Autor Thema: Hausmeisterbüro und Privatraum
Rose Ann O'Kee
John Parker
Waldhüter
erstellt am 31.12.2007 02:21    

cf~ Bibliothek

Gemeinsam mit Rose machte sich John auf den Weg ins Erdgeschoß wo sich das Büro des Hausmeisters befand.Was früher noch zu Filchs Zeiten nur eine etwas größere Kammer war wurde später als Silvia seinen Posten übernommen hatte vergrößert und wohnlicher gemacht.Die erste Zusammenarbeit mit der neuen Hausmeisterin lief mehr als ausgezeichnet.Diese rothaarige Hexe war also auch ein Beweis dafür dass die kommenden Zeiten gar nicht so düster werden würden.Zwar braute sich Schlimmes zusammen,genauso wie damals,aber Rose gehörte eindeutig zu den Lichtern im Dunklen die dem Wildhüter halfen nie den Mut zu verlieren.Und nicht zuletzt hatten sie beide durch Rose' Reinigungs-u.Trockenzauber früher als erst gedacht Zeit um sich selbst zu kümmern.Natürlich konnte in Hogwarts immer etwas dazwischen kommen was einem die Pläne umwarf aber davon ging John erstmal nicht aus.Rose ging sogar soweit dass sie sämtliche Bücher trocknete und damit den Strafarbeitskandidaten und der Bibliothekarin einfach sehr entgegenkam.Das sprach sehr für die Hausmeisterin und brachte ihr bei John eine Menge Pluspunkte ein.In der Skala von 0 bis 100 stand die rothaarige Hexe schon auf Platz 150,ganz klar.Während sie die Bücher trocknete saß der Wildhüter im Schneidersitz auf den blitzeblanken Fußboden und hörte ihr mit großen Augen interessiert zu und rieb sich die Wade wo zuvor noch die Zähnchen des Buches dringesessen hatten.Das allerallerbeste aber war dass Rose John zu sich eingeladen hatte.Wie nannte sie es?Ihren Einstand.Noch hatte der Filzhaarige nicht erwähnt dass er diesen Begriff nicht kannte.Würde sie vielleicht denken er wäre dumm?Aber eigentlich war es auch egal ob es Einstand,Zustand,Vorstand oder kleine Kennlernfeier hieß,hauptsache sie würde gemütlich zusammensitzen,essen und trinken und sich was Gutes erzählen können.Also sagte John erfreut zu.Er sagte dass er nichts mehr dringendes zu arbeiten hatte und das stimmte ja.Klar,gab es für ihn immer etwas zu tun,wie auch die Arbeit einer Hausfrau nie endet,aber da war nichts was sich nicht auf den nächsten Tag verschieben ließe.
Unten im Erdgeschoß angekommen,in den richtigen Gang hinein kamen sie vor der Tür des Hausmeisterbüros zum Stehen."Jetzt schau dir das an...auch Silvia hat eine Verbotene-Gegenstände-Liste an der Tür hängen gehabt...",kopfschüttelnd riss er das lange Papier von der Tür und reichte es Rose."Dadurch dass das da hängt hält die Kinder auch nicht ab ihren geliebten Kleinkram mit nach Hogwarts zu nehmen...was meinst du?",John ließ Rose die Türklinke drücken und zu ihrer Überraschung war das Büro gar nicht abgeschlossen gewesen.Sie traten hinein und sahen sich um.Insgesamt war es edel und feminin hier ausgestattet.Farblich dominierte es in Schwarz-Weiss.Im Wohnbereich stand mittig ein Glastisch und darauf eine Vase mit künstlichen Blumen."Könnt ein bißchen kuschliger sein,wenn du mich fragst aber immerhin hast du hier einen Kamin..",bemerkte John und zuppelte an den geschmacklosen Gardinen vor dem Fenster rum und schaute Rose schmunzelnd an.Natürlich befand sich im Bürobereich ein großer schwarzer Schreibtisch mit vielen Schubladen und die öffneten sie gemeinsam.

Sie fanden das große Schlüsselbund und sämtliche Datein von Silvia über die Schüler und weiteren massigen Papierkram.John verzog entsetzt den Mund und zeigte mit dem Finger zur Decke.Tatsächlich hatte die ehemalige Hausmeisterin die Folterwerkzeuge und Ketten,die damals noch zur Züchtigung der Schüler gebraucht werden durften und die Filch hegte und pflegte und polierte,an der Decke hängen lassen."Da kann man nur hoffen dass sie nun weiß wie sich die Geräte anfühlen..",kommentierte der Wildhüter trocken und trat nochmal in den Wohnbereich.Sowas heimeliges wie einen Ofen stand nirgends."Tja..dann halt mal im Keller schauen..",zusammen verließen sie Rose' neues Reich und stiefelten die Treppen runter zu den Kerkern und hatten doch einen Weg zu gehen.Sie ließen das Klassenzimmer für Zaubertränke hinter sich ebenso das Büro des Slytherinhauslehrers (an Zoey dachte John gar nicht mehr) und auch die Wand hinter dem der Slytheringemeinschaftsraum war.Tief und weit hinten schloß John eine Tür auf und sie betraten einen großen Saal der nur noch als Abstellraum für nicht mehr benutzte Möbelstücke und sonstige Sachen da war.Die wenigen Fackel an den Wänden loderten von selbst auf als Rose und John suchend nach einem Ofen eintraten denn unten in den Kerkern gab es keine Fenster.Nachdem sich John öfter mal den Fuß oder die Knie an diversen Kanten gestoßen hatte (dadurch dass so viel gelagert wurde war kaum Platz sich durchzubewegen) wurden sie fündig: ein tauglicher knuddeliger Ofen,der so aussah als habe er nur auf die beiden gewartet.

Es war relativ einfach...John hievte sich das Öfchen auf den Rücken und es war wirklich nicht so schwer wie das bauchige Ding aussah.Den gleichen Weg ging es zurück und am Schluß war der Wildhüter doch etwas verschwitzt und war froh als sie Rose' Räumlichkeiten wieder erreicht hatten.Dort den Ofen an richtiger Stelle aufgestellt,fertig.

"Gefällt es dir?",fragte John nach und der gemütliche Abend nahm langsam Form an."Also ich komm schnell wieder.Hole aus meiner Hütte was ich besonderes finden kann und komme dann wieder..",voller Vorfreude setzte er sich in Bewegung durch die Eingangshalle und verließ das Schloß.Die Wiese runtersprintend umarmte ihn die Kälte des Abends und sein Atem wurde als weiße Wölkchen sichtbar.In seiner Hütte kämpfte sich John schnell bis zu seinem Vorratsschrank durch und packte allerlei gute Sachen in einen Jutesack und auch ein großes Stück Fleisch welches an der Decke hang.Und auch eine Flasche Rum nahm er mit,falls Rose doch mal davon trinken wollte.Seine Gedanken schossen dabei zu Alli und er hoffte seine Schwester würde einen genau so tollen Abend haben wie er selber.Zurück ins Schloß (völlig ausser Atem) klopfte er bei Rose an und kam mit einem "Tadaaa..",rein wie ein Troll in ein Kristallraum.Nein,so schlimm war es nicht.Bei Rose konnte er sich richtig ungezwungen fühlen und das gefiel ihm.Sie hatte es schon warm gemacht und im Kamin prasselte ein schönes Feuer.Jetzt konnte es beginnen und John schüttete den Inhalt seines Jutesackes einfach auf dem Glastisch.Während des Zubereiten des Essens,des Tischdeckens und des Gläserfüllens konnte John nun auch in Ruhe an die Gesprächsthemen anknüpfen.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 01.01.2008 16:59    

cf: Bibliothek

Rose teilte Johns Meinung, was die Liste der verbotenen Gegenstände anging und zerriss sie ohne ein weiteres Kommentar, aber mit entsprechendem Gesichtsausdruck, an Ort und Stelle. Absoluter Blödsinn ihrer Meinung nach, Schüler gaben überhaupt nichts um sowas. Das war schon immer so, Filch wurde damals immer nur von allen ausgelacht deswegen. Nein, das brachte wirklich nichts, da halfen ganz andere Mittel.

Als sie das Hausmeisterbüro schließlich betraten war Rose zunächst angenehm überrascht. Sie kannte nur das eher verlotterte Büro von Filch, was ihre Vorgängerin aber daraus gemacht hatte war erstaunlich. Auch wenn die Einrichtung absolut nicht ihrem Geschmack entsprach. „Das muss eine Schweinearbeit gewesen sein, alles so herzurichten“, gab sie von sich, „wenn ich da an Filch denke. Kannst du dich noch daran erinnern?“, vielleicht war er aber ja auch nie in diesem Büro gewesen? Rose durchaus das eine oder andere Mal und sie hatte weder das Chaos noch den eigentümlichen Geruch darin vergessen. „Aber du hast Recht, gemütlich ist echt anders. Ich lass mir von meinem Bruder ein paar meiner Sachen zuschicken. Wenn dann noch die Wände gestrichen sind, kann man es hier sicher gut aushalten, aye?“

Mit aller Ruhe schaute sich die Irin um, freute sich, dass sie einen Kamin hatte, fragte sich wieso Leute einen Glastisch hatten, wo es doch kaum etwas unpraktischeres gab, und durchwühlte schließlich gemeinsam mit John den schweren Schreibtisch, wo sie die Schlüssel fanden, die Rose brauchen würde. „War diese Silvia auch so ein kalter Mensch?“, fragte sie, denn die ganze Einrichtung wirkte so auf sie. Blöde Frage eigentlich, denn nur wenn jemand absolut gewissenlos war, konnte er wohl einen solchen Verrat üben, wie es Silvia getan hatte. John wies nach oben und deutete auf die Folterwerkzeuge, die die ehemalige Hausmeisterin anscheinend liebevoll gepflegt hatte. Die Rothaarige verzog verächtlich das Gesicht und stieß einen Fluch aus. „Die werden als erstes verschwinden. Ich hoffe diese Stone verrottet in der Hölle.“ Die Irin kochte innerlich wurde aber erneut von John abgelenkt, als dieser ihr sagte sie sollten im Keller schauen, um noch einen kleinen Ofen zu organisieren.

Dort angekommen sah Rose sich neugierig um. Hier gab es nicht nur einen wirklich wunderschönen Ofen, der sie an den von ihrer Großmutter erinnerte, hier gab es auch das eine oder andere Möbelstück was sie faszinierte. Wertvolle, kleine Schätze, schon fast Antiquar und doch konnte sie sich schon vorstellen, was für einen gemütlichen Charme sie ihrer Räumlichkeit geben würden. „Du sag mal, besteht die Möglichkeit die Möbelstücke hier zu benutzen? So wie den Ofen?“, sie sah zu wie John sich den schweren Ofen auf den Rücken hievte. „Soll ich dir nicht helfen?“, sie hatte ein schlechtes Gewissen, dass er sich so für sie abmühte, aber er machte den Anschein, als wenn er es wirklich allein tun wollte. Also lief sie einfach weiter hinter ihm her, bereit sofort zuzupacken, wenn es doch nötig wäre. In Gedanken malte sie sich allerdings schon aus, wie sie ihre neue Behausung verändern würde. Zuerst einmal müsste alles renoviert werden. Da sie die entsprechenden Zauber noch nicht mit links ausführen konnte, gleichzeitig aber auch zu stolz war, einen der Lehrer oder so zu fragen, würde sie es auf Muggelart tun, was ihr weniger ausmachte, da sie gerne körperlich arbeitete. Wenn sie wirklich ein paar dieser Möbel hier im Keller nutzen durfte und sie sie mit ein paar ihrer eigenen mischte, gab das eine sehr gemütliche Konstellation.

Zurück in ihren Räumlichkeiten war Rose ganz begeistert. „Der Ofen ist toll, ich danke dir“, sie drückte ihren Kollegen kurz freudig an sich, wandte sich direkt wieder dem Ofen zu und strahlte das Gerät an als sei es das größte Geschenk, was jemand jemals bekommen hatte.
„Oh das ist klasse“, nickte sie schließlich dem Wildhüter zu, denn sie selber hatte ja noch keinerlei Vorräte. Morgen würde sie erst einmal in die Kühe gehen um mit den Hauselfen zu reden, damit sie selber einige Dinge bereiten konnte. „Bis gleich, freu mich schon, wenn du wieder da bist“, sie zwinkerte ihrem Kollegen zu. Sie freute sich wirklich schon auf den gemeinsamen Abend.
Während John zu seiner Hütte ging, räumte Rose ihre Koffer aus. Viel hatte sie nicht mitgenommen, ihre Kleidung, ein paar Fotos von ihrer Familie, aber auch von ihren Wölfen, die sie aber erstmal nur auf einen Schrank stellte, denn sie wollte ja schließlich noch alles renovieren. Wozu also jetzt irgendwie dekorieren? Auf den Glastisch stellte sie eine Flasche Irish Malt, den ihr Bruder ihr zum Abschied mitgegeben hatte, ideal um seinen Einstand zu geben wie sie fand.
Sie hatte gerade ihre Koffer in einer Ecke gestapelt und ein Feuer im Kamin gemacht, als John auch schon wieder da war und einige Vorräte auf den Tisch kippte. „Wow, das ging aber schnell...“, sagte sie lachend und fand seine schräge so ungezwungene Art einfach toll. John war anscheinend wirklich jemand, der einfach so war wie er nun mal war. Keine Heucheleien, keine Zwänge, witzig und freundlich dazu. Es schien als würde es hier wirklich gut anlaufen, mit so einem Kollegen an ihrer Seite konnte es ja eigentlich nur klasse werden.
Ihre rote Mähne zur Seite streichend beugte sie sich über die Sachen, die er mitgebracht hatte und machte ein nachdenkliches Gesicht, weil sie überlegte, was sie wohl aus seinen Mitbringseln kochen könnte. Da ar ein großes Stück Fleisch, ein paar Kartoffeln, sogar ein Stück Brot, Petersilie, Zwiebeln, ein paar Karotten, sowie einige Gewürze. Ok, Thymian und Basilikum hätte sie noch gebraucht, aber so würde es sicher auch gehen um dass sie ein Stew kochen konnte. Allgemein galt dies eigentlich als Arme-Leute-Essen, sie selber liebte es allerdings und kochte es ziemlich oft und in verschiedenen Variationen. Was andere davon hielten war ihr dabei vollkommen egal, wie immer eigentlich.
„Hast du Lust mir zu helfen?“, fragte sie und begann bereits mit den Vorbereitungen, drückte John dabei bereits ein Messer in die Hand und wies ihn an das Fleisch in Mundgerechte Stücke zu schneiden.
Es machte tatsächlich Spaß mit ihm gemeinsam hier zu stehen, das Essen zu machen. Wir kleine Kinder alberten sie dabei herum und Rose konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so hatte lachen müssen. Als das Stew schließlich auf dem Ofen stand und friedlich vor sich hin kochte, deckten sie gemeinsam noch den Tisch und Rose gab John ein Glas von ihrem Whiskey. Sie setzte sich auf einen der Stühle, lehnte sich entspannt zurück und roch an ihrem eigenen Glas um sich genussvoll den Duft des Single Malt einzuverleiben. „Probier ihn, ist ein edler Tropfen“, sie zwinkerte ihm zu und nippte selber an ihrem Getränk. Gleichzeitig füllte sich der Raum mit dem Geruch des Irish Stews, weswegen Rose bereits das Wasser im Mund zusammen lief. „Erzähl mir von dir, John Parker. Wann bist du wieder nach Hogwarts gekommen? Und wie war das nun mit deiner Schwester? So richtig kann ich es immer noch nicht verstehen muss ich gestehen. Du kanntest sie nur von Bildern? Wie kam es dazu?“
Rose trank zwischenzeitlich ihren Whiskey, schaute John interessiert an und hörte ihm zu.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 05.01.2008 17:36    

Klar hatte John Lust zu helfen und schnitt das Fleisch in kleine Stücke,bei sowas konnte er unmöglich nur zugucken.Dabei erzählte er dass er in seiner Schulzeit wirklich nur zweimal in Filchs Büro musste,denn er war ein sehr unauffälliger Schüler,der nicht gemeinsam mit den anderen irgendetwas ausheckte.Aber Argus Filch erwischte ihn halt zweimal nachts draussen auf den Ländereien dummerweise.John konnte damals jeweils nicht schlafen zwischen seinen schnarchenden Zimmergenossen und wollte sich draussen müde laufen in den Sommernächten...und naja,er lief dem alten Hausmeister direkt in die Arme.Ausserdem bot der Wildhüter Rose seine Hilfe an bei der Renovierung ihrer Räume ("meine Hütte hab ich auch ganz alleine hergerichtet").Und natürlich könnte sie sich unten Möbel nehmen,die brauchte ja eh keiner mehr und bei Bedarf konnten sie repariert oder angestrichen werden.Während des Tischdeckens erinnerte sich John und erzählte."Hm..Silvia war ein Mensch der immer mit einem Lächeln durch die Gänge schritt.Man konnte ihr die Bosheit nicht ansehen die in ihr steckte.Wie Filch hatte sie immer eine Katze bei sich und sie machte ihre Arbeit..keine Frage..nie hätte ich gedacht das..na,ich hatte falsch gedacht..",kurz stand der Schmerz auf sein Gesicht aber was geschehen war war geschehen und daran war nicht zu rütteln.Wichtiger war dass es vorbei war und mit Rose eine neue Hausmeisterin da war,eine äusserst sympathische Frau und sie schien wie für John gemacht zu sein...so als Kollegin gesehen.Dass er das Gefühl hatte als ob Merlin ihm seine Traumfrau ins Leben geschickte hatte wuchs allerdings immer mehr.Rose war ihm gar nicht so unähnlich,fand er.Ihre Haare wie Feuer umrandeten ihr Gesicht das schön wie frech gleichzeitig aussah und ihre Augen waren wie die eines Tieres und verlieh ihr etwas sehr katzenartiges.Und ihr Mundwerk glich dem seiner Mama,das heisst,damenhaft ist was anderes,zum Glück.Denn richtige Damen rümpften in seiner Gegenwart abfällig ihre Nasen.Apropos Nase...aus Rose roter Mähne kam ein betörend süßer Duft der ganz betrunken machen konnte und so war der Raum heimelig erfüllt und mit einem Blick auf das dahinköchelnde Essen auf dem Ofen rief er begeistert aus."Das riecht wunderbar!Was hab ich fürn Glück..",das Stew duftete köstlich und er tänzelte zufrieden an den Tisch und setzte sich.Er jetzt fiel ihm ein dass er seinen Mantel noch anhatte und streifte ihn sich endlich ab.Kein Wunder dass ihm die ganze Zeit schon zu warm war.Er sah Rose zu wie sie die Gläser füllte und nahm sich bedankend seins und prostete ihr zu."Auf unsere neue Hausmeisterin und das es dir hier gefällt und das du lange,lange hier bleibst...edler Tropfen?",er schnupperte an seinem Glas bevor er daran nippte.War ein edler Tropfen nicht eine Verschwendung an ihm?Er,der selbstgebrannten Rum unbeeindruckt runterschluckte.Der würzige Geschmack des Single Malt rann ihm angenehm die Kehl runter."Erstaunlich gut..",bestätigte er mit ebenso erstauntem Gesicht."Oh..aber ich will dich nicht berauben und hab ja auch ein Fläschen Rum mitgebracht..",annehmen war für John schwerer als geben wenn er eine Person mochte..aber er lehnte sich mit seinem Glas nun entspannt zurück,glücklich dass Rose wirklich etwas aus seinem Leben wissen wollte und so fing er an zu erzählen."Ich bin jetzt schon sehr lange hier,rund 11 Jahre..also nicht sehr lange nachdem ich mit der Schule hier fertig war..mein Abschluß war..ähm..mehr als schlecht und ich arbeitete einfach wieder in der Hafenkneipe meiner Mama..aber eigentlich wollte ich wieder hierhin.Nur,was hätte ich hier machen sollen?Hagrids Gehilfe?Erstmal war kein Platz hier für mich..",er zuckte die Schultern und nippte wieder an sein Glas."Tjaa..aber nach dem großen Kampf..du weisst ja..hat sich einiges verändert und davor auch schon.Als die Todesser damals hier eindrangen und Dumbledore getötet wurde,brannte Hagrids Hütte ab und er selber zog von dannen und kam nie wieder...das war meine Chance,weisst du?"

"Dieser Schüler aus Slytherin,der hier die Todesser reinließ,wie ich erfuhr..ist der Vater von meinem Neffen...irgendwie ist die Welt zu klein,meinst du nicht?Auf der anderen Seite scheint sie zu groß..",mit seinem Glas in der Hand und großen Augen erzählte John wie sich seine Eltern kennenlernten und sich wieder trennten.Wie sein Leben mit seiner Mama im Hafenviertel Londons verlaufen war und wie er dort arbeitete in der Kaschemme.Das sein Vater wieder heiratete und eine Tochter beschenkt bekommen hatte-Allison,seine Halbschwester.Und als die Zeit dunkler wurde sie desshalb nach Amerika gebracht wurde und er sie nur von Fotos kannte die sein Vater ihm und seiner Mutter mitgebracht hatte.Das Allison selber gar nichts von ihrem Halbbruder wusste und nach dem Tod ihrer Eltern sich alleine auf der Welt fühlte.Und von Johns Sehnsucht nach ihr und immer darauf hoffte sie irgendwann einmal zu sehen.Das er von ihr träumte,sie malte und ihr extra eine Puppe strickte,die er ihr schenken wollte,wenn sie kommen würde.Doch sie kam nie zurück nach England.Wie er alleine die Gräber besuchte.Das Essen war mittlerweile fertig und sie fingen an zu essen und John kam vorerst nicht aus lauten "Hmmm-Tönen" heraus.Ihm schmeckte es eindeutig und kommentierte öfter mal mit einem "Großartig!"

"Schmeckt sogar noch besser als es duftet..",er saß da mit einem Geschirrtuch als Latz in seinen Hemdkragen gestopft und fragte."Darf ich dir einschenken?",während des Essens erzählte er weiter wie er hier den Auftrag bekam für eine gewisse Parker einen Drachen abzuholen ("mit ihm verstand ich mich sofort aber Alli sagte das sei wohl ungewöhnlich,normalerweise lässt er sich nicht gleich so streicheln.Frag Alli einfach...Also,ich finde den Kleinen sehr sanftmütig und witzig und ich glaube kaum dass er sich wegen dir vergrößern würde.Ich glaube er fühlt was für einen Menschen er vor sich hat.").Wie er ihr den Drachen am See übergeben hatte und danach die alten Fotos aus seinem Koffer anguckte und mit Alli später trank und ihr gestand ihr Bruder zu sein und wie glücklich vereint sie waren.Weiter erzählte John grinsend dass seine Schwester und der Durmstranglehrer ("Alte Runen...aalglatt,aber unheimlich netter Bursche") sich schon näher gekommen waren und wie sie alle drei Jonny und Nayeli abholten.

John aß zwei gut gefüllte Teller und war danach pappsatt,zupfte sich den Latz ab und stöhnte erschöpft aus."Das war..ich werde mich dafür rächen.Warts ab!",er grinste lieb und stoß mit Rose auf ihre Kochkunst an."Wie war das?Stew?",diesen Ausdruck oder Namen kannte er nicht.Sie ließen die Teller noch stehen und John kam auf das Thema Wölfe."Du hast mit Wölfen gearbeitet und wenn ich richtig verstanden habe...ein Buch geschrieben über sie?Ich bin beeindruckt..vor Wölfen hab ich ehrlich Respekt.Übrigens wurde ein Schüler hier letztens von Einem angegriffen.Anscheind ein Einzelgänger und er griff ohne Grund an...das ist seltsam..ich,wenn du dich mit ihnen so auskennst wäre es nicht schlecht wenn wir die Tage zusammen nach dem Rudel gucken könnten?Wir müssen sehen ob sie sich anders als normal verhalten...bist du dabei?"

Sein Glas war leergetrunken und er zückte seine Rumflasche hervor und goß sich und Rose davon was ein und hob sein Glas zum Wohle."Ich schweife aber ab...erzähl,wie kamst du ausgerechnet an Wölfe?",wenn man Rose so einfach sehen würde hätte man ihr das gar nicht zugetraut,so zierlich wie sie war.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 07.01.2008 18:50    

Rose langte genauso beim Essen zu wie John. Es war ein langer Tag gewesen, wobei die Mahlzeiten übergangen worden waren, deswegen aß sie mit Heißhunger und Genuss. Sie freute sich, dass es ihrem Kollegen anscheinend schmeckte und grinste ihn lieb an, während er immer wieder seine Begeisterung bezeugte. Wer hätte gedacht, dass sie es hier wirklich so antreffen würde? Rose nahm sich fest vor ihrem Bruder bei nächster Gelegenheit noch einmal zu danken, dass er sie überhaupt auf die Idee gebracht hatte, sich als Hausmeisterin zu bewerben. Sie hatte ihr eigenes kleines Reich hier, was ihr wirklich vollkommen reichte, die Irin hatte keine großen Ansprüche. Praktisch war die Größe auch, musste man auch nicht viel sauber halten. Wenn sie hier alles fertig renoviert und so eingerichtet hatte, wie es ihrem eigenen, einfachen aber gemütlichen Geschmack entsprach, würde es richtig toll werden. Das Angebot Johns, dass er ihr dabei helfen würde, nahm sie dankbar an. Vermutlich würde es ihr so nicht einmal wie Arbeit vorkommen, denn sie verstand sich gut mit ihrem Kollegen. Gut verstehen war dabei noch absolut untertrieben, er gefiel ihr, eben so wie er war, mit seiner unkomplizierten, verrückten Art, durch die man aber doch den liebevollen und warmherzigen Kerl erkennen konnte. Außerdem schien er ebenso gesellig zu sein wie sie, hatte gerne seine Spaß und lebte eben sein leben so wie es ihm gefiel.
Die Rothaarige zeigte offen, dass sie ihn mochte mit ihrer ganzen Art. So war sie einfach, sie heuchelte keine Sympathie wenn da keine war, im Gegenteil, wenn ihr jemand begegnete, den sie nicht leiden konnte, merkte er das binnen kürzester Zeit.

Die Irin lehnte sie pappesatt zurück, legte stöhnend eine Hand auf den imaginären Bauch, während sie in der anderen ihren Whiskey hielt. Interessiert hörte sie John zu, als dieser so erstaunlich offen über sein Leben und auch das seiner Schwester erzählte, ein bewegtes Leben wie sie feststellen musste. Aber sie hatte auch den Eindruck, dass er erst jetzt wirklich glücklich war. Vielleicht täuschte sie sich ja auch, aber ihr war nicht das Leuchten in seinen Augen entgangen, als er von seiner Schwester, deren Sohn, dem Drachen und auch diesem Durmstranglehrer erzählte. Hier und da hakte sie bei manchen Sachen nach („Dieser Malfoy? Der süße Kleine ist das Kind von dieser feigen, hinterlistigen Schlange?“) und hatte nach kurzer Zeit das Gefühl den Mann vor sich bereits schon immer zu kennen. Nun ja, im Grunde kannten sie sich ja schließlich schon viele Jahre, auch wenn sie als Schüler eher wenig miteinander zu tun gehabt hatten.
„Ziemlich aufregend die letzten Tage, oder?“, und damit meinte sie nicht die Dinge, die die Todesser verursacht hatten. „Es muss schlimm für dich gewesen sein zu wissen, dass du eine Schwester hast, aber nicht wo sie ist und vor allem wie sie ist. Wieso hat euer Vater euch denn so strikt getrennt? Hat dich das nicht wütend gemacht? Ich habe einen Bruder und ich will mir nicht mal vorstellen, dass man mich von ihm fern hält.“

Sie trank ihren Whiskey leer und schüttelte leicht den Kopf. „Du trinkst mir schon nichts weg, alleine trinken ist blöd und wenn ich eines wohl immer da haben werde, dann ist es ein anständiger Malt oder ein Guiness. Genieß ihn einfach. Fühl dich wie zu Hause und merk dir, was auch immer hier offen steht - bedien dich einfach, aye?“, sie zwinkerte ihm aus ihren grünen Augen zu. Dennoch ließ sie sich bereitwillig auch von seinem Rum einschenken, den sie ohne eine Miene zu verziehen trank. Eine beeindruckende Leistung wenn man bedachte wie stark er doch war. „Und auf deine Rache“, sprach sie schließlich weiter, „freu ich mich schon“, ihr Lächeln war herzlich bei dem Satz, doch bei seinen nächsten Worten wurde sie wieder ernst.
„Ein Wolf hat einen Schüler angegriffen? Ohne Grund? Wölfe greifen nicht ohne Grund an John“, verteidigte sie das Tier als ginge es um eines ihrer Familienmitglieder. „Selbst ein Einzelgänger würde sich keinem Menschen nähern, es sei denn, er konnte nicht anders. Wie geht es dem Schüler? Wurde der Wolf untersucht? Wo ist er jetzt?“, Fragen über Fragen, wie aus der Pistole geschossen. „Respekt vor Wölfen sollte man übrigens auch haben und natürlich komme ich gerne mit dir in den Wald und schau sie mir an.“
Komisch, als Schülerin war ihr nie aufgefallen, dass es im verbotenen Wald ein Rudel gab, allerdings hatte sie sich auch nie sonderlich dort aufgehalten, was weniger an dem Verbot lag, sondern mehr daran, dass ihr Lieblingsplatz der See war, wo man sie eigentlich immer hatte finden können. Bei dem Gedanken an einen Besuch bei diesen Tieren klopfte ihr Herz trotz der traurigen Umstände vor Aufregung schon in ihrer Brust und man sah ihr das schon fast fiebrige Interesse an den leuchtenden Augen an.
Schließlich ging sie jedoch auf seine restlichen Fragen ein, nachdem sie ihm und auch sich selbst noch ein Glas Whiskey ein.
„Naja Pflege magischer Geschöpfe war einfach mein Fach. Ich hatte schon immer einen Faible für Tiere, insbesondere für Wölfe, und eben auch magische Wesen. Es war der einzige Unterricht in dem ich wirklich richtig gut war, der Rest war eher so gerade Durchschnitt.“, auch wenn sie nicht gerne Schwächen zugab, stand sie dazu, dass sie eigentlich Schule nie sonderlich interessiert hatte. „Mein Abschluss war nicht so berauschend, eben außer in PmG. Ich bin inmitten von Tieren groß geworden, aye?“. Rose erzählte John genauso von ihrem bisherigen Leben, wie er es getan hatte. Wie sie beschlossen hatte Tiere zu erforschen, wie sie irgendwann das traumhafte Angebot bekommen hatte, das Wolfsrudel zu untersuchen („ich konnte mein Glück nicht fassen, mein Traumjob wo es doch auch noch um Wölfe ging“), wie sie gemeinsam mit den Tieren im Wald gelebt hatte, in einem simplen Schlafzelt gehaust hatte, alleine und einsam zwar, aber wie sehr sie die Arbeit befriedigt hatte. Dann ihr Durchbruch, als die Wölfe sie als Rudelmitglied akzeptiert hatten die erstaunlichen Erkenntnisse die sie dabei machte. Außerdem erzählte sie wie es dazu kam, dass sie überhaupt das Buch geschrieben hatte und wie sehr sie selber erstaunt gewesen war, dass es in der Muggelwelt tatsächlich Erfolg gehabt hatte. Rose ließ auch nicht den Waldbrand aus, bei dem das gesamte Rudel ums Leben gekommen war, einschließlich natürlich der anderen Tiere. Ihr eigenes Glück gerade noch einmal gerettet worden zu sein, die Zeit im Krankenhaus (die sie allerdings locker abtat, auch wenn eher das Gegenteil der Fall gewesen war), wie sie danach bei ihrem Bruder und seiner Familie gelebt hatte und letztendlich wie sie darauf gekommen war, sich in Hogwarts als Hausmeisterin zu bewerben.
„Tadaaa und hier bin ich, back to the roots“, ihre dunkles Lachen erfüllte den kleinen Wohnraum.
Die Irin stand auf und räumte schnell die Teller in die Spüle, wusch allerdings nicht ab, sondern legte kurz darauf die Hand auf Johns Schulter. „Sag mal, spielst du Karten?“, sie ging an eine Schublade und holte ein simples, schon etwas abgegriffenes Spiel heraus, legte noch etwas Holz im Kamin nach und setzte sich dann wieder an den Tisch.
„Sag mal der Drache deiner Schwester, du hast gesagt er ist ein total friedliches Kerlchen, er wirkte auch putzig find ich, kann der wirklich gefährlich werden? Kann man sich gar nicht vorstellen bei dem Knirps. Würd mich ja schon interessieren, wie der aussieht, wenn er sich vergrößert hat.“, Rose konnte nichts dafür, Tiere interessierten sie einfach. „Wenn du übrigens mal Hilfe brauchst, außer bei den Wölfen, sag Bescheid. Ich helf dir gern.“ Das war kein ein Wiedergutmachungsangebot, weil er auch ihr so viel helfen wollte, sie wollte es wirklich gerne, zum einen wegen der Viecher, aber auch weil sie gerne mit ihm die Zeit verbrachte. Es fühlte sich schon jetzt an, als seien sie ein unschlagbares Team, ob das wirklich so war, würde zwar erst die Zeit beweisen, aber Rose konnte sich eigentlich immer auf ihr Bauchgefühl verlassen und das schrie ihr förmlich zu, dass es eben so war wie es war. Sie hatte ihrer Familie versprochen sich zu melden, ganz schnell zu schreiben, denn natürlich wollten sie wissen wie es ihr ging. Und jetzt brannte sie schon darauf ihnen von ihrem neuen Kollegen zu berichten, wie toll alles war, trotz dieser düsteren Zeiten und wie glücklich sie war.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 12.01.2008 06:44    

Mit einer schwunkvollen aber langsamen Geste seines Armes nahm John die Karten an sich und mischte sie ewig lange.Er kam aus dem richtigen Milieu um das Mischen niemals jemanden anders zu überlassen und zwinkerte Rose frech zu.Nein,das sie falsch spielen würde dachter er nicht,es war nur eine Angewohnheit.Und davon mal abgesehen hätte die rothaarige Irin alles gedurft,nur lag Schummelei garantiert nicht in ihrem Charakter.So wie er sie mit leicht zur Seite geneigtem Kopf abschätzte konnte sie sicherlich gut verlieren und auch gut gewinnen.Er hielt inne und nahm sich einem Schluck aus seinem Glas und mischte die Karten weiter.Rose hatte einiges,sogar sehr privates von sich erzählt und er war ihr dankbar dafür."Pokern?",fragte er und legte Rose eine offene Karte hin-Kreuz 10.
"Das mit dem Waldbrand ist krass..",er sah sie an und hob eine Augenbraue.Er konnte sich vorstellen dass Rose keine Floskeln des Mitleides haben wollte.Andererseits wollte er ihr schon kundtun dass ihre Geschichte ihm nahe ging,also tat er es in seinen Worten."Ich..bin froh dass es trotzdem gut mit dir ausging...sonst ..na..würdest du jetzt nicht hier sein.",verlegen kratzte er sich hintern Ohr und legte sich eine offene Karte hin-Pik 5!"Hey..du teilst du Karten aus,du bist der Kartendealer.",sagte er schmunzelnd und schob ihr den Packen Karten hin und trank ein Schluck Rum."Du hattest das Rudel verloren-scheiß Waldbrand-das muss krass,sehr krass für dich gewesen sein.Nach all dem was du mit den Wölfen erlebt hast.",John sah Rose mit ungewöhnlich ernstem Gesicht an.Konnte er sich doch vorstellen wie sehr man eine feste Bande zu Tieren entwickeln konnte."Ich meine,die haben dich als ein Mitglied akzeptiert...man..ich staune!Es gehört einiges zu im Wald zu leben.Jeden Luxus zu entbehren..du bist immerhin eine Frau..",er lächelte breit und seine Goldzähne schimmerten."Das gefällt mir..",er lachte lieb auf."Das gefällt mir wirklich..ich denke dich kann so schnell nichts abschrecken..ich denke,ich kann dich sogar ruhigen Gewissens mal in meine Hütte einladen.Die steht genau am Rand hier am Wald.Siehst du sofort..",der Wildhüter nahm sein Glas in die Hand und wollte es zum Mund führen als ihm was einfiel."Einsatz...was nehm ich als Einsatz?",fragend schaute er Rose an und kaute auf seine Unterlippe."Hmm.das entscheidest du!",er zeigte mit dem Finger auf sein weibliches Gegenüber und war zufrieden mit seiner Entscheidung."Das ist interessant",meinte er weiter nach einem Schluck Rum und schaute Rose offen an."Was die Schule angeht gleichen wir uns vollkommen.Ich..um ehrlich zu sein...",er verdrehte die Augen und musste mal wieder preisgeben dass er in der Schule versagt hatte,aber vor Rose war das nicht so schlimm weil sie genauso war wie er."Pflege magischer Geschöpfe war das Einzigste was ich überhaupt geschafft hatte..",er lachte laut auf."Wirklich..einen Abschluß hab ich gar nicht geschafft..ich lese zwar nicht aber dein Buch würd mich schon sehr interessieren.Kannst du mir eins ausleihen?", über ein Exemplar davon hätte er sich enorm gefreut.Da würde alles drinstehen was sie geschrieben hatte!Und wenn er Glück hatte würde sie das ausgeliehene Buch mit der Zeit vergessen...denn wie er sich selbst kannte würde das Buch schon nach einem Tag voller Marmeladenflecke sein.Und vor Rose wäre ihm sowas schon etwas peinlich.Die rothaarige Hexe verteilte die Karten und John sah sich sein Blatt an ohne eine Miene zu verziehen.Er hatte Pik 9,Karo 5,Karo Bube,Kreuz Bube und Kreuz 8....also ein ziemlich schlechtes Blatt,dummerweise."Ich gehe mit und erhöhe...",er kramte in seiner Mantelltasche rum und legte sein Allzweckmesser auf den Tisch und sah Rose mit einem schiefen Grinsen an.Nachdem er sein Glas geleert hatte spürte er so langsam die auflockernde Wirkung der Getränke und goß sich wieder Rum ein."Hör mal..Liebes..so schnell wie ich trinke will ich dir deinen Whiskey nicht wegtrinken...das kommt überhaupt nicht in Frage..",die Worte waren recht nachdrücklich und ehrlich."Toll..ich finds toll das du wieder hier bist.",John nickte wie eine Ente beim Watscheln und hob die Augenbrauen."Schätze wir kommen prima aus...und sag wenn ich nerve..ich hab ein großes Talent zum Nerven,okay?",er zwinkerte ihr zu und seine dunklen Käferaugen funkelten über den Glasrand rüber als er trank."Du bist mit Tieren aufgewachsen?Ich hab mir immer ein Hund gewünscht.War aber nicht drin weil wir eh keine Zeit hatten...".er zuckte die Schultern,stand auf ging tuntig zum Ofen rüber und fischte sich ein Stückchen Fleisch aus dem Topf und stopfte es sich in Mund.Wieder dieses "Hmm"... und setzte sich wieder."Ja..",nahm er den Faden wieder auf und machte ein ernstes Gesicht."Alli erzählte mir vom Wolf der hier einen Schüler angriff.Beziehungsweise er griff ein Geschwisterpaar an..die beiden Moons.",er seufzte aus."Der Wolf ist jetzt im Ministerium und wird untersucht..ähm..im Ministerium?Ja,ich glaube da..und der Junge müsste hier noch im Krankenflügel sein..der Wolf hat angegriffen,Liebes..ich..muss wissen was da los ist...denn die Tiere und Wesen des Waldes..",er schnaubte laut auf.."liegen mir verdammt nochmal am Herzen...lass mich für den Fall der Fälle Betäubungsmunition besorgen wenn wir dort hin gehen...oder möchtest du gegenfalls das durch Zaubern erledigen?Wenn wir angegriffen werden...was ich nicht glaube aber...",man sah es in seinem Gesicht an dass er lieber eine Nummer vorsichtig sein wollte.Doch dann lachte er wieder fröhlich auf und setzte sein Glas an die Lippen."Allis Drache!Trag ihn nie aufm Arm wenn er schläft!Der pinkelt dann!Heute wo sich die Schüler duellierten war ich mit ihm da zugucken und er hat mich vollgepinkelt...ähm..hab ich überhaupt das Hemd gewechselt?",verstohlen zog er sein Hemd hoch und roch daran."Riecht wie immer..also..genau kann ichs nicht sagen.."

John zog die Mundwinkel runter.Wie er abstand konnte ihn unmöglich eine Frau anziehend oder sowas finden und der Gedanke ließ seine Schultern für einen Moment sinken...bis er erneut zu seinem Glas griff."Tja..der Drache wird sicher groß wenn Alli irgendwie in Gefahr ist.Auf sie ist er fixiert und ich würd ihn ja auch gerne mal so groß sehen,ehrlich gesagt..komm ich gieß dir noch Rum ein..",er sah Rose' leeres Glas und goß ihr gnadenlos ein.Ohne einen besonderen Grund drehte John seinen Kopf und sah an der Fensterscheibe die Spiegelung des Innenraumes."Schon ganz dunkel...",erstaunt sah er Rose an als ob diese Tatsache nicht möglich sein konnte."Du musst mich rausschmeissen wenn du schlafen willst,okay?",er lächelte und hob sein Glas."Dein Angebot mir zu helfen nehme ich sicher wahr..also..sei vorgewarnt..ich würd mich freuen.Hilfe hätte ich somit zum ersten mal..eigentlich und zudem bist du auch noch herrlich anzusehen..",John Lächeln gefror und er klatschte sich mehrmals mit dem Handteller vor die Stirn für seinem Ausbruch.Nein,möge doch mal bitte jemand seine Zunge oder wenigstens das unbrauchbare Gehirn rausschneiden!

"Tut mir leid..",lachte er leise verlegen."Die Pferde sind mit mir durchgegangen...ich Esel.",er zeigte auf sich und lachte wieder."Aber ich muss Alli von dir erzählen.",kullerte es weiter aus ihm heraus."Ich muss ihr erzählen ..ähm ja,es hat mich ehrlich gesagt wütend gemacht vorallem jetzt wo Alli in mein Leben trat und doch kamen wir zu dem Schluss dass unser Vater sie nur schützen wollte vor dem was hier passierte.Deshalb hat sie ihren Sohn,Jonny geholt.Weil die Familie zusammengehört.Trotz Gefahren..",John merkte gar nicht wie er während des Redens eine filzige Haarsträhne um seinen Finger wickelte und sprach weiter."Unser Vater hat nach bestem Willen gehandelt..aber wir handeln jetzt eben anders,es ist unsere Zeit nicht wahr?",den Finger aus der Strähne entwickelt hob er sein Glas."Wir haben die Kraft gemeinsam dem zu trotzen was dort uns angreifen will,das will ich doch meinen!",mit einem Zug trank er sein Glas aus und setzte es danach grade mal so auf den Tisch dass dieser keinen Kratzer davon trug."Erzähl mir,du und dein Bruder..hattet ihr als Kinder zusammen gespielt und gestritten?Argh...danach hab ich mich so gesehnt..das glaubst du nicht.",er kräuselte seine Nase denn obwohl Geschwister angeblich nervig sein sollen hatte er solche Zwistigkeiten gewollt als er jung war.Das war doch die Würze des Zusammenlebens!"Wie gerne hatte ich ihr Spielzeug ihr madig gemacht oder den ersten Freund den sie mitgebracht hätte...und doch hätte mich nichts mehr mit Stolz erfüllen können,verstehst du?",er schüttelte grinsend den Kopf und wischte mit einer Handbewegung imaginären Staub von der Tischkante weg."War es bei euch so?",dann fiel ihm etwas wichtiges ein und nahm Rumflasche sowie den Single Malt in die Hand."Was darf ich dir einschenken?"

tbc: John Parkers Hütte

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 14.01.2008 20:16    

Rose spielte gerne Karten, Pokern war eine ihrer vielen Leidenschaften, eine in der sie außerdem richtig gut war.
„Einsatz?“, sie schob ihm sein Messer wieder zu und grinste ihn herausfordernd an. „Du willst wirklich um einen Einsatz spielen? Eigentlich spiele ich nicht um besondere Werte lass uns aufschreiben, wer als Sieger heraus geht am Ende... und der Verlierer muss dann irgendeine Aufgabe erfüllen, aye?“, der Schalk blitzte in ihren Augen und sie sah in dem Moment wie ein frecher , irischer Kobold aus.
Sie spielten einige Runden, aber es hielt sich die Waage, wer am Ende das ganze Match für sich entscheiden würde, mal führte John, dann wiederum die Rothaarige. Die Irin war konzentriert bei der Sache, allerdings hielt sie das nicht auf, sich weiterhin mit ihm zu unterhalten. Johns Reaktion auf das Thema mit dem Waldbrand quittierte sie nur mit einem dankbaren Lächeln. Sie schätzte es sehr, dass er zwar kund tat, wie schlimm er sich das vorstellte, aber er bemitleidete sie nicht. Allein dafür hätte sie ihn umarmen können, auch wenn er vermutlich nicht einmal ahnte, was er da bei ihr ausgelöst hatte. „Soso“, sie grinste ihn genauso breit an wie er es mit seinen aufblitzenden Golfzähnen tat. „als Frau braucht man also Luxus und so?“, sie wusste genau wie er es eigentlich gemeint hatte, wollte ihn aber ein bisschen aufziehen, „nein, mal im ernst, was braucht man denn schon? Ich habe die Erfahrung meines Lebens damals gemacht, das wiegt alle Unannehmlichkeiten auf.“, ihr grinsen wurde breiter, „ich komm gerne in deine Hütte, ich werd sie schon finden. Sieht sie so schlimm aus, dass du mich erst jetzt dahin einladen kannst, nachdem der Wald mein zu Hause war?“
Rose gewann diese Runde mit einem Full House und zeigte offen wie sehr sie der Sieg freute, in dem sie ein Tänzchen im Sitzen veranstaltete. „Ich liiiebe Poker“, sang sie dazu ständig wiederholend, mischte die Karten schließlich und machte sich ein weiteres Mal als Dealer ans Werk, wobei ziemlich schnell klar war, dass ihr Kollege ein schlechtes Blatt erwischt hatte.
„Dann sind wir ja einer Meinung, ich glaub auch, dass wir prima miteinander auskommen und wegen dem Nerven...“, sie zwinkerte ihm zu, „glaub mir, du würdest sofort merken, sollte das der Fall sein, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du es tust. Mich nerven ist schwierig, es sei denn du wärst ein ständiger Griesgram, spießig bis sonst hinaus, ständig mit langem Gesicht unterwegs und so. Diese ‚Die Welt ist ja sooo schlecht Typen‘ “, sie verdrehte sie Augen, „mit solchen Menschen kann ich ganz schlecht. Du wirkst aber so als seist du das genaue Gegenteil davon“

Während John sich zwischenzeitlich noch etwas Fleisch holte und aß, goss Rose sich noch einmal einen Schluck Whiskey ein. Sie akzeptierte, dass er lieber seinen Rum trank und verstand auch den Grund. Ihr Malt war wirklich mehr zum genießen und nicht um zu trinken wie Wasser.
„Wieso hast du denn jetzt keinen Hund? Die Ländereien wären doch ideal dazu und er könnte dich bei deiner Arbeit immer begleiten. Ich hab mir immer einen irischen Wolfshund gewünscht. Kennst du die? Ziemlich groß, um genau zu sein die größten Hunde die es gibt. Absolute Gentleman sind sie, gutmütig, treu und lieb, aber auch absolute Beschützer. Ich finde solch ein Hund würde dir gut stehen. Durch meine Arbeit bei den Wölfen konnte ich mir natürlich keinen anschaffen, sie hätten ihn niemals akzeptiert.“
Dann wurde auch sie wieder ernst, als John vom Angriff des Wolfes auf die Moon-Geschwister erzähle. Rose fluchte, dass es vermutlich manchem die Schamesröte aufs Gesicht getrieben hätte und setzte dann fort, „verdammt, dass ich erst heute gekommen bin. Ich hätte diesen Wolf gerne gesehen John. Ich weiß nicht was das Ministerium mit dem Tier macht, aber ich sag dir, es wird sicher nicht schön. Sein Verhalten ist extrem untypisch. Ich komme mit dir in den Wald John, und nimm ruhig dein Gewehr mit, mit dem Zaubern ist es bei mir nicht mehr weithin seit dem Brand“, sie hob demonstrativ etwas steif ihren rechten Arm, „er funktioniert seitdem nicht mehr so wie er sollte. Deswegen kann ich auch meiner ursprünglichen Arbeit nicht mehr nachgehen. Die Zauber alle mit links zu machen ist schwer und ich kann nur die üblichen Alltagszauber... bisher... ich hoffe, dass ich das eine oder andere wiedererlange, aber es wird nie wieder so wie es war. Aber darum geht es gar nicht. Es geht um die Tiere im Wald. Sie verhalten sich seltsam und das muss einen Grund haben!“, sie schlug mit der Faust auf den Tisch. Ihre Augen funkelten und man sah, wie wichtig auch ihr das alles war.
Erst nach einem Nippen an ihrem Whiskey und Johns weiteren Worten wurde sie wieder ruhiger und musste sogar schallend lachen, weil er an seinem Hemd roch. „Was hältst du von Wäsche waschen?“, das war kein Vorwurf und ihr machte auch sein verlottertes Aussehen nichts aus, absolut nicht. Er selber musste sich ja wohl fühlen, wenn das seine Art zum Wohlbefinden war, dann wäre sie die letzte, die etwas dagegen sagen würde, schließlich betraf es ja nicht sie selber.
„Und den Drachen deiner Schwester mag ich“, wenn sie welche gehabt hätte, hätten auch ihre Goldzähne nun vor lauter Grinsen aufgeblitzt. „Aber in Aktion würde ich ihn auch gerne mal sehen, aber bitte nicht wenn er mich als Gefahr ansieht. So sehr reizt es mich dann doch nicht.“.
Sie hatte das Glas mit Whiskey gerade erst geleert, als John ihr schon wieder Rum nachgoss. Langsam spürte sie die Wirkung des Alkohols und nippte daher nur noch an ihrem Glas. „Wieso sollte ich dich rausschmeißen? Ich hab gerade eine Glückssträhne“, sie lachte und zwinkerte ihm zu, winkte dann aber ab, „ich hab dir schon mal gesagt, du kriegst direkt mit, wenn ich meine Ruhe haben will. Ich heuchel nicht, ich sag gerade raus wenn was ist und wenn ich schlafen gehen will, dann sag ich dir das schon.“
Der Wildhüter hatte anscheinend selten Kontakt mit Frauen, die so direkt sagten, was sie wollten und zwar ohne irgendwelche Hemmungen. „Die meisten Menschen haben ein Problem damit, dass ich so unverblümt sage was ich will oder eben nicht will. Aber so bin ich und ich mein das nicht mal böse, aye? OK, manchmal schon, aber glaub mir, niemandem entgeht, wenn es so ist“, ihr Grinsen blitzte ein weiteres Mal.
Ihr Grinsen wurde allerdings zu einem warmen Lächeln, als John ihr das Kompliment machte und dabei erschrocken war, dass es ihm heraus gerutscht war. Es war so herrlich ehrlich, dass sie ihn am liebsten umarmt hätte um ihm aus der Verlegenheit zu helfen. Sie strahlte ihn an und man sah, dass sie seine Worte freuten. „Danke dir“, sie griff über den Tisch und drückte einmal seine Hand. „Dir muss ganz bestimmt nichts leid tun. Schön wenn ich dir gefalle, das beruht ja dann wenigstens auf Gegenseitigkeit. Es steht dir gut, wenn die Pferde mit dir durchgehen“, sie schaute ihm direkt in die Augen und schien ihn mit ihrem Blick durchdringen zu wollen.
ihr Kollege wechselte daraufhin aber schnell das Thema wieder auf seine Familie und sie ging gerne mit darauf ein. Allerdings beendete sie vorher mit einem lauten. „YES!“, das Kartenspiel. „Tjahahahaaa, nun ich hab das Match gewonnen. Somit kann ich mir was ganz spezielles überlegen, was du tun musst“, sie lachte und freute sich diebisch. Flink packte sie die Karten wieder zusammen, antwortete ihm dabei

„Ich denke auch, dass Jonny hier zu euch gehört. Ich kann deinen Vater nicht verstehen, aber vermutlich habt ihr recht, er wird es zu dem Zeitpunkt für das Beste gehalten haben. Aber ich finde eine Familie gehört zusammen, erst recht in so schweren Zeiten. Und Kinder gehören allemal zu ihren Eltern. Ich bin eh der Meinung, dass man Kindern viel mehr zutrauen sollte. Die halten mehr aus als man denkt und ich kann mir vorstellen, dass du und Allison besser dran gewesen währt, wenn ihr zusammen hätten sein können. Natürlich seid ihr stark. Als komplette Familie ist man immer stärker, denn es gibt einem einfach Kraft.“, sie leerte ihr Glas und wies auf den Whiskey, als John sie fragte was von beidem sie trinken wollte.
„Mein Bruder und ich? Würdest du mir glauben, dass wir bis heute noch nie Streit hatten?Aber ich glaub David und ich sind eh nicht so ganz normal, weder so noch als Geschwister“, wieder breiteten sich ihre Lippen zu einem Grinsen aus, „seit seiner Geburt hab ich immer über ihn gewacht. So hat‘s mein Dad genannt. So wild wie ich sonst herum tobte, sobald er schlief hab ich stumm neben seiner Wiege gesessen und hab aufgepasst, dass er gut schlafen kann. Und als er dann endlich laufen konnte, da hab ich ihn überall mit hin genommen. Meine Mutter behauptet heute wir wären an ihren grauen Haaren schuld. Irland ist ein raues Land und uns war nichts zu gefährlich. Wir zwei waren immer ein unschlagbares Team und das hat sich bis heute nicht geändert. Als ich nach dem Waldbrand in die Klinik kam, hat er keine Sekunde gezögert. Er blieb die ganze Zeit bei mir und als ich endlich entlassen wurde, hat er mich zu sich und seiner Familie geholt. Ich glaub ohne ihn hätte ich es nicht geschafft wieder so weit zu kommen, wie ich es jetzt wieder bin. Anfangs konnte ich fast nichts mehr mit rechts musst du wissen... Ich würde für meinen Bruder allerdings sofort nochmal durchs Feuer gehen, wenn es sein müsste. Ohne zu zögern, so wie er sofort in den Wald gerannt wäre um mich persönlich raus zu holen, wenn es möglich gewesen wäre. Aber ich kann dir von meiner Nichte und meinem Neffen sagen, dass es auch anders sein kann. Die zwei lieben sich auch abgöttisch und trau dich mal mit einem von ihnen zu schimpfen. Der andere ist sofort da und verteidigt den einen. Aber die streiten sich auch wie die Kesselsflicker. Frag nicht nach Sonnenschein, da steht kein Grashalm mehr wenn die einmal loslegen. David behauptet ja sie hätten mein Temperament, ich sage, er übertreibt“, ihr rauchiges Lachen füllte den kleinen Wohnraum. „Und ja ich kann dich mehr als gut verstehen, es muss ein ekliges Gefühl sein zu wissen wie viel wertvolle Zeit man versäumt hat. Aber John“, sie beugte sich vor und wieder trafen ihre Augen seine, „aufholen könnt ihr nichts, aber ihr steht an einem Anfang und könnt endlich das alles Leben, was euch bisher verweigert wurde. Ihr könnt zu einem Team zusammen wachsen, endlich Familie sein!“, um ihre Aussage zu bekräftigen nickte sie noch mit dem Kopf und lehnte sich wieder zurück.

John grinste sie plötzlich wieder an und wühlte in seiner Tasche herum, während er von einer Revanche sprach. Neugierig schaute Rose ihm zu, abwartend was er nun vor hatte und lachte laut auf, als sie ein paar Würfel in seiner Hand sah. „Und du glaubst, dass du dabei bessere Chancen hast“, flachste sie herausfordernd und holte zwei neue Zettel hervor um die Punkte aufzuschreiben. Während sie spielten, witzelten die beiden herum, lachten viel und es zeigte sich immer mehr wie gut sie sich verstanden. Eine Wellenlänge eben und Rose genoss den späten Abend mit John in vollen Zügen.
„OK, im Würfeln schlage ich dich anscheinend nicht, ich habe meinen Meister gefunden“, sie verbeugte sich kichernd vor ihm und zwinkerte ihm dann zu. „Nun, ich denke nun kannst du dir auch überlegen, was ich für dich tun muss oder so. Lass dir was einfallen, ich werde auch noch überlegen, das wird witzig.“
Sie streckte sich schließlich und gähnte so herzhaft, dass ihr sogar eine Träne die Wange herunter lief. Es war wirklich ein langer Tag gewesen und dass sie an dem Abend so viel getrunken hatte förderte ihre Müdigkeit. Aber auch John schien ziemlich müde zu sein und nachdem er sich von der Freude über seinen Sieg erholt hatte, stand er schließlich auf und die beiden verabschiedeten sich.
„Ich danke dir für den tollen Abend, ich hab mich schon lange nicht mehr so amüsiert.“
Während John den langen Flur des Schlosses entlang ging, dabei leicht wankend und leise vor sich hin singend, schaute Rose ihm noch nach, leise in sich lachend und glücklich, dass sie es hier so angetroffen hatte.
Schließlich schloss sie die Tür, räumte noch ein wenig auf und legte sich kurz darauf auch schon ins Bett, nur um bereits im nächsten Moment einzuschlafen.

tbc: Johns Hütte

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 19.01.2008 18:15    

18. Oktober 2011

cf: Hexenparadies, Hogsmeade

Die letzten 6 Wochen waren aufregend gewesen. Rose hatte sich mittlerweile gut in Hogwarts eingelebt, was wohl allein der Verdienst von John war. Der Wildhüter und sie waren nicht nur zu einem Team zusammen gewachsen, er war ein Freund für sie geworden, den sie nicht mehr missen wollte. Sie hatte sich sogar schon erwischt, dass sie ihn vermisste, sobald sie getrennt waren und sie liebte es mit ihm zu arbeiten, zu reden, zu lachen und auch zu flirten. Ihr war nicht entgangen, dass er in der letzten Zeit gepflegter war und ihr war auch irgendwie klar, wieso das so war und sie fragte sich ob es etwas zu bedeuten hatte, dass sie in letzter Zeit sogar von ihm geträumt hatte. Wann immer es ihnen möglich war, arbeiteten sie zusammen und Rose registrierte bei sich selber, dass sie sogar seine Nähe suchte und wenn es aus offensichtlich fadenscheinigen Gründen war.
Mittlerweile hatte sie natürlich auch seine Schwester kennengelernt, die Professorin für Pflege magischer Schöpfe in Hogwarts war und auch deren kleiner Ableger Jonathan. Die Vorliebe für Tiere musste bei den Parkers in der Familie liegen. Rose mochte Johns Familie, auch wenn sie nicht verstehen konnte, dass die junge Frau so extrem schüchtern war. Anfangs hatte die Irin sogar den Eindruck gehabt, sie hätte Angst vor ihr und wäre am liebsten sofort weggerannt, als die beiden das erste Mal aufeinander getroffen waren. Das wiederum schien sich mittlerweile wenigstens gelegt zu haben. Ihrer Meinung nach hatte die Dunkelhaarige gar keinen Grund für diese Schüchternheit. Soweit sie das mitbekommen hatte war sie nicht nur eine sehr begabte Hexe, sondern auch wunderschön dazu. Jeder schien sie zu mögen, aber es wirkte, als sei Allison blind für all das.
Allerdings bei dem was sie schon erlebt hatte, John hatte es ihr ja alles erzählt, war es vielleicht auch nicht verwunderlich.

Das Schloss selber hatte Rose auf Hochglanz gebracht. Es war wirklich allerhand zu tun gewesen, erstaunlich wo doch nur wenige Tage kein Hausmeister in Hogwarts gewesen war. Aber die Rothaarige bildete sich kein Urteil sondern sorgte einfach dafür, gemeinsam mit John, dass alles wieder in Ordnung war. Ihm Gegenzug für seine Hilfe unterstützte sie auch ihn wo sie nur konnte. Leider war bei aller Arbeit die Sache mit den Wölfen in den Hintergrund geraten, aber sie hatten sich fest vorgenommen, endlich in den Wald zu gehen. Vielleicht schafften sie es ja sogar heute. Ihre Räumlichkeiten waren auch noch nicht renoviert und endlich so wie sie es wollte. Lediglich die Folterwerkzeuge an der Decke waren verschwunden, denn den Anblick konnte sie einfach nicht aushalten. Die Arbeit war erst einmal wichtiger gewesen, aber sie wollte John heute fragen wie seine Pläne für die nächste Zeit aussahen und ob er ihr noch immer dabei helfen wollte.
Und noch etwas hatte sie sich überlegt. Am ersten Abend hatte er beim Pokern gegen sie verloren, eigentlich hatte sie sich etwas witzig-gemeines einfallen lassen wollen, doch mittlerweile hatte sie eine andere Idee und sie hatte ihrem Bruder deswegen geschrieben. Wenn alles gut ging, würde sie bald ein ganz besonderes Päkchen erhalten.

Jetzt allerdings lag sie noch ausgebreitet auf ihrem Bett, tief in ihre Decken verkuschelt und kaum zu sehen, als ein penetrantes Quaken ihr ins Ohr dröhnte. Brummend zog sie sich das Kissen über den Kopf, aber was immer das Quaken verursachte, es wurde weder leiser noch hörte es auf. Müde und nach einigen Mühen schaffte Rose es schließlich ein Auge zu öffnen, nur um auf eine Kröte zu gucken. Sie war wirklich nicht der Anblick, den man sich zum aufwachen wünschte, erst Recht nicht wenn man gerade noch so betörend vom Kollegen geträumt hatte. Aber natürlich kannte sie Froschi längst und wusste, dass John ihn mit Sicherheit geschickt hatte. Richtig, war das nicht ein Zettel in dem Maul?
„Na komm schon her du lästiges Etwas“, auch wenn die Worte rau waren, waren sie eher liebevoll gemeint und das Tier spürte das. Bereitwillig hüpfte es zu ihr aufs Bett, geradewegs neben ihr Kopfkissen und Rose klaubte die kleine Rolle von der Froschzunge. Es war nicht einfach das durchweichte Papier auseinander zu rollen ohne es dabei zu zerreißen. „Musstest du das so ansabbern?“, liebevoll streichelte sie der Amphibie über den warzigen Kopf und entzifferte dann Johns Notiz. Natürlich hatte sie Lust mit ihm zu frühstücken und sprang sofort, als hätte sie einen Energieschub erlitten aus dem Bett.
„Froschi, ich bring dir gleich ein paar Fliegen mit, geh und sag ihm dass ich gleich bei ihm bin, ja?“
Ein frustriertes Quak war die Antwort, aber sie sprang vom Bett und war kurz darauf verschwunden. Während dessen war die Irin schon unter die Dusche gesprungen, trällerte dabei laut ein Lied und beeilte sich um in Johns Hütte zu kommen. Ihre Müdigkeit und auch das Brummen war verschwunden, statt dessen strahlte sie vor guter Laune und freute sich darauf, gemeinsam mit ihrem Kollegen den Tag zu starten.
Etwa eine dreiviertel Stunde später klopfte sie bereits an dessen Tür, dick in ihren grünen Umhang eingemummelt, denn es war nicht nur verdammt nebelig sondern auch bitterkalt. 

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 23.03.2008 22:25    

~kleiner Zeitsprung~

Rose ließ sich keuchend in der Ecke ihres Wohnraums auf den Boden fallen und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dass sie dabei diverse Farbkleckse auf ihrem Gesicht verteilte registrierte sie natürlich nicht. Vermutlich fiel es nicht einmal mehr auf, denn die Irin sah eh aus, als wenn sie frisch aus dem Farbeimer getaucht wäre.
Auf Muggelart zu renovieren war nicht nur anstrengend, es war auch wirklich alles andere als eine saubere Arbeit. Naja, weder das eine noch das andere machte der Rothaarigen sonderlich viel aus, trotzdem stellte sie fest, wieviel einfacher das Leben doch noch gewesen war, als sie ihren rechten Arm noch in vollem Maße hatte nutzen und somit Magie gebrauchen können.
Sie schaute zu John, der nicht unbedingt viel besser als sie aussah und musste plötzlich schallend lachen. „Aye, Du siehst aus, als wenn du ein Opfer von Peeves geworden wärst.“ Der Wildhüter sah aber auch zu witzig aus, wenn Rose nicht zu faul und auch kaputt gewesen wäre, hätte sie ein Foto davon gemacht.
Aber auch wenn sie sich gerade köstlich über ihn amüsierte, sie war ihrem Kollegen mehr als nur dankbar für seine Hilfe. Gemeinsam hatten sie es nicht nur geschafft wirklich alles neu anzustreichen, sie hatten auch die Möbel aus dem Keller geholt und an den entsprechenden Platz gerückt. Nun sah ihr Büro und ihr Privatbereich endlich so aus, dass sie sich heimisch fühlen konnte. Nichts erinnerte mehr an ihre verräterische Vorgängerin. Viel wärmer und gemütlicher wirkte nun alles und sie war mehr als nur zufrieden.
Durch die ganze Arbeit hatten sie allerdings alle anderen Nebensächlichkeiten wie Mittagessen zum Beispiel vergessen, tatsächlich hatte John nicht einmal mehr an seinen Rum gedacht. So war er einfach. der Wildhüter mochte noch so ein unkonventioneller Chaot sein, wenn man seine Hilfe brauchte war er da und zwar mit vollem Einsatz.

Die Irin ging in ihren Küchenbereich (tatsächlich war hier außer dem Büro mehr oder weniger ein großer Raum) und machte sich an ihren Vorräten zu schaffen. In Windeseile hatte sie ein paar Sandwiches zubereitet, langte nach zwei Flaschen Guiness, die sie eigentlich neben ihrem Single Malt immer vorrätig hatte und hockte sich kurzerhand wieder vor den Kamin. Mit ihrer Farbverschmierten Kleidung wollte sie ihre Möbel nicht versauen und der Boden tat es schließlich auch.
„Setz dich zu mir, ich glaub wir haben uns beide eine Stärkung verdient.“, sie klopfte grinsend neben sich und hielt ihrem Kollegen eine Bierflasche hin.
„Ohne deine Hilfe hätte ich noch eine Ewigkeit dafür gebraucht. Danke dir“, sie zwinkerte ihm fröhlich zu und biss bereits in ihr erstes Sandwich, nur um kurz darauf schon einen tiefen Schluck Guiness zu trinken. Zufrieden seufzte sie und streckte ihre müden Knochen. aus. „Hey, sag mal, nachher ist doch die Feier von den beiden Professoren. Die haben sogar das Schulpersonal eingeladen. Sprich...“, jetzt wurde ihr Grinsen breiter, „wir auch.“
Natürlich kannte sie bereits die Lehrer von Hogwarts, wenn auch alle eher flüchtig. Meistens hatten sie alle was zu tun und naja, sie waren nunmal die Professoren, sie selber die Hausmeisterin. Ob die Damen und Herren das auch so sahen, wusste sie nicht, aber selbst wenn, wäre es Rose eh ziemlich schnurz gewesen. Genau wie John gab nämlich auch sie absolut nichts um irgendwelche Konventionen und Respekt bekamen bei ihr die Menschen nur, wenn sie es sich verdient hatten und nicht ob eines Ranges oder Titels. „Was denkst du, gehen wir hin? Sind sogar zwei Geburtstagskinder, Mr. Fagon und Miss Chelle, die zwei wirken ziemlich nett.“, sie aß ihr restliches Sandwich auf und war sich dabei ziemlich sicher, dass John zusagen würde. Solche Feste mochte er, zumindest hatte er ihr das immer erzählt, denn gemeinsam erlebt hatten sie noch keines. OK, damals in der Schule, aber da sie da nicht viel miteinander zu schaffen gehabt hatten zählte das wohl kaum.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 23.03.2008 22:54    

cf: Hogsmeade, Hexenparadies

Die Arbeit hatte sich wirklich gelohnt. Mit einem zufriedenen Lächeln sah John sich in der nunmehr fertig eingerichteten Wohnung um, die tatsächlich um einiges gemütlicher und einladender wirkte, als zuvor. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er während der Arbeit seinen Rum ganz vergessen hatte. Tja, so kanns gehen, wenn man mal wieder mit irgendwas rumspritzen kann. dachte er sich und schmunzelte über seinen eigenen Witz, während er sich erstmal einen großen Schluck Rum aus seiner Flasche gönnte, die er immer bei sich trug. Selbige verstaute er erstmal wieder in seiner Tasche. Ja, in dieser Wohnung konnte man sich wohlfühlen. John vermutlich zwar nicht, weil er mit seiner Hütte mehr, als zufrieden war, doch er war sich ziemlich sicher, dass es Rose jetzt besser gefiel, als zuvor. Apropo, wo war sie eigentlich gerade?
In diesem Moment begann diese laut zu lachen. John drehte sich zu ihr, als diese erklärte, dass er aussah, als wäre er eines von Peeves Opfern gewesen. John grinste. Rose sah eindeutig nicht viel besser aus. "Aye, Liebes... Betrachte mich als deinen Spiegel." Gab er mit einem Grinsen zurück.
Als sich Rose in der Küche zu schaffen machte, bemerkte John, dass er hungrig war. Sehr hungrig. Das machte mitunter auch der Alkohol, den er kontinuierlich zu sich nahm. Wenn er eine Mahlzeit ausließ, hieß das meistens einen dicken Schädel am nächsten Tag, der natürlich nur mit einem bekämpft werden konnte: Mehr Rum.

Rose hatte in Windeseile ein paar Sandwiches gezaubert und es sich mit zwei Flaschen Guiness vor dem Kamin gemütlich gemacht. Auf ihre Aufforderung hin, setzte er sich zu ihr auf den Boden. "Eine Stärkung habe ich immer verdient." gab John mit einem Grinsen zurück und nahm die Bierflasche entgegen, die sie ihm hinhielt. Ohne weitere Umschweife nahm er auch einen ordentlich Zug daraus. Es schmeckte. Nicht so gut, wie sein geliebter Rum, aber es war lecker. "Jederzeit, Liebes, jederzeit." John war ziemlich erschöpft und dadurch ein wenig wortkarg, doch das würde mit einem dieser Sandwiches schon wieder in Ordnung gehen. Er bediente sich und verputzte gut die Hälfte des Sandwiches in Windeseile. Danach fühlte er sich bereits wieder um einiges besser.
Rose hatte in der Zeit bereits die Geburtstagsparty, die am Abend noch anstand, angesprochen. Verdammt. Daniel gratulieren.. Auf die Liste gesetzt. "Na, was soll ich da noch sagen? Keine Party ohne John Parker, Liebes." gab er mit einem Grinsen zurück, bevor er kurzerhand mit ihr anstieß und einen weiteren Schluck von dem Guiness nahm. Die Flasche war inzwischen schon beinahe leer. "Daniel ist sehr nett. Bei Miss Chelle bin ich mir nicht allzu sicher, aber das lässt sich ja heute abend sehr leicht herausfinden. Viel interessanter ist allerdings die Frage, wie trinkfest unser verehrtes Kollegium ist." Wieder zeichnete sich ein Grinsen auf seinen Lippen ab, während er sein Guiness mit zwei weiteren großen Schlucken leerte. Er freute sich auf die Party am Abend. Das würde mit Sicherheit ein Riesenspaß sein und endlich mal wieder ein Ausreißer aus dem steifen Schulalltag.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 24.03.2008 11:38    

Rose lachte. Sie hatte also Recht gehabt, keine Party ohne John. Und natürlich auch keine ohne die Irin. Allerdings konnte sie sich auch nicht vorstellen, dass jemand von der Lehrerschaft so trinkfest war, dass sie es mit ihrem Kollegen aufnehmen konnten. Aber darum ging es ja auch eigentlich nicht. „Aye, das wird sicher lustig.“
Auch sie leerte ihre Flasche Bier und wusch sich im Abschluss mit dem Handrücken über den Mund. Während John am liebsten seinen Rum trank, hielt sie sich lieber an ihr Guiness oder eben, ihre besondere Vorliebe, an ihren Single Malt. Guter, irischer Whiskey. Wobei sie nicht oft trank. Sicher, sie hatte nichts gegen einen guten Schluck, aber sie genoss das alles und trank es nicht als sei es irgendeine Orangenbrause. „Wir können aber nicht dort ohne ein Geschenk auftauchen, aye?“
Rose überlegte. John war zwar mit Daniel befreundet, sie selber kannte ihn aber noch nicht so gut. Er war ein eher ruhiger Vertreter wie sie fand, was mochte sie ihm für eine Kleinigkeit mitbringen können? Und Sophie? Rose fand die Frau sehr sympathisch, ziemlich nett, zumindest den Eindrücken nach, die sie von ihr hatte gewinnen können. Die Irin hasste diese typischen ‚sorry mir ist nichts eingefallen, hier hast du Blumen und eine Flasche Rotwein‘ Geschenke. Ob sie noch Zeit haben würden, nach Hogsmeade zu gehen? Vermutlich war es mittlerweile doch zu knapp, zumal sie hier erst noch aufräumen und sich duschen wollte.
„Meinst du den beiden würde es gefallen, wenn ich ihnen ein Buch über Irland schenke?“, fragte sie, denn sie hatte tatsächlich noch ein paar sehr schöne Exemplare. Gerade Fagon steckte doch ständig seine Nase in Bücher. Oder wäre es sehr vermessen ihnen ihr eigenes Buch zu schenken, was sie über Wölfe geschrieben hatte? Rose war ratlos und schaute John fragend an.
„Noch ein Bier? Oder noch noch Sandwich?“, fragte sie ihn schließlich und deutete auf das leere Brettchen. Noch während sie fragte, schickte sie sich an aufzustehen um für entsprechenden Nachschub zu sorgen. Sie selber hatte tatsächlich immer noch Hunger wie ein Bär und nach all der Arbeit glaubte sie, dass es John da nicht besser ging.
Ein Klackern am Fenster forderte da aber ihre Aufmerksamkeit. Eine Schuleule, die um Einlass bat. “Das muss die Antwort von David sein“, ging es ihr sofort durch den Kopf und sie ging zu dem Vogel, um ihn von seiner Nachricht zu befreien. Ein paar Eulenkekse später öffnete sie das kleine Pergament und sah sich sofort in ihrer Vermutung bestätigt. Sie hatte ihren Bruder gebeten gehabt, nach etwas zu sehen. Einem Geschenk, was sie John machen wollte und jetzt bekam sie die Bestätigung, dass David bereits veranlasst hatte, dass am nächsten Tag ein Paket bei ihr ankommen würde. Dazu hatte er seine und somit auch ihre Mutter involviert, da sie die ansonsten einzige Hexe noch in der Familie war (außer Rose natürlich) und somit Wege und Mittel hatte, das Gewünschte schnell und vor allem unbeschadet bei der Irin ankommen zu lassen.
Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen und sie sah John für einen Moment vielsagend an. Was er wohl für ein Gesicht machen würde, wenn er sah, was sie für ihn besorgt hatte? Noch hatte er keine Ahnung, sollte er auch nicht, schließlich handelte es sich um eine Überraschung.
„Ich soll dich von meinem Bruder grüßen“, sagte sie, steckte den Brief dann in die Hosentasche und machte schließlich den nächsten Schwung Sandwiches.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 24.03.2008 12:54    

Die Irin lachte. John mochte es, wenn sie lachte. Er mochte Menschen, die gern lachten überhaupt gern, doch Rose war besonders. Ihr Lachen war so natürlich und manchmal war sie dermaßen frech, dass John sich beinahe an sich selbst erinnert fühlte. Das war vermutlich auch der Grund, aus dem die beiden sich gut verstanden. Sie waren sich sehr ähnlich. John war überzeugt, dass 'lustig' nicht annähernd den Kern des heutigen Abends treffen würde. Als er klein war, hatte er einmal eine für ihn sehr lustige Bezeichnung dafür gehört und die ließ er jetzt hören. "Des wird a Mords-Gaudi!" Dass es sich hierbei nur um einen Dialekt handelte, wusste John nicht, doch es war ihm auch nicht wichtig. Er hatte das Gefühl, dass es einfach passte.
Rose leerte gerade ebenfalls ihre Flasche und sprach dann das an, was John bisher erfolgreich vor sich her geschoben hatte: Die Tatsache, dass man Geschenke zu einer Geburtstagsfeier mitbrachte. Er hatte sich zwar bereits viele Dinge überlegt, doch keine seiner Ideen in die Tat umgesetzt und wenn Rose ihn jetzt nicht darauf angesprochen hätte, wäre er wohl heute Abend mit leeren Händen aufgetaucht. Das wäre ihm allerdings keineswegs unangenehm gewesen. Immerhin wäre er ja da und würde die Party in Gang bringen und auch halten, denn darin war John Meister. Doch zu seinem Glück hatte Rose eine bessere Idee. "Aye. Ein Buch wird den beiden gefallen." Und wenn nicht, zählt eben die Geste und die reicht doch wohl! Doch er war sicher, dass ein Buch über Irland jedem gefallen würde. Immerhin war Irland ein wunderschönes Land, in dem sich selbst John noch so richtig wohl fühlen konnte. Zumindest war das seine Vorstellung, denn er war noch nie dort gewesen.
"Beides, Liebes. Denn von beidem kann man nie genug haben!" gab er mit einem weiteren Grinsen auf ihre Frage hin zur Antwort. John war nicht verfressen, aber er hatte auch nichts dagegen einzuwenden, sich ab und an den Bauch mal so richtig voll zu schlagen. Außerdem schmeckten Rose' Sandwiches ihm einfach wunderbar. Das lag zum Teil vermutlich auch daran, dass sie gerade viel gearbeitet hatten und nach getaner Arbeit alles irgendwie besser schmeckte, aber das war unwichtig.

Allerdings kam Rose nicht bis in die Küche, da sie einen Brief erhielt. Neugierig sah John zu ihr, als sie den Brief las. Sie lächelte. hmm.. wer schreibt ihr denn da? Und vorallem was schreibt ihr da jemand, was sie gleich so zum Strahlen veranlasst? Eine seiner Fragen wurde ihm beantwortet. "Grüße zurück. Was schreibt er denn so?" Was hat Rose ihm denn geschrieben, dass er mich schon grüßt? Interessant... Ein zufriedenes Lächeln spiegelte sich auf seinen Lippen, während Rose sich wieder in die Küche begab, um für Nachschub zu sorgen.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 24.03.2008 20:17    

Rose hatte dieses Mal einen ganzen Haufen Sandwiches, sie hatten ja eh beide Hunger bis unter den Armen. Rose war durchaus verfressen manchmal, auch wenn man das der winzigen und mehr als zierlichen Frau nicht im geringsten ansah. Die Irin war ein Genussmensch und wenn sie nun einmal Hunger hatte, dann aß sie und zwar so lange, bis sie satt war. Sie konnte immer nur den Kopf über die Frauen schütteln, die an einem trockenen Blatt Salat saßen und wie ein Kaninchen daran herum kauten, weil sie auf ihre Linie achten mussten. OK, sie hatte vielleicht auch das unverschämte Glück einfach essen und trinken zu können was sie wollte, bei ihr setzte nichts an. Wobei sie eher davon ausging, dass das auch an ihrem sehr bewegten Leben lag. Naja und heute nach der vielen, körperlich ziemlich anstrengenden Arbeit hatten sie sich wohl beide eine ausgiebige Brotzeit verdient.
Bewaffnet mit dem Teller und weiteren Bierflaschen kam sie schließlich wieder zu John zurück, stellte alles vor den Kamin und setzte sich neben ihn. Seine Frage nach dem Inhalt des Briefes hatte sie bisher absichtlich nicht beantwortet. Rose liebte es, John ein wenig zu foppen und da sie um seine Neugierde wusste, wollte sie ihn zappeln lassen. Allerdings konnte und wollte sie ihm auch nicht alles verraten, schließlich sollte er am nächsten Tag von ihr überrascht werden.
„David fragt ob du auch hübsch lieb zu mir bist, seine arme, kleine Schwester sei so sensibel und müsste liebevoll wie ein Baby behandelt werden“, feixte sie und grinste ihn frech an. Das war natürlich gelogen um ihn aufzuziehen, was aber wohl mehr als offensichtlich war, weil die Beschreibung so gar nicht auf die Rothaarige passte. „Du weißt ja, Brüder sind so“, versuchte sie noch ernst hinterher zu schieben, musste dann aber doch wieder laut lachen. Den Kopf in den Nacken geworfen schallte ihre tiefe, eher rauchige Stimme durch den Wohnraum, wobei ihre grünen Augen schalkhaft funkelten.
„Naja und es steht drin, dass du morgen früh wohl zu mir zum Frühstück kommen musst.“
Sie hatte aufgehört zu lachen und sah ihn bedeutungsschwanger an. Es fiel ihr echt schwer nicht doch schon zu verraten, was sie vor hatte, denn sie freute sich schon richtig darauf, sein Gesicht dabei zu sehen.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 25.03.2008 17:19    

Rose antwortete ihm nicht. Für einen Moment glaubte er, dass er sie vielleicht nicht gehört hatte. Aber das war ausgeschlossen. Es gab hier schließlich keine Geräusche, die sie ablenken konnte. "Hey, jetzt sag halt was!" versuchte er schließlich nochmal sein Glück, doch sie hantierte bloß in der Küche rum und machte ein paar Sandwiches. Schließlich verzog John beleidigt das Gesicht, verschränkte die Arme und sah den Kamin vor sich an. Das änderte sich erst, als Rose mit vielen Sandwiches und mehr Bier zurück kam. Keine Sekunde später hatte John bereits angesetzt und einen ordentlichen Schluck vom Guiness genommen. So langsam begann ihm das Zeug tatsächlich zu schmecken.

Die freche Antwort der Irin und dieses freche Grinsen schrien förmlich nach einer Bestrafung, doch da war wieder ihr Lachen, das John die 'Bestrafung' gleich wieder vergessen ließ. Schließlich fügte die Irin noch hinzu, dass er am nächsten Tag bei ihr frühstücken sollte. John fragte sich zwar wieso, doch zunächst wollte er sie ein wenig ärgern.
"Frühstück? bei dir? Na, das muss ich mir aber nochmal gut überlegen." gab er mit einem Grinsen zurück, während er von seinem mittlerweile dritten Sandwich abbiß. "Du weißt doch, ich habe einen schlechten Einfluss auf meine Umgebung, Liebes und ich will mich doch nicht mit deinem Bruder streiten." fügte er mit einem weiteren Grinsen hinzu und nahm einen weiteren Schluck Bier.
Irgendwie schmeckte dieses Zeug von Schluck zu Schluck besser. Vielleicht hatte John allerdings auch einfach schon zu viel auf einmal getrunken. Doch so schnell stieg ihm sonst auch nichts zu Kopf, also schied diese Möglichkeit aus. Er ließ kurz den Blick durch den Raum gleiten. Sie hatten heute viel geschafft. Nach dieser Stärkung musste hier noch ein wenig aufgeräumt werden und dann wäre es schon fast Zeit für Daniels Geburtstagsparty gewesen. Soweit John wusste, war dies Daniels erster Geburtstag in Hogwarts und John wollte dafür sorgen, dass er diesen so schnell nicht vergessen würde.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 25.03.2008 20:44    

Rose hatte sich mittlerweile den Zopf gelöst, den sie sich wegen der Renovierungsarbeiten gebunden hatte und fuhr sich nun mit einer Hand durch ihre langen, roten Haare, in denen sich allerdings auch einige Farbkleckser befanden.
Sie hatte zwei weitere Sandwiches gegessen und lehnte sich nun gegen den kleinen Beistelltisch, während sie einige tiefe Schlücke von ihrem Guiness genoss. „Nun“, sie grinste den Wildhüter frech an, „vielleicht stehe ich ja gerne unter deinem schlechten Einfluss. So ein bisschen Verdorbenheit macht doch wenigstens Spaß“, sie gluckste, weil sie sich ein weiteres Lachen verkneifen musste. Dennoch schauten ihre grünen Augen ihn verheißungsvoll an. „Außerdem bist du doch ein ehemaliger Gryffindor, du wirst doch vor meinem kleinen Bruder nicht kuschen?“, forderte sie ihn heraus, beugte sich dann zu ihm vor und schaute ihm direkt in die Augen. Ihr Gesicht war dem seinen so nahe, dass sich ihre Nasen fast berührten und er sogar ihren Atem auf seinen Wangen spüren konnte. „Vielleicht verpasst du etwas ganz besonderes, wenn du nicht zum Frühstück kommst“, raunte sie ihm zu und ließ ihren Blick noch einen Moment in seinen versinken. Die Spannung die entstand konnte man fast auf der Haut kribbeln spüren, aber Rose lächelte ihn plötzlich nur an, zwinkerte ihm zu und stand auf.
Und als sei nichts gewesen, begann sie mit dem Aufräumen. Eigentlich hatte sie dazu zwar so gar keine Lust mehr und sie war auch eigentlich mittlerweile viel zu kaputt, aber sie wollte auch fertig werden. Rose war zwar kein Mensch, bei dem es immer tadellos aufgeräumt sein musste, im Gegenteil so ein wenig Grundchaos fand sie durchaus gemütlich. Zwischendurch warf sie John einen funkelnden Blick zu, machte aber stetig mit ihrer Arbeit weiter.
Es würde nicht mehr lange dauern bis zu der Geburtstagsfeier und vorher wollte sie doch nochmal ausgiebig duschen und sich in saubere Klamotten schmeißen. Die Irin freute sich schon auf die Party und war gespannt, wie die gesamte Lehrerschaft wohl in so einer lockeren Atmosphäre war. „Was hältst du davon, wenn ich zu der Feier ein paar Flaschen Guiness mitbringe? Und eigentlich müssten wir doch mit Daniel und Sophie auch mit meinem guten Single Malt anstoßen? Damit ich ihnen zeigen kann, was Irland alles für gute Sachen hervor bringt. Und ich glaube, ich bringe ihnen vielleicht doch lieber eines meiner Bücher mit? Was meinst du? Wir können es zusammen schenken, wenn du willst.“

John Parker
Waldhüter
erstellt am 26.03.2008 16:52    

John hatte inzwischen drei weitere Sandwiches gegessen und bereits die dritte Flasche Bier in der Hand. Das würde allerdings auch seine Letzte sein, denn er wollte schließlich noch etwas vom Abend haben und vorallem natürlich von der Party. Er war nicht ganz sicher, wie sich Daniel auf einer derartigen Veranstaltung verhalten würde, doch er war sicher, dass es so oder so lustig werden würde. Und wenn er keinen Spaß hatte, würde John ihm eben welchen machen. Er hatte noch jeden irgendwie zum Lachen gebracht.
Schließlich sprach die Irin wieder und John hatte das Gefühl, dass sie immer frecher wurde, doch da war noch was in ihren Augen. Sie glänzten so hübsch. Hübsch? Komm schon John. Sie ist klasse, aber du willst doch wohl noch nicht festlegen, bevor du sie in Aktion gesehen hast. "Solange es bei ein bisschen Verdorbenheit bleibt, ist es auch gut so, Schätzchen." In diesem 'Schätzchen' lag ein leicht neckender Unterton. Ein wenig zurück ärgern konnte er sie ja auch mal. Das würde schon nicht schaden. Ihr mit Sicherheit nicht.

John vor ihrem Burder kuschen? Er wollte gerade ansetzen, um eine seiner wildesten Geschichten zu erzählen, um ihr zu zeigen, wie wenig er kuschen würde, als sie plötzlich ganz dicht bei ihm war und ihm direkt in die Augen sah. Er konnte ihren Atem auf seinem Gesicht spüren. Was tut sie da? Sie nimmt mir ja gänzlich die Zügel aus der Hand! Er war überrascht von ihr. Sehr überrascht und in diesem Moment fiel dachte er an nichts, weshalb er auch nicht dazu kam, irgendetwas zu erwidern. So schnell, wie sie gekommen war, war sie auch schon aufgestanden und weg. John saß völlig verdattert am Boden und konnte es nicht fassen. Dann begann er allerdings zu grinsen und leerte auch seine dritte Flasche Guiness, bevor er aufstand und ihr beim Aufräumen half. "Morgen also Frühstück bei dir. Ich hoffe du tischst dann auch was Gutes auf." Von ihrer Kockkunst hatte er sich bisher noch nicht überzeugen können. Allerdings verhießen ihre Sandwiches auf jeden Fall was Gutes. Wenn er öfter mit dieser Frau aß, müsste er vielleicht damit anfangen, auf seine Figur zu achten.

