sich in einem Schwung zu Allison und Ian um. "Eine Hochzeit! Drinks für alle" Noch immer strahlte er. Der Tag konnte einfach nicht mehr besser werden.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 03.10.2008 15:07    

Allison war noch ganz auf ihren Bruder konzentriert, so dass sie nicht mitbekam, wie Ian aufräumte oder was Dude mit Jonny zu schaffen hatte.
„Ein irischer Wolfshund? Oh aber morgen will ich ihn kennen lernen, dass das mal klar ist“, sie zwinkerte dem Wildhüter zu, „und wo ist Rose? Ich habe ja fast damit gerechnet, dass du sie mitbringst“, natürlich war der jungen Frau nicht entgangen, was sich zwischen John und der Hausmeisterin entwickelt hatte und sie freute sich für die zwei. Ihrer Meinung nach waren die beiden das ideale Paar und auch wenn ihr selber die Rothaarige am Anfang eher Angst gemacht hatte mit ihrer offenen, sehr direkten Art, fand sie die Irin sehr sympathisch. „Deine Neffe war vollkommen aus dem Häuschen wegen der beiden Welpen.“
Vermutlich war es allerdings ganz gut, dass John die beiden in seiner Hütte gelassen hatte, denn auch wenn Ian sich mittlerweile an Draco und Nayeli gewöhnt hatte, hieß das lange nicht, dass er seine Angst vor Tieren überwunden hatte. Eigentlich war es schon ein fast grausames Schicksal für den Halbrussen ausgerechnet eine Frau zu lieben, deren Arbeit eben mit den Wesen zu tun hatte, die ihn regelrecht in Panik versetzten.

Während Allison streng ihren Sohn ansah, weil dieser Mal wieder mit allem so direkt herausplatzte, fiel der arme Wahrsagelehrer erschrocken nach hinten. Gemeinerweise löschte das den strengen Blick aus dem Gesicht der Lehrerin und statt dessen musste sie ein leises Grinsen unterdrücken. „Dude, alles in Ordnung?“, fragte sie dennoch nach, ehe sie sich mit leicht verzweifelten Blick an Ian wandte. Aber den schien Jonnys Ausbruch eher zu amüsieren und er verkündete mit unverhohlenem Stolz, dass sie Zwillinge erwarteten. Ehe Alli ebenfalls etwas dazu sagen konnte, war es auch schon der Dude, dessen Stimme laut und deutlich durch das Wohnzimmer klang. „Ja Zwillinge... aber wusstest du das nicht längst?“, sie grinste ihn an und dachte mal wieder an die Begegnung am See, wo er ihr und Ian bereits verkünden wollte, wieviele Kinder sie kriegen und wann sie heiraten würden. Mit ihren Gedanken zu beschäftigt bekam sie nicht mit, wie der Dude sich quasi auf sie stürzte und sie stürmisch umarmte. Ihre Mimik sprach mal wieder Bände. So sehr es sie rührte, wie sehr der Kollege wegen der erfreulichen Nachricht aus dem Häuschen war (ihr waren seine Freudentränen nicht entgangen), hatte sie immernoch diese Probleme mit der körperlichen Nähe des eigentlich doch fast fremden Mannes. „Danke Jeffrey... ähm Dude“, stotterte sie auch augenblicklich und war froh, als nun Ian die Zuneigungsbekundungen des Wahrsagelehrers abbekam. Sobald dessen Arme sich von Alli gelöst hatten, trat auch wieder das glückliche Strahlen auf ihr Gesicht und sie musste sogar laut lachen, als Dude sich ihren kleinen Sohn schnappte und mit ihm wie wild durch das Zimmer tanzte. Sie hatte ja mit vielem gerechnet, aber nicht mit dieser ausgelassenen Freude des Kollegen, den es doch eigentlich kaum betraf und der sich dennoch einfach selbstlos für die junge Familie freute. Es war das erste Mal, dass Allison den Mann von sich aus am liebsten spontan umarmt hätte...

Aber sie kam gar nicht dazu, den Gedanken weiter auszuführen, denn da wurde sie auch schon von ihrem Bruder herzlich umarmt und dann wie wild herum gewirbelt, so dass sie im ersten Moment gar nicht wusste wie ihr so wirklich geschah. Leicht hilfesuchend schaute sie Ian an, als dieser nun ebenfalls von John umarmt wurde, grinste dabei allerdings von einem Ohr zum anderen. Irgendwie konnte sie sich gerade bildlich vorstellen, wie ihr Brüderchen mit den Zwillingen hantieren würde, ihnen Grimassen schnitt, nur um ihr glucksendes Lachen zu hören... ach wie er vorher schon über die Ländereien und durchs Schloss rannte, überglücklich vor Freude, dass die Zwillinge überhaupt auf der Welt waren.

Als Ian jedoch auf Jonathans Frage wegen des Nachnamens antwortete runzelte Alli kurz verwirrt die Stirn. So intelligent sie auch sonst war, im Augenblick war sie etwas begriffsstutzig und wunderte sich, wieso sich die Wangen des Mannes rot färbten, den sie über alles liebte. Im Gegensatz zu ihr schienen alle anderen aber sofort begriffen zu haben um was es ging.
“Klar will ich das, wir sind doch eine Familieeeee, nicht wahr Onkel John?“, wandte sich der kleine Malfoy vom Arm des Dude hilfesuchend an den Wildhüter, der seinerseits sofort von Hochzeit sprach.
Noch immer etwas baff starrte Alli auf die Rumflasche in der Hand ihres Bruders und dann wieder zu Ian. Wollte er sie wirklich heiraten? Nach den paar Wochen? Wow... sie legten wirklich ein irrwitziges Tempo vor, vor allem wenn man bedachte, dass sie sich mit allem Zeit lassen wollten. Aber... es hatte sich eh alles so gänzlich anders entwickelt als sie gedacht hatten. Sie trug seine Kinder unter ihrem Herzen, sie wusste dass er der Mann war, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte, so kitschig sich das auch anhörte, aber sie war sich einfach sicher. Das war ihr schon vorher klar gewesen, ansonsten hätte sie wohl gar nicht gefragt, ob sie nun zusammen ziehen würden, aber sie hatte wirklich nicht geahnt, dass Ian an Hochzeit dachte.
Allison hatte längst die anderen im Raum anwesenden ausgeblendet und sah nur noch Ian. Da dieser nach wie vor Jonny anschaute, legte sie ihm eine Hand an die Wange und zwang ihn so sie anzusehen. „Möchtest du das wirklich?“, fragte sie ganz leise nach. Trotzdem war die stille Freude und die Hoffnung in ihrer Stimme zu hören und auch ihre Augen funkelten bereits entsprechend. „Warum?“, fragte sie schüchtern nach, sprach aber gleich weiter. „Ich kann mir nichts schöneres vorstellen deine Frau zu werden, aber... aber du darfst nicht denken, dass ich das nur wegen der Babys will“, sprach sie ihre Befürchtungen aus. Zwar beschleunigte die Schwangerschaft anscheinend alles, aber das war für sie wirklich kein Grund zu heiraten. Damals bei Jonny hatte sie seinen leiblichen Vater auch nicht geehelicht, weil es sich falsch angefühlt hatte, Kinder waren also wirklich keine Gründe für solch einen Schritt, nicht ihrer Meinung nach. Sie hoffte inständig, dass Ian das wusste und sie hoffte genauso, dass es ihm da wir ihr ging. Er sollte sich nicht verpflichtet fühlen, sondern wenn dann diesen Schritt tun, weil er sie liebte und sich genauso wie sie sicher war, dass sie beide füreinander bestimmt waren. Wobei... eigentlich zweifelte sie gar nicht daran, dass es eben so war. Sie wusste wie er empfand, er zeigte es immer wieder... sie gründeten eine Familie, bzw. nein, eigentlich waren sie ja schon eine, so wie sich das anhörte wollte er sogar Jonathan adoptieren... nur so würde der Kleine Ians Namen tragen können, wieso also nicht heiraten? Zubarew... Allison Zubarew.... Jonathan Zubarew.... Mr. und Mrs. Zubarew... das klang vollkommen ungewohnt, aber unwillkürlich strahlte die junge Frau, schlang beide Arme um ihren Mann, schmiegte sich weich an ihn und küsste ihn liebevoll. „Ich sehe es genau wie du, dass jeder sofort sehen sollte, dass wir zusammen gehören...“, flüsterte sie und hatte noch immer vergessen, dass außer ihm und ihr noch andere in dem Raum waren.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 06.10.2008 13:19    

Ian hörte nur mit halbem Ohr zu, als Allison und John über irgendwelche Hunde sprachen, die der Waldhüter geschenkt bekommen hatte. Tiere waren für ihn noch immer ein Thema, das mit äußerster Vorsicht zu genießen war. Zwar hatte sich seine Phobie mittlerweile ein klein wenig abgemildert, doch vollständig überwunden hatte er sie noch lange nicht. Vielleicht würde er das auch nie, doch mittlerweile hatte Ian gelernt, gewisse Tiere zu akzeptieren. Darunter fielen in erster Linie Draco und Nayeli und vielleicht würde er sich irgendwann auch mit Johns Hunden anfreunden, aber im Moment war der Runenlehrer einfach froh, dass John die Tiere nicht mitgebracht hatte.
Über die Anwesenheit der Hausmeisterin hätte er sich hingegen ehrlich gefreut. Er mochte die rothaarige Irin, die für ihn irgendwie typisch Hogwarts war. Ian hatte keine Ahnung, ob dieses Schloss immer von solchen Individuen bevölkert wurde, doch nach den eineinhalb Monaten, die er jetzt bereits hier war, gehörten Leute wie John, Rose, Dude oder Tonks für ihn einfach zum Inventar. Menschen, die einfach sie selbst waren ohne sich darum zu scheren, was andere über sie denken mochten, hatten es ihm ziemlich angetan.

Das die Nachricht von Allisons Schwangerschaft wie eine Bombe einschlagen dürfte, war Ian allerdings von vornherein irgendwie klar gewesen. Dass sie dann jedoch eine solche Welle der Begeisterung lostraten, überrumpelte selbst den Halbrussen.
War Ian bei der herzlichen Umarmung des Duden noch ein wenig verdutzt, konnte er sich kurz darauf ein Lachen kaum noch verkneifen, als ihn auch noch John freudestrahlend in seine Arme schloss. Es tat gut zu wissen, dass es Leute gab, die sich ehrlich für einen freuten, obwohl man noch nicht allzu lange miteinander bekannt war. Aber mit John hatte er sich ja ohnehin von Anfang an sehr gut verstanden und auch, wenn die erste Begegnung mit Dude am See ein wenig ungewöhnlich gewesen war, war der Wahrsagenlehrer doch aufgrund seiner Angst vor Hasen und seiner ganzen restlichen Art Ian sehr sympathisch.
Er konnte gar nicht anders, als in einem Fort zu grinsen. Im Gegensatz zu Allison nahm er die Umarmungen relativ gelassen, auch wenn er vor einigen Monaten noch den kühlen Russen gegeben hatte. Hier in Hogwarts war er wohl sehr schnell aufgetaut. Einer der Gründe, weswegen Ian sich so sicher war, dass er genau hierher gehörte. Schon lange hatte er sich an einem Ort nicht mehr so wohl gefühlt, auch wenn er Durmstrang immer sehr gemocht und geschätzt hatte. Aber vielleicht wurde es langsam mal an der Zeit, dass er seiner britischen Seite wieder mehr Beachtung schenkte.

Als John jedoch laut vernehmlich das Wort ‚Hochzeit’ ausposaunte, konnte der Dunkelhaarige nicht anders, als leicht verlegen irgendwo hinzustarren, bloß nicht in Richtung Allison. Er hatte keine Ahnung, wie sie reagieren würde und mittlerweile war er sich auch gar nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee gewesen war, hier und jetzt davon anzufangen.
Das war einer jener Augenblicke, indem man sich wünschte, dass sich am liebsten der Boden auftun sollte, um einen zu verschlucken. Nur leider passierte so etwas in den seltensten Fällen, weswegen Ian geradezu spürte, wie sich seine Gesichtsfarbe weiter in Richtung Rot abwandelte.
Unsicherheit spiegelte sich in seinen blauen Augen, als Allison ihn praktisch dazu zwang, sie anzusehen. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Jedes Wort schien ihm das Falsche zu sein und doch glomm ein kleiner Funke der Hoffnung auf, als Allison zu sprechen begann. War es vielleicht möglich, dass sein unverhoffter Themenwechsel ein positives Ende nehmen konnte?
„Natürlich möchte ich das“, erklärte er leise, aber leidenschaftlich. Unverwandt blickte er seiner Freundin in die braunen Rehaugen, während er die anderen drei Anwesenden ebenfalls fast vergessen hatte. Selbst John mit seiner Rumflasche drang im Augenblick nicht in seine Gedanken durch, denn im Moment gab es nur ihn und Allison und die unausgesprochene Frage zwischen ihnen.
Sanft nahm Ian das Gesicht seiner Freundin in die Hände und küsste sie leicht auf die Stirn. Wie sehr er diese Frau liebte...
„Weil ich dich liebe, das ist der Grund. Ich liebe dich. Und ich liebe Jonathan. Und das in einem Maß, das ich nicht einmal zu hoffen gewagt hätte. Vielleicht beschleunigen die Babys unsere ganze Beziehung ein wenig, doch das ändert nichts an der Tatsache, dass du die Frau bist, die ich an meiner Seite haben möchte. Für den Rest meines Lebens. Bisher habe ich einfach nur so dahingelebt. Mir war nicht einmal wirklich bewusst, dass mir etwas fehlen könnte, bis ich dich traf. Ich möchte dich nicht heiraten, weil ich es als meine Pflicht ansehe, sondern weil ich immer für dich da sein will und für die Kinder. Weil ich spüre, dass ich hier hingehöre und weil ich dich nie mehr verlieren möchte.“
Jedes einzelne Wort drückte seine Gefühle für Allison aus. Sanft strich Ian mit dem Daumen über ihre Wange. Dieser Tag war einfach... unbeschreiblich einzigartig. Am Morgen erfuhr er, dass er Vater werden würde, am Nachmittag besaß er dann auf einmal einen fünfjährigen Sohn und am Abend war er verlobt. Er konnte sich das verdutzte Gesicht seiner Mutter schon lebhaft vorstellen. Aber genau das war es, was er wollte.
„Willst du meine Frau werden?“, fragte er leise in den Raum hinein ohne Allison aus der Umarmung zu entlassen, als sie sich an ihn geschmiegt hatte. Im Prinzip eine überflüssige Frage, denn die Antwort hatten sie sich beide bereits selbst durch ihr Verhalten gegeben. Was immer die Zukunft für sie beide bereithalten würde, sie würden es zusammen durchstehen. Aus einem ganz einfachen Grund: Weil sie sich liebten.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 06.10.2008 20:04    

John grinste erneut. Er wusste natürlich, dass seine Schwester ebenso begeistert von der Tierwelt war, wie er selbst auch. Da wunderte es ihn natürlich nicht, dass sie neugierig auf seinen neuen Freund war. "Aye. Komm doch nach dem Frühstück vorbei? Wenn du Glück hast bin ich dann sogar schon wach." gab er mit einem Zwinkern zurück. "Rose hab ich seit heute mittag nicht mehr gesehen. Ich vermute mal, dass sie sich einen gemütlichen Abend vor ihrem Kamin macht." Ein wenig verträumt strich John sich über seinen Bart und stellte sich vor, wie Rose wohl gerade vor ihrem Kamin saß und in die Flammen starrte.
"Die Welpen waren auch ganz aus dem Häuschen, als Jonny mit ihnen gespielt hat." gab John mit einem Grinsen zurück, als er daran dachte, wie der Kleine sich mit den Welpen ins Getümmel gestürzt hatte. "Kommt ganz nach dir." fügte er mit einem erneuten Zwinkern hinzu.

