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Thema: Privatgemach des Lehrers für Alte Runen
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 22.10.2007 16:37
5. September 2011
cf ~ Hütte vom Waldhüter
Ian erwachte ganz von selbst, als wäre er direkt nach dem
Abendessen ins Bett gegangen und nicht erst gegen Mitternacht ins
Schloss zurückgekehrt.
Verschlafen tastete der Halbrusse nach dem Wecker auf seinem Nachttisch
und versuchte konzentriert die darauf abgebildete Uhrzeit abzulesen. Es
war gerade einmal halb sieben. Was für eine Strafe!
Stöhnend warf er die Bettdecke beiseite, blieb aber noch einige
Minuten liegen, bevor er sich ein wenig streckte, um einen Blick auf
das Fenster und das draußen herrschende Wetter zu erhaschen. Es
regnete nicht mehr, aber dafür war dieser verdammte Nebel
zurück. Da fragte man sich doch glatt, was das schlimmere
Übel von beiden war. Ganz eindeutig der Nebel, denn Ian mochte
Regen und Gewitter.
Langsam stand der Lehrer also auf und betrachtete von seinem Bett aus
den Raum, in dem er sein eigenes kleines Reich hatte. Fast eine ganze
Woche war er jetzt schon hier in Hogwarts. Was für ein seltsamer
Gedanke. Das Schloss war zwar überhaupt nicht sein Fall und um
ehrlich zu sein, zog er die Räumlichkeiten in Durmstrang denen an
dieser Schule hier vor. Doch er konnte es nun einmal nicht ändern.
Noch dazu, wo er sich freiwillig dazu bereit erklärt hatte hierher
zu kommen. Und inzwischen bereute er diese Zustimmung auch nicht mehr.
Allein der Gedanke an den gestrigen Tag und vor allem den Abend
ließ ihn verschmitzt Grinsen.
Allison.
Nur zu gut war ihm noch ihre gemeinsame Rückkehr ins Schloss in
Erinnerung geblieben. Er hatte sie noch bis zu ihren
Räumlichkeiten gebracht, wo sie sich dann mit einem Kuss von ihm
verabschiedet hatte. Ach, da konnte man ja fast sentimental werden...
Gut gelaunt verschwand der Dunkelhaarige unter die Dusche, bevor er
sich dann vor dem Spiegel prüfend über das Kinn fuhr.
Rasieren oder nicht rasieren? Das war nun die Frage...
Ach, was soll’s. Ich hab ja Zeit und gerade eh nichts besseres zu tun.
Dachte es und machte sich sorgfältig an die Arbeit. Allerdings
hatte er nicht mit der Eule gerechnet, die plötzlich auf seinem
Fensterbrett saß und mit dem Schnabel penetrant gegen die Scheibe
klackerte.
„Autsch! Verdammte Scheiße!“, knurrte Ian wütend
und fluchte noch ein paar weitere Worte auf Russisch dazu, bevor er zum
Fenster ging und es mit spitzen Fingern öffnete. Wenn dieses
blöde Viech keinen ernstzunehmenden Grund hatte, warum es ihn halb
verbluten ließ, würde er den Hauselfen heute Euleneintopf
als Mittagessen vorschlagen.
Die Eule nahm seinen hasserfüllten Blick ohne großes
Interesse zur Kenntnis, warf nur den Tagespropheten auf seinen
Schreibtisch und war schon wieder zum Fenster hinaus. Allerdings
glotzte sie den Lehrer vorher noch eindringlich aus ihren gelben Augen
an und schuhte aufdringlich, als wüsste sie ganz genau, wie sehr
Ian mit Tieren auf Kriegsfuß stand.
„Mistvieh!“, zischte Ian ihr hinterher und warf das Fenster
mit mehr Schwung als eigentlich nötig hinter ihr zu. Auch wenn
Allison ihn gestern mit einem kleinen Teilerfolg therapiert hatte,
hieß das noch lange nicht, dass er jedes Tier augenblicklich
sofort in den Arm nehmen musste. Mal ganz abgesehen davon, dass er nett
zu ihnen sein musste.
Noch immer leise unschöne Dinge vor sich hin murmelnd, kramte Ian
nach seinem Zauberstab, um den Schnitt verschwinden zu lassen. Das
bekam er noch hin, auch wenn er kein Heiler war.
Mit leicht gerunzelter Stirn begann Ian sich die Zähne zu putzen
und war gerade dabei sich das Gesicht zu waschen, als er ein leises,
zaghaftes Klopfen an der Tür seines Zimmers hörte. So leise,
dass er es beinahe überhört hätte. Wer konnte denn das
sein? Noch dazu um diese Uhrzeit?
Neugierig ging Ian zur Tür und fuhr sich dabei kurz durch die
Haare, was diese allerdings nur noch mehr durcheinander brachte. Ohne
daran zu denken, dass er sich noch gar nicht angezogen hatte und noch
in Boxershorts durch die Gegend rannte, öffnete er die Tür
und stand Allison gegenüber.