"Wem würde dieses Guiness nicht schmecken, Liebes? Am besten du bringst von Beidem etwas mit und das Buch ist bei den beiden auf keinen Fall verkehrt." er grinste leicht, bei dem Gedanken, Daniel vielleicht einmal angetrunken erleben zu können. "Ich will sogar sehr gern mit dir zusammen schenken. Das bist du mir beinahe schuldig, denn durch unsere Renovierungsarbeiten hier, habe ich völlig vergessen, etwas für die beiden zu besorgen." Da schien mal wieder Johns ehrliche und direkte Art hindurch. "Also wie du siehst: Du bist schuld."

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 27.03.2008 19:05    

„Och ich dachte an Haferschleim und Grütze zum Frühstück“, sie zwinkerte ihm grinsend zu und gluckste mal wieder, weil es ihr schwer fiel ernst zu bleiben. Natürlich wusste sie längst, wie sehr John Haferschleim hasste und sie konnte einfach nichts dafür, aber sie liebte es, ihn ein wenig zu foppen. Vermutlich übersah er aber eh nicht den Schalk in ihren Augen, aber sie versuchte ihn ja auch gar nicht zu verstecken.
Natürlich würde es ein anständiges Frühstück für ihn geben. Für sich selber machte sie sich selten Mühe, das einzige was sie für sich selber mit Leidenschaft kochte war ein Stew. Dabei kochte sie wirklich gut, nur für sich alleine hatte sie eben keine Lust dazu. Sie fühlte sich ein wenig heraus gefordert durch seine Worte und beschloss daher insgeheim, ein Frühstück zuzubereiten, wie es in der große Halle nicht besser aufgetischt werden konnte.

„So ich bin also schuld“, sie stemmte gespielt entrüstet die Hände in ihre schmalen Hüften, „und du weißt erst seit heute, dass Daniel Geburtstag hat?“, sie lachte und knuffte ihn in die Seite, „klar schenken wir zusammen, gar kein Problem. Aber dann musst du mir gleich tragen helfen. Bierflaschen, Whiskey und Bücher schaff ich nicht alles auf einmal. Ich weiß, du warst heute die ganze Zeit schon mein Packesel, aber dann hast du ja wenigstens Übung, aye?“

Sie rückten die letzten Möbel an Ort und stelle, Rose packte dann noch die Folie zusammen, die sie zum Schutz vor der Farbe ausgebreitet hatte und schaute sich dann zufrieden um. Die einzigen Zauber, die sie wirklich wieder gefahrlos anwenden konnte, waren diverse Haushaltszauber. Es hatte sie Monate gekostet, bis sie die mit links hinbekam. Mit der rechten Hand schaffte sie einfach keine präzisen Stabbewegungen und sie wusste nicht, ob das jemals wieder der Fall sein würde. Aber sie trainierte dafür, dass sie nach und nach auch den Rest irgendwann mit links zaubern konnte.
Im Augenblick benötigte sie aber nur einen einfachen Reinigungszauber und den wirkte sie noch eben ehe sie strahlend John an sah. „Fertig!!!“, sagte sie erleichtert und man sah ihr an, wie froh sie deswegen war. „Und wir haben noch über 2 Stunden Zeit! Wenn das mal nicht perfektes Timing ist.“

Sie ging zu ihrem Regal, suchte einige Momente und holte schließlich zwei gleiche Bücher hervor. Ihr Buch über Wölfe und die Zeit die sie bei ihnen verbracht hatte. In der Muggelwelt war es ziemlich bekannt in den entsprechenden Fachkreisen, ein Umstand den sie noch immer nicht so ganz fassen konnte und mit dem sie niemals gerechnet hatte. „Wir müssen sie verpacken, oder?“

John Parker
Waldhüter
erstellt am 27.03.2008 20:09    

"Haferschleim ist zum Verputzen gut. Der käme morgen also ein bisschen zu spät." antwortete John mit einem Grinsen. Rose ärgerte ihn am laufenden Band. Na warte.. Das kriegst du alles irgendwann wieder. Irgendwann ist ein sehr dehnbarer Begriff. John war sicher, dass er nicht allzu schnell wieder zum Zug kommen würde. Denn dafür ließ ihm die freche Irin kaum Zeit.

Gerade stemmte sie entrüstete die Hände in die die Hüften. John grinste leicht bei diesem Anblick. Er war sicher, dass sie furchtbar böse werden konnte, wenn man sie nur lange genug provozierte, aber aktuell sah sie einfach nur niedlich aus. "Genau. Es ist mir gerade erst wieder eingefallen, als du es erwähnt hast." gab John mit einem Grinsen zurück und stupste die Irin mit dem Finger auf die Nasenspitze, die daraufhin lachte und ihn in die Seite knuffte. John lachte ebenfalls, verzog aber leicht das Gesicht, als sie ihm erklärte, dass er später wieder als Packesel dienen sollte. Dann allerdings verbeugte er sich ein wenig schräg von ihr. "Wie ihr wünscht, Mylady." Er verharrte kurz in der Verbeugung und grinste sie von unten her schief an, bevor er sich wieder aufrichtete.

Die letzten Möbel waren relativ schnell wieder zurecht gerückt und auch alles andere, was noch daran erinnerte, dass sie gerade gestrichen hatten, war recht schnell verschwunden. Mit einem Schwenk wirkte die Irin noch einen Reinigungszauber, als John sich eigentlich gerade nach einem Schrubber umsehen wollte. Sie strahlte förmlich, als sie noch einmal laut "Fertig" rief. John musste bei diesem Anblick einfach lachen und irgendwie fand er sie noch immer niedlich. Fast schon zu niedlich. "Aye, nahezu perfekt. Denn ein, zwei Sachen gibts ja auch noch zu tun." Er sag kurz an ihr runter und dann an sich selbst. So vollgekleckst war seine Kleidung selten, aber irgendwie gefiel es ihm. Das änderte allerdings nichts daran, dass er dringend eine Dusche benötigte. Zumindest vor dem Geburtstag, denn Rose angelte bereits in einem Regal herum und fischte zwei Bücher raus.
John näherte sich ihr von hinten und sah ihr über die Schulter, was ihm nicht sonderlich schwer fiel, denn sie war ja auch um einiges kleiner, als er. Er erkannte, dass es zwei gleiche Bücher war und im nächsten Moment genauso, dass die Bücher von ihr geschrieben waren. Außerdem glaubte er eins davon schon einmal in der Hand gehabt zu haben, aber das konnte er sich natürlich auch nur einbilden.
"Aye, das sollten wir. Und für eins davon hab ich auch die perfekte Verpackung!" Er kramte kurz in seiner zweiten Tasche und fand schließlich, wonach er gesucht hatte und zum Vorschein kam ein ziemlich knallig aussehendes Paar Socken.
John hatte sie vor ein paar Tagen aus Daniels Privatgemächern mitgehen lassen, um das Geschenk, dass er schlussendlich nicht besorgt hatte, originell zu verpacken. Jetzt nahm er Rose eines der Bücher aus der Hand und band die Socken irgendwie schräg so drum, dass das Buch zum Schluss verdeckt war und die Socken auch gleichzeitig eindeutig als Socken zu identifizieren waren. "Das ist für Daniel." sagte er grinsend, während er das doch sehr seltsam aussehende Geschenk stolz präsentierte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass die beiden Socken überhaupt nicht zusammen passten.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 28.03.2008 12:04    

John war ein verrückter Kerl, durch und durch verrück, aber sie mochte es, sie mochte ihn, genau so wie er war. Er war einfach ein Original und niemand brachte sie so zum lachen wie er das konnte. Dazu kam, dass sie sich bei ihm nicht verbiegen musste. Sie brauchte einfach nur Rose zu sein. Nicht dass sie sich jemals für irgendjemanden verbogen hätte, im Gegenteil, aber es war doch auch anstrengend das den Leuten klar zu machen. Naja und einigen gefiel das auch nicht, hatten Probleme mit ihr und ihrer frechen und direkten Art. Rose war niemand den man fragte ob die neue Frisur oder das neue Kleid schön war, denn wenn es das nicht war, sagte die Irin es gerade heraus, ohne schonende oder umschreibende Worte. Ihre Ehrlichkeit konnte verletzend sein, aber was sollte es? Wer die Wahrheit nicht ertrug, sollte sie halt nicht fragen.
Die Menschen in ihrem Umfeld... nun, es gab nur zwei Möglichkeiten, wie sie auf die Rothaarige reagierten. Entweder man mochte oder man hasste sie. Etwas dazwischen gab es kaum. Aber wer die Hexe kannte wusste, dass es ihr eigentlich egal was, was andere von ihr dachten. Nur der ‚Kampf‘ bis sie einsahen, dass sie nun mal so war wie sie war, den fand sie recht anstrengend. John wollte sie aber anscheinend gar nicht anders. Die beiden verstanden sich einfach blendend. Rose hatte schon ewig nicht mehr so viel gelacht wie in den letzten Wochen wenn sie mit ihrem Kollegen zusammen gewesen war.

Und auch jetzt brachte er sie wieder zum lachen, als sie seine merkwürdige Verpackungsart betrachtete. „Wenn das mal nicht einzigartig ist, weiß ich es auch nicht.“, sie strich sich eine vorwitzige Haarsträhne hinters Ohr und grinste John dabei an. Für Sophies Buch band sie eine eine große Schleife, die fast alles verdeckte und legte es auf den Tisch. Das war zwar weniger originell, sah aber dafür nett aus und würde hoffentlich die Lehrerin freuen.

Danach musterte sie erst sich, dann John und musste schon wieder grinsen. „Ich glaube, wir brauchen beide eine Dusche“, stellte sie mal wieder fest und zeigte dann auf die schmale Türe, die zu ihrem kleinen Bad führte. „Darf ich dir meine private Oase anbieten? Wenn du willst kümmer ich mich dann in der Zwischenzeit um deine Klamotten, damit sie Farbklecksefrei wird?“

John Parker
Waldhüter
erstellt am 28.03.2008 16:07    

Rose lachte, als John sein Geschenk präsentierte, allerdings musste auch er ein wenig über den Anblick des, zugegebenermaßen etwas albern aussehenden, Pakets schmunzeln musste. "Genauso einzigartig, wie der Mensch, der es bekommen wird." gab er mit einem Grinsen zurück, während er ihr dabei zusah, wie sie um das zweite Buch eine schöne große Schleife band. Er legte sein knallig-buntes Geschenk dazu und betrachtete sie kurz. Wie sie so nebeneinander lagen, sahen sie schon ein wenig albern aus. Die große, hübsche Schleife, das dem Geschenk etwas Hübsches verlieh und daneben das knallige, verrückte Sockenpaar. Ein ganz kleines bisschen passte das aber auch zu den Empfängern der Pakete. Er grinste wieder ein wenig. Ob Daniel eigentlich gemerkt hat, dass ihm ein paar Socken fehlen? Na, wahrscheinlich nicht..

John sah zu der kleinen Tür, die wohl in ihr Bad führte und grinste diesmal ein wenig anzüglicher, als vorher, als sie fragte, ob sie sich um seine Kleider kümmern sollte. "Bist du denn sicher, dass du das auch so ganz ohne Hilfe hinbekommst?" fragte er schließlich. Er war sich sicher, dass sie in der Lage war, die Sachen zu reinigen, aber ein bisschen Ansporn konnte ihr mit Sicherheit nicht schaden.
Er nahm seine Rumflasche aus der Tasche und nahm noch einen großen Schluck davon, bevor er sie samt Tasche auf dem Tisch ablegte. Dann nahm er die drei Gürtel ab, für die er sich heute entschieden hatte und legte sie dazu. Als sich auch die Stiefel hinzu gesellten, stand er bloß noch in Hemd, Hose und Tuch vor ihr. "Ich werd dann mal deine kleine private Oase nutzen, Liebes." Er grinste noch einmal, bevor er im Bad verschwand. Dort angekommen, entledigte er sich auch noch der Hose und des Hemds.
Mit einem leichten Grinsen öffnete er die Tür einen Spalt breit und warf Hose und Hemd ebenfalls nach draußen. "Ich hoffe du hast auch ein paar Handtücher hier, Liebes." rief er grinsend nach draußen, bevor er die Tür wieder schloß. Das Kopftuch war noch immer auf seinem Kopf und das war auch eines der Gegenstände, die er nur zum Duschen abnahm. Genau genommen das Einzige. Jetzt nahm er es ab und betrachtete es kurz. Es sah ganz so aus, als hätte das Tuch am meisten abbekommen. Darum wollte er sich allerdings später noch selbst kümmern. Jetzt schlüpfte er erstmal unter die Dusche und schrubbte sich kräftig ab.

Nach der Dusche nutzte er einen der wenigen Zauber, die er beherrschte und das war ein Trockenzauber. Und mit einem kurzen Wink waren seine Haare und der Bart auch schon wieder trocken. Er betrachtete kurz das Kopftuch, schüttelte dann leicht den Kopf und band es sich einfach falschrum um, so dass die saubere Seite außen war und die mit den Farbklecksen innen. "Du bist bestimmt schon mit den Sachen fertig, Aye?" rief er durch die Tür zu ihr, während er sich nach einem Handtuch umsah.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 28.03.2008 18:03    

Sie wollte ihm eigentlich gesagt haben, dass noch keine Handtücher in dem Bad hingen. Am Morgen hatte sie die benutzten in die Wäsche gegeben und hatte bisher versäumt dort neue zu deponieren. Aber da hatte John bereits die Tür hinter sich geschlossen, öffnete sie noch einmal kurz um ihr seine Klamotten entgegen zu werfen und kurz darauf hörte sie schon das Rauschen des Duschwassers.
Anstatt weiter darüber nachzudenken, sammelte sie seine Kleidung zusammen, breitete sie auf ihrem Tisch aus und wirkte einen entsprechenden Reinigungszauber und staunte nicht schlecht als sie sah, dass Johns Hemd tatsächlich weiß war. Sie hatte es eher für beige gehalten, aber bei der Arbeit des Wildhüters blieb es ja nun mal nicht aus, dass man sich dreckig machte. Rose hatte keine Ahnung, wann überhaupt seine Sachen das letzte mal so sauber gewesen waren, aber wenn sie ehrlich war, war ihr das auch egal.
Jetzt im Moment machte sie sich ganz andere Gedanken. John war sicher im Badezimmer und das Plätschern zeugte davon, dass er so schnell nicht raus kommen würde. Sie hatte hier nur einen großen Raum, kein separates Schlafzimmer, daher stand auch, wenn auch durch einen Vorhang abgetrennt, ihr Bett in der einen Ecke des Zimmers. Die Irin zuckte die Schultern und begann sich kurzer Hand von ihrer verschmutzten Kleidung zu befreien. Selbst wenn er nun herein gestürmt wäre, wäre es ihr nicht einmal sonderlich peinlich gewesen, denn großes Schamgefühl kannte sie nicht. Das einzige Problem was sie hatte, waren ihre Narben. Bisher hatte sie es immer vermieden, dass sie jemand sah, denn auch wenn sie kein besonders eitler Mensch war, war das doch etwas was sie immens störte. Da sie aber jetzt auch nicht ungeduscht in frische Klamotten schlüpfen wollte, zog sie sich ihren grünen Morgenmantel an, der in etwa die Farbe ihrer Augen hatte. Dann befreite sie ihre Kleidung von der Farbe und wartete darauf, dass John endlich mit dem duschen fertig war.
Dass das Rauschen des Wassers schon lange verklungen war fiel ihr dabei jetzt erst auf und sie drehte sich überrascht zur Tür. Erleichtert stellte sie fest, dass ihr Kollege noch nicht zu sehen war, wie auch, seine Wäsche war hier draußen und drinnen befanden sich keine Handtücher. Da war es wieder, ihr freches Grinsen, als sie sich eine frische Jeans, einen grünen Pullover und Unterwäsche unter den Arm klemmte und sich mit einem großen Badehandtuch bewaffnet, was sie ihm bereits entgegen hielt, vor der Tür postierte.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 28.03.2008 19:18    

Als er keine von Rose bekam, öffnete John die Tür einen Spalt breit. "Liebes, ich seh hier gar keine..." er brach ab, als er sah, dass sie bereits vor der Tür stand. Bekleidet nur mit einem grünen Morgenmantel, dessen Farbe ihn stark an ihre Augen erinnerte und sie hielt ihm ein Handtuch entgegen. Er grinste wieder und kam nicht umhin, sie kurz zu mustern, als er ihr das Handtuch abnahm und sich selbiges bloß schnell um die Hüfte band und die Tür schließlich ganz öffnete.
"Ihre Oase gehört jetzt ganz allein ihnen, Mylady." sagte John mit einer Verbeugung, während er zur Seite und aus dem Weg ging, damit Rose ungehindert an ihm vorbei ins Bad gehen konnte. Dabei konnte er es allerdings nicht verhindern, dass er kurz auf ihre wunderschönen Beine sah, die unter dem Mantel hervorlugten. Überhaupt fand er sie wunderschön. Selbst, wenn er gerade direkten Blick auf irgendwelche Makel gehabt hätte, er hätte sie einfach übersehen.

Nachdem Rose schließlich auch im Bad verschwunden war, trocknete John sich ab und starrte schließlich auf sein Hemd. "Weiß!" entfuhr es ihm vor lauter Schreck. Das letzte Mal, dass ich ein weißes Hemd hatte, war.. Na gut, sagen wir mal, es ist lange her. Immernoch vollkommen überrascht hielt er das Hemd mit ausgestreckten Armen vor sich in die Luft. Also, DAS hat sie definitiv gut hinbekommen.
Er schlüpfte schnell in seine Hose, bevor er noch eine Weile verdattert auf das Hemd starrte. Er konnte sich gar nicht mehr erinnern, wann eins seiner Hemden das letzte Mal weiß gewesen war. Vielleicht bei seinem Abschlussball? Zumindest glaubte er sich daran zu erinnern, dass er zu diesem Anlass ein Neues gekauft hatte. Aber jetzt, wo er so darüber nachdachte, war er nicht mehr ganz so sicher.
Schließlich hörte er auf das Hemd anzustarren und zog sich die Stiefel an, stopfte die Hose unten in die Stiefel, zog das weiße Hemd an und ließ die Gürtel und Taschen erstmal liegen. Er sah sich um und fand schließlich, wonach er gesucht hatte: Einen Spiegel und vor den stellte er sich jetzt, um sich das Ganze im Spiegel zu betrachten. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass das weiße Hemd nicht ganz passte, allerdings wäre es vielleicht auch mal ganz OK, wieder in sauberer Kleidung rumzulaufen. Spätestens morgen abend wäre das Weiß schon längst wieder verschwunden und einem schmutzigen Grau gewichen und wenn er es abends reinigen würde, hätte es wieder einen Ansatz von Beige. Vielleicht sollte ich mir einfach mal ein paar beige Hemden, anstatt der Weißen. Würde Zeit sparen. dachte er sich, bevor er zurück zu seinem anderen Krams ging, der quer auf dem Tisch verteilt rumlag.

Schließlich stand er genau so da, als wäre nichts vorgefallen, abgesehen natürlich von der Tatsache, dass seine Kleidung sauber war und er frisch geduscht und sah sich nochmal in der kleinen Wohnung um. Hier konnte man sich wirklich wohl fühlen. Zumindest, solange Rose denn auch da war, denn allein hätte John solche Orte eher gemieden.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 28.03.2008 20:22    

Rose machte einen Knicks als stünde sie vorm König persönlich. „Nun ich hoffe meine Oase hat ihnen Genüge getan, Sir.“, sie richtete sich wieder auf, zwinkerte ihm dann zu und verschwand im Bad. Dort warf sie ihre Klamotten auf einen Hocker, stellte sich unter die Dusche und stellte das heiße Wasser an. Gott, es war so herrlich sich das warme Nass über den müden Körper laufen zu lassen und die Rothaarige hielt ihr Gesicht dem sanften Strahl entgegen und schaltete für einige Augenblicke sämtliches Denken aus. Das war ihre Art einen anstrengenden Arbeitstag von sich zu streichen und sie merkte wie langsam wieder Leben in ihren Körper kam. Sie gönnte sich noch ein paar Minuten, dann begann sie jedoch sich ausgiebig zu schrubben. Himmel, es gab schon merkwürdige Stellen, an denen sie Farbe wegwaschen musste und teilweise war sie auch noch recht hartnäckig.
Schließlich drehte sie das Wasser aus, trat aus der Duschwanne und verdrehte die Augen. Na super, schön dass sie an ein Handtuch für John gedacht hatte aber nicht an eines für sich selbst. Zu ihrem Leidwesen lag ihr Zauberstab auch noch auf dem Tisch bei seinen Klamotten und sie stand nun hier, triefend wie ein nasser Pudel und hatte keine Möglichkeit sich abzutrocknen. Ihr Morgenmantel war aus so einem dünnen, seidigen Stoff, dass er nicht wirklich dazu diente angezogen zu werden, wenn man noch nass war. Seufzend öffnete sie schließlich einen kleinen Spalt die Tür, streckte den linken Arm heraus und rief ein flehendes: „John, Handtuch, bitte. Hinten im Schrank findest du welche. Und am besten auch mein Zauberstab.“
Langsam wurde ihr doch etwas frisch und nachdem sie das Gewünschte bekommen hatte, schloss sie zügig wieder die Tür und wickelte sich erst einmal in das flauschige Tuch. Mit einem entsprechenden Zauber war sie auch innerhalb von ein paar Sekunden trocken, nur bei ihren Haaren dauerte es ein bisschen länger. Schließlich schlüpfte sie in die Jeans und den Pulli mit V-Ausschnitt und betrachtete sich im Spiegel. Normalerweise war es ihr egal ob sie gut aussah, jetzt aber nicht. Sie wollte gefallen, sie wollte John gefallen, denn auch wenn sie nichts gesagt hatte, war ihr sein Blick auf ihre Beine nicht entgangen und es hatte ihr ziemlich geschmeichelt. Es war nur ein leichtes, dezentes Makeup, was aber geschickt ihre schönen, grünen Augen betonte und ihre Haare fielen ihr seidig auf die Schultern. Zufrieden nickte sie sich selber zu. „Los Rose, wollen wir doch mal sehen, ob es John auch gefällt.“
Schwungvoll öffnete sie die Tür und verließ das kleine Badezimmer. „Sorry, hat was gedauert, aber die Farbe war echt hartnäckig. Aber ich war sturer“, sie hob einen Arm an als wolle sie die Muskeln spielen lassen und lachte leise dabei.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 28.03.2008 22:40    

Als John gerade fertig angezogen war, öffnete sich hinter ihm die Tür und Rose' Hand lugte zwischen Tür und Türrahmen hervor. Er ging zu besagtem Schrank und musste auch nicht lange suchen, bis er ein Handtuch gefunden hatte. Mit einem Grinsen schnappte er sich selbiges und hielt es zunächst außerhalbe ihre Reichweite, während sie versuchte es zu erwischen. John lachte ein wenig und gab ihr schließlich das Handtuch. Ihren Zauberstab hatte er auch aufgesammelt und reicht ihr diesen ebenfalls durch den Türspalt. "Ich hoffe doch, dass alles zu eurer Zufriedenheit ist, Mylady" sagte er mit einem Grinsen, bevor sie die Tür wieder schloß.

John ließ sich wieder auf dem Boden vor ihrem Kamin nieder, während Rose sich noch fertig machte. Die Zeit vertrieb er sich, indem er sich vorstellte, wie Daniel wohl gucken würde, wenn er ihm sein Geschenk überreicht und wie es wohl wäre, wenn in dem Kamin auch Feuer wäre. Das gäbe dem Raum vermutlich etwas noch Gemütlicheres und irgendwie wäre es vermutlich auch romantisch. Ach, John. Du spinnst schon wieder rum. Rose ist doch kein Typ für Romantik. Das sieht man ihr doch an der Nasenspitze an!
wie auf Kommando öffnete sich die Tür hinter ihm und Rose kam heraus und sie lachte wieder. John drehte sich sitzend um und grinste leicht. "Na, das hat sich doch gelohnt. Jetzt bist du zwar nicht mehr ganz so bespritzt, aber siehst auf jeden Fall partytauglich aus." John kannte schon fast kein anderes Thema mehr, als die bevorstehende Party. Mit einem weiteren Grinsen dachte er gerade an eine leicht beschwippste Schulleitern.
"Meinst du, dass die Kollegen viel trinken werden? Bei einigen ist es doch eher schwer vorstellbar, aye?" Er grinste noch immer bei dem Gedanken an ein Kollegium mit Kater. Kurz musterte er sie mit einem frechen Grinsen. "Und bei dir bin ich mir da eigentlich auch nicht so sicher."

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 29.03.2008 11:15    

„Na ich will wohl meinen dass sich das gelohnt hat“, antwortete Rose selbstsicher mit einem Grinsen. „Wenn ich nicht die schönste Frau hier im Raum bin, dann weiß ich es auch nicht.“, sie klemmte sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und setzte sich einfach neben John, der anscheinend im Geiste bereits auf der Party war. Dabei hatten sie noch knappe 2 Stunden bis die beginnen würde.
Kurzerhand beschloss sie, als hätte sie seine Gedanken gelesen, den Kamin anzuzünden, schichtete das Holz auf und nutzte etwas Magie um es zu entbrennen. Früher brauchte sie dafür nur einen knappen Schwenk ihres Zauberstabs, heute brauchte sie ein paar Versuche, ehe das Holz endlich die ersten Flämmchen zeigte.
„Soso, bei mir bist du dir auch nicht sicher? Ich erinner mich an einen gewissen Pokerabend, an dem ich übrigens beim Kartenspiel gewonnen habe“, sie streckte ihm frech die Zunge raus, „und an dem du versucht hast mich betrunken zu machen. War dir nicht in dem Maße gelungen wie du geplant hattest, oder?“, sie knuffte ihn in die Seite und lehnte sich dann einfach gegen ihn. „Ich hab keine Ahnung ob die viel trinken, aber wir werden es ja gleich sehen. Wir bringen die Party sicher in Schwung“, sie lächelte an, „wobei kannst du dir den Gordon betrunken vorstellen? Ich kann ihn mir nicht einmal auf einer Party vorstellen. Oder die Hauslehrerin der Slytherins?“, sie musste bei dem Gedanken glucksen. Im nächsten Moment kam ihr aber eine Idee. Sie hatten noch einiges an Zeit und Rose hatte ein bisschen Appetit auf was Süßes.
„Hast du schon mal Marshmellows ins Feuer gehalten?“, fragte sie ihren Kollegen, „das ist lecker. Eine herrliche Sauerei, aber einfach genial lecker. Ich hab welche hier, warte, das musst du ausprobieren.“, sie rappelte sich mit der Eleganz einer Katze auf und kam im nächsten Augenblick mit einer Tüte der weißen Süßigkeit und zwei Stäben wieder.
„Schau, ist ganz einfach“, erklärte sie, weil sie keine Ahnung hatte ob John das nun schon kannte oder nicht, „du steckst so einen Mellow auf den Stab“m geräuschvoll öffnete sie die Tüte und machte es ihm vor, „und dann einfach reinhalten, aber pass auf, nicht zu tief, dann verkohlt es nur. Und du musst es drehen....“, sie strahlte ihn an wie ein Kind was ihm gerade die größte Überraschung verraten hatte. Sie liebte solche Sachen einfach. Und irgendwie war Rose auch ein bisschen romantisch veranlagt. OK sie hätte jedem Kerl einen Vogel gezeigt wenn er mit ihr in dieses ‚Verliebtencafe‘ in Hogsmeade hätte gehen wollen und sie mochte auch keinen Kitsch oder so. Aber Kamin und/oder Kerzen war schon schön. Was gab es schöneres als Lagerfeuerromantik? Rose fand sowas einfach toll und sie überlegte, was John von sowas halten würde, bis sie beschloss ihn kurzerhand zu fragen. „Bist du eigentlich romantisch John? Oder ist das alles nur“, sie fuhr mit der freien Hand wild durch die Luft, „Kitsch für dich? Du bist doch ein Eroberer, aye?“, jetzt grinste sie ihn an und erinnerte sich an so manches Seemannsgarn von ihm.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 30.03.2008 20:05    

Rose schien seine Gedanken gelesen zu haben, denn sie begann gerade Holz im Kamin aufzustaplen und schließlich ein Feuer zu entzünden. Sie hatte zwar einige Startschwierigkeiten, aber schlussendlich flackerte ein kleines Flämmchen im Kamin, das nach kurzer Zeit zu einem gemütlichen Feuerchen geworden war, das den Raum mit einem warmen Licht erfüllte. Genauso, wie John es sich gedacht hatte, hatte das etwas wunderschön Romantisches und erinnerte ihn an so manchen Abend am Lagerfeuer, den er beiden Zigeunern verlebt hatte. Dabei war meist auch eine Gitarre und viel Gesang im Spiel. John vermisste diese Abende ein wenig, seit er hier in Hogwarts war.
Rose war wieder einmal frech. Diesmal streckte sie ihm sogar die Zunge raus. Mit einem Grinsen erinnerte er sich an besakten Pokerabend zurück. "Dass du nicht ganz so betrunken warst, wie ich es geplant hatte, das weiß ich noch gut. Aber, dass du an dem Abend gewonnen haben sollst, daran kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern." gab er mit einem frechen Grinsen zurück.
Rose sprache gerade einige der Lehrer an und John musste grinsen, während sie gluckste. "Die Vorstellung einer beschwippsten Schulleitern ist mindestens genau so amüsant." Er grinste wieder und wollte eigentlich gerad seinen Arm um ihre Schulter legen, als sie aufstand, um ein paar Marshmallows zu holen. Natürlich hatte er schonmal Marshmallows ins Feuer gehalten und er mochte es, wenn sie außen diese wunderschön krosse Karamellhülle hatten, während sie innen ganz weich waren. Allerdings hatte er sich auch oft genug die Zunge daran verbrannt.
Jetzt allerdings eröffnete er Rose nichts von alledem, sondern ließ ihr den Spaß, ihm das Ganze zu erklären und wie ein kleines Kind hörte er aufmerksam zu. Er nahm sich das Stäbchen und einen Marshmallow und steckte ihn absichtlich falsch drauf, so, dass er, wenn man ihn ins Feuer halten würde, ziemlich schnell abrutschen und abfallen würde. "Ist das so richtig?" fragte er mit einem Unschuldgesicht, als hätte er noch nie einen Marshmellow gesehen.

Schließlich sprach Rose das Thema Romantik an. Romantisch? Das liegt doch alles im Auge des Betrachters. Aber Eroberer.. "Aye Liebes. Und was für einer." Er legte wie beiläufig beim Sprechen seinen freien Arm um ihre Schultern. "Weißt du damals, als ich noch auf See war, da haben wir so manches Schiff erobert und ebenso auch das ein oder andere Frauenherz." fügte er jetzt mit einem Grinsen hinzu und warf einen kurzen Seitenblick zu ihr, bevor er wieder in die Flammen sah und für einen kurzen Moment seinen Gedanken nachhing. Er hatte sich oft in all die Geschichten herein geträumt, doch die Sache mit den Frauenherzen war nicht gelogen. Gleichzeitig aber auch nicht ganz aufrichtig, denn, wenn er ehrlich war, ging es ihm dabei zumeist nicht um tatsächlich um die Frau, sondern mehr um etwas anderes. Er schätzte grundsätzlich jede weibliche Gesellschaft, egal, wer diese gerade darstellte, aber diesmal ging es ihm um mehr. Rose war anders, als die Frauen, mit denen er zuvor Kontakt hatte. Mal ganz abgesehen davon, dass keine von ihnen so frech gewesen war, war da noch was Anderes. Etwas, was John völlig faszinierte.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 30.03.2008 21:30    

„Nein, schau hier“, Rose griff nach seiner Hand und lenkte diese so, dass sie den Marshmellow richtig auf den Stab steckte. „Genau und nun ins Feuer damit“, die Irin merkte nicht, dass sich John absichtlich unwissend stellte. Mit ihrem eigenen Stab zeigte sie ihm, wie er seinen drehen sollte und nickte ihm dann zufrieden zu. „Geht doch“, feixte sie und grinste ihn an.
Allerdings wurde das grinsen ein bisschen weniger, als er von den Eroberungen erzählte. Was ein Blödsinn, aber der Gedanke versetzte ihr tatsächlich einen Stich und sie schimpfte innerlich mit sich selber. So war John eben, ein Charmeur sondergleichen was die holde Weiblichkeit anging. Klar, sie wusste dass das meiste seiner Erzählungen Seemannsgarn war, trotzdem hatte sie ja selber schon erlebt, dass er nie einem Flirt abgeneigt war. Aber da war er auch gar nicht so anders als sie selber. Sie war doch selber so ein lebenslustiger Typ Mensch. Flirten war doch was herrliches. Rose flirtete ziemlich gern, genauso gerne wie sie lachte, sang, feierte, einfach lebte. Ein Genussmensch durch und durch.... wie John.
Die Rothaarige schüttelte den Kopf, was für ihren Kollegen etwas merkwürdig aussehen musste, weil es ja in keinem Zusammenhang stand. Erneut lehnte sie sich gegen ihn, als er wie beiläufig den Arm um ihre Schultern legte und fast hätte man sich vorstellen können, an einem Lagerfeuer zu sitzen. „Fehlt nur noch Gitarrenmusik, aye?“, sagte sie leise und schaute entspannt in die Flammen, nicht ahnend, dass John kurz vorher ähnliche Gedanken gehabt hatte.

Ein paar Minuten schwiegen sie einfach und sahen zu, wie die Marshmellows langsam karamellisierten. Aber es war kein unangenehmes Schweigen, im Gegenteil. Wobei das etwas war, was Rose selten erlebte. Die meisten Menschen hatten immer das Bedürfnis Stille zu durchbrechen, was durchaus nervtötend sein konnte. Überhaupt, Rose war zwar ein sehr geselliger Mensch, genoss aber genauso sehr die Ruhe. Das war wohl nicht weiter verwunderlich, sie hatte schließlich einige Jahre alleine mit Wölfen verbracht.
Als Johns Marshmellow plötzlich knisternd ins Feuer fiel, kicherte Rose allerdings wieder leise. „Ok das üben wir nochmal, aye? Schade, sie waren so gut wie fertig.“, sie schaute auf ihre köstliche Süßigkeit, holte sie dann aus dem Feuer und pustete sie sachte an. „Hmmm, ja dürfte fertig sein.“
Ganz vorsichtig, damit sie sich nicht die Finger verbrannte, zupfte sie etwas davon ab, pustete es nochmal leicht an und steckte es sich dann genüsslich in den Mund, die augen dabei geschlossen. Ja, dabei konnte sie echt wieder zum Kind mutieren, sie liebte es einfach und gab sogar leise Schnurrgeräusche von sich. Erst als sämtlicher Karamel von ihrem Finger geleckt war, piddelte sie ein weiteres Stück ab, beugte sich zu John und lächelte ihn schon fast verführerisch an, ihm das Stückchen Marshmellow dabei vor den Mund haltend. „Du auch?“, fragte sie ihn und ihre Augen funkelten im Schein des Feuers.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 31.03.2008 21:18    

John ließ sich von Rose genau erklären, wie die Sache mit den Marshmallows funktionieren sollte und ließ sie auch seine Hand führen, genoß es beinahe, sie ein wenig an der Nase herum zu führen. "Kein Wunder bei dieser Lehrerin." gab er auf ihr erneutes Feixen mit einem Grinsen zurück.
Dass ihr Gesichtsausdruck sich veränderte, während er von seinen Eroberungen erzählte, bemerkte er gar nicht. Er sah in die Flammen und genoß es einfach. Diese Stimmung, die sich wie ein warmer Mantel um die beiden herum legte. "Aye, eine Gitarre. Aber auch Stille kann manchmal ganz schön sein, Liebes." sagte er mit einem leichten Lächeln und hing nun seinen Gedanken nach, während sie sich an ihn anlehnte. Wenn jetzt jemand im Hintergrund ein wenig romantische Musik gespielt hätte, hätte John sich tatsächlich mehr, als nur wohl gefühlt. Natürlich fühlte er sich jetzt auch schon wohl, doch die Musik hätte ihm direkt ein Gefühl von "zuhause" gegeben. Zumindest das, was er einmal als solches bezeichnet hatte, denn tief in seinem Herzen, gehörte er nach Hogwarts und das wusste er auch, denn das war der Grund, aus dem er ausgerechnet hierhin zurück gekehrt war. Weil ihm dieses Schloss und die Ländereien immer mehr gegeben hatten, als sein zuhause bei seiner Mutter unter den Zigeunern im Hafenviertel. Natürlich fühlte er sich dort ebenfalls wohl, doch irgendwie ging es ihm hier in Hogwarts immer ein wenig besser.

John genoß auch die Stille, die eine Zeit lang herrschte. Sie war keineswegs störend, sondern gab dem ganzen noch einen etwas romantischeren Touch. Zwei Verliebte, die hier kuschelnd vorm Feuer saßen und dabei Marshmallows über dem Feuer rösteten.. Allerdings brach hier sein Gedankengang ab, denn sein Marshmallow war gerade von seinem Stäbchen gerutscht und war gerade dabei sich in den Flammen zu verflüssigen. Natürlich ließ Rose diese Gelegenheit nicht aus, um ihn ein wenig zu ärgern. Doch er grinste nur leicht, während er dabei zusah, wie die flüssige Masse schließlich Feuer fing und kurz darauf nichts mehr davon zu sehen war. Rose hatte ihr Stäbchen mittlerweile aus dem Feuer geholt. Der Marshmellow daran sah mehr, als gut aus.
John sah ihr leicht anzüglich grinsend zu, wie sie sich ein Stückchen davon in den Mund schob und dann genüsslich ihre Finger abschleckte. Allerdings blieb ihm auch für einen kurzen Moment das Grinsen im Hals stecke, als sie ihn dermaßen verführerisch ansah und ihm ein Stückchen Marshmellow vor den Mund hielt. Ihre Augen funkelten im Schein des Feuers und wieder bildete sich ein leichtes Grinsen auf Johns Gesicht.
"Aber gern, Liebes." Er öffnete den Mund und ließ sich gern von ihr füttern, schloß kurz die Augen, um den süßen Geschmack des Marshmellows festzuhalten und grinste sie dann wieder ein wenig an. "Fast so süß, wie du, Liebes." sagte er leise mit einem gewissen Unterton in der Stimme und diesmal einem Lächeln auf den Lippen, anstatt eines Grinsens, denn diesmal wollte er sie nicht ärgern, sondern meinte es tatsächlich ernst und das kam bei John nun schon ziemlich selten vor.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 01.04.2008 18:30    

Okaaaaay, jetzt wurde sie doch nervös. Rose, die eigentlich immer alles im Griff hatte, schaute für einen Augenblick etwas unsicher John an. Ihr war nicht dieses ernst gemeinte Lächeln entgangen und eben das war es, was sie verunsicherte, auch wenn sie das nie zugegeben hätte. Das war nicht dieses übliche, freche Grinsen von ihm. Er war ein Charmeur, frech noch dazu. Sie mochte seine ganze Art und die Leichtigkeit, mit der er durchs Leben ging, ohne dass es ihm dabei an Tiefgang fehlte, auch wenn er das immer gut zu verstecken wusste. Aber so wie er sie jetzt ansah und dabei lächelte, so war es ihr noch nie aufgefallen. Und damit nahm er ihr die Zügel aus der Hand, machte sie einige Sekunden bewegungsunfähig und sie schaute ihn mit großen, grünen Augen an. Im nächsten Moment fing ihr Herz aber einen rasenden Galopp an und ein ganzer Schwarm von Schmetterlingen schien es sich in ihrem Magen bequem zu machen.
Sachte fasste sie sein Kinn, fuhr leicht mit dem Daumen über seine Unterlippe, an der noch etwas von dem Marshmellow klebte und lächelte ihn auf die gleiche, ernst gemeinte Art an, wie er es tat. „Sie flirten doch wohl nicht mit mir Mr. Parker?“, fragte sie mit ihrer dunklen, rauchigen Stimme und man hörte, wie sehr ihr seine Reaktion gefiel. „Passen sie auf Mr. Parker, ich könnte sie ernst nehmen.“
Noch einmal dieser intensive Blick von ihr, dann nahm sie den Rest des Marshmellows in den Mund und setzte sich wieder normal neben den Wildhüter. „OK, sollen wir einen weiteren Versuch wagen?“, jetzt grinste sie ihn doch wieder von der Seite an und war sich durchaus bewusst, dass man ihre Worte auch zweideutig verstehen konnte, hielt dann aber die Tüte hoch, so dass sich John bedienen konnte. Die Rothaarige war sich sicher, dass ihrem Kollegen ihre Nervosität nicht entgangen war. Aber war das wirklich schlimm?
Es war ein ungewohntes Gefühl für sie, überhaupt war das, was sie für ihn empfand eher ungewohnt, da machte sie sich gar nichts vor. Natürlich hatte es diverse Eroberungen in ihrem Leben gegeben, trotzdem war es dieses Mal anders. Sie war drauf und dran ihr Herz zu verlieren und es fühlte sich verdammt gut an, wenn auch fremd. Aber dennoch war sie auch vorsichtig, denn sie wollte sich nicht unbedingt das Herz brechen lassen. Und vermutlich war auch das der Grund für ihre Unsicherheit, die sie jetzt allerdings wieder gut verbergen konnte.
Rose Ann steckte sich erneut einen Marshmellow auf den Stab und hielt ihn ins Feuer, um sich im nächsten Moment wieder vertraut gegen den Mann neben sich zu lehnen.
„Erzähl mir von den Zigeunern“, versuchte sie ein neues Gesprächsthema um sich selber etwas abzulenken. „gibt es das noch so wie früher?“

John Parker
Waldhüter
erstellt am 01.04.2008 19:41    

Für einen Augenblick konnte John die Unsicherheit in Rose' Augen erkennen. Allerdings enttäuschte ihn das keineswegs, sonden spornte ihn im Gegensatz dazu nur noch ein wenig mehr an und auf ihre Frage, ging jetzt ein leicht verführerisches Lächeln über seine Lippen. "Aber wie käme ich denn dazu, Miss O'Kee?" John war inzwischen vollkommen ruhig und er sah sie die ganze Zeit an. Ihr wundervoller Blick brannte sich ihm geradezu ein und er hatte für einen Moment das Gefühl nichts anderes mehr ansehen zu wollen.
Als sie sich den Rest des Marshmellows in den Mund stopfte, hatte er für einen Moment mehr, als nur das Verlangen danach sie zu küssen, doch noch hielt er sich zurück. Er wollte sie auf gar keinen Fall überrumpeln, sondern lieber noch ein wenig weiter flirten. Ein wenig machte es ihm auch Freude, sie langsam immer verliebter zu machen. Gleichzeitig wirkte das aber auch genauso umgekehrt. Je mehr Mühe er sich gab, umso mehr verfiel er ihr und es tat ihm diesmal wirklich leid, als sie sich wieder normal hinsetzte. Aber noch protestierte er nicht. Wie gesagt, er wollte sie ja nicht einfach überfahren.
Und dann war es wieder da, ihr süßes Grinsen und während er noch kurz grübelte, auf welche der zwei Bedeutungen er jetzt eingehen wollte, hielt sie ihm bereits die Tüte vor die Nase. Er grinste wieder sein schelmisches Grinsen. "Aye, ein zweiter Versuch. Aber ich fürchte, dass du diesmal mein Stäbchen fertig machen musst. Ich hab nämlich gerade keine Hand frei." Dabei drückte er ihre Schulter leicht und hielt ihr demonstrativ das Stäbchen, das er in der anderen Hand hielt, entgegen.

Irre ich mich oder sie jetzt nervös? Bis gerade eben war sie doch noch so selbstsicher. Interessant... dachte John sich, während Rose ihm tatsächlich einen Marshmellow auf das Stäbchen steckte, woraufhin er begann sich nicht mehr ganz so dämlich anzustellen und ernsthaft versuchte einen köstlichen Marshmellow zu zaubern. Zugegebenermaßen nicht ganz ohne Hintergedanken dieses Mal.
Aber Rose hatte anscheinend andere Pläne und lenkte das Thema zu den Zigeunern und John musste sofort an die durchfeierten Nächte denken, die Pokerabende, aber vorallem an die wundervollen Nächte ums Lagerfeuer. "Aye. Die gibts noch und nicht zu knapp." diesmal geriet er allerdings nicht ins Stocken, sondern erzählte munter weiter. Abgesehen von seinem Seemannsgarn, waren dies seine liebsten Geschichten. Die Geschichten, die zum größten Teil auf der Wahrheit beruhten.
"Ich hab sie damals in einem kleinen Hafenviertel in London kennen gelernt. Ich bin bei ihnen aufgewachsen, musst du wissen und meine Mutter ist Besitzerin einee Bar.. Gut, man würde sie heute wohl eher irgendeine Spelunke nennen, aber da ist immer was los und wenn die Mottenkiste mal geschlossen hat, dann kommt der gemütliche Teil des Abends erst zutage. Mit Abenden ums Lagerfeuer. Da wird dann getrunken, getanzt, viel gelacht, geredet und natürlich wird auch Musik gemacht, wobei die Musik und die Gesellschaft an erster Stelle kommen. An vielen Abenden wird auch am offenen Feuer gegrillt. Es gibt nichts besseres, als Fleisch, das über offenem Feuer gegrillt worden ist, das kannst du mir gerne glauben und zum Nachtisch sind ein paar geröstete Marshmellows nie verkehrt." er grinste leicht. Schließlich hatte er sich gerade wie ein kleiner Junge verhalten, der noch nie einen Marshmellow gesehen hatte.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 01.04.2008 21:12    

Natürlich hatte Rose John den Marhsmellow an das Stäbchen gesteckt und natürlich wollten auch diese Schmetterlinge in ihrem Bauch und das rasende Herzklopfen nicht aufhören. Seine Hand auf ihrer Schulter schien sich auf angenehme Art und Weise in ihre Haut zu brennen, sorgte für eine Gänsehaut, die Merlin sei Dank unter ihrer Kleidung verborgen blieb.
Und sie genoss es, in seinem Arm angelehnt zu sitzen, seine Nähe zu spüren, dabei ins Feuer zu schauen, wo ihrer beider Süßigkeit still vor sich hin brutzelte und dabei seiner Stimme zu lauschen, die von den Zigeunern erzählte. Ehrlich gesagt hatte sie sich nie sonderlich mit diesem Volk beschäftigt, das einzige was sie wusste war das, was sie aus diversen Filmen kannte, die sie gesehen hatte. Aber die Zeiten in denen sie mit dem Zigeunerwagen durch die Landschaft zogen war wohl vorbei, oder?
„Das hört sich nach einem Menschenschlag an, bei dem ich mich wohl fühlen könnte. Es scheint mir, als wüsstet ihr Zigeuner wie man richtig lebt“, sie schaute zu ihm auf und schenkte ihm ein Lächeln. „Und ich hab gedacht du bist einzigartig“, ihr Mund verzog sich zu ihrem typisch frechen Grinsen, „dabei liegt es dir im Blut. Es muss herrlich sein so zu leben und ein bisschen erinnert es mich auch an mich“, gestand sie. Dann aber richtete sie sich gespielt entrüstet auf. „Du Schuft, du“, sie boxte ihm spielerisch auf die Brust, „Marshmellows am Lagerfeuer? Und du lässt mich hier wie eine Blöde erklären wie das geht? Na warte!“, sie nahm ihm das Stäbchen aus der Hand und legte es zusammen mit ihrem so an den Kaminrost, dass beide alleine weiter über dem Feuer brutzelten und stürzte sich dann mit einem tiefen Wolfsknurren auf John. „Du meinst du könntest die kleine, irische Hexe auf den Arm nehmen? Du kriegst die Abreibung deines Lebens.“
Sie sorgte dafür, dass er hinten über kippte, lag dann auf ihm und begann ihn zu kitzeln. Ob er wirklich kitzelig war wusste sie nicht mal, aber sie hoffte es. Lachen sollte er, bis er um Gnade winselte und dabei blitzten ihre grünen Augen voller Schalk.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 02.04.2008 16:47    

Als Rose erzählte, dass die Zigeuner anscheinend wussten, wie man lebte, bekam er einen leicht verträumten Gesichtsausdruck, allerdings holte sie ihn mit dem Folgenden auch direkt wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und mit einem Grinsen sah er nun zu ihr runter. Da war es wieder, ihr freches Grinsen. "Liebes, ich bin einzigartig. Unter den Zigeunern war ich immer schon der Verrückteste."
Als Rose sich nun aufrichtete und gespielt wütend war, musste John lachen und hob nach ihrem leichten Boxen abwehrend die Hände, während sie weiter zeterte. So schnell, wie sein Stäbchen aus seiner Hand verschwunden und sie sich auf ihn gestürzt hatte, konnte er gar nicht reagieren. Er kippte hinten über und Rose landete auf ihm, die ihn kitzelte. John war nicht allzu kitzelig, doch die Situation brachte ihn einfach immer mehr zum Lachen.

Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich einigermaßen einbekommen hatte. Er lachte noch immer, begann jetzt aber damit sich gegen die weitaus kleinere Rose zu wehren, die zwar einiges an Kraft hatte, doch gegen John natürlich nicht allzu viel ausrichten konnte. Als er endlich ihre Hände beide zu fassen bekommen hatte, hielt er sie erstmal einen Moment lang fest und wartete, bis er wieder etwas ruhiger atmete nach dem ganzen Lachen zuvor.
Er grinste Rose jetzt frech an. "Na warte, das kriegst du zurück." und nur wenige Minuten später hatte er sich so gedreht, dass Rose diejenige war, die auf dem Rücken lag, John über ihr. Er hielt ihre zwei bedeutend kleineren Hände mit seiner vergleichsweise Riesigen über ihrem Kopf fest, während er begann sie mit der freien Hand zu kitzeln. Natürlich achtete er darauf, nicht tatsächlich auf ihr zu liegen und sie somit nicht zu erdrücken.
Nach ziemlich kurzer Zeit hörte er bereits auf sie zu kitzeln und sah ihr direkt in die Augen. Ihre Nasenspitzen berührten sich beinahe und er konnte das Funkeln in ihren Augen sehen.
Man konnte die Spannung, die gerade entstand deutlich fühlen. Eigentlich fehlte es nur noch, dass tatsächlich ein Funke übergesprungen wäre. Diesmal bildete sich auf Johns Lippen wieder ein Lächeln. "Du bist immernoch viel süßer, als die Marshmellows." sagte er schließlich leise und mit diesem verführerischen Unterton von vorhin in der Stimme.
Er hätte sie einfach küssen können, wollte es eigentlich sogar, doch wollte er ebenso ihr die Entscheidung überlassen. Wäre es nicht Rose gewesen, die da gerade mehr oder weniger hilflos unter ihm lag, hätte er sie einfach geküsst, ohne weiter nachzudenken, doch diesmal war es anders. Er wollte mehr, als nur eine Nacht voll Spaß und als ihm das so klar wurde, spürte auch endlich ein gewisses Kribbeln in der Magengegend, das er bis jetzt vermisst hatte. Als würden gerade tausend Schmetterlinge dort ihr Unwesen treiben. Es war ein schönes Gefühl, fand John.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 02.04.2008 19:41    

Rose musste selber so sehr lachen während sie John kitzelte, einfach aus dem Grund weil seines so ansteckend war. Ausgelassen tobte sie sich quasi an ihm aus, wobei ihr ihre roten Haare wie ein Vorhang über das Gesicht rutschte. Die Irin war nun wirklich nicht schwach, im Gegenteil, wenn man die kleine Person so betrachtete, traute man ihr wahrlich nicht diese Kraft zu, aber natürlich hatte sie keine ernsthafte Chance gegenüber dem Waldhüter, der nicht nur ein Mann und viel größer war, sondern auch noch schwere, körperliche Arbeiten gewohnt war.
Ihre Augen blitzten ihn an, als er ihr plötzlich einfach beide Hände festhielt, dabei hatte er gerade so schön angefangen zu japsen. Und ehe sie sich versah, hatte er den Spieß umgedreht, sie auf den Rücken gedreht, während er auf ihr lag und kitzelte sie nun durch. Laute schallte ihr Lachen durch den Raum und sie drehte und wendete sich wie eine Schlange, ohne aber auch nur den Hauch einer Chance zu haben ihm zu entkommen.
Plötzlich war sein Gesicht dem ihren ganz nah. John hatte aufgehört sie ‚in die Mangel zu nehmen‘ und Rose bekam jäh eine Gänsehaut, die sie sogar leicht erschauern ließ. Die Spannung die unwillkürlich zwischen ihnen herrschte war so deutlich, dass sie glaubte, es sogar knistern zu hören. So wie er auf ihr lag, auch wenn er es so geschickt anstellte, dass er sie nicht erdrückte, musste er ihren heftigen Herzschlag spüren. Ging er vorher schnell von der Anstrengung ihres Kampfes, so hatte er nun ein Tempo angenommen, dass sie fürchtete, ihr Herz würde jeden Augenblick aus ihr raus ‚rennen‘. Rose konnte einfach nicht anders, als in seinem Blick zu versinken und würde plötzlich ganz weich unter ihm. „Süßer als Marshmellow?“, ihre Stimme klang noch dunkler als sie es eh schon war, „Wie willst du das beurteilen, du hast mich ja noch gar nicht probiert“, antwortete sie frech, aber ihre Augen blickten ihn fast zärtlich an, das absolute Gegenteil zu ihren Worten.
Genau wie John wollte sie nicht einfach nur Spaß haben, das war ihr längst bewusst... aber sah auch er das so? Er war der erste Mann, an den sie wirklich ihr Herz so richtig verlieren konnte, aber noch war sie nicht bereit, das zuzugeben. Aber das musste sie eigentlich auch gar nicht, denn im Augenblick standen ihr ihre Gefühle deutlich ins Gesicht geschrieben.
Langsam, fast zeitlupenmäßig, hob sie ihren Kopf an, kam seinem Gesicht so nah, dass es nur noch wenige mm waren, die ihre Lippen trennten, hielt aber dann in der Bewegung inne. Erneut lief ein sanfter Schauer durch ihren Körper, verursacht durch diese schon fast magische Spannung zwischen ihnen. Rose vergaß zu atmen, spürte das Kribbeln was von ihrem Körper Besitz nahm und empfand es als süße Qual, die Erlösung dieser Spannung noch heraus zu zögern.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 03.04.2008 15:55    

Inzwische hatte John ihr Hände losgelassen, die er bis gerade noch gestgehalten hatte und stütze sich jetzt auf den Unterarmen ab, die je auf einer Seite neben ihr auf dem Boden ruhten. Sie würde ihm nicht mehr so schnell entwischen können. Aber so, wie er ihren Blick interpretierte, wollte sie das auch gar nicht.

John konnte ihren Herzschlag spüren und war sich sicher, dass sie seinen ebenso fühlen konnte. Eigentlich viel eher schon musste, denn er hatte langsam das Gefühl, dass es ihm jeden Moment einfach aus der Brust springen würde, so heftig pochte es, als sie mit ihrer unglaublich wundervollen und dunklen Stimme sprach.
Ihre Antwort klang frech, aber das war sie eben. Das war Rose. Seine Rose, die gerade ganz langsam ihren Kopf hob, bis sich ihre Lippen beinahe berührten und dann inne hielt. Auf Johns Lippen hatte sich inzwischen wieder ein Lächeln gebildet.
Die Spannung, die zwischen ihnen entstanden war, schien beinahe greifbar zu sein und John hielt diese Spannung kaum noch aus. Es schien ihm fast, als würde ihn etwas immer näher zu ihr heran ziehen. Dass es sich dabei schlichtweg um die Schwerkraft handeln konnte kam John allerdings nicht in den Sinn.
"Dann will ich das doch mal schnell nachholen." gab er leise zurück, hielt sich dennoch noch einen Moment lang zurück. Aber er hielt die Spannung nicht mehr länger aus und küsste Rose schließlich auf ihre wundervoll süßen Lippen und schloß dabei genießend die Augen.
"Du machst den Marshmellows eindeutig Konkurrenz." fügte er mit einem Grinsen hinzu, während er ihr sanft mit der Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Dabei blickte er in ihre wundervollen grünen Augen, in denen er am liebsten versunken wäre. Hier und jetzt. Von der Stelle weg.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 04.04.2008 17:55    

Rose glaubte sterben zu müssen, wenn die süße Qual noch länger andauern würde. Die Spannung wurde fast unaushaltbar, aber auch John schien es nicht anders zu gehen. Deutlich spürte sie sein Herz schlagen und es war, als wolle es mit ihrem um die Wette laufen. Und dann geschah es...
Die Irin spürte seine weichen Lippen auf ihren, fühlte seinen Kuss und genau wie er schloss sie die Augen um sich diesem wunderbaren Gefühl hinzugeben. Sie glaubte auf der Stelle unter ihm zerschmelzen zu müssen, so intensiv war das, was er sie fühlen ließ. Es war ganz anders, wie sie es sich manchmal (ganz heimlich natürlich) vorgestellt hatte, aber um vieles schöner.
Als sich ihre Lippen wieder trennten und er sie angrinste, lachte sie leise. „Soso, nur Konkurrenz, vielleicht sollte ich sie vollkommen aus dem Rennen werfen?“, sie fuhr ihm mit einem Finger liebevoll über die Wange, hob dann den Kopf und dieses Mal zögerte sie nicht. Die Arme um ihn geschlungen küsste sie ihn erneut. Das hier war viel zu schön um nicht mehr davon zu wollen. Weich schmiegte sie sich an ihn, spielte mit seinen Lippen, kostete seinen Mund und es war offensichtlich wie sehr es ihr gefiel.
Mit Schwung sorgte sie dafür, dass sie sich auf der Erde drehten, so dass sie wieder auf ihm lag und als sie ihn schließlich wieder ansah, war sie es die in seinen wunderschönen, braunen Augen versank. Ihre Lippen kribbelten noch von dem Kuss (oder vielleicht auch von seinem kleinen Bart?) und es fiel ihr sichtlich schwer, sich zu zügeln. Er sollte wissen, dass es ihr nicht nur um ein bisschen Spaß ging. Sicher, dem war sie nicht abgeneigt, aber bei John war es einfach anders. Er war nicht irgendwer, er war John... ihr John, zumindest hoffte sie das und sie sah ihn unbewusst fragend an.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 05.04.2008 00:20    

Da war es wieder, ihr Lachen, wenn auch nur leise diesmal. Dieses Lachen hätte John dazu gebracht, sich augenblicklich pudelwohl zu fühlen, wenn er sich nicht längst so gefühlt hätte. "Na, dann solltest du dich aber anstrengen." gab er grinsend zurck, wollte auch eigentlich noch etwas hinzufügen, aber da brachte sie ihn bereits mit einem Kuss zum Schweigen. Genießend schloß er wieder die Augen, erwiderte ihren Kuss sanft und bemerkte im ersten Moment gar nich, wie sie sich mit Schwung drehte und plötzlich auf ihm lag.
Wirklich realisieren konnte er es erst, als sie ihn wieder ansah. Er lächelte wieder. Konnte es gar nicht verhindern, sie wie ein verliebter Trottel anzulächeln, aber es kümmerte ihn auch gar nicht. Allerdings konnte er in ihren Augen jetzt etwas Fragendes sehen. Unsicherheit vielleicht. Da war er sich allerdings nicht so richtig sicher. Aber da John ja ein ziemlich direkter Mensch war, strich er ihr wieder sanft über die Wange und fragte einfach gerade heraus.

"Alles ok? Du guckst so als.. würdest du noch irgendwas fragen wollen." Er war beinahe ein wenig besorgt, dass sie jetzt einen Rückzieher machen würde. Sie einfach aufstehen würde und ihn hängen lassen würde. Allerdings konnte er sich auch nicht vorstellen, dass sie tatsächlich der Typ Frau war, der so etwas tun würde. Andererseits war sie auch immer für eine Überraschung gut. Genauso wie er und von diesem Typ Mensch hatte er noch nicht allzu viele getroffen. Selbst unter den Zigeunern hab es davon nicht allzu viele. Natürlich waren sie alle spontan und für jede Fete zu haben, aber viele blieben trotzdem in ihrem Alltag, der zugegebenermaßen nicht allzu alltäglich war, aber dennoch war es eine gewisse Form von Alltag, bestehend aus sich ständig wiederholenden Abläufen.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 05.04.2008 21:10    

Schaute er sie wirklich so verliebt an oder bildete sie sich das nur ein? Es war tatsächlich ein bisschen (ungewohnte) Unsicherheit, die er bei ihr lesen konnte und es wunderte sie in keinster Weise, dass er sie daraufhin ansprach. Zunächst nickte sie nur, strich sich ein paar Haare hinters Ohr und schaute ihn dann eindringlich an. „Was bin ich für dich John?“, fragte sie ihn auf ihre direkte Art und Weise völlig unverblümt und sprach genauso offen weiter. Rose war kein Mensch, der unterschwellig Dinge ansprach oder lange grübelte. Sie ging die Dinge offen an... und auch wenn sie doch Sorge hatte, dass Johns Antwort nicht die war, die sie sich ersehnte, so wollte sie trotzdem Klarheit. „Für mich ist das hier nicht nur irgendein genüssliches Spiel“, gestand sie und schaute ihm direkt in die dunklen Augen. Dabei blieb sie aber weiterhin dicht an ihn geschmiegt und auch ihr Gesicht blieb dem seinen wahnsinnig nahe. Aber sie hatte das Gefühl, dass ihr Herz tatsächlich ein paar Aussetzer machte, während sie auf seine Reaktion und seine Antwort wartete. Was war, wenn er es aber doch nur als Spiel sah? Sie waren mittlerweile wirkliche Freunde geworden, sie waren sich in so vielen Dingen unglaublich ähnlich... nie hätte sie geglaubt, dass sie ihr Herz verlieren würde und dass sie es tat war nicht mehr zu leugnen. Selbst wenn sie es vorher nicht schon gemerkt hätte, jetzt nach seinen Küssen war sie sich sicher. Was war wenn er die Freundschaft wollte und nur ab und an seinen Spaß dabei? Nein, sowas verurteilte sie wirklich nicht, sie hatte selber schon öfters so ‚gelebt‘ und es vor allem erlebt. Aber jetzt wollte sie mehr...
Sanft fuhr sie ihm mit der Spitze ihres Fingers über die Augenbraue, zog eine leise Spur über seine Wange, strich über den Rand seiner Unterlippe und hielt erst am Kinn inne. Ihre eigenen Lippen kribbelten, sie sehnte sich danach, seinen Mund wieder zu spüren, ihn erneut zu küssen, zu schmecken... und doch wollte sie erst eine Antwort. Nein sie wollte jetzt hier wirklich nicht aufhören, auch wenn seine Worte ihr nicht gefallen würden, vermutlich hätte sie es auch gar nicht gekonnt, selbst wenn sie es gewollt hätte. Aber sie wollte sich wappnen...

John Parker
Waldhüter
erstellt am 08.04.2008 18:04    

John hatte sich keinesfalls vertan. Rose lag tatsächlich eine Frage auf der Zunge und die sprach sie auch augenblicklich aus, gefolgt von dem, was John die ganze Zeit schon gedacht hatte. Das war kein Spiel für ihn. Allerdings wartete er einen kleinen Moment, bevor er ihr antwortete. Nicht, weil er zögerte oder unsicher war, sondern schlichtweg, weil er sie ein ganz kleines bisschen zappeln lassen wollte.
Schließlich antwortete er und während er sprach, war diesmal nur ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen zu sehen. Auf seinem Gesicht war einer der Ausdrücke zu erkennen, die er nur selten annahm, da er nicht allzu oft etwas wirklich ernst nahm. Die meisten Dinge waren für ihn nur ein Spiel.
"Aye, kein Spiel." sagte er schließlich leise und strich ihr dabei erneut sanft über die Wange. "Und um es mit den Worten eines Seemanns zu sagen: Du bist wild wie die See, spontan wie die Wellen und frei wie der Wind. Du bist alles, was ich liebe." John hatte zwar das Gefühl, dass das ein bisschen knapp geraten war, aber im Großen und Ganzen spiegelte es genau das wieder, was er dachte. Rose war wild, spontan und frei. Niemand machte ihr Vorschriften, da war John sich ziemlich sicher. Außerdem spielte sie ebenso gern, wie er. Sie war ihm sehr ähnlich und dennoch waren die beiden von Grund auf verschiedene Menschen und gerade deshalb stimmte einfach alles zwischen ihnen.
John spürte, wie sie mit ihrer Fingerspitze über sein Gesicht fuhr und wieder lächelte er. Er konnte es kaum erwarte, sie wieder zu küssen. Diesmal allerdings küsste er sie zunächst auf die Stirn, strich dann mit seinen Lippen (und seinem Bart) ein wenig weiter, verharrte dann bei ihrer Wange und drückte ihr auch dort einen Kuss auf, bevor er wieder von ihren lieblich süßen Lippen kostete. Eigentlich war bereits alles gesagt. Ihrer beider Gefühle waren klar gestellt. Zumindest kam es John so vor, weshalb er sich nicht mehr länger mit Reden aufhalten wollte. Später am Abend würde er noch genügend Zeit zum Reden haben.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 09.04.2008 09:57    

Konnte es sein, das Rose‘ Augen mehr funkelten als sie es eh schon taten? Ja, ganz bestimmt, denn in dem Moment, als sie Johns Worte nicht nur hörte, sondern auch wirklich begriff, durchströmte sie ein Glücksgefühl, wie sie es noch nie erlebt hatte.
Ihre Lider senkten sich, als er sie so sanft küsste. Und da war auch wieder dieses kribbelnde Gefühl, verursacht durch seinen Bart, dass sie so sehr liebte.
Sie verlor keine weiteren Worte, sie war kein Mensch für große Gefühlsdudeleien, auch für sie war zwischen ihnen nun alles geklärt. Ihrer Meinung nach zeigte sich nicht durch ständige Liebesbekundungen, was man wirklich empfand, sondern vielmehr durch Taten und Gesten. Oder aber auch durch solche Bemerkungen wie die eben von John: ‚wild wie die See, spontan wie die Wellen und frei wie der Wind‘. Etwas schöneres und treffenderes hätte er nicht sagen können und ihr Herz war ihm in dem Augenblick förmlich entgegen geflogen.
Anstatt etwas zu sagen, brachte sie nur ein leises Seufzen über die Lippen und gab sich ganz der Empfindung hin, die sein Kuss in ihr auslöste. Sie achtete nicht mehr darauf, ob sie ihm zu schwer wurde, wenn sie so vollends auf ihm lag (wobei so klein und so leicht wie sie war, war das wohl eher nicht der Fall) und vergrub ihre Hände in seinen Haaren.
Beim Merlin, sie liebte diesen Mann und ließ ihr ganzes Gefühl in diesen Kuss fließen, ließ sich gleichzeitig einfach nur fallen. Ihre Lippen strichen von seinem Mund weg bis hin zu seinem Ohr, wo John erneut ein leises Seufzen von ihr hörte, hin und in quälend langsamer Zeitlupe, auch wenn es eine süße Folter war, konnte er ihren Mund an seinem Hals spüren, wobei wohl eher ahnen, denn ihre Berührungen waren leicht wie die eines Schmetterlings.
Lächelnd sah sie ihn schließlich wieder an, während ihr Finger über seinen Bart und seine wundervollen Lippen streichelten. Noch immer brauchte sie keine Worte. Sie versank einfach in seinen braunen Augen, sah sich selber in ihnen wieder und suchte erneut seinen Mund um ihn zu küssen. Dabei ließ sie sich zur Seite rollen, zog ihren Liebsten aber einfach mit, so dass er dieses Mal wieder auf ihr lag.
Das schon bald die Geburtstagsfeier anfangen würde, daran dachte sie im Augenblick gar nicht mehr. In ihren Gedanken gab es im Augenblick nur John und das, was sie sich hier im Moment gegenseitig schenkten und von dem sie wusste, dass sie mehr wollte.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 10.04.2008 19:36    

Rose hatte anscheinend ebenso wie er das Gefühl, dass alles zwischen ihnen gesagt war, denn auch sie sagte nichts mehr. Im Gegenteil, sie ließ sich einfach fallen. John merkte, wie sie mit einem Mal völlig entspannt war und doch eine gewisse innere Spannung bei behielt, während er ein leises Seufzen vernehmen konnte, woraufhin ein leichtes Grinsen auf seinen Lippen zu sehen war.
Genießend schloß er die Augen, als er ihre sanfte Berührung an seinem Hals spürte, während er ihr Ohrläppchen ein wenig liebkoste, bis sie ihn wieder ansah. Er blickte in ihre wundervollen grünen Augen, hatte das Gefühl einfach darin zu versinken und als sie ihn küsste, hatte er das Gefühl, sie mit einem Mal noch mehr zu lieben, als zuvor. Sie war einfach wundervoll. Rose war wundervoll. Seine Rose.
Als sie sich wieder rüberrollte, achtete er diesmal darauf, ein wenig seitlich zu liegen, um sich leicht abstützen zu können und sie mit seinem Gewicht nicht zu erdrücken. Er hatte ihr Gewicht zuvor zwar kaum wahrgenommen, doch er war sich ziemlich sicher, dass es umgekehrt schon um einiges anders sein würde. Also lag er nun seitlich auf seinen Arm gestützt, während er mit dem anderen langsam über ihre Taille herabstrich und mit seinen Augen der Bewegung folgte. Auf seinen Lippen hatte sich schon wieder dieses verliebte Lächeln gebildet.
Als es im Kamin laut knisterte, wanderte sein Blick kurz dorthin, wo die Marshmellows, die Rose zuvor dort abgestellt hatten gerade in Flammen aufgingen. Dummerweise zum Teil an den Holzstäbchen, die ebenfalls gerade dabei waren Feuer zu fangen, was eigentlich schon ein Wunder war, da das Feuer im Kamin schon ziemlich niedergebrannt war.

Widerwillig löste er sich von Rose. "Zeit zum Feuer löschen." fügte er mit einem Seufzen hinzu, packte die zwei Stäbchen an den noch nicht brennenden Enden und gab ihnen einen kleinen Schubs, so, dass sie in den kleinen Flämmchen landeten, die noch im Kamin waren. "Arghz.. h-h-HEIß!!!" Dummerweise hatte er nicht bedacht, dass sich das Holz aufheizen konnte und sich dabei prompt die Finger verbrannt. Jetzt hockte er da vor dem Kamin und schüttelte seine Hände mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht. Natürlich war die Verbrennung eigentlich kaum der rede wert, allerdings hatte er einfach nicht damit gerechnet, dass die Stäbchen tatsächlich so heiß sein könnten.
Die Tatsache, dass das Feuer bereits so weit runtergebrannt war, brachte John erst jetzt auf den Trichter, dass sie schon einige Zeit verbracht hatten. "Wie spät ist es eigentlich?" fragte er Rose schließlich, da er, wie so oft, keine Uhr oder etwas Ähnliches dabei hatte. Auch das war eine seiner Eigenschaften, er war zeitlos und wenn es darum ging, irgendwo pünktlich zu erscheinen, schaffte er auch das trotzdem immer irgendwie.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 11.04.2008 20:10    

Rose erschauerte unter seinen Berührungen und wusste, dass sie davon nicht genug kriegen konnte. Wie lange hatte sie sich eigentlich schon danach gesehnt? Die Irin hätte es nicht sagen können, aber das war doch eigentlich auch gar nicht so wichtig. Das einzige was zählte war das hier und jetzt. Und jetzt wollte sie mehr davon. Ihre Hand glitt zu seinen Hemdknöpfen und sie hatte bereits die ersten zwei geöffnet, während sie sich seiner Blicke auf ihrem Körper durchaus bewusst war. Sie verstärkten das Vibrieren in ihr und sie wollte ihn gerade erneut küssen, als er meinte es sei Zeit zum Feuer löschen. Nicht verstehend was er meinte runzelte sie etwas unwillig die Stirn, setzte dann zu einem leicht anzüglichen Grinsen an. „Ich wüsste da schon was, wie man das Feuer löscht.“ Sie hatte seine Bemerkung tatsächlich auf das bezogen, was sie gerade taten, als er aufstand und sich am Kamin zu schaffen machte.
Erst jetzt begriff sie, was wirklich los war und sprang ihrerseits auf, als er mit schmerzverzerrtem Gesicht die Hände schüttelte. Sofort war sie bei ihm und in Ermangelung von irgendetwas Kühlendem griff sie nach seinen Händen, steckte sich die verbrannten Finger kurz in den Mund um sie gleich darauf kühl anzupusten. Trotzdem konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Jetzt bist du auch noch mein Held“, sagte sie, pustete weiter und meinte dann, „aber du musst dich nicht gleich für mich in die Flammen werfen.... Geht es wieder?“ Sanft küsste sie die wunden Stellen, zuckte im nächsten Moment aber mit den Schultern. „Ähm, keine Ahnung“, antwortete sie auf seine Frage nach der Uhrzeit, stand aber auf um nachzusehen. „Oh“, stieß sie schließlich aus, „ich fürchte wir kommen zu spät.“ Normalerweise ließ sie sich wirklich keine Vorschriften machen, hasste jede Konventionen und Bestimmungen. Aber sie mochte keine Verspätungen.
Sie warf John einen sehnsüchtigen Blick zu, denn noch immer konnte sie eigentlich seine Lippen und seine Hände auf sich spüren. Ihre Lippen waren sogar noch immer leicht geschwollen, aber sie wollte jetzt auch mit John auf diese Party gehen. „Hey ist das eigentlich sowas wie ein Date?“, fragte sie da plötzlich und musste wieder grinsen. „Das ist das erste Mal, dass wir zusammen irgendwo hin gehen.“
Sie hielt ihm eine Hand hin um ihm beim aufstehen zu helfen, konnte aber nicht anders, als er so vor ihr stand, als ihn zu sich runterzuziehen, um ihn noch einmal zu küssen. Ein Kuss, der deutlich machte, dass sie hungrig nach mehr war, löste sich dann aber wieder von ihm und drückte ihm das Geschenk für Daniel in die Hand. „Sollen wir los?“, sie selber nahm das Buch für Sophie und wartete, was John sagen würde. 

John Parker
Waldhüter
erstellt am 14.04.2008 21:30    

Sie hatte seine Bemerkung zum Thema 'Feuer löschen' anscheinend falsch verstanden, was ihn doch ein wenig zum Grinsen brachte. Als er sich allerdings die Finger verbrannte, nahm sie sofort seine Hände und pustete auf die wunden Stellen. Von diesem Moment an war der Schmerz wie weggeblasen. "Ach, Held.. Ich muss aber morgen doch irgendwo frühstücken, Liebes." antwortete er kurz mit einem frechen Grinsen. Ein Held war John tatsächlich nicht. Er war nur aufmerksam genug gewesen, um zu bemerken, das die Stäbchen Feuer gefangen hatten und dabei hatte es ihn eigentlich Einiges gekostet den Blick von Rose, seiner Rose abzuwenden, um nachzusehen, was denn das Geräusch verursacht hatte.
Auf seine Frage nach der Uhrzeit hin, war sie aufgestanden und hatte bemerkt, dass sie anscheinend zu spät kamen. John grinste wieder ein wenig. "Ich glaube nicht, dass uns das jemand übel nimmt. Wir bringen schließlich so Einiges mit." Beim Folgenden runzelte John allerdings kurz die Stirn, bevor er wieder mit einem leicht anzüglichen Grinsen antwortete. "Es ist alles, was du willst, Liebes."
Gerne ließ er sich von Rose aufhelfen und schloß kurz die Augen, hielt sie aber noch kurz fest. "Und was das andere Feuer angeht... Da werden wir uns auch noch was einfallen lassen." flüsterte er ihr zu, bevor er sich schließlich das ziemlich schräge Geschenk für Daniel in die Hand drücken ließ.
"Es ist eindeutig Zeit die Party in Schwung zu bringen." sagte er mit einem Grinsen und half Rose noch ein paar Flaschen von ihrem Guiness zusammen zu raffen und zwei Flaschen Whiskey dazu. Was dann schließlich dazu führte, dass sie beide die Hände und Arme voll hatten. Mit einem weiteren Grinsen sah John erst zu Rose, dann zu seinen kleinen Schätzen, die er dabei hatte. "Aye. Das wird eine Party."

Gemeinsam durchquerten sie relativ zügig die Gänge. Es war sehr still auf den Fluren. Natürlich, schließlich war ja auch gerade Essenszeit und die Schüler vermutlich alle gerade in der großen Halle. John hatte diese Mahlzeiten als Schüler immer geliebt, da es dort einfach immer etwas gutes zu Essen gab.
Der Weg war nicht weit und so kamen sie nach recht kurzer Zeit auch schon bei Daniels Privaträumen an. mangels der Möglichkeit zu klopfen, drückte John die Tür ein wenig umständlich mit dem Ellenbogen runter und stieß die Tür mit dem Fuß einen Spalt weit auf. Gerade, als er 'Die Party kann losgehen' rufen wollte, geriet er allerdings ins Stocken. Denn vor ihm stand.. Niemand. Es war zwar ein Buffet aufgebaut und ein bisschen dekoriert war auch schon, aber ansonsten war niemand da. "Also entweder ist es später, als wir dachten oder wir sind eindeutig nicht zu spät." dachte John laut, während er zur Seite trat, damit Rose den Raum betreten konnte und ihre Mitbringsel abstellen konnte.

tbc ~ Lehrerbereich, Daniel Fagons Privaträume

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 14.04.2008 22:46    

Rose hob grinsend eine Augenbraue. „Soso es ist alles was ich will?“, fragte sie herausfordernd und ihre Stimme klang erneut einen Hauch dunkler als sie es eh schon war, was aber vermutlich auch an seinem Kuss und der Aussage zu dem Löschen des anderen Feuers lag.
Es kostete die Irin wirklich ihre komplette Willenskraft, endlich mit John zu der Feier zu gehen und vollbepackt wie sie war, war sie dankbar für die doch etwas zugigen Flure, die sie etwas ‚abkühlten‘. Dabei verschwendete sie nur wenig Gedanken daran, wieso die Gänge wie ausgestorben dalagen und sie hatte auch nicht mehr mitbekommen, wie eine Eule an ihr Fenster geklopft hatte um auch ihr einen Todespropheten zu bringen.

Gut gelaunt kam sie schließlich gemeinsam mit John in Daniels Räumlichkeiten an und sie folgte ihm stehenden Fußes hinein, um genau wie er leicht verwirrt zu sein, dass anscheinend niemand anwesend war. „Kann es sein, dass wir uns in der Uhrzeit vertan haben?“, fragte Rose, nachdem sie kurzerhand ihre Mitbringsel zum Buffet räumte. „Zu spät sind wir eindeutig nicht, guck doch, hier ist noch nichts gegessen worden...“
Sie blickte sich um und konnte sich das ganze wirklich nur erklären, weil sie sich in der Uhrzeit vertan hatten. Naja war ja auch nicht schlecht, so waren sie wenigstens die ersten und konnten sich schonmal einstimmen.
Zufällig traf ihr Blick auf ein magisches Radio, auf das sie nun zuging, es einschaltete und einen Sender einstellte, auf dem ‚anständige‘ Musik lief. Dann öffnete sie sich und John eine Flasche Guiness und stieß mit ihm an. „Fangen wir einfach schon alleine an“, grinste sie ihn an, ehe sie ein paar Schlucke von ihrem Bier nahm.
Die Musik war gut, wenn auch ziemlich modern, was ja eigentlich nicht so ihr Stil war. Aber es lockte zum tanzen und schon bald bewegte sie sich um ihren Kollegen herum, tanzte ausgelassen, während sie auch noch anfing laut mit zu singen. Ihre Stimme war eigentlich eher dazu geeignet ein Soullied in einer Pianobar zu singen, als eben der Titel der gerade lief, aber das hemmte Rose in keinster Weise. Es war ihr egal, was andere sagen würden, wenn sie nun herein kämen. Das hier war schließlich eine Party, also tanzte man und amüsierte sich prächtig. Genau das hatte sie nämlich vor: einen ausgelassenen Abend verbringen, zusammen mit John und natürlich auch allen anderen.
„Zeig mir wie viel Rhythmus ihr Zigeuner im Blut habt“, feixte sie und forderte ihn somit auf es ihr gleich zu tun. Ihre grünen Augen funkelten ihn an und ging ein paar Schritte rückwärts, wobei sie dadurch an das Buffet stieß. Klirrend schwankten die von ihr darauf abgestellten Flaschen, aber Rose lachte nur, sorgte allerdings schnell dafür, dass nichts umfiel und entdeckte dabei einen Haufen Donuts. Augenblicklich lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Wow, die sahen wirklich superlecker aus. Die Irin hielt sich nicht lange damit auf zu überlegen, ob es vielleicht ungehörig war, sich schon an den Leckereien gütig zu tun, spontan griff sie zu und biss in eines der herrlich duftenden Gebäckstücke. „Aye, die sind klasse“, nuschelte sie mit vollem Mund, „die musst du probieren.“ Die Hausmeistern griff nach einem weiteren und warf ihn kurzerhand zu John, der den Donut aber nicht auffing, sondern gegen den Kopf bekam. Laut prustend und sich halb dabei an den Krümeln im Mund verschluckend fing Rose an zu lachen. Das sah einfach zu lustig aus und selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie nicht an sich halten können. Doch ehe sie sich versah, war der Donut wieder zu ihr zurück geflogen und dieses Mal klatschte er ihr auf die Wange. „Na warte Freundchen“, gluckste sie, weil sie einfach nicht ernst bleiben und warf das schon etwas in Mitleidenschaft gezogene Gebäck erneut zurück. Aber dieses Mal verfehlte sie ihren Freund und der Kringel flog geradewegs auf die Eingangstüre zu.

cf Daniels Privaträume

John Parker
Waldhüter
erstellt am 05.06.2008 16:18    

cf ~ Lehrerbereich - Daniel Fagons Privatgemach

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Langsam, ganz langsam wurde John wach. Zunächst wollte er sich einfach umdrehen, ohne die Augen zu öffnen und weiterschlafen, als ihm auffiel, dass jemand in seinem Arm lag. Nicht nur das. Außerdem hatte er das Gefühl nicht bekleidet zu sein. Er öffnete seine Augen einen Spalt breit und lugte zunächst unter die Bettdecke. Tatsache. Sein Gefühl hatte ihn nicht getäuscht. Er war nackt. Kurz fühlte er mit der freien Hand nach. Sein Kopftuch befand sich aber immernoch an seinem Platz. Das war schonmal ein gutes Zeichen.
Jetzt erst öffnete er die Augen ganz und bereute es auch augenblicklich wieder. Nicht etwa, weil er erkannt hatte, wer da in seinem Arm lag, nämlich die wilde Irin, Rose, sondern weil ihm das grelle Licht kurzerhand Kopfschmerzen bereitete. Da war er mal wieder: Sein Haustier, das sich ab und an mal blicken ließ, wenn er es mal wieder übetrieben hatte: Der Kater. John verzog leicht das Gesicht, schloß die Augen und versuchte nochmal den Abend durchzugehen. Wohnung gestrichen.. Marshmallows am Kamin, Rose geküsst, Daniels Geburtstag, Libellen, Couch.. Die Couch! Ach, Daniel wird schon nicht mehr wütend sein. Vielleicht fällt es ihm ja auch gar nicht mehr auf, wer weiß? Ok, dann: Flucht und dann...Rose.
Er drehte den Kopf leicht zu dem Rotschopf neben ihm und grinste. Das war eindeutig ein lohnender Abend gewesen. Eine wundervolle Feier, genügend Alkohol und eindeutig jede Menge Spaß den ganzen Tag über. Gestern war eindeutig ein guter Tag gewesen.
John küsste Rose sanft auf die Stirn und flüsterte ihr dann leise ins Ohr: "Aufgewacht, Kleines. Die Sonne ist bestimmt auch schon aufgestanden." Kurz darauf konnte John auch schon seinen Magen knurren hören und verdrehte kurz die Augen, bevor er sich mit einem erneuten Grinsen an etwas erinnerte. "Hatte mir nicht eine gewisse rothaarige Irin ein Frühstück versprochen?"

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 06.06.2008 09:12    

cf: Privatgemach Daniel Fagon

Rose verzog erst etwas unwirsch das Gesicht. Sie wollte noch nicht wach werden, verbarg ihr Gesicht an Johns nackter Brust, ohne sich bewusst zu sein, wo sie sich befand und in welchem... nennen wir es Zustand. Zur Antwort kam nur ein leises Brummen, zu mehr war sie einfach noch nicht fähig.
Die Irin war einfach noch totmüde. Gestern war ein anstrengender Tag gewesen, wenn auch verdammt lustig, dann die Marshmellows (selbst im Halbschlaf begann ihr Herz wieder schneller zu klopfen bei der Erinnerung), die Party bei der sie nun wirklich nicht wenig getrunken hatte und dann... Rose öffnete ein Auge und betrachtete John. Nein, es war kein Traum gewesen, er lag hier wirklich und leibhaftig neben ihr, und wenn sich das richtig anfühlte, trug er nichts außer seinem Kopftuch. War sie auch...? Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie lediglich eine Ecke der Bettdecke über den Hüften liegen hatte. Der Rest von ihr war frei und... nackt. Instinktiv zog Rose die Decke hoch um ihre Verbrennungen zu verbergen, ließ dann aber nochmal das Erlebte der letzten Nacht Revue passieren. Ein Kribbeln breitete sich dabei von ihrem Magen ausgehend durch ihren ganzen Körper und ihr Herz schien Purzelbäume zu schlagen. Viel geschlafen hatten sie wohl beide nicht. Es konnte noch nicht spät sein, dafür war es aber spät gewesen, als sie schließlich irgendwann ineinander verschlungen eingeschlafen waren. Halleluja was für eine Nacht.
Bei den Erinnerungen öffnete Rose beide Augen und grinste John an. „Guten Morgen“, flüsterte sie mit ihrer heiseren Stimme und schmiegte sich verheißungsvoll an seinen Körper. „Hat mir ein gewisser englischer Zauberer nicht versprochen das Feuer zu löschen?“, ihre grünen Augen funkelten ihn an, als sie ihm zärtlich und vorsichtig in die Unterlippe biss, nur um ihn kurz darauf zu küssen. Mit beiden Armen umschlang sie ihn und zog ihn auf sich.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 07.06.2008 13:42    

Als John Rose weckte, konnte er eindeutig erkennen, dass sie wohl noch gar nicht wach werden wollte. John nutzte die Zeit, um ihr Gesicht noch einmal genauer zu betrachten. Er mochte ihre Sommersprossen und ihre wundervoll geschwungenen Lippen. Das Beste allerdings waren ihre Augen, von denen eins ihn gerade von unten her anlugte, wie um sich zu vergewissern, dass er auch tatsächlich da war. John musste grinsen.
Als sie jedoch die Bettdecke hoch zog, runzelte er ein wenig irritiert die Stirn. Schämte sie sich etwa für.. Ja, für was eigentlich? Sie ist doch wunderschön und selbst diese Brandnarbe.. Brandnarbe! Sicher! Das muss es sein. Kann ja nicht an mir liegen. John, der ja noch immer einen Arm um Rose gelegt hatte, strich ihr sanft über die Stelle an ihrem Arm, an dem sich vermutlich die Narbe befand. Aktuell sah er allerdings nicht hin, sondern war erneut fasziniert und gefangen von ihren wundervollen Augen.
Ihre Stimme gemeinsam mit ihren Berührungen, jagte ihm einen wohligen Schauer den Rücken runter. Es war wohl keine Frage, welches der beiden Versprechen zuerst eingelöst werden würde.