Nachdem allerdings die Bombe geplatzt war und John mit seinem Kommentar anscheinend für leichte Verwirrung gesorgt hatte, schienen Ian und Allison die Welt um sich herum vollkommen zu vergessen. Ganz im Gegenteil zu seinem Neffen, der sich hilfesuchend an ihn wandte.
Noch immer von einem Ohr bis zum anderen strahlend nahm der dem Dude den Kleinen ab und hatte ihr kurzerhand mit einem Arm hochgehoben.
"Aye. Wir sind eine Familie." erklärte er strahlend und beobachtete dabei seine Schwester und Ian, die gerade nur noch Augen füreinander hatten, was allerdings aufgrund der aktuellen Situation auch kein Wunder war.
Als Ian Allison schließlich die Frage aller Fragen stellte, wirbelte John seinen Neffen wild durch die Luft. Jonny konnte mit dieser Reaktion allerdings nicht allzu viel anfangen. Wie auch? Der Kleine hatte die Frage Ians mit Sicherheit gar nicht richtig verstehen können. Weshalb John den Kleinen kurz darauf auch wieder absetzte und sich zu ihm hinhockte, um ihm das Ganze auf seine Art zu erklären. "Allison und Ian werden jetzt ganz offiziell eine Familie mit einer riiiiiesigen Party. Die beiden werden nämlich heiraten, weißt du?" Jonny schien kurz zu überlegen, bevor er den Kopf schief legte. "Eine Party? Gibts da auch Geschenke?"
John lachte. "Ja, Geschenke gibts auch und wenn du dich anständig benimmst, kriegst du was ganz Besonderes." erklärte er dem kleinen mit einem Zwinkern. "Aye, Matrose?"

tbc: Büro der Hausmeisterin

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 06.10.2008 23:22    

„Hey nichts lieber als das“, sagte sie begeistert, „ich wette Jonny freut sich auch dich zu besuchen. Und die zwei“, sie zeigte mit dem Daumen über ihre Schulter und meinte den Drachen und den Hund, die beide aneinander gekuschelt in einer Ecke lagen, „sind ja immer schon lange vor uns bei dir, wenn es heisst wir besuchen dich. Wow irischer Wolfshund, das wird an ganz schönes Kaliber“, schon ihr gemeinsamer Vater hatte einen Faible für Tiere und magische Wesen gehabt, was Allison von ihm anscheinend in die Wiege gelegt bekommen hatte. Aber nicht nur sie, denn ihr Bruder nannte die gleiche Eigenschaft sein eigen und auch ihr kleiner Sohn war von diesem Virus besessen. „Vielleicht kommt er ja auch auf seinen Onkel?“, sie zwinkerte ihm fröhlich zu. Sie freute sich, dass er bei ihr war, wir immer eigentlich, und genoss die gemeinsame Zeit. Wenn sie bedachte wie einsam sie vor ein paar Monaten noch gewesen war und wie grundlegend sich jetzt ihr Leben verändert hatte... Ob es doch so etwas wie das große Schicksal gab? Hatte es so sein sollen? Sie hatte immer den Drang gehabt wieder in ihre alte Heimat zurück zu kehren, zumindest in dessen Nähe... sie hatte immer gewusst, dass sie dort ihr zu Hause finden würde und hatte all die Jahre gezögert, weil ihr doch der Mut gefehlt hatte. Und nun war sie hier, hatte ihren Bruder gefunden, dazu auch noch Ian, den Mann, den sie über alles liebte... wer wusste schon, ob es nicht eben genau deswegen jetzt erst zu ihrer Heimkehr gekommen war...

Nachdem als es zu dem Thema Hochzeit gekommen war, hatte Allison wirklich ihr komplettes Umfeld ausgeblendet. Wenn man sie jetzt gefragt hätte, hätte sie nicht einmal mehr sagen können, an welchem Ort sie sich genau befand. All ihre Sinne waren einzig auf Ian gerichtet, in dessen Armen sie sich so sicher und geborgen fühlte. Trotzdem blieb auch die gewisse Anspannung, wie ernst es Ian wirklich war... im Prinzip kannte sie ja eigentlich seine Antwort, trotzdem war sie unsicher... sie brauchte diese Rückversicherung und er tat anscheinend nichts lieber als das. Es schauderte sie vor lauter Glück, als er sie so zärtlich hielt und küsste. Jedes seiner Worte zeugte von der Liebe die er empfand und die sie selber mit der gleichen Intensität erwiderte.
Allison wollte etwas erwidern, aber sie wurde so von ihren Gefühlen so überrollt, dass sie nicht ein Wort hervor brachte. Ihr Hals war wie zugeschnürt und ihre Augen schimmerten verdächtig, strahlten gleichzeitig allerdings vor lauter Glückseligkeit. Instinktiv schmiegte sie sich noch ein bisschen enger an Ian, verschmolz ihren Blick mit seinem und jede Faser ihres Körpers zeugte von der Fülle der Emotionen, die sie für ihn empfand.

Seine Frage, nein nicht seine sondern die Frage aller Fragen, war eigentlich wirklich nicht mehr nötig, denn sie hatten sich eigentlich schon gesagt, was sie wollten und doch bedeutete sie im Moment für Alli alles. Spontan rollten ihr Tränen über die Wangen. Tränen des Glücks und der Rührung. Sie hatte nie geglaubt jemals so etwas erleben zu dürfen, hatte aber auch alle Sehnsüchte in dieser Richtung tief in sich vergraben. In ganz besonders einsamen Stunden hatte sie vielleicht manchmal vor sich hin geträumt, aber niemals hatte sie geahnt, wie solch ein Augenblick wirklich war. Man konnte es nicht beschreiben oder gar verstehen, wenn man es nicht selber erlebt und empfunden hatte.
Die junge musste ein paar Mal schlucken, ehe sie überhaupt in der Lage war zu sprechen, nickte zunächst und als sie endlich ihre Stimme wieder unter Kontrolle hatte, waren ihre Worte nur leise.
„Ja, ich wünsche mir nichts mehr als deine Frau zu werden“, der Schluss war schon fast ein Schluchzen, als sie ihn zu sich herab zog und ihn innig küsste.
Egal was kommen würde, sie wusste dass sie gemeinsam alles bestehen würden, als Mann und Frau... eine Familie.

Es war Jonathan, der das junge Paar wieder in das Hier und Jetzt holte, denn seinen lauten Jubelschrei nach der Erklärung seines Onkels (und natürlich der Aussicht auf ein Geschenk) konnte man gar nicht ignorieren. „Aye aye Captain“, salutierte er erst brav und ganz zackig, sofern das in seinem Alter möglich war, und stürmte dann auf seine Eltern zu, umfasste einfach von jedem ein Bein und knuddelte sie.
Nur langsam löste sich Allison von ihrem zukünftigen Mann und wirkte vollkommen (aber auf positive Art) Mitgenommen, schaute zu wie ihr Sohn Ian die Ärmchen entgegen reckte, damit dieser ihn in die Arme nahm.
Erst jetzt strahlte Allison Dude, aber vor allem auch John an. „Hattest du nicht eben was von feiern gesagt?“, fragte sie lachend, gab Ian und Jonny noch einen Kuss auf die Wange, ehe sie ihrem Bruder vor Glück überschäumend, aber noch immer Tränen vergießend um den Hals fiel.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 08.10.2008 08:37    

Samstag, 22. Oktober 2011


Es war noch relativ früh am Samstagmorgen, als Ian langsam erwachte. Den Schlaf noch nicht ganz abgeschüttelt, versuchte der Runenlehrer einen Blick aus dem nahe gelegenen Fenster zu erhaschen, sah jedoch nichts anderes als Eisblumen und eine leicht beschlagene Scheibe. Allem Anschein nach war es in der Nacht eiskalt geworden, was den Halbrussen irgendwie gutgelaunt stimmte. Kälte war ihm immerhin lieber als übermäßige Wärme, aber wahrscheinlich änderte sich das Wetter im Laufe des Tages ohnehin wieder. Wie die letzten Wochen auch schon.
Kurz blickte Ian zu seiner noch immer schlafenden Freundin hinüber. Nein, mittlerweile musste er sie ja seine Verlobte nennen. Ein liebevolles Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er – wie sooft in den letzten Tagen – an jenen schicksalhaften Mittwochabend zurückdachte, an dem er Allison die Frage der Fragen gestellt hatte und was sie darauf geantwortet hatte. Seit diesem Abend konnte nichts seine Hochstimmung drücken, weswegen Ian ständig darauf achten musste, dass er nicht mit einem völlig verklärten Lächeln durch die Gänge Hogwarts’ schritt.
Mochten die Zeiten gerade auch noch so unsicher und gefährlich sein, er war so glücklich wie noch nie zuvor in seinem Leben. Und daran hatte auch die Lehrerkonferenz nichts ändern können, die am Freitagabend einberufen worden war. Es war ja zu erwarten gewesen, dass die Sicherheitsvorkehrungen für den heute anstehenden Hogsmeadbesuch noch zusätzlich verschärft wurden. Dass nun auch ein Apparierbann über das kleine Zaubererdorf in der Nähe der Schule lag, war Ian ganz recht so. Das hatte zwar die Bewohner von Hogsmead nicht unbedingt erfreut, aber auch sie hatten dafür eine Notwendigkeit gesehen.
Was Ian jedoch nach wie vor ein wenig erheiterte, war die Reaktion der Schulleiterin, als Allison und er ihr davon erzählt hatten, dass sie Eltern werden würden, zusammenziehen und heiraten wollten. Ihm war ja klar gewesen, dass Minerva McGonagall nicht gerade begeistert sein würde, aber viel dagegen sagen hatte sie auch nicht können. Was passiert war, war nun einmal passiert und jede andere Entscheidung lag einzig und allein im Ermessen der zukünftigen Eltern. Dass sie diese Entwicklung jedoch nicht an die große Glocke hängen sollten, wie die Schulleiterin gesagt hatte, verstand sich allerdings von selbst.

Sanft strich Ian seiner Verlobten eine ihrer schönen dunklen Haarlocken aus der Stirn und betrachtete ihr schlafendes Gesicht. Kaum zu glauben, dass in ihrem Bauch zwei neue Leben heranwuchsen. Ihre gemeinsamen Kinder. Manchmal konnte Ian sein Glück kaum fassen. Es war ein Gefühl, als würde er auf Watte gehen. Nichts erschien mehr allzu dramatisch oder von großer Bedeutung zu sein. Jetzt verstand er, wenn jemand sagte, er würde vor Glück platzen.
Leicht küsste er Allison auf die Stirn, um seiner überschwänglichen Freude ein wenig Luft zu verschaffen. Im Augenblick sah er noch keine Notwendigkeit das Bett zu verlassen. Diesen Moment der Ruhe und des Friedens gönnte er sich jetzt, bevor es daran gehen würde, die restlichen Vorbereitungen für Hogsmead zu treffen. Er war bereits neugierig, wie es in dem Dorf aussah, das er bisher nur vom Hörensagen kannte. Allerdings würde er wohl kaum viel Zeit haben sich eingehend umzusehen, immerhin stand es für ihn an erster Stelle ein wachsames Auge auf die Schüler zu haben.
Aber darüber wollte er jetzt noch nicht nachdenken. Lieber noch ein wenig das angewärmte Bett und die Nähe von Allison genießen, das war es, was er gerade einfach nur wollte.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 08.10.2008 10:44    

Ians leichten Kuss durchaus im Schlaf spürend, seufzte Allison ganz leise und schmiegte sich instinktiv näher an seinen Körper an, kuschelte sich im angenehm warmen Bett neben ihn, erwachte aber noch nicht. Wie jede Nacht seit Mittwoch, wo ihr Freund sie gefragt hatte, ob sie seine Frau werden sollte, träumte sie die schönsten Szenarien von Hochzeiten. Dabei war sie nie ein sonderlich ‚durch die rosa Brille‘ guckender Mensch gewesen, aber wie auch, es gab ja nie einen Anlass dazu. Vielleicht verstärkte sich bei ihr dieser Umstand zusätzlich durch die Schwangerschaft. In wissenschaftlichen Abhandlungen wurde oftmals erläutert, wie seltsam sich werdende Mütter benahmen: Angefangen dabei, dass sie natürlich den Drang hatten ein Nest zu bauen bis dahin, dass sie auf einmal alles kleine einfach nur süß fanden, selber absolut verniedlichten.
Das spiegelte sich nun auch in ihren Träumen wieder, die von der bevorstehenden Hochzeit handelten und wohl so ziemlich jedes Klischee bediente, was man sich nur denken konnte.

Am Mittwoch Abend waren sie doch sehr spät ins Bett gekommen, denn natürlich hatte John und auch der Dude es sich nehmen lassen, ausgiebig auf die Schwangerschaft und die zukünftige Ehe anzustoßen. Allison und Ian hatten sich aber auch nicht drängen lassen müssen, denn das alles war ein guter Grund gewesen um ausgiebig zu feiern. Die werdende Mutter selber war dabei ziemlich froh, dass sie keinen Alkohol zu trinken brauchte, denn sie hatte noch immer gut in Erinnerung wie es ihr ergangen war, nachdem sie von John erfahren hatte, dass er ihr Bruder war und sie beide zusammen einigen Rum vertilgt hatten. Ihm hatte das natürlich wenig ausgemacht, sie hatte am nächsten Morgen deutlich darum gebetet, einfach nur sterben zu dürfen.
Dafür hatte, sehr zur Freude des Wildhüters, Ian ordentlich mit gebechert, war aber am nächsten Morgen so fit als sei nichts gewesen. Allison war unsagbar glücklich, dass sich ihr zukünftiger Mann und ihr Bruder so blendend verstanden... sie waren eine Familie.

Die Nachricht was ihre Schwangerschaft und die bevorstehende Ehe mit Ian anbelangte, hatte die Schulleiterin wohl ziemlich unvorbereitet getroffen. Aber wie sollte es so sein, wer rechnete denn mit sowas. Für sie selber waren diese Entwicklungen ja überraschend gewesen, da konnten Außenstehende es wohl kaum ahnen. Außer dem Dude vielleicht, der sich so unsagbar für die jungen Leute gefreut hatte, dass Allison ihn am Mittwoch Abend zum Abschied herzlich umarmt hatte. Die Freude von Minerva schien sich offensichtlich in Grenzen zu halten, wer konnte es ihr verübeln, wobei Parker sich gar nicht so sicher deswegen war. Ein paar Mal hatte sie den Eindruck gehabt, dass über das Gesicht der eisernen Lady so etwas wie Rührung gehuscht war, immer nur für Sekundenbruchteile zu sehen, als hätte sie Schwierigkeiten die strenge Maske aufrecht zu erhalten. Allison und Ian hatten ihr versichert, dass sie alles daran setzen würden, dass die Geburt der Zwillinge und eben auch die Schwangerschaft selber weder den Unterricht noch die im nächsten Jahr statt findenden Prüfungen stören würden. Selbst wenn die Babys da waren, war es ihnen möglich, normal ihren Aufgaben nach zu gehen. Zwar würde alles genau organisiert werden müssen, man musste sich untereinander absprechen, aber es war möglich. Wenn alle Stricke reißen würden, müssten sie ein Kindermädchen besorgen, wobei das für Alli selber nur als Notlösung in Betracht gezogen werden konnte.