"Guten Morgen", sagte er verblüfft und warf automatisch einen
Blick über seine Schulter, als glaubte er, sie würde gar
nicht zu ihm wollen.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 22.10.2007 18:39
CF Privatgemach Allison Parker
Alli wollte sich gerade umdrehen und wieder in ihre eigenen
Gemächer gehen. Vermutlich schlief er noch und sie wollte ihn nun
wirklich nicht wecken. Doch da hörte sie Schritte hinter der
Türe, hielt in ihrer Bewegung inne und starrte den Halbrussen an,
als dieser in Boxershorts und mit verwuschelten (Beim Merlin, mit
Wuschellook sah er wirklich zum anbeißen aus) Haaren im Rahmen
stand und sie mit einem verblüfften „Guten Morgen“
begrüßte.
Die junge Frau konnte wirklich nichts dafür, sie wollte sie
zwingen den Blick abzuwenden, aber so sehr sie sich auch bemühte,
es funktionierte nicht. Sie starrte unschicklich auf seine Boxershorts,
die Augen aufgerissen und gab dabei einen nicht sehr intelligenten
Anblick an. Nicht dass das was sie sah nicht sexy gewesen wäre...
aber ihn fast nackt zu sehen...
Ihre Wangen färbten sich rot und sie brabbelte eher verwirrt als
klar: „Guten Hosen... ähm Morgen... Morgen? Ja...
ähm... morgen...“, sie wurde noch roter und versuchte sich
in ein verlegenes Räuspern zu flüchten.
Ganz langsam glitt ihr Blick von seiner Unterwäsche über
seinen haarfreien Oberkörper, der doch ziemlich ansehnlich war.
Nicht zu viele Muskeln und doch mehr als wohlproportioniert, so dass
Allison zu allem übel auch noch einen trockenen Mund bekam.
Endlich hatten ihre Augen die von Ian erreicht, was die Situation aber
irgendwie auch nicht verbesserte für sie, denn sofort tauchte sie
wieder in dieses tiefe Blau ein und war mal wieder sprachlos.
Nervös schluckte sie ein paar Mal und kämpfte gegen den Drang
an ihm mit ihren Händen durch seine verwuschelten Haare zu fahren
um ihn gleich darauf zu küssen. Dass ihr das allzu deutlich ins
Gesicht geschrieben stand ahnte sie Gott sei Dank nicht, denn dann
hätte sie vielleicht eine rettende Ohnmacht oder dergleichen in
Betracht ziehen müssen.
Allison zerkaute noch ein wenig stumm ihre Unterlippe, ehe sie sich
fahrig mit einer Hand durch die Haare ging, tief Luft holte und
schließlich sogar ein kleines, wenn auch verlegenes Lächeln
zu Stande brachte.
„Ich... ähm... habe dich wohl... gestört?“, sie
konnte nicht verhindern, dass ihr Blick noch einmal kurz zu seiner
Boxershorts huschte, gleich aber wieder zurück glitt. Doch dann
wurde aus ihrem verlegenen Lächeln ein schiefes Grinsen.
Anscheinend war es ihrer beider Schicksal andauernd in schräge
Situationen zu kommen. Ehe sie sich versah, wurde aus dem Grinsen ein
leises Kichern und schließlich ein befreiendes Lachen. Den Kopf
in den Nacken geworfen, strahlte sie Ian an, noch immer glucksend. Und
dann sagte sie etwas, was so vollkommen untypisch für sie war,
denn normalerweise war sie alles andere, nur nicht forsch:
„Ich gestehe, für den Anblick alleine lohnt es sich schon,
an deine Tür zu klopfen“, sie zwinkerte ihm zu, beugte sich
nun auf den Zehenspitzen stehend vor und gab ihm einen kurzen, aber
unglaublich sanften Kuss. Was die Kollegen denken könnten, wenn
nun jemand durch den Lehrertrakt gehen würde, daran dachte sie
nicht und es war ihr im Augenblick auch egal, die Gefühle, die
sich sofort wieder in ihr ausbreiteten waren dazu viel zu intensiv.
„Ich...“, Himmel sogar ihre Stimme verriet den Aufruhr in
ihr, klang sie doch ein wenig heiser, „Ich wollte dich etwas
fragen...“
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 23.10.2007 17:21
Er war wirklich
überrascht Allison vor sich stehen zu haben. Gerade noch hatte er
an sie gedacht und schon erschien sie ihm schon wieder. Konnte sie
jetzt auch noch Gedanken lesen? Unwahrscheinlich. Was also trieb sie zu
dieser frühen Uhrzeit zu ihm? Sehnsucht vielleicht... nein, das
war zwar schon ein zu schöner Gedanke, aber gerade deswegen konnte
er nicht wahr sein. Allerdings hatte er auch gedacht, dass sie schon
auf dem Weg war, um ihren Sohn abzuholen, immerhin hatte sie das diese
Nacht noch lang und breit beschlossen. Was also wollte sie dann bei
ihm? Ihren Sohn hatte er mit Sicherheit nicht unter seinem Bett
versteckt, auch wenn der Kleine auf den ersten Blick einen recht
niedlichen Eindruck gemacht hatte.
Umso irritierter war Ian, als Allison zunächst kein Wort hervor
brachte und ihn stattdessen von oben bis unten musterte. Hatte er
Zahnpasta an der Wange? War der Hosenstall offen oder die Krawatte
falsch gebunden?