Genießend schloß John die Augen, als sie in seine Unterlippe biss und ihn küsste. Gerne ließ er sich auf sie ziehen, achtete allerdings darauf, sie nicht mit seinem Gewicht zu erdrücken. Das wäre ja auch eine schöne Bescherung geworden. Dabei verrutschte allerdings die Bettdecke und fiel kurzerhand zu Boden. John kümmerte das nicht.
Küssend bahnte er sich langsam seinen Weg von ihren Lippen zur Wange und weiter runter zu ihrem Hals. Das verräterische Geräusch aus Richtung Kamin nahm er dabei allerdings nicht wahr...

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 07.06.2008 20:42    

Rose schauderte, als John sanft über ihre Narben am Arm streichelte. So wie er sie ansah fühlte sie sich wie die schönste Frau der Welt. Er hatte eine Art sie anzusehen, sie zu berühren... die Irin konnte es nicht erklären, aber sie kam sich tatsächlich wie etwas ganz besonderes vor. Ziemlich untypisch für sie, denn auch wenn sie allein schon durch ihre roten Haare aber vor allem wegen ihrem Auftreten meistens doch sehr auffiel, war sie kein Mensch der sich für besonders toll hielt oder so. Rose war einfach Rose, nicht mehr, allerdings auch nicht weniger. Das hieß aber nicht, dass sie nicht es nicht genoss derart zu empfinden, im Gegenteil, es tat ihr unheimlich gut. In der letzten Nacht hatte sie kurz gezögert bevor sie sich entkleidet hatte, dabei war sie wirklich kein schüchterner oder besonders schamhafter Mensch. Es war nur so, dass seit ihrem ‚Arbeitsunfall‘ damals, sie kein Mann mehr nackt gesehen hatte und auch wenn sie sonst kein sonderlich eitler Mensch war, machten die Brandnarben an ihrem rechten Arm ihr doch zu schaffen. Zugegeben hätte sie das zwar vermutlich nie, aber das musste sie wohl auch nicht, so wie John darauf reagierte, dass sie sich zudeckte, merkte sie dass er wusste was in ihr vorging. Während ihrer gemeinsamen Nacht hatte er schon nicht so gewirkt, als würden ihn die Narben stören, er hatte nicht mal ein Wort darüber verloren (ok es ist auch schwer zu sprechen, wenn man quasi ununterbrochen knutschte). Und so wie er sie nun dort berührte und wie er sie dabei ansah....
Rose konnte nicht anders als ihn immer weiter zu küssen. Genießend und leise schnurrend schloss sie die Augen, als er ihren Hals liebkoste und merkte, wie auch ihr Körper sofort auf Johns Zärtlichkeiten reagierte. Es störte die Irin nicht einmal mehr, dass die Decke zu Boden fiel, dass sie vollkommen entblößt unter ihm lag, das einzige was sie nun wollte war ihn zu spüren und ihn nicht weniger fühlen zu lassen. Dabei entging ihr genau wie ihm das verräterische Geräusch aus dem Kamin. Ihre Sinne und ihr ganzes Denken war einzig auf John gerichtet, wen interessierte schon in solch einen intimen Moment was um ihn herum geschah, erst recht wenn man sich ungestört wähnte.

Und so kam es, dass erst ein kurzes Husten und schließlich ein schallendes Lachen durch den Raum hallte. David, Rose‘ Bruder, war zusammen mit einem ziemlich großen Karton, in dem einige Luftlöcher waren, via Flohnetzwerk durch den Kamin gereist. Seine Mutter, die ja schließlich genau wie seine Schwester eine Hexe war, hatte ihm diese Art des Reisens ermöglicht, denn anders hätte er kaum vorbeibringen können, was seine Schwester bei ihm ‚bestellt‘ hatte. Dass er allerdings auch etwas für sie dabei hatte, davon ahnte die Irin nichts.
Als er nun aus dem Kamin getreten war, wie es sich gehörte ordentlich rußgeschwärzt, fiel sein Blick als erstes auf das Hinterteil des Waldhüters. Und wenn er sich nicht täuschte, gehörten die Beine darunter seiner Schwester. Anderen wäre diese doch ziemlich pikante Situation vielleicht peinlich gewesen, David musste einfach nur lachen.
„Guten Morgen“, japste er vor lauter Lachen, „ich hatte ja die Hoffnung, dass ich hier einen Kaffee angeboten bekomme, aber so wie es aussieht ist der noch nicht fertig?“, er musste den riesigen Karton abstellen, denn sonst wäre er ihm vor lauter Lachen aus der Hand gerutscht. Wenigstens hatte er soviel Anstand sich herum zu drehen und das Liebespärchen im Bett nicht weiter anzuschauen.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 09.06.2008 21:08    

In Johns Welt existierten aktuell nur er und Rose. Er hatte das Gefühl, dass niemand das Glück der beiden zerstören könnte und niemand war da, der diesen Moment hätte zerstören können. Zumindest glaubte John das bis ein schallendes Lachen den Raum erfüllte, das dem Lachen von Rose nicht unähnlich war, aber eindeutig nicht von ihr, sondern von einer Männerstimme stammte. Kurz hielt John in seinen Bewegungen inne. Wer auch immer da gerade lachte, befand sich hinter ihm, hatte eine wunderbare Aussicht auf sein nicht bekleidetes Hinterteil und hatte es gerade geschafft, John auf Anhieb unsympatisch zu sein. Das Problem war nur, dass John sich hätte drehen müssen, um zu sehen, wer da eigentlich hinter ihm war und dafür hätte er seine Augen von Rose lassen müssen, was ihm äußerst schwer fiel. Aber dieses Lachen, das er noch immer hören konnte, konnte er zu seinem Bedauern nicht einfach ignorieren.
"Hier hat man auch nie seine Ruhe." nuschelte er Rose ein wenig enttäuscht zu, bevor er sich auf die Seite drehte, um zu sehen, wer die beiden denn da störte. John war dieser Mann, der da stand, vollkommen unbekannt. Allerdings schien er Rose zu kennen. Zumindest klang es so und ohne, dass John es irgendwie verhindern konnte, keimte eine Spur von Wut gegen diesen Störenfried in ihm auf. Hätte er gwusst, um wen es sich da handelte, wäre das vermutlich nicht der Fall gewesen. So war er sich allerdings keineswegs sicher, mit wem er es hier zu tun hatte. Es konnte ja ebenso ein Liebhaber von Rose sein. Wobei John das eigentlich bezweifelte. Dieser Kerl da war eindeutig nicht ihr Typ. Dafür hatte sie zuviel Geschmack.

Mit einem missmutigen Knurren, schnappte John sich ein Kissen, um es nach dem Fremden zu werfen, als dieser sich gerade umdrehte. Ach, Mist.. Jemanden von hinten anzugreifen ist feige. Dann.. Ja, was dann? Keine Ahnung. Wer ist der Kerl? Dass John nackt war, war ihm eigentlich herzlich egal. Er wollte nur wissen, wer dieser Fremde war, der anscheinend einen Begrüßungskaffee erwartet hatte. Moment.. Das hieß doch, dass er sich angekündigt hatte. Leicht missmutig runzelte John die Stirn und sah jetzt ein wenig anklagend zu Rose, die sich noch immer neben ihm im Bett befand.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 10.06.2008 08:57    

Als Rose das Lachen hörte, was sie sofort als das ihres Bruders erkannt hatte, hätte sie am liebsten ins Kissen gebissen. Sie hatte tatsächlich vergessen, dass er kommen wollte um Johns Überraschung zu bringen. Dass David sie in dieser prekären Situation erwischt hatte... Die Irin knurrte innerlich, denn ihr war klar, dass ihr Bruder sie die nächsten Jahre immer wieder daran erinnern und sich darüber köstlich amüsieren würde.

Die Hausmeisterin bemerkte natürlich sofort Johns Enttäuschung und auch Zorn. Wie sollte er auch wissen, wer der Kerl war, der sie am frühen morgen störte und dabei auch noch lachte. Wobei, wenn er David genauer angesehen hätte, wäre ihm vielleicht die Ähnlichkeit zwischen ihnen beiden aufgefallen, denn genau wie Rose hatte er nicht nur leuchtend rote Haare, sondern auch die grünen Augen und eine Unmenge von Sommersprossen, auch wenn er fast doppelt so groß wie sie wirkte. Aber wer konnte in solch einer blöden (ok Rose musste zugeben, auch in einer solch komischen) Situation schon auf solche Dinge achten?
Sie nahm das Kissen aus Johns Hand und warf es nach ihrem Bruder. Die Rothaarige hatte weniger Hemmungen es nach ihm zu werfen, obwohl er ihnen den Rücken zugedreht hatte und traf ihn auch voll am Hinterkopf. „DAVID!“, schimpfte sie und angelte nach der Bettdecke um ihre Blösse zu bedecken. „Hast du schonmal was von anklopfen gehört?“ Ja, ok, anklopfen im Kamin war nicht möglich, aber das war Rose im Augenblick egal. Sie hatte größte Lust zu zetern und zu schimpfen, etwas was ihr Bruder nur allzu gut kannte.
Als David hörte, wie Rose aufstand, drehte er sich doch wieder um und hob abwehrend die Hände, als wolle er sich vor großer Gefahr schützen. Nicht ganz abwegig, denn wenn Rose einmal in Fahrt war, konnte es ungemütlich werden. „Schwesterchen, kann ich riechen, dass du mein Erscheinen vergisst? Ich wollte euch nicht stören...“, er setzte den Hundeblick ein, von dem er wusste, dass er sie immer besänftigte.
Dann jedoch wandte er sich John zu, der noch immer nackt im Bett lag und hob zerknirscht grinsend eine Hand. „Sorry nochmal, ich bin David, der Bruder dieser Furie“, reflexartig duckte er sich, weil sofort das zweite Kissen in seine Richtung flog. „Ich sag doch Furie“, er musste schon wieder lachen, versuchte es zu unterdrücken, konnte ein hustenartiges Glucksen aber nicht vermeiden.
Aber da hörte er auch schon Rose‘ Lachen, die sich der Komik der Situation auch nicht mehr entziehen konnte. Außerdem sah es echt zu witzig aus, wie ihr (im Vergleich zu ihr) riesiger Bruder vor ihrem Bett hockte, die Hände über dem Kopf hielt und halb vor Lachen erstickte.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 10.06.2008 18:24    

Mit einem kurzen Rucken wurde John das Kissen förmlich aus der Hand gerissen und landete kurz darauf auf dem Hinterkopf des Fremden. Rose hatte anscheinend ein Talent dafür gezielt zu werfen. Das war jedenfalls ein Treffer. Allerdings war John inzwischen ein wenig verirrt, was sich eher noch verschlimmerte, als Rose was von 'anklopfen' redete.
Während die beiden hin und her stritten, nutzte John die Zeit, um diesen Störenfried mal unter die Lupe zu nehmen. Rote Haare und viele Sommersprossen. Das fiel John sofort auf. Hätte beinahe zu den Weasleys gehören können, passte aber eher zu jemand anderem, was John allerdings genau in dem Moment auffiel, in dem der Kerl da Rose als 'Schwesterchen' betitelte. Schwester? Schwester?! Das ist ihr Bruder? Fettnäpfchen, wo bist du? und um das Ganze noch zu bestätigen, stellte sich der Typ als David und Rose' Bruder vor. Da knurre ich ihren Bruder an. Mensch, John. Du bist ja so geschickt. Ach, was solls. Er wirds mir schon nicht übel nehmen.
Er hatte auch gar keine Zeit John irgendwas übel zu nehmen, denn Rose bewarf ihn weiterhin mit Kissen, woraufhin John Mundwinkel zu zucken begannen. Er versuchte sich gerade krampfhaft das Lachen zu verkneifen. Klappte aber nicht mehr, als ihm der Größenunterschied, der zwischen den beiden Geschwistern bestand, auffiel. Allerdings ging Selbiger auch gerade unter, da sich besagter Bruder gerade hinhockte und schützend die Arme über den Kopf hielt. Interessant dabei: Jetzt war er mit Rose fast auf Augenhöhe. John konnte es nicht mehr länger zurückhaltne und ließ ein laut schallendes Lachen durch den Raum klingen.

Als er sich beruhigt hatte und die anderen beiden ebenfalls ausgelacht hatten,e rhob sich John schließen, noch immer nackt vom Bett und reichte David die Hand. "Freut mich dich kennen zu lernen. Ich bin John der Wildhüter." Er schüttelte kurz mit einem kräftigen Händedruck Davids Hand und sah sich dann kurz um, um zu sehen, wo sich seine Sachen eigentlich hin verflüchtigt hatten. Nackt frühstücken wäre mit Rose zwar interessant geworden, in Anbetracht der Tatsache, dass ihr Bruder allerdings anwesend war, wohl eher nicht angebracht. "Ihr entschuldigt mich kurz? Die Natur ruft." Auf dem Weg ins Bad schnappte sich John noch seine Hose, sowie das Hemd und verschwand schließlich hinter der Badezimmertür.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 11.06.2008 21:41    

Die beiden O‘Kees hatten ob der doch ziemlich schrägen Situation lachen müssen, dass ihnen die Tränen liefen und sie kriegten sich nur schwer wieder ein. Rose hielt sich mühsam die Bettdecke um ihren Körper geschlungen und japste bis sie sich endlich wieder eingekriegt hatte. Doch als John nackt wie Gott ihn erschaffen hatte aus dem Bett aufstand um David zu begrüßen, hätte die Irin fast wieder laut los gelacht. Das Gesicht ihres Bruders war einfach zu köstlich, der anscheinend nicht fassen konnte, wie selbstverständlich und locker John mit der Situation umging. Sowas kannte er sonst nur von seiner Schwester.
“Hab mir schon gedacht, dass du John bist, alles andere hätte mich sehr verwundert, aye?“, antwortete der Rothaarige mit einem grinsenden Zwinkern, “ich bin David“, setzte er noch überflüssiger Weise nach und blickte dem Wildhüter hinterher wie dieser im Bad verschwand.
“Ihr seid ein hübsches Paar“, sagte er grinsend zu seiner Schwester, stemmte dann aber seine Hände in die Hüften. “Hey, krieg ich hier außer einer Peepshow mal endlich einen Kaffee angeboten?“
Die Antwort war erneut ein fliegendes Kissen, welches er dieses Mal mit einem Lachen allerdings auffiel. Rose schlüpfte in einen dunkelgrünen, seidig glänzenden Morgenmantel, der herrlich ihre Augen widerspiegelte, um kurz darauf erst einmal ihren Bruder zu umarmen. „Nochmal sorry, ich hab dich echt heute morgen total vergessen“, ein freches Grinsen, „ich war etwas abgelenkt“, sie nickte zu der riesigen, durchlöcherten Kiste, aus der jetzt, wo es einigermaßen ruhig geworden war im Raum, leise Geräusche zu hören waren. „Darf ich ihn sehen? John ahnt noch nichts, ich würd ihn gern vorm Bad absetzen, damit er ihn direkt sieht.“
David aber schüttelte den Kopf. “Nix da, du machst jetzt Kaffee und ich kümmere mich um den Rest.“
Die Hausmeisterin wollte erst widersprechen, denn sie wollte den Kleinen umbedingt endlich sehen, aber irgendwas war da in dem Blick ihres Bruders, was ihr sagte, dass es ihm viel bedeutete, wenn er sich selber kümmern würde. „Was hast du vor?“, fragte sie daher misstrauisch, denn sie vermutete dass er einen guten Grund dazu hatte, aber der männliche O‘Kee zuckte nur die Schultern und wandte sich ab.

Und während sich Rose schließlich wirklich daran machte, Kaffee aufzuschütten und den Frühstückstisch zu decken, ging David zu der riesigen Kiste. Seine Schwester hatte ihn gebeten für John einen irischen Wolfshundwelpen zu besorgen, den sie ihm schenken wollte und er war ihrer bitte nachgekommen. Was sie nicht wusste war, dass er auch für sie einen mitgebracht hatte. Irische Wolfshunde waren die Lieblingsrasse seiner kleinen, wilden Schwester und er hatte gewusst, dass sie sich schon früher immer einen gewünscht hatte, sich diesen Wunsch aber durch ihre Arbeit bei den Wölfen nicht hatte erfüllen können. Nach ihrem Unfall ging es ihr viel zu schlecht, als dass sie sich um ein Tier hätte kümmern können, aber jetzt war das anders. Rose hatte hier einen Neuanfang gestartet, wie er eben gesehen hatte sogar mit größtem Erfolg, denn jetzt gab es sogar einen Mann in ihrem Leben. Dass dieser etwas besonderes für die Rothaarige sein musste hatte er bereits geahnt, weil sie in ihren Briefen ständig über ihn geschrieben hatte, aber als sie nach einem Welpen gefragt hatte um ihn John als Geschenk zu machen, hatte er definitiv gewusst, dass Rose mehr für den Wildhüter empfand als Freundschaft oder Abenteuerlust. Wie schon gesagt, es war ein Neuanfang... und dafür wollte David ihr ebenfalls solch einen Hund schenken. Die beiden Hundebabys waren Brüder, gerade mal 11 Wochen alt und jetzt wo er die Kiste endlich wieder öffnete, froh, dass sie heraus gelassen wurden.
David nahm einen von ihnen und legte ihn auf eine Decke gleich vor das Badezimmer, so dass John den Kleinen sofort sehen musste. Mit dem anderen jedoch ging er hinüber zu seiner Schwester, die ihm den Rücken zugedreht hatte und setzte ihn vor den Esstisch.
“Auftrag ausgeführt. John kann den Kleinen gar nicht übersehen.“
Sofort sah Rose zu der Tür rüber, entdeckte den Kleinen und wollte schon zu ihm rüber gehen, als sie ein leises Junkeln hinter sich vernahm. „Ja, aber.... das sind....“, sie schaute ihren Bruder fragend an, der sie einfach nur anstrahlte und nickte. “Für dich..., sagte er fast flüsternd und er erkannte in ihren Augen die Rührung, denn sie glänzten doch etwas verdächtig.
Die Hausmeisterin konnte nichts sagen, hockte sich einfach zu dem kleinen (naja klein ist relativ, immerhin waren auch die Welpen der größten Hunderasse schon beachtlich groß) Wuff und nahm ihn in den Arm. Dieser schmiegte sich instinktiv an ihren Leib, leckte ihr winselnd über das Gesicht als wolle er fragen, ob sie wüsste wo seine Mama war, bei der er noch vor wenigen Stunden gewesen war. “Die beiden sind Brüder... ich dachte, dass die beiden zusammen hier aufwachsen können... so wie wir damals...
Den Hund auf dem Arm stand Rose, noch immer sprachlos aber mit vor Freude gerötetem Gesicht, auf und drückte sich an ihren Bruder. Sie wollte sich bedanken, brachte aber kein Ton heraus, lehnte sich nur gegen ihn und drückte den Hund an sich. So hart wie die Irin auf andere manchmal wirkte, jetzt sah man deutlich auch ihre weiche Seite. „Willkommen zu Hause“, krächzte sie schließlich, „...Lancelot“
Der Welpe hatte seinen Namen...

John Parker
Waldhüter
erstellt am 13.06.2008 20:13    

Anscheinend hatte Rose ihrem Bruder so einiges geschrieben. Zumindest schloß John das aus dem "aye" gepaart mit einem Zwinkern Davids. "Aye" kam es zur Antwort, bevor John im Bad verschwunden war.
Als die Tür hinter ihm geschlossen war, warf John einen kurzen Blick in den Spiegel. Na herzlichen Glückwunsch John Parker. Da lernst du den Bruder deiner Geliebten kennen, hast einen Kater und siehst aus, als wärst du gerade einem Horrorfilm entsprungen. Natürlich war der Anblick bei Weitem nicht so schlimm, doch John neigte manchmal zu Übertreibungen.
Nach diesem Blick in den Spiegel, schlüpfte er schnell in die Dusche. Ein bisschen kaltes Wasser sollte ja manchmal Wunder wirken. Immer darauf achtend, dass seine Haare und das Kopftuch nichts abbekamen, duschte er sich also kurz ab und trat dann aus der Dusche heraus. Anscheinend war einer der Hauselfen gnädig gewesen. Gestern waren keine Handtücher hier gewesen, doch jetzt lag ein kleiner Stapel auf dem Regal. Die sahen sogar frisch gewaschen aus, was es John ersparte, erneut durchnässt und unbekleidet in den Nebenraum zu platzen und nach einem Handtuch zu fragen. Wobei diese Situation etwas durchaus belustigendes gehabt hätte.
Stattdessen rubbelte er sich jetzt kurz mit einem der Handtücher ab. Nun stellte sich allerdings ein Problem: Wohin mit dem benutzten Handtuch? Zuhause warf er einfach alles auf den Boden, wenn es gewaschen werden sollte oder über die Duschwand, wenn es nochmal zu gebrauchen war. Jetzt war er allerdings nicht zuhause und sah sich ein wenig hilflos um, bis er mit einem Schulterzucken das Handtuch einfach über die Duschwand hängte, damit es dort trocknen konnte.

Kurz darauf betrat er den Nebenraum, diesmal allerdings mit Hemd und Hose bekleidet. John blieb direkt in der Tür stehen. Irgendwas war anders. Rose stand gerade mit dem Rücken zu ihm, weshalb er den Welpen in ihrem Arm nicht sehen konnte. Doch bevor er sich Gedanken darüber machen konnte, mit wem die Irin da gerade redete, konnte er ein leises und freudiges Winseln vernehmen, das von einer Stelle vor seinen Füßen stammte. Als er den Blick senkte, um dem Ursprung des besagten Geräuschs nachzugehen, staunte er nicht schlecht.
Da vor ihm lag auf einer Decke ein Hundewelpe. Nicht irgendein Hundewelpe, sondern ein irischer Wolfshundwelpe. "Wo kommst du denn her, Kleiner?" fragte er den Welpen mit einem breiten Grinsen und keine drei Sekunden später hatte er den Kleinen auch schon auf den Arm genommen und kraulte ihm das Fell. Der Kleine schmiegte sich an John an und schien auch gar keine Angst zu haben. Das war eine Kleinigkeit, die John eindeutig lag: Es gabe nicht viele Tiere, die Angst vor ihm hatten oder in irgendeiner Form scheu waren. Die meisten waren ihm gegenüber sehr zutraulich.
Mit einem erneuten Grinsen erkannte der Wildhüter, wie dem kleinen Welpen die Augen langsam zufielen. Kurze Zeit später war er auch schon in seinem Arm eingeschlafen. "Hat wohl eine lange Reise hinter sich. Wem gehört denn der Prachtkerl?" fragte er mit einem erneuten Grinsen in die Runde, nicht ahnend, dass es sich hier um seinen Prachtkerl handelte.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 14.06.2008 12:34    

Rose hatte sich, mit ihrem Lancelot auf dem Arm, der nach wie vor an ihrem Kinn rumleckte, zu John umgedreht, als sie ihn ins Zimmer hatte kommen hören und musste lächeln als sie sah, wie er sich gleich zu dem Welpen hinsetzte. Es war wirklich einfach nur süß wie die beiden aufeinander reagierten, John der den Kleinen sofort auf den Arm nahm und ihn kraulte, der Hund, wie er sich sicher und geborgen fühlte und kurz darauf schon einschlief.
Die Irin konnte John auf seine Frage nicht antworten, sie war viel zu sehr mit einer Mischung aus Grinsen und versonnenem Lächeln beschäftigt. David hingehen schaute zwischen dem Pärchen leise lachend hin und her und übernahm es dann, den Wildhüter aufzuklären.
“Der kleine Riese da ist für dich und der Grund wieso ich euch eben gestört habe. Meine Schwester hat mich gebeten ihn für dich zu besorgen und vorbei zu bringen, als Überraschung...“, sein Grinsen wurde ziemlich breit, „und ich glaube, das ist ihr gelungen.“ Er zog sich ein wenig zurück und weil er den beiden kurz Zeit für sich gönnen wollte, beendete er einfach die angefangene Arbeit seiner Schwester, sprich er machte den Kaffee fertig und deckte den Frühstückstisch zu Ende.

Rose indes ging mit ihrem neuen, kleinen Liebling rüber zu John, strahlte ihn nun an und gab ihm einen Kuss. „Die beiden sind Brüder. Ich habe gedacht, du würdest dich über einen kleinen (die Tatsache, dass es sich um einen irischen Wolfshund handelte, machte das Adjektiv klein zu einem amüsanten Hohn), ständigen Begleiter freuen.“
Sie kraulte Lance‘ rechtes Ohr, während sie dessen Bruder anschaute und diesen am liebsten auch sofort geknuddelt hätte. „Ich hatte keine Ahnung, dass David gleich zwei mitbringt...“, sie gab ihrer Welpe einen Kuss mitten auf dir Stirn, „ich glaube die zwei sind vollkommen erledigt...“

“Wollt ihr nun ewig da stehen, euch dämlich anstrahlen und Wuffis kraulen oder kommt ihr frühstücken?“,, schaltete sich David wieder ein und trank bereits seinen ersten Kaffee. Er hob die Tasse hoch und grinste breit. “Ich hab mich schon mal bedient, bei dem Service hier würd ich sonst ewig warten“, foppte er seine Schwester.

John Parker
Waldhüter
erstellt am 17.06.2008 18:20    

John zog überrascht eine Augenbraue hoch, als er sah, dass Rose ebenfalls einen Welpen auf dem Arm hatte, der allerdings nicht schlief, sondern gerade an ihrem Kinn herumleckte, was ihn schmunzeln ließ.
Ihr Gesichtsausdruck irritierte ihn allerdings ein wenig und noch immer auf eine Antwort wartend, blickte er zwischen Rose und David hin und her, bis David schließlich antwortete. Als er hörte, dass der Kleine Welpe in seinem Arm für ihn bestimmt war, klappte ihm die Kinnlade herunter und mit großen Augen starrte er erst auf den Hund, der noch immer friedlich auf seinem Arm schlief, dann erneut zu David, als wolle er sich vergewissern, dass er sich nicht verhört hatte und schließlich zu Rose, die noch immer lächelte. Seine Sprache fand John allzu schnell zwar nicht wieder, dafür wurde ihm bewusst, dass gerade sein Mund offen stand und klappte diesen daraufhin wieder zu. Hätte er gerade nicht ein Lebewesen, sondern einen Gegenstand in der Hand gehabt, wäre dieser vor Überraschung garantiert zu Boden gegangen und zerbrochen.

Rose drückte ihm einen Kuss auf und begann zu erzählen, dass die beiden Brüder waren und sie sich gedacht hatte, dass er sich über einen 'kleinen' Hund freuen würde.
Rose hatte es nur dem Umstand zu verdanken, dass John gerade den Welpen im Arm hatte, dass sie im nächsten Moment nicht von einem vor Freude strahlenden John durch die Luft gewirbelt wurde.
Dieser hatte allerdings seine Sprache noch immer nicht gefunden und gab ihr daher nur einen Kuss, um sich zu bedanken und sah anschließend wieder den kleinen Welpen in seinem Arm an. "Hat er schon einen Namen?" dachte er schließlich laut und sah Rose erneut fragend an, als er bemerkt hatte, dass er gerade vor lauter Schusseligkeit seine Gedanken laut ausgesprochen hatte, was in diesem Falle allerdings nicht verkehrt gewesen war.
Unter Umständen hätte man jetzt davon ausgehen können, dass John sich nicht so recht über das Rose' Geschenk freute, doch natürlich war das genaue Gegenteil der Fall. Allerdings war John einfach zu baff, um die rechten Worte zu finden, um sich zu bedanken. Das Einzige, was verriet, wie sehr er sich über den kleinen Hund, der weiterhin seelig schlief, freute, waren seine Augen, die strahlten, wie die eines Kindes, wenn es gerade ein Geschenk ausgepackt hatte.

Als David sich erneut zu Wort meldete, musste John erneut grinsen. Ihn bewahrte wohl nur die Tatsache, dass Rose den kleinen Welpen im Arm hielt, vor einem erneuen Angriff seiner Schwester.
John gab Rose erneut einen Kuss und ging dann zum Tisch herüber. "Das sind nicht irgendwelche Wuffis, klar so weit?" sagte er schließlich zu David, während er sich noch immer grinsend setzte und dabei den kleinen Welpen demonstrativ auf seinem Schoß platziert, was aufgrund der Größe nicht unbedingt einfach war.

tbc ~ Hütte des Wildhüters

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 20.06.2008 07:52    

Johns Gesichtsausdruck würde Rose wohl nie vergessen. Nie hätte sie damit gerechnet den Wildhüter einmal sprachlos zu sehen. Aber so wie er jetzt hier vor ihr stand, den Mund aufgeklappt, den Welpen auf den Arm, hätte sie ihn am liebsten einfach stürmisch umarmt und ihn geküsst. Normalerweise gehörte der Ausdruck ‚süß‘ eher nicht zu ihrem Wortschatz, aber das Bild was ihr Freund gerade abgab war nicht anders zu beschreiben: süß und fast schon irgendwie rührend! Und das Strahlen in seinen Augen war wohl das schönste, was er ihr hatte geben können. Sie sah genau in ihnen seine Freude über seinen neuen Gefährten und sie selber konnte einfach nicht anders, als ihn anzulächeln.
„Nein, den musst du aussuchen, aber darf ich dir seinen Bruder Lancelot vorstellen?“, sie hob die rechte Pfote des Kleinen so hoch, als würde dieser John begrüßen. Noch einmal küsste sie den Wildhüter, schaute ihm dabei aber mit ihren funkelnden, grünen Augen direkt in die seinen, wodurch ihm nicht entgehen konnte, wie viel ihr die anscheinend wirklich gelungene Überraschung bedeutete. Sie hatte ihm eine Freunde bereiten wollen... mit Erfolg.
Davids Bemerkung hätte sie unter normalen Umständen tatsächlich mit einem Angriff erwidert, wie John so treffend erkannt hatte, und ihr Bruder verdankte es wirklich nur den Umstand, dass Lance auf ihrem Arm war, aber auch weil die ganze Situation sie gerade so rührselig friedlich stimmte, dass er lediglich mit einer frechen Antwort konfrontiert wurde.
„Sag mal kleiner Bruder“, da ihr Bruder sie um einiges überragte, war der Begriff klein in dem Bezug wirklich etwas worüber man hätte lachen können, „wann wurdest du das letzte Mal von mir übers Knie gelegt?“, sie grinste ihn breit an und folgte John an den Tisch. Genau wie er platzierte sie ihren Hund auf ihrem Schoß, vorsichtig darauf bedacht ihn auf der doch kleinen Fläche irgendwie zu balancieren. Der Welpe verkomplizierte das Unterfangen jedoch, weil er nicht ruhig liegen bleiben wollte, sondern neugierig den Kopf auf dem Tisch ablegte. Schließlich roch es dort viel zu verführerisch, davon mal abgesehen dass eh alles so schrecklich neu hier war, wie sollte man denn da ein Nickerchen halten?
“Was denkt ihr wie lange die beiden so mit euch am Tisch sitzen können?“, lachte David und schien sich prächtig darüber zu amüsieren. Vor seinem geistigen Auge tauchten Bilder auf, in denen ausgewachsene Wolfshunde auf dem Schoß der beiden Platz nahmen. „Ach sei still, hattest du nicht Hunger?“, erwiderte Rose und stopfte ihrem Bruder demonstrativ eine Scheibe Toast in den Mund. Trotzdem musste sie ihm insgeheim recht geben, lange war das so nicht mehr möglich, davon mal abgesehen, dass sie auf diese Weise selber nicht einmal eine Tasse Kaffee trinken konnte. Ihre geringe Größe und der doch schon im Verhältnis große Hund machten ihr da einfach einen Strich durch die Rechnung. Also zog sie den anderen Stuhl heran, setzte dort ihren kleinen Liebling drauf ab und streichelte ihn liebevoll. Und als wenn der Welpe nur darauf gewartet hätte, rollte er sich augenblicklich darauf zusammen und fiel in einen Tiefschlaf

tbc Ländereien, die Wiesen

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 06.08.2008 13:32    

cf: Korridore und Flure

Rose winkte ab, als Noah meinte, er sei erleichtert, dass sie die Rüstungen nicht alleine polieren musste. „Ist doch mein Job und die Schüler? Mit dem Herzen werden sie gewiss nicht dabei sein, aber was meinst du wie schnell ich ihnen beigebracht hab, dass es besser für sie ist, wenn sie anständig arbeiten?“, sie grinste zwar, aber das Funkeln in ihren Augen machte klar, dass die Jugendlichen besser nicht versuchen sollten, sich mit ihr anzulegen.

Die Hausmeisterin bemerkte Noahs kurzes Zögern, als sie ihn zum Essen einlud, registrierte aber auch an seinem Gesicht, dass er sich dennoch zu freuen schien. Überhaupt... wo war der Griesgram geblieben, als den sie ihn meistens durch die Flure Hogwarts hatte gehen sehen? Man hätte den Eindruck haben können, dass ein ganz anderer Mann vor ihr stand. Mit einem einnehmenden Lächeln blickte sie ihn an. „Natürlich ein richtiges Stew. Einfach, aber lecker. Meine Leibspeise um ehrlich zu sein. Gibt es regelmäßig bei mir“, der letzte Teil klang eher wie ein Versprechen und eine Einladung für ihn, als eine Feststellung. „Schön, ich freu mich, komm lass uns gehen“, sagte sie und ging gemeinsam mit dem Arithmantiklehrer zu ihren Räumlichkeiten.

Dort angekommen ging es erst einmal durch das kleine Büro, was so gänzlich anders wirkte als zu der Zeit, als sie selber noch Schülerin in Hogwarts gewesen war. Nichts erinnerte mehr an das muffige und staubige Kabuff, in dem Filch einst gehaust hatte. Allerdings auch nicht mehr an die doch sehr kalt wirkende Einrichtung von Silvia Stone, ihrer Vorgängerin. Alles wirkte warm und freundlich, Pergamente lagen ordentlich sortiert in Regalen, ebenso wie alles mögliche an Werkzeug und Zubehör, was eine Hausmeisterin so brauchte. Der kleine Schreibtisch und die Stühle davor erinnerten eher an eine gemütliche Sitzecke denn an ein Büro.
Durch eine eher unscheinbare Tür, die man auf den ersten Blick übersehen konnte, ging es dann in ihre Räumlichkeiten, bei denen man irgendwie sofort den Eindruck hatte, dass sie genau das widerspiegelten, was die Irin ausmachte. Es gab keine Schnörkel oder sonderlichen Dekorationen, wie man sie wohl bei den meisten weiblichen Personen finden würde, was der Gemütlichkeit allerdings keinerlei Abbruch tat. Alles war praktisch, eher robust, und trotzdem verlieh der Mix aus neuen Möbeln und diversen Antiquitäten, die sie sich aus dem Fundus von Hogwarts hatte nehmen dürfen, zu dem gewissen Etwas. Bis auf das Badezimmer gab es eigentlich nur einen großen Raum, der geschmackvoll unterteilt war in Schlafecke (auf dem Bett lag ordentlich eine von ihrer Mutter selbst gemachte Patchworkdecke), Wohnraum und Kochecke. Vornehmlich wurde das Zimmer von einem Kamin beherrscht vor dem zwei Sessel standen, die in einem die Lust weckten, sich sofort darauf zu schmeissen und zu entspannen oder in einem Buch zu schmökern. Auswahl zum Lesen gab es auch, denn ein Regal zierte die eine Wand, doch wenn man sich die Buchtitel ansah bemerkte man, dass es sich bei den meisten um Fachliteratur über Wölfe handelte. Auch ihr eigenes verfasstes Werk war darunter. Naja um genau zu sein sogar ein paar Exemplare davon.
An den Wänden gab es ein paar Bilder, die zum einen das Wolfsrudel zeigten, mit dem Rose gearbeitet hatte, aber auch Familienfotos und Landschaftsbilder ihrer Heimat. Man kam sich hier vor wie in einem kleinen, irischen Cottage und erwartete eigentlich beim Blick aus dem Fenster den Atlantik oder das üppige Grün der Insel zu sehen.

„Setz dich, mach es dir ruhig bequem“, wandte sich Rose an Noah und zog als erstes ihre Schuhe aus. Das war kein Hygienetick von ihr oder so, das hatte schlichtweg damit zu tun, dass sie am liebsten barfuß rumlief. „Fühl dich wie zu Hause“, sie lächelte den Mann an, ging dann aber geradewegs in die kleine Kochecke, wo sie sich direkt dran machte das Irish Stew aufzuwärmen... auf Muggelart. „Das wird nicht lange dauern glaube ich. Ich habe es gestern bereits zubereitet. Und wenn du mich fragst, aufgewärmt schmeckt es immer noch am besten.“
Sie ging freundschaftlich und ganz selbstverständlich um, völlig unkonventionell, so als wäre es ganz normal und ein gewohnter Umstand, dass Noah mit ihr zu Mittag essen würde und nicht eine eigentlich noch recht fremde Person für sie.
Kurz darauf zogen schon der erste Essensgeruch durch das Zimmer und jetzt knurrte auch Rose Magen laut und deutlich. „Siehst du, du rettest mich quasi vor dem qualvollen Hungertod. Wie ich mich kenne, hätte ich ansonsten mal wieder vor lauter Arbeit vergessen etwas zu essen“, sie lachte leise und machte sich daran, den Tisch zu decken, was nun wirklich schnell erledigt war. Zwei Teller, Besteck und ein Untersetzer, auf dem der ungewöhnlich große Topf gesetzt werden würde.
„Magst du auch ein Guiness zum essen?“, fragte sie nach und hielt ihm bereits zwei Flaschen entgegen, „meiner Meinung nach das Beste um ein Stew herunter zu spülen. Glas oder direkt aus der Flasche?“, für sich selber stellte sie einfach die Flasche neben ihren Teller und ging dann wieder rüber um im Topf zu rühren.
„Ich denke wir können gleich schon essen“, teilte sie Noah mit, während sie rum werkelte und nach ein paar Minuten kam sie auch schon zusammen mit dem Stew zum Tisch, verteilte das Essen und setzte sich hin. „Lass es dir schmecken“, sie nickte ihm zu und begann auch schon selber mit ihrer Mahlzeit.
Gefrässiges Schweigen, wie ihr Vater es immer nannte, wenn die Familie zusammen aß, breitete sich aus, wenn auch nicht für lange. „Du und dieser...“, sie überlegte kurz, „Mr. Strife scheint euch recht gut zu kennen“, sie konnte nicht verhindern, dass man ihrer Stimme anhören konnte, wie unsympathisch sie den Auror fand, der hier in Hogwarts für Sicherheit sorgen sollte. „Du warst Auror bevor du hier her kamst?“, keine Neugierde, sondern ehrliches Interesse blickte Noah entgegen.

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 06.08.2008 19:12    

CF: Korridore und Flure

„Nun, ich bin mir sicher, dass du den Schülern sehr schnell klargemacht haben wirst, was es heißt, anständig zu arbeiten. Was ich übrigens sehr begrüße, wenn ich an den Großteil der Arithmantik-Hausaufgaben denke, die ich heute Mittag korrigiert habe. Da wurde nämlich alles andere als zufriedenstellend gearbeitet“, erwiderte Noah und musste unwillkürlich an seine eigene Schulzeit zurückdenken, als ihn Professor Flitwick mehrere Male hatte die Pokale polieren lassen. Damals war Noah noch um Einiges aggressiver gewesen als heute und so war es mehrmals zu tatkräftigen Auseinandersetzungen mit seinen Mitschülern, aber auch mit Sachgegenständen (insbesondere mit Zimmerpflanzen) gekommen. Er warf eben gerne Dinge durch die Gegend, wenn ihn die Wut überkam, was gerade gestern der Fall gewesen war, als ihm seine Vaterschaft in St. Mungos mitgeteilt wurde. Das war allerdings etwas, das er Rose nicht unbedingt auf die Nase binden musste. Vielleicht hätte sie sich dann vor ihm gefürchtet, obwohl dies der Arithmantiker eigentlich bezweifelte, denn Rose wüsste sich wahrscheinlich gut zu wehren gegen einen cholerischen Lehrer.

„Die einfachsten Gerichte sind meistens die Besten. Früher hat es das bei uns auch öfters gegeben“, stellte Noah fest, wobei er mit früher eigentlich lediglich seine Zeit bei seiner Großmutter in Irland meinte. Umso mehr freute er sich nach all den Jahren endlich mal wieder eines serviert zu bekommen. Vielleicht wird der Tag doch nicht so schlecht, wie ich dachte … , dachte der Dunkelhaarige für einen Moment hoffnungsvoll, als ihm wieder Marla und Josephine in den Sinn kamen. Später …, beschloss Noah und schloss sich dann Rose an, um sich dann von ihr zu ihren Räumlichkeiten führen zu lassen. Dort angekommen, versuchte er jedes kleine Detail wahrzunehmen. Eine alte Angewohnheit, die er seit seiner Auroren-Zeit pflegte, von der er aber nicht wusste, wieso er sie überhaupt fortführte. Er hatte Filchs altes Büro gänzlich anders in Erinnerung. Damals war dies eine verstaubte, miefige Kammer gewesen, die sich jedoch mittlerweile gänzlich geändert hatte. Es war ordentlich, was Noah auf Anhieb sehr gefiel, dennoch wirkte es gemütlich. Als es dann durch eine recht unscheinbare Tür in ihre Privaträume ging, wurde allerdings Noah ein wenig unbehaglich. Die Situation war ihm plötzlich doch ein wenig zu persönlich, denn immerhin war es schon lange her, dass ihn jemand zu einem Essen zu zweit in seine Privaträume eingeladen hatte. Automatisch verkrampfte sich ein wenig seine Haltung, als wehre sich sein Körper gegen diese Art von Intimität. Allerdings versuchte er dies Rose so wenig wie möglich merken zu lassen und so versuchte er sich von seiner Anspannung zu lösen, indem er aufmerksam den doch recht großen Wohnraum begutachtete. Wie er selbst hatte auch Rose auf jeglichen Schnörkel verzichtet, sodass er Raum an sich recht schlicht, aber dennoch anheimelnd wirkte. Noah ließ seinen Blick über die Bücher im Regal schweifen und stellte fest, dass der Großteil Fachliteratur über Wölfe war. Doch, nachdem was Rose ihm heute Vormittag erzählt hatte, wunderte ihn dies nicht sonderlich. Auf einem Titel fand er sogar den Namen der Rothaarigen wieder und versuchte sich den Titel einzuprägen. Vielleicht würde er sich ein solches Exemplar demnächst mal bestellen. Nicht, weil Wölfe ihn im besonderen Maße interessiert hätten, sondern vielmehr um den Schreibstil der Irin kennenzulernen und so vielleicht auch mehr über sie selbst.

An der Wand hingen Bilder, die offenbar ihr Wolfsrudel und ihre Familie zeigten, wobei sich Noah in diesem Moment nicht so sicher war, welche ihre wahre Familie nun darstellte. Gerade als er eines der Bilder jedoch genauer studieren wollte, bot ihm Rose an, sich hinzusetzen. Wie ein Kind, das man bei etwas erwischte, was es nicht durfte, zuckte er kurz zusammen, blickte dann aber zu Rose, um ihr zuzunicken. Als er jedoch beobachtete, wie sie sich ihre Schuhe auszog, runzelte Noah leicht überfordert die Stirn. Erwartet sie nun, dass ich ebenfalls meine Schuhe ausziehe?, fragte er sich und hoffte inständig, dass sie dies nicht von ihm verlangen würde. Es wäre ihm doch etwas unpassend erschienen oder besser gesagt peinlich gewesen, wenn er seine Schuhe in den Räumen der Hausmeisterin ausgezogen hätte so als ob er gerade bei ihr einziehen würde. „Ähm, Danke…“, erwiderte er ungewohnt schüchtern, als sie ihn aufforderte sich wie zu Hause zu fühlen, wobei Noah eigentlich damit im Moment gar nichts anzufangen wusste. Was mache ich denn jetzt, um mich heimisch zu fühlen … vielleicht doch die Schuhe ausziehen? Nein, was macht das denn für ein Eindruck, wenn John zu uns stößt oder … ein Schüler!?, sorgte sich der Arithmantiker, doch die Selbstverständlichkeit, mit der ihn die Frau behandelte, beruhigte ihn ein wenig, sodass er sich dazu durchrang, auf einem der beiden gemütlichen Sessel platz zu nehmen.
Rose war mittlerweile daran das Stew aufzuwärmen und nach kurzer Zeit roch es schon verführerisch danach, sodass ihm sein Magen mit einem Knurren nur allzu sehr zum Verstehen gab, dass er hier zuschlagen wollte. „Nun, ich habe zwar keine Vergleichsmöglichkeiten zu dem, wie es heute schmeckt, aber ich denke, ich verlasse mich auf dein Urteil“, erwiderte Noah mit einem leichten Grinsen, das dadurch zustande kam, indem er einen Mundwinkel ganz sacht nach oben zog. Ein wenig Anspannung war ihm dennoch aus dem Gesicht abzulesen. Als er jedoch auch den Magen der Irin knurren hörte, musste er gleich noch ein wenig breiter grinsen. Offenbar war er nicht der einzige, der einen riesen Hunger hatte.

„Na wenn du schon für ruhige Nächte bei mir sorgst, kann ich mich wenigstens revanchieren, indem ich dich ans Essen erinnere. Wobei ich eher glaube, dass du mich auch in dieser Hinsicht gerettet hast … ständig nämlich nur Sandwiches aus der Küche zu klauen ist nämlich kulinarisch ein wenig eintönig“, erklärte Noah leicht scherzhaft und erhob sich von seinem Sessel, um ihr beim Eindecken zu helfen, was Rose jedoch im Blitzeseile selbst getan hatte. „Magst du auch ein Guinness zum essen?“, überrumpelte die Rothaarige ein wenig plötzlich den Arithmantiker, der an sich sehr gerne mal ein oder zwei Fläschchen von dem irischen Bier zu sich nahm. Allerdings blickte er kurz pflichtbewusst auf seine Uhr, um festzustellen, dass es dazu eigentlich noch ein wenig zu früh war. Aber bei Alkohol nahm es Noah in dieser Hinsicht oftmals selbst nicht so genau und da dies Rose offenbar auch nicht tat, stimmte er nur allzu gerne zu. „Ich denke ein Guinness bietet sich zu fast allen Speisen an, um diese hinunter zu spülen“, gestand er mit einem leicht schelmischen Grinsen, was man bei ihm eigentlich so gut wie nie zu sehen bekam. „Die Flasche reicht“, denn bei einem Guinness war es dem gebürtigen Iren eigentlich herzlich egal, ob er dies in einer Flasche oder in einem Pint zu sich nahm. Zusammen mit Rose ließ er sich dann an dem Esstisch nieder und konnte es nur nun kaum erwarten, endlich von dem herrlich duftenden Stew kosten zu können.

„Guten Appetit“, erwiderte er und wurde bereits nach einem Bissen an seine gesamte Kindheit erinnert. Wie er schon damals erwartungsvoll am Tisch gesessen und seine Großmutter beim Stew-Machen beobachtet hatte. Mit seinen Beinen hatte er aufgeregt hin und her gezappelt, da seine Füße noch nicht den Boden erreichten. Später hatte seine Mutter seine Beine an den Stuhl festgeschnürt, um ihm das abzugewöhnen. Eigentlich genau das gleiche, was er gestern mit Miss Charles getan hatte wie ihm zu seinem eigenen Schrecken plötzlich bewusst wurde. „Das … das schmeckt einfach fantastisch, Rose. Einfach fantastisch“, erklärte Noah und blickte dabei anerkennend zu seinem Tischgegenüber. Die nächsten Minuten durfte er einfach schweigend genießen, wobei jeder Biss ein Höhepunkt für sich war. Dann allerdings kam Rose auf ihre Begegnung mit Colin Strife zurück, wobei sie jedoch keinen Hehl daraus machte, dass sie anscheinend nicht sonderlich viel von ihm hielt. „Ich kenne Colin Strife schon seit meiner eigenen Schulzeit in Hogwarts. Wie waren beide im selben Haus. Danach hat es der Zufall so gewollt, dass wir auch zusammen die Auroren-Ausbildung genossen und später haben wir ab und zu auch zusammen gearbeitet. Da lernt man sich schon etwas besser kennen. Allerdings ist das schon … eine Ewigkeit her. Ich arbeite schon seit 1999 nicht mehr als Auror, seit dem Fall … Voldemorts. Es konnte ja keiner ahnen, dass dieser ganze Wahnsinn 13 Jahre danach wieder beginnen würde“, erklärte Noah mit gerunzelter Stirn. Eigentlich hatte er es satt sich dieser Problematik zu widmen, schließlich hatte sie sein ganzes Leben bestimmt. Wegen des Dunklen Lords hatte sein Vater den Job bei den Auroren in England angenommen, sodass er Irland verlassen musste, dank der Auroren war er entführt und sein Vater letztlich getötet worden. Es nervte den Arithmantiker, dass ganze Generationen von diesem immer wieder aufkeimenden Krieg geprägt wurden. „Du kannst Colin Strife nicht sonderlich gut leiden, oder? Er ist vielleicht nicht unbedingt der Höflichste, aber das bin ich auch nicht … davon abgesehen denke ich, dass er seine Aufgabe hier sehr ernst nehmen wird. Was nicht heißt, dass wir uns ausruhen dürfen… der bevorstehende Hogsmeade-Besuch macht mir Sorgen …“, gestand Noah und genehmigte sich nun einen Schluck Bier.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 06.08.2008 22:59    

Rose war durchaus nicht entgangen, dass Noah deutlich angespannter war, seit dem sie ihre Räumlichkeiten betreten hatte. Sie wusste nicht so recht, wieso dieser Wandel gekommen war, aber vielleicht war ihm die Situation etwas unangenehm. So wie er am vormittag erzählt hatte, pflegte er anscheinend nicht sonderlich viele, soziale Kontakte, ob er nervös war? Unsicher? Die Rothaarige vermochte es nicht so recht zu deuten, vermutete aber etwas in der Richtung und ließ ihn deswegen eine Weile in Ruhe und hatte sich ums Essen gekümmert, einfach weil sie glaubte, dass er etwas Zeit für sich zum eingewöhnen brauchte. Mit Sicherheit hätte er ihr den Kopf abgerissen, aber wenn sie ihn so beobachtete, wirkte er in seiner Unsicherheit irgendwie süß auf sie und weckte eine Art Beschützerinstinkt in ihr. Ja Beschützerinstinkt, auch wenn man sich kaum vorstellen konnte, wie die kleine Hexe auf den doch deutlich größeren Mann acht gab oder ihn gar verteidigen wollte. Wer aber Rose kannte, würde das aber nicht in Frage stellen.
Noch immer wunderte es sie, dass laut seiner Aussage seine Kontakte zu anderen Menschen eher schwierig waren bzw, sie fragte sich, wieso sich die meisten derart abschrecken ließen. Vielleicht war er ein bisschen schwierig, wobei sie das selber gar nicht so empfand, aber wieso das so war, wusste sie im Augenblick selber nicht zu definieren.

Rose tiefes Lachen klang durch den Raum, als er ihr erzählte, dass er sich davon ernährte, in der Küche Sandwichs zu stibitzen. „Das erinnert mich irgendwie an meine Schülerzeit. Das wohlgehütete Geheimnis wo die Küche sich befindet und von dem doch irgendwie jeder weiß. Ich hab mich immer gefragt wie die Hauselfen das hinkriegen, überhaupt noch etwas zu Essen auf die Tische zu zaubern, wo doch ständig irgendjemand in die Küche kommt um sich zu bedienen. Ich war da früher auch Stammgast, allerdings lag das damals eher daran, dass ich ständig Hunger hatte, obwohl ich meistens bei den Mahlzeiten anwesend war. Ich war halt schon immer verfressen“, sie grinste ihn an und freute sich über sein eigenes, schelmisches Grinsen. Hatte sie ihm nicht erst am Morgen gesagt, dass ihm das Lächeln durchaus gut steht? „Also eines kann ich dir anbieten, wenn du mal wieder die Sandwiches über hast“, sie deutete auf den Tisch und auf ihren Herd, „hier ist immer genug da. Ich koche allerdings meistens nur einfach, dafür in viel zu großen Portionen. Naja erspart Arbeit, weil ich hab immer mehrere Tage was davon“, wieder grinste sie breit, „da ist wann immer du willst ein Plätzchen frei für dich.“, das war wohl die gastfreundliche Art der Iren, die da aus ihr sprach, aber wie immer meinte sie es tatsächlich so. Von zu Hause aus kannte sie es auch gar nicht anders. Das Heim ihrer Familie war immer für jeden offen und es verging eigentlich nie ein Tag, an dem nicht irgendjemand vorbei kam und gleich zum Essen blieb. Selbst wenn es nur der Briefträger war, der sich nicht lange überreden ließ zum Essen zu bleiben, wenn er das Stew ihrer Mutter durch das geöffnete Küchenfenster roch. Sie selber fühlte sich wohl in Noahs Nähe, wieso also sollte sie ihm nicht dieses Angebot machen? Zumal sie es eh hasste alleine zu essen. Zwar konnte man davon ausgehen, dass John ja wohl die eine oder andere Mahlzeit mit ihr teilte, aber genau wie sie hatte er auch immer viel zu tun auf den Ländereien. Mittags sahen sie sich nur sehr selten. Aber selbst wenn der Wildhüter da war, so war dies für sie kein Grund, wieso nicht auch Noah dabei sein sollte. Wie gesagt, stets offenes Haus.

„Schön, wenn es dir schmeckt“, sagte sie kauend und freute sich tatsächlich, dass er mit solch einer Begeisterung aß. Sie hielt ihm das Guiness entgegen um mit ihm anzustoßen und trank ein paar tiefe Schlucke, ehe sie weiter aß. Dabei hörte sie ihm aufmerksam zu, nickte zwischendurch und schaute ihn dann mit leicht schräg gelegtem Kopf an. „Und wenn du gewusst hättest, dass der Wahnsinn wieder anfängt, wärst du dann Auror geblieben?“, fragte sie ihn ernsthaft. „Du hattest sicher deine Gründe, wieso du aufgehört hast, aye? Darf ich fragen, was du danach gemacht hast?“, sie nahm noch einen Bissen und kaute genüsslich ehe sie wieder leise lachen musste. „Ich nehme an leugnen bringt nichts oder? Es ist wohl ziemlich offensichtlich, dass ich ihn nicht sonderlich mag. Vielleicht bin ich aber auch ein bisschen ungerecht“, gab sie umumwunden zu, „weil ich mich ziemlich gestört gefühlt hatte in unserem Gespräch, ich hasse es, bei etwas angenehmen gestört zu werden“, jetzt zwinkerte sie ihm wieder vertraut zu, „aber ich habe nicht in Frage gestellt, ob er ein guter Auror ist. Ich habe seine ignorierende Art einfach sehr dreist und arrogant empfunden. Aber mir gefällt sein Sohn, ein aufgeweckter, kleiner Bursche. Jonny wird sich freuen, einen Spielkameraden zu haben“, sie nahm noch einen Schluck Bier, „aber du hast dich jetzt nicht ernsthaft mit ihm verglichen, aye? Von wegen Unhöflichkeit und so. Du bist vielleicht nicht der herzlichste Mensch, den ich kenne, aber ich persönlich habe keine solche Dreistigkeit bei dir feststellen können. Aber ich kann ja auch nur von mir und meinem Eindruck reden“, setzte sie noch frech nach, wobei ihre grünen Augen wieder schalkhaft wie die eines Kobolds funkelten, so dass es offensichtlich war, dass sie das Gesagte nicht böse meinte.
Dann jedoch wurde sie wieder ernst. „Du machst dir Sorgen wegen des Ausflugs?“, Rose war nun wirklich nicht so naiv zu glauben, dass schon alles gut gehen würde und sie war sich klar, dass die Sicherheitsvorkehrungen entsprechend hoch für das Hogsmeadewochenende waren. Aber... „In wie fern macht er dir Sorgen? Fürchtest du, die Todesser sind wirklich so, entschuldige, dämlich, die Schüler anzugreifen? Wenn sie nur ein bisschen Hirn besitzen, und so leid es mir tut, aber ich fürchte ihr neuer Anführer verfügt darüber, dann werden sie sich denken können, wieviele Auroren den Ausflug begleiten werden und das auch alle anderen Personen entsprechend wachsam sind. So ein Angriff würde doch eher einem Selbstmordkommando gleichen... Oder irre ich mich da?“

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 07.08.2008 13:37    

Umso mehr Zeit Noah mit Rose verbrachte, desto mehr faszinierte sie ihn. Mittlerweile war er davon überzeugt, dass die Hausmeisterin eine ganz besondere Person war, ein Unikat. Durch ihre unbeschreibliche Offen- und Unbefangenheit hatte sie Noah dazu gebracht, seine steinerne Maske bei ihr fallen zu lassen, was für den Arithmantiker sowas wie eine zeitweilige Erlösung darstellte. Er genoss die Gespräche mit ihr und auch wenn diese höchst persönlicher Art waren, hatte er nicht das Gefühl, dass sie ihn aushorchen wollte. Noah musste schmunzeln, als ihm Rose von ihren nächtlichen Hungerattacken zu ihrer Schulzeit erzählte. So war es ihm zu seiner eigenen Zeit als Schüler in Hogwarts ähnlich ergangen, indem er unzählige Nächte zusammen mit Marla bei einem Glas Milch und einem Sandwich in der Küche gesessen und tiefgründige Gespräche geführt hatte. Marla – da tauchte sie schon wieder in seinen Gedanken auf. Unwillkürlich wurde Noahs Miene zeitweilig ein wenig ernster. Es war doch erstaunlich dass man zwar eine so gute Freundschaft pflegen, aber eine solch miserable Beziehung später führen konnte.

Allerdings konnte Noah diesem Gedanken nicht allzu lange nachhängen, indem Rose ihm erklärte, dass an ihrem Tisch jederzeit Platz für ihn sei. Ein solches Angebot war für Noah jedoch recht befremdend und versetzte ihn ein wenig in Verlegenheit. Er würde die Gastfreundschaft der Irin nicht überstrapazieren wollen und es wäre wohl eine große Unverfrorenheit jeden Mittag sich von ihr bedienen zu lassen. Das hier war eine Ausnahme – immerhin gab es Stew. „Ich danke dir für dein verführerisches Angebot, aber ich denke, als Lehrer sollte ich mich ab und zu auch mal in der Großen Halle sehen lassen …“, erklärte er recht diplomatisch, als ihm jedoch eine Frage auf der Zunge brannte. „Wieso kochst du eigentlich sowieso selbst, wenn du dich eigentlich von den Hauselfen bekochen lassen könntest. Gut, ein gutes Stew muss man natürlich als Ire selbst zubereiten, aber sonst …?“ Noah war eigentlich recht froh, dass ihm hier der Aufwand der Essenszubereitung abgenommen wurde. So konnte er sich auf für ihn wichtigere Aufgaben konzentrieren und war nicht stundenlang mit einkaufen, kochen und abwaschen beschäftigt. In den vergangenen Jahren hatte ihn das ziemlich genervt, sodass er schließlich fast ausschließlich nur noch Essen gegangen war oder eben von Sandwiches ernährt hatte.

Das Guinness war bereits halbleer ebenso wie sein Teller (Noah sagte nie zu etwas halbvoll), als Rose Noah mal wieder vermutlich unbemerkt dabei ertappt hatte, dass er ihr oftmals nur die halbe Wahrheit erzählte. Sie hatte irgendwie ein Gespür dafür, wenn Erklärungen zu einfach klangen. Der Dunkelhaarige runzelte für einen Moment kurz unwillig die Stirn und trank noch einen großen Schluck Bier, bevor er ihr antwortete. „Nein, ich wäre wohl auch gegangen, wenn ich gewusst hätte, dass die Geschichte in 13 Jahren wieder von vorne beginnt. Schließlich kann ich nicht mein ganzes Leben danach ausrichten … außerdem gab es auch andere, gute Gründe zu gehen … obwohl … eigentlich gab es nur einen guten Grund …“, fuhr Noah fort und wurde dann kurzweilig eigentümlich still, indem er konzentriert in sein Stew blickte. Nein, er war noch immer nicht über Marla hinweg und schon gar nicht seit ihrem gestrigen Wiedersehen. Es schmerzte ihn, dass sie sich gegenseitig anfauchten und ihr gemeinsames Kind hatte die Situation nur noch verschlimmert. Dennoch war er auch gleichzeitig zu stolz, um einen Schritt auf sie zuzugehen und so würden sie sich wohl bis in alle Ewigkeiten hassen. Wer kam eigentlich auf die blöde Idee zu behaupten, dass die Zeit alle Wunden heile!?, fragte sich Noah selbst und atmete dann tief durch, um wieder in das Gespräch mit Rose einzusteigen – allerdings nicht ohne vorher noch einen kräftigen Schluck Guinness zu sich zu nehmen. „Danach bin ich ein wenig herumgereist und habe arithmantische Studien im Ausland betrieben. Aus dieser Zeit stammt auch der Großteil meiner Bücher. Vor 3 Jahren bin ich dann nach England zurückgekehrt und habe mich wieder in die Klauen des Ministeriums begeben bis ich dann hier die Stelle als Lehrer angetreten habe“, erklärte Noah recht emotionslos und nüchtern. Für ihn waren diese Lebensabschnitte einer Reise, deren Ziel er nicht kannte. Und da er in diesen Zeiten auch keinen Menschen mehr gefunden hatte, der ihm groß am Herzen lag, schätzte er lediglich das Wissen, das er währenddessen angesammelt hatte.

„Was mich aber schon die ganze Zeit interessiert“, begann dann Noah jedoch plötzlich interessierter zu fragen, „wie ist es als Mensch in einem Rudel Tiere zu leben? Ich kann mir das irgendwie gar nicht so recht vorstellen … gut, ich habe dich vorhin mit deinem Hund spielen sehen, aber … wie schafft man es von Wölfen als Ihresgleichen angesehen zu werden? Ich brauche mich nur meiner eigenen Eule auf zwei Meter zu nähern und sie schnappt schon nach mir“, bekannte der Dunkelhaarige, musste jedoch dann leicht grinsen, als Rose sich dazu bekannte, seinen ehemaligen Kollegen nicht sonderlich zu mögen. Allerdings brachte ihr Zwinkern und ihre Aussage, dass sie durch Colin bei etwas sehr Angenehmen gestört worden sei wieder ein wenig in Verlegung, sodass er sich eher unbewusst wieder über den Nacken strich und einen Punkt an der Wand fixierte, ehe er wieder zu Rose blickte und ihre weiteren Worte mit einem zustimmenden Nicken kommentierte. Sie brachte ihn gelegentlich dermaßen aus seinem inneren Konzept, dass, selbst wenn er gewollt hätte, seine gewohnten abweisenden Verhaltensregeln bei ihr aufrecht zu erhalten. „Ja, sein Sohn scheint aufgeweckt zu sein … auch, wenn mir dieses Herumgekletter auf seinem Vater ein wenig … auf die Nerven gegangen ist“, gestand Noah, der insbesondere mit kleinen Kindern kaum etwas anzufangen wusste und wie man mit ihnen umzugehen hatte.

„Naja, Menschen definieren sich ja manchmal durch den direkten Vergleich zu anderen. Jedenfalls könntest du ja gerne einmal den Großteil meiner Kollegen fragen, was sie von mir halten. Dreistigkeit und „nicht gerade der Herzlichste“ wären da wohl noch recht wohlwollende Beschreibungen meines Verhaltens. Nicht, dass ich dies genauso sehen würde, aber ich habe heute nur allzu gut gezeigt bekommen nach der Lehrerkonferenz, was man von mir hält. Auch, wenn es in diesem Fall nicht gerade ungerechtfertigt war …“, erklärte Noah mit einem Stirnrunzeln, als er an Allison Parker erinnert wurde. Anscheinend schien es ihr jedoch mittlerweile wieder besser zu gehen, sonst wäre wohl der PMG-Unterricht ausgefallen. Rose Augen jedoch funkelten ihn jedoch wieder erneut leicht herausfordernd an, worauf der Arithmantiker mit einem leichten Grinsen reagierte. So sehr er die Frau auch mochte, im Grunde war ihm ihre fröhliche Lebensweise ein Mysterium. Als sie jedoch wieder auf das Hogsmeade-Wochenende zurückkamen, wurde auch er wieder augenblicklich ernster und ein Hauch von Besorgnis tauchte in seinen Gesichtszügen auf.

„Gerade weil der neue Anführer der Todesser anscheinend ein kluger Kopf ist, fürchte ich, dass er das bevorstehende Wochenende ausnutzen könnte. Wenn uns die Geschichte doch eines gelehrt hat, dann das, dass große Kriegsherren stets dazu bereit waren eigene Opfer zu bringen, um ihre eigene Sache voranzutreiben. Sicherlich würde er wohl kaum selbst bei dem Hogsmeade-Wochenende aufkreuzen, denn seine Identität ist noch immer ein wohl gehütetes Geheimnis. Die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden, ist bei einem solchen Angriff ziemlich hoch, aber das sollte ihn auch nicht kümmern, wenn er junge, äußerst fanatische Todesser zur Verfügung hat, die in ihrer Verblendung nicht die Gefahr, sondern vielmehr die Gelegenheit sehen, ihrem Meister zu dienen und sich zu profilieren. Da sie vermutlich nicht die Identität ihres Führers kennen, geht dieser dabei nicht einmal ein Risiko ein, doch der Angriff an sich, ob nun erfolgreich oder nicht wird seine Wirkung nicht verfehlen. Er schürt Angst, die an sich zu dem größten unserer Probleme werden dürfte. Was meinst du, was los ist, wenn die Eltern erfahren, dass Todesser ihre Kinder bei einem Hogsmeade-Wochenende angriffen haben in der Absicht sie zu töten. Zum einen wird die Direktorin direkt dafür zur Verantwortung gezogen, indem sie ein solches Risiko eingegangen ist. Zum anderen jedoch werden viele verunsicherte Eltern, die ihre Kinder besonders gefährdet sehen, ihren Nachwuchs von der Schule nehmen und das werden vermutlich hauptsächlich Muggelgeborene sein, da bisher kein einziger Reinblüter unter den Opfern war. Was könnte einem Anführer der Todesser gelegener kommen, wenn er nur ein paar unwichtige Figuren opfern muss, um vielleicht die Direktorin der Schule ihres Amtes enthoben und die Schule von Schlamm- und Halbblütern befreit zu sehen. Das alles ist natürlich ein Worst-Case-Szenario. Dennoch bin ich der Meinung, dass Minerva McGonagall die richtige Entscheidung getroffen hat. Die Angst darf uns nicht lähmen und uns handlungsunfähig machen. Aber ich werde jedenfalls am Samstag auf alles gefasst sein …“, erklärte Noah ausführlich, wobei er insbesondere auf Josephine ein Auge haben würde. So viel war sicher.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 07.08.2008 22:14    

Rose schaute Noah direkt in die Augen, als er zwar diplomatisch aber doch offen das Angebot ablehnte, zwischendurch zu ihr zum Essen zu kommen. Was hemmte den Mann eigentlich so?
„Du machst dir viel zu viele Gedanken Noah“, sagte sie schließlich leise und wirkte wieder ganz ernst. Der Wechsel ihrer Stimmung ging oft so schnell von statten, dass es einen ganz wuschig machen konnte. „Es war ein Angebot, wenn du mal keine Lust hast wieder ein Sandwich zu essen oder der wahnsinnigen Menschenansammlung in der großen Halle ausgesetzt zu sein... Nicht verpflichtend für dich und ganz bestimmt auch keine Last für mich, im Gegenteil. Es sei denn du erwartest eine Sterneküche, die wirst du bei mir nicht finden. Manchmal will man ja vielleicht auch einfach nur der Einsamkeit entkommen?“, sie klang dabei unglaublich wissend, so als wüsste sie aus eigener Erfahrung ganz genau, wovon sie sprach.
„Na wieso soll ich denn nicht selber kochen? Ich brauche niemanden, der für mich die Arbeit erledigt. Die Dinge, die meine Belange angehen, erledige ich gerne selber, allerdings hole ich mir die Lebensmittel dazu aus der Küche. Hogwarts bekommt immer riesige Lieferungen, da muss ich nun wirklich nicht auch noch selber einkaufen gehen. Mein privater Luxus sozusagen“, jetzt tauchte doch wieder ein leises Lächeln auf ihren Lippen auf, aber ihre Augen blieben seltsam entschlossen dabei. „Ich könnte natürlich meine Mahlzeiten in der großen Halle einnehmen, aber da ist mir eindeutig zu viel los. Außerdem komme ich mir absolut am falschen Platz vor, wenn ich am Lehrertisch sitze. Ich gehör da nicht hin, davon abgesehen, dass ich mir da schwierig die Gesellschaft aussuchen kann, mit der ich dann esse, aye? Hier stört mich niemand und unliebsamen Besuch hab ich nicht. Und wenn doch, werd ich den recht schnell wieder los. Naja“, jetzt wurde das Lächeln zu einem Grinsen, „und sieh es mal so, in der großen Halle könnten wir zwei jetzt kein Guiness trinken.... furchtbar wenn du mich fragst“, sie hob die Flasche und trank einen weiteren Schluck.

Während Noah erzählte, widmete sich die Irin wieder ihrem Stew und hatte fast schon ihren Teller geleert. Kurzerhand nahm sie sich noch Nachschlag, wobei die Frage aufkommen konnte, wie eine so kleine, zierliche Person solche Portionen verdrücken konnte. Mit einer stummen Geste, weil sie den Dunkelhaarigen nicht unterbrechen wollte, machte sie klar, dass er sich ebenfalls bedienen sollte, wenn er noch etwas essen wollte.
Doch trotz ihrer augenscheinlichen Geschäftigkeit entging ihr nicht sein unwilliger Gesichtsausdruck. Anscheinend hatte sie einen wunden Punkt getroffen, ein Punkt über den er anscheinend nicht reden wollte. Rose bohrte nicht nach, ihrer Meinung nach stand es ihr nicht zu weiter in ihn zu dringen. Wenn er das Bedürfnis hatte über sich zu reden oder eben über dieses Thema, was ihm anscheinend unangenehm war, würde er es sicher tun. Sie akzeptierte sein Unbehagen und nickte ihm zu, um ihm zu zeigen, dass sie verstanden hatte.
„Ein bewegtes Leben würde ich meinen. Aber die Zeit scheint dir nicht viel zu bedeuten, aye?“, sie schaufelte sich einen weiteren Bissen in den Mund und kaute genüsslich. Es gab wohl nichts, was die Irin nicht mit Leidenschaft tat, selbst das Essen gehörte dazu. „Du erzählst das, als würdest du aus einer Biographie vorlesen und nicht als wenn es um dein eigenes Leben geht.“, stellte sie sachlich fest, „du hast heute Vormittag schon einmal erwähnt, dass du Bücher geschrieben hast und dass sie dir dabei geholfen haben Anerkennung unter deinen Kollegen zu bekommen. Bist du nicht stolz auf das, was du geleistet hast? Ich finde das solltest du nämlich. Wobei wir auch wieder bei dem Thema Respekt wären. Du hast anscheinend viel in deinem Beruf geleistet“, sie nickte anerkennend und gönnte sich einen weiteren Happen Stew.

„Nun, da stehst du nicht alleine mit da... es gibt nur wenige die sich vorstellen können so wie ich mit einem Wolfsrudel zu leben. Selbst meine Familie hatte anfangs erhebliche Probleme damit. Dass es soweit gekommen ist, war allerdings wohl eher Zufall und nicht ganz so geplant, wie es dann im Endeffekt gekommen ist. Nach Hogwarts war mein Weg die Erforschung der Tierwelt. Um ehrlich zu sein, war ich nur eine durchschnittliche Schülerin. Glaub mir, als Lehrer hättest du mich vermutlich gehasst. Meine Leistungen gründeten aber nicht auf Faulheit oder mangelnde Intelligenz, ich fand die Welt außerhalb der Klassen viel zu aufregend, als mich mit schulischen Dingen abzugeben. Schwer nachvollziehbar oder?“, sie grinste ihn frech an, „Aber für mich war das Internatleben eine extreme Umstellung zu dem freien Leben, was ich bis dato in Irland geführt hatte. Und da ich nun mal eine Irin bin, also stur wie ein Esel, war mir meine Freiheit auch in der Schule das wichtigste. Dazu kommt, dass ich ein wirklich sehr ungeduldiger Mensch bin. Wenn etwas nicht so klappte wie ich wollte, geschah es auch schon mal, dass meine Schulbücher durch den Gemeinschaftsraum flogen. Aber Pflege magischer Geschöpfe, das war genau mein Ding. Für mich stand einfach fest, dass ich etwas mit Tieren machen wollte. In der magischen Welt habe ich allerdings nichts in der Richtung gefunden, da ich aber unter Muggeln aufgewachsen bin, mein Dad und mein Bruder sind nämlich auch welche, war das für mich kein größeres Problem. Ich ging auf eine Muggeluniversität und begann zu studieren. Unglaublich oder, wo ich doch vorher keine rechte Geduld für Schule hatte... Aber ich wollte unbedingt in die Forschung und habe es auch geschafft. Kennst du vielleicht Dian Fossey? 1967 hat sie die vom Aussterben bedrohten Berggorillas studiert. So ähnlich ging es auch mir. Wölfe wurden in West- und Mitteleuropa weitgehend durch menschliche Verfolgung ausgerottet. Erst seit etwa der Jahrtausendwende fangen sie wieder an sich in unseren Kreisen zu vermehren. Damit fing es an. Ich reiste durch Europa, erforschte die Tiere, allerdings nur aus der Ferne. Das befriedigte mich aber nicht auf Dauer, denn der Eurasische Wolf, den man hier in unseren Kreisen findet, lebt meistens nur noch in isolierten Beständen. Nach einiger Zeit der Forschung reichte mir das nicht mehr. Ich wollte doch wirklich freie Tiere erforschen. Dazu kam dann noch, dass ich in einem wissenschaftlichen Bericht vom Timberwolf gelesen habe, in dem genetische Studien darauf hin deuteten, dass er möglicherweise eine eigene Art neben dem herkömmlichen Wolf darstellte. Südostkanada war mein nächstes Ziel also und weil ich unbedingt wirklich wilde Tiere studieren wollte, packte ich mein Zelt und zog in die Nadelwälder, suchte nach spuren und wurde ziemlich bald fündig. Timberwölfe leben in einem der kompliziertesten sozialen Systeme im Tierreich. Streng hierarchisch gegliedert.
Mit einer Kamera bewaffnet hauste ich in meinem Zelt, aber kennst du den kanadischen Winter? Ich sag dir, ich war das erste Mal wirklich richtig dankbar, dass ich eine Hexe bin. Ansonsten wäre ich wohl erfroren. Jedenfalls habe ich mit Zoomobjektiven und so das Rudel aus der Ferne beobachtet. Natürlich hat es nicht lange gedauert, bis sie meine Witterung aufgenommen hatten. Das war wohl die gefährlichste Zeit. Tiere die Mühelos einen Elch reißen, haben ganz gewiss auch kein Problem damit, eine kleine, irische Hexe zu zerlegen. Es dauerte Monate bis ich den Eindruck hatte, dass sie sich tatsächlich an mich gewöhnt hatten und es waren die Rangniedrigen Tiere, die irgendwann neugierig wurden, wer das komische zweibeinige Wesen mit dem roten Fell“, sie zog sich selber an den Haaren, „war. Naja und irgendwann passierte es doch... Das Alphaweibchen stellte mich und ganz ehrlich... ich hab durchaus schon mein Leben vor meinem geistigen Auge noch einmal vorüber ziehen sehen. Blöd von mir, dass mein Zauberstab im Zelt lag, so konnte mir nicht einmal Magie helfen und Kräftemäßig gegen einen ausgewachsenen Wolf ankommen... hoffnungslos. Instinktiv machte ich die Unterwerfungsgeste nach, sofern mir das möglich war, denn den eingeklemmten Schwanz konnte ich dann doch nicht nachspielen. Aber alles andere war mir möglich. Ich schwöre dir, ich krieg ja nicht leicht Angst, aber dass ich mir in der Situation nicht in die Hose gepinkelt habe, verwundert mich heute noch. Ich habe der Wölfin meinen Hals dargeboten, so dass sie selber befinden konnte, mich zu töten. Es waren gefühlte Stunden, die ich da lag, vermutlich aber dann doch nur wenige Minuten, dabei spürte ich aber die ganze Zeit die Zähne des Tiers an meiner Kehle. Und dann.... ließ sie von mir ab. Ehrlich, ich hab gedacht sie tötet mich, aber damit hatte ich nicht gerechnet. Und es war der eigentliche Anfang von allem. Das Rudel duldete mich plötzlich in seiner Nähe und es taten sich dadurch ganz andere Möglichkeiten auf. Jeden Tag kam ich mit meinem Zelt näher bis ich quasi bei ihnen lebte und somit für die nächsten Jahre ein Teil ihres Rudels wurde.... bis zu diesem Brand....“, die Erinnerung war zu schmerzhaft, daher stürzte sie sich nahezu auf das für sie unverfänglichere Thema, nämlich Noahs Eule. Kess grinste sie ihn. „Vielleicht solltest du dich ihr auch einmal unterwerfen, damit sie deine Finger heile lässt“, scherzte sie, beobachtete dann aber im nächsten Moment, wie ihr Gegenüber sich offensichtlich verlegen über den Nacken strich, anscheinend ein bisschen aus dem Konzept von ihr gebracht. „Wieso nervt es dich, dass der Kleine so lebendig ist?“, fragte sie mal wieder sehr direkt, „er ist ein kleines Kind. Erfrischend wenn du mich fragst, denn sie leben einfach. Kleine Egomanen, Schmarotzer, die es noch verstehen zu leben... wenn man sie lässt...“

„Inwiefern hat man dir gezeigt, was man von dir hält?“, anscheinend war etwas passiert nach der Lehrerkonferenz, etwas was doch irgendwie an ihm nagte. Gleichzeitig fand sie es toll, dass er so offen zugab, dass er daran anscheinend eine Teilschuld hatte. „Aber um ehrlich zu sein interessiert es mich nicht die Bohne, was andere von dir halten. Ich mache mir gerne selber ein Bild von den Menschen“, sie zeigte kurz mit der Gabel auf ihn, „und um ehrlich zu sein, habe ich dich bis heute morgen im Stillen Mr. Griesgram genannt, denn du wirkst durchaus immer ziemlich düster, unnahbar und streng, wenn du so durch die Gänge Hogwarts gehst. Versteh mich nicht falsch, das war nicht böse gemeint oder ein Vorurteil, sondern eine Feststellung“. sprach sie mal wieder gnadenlos ehrlich weiter, „und doch habe ich dich heute als einen sehr interessanten, zugegeben vielleicht etwas schwierigen, aber deswegen nicht weniger sympathischen Menschen kennen gelernt. Also frag mich nicht, was andere von dir denken, es ist mit schnurz, ich weiß was ich selber von dir halte und nur das zählt für mich, aye?!“, sie zog die Gabel wieder zurück, schaute ihm fest in die Augen, lächelte dabei aber voller Wärme. „Überhaupt andere Leute, was interessieren mich andere Leute? Wenn du so willst, dann frag die anderen was sie von mir halten. Ich kann dir sagen, was dabei raus kommt: die einen lieben mich, die anderen, und glaub mir, das ist der durchaus größere Teil, hassen mich. Etwas dazwischen gibt es einfach nicht, aber das Thema hatten wir auch schon, wie wenig die Menschen mit Offenheit und Ehrlichkeit umgehen können“.
Sie trank ihr Bier aus, stand auf und holte Nachschub, brachte dabei wie selbstverständlich auch für Noah ein weiteres mit. Nun stand auch auf ihrem Gesicht die Besorgnis, nachdem sie Noahs Ausführungen zu dem Worst-Case-Szenario gehört hatte. „Sowas ist doch krank“, knurrte sie und war mal wieder einem Wolf nicht ganz unähnlich, wirkte sogar ähnlich gefährlich, wenn man das zornige Funkeln ihrer Augen berücksichtigte. „Aber ich bin der gleichen Meinung wie du und die Schulleiterin. Wir können uns nicht auf ewig verstecken, zumal solche Verhaltensweisen unter Garantie die Angst unter den Schülern noch mehr schüren würde. Lähmende Angst und Handlungsunfähigkeit spielt meiner Meinung nach nur den Todessern in die Hände. Allerdings dürfte blinder Handlungseifer das ebenfalls tun. Die Schulleiterin wird doch sicher mit den Auroren und Lehrern für die entsprechende Sicherheit sorgen, sofern das möglich ist? Und die Schüler werden doch sicher entsprechende Instruktionen bekommen aye?“, plötzlich hatte Rose keinen rechten Appetit mehr. Unter normalen Umständen wäre sie mit die erste gewesen, die sich gemeldet hätte um mit für die Sicherheit der Schüler zu sorgen. Aber es waren keine normalen Umstände, nicht mehr seid dem Brand. Sie schaffte kaum einen Haushaltszauber, wie sollte sie da irgendeine Magie gegen Todesser wirken können? Ihre eben noch gute Laune sank auf den typischen Gefrierpunkt und sie betrachtete unbewusst angewidert ihren rechten Arm. Sie hasste das Gefühl der Unzulänglichkeit und Schwäche, was sie jetzt wieder überkam und fuhr sich fahrig mit der linken Hand durch ihre rote Mähne. „Wurde schon besprochen, wie ihr Hogsmeade absichern wollt? Oder hast du selber Pläne oder Ideen diesbezüglich?“, fragte Rose ungewohnt leise.

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 09.08.2008 02:14    

Ich mache mir viel zu viele Gedanken?!, wiederholte der Arithmantiker die Worte der Irin auf seine Absage. Nach Noah konnte man sich eigentlich nie genügend Gedanken machen und Rose kritisierte dies nun an ihm? Mit leicht unwillig gerunzelter Stirn erwiderte er ihren Blick, auch wenn es ihm leid tat, dass er die Hausmeisterin vermutlich enttäuscht hatte. Als sie jedoch die Einsamkeit ansprach, wurde der Blick des Dunkelhaarigen ein wenig nachdenklicher und schließlich nickte er sachte. „Du hast ja recht … und eigentlich würde ich es sehr begrüßen, eine andere Möglichkeit zu finden dem Trubel in der Großen Halle aus dem Weg zu gehen, als nachts alleine in der Küche zu sitzen und Sandwiches zu essen. Verstehe mich bitte nicht falsch … ich bin dir sehr dankbar für dein Angebot und dein Stew ist mir lieber als jede Sterneküche. Ich fühle mich auch sehr … wohl bei dir, aber ich … ich …“, Noah versuchte Worte dazu zu finden, dass er eigentlich diese Vertrautheit fürchtete und er Angst hatte, er könnte sich plötzlich so an ihre angenehme Gesellschaft gewöhnen, dass es ihm nachher zu schwer fallen würde loszulassen. Denn irgendwann würde er wieder gehen müssen, wenn er realisierte, dass er auch hier keine Antwort auf seine Fragen finden würde. Doch Noah realisierte nicht, dass vermutlich nicht die Orte ihm die ersehnten Fragen beantworten konnten, sondern nur er selbst. Hätte er vorhin Rose’ Worte richtig verstanden, dass man nur lieben konnte, wenn man sich selbst liebte, wäre er vermutlich einen großen Schritt weiter gewesen. So suchte er sein Glück noch irgendwo im Universum, anstatt ins sich selbst. „Ich kann es dir nicht erklären, tut mir leid“, beendete Noah schließlich seinen begonnenen Satz leicht resigniert und trank seine Flasche Guinness aus. Es war wie immer deprimierend, wenn er nicht seine Gefühle verbalisieren konnte. Dies war auch ein Grund, warum seine Beziehungen nie von Langlebigkeit geprägt waren.

Noah nickte nur verständnisvoll, als Rose ihm erklärte, dass sie generell Arbeiten, die sie beträfen, selbst erledigte. Sie war eben eine starke Frau, die unabhängig leben wollte. Noah konnte es ihr nicht verdenken und vielleicht hätte er sich seine Mahlzeiten ebenfalls selbst zubereitet, wenn seine Kochkünste nicht nur auf Spaghetti und Rührei beschränkt waren. Er hatte es mehrmals mit dem Kochen probiert, doch obwohl er sich immer genau an die Rezeptbeschreibungen hielt und keine Improvisationen zuließ, schmeckte das Essen nicht sonderlich. Aber vielleicht war auch gerade seine geringe Flexibilität der Grund. Als Rose ihm erzählte, dass sie sich am Lehrertisch eher fehl am platze fühlte, überkam ihn unerwartet ein schlechtes Gewissen. In der Vergangenheit hatte er die Hausmeisterin gekonnt, wenn auch unbewusst, ignoriert. So, wie er es eigentlich mit den meisten Menschen tat. „Die Bezeichnung Lehrertisch ist vielleicht auch nicht ganz korrekt. Vielleicht sollte er eher … Personaltisch heißen. Jedenfalls ist er auch ebenso für dich gedacht. Man kann sich zwar dort nicht die Gesellschaft aussuchen, aber dort bekommt man wenigstens die Verlautbarungen der Direktorin mit“, sprach Noah etwas vorwurfsvoller als eigentlich beabsichtigt, was er zugleich aber wieder mit einem leichten Lächeln relativierte. „Dennoch begrüße ich es sehr einmal eine Mahlzeit zusammen mit einem Guinness einnehmen zu können …“, fügte er hinzu und tat es Rose gleich, indem er sich ebenfalls noch etwas von dem Essen auf seinen Teller lud. Trotzdem fragte er sich, wohin die zierliche Hausmeisterin eigentlich die ganzen Mengen hinfutterte. Allerdings hatte er sich dies bei Yuki Hano heute ebenfalls schon gefragt.

Doch Rose war anscheinend nicht nur eine leidenschaftliche Esserin, vor allem schaffte sie es immer wieder – wenn auch unbewusst - Noahs größte Probleme offenzulegen. Allerdings waren dies Dinge, die Noah aus diesem Blickwinkel heraus noch nie betrachtet hatte und so blickte er ein wenig verwundert zu ihr. Es irritierte ihn ein wenig, was sie feststellte, doch an sich wollte er gar nicht genauer darüber nachdenken. Noah beschäftigte sich mit vielem gerne und ausgiebig – außer mit sich selbst. „Was ist denn das menschliche Leben schon anderes als eine Biographie? Aufeinanderfolgende Jahreszahlen, die mit irgendeinem Inhalt gefüllt sind. Was soll ich denn bitte anderes erzählen!?“, antwortete Noah ein wenig patzig, denn im Grunde hielt er sein Leben für äußerst langweilig und so schnaubte er nur kurz verächtlich, dass er in seinem Beruf viel geleistet hätte. Im Prinzip definierte er sich ja durch nichts anderes, als durch seinen geliebten Beruf, aber selbst dies stimmte ihn unzufrieden. Allerdings lag die Ursache dafür weitaus tiefer … bei seiner Mutter. „Geleistet … ja. Ich helfe den Menschen ungemein weiter mit meinen Lektüren“, sprach der Arithmantiker vielleicht ungeahnt verbittert über seine eigene Arbeit, dabei war diese in wissenschaftlichen Kreisen durchaus hoch angesehen. Schweigend und interessiert folgte er den Erzählungen der Hausmeisterin über ihr Leben, ohne jedoch die geringste Regung in seinem Gesicht erkennen zu lassen. Innerlich war er jedoch von ihrem Leben beeindruckt. Rose war authentisch durch und durch. Zwar hätten sie keine unterschiedlicheren Schüler sein können, dennoch beneidete er sie ein wenig um ihre Lebenseinstellung und auch wenn beide einen großen Freiheitsdrang hatten, so war der von Rose jedoch ein gänzlich anderer. Noahs Freiheit hieß Freiheit von den Menschen, Rose dagegen wollte den einschneidenden Konventionen entkommen. Als Rose mit dem verheerenden Brand geendet hatte, herrschte zunächst Stille in dem Raum, bis Noah schließlich wieder das Wort ergriff. „Du sagst, du wärst von meinen … beruflichen Leistungen beeindruckt …“, begann er langsam und leise zu sprechen. „Ich bin … nicht mehr und nicht weniger als der Arithmantiker, der ich bin, aber du … in deinen Geschichten bist du Mensch, eine ganze Person mit allen Facetten … wenn einer von uns beiden Respekt verdient hat, dann du. Wir sind beide gereist und dennoch denke ich, dass du von deiner Reise mehr mitgenommen hast als ich. Meine Reise war mehr … Flucht, während deine Ziel und Zweck zugleich war. Davon abgesehen bewundere ich deine Arbeit bei den Wölfen. Es erfordert viel Mut, die Entscheidung über das eigene Leben jemand anderem zu geben … einem Wolf. Ich beneide dich für deine Erinnerungen, die mit so viel Leben gefüllt sind, während meine nur Daten enthalten …“, äußerte Noah und blickte Rose mit tiefer Anerkennung in ihre Augen. Allerdings schwang zugleich eine weitere Emotion in seinem Blick mit und das war nichts anderes als Trauer. „Es… es tut mir leid. Das klingt gerade so, als wolle ich jammern. Dabei habe ich gar keinen Grund, mich zu beschweren“, begann er sich jedoch wieder selbst zu fassen und konzentrierte sich nun wie Rose lieber auf seine Eule, um abzulenken. Das Lächeln, das er jedoch nun aufsetzte, war eindeutig unecht und es fiel ihm äußerst schwer, dies aufrechtzuerhalten. „Ich unterwerfe mich eigentlich jedes Mal meiner Eule, wenn ich sie mit Keksen besteche und darum bitte, mir ausnahmsweise nicht in den Finger zu kneifen, wenn sie mir einen Brief überreicht …“, versuchte er einigermaßen scherzhaft rüberzubringen, als er seinen Blick auf Rose’ Oberarm heftete, an dem sich ihre Narbe befand. Nachdenklich verharrten seine Augen einen Moment auf diesem, als ihn Rose auf Colins Sohn ansprach.