Erstaunlicher Weise hatte sie noch kein Schüler auf ihre Schwangerschaft angesprochen und sie hatte auch kein entsprechendes Getuschel vernommen, dabei war sie sich eigentlich sicher gewesen, dass alleine durch Jonathans überschäumende Freude, die ihn seit den überraschenden Nachrichten, erfasst hatte, schon bald das ganze Schloss bescheid wüsste. Es war einfach sein Naturell alles und jedem mitzuteilen, was ihn gerade beschäftigte, ob die Leute es nun hören wollten oder nicht. Auch die Kollegen hatten noch nichts verlauten lassen, aber die junge Lehrerin war sich im Klaren, dass es nur noch eine Frage der Zeit sein könnte, bis das der Fall war.
Spätestens wenn in der nächsten Woche der Umzug von Ian in ihre Gemächer statt finden würde, wüssten einige Bescheid.

Donnerstags war außerdem ein weiterer Brief von Laura Grey angekommen. Deren arme Eule hatte wirklich zerzaust ausgesehen, was aber kein Wunder war nach dem furchtbaren Gewitter samt orkanartigem Sturm, durch den sie geflogen sein musste. In ihrem Antwortschreiben hatte sie Emily und ihre Mutter für den Samstagnachmittag nach Hogwarts eingeladen. Jonny war schon wieder ganz aus dem Häuschen seine Schwester dann endlich wieder zu treffen und hatte schon einiges beschlossen, was er ihr zeigen wollte, schließlich war Hogwarts ja ein einziges Abenteuer wie er fand.

Jetzt aber lag Allison nach wie vor dicht neben Ian geschmiegt und ihr Körper begann sich zu regen, ein sicheres Zeichen dafür, dass sie langsam wach wurde. Ihre Hand wurschtelte sich verschlafen unter Decke zu Ians nacktem Bauch, legte sich sanft auf diesen und streichelte ihn zart, legte ein Bein über seine und öffnete verschlafen ihre rehbraunen Augen. „Guten Morgen“, nuschelte sie mit noch sehr verschlafener Stimme und gab ihm einen Kuss auf die Schulter, weil diese gerade am nächsten zu ihren Lippen war. „Du bist ja schon wach.... gut geschlafen?“, es war eigentlich unmöglich, aber sie kuschelte sich noch enger an ihn, als wolle sie in ihn hinein kriechen und genoss die friedliche Ruhe, die von ihm ausging.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 11.10.2008 09:04    

Langsam und beständig malte Ian kleine, sanfte Kreise auf dem Rücken seiner Freundin, die sich langsam aber sicher zu regen begann. Am liebsten wäre es dem Runenlehrer gewesen, wenn sie beide einfach und für immer hier nebeneinander hätten liegen und die Gegenwart des jeweils anderen hätten genießen können. Solche Wunschträume äußerte er in Gedanken in letzter Zeit sehr häufig, wie er mittlerweile festgestellt hatte. Mit Sicherheit war Allison also nicht die Einzige, die auf der berühmt-berüchtigten Wolke Sieben schwebte und alles ein wenig verklärt sah. Das erging ihm durchaus genauso, aber die Reaktionen von ihnen beiden erschienen ihm in seinen Augen relativ normal. Beim Barte Merlins, sie würden heiraten, sie würden bald drei Kinder haben... es gab so viele gute Gründe, warum sie derzeit eine rosarote Brille trugen und Ian trug sie recht gerne, zumindest wenn sie unter sich waren. Dennoch versuchte er durch seine Liebe zu Allison seine Tätigkeit als Lehrer nicht zu locker zu nehmen. Das wäre ja auch noch schöner, wenn er wegen der Liebe plötzlich zum zahmen, kleinen Schoßhündchen der Schüler mutieren würde. Zwar nahm Ian seinen Unterricht auch so schon relativ gelassen, doch ein Verzicht auf Hausaufgaben wäre ihm deswegen niemals in den Sinn gekommen.
Doch noch wollte er jeglichen Gedanken an Schule, den Hogsmead-Besuch, den Besuch bei seinen Eltern oder den Besuch von Jonnys Halbschwester aussperren.
Früher war ihm gar nicht bewusst gewesen, wie verführerisch ein warmes Bett und eine schöne Frau neben sich sein konnten. Ja, ohne Zweifel hatte er sich in den zwei Monaten, seitdem er hier in Hogwarts war, verändert. Und das durchaus zum Positiven, wie er immer wieder gerne feststellte. Es war ganz ohne Zweifel richtig gewesen, sich als Begleitperson für den Schüleraustausch zur Verfügung zu stellen, denn ansonsten wäre ihm wohl das Beste in seinem bisherigen Leben entgangen.

Mittlerweile regte sich seine Verlobte immer mehr und schmiegte sich noch enger an ihn, was Ian zum Anlass nahm, um seine Hand in Allisons braunen Locken zu vergraben und ihr einen weiteren Kuss auf die Stirn zu hauchen. Konnte ein Morgen eigentlich noch schöner beginnen?
„Gute Morgen“, sagte er mit vom Schlaf noch leicht rauer Stimme und lächelte leicht, was seine sonst so kühlen Augen wie ein Stück Himmel strahlen ließ, auch wenn dieser draußen gerade noch dunkel war. Mit Sicherheit würde es noch einige Stunden dauern, bis es wirklich hell geworden war. Zumindest, wenn es nicht wieder regnete, was er allerdings nicht hoffte. Bei Regen würde der Hogsmeadausflug ein mittelschweres Desaster für die Schüler werden und wohl auch für die Lehrer und Auroren, die zum Schutz der Kinder da sein würden. Auch wenn schlechtes Wetter irgendeinem unerwarteten Zwischenfall immer noch vorzuziehen war.
„Ja, ich habe gut geschlafen. Ich brauche nie besonders viel Schlaf. Muss an dem stressigen Beruf liegen.“
Ein kurzes, noch ein wenig verschlafenes Grinsen huschte über das Gesicht des Halbrussen, als er daran dachte, dass ihr gemeinsames Leben in ein paar Monate noch um ein Vielfaches stressiger werden würde. Aber genau das hatte er immer gewollt, da nahm er etwas Stress gerne in Kauf. Im Gegenteil. Es gab keinen schöneren Stress, als durch die eigenen Kinder verursacht. Fragte sich nur, ob Ian das in einem Jahr noch genauso sah, wenn das tägliche Windelnwechseln in vollem Gange sein würde.
„Habe ich dich geweckt?“, fragte er nach, während er nach wie vor ohne Unterlass Kreise auf dem Rücken seiner Freundin malte. Und ein Gutes hatte die unerwartete Schwangerschaft von Allison außerdem noch. Mit dem Frühsport nahm sie es seitdem nicht mehr ganz so genau, was Ian auch ganz recht so war, nachdem sein erster Joggingversuch nach langer Abstinenz in enormem Seitenstechen, einer halben Herzattacke und der Begegnung mit dem Dude geendet hatte. Außerdem hatten sie so frühmorgens mehr Zeit, um gemeinsam im Bett zu bleiben. Zumindest bis Jonathan, Draco oder Nayeli kam, um die Erwachsenen aus dem Bett zu schmeißen. Aber mit den Dreien war um diese Uhrzeit wirklich noch nicht zu rechnen, zumindest hofft Ian das einfach mal. Bei Kindern wusste man ja nie, wie er mittlerweile festgestellt hatte.
In seiner Rolle als Jonnys Vater hatte er sich zumindest erstaunlich leicht eingefunden. Es machte Spaß mit dem Kleinen herumzubalgen, auch wenn er sich dabei öfters mal von Drache oder Hund überrumpelt fühlte, die ihn augenscheinlich mehr als ins Herz geschlossen hatten. Ständig musste er sich gegen einen von Beiden erwehren, wenn sie versuchten ihn abzuschlecken, aber selbst das nahm er inzwischen mit stoischer Gelassenheit hin. Es war eben doch alles eine Frage der Gewöhnung.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 11.10.2008 14:30    

Allison seufzte wohlig während Ian ihr liebevoll den Rücken streichelte und fühlte sie im Augenblick einfach nur wohl. Genau wie er wünschte sie sich eigentlich nichts mehr, als einfach für immer hier mit ihm so liegen zu können, seine Nähe zu genießen und die unfreundliche, kalte Welt einfach außen vor zu lassen. Es war schon beinahe unanständig, wie glücklich sie beide derzeit waren, wo ihr Umfeld da draußen durch die Rückkehr der Todesser in einem Chaos zu versinken drohte. Aber die junge Frau schaffte es einfach nicht ihre rosarote Brille abzusetzen, aber musste es denn sein? Musste man automatisch mit in Leid versinken, weil die Düsternis zurück kehrte? Oder konnte man nicht eben auch durch einfaches Glücklichsein dem ganzen auf eine Art trotzen?

Seit sie am Mittwoch von ihrer Schwangerschaft erfahren hatte und vermutlich ebenfalls durch die Gewissheit Ians Frau zu werden, strahlte sie von innen heraus, schien regelrecht zu leuchten. Dankbarerweise hatten sich auch die von Miss Mercier mitgegebenen Medikamente Alli in sofern geholfen, dass es ihr nicht mehr so elend ging. Zwar verspürte sie nach dem Aufstehen morgens nach wie vor eine leichte Übelkeit und zu ihrem Leidwesen konnte sie auch keinen Kaffee mehr trinken ohne dass sich ihr Magen zusammen zog, wo sie diesen doch immer liebevoll als ihr Lebenselixier betitelt hatte, aber es war alles lange nicht mehr so schlimm wie noch zuvor.
Und auch wenn Parker vor lauter Liebe, Glück und was alles so dazu gehörte platzen könnte, wirkte sich das genauso wenig auf ihre Arbeit aus wie bei Ian. Das eine hatte mit dem anderen für sie nichts zu tun und sie trennte streng Beruf und Privates. Vielleicht war dem einen oder anderen Schüler zwar aufgefallen, dass sie ein bisschen anders wirkte, aber das waren nur Äußerlichkeiten, denn alles andere war genauso wie zuvor. Allerdings war Allison ja eh eine eher freundliche Lehrerin, wenn auch in gewisser Hinsicht streng, aber es machte eben die Mischung aus beidem aus fand sie.

Am Donnerstag hatte sie jedoch einen Ausflug in ganz anderes Gefilde gewagt. Daniel Fagon hatte sie zu sich in den Krankenflügel rufen lassen, wodurch sie und Ian überhaupt erst erfahren hatten, was dem Zaubertranklehrer geschehen war. Sie mochte den schüchternen, jungen Mann, hatte im Lehrerzimmer schon einige sehr interessante Gespräche mit ihm geführt und die Tatsache, dass er mit ihrem zukünftigen Mann befreundet war tat ihr übriges. Daniel hatte sie gebeten seine Doppelstunde zu vertreten, da er selber durch seinen schweren Unfall natürlich nicht in der Lage dazu war und Alli hatte natürlich sofort zugesagt. Das Thema selber stellte dabei keinerlei Problem für sie dar, denn neben ihrer besonderen Fähigkeiten bei magischen Wesen war sie durchaus auch in anderen Bereichen gut ausgebildet, der Vorteil wenn man Bücher als seine Freunde ansah und Einsamkeit mit dem Aneignen neues Wissens kompensierte.
In Anbetracht der Tatsache was Fagon geschehen war, hatten allerdings weder Ian noch sie selber bisher erwähnt, was es bei ihnen selber derzeit für Neuigkeiten gab, nicht weil sie es ihm vorenthalten wollten, es war einfach in den Hintergrund gerückt.
Der Vertretungsunterricht war etwas vollkommen neues für sie gewesen, hatte ihr allerdings großen Spaß gemacht und so hatte sie mit großer Freude später Daniel berichten können, dass die beiden Unterrichtsstunden sehr gut verlaufen waren.

Allison bekam eine Gänsehaut, als Ian seine Hand in ihren Haaren vergrub und ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte. Es war immernoch unfassbar für sie wie sehr ihr Körper jedes Mal auf seine Berührungen reagierte und sie konnte von sich behaupten bereits süchtig danach zu sein. Sie hob etwas den Kopf und küsste ihn ihrerseits, ehe sie ihn angrinste. „Es wird in ein paar Monaten wohl eher so sein, dass du für jede Minute Schlaf dankbar sein wirst fürchte ich“, sie lachte leise und konnte sich schon vorstellen, wie Ian in dem großen Sessel sitzen würde, schlafend während auf seiner Brust eines seiner Kinder ruhte.
„Nein, du hast mich nicht geweckt und selbst wenn... bin ich dankbar, so habe ich die Möglichkeit mit dir noch etwas Ruhe zu genießen“, sie lächelte ihn an und gab ihm dann einen sanften Kuss. Wer wusste schon wie lange Jonathan noch schlafen würde, gemeinsame Momente waren einfach zu kostbar und Allison freute sich über jede Gelegenheit, mit Ian die Zweisamkeit genießen zu können, was sie eigentlich seit Mittwoch jeden Morgen bereits taten, denn sie hatte seit dem davon abgesehen, ihr morgendliches Joggen zu verfolgen. Nicht weil sie dachte, es wäre nicht gut für die Kinder... das war Blödsinn. Aber ihr war eben doch noch morgens etwas übel und zusammen mit Sport würde dies nur noch schlimmer werden. Daher ließ sie es erst einmal bleiben... ihr würde ja nicht auf ewig morgens schlecht sein, hoffte sie zumindest.
Statt dessen nutzte sie die Ruhe aus und ließ sich in ihren Gefühlen treiben, schmuste mit Ian und befand, dass das wohl die schönste Möglichkeit war einen neuen Tag zu beginnen.
Allison hatte gerade angefangen ihr Umfeld aus ihrem Bewusstsein zu verdrängen, weil ihre Sinne sich nur auf ihren Verlobten konzentriert waren, als sie glaubte ein leises Klopfen an der Türe zu hören.
„Hast du das gehört?“, fragte sie leise und hatte ein kleines bisschen Mühe sich von Ian zu lösen. Ein Bellen aus Jonathans Zimmer zeugte davon, dass da wirklich jemand geklopft hatte, denn Nayeli hatte es anscheinend ebenfalls gehört... zu ihrem Leidwesen, denn durch das Bellen würde ihr Sohn sicher wach und vorbei war es mit der Ruhe.
Grinsend verzog Allison ein bisschen gespielt gequält das Gesicht, gab Ian dann noch einen letzten Kuss und erhob sich seufzend aus dem Bett. „Ich geh mal nachsehen“
Schnell griff sie noch nach ihrem Morgenmantel, denn sie hatte lediglich ein eher knappes, seidenes Nachthemdchen an, was nur wenig von ihrem Körper bedeckte, und war noch dabei den Mantel zuzubinden, als sie die Tür öffnete.
„Oh... guten Morgen Daniel“, begrüßte sie ihren Kollegen freundlich, als sie erkannt hatte, wer dort bei ihr geklopft hatte, „komm doch rein“, forderte sie ihn auf, denn auf den Fluren zog es empfindlich und die behagliche Wärme in ihren Räumlichkeiten drängte sich bereits nach draußen. „Wie geht es dir?“