Moment... er hatte sich noch gar keine Krawatte gebunden... und er
hatte sich auch noch gar keine Hose angezogen... Verwundert folgte Ian
Allisons Blick und musste unwillkürlich grinsen. Er hatte ihr
tatsächlich nur in Boxershorts die Tür geöffnet. Was
für einen Anblick mussten sie beide jetzt abgeben? Na hoffentlich
kam da niemand den Flur entlang.
Ian Zubarew öffnet seiner jungen Kollegin provokativ nur in Unterhose die Tür!
Das klang schon in seinem Kopf dermaßen unterhaltsam, dass sein
Grinsen noch eine Spur breiter wurde, aber peinlich war ihm die
Situation diesmal nicht. Im Gegenteil, er fand es eher schmeichelnd,
dass Allison ihn dermaßen anstarrte. War sie einfach nur
geschockt oder gefiel ihr, was sie sah? Vielleicht sollte er sie
fragen? Oder vielleicht lieber doch nicht, so dermaßen, wie sie
herumstotterte, um ein „Guten Morgen“ herauszubringen. Ach
herrje, da hatte er sie aber wieder in Verlegenheit gebracht.
Aber so genau hatte er ja auch nicht darauf geachtet. Zwar war es
kühl in seinem Zimmer, aber das störte den Halbrussen nicht
sonderlich. Im Gegenteil. Er mochte übermäßig
heiße Temperaturen ja nicht sonderlich, sodass er diese
Kühle regelrecht genossen hatte und daher auch in Boxershorts
nicht gefroren hatte.
„Gestört?“, wiederholte Ian mit einem verschmitzten
Grinsen und schüttelte leicht den Kopf. Ach, er war gemein. Die
ganze Situation begann ihm auch noch Spaß zu machen. Irgendwo
waren Allisons Blicke auch gut fürs Ego. Er bekam ja sonst nicht
so viele gut aussehende junge Frauen zu Gesicht. Zumindest dort, wo er
arbeitete, denn dort waren die meisten Lehrer männlich. Da konnte
man sich doch mal geschmeichelt fühlen.
„Nein, nicht wirklich. Ich wollte mich gerade anziehen.“
Amüsiert zwinkerte Ian seiner Kollegin zu und konnte sich diese
kleine Anspielung einfach nicht verkneifen.
Er wusste inzwischen zwar, dass Allison manchmal recht schüchtern
war, doch das hier war noch lange kein Grund um verlegen zu sein.
Solange niemand um die Ecke kam und sie so stehen sah, war es doch
recht unterhaltsam.
Dennoch spürte er ein leichtes Kribbeln im Nacken, als sie auf
einmal selbstbewusst erklärte, für diesen Anblick allein
würde es sich schon lohnen an seine Tür zu klopfen. Dem
fügte sie noch einen sanften Kuss hinzu, was das Kribbeln nur
verstärkte.
„Gut zu wissen“, kommentierte er spitzbübisch und fuhr
sich noch einmal durch die Haare. „Heißt das, dass du von
nun an öfters am frühen Morgen an meine Tür klopfen
wirst?“
Leise lachend lehnte er sich gegen den Türrahmen, auch wenn ihm
mittlerweile doch ein wenig kalt wurde, da es in diesen verdammten
Gängen zog. Na ja, er würde es schon überleben und eine
Erkältung war ja nicht das schlimmste, was ihm passieren
könnte. Dann könnte Allison ihn zumindest gesund pflegen. Ein
weiterer netter Gedanke.
„So, du wolltest mich etwas fragen“, wiederholte er
scheinbar gelangweilt, als hätte er die Emotionen in ihrer Stimme
nicht gehört. „Dann frag doch einfach oder willst du nicht
doch lieber reinkommen und es mir da erzählen, damit ich mir
gleichzeitig etwas anziehen kann?“
Erneut grinste er amüsiert, war gleichzeitig aber auch unheimlich
neugierig, was sie von ihm wollte. Immerhin hatten sie sich ja in einer
knappen Stunde beim Frühstück treffen wollen. Was war also so
dringend, dass sie ihn schon vorher besuchen kam?
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 24.10.2007 18:38
Allison grinste Ian
kess an, so ungewöhnlich es für sie auch war, doch der Bann
war gebrochen, nachdem sie so herzlich hatte lachen müssen. Das
alles war einfach nur noch schräg, wenn auch ungemein reizvoll,
wie sie innerlich zugeben musste.
„Wenn ich jedes Mal diesen Anblick präsentiert kriege,
klopfe ich vielleicht nicht nur morgens an deine Tür?“, ein
Zwinkern, gefolgt von einem Nicken. „Ja, ich komme gerne rein,
auch wenn du gerne so bleiben kannst“, antwortete sie frech und
ging an ihm vorbei, vielleicht ein bisschen dichter wie es hätte
sein müssen und einem Blick in seine wunderschönen, blauen
Augen.