„Naja, Egomanen und Schmarotzer gibt es auch noch ausreichend unter Erwachsenen. Dazu muss ich keine Kinder betrachten. Und wieso er mich nervt? Der Lärm, das Gezappel, die unsauber formulierten Sätze, man muss alles erklären und ihn beschäftigen, auf ihn aufpassen, dass er nicht irgendeine Dummheit macht … alleine dem zuzusehen ist für mich anstrengend“, erklärte Noah wahrheitsgemäß mit gerunzelter Stirn. Er war froh, dass Joey aus diesem Alter längst raus war, auch wenn es ihn interessiert hätte, wie sie als kleines Kind war. „Generell, was heißt es überhaupt Vater zu sein?“, fragte sich Noah bei seinen Gedanken an Joey eigentlich eher selbst und ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen, sodass sein Verhalten für Rose insgesamt etwas merkwürdig anmuten mochte. Generell schien Noah jedoch momentan in einem recht ungewohnt instabilen Zustand zu sein, was dem sonst eher unnahbaren Lehrer sehr widersprach. „Wie man mir gezeigt hat, was man von mir hält? Nun, ich will meinen auf eine recht eindeutige Weise: mit einem Faustschlag ins Gesicht. Normalerweise hätte ich mich auch sofort revanchiert, aber die Umstände ließen es leider nicht zu“, erklärte Noah nun betrachtete seine leere Guinness-Flasche. Hoffentlich hat sie noch mehr von dem Zeug da, wünschte der Dunkelhaarige, dem irgendwie mittlerweile der Hunger vergangen war. Die Gesprächsinhalte waren für ihn bisher mehr als einmal höchst prekär gewesen und so war Noah in Wahrheit ein höchst sensibler Mensch, sodass ihm die ungeahnt getroffenen alten Wunden im Moment sehr schmerzten. Allerdings konnte ihn Rose zumindest damit wieder ein wenig aufmuntern, indem sie ihm erklärte, dass sie sich lieber selbst ein Bild über einen Menschen machte. Zwar hatte er ein wenig argwöhnisch eine Augenbraue nach oben gezogen, als er vernahm, dass sie ihn früher Mr. Griesgram genannt hatte, aber an sich nahm er dies ihr nicht übel. Im Grunde wusste er ja selbst, wie er auf andere wirkte. „Oh, wie schmeichelhaft, aber immerhin Mr. Griesgram“, erwiderte Noah spaßhaft, um ihr zu verdeutlichen, dass er ihr ihre ehrlichen Worte nicht übel nahm. „Ehrlich gesagt, frage ich ebenfalls niemanden, wie er jemand anderen findet. Um ehrlich zu sein, hatte ich dich bis zum heutigen Tag eher unbewusst … ausgeblendet. Das war nichts Persönliches, du warst eben nur eine von vielen … ein Teil der Masse“, erklärte der Lehrer und musste feststellen, dass er wohl zu den Menschen gehörte, die Rose lieben würden. Lieben? Ist das überhaupt das richtige Wort?, fragte sich der Mann selbst und war dann doch recht dankbar, dass Rose für Biernachschub sorgte und nahm sich sofort ein neues Guinness zur Hand.

„Natürlich ist das krank“, antwortete er auf Rose’ Reaktion auf sein Wort-Case-Szenario. „Bis vor kurzem habe ich übrigens nichts anderes getan, als Szenarien zu entwickeln. Die Direktorin wird natürlich sehr um die Sicherheit bemüht sein, aber es geht hier darum paar hundert Schüler zu schützen. Am sichersten wäre es natürlich für ganz Hogsmeade einen Apparier-Bann zu legen und die Grenzen mit einem Schutzbann zu schützen. Allerdings würde dies die gesamten Einwohner Hogmeadse gleichzeitig dermaßen einschränken und zu Gefangenen machen, sodass ich kaum glaube, dass diese dem zustimmen würden. Davon abgesehen, dass eine solche Aktion ein äußerst aufwendiges Unterfangen wäre, mit dem man eigentlich jetzt schon beginnen müsste. Ich verlasse mich da also ein wenig auf Colin Strife. Es wird mit Sicherheit noch eine Konferenz vorher geben, in der die Direktorin die Aufgaben verteilen wird. Ich werde mich ganz deren Urteilungsvermögen beugen“, erklärte Noah, als er Rose’ Blick auf deren rechten Oberarm bemerkte. Nachdenklich runzelte er die Stirn, als er sich endlich zu fragen traute. „Darf ich sie sehen?“

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 10.08.2008 01:03    

Rose wäre nicht Rose, wenn sie nicht diese kompromittierende und sehr direkte Art gehabt hätte, mit der die wenigsten wirklich klar kamen. Die meisten Menschen fühlten sich dadurch brüskiert, manche wollten aber auch einfach nicht die Wahrheit hören oder sich dem stellen, was die Irin ihnen an den Kopf warf und nahmen es ihr übel. Dabei sahen die wenigsten, dass sie ihre Aussagen in der Regel nicht verletzend gemeint waren sondern mehr eine Feststellung von Tatsachen für sie.
„Du musst es nicht erklären Noah“, antwortete sie dem Iren und schaute ihm fest in die Augen, „du wirst deine Gründe haben. Ich weiß nicht, wovor du Angst hast oder ob du etwas befürchtest. Manchmal scheint es, als wenn du dir selber nicht erlaubst, dich gut zu fühlen. Wieso ist mir ein Rätsel. Aber du sollst dich auch nicht bedrängt fühlen. Ich nehme es dir nicht übel, wenn du nicht her kommen magst. Du sollst nur wissen, dass du jederzeit willkommen bist. Was du daraus machst...“, sie zuckte die Schultern, „das bleibt dir überlassen, aye?“. O‘Kee war die Resignation Noahs nicht entgangen, was dafür sorgte, dass sie sich ein weiteres Mal fragte, was mit diesem Mann los war.

Bei seinem eindeutigem Vorwurf ihr gegenüber, dass sie wenigstens die Verlautbarungen der Schulleiterin mitbekommen würde, blitzten ihre Augen kurz gefährlich auf, während sie abschätzend eine Augenbraue hob. „Mag sein, dass ich so mitbekommen würde, was McGonagall zu verkünden hat. Aber mir scheint, dass sie gestern auch den Lehrern gegenüber nicht sehr mitteilungsfreudig war. Davon mal abgesehen, dass ich in der Regel arbeite, während die Mahlzeiten in der großen Halle zur Verfügung stehen“, sie fühlte sich tatsächlich etwas angegriffen. „Es kann ja wohl nicht zu viel verlangt sein, dass man das restliche Personal unterrichtet, ich bin sicher nicht die einzige, die es kaum zu den Mahlzeiten schafft“, ungewöhnlich... sie fing an sich zu rechtfertigen, was sie ansonsten nie tat. Wieso fing sie also jetzt damit an? „Um ehrlich zu sein“, begann nun auch sie wieder versöhnlicher und schaute auf ihren Teller um seinem Blick zu entgehen, „es hat nichts damit zu tun, ob es Lehrer - oder Personaltisch heisst oder was auch immer. Ich habe kein Problem damit als Hausmeisterin unter Professoren zu sitzen“, eine Tatsache die Noah eigentlich schon bemerkt haben müsste, weil Rose immer zu dem stand, was sie tat und wer sie war und eh nichts darum gab, was andere von ihr hielten. „Ich kann mit diesen Menschenmassen nur schwer umgehen“, jetzt schaute sie ihn von unten her mit ihren grünen Augen an und lächelte ein wenig verlegen, „naja ich habe jahrelang einsam in einem Wald gelebt, nur mit Wölfen zusammen... ehrlich, Einsamkeit ist eigentlich gar nicht mein Ding.... aber viele Menschen auf einmal ertrage ich kaum, zumindest nicht auf Dauer. Im Schloss selber verläuft sich das ja irgendwie, aber alle auf einmal in der großen Halle... wenn ich das ständig mitmachen müsste, liefe ich Gefahr meine Suppenschüssel durch die Halle zu schmeissen oder so, was meinst du was die Schulleiterin dazu sagen würde?“, da war es wieder, ihr koboldartiges Grinsen, was dieses mal aber ein bisschen darüber hinweg täuschen sollte, dass sie ihm ein weiteres großes Manko ihrerseits gestanden hatte.

„Pragmatisch betrachtet hast du recht, das Leben ist nichts weiter eine Auflistung von Daten. Aber leben ist doch so viel mehr, das kann doch nicht ganz an dir vorbei gegangen sein? Wenn du denkst, dass deine Bücher niemandem nutzen, wieso hast du sie dann geschrieben? Irgendeinen Sinn musst du doch darin gesehen haben. Und wenn sie dir zur Anerkennung in deinen Kreisen geholfen haben, müssen sie entsprechend gut sein. Genauso gut könntest du sagen, deine Arbeit hier in Hogwarts nutze niemand, aber wir beide wissen beide dass das ausgemachter Blödsinn ist, oder?“, sie hielt ihm ihr Bier entgegen, um mit ihm ein weiteres Mal mit der Flasche anzustoßen und trank einen tiefen Schluck.
Nachdem sie ihm allerdings ausführlich von ihrem bisherigen Leben erzählt hatte und sich stille über den Wohnraum legte, glaubte Rose das Noah ihr Herz klopfen hören musste. Dabei war sie sich selber nicht einmal im klaren, wieso es derart raste, sie hatte schließlich nie ein großes Geheimnis aus sich und ihrem Dasein gemacht. Trotzdem fühlte sie sich, als wartete sie auf ein schwerwiegendes Urteil. Tatsächlich machte sie sich seit dem Brand noch immer Vorwürfe, dass sie das Rudel nicht hatte retten können, keines der Tiere. Sie vergaß, dass ihr verzweifelter Rettungsversuch sie beinahe das Leben gekostet hätte und dass sie wirklich alles versucht hatte, selbst das Unmögliche und dass es einfach nicht mehr in ihrer Macht gelegen hatte. Es gab einfach Dinge, die man nicht ändern konnte... Das Wolfsrudel war eine Art Familie für sie geworden und ihre Trauer war entsprechend groß, auch wenn sie das weder jemandem gesagt hatte noch direkt zugeben würde. Schwäche zeigen war eben einfach nicht ihre Sache.
Als Noah das Schweigen jedoch brach, schaute Rose ihn mit großen Augen an, legte dann aber (einem jungen Wolfshund nicht unähnlich) den Kopf schief und blinzelte ihn an, ehe sie nickte. „Danke dir“, es tat ihr tatsächlich gut, solche Worte aus seinem Mund zu hören, die Anerkennung zu spüren. Aber sie nahm auch die Traurigkeit bei ihm wahr, die tief in seinem innersten verwurzelt zu sein schien. Und auch wenn er sich genau wie sie nun auf die beissende Eule retten wollte, schaute sie ihm direkt in die Augen. „Vor was bist du geflüchtet? Wieso hast du nicht versucht dein Leben mit leben zu füllen? Ich bin mutig? Ja, mag sein“, sie versuchte ein kurzes Lächeln, „du hast bereits festgestellt, dass ich eine Gryffindor war,“, sie wurde wieder ernst, „vielleicht braucht man sogar eine gehörige Portion Mut um sich dem Leben im allgemeinen zu stellen. Wieso vergleichst du uns beide wieder. Du bist du, ich bin ich, du findest deine Erfüllung in den Zahlen, meine Erfüllung waren die Wölfe... wo ist der lebenslustige Ire Noah? Uns Iren spricht man diese Eigenschaft durchaus zu wie du weißt. Was ist geschehen, dass du denkst, dass dir Freude, Liebe und Glück nicht zustehen?“, sie hoffte dass er wusste, dass er nicht antworten musste wenn er nicht wollte. Und auch dass er wusste, dass sie nichts was sie ihn fragte böse meinte oder ein Angriff auf ihn war. Er war nun mal wer er war (und auch wenn er es anscheinend nicht recht glauben konnte, sie mochte ihn so wie er war) und sie war die letzte die sich anmaßte, irgendetwas an ihm zu verändern oder ihn zu etwas drängen was er nicht wollte. Aber er wirkte alles andere als zufrieden mit sich und seinem Leben. Es war nicht ihr Streben ihm zu sagen, mach das und das oder würdest du doch... Sie zeigte ihm Möglichkeiten... ob es auch seine Möglichkeiten waren, das war seine Entscheidung.

„Die erwachsenen Egomanen und Schmarotzer handeln aber aus Berechnung, Kinder tun das nicht. Und die unsauber formulierten Sätze... man fängt halt klein an und muss erst alles lernen. Können deine Erstklässler bereits die schwierigen Formeln berechnen, wie es die Siebtklässler tun? Nein, du bist es der ihnen das erst beibringt, der ihnen die Welt und Magie der Zahlen näher bringt. Wobei ich gebe dir recht, so kleine Kinder sind durchaus auch sehr anstrengend, aber ich finde das sind die meisten Erwachsenen auch, wenn auch auf andere Art und Weise.“
Rose schaute ihn verwirrt an, als er so plötzlich ohne Zusammenhang fragte, was es hieße ein Vater zu sein. Diesen Gedankensprung konnte sie nicht nachvollziehen und man sah ihrem Gesicht die Frage an, wie er nun darauf kam und wieso er überhaupt fragte. „Was es heisst ein Vater zu sein?“, fragte sie nochmal nach und blies etwas ratlos die Wangen auf. „Also mit Vatersein kenn ich mich nicht sonderlich aus, ich bin nur Tante. Ich weiß nicht, was es heisst, ein Vater zu sein. Aber ich weiß, was mein Vater für mich war. Er war es, der mir die Welt gezeigt hat, der mir jedes kleine Wunder näher brachte, sei es der Vogel, der gerade aus seinem Ei geschlüpft war, die Sterne, die uns Nachts leuchteten, alles einfach. Er hat mir beigebracht zu laufen, er war es, der mich ermunterte wieder aufzustehen und weiter zu machen, wenn ich hinfiel und mir das Knie aufgeschlagen hatte. Er schenkte mir grenzenlose und bedingungslose Liebe. Ich war, nein quatsch ich bin natürlich noch immer, sein Mädchen. Er brachte mir die Werte des Lebens bei, so wie er es für richtig hielt. Er hat mir alles beigebracht, naja ausgenommen der Sachen die man so in der Schule lernt, aber ich denke du weisst wie ich das meine. Er hat an meinem Bett gesessen, wenn ich krank war, und hat mich mit Geschichten aufgemuntert, weil ich über Laune war, da ich nicht raus konnte. Er hat mich beschützt, als ich es noch brauchte. Er hat mit mir gelacht, einfach weil ich fröhlich war und das auch ihn zufrieden gemacht hat und er hat mit mir geweint, als ich meinen ersten Liebeskummer hatte. Nach dem Vorfall im Wald.... ich lag einige Tage im Koma und er und meine Mutter haben die ganze Zeit an meinem Bett gewacht. Als ich wach wurde, weinten und lachten die beiden gleichzeitig... Noah ich kann dir deine Frage nicht beantworten, ich habe es ja selber nicht einmal geschafft Mutter zu werden, aber ich glaube das ist etwas, was man nicht beschreiben kann... sondern nur empfinden...“

„Wie bitte WAS?“, fragte Rose doch angemessen entsetzt nach, „ein Faustschlag? Nach der Lehrerkonferenz?“, die Rothaarige musste sich ernsthaft bremsen um nicht mit der Hand über den Tisch zu langen um sein Gesicht auf bisher unentdeckte Blessuren hin zu untersuchen. Sie war zwar ein Temperamentsbündel sondergleichen und wenn sie wütend war, flogen auch schon mal diverse Gegenstände durch die Gegend, aber sie hasste jegliche Art von Gewalt.
Bei seinen folgenden Worten jedoch wegen des Griesgrams musste sie wieder grinsen. „Ja Mr., du musst dich also, jetzt wo du mich und meine Einstellung kennst, quasi sogar geehrt fühlen. Respektbezeugung ehe ich überhaupt ein Wort mit dir gewechselt hatte“, sie zwinkerte ihm zu und nickte lediglich bei seiner Bemerkung, er habe sie vorher kaum richtig registriert. So hatte Noah bisher auch immer auf sie gewirkt, dass er eben seine Mitmenschen weitestgehend ausblendete, wieso auch immer. „Da kann ich mich aber geehrt fühlen, dass du dennoch mitbekommen hast, was ich gestern auf der Party so getrieben habe“, sie lachte leise um auch ihm zu signalisieren, dass sie nichts übel nahm, ehe sie ein paar weitere Schlucke aus ihrer Flasche Guiness nahm.

„Hast du diesen Vorschlag jemandem gemacht? Den mit dem Apparier-Bann meine ich. Die Hogsmeadebewohner sind Hogwarts doch recht zugetan, wenn man das ganze auf wenige Stunden beschränkt... die wissen doch selber, dass die Todesser wieder zurück sind, vielleicht hätten sie nichts dagegen. Noch ist vielleicht Zeit genug, alles dafür vorzubereiten...“, sie seufzte leise, „du sagst selber, dass du bis vor kurzem solche Szenarien entwickelt hast und von diesem Strife weiß ich, dass du außerdem ein fähiger auror warst, was unter uns gesagt die wenigsten von sich behaupten können... rede doch mit der Schulleiterin oder besprich dich mit Strife...?“
Zum Thema Konferenz sagte sie nichts, denn sie wusste nicht, ob das restliche Personal außer den Lehrern intrigiert wurde.
Frustriert, weil sie selber kaum helfen konnte, was die Sicherheit anging, zumindest nicht auf magische Weise, was wohl die einzig wirkungsvolle Art war um gegen Todesser anzukommen, starrte sie unbewusst noch immer ihren rechten Arm an, hob aber bei Noahs Frage langsam den Kopf. Es schien, als herrsche minutenlanges Schweigen und auch wenn man sonst der Irin jede Gefühlsregung am Gesicht ablesen konnte, so wirkte es jetzt wie eine steinerne Maske. Sie musste nicht nachfragen, was er genau meinte, instinktiv wusste sie es bereits.
Ihre Mimik war ungewohnt starr, erschreckend leblos, nur ihre Augen zeugten von dem Schmerz. Sie machten deutlich, dass seine Frage ihn ziemlich erschütterte, sie mit sich ringen musste, einen inneren Kampf focht. Zielgenau hatte er in ihre verwundbarste Stelle gestochen... „Wozu?“, fragte sie mit plötzlich noch heiserer Stimme nach, die deutlich ihre Angst widerspiegelte, die sie eigentlich zu verbergen suchte. Sie mochte sich nicht einmal selber diese Narben ansehen, die hart, dunkelrot und wulstig das verbrannte Fleisch ersetzt hatten. Viel war von der Muskulatur nicht übrig geblieben und nach wie vor hatte sie dort Schmerzen, meist wenn sie den Arm überanstrengte. Rose verstand nicht, wieso er sich diese Monstrosität antun wollte... sie wollte die Gründe wissen....sie fand die Narben sehr abstoßend, dabei ging es um ihren eigenen Körper, wie sollte er darauf reagieren... würde er sich angewidert abwenden? Trotzdem zog sie langsam ein Stück den Ärmel hoch... und hasste sich selber, weil sie das Zittern ihrer Hand nicht unterdrücken konnte und es somit so extrem offensichtlich machte, was in ihr vorging. Sobald jedoch das erste kleine Stück wulstige Narbe sichtbar wurde, hielt sie in der Bewegung inne und schaute Noah wieder direkt an, ehe sie ihm den Arm hinhielt. Sie selber schaffte es nicht, die Narbe völlig frei zu legen und wenn er es wirklich sehen wollte, sollte er es tun... und gab sich damit in seine Hände.

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 12.08.2008 17:22    

Noah zog leicht skeptisch eine Augenbraue nach oben, als Rose ihm versicherte, dass er sich nicht erklären müsse. Dabei wollte er durchaus versuchen sein Gedankenchaos zu verbalisieren, um der Hausmeisterin seine Motive verdeutlichen zu können. Allerdings schien sie auch ohne dies seine Verhalten zu akzeptieren, auch wenn ihre Worte dazu Noah nicht unbedingt in den Gram passten. Wie immer hatte sie es natürlich genau auf den Punkt getroffen, doch der Arithmantiker weigerte sich, diese Worte als Wahrheit hinzunehmen und runzelte leicht unwillig die Stirn. Wieso sollte ich mir nicht selber erlauben, mich gut zu fühlen?! So ein Unsinn aber auch! Ich habe mir das ja nicht unbedingt alles so ausgesucht, wie es gekommen ist …, dachte er und versuchte dem Blick der Irin ein wenig auszuweichen. Tief im Inneren wusste er nämlich doch, dass sie vermutlich gar nicht so unrecht hatte. Wieso er allerdings so war, vermochte er selbst nicht zu sagen und hatte sogar ein wenig Angst vor den Antworten. „Natürlich bleibt das mir überlassen, was ich aus deinem Angebot mache“, begann er etwas ungehalten zu sprechen, „aber ich wollte dich eigentlich mit meinen Worten auch nur darauf hinweisen, dass meine Besuche bei dir nicht unbedingt Routine werden, damit du nicht nachher von mir enttäuscht bist.“

Aber offensichtlich war er nicht der einzige, der giftig werden konnte, wenn man ihm am falschen Fuß erwischte. Rose schien seine Worte über die Bekanntgaben der Direktorin in der Großen Halle durchaus ein wenig persönlich genommen zu haben und funkelte ihn kurz wütend an. Noah jedoch musste erneut bei ihrem Anblick an einen kleinen verärgerten irischen Kobold denken, sodass er ein Schmunzeln nur schwer unterdrücken konnte. Wenn sie wütend ist, ist sie sogar noch hinreißender als sonst, dachte der Dunkelhaarige leicht amüsiert und fürchtete, dass Rose ihn vermutlich für seine Gedanken den Hals umdrehen würde. So begann er wieder ein wenig versöhnlicher auf sie einzureden, um sie wieder zu beruhigen. „Nun, Minerva McGonagall ist eben eine recht … diskrete Schulleiterin, die eben nur das mitteilt, was sie für unbedingt erforderlich hält. Ich bin mir sicher, dass sie nicht alle Informationen an die gesamte Lehrerschaft und das restliche Personal weitergibt, was an sich nicht einmal so unvernünftig sein mag nach dem Verrat der letzten Hausmeisterin. Aber darüber hinaus hast du natürlich durchaus recht, wenn du sagst, dass viele während den Mahlzeiten zu arbeiten haben. Aus diesem Grund habe ich heute Morgen sowohl das Frühstück als auch das Mittagessen verpasst, was ich allerdings ganz und gar nicht bedaure, nachdem ich zu einem richtigen Stew eingeladen worden bin“, erklärte Noah nun wieder mit einem leichten Grinsen und konnte nur zu gut die Abneigung der Rothaarigen gegen überfüllte Hallen nachvollziehen. „Mir geht es da ganz ähnlich, nur leider muss ich mich am Lehrertisch ab und zu sehen lassen. Wobei Masse und Einsamkeit sich ja nicht unbedingt ausschließen in diesem Zusammenhang. Unter so vielen Menschen auf einmal fühle ich mich eigentlich sogar immer am einsamsten, weil dann nur allzu deutlich wird, wie wenige von den Anwesenden eigentlich im Grunde an meiner Anwesenheit interessiert sind“, gestand Noah ehrlich und versuchte erneut sich Rose unter Wölfen vorzustellen. Ob sie dann auch auf allen Vieren gelaufen und rohes Fleisch gegessen hat?, fragte er sich und fand dies eigentlich gar nicht mal so abwegig, nachdem er sie mit dem Welpen beim Herumtollen gesehen hatte. Eindeutig nichts für mich, stellte Noah schließlich nur fest und war äußerst froh, dass er es sich bei seinen Zahlen lediglich um geistige Gebilde handelte. „Oh, ich denke die Schulleiterin wäre alles andere als amüsiert, wenn du die Suppe durch die Halle schleudern würdest, aber die Schüler würden große Augen machen“, erwiderte der Arithmantiker auf das Gedankenspiel der Rothaarigen leicht lachend. Er fühlte sich geehrt, dass sie so offen mit ihm sprach und eigentlich sehr persönliche Dinge anvertraute. Zwar war dies ein recht ungewohnter Umstand für ihn, doch würde wohl kaum jemand sonst ihre Belange diskreter behandeln als er.

Erneut prostete Noah seine Landsmännin zu und war doch sehr froh, dass er heute nicht mehr unterrichten musste. Zwar waren zwei Guinness ein Klacks für ihn, dennoch musste man danach schon genau aufpassen, was man sagte. Alkohol machte einen doch immer stets gesprächiger als man wirklich war. „Natürlich habe auch ich meine Erinnerungen … aber an sich schätze ich die Vergangenheit nicht besonders. Zwar ist mir klar, dass sie aus uns gemacht hat, was wir nun sind, doch vielleicht ist es genau das, was mir nicht gefällt. Und meine Bücher werden bald vergessen sein, wenn ich nicht bald mal wieder einen Artikel in einer Fachzeitschrift veröffentliche. So ist Wissenschaft eben – man muss immer am Ball bleiben und seinen Namen im Umlauf halten. Was meine Arbeit in Hogwarts betrifft freut es mich tatsächlich, wenn wenigstens ein paar Schüler ernsthaftes Interesse an der Arithmantik zeigen. Doch welche Antworten sie ihnen wirklich gibt, wird sich vermutlich erst in ihrem späteren Leben zeigen …“, mutmaßte Noah, für den die Arithmantik vor allem auch eine Denkweise war, Probleme rational anzugehen. Noah nahm einen großen Schluck aus seiner Flasche, als Rose ihn auf seine Worte zu ihrem Leben mit großen Augen anblickte und ihren Kopf schief legte. Ein Bild, das den Arithmantiker ein wenig an den Welpen erinnerte. Anscheinend lernen sie gegenseitig voneinander …., dachte Noah, dem es eigentlich immer ein wenig unheimlich war, wenn tierische Verhaltensweisen zu sehr dem eines Menschen glichen oder umgekehrt. Es war alles andere als Noahs Art, anderen Menschen Komplimente zu machen, doch bei Rose hatte er seine Anerkennung nicht zurückhalten können. Ein Mensch wie sie, war ihm vorher noch nie begegnet und auch wenn er sich ihre Lebensweise niemals für sich selbst vorstellen konnte, so zeigte sie ihm zumindest Möglichkeiten auf, wie man sein Leben noch gestalten konnte. Doch offenbar hatte er es nicht geschafft durch seine Eule von ihm selbst abzulenken, sodass ihn die nächste direkte Frage der Hausmeisterin wie ein Schlag traf. Sie überforderte ihn ein wenig mit ihren Worten, da zum einen sich schon lange niemand mehr so intensiv mit ihm auseinandergesetzt hatte und er zum anderen die wenigsten ihrer Feststellungen selbst erklären konnte. Noah hasste diesen Zustand. Es war ein Gefühl der Ohnmacht, nicht selbst zu wissen, wer man war und warum er manchmal dermaßen irrational handelte, obwohl er nichts mehr schätze als Rationalität. In einem solchen Zustand, in dem er vorwiegend in der Vergangenheit bei Psychologen geraten war, hatte er am liebsten immer irgendwelche Zimmerpflanzen durch die Gegend geworfen und war wütend aus dem Raum gestürmt. Dabei war dies weniger die Wut, dass man ihm solche Fragen stellte, sondern vielmehr seine eigene Ratlosigkeit. Durch Wutanfälle konnte man diese Schwäche nur zu gut überspielen und von den eigentlichen Problemen ablenken. Doch Rose drängte ihn nicht zu einer Antwort. Sie stellte ihm frei, ob er sich mit diesen Fragen auseinandersetzen wollte und so ließ er ihre Worte ein wenig auf sich wirken. Zwar war es nur allzu deutlich, dass es Noah ziemlich schwer fiel, sich diesen ihn betreffenden Thematiken anzunehmen, indem er nun sehr verkrampft auf seinem Stuhl saß und mit gerunzelter Stirn Richtung Bücherregal blickte. Doch er blieb und das vermutlich nur aus dem Grund, dass ihm die Irin auf eine höchst ungewohnte Weise sympathisch und vertrauenswürdig war. Eine Zeit lang herrschte erneut Stille im Raum, bis Noah erneut einen tiefen Schluck Guinness zu sich nahm und dann zu sprechen anfing, ohne Rose jedoch dabei anzublicken.

„Im Grunde bin ich vermutlich immer vor mir selbst geflüchtet. Was selbstverständlich vollkommener Unsinn ist, da man sich selbst nicht entkommen kann. Natürlich habe ich mich bemüht, mein Leben mit Leben zu füllen und ich bin garantiert auch kein Mensch, der den Schwanz einzieht, wenn es Probleme gibt. Doch offenbar habe ich meine Prioritäten immer falsch gesetzt. Jedenfalls konnte ich meine Mitmenschen niemals vollkommen zufrieden stellen, mit dem, was ich tat. Meine Mutter hält mich heute noch für einen Versager und die einzige Frau, die ich jemals geliebt habe, würde mich heute wohl am liebsten umbringen. Ich habe immer gedacht, man könne die Menschen mit den jeweiligen Lebensabschnitten zusammen abschließen, aber offenbar habe ich mich darin geirrt. Wo der lebenslustige Ire in mir ist? Ich habe keine Ahnung, jedenfalls ist es schon verdammt lange her, dass ich meiner Zukunft mit Zuversicht und Idealismus gegenüber gestanden hätte. Freude, Liebe und Glück … das sind für mich alles höchst abstrakte Begriffe, die ich lieber ausblende. Natürlich freue ich mich, ein Schüler eine komplizierte Aufgabe löst oder ich hier mit dir bei einem Guinness und Stew sitzen kann, aber zügellose Freude, die du vorhin angesprochen hast … das ist für meine Verhaltensnorm inakzeptabel. Ich liebe Zahlen, weil sie eine gewisse Konstanz in meinem Leben ausmachen, aber einen Menschen bedingungslos lieben und ihm vertrauen? Ich denke, dafür bin ich zu sehr desillusioniert. Und an Glück kann ich als Arithmantiker nun ganz und gar nicht glauben, sondern lediglich an Zufall. Natürlich heißt es, jeder sei seines eigenen Glückes Schmied, aber dann bin ich vermutlich ein höchst schlechter“, erzählter Noah, wobei seine Stimme ab und zu ein wenig rau klang. Es fiel ihm schwer so über sein Leben zu reden, doch an sich war es auch eine gewisse Erleichterung sich seine Sorgen mal ein wenig von der Seele reden zu können. Es war schwer, alles immer in sich selbst hineinfressen und seinen Frust dann an Lehrern wie Allison Parker auslassen zu müssen. Dennoch traute sich Noah Rose noch immer nicht in die Augen zu sehen. Auch wenn seine Probleme ihn ziemlich beschäftigten, fürchtete er, dass der Irin diese vielleicht ein wenig zu banal erscheinen und sie ihn auslachen würde. Leicht hastig trank er wieder an seinem Guinness und fragte sich, warum er der Rothaarigen eigentlich dies alles über sich preisgab. Vermutlich interessierte sie sich gar nicht dafür.

„Nur weil Kinder etwas nicht aus Berechnung tun, ist es also vertretbar?“, fragte Noah jedoch mit gerunzelter Stirn, als er die Worte der Hausmeisterin vernahm. Er machte keinen Hehl daraus, dass er Kinder eigentlich wie kleine Erwachsene ansah, die für ihr Handeln auch vollkommen zur Verantwortung gezogen werden konnten. So hatten es seine Eltern immer mit ihm getan und so war er davon überzeugt, dass man dies dann wohl auch allen Kindern zumuten konnte. „Arithmantik ist nebenbei erwähnt ein Wahlfach, das erst ab der 3. Klasse unterrichtet wird. Wobei du natürlich recht hast, dass ich erst mal eine gewisse Basis an Wissen und Fertigkeiten brauche, eher wir uns komplizierteren Sachverhalten nähern. Hattest du eigentlich Arithmantik in der Schule?“, fragte er leicht neugierig, konnte es sich allerdings nicht so recht vorstellen, dass Rose als Schulmuffel Gefallen an dem Fach gefunden hätte. „Ehrlich gesagt würde ich sogar noch lieber mit diesem Jonathan auf der Wiese spielen als mit Professor Fagon diesen Gegenartikel zum Todespropheten zu verfassen …“, stimmte Noah Rose auf seine Art zu, als die Irin erklärte, dass Erwachsene ebenso nervig sein konnten wie Kinder. Doch lag die Abneigung gegen den Zaubertränke-Lehrer nicht in dessen Persönlichkeit, sondern vielmehr daran, dass er von Noah unbewusst als Konkurrent um Sophies Gunst angesehen wurde. Als Rose von ihrem Vater erzählte, hörte ihr der Dunkelhaarige aufmerksam zu, wobei seine Gesichtszüge ein wenig gespannt waren. Die Hausmeisterin schien eine äußerst enge und gute Beziehung zu ihrem Vater zu führen, was man bei Noah und seiner Mutter nicht sagen konnte. Es war schon mehrere Jahre her, dass sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Sie zeigten nicht das geringste Interesse mehr aneinander. So reagierte der Ire auch ein wenig distanziert auf ihre Worte und ließ keinerlei Gesichtsregung erkennen, als er antwortete. „Nun, dann kommt Vater sein für mich schon mal nicht in frage“, sagte er unerwartet patzig, denn natürlich war Josephine kein kleines Kind mehr, der er die Welt erklären und die er trösten konnte. Vermutlich würde sie ihn sowieso hassen, denn sie würde wohl kaum akzeptieren wollen, dass der nette Jaycup nicht ihr Erzeuger war. Dennoch wollte Noah eine weitere Einschätzung von Rose haben. „Kann ich ein kleines Gedankenspiel mit dir durchführen? Also … angenommen du würdest eines Tages erfahren, dass dein Vater gar nicht dein leiblicher ist, würdest du dann deinen genetischen Spender kennenlernen wollen oder nicht? Ich meine, was bedeutet das, zwar der leiblicher Vater zu sein, aber nicht die Vaterfigur, die du mir eben vorgestellt hast?“, fragte Noah, denn er konnte mit der neuen Situation einfach nicht umgehen. Er hatte keine Ahnung, was Marla sich nun gedacht hatte, wie es nun weitergehen sollte.

„Ach, nur ein kleiner Faustschlag. Der Kollege hat ja keine Kraft“, log Noah, denn in Wirklichkeit hatte ihm der Schlag schon ganz schön zugesetzt. Doch dank Miss Hanos Salben war davon mittlerweile nichts mehr zu sehen. „Ja, Lehrerkonferenzen sind schon eine gefährliche Angelegenheit. Eigentlich kannst du froh sein, nicht dran teilnehmen zu müssen“, scherzte er nun wieder ein wenig und hatte sich mittlerweile schon fast an das verschwörerische Zwinkern der Rothaarigen gewöhnt. „Ach, solche Angelegenheiten wie gestern auf der Party, nehme ich eher unbewusst wahr. Bei bestimmten Anlässen erinnere ich mich dann wieder dran und frage mich, weshalb sich mein Gehirn mit solchen Kleinigkeiten belastet. Allerdings scheint sich auch John Parker für andere Menschen zu interessieren. Die Aktion mit den Herzluftballons hat Professor Chelle schon sehr irritiert“, erzählt Noah schon fast ein wenig vorwurfsvoll. Es war ihm doch recht unangenehm gewesen, als seine dunkelhaarige Kollegin ihn gefragt hatte, was er davon hielt.

„Nein, ich habe den Vorschlag mit dem Apparier-Bann noch niemandem gemacht. Eigentlich müsste Colin Strife von alleine darauf kommen. Er hat mittlerweile ja auch viel mehr Erfahrung als ich. Außerdem möchte ich ihm auch nicht unbedingt in den Rücken fallen und so tun, als wisse ich alles besser. Aber vielleicht spreche ich ihn tatsächlich nachher noch mal darauf an …“, überlegte Noah. Ein solcher Bann war schon eine äußerst zuverlässige Schutzvorkehrung, die kaum umgangen werden konnte, wenn man ordentlich arbeitete. Die Todesser hatten selbst mit solchen Tricks gearbeitet, aber würden sie eine solch große Schutzaktion auch in Hogsmeade vermuten? Noah war Rose‘ Blick zu deren Arm gefolgt und hielt nun innerlich angespannt die Luft an, auch wenn seine Miene ebenso wie die der Hausmeisterin keinerlei Gefühlsregung erkennen ließ. Es war keine Neugierde, die ihn zu dieser Frage gedrängt hatte, sondern eher das Interesse daran, ihren physischen Zustand einzuschätzen und ihr vielleicht sogar helfen zu können. So gab er auch keine Antwort auf ihre Frage, wozu sie dies tun sollte. Sie musste selbst entscheiden, ob sie ihm ihre Narbe zeigen wollte, ohne dass er ihr seine Gründe genannt hätte. Ihre Angst versuchte er zu ignorieren, obwohl er sich im Klaren war, dass sie vermutlich nicht nur die Narbe selbst, als Makel ihrer Schönheit, belastete, sondern vor allem die Erinnerungen, die sie mit ihrer Entstehung verband. Die Stimmung war deutlich gespannt, als sie damit Begann ihren Ärmel hochzuziehen. Ihre Hände zitterten dabei, doch Noah konnte ihr diesen Akt nicht ersparen. Als sie mit der Bewegung innehielt, kreuzen sich ihre Blicke und Noah griff ganz sachte nach ihrer zitternden Hand, führte diese mit seiner, damit sie im Grunde doch selbst ihren Arm entblößen musste. Mit konzentrierter Miene und sachlichem Blick betrachtete Noah die Narben, die Zeuge von dem Waldbrand geworden waren. Keinerlei Ekel oder Befremden strahlten seine Augen aus, die die Wunden von allen Seiten her betrachteten. Wieder einmal herrschte Stille im Raum, bis Noah schließlich in einem leicht befehlerischen Ton sich an sie wandte. „Sieh hin …“, begann er sie aufzufordern. „Du muss hinsehen“, wiederholte er nachdrücklich und ließ dabei ihre Narbe keinen Moment aus den Augen. „Mit deinem rechten Arm wirst du keine komplizierten Zauber mehr ausführen können“, erklärte er sachlich. „Aber du hast … Glück“, wiederholte er das Wort, gegen das er sich vorhin noch gesträubt hatte, aber bei Rose konnte er dies wohl getrost anwenden. „Du hast noch einen linken Arm, doch das Schlimme ist, dass in Wahrheit nicht dein rechter Arm verkümmert ist, sondern dein linker. Bei deinem rechten Arm fehlen dir die physischen Voraussetzungen, nämlich dein Muskel. Dagegen kann man nichts tun, aber links scheint dir dein Wille zu fehlen, ihn auch einsetzen zu wollen. Denn Motorik ist vor allem etwas, das im Gehirn stattfindet. Dazu musst du deinen rechten Arm nicht einmal abschreiben, denn er kann deinem linken sogar helfen. Sieh die Magie an wie das Zusammenspiel beider Hände bei dem Spielen eines Instruments. Bei dem Cello zum Beispiel übernimmt der rechte Arm die Grobarbeit, indem er lediglich den Bogen hin und her streicht. Links jedoch bedienst du dich der Feinmotorik, indem du die verschiedenen Töne greifst und somit erst eine Melodie zustande kommt. Um dies bei der Magie auch anwenden zu können geht es darum das bisschen Muskel, was in deinem rechten Arm noch übrig ist durch Krafttraining zu stärken – vermutlich müsstest du währenddessen Schmerzmittel nehmen. Deine linke Hand kannst du aber trainieren, indem du fortan nur noch und nur noch diese für deine täglichen Arbeiten benutzt. Beim Schrauben, Streicheln, Rühren, Türen öffnen, Haare kämmen, Zähne putzen … ich schätze, irgendwann wirst du einfach vergessen, dass du einmal Rechtshänder warst. Deine Arme wechseln lediglich die Seiten – mehr nicht. Es ist kein so großer Akt, wie du dir das vielleicht vorstellst und es erfordert ebenso Mut, Tatsachen zu akzeptieren“, sprach er sanft, wenn auch bestimmt und blickte ihr nun direkt wieder in die Augen. Er wusste nicht, ob er vielleicht zu forsch mit ihr umgegangen war, doch seiner Meinung nach, war es durchaus möglich, dass ihr linker Arm vielleicht schneller als sie dachte ihren rechten ersetzen konnte. Rose war eine Kämpferin, der nur ein wenig geholfen werden musste. „Davon abgesehen ist es bei einem Kampf sehr vorteilhaft Linkshänder zu sein. Dein Gegner muss sich erst an deine spiegelverkehrten Bewegungen gewöhnen. Ein Grund, weshalb ich mehrmals währenddessen den Arm gewechselt habe …“

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 13.08.2008 23:33    

Die Art und Weise, wie Noah auf ihre Worte reagierte, zeigten der Rothaarigen, dass sie anscheinend einen sehr wunden Punkt getroffen hatte. „Wieso fürchtest du, dass du mich enttäuschen könntest? Hallo? Du redest mit mir, Rose Ann O‘Kee. Zugegeben, wir kennen uns noch nicht lange, aber ich glaube, ein bisschen einschätzen kannst du mich durchaus schon. Ich rede nicht nur so dahin, ja ok, ich kann auch ziemlichen Blödsinn reden, aber ich denke du weisst was ich meine. Das was ich sage, meine ich auch so. Es wäre eine Lüge, wenn ich wirklich dein Problem dabei verstehen würde, aber du musst dir ganz sicher keine Sorgen machen, wie es mir dabei geht. Du bist eingeladen, wenn du einen Platz suchst um ein bisschen Irland zu tanken... hier ist er. Es ist ok, wenn du kommst, ich würde mich sogar freuen. Aber es ist auch ok, wenn du lieber nicht hier sein möchtest. Ganz so wie du möchtest. Egal was du daraus machst, ich nehme es dir nicht übel.“

Sie hatte ja vorher schon sehr schnell realisiert, dass hinter seiner griesgrämigen Art etwas ganz anderes steckte und natürlich auch, dass er alles andere als eine einfache Persönlichkeit hatte. Aber sie mochte ihn, sie mochte ihn wirklich und aufrichtig. Immer wieder war ein bisschen seines wahren Gesichts hervor geblitzt, ob ihm das klar war? Niemand wurde so geboren, was also hatte Noah Gordon so werden lassen, wie er nun war?

Rose Schnaufen klang beinahe etwas verächtlich, als Noah die Schulleiterin verteidigte. Nicht wegen dem was er sagte und es war auch nicht auf Minerva bezogen, sondern galt allein dem Verrat ihrer Vorgängerin. „Ja, ich kann ihr misstrauen auch nachvollziehen. Trotzdem nehme ich es ihr übel, dass man mich nicht in Kenntnis gesetzt hat. Den Verrat hat meine Vorgängerin begangen, nicht ich. Allgemeines Misstrauen zu haben kann ich wirklich verstehen, aber es wurmt mich trotzdem und ärgert mich.“ Ihr Ärger war jedoch bei seinen nächsten Worten sofort verflogen, als er ihr sagte, wie er sich in der großen Halle fühlte. „War das eine Aufforderung, doch öfters in der großen Halle zu essen?“, fragte sie ungewohnt sanft und lächelte ihn warm an, „denn ich bin an deiner Anwesenheit durchaus interessiert. Daher auch mein Angebot, dass du ruhig öfters bei mir zum Essen vorbei schauen darfst“, sie machte eine kurze Pause und war sogar versucht ihre Hand über den Tisch zu strecken, um seine freundschaftlich zu drücken, glaubte aber, dass Noah das nicht wirklich schätzen würde und unterließ es lieber. „Noah, auch wenn es weh tut, fürchte ich, dass du sogar recht haben könntest, dass viele Kollegen nicht an deiner Anwesenheit interessiert sind. Ich habe Augen im Kopf und während ich die anderen durchaus öfters beisammen sehe, sehe ich dich in der Regel alleine, mit finsterem oder strengem Gesichtsausdruck. Ich habe dir schon gesagt, dass du bisher immer auf mich gewirkt hast, als wenn es dir am liebsten wäre, wenn sich alle ganz, ganz fern von dir halten. Ist es wirklich das, was du möchtest? Du hast dich gerade nicht so angehört. Was ist es dann?“, ihre direkte Art konnte sie einfach nicht abstellen. Trotzdem wirkte sie mit einem mal viel weicher, einfühlsamer und aufrichtig interessiert, signalisierte damit, wie ehrlich sie es meinte.

„Was gefällt dir an dir nicht? Verspürst du gar kein bisschen stolz auf das, was du geschafft hast? Da muss es doch irgendwas geben...“, es waren keine direkten Fragen, ihre Worte sollten mehr Denkanstoß sein. Aber sie spürte auch, dass sie ihn zu überfordern schien. Das Terrain auf das sie sich begab wurde brenzlig, alles andere als das, was sie wollte, denn es lag ihr fern, ihn gegen sich aufzubringen oder ihn wütend zu machen. Sie hoffte, dass er ihre Beweggründe erkannte. Vielleicht wäre es schlauer gewesen, einfach zu schweigen um eben nichts zu provozieren, aber sie war kein Mensch, der die Augen verschloss vor dem Offensichtlichen. Dazu kam, dass sie Resignation oder das typische ‚Kopf in den Sand stecken‘ hasste, auch wenn sie, wenn sie ehrlich gewesen wäre, in Bezug auf ihren Unfall selber so war, aber das war ein anderes Thema. Für sie war die Traurigkeit in Noah greifbar und ihr lag daran den Grund dafür zu finden...
Als Noah dann anfing zu sprechen, hielt sie unwillkürlich den Atem an und nachdem er geendet hatte, schwieg sie einen Augenblick. Er konnte ihr nicht in die Augen schauen und nun überbrückte sie doch die Grenze zwischen ihnen, langte über den Tisch und legte ihre Hand sachte auf seine. Eine freundschaftliche Geste, die aber so viel aussagte. Ganz ruhig sah sie ihn an und hoffte, dass er verstand. Sie selber hatte nämlich verstanden und auch wenn sich das vielleicht blöd anhörte, aber sie fühlte sich tatsächlich wie etwas Besonderes... geehrt, weil er sich ihr gegenüber geöffnet hatte.
„Danke...“, flüsterte sie und schwieg erst wieder, abwartend ob er doch den Blick auf sie richten würde. „Noah? Hast du dich jemals zufrieden gestellt? Hast du dich jemals gefragt, was du möchtest? Was dir wichtig ist? Zu deiner Mutter möchte ich eigentlich gar nichts sagen“, musste sie auch nicht, ihre Stimme machte bei ihren letzten Worten deutlich, was sie von solch einer Frau hielt, „aber du magst ja viel sein, aber ein Versager ist es ganz gewiss nicht. Um ehrlich zu sein... ich kann verstehen, wieso du so bist, wie du bist und wieso du so denkst“, es lag kein Bedauern in ihren Worten, sondern wirkliches Verständnis. „Wann hast du angefangen zu resignieren bzw. aufzugeben? Was dein Glück angeht meine ich, deine Lebensfreude? Wann hast du dir das letzte mal selber im Spiegel in die Augen geblickt? In dich rein gehorcht?“, sie drückte seine Hand sanft, lehnte sich dann aber wieder ein bisschen zurück, weil sie ihn nicht bedrängen wollte. So wie es schien, war er ehrliche Zuneigung nicht gewohnt...

„Ja, ich finde es ist vertretbar meiner Meinung nach. Kinder müssen alles erst lernen, sie sind keine Erwachsenen die man für jedes Handeln zur Verantwortung ziehen kann und ich finde, es ist durchaus ein Unterschied, ob ich etwas aus purer Berechnung mache oder aus Instinkt heraus.“, sie grinste etwas bei seiner nächsten Frage, „entschuldige, ich hab es nur als Beispiel gemeint und nicht weiter nachgedacht. Natürlich ist es ein Wahlfach... Und um deine Frage zu beantworten, ja ich hatte Arithmantik, aber nur ein Jahr lang. Professorin Vektor ist an mir verzweifelt. Ich sagte ja schon, als Schülerin hättest du mich gehasst. Es war nicht mangelnde Intelligenz, es war auch nicht, dass ich nichts mit der Welt der Zahlen anfangen konnte. Es war... Unlust.... Ich fand den Unterricht einfach nur grässlich langweilig, ungefähr so wie Geschichte der Zauberei bei Binns. Kannst du dich an ihn erinnern? Dieses monotone Runterrasslen von Daten? So kam mir auch Arithmantik vor und ich hab mich gedanklich lieber raus auf die Ländereien oder nach Irland geträumt... und nach dem einen Schuljahr hat mir die Lehrerin nahe gelegt, mich ihrem Klassenraum fern zu halten“, nein, sie schämte sich nicht deswegen, trotzdem hatte sie plötzlich deswegen ein schlechtes Gewissen, so als wenn sie dadurch Noah beleidigen würde.

Sie hob kurz die Augenbraue, als er die Sache mit dem Gegenartikel erwähnte. Es war sehr offensichtlich, dass er den Zaubertranklehrer nicht mochte, wobei sie sich fragte wieso, denn einen harmloseren Menschen wie ihn gab es wohl kaum. Naja doch, Johns Schwester Allison vielleicht noch, denn Rose war schon mehrfach aufgefallen, dass die beiden sich ein wenig ähnelten was ihren Charakter anging. „Du kannst Daniel nicht ausstehen, aye?“, fragte sie nach, schaute dann aber wirklich überrascht als er patzig meinte, dass Vatersein nicht für ihn in Frage kam.
Was hatte er denn plötzlich mit diesem Vater sein? Sie wunderte sich immer mehr über seine Fragen, nickte dann zustimmend wegen dem Gedankenspiel.
Kurz überlegte sie, brauchte aber nicht lange, bis sie antwortete. „Natürlich wollte ich das. Versteh mich nicht falsch, ich liebe meinen Vater abgöttisch und es würde sich auch nichts an dem Verhältnis zu ihm ändern, aber nach dem ich den ersten Schock überwunden hätte, wollte ich natürlich den Mann kennenlernen, der mich gezeugt hat. Mein Dad wäre nach wie vor mein Dad. Aber ich wollte trotzdem wissen, wer mein Erzeuger ist, wo meine Wurzeln wirklich liegen. Ich wollte diesen Mann kennen lernen, ich wollte feststellen ob es Ähnlichkeiten gibt und ich rede nicht vom Aussehen. Er könnte zwar nie meinen Dad ersetzen, aber vielleicht könnte er mein zweiter Vater sein? Oder ein lieber Freund? Ich weiß es nicht... es kommt ja auch darauf an, ob mein genetischer Vater überhaupt das gleiche Interesse hätte, sich mit mir abzugeben...Noah? Wieso fragst du mich das?“

„Nur ein kleiner Faustschlag?“, sie hob wieder eine Augenbraue und fragte sich, was einen Lehrer dazu bewegen konnte, seinen Kollegen zu boxen. Da sie aber den Eindruck hatte, dass Noah nicht wirklich preisgeben wollte, was geschehen war, hakte sie auch nicht nach. „Naja viel Kraft kann es wirklich nicht gewesen sein, zum Glück sieht man nichts“, es hätte sicher ein merkwürdiges Bild abgegeben, wenn er mit einem Veilchen unterrichtet hätte. „Und ich dachte immer Lehrerkonferenzen seien eine steife Angelegenheit“, ging sie auf seinen Scherz ein. Und erneut musste sie grinsen, konnte es sich leider wirklich nicht verkneifen, als er die Herzballons ansprach, über die sie sich schon am Abend köstlich amüsiert hatte. „Ja John beobachtet auch und kommt ihr wirklich nicht darauf, was es mit den Luftballons auf sich hat? Die flogen nicht nur zu euch beiden, sondern auch zu Daniel und der Heilerin. Hast du nicht gesehen, wie die beiden sich ansehen? Man muss schon blind sein um nicht mitzukriegen, dass die beiden sich ineinander verknallt haben. Aber ich fürchte, sie wissen es selber noch nicht. Vielleicht war es Johns Art, mit dem Zaunpfahl zu winken...“, sie ließ völlig offen, wie es nun in Bezug auf Noah und Sophie stand, wobei es doch recht logisch erschien.

Zu seinem Kommentar wegen dem Apparierbann auf Hogsmeade nickte sie nur noch, denn sie verstand seine Beweggründe. Aber als sie ihm wenig später zitternd ihren verletzten Arm entgegen hielt und sichtbar mit ihren Emotionen zu kämpfen hatte, verstand sie seine Beweggründe nicht. Vermutlich wollte sie es auch gar nicht, denn das hieße, dass sie sich ihrem Trauma und ihrer Angst hätte stellen müssen. So rigoros und taff sie auch sonst war, damit hatte sie bis heute nicht gelernt wirklich umzugehen. Anstatt sich allem zu stellen, hatte sie es einfach verdrängt...
Dass er ihre Hand nahm und diese so führte, dass sie im Endeffekt doch selber den Ärmel hoch schob, machte ihr schon zu schaffen. Sie wollte nicht diejenige sein, die alles offen legte, die sich ihm präsentierte und ihr Blick war alles andere als freundlich, den sie ihm zuwarf. Trotzdem auch durchschaubar, es war klar, dass die Wut in ihren Augen nur auf ihre Angst zurück zu führen war.
„Nein!“, antwortete sie giftig, als er ihr förmlich befahl ihren Arm anzusehen. Und nochmal „Nein!“, jetzt klang sie wie ein trotziges Kind und sie reckte entschlossen das Kinn vor.
Keinen Moment lang hatte er Schrecken, Ekel oder sonstiges gezeigt, als er die Narben betrachtete. Vielmehr wirkte er sogar so wie einer der vielen Ärzte, die sie ständig im Krankenhaus untersucht hatten. Ihre Augen glitzerten gefährlich und ihre Lippen waren nur noch ein schmaler, weißer Strich, weil sie sie so fest aufeinander presste. Es kostete sie unsagbare Überwindung, Noah nicht einfach anzuschreien, ihm den Arm zu entreißen und rumzuwüten. Wenn man es recht bedachte, waren sie sich in dem Verhalten nicht unähnlich, denn auch bei ihr wäre es lediglich ein Flüchten vor den Tatsachen und dem Eingestehen der eigenen Schwäche gewesen. Wobei sie sich ihre Schwäche ja eingestand, aber ohne dass sie es wusste, hatte Noah schon sehr gut erkannt, dass es nicht die weibliche Eitelkeit war, wieso sie ihre Brandnarben hasste, sondern das Trauma, was dahinter steckte. Dazu kam aber auch, dass sie es grausam für sie war, derart eingeschränkt zu sein. Unzulänglichkeit und Schwäche... Himmel, sie kochte sich sogar die Mahlzeiten selber, weil sie unabhängig sein wollte und dass es etwas bei ihr gab, was eben nicht mehr richtig funktionierte...
Das was Noah ihr dann sagte, kam ihr merkwürdig bekannt vor. Es war im Prinzip das gleiche, was auch die Ärzte im Krankenhaus gesagt hatten. Sie hatte damals in einem Muggelkrankenhaus gelegen und es war das erste Mal gewesen, dass sie sich nach Magiern gesehnt hatte. Heiler hatten ganz andere Möglichkeiten als die ‚normale‘ Medizin, aber als sie später zu denen gegangen war, war es bereits zu spät. Die Doktoren hatten ihr gesagt, dass der größte Teil des Muskels unwiederbringbar weg war. Im Grunde hatte sie sogar Glück gehabt, dass man ihren Arm hatte retten können und nicht amputiert werden musste.
Dieses Mal war sie es, die seinem Blick auswich. Sie fühlte sich seltsam nackt, sehr verletzlich und hätte sich am liebsten selber angeschrieen für ihre Unfähigkeit, ihre Emotionen im Augenblick zu beherrschen. Wie hatte ihr Vater es genannt? Sie müsse lernen ihre Dämonen zu besiegen... das schaffte sie aber nicht.
Das Gesicht hinter ihren roten Haarsträhnen versteckt, weil sie den Kopf nun gesenkt hielt, zog sie ihren zitternden Arm wieder zurück und schob reflexartig auch den Ärmel wieder runter. Für einen Moment sah es so aus, als wenn sie sich vollkommen verschließen würde und gar nicht erst auf das reagieren wollte, was Noah ihr gesagt hatte. Dann jedoch hörte er plötzlich, als das Schweigen schon unbehaglich war, leise ihre Stimme, die ziemlich gepresst wirkte.
„Die Ärzte haben mir das gleiche gesagt wie du... es stimmt nicht, es funktioniert nicht, sie hatten unrecht“, sie ballte die linke Faust, so dass die Knöchel weiß hervor traten um den Schmerz in ihrem Inneren zu bändigen. „Ich habe es versucht, aber klappte einfach nicht. Ich habe mehr Geschirr zerdeppert als manch andere an einem Polterabend, wäre ja nicht so schlimm, wenn ich es wenigstens wieder heil zaubern könnte“, ihre Stimme nahm einen ätzenden Ton an und konnte doch kaum darüber wegtäuschen, wie schwer es ihr fiel darüber zu reden.
„Ich habe geübt, ich habe es immer wieder versucht...“, aber nicht lange, auch wenn ihr das nicht klar war. Sie war ein viel zu ungeduldiger Typ und schaffte es einfach nicht. Ihr Dad war der Meinung, dass nur ihre inneren Dämonen schuld daran waren, denn bevor sie sich denen nicht stellte, würde sie nie die Geduld aufbringen. Vielleicht hatte er sogar recht damit, aber das war es nicht alleine. Sie hatte ihrer Familie förmlich verboten ihr zu helfen, weil sie es einfach nicht ertrug. Aber alleine... schaffte sie es nicht (natürlich war ihr das nicht bewusst und wenn.... hätte sie es auch eingesehen?). Es war aber auch schwer ihr irgendetwas zu sagen, weil sie das nicht zuließ, hatte einen enormen Sturkopf und stand sich in der Sache einfach nur selber im Weg.

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 15.08.2008 01:40    

„Ich weiß durchaus, dass du zu deinem Wort stehst, aber ich wollte eben trotzdem Missverständnissen vorbeugen. Umso mehr danke ich dir für dein Verständnis und jetzt lass uns das Thema endlich abhaken!“, sprach Noah nachdrücklich und auch ein wenig ungeduldig. Er hatte keine Lust darüber zu diskutieren, dass er eigentlich gar nicht diskutieren musste. Im Grunde wollte er eigentlich sogar so oft er konnte Rose einen Besuch abstatten. Er wusste ja selbst nicht, was ihn davon abhielt, aber zu oft bei ihr aufzukreuzen erschien ihm einfach als falsch. Er trank einen tiefen Schluck aus seiner Flasche und beäugte unauffällig wieder ein wenig ihre Wohnung. Hier war er tatsächlich Irland so nah wie schon lange nicht mehr. Vermutlich musste er sogar gerade deswegen ein wenig Abstand wahren. Trotzdem faszinierte ihn diese rothaarige, starke und selbstbewusste Frau, die man in der Tat lieben konnte und mit der die Zeit wie im Fluge zu vergehen schien.

Leicht abwehrend hob jedoch Noah seine Hände, als Rose wütend zu schnauben begann über das Verhalten der Schulleiterin. „Ich kann deinen Ärger nur zu gut verstehen, Rose. Mich macht es genauso wütend, wenn sie mich außen vorlässt und sich lieber mit Professor House austauscht. Aber der hat sich anscheinend bei ihr schon bewährt und wir beide sind neu hier. Trotzdem sollten wir ihr Verhalten ihr nicht übel nehmen. Sie trägt eine große Verantwortung und muss momentan nicht gerade einfache Entscheidungen treffen“, versuchte er Rose erneut zu beschwichtigen, doch das musste er glücklicherweise auch gar nicht weiter, denn wie so oft war die Wut der Hausmeisterin von einem Moment auf den anderen wie weggeblasen. Ihr Gespräch war wirklich ein Wechselbad der Gefühle. Ihre Worte waren nun sehr sanft und ihr Blick warm, was Noah jedoch eher ein wenig nervös machte. Um seine Verlegenheit darüber zu verbergen runzelte er kurz die Stirn, ehe er wieder zu ihr blickte. „Jedenfalls wüsste ich es zu schätzen, wenn noch jemand in der Großen Halle sitzen würde, der ebenso wie ich lieber dieser Masse entkommen würde. Es macht Vieles einfacher … wenn man sowas teilt, denn ich bin ebenfalls an deiner Anwesenheit interessiert. Aber vielleicht würde es mir auch leichter fallen, dein Angebot anzunehmen, wenn ich mich gelegentlich revanchieren könnte. Ich bin zwar ein miserabler Gastgeber, aber vielleicht könntest du darüber hinwegsehen“, sprach er leise und vielleicht auch ein wenig ungewohnt schüchtern. Es war nicht unbedingt Noahs Stärke, derartige Einladungen auszusprechen.

„Nur weil ich gelegentlich der Einsamkeit unterliege, heißt dies nicht, dass ich diese gegen beliebige so genannte Freunde eintauschen würde, die sowieso nur Loyalität und Interesse vorheucheln. Es schockiert mich ergo nicht, wenn ein Großteil der Lehrerschaft mir lieber aus dem Weg geht und mich in Ruhe meine Arbeit machen lässt. Die meisten Menschen kommen eben nicht mit meinem Charakter klar und ich nicht mit ihrem. Da ist es doch nur legitim, dass man sich gegenseitig ignoriert. Ich muss doch keine Zeit in Menschen investieren, mit denen ich nichts anfangen kann“, verteidigte sich Noah ein wenig gereizt, wobei Rose‘ Wärme, die sie im Moment ausstrahlte, ihn sogleich wieder ein wenig beruhigte. „Das ist ja das paradoxe … ich brauche eine gewisse Distanz einerseits, andererseits würde ich gerne ein Teil vom Ganzen sein und nicht immer nur Beobachter … ist das nicht verrückt?“, fuhr er jetzt ruhiger und leiser fort. Manchmal wusste Noah selbst nicht, was er eigentlich wollte und das machte sein ohnehin schon kompliziertes Leben nicht unbedingt einfacher. „Fühlst du dich denn manchmal ebenfalls einsam, Rose?, fragte er schließlich und zugleich bemängelte er an sich, dass er der Hausmeisterin, so vertrauenswürdig und einfühlsam sie war, so viel über sich anvertraute. Allerdings war auch das Bedürfnis ziemlich groß, sich endlich einmal einem Menschen anvertrauen zu können. Instinktiv wusste er, dass Rose die Richtige dafür war, weshalb jedoch, konnte er nicht beantworten.

„Naja, auf das, was ich beruflich geleistet habe, kann ich wohl stolz sein. Ich war Auror, habe die Welt umreist und arithmantische Mythen erforscht, Bücher geschrieben, für das Ministerium als Berater gearbeitet und nun bin ich sogar Lehrer in Hogwarts. Allerdings frage ich mich, wie ich das in meinem restlichen Leben noch steigern soll. Mir fehlen momentan einfach die Perspektiven und was das Private betrifft … da habe ich jedoch rein gar nichts vorzuweisen“, erklärte Noah und in diesem Moment klang auch ein wenig Enttäuschung in seiner Stimme mit. Indem Rose‘ Fragen eher wie Denkanstöße klangen, die Noah sich manchmal gelegentlich sogar selbst stellte, fiel es ihm viel einfacherer, sich diesen ganz unverfänglich zu widmen. Sie drängte ihn nicht und schien auf alles, so paradox die Antworten auch manchmal zu sein schienen, verständnisvoll zu reagieren. Vielleicht erhoffte er sich sogar insgeheim, dass sie ihm helfen konnte, die Antworten auf seine Probleme zu finden, die er durch seine eigene Engstirnigkeit nicht selbst ergründen konnte. Noah schien sich auf einer Suche zu befinden, deren Ziel er jedoch selbst nicht so genau kannte. Vielleicht konnte Rose dann zumindest der Kompass sein.

Doch plötzlich und für Noah gänzlich unvermutet, legte Rose ihre Hand auf die seine. Durch diese überraschende Geste jedoch, zuckte der Arithmantiker kurz zusammen und verkrampfte augenblicklich ein wenig. Verwundert blickte er fragend zu der Hausmeisterin und er schien deutlich ein irritiert zu sein, wobei er allerdings seine Hand unter der ihren weiterhin deponiert ließ. Er atmete tief ein, woraufhin er sich schon deutlich entspannte und auch wenn diese offen gezeigte Zuneigung zu ihm äußerst ungewohnt für ihn war, fand er allmählich doch Gefallen daran. Für einen Moment zogen ihre grünen Augen ihn geradezu in ihren Bann und für einen Moment herrschte wieder einmal Stille im Raum, indem der Arithmantiker die Worte der Irin auf sich eine Zeit lang wirken ließ. „Welcher Mensch ist schon vollständig mit sich zufrieden, Rose“, begann er langsam zu sprechen. „Ich jedenfalls konnte das noch nie von mir behaupten, denn mein größtes Bestreben ist es schließlich, besser zu werden. Zufriedenheit stünde diesem Streben nur im Weg. Natürlich bin ich zufrieden, wenn ich in meiner Arbeit die Lösung auf einen komplizierten Sachverhalt finde, allerdings herrscht diese Befriedigung nie lange an, denn aus vorläufigen Antworten ergeben sich stets neue Fragen, die es zu beantworten gilt. Als ich schließlich doch den Weg der Arithmantik gegangen bin, habe ich mich bewusst für einen Beruf entschieden, der ein endloses Streben nach Antworten fordert und somit auch eine stetige Unrast gewissermaßen impliziert. Ich denke, das ist die einzige Möglichkeit für mich, das Leben zumindest arithmantisch begreifen zu können. Alles andere führt zu keinem Ergebnis“, erklärte der Dunkelhaarige und verdüsterte einen Moment seinen Blick, als kurz seine Mutter zur Sprache kam. Er machte keinen Hehl daraus, dass es zwischen ihnen nicht besonders gut stand. „Wenn es nach mir ginge, würde ich den Namen Mutter am liebsten ganz aus meinem Wortschatz streichen. Es kann eben nicht jeder behaupten, jemanden wie deinen Vater zu besitzen. Obwohl … es eigentlich so jemanden gegeben hätte …“, sprach Noah plötzlich nachdenklich und seine Gedanken schienen weit in die Vergangenheit abzudriften. So gut er auch mit seiner Großmutter ausgekommen war, mit seiner Mutter jedoch konnte er nie so richtig warm werden. Für ihn war sie stets eine Fremde geblieben, auch wenn sie sich beide mittlerweile ähnlicher waren, als sie beide erkennen wollten.

Als Rose jedoch sagte, dass sie verstehe, weshalb er so war, zog er skeptisch eine Augenbraue nach oben. „Ich gebe nicht meiner Mutter die schuld für die Person, die ich nun mal bin. Das habe ich ganz alleine selbst zu verantworten. Mich ärgert es nur, dass sie nicht einmal zu einem Zehntel so verständnisvoll sein konnte wie du.“ Noah atmete tief ein und trank aus seiner Flasche. Wieso mussten die Gespräche mit Rose nur immer so in die tiefsten Tiefen gehen? Dinge, die er eigentlich schon längst vergessen haben wollte, flammten erneut auf. Wieso konnten sie sich nicht einfach über das Wetter unterhalten oder über das Bierbrauen? Eigentlich hasste Noah solch belanglosen Themen und Small-Talk zählte nun wirklich nicht zu seinen Passionen, aber langsam schien ihn das Gespräch ein wenig mitzunehmen. Sich so vielen Problemen auf einmal zu stellen, anstatt wegzurennen, war auf eine eigentümliche Art belastend. Dennoch wollte er Antworten finden zusammen mit der Frau, die genau die Fragen nun stellte, die er sich selbst zu fragen nicht getraut hatte. Allerdings schnaubte er bei ihren nächsten Denkanstößen wütend auf. Allerdings nur aus dem Grund, weil er erneut die Antworten nicht kannte. „Was sollte ich denn bitte schön hören, wenn ich in mich hineinhorchte oder sehen, wenn ich mir selbst in die Augen blickte?! Bitte was!? Soll ich mich nach einem Mythos verzehren, den es ohnehin nicht gibt!? Mich zu einem Glücksritter machen!? Ich strebe die Ziele an, die für mich realistisch sind und dazu gehören nicht solche Utopien wie Lebensglück und grenzenlose Freude, Liebe und so ein Schnickschnack. Es gibt immer etwas, worüber man sich grämen könnte. Nichts ist perfekt. Mein Glück, wenn man es tatsächlich so nennen will besteht darin, dass ich einen Beruf habe, in dem ich meine Liebe zu Zahlen ausüben kann, ich Geld habe, um finanziell unabhängig zu sein und mich in den Momenten, indem ich tatsächlich mal einsam oder ratlos sein sollte, mich mit Whiskey vollknallen kann oder seltsamerweise einen Liter Milch nach dem anderen verputze. Das ist mein Glück. Da brauche ich nicht groß drüber nachzugrübeln, was ich gerne hätte, sondern ich nutze die sich mir bietenden Opportunitäten möglichst optimal aus. Das ist Ökonomie und das ist das wahre Leben!“, erwiderte der Arithmantiker aufgebracht und bemerkte erst jetzt, dass er Rose‘ Hand fest umschlossen hielt. Verlegen lockerte er wieder seinen Griff und blickte auf seinen mittlerweile leeren Teller. „Tut mir leid …“

Über ihre Antwort jedoch über die Legitimität von Kinderverhalten zog er wieder skeptisch eine Augenbraue nach oben. „Das heißt für dich, dass die Motive für dich entscheidend sind, auch wenn das Verhalten im Endeffekt genau dasselbe ist? Aber wenn doch etwas aus dem Instinkt des Menschen heraus geschieht, gehört es doch zu seiner Natur, sodass man später auch keinem Erwachsenen einen Strick daraus drehen könnte, selbst wenn wir es dann als Berechnung bezeichnen?“, fragte Noah interessiert. „Oder denkst du, dass ein Kind noch nicht richtig zwischen richtig und falsch unterscheiden und deswegen nicht zu Verantwortung gezogen werden kann, während sich ein Erwachsener seines Handelns bewusst ist und an den gesellschaftlichen Normen orientieren muss?“ Offenbar hatten Rose und Noah völlig verschiedene Vorstellungen über Kinder, wobei der Arithmantiker allerdings alles andere als ein Experte in dieser Hinsicht war. Alleine der Gedanke mit Kleinkindern agieren zu müssen, versetzte ihn in Panik. Über ihre nächsten Worte musste allerdings selbst Noah schmunzeln. „Zunächst einmal hasse ich keinen meiner Schüler. Ich erwarte auch nicht, dass alle eine schnelle arithmantische Auffassungsgabe haben, aber ich erwarte, gerade weil mein Fach ein Wahlfach ist, Konzentration und zumindest das Bemühen, verstehen zu wollen. Nicht jedem liegt die Arithmantik und ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn nicht jeder gleichermaßen Begeisterung dafür aufbringen kann wie ich. Aber wen es nicht interessiert, der muss auch nicht meinem Unterricht beiwohnen, nur um genügend Fächer zu belegen. Es ist tatsächlich schade, dass Professor Vektor ihren Unterricht nicht etwas aufregender gestalten konnte, aber gerade manche theoretischen Grundlagen können etwas trocken und langweilig erscheinen. Schülern fällt es oftmals schwer den Sinn zu verstehen, weshalb ich sie komplexe Formeln herleiten lasse, doch dazu muss man wohl dann den Bezug zur Praxis herstellen. Denn dann ist Arithmantik alles andere als langweilig. Dann geht es um das große Ganze oder zumindest um Teile, die man davon betrachten möchte. Der Unterricht von Professor Binns … ich erinnere mich noch gut daran und selbst ich fand ihn damals etwas eintönig, obwohl mir Auswendiglernen sehr gelegen hat. Aber ich kann nicht sagen, dass mich der Unterricht außer Vielwisserei mehr gelehrt hätte. Aber natürlich hatte auch ich Hassfächer … PMG … meine Güte, wie oft ich von diesen Viechern gebissen, umgestoßen und gekratzt wurde. Dennoch habe ich meinen UTZ geschafft, weil sich eine sehr geduldsame Seele meiner angenommen hatte. Zumindest war sie damals noch geduldig. Naja und Wahrsagen – ich halte heute noch nicht viel davon. Das ist mir einfach zu unevident“, gestand der Ire mit einem leichten Lächeln und nahm es ihr also nicht im Geringsten übel, dass Arithmantik eben einfach nichts für sie war. Das traf wohl auch auf den Großteil der Zauberer zu, auch wenn in diesem Jahr außergewöhnlich viele Schüler zu seinem eigenen Erstaunen sein Fach belegten.

„Ach, so persönlich würde ich meine Abneigung gegen Daniel auch nicht sehen. Er geht mir eben auf die Nerven. Das ist aber auch schon alles“, meinte der Arithmantiker und blickte kurz auf die Uhr. Langsam mussten sie sich aber wirklich mal zusammensetzen, wenn der Artikel noch im Abendpropheten erscheinen sollte. Konzentriert lauschte er jedoch ihren Worten, als Rose ihm erklärte, dass sie durchaus ihren leiblichen Vater in einem solchen Fall kennenlernen wollte. Aber ob auch Joey so dachte? Als die Rothaarige ihn jedoch direkt fragte, wieso er überhaupt solche Gedankenspiele veranstaltete, blickte er leicht erschrocken zu ihr, als habe sie ihn bei etwas Verbotenem ertappt. Er ließ noch ein wenig ihre vorigen Worte auf sich wirken und zog dabei äußerst nachdenklich seine Stirn in Falten. Sein Gesichtsausdruck wirkte auf einmal sorgenvoll. Sophie hatte gestern unerwartet schockiert auf seine Vaterschaft reagiert. Das hatte ihn ein wenig gekränkt, weil er sich ehrlich gesagt mehr Zuspruch als Verwirrung erhofft hatte. Ob Rose dies genauso sehen würde? Noah räusperte sich mehrmals, sein Hals war mit einem Mal ziemlich trocken und so nahm er erneut einen tiefen Schluck aus seiner Guinnessflasche, als er wieder zu Rose blickte. „Weil …weil ich seit gestern erfahren habe, dass ich ein solcher Erzeuger bin. Leider erfahre ich das erst 15 Jahre danach. Eigentlich sollte mich das ziemlich wütend machen – macht es ehrlich gesagt auch – aber vielleicht war es auch besser so für Josephine“, sprach der gebürtige Ire leise und fixierte irgendeinen fiktiven Punkt an der Wand. „Ich weiß gar nicht, wieso ich das eigentlich erzähle … ich muss schließlich alleine damit klarkommen und … irgendwie eine Lösung finden.“ Noahs Stimme klang nun etwas matt und es wurde nur allzu deutlich, dass ihn die Situation ziemlich zu schaffen machte.

Im Gegensatz zu Rose konnte Noah über Johns gestrige Aktion mit den Luftballons nicht lachen, sondern blickte recht ernst zu seinem Gegenüber. „Moment Mal, wenn John bei Daniel und Miss Mercier Herzchen erscheinen lässt, weil die beiden angeblich ineinander verliebt sind, meinetwegen. Aber bei Sophie und mir – nein, nein, nein … also … ich meine … sie hat heute Morgen gesagt, dass es sich nur um einen albernen Scherz gehandelt haben muss und das sehe ich auch so. Wir sind nur Kollegen“, sprach Noah hastig und wurde ungewohnter Weise jedoch ein wenig rot im Gesicht. Er wusste seine Gefühle zu Sophie noch nicht richtig einzuschätzen, doch er mochte sie sehr und war in gewisser Hinsicht auf Daniels gute Freundschaft zu ihr ziemlich eifersüchtig. Doch das stand jetzt alles nicht zur Debatte.

Noah hatte gewusst, dass Rose ein kleiner irischer Sturkopf war. Sie hatte sich strikt geweigert auf ihren Arm zu blicken, was den Arithmantiker dazu veranlasste, seine Stirn leicht unwillig zu runzeln. Natürlich konnte er nicht erwarten, dass sie ihm vertrauen würde, doch er war sich sicher ihr helfen zu können. Das konnte er allerdings nur, wenn sie dies auch zuließ. Doch offenbar hatte Rose dieses Thema noch nicht emotional aufgearbeitet, sodass es in der Tat in ihrem derzeitigen Zustand unmöglich war, etwas Produktives zustande zu bringen. „Gut, wie du willst“, entgegnete er ihr ebenso trotzig und ließ den Ärmel wieder über ihren Arm fallen. Ein Blick in ihre Augen zeigte nur, was ihre Stimme schon verraten hatte. Sie war wütend und das auch zurecht, aber so verständnisvoll Rose auch gegenüber ihm gewesen war, Noah war in dieser Hinsicht ein ganz anderer Typ. Ein Pragmatiker eben, der die maximale Leistung erreichen wollte, ohne dabei auf Gefühle Rücksicht zu nehmen. Er konnte nicht verstehen, weshalb Rose seine rationalen Ratschläge als unnütz abstempelte, obwohl er sich sicher war, dass diese mit genügend Disziplin durchaus rentabel sein könnten. Sie wich seinem Blick aus, was Noah nun dazu veranlasste seine Arme vor sich zu verschränken. „Unsinn!“, warf er barsch ihr entgegen. „Alles Unsinn, den du dir einredest! Nicht die Ärzte hatten Unrecht, sondern du. Du bist doch schon gescheitert als du beschlossen hast nicht deine ganze Energie in das Training deines linken Armes zu stecken. Aber du müsstest doch eine Lüge eigentlich erkennen. Besonders dann, wenn sie aus deinem eigenen Mund kommt“, sprach Noah offen und vergaß wie so oft, wo die Grenzen seiner Direktheit lagen und wo aus Ehrlichkeit Verletzen wurde. Dabei wollte er ihr in Wirklichkeit eigentlich nur helfen. „Wen interessiert schon zerbrochenes Geschirr, wenn es um deine Zukunft als Hexe geht. Wenn es darum geht, nicht mehr hilflos ausgeliefert zu sein. Was willst du tun, wenn Hogwarts tatsächlich angegriffen wird!? Willst du dich vielleicht im Besenschrank verstecken oder den Todessern gar ein Stew anbieten?! Oder willst du ihm gar deine Kehle hinhalten in der Hoffnung, dass ein Todesser genauso milde sein wird wie deine Wölfin?! Ich jedenfalls würde darauf nicht bauen, denn wie du schon gesagt hast, wir Menschen können noch von den Tieren lernen. Die töten nicht aus Lust und Hass. Aber bevor du auch nur eine Chance hast, deinen linken Arm wie deinen rechten bewegen zu können, musst du deine Dämonen besiegen“, beschwor Noah sie eindringlich und wusste gar nicht so recht, weshalb er nun von inneren Dämonen gesprochen hatte. In der Tat waren das jedoch genau die Worte, die seine Großmutter an ihn mehrmals gerichtet hatte, damit er eines Tages sein Glück finde. Allerdings wusste er selbst nicht, was sie eigentlich damit gemeint hatte.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 15.08.2008 21:08    

Rose nickte nur, als er meinte sie sollten das Thema endlich abhaken. Auf seine Ungeduld ging sie gar nicht ein, sie akzeptierte es einfach und lächelte ihm einnehmend zu. Und anstatt ihm dennoch zu antworten, einer ihrer Unarten war nämlich eigentlich, immer das letzte Wort zu haben, stand sie auf und wollte zwei weitere Flaschen Guiness holen. Für gewöhnlich trank sie nicht so viel um diese Uhrzeit, aber dies hier keine gewöhnliche Situation. Im Gegenteil, auch wenn sie nicht erklären konnte, wieso sie das meinte. Es war einfach ein sehr privates, eher tiefgründiges Gespräch, kein Smalltalk eben. Als sie dann jedoch vor ihrem ‚Vorrat‘ stand, entschloss sie sich anders, nahm zwei Gläser und ihre Flasche Irish Malt. Dieses Mal fragte sie Noah gar nicht, ob er auch etwas haben wollte, sondern goss ihm stillschweigend gut zwei Finger breit von dem goldfarbenen Getränk ein. „Ein Stück Heimat“, sagte sie mit ihrer rauen Stimme, setzte sich und prostete ihm zu, ehe sie einen kleinen Schluck davon nahm. Der Whiskey war für sie etwas, was man genießen musste, den man langsam trank und sie schloss sogar kurz die Augen, als sie den für sie so edlen Tropfen ihre Kehle runter rannen.

„Ich weiß, du hast ja Recht“, erwiderte Rose auf seinen Verteidungsversuch was die Schulleiterin anging. „Ich kann ihr Verhalten natürlich verstehen und ich nehme an, ich wäre sogar noch schlimmer als sie. Vor allem nach dem Vorfall mit meiner Vorgängerin. Illoyalität ist furchtbar und mir selber äußerst zuwider. Mir wäre lieber, sie würde mir Veritaserum verabreichen oder so, wenn das ihr Misstrauen besänftigen kann. Aber aufregen nutzt ja auch nichts...“, sie resignierte ein wenig, obwohl sie McGonagalls Verhalten wirklich nachvollziehen konnte.

„Du möchtest dich revanchieren? Jederzeit gerne“, nickte sie begeistert und freute sich tatsächlich, denn sie wusste durchaus zu schätzen, dass er sie einlud. „Schlechter Gastgeber? Ach was, wirke ich auf dich, als wenn ich ein besonders anspruchsvoller und komplizierter Gast wäre? Ich würde mich wirklich freuen“, wiederholte sie noch einmal und sah ihn mal wieder mit funkelnden Augen an, „und ich mach dir wegen der großen Halle einen Vorschlag. Komm mich doch einfach zwischendurch fürs Essen dort abholen? Dir versprechen, dass ich nun öfters da sein werde wäre nämlich hoffnungslos, einfach weil ich es beim Arbeiten schlicht vergessen würde. Zugegeben, vielleicht sogar vergessen möchte, denn amüsant wird das nicht. Aber gemeinsam können wir es ertragen, was meinst du?“, sie kam sich schon fast vor, als schlösse sie hier einen Pakt mit: Noah und Rose gemeinsam gegen den Rest der Welt. Sie grinste ihn an, denn der Gedanke amüsierte sie, dennoch fand sie ihn nicht so ganz abwegig.
Als er jedoch weiter sprach wurde sie wieder ganz ernst, beobachtete ihn ruhig während sie zuhörte.
„Wenn sie dir Loyalität und Zuneigung vorheucheln, sind es keine Freunde“, stellte sie sachlich fest, „und meiner Meinung nach braucht man derer eh nicht viele. Im Prinzip reicht eigentlich schon einer, wenn es ein echter ist, jemand der dich so nimmt wie du bist, der dich versteht, der dir zuhört, dir aber auch ab und an einen Spiegel vorhält. Hast du schon mal mit jemandem zusammen geschwiegen? Ohne das es unangenehm gewesen wäre? Ein stilles Einverständnis?“, sie wickelte eine ihrer Strähnen um den Finger und hing kurz ihren eigenen Gedanken nach, schob diese aber schnell auf Seite, denn sie richteten sich nicht auf Noah, um den es schließlich im Augenblick ging. „Und aus dem Weg gehen... hast du nicht eben noch gesagt, dass du das Gefühl in der großen Halle als unangenehm empfindest, dass niemand mit dir zu tun haben möchte? Kennst du deine Kollegen überhaupt wirklich oder sind es nur selektive Beobachtungen, die dich deine Meinung haben bilden lassen? Oder ist es viel mehr eine Mauer, die du gleich ziehst, damit auch gar keiner auf die Idee kommen kann, dich zu mögen? Einsamkeit kann schmerzhaft sein, aber die Gefahr verletzt zu werden, wenn man jemand etwas näher an sich ran lässt auch, aye? Wodurch hast du dein Vertrauen verloren?“, sie machte eine kurze Pause, „du möchtest Teil des Ganzen sein, oder? Aber auch das ist möglich, kann aber nicht nur einseitig angegangen werden. Man muss nicht jeden mögen, ganz bestimmt nicht, man kann sich auch ignorieren, man kann aber auch ein lockeres, kollegiales Verhältnis aufbauen, in dem man sich gegenseitig respektiert. Du möchtest doch auch so respektiert werden wie du bist, oder? Kannst du das auch bei anderen?“, mal wieder sehr direkte Worte, dennoch einfühlsam und verständnisvoll vorgebracht. Und wie es ihre Art war, waren es eigentlich wieder keine direkten Fragen auf die er ihr antworten musste, sondern nur Denkanstöße um sich vielleicht selber etwas klarer zu sehen. Auf seine Frage jedoch, ob sie manchmal auch etwas einsam war, schwieg sie einige Momente, ehe sie schließlich nickte.
„Ja, auch ich bin durchaus manchmal einsam, früher mehr als jetzt, seitdem ich in Hogwarts bin. Vielleicht ist das auch nicht sehr nachvollziehbar bei mir, denn ich habe eine tolle Familie, wir stehen uns alle sehr nah... früher wollte ich immer selber eine richtige Familie gründen, einen weiteren O‘Kee-Zweig. Ich habe mir vorgestellt, dass ich einen netten Iren kennenlerne, wir heiraten, Kinder kriegen und auch etwas in der Richtung machen, wie es meine Eltern und mein Bruder tun. Klein-Mädchen-Träume...“, sie grinste, aber mehr aus Verlegenheit, „aber es kommt doch meistens anders als man denkt oder? Mein Weg war meine Arbeit, die mich sogar aus Irland rausholte, was ich noch Jahre vorher als unmöglich deklariert hatte. Zwar habe ich auch früher schon immer auch die Ruhe genossen, wenn ich in den Klippen rumkletterte um dann das tosende Meer zu beobachten, aber selbst da hab ich meistens meinen Bruder mitgenommen. Mit ihm kann man übrigens herrlich zusammen schweigen... Aber bei meinen Wölfen war ich alleine. Versteh mich nicht falsch, ich bereue nämlich nicht eine Minute und wäre der Brand nicht gewesen, wäre ich vermutlich noch immer dort. Aber da habe ich die Einsamkeit zum ersten Mal wirklich kennen gelernt. In den vielen Jahren war ich durchaus auch mal zu Hause, habe meine Familie besucht... meine früheren Freunde konnten nur noch wenig mit mir anfangen, ich war eben anders... das Leben im Rudel und im Wald hatte mich verändert. Selbst mein Bruder... er war längst verheiratet und hatte Kinder... wenn ich ihn beobachtete, wie er mit seiner Familie umging... ich war manchmal sogar richtig neidisch... ach ich kann es nicht richtig erklären“, sie fuhr sich fahrig durch ihre Haare und warf die gezwirbelte Strähne dabei nach hinten, „ich war einfach alleine... verstehst du? Denn auch wenn ich meine Wölfe liebte... so sind sie doch Tiere“, Gott hörte sich das bekloppt an, aber sie konnte es nicht besser ausdrücken und hoffte einfach, dass er sie trotzdem verstand. „Ich bin aber eh etwas verrückt glaube ich“, nun grinste sie wieder wie ein Kobold, „einerseits hasse ich die Einsamkeit, denn auf Dauer zehrt sie einen aus und macht einen mürbe... andererseits suche ich sie manchmal regelrecht, weil ich meine Freiheit brauche, aber das liegt glaube ich daran, dass ich so viele Jahre eben alleine war. Obwohl, wenn ich es recht bedenke, habe ich mich früher in Irland auch schon immer ausgeklinkt um alleine zu sein...“, sie nahm einen weiteren kleinen Schluck ihres Irish Malt, „nun und neue Freunde finden ist auch für mich nicht so einfach, ähnlich wie bei dir kommen nicht viele Leute mit mir aus, weil sie nicht mit meiner Art klar kommen. Aber das Thema hatten wir schon“, das Grinsen wurde breiter. „Als ich nach Hogwarts kam, lernte ich John kennen. Dabei waren wir damals zusammen im selben Haus, aber erst als wir uns unterhielten erinnerten wir uns erst. John war der erste nach langer Zeit, der mich so akzeptierte wie ich war“, sie legte den Kopf wieder etwas schief und lächelte, „und mir scheint, du tust das auch“, sie zwinkerte ihm mal wieder zu.