Mit einem Knall flog die Kinderzimmertür gegen die Wand und Jonny kam in Begleitung von Hund und Drache heraus gestürmt. Während die beiden Tiere auf den Zaubertranklehrer zurannten, wobei Draco eher etwas Abstand hielt im Gegensatz zu Nayeli, die ihn freudig ansprang, lief der Kleine direkten Weges zu Ian, lautes Indianergeheul anstimmend und sprang auf das große Bett, geradewegs auf den Bauch seines Stiefvaters. „Guten Morgäääääään Papaaaaaa“, sang er nahezu, umarmte den Mann herzlich und gab ihm einen feuchten Kuss auf die Wange.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 14.10.2008 13:58    

DANIEL && ALLISON && SOPHIE && IAN


Ein zufriedenes, glückliches Lächeln lag auf den Lippen des Runenlehrers, während er einfach nur seine Freundin im Arm hielt und nichts tat, außer sich an ihrer Gesellschaft zu erfreuen. Es war erstaunlich, wie sehr ihn Kleinigkeiten mittlerweile zufrieden stellen konnten. Niemals hätte er es für möglich gehalten, dass es ihn einmal erfreuen könnte, einfach nur im Bett zu liegen und die Decke anzustarren, während neben ihm eine Frau lag, die er über alles liebte und mit der er mittlerweile verlobt war.
Apropos, eigentlich hatte er ja noch einen kleinen Anschlag auf Allison vor, von dem sie natürlich noch nichts erfahren durfte. Sein Heiratsantrag war derart überraschend gekommen – sowohl für ihn als auch für Allison – dass er eine wichtige Sache komplett außer Acht gelassen hatte. Der Verlobungsring.
Bisher hatte er noch nicht die Zeit gefunden, um die Schule zu verlassen und in London auf die Suche nach einem passenden Stück zu gehen. Aber vielleicht brauchte er das auch gar nicht, denn wenn er sich recht entsann, befand sich im Besitz seiner Mutter ein Schmuckstück, das Ians Großmutter einst gehört hatte. Ein filigran gearbeiteter Saphirring. Zwar hatte Ian mehr mit dem Gedanken an einen Diamanten gespielt, aber man musste ja auch sehen, was das Budget so hergab. Außerdem war Allisons zweiter Vorname Saphira und passte ein Saphir da nicht viel besser dazu?
Egal, noch war ja ein wenig Zeit, um sich zu entscheiden, denn so wie es derzeit aussah, würde Ian die nächsten Tage ohnehin nicht nach London kommen. Heute stand Hogsmead und der Besuch von Laura und Emily Grey an, und morgen würden er und seine kleine Familie seine Eltern besuchen.

Leicht hob Ian den Kopf, als Allison überraschend fragte, ob er das auch gehört habe. Was meinte sie? Zwar hörte er nun, dass Jonathans Hündin angefangen hatte zu Bellen – was bedeutete, dass sein Ziehsohn wahrscheinlich auch gleich im Zimmer stand – doch ansonsten war nichts an seine Ohren gedrungen. Aber vielleicht lag das auch einfach nur daran, dass er in jenem Moment mit den Gedanken ganz woanders gewesen war und einfach nur noch hatte genießen wollen, anstatt sich auf seine Umwelt zu konzentrieren.
Ein unbestimmbares Brummeln zeugte von Ians Meinung über die unerwartete und ungewollte Störung, zumal Allison nun auch noch aufstand, um nachzusehen, wer da etwas von ihr wollte. Denn noch waren das hier offiziell ihre Räumlichkeiten, auch wenn er mittlerweile schon mit einem Bein hier eingezogen war. Seine eigenen Räumlichkeiten bestanden nur noch der Form halber, aber das würde sich im Laufe der nächsten Woche wohl auch ändern.
Mit gespitzten Ohren hatte Ian sich halb aufgerichtet und lauschte nun, was an der Tür so vor sich ging, denn um die Ecke sehen hatte er eindeutig noch nicht zu seinen Spezialitäten gemacht. Doch wirklich viel verstehen konnte der Halbrusse nicht, weswegen er schon mit dem Gedanken spielte, ebenfalls aufzustehen und den Besucher seiner Freundin näher ins Auge zu fassen. Man musste ja auch schließlich Bescheid wissen, denn welche Person kam schon um diese Uhrzeit zu den privaten Räumlichkeiten einer Lehrerin? Das erforderte höchste Wachsamkeit von Allisons Verlobtem.
Ian hatte schon halb ein Bein aus dem Bett geschwungen, als lautes Indianergeheul ihn kurzzeitig in seiner Bewegung innehalten ließ. Bevor er reagieren konnte, war Ian auch schon von dem kleinen Indianer überrannt worden und brauchte zunächst einige Augenblicke, um wieder zu Atem zu kommen, da Jonny geradewegs auf seinem Bauch gelandet war.
„Uff, Jonny! Ich bin doch kein Trampolin“, stöhnte der junge Lehrer halbherzig und konnte sich ein Grinsen doch nicht ganz verkneifen, zumal der Fünfjährige nun auch wieder nicht so schwer war. Höchst vergnügt begann Ian seinen neu gewonnenen Sohn durchzukitzeln, um sich frei zu bekommen. Die ganze Aktion verwandelte das elterliche Bett allerdings in einen unordentlichen Haufen aus Decken, Kissen und Laken. Nun ja, mittlerweile hatte sich Allison schon ein wenig an die Unordnung gewöhnt, die ihre beiden ‚Männer’ da tagtäglich veranstalteten, wenn sie miteinander herumtobten. Mit einem kleinen Zauber war das ganze schnell wieder in Ordnung gebracht. Also, nichts allzu dramatisches.
„Guten Morgen, Großer“, raunte Ian dem Jungen nun ins Ohr, bevor er ihm spielerisch durch die dunklen Locken fuhr. Morgendliches Herumtollen hatte früher sonst auch nicht zu Ians Vorlieben gehört, doch mit Jonathan war so etwas an der Tagesordnung und stören tat er sich mittlerweile auch nicht mehr daran. Auch wenn es für Ian nach wie vor unbegreiflich war, wie man so kurz nach dem Aufwachen schon so agil und munter sein konnte... Kinder eben.

Ein wenig außer Atem vom Herumalbern mit Jonathan, glaubte Ian mittlerweile sogar drei verschiedene Stimmen zu hören. Allisons Stimme hätte er inzwischen wohl auch unter Tausenden wieder erkannte, doch wer waren die anderen beiden? Zwei Besucher um diese Uhrzeit? Herrje, hoffentlich war nicht wieder irgendetwas passiert.
Immerhin besaß der Halbrusse noch soviel Geistesgegenwart, um sich ein T-Shirt überzuziehen. Noch zu gut erinnerte er sich an den Morgen, an dem er Allison ganz zu Beginn ihrer so jungen Beziehung halb nackt die Tür geöffnet hatte. Das wollte er sich diesmal gegenüber den unbekannten Besuchern ersparen. Dennoch trug er nur noch lediglich eine Unterhose, als er mit Jonny auf den Schultern in den Wohnraum kam und dabei wirklich ein wenig wie der Vater des Jungen aussah, wie er da mit unordentlichen dunklen Haaren dastand und sich zwei seiner Kollegen gegenüber fand.
„Daniel. Sophie. Guten Morgen.“
Ein wenig verdutzt schaute Ian schon drein, als er die Beiden sah, schließlich war ihr Erscheinen nicht unbedingt geplant gewesen. Aber wo sie halt schon mal da waren, wäre es wohl mehr als unhöfflich gewesen, sie wieder hinauszuschmeißen. Zumal er Daniel seit einiger Zeit zu seinen Freunden zählte. Außerdem war er mehr als froh zu sehen, dass der Zaubertränkelehrer nach seinem langen Aufenthalt im Krankenflügel wieder halbwegs fit zu sein schien.
Kurz nahm Ian sich die Zeit, um Jonny von seinen Schultern herunterzulassen, denn mittlerweile schien der Kleine ganz erpicht darauf zu sein, die beiden Neuankömmlinge auf ebenso stürmische Art und Weise zu begrüßen, wie Drache und Hund es mit Sicherheit bereits getan hatten. Stellte sich jetzt also nur noch eine Frage. Wieso waren die beiden hier?

Daniel Fagon
Zaubertränke
erstellt am 16.10.2008 17:01    

» Sonstige Orte | Krankenflügel

Der kühle Zugwind in dem Flur ließ Daniel in seinem doch etwas dünnen Hemd leicht schaudern, doch immerhin verzog sich durch die Kälte nun auch der letzte Rest von Müdigkeit, sodass er nun hellwach war. Ein Seitenblick zu dem großen Fenster gegenüber Allisons Tür zeigte, dass es draußen wohl noch um einiges kälter war, waren die durchsichtigen Scheiben doch im Moment von einem filigranen Netz von Eisblumen überzogen, die aber wohl schon bald geschmolzen sein würden. Am noch recht dunklen Himmel war ausser einigen, allmählich verblassenden Sternen nichts zu sehen. Neumond, erinnerte Daniel sich. Gut für Vincent und Remus...oh nein, ich hab immer noch nicht mit Remus gesprochen! Verärgert über sich selbst dachte er daran, wie er Vincent vor drei Tagen – war es wirklich schon so lange her? Im Krankenflügel war ihm recht schnell sein Zeitgefühl abhanden gekommen, sodass er einen Moment inne hielt und kurz nachrechnete. Ja, drei Tage. - versprochen hatte, mit Remus, dem einzigen anderen Menschen hier im Schloss, der Vincents Schicksal wohl so wirklich nachvollziehen konnte, zu sprechen. Und dieses Gespräch war nicht das einzige, was er noch erledigen musste, denn immer noch wollte ihm der so sonderbare Patronus von Mittwoch Morgen nicht aus dem Kopf gehen, er wollte unbedingt bald in der Bibliothek mehr über Patroni – ein Thema, mit dem er sich nie wirklich ausführlich beschäftigt hatte – in Erfahrung bringen. Und natürlich der Animagusunterricht mit Jennifer und die Reise nach Paris mit Caitlin nicht zu vergessen!

Beim Gedanken an Paris verspürte er mal wieder die inzwischen vertraute Mischung aus Nervosität und Vorfreude und noch etwas anderem, das er nicht so recht definieren konnte... die Tür, die sich direkt vor ihm öffnete, lenkte Daniel erst einmal von der geplanten Reise ab: Allison stand vor ihm, ihre Hände gerade dabei einen Morgenmantel zuzubinden. Hab ich sie gerade aus dem Bett geworfen? Sofort meldete sich Daniels Gewissen, was darin resultierte, dass Allison als Begrüßung erst einmal eine etwas umfangreiche Entschuldigung zu schenken. Ihr Angebot, doch herein zu kommen, war ihm wiederum etwas unangenehm, denn obwohl es schön war, trotz der frühen Stunde so freundlich willkommen geheißen zu werden, wollte er sie auf gar keinen Fall länger als nötig aufhalten, schließlich war Wochenende und wohlmöglich hatte sie eigentlich vorgehabt, den Tag ruhig angehen zu lassen, oder wollte gerade zu ihrer morgendlichen Joggingrunde aufbrechen. Was auch immer Allison vorgehabt hatte, ein ausgesperrter Kollege hatte sicherlich nicht auf ihrem Plan gestanden. Doch er spürte bereits, wie die kostbare Wärme der Privaträume Allisons hinaus in den kalten Flur floh, und wollte nun nicht auch noch für ihre bald sicherlich vollkommen unterkühlte Wohnung verantwortlich sein. So stand er nach einem etwas leisen „Danke“ schon mit einem Fuß in Allisons Räumen, als sich in eben jenen plötzlich unüberhörbar eine Tür geöffnet wurde und Allis Sohn gemeinsam mit Nayeli und dem kleinen Drachen, der Daniel schon damals auf der Lehrerkonferenz aufgefallen war, herausstürzte, wobei Jonny recht schnell wieder in einem anderen Raum verschwand und jemanden, bzw. „Papa“ mit lauter Stimme einen Guten Morgen wünschte.

Ian?!, fragte Daniel sich entgeistert, denn niemanden sonst würde Allis Sohn wohl auf diese Art begrüßen, wurde jedoch schnell von Nayeli abgelenkt, die ihm zur Begrüßung beinahe das Gleichgewicht geraubt hatte, was von Daniel jedoch nur mit einem Lächeln und einem etwas spielerischem Kraulen quittiert wurde – er mochte Hunde, so wie er eigentlich alle der Canidae mochte: Wenn man sich öfters selbst in einen der ihren verwandelte, bildete man irgendwann ein besonderes Band mit ihnen. Daniel hatte gar keine Zeit, um nun irgendetwas zu tun oder zu sagen, denn nun waren die Schritte einer weiteren Person auf dem Gang vernehmen; Sophies Schritte, die nun auf sie zukam. Zulief, um genau zu sein, denn offensichtlich hatte auch Sophie sie bemerkt und eilte nun hierher, was schließlich in einer etwas stürmischen Begrüßung inkl. Umarmung endete. „Ah... Hallo, Sophie“, erwiederte Daniel diese Begrüßung etwas weniger euphorisch, jedoch mit diesem leichten Lächeln, das Sophie immer wieder schaffte auf seine Züge zu zaubern. Ihre offensichtlich sehr gute Laune färbte ab und lenkte ihn sogar für einen kurzen Moment davon ab, dass er sich gerade eigentlich immer noch in Grund und Boden schämte, weil er Alli aus dem Bett geschmissen hatte. Diese ganzen Umarmungen waren ihm allerdings immer noch etwas suspekt, auch wenn er sich inwischen nun wirklich allmählich dran gewöhnt haben sollte.