In seinem Zimmer schaute sie sich interessiert um. Sein Bett war noch
ungemacht und Alli verspürte den Drang sich in sein Kissen zu
kuscheln, was mit Sicherheit nach ihm riechen würde und allein der
Gedanke daran verschaffte ihr ein weiteres Kribbeln in der Magengegend.
Himmel, sie fühlte sich wirklich wie ein verknallter Teenager,
wäre am liebsten singend umher gesprungen, weil sie sich einfach
so gut fühlte. Natürlich tat sie das jetzt nicht, aber dieses
Gefühl zu haben war... einfach herrlich und viel zu schön um
wahr zu sein.
Erneut musste Allison sich zwingen ihren Blick abzuwenden, dieses Mal
nur eben von seinem Bett, drehte sich zu Ian um und lächelte ihn
an.
„Also...“, setzte sie an, „was ich dich eigentlich fragen wollte...“
Die junge Frau verschlang nun doch die Finger wieder ineinander,
einfach damit sie beschäftigt waren und es nicht auffiel, was
alles so in ihr vorging. Wieso war sie auch immer so schnell so
unsicher? Furchtbar war das. Gerade noch hatte sie ihm recht
selbstbewusst geantwortet, jetzt überlegte sie, ob ihre Idee ihn
nicht überfordern würde. Sie wusste ja nicht einmal, was er
wirklich von dem allem hielt... also von ihm und ihr... was er
darüber dachte, was er empfand... sie kannte nur seine
Reaktionen... Gott sie war doch sowas von unerfahren in so
zwischenmenschlichen Dingen, woher sollte sie auch die Sicherheit dazu
haben?
Aber nun war sie hier und sie würde ihn fragen... Was sollte auch
schon passieren außer dass er nein sagte? Sicher, sie selber
würde sich ungemein freuen und nicht nur das. Es würde ihr
unglaublich viel bedeuten, wenn er sich wirklich bereit erklären
würde. Beide waren sie sich noch so fremd, wenn er sie begleiten
würde, würde er einen Einblick in ihr bisheriges Leben
kriegen, wenn auch nur kurz. Ja, sie hoffte, dass es ihn interessieren
würde, dass ihm vielleicht genauso viel daran lag.
„Beim Joggen eben... ähm... kam mir eine Idee.
Vielleicht...“, sie gab sich selber einen Ruck und sah ihn wieder
direkt an, „naja ich habe mir überlegt, ob du eventuell Lust
hast mit mir zusammen zu den Arapahos zu apparieren und Jonathan zu
holen. Vielleicht... naja... ich habe gedacht es könnte dich...
interessieren? Dass du vielleicht Lust dazu haben könntest.“
Ok, es war raus. War doch gar nicht so schlimm eigentlich. Trotzdem
kaute sie unbewusst auf ihrer Unterlippe herum, weil sie gespannt war,
was er dazu sagen würde. Ob sie ihm sagen sollte, dass sie auch
John fragen wollte? Auch er konnte so einen Einblick in ihr Leben
bekommen, in ihres und das von Jonathan... man konnte viel von den
Indianern lesen, aber verstehen konnte man sowas erst, wenn man es
wirklich gesehen und erlebt hatte. Das Reservat des Stammes war ihr Ort
der Freiheit gewesen, ein Platz wo sie sich wirklich traute sie selber
zu sein. Diese Menschen waren so vollkommen anders als alle anderen
Amerikaner, die ihr immer wieder begegnet waren. Man wurde einfach so
akzeptiert wie man war, wer tat das ansonsten schon? Sicher, sie hatte
einen Sonderstatus im Stamm inne, weil sie damals das bevorzugte Kind
gerettet hatte, aber das änderte ja nichts an der
Lebenseinstellung der Arapahos. Sie lebten so vollkommen eins mit sich,
ihrer Umgebung und der Natur... Naja das alles war eben so ganz anders,
wie 'westliche' Menschen es kannten.
Wieso sie dann nicht da geblieben war, wo es sie doch recht zufrieden
gemacht hatte? Weil es eben nicht ihre Heimat war. Die war immer hier
gewesen, hier hatte sie zurückkehren wollen und wie sich ja
mittlerweile heraus gestellt hatte, war es genau das Richtige gewesen.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 25.10.2007 17:54
Mit einer galanten
Verbeugung, die allerdings teilweise spöttisch gemeint war,
ließ Ian seine Kollegin in sein privates Reich eintreten, wobei
er sich jedoch automatisch Gedanken machte, ob drinnen überhaupt
aufgeräumt war. Schwer zu sagen. Gestern abend hatte er darauf
nicht mehr geachtet und er war ja eigentlich auch eher ein
unordentlicher Typ.
Langsam schloss Ian die Tür und warf dann einen kurzen,
prüfenden Blick durch den Raum. Nun ja, es sah noch nicht allzu
schlimm aus, immerhin war er noch nicht allzu lange hier. Lediglich
einige beschriebene Pergamentblätter und einen ganzen Haufen
Bücher lagen quer durch den Raum verstreut, als hätte er sie
da fallen gelassen, wo er gerade gestanden hatte. Egal, solange es
keine Klamotten waren, war es noch nicht allzu schlimm. Nichts, was ein
Zauber nicht wieder ordnen könnte.