„Die Perspektiven? Muss man sich denn immer steigern? Ist man nur dann was wert, wenn man immer mehr macht, immer wieder etwas besseres?“, kommentierte sie hinterfragend, „ich meine, kann es nicht auch einfach nur richtig gut sein, dass du Lehrer hin Hogwarts bist? Eine Konstante hast? Vielleicht etwas mit dem du zufrieden sein kannst oder musst du jemandem gegenüber Rechenschaft ablegen? Musst du dich beweisen und wenn ja vor wem? Vor dir?“, sie schaute ihm auf eine Art in die Augen, dass sie bis auf den Grund seiner Seele zu schauen schien, aber ihre eigene auch nicht verschloss. Das hatte sie längst sein gelassen, denn mittlerweile war ihr Gespräch so privater, fast intimer Natur, dass es nicht einmal mehr wollte. Sie fühlte sich Noah verbunden, also gewährte sie ihm uneingeschränkt Einblick. „Was das private angeht... was meinst du damit? Was ist es, was dir da fehlt?“

Die Irin merkte wohl, wie ungewohnt es für Noah war, dass ihm jemand so offen seine Zuneigung zeigte, als sie ihre Hand auf die seine gelegt hatte und einen Moment rechnete sie damit, dass er sie wegziehen würde. Aber er tat es nicht, schaute sie stattdessen etwas irritiert an und sie erwiderte mit einem warmen, ja man hätte es fast liebevoll nennen können, Lächeln seinen Blick, das ihm zeigen sollte, dass sie ihn mochte und er eben nicht alleine war. Ja wirklich, sie glaubte so etwas wie Einigkeit zu spüren zwischen ihm und ihr, erstaunlich, wenn man bedachte, dass sie sich am Morgen das erste Mal erst wirklich Aufmerksamkeit geschenkt hatten.
Das Schweigen zwischen ihnen war nicht unangenehm, sie ahnte, dass er ihre Worte erst einmal wirken lassen musste und nachdem er sich geäußert hatte, dachte auch sie erst einmal nach. „Ehrgeiz kann aber auch krankhaft werden. Und das Leben begreifen? Ich glaube, wenn man das wirklich begreift, wenn man alle Antworten gefunden hat... dann ist das weise. Kennst du das Gefühl? Ich habe früher meine Großmutter zum Beispiel beobachtet und als Teenager sogar beneidet, denn sie schien all ihre Antworten gefunden zu haben. Sie ruhte in sich selber und ich dachte, es muss toll sein, sich so zu fühlen... verstehst du was ich meine? Sie war es übrigens auch die mir beigebracht hat, als ich gerade meinen ersten, heftigen Liebeskummer hatte, wie es so mit der Liebe ist... Liebe dich selbst, erst dann kannst du auch andere wirklich lieben... Damals hab ich sie nicht verstanden. Liebe dich selbst... pah... wie hätte ich mich Pickelmonster lieben sollen, deren Haare wild vom Kopf abstanden, weil die Locken sich nicht bändigen lassen wollten, die Sommersprossen so unzählig waren, nicht viel größer ein Zwerg, total schlacksig und meiner Meinung nach fand ich den Busen meiner Mitschülerinnen viel beeindruckender als meinen. Sie trugen bereits BHs während man mich noch mit einem langhaarigen Jungen verwechseln konnte. Pubertät eignet sich wirklich nicht dazu, sich selber zu mögen, geschweige denn zu lieben. Ich habe erst später begriffen was sie meinte....“, sie nippte an ihrem Glas, „wen hat es bei dir gegeben, wenn es nicht deine Mutter war?“, fraget sie nach und hob dann abwehrend die Hände, als er verärgert über seine Mutter sprach, „und ich habe auch nicht gesagt, dass deine Mutter schuld daran ist, zumindest nicht alleine, aber mir scheint euer Verhältnis ist mehr als nur angespannt. Es ist mir ein Rätsel wie eine Mutter es schaffen kann, dass ein Sohn so von ihr denkt. Sie scheint dir nicht viel Liebe mitgegeben zu haben, wenn diese dir so fremd ist.“

Die Rothaarige schien von Noahs nächstem Ausbruch, wenn man ihn denn so nennen konnte, in keinster Weise beeindruckt oder eingeschüchtert zu sein. Nach wie vor schaute sie ihm fest in die Augen, allerdings blitzten diese nun energisch auf. „Mythos? Utopien? Noah du verschliesst die Augen vor dem offensichtlichen. Du hast mir eben noch erzählt, dass du einmal eine große Liebe hattest, gänzlich fremd scheint dir dieses Gefühl also nicht zu sein, auch wenn es offensichtlich nicht gehalten hat. Das wahre Leben? Es ist wirklich nicht immer ein Zuckerschlecken, aber nur weil man gefallen ist und sich dabei das Knie aufgeschlagen hat, bleibt man nicht liegen und traut sich nie wieder zu gehen. Und das was du hast, das ist wahrlich schon Glück, von dem andere nur träumen können. Du bist unabhängig, du bist frei, bis auf die Tatsache dass du Gefangener deiner selbst bist. Hör ein mal nur auf das was dein Innerstes dir sagt, hör dir selber zu... trau dich dich selbst deinem Innersten zu stellen... vielleicht findest du dann auch die Antworten die du suchst...“, ihr Blick wurde wieder sanfter, „Noah, wenn dir gestern jemand gesagt hätte, dass du heute hier bei mir sitzt, so wie wir es jetzt tun, und mit verlaub, ich finde uns doch recht vertraut, hättest du es geglaubt? Sicher, es war bestimmt auch nicht unbedingt einer deiner Wünsche ausgerechnet mit mir, der Hausmeisterin, soetwas zu erleben, aber wenn du ehrlich bist, hast du dir jemand vertrauten gewünscht...“, sie war überzeugt davon. Sie spürte immer mehr seinen Kummer, den er so tief in sich vergraben hatte, er war wirklich greifbar, aber sie wusste nicht ob sich Noah selber dessen bewusst war.
Erst als er sich entschuldigte und den Griff wieder lockerte, bemerkte sie, dass er ihre Hand ganz fest umschlossen hielt. Zuvor war sie viel zu sehr auf ihn selber konzentriert gewesen und deswegen war das irgendwie unbemerkt geblieben. Jetzt aber griff sie wieder fest nach seiner und strich kurz mit dem Daumen über seinen Handrücken. „Dir muss nichts leid tun“, sagte sie leise und registrierte erstaunt ihr Bedürfnis, ihn einfach freundschaftlich in den Arm zu nehmen, unterließ es allerdings, weil sie fürchtete, dass sie ihn damit überfordern würde.
Statt dessen räumte sie ihre Teller zur Seite, naja eigentlich schob sie ihren und Noahs kurzerhand ans andere Ende des Tisches, wo sie die beiden nicht länger stören konnten.

„Ja genau das meine ich. Ein Kind weiß noch nicht was richtig und falsch ist, was gut und böse ist, das ist ein Lernprozess den Erwachsene in der Regel bereits durchlaufen haben. Du kannst doch nicht beides ernsthaft miteinander vergleichen wollen. Woher sollten sie das denn Beurteilen können?“
Noah nahm ihr Verhältnis zur Arithmantik anscheinend locker und so genoss sie es, ihn von seinem Fach reden zu hören. Man merkte wirklich mit jedem Wort, mit welcher Leidenschaft er die Welt der Zahlen betrieb. Ob ihm bewusst war, wie leidenschaftlich? Hatte er nicht noch am Morgen gesagt, dass Leidenschaft nichts für ihn war? Ihre Mundwinkel zogen sich ein wenig nach oben. „Also sei ehrlich, ein bisschen mehr ‚Leben‘ in GdZ wäre nicht schlecht gewesen und mit Sicherheit hätte es mich auch fesseln können, wenn die Daten nicht einfach nur geleiert worden wären. Es kommt durchaus darauf an, wie man den Stoff an den Mann bringt, meinst du nicht auch? Vielleicht hätte es dann auch bei mir mit Arithmantik geklappt...“, ihr Lächeln wurde breiter wegen seiner Erfahrung in PmG, „Mir scheint, du hattest schon damals ein Problem damit, dass die Tiere dich respektierten und nicht nur deine Eule liebt es, Stücke aus deinem Finger zu hacken? Sie spüren jeden Argwohn, jedes Misstrauen und auch Angst. Im Grunde sind sie viel empathischer als jeder Mensch und sie spüren genau, wer ihnen wohl gesinnt ist und wer nicht... Respekt meinerseits, dass du deinen UTZ darin trotzdem durchgezogen und geschafft hast. Das kann ich von mir in so manchen Fächern nicht behaupten“, sie seufzte gespielt theatralisch und pustete sich eine Strähne aus der Stirn.
Bei dem nächsten Thema war sie allerdings wieder ernst, denn sie merkte, dass es sich um ein viel wichtigeres Thema für Noah handelte als sie zuerst gedacht hatte und als er ihr den Grund seiner Fragen nannte, sah sie ihre Vermutung mehr als bestätigt.
„Und wieso denkst du, dass du alleine damit klar kommen musst?“, fragte sie als erstes, ohne auf den Rest zunächst einzugehen. „Anscheinend macht dir die Neuigkeit zu schaffen, verständlicher Weise. Das ist schließlich keine Kleinigkeit. Wieso hast du es erst nach 15 Jahren erfahren? Das ist doch... naja eher ungewöhnlich oder? Und wieso kommst du auf die dämliche Idee, dass es besser für deine Tochter war? Es ist dein Kind, dein Fleisch und Blut.... wie geht es dir bei dem Gedanken? Und was sagt Josephine dazu?“, wie die ganze Zeit schon wirkte sie mal wieder ehrlich interessiert. Dabei konnte sie selber kaum fassen, dass man Noah 15 Jahre lang das Kind vorenthalten hatte und sie verstand seine Wut mehr als gut. Wenn ihr das passiert wäre (ok, es wäre durchaus schwierig ihr ein Kind vorzuenthalten, weil sie es ja schließlich selber zur Welt bringen musste, aber darum ging es ja nicht) hätte sie gewütet, als wenn ein Tornado durchs Zimmer getobt wäre. Diese Nachricht musste Noah völlig erschlagen haben...

„Wieso ist der Gedanke für dich so schlimm, dass John vielleicht mehr gesehen hat, als ihr alle vier wahr haben wollt?“, fragte Rose und registrierte die Röte, die seine Wangen überzog. „Und Sophie hat das als albernen Scherz ausgelegt? Was hast du erwartet? Dass sie dir sagt: John hat bestimmt erkannt, dass ich mehr für dich empfinde? Es gibt nur wenige, die sowas könnten. Könntest du es?“

Rose kämpfte mit ihren Emotionen und hatte mittlerweile instinktiv die linke Hand auf ihren kaputten Arm gelegt, als könne sie ihn damit verstecken, drückte ihn jedoch dabei so fest, dass ein stechender Schmerz bis in die Schulter zog. Aber das war egal, im Gegenteil, er war sogar willkommen, betäubte und übertünchte er doch den Schmerz in ihrem Inneren. Als sie Noahs direkte Worte dann aber hörte, von denen jedes einzelne wie ein Schlag ins Gesicht war, flammte so ein Zorn in ihr auf, dass man allein bei ihrem Blick fürchten musste, dass Blitze auf einen nieder trafen. Das war in 99% der Fälle der Moment, in dem sie anfing Dinge durch den Raum zu werfen und man eventuell auf den Gedanken kam, dass der kleine, irische Teufel sich jeden Augenblick auf einen stürzen konnte um einem den Hals umzudrehen. „Bezichtige mich nie wieder einer Lüge“, sagte sie gefährlich leise. Noah hatte es allerdings auch geschafft mit seiner Reaktion, dass sie sich aus den elendigen, selbstbemitleidenden Gefühlen befreite, in die sie gerade gedroht hatte abzudriften. Allerdings nicht durch seine durchaus beleidigende und verletzenden Worte. Sein letzter Satz war es, der sie plötzlich sogar verwirrt inne halten und ihn mit großen Augen ansehen ließ. „Meine Dämonen besiegen...“, wiederholte sie leise und mehr zu sich selbst. „Mein Großvater hat die selben Worte benutzt...“, ihre Stimme klang rau, so sehr bewegte sie der Moment. Eine ganze Weile herrschte so gespannte Stille, dass sich Rose unbewusst die Härchen im Nacken hoch stellten, dabei war sie es, von der im Augenblick eindeutig Gefahr ausging. Sie wirkte, als würde sie abwägen Noah jetzt auf der Stelle zu erschlagen oder ihm vorher noch ein paar passende Worte um die Ohren zu hauen, ehe sie ihm den Gnadenstoß verpasste. Doch anstatt etwas zu sagen, griff sie plötzlich nach ihrem Glas Whiskey, kippte den Rest des Inhalts in einem Zug hinunter, warf dann den Kopf in den Nacken, dass ihre Haare nur so flogen und stieß zischend die Luft aus. „Den inneren Dämonen besiegen, das müssen wir wohl beide oder?“, sie griff nach der Flasche Irish Malt und schenkte sich und auch ihm noch einmal nach, trank einen weiteren Schluck... und schien sich erstaunlicher Weise dann wieder gefangen zu haben. Ihre Augen funkelten zwar noch, als sie ihren Blick nun wieder auf Noah richtete, aber Wut und Schmerz waren verschwunden. „Du solltest wissen, dass nicht einmal meine Familie es wagt derart mit mir zu reden.... vermutlich weil sie an ihrem Wohlbefinden hängen“, sie grinste breit, wobei sie durchaus wieder etwas wölfisches an sich hatte. „Woher willst du wissen, dass ich nicht alles versucht habe? Was denkst du, was ich monatelang auf dem Hof meines Bruders getan habe... bis ich akzeptiert habe, dass ich wohl immer ein Krüppel bleiben würde? Was ich gegen die Todesser machen würde? Herzlichen Glückwunsch, du bist genau auf den Punkt gekommen, der mir seid Wochen zu schaffen macht. Ich kann euch nicht einmal bei diesen verdammten Hogsmeadewochenende helfen, weil ich vollkommen unbrauchbar bin und nur im Weg rumstehen würde“, ihre Stimme war verächtlich geworden, eine Verachtung einzig gegen sich selber gerichtet... und dann senkte sie wieder den Blick. „Ich habe selber erkannt, dass ich es ohne Hilfe niemals schaffen werde wenigstens wieder annehmbar zu zaubern.... ich bin leider auch nicht der geduldige Typ und ich fürchte es ging mehr Geschirr zu Bruch weil ich es wütend weggeworfen habe, als dass es durch die Unfähigkeit meines l.inken Armes geschehen ist.“
Jeder der Rose kannte hätte sie gewundert, wie schnell sie sich wieder im Griff gehabt hatte und wieso sie so ‚harmlos‘ auf Noahs Worte reagiert hatte. Es war vollkommen untypisch für sie und jeden anderen hätte sie vermutlich unangespitzt dem Erdboden gleich gemacht...

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 18.08.2008 16:29    

Noah zog doch leicht überrascht eine Augenbraue nach oben, als Rose plötzlich härtere Geschütze auffuhr und irischen Malt Whiskey servierte. Ein Stück Heimat – damit hatte die Irin durchaus recht. Jedes Mal, wenn sich Noah ein Gläschen dieser alkoholischen Flüssigkeit gönnte, versuchte er sich vorzustellen, wie es wohl sein mochte, eines Tages doch nach Irland zurückzukehren. In ein Land, dessen Natur wohl ebenso schön und rau war wie die Stimme der Rothaarigen. Noah lächelt leicht und prostete ihr zu, um dann ganz langsam den Irish Wishey seine Kehle hinabrinnen zu lassen. Es war ein angenehmes Brennen, das bei Noah auch stets dazu diente, von seinen unzähligen Problemen etwas abzulenken und ihn zu betäuben. Auch Rose schien den überaus edlen Tropfen zu genießen – offenbar hatten sie doch mehr gemeinsame Vorlieben als sie jemals vermutet hätten.

„Würdest du tatsächlich einer Befragung unter Veritaserum zustimmen? Ich fände es schon ziemlich beängstigend, wenn die Schulleiterin sich nicht mehr auf ihre eigenen Menschenkenntnisse verlassen könnte und stattdessen jeden a priori des Verrats bezichtigte“, erklärte Noah ernst, musste jedoch dann leicht lächeln, als Rose zustimmte, auch einmal eine Einladung zu ihm anzunehmen. Es freute ihn, dass ihr anscheinend tatsächlich an seiner Anwesenheit gelegen war. Es war ein zugleich ungewohntes wie auch schönes Gefühl. Er hätte nicht vermutet, dass er in Hogwarts scheinbar erneut eine überaus gute Freundin finden würde, die ihn akzeptierte wie er war und vertrauenswürdig war aufgrund ihrer Authentizität. Obgleich das Gespräch höchst privater Natur war und viele von Noahs fundamentalen Problemen angeschnitten worden waren, genoss er die gemeinsame Zeit mit der bemerkenswerten Hausmeisterin. „Nun, ich werde mich trotzdem bemühen, wenn du bei mir mal zu Gast sein solltest. Wobei ich schon sagen muss, dass du mir da einen äußerst guten Whiskey darbietest. Du hast einen sehr guten Geschmack“, verriet Noah mit einem recht schelmischen Grinsen und fragte sich zugleich, ob sein in seinen Augen leicht affiges Verhalten schon auf den Alkohol zurückzuführen war. Augenblicklich wurde er wieder ein wenig ernster, auch wenn ein Lächeln sich immer wieder durchstahl. „Ich denke, mit dir zusammen wäre es in der Großen Halle schon viel erträglicher, aber ebenso wie du mir, nehme ich dir selbstverständlich auch nicht übel, wenn du mir eine Absage erteilst. Überlassen wir das Ganze einfach der Spontanität“, schlug Noah vor, der eigentlich sonst nie etwas dem Zufall überlassen, sondern lieber kontrollieren wollte.

Als Rose jedoch über das Thema Freundschaft sprach, folgte er ihren Worten aufmerksam und kommentierte diese mit einem verstehenden Nicken. „Nein, natürlich kann ich gut und gerne auf Heuchler verzichten, die nur meine Zeit verschwenden. Und im Prinzip würde ich mich schon zu den glücklichsten Menschen der Welt zählen, wenn es nur einen gäbe, der die von dir erwähnten Eigenschaften besäße …“, erwiderte Noah langsam und blickte dabei Rose tief in die Augen. Er glaubte in diesem Moment einen solchen Menschen genau vor sich sitzen zu sehen. „Aber vielleicht sollte ich nicht weiter im Konjunktiv II sprechen …“, fügte er nachdenklich hinzu und rang sich ein leichtes Lächeln ab, das paradoxerweise jedoch zugleich auch ein wenig traurig wirkte. „Ja, ich hatte schon solche Momente stillen Einverständnisses. Doch das ist schon … sehr lange her. Und bei dir?“, fragte er interessiert und gönnte sich erneut einen Schluck von dem Whiskey. Sie wirkte ein wenig nachdenklich und Noah fragte sich, was ihr in den kurzen Gesprächspausen wohl durch den Kopf ging. Auf ihre nächsten Denkanstöße wurde er jedoch wieder selbst nachdenklich. Sie stellte wirklich gute Fragen, über die sich der Arithmantiker eigentlich noch nie so wirklich Gedanken gemacht hatte. „Es wäre eine Lüge, wenn ich behauptete, dass ich alle meine Kollegen gut genüg kenne, um mir erlauben zu können, ein finales Urteil über sie zu bilden. Ich beobachte nur selektiv und entscheide mich innerhalb kürzester Zeit, ob ich diese Person genauer kennenlernen möchte oder nicht. Vermutlich arbeite ich ein wenig wie ein binäres System. Bei mir gibt es nur 1 oder 0. Hopp oder Topp. Etwas dazwischen gibt es nicht für mich. Nur leider tritt die 1 bei mir nicht besonders häufig auf. Vertrauen verloren … ich bin mir nicht sicher, dass ich jemals welches besessen hätte“, gestand er und wollte lieber nicht darauf eingehen, dass sie ihn wohl durchaus gut durchschaut hatte. Wer niemanden an sein Herz ließ, lief auch nicht Gefahr, dass es gebrochen oder sogar gestohlen wurde. Für Noah schien dies der einfachste Weg zu sein. Er verletzte lieber Menschen, bevor sie ihn verletzten. „Wer sagt denn, dass ich meine Kollegen nicht respektiere. Sie sind sicherlich Koryphäen in ihrem Fachgebiet und an sich auch ganz anständige Menschen, nur … interessieren sie mich schlichtweg nicht. Zumindest nicht als Ganzes. Was heißt schon kollegiales Verhältnis … ich arbeite mit ihnen zusammen, das muss dann aber auch reichen. Ich meine, was habe ich schon für einen Vorteil dadurch, wenn ich mit ihnen einen Kaffee trinke und über Quidditch plaudere. Das bringt doch keinen sonderlich weiter“, erklärte der Arithmantiker. Mit dieser Einstellung musste er sich allerdings auch gar nicht wundern, wenn man dann auch ihn ignorierte. Dass allerdings auch Rose manchmal einsam war, hätte er nicht unbedingt vermutet. Er hatte sich vorgestellt, dass eine lebenslustige Frau wie sie geradezu nur von Freunden umringt sein musste. Sie erzählte von ihren Kinderträumen und Noah wusste nur allzu gut, was es hieß, dies aufzugeben. Von ihrer Familie bekam er zu hören, insbesondere von ihrem Bruder, den sie sehr zu lieben schien und von ihrer Arbeit bei den Wölfen, die jedoch auch zugleich Einsamkeit mit sich gebracht hatte. Anscheinend wusste Rose wohl ebenso wie Noah, was es genau bedeutete, richtig einsam zu sein. „Es sind doch schließlich unsere Träume, die uns immer vorantreiben, auch wenn es oft tatsächlich anders kommt, als man denkt. Gerade als Arithmantiker bin ich an diesem Umstand ein wenig am Verzweifeln. Das Leben schert sich eben nicht um Wahrscheinlichkeiten“, begann er nach einigem Zögern sanft zu sprechen, nachdem Rose geendet hatte. „Denkst du wirklich, dass du auch heute noch bei den Wölfen wärst? Warum hättest du dich denn so lange von den Menschen fernhalten wollen, gerade wenn du dir eine eigene Familie mit Kindern gewünscht hast? Was deine Einsamkeit bei den Wölfen allerdings angeht, so kann ich nur zu gut nachvollziehen, was du meinst, wenn auch auf einer anderen Ebene. Denn so fühle ich mich manchmal unter den Menschen wie allein unter Wölfen“, gestand Noah leise und nahm erneut einen kleinen Schluck Whiskey zu sich.

Über ihr Paradoxon, dass die Einsamkeit sie einerseits zermürbe, sie aber andererseits auch ihre Freiheit brauche, zog Noah beide Augenbrauen nach oben und klatschte kurz in die Hände. „Das ist es! Genau das ist es! Wenn ich auch nur mal ansatzweise so präzise meine Gefühle verbalisieren könnte wie du …“, sprach Noah und konnte kaum glauben, dass Rose und er immer mehr Gemeinsamkeiten hatten. Vielleicht konnten sie auch gerade deshalb so gut einander verstehen. „Ich bin früher auch immer wahnsinnig gerne zum Meer gegangen und auf die Klippen geklettert, um auf das tosende Meer hinauszuschauen. Das konnte ich stundenlang und da ich ja auch keine Geschwister hatte, brauchte ich mich dafür nicht einmal auszuklinken“, erzählte er und versuchte sich an seinen Lieblingsfelsvorsprung zu erinnern, der eines Nachts abgebrochen und ins Meer gestürzt war. Offenbar war dieser doch nicht so stabil gewesen, wie Noah gedacht hatte. Im Nachhinein war diese ganze Kletterei nicht gerade ungefährlich gewesen. „John war ebenfalls in Gryffindor?“, fragte Noah doch etwas überrascht, aber wenn er so recht überlegte, hätte er wohl auch in keines der anderen Häuser gepasst. Generell fand der den Wildhüter etwas seltsam und machte somit gerade um diesen einen großen Bogen. Als Rose ihm jedoch erneut zuzwinkerte mit den Worten, dass wohl auch er ebenso wie John sie so akzeptierte wie sie war, huschte ein kleines Grinsen über Noahs Gesicht. Er akzeptierte sie nicht nur wie sie war, sondern mochte sie wohl gerade deswegen.

„Rose, wofür bitte lebe ich, wenn nicht mein höchstes Streben ist, mich zu verbessern? Wozu sollte denn dann meine Forschungsarbeit dienen? Forschung heißt Verbesserung in dem Sinne, dass ich ein Phänomen immer zureichender beschreiben und erklären kann und damit in der Lage bin, immer zuverlässigere Prognosen zu erstellen. Wenn ich mich irgendwann einmal zurücklehne und dies nicht mehr mache, ist für mich der Zug abgefahren und mein Modell veraltet. Dann kann ich aber auch nicht mehr als guter Arithmantiker arbeiten“, erklärte Noah sachlich. „Natürlich bin ich mit meinem Beruf als Lehrer in Hogwarts zufrieden, aber auf Konstanten habe ich nie sonderlich viel gebaut. Weder im Leben noch in der Arithmantik. Sie täuschen einen darüber hinweg, dass das Leben eben viel zu kompliziert ist als dass auch nur ein Teilbereich mit einer Konstanten beschrieben werden könnte. Vereinfachungshalber muss ich mich solchen natürlich bedienen, aber es ist im Grunde nur eine Annäherung an den Realzustand. Ich weiß schon jetzt, dass ich nicht ewig in Hogwarts bleiben werde. Irgendwann bieten sich wieder neue Möglichkeiten für mich. Die müssen zwar nicht unbedingt besser sein, aber sie sind zumindest was Neues und das ist für mich der eigentliche Grund. Mich würde es ehrlich gesagt verwundern, wenn du ewig hier Hausmeisterin … bleiben wolltest“, fuhr der Arithmantiker fort und geriet kurz ein wenig ins Stocken, als Rose einen für ihn äußert merkwürdigen Blick schenkte. Sie schien geradezu auf seine Seele blicken zu wollen und das machte ihn ein wenig nervös. Dennoch erwiderte er den Blick und versuchte ebenso ihre Augen zu erforschen. Es war schon seltsam, wie tief man in einen Menschen alleine durch die Augen blicken konnte. Da bedurfte es eigentlich nicht vieler Worte mehr. Noah hatte stets bei neuen Lebensabschnitten alles hinter sich gelassen, selbst die Menschen, die ihn auf irgendeine Weise begleitet hatten. Befand er sich zu lange an einem Ort, überkam ihn schon bald eine gewisse Unrast und die Möglichkeit gänzlich von vorne anfangen zu können, wirkte hoffnungsvoll. Was er sich dabei aber genau erhoffte, konnte er selbst nicht spezifizieren. Er befand sich eher auf einer unendlichen Suche, die natürlich zum Scheitern verurteilt war, wenn man eigentlich gar nicht wusste, nach was man suchte. „Ich muss alleine mir gegenüber Rechenschaft ablegen, Rose. Aber das muss doch schließlich jeder, der sich über sein eigenes Leben Gedanken macht und da sehe ich eben, dass mir im Privaten etwas fehlt. Aber vielleicht habe ich nicht mal ein Privatleben, wenn ich eigentlich nur für meinen Beruf lebe. Ich spüre da jedenfalls eine gewisse Lücke, aber ich weiß nicht, mit was sie zu füllen ist“, versuchte er zu erläutern, aber mal wieder konnte er nicht genau beschreiben, was er eigentlich fühlte. „Fehlt dir denn nichts in deinem Leben?“, wollte er nun selbst wissen und fand die Situation, wie sie sich beide so vertraut anblickten und ihre Hände aufeinandergelegt hatten zugleich merkwürdig wie schön. Die Situation strahlte eine gewisse Ruhe aus und das machte es für Noah möglich auch über tiefergehende Probleme nachzudenken. Er hatte schon lange nicht mehr einen solch intimen Moment erlebt.

Er wusste, was Rose meinte, als sie von ihrer weise wirkenden und in sich ruhenden Großmutter sprach. Noch heute gab es wohl kaum einen Menschen, vor dem Noah mehr Respekt hatte als vor der Mutter seines Vaters, die sich hauptsächlich in seinen ersten Lebensjahren um ihn gekümmert hatte, während seine Eltern arbeiten waren. Und sie hatten viel gearbeitet. Für Noah waren diese Jahre zugleich die schönsten gewesen. Danach ging es eigentlich nur noch bergab, sozial wie psychisch. Erneut kam Rose auf das Liebe-dich-selbst-Motto zu sprechen als Grundlage jeder erfolgreichen Liebesbeziehung, wobei er unter Selbstliebe eher Narzissmus verstand und sich daher fragte, wie das möglich sein sollte. Als die Irin jedoch anfing über ihre Brüste zu sprechen, zog Noah überrascht kurz beide Augenbrauen nach oben. Bei ihm hatte noch keine Frau über ihre Brüste gesprochen und so war er in diesem Moment etwas überfordert. Erwartete sie jetzt eine Antwort darauf? Unwillkürlich blickte der Arithmantiker somit auf die Oberweite der Hausmeisterin, wobei er jedoch zu der Schlussfolgerung kam, dass zumindest heute alles gut bei ihr proportioniert war. Über was denke ich eigentlich hier nach!? Wieso lege ich nicht gleich ein Messband an!?, schalt er sich selbst über sein unbedachtes Verhalten und zuckte kurz wie ein ertappter Junge zusammen, als Rose ihm eine Frage stellte. Schnell blickte er wieder in ihre Augen und musste mit gerunzelter Stirn sich ins Gedächtnis rufen, was sie eigentlich hatte wissen wollen. „Ähm … meine Großmutter hatte den eigentlichen Mutterpart bei mir – zumindest in meinen ersten Lebensjahren“, erzählte Noah und wurde in seinen Gesichtszügen automatischer etwas härter, als das Gespräch sich seiner Mutter zuwandte. „Ach, diese Abneigung beruht eher auf Gegenseitigkeit. Sie hat mir das gegeben, was sie geben konnte, aber das war eben auch nicht sonderlich viel. Ich habe sie ja auch nicht unbedingt oft gesehen und wenn ich sie gesehen habe, hat sie sich bei mir beschwert, wie anstrengend ich doch sei. Irgendwann hat mich das dann einfach nur noch genervt und mit dem Tod meines Vaters wurde eigentlich alles nur noch schlimmer. Sie gibt mir die schuld daran und sieht es eigentlich als meine Pflicht seinen Mörder zu finden. Nachdem ich aber den Dienst bei den Auroren quittiert hatte, bin ich erst recht bei ihr in Ungnade gefallen und so besteht seitdem unser einziger Kontakt aus Grußkarten zum Geburtstag und zu Weihnachten“, erzählte Noah recht nüchtern, doch sein Blick verriet, dass ihn die ganze Geschichte ziemlich mitnahm. Trauer und Wut spiegelten sich zugleich in seinen grünen Augen wird, wobei er nun einen großen Schluck Whiskey zu sich nahm, um den immer größer werdenden Klos in seinem Hals zu verbannen. „Naja, wie gesagt. Das ist aber auch nur der meinige Teil der Geschichte“, fügte er an und fragte sich zugleich, ob seine Mutter überhaupt jemals stolz auf ihn gewesen war. Er fürchtete nein.

„Ich verschließe bestimmt nicht die Augen vor dem Offensichtlichen, Rose!“, fauchte Noah jedoch zurück, als er Rose‘ Worte hörte. „Ja, ich habe geliebt. Einmal und dann bin ich glücklicherweise desillusioniert worden! Ich werde garantiert nicht noch einmal darauf hineinfallen und das liegt nicht daran, dass ich resigniert habe. Ich habe eher die Tatsachen erkannt und kann somit akzeptieren, dass es keine bedingungslose Liebe gibt. Gefangener meiner selbst!?“, knurrte der Arithmantiker nun wütend und auch ein wenig aggressiv, denn die Worte der Irin gefielen ihm im Moment ganz und gar nicht. Vielleicht war er auch gerade deswegen so verärgert, weil sie im Grunde recht hatte. „Meinem Innersten stellen!? Das klingt ja geradeso als liege der Kern meiner Probleme in mir. Als wäre ich das Problem!? Ja klar, wenn ich mich selbst beseitige, habe ich keine Probleme mehr, aber ob das die optimale Lösung ist!? Dafür sind die Kosten doch etwas zu hoch, denn auch wenn es nicht so klingt, aber ich hänge durchaus an meinem Leben. Dazu hat es mich schon zu viele Mühen gekostet, um es zu erhalten!“, redete sich Noah in Rage, wobei er jedoch seinen finsteren Blick wieder ein wenig lockerte, als Rose wieder etwas versöhnlicher auf ihn einredete. „Nein, ich hätte es in der Tat nicht geglaubt, wenn mir gestern jemand gesagt hätte, dass ich heute mit der Hausmeisterin ein derart vertrautes Gespräch führe, aber ich habe gestern Vieles nicht geglaubt und bin eines Besseren belehrt worden. Wobei das Beisammensein mit dir wenigstens eine positive Entwicklung ist. Vielleicht habe ich mir tatsächlich einen Vertrauten gewünscht. Das heißt aber nicht, dass ich vorher nicht ohne einen klar gekommen wäre“, erzählte der Arithmantiker leicht patzig mit abwehrend verschränkten Armen. Ihm war diese Erkenntnis doch ein wenig peinlich, dass er sich tatsächlich jemanden gewünscht hatte, mit der er seine Gedanken und seinen Schmerz teilen konnte und versteckte dies nun hinter einer leicht abweisenden Maske. Da war es wieder das Paradoxon, dass er sich abwandte, wenn sich ihm jemand bewusst zuwandte. Doch Rose ließ ihm erst gar keine Möglichkeit, sich noch weiter zurückzuziehen, als sie nun ebenfalls fest seine Hand umschlossen hielt und mit ihrem Daumen über seinen Handrücken streichelte. Anfangs schien sich Noah noch ein wenig innerlich dagegen zu sträuben, doch allmählich lockerte sich wieder seine Haltung bis er sogar Gefallen daran fand und er den Blick der Hausmeisterin erwiderte. „Doch, mir tut Vieles leicht …“, erwiderte er nun ziemlich leise mit einem traurigen Lächeln und war recht dankbar, dass das Gesprächsthema wieder ein wenig allgemeiner wurde.

„Naja, der Unterricht bei Mr. Binns war wirklich langweilig und im Prinzip hat er ja auch nicht mehr erzählt, was ohnehin in den Büchern stand. Deswegen habe ich das Fach später auch nicht mehr belegt. Wenn man etwas über Geschichte wissen wollte, konnte man es auch genauso gut nachschlagen. Arithmantik hat mich aber ohnehin fasziniert. Da hätte die Professorin noch so langweilig den Unterricht gestalten können. Das hätte meiner Begeisterung keinen Abbruch getan. Und PMG … man hat mir offenbar in der UTZ-Prüfung einen Gefallen tun wollen und mir nicht ganz so empathische Wesen gegenüber gestellt. Dafür habe ich dann in der Theorie punkten können. Ehrlich gesagt habe ich selbst nicht geglaubt, dass ich die Prüfung überstehen würde. Allerdings auch nicht sonderlich gut. Im Nachhinein frage ich mich sowieso, weshalb ich PMG generell belegt hatte“, wunderte sich Noah, musste jedoch leicht schmunzeln als Rose theatralisch seufzte. „Ach, wen interessiert denn heute noch, welche Ergebnisse wir beim UTZ erzielt haben. Mittlerweile zählen ja eher berufliche Qualifikationen.“ Allerdings wurde Noah bei dem Thema Vaterschaft wieder enorm ernst.
„Wer sollte denn außer mir noch damit klarkommen – bis auf Joey vielleicht? Sonst ist ja niemand von dieser Angelegenheit tangiert und helfen kann mir dabei sowieso niemand. In der Tat ist diese Neuigkeit keine Kleinigkeit … eigentlich ist das sogar eine minderschwere Katastrophe, aber der Grund, weshalb ich es erst jetzt erfahre, liegt darin, dass Joeys Mutter und ich uns getrennt hatten, bevor sie anscheinend über die Schwangerschaft informiert war. Kurz darauf bin ich ja ins Ausland gegangen, sodass sie mich angeblich nicht persönlich aufspüren konnte. Ich habe zwar ein paar Briefe von ihr erhalten, aber ich habe sie immer ungeöffnet verbrannt. Ich wollte einfach keinen Kontakt mehr zu ihr. Was wirklich darin stand, werde ich dann wohl nie erfahren, aber sie behauptet, mir von meiner Vaterschaft geschrieben zu haben. Als sie dann nichts von mir hörte, hat sie dann einfach ihrem neuen Freund weisgemacht, das Kind wäre von ihm und Josephine ist dann auch in diesem Glauben aufgewachsen. Das macht es jetzt nicht unbedingt einfacher und wie es mir dabei geht? Ich denke, dafür finde ich keine Worte, weil alles so diffus ist. Wütend, überfordert, panisch, verwirrt trifft es wohl am meisten. Ich weiß nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll, denn Josephine weiß nämlich noch gar nichts davon und ich bin nicht in Kenntnis darüber, wie ihre Mutter jetzt weiterverfahren will. Eigentlich denke ich sogar, dass es ihr eher darum ging mir eins auszuwischen und sie gar nicht ernsthaft an die Konsequenzen gedacht hat. Das heißt ich werde noch mal mit Marla sprechen müssen und darauf habe ich im Grunde überhaupt keine Lust, weil man mit ihr kein vernünftiges Gespräch führen kann! Ich habe ihr zumindest schon einmal Geld für Josephine angeboten, aber sie will nicht. Sie ist einfach stur wie ein Esel, dabei kann sie sich und ihre Tochter finanziell kaum über Wasser halten. Was kann ich schon für Josephine tun, wenn es nicht finanzieller Art ist!? Ihr Zirkel ist ein dermaßen altes Ding, dass ich mich überhaupt wundere, dass sie mit dem noch etwas anfangen kann und wer weiß, ob sie auch alle Bücher hat, die sie zum Lernen braucht … so … so kann man doch gar nicht arbeiten!“, erklärte Noah empört und es wurde nur allzu deutlich, dass er sowohl verzweifelt als auch verwirrt über die Situation war und er nicht die geringste Ahnung hatte, wie er dies alles managen sollte. „Eigen Fleisch und Blut ist gut … ich weiß ja nicht mal, ob wir überhaupt etwas gemeinsam haben! Ich habe sie gestern auch noch aus meinem Unterricht rausgeworfen. Josephine würde wohl lieber sterben, als in mir einen Vater zu sehen“, stöhnte der Dunkelhaarige und hatte sogar ein wenig Angst sich seiner Tochter überhaupt zu nähern. Bis gestern war sie schließlich nur seine Schülerin gewesen. Wie konnte man denn nun Schüler und Tochter zugleich sein? Noah fragte sich, wie er den Unterricht am Freitag überstehen sollte, ohne dass man ihm seine Unsicherheit anmerkte. Verzweifelt fuhr er sich durch die schwarzen Haare und trank dann etwas hastig aus seinem Whiskeyglas.

„Wer sagt denn, dass John auch recht hat. Du tust ja geradeso als hätte er die Weisheit mit Löffeln gefressen und nur er könnte die Wahrheit erkennen. Das klingt ja eher nach einem zweiten ‚Dude‘“, sprach Noah genervt und rollte dabei die Augen. „Und nein, Sophie wäre wohl tatsächlich nicht der Typ, der Gefühle für mich offen zugeben würde und ich bin es ehrlich gesagt auch nicht. Das heißt aber auch nicht, dass wir beide gelogen haben …“, erklärte Noah, runzelte jedoch leicht nachdenklich die Stirn. „Oder etwa doch?“, fragte Noah sich eher laut selbst und zog erschrocken beide Augenbrauen nach oben, als er realisierte, was er gesagt hatte. „Nein, nein, nein … was rede ich eigentlich da!? Sophie hat doch nur Augen für diesen Fagon und seitdem ich gestern so dumm gewesen war ihr während der Party von Josephine zu erzählen, war sie völlig entsetzt und hat sich heute Morgen äußert verhalten mir gegenüber verhalten. Da ist garantiert nichts zwischen uns“, sprach Noah vielleicht ein wenig zu beleidigt und wippte dabei mit seinem Fuß nervös auf und ab. „Was kümmert sich John Parker generell um Dinge, die ihn nichts angehen!?“, fügte er grimmig hinzu und fragte sich insgeheim, was Rose überhaupt an diesem Mann fand, außer, dass er sie vielleicht so akzeptierte wie sie war. Aber das tat er selbst schließlich auch.

Noah hatte geahnt, dass er die Rothaarige mit seinen direkten Worten vermutlich zur Weißglut bringen würde. Es war schon beeindruckend wie sich die doch recht zierliche Frau zu einem dermaßen feurigen irischen Teufel wandeln konnte, vor dem selbst ein Riese geflüchtet wäre. Ihre Augen glitzerten gefährlich und hätte es der Arithmantiker nicht besser gewusst, hätte er sonst durchaus damit gerechnet, dass jeden Moment Blitze aus ihren Augen herausschießen und ihn grillen würden. Doch er bewahrte Haltung und blickte ihr lediglich ruhig entgegen, als sie ihm drohte, er möge sie nie wieder eine Lügnerin nennen. Allerdings schien Rose nach seinen letzten Worten ein wenig inne zuhalten und den Grund dafür sollte Noah auch zugleich erfahren. Der Arithmantiker kam nicht umhin sich zu fragen, ob vielleicht alle Großeltern ihren Kindern dasselbe rieten. Rose‘ Stimme war mittlerweile recht rau und Noah konnte nur erahnen, was sich gerade in ihrem Inneren abspielen musste. Er war hart zu ihr gewesen, doch er war noch immer davon überzeugt, dass dies der richtige Weg gewesen war, um zu ihr durchzudringen. Trotzdem rechnete er jeden Moment damit, dass sie sich wütend auf ihn stürzen und sein letztes Stündlein geschlagen hätte. Doch es geschah nichts. Stattdessen griff die Irin zu ihrem Whiskey und leerte ihr Glas mit einem Zug. Diese plötzliche Wendung überraschte Noah schon ein wenig. Offenbar beliebte sie lieber ihre Wut nun hinab zu spülen als diese in Gewalt ausarten zu lassen. Noah war sich nicht sicher, wie er entschieden hätte, aber die Idee mit dem Whiskey schien gar nicht mal so schlecht, sodass er es ihr gleichtat und sein Glas leerte. Na wenigstens wurde mir einen zweiten Faustschlag erspart, dachte er einmal optimistisch und blickte dann wieder zu Rose, die ihre rote Mähne um sich warf. Sie war wirklich ein kleines irisches Teufelchen. „Nun, ich schätze da hast du wohl recht …“, antwortete er ihr mit einem Schulterzucken auf die Tatsache, dass wohl beide gegen ihre Dämonen zu kämpfen haben und trank erneut aus seinem Glas, das ihm Rose schon wieder gefüllt hatte. Leere Gläser schienen heute zumindest nicht ihr Problem zu sein. „Man sagt mir eine gewisse selbstzerstörerische Verhaltensweise nach … das hatte ich wohl vergessen zu erwähnen“, erklärte er Rose mit einem leicht schelmischen Grinsen. „Ein Wunder, dass ich nun trotzdem weiter Whiskey mit dir trinken darf anstatt mit einem leeren Glas bestraft zu werden“, fügte er hinzu und stellte fest, dass Rose schon wieder wie ein kleiner Wolf aussah. Oder bildete er sich das nur ein? „Woher ich weiß, dass du nicht alles gegeben hast? Ganz einfach. Du hättest es geschafft“, sagte er als wäre es das Plausibelste der Welt und schien auch vollkommen von seinen Worten überzeugt zu sein. „Wir brauchen jeden Mann, jede Frau beim Hogsmeade-Besuch, denn wenn es nach mir ginge, würde ich es erst gar nicht zu einem Kampf kommen lassen. Vielmehr brauchen wir wachsame Augen, die die Umgebung beobachten und wer könnte das besser, als jemand, der einmal bei Wölfen gelebt hat?“, fragte er mit einem leichten Lächeln. „Deine Wehrlosigkeit – die wirklich nicht auf deine Verbalität Einfluss hat – ist aber durchaus ein generelles Problem. Was das Zaubern mit Links angeht, da kann dir in der Tat geholfen werden. Aber das ist eigentlich auch gar nicht dein Problem, sondern eher das, was in deinem Kopf vorgeht. Dein linker Arm kann nicht richtig arbeiten, wenn du ihn eigentlich gar nicht richtig lässt. Zum Zaubern gehört schließlich einiges mehr als nur die korrekte Armbewegung …“, erklärte er nun äußerst sanft. „Wie wäre es, wenn du Geist und Körper wieder miteinander versöhnst?“, fragte Noah und hatte dabei schon etwas ganz Konkretes im Sinn. Doch es würde alleine an Rose liegen, wie weit sie war.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 19.08.2008 10:00    

Rose nickte nachdenklich, das Glas Whiskey dabei in der Hand betrachtend. „Ja, ich würde zustimmen, wobei dann die Frage bliebe, ob sie dem Ergebnis dann noch trauen würde“, sagte sie, denn es war bekannt, dass man durchaus, wenn man wusste dass man es eingenommen hatte, Möglichkeiten hatte, sich der Wirkung zu entziehen. Zwar beherrschte Rose nichts davon, aber davon konnte man ja nicht ausgehen. „Und ihre Menschenkenntnis wird sie durchaus selber in Frage stellen, aye? Wenn ich richtig informiert bin, war meine Vorgängerin ein paar Jahre hier in Hogwarts tätig und niemand argwöhnte ihr. McGonagalls Misstrauen ist also nicht unbegründet und durchaus gesund“, sie runzelte etwas die Stirn und winkte dann ab. „Ach lass uns davon aufhören, es bringt doch eh nichts. Die Schulleiterin hat ja recht und ich muss mich damit abfinden bzw. mich beweisen. Wie wohl die meisten hier...“, sie nippte an ihrem Whiskey und lächelte Noah wieder an. „War das eine Aufforderung ihn dann mitzubringen?“, aus dem Lächeln wurde ein Grinsen. „ich kann dir übrigens jederzeit eine Flasche besorgen, ich habe so meine Quellen. Ich bin zwar eine Frau mit wenigen Ansprüchen, aber bei meinem Malt mach ich nur wenig Kompromisse. Ich bin eben doch ein Genussmensch und weiß einfach was gut ist“, sie lachte leise und genoss genau wie dieses Stück Heimat das Zusammensein mit dem Iren. Obwohl ihr Gespräch alles andere als einfach war und schon gar nicht die Art von Gespräch, wie sie nahezu Fremde für gewöhnlich führten, konnte sich Rose im Augenblick nichts besseres vorstellen. Merkwürdiger Weise hatte sie auch gar nicht das Gefühl, als wenn Noah für sie ein Fremder war, im Gegenteil, es herrschte von ihrer Seite ein Vertrauen und ein Einvernehmen mit ihm, als wenn sie sich schon Jahre kennen würden. „Ja, gute Idee... und wenn wir beide das Essen vergessen und uns irgendwann der Hunger quält, kommst du entweder zu mir oder ich zu dir und du zeigst mir, wie du in der Küche klauen gehst“, sie zwinkerte ihm zu und hatte immer noch dieses einheimelnde Gefühl, sich mit ihrem Gegenüber gemeinsam gegen den Rest der Welt verschworen zu haben.

Bei Noahs nächsten Worten wurde Rose regelrecht warm ums Herz und sie drückte zum wiederholten Male seine Hand. Sie musste nichts darauf erwidern, denn er konnte die Antwort in ihren Augen lesen. Sie fühlte sich in ihrem eigenen Gefühl bestätigt einen Freund gefunden zu haben, auch wenn sie das noch gar nicht so recht fassen konnte.
Aber ihr entging auch nicht die Traurigkeit in seiner Stimme, als er sich anscheinend daran erinnerte, wie er das letzte mal dieses Gefühl von stillem Einverständnis hatte. „Ja, ich kenne das auch...und ich habe lange Zeit geglaubt, dass ich es vermutlich nur noch bei meinem Bruder finden kann....“, mehr sagte sie dazu nicht und beobachtete ihn statt dessen, wie er mit ihren Denkanstößen umging, ließ aber auch seine nächsten Worte zunächst stumm im Raum stehen. Mit einer Hand spielte sie mit ihrem Whiskeyglas und ließ sich sein Gesagtes erst einmal gut durch den Kopf gehen. „Vertrauen kann man lernen... auch wenn es ein ganz langer Prozess ist. Nur wenn es immer wieder erschüttert wird... will man es dann noch?“, fragte sie und verlangte eigentlich gar keine Antwort. „Und deine Kollegen... vielleicht entgeht dir etwas ungeahntes, etwas interessantes? Du hast selber nicht damit gerechnet, dass eine Hausmeisterin so interessant ist, dass du mit ihr sogar zusammen zu Mittag isst. Und doch sitzt du hier.... Aber wenn du dich von allen abgrenzt...nun dann hast du wenigstens keine Zeit vergeudet, aber muss Zeit immer effektiv genutzt werden oder darf man auch mal nur so dahin treiben ohne konstruktiv zu sein?“

Rose trank einen weiteren Schluck ihres Whiskeys und bemerkte, dass der Alkohol sie mehr zu entspannen schien, als dass sie damit gerechnet hatte. Die Irin war ziemlich trinkfest, auch wenn sie um die Zeit höchstens mal ein Guiness zum Essen trank. Aber jetzt spürte sie doch ein kleines bisschen die Wirkung. Nein, es war kein Rausch oder dass sie angeheitert wäre, eben nur dieses leichte Kribbeln, dieses bewusste Wissen, dass man etwas getrunken hatte. „Ja ich wäre noch da“, sagte sie mit fester Überzeugung, dass klar war, dass dies eine absolute Tatsache war. „Dadurch dass die Wölfe mich als ihresgleichen aufgenommen hatten, hatte ich Einblicke, wie sie sonst kein Forscher bekommt. Ungeahntes Wissen hat sich mir da aufgetan und ich war noch lange nicht fertig. Meine Mädchenträume.... die hatten an Priorität verloren und wie wahrscheinlich ist es, in einem Wald bei einem Rudel Wölfen den Mann seiner Träume zu begegnen?“, versuchte sie zu scherzen, wenn auch ein bisschen melancholisch. „Meine Arbeit war mir einfach zu wichtig....“, sie schaute ihm verständnisvoll in die Augen und nickte. „Ja, ich weiß...“, sagte sie wegen seines Gefühls wie allein unter Wölfen zu sein. Sie wusste es wirklich, sie hatte längst erkannt und er hatte es im Prinzip ja auch schon vorher klar gemacht, dass er sich eben so fühlte. Vielleicht verstanden sie sich ja auch deshalb so gut, weil sie mehr Gemeinsamkeiten hatten, als auf den ersten Blick ersichtlich war.
Als er jedoch kurz darauf in die Hände klatschte und schon fast begeistert ausstieß, dass da wirklich diese Gemeinsamkeiten waren, zuckte Rose kurz zusammen, mehr wegen des ungewöhnlichen Ausbruchs seinerseits.
„du bist auch da rum geklettert?“, fragte sie lachend und hatte spontan die nächste Idee, „hättest du nicht Lust es irgendwann nochmal zu machen? Mit mir? Ich zeig dir meine Klippe? Es ist schon ewig her, dass ich das gemacht hab“, der letzte Teil klang sehnsüchtig. Tatsächlich war es schon Jahre her, denn während ihrer Zeit bei den Wölfen kam sie nicht dazu und nach dem Unfall hatte sie sich nicht getraut. Es war durchaus nicht ungefährlich und sie hatte ihrem kaputten Arm nicht so recht getraut.
„Das scheint dich zu erstaunen. Wieso sollte er nicht da gewesen sein? Er ist sehr kameradschaftlich, Regeln sind ihm fremd und das Herz eines Löwen hat er auch“, antwortete sie und erwiderte sein Grinsen. Erstaunlicher Weise hatte er hier in der Zeit bei ihr nun schon öfters gelächelt und gegrinst, etwas was sie zuvor nie bei ihm gesehen hatte und es freute sie aufrichtig, denn sie ging davon aus, dass es ein Zeichen war, dass er hier bei ihr etwas loslassen konnte...

„Und was wäre falsch daran, wenn ich für immer hier in Hogwarts als Hausmeisterin arbeiten würde? Das Leben besteht aus mehr als nur Arbeit... zugegebener Maßen ist mir das auch erst wieder durch den Brand wirklich bewusst geworden, denn ich hatte es vergessen. Naja zumindest ein bisschen. Ich wäre bei den Wölfen geblieben, denn die Arbeit hat mich auf ihre Art sehr befriedigt. Die Möglichkeit ist mir aber nicht mehr gegeben.... jetzt bin ich hier und auch wenn du es dir nicht Vorstellen kannst, die Arbeit befriedigt mich auch, wenn auch auf ganz andere Art und Weise. Ich bin zufrieden Noah, ich war gezwungen mein Leben neu zu richten und bin wirklich zufrieden. Perfekt wäre es, wenn Hogwarts in Irland wäre“, sie zwinkerte, „aber man kann ja nicht alles haben. Vielleicht wird mein Forscherdrang hier nicht mehr so gefördert wie ich es gewohnt war, aber hier gibt es andere Dinge“, sie hielt kurz inne und schaute dem Iren wieder eindringlich in die Augen, „was wäre, wenn du hier Menschen findest oder einen Menschen findest, der dir das gibt, was du gesucht hast? Würdest du ihn aufgeben, weil du erneut etwas neues brauchst? Oder würdest du dich trauen, es zu wagen? Ein Stück von dir zu geben? Das wäre dann auch etwas Neues....Wozu dient denn deine Forschungsarbeit? Machst du sie für dich oder für andere? Wenn für andere... wieso? Was erhoffst du dir dadurch?“
Ruhig erwiderte sie seinen Blick, lies ihn in ihr lesen wie in einem offenen Buch. „Ganz genau, du bist einzig und alleine nur dir selber Rechenschaft schuldig und du spürst diese Lücke... Die Antwort, was sie füllen könnte, die kannst du nur in die selber finden... aber dazu musst du bereit sein auch auf das zu hören, was dein Inneres dir sagt...“, immer wieder führte ihr Gespräch darauf hinaus, was für Rose irgendwie der Schlüssel für Noahs Traurigkeit war. Ihrer Meinung nach musste er erst einmal eine gesunde Eigenliebe entwickeln, ehe alles andere funktionierte.
Allerdings musste Rose das nächste Grinsen unterdrücken, als ihr aufging, dass sie Noah mit ihrer Aussagen wegen ihrer Oberweite als Teenager nicht nur leicht schockiert hatte. Als dann auch noch sein Blick auf ihren Busen rutschte, biss sie sich kurz auf die Unterlippe, weil sie ihn mit einem Grinsen nicht zusätzlich beschämen wollte. Die Irin selber fand nichts schlimmes dabei und auch dass sie so offen darüber sprach war normal für sie. Herr Gott, Frauen hatten nun mal Brüste, Körperlichkeit war doch etwas ganz normales und vor allem natürliches... Bis auf ihre Narbe hatte sie selber auch keinerlei gestörtes Verhältnis dazu.
Noahs Gesichtszüge wurden sofort wieder härter als er von seiner Mutter sprach, ein Umstand, den auch Rose sofort wieder ernst werden ließ. Merkwürdiger Weise fehlte ihr zwar jedes Verständnis für Mrs. Gordon, denn sie konnte einfach nicht nachvollziehen, wie jemand so wenig Muttergefühle für sein Kind entwickeln konnte, aber sie empfand auch keinen Groll. Vielmehr fragte sie sich, wieso diese Frau so war und ob ihr klar war, was sie ihrem Sohn angetan hatte. Das Urvertrauen, was Kinder schon als Säugling lernen, eben durch den Kontakt zu seinen Eltern, wurde Noah gar nicht erst gegeben. Ein Umstand, der einiges an seinem Verhalten logisch erscheinen ließ, auch wenn es sicher nicht der einzige Grund für sein Dilemma war.
Gleichzeitig war sie aber auch erschüttert über die Information, dass sein Vater anscheinend ermordet worden war. Sehr viel herzlicher schien sein Verhältnis zu ihm nicht gewesen zu sein, so wie er quasi nebenher davon erzählte. Oder war das auch eine Schutzmaßnahme seinerseits um den Schmerz wegen des Verlustes nicht spüren zu müssen?
„Ich glaube, dass deine Mutter dir die Schuld gibt ist nur ihre Art der Schmerzbekämpfung... was es natürlich nicht gut heissen soll. Im Gegenteil.... darf ich fragen, was mit deinem Dad passiert ist?“, fragte sie behutsam nach und überlegte gleichzeitig, ob es je die Möglichkeit geben würde, dass sich Mutter und Sohn annäherten. Es war mehr als offensichtlich, wie sehr ihn das mitnahm und sie verspürte den Drang, seiner Mutter den Kopf zurecht zu rücken, damit sie endlich ihrem Sohn das gab, was er verdiente. Ein Verteidigungsmechansimus ihrerseits, einfach weil es ihr schon beinahe selber weh tat ihn so leiden zu sehen. Das war Rose‘ übergroßes Herz, das Herz einer Löwin, wie ihr Vater oft gesagt hatte, und der Wunsch, dass es denen, die sie einmal darin aufgenommen hatte, gut ging.

Seinen ärgerlichen, durchaus schon heftigen Ausbruch, nahm sie relativ gelassen hin und sie schaute ihn einfach nur ruhig an, ließ ihn sich ein bisschen austoben. Als er aber anfing darüber zu reden, sein ich auszulöschen, blitzen ihre Augen auf und sie wurde selber auch etwas ärgerlich. „Du verdrehst mir die Worte im Mund und das weisst du ganz genau. Rede keinen Blödsinn, von wegen dich zu beseitigen. Ich bin froh, dass du wenigstens an deinem Leben hängst wenn schon an nichts anderem. Ich habe nicht gesagt dass du das Problem bist, das warst alleine du“, stellte sie richtig und war sich sicher, dass er eigentlich durchaus verstanden hatte, was sie hatte sagen wollen. Sie streichelte weiter über seine Hand und ließ ihn deutlich spüren, dass sie ihn mochte, befand dass das besser war, als Benzin auf die schwelende Glut in seinem Inneren zu schütten in dem sie weiterhin ihn in drang. Man konnte auch etwas totreden und sie wollte ihn auch auf keinen Fall zu sehr bedrängen. Er musste sich selber klar werden, sie hatte die ganze Zeit nur Denkanstöße geben wollen. Zu viel war aber auch nicht gut, zumindest ging ihr es so... sie wollte nicht dass er sich wieder verschloss, sie hätte es nämlich an seiner Stelle dann getan.

„Nun, wie ich merke hast du dich durch PmG gequält wie ich mich durch GdZ. Ich habe sogar mein UTZ in GdZ gemacht. Frag mich nicht wieso, ich kann es dir nicht beantworten. Und ich frage mich auch, wieso ich nicht irgendwann in Professor Binns Unterricht einfach gestorben bin. Ich hätte es sicher nicht einmal gemerkt, so wie er auch nicht. Meinst du er wusste, dass er ein Geist ist? Manchmal bezweifel ich das ja.“
Rose zwirbelte wieder eine ihrer Haarsträhnen. „Sagst du das auch deinen Schülern“, sie grinste, „dass später keinen mehr die UTZ interessieren?“, sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie alle in Lernfieber und Nervosität ausgebrochen waren, als die Prüfungen anstanden. Ihre gesamte Stufe war kaum wieder zu erkennen, alle hatten wahnsinnige Versagensängste. Was wohl aus den meisten geworden war? Ob sie auch erkannt hatten, dass heute keiner mehr danach fragt, denn Noah hatte mit dieser Aussage recht, es galt nur noch das was sie beruflich gemacht hatte...

Bei dem Thema Vaterschaft wurde auch sie wieder ernst und hörte ihm aufmerksam zu. Während sie redete füllte sie ein weiteres Mal sein Glas, da sie selber noch etwas drinne hatte, ließ sie es bei sich bleiben. „In dem du mit mir redest, musst du schon nicht mehr ganz alleine damit klar kommen, aye? Tangiert bin ich zwar nicht, das mit dem helfen lasse ich mal im Raum stehen, aber ich kann zuhören.
Warum sollte deine Ex behaupten, dir damals von der Vaterschaft geschrieben zu haben wenn es nicht so war? Wenn sie nicht gewollt hätte, dass du es erfährst, hätte sie mit Sicherheit auch jetzt geschwiegen. Die Tatsache, dass sie dein Geld nicht nimmt untermalt das doch noch. Sie hat stolz, davon mal abgesehen, dass Geld keine Vaterschaft ausmacht und nur weil du Geld gibst, du dieses Problem, wenn du es so nennen willst, nicht los wirst. Dabei ist es doch vollkommen egal, ob sie die neusten Schulmaterialen hat und so weiter“, jetzt erst dämmerte ihr, dass Joey anscheinend Schülerin in Hogwarts war, denn anders konnte sie sich nicht erklären, wieso er von dem Zirkel wusste. „Sie kann damit umgehen, aye? Das ist doch das was zählt. Sie ist in deinem Unterricht?“, fragte sie nach, „dann hat sie doch anscheinend wirklich etwas von dir, sie interessiert sich für Zahlen“, sie schaute plötzlich fragend. „Du hast sie aus deinem Unterricht geworfen? Wieso? Hat sie sich nicht benommen?“, Rose ahnte nicht dass es sich bei Josephine (den Nachnamen kannte sie ja noch nicht) um das Mädchen handelte, was man vergiftet hatte. „Und wieso denkst du sie wird eher sterben? Nimmst du das wieder als Tatsache hin, von der du gar nicht weißt, ob es so kommt? Habt ihr, also du und ihre Mutter, vor es ihr zu sagen? Ich hoffe, dass ist deine Ex wenigstens so ehrlich und sagt ihr, dass sie es war, die die ganze Zeit ihren vermeintlichen Vater und sie angelogen hat. Ich kann ihre Situation verstehen, trotzdem war sie unehrlich und hat gelogen. Sie muss sehr verzweifelt gewesen sein damals“, überlegte die Irin, allerdings eigentlich mehr für sich.

„Die Weisheit hat er sicher nicht gefressen, aber er hat ein Herz, was er nutzt und Augen im Kopf. Ob er recht hat?“, sie hob abwehrend eine Hand und lehnte sich leicht nach hinten, ließ den Satz unvollendet stehen. „Sophie hat nur Augen für Fagon? Bist du eifersüchtig? Sophie und Fagon sind befreundet. Können Mann und Frau nicht befreundet sein und sich einfach mögen, ohne dass da mehr hinter steckt?“, nun sah sie ihm wieder eindringlich in die Augen. Die Frage war ein kleines bisschen gemein, denn sie hatte das Gefühl, dass sich hier zwischen ihnen beiden eine Freundschaft entwickelte... sah er das auch so oder schloss er es generell aus.
Dann jedoch runzelte sie die Stirn. „Sie war entsetzt? Weil du ein Kind hast? Nicht etwa einfach nur überrumpelt? Ich meine“, sie versuchte es mit einem Scherz und wackelte lustig mit den Augenbrauen, „kann ja nicht jeder so cool wie ich sein“, sie lächelte ihn warm an und seufzte dann aber. Sie hatte versucht ihn etwas aus der Gasse zu holen, in die er drohte wegen seiner Vaterschaft rein zu laufen und stecken zu bleiben. „Warst du denn heute morgen zu Sophie wie immer? Oder bist du nach ihrer Reaktion gestern gleich auf Abwehrhaltung gegangen?... Ob was zwischen euch ist? Da musst du dich selber fragen Noah, aber es ist deutlich erkennbar, dass Sophie dir zugetan ist, auch wenn sie gestern komisch reagiert hat. Glaub der Hausmeisterin, die meistens unbeachtet im Hintergrund steht. Die wenigsten achten auf mich, wenn ich rumwerkel, nicht so verkehrt, es ist durchaus interessant die Leute unbemerkt zu beobachten“, wieder versuchte sie es mit einem aufmunternden Lächeln. „Und wieso John sich kümmert? Tut er ja nicht, er hat nur festgestellt, John ist eben John“, antwortete sie liebevoll und auf eine Art die deutlich zeigte, wie viel dieser ihr bedeutete.

Nachdem sie ihre Wut wegen Noahs Worte einigermaßen Im Griff hatte und deutlich herunter gefahren war, blinzelte sie überrascht. Die Art und Weise wie er meinte, dass sie es geschafft hätte, wenn sie es gewollt hätte... Er klang wirklich überzeugt, als glaube er fest an sie. Und wenn sie so darüber nachdachte, generell gesehen, hatte er recht. Wenn sie etwas wirklich gewollt hatte bisher, hatte sie es auch immer geschafft. Ihre Ziele verfolgte sie sehr strebsam und mit ihrer ganz eigenen Sturheit und ließ sie nicht aus den Augen, bis sie es erreicht hatte. Aber bei ihrem Arm.... sie verzog kurz das Gesicht, das man hätte denken können, sie finge an zu heulen, ehe es wieder wie das Fletschen von Wolfszähnen aussah. Ihre Art ihre Gefühle zu kontrollieren.
Dann jedoch musste sie grinsen. „Meine Verbalität? Meinst du ich kann Todesser an die Wandreden und damit fertig machen“, unweigerlich kamen ihr die merkwürdigsten Bilder in den Kopf, wie sie gnadenlos einen Todesser beschimpfte bis der immer mehr in sich zusammen brach und schließlich winselnd seinen Zauberstab übergab. Was ein ausgemachter Blödsinn!!! Aber recht amüsant...
Wieso sie Noah aber wieder anlächelte war etwas anderes. Er wollte sie integrieren und ihr das Gefühl geben, nicht nur gebraucht zu werden, sondern auch fähig zu sein. Etwas was sie ihm hoch anrechnete, zumal sie ihm sogar recht geben musste. Ihre Beobachtungsgabe war durch ihre Jahre bei den Wölfen wirklich enorm.... „Vielleicht hast du recht“, gab sie zu und ließ dabei offen stehen, ob sie die Sache mit ihrer Beobachtungsgabe meinte oder die Tatsache, dass er meinte, dass Geist und Körper nicht zusammen arbeiteten, sah ihn dann aber fragend an. „Aber die korrekte Armbewegung wäre schon mal ein guter Anfang oder?“, sie trank erneut ihren Whiskey leer und merkte, dass sie aufpassen musste. Sie war gerade in der herrlichen Stimmung sich weiterhin ihrem Malt zu widmen um die unbequemen Fragen und Tatsachen zu vergessen, was natürlich nicht möglich war, sie hatte noch zu arbeiten. Den Kopf schief gelegt schaute sie Noah mal wieder fragend an. „Körper und Geist versöhnen? Wie meinst du das?“, sie hatte eine Augenbraue gehoben und wirkte etwas skeptisch, dennoch bereit nicht alles von vornherein abzuwehren.

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 20.08.2008 11:27    

„Es gibt tatsächlich Wege das Veritaserum zu umgehen“, begann Noah zu sprechen, „und deshalb ist es im Grunde auch nichts wert. Es sei denn, man wollte seine Schüler aushorchen, aber ich denke da würden die Eltern ziemlich protestieren.“ Einige Schüler Hogwarts konnten mit Sicherheit schon einiges, was nicht unbedingt Thema des Lehrplans war, aber sich der Wirkung des Veritaserums entziehen zu können war schon eine ziemlich schwierige Herausforderung. Selbst unter den Todessern gab es mit Sicherheit nicht sonderlich viele, die über derartige Fähigkeiten verfügten. Zu ihrem Pech. „Naja, mit dem Misstrauen der Direktorin kann ich durchaus gut leben. Im Ministerium damals wehte ein weitaus heftigerer Wind“, erklärte der Arithmantiker, wobei er durchaus die Vorsichtsmaßnahmen in der Mysteriumsabteilung nachvollziehen konnte. Schließlich lagen dort nicht gerade unwichtige Dokumente herum und in den seltensten Fällen waren diese für die Augen der Öffentlichkeit geeignet. Selbst die eigenen Mitarbeiter wurden nicht immer über den Sinn ihrer Arbeit informiert, sodass sich Noah des Öfteren gefragt hatte, was das Ministerium mit einem Jahrhunderte alten Code anfangen wollte. Aber irgendwann hörte man einfach auf zu fragen.

„Jemand, der einen solchen Whiskey serviert kann auch nichts anderes als ein Genussmensch sein“, erwiderte Noah mit einem Grinsen und nippte an seinem Glas. „Du kannst mir ja bescheid geben, wenn du mal wieder ein paar Fläschchen bestellen solltest. Ich bevorzuge übrigens ebenfalls Malt, aber ich habe gelegentlich auch nichts gegen Blends um ein wenig Abwechslung zu haben und ab und zu gönne ich mir auch mal einen Pure Pot Still“, gestand der Whiskeyliebhaber und freute sich endlich mal jemanden gefunden zu haben, mit dem er ein wenig über sein Lieblingsgetränk – neben Milch – fachsimpeln konnte. Aber als Ire bekam man solches Wissen wohl mit in die Wiege gelegt. Irgendwie hatte er das Gefühl, als kenne er Rose schon viele, viele Jahre und obwohl sie sich erst seit wenigen Stunden besser kennengelernt hatten, wusste sie vermutlich mehr über ihn, als jeder andere Mensch auf der Welt. Das war eine seltsame Erkenntnis und normalerweise hätte Noah unter keinen Umständen einem Mitmenschen all diese Details über sein Leben anvertraut, um nicht angreifbar zu sein, doch bei der Rothaarigen verspürte er keinerlei Sorge, dass sie ihr Wissen über ihn missbrauchen würde. Warum er das wusste, konnte er selbst nicht erklären.

Er musste grinsen, als Rose ihm zuzwinkerte. In Verlegenheit brachte ihn dies schon lange nicht mehr, was auch daran liegen mochte, dass der Alkohol ihn zunehmend entspannte. „Naja, von klauen kann nicht die Rede sein. Ich nehme mir lediglich von den Resten der Mahlzeiten und du wärst überrascht, wie wenig am Morgen von einem anfänglich vollen Kühlschrank am Abend noch übrig ist. Ein so großes Geheimnis kann der Weg zur Küche demnach auch nicht sein, aber du kanntest ihn doch bestimmt auch schon während deiner Schulzeit“, war sich Noah ziemlich sicher. Er selbst ging mittlerweile erst in den frühen Morgenstunden in die Küche, um möglichst keine hungrigen Schüler aufzuschrecken, da er sich dann natürlich erst mit deren Ermahnung beschäftigen musste und für ein solches Theater hatte er nun wirklich keine Nerven, wenn er Hunger hatte. Seine Beobachtungen hatten gezeigt, dass die meisten Schüler die Küche zwischen ein und drei Uhr nachts plünderten.

Noah genoss den Augenblick, in dem sie seine Hand drückte. Es war ein eigenartiges Gefühl der Verbundenheit, die er schon lange nicht mehr zu einem Menschen gespürt hatte. Allerdings fragte er sich, wie lange man eigentlich Hände aufeinander gelegt lassen konnte, ohne, dass es irgendwie unangemessen wirkte und für einen Moment war er versucht die Zeit bis zu diesem Moment zu stoppen, was ihm aber letztlich doch als zu unpassend erschien und vermutlich sowieso situationsabhängig war. Noah wusste keine Antwort auf die Frage, ob man überhaupt noch Vertrauen lernen wollte, wenn man zu oft enttäuscht worden war. Er selbst würde sein heutiges verschlossenes Verhalten eher als Ergebnis eines Lernprozesses beschreiben und eigentlich wusste er auch nicht, weshalb er überhaupt Vertrauen lernen musste. „Ist denn Vertrauen so wichtig?“, fragte er Rose somit lediglich und alleine sein leicht gleichgültiger Tonfall machte deutlich, dass er dies eher negieren würde. „Ich weiß nicht, ob mir bei meinen Kollegen etwas Interessantes entgeht, doch ich bedauere auch nicht, wenn es so ist. Es ist ja nicht so, als würde ich gar keine Unterredungen mit ihnen führen. Es reichen bereits wenige Worte um genügend über diese Personen zu erfahren und wenn ich mit jedem in Hogwarts dermaßen vertraut wäre wie mit dir, würde mich das gänzlich überfordern. Davon mal abgesehen, dass es auch völlig unangemessen wäre, weil Professionalität im Beruf auch eine gewisse Distanz erfordert. Sicherlich verbringe ich meine Zeit auch nicht immer effektiv, denn dann könnte ich eigentlich rund um die Uhr arbeiten, aber Effizienz ist ein Maßstab, den ich mir setzte und dazu gehört auch, dass ich einfach keine Zeit in Menschen investiere, die mir unsympathisch sind“, erklärte der Arithmantiker, der im Grunde mehr ökonomisch als sozial agierte.

Der Dunkelhaarige trank erneut von dem Malt und war doch leicht überrascht, als Rose ihm bestätigte, dass sie wohl auch heute noch bei den Wölfen leben würde, wäre nicht dieser Brand gewesen. Noah konnte sie jedoch durchaus verstehen – zumindest in der Hinsicht, dass ihre Arbeit höchste Priorität für sie hatte. „Meinst du denn, du hättest dann überhaupt eines Tages selbst den Schlussstrich ziehen und das Rudel verlassen können? Hat man denn je genügend antworten gefunden?“, wollte er dann wissen und kam dann eher was ganz Sachliches in den Sinn. „Als du bei den Wölfen warst … hast du dann das Fleisch roh gegessen und was war, wenn du mal krank warst? Inwiefern warst du denn in die Hierarchie des Rudels integriert? Denkst du wirklich, dass sie dich für eine Wölfin gehalten haben? Ich stelle mir das alles recht schwierig vor“, gestand er mit gerunzelter Stirn. Für ihn ein völlig undenkbares Leben. Aber dafür erforschte er ja auch nur Zahlen und keine lebenden Wesen. Die konnte man schließlich ja nur in ihrem freien Umfeld am unverfälschten beobachten.
Als Rose ihn jedoch fragte, ob sie zwei nicht wieder einmal zusammen in den Klippen klettern wollten, war er alles andere als begeistert, was sein entgeisterter Gesichtsausdruck nur allzu deutlich machte. „Rose, das habe ich früher gemacht! Du kannst mir gerne einmal deine Klippe zeigen, aber ob ich da dann auch rumkletter … also ich weiß nicht …“, sprach der Ire mit skeptischen Blick, wollte aber Rose auch nicht gleich eine Absage erteilen, da sie gerade so begeistert von der Idee schien. Er hoffte, dass sie einfach selbst dieses Vorhaben vergessen würde. „Na wenn du dies alles über John sagst, wird es auch stimmen. Schließlich kennst du ihn wohl am besten“, erwiderte der Lehrer ohne Hohn. Er konnte zwar nicht verstehen, was ihn so liebenswert für sie machte, wollte ihre Gefühle zu ihm aber auch nicht hinterfragen. Schließlich schien Rose in der Regel zu wissen, was sie tat. Vermutlich war John tatsächlich ein netter Kerl. Noah konnte aber trotzdem nichts mit seiner Art anfangen. „Natürlich wäre nichts falsch daran, wenn du für immer in Hogwarts Hausmeisterin bliebest, solange dir das gefällt. Ich sage ja nur, dass es vermutlich nichts für mich wäre. Mich beruhigt es irgendwie zu wissen, dass ich jederzeit gehen könnte, wenn ich wollte. Alleine die Option ist mir wichtig und ehrlich gesagt bin ich ganz froh, dass Hogwarts nicht in Irland liegt“, betonte Noah, musste nun jedoch ernsthaft über die Frage der Irin nachdenken, ob er auch gehen würde, wenn er hier Menschen finde, die ihm am Herzen liegen. Nachdenklich hatte er die Stirn in Falten gelegt und nickte dann schließlich langsam. „Wenn es wirklich das wäre, was ich gesucht habe, dann würde ich sehr wahrscheinlich bleiben. Aber bisher war dies ja noch nicht der Fall, also muss ich auch nichts bereuen“, sprach der Dunkelhaarige ernst und fürchtete einen Moment, dass Rose ein solcher Mensch sein könnte, weshalb er schließlich doch hier bleiben würde. Der plötzliche Gedanke, sich endgültig auf einen Ort festzulegen beängstigte ihn ein wenig, sodass er daraufhin leicht nervös wurde. „Meine Forschungsarbeiten dienen vornehmlich dazu meine eigenen Fragen zu beantworten. Aber es geht natürlich auch um wissenschaftliche Reputation, wenn ich innerhalb der arithmantischen Diskussion ernst genommen werden will“, erläuterte der Arithmantiker nun wieder sachlich und fand auch nichts Schlechtes daran. „Für wen hast du denn deine Arbeit mit den Wölfen gemacht? Doch sicherlich auch, um später auch dein Wissen der Welt mitteilen zu können.“

Noah seufzte, als Rose wieder darauf zu sprechen kam, dass er auf sein Inneres hören musste, wenn er versuchen wollte, seine empfundene Lücke zu füllen. „Du denkst also, ich würde nicht auf meine innere Stimme hören? Dass ich im Grunde sogar genau gegen diese handel? Ich höre auf meinen Verstand und nicht auf eine temporär beeinflussbare Empfindung“, sprach Noah ein wenig grimmig und blickte Rose mit leicht provozierendem Blick in die Augen. Er hatte zum Glück nicht realisiert, dass Rose seinen Blick auf ihre Brüste bemerkt hatte, sonst hätte er sich vermutlich nun in Grund und Boden geschämt. Noah war nun wirklich nicht der richtige Gesprächspartner für weibliche Proportionen. Mit solchen Dingen war er noch immer wie ein Teenager in Verlegenheit zu bringen. Noahs Problem mit seiner Mutter lag im Grunde darin, dass sich beide im Charakter recht ähnlich waren. Miranda Gordon war eine ehrgeizige Frau gewesen, deren Beruf alles für sie bedeutet hatte. Doch auch wie Noah fiel es ihr schwer ihre Gefühle auszudrücken, was ihren Sohn, der eher die offene und liebeswürdige Art seiner Großmutter gewöhnt war, ziemlich irritierte. Selten hatte seine Mutter ihn mal einfach in den Arm genommen, ihn getröstet, wenn er traurig war oder ihm ein ehrliches Lächeln geschenkt. Wäre er heute besser über seine Mutter informiert, wüsste er, dass sie unter schweren Depressionen litt seit dem Tod ihres Mannes, über den Rose nun hören wollte. Der Arithmantiker seufzte kurz und trank einen großen Schluck Whiskey. Eigentlich wusste er gar nicht so viel um die genauen Umstände seines Todes. „Mein … Dad war Auror zu den Seiten als der Dunkle Lord gerade am Aufsteigen war. Eines Nachts wurde er getötet, wobei niemand gesehen haben will, was genau geschehen ist. Meine Mutter gibt mir deswegen die Schuld, weil … er angeblich auf der Suche nach meinen Entführern war, die mich Jahre zuvor verschleppt hatten. Er hat offenbar auf eigener Faust ermittelt, weil der Fall wie so viele zu den Zeiten bei den Auroren bereits zur Seite gelegt worden war“, berichtete Noah und blickte dabei leicht in Gedanken versunken in sein Whiskeyglas. Er versuchte sich an das Gesicht seines Vaters zu erinnern, aber so sehr er sich auch bemühte, wollte es ihm nicht gelingen. „Wenn ich mir meine eigenen Worten so zuhöre, klingt es tatsächlich so, als wäre ich nicht ganz unschuldig daran … es tut mir ja selbst leid, aber … was hätte ich denn tun sollen …“, sprach er nun etwas verzweifelt und fuhr sich mit seiner Hand kurz über das Gesicht. Mit einem tiefen Atemzug hatte er sich jedoch schnell wieder gefangen. Noah ließ nur äußerst ungern derartigen Gefühlen freien Lauf. Bei Wut allerdings hatte er keine Probleme damit. So verengte er kurz seine Augen, als Rose durchaus erkannte, dass er ihre Worte im Mund verdreht hatte. Irgendwie neigte er ziemlich oft dazu, aber vermutlich nur deswegen, um sein Gegenüber zu provozieren. „Ja, ist ja gut“, erwiderte er somit nur ein wenig grummelnd und trank lieber noch einen Schluck Whiskey als dazu noch was zu sagen. Sie hatte ja recht. Erneut streichelte sie ihm versöhnlich über seine Hand, wobei sich diesmal leicht ein paar seiner Nackenhärchen aufstellten, aber es fühlte sich gut an.

„Oh, das hätte ich aber nun nicht gedacht, dass du es dann sogar bis zu deinem UTZ bei Professor Binns ausgehalten hast. Du neigst nicht zufällig zu ein wenig Masochismus?“; fragte er nun grinsend und fand, dass Rose einen immer wieder überraschen konnte. Selbst er hatte dessen Unterricht irgendwann einfach nur als Zumutung empfunden. Dass jemand wie Rose trotzdem solange durchgehalten hatte, beeindruckte ihn. „Nein, meinen Schülern sage ich natürlich, dass die UTZ-Prüfungen das Wichtigste in ihrem Leben sind“, erwiderte der Lehrer sogar noch ein wenig breiter grinsend. „Aber sie müssen sich ja auch noch bei Stellen bewerben, bei denen der UTZ die einzige Qualifikation ist, die sie vorlegen können. Andere Möglichkeiten sich zu beweisen hatten sie ja noch nicht.“ Rose füllte erneut sein Glas, wobei Noah jedoch eine Augenbraue nach oben zog, als sie selbst darauf verzichtete. „Willst du etwa kneifen oder mich gar abfüllen, werte Rose“, fragte er leicht schelmisch grinsend und spürte mittlerweile selbst ein wenig die Wirkung des Alkohols. Eine war sicherlich, dass er immer mehr lächelte. Beim Thema Vaterschaft wurde er jedoch wieder gewohnt ernst.

„Ich bin dir auch sehr dankbar, dass du zuhörst. Vielleicht kannst du die Situation auch noch mal objektiver betrachten als ich, denn ich bin ehrlich gesagt ein wenig überfordert damit. Ich versuche ja das Problem so rational wie möglich anzugehen, aber … argh, alleine wenn ich an Marla denke, könnte ich Dinge durch die Luft werfen. Vermutlich hatte sie mir ja tatsächlich darüber geschrieben, aber woher hätte ich denn wissen sollen, dass die Briefe dermaßen wichtig sind!? Dann hätte sie es eben außen drauf schreiben sollen. Sie ist ja sonst so clever und ja, Stolz hat sie tatsächlich in über allem Maße“, giftete Noah über seine Ex-Freundin und hatte das Whiskeyglas mit einem Zug gelehrt, ohne dass er sich selbst darüber bewusst gewesen wäre, wie viel er eigentlich trank. Als er jedoch Rose‘ Worte realisierte, dass Joey und er zumindest ihre Liebe zu Zahlen gemein hätten, hielt er kurz nachdenklich inne. Allerdings blickte er dann wie ein schuldbewusster Hund zu Rose, als sie irritiert fragte, warum er Josephine aus seinem Unterricht geworfen hatte. „Ähm … ja, Josephine ist in meinem Arithmantik-Kurs und der tolle Professor Gordon hat sie gestern hinausgeworfen, weil sie sich geweigert hat an seinem Unterricht zu partizipieren. Leider war er jedoch so kurzsichtig, dass er dank der Wut über ihre Mutter übersehen hat, dass sie vergiftet worden ist und gar nicht die Fragen beantworten konnte! Verdammt, ich bin so ein Idiot! Das war vollkommen unprofessionell von mir und ich weiß gar nicht, wie ich das wieder gut machen kann“, sprach Noah wütend über sich selbst und schlug dabei mit der Faust auf den Tisch. „Ach, ich habe keine Ahnung, wie es letztlich kommt, aber ich könnte es mir gut vorstellen, nachdem wie ich sie behandelt habe. Ich muss noch mit ihrer Mutter darüber sprechen, wie oder ob sie ihr gar davon erzählen will, aber wenn ja, dann will ich dabei sein, damit ich hören kann, ob sie ihr auch die Wahrheit erzählt. Und ja … sie war wohl sehr verzweifelt damals“, erwiderte Noah seufzend und fuhr sich erneut mit seiner Hand leicht verzweifelt über das Gesicht. Er hatte eigentlich immer gehofft, dass er diese Zeit hinter sich lassen konnte, aber irgendwie schien sie ihn immer wieder einzuholen. Es tat weh ständig wieder daran erinnert zu werden.

„Ach, und Sophie und ich haben kein Herz und keine Augen im Kopf, was?!“, erwiderte er allerdings wieder patzig, als sie wieder auf John zu sprechen kamen. „Ich und eifersüchtig! Na so einen Schwachsinn habe ich ja schon lange nicht mehr gehört!?“, fauchte Noah, wurde jedoch augenblicklich wieder still, als Rose ihn äußerst geschickt fragte, ob Frau und Mann nicht auch einfach so befreundet sein konnten, ohne dass zwischen ihnen mehr war. Langsam zog er eine Augenbraue nach oben, denn er verstand durchaus, dass Rose auch auf sie beide im Moment anspielte. „Du kleines Biest“, sprach er nun leicht grinsend und schüttelte den Kopf. „Natürlich können sie das …“, fügte er dann nickend hinzu. Auf Sophies Verhalten wusste er jedoch keine Antwort. „In der Tat reagiert wohl nicht jeder so … cool wie du, aber Sophies Reaktion gestern hat mich nicht unbedingt aufgemuntert. Ich weiß auch nicht, was ich eigentlich von ihr hören wollte …“, erklärte Noah und zuckte dann mit den Schultern. „Naja, nachdem sie mich bei der Lehrerkonferenz so gekonnt ignoriert hatte, habe ich dann auch nicht mehr eingesehen, wieso ich mich dann noch höflich ihr gegenüber verhalten sollte. Vorhin habe ich sie allerdings wieder im Gang getroffen und da war sie wieder nett … ich werde auch nicht aus ihr schlau und ehrlich gesagt irritiert mich dieses Wechselhafte.“ Als Rose jedoch behauptete, dass Sophie ihm vermutlich zugetan war, zog Noah beide Augenbrauen nach oben. „Und woran merkt das die unbeachtete Hausmeisterin im Hintergrund?“, wollte Noah wissen, der in solcherlei Dingen immer etwas blind war. Allerdings erkannte der Dunkelhaarige alleine an den liebevoll gesprochenen Worten der Hausmeisterin über John, dass dieser ihr wohl viel bedeutete.