Die kurze Atempause, die sich bot, als Sophie nun Allison umarmte, nutzte Daniel um vorsichtig über Allisons Schulter hinweg in die Räume zu schauen, nach Ian Ausschau haltend. So wie Jonny geklungen hatte, war er wohl anwesend... Diese Theorie wurde kurz darauf beweisen, als nun auch Ian im Türrahmen auftauchte, gerade aus dem Schlafzimmer gekommen – anscheinend hatte er heute hier übernachtet. Oh. Na toll. Das hätte er sich eigentlich denken können – hatte er aber nicht. Oh nein, jetzt hab ich nicht nur Alli, sondern beide aus dem Bett geworfen und wohlmöglich bei wer weiß was gestört! Ians Begrüßung, die nicht sonderlich begeistert über den frühen Besuch klang, bestätigte seine Befürchtungen nur noch. Eilig wiederholte Daniel noch mal seine Entschuldigung für die unverschämt frühe Störung, wobei man ihm wohl doch recht deutlich ansehen konnte, wie unangenehm ihm die Situation war, und versuchte nun eilig sein Problem mit der Tür zu erklären, die kurze Erzählung mit einem etwas verzweifeltem „Und ähm, könntest du... könntet ihr ... mir kurz eure Handglocke leihen oder diese Beschwörungsformel sagen?“ Kurz kam ihm in den Sinn, wie seltsam das ganze Szenario hier im Moment aussehen musste: Ian in dem Zimmer, Sophie auf dem Flur, er und Alli jeweils zur Hälfte in der Tür und im Flur bzw. Zimmer, und Nayeli mittendrin. Ein kurzes Lächeln zuckte über sein Gesicht, wurde jedoch schnell wieder von dem bittenden Hundeblick, den er sich mal von Nayeli abgeguckt hatte und mit dem er Alli und Ian nun taxierte, abgelöst.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 17.10.2008 17:49    

Allison versuchte immer wieder Daniels Entschuldigungsschwall zu unterbrechen, aber es war offensichtlich wie unangenehm ihrem Kollegen die Situation war. Und wer, wenn nicht sie, konnte ihn da besser verstehen? Er war ähnlich schüchtern wie sie, vermutlich wünschte er sich im Augenblick einfach ein Loch, was sich unter ihm auftat um zu verschwinden. „Es ist wirklich in Ordnung Daniel, nun komm endlich rein“, sagte sie freundschaftlich warm und lächelte ihm herzlich zu, wollte ihm etwas von seiner Verlegenheit und seiner Befangenheit nehmen und tatsächlich tat er endlich den ersten Schritt.
„Wie kommen wir...?“, setzte sie zu einer Frage an, als hinter ihr von Jonny die Tür aufgeknallt war und ihr Sohn zu Ian lief. Die junge Frau musste lachen, schien förmlich zu strahlen und schüttelte dann grinsend den Kopf, vor allem als der Hund den armen Daniel beinahe umgeworfen hätte. „Willkommen in unserem Chaos, Nayeli ist gut, Sitz! Lass den Ärmsten nun in Ruhe“, wies sie ihr Haustier an, was auch sofort reagierte, wenn auch nur für kurz. Hatte ja schließlich auch niemand davon gesprochen wie lange sie sich hinsetzen sollte und wo sie sich doch so über den Besuch freute, der sie auch noch so breitwillig kraulte. „Es gab mal Zeiten, da hatten diverse Tiere Respekt vor mir, aber anscheinend...“, sie verdrehte gespielt die Augen.
Gerade als sie Daniel bitten wollte doch ganz rein zu kommen, damit es in der Wohnung nicht genauso kalt wurde wie auf den zugigen Fluren, waren herbeieilende Schritte zu hören und kurz darauf flog ihre Freundin erst Daniel und schließlich ihr selber in die Arme. „Sophie!“, stieß Allison sichtlich erfreut auf und drückte die Frau herzlich an sich. Seit deren Rückkehr hatten sie sich nicht mehr gesehen und nicht einmal die Zeit gehabt alle Neuigkeiten auszutauschen. „Wie geht es deinem Bruder“, fragte sie daher sofort, ging aber schon fast davon aus, dass es ihm besser gehen musste, da dessen Schwester wohl ansonsten nicht so fröhlich alle begrüßt hätte.
„Komm rein, mir ist das so eindeutig zu kalt“, sagte sie endlich entschlossen und schloss nun die Tür hinter den beiden, denn mittlerweile war es ihr doch etwas frisch um die Beine geworden.
Jonny kam angerannt, nachdem er zusammen mit Ian das Wohnzimmer betreten hatte, beide wohl neugierig wer die Besucher waren und tat was er immer tat bei solchen Gelegenheiten. „Daniiiiiiiel, Sophiiiiiiiiiiie“, krähte er, drückte erst das Bein des Mannes um sich dann in die Arme der Frau zu werfen und ihr einen feuchten Kuss auf die Wange zu drücken. “Kommt ihr bei uns frühstücken? Mama? Papa? Dürfen die zwei? Wir sind doch jetzt eh alle wach, oder? Ihr bleibt doch? Klar bleibt ihr!“, fragte er gleich und wartete gar keine Antwort der Besucher ab. Der Kleine freute sich nun mal über alles und jeden und die die er mochte hatte er nunmal gerne um sich.
Allison konnte nicht anders und musste schon wieder lachen. Ihr Sohn das Chaoskind, aber seine Idee war doch gar nicht schlecht. Sie alle hatten kaum Zeit gehabt in der letzten Zeit, ein Frühstück wäre da sicher genau das richtige. Zumal... sie wandte sich um und sah Ian bedeutungsschwanger an, denn beide ihre Freunde wussten weder etwas von der Schwangerschaft noch von der bevorstehenden Hochzeit. In den letzten beiden Tagen hatten sie, wenn sie abends alleine gekuschelt hatten, nachdem Jonny endlich eingeschlafen war, durchaus schon mal darüber nachgedacht, wie alles werden würde, wen sie sich als Paten vorstellen konnten usw. Dabei waren natürlich auch die Namen ihrer beider Freunde gefallen...
„Von mir aus sehr gerne, ich bin sicher, wir haben uns viel zu erzählen“, sagte sie daher leicht schmunzelnd, nachdem sie sich durch Blicke mit ihrem Verlobtem stumm ausgetauscht hatte und glaubte, dass es ihm Recht wäre.
„Wozu brauchst du das Glöckchen Daniel?“, fragte sie nun aber nach und zeigte auf den Kaminsims wo ihres stand. „Natürlich kannst du es dir gerne leihen, was ist denn los?“ Selbst wenn sie gewollt hätte, bei dem Blick hätte sie ihm gar nichts abschlagen können, im Gegenteil... er erinnerte sie gerade ziemlich deutlich an Nayeli, wobei auch Draco diesen Blick durchaus beherrschte. Jonny und Ian sowieso stellte sie gedanklich fest und fragte sich einen Moment amüsiert, ob ihr ganzes Umfeld sie eigentlich mit dieser Art von Blicken manipulierte.
„Setzt euch doch“, sagte sie den beiden Freunden, „ich bin sofort wieder da“ Schnell ging sie nochmal ins Schlafzimmer um in eine Jogginghose und einen Pulli zu schlüpfen, denn der Gedanke die ganze Zeit halbnackt zu sein behagte ihr dann doch nicht. Nachdem sie sich das noch vom Schlaf ungekämmte Haar zu einem Zopf gebunden hatte, kehrte sie auch schon wieder um und begann sich in der Küche nützlich zu machen.
Derweil überließ sie Ian das Gespräch mit dem Besuch, deckte den Tisch, brühte Kaffee auf (für sich selber jedoch einen dieser Kräutertees, die Caitlin Mercier ihr wegen der morgendlichen Übelkeit empfohlen hatte....) und bereitete mit Hilfe ihres Zauberstabes, weil es einfach schneller ging, ein köstliches Rührei zu, dessen Duft schon bald den ganzen Raum erfüllte.
„Kommt ihr?“, rief sie schließlich alle an den Esstisch und setzte sich selber.

Sophie Chelle
Muggelkunde
erstellt am 18.10.2008 13:33    

cf: Privatgemach Sophie Chelle

„Guten Morgen, Ian“ , grüßte Sophie den Runenlehrer und lächelte den kleinen Johnny auf dessen Schultern an. Ian, Alli und der kleine Johnny waren wirklich schon wie eine richtige Familie, es war für sie so schön, dass Glück von den dreien anzusehen, dass manchmal schon Tränen der Rührung in ihr aufstiegen. Was gab es schon Schöneres und Besseres auf der Welt als Familie? Das Gefühl niemals alleine zu sein und dass immer jemand für einen da war, wenn man jemanden brauchte? Das Gefühl immer jemanden zu haben, zu dem man gehen konnte, wenn man ein Problem hatte, der einen niemals zurückweisen würde? Auch Daniel begrüßte sie , allerdings klang er etwas seltsam und Sophie musste nur einen Blick in sein Gesicht werfen, um zu wissen, was los war: Er fühlte sich anscheinend unwohl, aber warum? Sie wusste natürlich, dass Daniel extrem schüchtern war und sie konnte dies auch gut nachvollziehen, sie selbst war auch ziemlich zurückhaltend, aber sie versuchte dann einfach, immer besonders freundlich zu sein und so konnte sie ihre Schüchternheit oft ein bisschen verbergen, aber neben Daniels Schüchternheit kam auch noch dazu, dass ihm eben sehr, sehr viele Dinge peinlich waren, etwas was Sophie dann doch nicht so recht verstand. Allison war sowohl ihre , als auch Daniels Freundin, was war denn schlimm oder ungewöhnlich daran, ihr einen kleinen Besuch abzustatten? Sie zupfte Daniel am Ärmel, um seine Aufmerksamkeit von Allis Privaträumen (die seine Augen nach irgendetwas abzuschen schienen, so schnell wie sie sich von links nach rechts und von rechts nach links bewegten) wieder auf sich zu lenken. „Du hast mir gefehlt. Na gut, ich war nicht lange weg, aber es ist trotzdem komisch, so weit weg gewesen zu sein.“, sagte sie mit ihrem typischen Lächeln auf dem Gesicht und hätte ihn am liebsten nochmal umarmt, aber der Ärmste stand schon so unter Strom, dass sie es für besser hielt, erst einmal mit Allison zu reden, die sich nach dem Befinden ihres Bruder erkundigt hatte, sie selbst hatte eigentlich auch so viele Fragen an die PMG-Lehrerin, wie lange war es her, seit die Beiden sich so richtig miteinander unterhalten hatten?

„Ach Alli, es kommt mir ja auch wie eine Ewigkeit vor, seit ich dich gesehen habe, Markus geht es schon viel besser, am Anfang sah es sehr, sehr schlecht aus, aber ich glaube manchmal, dass fast ein Wunder geschehen ist, so schnell, wie sich sein Zustand verbessert hat. Der Arzt hat auch gesagt, dass er noch einmal Glück gehabt hätte. Aber du hast Recht, lasst uns erst einmal reingehen, jetzt wo du es sagst, spüre ich auch, dass es ziemlich kalt geworden ist“ Tatsächlich hatte sie über die Freude, ihre Freunde wiederzusehen, gar nicht gemerkt, dass sich auf ihren Armen bereits eine Gänsehaut gebildet hatte, obwohl sie gar nicht mal so dünn angezogen war.

Doch sobald sie den ersten Fuß in Allisons Gemächer gesetzt hatte, wurde sie beinahe von Johnny umgeworfen, da sich dieser mit solch einer Wucht auf sie warf, dass sie Mühe hatte, das Gleichgewicht zu behalten. Dennoch liebte sie Johnnys Begrüßungen, sie waren so herzlich und so liebevoll, dass sie einfach nicht anders konnte, als denn kleinen Jungen, den sie ebenfalls sehr lieb gewonnen hatte,zu knuddeln und ihn dann auch zwei-dreimal auf die Wange zu küssen, ehe sie ihn wieder hinunterließ. Kommt ihr bei uns frühstücken? Mama? Papa? Dürfen die zwei? Sophie hielt für einen Moment lang inne. Papa? Oh, wie süß, offensichtlich hat der kleine Wirbelwind Ian schon so liebgewonnen, dass er ihn sogar Papa nennt. Das ist ja traumhaft, jetzt sind sie wirklich eine richtige Familie...

Sophie strahlte und strich Johnny liebevoll über den Kopf, so ein liebenswürdiges Kind hatte sie noch nie gesehen. „Oh, das ist aber nett von euch , ihr müsst dann aber auch mal bei mir vorbeikommen und frühstücken, ich mache dann selbstgemachte Crêpes mit Marmelade, was hälst du davon?“, wandte sie sich lächelnd an Allis Sohn, während diese Daniel erklärte, wo die Glocke stand, die er benötigte. Nayeli sprang ebenfalls freudig um sie herum und so streichelte sie auch der Hündin über den Kopf und kraulte sie hinter den Ohren, ehe sie auf Allis Bitte hin, am Frühstückstisch Platz nahm. Schon stieg ihr der Duft von Kaffee in die Nase, den sie so liebte. Ob ich noch eine Tasse trinken kann? Ohje, das wäre dann ja schon meine dritte an diesem Morgen.... andererseits... einmal kann man doch sicherlich eine Ausnahme machen, denn dieser Kaffee duftet einfach zu verführerisch. Und was ist dieser andere Duft.. es richt nach..Rührei! Wundervoll, ich liebe Rührei. Sie sah sich nach Daniel um und wartete , bis alle sich gesetzt hatten, ehe sie zu Allison und Ian sah. „Dann erzählt mal ihr Beiden, was gibt es denn für Neuigkeiten?“ Sie war sehr gespannt, denn so wie Alli hatte schließlich vorhin gesagt, dass es viel zu erzählen gab und sie konnte es kaum erwarten zu erfahren, was sie denn damit gemeint hatte.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 21.10.2008 21:50    

Nein, anfänglich war Ian wirklich nicht besonders begeistert über den unerwarteten Besuch gewesen, auch wenn Daniel und Sophie zu seinen liebsten Kollegen gehörten. Aber wer mochte es auch schon sonderlich, wenn man um acht Uhr aus dem Bett geworfen wurde, wenn man gerade mit seiner Verlobten im Bett lag und kuschelte? Da war mit Sicherheit niemand sonderlich übereifrig, aber Ian konnte sich mit der jetzigen Situation auch recht schnell anfreunden.
Glücklicherweise hatte er sich vor dem Betreten des eigentlichen Wohnraumes das T-Shirt übergestreift. Nicht, dass ihm ansonsten kalt gewesen wäre – für ihn als Halbrussen konnte es ohnehin nie zu kalt sein – doch derlei Intimitäten musste man dann doch nicht nach so kurzer Zeit vor Daniel und Sophie ausbreiten, zumal besonders Daniel oftmals eine ähnliche Zurückhaltung wie Allison an den Tag legte, wenn es um gewisse Dinge oder Menschen ging.
So konnte der Runenlehrer nun beobachten, wie Jonny mal wieder voller Tatendrang über die beiden Besucher herfiel und sie aufs herzlichste begrüßte. Allein schon aufgrund dieses Anblickes schlich sich nach und nach ein warmes Lächeln auf seine Lippen. Die spontane Einladung seines Ziehsohnes zum Frühstück nahm Ian daher auch mit wohlwollender Gelassenheit. Ein wenig Hunger machte sich langsam schon bemerkbar und wo Sophie und Daniel nun schon einmal da waren, konnten sie auch ruhig gleich zum Frühstück bleiben. Je mehr Leute, desto mehr Spaß machte das Ganze am Ende wahrscheinlich nur noch. Abgesehen davon, verstand Jonny es ohnehin meisterhaft, seine Eltern um den kleinen Finger zu wickeln. Den Trick musste er sich wohl bei seiner Mutter abgeschaut haben, immerhin besaßen die Beiden die selben Rehaugen, denen Ian kaum einen Wunsch abzuschlagen vermochte.
Kurz fuhr der Dunkelhaarige sich durch das vom Schlaf leicht verzauste Haar, bevor er sich vom Türrahmen löste und endgültig in den Raum hinein trat, auch wenn es augenscheinlich nicht sonderlich viel für ihn zu tun gab, da Allison sich auch gänzlich ohne seine Hilfe bereits um das Frühstück kümmerte.
Innerhalb kürzester Zeit durchzog der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee und Rührei die Räumlichkeiten und ließ Ian bereits im Vorfeld das Wasser im Mund zusammenlaufen. Zwar beherrschte Ian die meisten Haushaltszauber mehr oder minder gut, doch Kochen gehörte ganz eindeutig nicht zu seinen Qualitäten. Kaffee kochen oder ein Ei in die Pfanne zu hauen, bekam er zwar meistens noch gerade so hin, doch ansonsten war Ian immer froh gewesen, dass er sich während des Schulalltages in Durmstrang nie selbst zu verpflegen brauchte.