„Nein, so leid es mir tut, aber ich muss mir was anziehen“,
sagte er dann grinsend und ging zu seinem Schrank hinüber, der
einzige Ort, in dem es aufgeräumt war. „Es wäre ja auch
schlimm, wenn ich den Schülern in Boxershorts gegenübertreten
würde“, kam es weiterhin dumpf hervor, während der
Dunkelhaarige angestrengt in den Untiefen des Möbelstücks
nach geeigneter Kleidung suchte. So bekam er auch nicht mit, wie
Allison sein Bett recht interessiert musterte, was ihm sicherlich ein
erneutes Grinsen entlockt hätte.
Schließlich hatte er gefunden, was er gesucht hatte: eine dunkle
Hose und ein weißes Hemd. Während er umständlich
versuchte in die Hose zu steigen, versuchte er gleichzeitig
konzentriert zu zuhören, was Allison ihn nun eigentlich fragen
wollte, immerhin war sie deswegen ja zu ihm gekommen. Dabei wirkte sie
jedoch mal wieder recht schüchtern... oder war es Nervosität?
Egal, es ähnelte sich zumindest ein wenig.
Während Ian den Hosenknopf schloss und sich nun an seinem
Gürtel zu schaffen machte, versuchte er sich vorzustellen, wie
Allison wohl beim Joggen aussah. Eine faszinierende Vorstellung,
vielleicht konnten sie beide ja mal irgendwann zusammen Laufen gehen,
auch wenn Ian erst vor kurzem hatte zugeben müssen, dass er in
dieser Hinsicht nicht mehr sonderlich fit war.
So abgelenkt hielt Ian überrascht dabei inne, den zweiten Arm in
den Hemdärmel zu schieben und sah Allison einfach nur an. Hatte
sie gerade wirklich gefragt, ob er mit ihr zusammen ihren Sohn abholen
wollte? Vielleicht hatte er sich ja auch verhört, aber das war
dann doch eher unwahrscheinlich, immer war die Akustik seines Zimmers
vollkommen in Ordnung, genauso wie seine Ohren. Zumindest hoffte er,
dass dies so war.
Also hatte sie ihn wirklich gefragt... eine Reise nur mit Allison, zu
zweit... nun ja, bis sie in Amerika waren und auf den Stamm und ihren
Sohn trafen zumindest. Eine verlockende Idee, ganz ohne Zweifel.
„Klingt reizvoll“, meinte er daher und schob endlich auch
den zweiten Arm in den Ärmel. Dennoch runzelte er leicht die
Stirn, während er den Kragen zurecht rückte und sich ans
Knöpfe schließen machte. „Allerdings... was ist mit
dem Unterricht und den ganzen Verpflichtungen? Ich habe heute zwar
keinen Unterricht, soweit ich weiß, aber was würde die
Schulleiterin davon halten, dass zwei der Lehrer einfach so mal eben
einen Ausflug nach Amerika unternehmen?“
Ian wollte ihre Idee keinesfalls schlecht reden, allerdings musste er
sich auch um solche Kleinigkeiten Gedanken machen. Er hatte ja noch
keine Ahnung davon, wie das an dieser Schule so lief und den Rest
seiner Kollegen wollte er irgendwann auch mal kennen lernen.
Außerdem sollte er vielleicht auch mal wieder ein Auge auf seine
Durmstrangs haben, denn die würden sonst wieder wer weiß was
anstellen, auch wenn Ian ihnen da meistens nicht sonderlich viel
auszureden versuchte, aber es interessierte ihn eigentlich schon immer,
was sie gerade wieder ausheckten.
Trotzdem war Allisons Vorschlag eindeutig reizvoller als der Gedanke
einen weiteren Tag nur hier in Hogwarts zu verbringen. In Durmstrang
hatte er immer mal wieder kleinere Ausflüge unternommen, solange
er seine Pflichten deswegen nicht vernachlässigte, doch war das
hier genauso? Noch dazu, wo an dieser Schule in den letzten Tagen so
viele Dinge passiert waren.
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 25.10.2007 19:52
Allisons Grinsen kam wieder zu Tage, breit und frech, was ihren Augen ein gewisses Funkeln verlieh.
„Nun, ich könnte mir vorstellen, dass der Anblick auch so
mancher Schülerin gefallen würde, aber es gibt Dinge, die ich
nur ungerne teile…“
Ja ihre Worte waren Zweideutig und sie wusste nicht einmal ob sie ihr zustanden, dennoch entsprachen sie der Wahrheit.
Dass Ian überrascht inne hielt, ehe er sich weiter anzog,
ließ Alli kurz die Luft anhalten, denn sie befürchtete schon
dass er sie nun auslachen würde oder so. Stattdessen schien ihm
der Gedanke durchaus zu gefallen. Erleichtert lächelte sie und
ging nun die paar Schritte, die sie trennten, auf ihn zu, blieb dicht
vor ihm stehen und schaute ihm in die Augen.