Dass Noah körperlich von seinen direkten Worten zu Rose Schaden nehmen würde, war ihm noch mal erspart geblieben. Dabei hatte er eigentlich bei dem äußerst wütenden (alleine diese Umschreibung war schon untertrieben) Gesichtsausdruck fast felsenfest damit gerechnet. Allerdings verzog sie noch leicht ihr Gesicht, was eigentlich mehr wie ein Zähnefletschen aussah. Vermutlich rang sie immer noch mit ihren Gefühlen, wobei sich der Arithmantiker unweigerlich fragen musste, ob vielleicht doch ein kleiner Wolf in ihr steckte. Doch langsam wandelte sich ihr Gesichtsausdruck wieder in ein leichtes Grinsen, wobei nun auch Noah alleine bei dem Gedanken lachen musste, dass Rose einen Todesser an die Wand reden würde. „Jetzt weiß ich, was die Auroren seit Jahren falsch machen. Das wäre wohl viel effektiver“, sprach er lachend und diesmal leuchteten auch seine Augen mit, was bisher noch nie vorgekommen war. Sein Lachen schien durchaus echt und unbekümmert. „Natürlich, die korrekte Armbewegung muss schon sitzen, aber in deinem Kopf ist der Ablauf ja durchaus schon vorhanden. Jetzt musst du ihn nur noch auf dem linken Arm anwenden können, aber das ist Trainingssache. Wenn du möchtest kannst du mir ja mal zeigen, welche Zauber du generell schon schaffst und falls du fürchtest, dass zu viel Geschirr dabei zu Bruch geht können wir das Ganze ja mit einem Kochlöffel üben“, sprach er schelmisch grinsend und blickte nun zu Rose‘ leerem Glas Whiskey. Ob sie noch eins trinken sollten oder wäre es nun besser gewesen aufzuhören? Rose war wohl etwas skeptisch, was die Vereinigung von Geist und Körper betraf, wobei Noah selbst nicht wusste, ob er den richtigen Weg einschlug. Aber es war zumindest eine Idee. „Ich meine damit, dass du etwas mit deiner linken Hand leisten müsstest, was dir unglaublich viel Freude bereitet und was du die ganze Zeit nicht machen konntest, weil du dafür eigentlich hauptsächlich deinen rechten Arm brauchtest. Das könnte alles Mögliche sein, aber zum Teufel … ich glaube, wir sollten wirklich klettern gehen.“

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 21.08.2008 21:58    

Rose reagierte nicht mehr auf das Thema Veritaserum und Misstrauen, auch wenn sie Noah natürlich zugehört hatte. Aber das Thema war für sie abgehakt, weil es sie trotz ihrem Verständnis einfach nur frustrierte. Dafür ging sie umso begeisterter auf den Whiskey ein. Ehe sie jedoch etwas erwiderte, stand sie auf und öffnete den alten, Antiquaren aber wunderschön gearbeiteten Schrank am Kopf des Raumes. Hinter der Tür waren deutlich 3 weitere Flaschen des edlen Getränks und sie nahm eine heraus, um sie kurz darauf vor Noah abzustellen. „Blends sind nicht so mein Ding, hier der Connemara ist einfach mein Lieblingswhiskey, aber ein Red Breastkann es durchaus auch mal sein. Hier für dich, mein Bruder hat sie mir erst geschickt.“, sagte sie mit einer Selbstverständlichkeit und auf eine Art, die klar machte, dass sie eine Ablehnung des Geschenkes nicht zulassen würde. „Außer waschechten Iren wissen die meisten eh nicht diesen edlen Tropfen zu schätzen, aye? Wenn ich schon sehe, was sie alles damit machen...“, sie hasste es, wenn man ihren geliebten Whiskey panschte, wenn überhaupt dann durfte ein Eiswürfel rein, das war aber auch schon das höchste der Gefühle. Und man musste ihn einfach genießen, was übrigens ein Grund war, wieso sie John nur selten davon anbot. Allerdings trank dieser eh lieber seinen Rum, den er trank wie andere Leute Wasser. Leider tat er das auch mit ihrem Stück Heimat, was schon fast einer Beleidigung nachkam. Nein, sie nahm es ihm nicht übel, ihm nicht, bei jedem anderen wäre es wohl der letzte Whiskey gewesen, den sie mit ihm geteilt hatte. Umso mehr freute sie sich, dass Noah es wohl ähnlich sah und den gleichen Geschmack hatte.

„Natürlich kannte ich schon damals den Weg in die Küche. Kannte den nicht eigentlich jeder? Das offene Geheimnis der Schule“, sie lachte leise, „an einem Tag damals hab ich gedacht, ich fliege von der Schule. Zufällig kamen spätabends immer mehr Schüler in die Küche. Erst waren wir nur 3, dann kamen immer mehr, bis es zu einer Art Sitzparty ausgeartet ist. Ich kann gut verstehen, dass die Kühlschränke morgens leer sind, damals hatten wir das nämlich auch geschafft. Wir haben tatsächlich die ganze Nacht in der Küche verbracht und hatten nicht bemerkt wie die Zeit vergeht. Irgendwann bekam ich Lust auf Schokolade, aber es war nichts zu finden. Bis ich eine Flasche Schokosirup entdeckte, hoch oben auf einem Regal. Und ich hatte natürlich nichts besseres zu tun, als eine waghalsige Klettertour zu beginnen um dran zu kommen. Ich weiß...“, sie verdrehte gespielt dramatisch die Augen, „ich bin eine Hexe und ich hätte es einfacher haben können, aber ich habe nicht einmal dran gedacht. Und was soll ich sagen? Ich bin prompt abgerutscht, hab das Regal mit den Kesseln umgeworfen, was wiederum gegen das mit dem Geschirr knallte... Katastrophe!!! Plötzlich suchten alle das Weite, ich lag in dem Trümmerhaufen und McGonagall steht vor mir... Die hat mich so düster angeguckt, ich hab echt gedacht mein letztes Stündlein hat geschlagen... weia... Filch war es eine Freude, weil ich habe ein gefühltes Leben lang für ihn die Pokale poliert“, sie zog eine schmollende Schnute, dass ihre Nase sich kräuselte.

„Ob Vertrauen wichtig ist?“, sie hob eine Augenbraue und sah ihn mal wieder eindringlich an. „nun, ich nehme an, wenn du mir nicht im gewissen Maße vertrauen würdest, säßen wir hier nicht so beisammen, aye?“, noch einmal drückte sie freundschaftlich seine Hand, schwor diese traute Zweisamkeit herauf, ehe sie sie nach einer gefühlten Ewigkeit wieder zurück zog um von ihrem Whiskey zu trinken. „Kommst du dir nicht manchmal eher wie eine Maschine vor, denn als Mensch? Wie lange ist es her, dass du mal einen ganzen Tag lang nichts effizientes getan hast, sondern nur gefaulenzt? Den Tag genossen? Die Seele baumeln lassen? Fühlst du dich nicht ausgebrannt, immer so unter Strom zu stehen?“, sie klang dieses mal ein bisschen neugierig, weil sie so gänzlich anders war als er und sie sich nicht vorstellen konnte, wie man ein solchen Leben aushielt und es auch noch für gut empfand, denn so wie er das sagte, tat er das. „Hast du mal einen ganzen Tag lang in deinem Schlafanzug verbracht, auf deinem Bett lümmelnd, deine Mahlzeiten dort einnehmend, ein Buch lesend, was nichts mit Zahlen oder Arbeit zu tun hat, Musik hören oder was weiß ich...“, die Kollegen ließ sie nun absichtlich außen vor, denn sie glaubte nicht, dass es etwas bringen würde. Allerdings akzeptierte sie auch seine Denkensweise, was die anderen Lehrer anging, die Menschen waren nun mal unterschiedlich und er war kein besonderer Freund von ihnen.

„Puhhh, keine Ahnung ob ich für ewig dort gehaust hätte. Du hast schon recht, man hat nie genug Antworten und ich weiß auch ganz ehrlich nicht, ob ich fähig gewesen wäre loszulassen... mein Herz hing an diesem Rudel... aber die Entscheidung ist mir abgenommen worden“, ihre Worte klangen traurig, aber sie hatte sich sofort wieder im Griff. Ihr gefiel es, dass Noah sich so für ihre Arbeit interessierte, wobei er anscheinend sehr abstruse Vorstellungen hatte.
„Also einfach war es bestimmt nicht... ich glaube sogar, dass die wenigsten so leben könnten“, eine Feststellung, nichts weiter, „direkt als Wölfin werden sie mich nicht gesehen haben. Eher als eine Art... wie soll ich erklären? Nackthund?“, sie grinste, „ich war in dem Rudel voll akzeptiert, war aber die letzte in der Hierarchie. Was aber ganz logisch ist und zwar nicht nur, weil ich eben kein Wolf bin. Ich war dem Rudel nicht sehr dienlich, ich konnte nicht mit ihnen jagen, nicht so wie sie es taten. Klar, ich habe auch das eine oder andere Kaninchen zugesteuert, aber eher selten. Mit meiner Magie hätte ich ihnen genügend Nahrung liefern können, aber es wäre wider ihrer Natur gewesen, aye? Sie hätten sonst irgendwann Schwierigkeiten gehabt, wenn ich eben nicht mehr bei ihnen gewesen wäre. Als letzte des Rudels standen mir auch nur die kümmerlichen Reste ihres Fleischs zu. Meistens nahm ich es und habe es durchaus mit Hilfe meiner Magie gebraten, aber ohne entsprechendes Zubehör kannst du dir vorstellen, wie das Fleisch dann aussah. Seit der Zeit esse ich meine Steaks gerne blutig“, sie lachte leise, sprach dann aber weiter, „ich habe es aber auch mal roh gegessen, zwischendurch eben.... du musst wissen, wenn das Rudel gejagt hat, so steht es als erstes den Alphatieren zu davon zu fressen, dann denen die die Beute erlegt haben und dann der Rest. Brachte ich ein Kaninchen, musste ich also sofort meinen Teil fordern... vielleicht mit ein Grund wieso ich nicht so oft etwas zu Essen beschaffte.“, sie gönnte sich den letzten Schluck ihres Whiskeys und hing kurz ihren Erinnerungen nach. „Bis auf einen heftigen grippalen Infekt war ich nie krank und die meisten Heiltränke sind schon sehr hilfreich. Allerdings habe ich mir einmal böse den Fuß aufgerissen, ich konnte kaum gehen. Du wirst es nicht glauben, aber die Wölfe haben sich um mich gekümmert. Sie brachten mir Nahrung. Ein Rudel kümmert sich auch um kranke Tiere...“, sie hielt plötzlich inne und schaute ihn fragend an. „Interessiert dich wirklich, was ich alles getan, erlebt und herausgefunden habe?“, sie nickte zu ihrem Bücherregal. „Wenn du möchtest kannst du es nachlesen. In meinem Buch steht alles drin...“

„Ja und?“, fragte sie nach, als er so skeptisch auf ihre Frage reagierte, ob sie gemeinsam in den Klippen klettern würden, „und was früher gut war ist es heute nicht mehr?“, sie lehnte sich wieder in ihrem Stuhl zurück und zog ein Bein an, was sie mit beiden Armen umschlang. Den Kopf auf ihrem Knie abgestützt nickte sie dann allerdings. „Vielleicht hast du ja sogar recht...“, es klang schon ein bisschen enttäuscht, allerdings war sie wirklich schon ewig nicht mehr geklettert. Das Unterfangen war nicht ungefährlich und auf ihren rechten Arm konnte und wollte sie nicht wirklich zählen... die Folgen konnten katastrophal sein.
Gedanklich war sie Noah dankbar, dass er ohne Hohn auf ihre Beschreibung von John reagierte, denn sie konnte sich durchaus vorstellen, dass der Wildhüter nicht unbedingt der Typ Mensch war, mit dem der Arithmantiker sich abgab, im Gegenteil. Johns Art musste ihm wirklich sehr suspekt vorkommen und Rose lächelte ihrem Gegenüber dafür zu.
„Nun die Option habe ich ja auch, es ist ja nicht so als wenn ich gezwungen wäre hier zu bleiben. Aber ich habe einfach auch nicht das Bedürfnis... zur Zeit ist alles genau richtig. Aber du hast recht... jeder so wie er mag“, mit schräg gelegtem Kopf schaute sie ihn an. „Wäre es wirklich so schlimm, wenn Hogwarts in Irland wäre?“, es machte sie etwas betroffen, dass ihm seine Heimat so fern war.
„Nein bereuen nicht... aber vielleicht hoffen?“, stellte sie in den Raum und stellte verwundert fest, dass sie es aufrichtig bedauern würde, wenn er mir nichts, dir nichts Hogwarts verlassen würde.

Der Grund für seine Bücher war sehr nachvollziehbar, aber bei seiner Gegenfrage schüttelte sie den Kopf. „Um ehrlich zu sein, habe ich beim Schreiben des Buches nicht daran gedacht, meine Erkenntnisse der Nachwelt zu hinterlassen. Dass ich es überhaupt geschrieben habe war anfangs wirklich nur für mich. Eine Beschäftigung um die Einsamkeit zu bekämpfen. Die Idee es zu veröffentlichen kam ehrlich gesagt nicht von mir sondern von einem meiner Vorgesetzten. Und dass es ein derart anerkanntes Buch in der Fachkreisen der Muggelwelt werden würde, damit hatte ich nicht gerechnet.“, gestand sie freimütig.

„Nun, ich denke mal, dass du deine innere Stimme hörst... sie aber erfolgreich ganz schnell wieder in ihre Schranken weist. Aber ich gebe dir recht, es gehört schon Mut dazu, das Risiko einzugehen und seinen Gefühlen zu trauen oder sie überhaupt zuzulassen“, antwortete sie vollkommen ruhig und unbeeindruckt von seiner Grimmigkeit.

Als Noah jedoch von seinem Vater zu reden begann, ließ sie spontan ihr Bein los und griff wieder nach seiner Hand, drückte sie aber nur kurz. „Du gibst dir doch wohl nicht wirklich die Schuld an dem Tod deines Vaters? Gar nichts hättest du machen können Noah! Du warst selber Auror... ich bin sicher, dass dein Vater durchaus bewusst war, welche Risiken seine Ermittlungen bargen. Und dass er Ermittlungen betrieb... das zeigt doch, wie sehr er dich geliebt hat. Wie alt warst du als du entführt wurdest?“, die Nachricht hatte sie ziemlich schockiert, „das muss schrecklich für dich gewesen sein... und für deine Eltern. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die Anschuldigungen deiner Mutter völlig haltlos sind“, sie hing für ein paar Momente ihren Gedanken nach und dachte über diese Frau nach. Rose war sich sicher, dass es ihre Art von Schmerzbewältigung war, auch wenn sie dabei den absolut falschen Weg ging. Aber sie kannte Mrs. Gordon nicht, konnte sich also kein Bild von ihr machen, weswegen sie vollkommen urteilsfrei blieb. Das änderte nichts an der Tatsache, dass sie schon wieder das Bedürfnis hatte Noah einfach tröstend in den Arm zu nehmen, weil sie glaubte, er könne es brauchen. Die Irin vermutete allerdings, dass er das nicht zulassen würde und beschränkte sich daher auf seine Hand.

Rose Lachen schallte durch den kleinen Wohnraum und ihre Augen blitzen schalkhaft auf. „Ja, man sagt mir manchmal durchaus ein wenig Masochismus zu, aber auch eine Portion Sadismus“, sie zwinkerte mal wieder und scherzte, „insbesondere, wenn ich liebenswerte Arithmantiker in die Mangel nehme und so.“, schaute dann gespielt betroffen, „Ohje, jetzt hast du mich durchschaut. Aber du bist Ire, das mit dem Abfüllen dürfte recht schwierig werden, aye?“, nochmal lachte sie und zuckte dann mit den Schultern. „Ach was soll‘s, noch einer wird schon nicht schaden, ich werde höchstens die beiden Schüler nachher noch mehr scheuchen, die die Ritterrüstungen polieren sollen“, ihr Grinsen war so breit, dass ihre Zähne im Sonnenlicht blitzten.
Sie goss sich noch etwas Single Malt ein, wenn auch nicht mehr ganz so viel und wurde umgehend beim Thema Vaterschaft wieder ernst.

„Nun, was den Stolz angeht, scheint ihr beide euch ja in nichts nachzustehen, sonst hättest du vielleicht doch in die Briefe geschaut. Mal ehrlich, hättest du sie wirklich gelesen, wenn ‚Besonders Wichtig‘ oder so drauf gestanden hätte? Eure Trennung scheint dich damals sehr verletzt zu haben“, stellte sie sachlich fest, „und sie tut es noch, oder?“, anders konnte sie sich seine Wut nicht vorstellen, die er immernoch auf Marla zu haben schien.
„Was? Deine Tochter ist das vergiftete Mädchen?“, war das erste was sie nach seinem Ausbruch sagte, „Himmel, dir muss es schrecklich gehen...“, sie hielt wieder kurz inne und schüttelte dann den Kopf, „Noah du vergisst aber nicht, dass du auch ein Mensch bist und als solcher Fehler machen kannst? Was war denn mit den anderen zuvor? Hat es da jemand realisiert, dass etwas nicht mit ihr stimmte? Als du mit ihr den Disput im Unterricht hattest, hat sie da vielleicht gesagt, dass es ihr nicht gut geht?“, sie betrachtete ihn, wie er sich verzweifelt über das Gesicht wischte und konnte nicht anders, als wieder seine Hand zu halten. „Die Frage ist nicht nur, ob sie es ihr sagen will. Willst du es auch? Ich persönlich finde allerdings, dass ihr es beide machen solltet. Josephine hat ein Recht darauf zu erfahren, wer ihr wahrer Vater ist. Und es liegt glaube ich durchaus auch an dir, ob sie dein Verhalten im Unterricht irgendwann verstehen kann...“

„Nun, ich merke schon, dass du meinen zweiten Vornamen heraus gefunden hast“, gab sie frech auf das Biest zurück und wackelte wieder vielsagend mit den Augenbrauen, wurde dann aber wieder ernster. „Vielleicht interpretierst du zuviel in die Sache rein. Vielleicht war Sophie wirklich nur überrumpelt von der Nachricht. Um ehrlich zu sein, eventuell war der Zeitpunkt etwas unpassend. Und vielleicht war sie heute morgen bei der Konferenz noch so geschockt von den Nachrichten oder auch geschafft von der Party. Vielleicht war alles wirklich harmloser als du denkst? Und gib es auf Frauen zu verstehen, ich verrate dir mal ein Geheimnis“, verheißungsvoll beugte sie sich etwas zu ihm, „so von Frau zu Mann“, sie lächelte ihn an, „Frauen verstehen sich meistens selber nicht“, ein Zwinkern, ehe sie sich wieder zurück lehnte. „An ihrem Lächeln? An ihren Augen die dich anstrahlen, wenn sie dich sieht? An ihrem Bemühen um dich?“, rasselte sie runter und sah ihn erwartungsvoll an. War ihm das alles wirklich entgangen?

Noahs Lachen, bei dem dieses Mal sogar seine Augen richtig leuchteten, ließ ihr Herz tatsächlich aufhüpfen. Dass er bei dem GEspräch durchaus lockerer geworden war und mehr gelächelt und gegrinst hatte, als dass sie es je in den letzten Wochen hatte beobachten können, hatte sie schon gefreut. Jetzt dieses vollkommen von Herzen kommende lachen jedoch ließ sie ihn beinahe liebevoll betrachten. „Klar, ihr hättet nur mal vorher zu der ollen Rose kommen sollen, ich hätte euch schon gezeigt, wie man die Typen fertig macht. Meine Zunge ist schärfer als jeder Schwerthieb“, sie musste selber schallend lachen.
Vor lauter Überschwang füllte sie Noah und auch sich selber noch einmal das Glas auf und prostete ihm zu. Würde sie halt nachher viel Pfefferminz essen, damit die Schüler den Alkohol nicht rochen.
„Das hört sich bei dir so einfach an“, sagte sie dann aber seufzend. „Ich kann wirklich nicht viel. Ich konnte nicht einmal mein Gepäck schweben lassen. Einen Trockenzauber kriege ich hin, Merlin sei Dank, dadurch konnte ich vor ein paar Wochen recht zügig die Bibliothek wieder trocken legen. Aber einen einfachen Polierzauber krieg ich nicht hin. Oder einen der vielen anderen Haushaltszauber, die ja wirklich nicht schwer sind. Dabei wär es durchaus praktisch, nicht immer alles von Hand wegräumen zu müssen. Wischzauber klappen aber, auch ein Vorteil, ich würde sonst wohl nie fertig Hogwarts sauber zu halten. Aber ich schaffe es nicht einmal magisch eine Feder schweben zu lassen“, Rose wurde immer frustrierter und stieß ihren Kopf auf die Tischplatte, wenn auch nur sachte. „Es ist zum haareraufen, ehrlich. Ich bin vollkommen unfähig“, Selbstzweifel, so ungewohnt sie ansonsten von ihr waren, diese jedoch machten ihr dafür umso mehr zu schaffen. „Kochlöffel“, nuschelte sie auf der Tischplatte und hob dann doch wieder grinsend den Kopf, allerdings erreichte es dieses Mal nicht ihre Augen „darf ich den dann auf dich hetzen, wenn du mich wieder anraunzt?“
„Klettern? Du meinst das hilft? Aber...“, sie war noch immer skeptisch, weil sie sich nicht wirklich vorstellen konnte, dass es helfen sollte. „Würdest du das tun?“, fragte sie nun doch mit etwas mehr Hoffnung in der Stimme. „Wann...?“

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 23.08.2008 15:51    

Noah beobachtete, wie Rose aufstand und zu einem recht schön gearbeiteten Schrank ging um eine Whiskyflasche hervorzuholen. Zu seiner Überraschung wollte sie ihm diese schenken, wobei der Dunkelhaarige schon überlegte, ob er dieses Geschenk überhaupt annehmen konnte. Ein Blick in die entschlossenen grünen Augen der Hausmeisterin genügte allerdings bereits um zu erkennen, dass sie keinen Widerspruch geduldet hätte und so nahm er das köstliche Getränk auch dankend an. In der Tat hatte er nämlich eine große Schwäche für guten Whiskey und der Connemara gehörte eindeutig dazu. „Das zeigt mal wieder, dass du eine Kennerin bist, Rose, aber irgendwie hatte ich mir schon gedacht, dass du eher das rauere Aroma bevorzugst. Der Red Breast ist da ein wenig milder, zählt aber ebenfalls zu meinen absoluten Favoriten. Eigentlich erwarte ich schon seit Tagen ein paar Flaschen davon“, erklärte Noah und lächelte dann leicht. „Danke für die Flasche, die bekommt einen ganz besonderen Platz in meiner Bar. Aber ich hoffe doch sehr, dass ich sie nicht alleine trinken muss und keine Sorge, ich trinke ihn immer pur.“ Auch Noah genoss die edle Flüssigkeit am liebstem unverfälscht, denn er liebte es die einzelnen Nuancen herausschmecken zu können. Einige mixten Whiskey gerne mit Cola oder sonstigem Zeug, aber dann schmeckte eigentlich jede Sorte gleich und dann würde wohl auch der billigste Fusel dafür taugen.

Nur schwer konnte der gebürtige Ire allerdings ein Schmunzeln unterdrücken, als seine Landsmännin von ihrem damaligen desaströsen Erlebnis in der Küche berichtete. Er konnte sich nur zu gut die Szenerie vorstellen und den strengen Blick Minerva McGonagalls, den sie auch heute noch gut drauf hatte. „Ich glaube, du wärst nicht die erste gewesen, die sich beinahe für Schokolade den Hals gebrochen hätte“, erwiderte er darauf scherzhaft. Für Milch hätte er wohl dieselbe Dummheit begangen, denn auch Noah benutzte auch nicht unbedingt für jeden Handgriff seinen Zauberstab. „Und für die Pokale hast du ja nun gescholtene Schüler, die diese Aufgabe für dich erledigen können. Apropos Schüler … wann kommen die beiden Slytherins überhaupt?“, fragte Noah und blickte dabei kurz auf die Uhr. Er war doch überrascht, wie schnell die Zeit mit ihr vergangen war, doch jede Minute mit Rose war höchst angenehm gewesen so bewegend die Themen auch manchmal gewesen waren. So auch das Thema über Vertrauen. „Natürlich vertraue ich dir. Aber das ist … das ist bei dir sozusagen eine Ausnahme. Menschen, von denen ich nichts erwarte und die mir nichts bedeuten, muss ich auch nicht vertrauen“, versuchte Noah zu erklären, wobei ihm dieses Thema schon wieder viel zu kompliziert war. „Was ist der Mensch schon anderes als eine organische Maschine? Trotzdem ist es ja nicht so, dass ich die Tage nicht genießen würde, sonst tränke ich jetzt wohl kaum mit dir Whiskey“, sprach Noah ernst und grübelte ein wenig über ihre letzte Frage nach. „Ja, ich habe schon mal einen ganzen Tag im Bett verbracht und dort meine Mahlzeiten zu mir genommen, aber das immer nur, wenn ich krank war und das fand ich schon ziemlich nervig. Für den ganzen Tag faul herumliegen habe ich keinen Sinn. Ich würde somit sagen, dass meine Priorität eher darin liegt den Tag zu nutzen anstatt ihn zu genießen, wobei ja jeder etwas anderes darunter verstehen mag.“ Doch in der Tat fühlte sich Noah öfters ausgebrannt, doch jedes Mal wenn er versuchte seine Seele ein wenig baumeln zu lassen, überkam ihn eine gewisse Unruhe oder gar ein schlechtes Gewissen. Noah konnte nur sehr schlecht abschalten und so trug er die unterschiedlichsten Lasten stets mit sich herum. Er schonte sich nur sehr wenig und so grübelte er auch nachts lieber bei einem Glas Milch oder Whiskey über irgendwelche Probleme nach als sich ausreichend Schlaf zu gönnen. Allerdings sah er auch keine andere Möglichkeit für sich. „Wie lässt du denn eigentlich deine Seele baumeln? Kannst du abends immer voll und ganz abschalten?“, wollte Noah allerdings dann wissen. „Kannst du einen ganzen Tag im Bett faulenzen ohne ein schlechtes Gewissen zu besitzen?“

Als sie jedoch wieder von ihrem Leben bei ihrem Wolfsrudel berichtete, hörte Noah ernsthaft interessiert zu. Er wollte wissen, was es hieß ein derartig ungewöhnliches Leben zu führen und versuchte sich vorzustellen, wie es Rose zu dieser Zeit ergangen sein mochte. Dabei interessierte er sich im Grunde nicht im Geringsten für die Wölfe an sich (von seiner Seite aus hätte sie auch bei Kaninchen oder Wildschweinen leben können), sondern lediglich für Rose selbst. Über ihren Begriff ‚Nackthund‘ musste er kurz irritiert die Stirn runzeln. Sie ist doch da nicht etwa nackt herumgesprungen?! Ach Quatsch, sie wäre wohl sonst erfroren. Kanada ist ja nicht gerade die Karibik, grübelte der Dunkelhaarige, konzentrierte sich dann aber weiter auf die Worte der Wolfsforscherin. In der Tat konnte er sich das mit einem Zauberstab gebratene Fleisch nur zu gut bildlich vorstellen. Auf diese Weise hatte er mal während seiner Studienzeit probiert sich ein Steak zu braten. Das Ergebnis war gewesen, dass es zwar außen völlig verkohlt war, innen jedoch noch gänzlich roh. Es hatte widerlich geschmeckt, aber nachdem Marla dann bei ihm eingezogen war, stellte Kochen zumindest kein Problem mehr für ihn dar. Dafür hatte er aber dann wieder andere. Noah versuchte sich vorzustellen, wie die Tiere Rose versorgten, als sie krank war. Dabei kamen ihm die absurdesten Bilder von teekochenden Wölfen in den Kopf, die Noah dazu brachten eher unwillkürlich die Stirn zu runzeln. So ein Blödsinn!, dank des Alkohols schien die Fantasie mittlerweile ein wenig mit ihm durchzugehen. „Wenn es mich nicht interessierte, würde ich nicht fragen. Das würde ja gar keinen Sinn machen, Rose“, antwortete der Arithmantiker aufrichtig und folgte ihrem Nicken zum Bücherregal. „Ich würde lieber ein persönliches Exemplar besitzen. Ich leihe mir Bücher nur äußerst ungern aus, denn … ich mache mir gerne Notizen am Rande“, erklärte Noah. Eine Technik, die er sich schon während seiner Schulzeit angewöhnt hatte, um wichtige Stellen zu markieren oder eigene Fragen zu den Texten zu formulieren. Allerdings reichte diese Gewohnheit schon soweit, dass er dies auch schon mit fachfremden Texten wie Gebrauchsanweisungen und persönlichen Briefen tat. Das musste er sich irgendwie wieder abgewöhnen.

Noah zuckte nur ratlos mit den Schultern, als Rose ein wenig enttäuscht schien, dass sie ihn nicht unbedingt für eine kleine Klettertour auf ihrem Lieblingsfelsen begeistern konnte. Er hätte es recht widersinnig gefunden, wenn zwei erwachsene Menschen nur um der alten Kindheitserinnerungen willen sich eigentlich in Lebensgefahr begaben. Doch die Irin schien den Gedanken wohl gerade selbst wieder zu verwerfen, indem sie ihn auch nicht weiter anbettelte. Allerdings war sich der Dunkelhaarige auch sicher, dass Rose sowas auch ohne ihn durchziehen würde, läge ihr viel daran am Herzen. „Nein, natürlich wäre es nicht so schlimm, wenn Hogwarts in Irland läge, aber ich wäre dann mit Sicherheit nicht hier“, stellte er überzeugt fest, musste dann aber feststellen, dass er Rose dann auch vermutlich niemals kennengelernt hätte. Aber dann hätte ich sie ja auch nicht vermisst, schloss er logisch, doch irgendwie bekam er nun ein Gefühl dafür, was Rose gemeint hatte, als sie meinte, dass er etwas verpassen könnte. „Hoffen worauf Rose? Man kann doch nicht sein ganzes Leben an eine Hoffnung hängen. Dann träumt man doch eher, anstatt sich an den Tatsachen zu orientieren“, erwiderte recht nüchtern. So viele Gemeinsamkeiten sie auch haben mochten, in manchen Dingen hätten sie gar nicht unterschiedlicherer Meinung sein können. Doch das störte Noah nicht sonderlich. Im Gegenteil. Rose‘ für ihn ungewohnte Sichtweisen interessierten ihn. So hatte Rose auch gänzlich andere Motive besessen bei ihrer Bücherveröffentlichung als er selbst. Dennoch war es durchaus plausibel. „Und wirst du irgendwann noch ein Buch schreiben? Oder musst du nun keine Einsamkeit mehr bekämpfen?“

Über ihre nächsten Worte jedoch musste Noah unwillig die Stirn runzeln. „Du denkst also, dass ich zu feige bin, auf meine Gefühle zu hören?! Ich würde eher sagen, dass ich vielleicht nicht dumm genug bin, um gerade dies zu tun. Gefühle können einen täuschen, der Verstand nicht“, war Noah überzeugt und trank einen Schluck Whiskey. Es gefiel ihm nicht, wenn man andeutete, dass er für etwas nicht genügend Mut aufbringen konnte. Doch als sie erneut seine Hand drückte, wurde er schon wieder ein wenig versöhnlicher, wenngleich auch mit einer durchaus leicht patzigen Miene. „Vielleicht war ich ja nicht direkt an seinem Tod schuld … aber indirekt. Hätte ich mich damals nicht entführen lassen, wäre alles vielleicht ganz anders gekommen“, gestand er ihr seine Gedanken ernst und blickte dann mit gerunzelter Stirn zu Rose, als sie ihn fragte, wie alt er damals gewesen sei. „Fünf … ich war damals fünf und ja … es war nicht unbedingt die angenehmste Erfahrung“, versuchte der Arithmantiker so sachlich wie möglich auszudrücken, doch sein Blick verriet, dass ihn alleine die Erinnerungen daran in Unruhe versetzten. Noah hatte dieses Ereignis nie richtig verarbeiten können und versuchte alle möglichen Gedanken daran soweit wie möglich zu unterbinden. Nachts jedoch, wenn sein Unterbewusstsein hervortrat, suchte ihn das Geschehnis von damals immer wieder heim.

Dennoch musste Noah ein wenig schmunzeln, als Rose plötzlich lauthals zu Lachen begann. Mit ihrer guten Laune konnte sie manchmal richtig mitreißend sein. „Wusste ich es doch, dass du eine kleine Sadistin bist“, erwiderte er scherzhaft und trank wieder von seinem Whiskey. „Aber liebenswerte Arithmantiker? Ich glaube, du träumst, meine Liebe. Ich habe noch nie einen solchen gesehen.“ In der Tat waren nämlich die meisten Arithmantiker so rational und kühl denkend wie Noah. Wenn vielleicht auch nicht in diesem extremen Maße. „Soweit ich weiß hat mich noch nie jemand abgefüllt, aber ich fürchte, du könntest die erste werden. Zum Glück habe ich heute keinen Unterricht mehr. Was den Gegenartikel für den Todespropheten betrifft, schreibt sich dieser betrunken wohl noch am besten. Allerdings muss er auch erst morgen früh fertig sein, wenn sich bis dahin Professor Fagon überhaupt mal blicken lässt“, konstatierte der Lehrer. Vielleicht hatte sich Daniel ja auch vor ihm versteckt? Zuzutrauen wäre es ihm ja.

„Sie hätte ja auch auf dem Brief notieren können, dass ich Vater bin. Dann hätte ich garantiert reingeschaut. Vielleicht wusste sie ja auch, dass ich niemals die Briefe lesen würde. Schließlich kannte sie mich nur allzu gut. Aber das spielt jetzt auch überhaupt keine Rolle mehr. Wichtiger ist nun, wie es jetzt weitergeht“, erkannte Noah schließlich seufzend, denn in dieser Hinsicht war er wirklich ratlos. Über Rose‘ Frage jedoch, ob seine Trennung zu ihr immer noch weh tat, zog er argwöhnisch eine Augenbraue nach oben und winkte barsch ab. „Ach was, sie hat mich gestern lediglich kalt erwischt. Wir haben uns vor über 15 Jahren getrennt. Irgendwann ist es auch mal wieder gut“, antwortete er grimmig, doch war dies glatt gelogen. Seltsamerweise tat es nämlich immer noch verdammt weh, aber eingestehen wollte er dies weder Rose noch sich selbst. „Ja, Josephine ist das Mädchen, das gestern vergiftet wurde. Es soll ihr schon wieder ganz gut gehen, aber ich habe sie seit dem gestrigen Unterricht nicht mehr gesehen. Offenbar gibt es noch keine Antwort darauf, wer und wie jemand ihr das angetan hat. Ich frage mich nur, weshalb ausgerechnet Josephine. Wer kann nur soviel Hass ihr gegenüber empfinden?“, fragte sich Noah mit nachdenklich gerunzelter Stirn. Er hatte in letzter Zeit des Öfteren Grace Jugson in ihrer Nähe gesehen, aber ob diese auch etwas damit zu tun hatte, vermochte er nicht zu sagen. Allerdings hätte Professor Zubarew seine Anschuldigungen gegen eine Durmstrang vermutlich lediglich auf ihre persönlichen Differenzen geschoben. Was Noah brauchte, waren Beweise, wobei sich insbesondere Grace Jugson stets freundlich und hilfsbreit in seinem Unterricht zeigte. Dennoch störte ihn irgendetwas an ihr.
„Ich dulde aber keine Fehler, Rose! Dennoch begehe ich einen nach dem anderen. Als ehemaliger Auror hätte ich sehen müssen, dass es ihr nicht gut geht und schwerwiegende Ursachen ausschließen müssen. Nicht auszudenken, was ihr in diesem Zustand hätte alles zustoßen können und ich hätte dir Verantwortung dafür getragen. Es ist mehr egal, welche Lehrer vor mir ebenso inkompetent gehandelt haben wie ich, aber für mich ist dieses Versagen einfach inakzeptabel.“ Erneut fuhr sich Noah leicht verzweifelt durch die Haare. Nein, Josephine hatte nicht gesagt, dass es ihr schlecht ging – sie hatte gar nichts gesagt und das hätte ihn misstrauisch machen müssen. Doch leider stand ihm seine Borniertheit des Öfteren im Weg. Da tröstete ihn es auch nur noch wenig, dass Rose ihm seine Hand hielt, denn seiner Meinung nach hatte er das gar nicht verdient. Über ihre nächsten Worte jedoch musste er tief seufzen. „Wie gesagt, ich muss … das weitere Vorgehen erst noch mit ihrer Mutter besprechen. Eigentlich möchte ich schon, dass sie von mir erfährt, aber der Zeitpunkt muss gut gewählt sein und ich … muss mir vorher noch ausreichend Gedanken gemacht haben, was ich mir eigentlich davon erhoffe und was das Beste für Josephine ist. Auch, wenn ich vermutlich gar keine Ahnung davon habe. Am Unterricht darf sie natürlich wieder teilnehmen und ich … schätzte eine Entschuldigung wäre mit oder ohne Vaterschaft sowieso nötig. Die Frage ist nur, ob ich die richtigen Worte dafür finde …“, grübelte Noah und nippte dabei an seinem Whiskey. Das alles schien ihm wahnsinnig kompliziert so wie auch seine Beziehung zu Sophie.

Mit nachdenklich gerunzelter Stirn folgte er den Worten der Hausmeisterin über seine Kollegin und musste ihr schließlich zustimmen. „Ja, vermutlich hast du recht. Sophie scheint mir generell sehr sensibel zu sein. Ich bin schon des Öfteren bei ihr ins Fettnäpfchen getreten. Mir fehlt offenbar das nötige Feingefühl“, erklärte Noah, zuckte dann aber ratlos mit den Schultern. Er hatte selten das richtige Zeitbewusstsein, was in einem Moment angebracht zu sagen war und was nicht. Vielleicht hatte er Sophie wirklich ein wenig überfordert. Als sich Rose jedoch verheißungsvoll zu ihm nach vorne beugte, spitzte er aufmerksam seine Ohren und lehnte sich mit einem leichten Grinsen ihr entgegen. „Wissen sie nicht!?“, rief er jedoch dann überrascht und schüttelte dann schmunzelnd den Kopf. „Dann wundert mich gar nichts mehr“, vermerkte er ein wenig spaßig, wurde jedoch über ihre weiteren Worte, woran sie sehe, dass Sophie etwas für ihn empfinde, leicht verlegen und versuchte das mit einem obligatorischen Stirnrunzeln zu überspielen. „Tatsächlich? Nun … also … hm.“ Er war ein wenig sprachlos darüber, dass er offenbar dermaßen blind durch die Welt ging. Natürlich hatte er Sophies Verhalten als weitgehend freundlich und angenehm empfunden, aber auf diese Weise hatte er es noch nicht gedeutet. Nachdenklich strich er sich kurz mit seiner Hand über das Kinn. Über seine Gefühle zu der Muggelkunde-Lehrerin war er sich noch nicht ganz im Klaren – wäre er aber allerdings gewesen, wenn er seine eigene Körpersprache besser zu verstehen wüsste. So war Vieles für ihn unwahr, was er nicht wahrhaben wollte. Sich zu verlieben stand momentan ganz und gar nicht auf Noahs Plan.

„Naja, wer weiß, wem England als nächstes seine Rettung zuschreiben darf. Offenbar sind Menschen mit Narben prädestiniert dafür“, antwortete Noah, wobei sein Humor manchmal etwas zu bissig sein konnte. Hoffentlich würde Rose dieser Spruch nicht verletzen, die eben erneut die Gläser gefüllt hatte. Noah begann schon mal gedanklich ihren derzeitigen Promillewert zu berechnen und den Zeitpunkt, aber wann er wieder nüchtern sein würde. Das hing aber davon ab, wie viel und wie lange er noch trinken würde. Er konnte einfach nicht aufhören zu rechnen. „Ach, Rose, wenn es leicht wäre, wäre es ja auch keine Herausforderung. Aber es ist auch keine Unmöglichkeit, wie du es darstellen willst. Ich bin mir sicher, dass du eine Feder schweben lassen könntest, hinge Johns Leben davon ab. Vielleicht bist du auch einfach zu unmotiviert, aber das lässt sich ja ändern“, erklärte Noah ruhig und schüttelte lediglich negierend den Kopf, als Rose behauptete, sie sei unfähig. „Unsinn Rose, aber es ist ja auch kein Wunder, dass das Zaubern bei dir nicht funktioniert, wenn du schon vorher nicht daran glaubst. Was erwartest du denn? Dass dein Körper glaubt, er könne was schaffen, wenn dein Kopf nein sagt?“ Noah nahm erneut einen tiefen Schluck Whiskey und merkte nun doch ein wenig den Alkohol in seinen Fingerspitzen kribbeln. Er war zunehmend entspannt und lehnte sich ein wenig in seinem Stuhl zurück, auch wenn er Rose dabei aufmerksam betrachtete. Noah konnte einfach nicht glauben, dass sie tatsächlich ein hoffnungsloser Fall war und so war er überzeugt davon, dass sie im Grunde alles schaffen konnte, wenn sie nur den nötigen Willen dazu besaß. Allerdings musste er ein wenig grinsen, als die Hausmeisterin androhte ihn mit einem Kochlöffel zu attackieren. „Das wäre nicht einmal der erste, der in meine Richtung flöge. Ich denke, mit wildgewordenem Hausrat kann ich umgehen.“ Über ihre Frage jedoch, ob Klettern tatsächlich helfen könnte, zuckte er kurz ratlos die Schultern. „Einen Versuch wäre es doch wert und außerdem wolltest du doch sowieso wieder einmal zu deinem Lieblingsfelsen, oder willst du nun etwa kneifen?“, fragte er sie mit herausforderndem Blick und nickte dann selbstbewusst darauf, ob er das auch tatsächlich tun würde. „Natürlich. Jederzeit.“

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 24.08.2008 17:37    

Gespielt entrüstet schaute Rose Noah an, konnte aber das verräterische Zucken um ihren Lippen nicht kontrollieren, was deutlich zeigte, dass sie Grinsen musste. „Also Noah, mal ehrlich, wird uns Iren der Geschmack an guten Whiskey nicht schon mit der Muttermilch mitgegeben?“, jetzt lachte sie doch. Dabei war ihr natürlich klar, dass das ziemlich übertrieben war, nicht alle Iren mochten Whiskey und so. Die Behauptung wäre in etwa so infam wie wenn man sagen würde, alle Deutschen essen stets Sauerkraut und trinken Weißbier und Franzosen ernährten sich bevorzugt von Froschschenkeln. Aber Noah wusste mit Sicherheit wie sie das meinte und andersrum genauso. „Und was hat dir gesagt, dass ich mehr das rauere Aroma bevorzuge?“, sie grinste noch immer, jetzt vielleicht ein bisschen herausfordernd. „Du kriegst ein paar Flaschen Red Breast? Nun, wenn du einen Zeitpunkt gesucht hast, wann du mich mal einladen kannst, ich bin der Meinung, dieser wäre perfekt“, sagte sie frech ohne dabei dreist zu wirken. So war Rose einfach, sie lud sich auch mal selber ein, wobei er ihr ja eh schon das Angebot gemacht hatte, zu ihm zu kommen. Also fand sie, dass sowas kein Problem war.
Sie nickte ihm zu, „Gern geschehen. Ich habe auch nicht geglaubt, dass du ihn verunstaltest und das alleine trinken... darüber lässt sich ja reden“

Rose musste immernoch lachen nach ihrem Bericht was ihr als Schülerin in der Küche passiert war. „Also am anderen Ende dieses Mal zu sitzen und der Scheuscher zu sein hat was befriedigendes“, gab sie zu und hob eine Augenbraue während sie ihn bedeutungsschwanger ansah, wenn auch nur scherzhaft. Sie war nun wirklich kein Tyrann oder jemand, der sich daran ergötzte, wenn andere Strafen ableisten mussten. Allerdings war sie durchaus der Meinung, dass die Schüler lernen mussten für bestimmte Handlungsweisen Konsequenzen zu tragen, so war nun mal das Leben und deswegen empfand sie auch nur selten Mitleid, wenn mal wieder jemand für sie Pokale schrubben musste.
Die Irin schaute nun selber auf die Uhr und verzog doch etwas unwirsch das Gesicht. „Sie sollten eigentlich längst da sein und ich frage mich wo sie bleiben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihre Hauslehrerin es begrüßt, wenn sie zu Strafen nicht erscheinen“, so ein Verhalten machte sie ziemlich ärgerlich, was man ihr deutlich ansah. „Ich bin gespannt, wie ihre Ausrede ausfallen wird.“, sagte sie ätzend und machte klar, dass diese ihr im Prinzip egal war, weil sie gar nicht gut genug sein konnte, als dass sie sie entschuldigen würde. „Was meinst du? Soll ich sie auflaufen lassen oder ihnen einen Heuler schicken?“. ihr Grinsen wirkte ein kleines bisschen gemein.

„Also das wäre dann wohl auch ziemlich übertrieben“, erwiderte sie kurz darauf aber wieder ernst, „jedem Vertrauen oder jedem dieses entgegen zu bringen. So generell habe ich das auch gar nicht gemeint, aber wenn du ehrlich bist, weisst du das auch, aye? Die Kunst ist einen Mittelweg zu finden. Was zugegebener Maßen aber nicht immer sehr einfach ist, aber was ist schon einfach?“, sie lehnte sich wieder etwas zurück und hörte ihm weiter zu, „nun, ich würde doch meinen dass ein Mensch nicht nur eine organische Maschine ist, uns macht doch sehr viel mehr aus. Wir haben Seelen, wir haben Empfindungen, was ich Robotern durchaus abspreche. Und ich hab nicht davon gesprochen, den Tag im Bett zu verbringen wenn du krank bist Noah. Ein Tag Muße, wie immer der auch aussehen mag, ohne Arbeit und ohne sich genötigt zu sehen produktiv zu sein, hat durchaus auch einen Nutzen finde ich. Den Nutzen nämlich, seine Reserven wieder aufzutanken, Kraft zu schöpfen und auch wenn es sich kitschig anhört, seine Seele zu streicheln.“, ehrlich gesagt war Rose sich nicht sicher, ob Noah den letzten Teil verstand bzw. ihn überhaupt verstehen wollte. „Ich habe den Eindruck, dass du dich selber immer sehr unter Druck stellst...“
Der Arithmantiker und sie hatten zwar erstaunlicher Weise wirklich viele Gemeinsamkeiten , aber trotzdem waren sie auch so verschieden wie es mehr hätte gar nicht sein können. Ein Paradoxon seinesgleichen, aber es störte Rose in keinster Weise, im Gegenteil, vielleicht war es genau das, wieso sie ihn so liebenswert und interessant fand. „Wieso sollte ich denn ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich es mir gut gehen lasse?“, fragte sie ehrlich erstaunt, „es ist ja nicht so, dass ich meine Arbeit deswegen vernachlässige oder so. Aber wenn ich mal einen freien Tag habe und dann die Lust verspüre, mich in meinem Bett genüsslich zu zurück zu ziehen und einfach mal nur das zu tun, was ich gerade möchte, wem schadet es dann, dass ich mir deswegen Gedanken machen müsste? Ich bin nur mir selber Rechenschaft schuldig Noah, ganz alleine mir und mir ist ganz ehrlich gesagt egal, wenn jemand es nicht passen würde, dass ich faulenze. Aber es gibt ja auch tausend andere Möglichkeiten die Seele baumeln zu lassen. Das hier“, sie wies auf ihn und dann auf den Whiskey, „ist auch eine Art davon“

Wieder antwortete sie nicht sofort, als er auf ihren Bericht über das Leben bei den Wölfen reagierte, nickte nur und stand auf um zu ihrem Regal zu gehen. Sie musste nicht lange suchen, holte zielstrebig ein Exemplar heraus und ging wieder zurück zu dem Iren. „Ich habe auch nicht von einer Leihgabe gesprochen, du kannst es haben“, sagte sie mit einer Selbstverständlichkeit, die mal wieder keine Wiederrede zuließ. Vorne auf dem Cover konnte man nur einen ihrer Wölfe sehen, aber zu ihrem Leidwesen gab es auf der Rückseite ein Bild von ihr. Sie hatte das als vollkommen unnötig angesehen, aber es wurde so gefordert. Deswegen sah sie auch etwas streng auf dem Bild aus.
„Aber meinst du wirklich, du wirst dir Notizen machen müssen? Wozu?“, sie kannte seinen Grund ja nicht und selbst wenn sie es gewusst hätte, konnte sie sich noch immer nicht vorstellen, dass etwas darin derart interessant für ihn gewesen wäre. Deswegen hatte sie auch nach seinem Interesse gefragt, denn er hatte nicht den Eindruck erweckt, als ob er wirklich etwas über ihr Rudel wissen wollte.

Rose sah nun das erste Mal ein kleines bisschen fassungslos aus. „Wieso wärst du dann nicht hier?“, fragte sie leicht schockiert nach, denn sie hatte ähnlich wie er den gleichen Gedanken, nämlich dass sie sich dann nicht kennen gelernt hätten und dass sie das doch ziemlich bedauert hätte. Sie sah Noah mittlerweile wirklich wie einen Freund an... Dass sie ihn nicht hätte vermissen können, weil sie ihn dann nicht gekannt hätte, daran dachte sie nicht. Sie fand es im Augenblick viel zu schön, dass sie eben hatte kennenlernen dürfen.
„Wieso verallgemeinerst du immer alles so sehr? Natürlich kann man nicht nur hoffen und nicht nur Träumen, davon habe ich auch nicht gesprochen, aber was ist schlimm daran, es wenigstens ab und an mal zu tun?“.
Die Rothaarige war ein kleines bisschen irritiert, als er plötzlich wieder auf das Buch kam und runzelte ein wenig die Stirn. „Ich habe nie darüber nachgedacht. Worüber sollte ich schreiben? Mein Leben als Hausmeisterin in Hogwarts? Wen sollte das interessieren?“, sagte sie etwas resignierend und ganz sachlich, ließ dabei aber die Antwort auf die Einsamkeit aus, ohne sich dessen bewusst zu sein.

Fast hätte Rose geseufzt, weil er sie wieder anraunzte. Manchmal wollte er sie einfach falsch verstehen, dessen war sie sich im Klaren. „Ich habe nicht von Feigheit gesprochen Noah!“, erwiderte sie streng, „Das warst jetzt einzig du alleine. Und dein Bauchgefühl, dein Herz kann dich gar nicht trügen oder gar anlügen. Es zeigt die einzig das, was du dir wünschst. Wenn dein Verstand fürchtet, es könne falsch sein, weil es dich verletzlich macht...“, sie ließ den Satz absichtlich unvollendet und hoffte, dass sie jetzt nicht in ein Wespennest bei ihm gestochen hatte.
Wie er trank auch sie noch einen Schluck Whiskey und schüttelte dann den Kopf. „Noah ist das wirklich dein ernst? Denkst du wirklich so? Du warst fünf, wie bitte hättest du da einer Entführung entgegen wirken sollen? Kleine Kinder rechnen normaler weise nicht damit, dass jemand sie klaut und was können sie schon einem Erwachsenen entgegen bringen? Das geht weder geistig, noch magisch und erst recht nicht körperlich.“, sie sah die Unruhe in seinem Blick. Wie schrecklich musste die Erfahrung damals für ihn gewesen sein, welche Ängste musste er ausgestanden haben. „Wie wurdest du befreit?“, fragte sie nun leise, stockte kurz und setzte dann einfühlsam fort, „magst du mir davon erzählen?“, er musste sie gut genug kennen um zu wissen, dass sie es ihm nicht übel nahm, wenn er das Thema nicht vertiefen wollte, aber er sollte auch wissen, dass es sie interessierte. Nicht aus Neugierde, sondern weil es ein Teil von ihm war.


Die Stimmungswechsel ihres Beisammenseins waren erstaunlich und nachdem sie wieder lauthals hatte lachen müssen, erwiderte sie nun Noahs Schmunzeln. „Noch nie einen gesehen? Du solltest öfters in den Spiegel schauen“, konterte sie nur und grinste dann schon wieder, „ich fürchte, wenn wir beide so trinken können wie wir wollen, dann werden wir am Ende beide ziemlich betrunken sein, aye?“, sie lachte und fühlte sich herrlich entspannt. „Ich muss gestehen, dass ich dich ein bisschen beneide, dass du im Prinzip Feierabend hast. Wirkliche Lust habe ich nämlich nicht mehr, gleich noch die beiden Schüler zu quälen, aber was soll es, man kann sich das ja nicht immer aussuchen, aye? Und Daniel... hast du dir mal überlegt, dass der Mann auch einfach zu tun haben könnte? Er ist sehr gewissenhaft, ich bin überzeugt, dass er sich bald meldet.“

„Noah, ich bitte dich, auf den Brief schreiben du wirst Vater? Hättest du das getan? Du kannst nicht behaupten, dass sie nicht versucht hat dich zu benachrichtigen, das wäre mehr als unfair und das weißt du auch. Kanntest du sie nicht auch gut genug, dass sie einen Grund haben musste, wieso sie dir immer wieder schrieb?“, seine barsche Reaktion als sie auf den Schmerz zu sprechen kam, die die Trennung in ihm verursacht hatte, machte eigentlich klar, dass er sie glattweg anlog. Rose wäre nicht Rose, wenn sie ihm dies nicht auch direkt deutlich machte. „Wieso wirst du dann so eklig, wenn ich dich frage? Hast du einen Grund um mich anzulügen? Auch wenn es 15 Jahre her ist, kann so etwas noch sehr schmerzen. Das bedeutet ja nicht, dass Marla dir noch etwas bedeuten muss. Aber die Enttäuschung von damals kann doch noch präsent sein? Du hast ihr nicht verziehen.... oder dir....?“
„Die Frage ist glaube ich müßig wer ausgerechnet Josephine vergiften wollte bzw. warum. Jedenfalls solange bis man weiß, wer es ist. Nicht nur deiner Tochter wurde gestern übel mitgespielt, weiß man schon ob es da einen Zusammenhang gibt? Es wurde doch auch ein Gryffindor verflucht und was war mit dieser Hufflepuff? Anscheinend spielen die Schüler verrückt... oder denkst du, es könnten Kinder von Todessern sein, die hier Angst und Schrecken verbreiten wollen? Wobei...“, sie legte den Kopf schief und schaute Noah an, „Joey ist reinblütig oder? Das könnte also eigentlich kein Grund sein...“
Rose griff ein weiteres Mal nach ihrem Whiskeyglas und gönnte sich einen Schluck, als ihre Augen ärgerlich zu funkeln begannen. „Sag mal, gefällst du dir in der Rolle des Märtyrers oder wieso willst du dich unbedingt selber fertig machen? Ja, vielleicht hättest du es merken sollen, aber du hast es nicht, denn du bist nicht unfehlbar. Fehler sind menschlich, auch wenn das für dich nicht gilt“, sie klang wirklich leicht verärgert, hatte sich aber schnell wieder im Griff. „Haben du und Marla denn schon ausgemacht, wann ihr euch noch mal zusammen setzen könnt um vernünftig zu reden? Auch wenn du dir erst einmal über einiges klar werden möchtest, denke ich doch, dass ihr euch nicht zu viel Zeit lassen solltet“, wieso ließ sie offen, „Hast du dir noch keine Gedanken gemacht, was du dir von Josephine erhoffst?“, fragte sie und wollte wieder nur einen Denkanstoß geben. „Oh, da gebe ich dir recht, eine Entschuldigung schuldest du ihr wirklich. Ehrlich gesagt finde ich es sogar besser, wenn du das machst bevor sie weiß, dass du ihr Vater bist. Sonst denkt sie noch, du tust es nur deswegen, was aber sicher nicht der Fall ist, aye?“

Beim Thema Sophie beobachtete sie ihn wieder genau und versuchte sich gleichzeitig Sophie und Noah als Paar vorzustellen... und bekam unwillkürlich eine Gänsehaut. Sie war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob diese Konstellation wirklich gut sein konnte. Die Muggelkundelehrerin war wirklich sehr sensibel und ohne es böse zu meinen, aber Feinfühligkeit hatte Noah eher mit dem Schaumlöffel gegessen. Rose glaubte nicht, dass die beiden sich gegenseitig glücklich machen konnten, im Gegenteil... ohne es zu merken biss sich Rose gedankenverloren auf der Unterlippe herum, schüttelte dann aber unwirsch den Kopf um diese Gedanken zu verscheuchen. Was maßte sie sich eigentlich an?
„Ich bin sicher, dass es nur ein Missverständnis war und sie nicht etwa schockiert ist, dass du Vater bist. Wieso sollte sie auch? Du bist keine 20 mehr und wir alle haben doch eine Vergangenheit....“

Rose musste wieder schallend lachen, als Noah meinte, Menschen mit Narben schienen anscheinend prädestiniert seien. Sie nahm ihm seinen beißenden Humor nicht übel, absolut nicht. Es zeigte doch, wie gut er mit ihrer Behinderung klar kam. Mitleid war nichts was die Irin wollte, sondern nur Akzeptanz. „Dann scheint es so, als wäre es den Gryffindors bestimmt, sich dem ‚Bösen‘ zu stellen?“, erwiderte sie noch immer lachend, „und da soll man nicht in Klischeedenken abrutschen, was die Häuser angeht...“, sie zwinkerte ihm zu.

Noahs Worte waren die Wahrheit, dessen war sie sich plötzlich vollkommen bewusst. Nur wahr haben wollte sie es irgendwie nicht. Die Selbstverständlichkeit, mit der er das feststellte... es war so absolut logisch. Allerdings der Gedanke, dass Johns oder auch irgendein anderes Leben von ihren Zauberfähigkeiten abhing bereitete ihr Unbehagen.
„Noah...“, ihre Stimme klang weniger fest als gewöhnlich, „als es mir möglich war, habe ich natürlich wieder versucht zu zaubern, mit links... glaubst du wirklich, ich hätte es nicht können wollen? Ich habe es probiert, immer wieder, aber es ging wirklich fast alles schief. Nicht umsonst ist soviel Geschirr zu Bruch gegangen, weil ich so wütend wurde. Es machte mich wahnsinnig plötzlich so unfähig zu sein. Ich konnte schon nicht mehr meiner Arbeit nachgehen, nun war ich auch keine richtige Hexe mehr...“, alleine bei der Erinnerung an diese Zeit knirschte sie wieder mit den Zähnen und versuchte ihren Zorn über sich selber zu kontrollieren.
Doch bei seiner Bemerkung wegen des wildgewordenen Hausrats musste sie wieder ein bisschen grinsen, denn es tat sich ihr das Bild auf, wie Noah tapfer gegen diverse Gegenstände kämpfte, die ihn Angriffen. „Du hast mich noch nicht in Aktion erlebt“, sinnierte sie unheilschwanger, doch ihre Augen blitzen vor Schalk und erinnerte mal wieder an den kleinen, irischen Kobold. Das nächste funkeln jedoch war wieder herausfordernd, ja fast empört. „Kneifen? Ich? Pah“, entgegnete sie entrüstet, „du müsstest mich besser kennen. Ich kneife nie!“, stieß sie aus und registrierte gar nicht, dass er vermutlich genau diese Reaktion heraufbeschwören wollte. „Jederzeit?“, fragte sie noch mal nach, denn ihr wurde schlagartig klar, dass er das wirklich nur für sie tat. Vorher hatte er es schließlich abgelehnt, davon abgesehen, dass er somit mit ihr zusammen nach Irland reisen müsste. „Sonntag? Da habe ich frei“, erwiderte sie fragend und verzog dann das Gesicht. „Ich fürchte da gibt es aber ein Problem... ich bin mit dem Zug hier her gereist....“, sie hasste es zuzugeben, aber sie konnte nicht apparieren... nicht mehr.

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 25.08.2008 16:06    

„Nun, ich hoffe mal, dass ein guter Whiskey-Geschmack nicht das einzige ist, das uns Iren in die Wiege gelegt wurde“, erwiderte Noah mit einem leicht unterdrückten Grinsen. Eigentlich fand er es ein wenig paradox, dass er, obwohl er nur wenige Jahre in seinem Geburtsland gelebt hatte, dermaßen auf seine irische Nationalität beharrte. Schon als Kind war er seinen Altersgenossen damit dermaßen auf die Füße getreten, sodass es wohl anfangs eher Provokation als echtes Nationalbewusstsein gewesen war. Mittlerweile jedoch verfügte er darüber durchaus. „Du hast nicht unbedingt wie die süßeste Frau auf mich gewirkt, Rose, sondern eher wie eine, der das pure Aroma eines Torfbrandes mehr bedeutet als eine 3-fache Destillation“, erwiderte er in einem ebenso herausfordernden Ton wie sie. Es machte ihm ungewöhnlich Spaß sich mit ihr ein wenig zu necken. Normalerweise reagierten die meisten Frauen auf seine schroffe Art beleidigt oder gar verletzt. Rose jedoch wusste damit gut umzugehen und ihm sogar etwas entgegenzusetzen. „Ich wusste doch, warum es gut ist, immer ein paar Fläschchen mehr zu bestellen“, antwortete Noah mit leicht hochgezogenen Mundwinkeln auf die Worte, dass seine Red Breast Lieferung der perfekte Anlass für eine Revanche wären.

„Hogwarts Schüler sind nicht unbedingt die Zuverlässigsten, wenn es um Pünktlichkeit und Disziplin geht“ bemängelte der Lehrer, denn auch sein Unterricht blieb leider nicht davon verschont. Allerdings würde er es den beiden Slytherins durchaus nachsehen, wenn sie gar nicht erscheinen würden. Äußerst ungern würde er nur das Gespräch mit Rose abbrechen, aber irgendwann musste es wohl soweit sein. Schließlich konnten sie nicht ewig hier sitzen, auch wenn Noah nichts lieber im Moment getan hätte. „Als ob Schüler jemals ein Heuler wirklich beeindrucken könnte. Es ist wohl durchaus davon auszugehen, dass die beiden Slytherins über ein Gedächtnis verfügen, auch wenn dieses vielleicht auch nicht besonders ausgeprägt sein mag. Wenn sie nicht erscheinen, werden sie eben die Konsequenzen dafür tragen müssen. Dir könnte das dann nur recht sein, weil sie dann vermutlich wie du einstmals dazu verdonnert werden, den Rest ihrer Schulzeit mit Pokalepolieren zu verbringen.“ Erneut trank der Arithmantiker von dem köstlich schmeckenden Whiskey, wobei sich sein Gaumen mittlerweile an das angenehme Brennen gewöhnt hatte.

Natürlich hatte Rose ihn mal wieder durchschaut, dass er manchmal absichtlich ihre Worte missverstand, aber an sich wollte er damit eigentlich nur über seine eigene Ratlosigkeit hinwegtäuschen, indem er sein Gegenüber provozierte. In einem Streit musste man nicht sachlich bleiben und musste sich somit auch nicht der eigenen Wahrheit stellen. Dass er sich auch Rose gegenüber so verhielt war wohl eher Gewohnheit. Allerdings ließ sich Rose auch erst gar nicht auf sein herausforderndes Verhalten ein, sodass Noahs gewohnte Taktik bei ihr nicht gelingen konnte. „Mittelweg … sowas gibt es auch in der Arithmantik als so genannter ‚Goldener Schnitt` und ist die irrationalste und nobelste aller Zahlen. Allerdings ist er auch nicht gerade einfach zu berechnen und jedes Ergebnis ist lediglich eine Annäherung. Hierbei ist die hohe Kunst der Approximation gefragt, doch irgendwann muss man schließlich die Kettenbruchzerlegung an einer Stelle abbrechen, sodass man stets einen Bruch aus zwei aufeinanderfolgenden Fibonacci-Zahlen erhält. Die Frage ist nur, wie ich exakt ein solches Ergebnis in meinem Verhalten umsetzen könnte“, gab der Arithmantiker mit nachdenklicher Stirn zu bedenken. In seiner Vorstellung war einfach alles arithmantisch zu berechnen. Der Grund, warum trotzdem die Menschheit scheiterte, war ihr Unvermögen diese Ergebnisse auch nur halbwegs in humanes Verhalten umzusetzen. Leicht skeptisch zog Noah jedoch eine Augenbraue nach oben, als Rose ihm nun mit Seele und Empfindungen kam. Zwar machte sie ihm im Grund halbwegs verständlich, was sie meinte, indem sie den Nutzenbegriff verwendete, doch hier wurde nur allzu deutlich, dass sie hier nicht auf einen Nenner kommen würden. „Die Seele streicheln …“, wiederholte er somit lediglich mit unwillig gerunzelter Stirn. Das klang ihm doch ein wenig zu kitschig. „Ich denke jedenfalls, dass auch die Empfindungen oder meinetwegen auch die von dir erwähnte Seele auf organische Befindlichkeiten zurückzuführen ist, auf Neurotransmitter beispielsweise. Gefühle haben sich eben im Laufe der Evolution als vorteilhaft für den Menschen erwiesen- dann soll er sie meinetwegen auch behalten“, konstatierte Noah und zuckte lediglich kurz mit den Schultern, als Rose feststellte, dass er oftmals unter Strom stünde. „Das mag richtig sein, aber ich brauche diesen Druck. Wenn er nicht da ist, werde ich nervös und habe das Gefühl, die Zeit rinne mir davon.“ Zeit war nicht unbedingt eine von Noahs Freunden. Er meinte stets gegen diese anlaufen zu müssen und so war es nicht verwunderlich, dass er auch ein Problem mit dem Älterwerden hatte. So sehr er auch an seinem Leben hängte, der Tod schien ihm stets gegenwärtig zu sein und so wollte er noch so viel wie möglich kreieren, bevor er letztlich den Löffel abgab. Folglich konnte man seinen Arbeitseifer durchaus als Wettlauf gegen den Tod verstehen. Dennoch kam der Arithmantiker nicht umhin, Rose ein wenig um ihre entspannte Lebenseinstellung zu beneiden. Er versuchte sich sie gerade vorzustellen, wie sie wohl im Bett faulenzte und dazu ein Buch las oder Musik hörte, als sie ihm verdeutlichte, dass auch ihr jetziges Gespräch so etwas wie ein Seelebaumeln war. „Ja da hast du wohl recht“, gab er dann doch leicht verwundert von sich und trank zugleich von seinem Whiskey. Es wunderte ihn selbst ein wenig, wieso es ihm bei Rose vollkommen egal war, wie viel Zeit währenddessen verstrich. Rose war für ihn als Gesamtpaket ein Phänomen, aber gerade das machte sie so wahnsinnig interessant für ihn.

Wie so oft konnte Rose ihm bereits mit einem Blick klar machen, dass sie keine Widerrede duldete, indem sie wie selbstverständlich zum Regal ging und ihm ein Exemplar ihres Buches schenkte. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, heute ist mein Geburtstag“, erwiderte er mit einem leicht hochgezogenen Mundwinkel, doch seltsamerweise klang seine Stimme dabei ein wenig verbittert. Dies war jedoch keineswegs auf Rose zurückzuführen, sondern lediglich darauf, dass ausschließlich seine Großmutter und Mutter an seinen Geburtstag dachten, wobei ihm letztere jedes Jahr dasselbe Schreibsets schenkte. Er fragte sich, ob sie ihn absichtlich damit verärgern wollte. Neugierig begann er jedoch nun den Umschlag des Buches zu betrachten, wobei er jedoch über das Bild von Rose und ihrem strengen Gesichtsausdruck nur schwer ein leichtes schmunzeln unterdrücken konnte. „Ach, das mit den Notizen ist die gängige Leseweise von mir. Keine Sorge, ich werde mir schon nicht anmaßen, eine Buchkritik zu verfassen“, versicherte er ihr mit einem leichten Grinsen und strich äußert unbewusst mit seinem Zeigefinger kurz über ihr Bild, bevor er es ein wenig zu Seite legte.

„Ich habe doch bereits erwähnt, dass ich derzeit noch nicht vorhabe, nach Irland zurückzukehren“, erwiderte Noah doch ein wenig verwundert auf das schockierte Verhalten der Rothaarigen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er sie damit dermaßen irritieren würde, denn für ihn war es lediglich eine Feststellung gewesen. „Wissenschaftliche Induktion, Rose“, antwortete er dennoch ein wenig leicht provozierend auf ihre Frage, warum er alles dermaßen verallgemeinere. Aber natürlich war dies nicht als ernst zunehmende Antwort zu verstehen, sondern erneut als eine leicht arrogante Maske, die darüber hinwegtäuschen sollte, dass er ihr im Grunde doch recht geben musste. „Aber um es mit den Worten Josephine Bakers zu sagen, die den deinen ja nicht ganz widersprechen … ‚Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschließen, einmal daraus zu erwachen‘“, erwiderte er neunmalschlau und musste sich wie so oft eines Zitates bedienen, da seine eigenen Worte nicht dazu ausreichten das auszudrücken, was er eigentlich selbst meinte.

Dennoch zog er recht argwöhnisch eine Augenbraue nach oben, als Rose ihn auf seine Furcht ansprach, verletzt zu werden und in der Tat hatte sie erneut in ein Wespennest gestochen. „Mein Verstand hat mich noch nie getäuscht“, begann er sie erneut anzuraunzen, „aber meine Gefühle schon viel zu oft, sodass ich ja ein Narr sein müsste, diesen ungeprüft zu trauen! Nein, solche Fehler werde ich nicht noch einmal begehen! Mein Verhalten ist eine logische Konsequenz und die Tatsache, dass du dich nicht genauso verhältst, liegt wohl daran, dass du entweder furchtbar dumm oder nicht die selben Erfahrungen gemacht hast! Und was die Verletzlichkeit betrifft … du reibst ja wahrscheinlich auch nicht unbedingt deine Narben jeden unter die Nase“, knurrte er mit zornig funkelnden Augen und trank erst mal einen großen Schluck Whiskey, bevor er sich wieder ein wenig beruhigte. Heute fuhren seine Gefühle wirklich Achterbahn. „Hätte ich nicht so blöd in der Gegend herumgeträumt – da haben wir übrigens wieder unser schönes Träumen – wären mir vielleicht die beiden Herren mit einem Kartoffelsack aufgefallen! Dann hätte ich zumindest eine größere Chance gehabt und mir im Nachhinein nichts vorwerfen zu müssen“, erwiderte er nun mit abweisender Miene und abwehrend verschränkten Armen. Über ihre Frage jedoch, ob sie ihm weiter davon erzählen wollte, schüttelte er erstmals verneinend den Kopf, was wiederum ein Zeichen war, dass er sich auf dieses Thema keinesfalls einlassen wollte. Hier war Verdrängung seine Strategie – wie bei den meisten seiner Probleme. „Nein, da gibt es im Grunde auch nichts zu erzählen, denn ich bin ja schließlich gerettet worden“, versuchte er einigermaßen sachlich rüber zu bringen, doch seine nervös auf den Tisch tippenden Finger zeigten seine derzeitige emotionale und nervöse Belastung. Er wollte das Thema so schnell wie möglich abhaken. So war er mehr als erleichtert, als ihn Rose‘ herzhaftes Lachen automatisch wieder ein wenig aufheiterte und ablenkte.

„Wenn du da dich nicht mal täuscht, werte Rose. Ich bin ein furchtbar grimmiger Arithmantiker, der seine Schüler mit Stochastik quält“, entgegnete er mit einem selbstironisch leichten Grinsen und musste ihr mit einem Lachen zustimmen, dass beide am Ende wohl tatsächlich betrunken wären. „Ach, naja, ich denke, du wirst mich nicht wirklich um meinen Abend beneiden, denn ich wollte noch Josephines Mutter einen Besuch abstatten. Vielleicht lässt sich ja heute vernünftig mit ihr reden“, erläuterte der gebürtige Ire, wobei es richtigerweise eigentlich hätte heißen müssen, ob mit ihm vernünftig zu reden wäre. „Doch, ich denke schon, dass ich sowas auf den Brief geschrieben hätte“, versicherte Noah wahrheitsgemäß, denn in solchen Angelegenheiten kannte er keine Ressentiments. „Ob ich sie nicht gut genug kannte?! Ich denke nicht, sonst hätte wohl Vieles vermieden werden können“, verlautbarte der Dunkelhaarige leicht grimmig. Es widerstrebte ihm ein wenig, dass Rose Marlas Verhalten auch noch rechtfertigte, aber im Grunde wusste er ja selbst, dass er seiner Ex-Freundin eigentlich unrecht tat. Doch war seine Wut einfach zu groß um dies eingestehen zu können. Rose musste jedoch dem ganzen noch die Krone aufsetzen, indem sie ihn darauf ansprach, dass er sie eindeutig anlog. Überrascht zog er kurz beide Augenbrauen nach oben und blickte sie einen Moment ratlos an. „Ich will dich ja gar nicht anraunzen“, fuhr er nun schuldbewusst und äußerst sanft fort. „Es ist nur … ich dachte, ich wäre trüber hinweg, aber irgendwie … es ist so, als wäre kein Tag vergangen, seitdem wir uns das letzte Mal im Streit getrennt hatten. Und wer wem hier nun vergeben muss … da bin ich ehrlich gesagt überfragt, aber ich bin nicht gewillt auch nur einen Schritt auf sie zuzugehen, wenn sie nicht von ihrem hohen Ross herunterkommt.“ Es war schon seltsam, dass offenbar beide noch zu sehr von damals verletzt waren, um vernünftig ihre derzeitige Situation regeln zu können. Noah nahm sich zwar immer vor, ihr beim nächsten Mal vorbehaltslos zu begegnen, doch das änderte sich bereits alleine, wenn er ihr gegenüberstand.

„Es gibt vielleicht einen Zusammenhang bei den Motiven, warum die verschiedenen Schüler angegriffen wurden, aber die Vorgehensweise war unterschiedlich und so vermutete ich, dass mehrere Täter im Spiel waren. Was mich nur irritiert ist, dass man den Anschlag auf Josephine lange vorbereitet haben muss, um diesen erfolgen zu lassen. Der Trank braucht alleine einen Monat, um reifen zu können und es wurde extra ein solcher ausgewählt, der nur äußerst schwierig zu diagnostizieren ist. Da steckt schon ziemlich viel kriminelle Energie dahinter und unglaublicher Hass. Selbst für einen Hogwarts-Schüler finde ich das ziemlich ungewöhnlich. Bei dem anderen Schüler wurde der Lacrimatus-Fluch angewandt, ein schwarzmagischer Zauber, aber das scheint mir eher impulsiv gewählt zu sein nach dem Motto Gelegenheit-macht-Angriff. Wie der armen Hufflepuff-Schülerin jedoch mitgespielt wurde, war einfach geschmacklos und grausam. Das Schlimme ist nur, das alles sind keine Schülerstreiche mehr und mich macht es unglaublich wütend, dass das Lehrerkollegium dem dermaßen machtlos gegenübersteht“, äußerte Noah wütend und schlug erneut mit seiner Faust auf den Tisch. Er konnte nicht sagen, was er mit denjenigen anstellen würde, die ihren Mitschülern dermaßen Qualen bereiteten.
„Es ist ja vollkommen egal, ob das Kinder von Todesser sind oder nicht, die Schrecken verbreiten wollen. Schockierend genug, dass es überhaupt Kinder sind und das Argument der Reinblütigkeit war noch nie ein ausreichender Grund von derartigen Überfällen verschont zu bleiben. Im Gegenteil, in Todesserkreisen sind sogenannte Blutverräter manchmal sogar noch schlimmer zu bestrafen als Muggelgeborene. Josephine ist ein anständiges Mädchen, das garantiert zu ihren Freunden steht, egal ob reinblütig oder nicht. Alleine dies könnte sie schon zum Ziel gemacht haben“, erklärte der Lehrer und wurde über diese Thematik ein wenig nachdenklich. Irgendwie mussten die Täter doch zu überführen sein. Immerhin war der Fahndungskreis recht überschaubar. Über die plötzlich wütend funkelnden Augen und ihre grimmigen Worte der Hausmeisterin jedoch war Noah überrascht zusammengezuckt. Sie konnte ihn mit ihren plötzlichen Stimmungswechseln ganz schön erschrecken. „Von Rolle als Märtyrer kann nicht die Rede sein. Ich stehe lediglich zu meinen Verhalten“, verteidigte er sich, blickte dann aber doch fragend zu ihr. „Was heißt das, menschlich sein gelte nicht für mich? Das ist doch Quatsch“, fügte er eher kleinlaut hinzu und grübelte ein wenig über ihre Worte nach. Manchmal wusste er wirklich nicht, was sie von ihm wollte, als sprächen sie plötzlich vollkommen verschiedene Sprachen. „Ich habe auch nicht vor, ewig damit zu warten, Josephine über den Vaterschaftstest aufzuklären, aber Marla hat irgendetwas angedeutet mit den Weihnachtsferien. Oder habe ich das jetzt schon wieder in dem ganzen Trubel nicht so richtig mitbekommen?“, fragte sich Noah eher selbst, denn wenn Marla und er stritten, konnten sie eigentlich stundenlang aneinander vorbeireden, ohne dass der andere auch nur ein Wort von dem anderen mitbekommen hätte. „Naja, ich versuche jedenfalls Josephines Mutter nach ihrer Arbeit abzupassen. Ich hoffe dann auch, dass sich alles weitere klärt … und was ich mir von Josephine erhoffe?“, wiederholte er ratlos die Frage der Irin, denn darüber hatte er sich noch keine Gedanken gemacht. Hätte er vermutlich auch nie, wenn Rose ihn nicht gefragt hätte. „Ich denke nicht, dass ich mehr von ihr erwarte als von jeder anderen Schülerin auch. Was kann ich schon von ihr auf persönlicher Ebene erwarten? Wenn ich den Erwartungshorizont nicht so hoch setzte, kann ich auch nicht sonderlich enttäuscht werden. Josephine soll entscheiden, wie sie sich mir gegenüber verhalten will. Für mich wird alles akzeptabel sein“, erklärte Noah, der nicht beantworten konnte, was man überhaupt von einer Tochter erwarten durfte. „Nein, ich hätte mich sicherlich auch ohne meine Vaterschaft bei ihr entschuldigt. Bloß ein wenig … anders? … Jedenfalls will ich das so schnell wie möglich hinter mich bringen, vielleicht sehe ich sie heute ja noch“, wobei sich der Arithmantiker bei diesem Gedanken ganz und gar nicht wohlfühlte. Im Entschuldigen war er nicht sonderlich gut.

Über das Thema Sophie wollte er gar nicht mehr eingehen, allerdings fragte er sich, ob er seiner Kollegin noch vorbehaltslos begegnen konnte, nach alledem, was Rose ihm über ihr Verhalten erklärt hatte. Es schmeichelte ihm einerseits, dass sie ihm vielleicht ein wenig zugetan war, andererseits machte es ihn auch nervös und dieses Gefühl überwog bei ihm zumeist in solcherlei Hinsicht. Über seine Gefühle zu ihr war er sich noch nicht im Klaren, aber er konnte nicht verleugnen, dass da schon etwas was recht Positives war, was er nicht genauer spezifizieren konnte. Doch die Zukunft würde wohl eher zeigen, wie sehr er diesem Gefühl trauen konnte.
Noah konnte von Glück sagen, dass Rose kein Mensch war, der auf seinen doch etwas pikanten Humor verletzt reagierte. Generell wäre es bei ihm falsch gewesen, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen und sein Verhalten auch noch persönlich zu nehmen. Er wusste eben manchmal nicht, wo die Grenzen des verbal Zumutbaren lagen. „Na dann bin ich ja schon mal fein aus dem Schneider, wenn die Bekämpfung des Böse lediglich euch Gryffindors obliegt“, entgegnete Noah gespielt erleichtert und grinste danach leicht. „Allerdings wäre es doch auch mal ganz nett, wenn England dieses Mal ausgerechnet in einer Irin seine Heldin findet. Und mal ehrlich – jedes Haus in Hogwarts hat doch mit Klischeedenken zu leben. Warum sollte man es also nicht ständig wieder zu einer Argumentation heranziehen?“, fragte er nicht ganz ernsthaft, denn Klischeedenken war ihm eigentlich selbst zuwider, aber es diente im Grunde ja nur dazu, beobachtete Sachverhalte zu verallgemeinern. Natürlich war dies der Nährboden für Vorurteile, aber solange es nur positive Eigenschaften betraf, konnte sich ja niemand beschweren und schon gar nicht Rose, als vermeintliche zukünftige Retterin der Magierwelt.

So emotional die folgenden Worte der Irin jedoch waren, reagierte Noah jedoch wieder gänzlich sachlich und problemorientiert. „Ach Rose, nerv mich nicht weiter mit deinen Ausreden. Die glaube ich dir erst, wenn ich mit eigenen Augen gesehen habe, dass du scheiterst. Davor will ich aber, dass du es noch einmal probierst und zwar mit deiner ganzen Energie, deinem ganzen Willen und Herzen. Sollte ich dann wirklich von der Unerreichbarkeit der Wiederherstellung deiner magischen Fähigkeiten überzeugt sein, darfst du mich gerne in Grund und Boden fluchen. Aber dann wäre meine Enttäuschung darüber so groß, dass mir das gar nichts mehr ausmachen würde“, erwiderte Noah ruhig und in einem sanften Ton. Als sie ihn dann jedoch wieder wie ein kleiner irischer Kobold mit ihren grünen Augen anfunkelte, brachte auch er wieder ein leichtes Grinsen hervor. Er konnte sich in diesen Anblick verlieben. „Gut, dann ist es wohl beschlossene Sache. Wir klettern“, verlautbarte Noah feierlich und reichte ihr die Hand, damit sie ihre Vereinbarung per Handschlag verbindlich machen konnten. Allerdings stellten sich noch kleinere organisatorische Probleme sich ihnen in den Weg. „Am Sonntag leite ich am Nachmittag den Duellier-Club für Fortgeschrittene. Wir müssten demnach am frühen Morgen aufbrechen“, überlegte Noah und wurde jetzt erst gewahr, dass Rose auch nicht apparieren konnte. „Nun … da gibt es nun drei Möglichkeiten. Die erste wäre, dass wir per Besen dorthin fliegen, wobei ich ehrlich sagen muss, dass dies über das Meer und zu dieser Jahreszeit ein äußerst gefährliches Unterfangen ist. Das würde ich demnach ausschließen. Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass wir mit dem Zug und per Fähre zu deinem Felsen hinreisen, aber das nimmt garantiert einen ganzen Tag in Anspruch und da ich am Nachmittag wieder in Hogwarts sein muss, würde dies zumindest am Sonntag ebenfalls ausscheiden. Bleibt noch Möglichkeit drei …“, fuhr Noah mit nun gerunzelter Stirn fort. Diese Möglichkeit gefiel ihm am weitaus wenigsten, war aber die einzig praktikable, wenn er sein Versprechen halten und tatsächlich jederzeit mit Rose nach Irland reisen wollte. „Da ich den Ort nicht kenne, wohin wir apparieren müssen, können wir nicht direkt zu deiner Klippe gelangen, aber … ich kann uns zusammen zu meiner Großmutter apparieren und die wiederum kennt eigentlich jeden Ort in ganz Irland. Sie könnte uns dann zumindest in die Nähe der Klippe apparieren, sodass wir dann nur noch eine kurze Strecke zu Fuß zurücklegen müssten“, bot Noah an, seine Gedanken jedoch schienen plötzlich jedoch meilenweit entfernt zu sein. Seit 17 Jahren war er nicht mehr in seiner Heimat gewesen.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 26.08.2008 22:26    

Rose hob amüsiert eine Braue und ihre Augenblitzen herausfordernd. „Soso, nicht süß, aber eine raue Schönheit?“, neckte sie ihn und war trotzdem erstaunt, dass er sie bereits so gut einzuschätzen wusste. Aber was wunderte sie sich überhaupt noch? Die ganzen Stunden mit ihm waren schon merkwürdig, auf eine wundervolle Art und Weise. Sie konnte noch immer nicht recht fassen, wie vertraut sie waren und wie gut sie sich verstanden, obgleich sie sich erst am Morgen das erste Mal unterhalten hatten. Es fühlte sich wirklich so an, als wenn sie sich schon ein ganzes Leben lang kennen würden und sie genoss diese Situation.
„Nun, ich freue mich darauf, ihn mit dir zu probieren.“, sie lächelte ihrem Gegenüber zu, auf die herzliche warme Art, wie man einen liebgewonnen Freund eben anlächelte.

„Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich vermutlich wie McGonagall anhöre, aber zu meiner Schulzeit war das noch nicht so extrem. Ich hab ja nie viel von Regeln und Zwängen gehalten, aber ich hätte mich trotzdem nie gewagt, einfach nicht zu erscheinen oder unpünktlich zu sein. Die Schulleiterin war damals meine Hauslehrerin, ach das weißt du ja sicher“, sie winkte ab und verzog das Gesicht, als wolle sie sich selber als dumme Gans beschimpfen, „und wir hatten alle einen solchen Respekt vor ihr. Zwar war sie immer gerecht, aber schon damals unglaublich streng. Was also geht in den Jugendlichen vor?“, fragte sie und war wirklich verärgert, denn sie hasste kaum etwas mehr als Unzuverlässigkeit, auch wenn man es ihr nicht zutraute. Viel mehr würde man gerade von ihr erwarten, dass ihr sowas einfach egal war, weil sie sich nicht anpassen wollte. Aber das eine hatte für sie nichts mit dem anderen zu tun.
Jetzt grinste sie allerdings leicht diabolisch. „Naja ich bin ja jedem Haus generell neutral eingestellt, früher nicht, aber heute schon“, gestand sie freimütig ein, „aber ich kann mir vorstellen, dass Slytherins wenig begeistert wären, wenn sie vor versammelter Mannschaft einen Heuler bekommen. Es würde sie sicher doch in ihrer Arroganz und Hochmütigkeit stören, dass sie vor allen bloß gestellt würden...“, sie schaute noch einmal auf die Uhr, zuckte dann aber mit den Schultern. „Aber du hast recht, wozu aufregen? Sie sind es, die die Konsequenzen tragen müssen und um ehrlich zu sein...“, sie beugte sich nun wieder vertraut etwas vor. „Ich sitze eh viel lieber hier mit dir zusammen, als dass ich den beiden die Zauberstäbe abnehme und ihnen den Polierlappen in die Hand drücke.“, sie tat es ihm gleich und nippte selber auch noch einmal an dem wunderbar rauchigen Single Malt.

Bei seiner Reaktion jedoch als es um das Seele baumeln lassen ging, riss sie erst die Augen auf und konnte sich dann kaum ein Grinsen verkneifen. Nur mit Mühe gelang es ihr, als sie auch schon mit dem Kopf schüttelte. „Ich habe zwar keine Ahnung von was du da gerade geredet hast“, Mathematik und Arithmantik waren ihr nach wie vor etwas suspekt, „aber ich bin mir sicher, dass du bei deinen Zahlen doch stets so lange knobelst, bis du den richtigen Lösungsweg gefunden hast, aye? Und auch da suchst du sicher verschiedene Wege, versuchst verschiedene Formeln anzuwenden, bis es irgendwann passt. Wieso versucht du es nicht auch mit deinem Leben? Und wenn du nicht weißt, wie du es umsetzen kannst...“, dieses Mal wies sie erst auf sich selber und dann auf den Whiskey, „ich glaube das hier wäre schon ein Anfang, meinst du nicht? Dabei hast du es nicht mal alleine aushalten müssen. Ich meine ja nicht, dass du dein generelles Leben ändern sollst oder sonst was, ich hoffe, das weißt du. Ich habe mich nur gefragt, ob es dir nicht gut tun könnte. Es scheint dich selber ein wenig zu belasten. Wenn das hier ein Anfang sein kann und es dir dabei gut geht, es vielleicht auch noch das ist, was dir angenehm ist und was dir gefällt... dann bin ich gerne die Schuldige und sporne dich an, dies öfters zu tun?“, ein Angebot ohne Forderung und sie erwartete mal wieder keine Antwort. „Hast du auch jetzt das Gefühl nervös zu werden und dass dir die Zeit wegläuft? Oder geht es dir vielleicht doch ein kleines bisschen wie mir und hättest nichts dagegen, den Rest der Welt weiterhin auszublenden und weiterhin hier gemeinsam zu sitzen, zu reden und den Whiskey sowie die Anwesenheit des anderen zu genießen?“, ihre grünen Augen ruhten auf seinem Gesicht. Im Gegensatz zu anderen wäre sie nicht beleidigt oder gekränkt gewesen, wenn die Antwort negativ für sie ausgefallen wäre. Noah war nun mal so wie er war und für sie war das vollkommen ok so. Sie legte viel mehr Wert auf Ehrlichkeit als auf einfühlsame Heuchelei.