Allzu lange brauchte seine Verlobte wirklich nicht mit den Frühstücksvorbereitungen, aber es blieb dennoch noch genug Zeit, dass Ian sich kurzzeitig fragen konnte, wozu Daniel die Handglocke eigentlich benötigte, die Allison ihm ausgehändigt hatte und die jedem Lehrer in seinen Räumlichkeiten zur Verfügung stand, um einen Hauselfen zu rufen. Aber vielleicht war das im Moment auch nicht so wichtig, immerhin konnte es ja auch durchaus sein, dass Daniel sein Glöckchen schlicht und ergreifend verlegt hatte. Konnte alles vorkommen, immerhin war das auch bei Ian keine Seltenheit.
Während Ian sich seine erste Tasse Kaffee des Tages einschenkte, hob sich seine Laune noch ein wenig mehr. Sophies Frage bezüglich der Neuigkeiten bei Allison und ihm sorgte allerdings dafür, dass er sich fast an seinem Morgengetränk verschluckte und sich erst einmal kurz räuspern musste, um nicht einem Hustenanfall zu erliegen. Diese Art von Frage sorgte in den letzten Tagen bei dem Runenlehrer nach wie vor für ein wenig Verlegenheit. Dennoch schlich sich automatisch wieder ein glückliches Grinsen auf sein Gesicht, bevor er seiner Freundin einen kurzen, schelmischen Blick zuwarf.
Es war wirklich erstaunlich, dass Jonathan scheinbar noch nicht allen Bewohnern des Schlosses von der erneuten Schwangerschaft seiner Mutter unterrichtet hatte. Seit dem letzten Donnerstag war der Kleine noch aufgedrehter als sonst, auch wenn er sich mittlerweile schon fast an den Gedanken gewöhnt hatte, dass er bald ein großer Bruder sein würde.
„Wisst hier... eine Neuigkeit gibt es da schon, die wir euch ohnehin erzählen wollten.“
Erneut tauschte Ian einen kurzen Blick mit Allison. Diesmal würde ihnen kein Jonathan dazwischen plappern und die Bombe vorzeitig platzen lassen, denn der Fünfjährige war gerade eifrig mit seinem Rührei beschäftigt und achtete unüblicherweise gerade nicht auf das Gespräch der Erwachsenen. Zumindest erweckte es den Anschein, dass Jonny gerade nicht zuhörte, denn das sein Sohn manchmal mehr mitbekam, als man glauben könnte, hatten sie ja eindrucksvoll vor ein paar Tagen mitbekommen.
„Allison und ich, wir erwarten Zwillinge.“
Allein der Gedanke an die beiden Kinder, die bald zu ihrer kleinen Familie hinzukommen würden, sorgte dafür, dass Ians blaue Augen noch vergnügter strahlten. Wohlweislich unterließ es Ian zunächst einmal hinzuzufügen, dass mittlerweile auch noch eine Hochzeit geplant war und Allison und er sich einvernehmlich und ohne langes Zögern auf Daniel und Sophie als zwei der vier Paten für die Zwillinge geeinigt hatten. Man musste ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und alles auf einmal loswerden. Ein bisschen Spaß wollte er auch noch für Allison übrig lassen.

Daniel Fagon
Zaubertränke
erstellt am 23.10.2008 22:07    

Das sanfte Zupfen Sophies an seinem Ärmel kommentierte Daniel mit einer leicht gehobenen Augenbraue und einem amüsierten Lächeln, manche ihrer Gesten hatten etwas geradezu mädchenhaftes an sich, was ihn anfangs immer ungemein verwirrt hatte, doch inzwischen waren sie für ihn einfach Teil von Sophies Persönlichkeit geworden. „Hm?“, fragte er leise an sie gewandt. Ihre nun folgenden Worte schafften es wie so oft ihm seine Verlegenheit sichtbar ins Gesicht zu treiben, Sophie war stets so unglaublich offen, was ihre Gefühle betraf, dass es Daniel – in der Hinsicht das genau Gegenteil – immer Probleme bereitete, angemessen darauf zu reagieren. „Du hast mir auch gefehlt“, antwortete er leise, wobei ihm es sichtlich schwerer fiel, diese Worte auszusprechen, als es bei ihr der Fall gewesen war. Allison bat sie nun beide hinein in die warmen Räume, was Daniel mit Erleichterung und gleichzeitig einem immer noch sehr schlechtem Gewissen annahm. Kaum war die Tür hinter Sophie geschlossen, war ein deutlicher Temperaturunterschied zu spüren und die Gänsehaut, die sich auf Daniels nackten Unterarmen gebildet hatte, legte sich glücklicherweise wieder. Urplötzlich fühlte er sich kurzzeitig aus dem Gleichgewicht gebracht, als wie ein kleiner Hurricane Jonny hereinwirbelte, die beiden Gäste überschwenglich zum Frühstück einladend. Seine großen dunklen Augen strahlten förmlich und – Daniel war sich nicht sicher, ob Jonny dies bewusst tat – hatten einen Blick aufgelegt, dem man einfach kein Nein entgegensetzen konnte. „Ähm, okay...“, akzeptierte er dementsprechend mit deutlichen Zweifeln in der Stimme die stürmische Einladung und blickte fragend zu Alli und Ian. Sicherlich würden die beiden etwas dagegen haben, oder? Schließlich war es schon unhöflich so früh am Morgen hereinzuplatzen, aber gleich auch noch zum Essen zu bleiben war sicherlich zu viel. Doch zu Daniels leichter Überraschung schienen die beiden nichts dagegen zu haben. Dabei waren sie doch sicherlich genervt von seiner und Sophies Anwesenheit...

Allisons Stimme, die danach fragte, wozu er das Glöckchen eigentlich brauchte, unterbrach seine Gedanken. „Naja, ich bin halt eine Zeit lang weg gewesen und ein Hauself hat meine Tür, die soweit ich weiß noch offen war, versiegelt, sodass niemand – inkl. ich - mehr rein kann“, antwortete Daniel mit einem etwas verlegenen Lächeln. Tatsächlich war es so, dass kaum ein Zauberer in der Lage wäre, einen Hauselfenbann zu brechen, jedenfalls nicht ohne große Kraftanstrengung. Die kleinen Elfen war ausgesprochen mächtige Geschöpfe, die sogar die Macht hatten, Zaubererbanne zu überwinden, so konnten Hogwarts’ Hauselfen problemlos im Schloss apparieren, obwohl dies einem Menschen vollkommen unmöglich war, solange der Bann nicht temporär aufgehoben wurde. Dennoch wurden Hauselfen von so vielen Hexen und Zauberen als minderwertig angesehen, vollkommen unterschätzt, wie so viele magische Geschöpfe. Doch Unterschätzung sowie Überschätzung waren ein tägliches Phänomen, jeder tat es, unbewusst meistens. Kaum etwas war alltäglicher als die Unterschätzung aufgrund des Aussehens, des Geschlechts oder – wie es in Hogwarts so oft vorkam – des Hauswappens. Schon oft hatte Daniel feststellen müssen, dass sich besonders den Hufflepuffs gegenüber Schüler anderer Häuser herablassend verhielten und diese allein aufgrund ihres Hauses als dumm und schwach abstempelten. Dabei konnte Daniel schon allein aufgrund seines doch recht kurzen Aufenthaltes hier in Hogwarts sagen, dass dem keinesfalls so war.

So hatte doch zum Beispiel die Hufflepuff Jennifer Gordon in den letzten Tagen und Wochen ein beachtliches Maß an Kraft gezeigt, sicherlich war es für sie alles andere als eine angenehme und geruhsame Zeit, aber dennoch schien sie sich selbst noch mehr Lasten aufbürden zu wollen. Denn zu seinem Entsetzen hatte Daniel feststellen müssen, dass Jennifer sich an seinem eigenen Krankenflügelaufenthalt die Schuld gab, und wie sehr er auch versuchte, ihr diese Schuldgefühle auszureden: so recht gelingen wollte es nicht. Aber zum Glück ging es inzwischen immerhin Vincent wieder besser, somit war ihr wahrscheinlich immerhin eine Sorge von den Schultern genommen. Doch das änderte nichts an dem anderen, permanentem Problem: Zwar war es zur Zeit Neumond, doch der Mond würde wieder voll werden und selbst der stärkste Zauber könnte nichts daran ändern. Als Daniels nachdenklicher Blick auf Sophie fiel, kam ihm zum wiederholten Male in den letzten Tagen ihr Geburtstagsgeschenk, das sie von Noah Gordon erhalten hatte, in den Sinn. Ein Trank, der ihr die Möglichkeit gab sich für eine bestimmte Zeit in ein Tier ihrer Wahl zu verwandeln... Daniel wusste – jedenfalls in der Theorie – , wie dieser Trank gebraut wurde und es wäre wohl eine Alternative bis zu dem Zeitpunkt, an dem Jenny die vollständige Verwandlung endlich gelingen würde. Allerdings war er nicht vollkommen über die Nebenwirkungen des Trankes aufgeklärt, ein weiteres Thema, das er unbedingt noch nachschlagen musste. Aber eventuell... Ich sollte sie wohl mal fragen, bald wird es sicherlich Gelegenheit dazu geben, schließlich steht die Teilverwandlung immer noch aus.

Manchmal fragte Daniel sich, ob er nicht ein wenig zu sehr involviert war. Die so einzigartige Beziehung von Jennifer und Vincent wollte ihm nun, dass er über dessen Schicksal informiert worden war, einfach nicht mehr loslassen. Aber er war schließlich nicht ihr Vater, sondern nur einer von vielen Lehrern der beiden. Doch ging es bei seinem Beruf nicht auch genau darum, um dieses Engagement, das über das simple Lehren von Tränken und Theorien hinausging? Langweilig wird es hier jedenfalls nicht, stellte Daniel mit einem trockenen Lächeln fest. Aber auch ohne seine extraordinären Schüler, die seltsamen Vorgänge hier im Schloss und solche Ereignisse wie diesen Ball, würde es sicherlich nicht „langweilig“ werden, das Unterrichten allein war schon interessant und abwechslungreich genug. Schließlich gab es in seinen Kursen nicht nur Haufen von kleinen Zaubertrankgenies, sondern auch schwächere Schüler wie Mr. Feuring aus Gryffindor, dem die meisten Tränke schlicht und einfach die Kooperation zu verweigern schienen, oder auch die Ravenclaw Cassie Bennett, die zwar in ihren Hausarbeiten und den schriftlichen Überprüfungen deutlich machte, dass sie das Fach in der Theorie verstanden hatte, aber die praktische Arbeit am Kessel wollte einfach nicht so recht gelingen. Doch die Endnote setzte sich nun einmal zu gleichen Teilen aus praktischer und theoretischer Arbeit zusammen – die durchschnittlichen und beruhigend normalen Sorgen eines Lehrers.

Er konnte nur froh sein, Teil eines so freundlichen und jungen Kollegiums zu sein, denn seine ehemaligen Kollgen aus Meridiana waren eben auch größtenteils seine Lehrer gewesen und konnten einfach nicht aufhören, Daniel als den kleinen Jungen, ihren Schüler, zu sehen, sodass er eigentlich nie das Gefühl gehabt hatte, ein ebenbürtiger Lehrer zu sein – eher ein Schüler, der sich versehentlich ins Lehrerzimmer verlaufen hatte. Aber hier, in Hogwarts, gab es sogar Lehrer, die jünger waren als er selbst, wie eben Allison Parker. Doch nicht nur, dass das Kollegium insgesamt gesehen recht jung war, es war auch sehr freundlich - bis auf ein paar kleinere Ausnahmen (an dieser Stelle kam Daniel selbstverständlich nicht Noah Gordon in den Sinn). Auch als Allison ihn und Sophie nun zu Tisch bat, wurde er wieder an diesen glücklichen Umstand erinnert. Insgeheim war er selbst immer noch ein wenig erstaunt, dass es tatsächlich Menschen gab, die ihn einfach so zum Frühstück einluden, obwohl er frühmorgens mit der Tür in fremde Privatgemächer (die Betonung lag auf Privat) gefallen war. Diese unwahrscheinliche Freundlichkeit von den meisten Seiten hatte ihre Surrealität noch immer nicht so recht verloren und Daniel fragte sich mit einem leichten Lächeln, das sich nur fein auf seinem Gesicht abzeichnete, ob sie diese jemals verlieren würde. Dieses Lächeln trat etwas deutlicher heraus, als Sophie nun ihrerseits alle Anwesenden vollkommen offen zum Frühstück bei ihr selbst einlud. Zwar war Daniel bereits einige Male in den Genuss ihrer Crêpes mit Marmelade (auch wenn er sie einfach nur mit Zucker bevorzugte) gekommen, doch so eine Einladung würde er wohl auch nach jahrelangem täglichen Frühstücken-bei-Sophie nicht ausschlagen.

Es war angenehm, einfach hier zu sitzen und dem warmen Tee, den er inzwischen in den Händen hielt, beim Abkühlen zuzusehen, während Sophie, sozial wie immer, sich mit Ian und Alli unterhielt: Anscheinend gab es eine Neuigkeit zu erzählen. Den Kopf mit höflichem Interesse leicht geneigt und ein wenig am allmählich trinkbaren Tee nippend, wartete Daniel auf diese Neuigkeit, doch was Ian kurz darauf sagte, traf ihn doch etwas unerwarted. „Allison und ich, wir erwarten Zwillinge.“Beinahe, aber zum Glück nur beinahe, hätte Daniel die Teetasse fallen lassen. Hustend rang er um Luft, sich an dem Tee verschluckend. „Was?!“, entfuhr es ihm, immer noch mit einem leichten Husten in der Stimme, das jedoch bei weitem von dem offensichtlichen Schock überdeckt wurde. Abgesehen von diesem einen Wort war er zunächst einmal vollkommen sprachlos. Sie erwarten Zwilinge?! Natürlich war ihm klar, dass er zu so einer wichtigen Äußerung mehr als nur „Was“ sagen musste, doch irgendwie wollte es seinem Gehirn nicht so recht gelingen auch nur einen einzigen anständigen Satz zu bilden. „D-das ist... schön“, brachte er schließlich mit einer etwas schwachen Stimme über die Lippen. Okay. Sonderlich überzeugend klang das sicherlich nicht. Mit deutlich mehr Nachdruck wiederholte er den Satz noch mal – diesmal ohne Stottern – und unterstrich diese Aussage mit einem Lächeln, das fast schon an ein Grinsen (bei Daniel eine Seltenheit) zu grenzen schien. In der Tat freute er sich (unter den Schichten von Schock, Schreck, Irritation und Überraschung) für die beiden. Trotzdem: Die Vorstellung, dass Allison schwanger (er konnte dieses Wort kaum denken, geschweige denn aussprechen) war, hatte definitiv etwas ... unheimliches an sich.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 24.10.2008 15:53    

Irgendwie war es sehr schön hier mit ihren gemeinsamen Freunden am Frühstückstisch zu sitzen, eine Gegebenheit die sie vor ein paar Monaten nicht einmal im Ansatz für möglich gehalten hätte. Aber was von alledem, was ihr hier in Hogwarts geschehen war, hätte sie schon geglaubt dass es real sein könnte?
Ganz neue Erfahrungen waren das, so herrlich normal und es tat einfach nur gut. Wie oft hatte sie manchmal wehmütig in Amerika anderen Leuten nachgeschaut, wenn sie sich unbeobachtet gefühlt hatte, und hatte sie um ihr Glück und ihre lockere Art beneidet hatte. So unbefangen gingen die meisten Menschen miteinander um, etwas was sie selber nur mit wirklich sehr vertrauten Leuten machen konnte und von denen hatte es bisher nur ganz wenige gegeben. Selbst im Indianerreservat hatte sie sich zurück gezogen, wenn auch nicht so stark wie sonst überall.