Noch immer standen ihm die Haare wirr vom Kopf und dieses Mal
unterdrückte sie nicht den Drang mit ihrer Hand hindurch zu
fahren. Eine zärtliche, liebevolle Geste, die die Schmetterlinge
in ihrem Bauch sofort wieder auffliegen ließ. Und… Hilfe,
wieso roch er so gut? Sein männlicher, sportlich herber Duft
benebelte sie fast und sie kam nicht umhin ihr Gesicht seinem Hals zu
nähern, nur um noch mehr von seinem Geruch zu inhalieren. Das
alles wirkte so vertraut, so selbstverständlich, aber war es das
wirklich?
Es kostete sie Mühe, sich wieder von ihm zu lösen, fasste
dann aber nach seinem Hemd und half ihm dabei, die Knöpfe zu
schließen. Eine wunderbare Ablenkung und mit Sicherheit war es
klüger, wenn er jetzt angezogen war. Ganz bestimmt war es das
sogar.
Was hatte er eigentlich eben noch gesagt? Himmel, wenn da so weiter
ging, würde sie bald nicht mehr zurechnungsfähig sein,
einfach weil es ihr schwer viel sich zu konzentrieren, wenn er in ihrer
Nähe war. Schrecklich… und so unglaublich schön zu
gleich… verwirrend dazu und doch… einfach herrlich.
Achso, ja, McGonagall… richtig.
„Es war mit der Schulleiterin abgesprochen, dass ich Jonathan
holen würde. Sie sagte mir damals, dass das vollkommen in Ordnung
sei und dass die Lehrer durchaus kurze Zeit Hogwarts verlassen
dürften, solange ihre Pflichten nicht darunter leiden würden.
Ich hab auch keinen Unterricht heute, habe bereits alles vorbereitet,
was ich ansonsten tun muss… Wir wären ja auch nicht lange
weg… wir könnten apparieren und könnten dadurch schon
recht bald wieder hier sein…“, ihr Blick suchte wieder
seinen und sie sah ihn bittend an. „Es… es würde mir
viel bedeuten wenn du mich begleiten würdest…“, sie
war längst fertig mit dem Zuknöpfen seines Hemdes und legte
ihre Hände auf seine Brust. „Wir kennen fast… nichts
voneinander, aber trotzdem habe ich das Gefühl…“,
hilflos zuckte Allison mit den Schultern, weil es ihr so schwer viel zu
beschreiben, was in ihr vorging und was sie empfand. Nicht, dass sie es
nicht gekonnt hätte, aber da war auch die Angst, sich damit
furchtbar in die Nesseln zu setzen. „naja es ist eine
Möglichkeit einen Teil von mir kennenzulernen…“, ein
schüchternes Lächeln umspielte ihre Lippen, „ein Teil,
den ich dir gerne zeigen würde. Dir… und auch John…
ich habe erst vorgestern von ihm erfahren weißt du… er
kennt nicht viel mehr von mir wie du, bis auf ein paar Kinderfotos
vielleicht. Ihr beide seid… es ist mir einfach wichtig…
verstehst du?“
Na wenn das mal kein Wink mit dem Zaunpfahl gewesen war. Überhaupt
kannte sich Allison kaum wieder. War das tatsächlich sie, die sich
einfach so an ihn lehnte, ihm mehr oder weniger offen legte was sie
dachte und fühlte? Ihm mit Gesten zeigte, wie groß seine
Anziehungskraft auf sie war? War es so einfach alte Gewohnheiten und
Ängste abzulegen? Nein, eigentlich nicht, aber war das hier nicht
auch außergewöhnlich? Auch wenn sie praktisch nichts von dem
Halbrussen wusste, kam er ihr so vertraut vor. Dazu kam, dass sie es
einfach gar nicht schaffte, sich ihm zu entziehen. Sie wollte das auch
gar nicht, es fühlte sich so unendlich richtig an. Also konnte es
doch gar nicht falsch sein.
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Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
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erstellt am 26.10.2007 15:59
Allison schien seine
Worte zunächst gar nicht wirklich registriert zu haben. Das war ja
auch nicht weiter verwunderlich, wenn sie gerade dabei war ihn zu
beschnüffeln und anzuziehen. Anzuziehen...
normalerweise zog man doch einen Menschen, den man liebte, immer aus
oder täuschte er sich da? War das vielleicht eine britische Sitte,
von der er noch nichts mitbekommen hatte? Nein, eher unwahrscheinlich.
Wahrscheinlich wollte Allison ihm nur einen Gefallen tun und hatte
dabei ganz automatisch sein After shafe in die Nase bekommen. Nun ja,
vielleicht konnte sie auch einfach seinen halbnackten Anblick nicht
mehr ertragen. Oder dieser Anblick brachte sie so sehr aus der Fassung,
dass sie lieber freiwillig nachhalf, um endlich anständig den
Grund zu besprechen, weswegen sie eigentlich hier war. Ja, das
würde es sicher sein.
Also ließ Ian sich ihre Anziehhilfe mit einem amüsierten
Grinsen gefallen ohne großartig mit zu helfen. Es war einfach
viel interessant sich einmal nicht selbst anziehen zu müssen.
Hatte er das überhaupt jemals mit fremder Hilfe getan, abgesehen
von der Zeit, als er noch ein Baby gewesen war? Soweit er wusste nicht,
denn von Haushelfen ließ man sich ja wohl kaum beim Anziehen
helfen.