„Geburtstag?“, sie runzelte leicht die Stirn, denn seine Stimme hatte verbittert geklungen. „Um ehrlich zu sein, brauche ich keine Anlässe um etwas zu schenken, ich finde die Geschenke zwischendurch viel ehrlicher, aye?“, sie machte kurz Pause, legte dann aber den Kopf schief und lächelte ihn an, „mich würde aber trotzdem interessieren, wann du Geburtstag hast. Darf ich fragen wie alt du bist? Komisch, wir legen unser Leben hier dar, als sei es das normalste auf der Welt, aber ich habe keine Ahnung von den banalsten Dingen...“, erneut verstummte sie für eine kurze Zeit, als ihre Augen wieder wie die eines Kobolds blitzen und sie wirkte mit einem mal neugierig, wenn auch ehrlich interessiert. „Dass du gerne guten Whiskey trinkst weiß ich, und auch dass dir mein Stew schmeckt. Aber was trinkst du ansonsten am liebsten? Was ist deine Leibspeise? Hast du eine Lieblingsfarbe? Wer ist Noah Gordon? Lass mich dich auch auf diese Weise kennenlernen...“, es klang vermutlich in seinen Ohren etwas merkwürdig, aber sie meinte es so wie sie sagte. All die kleinen Dinge, die einen Menschen ausmachten, so einfach und banal sie auch sein mochten, sie wollte sie von Noah kennen.
„Übrigens“, setzte sie plötzlich nach und grinste breit, „ich scheue mich nicht vor einer Buchkritik, im Gegenteil, ich würde mich freuen, wenn du mir sagst, was du davon hältst, wenn du es gelesen hast.“, forderte sie ihn selbstbewusst auf.

„Ja, das hast du, aber ich kann es ehrlich gesagt noch immer nicht so ganz verstehen, denn du machst mir nicht den Eindruck als sei dir Irland so zuwider...“, sie hob eine Hand, „nein schon gut, lassen wir das. Aber ich bin gerade zum ersten Mal froh, dass Hogwarts nicht in der Heimat ist, denn sonst hätte ich dich niemals kennengelernt. Zwar hätte ich dich auch nicht vermissen können, weil wenn ich was nicht kenne.... aye? Aber mit dem Wissen von jetzt wäre es sehr schade gewesen...“, eine Feststellung ihrerseits, mehr nicht. „So wissenschaftliche Induktion, vielleicht versuchst du es dann mal mit Deduktion? Du vergleichst doch alles gerne mit deinen Zahlen, kannst du da auch alles immer nur verallgemeinern? Oder musst du vielleicht doch auch mal den Einzelfall dort berechnen?“, provozierte sie unbeeindruckt zurück. „Ganz genau, Josephine Baker hatte damit verdammt recht, aber ihre Worte beinhalten alles. Träumereien und dann die Handlung diese auch zu erreichen. Wobei wir wieder bei dem Mittelmaß wären...“
„Noah du vergleichst hier Kühe mit Schweinen“, entgegnete sie fest, „du hast recht, ich reibe nicht jedem meine Narben unter die Nase, aber du reibst auch nicht jedem unter die Nase, was dich ‚vernarbt‘ hat. Und ganz bestimmt habe ich nicht das gleiche erlebt wie du, andersrum genauso würde ich meinen. Es geht auch nicht darum, das müsste auch dir klar sein. Und sag nicht, dass Gefühle Blödsinn sind. Selbst die Höhlenmenschen mussten auf ihre Gefühle hören, die ihnen sagten wie sie reagieren sollten, wenn Gefahr bestand und so weiter. Außerdem wer redet denn davon ungeprüft zu vertrauen? Natürlich kann man seine Gefühle hinterfragen und schön, dass dich dein Verstand nie getäuscht hat, hat er dich auch glücklich gemacht?“, Rose konnte mindestens genauso bissig und provokant sein wie Noah. Sie hatte längst durchschaut, wieso er das immer wieder tat, ließ sich aber nicht davon einschüchtern. „Noah du warst fünf verdammt noch mal. Hat man dir beigebracht ständig aufmerksam zu sein um mitzukriegen, dass einen böse Leute nichts antun? Warst du je einfach nur Kind? Wer hat dir sowas eingeredet? Deine Mutter?“, zum ersten Mal empfand sie Zorn gegenüber Mrs. Gordon, den man ihr auch deutlich ansah. Es konnte einem selber schlecht gehen, Rose hatte für vieles Verständnis, aber seinem eigenen Kind dermaßen zusetzen gehörte nicht dazu.
Als Noah dann aber verneinte und ihr nicht sagen wollte, was geschehen war, nickte sie nur. So nervös wie er auf der Tischplatte herum trommelte war es offensichtlich, wie sehr ihn dieses Thema emotional belastete und sie fand, es war besser nicht in ihn zu dringen. Statt dessen hob sie ihr Whiskeyglas und hielt es ihm zum zuprosten entgegen, ehe sie selber einen guten Schluck nahm.

„Oh liebster Noah, dessen bin ich mir sicher. Den grimmigen Arithmantiklehrer kenne ich, aber deswegen ist er nicht weniger liebenswert“, ihr vertrautes Zwinkern, ehe sie sich wieder etwas zurück lehnte. „nun, im Gegensatz zu dir würde es mir vermutlich nichts ausmachen, mich mit Josephines Mutter zu treffen, im Gegenteil, mich würde schon interessieren wer die Frau ist, die einmal dein Herz erobert hatte“, die Tatsache, dass er die erwartete Vaterschaft auf dem Brief notiert hätte tat sie widerum nur mit einem Nicken ab. Wieso wunderte sie das eigentlich nicht? Auch wenn sie vorher anderes vermutet hatte?
Die Irin konnte nicht anders als wieder nach Noahs Hand zu greifen und diese sanft zu drücken und festzuhalten. Es berührte sie irgendwie, als er sich entschuldigte und sie bildete sich dabei ein, dass sie vermutlich eine der wenigen Menschen war, die ihn so erlebten. Sie strich ihm mit dem Daumen über den Handrücken, während sie mit ihrem Blick nach seiner wunden Seele zu suchen schien. „Liebe und Hass liegen sehr eng beieinander. Sie hat dir sehr weh getan, ihr euch beide gegenseitig nehme ich an. Dazu scheint ihr mir beide ziemliche Sturköpfe zu sein, sie ist nicht zufällig auch Irin?“, versuchte sie sanft zu scherzen, setzte aber gleich ernst weiter, „sich plötzlich demjenigen wieder gegenüber aufzufinden, der einem derart weh getan hat, das ist nicht leicht. Ihr habt nie wieder miteinander gesprochen, sicher habt ihr zwischendurch mal aneinander gedacht, aber was war da präsent? Das Schöne was euch vorher verbunden hat? Oder alles negative? Das frisst immer mehr und irgendwo bleibt dieser Schmerz in dir. Und dann siehst du sie plötzlich... und alles knallt raus. Unschön, aber sehr menschlich.“

„Wenn das so ein komplizierter Zaubertrank war, wieso kann man dann nicht rausfinden, wer ihn gebraut hat? Sicherlich schränkt das doch den Kreis ein, denn die Frage ist doch, wer hätte überhaupt die Fähigkeit dazu ihn herzustellen? Der Lacrimantus... auch auf die Gefahr hin, dass du denkst, ich würde durchaus Klischeemäßig über die einzelnen Häuser denken, aber so wie du das sagst klingt es für mich durchaus nach einem Slytherin, der dies getan haben könnte. Nur weil Hogwarts keine schwarze Magie unterrichtet, heisst das ja nicht, dass die Schüler sich das Wissen nicht anderweitig aneignen. Aber die Art und Weise scheint mir nicht nur impulsiv, sondern auch hinterlistig und feige“, ok es war vielleicht doch nicht zu leugnen, dass die als ehemalige Gryffindor ein paar kleinere Probleme mit dem Haus der Schlange hatte, aber sie empfand es trotzdem als typisch. „Was man jedoch der Hufflepuff angetan hat“, sie seufzte zornig, „das wird wohl nie heraus kommen, wer dahinter steckt. Das könnte wirklich jeder gewesen sein.“ Rose verspürte nicht weniger Lust als Noah, die Faust auf den Tisch zu hauen, sie hasste es, hilflos einer solchen Sache gegenüber zu stehen.
Doch statt dessen strich sie nochmal mit dem Daumen über den Handrücken, nicht nur um ihn und sich ein wenig zu beruhigen, sondern auch weil seine Reaktion auf ihre Worte sie schon wieder berührten. Aber sie erwiderte nichts mehr wegen dem Märtyrersein.
„Bis Weihnachten wollt ihr warten? Ist dir das nicht zu lange? Das sind noch über zwei Monate... wird das nicht... naja also ich könnte mir vorstellen, dass es mich belasten würde, ständig meiner Tochter über den Weg zu laufen, ohne dass sie ahnt wer ich überhaupt bin. Ich hätte Probleme damit, weil ich gar nicht wüsste wie ich mich dem Mädchen gegenüber verhalten soll, denn sie nur noch als meine Schülerin ansehen könnte ich nur schwer. Außerdem würde ich mich ständig fragen, ob ich sie überhaupt noch gerecht behandele. Bin ich nicht plötzlich zu streng zu ihr? Oder gar zu nett zu ihr? Das alles würde mich glaube ich irre machen...“, stellte Rose fest. Sie konnte wirklich nicht nachvollziehen, wieso Josephines Mutter so lange warten wollte. Oder traute sie sich am Ende selber nicht ihrer Tochter einzugestehen, dass sie sie all die Jahre belogen hatte?

Noah ging auf Sophie nicht mehr ein und sie war selber dankbar dafür. So entging ihm vielleicht, dass Rose selber plötzlich bedenken deswegen hatte und sie war somit nicht gezwungen, ihm dies zu erklären.
Dass sich das Gespräch wieder angenehmeren Dingen zuwandte, erleichterte sie zu dem, wobei der Stimmungswechsel bei ihnen beiden durchaus beängstigend sein konnte. Sie lachte schallend, warf dabei den Kopf in den Nacken, dass ihre Haare flogen. „Na da wären die feinen Engländer aber sicher sehr beleidigt später, dass es eine Irin war, aye? Nach dem ersten Begeisterungssturm und der Erleichterung natürlich, aber irgendwann käme dann doch der Patriotismus zu Tage und einige wären pikiert“, sagte sie sarkastisch.

Allerdings blitzte kurz darauf schon wieder Zorn in ihren Augen. „Ich nerve dich?“, zischte sie angriffslustig, wenn auch aus dem gleichen Grund, wieso Noah sie zwischendurch anraunzte: Schutz um nicht der Wahrheit ins Auge blicken zu müssen. Und sie wollte schon weiter schimpfen, die Lippen schmal aufeinander gepresst, als sie verwirrt inne hielt. Nicht nur sein ungewohnt sanfter Ton, sondern auch die Tatsache, dass er enttäuscht wäre, ließ sie inne halten. Ihr Blick war einfach nur fassungslos und fragend, auch wenn sie nichts sagte. Dann aber nickte sie lediglich. „OK, lassen wir es drauf ankommen, aber...“, wo eben noch Zorn und danach Verwirrung zu lesen gewesen, war nun wieder der irische Kobold da und winkte Noah förmlich zu, „wenn du nicht recht behältst und ich scheite wieder, wirst du meinen ganzen Zorn abbekommen. Kannst du das aushalten?“, sie grinste über das ganze Gesicht und schlug freudig in den Handschlag ein, kaute dann aber nachdenklich auf der Unterlippe herum. „Also die Uhrzeit ist mir egal, wir können von mir aus mitten in der Nacht schon los. Wenn du Zeit hast von mir aus auch schon Samstag Abend. Wir könnten bei meinen Eltern übernachten und gleich in aller Herrgottsfrühe los ziehen um klettern zu gehen, damit du pünktlich zum Duellierclub erscheinst....“, hielt dann aber inne um über das Hinkommen nachzudenken. „Ja so ginge es natürlich auch, wenn deiner Großmutter das nicht eine zu große Last ist... oder wie wäre es mit einem Portschlüssel?“, Rose war über den Gedanken viel zu aufgeregt bald klettern zu können, als dass ihr sofort aufgefallen wäre, dass Noah auf einmal meilenwert entfernt zu sein schien. Doch dann stutzte sie, drückte kurz seine Hand und legte fragend den Kopf schief. „Noah? Alles in Ordnung?“

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 29.08.2008 02:49    

Etwas Seltsames spielte sich in Noah ab, als Rose ihn auf eine dermaßen ungewohnte herzliche Art anlächelte und seinen Blick sanft erwiderte. Ihm wurde warm ums Herz. Jetzt erst, als er dieses angenehme und doch merkwürdige Gefühl vernahm, wurde ihm bewusst, wie furchtbar einsam er gewesen war und er geradezu nach einem solchen Moment gehungert hatte. Niemals, aber auch niemals hätte er für möglich gehalten, dass eine solche vertraute Beziehungen von einem Moment auf den anderen bestehen würde. Besäße Noah so etwas wie einen Glauben, hätte er durchaus der Auffassung sein können, dass sie sich bereits aus einem anderen, früheren Leben kannten. Doch an sowas glaubte der Arithmantiker natürlich nicht und verwarf diesen Gedanken schon in dem Augenblick, als ihm dieser aufgekommen war. Doch in diesem Moment der trauten Zweisamkeit und äußerster Entspannung gelang ihm etwas, das vielleicht sogar als ein kleines Wunder bezeichnet werden konnte, indem er bei seinem Lächeln beide Mundwinkel gleichmäßig ganz leicht nach oben zog, sodass von seinem doch immer leicht sarkastisch angehauchten Gesichtsausdruck plötzlich eine ungewohnte Offenheit und Freundlichkeit ausging. „Na dann will ich nur hoffen, dass möglichst bald die begehrten Flaschen auch bei mir geliefert werden“, erwiderte er der Arithmantiker auf ihre Worte zu seiner Einladung zum Trinkgelage und hoffte tatsächlich, dass ein solcher Nachmittag wie dieser sich bald wiederholen ließe. Selbst, wenn er dem anfangs noch skeptisch gegenüber gestanden hatte, mittlerweile konnte er gar nicht mehr genügend Zeit mit der Hausmeisterin verbringen.

„Ja, ich kann mich noch gut an Professor McGonagall in ihrer Position als Hauslehrerin erinnern. Bei ihr hätte natürlich niemand gewagt auch nur ansatzweise ein unverschämtes Verhalten an den Tag zu legen, doch bei manch anderen Lehrern, die weitaus weniger Autorität besaßen, wie zum Beispiel Professor Trelawney oder selbst bei Professor Flitwick sah das schon ganz anders aus. Mir scheint, dass es den heutigen Schülern generell an Respekt vor ihren Mitmenschen mangelt, was sich natürlich auch in ihrem Verhalten gegenüber den Lehrern äußert. Wobei ich allerdings beim Thema Respekt durchaus verstehen kann, dass man diesen als Lehrer nicht a priori besitzen kann, sondern sich erst durch eine Demonstration der eigenen Kompetenzen verdienen muss. Bei manchen Schülern fürchte ich allerdings, dass sie einfach nur dumm sind und nicht merken, dass sie sich mit ihrem ungehobelten Benehmen eher selbst schaden anstatt dadurch Ansehen zu gewinnen, wobei man jedoch zu solchen Selbsterkenntnissen vermutlich entweder nie oder nur auf die harte Tour kommt“, erzählte Noah, wobei er selbst seinen Schülern nur allzu sehr verdeutlichte, wenn ihm etwas an ihrem Verhalten missfiel. Er galt deswegen wohl auch als einer der strengsten Lehrer in Hogwarts, der undiszipliniertes Verhalten unter keinen Umständen billigte. „Natürlich ist es unsere Aufgabe, die Schüler der verschiedenen Häuser so objektiv wie möglich zu betrachten. Allerdins gibt es schon ein paar markante Merkmale, die nicht außer acht gelassen werden sollten, denn sonst könnte der sprechende Hut ja auch nicht die Schüler bestimmten Häusern zuweisen“, vermerkte der Lehrer, der sich selbst zugestehen musste, dass er manchmal doch nicht so objektiv sein konnte wie er gerne wollte. Aber absolute Objektivität war vermutlich sowieso ein absurdum. „Vermutlich würde es tatsächlich den beiden Slytherins nicht schaden, wenn du ihnen einen Heuler schicktest, aber ich fände es doch ziemlich dreist, wenn diese tatsächlich die Strafarbeit ignorierten. Dreist und vor allem ziemlich dumm, weil sie ja dann mit härteren Konsequenzen zu rechnen haben müssen. Als Lehrer verärgert mich ein solches Verhalten. Als Privatperson jedoch bin ich doch recht dankbar für die weiteren Minuten, die ich mit dir verbringen darf“, erwiderte mit einem leichten Grinsen, wobei seine Worte nicht im Geringsten geheuchelt waren. Er wunderte sich eigentlich schon selbst, dass er dies ihr gegenüber so unverblümt äußerte. Man sollte eben nie die Wirkung des Alkohols unterschätzen – selbst, wenn man so ein erfahrener Trinker wie Noah war.

Er blickte Rose zunächst ein wenig irritiert an, als sie ihm gestand, dass sie kaum etwas von seiner Erzählung über den ‚Goldenen Schnitt‘ verstanden habe. Wie auch, sie hatte ja bereits schon vorher erwähnt, dass Arithmantik ihr nicht unbedingt so leicht zugänglich wäre wie ihm. Über ihre nächsten Worte jedoch kam er wieder ins Grübeln. Sie hatte durchaus bzw. mal wieder recht. In der Arithmantik suchte Noah ständig nach neuen Wegen, um eine zufriedenstellende Lösung zu finden. In seinem richtigen Leben jedoch schien er manchmal genau den gegenteiligen Weg einzuschlagen, als wolle er auf jeden Fall vermeiden glücklich zu werden. Doch da diese Begegnung mit Rose ihn heute so unerwartet getroffen und er auch nicht genügend Zeit gefunden hatte, sich gegen seine positiven Gefühlen zu der Hausmeisterin in Selbstzweifeln zu wehren, war es ihm tatsächlich heute gelungen einen Anfang zu machen zu einer innigeren und vertrauteren Beziehung zu einem liebgewonnenen Menschen. Doch konnte er dies Rose gegenüber auch zugestehen? Mit nachdenklicher Stirn blickte er in die grünen Augen der Irin, alle ihre Worte hatte er noch nicht richtig verstanden. „Ein Anfang von was, Rose? Vom Glücklichsein?“, fragte er sie langsam, jedoch mit höchst skeptischen Blick. Rein äußerlich wirkte er noch wesentlich zweifelnder als sein Inneres tatsächlich war. Über ihre nächste Frage jedoch zog er kurz beide Augenbrauen nach oben. Empfand sie tatsächlich wie er diese Unterhaltung als äußerst angenehm? Durfte er daran wirklich glauben? Doch Noah konnte auch keinerlei Lüge oder Spott in ihrem Gesicht erkennen, sodass er auch jetzt keinen Grund sah die Authentizität ihrer Worte anzuzweifeln. „Seltsamerweise … verschwende ich hier keinerlei Gedanken an die Zeit, die wie ein Sturm an uns vorbeifegt, während wie hier beieinander sitzen … es ist … es ist wirklich erstaunlich“, erwiderte Noah mit einem leicht verlegenen Lachen und fuhr sich dabei mit seiner Hand über den Nacken. Zwar machte ihm im Moment nicht die fliehende Zeit nervös, ihr Ausspruch jedoch die Anwesenheit des anderen zu genießen allerdings umso mehr. Dies jedoch nur, weil solcherlei Worte an ihn dermaßen ungewohnt waren und er mit solcherlei Komplimenten nicht umzugehen wusste. Sowas stürzte ihn eher in eine gewisse Unbeholfenheit.

Noah verfiel jedoch schnell wieder in seinen obligatorischen Gesichtsausdruck eines Stirnrunzelns zurück, als die Hausmeisterin ihn nach seinem Alter fragte. „Was schätzt du denn, wie alt ich bin?“, fragte er sie stattdessen, wobei er meist älter geschätzt wurde als er war. Dies lag vermutlich an seinem ständig missmutigen Gesichtsausdruck in der Öffentlichkeit. Allerdings wagte er nun auch Rose‘ Gesicht genauer zu betrachten. „Für eine Zwanzigjährige bist du zu weise und nach der Straffheit deiner Haut zu urteilen bist du nicht über 35. Ich schätze einfach mal … 29 bis 31 und jetzt erschlag mich nicht, wenn ich mich getäuscht habe und du doch jünger bist“, sprach er mit abwehrend gehobenen Händen. Mit ihrem folgenden Fragenhagel und neugierigem Blick überforderte sie den Dunkelhaarigen jedoch ein wenig. „Was du alles wissen willst … ähm … du hörst dich im Moment ein wenig wie Rita Kimmkorn an. Lebt die überhaupt noch?“, kam bei Noah unwillkürlich die Frage auf, wobei es ihn eigentlich nicht wirklich interessierte. „Also wer Noah Gordon ist … keine Ahnung, dazu kenne ich ihn wohl nicht gut genug. Aber natürlich hat er auch eine Lieblingsfarbe … das ist irgendwie komisch. Danach hat mich irgendwie noch nie jemand gefragt, wenn ich mich recht entsinne“, schweifte der gebürtige Ire kurz in Gedanken ab, wollte dann aber doch das aufrichtige Interesse der Irin befriedigen. „Ich finde Blau ganz schön und das liegt garantiert nicht daran, dass dies die Farbe meines ehemaligen Hauses ist. Was ich am liebsten trinke und esse? Naja … ich bekenne mich dazu ein wahrer Milch- und Schokoladenkuchenjunkie zu sein. Und wie sieht das bei dir aus? Du scheinst Stew und Whiskey genauso wie ich zu mögen, aber ich glaube kaum, dass du dich lediglich davon ernährst, oder etwa doch?“, fragte er sie nun mit einem leichten Grinsen, als er plötzlich seine Stirn runzelte. „Wo ist eigentlich dein Welpe? Das war doch dein Welpe vorhin, oder?“, fragte sich Noah und ließ seinen Blick kurz durch den Raum schweifen. Eigentlich war er sogar recht froh, dass dieses haarige wenn auch knuddelige Tier nicht anwesend war. Der Arithmantiker hasste Tiere, die ihn ansabbern konnten.

„Irland ist mir ganz und gar nicht zu wider. Das ist es ja gerade. Ach, das versteht du nicht“, winkte er mit seiner Hand ab, weil er es im Grunde selbst nicht verstehen konnte, weshalb er sich dermaßen von diesem Land und seiner Großmutter fernhielt. Vermutlich quälte er sich wirklich gerne selbst. Über ihre nächste Frage jedoch, ob er sich auch gelegentlich der Deduktion bediene, war er ziemlich beleidigt. „Deduktion ist eine ebenso wichtige Arbeitsweise in meinem Fach wie die Induktion, wenn nicht sogar eine viel wichtigere. Natürlich kann ich auch Einzelfälle berechnen und mache dies auch tagtäglich“, erwiderte er leicht patzig. In seiner Berufsehre war er ziemlich leicht zu kränken, sodass er kurz abwehrend die Arme verschränkte. „Aber offenbar finden wir momentan kein Mittelmaß, auf das wir uns einigen können. Müssen wir ja auch gar nicht“, antwortete er schließlich und zog dann doch argwöhnisch seine Stirn in Falten, als sie behauptete er vergleiche Kühe mit Schweinen. Alleine dieser Vergleich ließ ihn die Nase rümpfen. „Was soll das denn schon wieder heißen, was dich vernarbt hat?! Das hört sich ja geradezu an, als wäre ich ein psychisches Wrack! Hör mal, nur weil ich dir eben ein paar Sachen anvertraut habe, heißt das nicht, dass diese mich permanent belasten. Ich sage ja auch gar nicht, dass Gefühle Blödsinn sind, sie machen nur alles viel zu kompliziert. Da blickt doch kein Mensch mehr durch!“, entgegnete er ihr, hielt jedoch plötzlich inne, als sie ihn fragte, ob sein Verstand ihn auch jemals glücklich gemacht habe. „Das ist eine unfaire Frage und das weißt du auch“, antwortete er darauf lediglich nun beleidigt, da die Antwort natürlich nein gewesen wäre. Sie durchschaute ihn einfach zu gut. „Ach, keine Ahnung, was man mir mit fünf Jahren beigebracht hat, aber da sieht man mal, dass man den Kindern immer die falschen Dinge lehrt. Einfach nur Kind? Meine Kindheit war bestimmt sehr Vieles, aber bestimmt nicht einfach! Davon abgesehen wollte ich schon damals als Kind kein Kind mehr sein, während du dagegen allerdings immer noch Kind sein willst!“, knurrte Noah sein Gegenüber an und spielte damit auf ihr Herumtollen mit dem Hund und den Kindern an. Er schien nun ziemlich emotional aufgebracht zu sein und versuchte sich für seine eigene Kindheit irgendwie zu entschuldigen, indem er Rose nun dagegen an den Pranger stellte. Noah war wirklich nicht sonderlich geschickt in solcherlei Dingen. Der Arithmantiker war feinfühlig wie ein Stein und er bemerkte es oft nicht einmal. Allerdings trank er dann doch lieber einen tiefen Schluck Whiskey, um seinen ganzen Ärger über seine Kindheit hinab zu spülen, anstatt diesen weiter an Rose auszulassen. Danach fühlte er sich schon wieder wesentlich ruhiger.

„Ja wirklich sehr liebenswert“, antwortete Noah leicht sarkastisch auf die Beschreibung seiner Person, wobei er sich hierbei auf sein eben doch etwas unsensibles Verhalten bezog. Es tat ihm im Grunde leid, dass er Rose immer und immer wieder anraunzte, natürlich konnte sie nichts im Geringsten dazu, doch Noah hatte es sich im Laufe der Zeit angewohnt, seine Aggressionen und Frustrationen eher nach außen zu richten. Sonst wäre er vermutlich mittlerweile eingegangen. „Ach, meinetwegen könntest du dich gerne mit Josephines Mutter treffen und vermutlich hätte sie dich auch bald auf ihre Seite gezogen. Im Herz erobern ist sie nämlich ziemlich gut, weißt du“, erwiderte er bitter, doch Rose konnte natürlich nicht wissen, dass Marla ihn mit einem anderen Mann betrogen hatte. Als Rose jedoch erneut seine Hand drückte und mit ihrem Daumen über seinen Handrücken streichelte, überkam ihn ein leichter Schauer. Erneut drohte ihr Blick ihm bis auf die Seele zu blicken und Noah verspürte in diesem Moment sowohl große Verletzbarkeit als auch Vertrauen gegenüber der Frau, dass sie diese nicht ausnützen würde. Auf ihre Worte konnte er nur langsam nicken, denn offenbar hatte sie die Situation zwischen Marla und ihm gut analysiert. Ob es wohl auch jemanden in ihrer Vergangenheit gab, dem sie ähnliche Gefühle entgegenbrachte wie er seiner Ex-Freundin. „Aber was kann ich dagegen tun, dass dieser Schmerz vergeht? Damit ich mit ihr wieder normal reden kann? So sehr ich mich auch bemühe, es will mir einfach nicht gelingen. Ich weiß auch nicht, wer auf die blöde Auffassung vertrat, dass die Zeit alle Wunden heile … 15 Jahre müsste man meinen wäre lange genug“, äußerte Noah ratlos und trank einen Schluck Whiskey. Er erwartete eigentlich nicht, dass Rose ihm wirklich darauf eine Antwort liefern konnte. Vielleicht würden Marla und er sich bis in alle Ewigkeit hassen und immer und immer wieder sich gegenseitig verletzen, wenn sie sich sahen. Ständig stocherten sie sich die alten Wunden wieder auf, wenn sie sich trafen. So konnte es doch nicht weitergehen.

„Tja, ich denke, was die Zaubertrankkünste unserer Schüler angeht, müssten wir wohl Daniel Fagon dazu befragen. Er könnte das mit Sicherheit am besten beurteilen, aber wie will man es ihnen nachweisen? Nur etwas potentiell zu können reicht noch lange nicht aus, um jemanden zu überführen. Bei dem Lacrimatus-Fluch muss ich dir in deinem klischeehaften Denken beipflichten und auch hier wird nicht jeder Schüler dazu fähig sein, diesen Zauber heraufbeschwören zu können. Wir müssen ergo von Schülern der höheren Jahrgänge ausgehen. Für das, was der Hufflepuff jedoch angetan wurde, braucht man jedoch weder Kenntnisse im Tränkebrauen noch in den Dunklen Künsten. Dazu benötigt man lediglich eine sadistische und boshafte Gesinnung. Allerdings bin ich mir nicht sicher, über welche der drei Taten ich mehr besorgt sein sollte“, erklärte Noah und zuckte dann kurz ratlos mit den Schultern, als Rose ihn erstaunt fragte, ob sie tatsächlich bis Weihnachten warten wollten. „Ich könnte mir auch einen besseren Anlass vorstellen als ausgerechnet Weihnachten und du kannst auch bei mir davon ausgehen, dass es mich belasten wird, Josephine gegenüberzutreten mit dem Wissen, das sie nicht hat. Wobei ich auch nicht glaube, dass es danach besser sein wird …“, begann Noah zu grübeln und wurde gleich ein wenig mulmig dabei. „Ich frage mich sowieso, wie man Tochter und Schülerin zugleich sein kann. Man wird mir sowieso immer vorwerfen, dass ich Josephine als meine Tochter bevorzuge, wobei vermutlich sogar das Gegenteil der Fall sein dürfte. Aber das habe ich mir ja selbst eingebrockt, indem ich unbedingt nach Hogwarts wollte …“, seufzte Noah und fuhr sich kurz verzweifelt durch die Haare. Es würde ihn nicht wundern, wenn er von dieser Geschichte von ganz grau wurde. „Wie würdest du das denn handhaben? Könntest du deine eigene Tochter unterrichten oder wäre es besser, wenn ich hier das Handtuch werfe?“, erhoffte sich der Arithmantiker von Rose Rat und trank erneut von der köstlichen Flüssigkeit in seinem Glas.

Allerdings konnte sich Noah nun kaum ein leichtes Schmunzeln verkneifen, als nun Rose ihn ankeifte. „Ohja und wie du mich nervst“, entgegnete er ihr allerdings grinsend, sodass nur allzu deutlich wurde, dass er seine Worte nicht wirklich ernst und sie eigentlich nur necken wollte. Über ihre Frage jedoch, ob er auch ihren Zorn im Falle eines Scheiterns aushalten könne, lehnte er sich entspannt in seinem Stuhl zurück. „Ich denke, ich werde es darauf ankommen lassen, Rose. Aber kannst du es auch aushalten, wenn du erneut scheitert?“, fragte er nun wieder herausfordernd und blickte ihr dabei tief in die Augen. Er wusste, dass sie eine Kämpferin war, nur in dieser Hinsicht schien sie viel zu sehr an sich zu zweifeln. Zumindest kämpfen wollte er sie sehen. Mehr wollte er gar nicht verlangen. Allerdings schien Rose seinem Vorhaben immer noch skeptisch gegenüber zu stehen, sodass er fürchtete, dass sie von vornherein nicht 100 % geben würde. Als sie jedoch anbot bei ihren Eltern zu übernachten, lag es an ihm sie kurz entgeistert anzublicken. Noah war nicht derjenige, der bei Fremden Menschen übernachtete. Alleine die Vorstellung daran bereitete ihm Unbehagen. „Ich denke, es reicht, wenn wir ganz früh aufbrechen …“, entgegnete er ihr nach einem kurzen Räuspern, zog dann aber überrascht beide Augenbrauen nach oben, als sie die Möglichkeit eines Portschlüssels erwähnte. „Ich bin wirklich momentan nicht auf geistiger Höhe. Natürlich, ein Portschlüssel! Besitzt du denn schon einen Portschlüssel zu deinem Elternhaus?“, wollte sich der Arithmantiker erkundigen und war doch erleichtert, dass er somit doch nicht seine Großmutter aufsuchen musste. Somit konnte er sich erneut um eine Rückkehr in sein Geburtshaus drücken. Dennoch blieben seine Gedanken bei seiner Großmutter haften, sodass er kurz zusammenzuckte, als Rose ihn fragte, ob alles in Ordnung sei. „Ja, … ja, ähm … alles in Ordnung. Ich war nur eben in Gedanken. Also halten wir Sonntagmorgen fest? Die Sonne dürfte so um 7:57 aufgehen“, begann Noah zu rechnen. Mit Zahlen konnte er einfach besser umgehen als mit allem anderen.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 29.08.2008 18:09    

„Ja du hast schon recht, dass nicht alle Lehrer damals so respekteinflössend waren, trotzdem hätte ich mich nie gewagt, derart zu benehmen. Und auch wenn sich die Lehrer natürlich den Respekt verdienen müssen auf ihre Art und Weise und auch wenn du sagst, dass du fürchtest manche Schüler seien einfach nur dumm, so frage ich mich trotzdem, ob es heute wirklich so viel schlimmer ist als damals oder ob sich eher an meinem Denken etwas geändert hat und mir damals das Verhalten der anderen einfach nur nicht so bewusst war. Sind die Lehrer anders, sind es die Schüler? Sind es die Erziehungsmethoden? Versteh mich nicht falsch, ich selber bin kein Freund der ‚harten Hand‘, im Gegenteil. Ich selber habe bei meinen Eltern wohl die größtmöglichste Freiheit genossen und kannte nur wenig strenge Regeln. Trotzdem haben mir meine Eltern beigebracht was Zuverlässigkeit und Respekt bedeuten.“, sie zuckte leicht resigniert mit den Schultern, „vermutlich sollte ich ihnen wirklich einen Heuler schicken, aber...“, sie grinste frech, „Dummheit sollte bestraft werden, aye? Wozu sollte es mich scheren, wenn sie sich das Leben selber schwerer machen als nötig? Vielleicht hoffe ich ja sogar ein bisschen, dass sie uns nicht stören“, sie zwinkerte ihm zu und lehnte sich entspannt zurück. Es tat regelrecht gut zu hören, dass auch er anscheinend das Zusammensein genoss.

Sie beobachtete seine nachdenkliche Miene, als er über ihre Worte nachdachte bezüglich des Seele baumeln lassens und ihr Vergleich mit seinen Zahlen. Ob ihm bewusst war, wie viel sie aus seinem Gesicht ablesen konnte? Sie hatte das Gefühl, als sei es ein bisschen wie ein offenes Buch und sie bildete sich ein, dass es lange nicht für jede so war. Ob das stimmte, war ein anderes Thema, aber so einsam wie er wirkte, wollten zumindest die meistens seine ‚Seiten‘ nicht einmal durchblättern. Sie ließ ihm Zeit mit seinen Gedanken klar zu kommen und beugte sich bei seinen leisen Worten ein wenig zu ihm vor. „Vielleicht zum glücklich sein.... vielleicht aber auch ein Weg aus der Einsamkeit. Aus der Einsamkeit, die wir beide nicht immer suchen, du verstehst was ich meine, aye? Ein Weg zum Leben“, entgegnete sie sanft mit weicher Stimme. Etwas schien ihn nervös zu machen, denn er strich sich mal wieder mit der Hand über den Nacken, was eine ‚Unart‘ von ihm zu sein schien. Was hatte ihn wieder verunsichert? Sie schaute ihn fragend an und vermeinte zu ahnen, dass es ungewohnt für ihn sein könnte, dass sich jemand so offen zu ihm als Mensch bekannte und ihn mochte.

Als er mit seinem obligatorischen Stirnrunzeln reagierte, weil sie ihn mit den banalen Fragen bombardierte, unterdrückte sie mal wieder ein Lachen. „Wenn du so guckst, hast du ein kleines bisschen was von einem Dackel“, neckte sie ihn liebevoll und man sah ihr an, dass es wirklich nur lieb gemeint war. Dann jedoch stöhnte sie leicht, das Alter eines Menschen einzuschätzen fand sie immer besonders schwierig, vor allem das eines Zauberers, der doch erheblich älter wurde als normale Muggel. „Ich bin echt mies in sowas, du musst mir versprechen, mir nicht den nächstbesten Gegenstand an den Kopf zu werfen wenn ich daneben liege, aye?“, ihre Worte klangen ernst, aber ihre Augen blitzten schalkhaft. Doch bevor sie antwortete, ließ sie erst einmal etwas überrascht seine ‚Analyse‘ über sich ergehen. „Hey, ich erschlag dich schon nicht, ich räche mich selten mit den gleichen Dingen“, ihr Grinsen wurde immer breiter, „du bist richtig gut, wobei weise hat mich auch noch niemand genannt“, sie lachte leise, „ich bin 3. August 30 geworden, deine Auffassungsgabe ist enorm“, sagte sie anerkennend und schaute dann auch ihn eindringlich musternd an, als wolle sie jede einzelne Pore seines Gesichts einer Prüfung unterziehen. Dabei verzog sie den Mund nachdenklich, was aber eher aussah, als wolle sie jemanden küssen. „Ok, auch auf die Gefahr hin, dass ich vollkommen falsch liege, aber 40 bist du noch nicht denke ich. Wann dürfen wir diesen Tag feiern? Nächstes Jahr? An welchem Tag denn? Damit ich mir schon mal etwas besonderes einfallen lassen kann...“
Ihr zunächst leises Lachen wurde ein kleines bisschen lauter. „Naja ich bin halt auch nur ein neugieriges Weibchen. Keine Ahnung ob die Frau noch lebt, aber sie war auf Sensationen raus, ob sie stimmten oder nicht, mich interessiert nur die Wahrheit und der Blick hinter die Fassade, aye?“, kommentierte sie seinen Satz und lauschte dem, was er zu erzählen hatte. „Was gefällt dir an blau so gut?“, fragte sie ehrlich interessiert, auch wenn diese Frage vielleicht etwas komisch auf ihn wirkte. Dass er jedoch Milch und Schokokuchenjunkie war, damit hatte sie nicht wirklich gerechnet, es war so das absolute Gegenteil zu Whiskey und Stew und dennoch... Die Irin legte den Kopf etwas schief und schaute ihn an, dabei mal wieder eine Haarsträhne von sich um den Finger wickelnd. Doch es passte zu ihm und rührte sie außerdem. Ein kleines bisschen erinnerte sie das an einen kleinen Jungen, der bei der Großmutter am Tisch saß und sich einfach nur wohl fühlte. Was Noah wohl von ihren Gedanken in dieser Richtung hielt? Sie wollte es lieber nicht darauf ankommen lassen es zu erfahren... noch nicht.
„Nun, diese Art der Ernährung wäre wohl doch etwas einseitig meinst du nicht? Und man könnte sie sicher irgendwann nicht mehr so genießen. Also ehrlich gesagt... ich esse alles gerne, solange es Fleisch enthält“, das war nicht immer so gewesen, diese Vorliebe kam tatsächlich durch ihre Zeit bei dem Wolfsrudel. „Aber man kann mich, auch wenn du es kaum glauben kannst, tatsächlich mit zwei Dingen zu einem ganz willigen Kätzchen machen. Ich kann dann einfach nicht widerstehen...“, sie machte eine kleine Spannungspause, „ich bin genau wie du der Schokotyp, ich kann an keiner Schokolade, in egal welchem Zustand, vorbei gehen. Und... Brombeeren“, sie seufzte, „am liebsten frisch gepflückt, direkt vom Strauch. Ich könnte mich glatt unter so einen Busch legen und mir die Früchte einfach in den Mund fallen lassen. Es ist furchtbar. Du willst das nicht erleben, wenn mich der Heeper überkommt. Halt mir eine Schale davon vor die Nase und ich bin dir quasi willenlos ausgeliefert“, übertrieb sie und lachte mal wieder ihr strahlendstes Lächeln. „Und außer meinem Guiness und meinem Whiskey, trinke ich in der Regel Wasser. Ich mag diese ganzen süßen Säfte und Limos nicht. Aber morgens brauch eich meinen Kaffee! Mich ansprechen bevor ich die nötige Dosis Koffein intus habe könnte gefährlich sein“, sie wackelte neckend mit den Augenbrauen und setzte zu der nächsten Fragestaffel an. „Was für Musik hörst du am liebsten? Hörst du überhaupt welche? Spielst du Schach? Oder auch mal einfach nur Kartenspiele wie die Muggel sie kennen? Was tust du am liebsten am Abend, wenn dein Kamin an ist? Liest du außer deinen wissenschaftlichen Büchern auch andere Dinge? Hast du mal Quidditch gespielt? Treibst du ansonsten Sport?“, legte sie los und nickte dann. „Ja Lance ist mein Welpe, er ist bei John, wo er mit ihm und seinem Bruder über die Ländereien toben kann. John hat seit heute morgen auch einen irischen Wolfshund weißt du? Mein Bruder war heute morgen hier und hat die beiden kleinen vorbei gebracht. Eigentlich war die Welpe ein Geschenk für John, dass David mir auch einen mitbrachte was so nicht geplant. Er wusste aber, dass ich mir von je her einen gewünscht hatte, aber es vorher aus beruflichen Gründen natürlich nicht verwirklichen konnte und danach war ich erst einmal zu lange außer Gefecht, als dass ich mich um so ein Lebewesen hätte kümmern können. Aber mein kleiner Bruder“, sie betonte das ‚kleiner‘ extra, denn altersmäßig war er das ja, auch wenn er seine Schwester um mehrere Köpfe überragte, „meinte zu meinem Neuanfang hier in Hogwarts gehöre auch ein neuer treuer Freund... Wieso fragst du? Vermisst du ihn?“, sie grinste breit, was deutlich zeigte, dass sie wusste dass dem nicht so war.

„Wie sollte ich es auch verstehen, wieso du nicht nach Irland zurück willst, wenn du es mir nicht erklärst?“, fragte sie ruhig nach, runzelte aber dann wegen seiner beleidigten Reaktion nachdenklich die Stirn. „Wie mache ich mich eigentlich so als Boxsack?“, fragte sie schließlich trocken nach, weil er seine Frustration und seine Laune wieder an ihr austobte. „Oder bin ich doch eher ein Blitzableiter für dich? Habe ich schon mal erwähnt, dass es Leute gibt, die ich für weit weniger in Grund und Boden gestampft habe?“, langsam konnte man meinen, dass eine Art Magnet zwischen ihrer und Noahs Hand lag, denn sie beugte sich erneut vor und griff nach ihr. Eine Geste um ihm deutlich zu machen, dass sie es nicht böse meinte und ihm auch seine Reaktion nicht übel nahm. „Noah“, setzte sie schließlich ruhig fort, „Du weißt selber, dass ich dich nicht für ein Wrack halte wenn du ehrlich bist. Jeder Mensch hat seine Narben und sein Päcklein zu tragen. Der eine mehr, der andere weniger. Es ist nichts, wessen man sich schämen müsste und ich wollte es dir ganz sicher nicht zum Vorwurf machen oder dich gar damit beleidigen. Ebenso wollte ich dich nicht angreifen, als ich die Deduktion erwähnte, aber auch das weißt du, aye? Müssen wir denn überhaupt ein Mittelmaß finden? Ich dachte eigentlich wir akzeptieren den anderen so wie er ist. Ich möchte nicht über dich urteilen oder dich verändern, gerade ich nicht, ich würde jedem die Augen auskratzen, der es bei mir versuchen würde“, ihr Lächeln machte ihr Gesicht ganz weich, ein herrlicher Kontrast zu ihrer sonst so rauen Stimme. „Ja, klar weiß ich, dass die Frage unfair ist, aber ich denke, ich kenne auch die Antwort?“, hakte sie gnadenlos nach, denn sie wollte ihn nicht damit entkommen lassen, dass er es einfach so abtat. „Ohhhh eben war ich noch weise, jetzt bin ich ein Kind“, sie hob eine Augenbraue und schaute ihn abschätzend an. „Warum willst du mich verletzen und beleidigen Noah?“, fragte sie dieses mal sehr direkt und schaute ihm in die Augen. Dabei glaubte sie gar nicht, dass er das wollte, nein sie wusste, dass ihm das eigentlich fern lag und dass er aber trotzdem im Augenblick nicht anders konnte. Vielleicht war es ihm ja nicht einmal wirklich bewusst, dass er es tat. Naja er tat es ja eigentlich nicht, denn es machte ihr wenig aus, da sie den Grund zu kennen glaubte und sich nicht einschüchtern oder provozieren ließ´, es geschweige denn für bahre Münze nahm.

Auf seine sarkastische Reaktion hin musste sie jedoch wieder herzlich lachen. „Warte nur ab, du wirst die übellaunige Rose auch noch kennen lernen und dann sag mir, wie liebenswert du mich dann noch findest. Dass du manchmal ein ziemliches Ekelpaket sein kannst blendet aber doch nicht deine ganzen anderen Eigenschaften aus? Du bist eben Noah, den ich im ganzen mag, da gehört das nun mal auch dazu. Wie ich schon sagte, du bist du, nicht mehr... aber eben auch nicht weniger.“
Dieses Mal war allerdings sie ein wenig beleidigt, als er auf das Thema mit Marla einging und man sah es ihr deutlich an. „Davon mal abgesehen, dass ich nicht vor habe mich mit deiner Ex zu treffen oder mir von ihr mein Herz erobern zu lassen“, der letzte Teil klang sogar etwas ätzend, „scheint deine Meinung über mich nicht die Beste zu sein. Nur weil ich sie hier nicht als die böse Hexe abstempele sondern versuche das Ganze objektiv zu betrachten, heisst das nicht dass ich unloyal bin. Was denkst du? Dass ich dann mit ihr zusammen über dich her falle oder so?“, sie verschränkte zänkisch die Arme vor der Brust und spürte tatsächlich zum ersten Mal einen kleinen Stich. Sie konnte nicht begründen wieso, denn in der kurzen Zeit war es doch ziemlich unnormal, aber sie fühlte sich Noah sehr nah, sehr vertraut. Rose hatte ihn in ihr Herz geschlossen und glaubte in ihm einen wirklichen Freund gefunden zu haben. Aber anscheinend glaubte er es ihr nicht, obwohl sie es nun schon mehrfach gezeigt und angedeutet hatte. Der Gedanke er würde glauben, dass sie ihn verraten würde, tat ihr tatsächlich weh. Vielleicht interpretierte sie in seine Worte zu viel herein, aber sie war pikiert und zeigte es ihm deutlich.
Dann jedoch reagierte sie bei seinen folgenden Worten wieder ruhiger. „Nein, Zeit heilt keine Wunden, sie macht den Schmerz nur erträglicher würde ich meinen. Man lernt damit zu leben, man kann ihn manchmal sogar ein bisschen vergessen, aber wenn man dann auf diese Wunde drückt, haut einen den Schmerz nur um so mehr um. Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, was euch beiden helfen könnte, dass ihr vernünftig miteinander reden könnt. Aber vielleicht hilft dir doch der Gedanke an eure Tochter etwas? Nicht die Tatsache, dass sie sie dir so lange verschwiegen hat, wobei das hat sie ja eigentlich gar nicht. Sondern die Tatsache, was aus der jetzigen Situation erwachsen soll. Wenn du und deine Ex euch ständig zerfleischt, wird Josephine das mit Sicherheit nicht froh stimmen, im Gegenteil, die ganze Situation wird eh schon schlimm genug für sie. Wenn ihr es schon nicht für euch beide schafft, so schafft es wenigstens für sie....“
„Ach Noah, was andere dir vorwerfen sollte dir egal sein. Solange du weißt, dass du Josephine nicht im Unterricht bevorzugst und wie ich dich einschätze wird eher das absolute Gegenteil der Fall sein, hast du dir selber nichts vorzuwerfen. Ja ich könnte meine Tochter unterrichten, aber ich muss gestehen, dass sie es bei mir auch nicht unbedingt leicht hätte. Ich finde du musst es bald der Schulleiterin sagen, aber ob ihr das ganze in Hogwarts selber erzählen wollt....“, sie zuckte die Schultern, doch mit einem Mal wurde ihr Blick hart und streng. „Noah Gordon, du denkst doch nicht wirklich darüber nach, das Handtuch zu werfen? Was willst du? Vor der Situation weglaufen? Klar, es wäre der leichtere Weg, aber hast du mich nicht eben noch angeraunzt, du seist nicht feige? Du stellst dich jedem Todesser in den Weg und kämpfst, aber vor deinem Kind rennst du weg?“, ihre Worte kamen sicher Ohrfeigen gleich, was ja nicht ganz unbeabsichtigt war. „Ich habe dir schon mal gesagt, dass du das nicht alleine ertragen und schaffen musst“, wieder drückte sie seine Hand, wenn auch nicht so sanft wie sonst, sondern ziemlich energisch. „Ich stehe dir gerne bei, von mir aus komme ich auch mit zu Marla oder rede mit ihr oder deiner Tochter oder was auch immer du willst. Aber ich werde nicht zugucken, wie du aufgibst“

Noah war wirklich ein einzigartiger Kerl, ob es ihm nun bewusst war oder nicht, aber mit der Art wie er sie beim Thema Zaubern provozierte, erreichte er genau das, was anderen bisher nicht möglich war. Er weckte ihre Kampflust, ihren Stolz, ihren Trotz und ihren normalerweise kaum brechbaren Sturkopf. „Nun mit der Aussicht mein Scheitern an dir auslassen zu dürfen, könnte ich es durchaus ertragen“, sagte sie angriffslustig, wenn auch nur im Scherz. Ihre Augen funkelten und zeugten zum ersten Mal wirklich von ihrem Willen es zu versuchen. Ob es funktionieren würde stand in den Sternen, aber sie würde den Teufel tun, nicht mit ganzem Einsatz daran zu arbeiten.
Bei seinen nächsten Worten schlug sie sich jedoch augenverdrehend selber vor die Stirn. „Ich bin so eine dumme Gans!“, stieß sie aus und musste lachen. Sein verlegenes Räuspern überging sie, aber als er gefragt hatte, ob sie einen Portschlüssel zu ihrem Elternhaus hatte, war es ihr wie Schuppen von den Augen gefallen. „Nein, ich habe keinen Portschlüssel zu meinem Elternhaus, aber mein Kamin ist via Netzwerk mit ihrem Verbunden. Ich bin wirklich eine blöde Kuh. David ist heute morgen noch dadurch zu mir gelangt, ich weiß gar nicht wieso ich nicht vorher daran gedacht habe“, nochmal verdrehte sie die Augen und schob es insgeheim darauf, wie nervös sie das ganze Unterfangen doch machte, obwohl sie sich riesig darauf freute. „Bequemer geht es ja nun wirklich nicht, aye?“, sie grinste verlegen und nickte dann. „OK, also was hältst du davon, wenn du um 6 Uhr bei mir zum Frühstück bist? Kräfte tanken für das Unterfangen? Und dann so schnell wie möglich los? Ich gebe meinen Eltern Bescheid, damit sie sich nicht wundern. Von meinen Eltern aus ist es noch ein kleiner Fußmarsch bis zu den Klippen. Wir könnten pünktlich zum Sonnenaufgang da sein...“

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 02.09.2008 14:05    

„Ich habe keine Ahnung, was sich genau geändert hat, Rose. Aber vielleicht bilden wir uns ja auch nur ein, dass früher alles besser war. Ich denke, jede Jugend muss wohl dieses Kreuz tragen, dass ihnen die Alten über ihr Verhalten Vorwürfe machen. Zeit bedeutet eben Veränderung“, erklärte Noah, klang allerdings ebenfalls ein wenig resigniert. Generell wusste er wenige Antworten über das Thema Jugend von heute und wer konnte schon sagen, welche die richtige Erziehungsmethode war. Während Rose ohne strenge Erziehung zu einem verantwortungsvollen und zuverlässigen Menschen geworden war, hatte Noahs Mutter ihrem Sohn eine solche Entwicklung wohl nicht zugetraut, indem sie mit strenger Hand bei ihm vorgegangen war. Dabei wäre dies nicht einmal nötig gewesen, da klein Noah eigentlich schon von seinem Naturell her ein zuverlässiger Mensch war, dem es ganz bestimmt nicht an Respekt gegenüber erwachsenen Personen gemangelt hatte. Dass ihm heute allerdings die nötige Anerkennung zu den meisten seiner Mitmenschen fehlte, war eher ein Ergebnis seiner späteren zwischenmenschlichen Enttäuschungen.

Noah wusste nicht, woran es lag, aber Rose schien ihn besser als jeder andere Mensch zu verstehen. Dabei hatten sie völlig unterschiedliche Erfahrungen in ihrem Leben gemacht, sodass sich der Arithmantiker wunderte, weshalb sie dann seine Welt doch so gut verstehen konnte. Als sie sich dann zu ihm nach vorne beugte und mit leiser Stimme sprach, hing er kurze Zeit an ihren Lippen mit allerdings leicht skeptisch gerunzelter Stirn. „Ein Weg zum Leben“, wiederholte er ihre letzten Worte nachdenklich und wusste eigentlich gar nicht so viel damit anzufangen. Für ihn waren solcherlei Begriffe manchmal einfach zu abstrakt. Auf sein nervöses Verhalten auf ihre Worte, blickte Rose ihn fragend an, aber auch hier war sich Noah nicht bewusst, wie er auf andere Menschen wirkte. Allerdings schaffte sie ihn über kurze Zeit nun voll und ganz zu verwirren, indem sie seinen Gesichtsausdruck mit dem eines Dackels verglich. Die Leute hatten ihn schon mit vielerlei Tieren verglichen und meist waren dies keine besonders schmeichelhaften Ausdrücke gewesen, aber mit einem Dackel? „Von einem Dackel? Du erwartest aber jetzt nicht, dass ich wie einer mit dir über die Wiese tolle, oder?“, erwiderte er dennoch leicht scherzhaft, als er bemerkte, dass die Irin ihn nur ein wenig necken wollte und war doch etwas geschmeichelt, als sie seine Auffassungsgabe zur ihrer Alterseinschätzung lobte. Jetzt allerdings lag es an Rose sein Alter zu schätzen, wobei Noah schon recht gespannt auf ihr Urteil war, nachdem sie intensiv sein Gesicht gemustert hatte. Eigentlich machten ihn derartige Blicke stets ein wenig nervös, doch in diesem Fall waren sie wohl zweckdienlich, sodass er sie willig in Kauf nahm. Auch Rose erwies sich als überaus gute Schätzerin, selbst wenn Noah alleine bei der Erwähnung seines noch bevorstehenden 40. Geburtstages kurz das Gesicht verzog. „Der 40. Geburtstag erfolgt in zwei Jahren am 30. September. Allerdings werden wir diesen Tag garantiert nicht feiern, sondern gekonnt ignorieren. Es wird ergo nichts vorbereitet!“, betonte der Arithmantiker, wobei dies eigentlich nicht einmal eine Ausnahme zu seinen Geburtstagen in den letzten Jahren dargestellt hätte. Selbst seinen 30. hatte er lediglich mit sich selbst und zwei Flaschen Whiskey verbracht.
„Soso, dich interessiert also der Blick hinter die Fassade?“, fragte er leicht schmunzelnd und fing an zu grübeln, als sie ihn fragte, warum gerade blau seine Lieblingsfarbe sei. Eine zugegebenermaßen sogar recht schwierige Frage stellte der Arithmantiker verwundert fest. Manchmal waren doch die scheinbar einfachsten Fragestellungen die schwierigsten. „Blau ist der Farbreiz, der wahrgenommenen wird, wenn Licht mit einer spektralen Verteilung ins Auge fällt, bei dem das Maximum im Wellenlängenintervall zwischen 460 und 490 nm liegt. Aber warum diese Farbe mir nun besser gefällt als andere? Ich weiß nicht, aber sie wirkt ein wenig beruhigend auf mich und entspricht vermutlich eher meiner Stimmung“, versuchte Noah zu erklären, aber eine zufriedenstellende Antwort konnte er selbst nicht finden und das machte ihn schon wieder unzufrieden. „Jetzt nenn mir aber auch deine Lieblingsfarbe“, bat der Arithmantiker die Irin, obwohl er eigentlich gar nicht so recht wusste, was er mit dieser Information anfangen sollte. Aber trotzdem interessierte es ihn. Seltsam. Als sie ihm jedoch verhieß, insbesondere bei zwei Dingen überhaupt nicht widerstehen können, lehnte er sich nun wissbegierig nach vorne. „Schokolade und Brombeeren – eine seltsame Mischung, aber wenigstens nicht einseitig. In Brombeeren ist viel Vitamin C drin, nicht wahr? Also ich weiß das eigentlich nur, weil meine Großmutter mir immer einen Saft gemacht hat, wenn ich heiser war. Aber wenigstens bin ich nun darüber in Kenntnis, wie ich dich anlocken kann“, erwiderte der Dunkelhaarige schließlich mit einem fast schon schelmischen Grinsen, wobei ihm augenblicklich ganz seltsame Bilder in den Kopf kamen, wie er Rose mit einer Schale Brombeeren in seine Zimmer lockte. Also so ein Unsinn!, zensierte Noahs Verstand zugleich seine Fantasien. „Ja, Kaffee ist gut, aber nur wenn er schön heiß ist. Anders finde ich dieses Gebräu wirklich ungenießbar. Du bist also morgens auf Koffein angewiesen? Gönnst du dir denn etwa nicht genügend Schlaf, damit du morgens wieder mit voller Elan zur Arbeit kannst?“, fragte er ein wenig scherzhaft und musste doch schmunzeln, als die Irin neckisch mit ihren Augenbrauen wackelte. Sie konnte wirklich unglaublich viel mit ihrer Mimik arbeiten.

Aber dann setze Rose auch schon wieder zu ihrem nächsten Fragenkanon an. „In der 3. Klasse war es bei unseren Mädchen in der Schule total populär, dass man in ihr Freundschaftsheftchen schrieb. Da wurden auch solche Fragen gestellt und wenn ich mal hineinschreiben durfte – was zugegebenermaßen nicht häufig war – hatte ich die meisten Antworten lediglich mit einem Querstrich versehen. Bei dir will ich aber mal eine Ausnahme machen. Musik … höre ich eher weniger. Mich nervt auf Dauer dieses Gedudel, aber wenn, dann meist etwas Klassisches. Eine Ouvertüre oder ein Cello-Konzert. Sowas eben und ja, ich spiele Schach, doch meist gegen mich selbst. Da kann ich wenigstens nicht verlieren“, antwortete er ein wenig selbstironisch zu seinen doch einsamen Gewohnheiten und suchte dann ihre Räumlichkeiten mit seinen Augen nach Schallplatten ab. „Und welche Musik hörst du? Etwa diese irische Fiedelmusik?“, fragte er grinsend
und nickte dann, als sie ihn fragte, ob er auch andere Spiele könne. „Keine Ahnung, was die Muggel für Spiele spielen, aber ich war mal in Las Vegas in einem Kasino und habe dort ein äußerst interessantes Spiel kennengelernt. Es heißt Black Jack und ich hatte es auch recht schnell verstanden. Der Trick war einfach, dass man die Karten zählen musste und dann Wahrscheinlichkeiten aufzustellen, welche Karten noch fehlen. Ich habe damals richtig viel von diesen Jetons gewonnen, bis sie mich rausgeworfen haben. Sie fragten mich, ob ich zählen würde. Ja na klar, machen das die anderen etwa nicht? Das wäre doch sonst viel zu viel Risiko“, erklärte Noah und hatte bis heute nicht verstanden, dass die anderen natürlich nicht so wie er dieses Spiel analysieren konnten. Dazu musste man schon ein mathematisches Genie sein. „Was ich am Abend gerne mache? Meist nehme ich mir wie jetzt ein kleines Gläschen mit Whiskey zur Hand und grübel ein wenig über arithmantische Fragestellungen nach, stelle Berechnungen auf und manchmal komme ich zu einem Ergebnis, oftmals aber auch nicht und das hat mir schon ganze Nächte geraubt. Aber du vertreibst dir abends deine Zeit wohl anders“, ging Noah davon aus und wusste auch schon auf ihre nächsten Fragen eine Antwort. „Nein, ich lese meist nur wissenschaftliche Bücher, eigentlich sogar nur arithmantische, um auch auf dem neusten Stand der Wissenschaft zu bleiben. Für andere Bücher bleibt dann nicht mehr viel Zeit. Man hatte mir mal die Bibel geschenkt, weil da auch ein Mann namens Noah vorkommt. Allerdings kann ich mich überhaupt nicht mit ihm identifizieren. Was soll der ganze Quatsch mit der Arche und ist doch auch vollkommen utopisch sowas. Kennst du die Geschichte? Aber du liest doch bestimmt ab und zu mal einen Roman?“, wollte Noah wissen und nickte dann, als sie ihn fragte, ob er auch Quidditch spiele. „Ich habe fünf Jahre damals in der Mannschaft meines Hauses gespielt als Hüter. Später war ich auch Kapitän, aber vermutlich kein sonderlich beliebter. Die haben nie meine Taktik verstanden, wenn ich ihnen diese vorgerechnet habe. Spielst du denn Quidditch? Gryffindor gehörte eigentlich immer zu unseren härtesten Konkurrenten, naja Slytherin auch. Ich gehe eigentlich jeden Morgen joggen. Eine Gewohnheit, die ich seit meiner Aurorenausbildung pflege. Es kann schließlich nie schaden körperlich fit zu bleiben und beim Laufen fällt es mir auch einfacherer meine Gedanken zu ordnen bevor es dann in den Tag geht. Betreibst du denn irgendeine Sportart?“, interessierte den Arithmantiker dann selbst, wobei er sie morgens eigentlich noch nie hatte joggen sehen. Oder hatte er sie nur unbewusst ignoriert wie sonst auch?

„Das ist aber … nett von deinem Bruder, dass er dir gleich ebenfalls einen Hund mit bringt. Manchmal bin ich wirklich froh, keine Geschwister zu haben … aber das ist dann wohl äußerst praktisch, denn mit John und so vielen Hunden lebst du dann doch gewissermaßen wieder in einer Art Wolfsrudel“, kommentierte Noah vielleicht mit einem Hauch von Spott, sobald das Thema auf ihren Freund ging. Dabei musste er sich wirklich selbst fragen, ob er lieber mit John oder zwei Hunden zusammenleben würde? Vermutlich wäre die Antwort wirklich die Hunde gewesen. „Wie groß wird denn so ein irischer Wolfshund?“, fragte der Arithmantiker dann wieder interessiert, wobei es ihn überhaupt nicht mehr wunderte, dass eigentlich alles bei Rose irisch war. „Nein, nein … ist überhaupt nicht schlimm, dass dein Welpe nicht hier ist. Ich fragte mich nur, ob du ihn irgendwo vergessen hast, aber das würdest du natürlich nie tun.“

Als Rose ihn jedoch direkt fragte, wie sie sich denn als Boxsack und Blitzableiter so mache, blickte er sie fragend mit großen Augen an. Ihm war gar nicht so recht bewusst gewesen, dass er seinen ganzen Frust an der Hausmeisterin so offensiv ausgelebt hatte. Jetzt, da sie ihn darauf aufmerksam machte, war er doch ein wenig erschrocken über sich selbst. „Oh, Rose. Das war wirklich nicht meine Absicht … manchmal bricht die Wut einfach so aus mir heraus. Es tut mir leid …“, entschuldigte Noah sich etwas kleinlaut, aber offensichtlich reumütig. Leicht beschämt blickte er ein wenig zu Seite, als Rose erneut nach seiner Hand griff. Augenblicklich schaut er wieder in ihre grünen Augen, als fordere ihre Handberührung auch gleichzeitig einen Augenkontakt. Offenbar sah sie es nun als nötig an, sich zu entschuldigen, was Noah wiederum ein wenig irritierte und eigentlich sogar noch mehr in Verlegenheit brachte. „Du musst dich nicht entschuldigen. Wirklich nicht, denn im Grunde bin ich mir ja bewusst, dass du nur ehrlich bist und das schätze ich gerade an dir. Wir müssen kein Mittelmaß finden, wir müssen eigentlich gar kein Maß finden …“, erklärte Noah, wobei er allerdings überrascht beide Augenbrauen nach oben zog. Hatte er denn vorhin nicht noch gesagt, dass er alles Maßlose verabscheue, dass es nichts ohne Maß geben könne? Was redete er eigentlich plötzlich da? Die Augen kurz zusammenpetzend blickte er zu seinem Whiskeyglas, als müsse dieses für seine Worte verantwortlich sein. Das ist garantiert der Alkohol, schlussfolgerte der Dunkelhaarige und räusperte sich dann kurz, bevor er wieder zu Rose blickte. „Den letzten Satz würde ich doch noch mal revidieren, bevor ich mir darüber nicht ausreichend Gedanken gemacht habe“, erklärte Noah mit nachdenklich gerunzelter Stirn. Alleine über solche Fragen konnte er nächtelang nachgrübeln, bis er erschöpft dann die rationalste Antwort wählte. Er hörte auf seinen Verstand, nicht auf sein Herz. Doch dass Rose ihn gerade an dieser Stelle angriff und bezweifelte, dass dieser Weg ihn glücklich mache, gefiel ihm ganz und gar nicht. Sie ließ ihn nicht einfach mit seiner Antwort davon kommen und wirkte somit auch ein wenig erbarmungslos auf ihn. „Na, wenn du die Antwort schon kennst, brauchst du wohl auch nicht mehr zu fragen“, antwortete er erneut patzig, um ihr auszuweichen und knurrte dann leicht verärgert auf, als Rose ihn schon zum zweiten Mal fragte, warum er es darauf anlegte, sie zu verletzen. Dabei war er allerdings nicht auf die rothaarige Irin wütend, sondern vielmehr auf sich selbst, dass er sich so schlecht unter Kontrolle hatte. „Rose, du machst mich noch total fertig“, sprach er dann in einem leicht quengelnden Ton und legte kurz seine Stirn auf die Tischplatte. Es war furchtbar, wenn die eigenen vorigen Worte als Gegenargument dienen konnten und Rose ließ ihn schonungslos auflaufen, dass er sie vorhin noch als weise und nun als Kind bezeichnete, alleine um sie zu beleidigen. So war es für ihn unmöglich in seine gewohnten Strukturen zurückzufallen und das erforderte eine Auseinandersetzung mit sich selbst, der Noah stets lieber aus dem Wege ging.

Als sie jedoch wieder sanfter mit ihm sprach und ihm erklärte, dass sie ihn als Ganzes mochte, wagte er wieder langsam zu ihr aufzublicken. Sie wusste stets den besten Weg, um ihn wieder versöhnlich zu stimmen. Allerdings fiel es ihm im Gegenzug erheblich schwerer solche Worte zu erwidern und so versuchte er seine Gefühle zu ihr mit einem sanften Lächeln auszudrücken. „Na, dann bin ich ja jetzt schon gespannt, wie übellaunig du überhaupt sein kannst, Rose“, erwiderte er dann schon wieder frecher und leicht herausfordernder, als er mal wieder – unsensibel wie er war – sein weibliches Gegenüber am falschen Fuß erwischt hatte. „Rose, so habe ich das doch gar nicht gemeint! Ich wollte ja, dass du die ganze Situation objektiv betrachtest und ich mache dir auch garantiert keinen Vorwurf daraus, wenn du dich auch so verhältst. Wenn ich mir nicht absolut sicher wäre, dass ich auf deine Loyalität zählen kann, hätte ich dir gar nicht so viel über mich anvertraut. Ich denke, dass ist Beweis genug, dass ich sehr, sehr viel von dir halte und ich dich schätze. Bitte Rose, sei mir nicht böse“, bat er sie schon fast flehentlich und griff diesmal nun selbst nach einer Hand, die sie vor ihrer Brust verschränkte. Dieser plötzliche Entzug ihrer Hand hatte ihn irgendwie sehr erschrocken, als wolle sie ihm zugleich auch die Freundschaft kündigen. Jetzt erst realisierte Noah, wie viel ihm die Hausmeisterin nach dieser kurzen Zeit schon tatsächlich bedeutete. Er wollte sie unter keinen Umständen so schnell wieder verlieren und schon gar nicht wegen ein paar unbedachter Worte, die bei Noah eigentlich gang und gäbe waren. „Bitte Rose, es war wirklich nicht so gemeint, wie es rüber kam. Verzeih mir“, setzte er nach und blickte ihr dabei in die Augen. Er war selbst überrascht, wie einfach ihm das über die Lippen gekommen war. Normalerweise sah er sonst keinen Grund sich für sein Verhalten zu entschuldigen, wie unangemessen und unangebracht es auch gewesen sein mochte. Doch Rose war ihm eben auch alles andere als egal. Er mochte sie sehr.

Noah musste lange darüber nachdenken, ob der Gedanke an seine gemeinsame Tochter dazu beitragen könnte, dass Marla und er sich vernünftig einmal aussprechen könnten. Vermutlich war dies sogar die einzige Einstellung, die dies ermöglichen könnte, stellte er schließlich fest. „Nun, ich werde diesen Gedanken im Hinterkopf haben, wenn ich das nächste Mal mit meiner Ex-Freundin zusammentreffe. Obwohl es immer noch so … seltsam klingt … meine Tochter … das ist irgendwie noch so unfassbar. Ich will doch nur alles richtig machen und dass es ihr gut geht, aber ich weiß noch nicht wie ….“, entgegnete er ratlos seufzend und hoffte insgeheim, dass vielleicht sogar Marla ihm dabei unter die Arme greifen könnte. Wie naiv bin ich eigentlich?, kam zugleich jedoch wieder seine verbitterte Seite zum Vorschein, die momentan eigentlich alles nur verschlimmerte, als dass sie zu einer vernünftigen Lösung beitrug.
„Ich denke, manchmal muss ich mich bei Josephine im Unterricht ein wenig zurücknehmen. Ich denke immer – sie ist gut, aber sie könnte noch so viel mehr, wenn ich sie noch mehr fordern würde. Aber damit setze ich sie vermutlich zu viel unter Druck. Ich weiß, dass ich von ihr viel mehr verlange als von allen anderen Schülern und das ist mit Sicherheit nicht fair. Es wird nicht einfach werden, aber ich werde mich bemühen …“, erklärte der Arithmantiker, sah aber bisher noch keine Antwort wie er sich in seinem Unterricht der Ravenclaw gegenüber verhalten sollte. Es gab noch so viel gedanklich zu klären und das Bedürfnis mit Marla zu sprechen wurde immer größer. Er würde dieses Gespräch nicht mehr lange vor sich hinschieben können. „Bei Merlin. Außer der Schulleiterin geht meine Vaterschaft niemand etwas an! Natürlich muss ich McGonagall darüber aufklären, aber ich finde es nicht fair, dass es meine Chefin früher erfährt als mein eigenes Kind, wenn du mich fragst. Keine Ahnung, wie das meine Ex wiederum sieht“, erläuterte der Lehrer, zuckte jedoch kurz zusammen als die Hausmeisterin seinen vollen Namen in einem höchst ermahnenden Ton sprach. „Ehrlich gesagt, würde ich mich lieber der gesamten Todesserschaft stellen als mich mit meiner Tochter auseinandersetzen zu müssen. Mit ersten kann ich nämlich umgehen, mit zweiter jedoch nicht. Aber nein, du hast natürlich recht. Ich werde mich nicht aus der Verantwortung stehlen“, beruhigte er Rose, hatte jedoch nun schon eine leichte Ahnung, wie ungemütlich die Hausmeisterin werden konnte, wenn sie grimmig wurde. „Und ich bin auch nicht feige!“, setzte er trotzig nach. Er hatte es schon gehasst, wenn seine Mutter ihn so genannt hatte.
Als sie jedoch erneut seine Hand drückte, fühlte er sich zugleich wieder gestärkt und es tröstete ihn doch ein wenig, dass er nun eine Freundin an seiner Seite hatte, die ihn unterstützen würde. Dass er eben nicht mehr alles mit sich alleine ausmachen und alleinig eine Antwort auf seine Probleme finden musste. Manchmal reichte es aus, jemanden einfach mal um seinen Rat fragen zu können. Doch auch wenn Noah davon überzeugt war, antwortete er mal wieder etwas völlig anderes. „Im Grunde stehen wir mit unseren Entscheidungen doch immer alleine da. Aber ich werde nicht aufgeben, das verspreche ich dir“, sprach er nüchtern und trank einen Schluck Whiskey, der immer noch herrlich seine Kehle zu einem leichten Brennen brachte.

Zum ersten Mal in ihrem Gespräch erkannte Noah bei Rose nun etwas wie einen echten Willen, es noch einmal mit ihrem linken Arm versuchen zu wollen. Letztlich überraschte es ihn selbst ein wenig, dass er sie dazu gebracht hatte, weil er normalerweise bei seinen Mitmenschen nicht als der vertrauenswürdige Typ galt, auf dessen Rat man gehört hätte. Selbst wenn der Arithmantiker mit seiner rationalen Art manches tatsächlich besser analysieren konnte als jeder andere. Allerdings traf das nicht auf alle Lebenslagen zu und seltsamerweise schon gar nicht auf seine eigenen. „Also wenn dein Kamin tatsächlich durch das Netzwerk mit deinen Eltern verbunden ist, stellt unser kleiner Ausflug ja nun wirklich kein Problem mehr dar. Zu einem Frühstück sage ich garantiert nicht nein und 6 Uhr ist eine gute Zeit. Dann schaffen wir es bestimmt bis zum Sonnenaufgang zu den Klippen. Ich will ja nur hoffen, dass du auch auf richtigen Felsen geklettert bist und nicht auf einem Kieshaufen“, neckte er die Irin mit einem doch leicht schelmischen Grinsen, als plötzlich ein Memo um sie herum flatterte. „Nanu? Noch mehr Schüler, die dir beim Polieren helfen sollen?“, fragte Noah, realisierte jedoch mit einem Stirnrunzeln, dass das Memo an ihn gerichtet war. Vermutlich Fagon …, mutmaßte der Arithmantiker, als seine Augenbrauen überrascht nach oben schnellten, während er die äußerst scharf formulierte Aufforderung der Direktorin, augenblicklich in ihrem Büro zu erscheinen, las. „Ich habe auch schon mal eine höflichere Einladung erfahren … McGonagall will mich sehen – sofort“, erklärte Noah seiner rothaarigen Gesprächspartnerin leicht überrascht und war schon enttäuscht, dass sie nun so abrupt ihr gemütliches Beisammensein auflösen mussten. „Und so wie das Memo formuliert ist, werde ich dies lieber auch augenblicklich tun. Wir sehen uns doch bald wieder?“, fragte er vorsichtig und leerte seinen restliche Whiskey mit einem Zug. Es wäre viel zu schade gewesen, den stehen zu lassen. „Na hoffentlich merkt sie nicht, was ich schon intus habe … sonst muss ich nicht mehr mein Handtuch selbst werfen, sondern bekomme es geworfen …“, mutmaßte Noah allerdings nun trotzdem mit einem leichten Grinsen und erhob sich von seinem Platz. Jetzt erst realisierte er, wie viel er wirklich schon getrunken hatte, indem kurz der Boden ein wenig zu wanken schien. „Also vielen Dank für das köstliche Stew, das nette Whiskey-Gelage und den Connemara. Ich hoffe, das lässt sich bald wiederholen“, verabschiedete sich Noah mit einem kurzen Lächeln und eilte dann schnell in sein Büro, um die geschenkte Flasche Whiskey nicht mit zur Direktorin zu schleppen. Nicht auszumalen, was diese dann wohl gedacht hätte, wenn er halb betrunken mit Alkohol durch die Schule marschierte. In seinem Schrank suchte er schnell nach einem Pfefferminz-Trank, der zumindest den Geruch des Alkohols überdecken würde. Die Wirkungen selbst müsse er eben überspielen, aber das konnte er in der Regel gut. Mit einem letzten Blick in den Spiegel richtete er seine Krawatte und glättete noch etwas seine leicht wuscheligen Haare, bevor er schnellen Schrittes und gewohnt ernstem Blick, sich zum Büro der Schulleiterin machte. Nach einem kurzen Klopfen an der Tür, trat er auch schon ein und sah sich auch schon mit derer Anwesenheit konfrontiert. „Was kann ich für Sie tun, Professor McGonagall?“, fragte der Arithmantik-Lehrer reserviert und hatte erneut die eiserne Maske aufgelegt, die er für ein paar wenigen Stunden bei Rose hatte ablegen können.

TBC: Büro der Schulleiterin

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 02.09.2008 20:58    

„Zeit bedeutet zwar auch Veränderung, aber man muss ja nicht jede Veränderung auch gut heißen oder still schweigend akzeptieren“, sie schaut ein weiteres Mal auf die Uhr. Der Nachmittag war eindeutig vorbei und auch wenn Rose das Zusammensein mit Noah deutlich mehr genossen hatte, als wenn sie zwei Slytherins zum Polieren gescheucht hätte, war sie verärgert, dass sich die beiden Schüler einfach so über die Anweisung hinweg gesetzt hatten. „Ich werde nachher die Hauslehrerin und Allison in Kenntnis setzen, sollen die sich damit rumzanken, ich werde mich einfach über die zusätzliche Hilfe freuen, die mich wohl erwartet“, ihr Lächeln war durchaus etwas teuflisch jetzt, aber in ihren Augen hatten Laurius und Leila eine anständige Strafe verdient.

Rose beobachtete Noah aufmerksam, während er mit ihren Worten zu ringen schien und mal wieder musste sie das spontane Gefühl unterdrücken, ihn einfach in den Arm zu nehmen. Ihn so zu sehen hatte wirklich etwas berührendes und sie hätte ihm gerne geholfen, seine inneren Kämpfe auszutragen, aber das war nicht ihr Part und vermutlich hätte er es nicht einmal gewollt. Zu sich selber zu finden konnte man nur alleine, jedenfalls ihrer Meinung nach. Vielleicht konnte man ein paar ‚Wegweisern‘ folgen, aber das Ziel konnte man letztendlich nur alleine erreichen.
„Naja“, jetzt grinste sie wieder breit, „wäre es so schlimm mit mir zusammen über eine Wiese zu rollen? Wer weiß, vielleicht tun sich da ja ungeahnte Möglichkeiten für dich auf und du lernst eine ganz andere, wohl eher animalische Seite von dir kennen“, sie lachte auf und es klang scherzhaft, was sie sagte, allerdings blickten ihre Augen ihn so an, das klar war, dass das für sie gar nicht so abwegig war. Vielleicht sollte sie ihn irgendwann einmal einfach zu etwas ganz verrücktem animieren, etwas ganz stupides, sinnloses... einfach irgendwas was nur Spaß macht und was herrlich kindisch war. Es fiel ihr schwer sich Noah bei so etwas vorzustellen, aber war es ihr nicht auch abwegig vorgekommen, dass sie sich ausgerechnet mit ihm anfreunden konnte? Sie hätte mit allem gerechnet, aber gewiss nicht mit sowas. Deswegen war es aber nicht unwillkommen, im Gegenteil, ihr wurde ganz warm bei dem Gedanken, was sie hier in ihm gefunden hatte.
„Oh am 30. September? Aber das war ja gerade erst... du Schuft, du hättest mir das verheimlicht, gib‘s zu, alleine weil du nicht möchtest dass gefeiert wird“, sie sah ihn gespielt entrüstet an, „ich wünsch dir trotzdem nachträglich all das, was du dir selber wünschst...“, kleine nachdenkliche Pause, „und von ganzem Herzen dass du findest was du suchst...“, ein kurzes Streicheln über seine Hand, mehr sagte sie oder tat sie allerdings nicht in die Richtung, denn sie hatte den Eindruck, dass ihm das eher unangenehm war. Trotzdem nahm sie sich vor ihm einen Schokokuchen zu backen und im nächsten Jahr würde sie sich dennoch etwas einfallen lassen, so viel stand für sie schon fest. Nein, keine Feier, es sollte etwas sein, wovon sie wusste, dass es ihm eine Freude bereiten würde. Noch hatte sie keine Ahnung was, aber ihr würde schon etwas einfallen. Wobei... wieso bis nächstes Jahr warten? Wieso ihn nicht einfach nachträglich überraschen?
Die Irin konnte den Gedanken nicht weiter führen, denn Noah sprach schon weiter.
„Natürlich will ich den Blick hinter die Fassade, sonst hätte ich nicht gefragt. Merk dir eins, ich bin ein gieriges Weibchen... ich will alles“, aus den grünen Augen winkte erneut der irische Kobold entgegen. Natürlich hatten ihre Worte eindeutig Zweideutig geklungen, aber es sollte eine freundschaftliche Neckerei sein, außerdem konnte sie dem Reiz nicht widerstehen, wie er damit umgehen würde, konnte es sich aber fast denken.
Bei seiner Erklärung jedoch wegen der Farbe blau rollte sie gespielt dramatisch die Augen. „Noah? Ich wollte nicht die wissenschaftliche Begründung wissen, sondern nur, was es in dir auslöst“, entgegnete sie nachgiebig, schüttelte dann den Kopf. „Du glaubst sie ist wie du? Du wirkst nicht wie ein kalter Mensch auf mich, im Gegenteil. Nur weil du jemand bist, der eine ziemlich hohe Mauer um sich gebaut hat, heisst das doch nicht, dass du kalt bisst. Nimm doch mal alleine deinen Zorn. Neben der Liebe gibt es kaum etwas, was genauso leidenschaftlich sein kann wie Zorn, Wut, Hass. Das alles ist eher heiß denn kalt, findest du nicht auch? Allerdings...“, sie hielt inne und betrachtete ihn wieder erst ein paar augenblicke, ehe sie weiter sprach, „Blau hält wach, wirkt aber auch beruhigend, es steht aber auch für die Ferne und die Sehnsucht, der Wunsch nach Harmonie...“, sie ließ die Worte im Raum stehen und war sich plötzlich doch sicher, dass die Farbe mehr als passend war für Noah. „Meine Lieblingsfarbe? Ich fürchte ich habe nicht nur eine... wenn ich ehrlich bin, könnte ich mich kaum entscheiden zwischen ihnen. Ich mag vor allem rot, aber auch orange und grün...“, mehr sagte sie nicht dazu, obwohl es ihr schon auf der Zunge lag, mit was für Gefühlen diese Farben assoziiert wurden. Aber sicherlich hätte es ihn eher schockiert, denn die Hauptsache war wohl Leidenschaft und Erotik, aber auch Freude, Zorn, Wärme, Optimismus, Lust, Sinnlichkeit, Frieden und Hoffnung. Nein, wenn er nicht fragte würde sie es ihm eher ersparen, es ihm mitzuteilen.
Den schalkhaften Blick Noahs erwiderte sie nur zu gerne. „Oh ehrlich gesagt ist es mir egal ob das gesund ist oder nicht, ich finde es einfach nur unheimlich lecker und...“, sie lachte kurz auf, weil auch ihr die abstrusesten Bilder in den Kopf kamen, „was machst du? Lockspur mit Brombeeren quer durch Hogwarts legen, der ich dann wie ein Huhn hinter her picke?“, die Vorstellung war wirklich zu lustig, dabei nicht mal so abwegig, denn sie würde der Spur vermutlich wirklich folgen.
„Ohhh ja, heiß muss er sein und schön stark, dafür mit viel Zucker bitte. Und ja, ich brauche Koffein, ohne willst du mir ehrlich nicht begegnen. Ich bin ein furchtbarer Morgenmuffel. Und genügend Schlaf?“, wieder wackelte sie zweideutig mit den Augenbrauen, „kommt drauf an würde ich meinen, aye? Mal im ernst, ich hasse frühes aufstehen, ich bin von je her eine Nachteule gewesen. Aufstehen selber ist zwar heute nicht mehr das Problem, aber bitte mit dem nötigen Koffeinschub. Dann ist die Welt in Ordnung, vorher ist sie einfach nur lästig“, sie zwinkerte ihm zu und musste einfach immer weiter grinsen. „Du hast echt in so ein Buch geschrieben? Ich glaub, ich werde augenblicklich neidisch, die Dinger sind an mir immer vorbei gegangen, aber danke, dass ich deine gnädige Ausnahme verdiene“, antwortete Rose und hörte ihm dann zu, nickte hier und da und musste, als er vom Black Jack erzählte herzhaft lachen. „Du bist wirklich einzigartig Noah. Ich habe noch nie jemanden erlebt, der mit Wissenschaft an ein Glücksspiel geht. Aber gut dass du das erwähnst, ich werde mir zukünftig verkneifen, mit dir Karten zu spielen. Aber ich kann dir Schach anbieten, ich bin sicher, dass du gewinnst. Klassische Musik finde ich auch schön, aber ich höre auch diese Fiedelmusik, aber nicht nur. Mein Musikgeschmack ist breit gefächert würde ich sagen, aber ich höre eben sehr viel Muggelmusik, immer danach gerichtet, in was für einer Stimmung ich bin. Hast du dir schon mal die Seele aus dem Leib getanzt? Und ich meine nicht so eine Tanzerei wie gestern auf Daniel und Sophies Feier. Sondern rein um dein Innerstes irgendwie nach außen zu kehren... ach ich kann das nicht beschreiben, aber ich fürchte es ist auch unwahrscheinlich, dass du das bei mir sehen wirst, denn ich bin eigentlich immer alleine, wenn ich derart mutiere“, sie zwinkerte. Es war wirklich etwas, was sie nur tat wenn sie alleine war, da müsste Noah sie schon überraschend besuchen ohne dass sie mitbekam, dass er eintrat. Vermutlich wäre es das erste Mal, dass ihr irgendetwas peinlich wäre.
„Du redest mit der Tochter eines irischen Muggels, was denkst du wie ich erzogen wurde? Natürlich kenne ich die Bibel und auch die Geschichte um Noah, was nicht heissen muss, dass ich das Zeug dadrin glaube. Was das angeht bin ich mehr nach meiner Hexenmutter geraten glaube ich.“, sie legte den Kopf etwas schräg, „aber wer weiß, Noah hat für den Erhalt der Menschheit und der Tierwelt gesorgt...“, ein leichtes liebevolles Lächeln, ehe sie weiter sprach. „Ich plane meine Abende so gut wie nie und ich lese durchaus zwischendurch auch Fachbücher, das war lange Jahre meine Welt. Aber ich lese auch Romane oder ich hör nur Musik oder ich mache mir einen gemütlichen Abend mit John, wo wir viel reden, lachen, träumen, alles mögliche. Aber du warst Kapitän? Wow, ich bin ehrlich beeindruckt! Ich bin leider nie in die Hausmannschaft gekommen, aber dass dich deine Mitspieler nicht verstanden habe“, wieder das freche Koboldgrinsen, „kann ich verstehen, es ist manchmal etwas schwer deinen mathematischen Berechnungen zu folgen, zumindest für Nichtfachleute wie mich. Aber Sport selber... das war noch nei was für mich. Früher war mein Sport durch Irland zu rennen und auf Klippen zu klettern, später hat mich das Leben im Rudel durchaus sehr fit gehalten. Allerdings habe ich heute erst wieder bemerkt, dass das eindeutig der Vergangenheit angehört. Dass ich so viele Monate im Krankenhaus war und nachher bei meinem Bruder, wo ich kaum was gemacht habe, rächt sich jetzt. Als ich es heute eilig hatte, hab ich gedacht ich kriege gleich einen Infarkt“, sie grinste schief und schämte sich tatsächlich etwas für ihre mangelnde Kondition. „Ich kann mir nicht vorstellen morgens meine Runden am See zu drehen. Was bringt das? Irgendwie fehlt mir da der Spaßfakor... wobei sei froh, wenn ich mich dir anschließen würde, müsstest du nämlich nach etwa 3 Minuten 1. Hilfe leisten“, leise klang ihr raues Lachen durch den Wohnraum und sie trank ein weiteres Mal an ihrem Whiskey, der dieses herrlich brennende Gefühl in ihrem Hals hinterließ.