Und jetzt saß sie hier unter Freunden, neben ihrem Verlobten und ihrem Sohn, der den Mann den sie selber liebte absolut vergötterte und trug ungeborenes Leben im Doppelpack unter ihrem Herzen. Zufrieden lächelnd nippte sie an ihrem Tee und strahlte dabei von innen heraus, wie es schwangeren Frauen eigen zu sein schien, und genoss dieses schlichte Glück.
Jonathan saß friedlich kauend auf seinem Platz und hatte alle Mühe das Rührei auf der Gabel zu halten bis er diese endlich in den Mund geschafft hatte. Merlin sei Dank, denn es lenkte ihn tatsächlich für den Augenblick von dem Geschehen um ihn herum ab und er bekam Sophies Frage nach Neuigkeiten nicht mit.

Sie tauschte einen ziemlich grinsenden Blick mit Ian aus, denn ihr war klar, dass das was sie für Neuigkeiten hatten wie eine Bombe platzen würde und sie griff über dem Tisch nach seiner Hand, ehe sie erwartungsvoll ihre beiden Freunde nach der Nachricht ansah, runzelte dann aber etwas die Stirn. Sie hatte ja mit vielem gerechnet, aber nicht mit dieser Reaktion von Daniel, die sie durchaus ein bisschen verunsicherte. Ihr Kollege wirkte so ernsthaft schockiert, vollkommen entgeistert, dass es ihr mehr zusetzte als es wohl sollte. Zwar sammelte er sich kurz darauf und wiederholte seine Worte sogar mit einem Grinsen, aber Allison war verwirrt. Nein, sie erwartete nicht von jedem Freudensprünge und grenzenloses Glück bei solch einer Nachricht, das nun wirklich nicht, aber bei ihr kam Fagons Reaktion wie schieres Entsetzen an und sie fragte sich, wieso er so reagierte.
Und wie immer sprach ihr Gesicht Bände was ihre Gedanken und Emotionen anging, weshalb man sehr deutlich sah, dass sie ein wenig... naja verletzt war. Tatsächlich kam seine erste Reaktion einem Schlag ins Gesicht gleich, zumindest für die hochsensible Allison und sie umfasste Ians Hand ein bisschen fester.
Doch ehe sie auch nur ansatzweise etwas erwidern konnte, fiel Jonnys Gabel auf den Rühreiteller. Der Kleine hatte nun durchaus mitbekommen, dass man von seinen Geschwistern sprach und war schlagartig wieder in heller Aufregung, wie immer in den letzten beiden Tagen. Er war ja schon immer ein sehr aufgewecktes Kind und kaum zu bremsen, aber seit der Neuigkeit mit der Schwangerschaft war er kaum noch zu bremsen.
“Ja ich werde großer Brudeeeer“, plärrte er gleich mit vor Stolz geschwellter Brust los, “Und Ian ist mein Papa jetzt, bald heiße ich dann auch Zubarew“, sein ganzes, kleines Gesichtchen strahlte und seine Augen sahen die beiden Besucher erwartungsvoll an und verstand nicht, wieso seine Mutter dramatisch die Augen verdrehte nach seiner Äußerung. “Was denn?“, fragte er unschuldig nach, weshalb Allison nun doch lachen musste. „Gibt es eigentlich jemanden im Schloss außer den beiden hier, denen du noch nicht davon erzählt hast?“, fragte sie liebevoll tadelnd und der kleine begann sofort eine ganze Liste von Leuten runter zu rasseln, denen er alles erzählt hatte, dabei unzählige Schüler und sogar Haustiere, wobei die wohl kaum beeindruckt hätten sein können. Die werdende Mutter musste wieder lachen und hatte tatsächlich ihre Traurigkeit wegen Daniels Reaktion dadurch vergessen. „Schon gut, schon gut... also fast alle“, sie zuckte entschuldigend mit den Schulter und bedachte Ian mit einem Blick der heißen sollte: Hab ich es dir nicht gesagt?
Dann aber wandte sie sich wieder an die beiden anderen und grinste sie fast herausfordernd an. „Wenn wir schon eine Bombe nach der anderen platzen lassen...“, sie schaute nochmal ihren Verlobten zustimmungsheischend an, „dann auch richtig oder?“, jetzt bedachte sie wieder Sophie und Daniel mit ihrem Blick, blieb aber dann am letzteren fast herausfordernd hängen und hob ein bisschen trotzig das Kinn. „Wie Jonny schon sagte... Ian hat mich gebeten seine Frau zu werden... aber das ist nicht alles...“, wieder ein liebevoller Blick zu ihrem zukünftigen Mann, „naja Ian und ich haben uns überlegt... ob ihr beide nicht Paten werden wollt...?“, Alli hielt ein bisschen die Luft an, gespannt (und wohl bedingt durch Daniels vorheriger Reaktion auch etwas ängstlich) was die beiden Freunde sagen würden.

Sophie Chelle
Muggelkunde
erstellt am 27.10.2008 14:45    

Am Ende hatte sich Sophie nun doch für eine weitere Tasse Kaffee entschieden und sah sich nach den kleinen Milchdöschen um, als Ian endlich auf die Neuigkeit zu sprechen kam, die sie loswerden wollten. Augeblicklich legte Sophie ihre Tasse zurück auf den Tisch und stützte ihr Kinn in die Hand, sie war so gespannt, dass sie Ian nahezu erwartungsvoll ansah, bis es endlich raus war. „Allison und ich, wir erwarten Zwillinge.“ Augeblicklich breitete sich auf Sophies Gesicht ein Strahlen aus und sie sprang von ihrem Stuhl auf um zu Allison zu gehen und sie zu umarmen. „Nein, wie schön!“ Sie drückte die PMG-Lehrerin an sich und reichte dem Runenlehrer noch einmal die Hand, denn sie freute sich so sehr für die Beiden.

„Herzlichen Glückwunsch, das ist ja eine fantastische Nachricht“, rief sie total begeistert und warf einen Blick zu Daniel um zu sehen wie er die Neuigkeit auffasste. Er schien sich ebenfalls zu freuen, auch wenn er am Anfang etwas geschockt ausgesehen hatte. Schon jetzt brannten Sophie tausende Fragen auf der Zunge, ob sie schon wussten ob es Mädchen oder Jungen waren, welche Namen sie haben würden, doch sie war vor lauter Begeisterung so sprachlos, dass auch sie eine Weile kein Wort mehr hervorbrachte und nur strahlend von Ian zu Allison und von Allison zurück zu Ian sah, zwischendurch musste sie lachen, weil sie es so süß fand wie der kleine Jonathan sich über seine Geschwister freute.

Die Nachricht jedoch, dass Ian und Allison heiraten würden und die Frage ob Daniel und sie nicht Paten für die Kinder werden wollten, brachte Sophie dazu, dass nun auch sie beinahe ihre Tasse , aus der sie gerade einen Schluck hatte trinken wollen, fallen ließ. Aber nur beinahe. Sie konnte dazu nichts mehr sagen, sie lächelte einfach glücklich vor sich hin, als würde sie selbst bald heiraten und lächelte Ian und Alli schließlich an. „Alli, das ist so herrlich, dass ich ganz sprachlos bin“,fasste sie ihre Gedanken in Worte. „Natürlich würde ich gerne Patin für eines der Kinder werden, ihr macht mir eine riesengroße Freude damit“. Tatsächlich war Sophie so gerührt, dass Ian und Allison sie als eine der Paten ausgewählt hatten, dass alle möglichen Geschenke für die Babys in ihrem Kopf herumschwirrten und sie am liebsten sofort nach Paris aufgebrochen wäre, denn dort gab es ein großes Kaufhaus, in dem sie auch beim Vorbeigehen einen wunderschönen Laden mit Kinderkleidung gesehen hatte.

Ach Paris.. wie gerne würde ich dort nochmal hingehen.... zu schade, dass ich keine Zeit hatte auch dort kurz vorbeizusehen, ich freue mich schon so für Daniel und Caitlin, Caitlin wird ja schonmal dort gewesen sein, aber ob Daniel das war, weiß ich gar nicht.Hoffentlich kommen sie im Louvre bis zur Mona Lisa durch, da sind immer so viele Leute und wenn sie noch auf den Eifelturm wollen... ich schweife offensichtlich wieder ab.. kommen wir zurück zu dem eigentlichen Thema: Ian und Alli werden heiraten und ich werde Patin von einem ihrer Kinder!

„Wo wollt ihr denn heiraten?“, fragte sie lächelnd und mit ihren Gedanken nun wieder beim Frühstückstisch und hoffte in ihrem Innneren, dass Daniel und sie auch zu der Hochzeit eingeladen waren, sie waren zwar Paten der Kinder , aber das hieß ja nicht automatisch, dass sie auch bei der Hochzeit dabei sein durften. Sophie liebte Hochzeiten, dieses Gefühl, dass alle sich wohl fühlten, alle waren ausgelassen und fröhlich und die Freude des Brautpaares zu sehen, war einfach unbeschreiblich. Während sie begann ihr Rührei zu essen, zwinkerte sie Johnny zu und überlegte sich, was ihm denn wohl als Geschenk gefallen könnte, denn sie wollte dem kleinen Wirbelwind auch gerne eine Freude machen. Es war so schön mitverfolgen zu können, wie das Glück der kleinen Familie Zubarew immer größer wurde, dass Sophie beinahe wieder Tränen der Rührung aufgestiegen wären, doch sie hatte noch so viele Fragen an das junge Paar, dass die Tränen erst einmal warten mussten. „Wer sind denn die anderen beiden Paten?“, fragte sie nun, denn normalerweise erhielt ein Kind immer zwei Paten und da Alli ja zwei Kinder bekam, waren für diese zwei Kinder vielleicht dann vier Paten vorgesehen? „Ist das nicht toll Daniel?“, flüsterte sie ihrem Nachbarn zu, aber dennoch so, dass alle anderen am Tisch es eigentlich auch hätten hören können. „Wir werden Paten“

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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 29.10.2008 14:26    

Nachdem Ian mit der Sprache herausgerückt war, konnte der Neunundzwanzigjährige gar nicht mehr aufhören vor Freude von einem Ohr zum anderen zu strahlen. Bis vor wenigen Monaten wäre ihm eine solche Gefühlsanwandelung vollkommen fremd gewesen, hatte es in seinem bisherigen Leben doch nicht viel gegeben über das er sich derart hatte freuen können. Doch nun saß er hier inmitten von Freunden zusammen mit seiner Verlobten und konnte grinsend verkünden, dass sie Nachwuchs erwarteten. Was für eine verdrehte Welt, aber sie gefiel Ian ausgesprochen gut.
Nur fiel die Reaktion seiner beiden Kollegen, insbesondere die von Daniel, doch ein wenig anders aus, als erwartet. Gut, es war zu erwarten gewesen, dass nicht jeder die Nachricht mit ähnlicher überschwänglicher Begeisterung auffassen würde, wie Allison und Ian, doch ein wenig Verwunderung breitete sich schon auf dem Gesicht des Halbrussen aus, auch wenn Daniel den kleinen Fauxpas augenblicklich sehr gut beiseite wischte. Wahrscheinlich sah Ian das Ganze nur halb so dramatisch wie Allison, die unwillkürlich fester nach seiner Hand gegriffen hatte. Aber die Vorstellung, dass zwei Lehrer sich in einigen Monaten neben ihren beruflichen Verpflichtungen auch noch um zwei kleine Babys zu kümmern hatten, war vielleicht im ersten Augenblick auch ein kleiner Schock, weswegen Ian dem Zaubertränkelehrer dessen Verhalten nicht wirklich übel nahm.
Außerdem schien sich Daniel doch irgendwie ehrlich für sie beide zu freuen, auch wenn er es nicht so enthusiastisch auszudrücken und zu zeigen vermochte, wie Sophie.
Allzu lange konnten die Erwachsenen diese Unterhaltung allerdings nicht unter acht Augen fortsetzen, da Jonny mittlerweile mitbekommen hatte, um welches Thema es mal wieder ging. In gewohnt aufgedrehter Manier platzte der Fünfjährige gleich mit der nächsten Nachricht heraus. Die Hochzeit seiner beiden Eltern!
Für einen Moment fing Ian den Blick von Allison auf und konnte sich ein Schulterzucken nicht verkneifen, das wohl eindeutig besagen sollte, dass das eben typisch Jonathan war. Dennoch wanderten die Augen des Runenlehrers zu Daniel hinüber, um zu sehen, wie dieser auf diese nächste Offenbarung reagierte. Wenn schon das Thema Schwangerschaft für ein wenig Irritation gesorgt hatte, wie würde es dann erst bei dem Thema Hochzeit aussehen?

Letzten Endes war es ja nun auch egal, sodass Allison nach einem erneuten Blickwechsel mit Ian mit ihrer Entscheidung herausrückte, Sophie und Daniel zu Paten machen zu wollen. Ein wenig konnte Daniel einem wirklich leid tun, immerhin war er ja eigentlich nur zu Allisons Räumlichkeiten gekommen, um sich die Handglocke für die Hauselfen auszuleihen und nun saß er nicht nur mit ihnen zusammen beim Frühstück, sondern erfuhr auch noch zusammen mit Sophie die bewegendsten Ereignisse der letzten Tage.
Sophie schien sich darüber nicht allzu viele Gedanken zu machen und freute sich einfach nur über das Glück der kleinen Familie und ihre Ernennung zur Patin. Tatsächlich hatten Allison und er sich relativ schnell auf die Paten für die Kinder einigen können. Daniel und Sophie als ihre beiden Freunde waren die Ersten gewesen, die ihnen eingefallen waren, und die verbliebenen beiden Paten waren auch schnell gefunden. Es war wirklich erstaunlich, wie schnell manche Dinge sich entwickeln konnten.
„Na ja, wir dachten daran vielleicht hier in Hogwarts zu heiraten“, sagte Ian langsam, nachdem er einen erneuten Blick mit seiner zukünftigen Frau gewechselt hatte. Wirklich fest stand die Sache ja noch nicht, denn zunächst einmal stand am morgigen Tag der Besuch bei seiner Familie an, aber ein wenig herum gesponnen hatten sie beide schon. Natürlich galt es erst einmal die Schulleiterin um Erlaubnis zu fragen, ob eine Hochzeit hier im Schloss überhaupt möglich war. Und mit diesem Anliegen wollten sie erst einmal noch einige Tage warten, bis sich McGonagall zunächst endgültig mit dem Gedanken arrangiert hatte, dass zwei ihrer Lehrer zusammenziehen würden und Kinder erwarteten. Überhaupt galt es noch so viel zu planen für eine Hochzeit. Ian hatte gar nicht gewusst, was so ein einziger Tag einem alles an Arbeit abverlangte.
Mittlerweile war Ians Rührei bereits kalt, aber das kümmerte den Runenlehrer nicht besonders. Er war ja eh mehr damit beschäftigt zu reden und die Reaktionen seiner beiden Kollegen zu beobachten. Sophie schien ja augenscheinlich richtig begeistert zu sein, während Daniel die Nachrichten erst einmal verdauen musste. Jeder ging mit solchen Dingen eben anders um, sodass Ian sich zunächst einmal darauf verlagerte, Sophies Fragen zu beantworten.
„Neben euch beiden dachten wir, wir fragen noch Tonks, ob sie Patin werden möchte, und einen alten Freund von Allison, Azazel Muldoon.“
Natürlich war es immer so eine Sache, ob die gewünschten Paten dann auch wirklich zustimmten. Bei Tonks hatte Ian keine großen Bedenken. Er mochte die junge Verwandlungslehrerin mit dem bonbonrosa Haar sehr gerne. Auch bei dem Abteilungsleiter im Ministerium hatte Ian eigentlich keine Zweifel, immerhin war der Mann Allisons Mentor und für sie so etwas wie ein Vaterersatz. Außerdem hatte er Mr. Muldoon bereits kennen gelernt und schätzte den Mann allein schon für sein freundliches Verhalten gegenüber Jonny. Dennoch war er sich nicht sicher, ob Muldoon überhaupt Zeit für eine Patenschaft besaß, schließlich war er ein hochrangiger Ministeriumsmitarbeiter. Wünschen würde er es sich allerdings schon, vor allem weil es Allison sehr viel bedeuten würde.