Schließlich war Allison fertig mit ihrer Arbeit, blieb aber bei
ihm stehen und begann zu erklären, dass McGonagall nichts dagegen
hatte und sie eigentlich ohne große Sorgen kurz verschwinden
konnten.
Nachdem dieses kleine Hindernis aus dem Weg geräumt war, stand
für Ian damit unumstritten fest, dass er Allison nach Amerika
begleiten würde. Dieses Land hatte er noch nie zu Gesicht bekommen
und außerdem brannte er bereites darauf den kleinen Jonathan
kennen zu lernen. Ob er seiner Mutter auch vom Charakter so
ähnlich war, wie vom Aussehen her? Schwer zu sagen, aber wenn sein
Spitzname bei den Indianern Clown war, schloss das eigentlich mehr
darauf, dass der Junge es faustdick hinter den Ohren hatte. Nun ja, Ian
fand Frechheit zuweilen sehr unterhaltsam und liebenswert, sodass ihn
in dieser Hinsicht eigentlich kaum etwas schocken konnte.
Ian lächelte leicht über ihre Ausdrucksweise und als sie ihm
mehr oder minder gestand, was für eine Wirkung er auf sie hatte.
Er war ihr wichtig... ja, das kam ihm bekannt vor. Er nickte kurz zum
Zeichen dessen, dass er durchaus verstand und legte ihr vertrauensvoll
die Hände an die Oberarme, während er ihr einen sanften Kuss
auf die Stirn hauchte.
„Ich nehme nur zu gerne jede Möglichkeit wahr, um mehr
über dich zu erfahren und Einblicke in dein Leben zu
erhalten“, sagte er mit leichtem Nachdruck und lächelte
verschmitzt. Sie beide wussten so wenig voneinander und doch schienen
sie sich bereits sehr nahe zu stehen. Vielleicht war es auch ein wenig
von dieser Unwissenheit, von diesem Geheimnisvollen, das sie beide
anzog. Wer konnte das schon sagen, doch Ian war neugierig darauf, was
Allison in ihrem jungen Leben bereits für Eindrücke gesammelt
hatte. Sie er schien ihm nicht wie eine Frau von Mitte Zwanzig. Das,
was sie ihm bereits erzählt hatte, ließ erkennen, wie viel
sie bereits hatte erdulden müssen und das faszinierte ihn.
„Also schön“, setzte er schließlich erneut an
und strich Allison mit den Fingerspitzen eine ihrer Locken aus dem
Gesicht. „Dann will ich deinem Glück natürlich nicht im
Wege stehen. Lass uns deinen Spross holen, solange das Wetter sich noch
hält“, witzelte er grinsend und drehte sich um, um erneut in
seinem Schrank zu kramen.
„Was ist in Amerika eigentlich gerade für ein
Wetter?“, fragte er neugierig und kam mit einem Schal und einem
Pullover zurück aus der Versenkung. „Ich meine, wenn du hier
mal aus dem Fenster schaust, würdest du auch nicht gerade auf die
Idee kommen, dass es September ist. Ich meine, nicht das es mich
stören würde...“
Ian grinste schief und zuckte dann mit den Schultern, bevor er den
Schal und den Pullover achtlos über die Lehne eines Sessels warf.
Was soll’s, sie würden in Amerika ja keinen wochenlangen
Urlaub machen, sondern nur mal eben einen kleinen Jungen abholen. Da
würde er sich schon keine Frostbeulen holen, abgesehen davon, dass
das bei ihm als Halbrussen eine Weile dauern konnte. Er war auch so
wetterfest.
„Gut, wann wollen wir los?“, fragte er daher interessiert,
als würde er nur darauf warten, dass sie ihm mit einem
„Jetzt sofort“ antwortete.
tbc: Hütte des Wildhüters
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Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
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erstellt am 26.10.2007 16:45
Wäre Allison
ihrem ersten Impuls gefolgt, wäre sie Ian vermutlich um den Hals
gefallen, hätte ihn einfach angesprungen und gedrückt, weil
sie sich so freute, dass er sie tatsächlich begleiten wollte. Es
waren aber seine Hände auf ihren Armen, der sanfte Kuss auf ihre
Stirn und die zärtliche Geste, als er ihr eine Haarsträhne
aus dem Gesicht strich, die es einfach unmöglich machten. Wie
sollte man sich denn überhaupt noch bewegen können, wenn der
ganze Körper ein Kribbelspiel war, es einen warm durchfuhr und man
glaubte vor Glück platzen zu müssen? Ob er wirklich wusste,
was er da mit ihr tat? Was es in ihr bewirkte? Seinem verschmitzten
Lächeln nach zu urteilen schon und wenn es ihr nicht gerade so
unsagbar gut gegangen wäre, wäre sie vielleicht schon wieder
rot geworden. Stattdessen brachte sie nur ein strahlendes Lächeln
zustande bei seinen Worten und ihre Augen funkelten ihn warm an.