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Daniel Fagon
Zaubertränke
erstellt am 06.11.2008 20:41    

Der dunkle Strudel von schwarzem Tee drehte sich träge in Daniels Tasse, immerzu um eine unsichtbare Achse, wobei leichte Partikel der Teeblätter immer wieder an die Oberfläche gewirbelt wurden und diese als schwarze Punkte durchbrachen. Schwanger! Daniel fügte dem Tee mit der peniblen Routine eines Tränkemeisters exakt einen halben Teelöffel Zucker zu, mit den Gedanken offensichtlich weit, weit von dem Hier und Jetzt entfernt. Sogar Zwillinge! Ob wohl schon feststeht, ob welches Geschlecht die Kinder haben werden...? Okay, das geht mich sowieso gar nichts an. Aber... Daniels doch sonst meistens so aufmerksamer und neugieriger Verstand schien diese Neuigkeit einfach nicht so recht verdauen zu können, zu überraschend kam diese Ankündigung, zudem hatte Tonks ihm ja auch erst vor kurzem gesagt, dass sie und Remus zu heiraten planten. Aber es war kaum zu übersehen, dass die beiden werdenden Eltern sich über den Nachwuchs freuten, und so konnte Daniel nicht anders als sich unwillkürlich mit ihnen über die Zwillinge zu freuen. So ein kleiner Lichtblick, zwei Sonnenstrahlen, neues Leben, vielleicht war es genau das, was dieses Land, das immer mehr in Dunkelheit und Tod zu versinken schien, brauchte. Sophie schien jedenfalls schon vor Freude überzukochen und ein leichtes Lächeln zupfte an Daniels Mundwinkel beim Anblick dieser so typisch emotionalen Reaktion. Er wusste, dass er selbst zu so einer Reaktion nicht fähig war und wohl auch nie sein würde, denn in der Gesellschaft von Freunden hin oder her – seine Gefühle vor Anderen so offen darzulegen war nicht wirklich etwas, was er gut konnte. Nun schaltete sich allerdings sein Pflichtbewusst sein ein, denn, so unangenehm es ihm auch war, über ein Thema wie Schwangerschaft zu sprechen, soweit er wusste, brachte eben jene einige Unannehmlichkeiten mit sich, gegen die es jedoch zum Großteil verschiedene Tränke gab. „Hast du vielleicht irgendwelche Beschwerden oder Problem oder so...? Denn, naja, es gibt halt verschiedene Tränke gegen Verschiedenes und so...“, fragte er vorsichtig, Besorgnis im Ton. Noch schlechter formulieren konnte ich diese Frage wohl auch nicht, oder? Und wieder einmal hatte Daniel das Bedürfnis, sich selbst für immer den Mund zu versiegeln.

Als Jonny plötzlich verkündete, dass auch er bald Zubarew heissen würde, kam das für Daniel zum Glück weitaus weniger überraschend als die vorherige Ankündigung - eine Hochzeit zwischen Allison und Ian erschien sogar recht plausibel, sodass Daniels Tasse sich in absoluter Sicherheit wiegen konnte. „Jonathan Zubarew“, sagte Daniel und testete den ungewohnten Klang des Namens wie einen exquisiten Wein. „Und Allison Zubarew. Dann werden wir wohl bald zwei Professor Zubarews haben...“, mit einem amüsiertem Glitzern in den Augen schaute Daniel zu Mutter und Sohn hinüber, als ihm ein anderes Szenario in den Sinn kam. „Oder hast du vor nach Durmstrang zu wechseln?“, fragte er mit einem Hauch von Sorge in der Stimme an Alli gewandt. Die Vorstellung von einem Hogwarts ohne dem jungen Paar schien... seltsam, genauso wie er sich ein Hogwarts ohne Sophie oder Professor McGonagall nicht vorstellen konnte, zu sehr waren diese Personen in seinen Augen mit dem Schloss verbunden. Sollte die baldige Familie Zubarew tatsächlich die Schule verlassen, würde Daniel die beiden Erwachsenen – und natürlich auch Jonny – sicherlich vermissen, falls sie tatsächlich nach Durmstrang ziehen würden statt hier in Hogwarts zu bleiben. Die Möglichkeit, dass sie getrennt wohnen könnten, zog Daniel überhaupt nicht erst in Betracht, bei Allison und Ian konnte er sich nicht vorstellen, dass sie aufgrund des Jobs auf die Nähe zueinander verzichten würden. Aber zumindest die Hochzeit sollte anscheinend auf Hogwarts stattfinden...

Viel Zeit um sich darüber Gedanken zu machen blieb ihm allerdings nicht, denn in diesem Moment kündigte Allison an, die nächste Bombe platzen zu lassen. Daniel schaute sie etwas unsicher an, noch eine Bombe? Er hatte doch die erste noch nicht wirklich verdaut – sicherheitshalber stellte er seine Teetasse auf dem Tisch ab, nicht, dass er Allison und Ian gleich noch tatsächlich das Geschirr zerdepperte. Diese Aktion erwies sich kurz darauf als durchaus gerechtfertigt, denn Allisons Frage, ob er und Sophie nicht die Paten der noch ungeborenen Zwillinge werden wollten, hätte die Tasse sicherlich nicht unbeschädigt überstanden. So aber waren es höchstens allein Daniels Augen, die einen Schaden davon trugen, denn so groß wie diese wurden konnte das gar nicht mehr gesund sein. Das ist ein Scherz. Das muss ein Scherz sein. Gleich fängt Allison an zu lachen, natürlich fängt sie gleich an zu lachen, dieser Scherz ist ja auch wirklich gut. Ich und Pate – was für ein Witz. Sophie kann ich ja noch verstehen, die würde wirklich eine gute Patin abgeben, so gut wie sie mit Kindern umgehen kann und alles, aber ich? Ja, sicher. Seinen Unglauben deutlich ins Gesicht gezeichnet blickte Daniel zwischen Alli und Ian hin und her, deren Gesichter nach Anzeichen von Amüsement absuchend, aber zu seiner Verwirrung keine findend. Aber etwas anderes als ein Witz konnte diese Frage nicht sein, es war vollkommen unmöglich, dass Ian und Alli ihn für eine Aufgabe wie die des Patens auch nur in Betracht ziehen könnten. So etwas fragte man doch einen engen Freund, zu dem man großes Vertrauen hatte, und Daniel konnte nicht glauben, dass das junge Paar ausgerechnet ihm dieses entgegenbringen sollte. Absurd.

Sophie nahm das Angebot bereits an, natürlich, sie war schließlich auch die perfekte Patin, oder zumindest das, was Daniel sich darunter vorstellte – aber er war es sicherlich nicht. „Seit... seit ihr sicher? Ich würde zwar gerne, aber... ich glaube nicht, dass ich ein besonders gute Pate wäre...“, meldete er sich nun endlich zögerlich zu Wort. Zwar konnte Daniel nicht abstreiten, dass er durchaus gerne Pate eines der Kinder geworden wäre, war aber immer noch nicht überzeugt, dass Allison und Ian das tatsächlich ernst meinten. Ausserdem hatte Alli ihn gerade, als sie das mit der Patenschaft gesagt hatte, ihm auch noch einen so seltsamen Blick zugeworfen... Jap, das ist definitiv ein Scherz. Wäre ja auch absurd, wenn es anders wäre. Sophie allerdings schien dieses Szenario für vollkommen plausibel zu halten, „flüsterte“ sie ihm auch noch mehr oder weniger leise zu, wobei ihre Freude kaum zu überhören war. Daniel lächelte nur etwas schwach als Antwort, den Blick inzwischen wieder auf die Tiefen seines Tees gerichtet, der inzwischen zum Stillstand gekommen war, die Wasseroberfläche hatte sich geglättet. Die leichte Furche zwischen Daniels Augenbrauen dachte jedoch nicht einmal daran, sich zu glätten, im Gegenteil, sie vertiefte sich sogar ein wenig. Das ist ein Witz, wiederholte er noch ein weiteres Mal, wie um sich selbst davon zu überzeugen, denn eins wollte er auf gar keinen Fall – sich falsche Hoffnungen machen.

tbc: off (neues Forum)

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 07.11.2008 08:24    

Himmel, Allison liebte ihre Freunde einfach. Herzlich und überglücklich erwiderte sie die Umarmung von Sophie, die geradezu überzulaufen drohte vor lauter Freude. Und auch wenn Daniels erste Reaktion Allison etwas verletzt hatte, jetzt entging ihr sein angedeutetes Lächeln nicht und es kam ihr nicht wie ein zwanghaft auferlegtes vor. Im Stillen schimpfte sie mit sich selber, dass sie überhaupt so sensibel darauf reagiert hatte. Sie wusste doch wie zurückhaltend Fagon war und wenn sie es recht bedachte, hatte sie noch nie wirklich gesehen, dass er offen seine Gefühle zeigte. Er war wirklich sehr verschlossen was das anging, was wohl den großen Unterschied zwischen ihnen ausmachte. Was die Schüchternheit anging, so trugen sie wohl das gleiche Los, aber im Gegensatz zu dem Zaubertränkeprofessor konnte man in Allisons Gefühlswelt lesen wie in einem offenen Buch. Sie vermochte sich weder zu verstellen noch irgendwas zu verheimlichen. Wenn es ihr gut ging, strahlte ihr Gesicht, wenn sie traurig war oder zornig... egal was... ihrer Mimik und vor allem ihren Augen sah man jede Fassette von Emotionen an.
Jetzt im Augenblick leuchtete Allison jedoch vor lauter Glück, dass man versucht war alles Licht auszusperren um zu schauen, ob die junge Frau den Raum dennoch erhellte.

„Danke Daniel, ich weiß nicht... Ian hatte mich in den Krankenflügel getragen, als ich ohnmächtig wurde. Mir war vorher schon immer sehr, sehr schlecht uns so. Miss Mercier hat dann festgestellt, dass ich schwanger bin und hat mir ein paar Sachen mitgegeben, die ich nehmen muss. Seit dem geht es ein bisschen besser. Wäre nur schön, wenn ich wieder Kaffee trinken könnte“, sie grinste ein bisschen wehmütig, „Nein im ernst, durch die Tränke der Heilerin ist das alles durchaus aushaltbar. Ich werde allerdings schneller müde...?“, sie sah ihren Kollegen fragend an, ob man da was machen könnte, „ich mag gar nicht erst daran denken wie müde ich sein werde, wenn ich nur noch durch das Schloss rollen kann, weil mein Bauch so gigantisch ist. Aber darf ich dich zukünftig dann vielleicht zwischendurch belästigen? Es kommen sicher noch einige Sachen, bei denen ich für Erleichterung mehr als dankbar wäre“
Unbewusst hatte sie eine Hand auf das noch mehr als flache Körperteil gelegt und lehnte sich ein bisschen zurück, die Finger der anderen Hand nach wie vor mit denen von Ian verschlungen.

„Nein, Ian bleibt hier bei mir in Hogwarts“, beantwortete sie die Frage ihres lieben Kollegen. Hatte da wirklich sowas wie Besorgnis aus seiner Stimme geklungen? „Ich würde zwar wirklich mit ihm überall hingehen“, ein verliebter Seitenblick zu ihrem Verlobten, „aber Ian hat von sich aus gesagt, dass er hier bleiben möchte. Hier habe ich irgendwo meine Wurzeln, ich habe John hier und wir haben liebe Freunde gefunden“, sie zwinkerte den beiden fröhlich zu, „und Ians Familie verweilt ja auch in England... also ja“, ein kleines Grinsen huschte über ihr Gesicht, „es wird dann wohl zwei Professor Zubarews hier geben“, der Name klang für sie in Verbindung ihres eigenen Namens immer noch sehr ungewohnt. Das Ehepaar Ian und Allison Zubarew, mit ihrem Sohn Jonathan Zubarew. Himmel die Verniedlichung bei Schwangeren musste bei ihr schon im vollen Gange sein, denn sie hätte beinahe kindlich gekichert, was nun sonst wirklich keine ihrer Eigenarten war. Aber sie konnte einfach noch immer nicht so recht fassen, dass sie auch vor dem Gesetz eine richtige Familie sein würden. Sie, Allison Parker, baldige Zubarew, würde einen Ehemann haben, vor ein paar Monaten hätte sie noch jeden ausgelacht, der so etwas prophezeit hätte.

„Sophie, wir wissen zwar noch nicht genau wann und wir müssen eben auch noch mit der Schulleiterin sprechen, ob wir in Hogwarts heiraten und feiern dürfen, aber...“, sie beugte sich etwas vor und legte den Kopf schief, dass man automatisch an ihren Animagus erinnert wurde, und lächelte zaghaft, „wenn es so weit ist... würdest du mir die Ehre erweisen meine Brautjungfer zu werden?“, erwartungsvoll sah sie die Französin an. Es war Allison wirklich sehr wichtig und sie hoffte an dem Tag von all den Menschen umgeben zu sein, die ihr eben wichtig waren. Und einer von ihnen war eben auch Sophie... die erste richtige Freundin, die sie je gehabt hatte.

„Sophie ihr macht uns eine Freude damit, wenn ihr Paten werdet“, sie zwinkerte ihrer Freundin zu und fühlte sich fast ein bisschen berauscht von dem ganzen Glück, was sie gerade empfand, wobei wenn sie die Muggelkundelehrerin so ansah, schien es ihr nicht anders zu gehen. Allison hatte selten einen solch herzlichen Menschen kennengelernt wie es die Dunkelhaarige war, die sich so offenherzig und ausgiebig für sie mitfreute.
Ihr Blick huschte aber wieder zu Daniel, dessen Augen so groß wie Unterteller wirkten. Oh Gott, er würde doch nicht ohnmächtig? Augenblicklich trat Sorge in ihren Blick. „Alles in Ordnung Daniel?“, fragte sie vorsichtshalber, nicht sicher ob er sie überhaupt gehört hatte.
Sichtbar ungläubig starrte er zwischen ihr und Ian hin und her, als könne er gar nicht fassen, dass sie an ihn gedacht hatten, als es um die Patenschaft ging. Bei seinen Worten jedoch trat Bestürzung auf Allis Gesicht. Schnell richtete sie sich auf und auch wenn sie sonst darauf achtete, dass sie Daniel nicht berührte, weil sie eben wusste dass er es nicht mochte, legte sie ihm nun eine Hand sachte auf seine. „Aber Ian und ich sind uns da ganz sicher... sonst hätten wir dich doch nicht gefragt...du bist doch Ians... unser Freund...“, sie warf einen hilfesuchenden Blick zu ihrem Liebsten, darauf wartend und hoffend, dass er auch etwas zu seinem Freund sagen würde. Wie kam Daniel nur darauf, dass er kein guter Pate sein würde?

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