Es war also wirklich so, es ging ihm wie ihr! Naja zumindest war er
neugierig auf sie und ihr Leben so wie sie schon darauf brannte mehr
über ihn zu erfahren. Wer war dieser Mann, der sie so
verzauberte und ihre Sinne derart benebelte? Ihr Herz einen Marathon
laufen ließ und ihr gleichzeitig das Gefühl gab, dass der
einzig richtige Ort für sie der in seinen Armen war. Anscheinend
waren das Fragen die auch er sich über sie stellte, wobei er im
Gegensatz zu ihr durchaus seit dem gestrigen Abend ein paar
Informationen über sie hatte.
„Das Wetter sich hält? Wetter in Amerika?“, sie war
mal wieder so mit ihrem Gefühlschaos beschäftigt gewesen,
dass sie einen kurzen Moment brauchte um sich zu sammeln.
„Oh…“, sie kicherte und zeigte auf Schal und Pulli,
„ich fürchte unpassender könnte deine Kleiderwahl dabei
nicht sein. Im Gegensatz zu England ist es dort trocken und warm, sehr
warm. Pulli und Schal bei etwa 38 Grad Hitze könnte…
schweißtreibend sein fürchte ich“, dieses mal war sie
es die verschmitzt lächelte. „Wenn es dir nicht zu kalt ist
bis gleich, denke ich reicht dein Hemd vollkommen.“
„Wenn du soweit bist, können wir los. Wir müssten noch
kurz zu John. Wie ich eben schon sagte, ich würd ihm auch gerne
den Teil meines Lebens zeigen, er kennt nicht viel mehr von mir als
du.“
Alli drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange (sie war da echt
wehrlos, konnte gar nichts dafür und musste es praktisch tun, weil
es wie ein innerer Zwang war) und verließ dann mit ihm gemeinsam
seine Gemächer.
Es war schon mächtig viel los im Schloss, alle schienen auf dem
Weg in die große Halle zu sein. Natürlich, es war nahezu
Frühstückszeit. Nun… sie würden diese Mahlzeit
bei den Arapahos einnehmen. Ob Ian Maisbrot mochte? Oder Hirsebrei?
Vielleicht war es besser, erstmal von den Essgewohnheiten der Indianer
nichts zu sagen. Allerdings, sie blieben ja auch nicht lange, also
würden sie alle auch nicht verhungern. Beim Stamm war bereits
alles für Jonathans Abreise vorbereitet. Bevor sie selber nach
Hogwarts gefahren war, hatte sie lange mit dem Schamanen und dem
Häuptling gesprochen. Ihr kleiner Liebling wollte seine gewohnte
Umgebung zwar nicht verlassen… aber es nutzte nichts, sie konnte
es ihm einfach nicht ersparen. Auch die Indianer hatten es so gesehen,
auch wenn sie selber es bedauerten den kleinen Kerl und auch Allison
nicht mehr wie gewöhnlich um sich herum zu haben. Aber so war der
Lauf der Zeit und schließlich war es kein Ade… es war ein
Auf Wiedersehen, denn sie würden immer ihren Platz im Stamm
innehaben.
Draußen war es sehr neblig, wie eine trübe Suppe schlingerte
sich das weiß um ihre Körper. Die Kälte und die
Nässe drangen einem sofort in die Kleider und sogar bis in die
Knochen, dass Allison unweigerlich schauderte und ihren Umhang fester
um sich zog. Selbst für englische Verhältnisse war dieses
Wetter hier… merkwürdig einfach. Zwar war man hier Regen
gewohnt, aber diese Unwetter, dieser extremer Nebel, diese
Kälte… das alles war als verstecke sich die Sonne vor
irgendwas und traue sich gar nicht ihre wärmenden Strahlen auf
Hogwarts zu werfen.
Beinahe wäre Alli falsch gelaufen, einfach weil sie kaum sah wohin
sie überhaupt gingen, aber sie bemerkte es augenblicklich und
schwenkte in die richtige Richtung um. Sie redeten nicht viel, hingen
jeder ihren eigenen Gedanken nach. Allisons drehten sich bereits um
ihren kleinen Sonnenschein. Nur ein paar Tage war es her, dass sie ihn
zuletzt in den Armen gehalten hatte und doch kam es ihr wie eine
endlose Ewigkeit her. Sie freute sich auf sein fröhliches Lachen,
seine Unbekümmertheit, seine Abenteuerlust und vor allem auf seine
kleinen Ärmchen, die sich um sie schlingen würden und den
feuchten Kuss, den er ihr wohl aufdrücken würde. Was er wohl
zu den beiden Männern sagen würde? So offen und sorglos wie
der Kleine stets auf fremde Menschen zuging sah sie eigentlich keine
Probleme auf sich zukommen. Ihre Schritte wurden schneller, als
hätte sie es jetzt besonders eilig, endlich ans Ziel zu kommen und
als sie die Hütte ihres Bruders sah, rannte sie sogar die letzten
Meter und klopfte gegen seine Tür.
„John?“, rief sie, als sich noch nichts rührte,
„John bist du da?“, fragend schaute sie zu Ian. Ob er noch
schlief? Ob sie einfach reingehen sollten? Alli wusste es nicht und
klopfte einfach nochmal.
tbc Ländereien John Parkers Hütte
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