„John, die Hunde und ich ein Rudel?“, ihr war der Hauch von Spott nicht entgangen und sie hob kurz abschätzend eine Augenbraue und sah ihn durchdringend an. Wem galt dieser Spott? Den Hunden oder John? Wieso? „Noah, John ist zwar mein Freund und ja, ich liebe ihn. Mit ihm ist mir etwas widerfahren, an das ich schon nicht mehr geglaubt hatte. Aber wir wohnen nicht zusammen. Ich mag mir zwar als kleines Mädchen ausgemalt haben häuslich zu werden, aber ich bezweifel dass das noch meine Welt ist. Die Jahre im Wald haben mich geprägt und ich bin ein viel zu freiheitsliebender Mensch, als dass ich mein Reich mit jemanden auf Dauer teilen könnte. Vielleicht ändert sich das noch mal, aber derzeit bin ich sehr zufrieden so wie es ist. Und ich brauche kein neues Rudel. Ich wollte nur nie das alte verlieren....“, der letzte Teil zeugte wieder von dem Kummer, der ihr das Geschehene bereitete, aber sie fasste sich schnell wieder. „Wie groß die werden? Nun sagen wir es so, wenn ich sitze haben Lance und ich wohl Augenhöhe. Irische Wolfshundrüden können eine Schulterhöhe von einem guten Meter erreichen, aye? Und da ich ein wahrhafter Riese bin, werden wir wohl schon in ein paar Monaten ein sehr merkwürdiges Pärchen darstellen“, sie gluckste etwas, während sie Noah und sich nochmal von dem Whiskey nachschenkte. Wow... sie beide hatten es tatsächlich geschafft bereits die halbe Flasche zu leeren. Das erklärte das Kribbeln in ihren Füßen, stets ein sicheres Zeichen dafür, dass der Alkohol Wirkung zeigte.

Als Noah sich so offensichtlich reumütig entschuldigte, nickte sie zunächst nur, lächelte ihn dann aber freundschaftlich warm an. „Wir müssen kein Maß finden?“, genau wie Noah zog auch sie nun eine Augenbraue vor Überraschung hoch. Hatte er das wirklich gesagt? Er, für den es keine Maßlosigkeit geben sollte? Jedoch schien er selber gemerkt zu haben, was er da gerade gesagt hatte und nahm ihn zu ihrem Bedauern wieder zurück. Ein Grund für sie nun mit beiden Händen nach seiner zu greifen und sie feste zu drücken. „Nein, tu das nicht“, es hörte sich fast flehend an, „bitte... von mir aus regel dein Leben und alles was mit dir zu tun hat mit deinem Verstand... aber mach das nicht bei uns... lass uns einfach Freunde sein und einfach nur...“, sie suchte ach dem richtigen Begriff, zuckte dann aber mit den Schultern und griemelte ein bisschen, „naja eben maßlos sein. Versuch es einfach mal... ohne Zwang natürlich...“

„Oh... ja ich hätte dich vielleicht warnen sollen oder habe ich das nicht schon? Natürlich, du nanntest mich schon ein Biest, dann weißt du doch, dass ich prädestiniert bin dich fertig zu machen“, scherzte sie. „Was hast du erwartet? Dass ich es dir schön leicht mache? Ich dachte du kennst mich besser“, sie zwinkerte ihm zu und lachte bei seiner nächsten Aussage wieder. „Du bist gespannt auf meine üblen Launen? Bist du sicher? 98% der Menschen erschrecken sich und gehen mir zukünftig aus dem Weg“, drohte sie, wenn auch nicht ganz im ernst.
Die Gefühlsschwankungen während ihres Gesprächs waren wirklich enorm. Eben lachten sie noch, dann wieder zankten sie mehr oder weniger, allerdings war sie jetzt das erste Mal wirklich ein bisschen vor den Kopf gestoßen. Mit seiner darauf folgenden Reaktion hatte sie jedoch nicht gerechnet. Leicht irritiert schaute sie auf ihre Hand, die er sich von ihr zurück holte, als hätte sie ihm irgendetwas wichtiges weggenommen und hörte noch erstaunter, aber seltsam berührt zu. Dass sie beide sehr vertraut waren und sich schon jetzt sehr nah standen, hatte sie schon gemerkt, aber dass ihm das auch so schmerzlich bewusst war, hatte sie nicht geglaubt. Ohne dass sie es jetzt noch hätte steuern können, beugte sie sich vor und legte ihm ihre freie Hand sanft an die Wange, streichelte ihn dort kurz und schien ihm direkt bis ins Herz schauen zu wollen. „Ich bin dir nicht böse und... und ich bin wirklich sehr froh, dass du mich heute morgen angesprochen hast“, gab sie zu, räusperte sich und zog ihre Hand wieder zurück, blickte ihn aber weiterhin an. „Ich bin nicht der Typ der an esoterisches Zeug glaubt, trotzdem kommt es mir so vor, als wenn ich dich schon länger kennen würde... und nicht erst seit heute...“, gestand sie, „und... und ich weiß, dass du mir vertraust. Ich bin dir wirklich nicht mehr böse. Aber es klang so, als wenn du davon ausgehen würdest, dass ich mich auf Marlas Seite stellen würde und dich einfach im Stich lasse... das hat weh getan, denn ich hasse nichts mehr wie Unloyalität und Untreue... ja ich bin objektiv und ja ich verurteile deine Exfreundin nicht, wer wäre ich denn, wo ich sie nicht einmal kenne, aber das hat nichts mit dir zu tun, vergiss das nie...“

„Natürlich ist das noch unfassbar für dich, dass sie deine Tochter ist und ich kann den Wunsch verstehen, dass du alles richtig machen willst. Aber lass dir eines gesagt sein. Ich bin zwar selber keine Mutter, aber von meinem Bruder weiß ich, dass er jedes Mal nach der Geburt seiner Kinder eine Zeit lang brauchte, bis er wirklich realisiert hatte, dass dieses Wunder sein Fleisch und Blut war. Und noch heute wollen er und meine Schwägerin immer alles richtig machen, aber schaffen es nur bedingt. Das ist mit allen Eltern so glaube ich. Normale Eltern haben den Vorteil, dass sie an ihrer Aufgabe wachsen können, du aber wirst mit einer 15 jährigen Tochter konfrontiert. Und zu deinem Unterricht... wie hast du dich denn vorher ihr gegenüber verhalten? Also ehe du wusstest, dass sie dein Kind ist? Ich denke, du solltest versuchen genau da anzuknüpfen. Emotional mag das nicht einfach sein, aber dieses Mal solltest du deinen Kopf einsetzen was das angeht... du schaffst das, da bin ich mir sicher“, redete sie ihm auf eine Art und Weise zu, die klar machte, dass sie nicht nur an ihn glaubte sondern wirklich von ihm überzeugt war.
Jetzt lächelte sie ihn wieder an, erleichtert, dass ihr Appell anscheinend angekommen war und er nicht Hogwarts verlassen wollte, „Ich weiß, dass du nicht feige bist, aye?“

Die Rothaarige warf sich mit einer Handbewegung die offenen Haare wieder hinter die Schulter und trank einen weiteren Schluck ihres Whiskeys. „Ja, meine Mutter hat das extra veranlasst, eben weil David herkommen wollte. Und es soll so bleiben, es ist so hübsch praktisch... wenn mich die Sehnsucht überkommt, kann ich irische Luft schnuppern gehen. Schön, ich freue mich schon drauf und von wegen Kies“, ging sie auf seine Neckerei ein, „ich hoffe für dich, dass dir nicht die Puste ausgeht. Dort wo ich früher geklettert bin braucht es Mut, um die Klippe zu berwältigen. Wollen wir doch sehen ob ein Ravenclaw es mit einer Gryffindor aufnehmen kann, aye?“, so selbstbewusst wie sie sich gerade anhörte, war sie jedoch nicht. Denn die Stelle war wirklich sehr gefährlich, ein Risiko wenn man gesund war, halsbrecherisch wenn man wie sie einen Arm nicht richtig nutzen konnte. Aber das würde sie nicht hindern. Ihr Kampfgeist war geweckt. Und wenn ihr der Arm danach abfiel, aber das wollte sie sich nicht nehmen lassen.
Plötzlich tauchte ein Memo auf, was Rose mehr als störend empfand. Was war denn nur los, sie bekam doch sonst so gut wie nie Nachricht. Aber Noah stellte bald fest, dass es gar nicht für sie, sondern an ihn adressiert war. „McGonagall? Was mag sie von dir wollen?“, es erstaunte sie, dass das Memo anscheinend nicht ganz freundlich gewesen war. Die Schulleiterin legte immer großen Wert auf Höflichkeit und wenn sie diese einmal vergaß, musste sie ziemlich verärgert sein. „Na ich hoffe doch, dass wir uns bald wieder sehen. Du weißt ja wo du mich findest, meine Tür steht dir immer offen“, sie erhob sich mit ihm und erwiderte aber dann doch sein Grinsen. „McGonagall ist Schottin, sie wird doch wissen, dass man ab und zu einem edlen Tropfen fröhnen muss. Außerdem“, sie schaute auf die Uhr, „ist es 19 Uhr, du hast Feierabend, aye? Sonst schieb alles auf mich, sie ist es gewohnt“, sie zwinkerte ihm zu und merkte schlagartig dabei, wie sehr sie es bedauerte, dass er wirklich gehen musste. „Nichts zu danken, jederzeit gerne wieder. Es ist schade, dass du los musst, hoffentlich bis bald“, verabschiedete sich die Irin von Noah und sah ihm noch einen Augenblick hinterher, während er ihre Räumlichkeiten verließ.
Mit einem Wildfremden hatte sie ihren Wohnraum betreten... gerade war ein Freund gegangen...

Seufzend begann Rose aufzuräumen, stellte alles in die Küchenecke und bemerkte beim Abräumen des Tisches, dass Noah ihr Buch vergessen hatte. Nun... vielleicht nahm er es ja als Anlass doch schneller wieder zu kommen als er plante. Sorgsam legte sie es auf Seite und begann schließlich mit dem Abwasch.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 05.09.2008 23:37    

Es dauerte nicht lange, bis Rose mit dem bisschen Arbeit fertig war. Die Gläser und Teller waren schnell abgewaschen, das Essen verpackt und die leeren Bierflaschen verstaut. Der Whiskey kam wieder an seinen Platz und nachdem sie noch den Tisch abgewaschen hatte, sah sich die Irin zufrieden um. Es war mittlerweile spät, in der großen Halle hatte längst das Abendessen begonnen und auch wenn sie ursprünglich noch die Ritterrüstungen polieren wollte, verschob sie die Arbeit nun auf den nächsten Tag. Dabei fielen ihr aber die Schüler wieder ein, die bisher nicht aufgetaucht waren. Sollte sie direkt Bescheid geben bei den entsprechenden Lehrern? Ach, das konnte sie auch noch morgen tun, die Schüler liefen ja nicht weg. Sie fühlte sich nach dem äußerst angenehmen Nachmittag viel zu entspannt, als sich jetzt noch zu ärgern.
Statt dessen beschloss sie, den gemütlichen Abend einfach fortzusetzen und begab sich erst einmal ins Bad und ließ heißes Wasser in die Wanne ein, kehrte noch einmal zurück um ein wenig Musik zu machen und stieg schließlich, nachdem sie sich entkleidet hatte, in das heiße, duftende Wasser. ‚Ahhhh das tut gut‘, ging es ihr durch den Kopf und streckte und räkelte sich gemütlich. Die Augen genießerisch geschlossen, ließ sie den Tag noch einmal Revue passieren. Wie sie am Morgen neben John aufgewacht war und wie schön es gewesen war, als erstes in sein Gesicht zu schauen. Ein angenehmes Schaudern überlief sie, als ihre Gedanken kurz zu der davorigen Nacht huschten und im nächsten Moment lachte sie, als sie sich erinnerte, in welcher Situation sie beide dann von ihrem Bruder überrascht worden waren. Was John jetzt wohl machte? Sie hatten sich nicht verabredet oder irgendetwas ausgemacht, vermutlich war er mit seiner Schwester verabredet oder so. Ob er dann noch später vorbei kommen würde? Lance war noch bei ihm... wobei vielleicht war es auch gar nicht so schlecht, wenn die beiden Welpen die erste Nacht gemeinsam verbrachten, die Umstellung war eh schon happig für die zwei.
Noch ehe sie den weiteren Tag Revue passieren lassen konnte, merkte Rose jedoch, dass ihre Augen schwer wurden. Das heisse Wasser und der zuvor reichlich genossene Alkohol machten sie müde. Sehr müde sogar und sie war hin und her gerissen, ob sie nicht einfach in den Schlaf gleiten sollte oder eben doch schon wieder aus der Wanne raus sollte. Sie fühlte sich so herrlich träge und schläfrig, dass die Verlockung tatsächlich groß war, aber die Gefahr war auch da, schlichtweg zu ertrinken. So klein wie sie war kam sie nicht einmal mit den Füßen ans Ende der Wanne kam...
Mit einem Ruck setzte sie sich auf, durchaus bedauernd, dass das herrliche Bad nun schon beendet werden musste und stieg aus der Wanne.

Keine 5 Minuten später war sie abgetrocknet und eingecremt und ging nackt aus dem Bad zu ihrem Kleiderschrank. Gähnend holte sie sich eine schwarze Leggins heraus und einen dunkelgrünen, ziemlich langen und gemütlich weiten Pulli dazu: Freizeitlook war angesagt, denn sie hatte beschlossen, sich auf ihre Couch zu legen, unter die Decke und noch ein wenig zu lesen. Vielleicht kam ja doch noch John vorbei und wenn nicht... lange war sie vermutlich nicht mehr wach, dazu fühlte sie sich einfach zu müde jetzt. Die Party am Vortag, nach einem langen Arbeitstag und der heutige Genuss einer Menge Whiskey forderten einfach ihren Tribut.
Gedacht getan, nachdem sie sich angezogen hatte, rollte sie sich auf dem Sofa zusammen und blätterte in einem Krimi, zwischendurch immer wieder gähnend.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 06.09.2008 09:39    

Rose Augen wurden immer schwerer, aber sie fand, dass es noch viel zu früh war um bereits schlafen zu gehen. Deswegen zwang sie sich förmlich noch ein paar Seiten zu lesen, obwohl sie genau wusste, dass sie beim nächsten Mal die Stellen erneut lesen musste, weil sie gar nicht begriffen hatte um was es dort ging. Noch ehe sie einen Satz beendet hatte, war er auch schon aus ihrem Gedächtnis gestrichen, weil dieses sich bereits in einer Art Ruhezustand befand.
Doch gerade als ihr das Buch auf die Brust sinken wollte, weil sie eingedöst war, öffnete sich ihre Tür und ein wütender Noah stand vor ihr. Sie war so erschrocken, dass sie sich abrupt aufsetzte und ihn erst einmal mit großen Augen anstarrte. „Noah...“, murmelte sie, obwohl er das sicher gar nicht wirklich mitbekam. Allerdings hatte auch er nun inne gehalten und schaute sie leicht irritiert an. „Entschuldige, was hast du gesagt?“, fragte sie nach, denn irgendwie hatte sie noch gar nicht richtig schalten können, als er herein gestürmt war. Die Rothaarige setzte sich nun hin und war in der nächsten Sekunde auch schon hell wach ob der Nachricht, die Noah heraus brüllte.
„Bitte was?“, fragte sie entsetzt nach und konnte erst einmal gar nicht fassen, was sie da hörte. „Du sollst was tun? Andere Mütter in dein Bett holen?“, erstaunlich ruhig kamen diese Worte über ihre Lippen, doch binnen Sekunden wechselte ihre Mimik. Dort wo eben noch Fassungslosigkeit stand, stand nun blanke Wut. Es war für Rose schon vollkommen unverständlich, dass Marla sich wegen Joey an McGonagall gewandt hatte und log, Noah hätte zuvor schon von seiner Tochter gewusst. Aber zu behaupten, er würde die Mütter anderer Schülerinnen in sein Bett locken war doch vollkommen absurd. Gerade Noah, der bereits zurück gezuckt war, als sie das erste Mal nach seiner Hand gefasst hatte und der nun wirklich nicht so leicht jemanden an sich ran ließ, sondern lieber alle mit seiner griesgrämigen Art verschreckte. Davon mal abgesehen, wann hätte er das denn tun sollen? Die Schule hatte doch gerade erst vor 6 Wochen angefangen und so viel sie wusste war auch er neu in Hogwarts.
Mit der eleganten Bewegung einer Raubkatze stand sie plötzlich auf, warf die Decke unachtsam auf den Boden und ging zu Noah. Er zitterte vor lauter Wut und Zorn, dass Rose selber um Marlas Leben zu fürchten begann. Ihr neugewonnener Freund sah zum fürchten aus und wenn man ihm in die Augen sah konnte man blanke Mordlust erkennen.
Schwierig war nur, dass Rose selber im Moment so dermaßen wütend war, dass sie ihn am liebsten gar nicht abhalten wollte, sondern ihm lieber noch Beifall dabei klatschen wollte.
Natürlich ging das nicht, aber sie war so sauer, dass sie sich nur mit Mühe kontrollieren konnte um nicht selber brüllend und zeternd durchs Wohnzimmer zu laufen. Noah war ihr in der kurzen Zeit einfach zu wichtig geworden, war ein Freund, nein nicht nur ein Freund, ein enger Vertrauter geworden, den sie in ihr Herz geschlossen hatte. Und die Irin war eine Löwin. Sie hasste Ungerechtigkeiten jedwiger Art, aber wenn man den Fehler machte den Leuten ans Bein zu pinkeln, die ihr auch noch etwas bedeuteten, konnte sie zur Furie werden.
Rose griff nach einer von Noahs Händen, die deutlich in der ihren zitterte, und hob eine Hand, um sie ihm an die Wange zu legen, zwang ihn damit sie anzusehen. „Beruhig dich, komm, setz dich zu mir...“, es erstaunte sie selber, dass sie die Worte so ruhig über die Lippen bekam, denn die Wut in ihrem Bauch staute sich. „Schau mich an, natürlich komme ich mit, ich lass dich nicht alleine, aber beruhige dich erst einmal ein bisschen. Auch wenn es schwer fällt...“, sie zog ihn an der Hand mit zu der Couch und drückte ihn sanft aber bestimmt darauf. Selber ging sie aber erst einmal an das Schränkchen, in dem sie ihren Whiskey aufbewahrt. Noah wirkte so, als wenn er dringend noch einen guten Schluck vertragen konnte. Also nahm sie ein Glas, die Flasche und kehrte zurück zu ihm, wobei sie schon im Gehen das Glas für ihn füllte.
„Hier“, sagte sie nur und reichte es ihm, ließ sich dann neben ihm nieder. Er wirkte vollkommen aufgebracht, natürlich, aber da war mehr. Rose glaubte zu ahnen, dass er nicht nur voller Hass war wegen Marla, sondern auch erneut zutiefst verletzt worden war. Sie presste die Lippen so feste auf einander, dass sie nur noch zwei schmale, weiße Striche waren, und ballte die freie Hand. „Dieses kleine miese Miststück“, zischte Rose plötzlich. So objektiv sie Joeys Mutter bisher betrachtet hatte, so sehr wie sie sie quasi zuvor vor Noah verteidigt hatte, jetzt empfand sie für diese Frau einfach nur Abscheu und Wut. Ein solches Verhalten war mehr als nur mies und sie war sich bewusst, dass sie plötzlich einen Menschen zu hassen begann, den sie bisher nicht einmal gesehen hatte.
Bei der Erkenntnis nahm sie Noah das mittlerweile geleerte Glas ab, füllte es wieder und trank es dieses Mal selber, drückte ihm dabei die angebrochene Flasche hin die Hand, denn sie musste den Whiskey mit links zum Mund führen. Mit einem Zug leerte sie das Glas, holte ein paar Mal tief Luft und schaute dann Noah wieder an.
„Was denkt sich deine Ex dabei? Bist du sicher, dass es von ihr kommt? Ihr habt doch gestern erst den Vaterschaftstest machen lassen hast du gesagt. Hast du darüber keine Unterlagen? Wie blöd ist sie eigentlich? Entschuldige, aber sie muss sich doch denken können, dass das Gegenteil im Null Komma Nichts bewiesen ist. Ohhhh RRRRRRrrrrrr“, knurrte sie, „DIESE ZIEGE!“, motzte sie und stand dann aber auf. „Komm, lass uns gehen, lass uns sie her holen. Und wenn ich sie an den Haaren herbei schleifen muss, sie wird mit McGonagall reden. Das Miststück wird schon noch die Wahrheit ausspucken und wenn nicht, dann werde ich mit der Schulleiterin reden, darauf kannst du dich verlassen“, für die Hausmeisterin war es vollkommen unverständlich, dass sich Noah überhaupt beweisen musste, in ihren Augen war vollkommen klar, dass er Opfer eines infamen Spiels geworden war. Wie infam... das ahnte sie natürlich noch nicht.
Ganz selbstverständlich griff sie wieder nach Noahs Hand und zog ihn mit sich, hielt aber an der Tür noch einmal inne, als ihre nackten Füße den kalten Steinboden berührten. „Mist, warte, ich brauche Schuhe“, in ihrer Wut hätte sie diese fast vergessen und so schlüpfte sie schnell in ein paar Socken und ihre Turnschuhe. Dass sie in Leggins und Pulli war, war ihr vollkommen egal. Freizeitlook hin oder her, wen interessierte schon, wer wie gekleidet war, Rose jedenfalls nicht, sie wollte nur endlich der Frau entgegen treten, die ihren Freund derart fertig gemacht hatte.
Mit Schuhen an den Füßen, dafür aber ohne Umhang, war sie schnell wieder zurück bei Noah, fasste wieder seine Hand und drückte diese. „Komm“, murmelte sie nur und folgte ihm dann. Sie dachte gar nicht darüber nach, wohin er sie führen würde, wie sie dort hin kommen würden oder sonst war. Nur eins zählte: Noah brauchte sie und er sollte nicht alleine sein.

tbc London, Marlas Wohnung

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 06.09.2008 23:44    

CF: Büro der Schulleiterin/ Lehrerbereich

Dass er Rose mit seinem wütenden Auftritt vermutlich fast zu Tode erschreckt hatte, schien Noah gar nicht richtig realisiert zu haben. Stattdessen lief er aufgeregt wie ein Tiger in seinem Käfig auf und ab und fand ständig neue, wenn auch weniger schmeichelhafte Bezeichnungen für seine Ex-Freundin. Die Hausmeisterin hatte sich mittlerweile aufgesetzt und versuchte seinen aufgebrachten Worten zu folgen, wobei sich nun auch bei ihr Fassungslosigkeit und Wut über diese haltlosen Verleumdungen widerspiegelten. „Ja, dies alles behauptet sie. Verrückt, nicht wahr? Marla muss wohl nun völlig durchgeknallt sein“, schimpfte der Dunkelhaarige weiter vor sich hin und zitterte immer noch vor Wut. Gerade dass eine Frau, die er einmal über alles geliebt hatte, ihn nun offenbar mit den niederträchtigsten Mitteln ruinieren wollte, belastete ihn sehr und zugleich schien ihn dieser unglaubliche Zorn geradezu aufzufressen. Die Wunden, die er aus seiner Beziehung mit Marla getragen hatte, waren nun wieder so frisch wie am ersten Tag. So war es auch kein Wunder, dass Noah dermaßen mit sich selbst und seinem Gezeter über seine Ex-Freundin beschäftigt war, dass er gar nicht realisierte wie Rose sich ihm näherte und plötzlich sanft nach seiner Hand griff. Kurzweilig leicht irritiert über so viel unerwartete Zärtlichkeit in einem solch bewegten Moment, hielt Noah inne und blickte zu ihr, als sie ihn beruhigend an seiner Wange berührte.
„Nein, wir haben keine Zeit uns jetzt hinzusetzen!“, entgegnete Noah dennoch ungeduldig, als sie ihn aufforderte zunächst einmal platz zu nehmen. Allerdings ließ Rose nicht locker und zwang ihn erneut in ihre grünen Augen zu blicken, sodass er schließlich seufzend nachgab. „Also schön, aber nur kurz …“, gab er von sich und ließ sich von der Irin auf die Couch drücken. Ehe er es sich versehen konnte hatte er auch schon ein Glas Whiskey von Rose in die Hand gedrückt bekommen, an dem er dankbar auch gleich zu nippen begann. Anscheinend wusste die Irin bei Noah stets das Richtige zu tun, sodass er sich bereits nach dem ersten leicht brennenden Schluck schon wieder entspannter fühlte und leicht meditativ die braune Flüssigkeit betrachtete. „Das kannst du aber laut sagen“, pflichtete er der Irin nur allzu gerne bei, als diese Marla als Miststück bezeichnete und hatte auch schon mit einem weiteren Zug den ganzen Whiskey aus seinem Glas geleert. Doch auch Rose schien eine Alkoholration nötig zu haben, sodass sie sich nun selbst einen Schluck gönnte und ihm dabei die Whiskyflasche in die Hand drückte. Noah liebäugelte schon damit direkt aus der Flasche zu trinken, als ihm die rothaarige Irin eine Frage stellte, auf die er selbst keine Antwort zu finden vermochte. „Ich frage mich, ob meine Ex sich überhaupt was dabei gedacht hat. Ehrlich gesagt, hätte ich sowas ihr niemals zugetraut, aber anscheinend ist sie ein vollkommen anderer Mensch geworden. Manchmal kann man auch im Negativen über sich hinauswachsen … hinterhältige Ziege! Ich habe McGonagall bereits den Vaterschaftstest vorgelegt, der eindeutig beweist, dass ich seit gestern erst informiert bin. Allerdings erwartet sie weitere Beweise und will, dass sich Marla persönlich äußert. Na die kann was erleben, diese … diese … ich finde schon gar keine Worte mehr für das, was sie ist“, schimpfte der Arithmantiker und war nur allzu sehr erleichtert, dass Rose ihn begleiten wollte. Mit ihrer heutigen Begegnung hatte Noah ein ungeahntes Glück erfahren und merkte schon jetzt, dass es viel leichter war eine Last zu tragen, wenn man sie teilen konnte.
„Ok, brechen wir auf! Ich kann es kaum erwarten McGonagall diese Lügnerin zu präsentieren. Wobei wir Marla erst mal dazu bringen müssen, mit uns zu kommen … das wird nicht einfach werden. Dieses Miststück kann ganz schön stur sein“, knurrte Noah grimmig und war schon mit Rose zur Tür gelaufen, als diese zum Glück noch rechtzeitig realisierte, dass sie sich noch Schuhe anziehen musste. „Für London würde ich dir zumindest Schuhe empfehlen. Dahin müssen wir nämlich jetzt. Nur gut, dass Marla mir letztens einen Brief geschrieben hat, auf dem ihre Adresse notiert war. Das macht es uns nun einfacher sie zu finden. Ich bin zumindest gespannt, wie sie sich für diesen Brief rechtfertigen will. Allerdings könnte mir das auch egal sein. Sobald Marla das bei der Schulleiterin aufgeklärt hat, bin ich fertig mit ihr!“, drohte der Arithmantiker und hatte schon wieder eine Hand zur Faust geballt, während Rose sich noch schnell Turnschuhe überstreifte. Im Grunde war es dem Dunkelhaarigen egal, wie die Hausmeisterin gekleidet war – er hatte sowieso nicht vor, sich lange bei Marla aufzuhalten. Eigentlich wollte er sie lediglich so wie sie war schnappen und unverzüglich zu seiner Chefin schleppen, damit sich möglichst schnell alles wieder aufklärte und er ruhigen Gewissens einschlafen konnte.
Schnellen Schrittes hastete Noah zusammen mit Rose über die Ländereien bis vor zu den Portalen, ab denen das Apparieren wieder möglich war. „Ich hoffe, es ist ok für dich, wenn du mit mir zusammen apparierst?“

TBC: Wohnung von Marla Styles

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 25.09.2008 12:39    

cf Büro der Schulleiterin

Während sich Rose ebenfalls die Haare abrubbelte, beobachtete sie den kleinen Strife, der interessiert und mit großen Augen die Wolfsbilder begutachtete, die zum Teil nach Muggelart gemacht wurden, aber teilweise eben auch magische Fotos waren. „Schau mal hier“, sagte sie daher, ging zu ihrem Regal und holte ein Bildband über diese Tiere heraus um es ihm zu geben. „Die sind toll oder?“, sprach sie unbefangen weiter, aber der Junge war anscheinend viel zu schüchtern im Augenblick um wirklich etwas zu sagen und nickte nur. Die Hausmeisterin schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und strubbelte ihm liebevoll über den Kopf. „Ich trockne mich eben ab und dann gibt es gleich den Kakao, schau dir ruhig solange das Buch an, ich bin gleich wieder bei dir, aye?“
Mit den Worten wandte sie sich schon wieder in Richtung ihres Schrankes und musste dann doch kurz Noah zugrinsen, der mit seinen wirr abstehenden Haaren einfach nur süß aussah. „Die Frisur steht dir“, feixte sie und war sich nicht bewusst, dass durch ihre eigene Rubbelei ihre Haare eher der Mähne eines Löwen glich. „Gleich kriegst du deinen Irish Coffee, Moment eben noch“, sie zwinkerte ihm zu, „ein paar trockene Klamotten tun Not, aye?“, sie kam nicht im geringsten auf die Idee, dass man seine Kleidung auch trocken zaubern konnte, wie auch, sie war ja nicht fähig dazu und deswegen hatte sie diese Möglichkeit eben vollkommen aus ihrem Hirn gestrichen.
Also machte sie sich geschäftig an ihrem Schrank zu schaffen und zog sich, mit dem Rücken zu Noah gewendet, kurzerhand ihr Oberteil über den Kopf, so dass sie halb nackt nun davor stand. Rose kannte keine Scham, menschliche Körper waren für sie etwas vollkommen natürliches. Das einzige weswegen sie sich schämte waren ihre Narben, aber die kannte ihr Freund ja schon. Außerdem, er sah sie ja nicht von vorne, also stellte es wohl kein Problem dar.... glaubte sie zumindest. Dass sich an der Tür ihres Schrankes ein Spiegel befand bedachte sie nämlich nicht, wobei ihr das wohl auch egal gewesen wäre. Vollkommen sorglos zog sie sich deswegen um, warf ihr Oberteil zunächst achtlos auf den Boden und holte sich einen warmen Strickpulli heraus. Aber anstatt ihn sofort überzuziehen betrachtete sie ihn kritisch, schüttelte dann den Kopf und suchte nach einem neuen. „Der kratzt“, sagte sie mehr zu sich selbst und fand schließlich einen ihrer grünen Lieblingsoberteile und zog es sich nun endlich über. Schnell kramte sie noch eine Trainingshose heraus, streifte sich, noch immer mit dem Rücken zu Noah stehend, die nasse Leggins ab und schlüpfte ihn die trockene Kleidung. Ein paar dicke Socken folgten und schon fühlte sich Rose wieder halbwegs als Mensch.
Ehe sie sich jedoch wieder ihrem neugewonnenen Freund zuwandte, suchte sie nach einer weiteren Trainingshose und einem Sweatshirt. „Hier, ist zwar nicht deine Größe aber mit ein bisschen Magie dürfte das doch kein Problem sein. Du solltest auch aus den nassen Klamotten raus, sonst holst du dir noch den Tod.“ Sie warf ihm die Sachen kurzerhand zu ohne wirklich auf ihn zu achten oder ihn gar anzusehen. „Magst du ein Feuer im Kamin machen?“, sprach sie vollkommen unbedarft weiter und machte sich schließlich auch schon daran den Kakao und den Irish Coffee zu machen.

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 27.09.2008 15:45    

CF: Büro Schulleiterin

Obwohl der Arithmantiker mit kleinen Kindern nicht sonderlich gut umgehen konnte, war es doch recht nett anzusehen, wie sich Rose um Jonathan kümmerte. Frauen schien es wirklich im Blut zu liegen, sich um den Nachwuchs zu sorgen, ob sie nun selbst Mutter waren oder nicht. Von seiner eigenen einmal abgesehen, die mit der Aufzucht des kleinen Noah maßlos überfordert gewesen war. Doch daran wollte er jetzt auch gar nicht denken, sonderlich sich lediglich auf die gemütliche Atmosphäre der Privaträume seiner Freundin einlassen. Es war schon seltsam, dass er sich hier weitaus heimischer fühlte als in seinen eigenen Zimmern. Aber vielleicht lag dies einfach nur an Rose‘ Anwesenheit selbst, die er als höchst angenehm und beruhigend empfand. Als sie ihn jedoch auf seine strubbeligen Haare ansprach, verzog er leicht das Gesicht und versuchte sich diese mit seiner Hand wieder einigermaßen zu glätten. Er hasste es, wenn seine Behaarung das machte, was sie wollte. Mit einem Blick auf ihre rote Mähne jedoch, konnte er sich ebenfalls ein leicht amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. „Dito. Deine rote Löwenmähne gefällt mir ebenfalls ausgesprochen gut“, neckte er sie zurück und freute sich schon sehr auf den heiß ersehnten Irish Coffee. „Ja, natürlich. Diese nassen Sachen sind wirklich unangenehm. Nicht, dass du dich meinetwegen noch erkältest“, stimmte Noah ihr zu und beobachtete sie, wie sie sich an ihrem Kleiderschrank zu schaffen machte. Durch ihr Gespräch am heutigen Nachmittag war er natürlich darüber in Kenntnis, dass seine Freundin momentan nicht dazu physisch in der Lage war, sich selbst trocken zu zaubern. Da sie jedoch schon oft genug bewiesen hatte, dass sie selbst sehr gut alleine klar kam und das Trocknen per Zauberstab vermutlich sowieso länger gedauert hätte, als sich umzuziehen, bot Noah ihr auch gar nicht erst seine Hilfe an. Allerdings war er davon ausgegangen, dass sie sich im Badezimmer umziehen würde und so fielen ihm fast die Augen aus, als Rose sich für ihn quasi völlig unvermittelt den durchnässten Pullover abstreifte.

Fassungslos blickte er wie erstarrt auf ihren blanken Rücken und hätte mit diesem Anblick gerade so noch leben können, als er realisierte, dass seine Freundin sich ausgerechnet vor einem Spiegel hatte ausziehen müssen. Er fragte sich, ob sie sich dessen überhaupt bewusst oder es ihr einfach herzlich egal war. Theoretisch wäre beides möglich gewesen. Was starrst du sie eigentlich so unverschämt an, du Idiot!?, schalt sich Noah seines eigenen Verhaltens und legte fast panisch seine eine Hand über seine Augen, als habe er Angst augenblicklich zu erblinden. Nicht hinsehen, nicht hinsehen …, befahl sich der Arithmantiker selbst, der so etwas als äußerst unschicklich angesehen hätte. Immerhin wollte er nicht riskieren von der gebürtigen Irin nachher als Spanner geschimpft zu werden. Als wäre er nun plötzlich unglaublich an den an der Wand hängenden Bilder interessiert, drehte er sich mit seinem Rücken zu Rose und bedachte diese mit gespielter Konzentration. Denn in Wirklichkeit war er immer noch dermaßen peinlich gerührt, dass seine Ohren feuerrot durchblutet waren und sein Herz ganz aufgeregt hüpfte. Beruhig dich … sowas hast du schon hundert Mal gesehen … Doch diese Selbstberuhigungsversuche brachten gerade Mal gar nichts, indem Noah nun realisierte, dass das hauchdünne Glas vor dem Bild, das offenbar die Familie der Hausmeisterin zeigte, auch das Bild von Rose reflektierte, wie sie sich gerade die Hose auszog. Also jetzt reicht es aber …, erkannte Noah, dem in diesem Moment fast das Herz stehen geblieben wäre und so beschloss er nun auf ihre Bücher zu blicken. Die würden wenigstens ganz bestimmt nichts reflektieren. Noah war ungemein erleichtert, als Rose endlich angezogen war, doch seine Ohren hatten immer noch die Farbe eines Krebses. Im Gegensatz zu Rose war er keinesfalls der Meinung, dass Nacktheit etwas ganz Natürliches war. Leicht irritiert blickte er auf die Kleidung, die ihm die Irin zugeworfen hatte und geriet kurzweilig in den inneren Konflikt, ob er diese Frauensachen nun tatsächlich anziehen sollte. Sicherlich war dies von Rose nur gut gemeint gewesen, doch Noah empfand diese Vorstellung als zu peinlich. Zumal er sich niemals in ihrer Anwesenheit umgezogen hätte – selbst wenn sie blind gewesen wäre. „Ja, ähm … wenn du erlaubst, würde ich die Magie eher dafür benutzen, um meine eigene Kleidung zu trocknen, als deine auf meine Größe zu modifizieren“, erklärte Noah ungewöhnlich kleinlaut, legte die Sachen zu Seite und richtete seinen Zauberstab zunächst auf sein Hemd. „Ventus!“, befahl er diesem ohne weiter nachzudenken, wobei allerdings nicht die unbedingt intendierte Wirkung auftrat. Mit einer riesigen Windböe wurde zwar Noahs Hemd getroffen, doch mit dem Wind, der an ihm vorbeiströmte auch das hinter ihm stehende Bücherregal leergefegt. Verblüfft drehte sich der Arithmantiker um, dessen Haare nun wirklich durch den Wind waren und blickte auf die von ihm verursachte Unordnung. Vor lauter Aufregung über die Ausblicke auf Rose‘ Körper hatte er glatt den falschen Zauberspruch benutzt. „Das war wohl keine so gute Idee gewesen ... ähm, tut mir leid. Ich bringe das gleich in Ordnung“, versprach Noah reumütig, wobei mittlerweile sein ganzes Gesicht vor Scham rötlich angelaufen war. „Wingardium Leviosa“, sprach er nun und ließ nun alle Bücher wieder zurück in die Regale auf ihren ursprünglichen Platz schweben. Seine Kleidung war zwar mittlerweile trocken, doch auch furchtbar zerknittert. „Ja, ich mache Feuer“, räusperte sich Noah und hoffte inständig, dass er nicht ihre ganze Bude durch seine Unbedachtheit abfackeln würde. Er legte ein wenig Holz in den Kamin, schaffte jedoch ohne weitere Komplikationen dieses anzuzünden, sodass bald darauf eine angenehme Wärme von ihm ausging.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 27.09.2008 19:10    

Rose hatte wirklich nichts davon mitbekommen, in was für eine Situation sie Noah gebracht hatte. Vermutlich war das aber auch ganz gut so, denn sie hätte sich mit Sicherheit nur ganz schwer ein Grinsen oder ein Lachen diesbezüglich verkneifen können, was ihren Freund sicher noch verlegener gemacht hätte. Allerdings, wenn sie gewusst hätte, was für ein Problem es für ihn war einen nackten Körper zu sehen, wobei sie ja davon ausging, dass er lediglich ihren nackten Rücken gesehen hatte und später ihre unbekleideten Beine, hätte sie ihm diesen Moment durchaus erspart. Rose mochte ja hemmungslos sein, aber sie war nicht rücksichtslos.

Im ersten Augenblick, nachdem sie Noah die Kleidungsstücke zugeworfen hatte, hatte sie lediglich bemerkt, dass er sich wohl ihre Bücher angesehen hatte, schaute ihn aber bei seiner ungewöhnlich kleinlauten Aussage zum ersten Mal genauer an. Dabei fielen ihr natürlich als allererstes seine knallroten Ohren auf, bezog das aber nicht auf die Konfrontation mit ihrem nackten Körper sondern auf die Tatsache, dass sie ihm weibliche Kleidungsstücke gegeben hatte. Deswegen zog sie auch eher amüsiert eine Augenbraue hoch. „Das ist eine Trainingshose, da steht nicht dran: Ich gehöre einer Frau... und das ist ein stinknormales, graues Sportsweatshirt, das könnte durchaus auch ein Mann tragen.“ Ihre Worte waren nicht vorwurfsvoll und natürlich konnte sie auch irgendwie verstehen, dass er sich lieber trocken zauberte, sie hätte es vermutlich längst gemacht, wenn sie fähig dazu gewesen wäre, aber sie fand es ein kleines bisschen lustig, dass er sich anscheinend genierte.

Der Kleine Jonathan bekam von dem ganzen Schauspiel derweil gar nichts mit, denn er war längst in das Buch mit den Wolfsbildern vertieft, fuhr ehrfürchtig mit den Fingern über die Tierumrisse und kicherte manchmal, wie kleine Kinder das eben taten, wenn sie etwas ganz besonders toll fanden.

Gerade als sie die Milch hervor geholt hatte um sie für Strife Juniors versprochenen Kakao zu erhitzen, nachdem sie bereits einen starken Kaffee angesetzt hatte, krachte es furchtbar. Erschrocken drehte sich Rose wieder auf dem Absatz um und starrte mit aufgerissenen Augen Noah und das Chaos an, welches er angerichtet hatte.
Da stand ihr Freund inmitten von Büchern, mit hochrotem Gesicht, offensichtlich mehr als peinlich berührt und sehr verlegen, die Haare wie nach einem Sturm in alle Richtungen verweht. Als er sich verschämt entschuldigte und bereits kurz darauf die Bücher wieder zurück ins Regal schweben ließ, konnte die Irin allerdings nicht anders als zu lachen. Sie fand das Bild was sich ihr bot einfach nur lustig, japste aber auch gleich, dass das alles wirklich kein Problem war. „Kann doch passieren, wenigstens bist du nun wieder trocken, aye?“, setzte sie schließlich trocken fort und beobachtete, wie sich Noah kurz darauf dran machte, ein Feuer im Kamin zu entzünden. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Rose nun aber doch besorgt nach, denn sie konnte sich die Nervosität des Mannes so gar nicht erklären. Prüfend beobachtete sie ihn, lächelte ihm aber auf ihre ganz eigene, besondere Art und Weise zu, ehe sie ihm ein verschmitztes Zwinkern schenkte.

Schließlich machte sie sich daran, den Kakao für den Kleinen fertig zu kriegen. Die Zubereitung des Irish Coffes brauchte noch etwas Zeit, aber wenigstens konnte das Kind dann schon trinken. Mit etwas Glück würde das heiße Getränk Jonathan zusätzlich ermüden und er würde schnell einschlafen.
„Hier pass auf du Süßer“, sprach sie den Jungen schließlich an und stellte ihm die Tasse auf den Tisch, wo er das Buch mittlerweile betrachtete. „Der ist gut warm. Schön pusten ja? Ich mach für Mr. Gordon und für mich auch noch was zu trinken, geht es dir gut? Hast du noch Hunger?“, Jonathan nickte auf die erste und schüttelte den Kopf auf die zweite Frage, griff dann mit beiden Händchen nach der Tasse und tat wie geheißen.
„Ok, sag Bescheid wenn du was möchtest, aye?“

Es wurde bereits angenehm warm durch das von Noah entfachte Feuer und Rose merkte, dass sie anfing sich langsam zu entspannen. Die innere Kälte würde sie zwar sicher erst verlieren, wenn sie den ersten Schluck des Heißgetränkes intus hatte, aber es wurde jetzt schon deutlich angenehmer.
Mit geschickten Handgriffen erwärmte sie den Whiskey, während sie in entsprechenden Gläsern bereits Zucker gab, auf den sie dann den heißen Alkohol schüttete. Mit einem Streichholz zündete sie diesen schließlich noch an und löschte die Flammen mit dem extra starken Kaffee. Schnell schlug sie noch etwas Sahne, so dass diese leicht cremig wurde, gab diese noch oben auf den Coffee und servierte ihn schließlich direkt bei ihrer Couch.
Ehe sie sich jedoch auf eben dieser nieder ließ, murmelte sie ein: „Ich bin gleich bei dir“ zu Noah, denn sie hatte gesehen, wie müde der Kleine tatsächlich geworden war, genauso wie erhofft. Also kümmerte sie sich erst einmal um ihn, legte ihn in ihr Bett, blieb noch ein bisschen bei ihm, nachdem sie ihn zugedeckt hatte, erzählte ihm irgendetwas, was für Noah kaum hörbar war und drückte dem Jungen schließlich noch einen sanften Kuss auf die Stirn. „Wir sitzen da drüben, du bist nicht alleine, wenn was ist, ruf mich einfach, aye?“, erklärte sie noch, aber für Colins Sohn schien alles in Ordnung zu sein. Durch ihre unkomplizierte Art hatte er wohl recht schnell Vertrauen zu der Irin gewonnen und kuschelte sich nun brav in die Decke ein.

Ein kleines bisschen nun doch gerädert ließ sie sich schließlich auf die Couch fallen und klopfte neben sich auf die Sitzfläche. „Kommst du zu mir? Alleine trinken ist ungemütlich“, sie lächelte ihn einnehmend an und hielt wie zum zuprosten ihren eigenen Irish Coffee hoch, ehe sie einen vorsichtigen ersten Schluck davon nahm.
„Weisst du eigentlich, dass die meisten denken das hier“, sie hob ihr Glas an um zu zeigen, was sie meinte, „ursprünglich aus San Francisco kommt?“, sie schnaubte ein bisschen, als sei das die absolute Frechheit, lächelte dann aber wieder, ehe sie mit einem Mal ganz ernst wurde und nach Noahs Hand griff. „Danke...“, sagte sie völlig unvermittelt und meinte damit die Situation bei der Schulleiterin. Wenn er nicht gewesen wäre, hätte sie vermutlich wirklich ihren Job verloren, weil sie derart den Kopf bei ihrer Vorgesetzten verloren hatte. In ihrem Zorn hatte sie tatsächlich nicht bemerkt, dass Minerva auf Noahs Seite stand und hatte einfach nur für ihn kämpfen wollen.

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 27.09.2008 22:02    

Das weibliche Geschlecht stellte schon immer eines der größten Phänomene überhaupt für den Arithmantiker dar. Zum einen waren Frauen in ihrem Verhalten völlig unberechenbar und zum anderen konnte man auf sie trotzdem nicht verzichten. Sie machten nämlich die Welt um einiges ästhetischer fand Noah und so hatte er den halbnackten Körper der Hausmeisterin durchaus als attraktiv empfunden. Natürlich hatte es jedoch seine Ehre als Gentleman geboten, der er sich allerdings nur in solchen Momenten hin und wieder besann, dass er sie nicht unhöflicherweise mit seinen gierigen Blicken in Bedrängnis gebracht und am Ende noch als Spanner dagestanden hätte. Zumal Nacktheit nicht etwas war, dem Noah offen gegenüberstand. So war er wohl nie in einer Sauna anzutreffen und auch Schwimmbäder gehörten zu Lokalitäten, die der gebürtige Ire am liebsten mied. Allerdings gründete diese Aversion gegen alles Natürliche am Menschen in seinem eigenen leicht gestörten Verhältnis zu seiner Person, was seinen Körper inkludierte.

„Nein, Rose, ich weiß, dass man diese Sachen hier durchaus unisex tragen kann und sie sind auch sehr … hübsch, nur … ich trage nie Kleidung von anderen Menschen, so sympathisch sie mir auch sein mögen“, versuchte Noah zu erklären, der sich seine Kleidung stets maßgeschneidert anfertigen ließ und somit sicher gehen konnte, dass er der Erste war, der in diese hineinschlüpfte. Ein Tick, den er sich angewöhnt hatte, seitdem er sich das finanziell leisten konnte. Glücklicherweise schien ihm Rose sein Verhalten auch nicht sonderlich übel zu nehmen, sodass Noah mit seiner unbeabsichtigten orkanartigen Böe hatte fortfahren können. Natürlich kratzte es schon sehr an dem Narzissmus des ehemaligen Auroren, dass er nicht einmal einen einfachen Zauber zum Trocknen in der Gegenwart der Hausmeisterin zustande bekam und nun alle Bücher wild auf dem Boden verteilt waren. Vor lauter Scham war ihm das Blut nicht nur in die Ohren, sondern auch in den Rest des Kopfes gestiegen, sodass er wohl nun seinen Höchststand an Errötungskapazitäten erreicht hatte. Rose‘ verdutzter Blick mit erstaunten weit aufgerissenen Augen hatten das Ganze dabei nicht einfacher für ihn gemacht und am liebsten wäre er wohl im Moment im Erdboden versunken, was in Anbetracht des gemauerten Gesteins wohl unmöglich war. Doch im Gegensatz zu ihm selbst – der stets auf eine ordentliche Pflege der Bücher bestand – fand seine Freundin die Situation zu seinem Glück nach der ersten Schrecksekunde sogar recht amüsant, womit Noah selbst ganz und gar nicht d‘accord war und stattdessen zusah, dass die Bücher so schnell wie möglich wieder an Ort und Stelle gelangten. „Das kann passieren, das darf aber nicht passieren“, schalt sich der Arithmantiker jedoch leise zischend selbst und war dann doch zufrieden, als wenigstens das Feuermachen auf Anhieb funktioniert hatte.

„Ha, Rose. Ich habe Feuer gemacht!“, sprach er gespielt stolz, während er sich auf die Brust klopfte und runzelte danach augenblicklich die Stirn, weshalb er sich zu einem solch archaischen Höhlenmenschverhalten hinreißen ließ, sodass er sich verlegen räusperte. Rose musste ihn wirklich für einen Idioten halten. Nachdenklich blickte Noah kurzweilig in das Feuer. Irgendwie schaffte er es nicht die eben gemachten optischen Eindrücke zu dem Körper seiner Freundin aus seinem Kopf zu verbannen. Alles in Ordnung?, vernahm er von ebendieser jedoch plötzlich und wurde mit einem leicht schuldbewussten Zucken wieder aus seinen Gedanken gerissen, die Rose glücklicherweise nicht lesen konnte. „Ähm … ja, natürlich“, erwiderte er gespielt unbekümmert, allerdings dermaßen schlecht, dass jedem Laien ins Auge gefallen wäre, dass den Mann etwas sehr beschäftigte und aus unerfindlichen Grünen nervös machte. Dennoch hielt er dem prüfenden Blick der Rothaarigen stand und war doch erleichtert, als diese sich endlich wieder Jonathan widmete. Erleichtert atmete Noah auf und beobachtete dann Rose, wie sie den Irish Coffee mit großer Sorgfalt zubereitete. Zum Glück ist da Alkohol drin, dachte Noah, der nun wirklich einen guten Schluck gebrauchen konnte. Er nickte ihr kurz zustimmend zu, als sie erklärte, dass sie gleich bei ihm sein werde, denn zunächst einmal musste sie sich um den kleinen Strife Junior kümmern, der wie erhofft nach dem heißen Kakao ziemlich müde geworden war. Der gebürtige Ire konnte nur allzu gut nachvollziehen, wie dösrig sich der Junge nun fühlen musste. Wie oft war er selbst nach dem abendlichen Glas heiße Milch bei seiner Oma am Tisch einfach eingeschlafen. Geduldig blickte der Dunkelhaarige in das prasselnde Feuer, das etwas sehr Meditatives hatte. Im Hintergrund hörte er leise Rose irgendetwas erzählen, was sehr beruhigend klang. Durch die Wärme des Feuers spürte auch Noah langsam eine leichte Müdigkeit in sich aufsteigen und so konnte er sich nur schwer ein Gähnen verkneifen, als Rose wieder den Raum betrat und ihn bat doch neben ihr Platz zu nehmen.

„Wer redet denn hier von alleine trinken. Bei einem Irish Coffee bin ich immer mit bei der Partie“, erwiderte Noah leicht grinsend und setzte sich neben sie auf die Couch, um ihr zuzuprosten. Zum welchem Male am heutigen Tag wusste selbst er jedoch nicht mehr zu zählen und das war im Moment auch völlig unnötig. Genießend wagte er einen vorsichtigen Schluck von dem heißen Getränk zu nehmen und wurde sogleich mit einem absoluten Geschmackserlebnis belohnt. „Vorzüglich, Rose. Genau das, was ich gebraucht habe nach so einem Abend …“, gestand er seiner neu gewonnen Freundin und musste dann kurz spöttisch auflachen, als Rose ihm berichtete, dass man ursprünglich davon ausgegangen war, dass dieses Getränk in San Francisco erfunden wurde. „Ha! Als ob die Amerikaner überhaupt irgendetwas Schmackhaftes zubereiten könnten!“, erwiderte Noah, der sich in seiner Ehre als Ire bei solchen Belangen gekränkt fühlte und blickte dann unvermutet in zwei plötzlich ernst aussehende grüne Augen, während Rose‘ Hand nach der seinen griff. Da dies am heutigen Tag nicht zum ersten Mal geschah, war Noah mittlerweile auch längst an engeren Körperkontakt mit der Hausmeisterin gewohnt, sodass sich sein Körper auch nicht mehr veranlasst fühlte, sich abwehrend zu versteifen. Im Gegenteil. Ihre Berührungen empfand er immer angenehmer. Er wusste, dass sie sich mit ihrem Danke auf die Situation bei der Schulleiterin bezog, doch in seinen Augen war das vollkommen unnötig. „Wenn jemand zu danken hat, dann bin wohl ich es. Ich habe noch nie erlebt, dass sich jemand dermaßen selbstlos für mich eingesetzt hat. Ich darf wohl durchaus sagen, dass dies einer der bemerkenswertesten Tage in meinem bisherigen Leben darstellt … weil … ich dich kennengelernt habe“, äußerte Noah schon fast flüsternd, weil er sich kaum traute diese Worte zu verbalisieren und nahm auch schnell einen eifrigen Schluck von dem heißen Getränk zu sich, um sein Gesagtes weniger feierlich klingen zu lassen. Allerdings glitt sein Blick unwillkürlich zu Rose‘ Kleiderschrank zurück, vor dem sie sich vorher ausgezogen hatte. „Einen schönen Spiegel hast du da übrigens …“, begann Noah mit leicht heiserer Stimme plötzlich zu sprechen, wobei dies eigentlich eher seine Gedanken waren, die er unbedacht äußerte. Wieso hast du nicht einfach deine Klappe gehalten, schalt sich Noah selbst, weil er nun doch seine Freundin auf die vorige Situation wieder aufmerksam machte. Seine Ohren waren augenblicklich wieder errötet.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 28.09.2008 00:29    

Rose hatte in ihrem Grinsen inne gehalten, als Noah ihr erklärte, wie er es mit der Kleidung anderer Menschen hielt. Sie legte sogar den Kopf schief und betrachtete ihren neugewonnen Freund für einen kurzen Moment nachdenklich und überlegte, wieso er das wohl nicht tat. Gleichzeitig, wenn es für ihn solch ein Problem darstellte, bekam die Tatsache, dass er ihr sein Jackett umgelegt hatte nun noch mehr Gewicht. Denn anscheinend mochte er es nicht, wenn sich ein anderer Körper an die Kleidung geschmiegt hatte, die er dann auch trug, einen anderen Grund sah sie nicht, was würde also nun mit seiner Jacke geschehen, die neben ihrem Kleiderschrank lag. Übrigens genauso wie die restlichen nassen Klamotten, wie ihr jetzt erst bewusst wurde. Schnell ging sie zu ihnen und hob sie auf, um sie zum Trocknen aufzuhängen. „Wenn... wenn du möchtest werde ich deine Jacke reinigen...“, sagte sie feststellend und hatte fast schon ein schlechtes Gewissen. „So verknittert wie sie ist... und so bematscht kannst du sie unmöglich nochmal anziehen.“
Irgendwie wunderte Noahs Verhalten sie gar nicht, wenn sie so darüber nachdachte, wie er auch ansonsten auf Menschen reagierte. Sie hatte nicht vergessen wie er zusammen gezuckt war, als sie ihm am Nachmittag bei ihrem Gespräch das erste mal die Hand auf seine gelegt hatte...

Durch das Krachen, was die aus dem Regal (im wahrsten Sinne des Wortes) gestürmten Bücher verursacht hatten, wurde die Irin jedoch aus ihren Gedanken gerissen. So wie Noah nun da stand, tief beschämt und mit hochrotem Gesicht, hatte er wirklich schon etwas anrührendes, ja sogar süßes, auch wenn Rose das niemals ausgesprochen hätte, ahnend dass er ihr das mehr als übel nehmen würde. „Nimm es doch positiv, wie ich schon sagte, du bist trocken, aye? Sind doch nur Bücher“, wieder ihr Koboldzwinkern, ehe sie sich wieder in der Küchenecke zu schaffen machte, um die Getränke für alle fertig zu kriegen, nur um im nächsten Moment schon wieder schallend zu lachen, weil Noah wie ein Höhlenmensch am Kamin stand. Am Morgen noch hätte sie niemals gedacht, dass er zu solchen Ulkereien fähig gewesen wäre, am Nachmittag hatte sie vermutet dass er es könne, wenn er sich dann auch traute einfach mal nur zu leben und diesen Ernst vergaß und jetzt? Jetzt stand er hier vor ihr und haute sich auf die Brust wie ein Gorilla.
„Du bist mein Held“, sprach sie genauso gespielt ernst und klimperte mit den Wimpern wie ein Burgfräulein, die ihren Ritter entdeckt hatte, der sie erst kürzlich vor einem bösartigen Drachen gerettet hatte. Aber Noah schien sein eigenes spontanes und sehr lustiges Verhalten schon wieder peinlich zu sein, überhaupt wirkte er sehr angespannt, was sich Rose einfach nicht erklären konnte. Oder ob es ihn selber erschrocken hatte, dass er auch einfach mal was sinnfreies tun konnte? Seiner Aussage, dass alles in Ordnung sei, schenkte sie keinen Moment lang glauben, aber er schaute sie so intensiv an, dass sie den Eindruck hatte, dass er selbst auf eine weitere Nachfrage ihrerseits nichts antworten würde. „Okeeeey“, gab sie leise und langgezogen zurück, was sehr deutlich machte, dass sie ihm schlichtweg keinen Glauben schenkte und machte dann erst einmal mit dem weiter was noch zu tun war.

Jonathan war tatsächlich fast augenblicklich eingeschlafen, nachdem sie ihn ins Bett gesteckt und ihm noch etwas erzählt hatte. Kein Wunder, für den Kleinen muss es ein anstrengender und aufregender Tag gewesen sein. Eine neue Umgebung, von der Mutter weg um wieder beim Vater zu leben, dann Hogwarts selber, das Spiel mit Allisons Sohn und dann am Abend nochmal der Abschied von seinem Dad, weil dieser zu tun hatte... bishin jetzt zu diesem Kakao. Es war schön den Kleinen so friedlich und engelsgleich schlafen zu sehen, ein bisschen Frieden in der ansonsten so düsteren Welt.

Nun galt es aber endlich den Irish Coffee zu genießen, den sie sich beide mehr als verdient hatten und der sie wohl auch endgültig die Kälte und Nässe von ihrem Ausflug nach London vergessen lassen würde.
Zufrieden, nachdem Noah sich neben sie gesetzt hatte, lehnte sie sich in die weichen Kissen zurück und genoss das heiße Getränk, glücklich dass es auch dem Iren zu schmecken schien. „Ein krönender Abschluss wie ich finde. Und vor allem... er macht warm!!!“, tatsächlich bekam sie langsam erst wieder Farbe im Gesicht.

Seine Reaktion auf die angebliche Herkunft des Irish Coffees war schlagartig vergessen, als sie sich bei ihm bedankte. Denn das was er daraufhin erwiderte ließ augenblicklich ihre Augen leuchten. Ihr wurde mit einem mal innerlich angenehm warm, ihr Herz machte sogar einen kleinen Hüpfer. Es berührte sie, was er gesagt hatte und ein wundervolles Kribbeln breitete sich von ihrem Magen ausgehend über ihren ganzen Körper aus vor lauter... Glück. Und ehe sie überhaupt so recht wusste was sie tat, hatte sie ihr Glas abgesetzt, beugte sich vor und umarmte Noah ziemlich innig und voller Gefühl. Die sonst nie um ein Wort verlegene Rose vermochte nicht auszudrücken, was sie gerade empfand, aber man musste doch auch gar nicht immer sprechen, manche Gesten zeigten einfach viel mehr. Sie war so froh, dass er sie am Morgen angesprochen hatte und dass sie ihn als Freund gewonnen hatte. Vollkommen überwältigt ob dieser Verbundenheit verbarg sie ihr Gesicht an seinem Hals, verharrte einige Momente so, ehe sie den Kopf hob und ihm einen freundschaftlichen, aber durchaus sanften Kuss auf die Wange gab. „Ich bin so froh, dass es dich gibt“, hauchte sie in sein Ohr und löste sich schließlich, wenn auch eher widerwillig, wieder von ihm, denn eigentlich fand sie die Nähe zu ihm sehr angenehm. Vermutlich war das auch der Grund, wieso sie sich nicht zurück auf ihren eigenen Platz begab, sondern sich dicht an ihn kuschelte. Die Beine auf die Couch gezogen, hatte sie ihren Kopf gegen Noahs Schulter gelegt und es sich auf die Art und Weise sehr gemütlich gemacht. Kurz griff sie noch nach ihrem Glas, lehnte sich dann wieder an ihn, ließ die freie Hand wie selbstverständlich auf Noahs Knie liegen und fühlte sich im Augenblick einfach nur sehr wohl und geborgen.
„Spiegel?“, fragte die Rothaarige leise und musste tatsächlich einige Sekunden überlegen was Noah genau meinte. „Ich habe doch nur den einen am Schrank, was bitte ist daran.... ohhh“, beim Sprechen wurde ihr nun klar, was der Ire wirklich meinte und musste leise kichern. Jetzt wurde ihr mit einem Mal einiges klar, wieso er plötzlich so nervös gewirkt hatte, die roten Ohren, der verwechselte Zauber... war er deswegen auch so angespannt gewesen? „Bist du nun erblindet nach soviel Nacktheit? Ich hoffe doch nicht, so schrecklich kann der Anblick doch nicht gewesen sein. Ich bin zwar kein junges Ding mehr...“, antwortete sie selbstbewusst und drehte ihren Kopf so, dass sie ihn ansehen konnte. Es machte ihr wirklich gar nichts aus, dass er sie nackt gesehen hatte, weil sie eben keine Scham außer bei ihrem Arm kannte.

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 29.09.2008 14:47    

Normalerweise verriet Noah nur äußerst ungern Details über seine Lebensgewohnheiten und schon gar nicht über Ticks, die er eigentlich selbst als äußerst nervig empfand. Seine Mutter hatte zwar damit angefangen ihm einzubläuen, dass sie nur neue Kleidung für ihn kaufen werde und er jedes Kleidungsstück nach jedem Mal Tragen sofort in die Wäsche geben müsse, er selbst jedoch hatte dieses Getue fast schon zur Perfektion erweitert, indem er sich einen Großteil seiner Kleidung neu schneidern ließ. Rose schien über die Tatsache anfangs ein wenig irritiert zu sein, aber anstatt sich über ihn lustig zu machen oder sein Verhalten auf irgendeine Weise zu verpönen, ließ sie sich sogar darauf ein und bot ihm an, seine Jacke persönlich zu reinigen. Allerdings wollte der Arithmantiker unter keinen Umständen seine Freundin zu dieser Arbeit verpflichten und so lehnte er mit einem Abwinken ab. „Nein, das musst du wirklich nicht, Rose. Ich habe noch ein halbes Duzend von denen in meinem Schrank hängen. Mal sehen, ob die Hauselfen sie noch mal hinbekommen, ansonsten landet sie eben im Müll“, erklärte Noah und blickte kurz an sich herab, nur um festzustellen, dass sein Hemd und seine Hose ebenfalls reif für die Wäsche und vor allem für ein Hochdruckdampfbügeleisen waren.

Was Rose‘ Meinung zu seinem verursachten Chaos betraf, war der Arithmantiker ganz und gar nicht mit seiner Freundin d’accord. „Es sind eben nicht nur Bücher! Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste“, gab er sich ungewohnt poetisch, doch eine einsame Person, deren beste Freunde schon seit seiner Kindheit hauptsächlich aus Cellulose bestanden hatten, verband weitaus mehr mit diesen in einem Regal vor sich hin staubenden Gegenständen als jemand anderes. Doch nicht nur seine kleine Windböe-Aktion war dem Zauberer ziemlich peinlich gewesen, sondern auch sein höhlenmenschartiges Getue beim Anzünden des Kaminfeuers. Natürlich kamen in jedem Mann gelegentlich dessen archaischen Wurzeln zum Vorschein, aber der Arithmantiker – als Rationalist – wehrte sich gegen ein solches Verhalten mit allen Mitteln. Im Grunde schämte er sich sogar, von derartig primitiven und behaarten Wesen abzustammen. Dennoch funkelte es kurzweilig ein wenig stolz in seinen Augen, als Rose ihn – wenn auch nur scherzhaft – als ihren Helden bezeichnete. Welcher Mann hörte sowas denn nicht gerne und gerade für Noah, der solche Worte vielleicht in jedem Jahrzehnt einmal hörte, war dies wie Butter auf seiner Seele. Doch Rose wusste nicht nur, wie sie ihren Freund am besten rührte, sondern sie war auch ein Ass darin, ihn zu durchschauen. Dass alles in Ordnung sei, hatte sie wohl keine Sekunde geglaubt und so schenkte sie ihm nur ein allzu deutliches Okeeeey, um ihren Unglauben zu demonstrieren. Allerdings hakte sie glücklicherweise auch nicht weiter nach, indem sie sich um Strife Junior kümmerte und sich Noah derweilen mit einem Stirnrunzeln fragte, wieso er für die Hausmeisterin ein so offenes Buch war. Für Marla und ihn hätte man stets einen Dolmetscher gebraucht oder zumindest ein Wörterbuch für Marla-Noah/ Noah-Marla, doch Rose dagegen wusste aus jeder noch so kleinen Gestik oder Mimik bei ihm unerwartet viel herauszulesen.

Als die beiden endlich den Tag mit einem heißen Irish Coffee ausklingen lassen konnten, wurde es auf der Couch so richtig gemütlich. Ein Feuer prasselte im Kamin und machte es angenehm warm, die Couch war weich und bequem und das alkoholische Heißgetränk entspannte sowohl Körper als auch Seele. So bekam Rose auch endlich wieder ein wenig Farbe in ihr Gesicht, sodass Noah ein nicht mehr ganz so schlechtes Gewissen haben brauchte, weil seine Freundin wegen ihm dermaßen durchnässt gewesen war. Eigentlich war es auch nicht Noahs Art, seine Dankbarkeit – sofern er sowas überhaupt jemand anderen gegenüber empfand – auf derartig offene Weise kundzutun, doch bei Rose war es ihm sogar ungewohnt leicht gefallen, da er in der Tat von seinem kleinen Kampfgnom hellauf begeistert war. Er bemühte sich auch gar nicht erst, dies ihr gegenüber zu verheimlichen – sie hätte ihn ja sowieso durchschaut. Dennoch hätte der Arithmantiker nicht mit einer dermaßen überschwänglichen Reaktion seiner Freundin auf seine Worte gerechnet, sodass er eher ungewollt völlig überwältigt zusammenzuckte, als sich ihre Arme um ihn schlangen. Nach einem Automatismus folgend verkrampfte sich sein Körper augenblicklich in dieser Situation, bis er den Geruch ihrer Haare einatmete und mit einem Schlag jegliche Anspannung verschwunden war. Diese innige Berührung war auf einmal nicht nur zu ertragen, sie war auch höchst angenehm und so war es eine Wohltat ihre warmen Körper an dem seinen zu spüren. Genießend schloss er kurz die Augen, als sie ihren Kopf an seinem Hals verbarg und spürte, wie sich seine Nackenhaare aufstellen, als Rose ihn sanft auf die Wange küsste. Dass sie anschließend zuckersüße Worte in sein Ohr hauchte, verstärkte dieses Gefühl jedoch immens, sodass Noah das Gefühl hatte, als würde in seiner Bauchgegend Sylvester gefeiert. Ein heftiger Hitzeschwall hatte sich explosionsartig von der Mitte des Körpers wie ein Feuer verbreitet und wie ein nachfolgendes Knistern kribbelte es nun höchst angenehm bis in seine Zehenspitzen. Das waren die schönsten Worte seit 16 Jahren an ihn gewesen und er war unglaublich dankbar für das Seelenbalsam, das sie auf seine wunde Seele legte. Noah fand keine Worte dafür, wie viel sie ihm nach so kurzer Zeit bedeutete und auch wenn der Abend recht turbulent gewesen und Marla verletzt worden war, würde er ihn um nichts in der Welt missen wollen. Denn ab heute hatte er eine Art Seelenverwandte gefunden, die ihn auch verstand, wenn er genau das Gegenteil verbal ausdrückte, die ihn schätze, wie er war und die selbstlos an seiner Seite stand, wenn es hart auf hart kam. Der Arithmantiker war alles andere als ein Optimist, aber in dem Augenblick als er sanft zu seiner Freundin hinabblickte, überkam ihn eine leise Ahnung, dass er dank dieser bemerkenswerten Frau vielleicht doch eines Tages glücklich werden könnte. Doch dies war natürlich alles zu viel und sicherlich hätte der gebürtige Ire es nicht einmal ansatzweise geschafft, seine Gedanken einigermaßen verbal rüberzubringen, sodass er ihr als einzig passende Antwort mit einer ungewohnten Zärtlichkeit den Scheitel küsste.
Es gefiel ihm, wie sie sich danach an ihn lehnte und in ihrer vertrauten Zweisamkeit wirkten sie beinah so, als kannten sie sich schon seit Jahrzehnten. Allerdings verlief ihr Gesprächsthema nun eine Richtung, die ihm alles andere als angenehm war. Wieso hatte er auch nicht die Klappe halten können?! Es wunderte ihn irgendwie nicht, dass Rose keinerlei Scham zeigte, obwohl sie nun wusste, dass ihm dank des Spiegels ein hervorragender Ausblick auf ihren Oberkörper geboten worden war. Bei ihrer Frage jedoch, stieg ihm augenblicklich vor lauter Scham das Blut zurück in die Ohren und ein leicht gequälter Gesichtsausdruck zeichnete sich bei ihm ab. „Erblindet? Ähm … natürlich nicht, also … es ist nichts passiert …“ Was hätte denn bitte auch schon passieren sollen!?, schalt sich Noah im selben Augenblick für seine dämlichen und unüberlegten Worte, doch seine folgenden sollten es auch nicht gerade besser machen. „Also was ich meine … es war nicht schlimm, dich so zu sehen, denn der Anblick … also ich fand das alles sehr wohl proportioniert und wenn jemand eine Ahnung von Größenverhältnissen hat, dann ja wohl ein Arithmantiker … was nicht heißt, dass ich sooo viel gesehen hätte … nur, was man eben nach einem Sekundenbruchteil beurteilen kann … dein Körperbau ist sehr ästhetisch.“ Mit mittlerweile hochrotem Kopf rieb sich Noah verlegen über seinen Hinterkopf und blickte seine Freundin entschuldigend an. Wie sollte er da wieder rauskommen? „Vergessen wir einfach die ganze Sache, ok? Sonst rede ich mich noch weiter um Kopf und Kragen.“

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 29.09.2008 21:46    

Rose war sichtlich bemüht gerade Noahs Jackett ordentlich aufzuhängen, damit es nicht vollends ruiniert wurde und vernünftig trocken konnte. Sie holte sogar einen Kleiderbügel aus ihrem Schrank, um es in der Nähe des Kamins zu drapieren. „Wegwerfen?“, fragte sie allerdings fast entsetzt, „ich bin mir sicher, dass man es wieder hinkriegen kann... es wäre eine Schande das gute Stück einfach zu beseitigen“, sprach sie weiter. Für die Irin kam es einer Sünde gleich derart verschwenderisch zu handeln. Sie selber war ein sehr praktischer Mensch, sehr sparsam in gewisser Hinsicht. Vollkommen gegensätzlich zu Noah wäre es ihr zum Beispiel nie in den Sinn gekommen, sich Kleidung schneidern zu lassen, weil sie es als unnötige Geldausgabe sah. Sie hatte keine großen Ansprüche, im Gegenteil, sie war ziemlich genügsam und ein sehr einfacher Mensch, ohne dass es ihr wirklich bewusst war oder dass sie großartig darüber hätte nachdenken müssen. Sie war einfach so. Vermutlich hätte jede Frau Tränen in den Augen gehabt, wenn sie in Rose‘ Kleiderschrank gesehen hätte, weil sich wirklich nicht viele Sachen darin befanden und allesamt waren sie eher praktisch und bequem denn modisch schick ausgerichtet. Letzteres war einfach nicht ihr Stil. Klar hatte sie auch ein paar ‚gute‘ Sachen darunter, auch wenn sie nichts um Konventionen gab, so wusste sie dennoch was sich gehörte, aber auch da war es eher eine schlichte Eleganz, nichts außergewöhnliches oder gar auffälliges. Wenn sie daran dachte, dass sie sich noch ein Ballkleid beschaffen musste, graute es ihr eh schon. Kleid war leider Pflicht, dabei hätte sie sich in einem Hosenanzug durchaus wohler gefühlt. Sie konnte sich gar nicht vorstellen in Kürze schon entsprechend rumlaufen zu müssen. Überhaupt war der Ball ihr eher ein Graus und sie wäre ihn gerne umgangen, was allerdings nicht möglich war, die Anwesenheit war Pflicht. Wohl oder übel musste sie dann wohl bald mal entsprechend vorsorgen, ob sie nun wollte oder nicht. Was würde eigentlich John machen? Sie konnte sich den Wildhüter nicht wirklich in einem Anzug und einem Festumhang vorstellen, aber auch er würde wohl nicht drum herum kommen.
Rose merkte selber, dass sie gedanklich irgendwie abgeschweift war und rief sich selber zur Ordnung. „Wenn die Hauselfen das nicht hinkriegen, dann sag bitte Bescheid, ich bin überzeugt dass ich es schaffen kann, ich kenne da von meiner Mum durchaus diverse Tricks. Ja? Bitte...!!!“, das klang schon beinahe flehend und irgendwie war es ihr wirklich ein Bedürfnis dieses Jackett zu retten, weil sie sich selber etwas verantwortlich für dessen Zustand fühlte.

Auf seine Reaktion wegen ihrer Aussage über die Bücher schüttelte sie dann jedoch wieder den Kopf und hob abwehrend eine Hand. „Entschuldige, ich glaube du hast mich falsch verstanden. Natürlich sind Bücher nicht nur einfach Bücher, das sollte nicht negativ aufgefasst werden. Aber wenn ich die Wahl habe ob dieser Haufen Papier oder eben du kaputt gehen... dann sind mir die Bücher doch weitaus lieber, denn ich mag dich gerne an einem Stück, weißt du?“, sie zwinkerte ihm mal wieder zu und hoffte, dass er verstand was sie ihm sagen wollte. Vielleicht lagen ihrer beider Prioritäten da ja anders, sie vermochte es nicht einzuschätzen, aber die Sache mit den Büchern fand sie angemessen lustig, was im Falle eines weg wehens von Noah wohl nicht der Fall gewesen wäre.

Während der Ire am Kamin stand und anscheinend mit seinen Grübeleien beschäftigt war, die er Rose ganz offensichtlich nicht mitteilen wollte, ließ die Rothaarige ihn in Ruhe. Instinktiv hatte sie gewusst, dass es ihm so lieber war und sie akzeptierte es ohne wenn und aber. Man musste schließlich nicht alles endlos ausdiskutieren, davon mal abgesehen, dass jeder auch seinen eigenen Raum brauchte. Wenn er das Bedürfnis hatte ihr seine Gedanken mitzuteilen würde er es schon tun... So wie sie selber manchmal einfach manche Dinge mit sich selber ausmachen wollte und sich dieses Recht auch nicht absprechen ließ, so gestand sie dies natürlich auch ihren Mitmenschen zu.

Die Stimmung auf der Couch war ganz eigenartig, aber nicht im negativen Sinn, im Gegenteil. Rose war nur einfach total überwältigt von den Empfindungen, die gerade auf sie einstürmten. Wie oft hatte sie sich in den letzten Stunden eigentlich gefragt wie es sein konnte, dass ihr dieser Mann am morgen noch fast gänzlich unbekannt war? Und nun hielt sie ihn in den Armen und fühlte sich ihm so nah und so vertraut, wie sie es niemals für möglich gehalten hätte. Die Irin war nicht der Typ die an so einen Mist glaubte von wegen man kennt sich aus einem früheren Leben und was die Menschen sich alles für dummes Zeug ausdachten. Doch in Beziehung auf Noah hätte man es durchaus annehmen können. Woher kam ansonsten dieses Gefühl diesen Mann schon immer zu kennen, dass er ein Teil von ihr war, diese Verbundenheit wie sie so selten vorkam? Diese Selbstverständlichkeit, mit der sie eigentlich schon miteinander umgingen, obwohl man erst am Morgen die ersten richtigen Worte miteinander gewechselt hatte.
Es schauderte sie angenehm und sie schmiegte sich noch ein bisschen mehr an ihren neugewonnen Freund, als sie spürte, wie er instinktiv zuerst versteifte, als sie sich ihm auf diese Art und Weise genähert hatte und tatsächlich... kurz darauf entspannte er sich, ließ es einfach zu, was ihr Herz ein weiteres Mal ein paar Sprünge machen ließ. Nein, es gab keine Worte für das, was ihr dieser Augenblick bedeutete und sie konnte es einfach nur durch ihren Körper ausdrücken und als er ihr sanft auf den Scheitel küsste, verstand sie genau, was er ihr mitteilen wollte und schloss für ein paar Sekunden die Augen...

Kurz darauf, als sich die Rothaarige an ihn gekuschelt hatte und das Thema auf den Spiegel gekommen war, trank sie hastig einen weiteren Schluck von ihrem Irish Coffee um ein Grinsen zu verbergen, was ihr automatisch über das Gesicht gehuscht war. Weniger aus dem Grund, weil sein verlegenes Gestotter sie amüsierte, naja ok ein bisschen war auch das schuld, aber es war viel mehr weil er so unsagbar unbeholfen und süß im Augenblick wirkte. Nein, sie hatte ihn wirklich nicht in eine für ihn dermaßen unangenehme Situation bringen wollen, allerdings war sie davon überzeugt, dass die meisten Männer wohl einfach geschwiegen hätten wegen des Anblicks und einfach begierig geguckt hätten. Wieso wusste sie eigentlich, dass Noah das nicht getan hatte? Zollte es nicht von großem Respekt? Wieder kribbelte es in ihrem Bauch und sie stellte das Glas ab um sich ihm wieder voll und ganz zuzuwenden, legte ihm eine Hand an die Wange und zwang ihn so sie anzusehen und lächelte ihn sanft an.
„Ich glaube, ich habe noch nie ein schöneres Kompliment bekommen“, flüsterte sie und schaffte es, dass sich ihr Lächeln noch intensivierte, „ich finde es gar nicht so schlecht wenn du dich um Kopf und Kragen redest, zumindest wenn es um so etwas geht“, sie zwinkerte ihm zu und bemühte sich die Situation aufzulockern. „Mach dir keine Gedanken, aye?“, sie rollte sich noch etwas mehr auf der Couch zusammen und legte ihren Kopf wieder an seine Schulter. Es tat gut einfach nur so beisammen zu sitzen, die Aufregungen des Abends zu vergessen, zu entspannen. Mittlerweile war ihr wieder wohlig warm, sie genoss Noahs vertraute Nähe und lauschte einfach nur dem prasselnden Feuer im Kamin.

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 02.10.2008 11:40    

Wer nur über eine halbwegs gute Beobachtungsgabe verfügte, der wusste, dass Professor Noah Gordon offenbar einen Faible für dunkle und schicke Kleidung hatte. Allerdings schien dies auch an kein Wunder zu grenzen, denn so entsprach seine favorisierte Farbauswahl auch seiner düsteren Stimmung, die nur allzu sehr an seinem obligatorischen missmutigen Gesichtsausdruck in der Öffentlichkeit abzulesen war. Es wäre ihm wohl selbst wie ein Hohn erschienen, hätte er es eines Tages gewagt in ein quietsche gelbes Hemd zu schlüpfen und so besaß er natürlich auch keines. Generell konnte man nur schwerlich in Noahs Kleiderschrank auf textile Unikate treffen, denn auch wenn er zu Marlas Zeiten noch welche besessen hatte, waren solche seit seiner Weltreise schon längst in der Kleidersammlung verschwunden. Doch gerade aus dem Grund, indem er sich viele Sakkos, Hemden und Hosen gleich in mehreren Ausführungen schneidern ließ, besaß er auch kein Kleidungsstück, das ihm sonderlich am Herzen lag und so bereitete es ihm auch keine Kopfzerbrechen, wenn er eines davon abschreiben musste. Deswegen konnte er auch nicht unbedingt das leichte Entsetzen der Hausmeisterin über diesen Umstand verstehen, ebenso nicht ihre Bemühungen, sein Jackett mit großen Mühen retten zu wollen. „Das ist doch nur ein Jackett. Ein Stückchen Stoff – mehr nicht. Aber wenn du möchtest, gebe ich dir bescheid, wenn die Hauselfen an seiner Reinigung scheitern – auch wenn du ganz bestimmt nicht für die Instandhaltung meiner Kleidung verpflichtest bist“, versicherte ihr der Arithmantiker und war der Gedanke im Grunde sogar ziemlich unangenehm, dass sich Rose um seine Wäsche kümmerte.

Noah runzelte leicht unwillig die Stirn, als seine Freundin Bücher als einen Haufen Papier bezeichnete, auch wenn sie in ihren Worten durchaus verdeutlich hatte, dass sie natürlich keine negative Beziehungen zu Schriftwerken besaß. Doch im Gegensatz zu ihr, vertrat er durchaus die Meinung, dass die Existenz einiger Bücher um einiges mehr wert war als so manches Menschenleben. Dennoch war es äußerst schmeichelhaft, dass ihr doch daran gelegen war, ihn an einem Stück zu sehen und so wollte er auch gar nicht erst weiter dieses Thema breit ausdiskutieren. „Ich wollte dich garantiert nicht dazu zwingen, dich rechtfertigen zu müssen. Davon abgesehen kann es mir ja nur recht sein, wenn ich dir anscheinend mehr wert bin als deine Bücher“, antwortete er leicht grinsend und sah es in diesem Moment sogar eher als ein Wunder an, dass er trotz seines früheren Berufes als Auror noch über alle Körperteile verfügte. Viele seiner Kollegen hatten nicht so viel Glück.

Hätte jemand Noah erzählt, dass er an diesem Abend mit der Hausmeisterin kuschelnd auf einer Couch sitzen würde, hätte der Arithmantiker diesen garantiert zu einem Schwachsinnigen erklärt. Doch wenn ihn seine Wissenschaft in all den Jahren etwas gelehrt hatte, dann dass das Leben eben nicht vollständig berechenbar war und man sich letztlich doch mit vielen unvorhergesehenen Situationen konfrontiert sah. Normalerweise brachte diese Tatsache den Arithmantiker gelegentlich zur Verzweiflung, indem er dennoch versuchte in tagelangen Berechnungen wenigstens einmal in seinem Leben die vollkommenen Wahrscheinlichkeiten für spezifische Zukunftsszenarien bestimmen zu können. Heute allerdings verhielt es sich anders und so musste er rückwirkend sagen, dass es wohl seine beste Entscheidung seit Jahren gewesen war, die rothaarige Frau mit ihrem Welpen auf der Wiese angesprochen zu haben. Wie ungewöhnlich der folgende Tagesablauf sich danach dargestellt hatte, konnte er selbst kaum glauben und vor allem nicht sein vollkommen unübliches offenes Verhalten gegenüber der Irin, von der ihm sein Gefühl sagte, dass er sie schon seit Jahrzehnten kennen müsste. Völlig vertraut schmiegten sie sich nun aneinander und genossen jeweils die Anwesenheit des anderen sowie den köstlich schmeckenden Irish Coffee. Als Rationalist glaubte Noah natürlich keineswegs an solch abstrakte Begriffe wie das Schicksal, doch es mutete schon ein wenig seltsam an, dass er ausgerechnet in Hogwarts von seiner Tochter erfahren und er hier eine Freundin gefunden hatte, die er um nichts mehr in der Welt missen wollte. Dieser Umstand machte ihn im Moment so glücklich, dass er gar nicht zu sagen vermochte, ob das angenehme warme Gefühl in seinem Bauch von dem erhitzten Alkohol kam oder von seinen ungewohnten, aber überaus positiven Gefühlen zu dieser Frau.

Es wäre wohl nicht Rose gewesen, wenn sie es nicht auch noch lustig gefunden hätte, wie unbeholfen ihr Freund auf die nackten visuellen Eindrücke reagierte, sodass Noah leicht eine Augenbraue nach oben zog und sich lieber noch ein wenig von dem Heißgetränk gönnte, als noch weitere unüberdachte und peinliche Worte zu äußern. Er konnte der Hausmeisterin ihr Verhalten nicht verübeln und im Grunde war es ja viel besser, dass sie dieser Situation mit Humor entgegentrat als nun wie er vor lauter Scham geradezu im Boden versinken zu wollen. Dabei war er nicht einmal derjenige gewesen, der sich in ihrer Gegenwart ausgezogen hatte. Allerdings war es ihm im Moment viel peinlicher, dass er als sonst so redegewandter und rhetorisch kühner Mann alleine aufgrund einer halbnackten Frau wie ein Teeanger ins Stottern geriet. Hoffentlich zog Rose nicht die falschen Schlüsse aus seinem Verhalten und ging davon aus, dass er jedes Mal beim Anblick einer leichbegleiteten Frau eine solche Show ablieferte. Noah versuchte sich damit zu trösten, dass ihn vermutlich nur Rose’ Unberechenbarkeit knallhart erwischt hatte und so versteckte er seine leicht geröteten Wangen ein wenig hinter der Tasse, aus der er trank und versuchte den Blicken seiner Freundin ein wenig auszuweichen. Als sie ihn jedoch mit ihrer Hand an der Wange berührte, führte sie augenblicklich ein leichtes Kribbeln in seiner Magengegend wieder herbei und zwang ihn somit fast förmlich, sie anblicken zu müssen. Auf ihre Worte und ihr sanftes Lächeln, wurde dieses Gefühl nur noch intensiviert und so begann sein Herz leicht aufgeregt zu hüpfen. „Alleine deine Anwesenheit ist wohl das schönste Kompliment, das ich jemals bekommen habe“, erwiderte er ungewohnt charmant mit einem leicht scheuen Grinsen, das jedoch bei seinen folgenden Worten ein wenig frecher wurde. „Und mit dem um Kopf und Kragen reden könnte ich geradezu stundenlang fortfahren, nur leider hat dies heute jedes Mal dazu geführt, dass wir beide vor die Tür gesetzt wurden … doch da es hier gerade so gemütlich ist, würde ich das lieber nicht riskieren.“ Rose hatte es tatsächlich wieder geschafft, die Situation aufzulockern und so schenkte er ihr auf ihr Augenzwinkern ein kurzes Grinsen, während er es sich weiter auf der Couch gemütlich machte und es genoss, wie Rose sich an seine Schulter lehnte. „Vermutlich kannst du nicht mal erahnen, wie schwierig es für mich ist, mir einmal keine Gedanken zu machen …“, gestand er ihr leichtfertig und blickte entspannt ins prasselnde Kaminfeuer. Dieser Anblick und die angenehme Wärme, die vom brennenden Holz, aber vor allem von seiner Freundin ausging sowie der langsam wirkende Alkohol machten ihn allmählich ein wenig dösrig, sodass er bei Weitem nicht mehr so gewohnt kerzenaufrecht auf der Couch saß wie anfangs und er große Mühe hatte seine Augen noch offen zu halten.

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 02.10.2008 14:53    

Anscheinend hatten sie hier bei der Angelegenheit mit dem Jackett, wie bei manchem anderen auch, wirklich vollkommen verschiedene Auffassungsgaben, was aber ja nicht weiter schlimm war. Eigentlich war es ja auch absolut belanglos, aber Rose hatte trotzdem das Bedürfnis Noah zu erklären, wieso es ihr so wichtig war. „Ja, es ist nur ein Jackett, aber ich denke doch, dass es etwas gekostet hat? Wäre es nicht Verschwendung es einfach wegzuschmeissen? Und ich weiß, dass ich mich nicht um deine Wäsche kümmern muss, aber...“, sie zuckte mit den Schultern, „ich würde es halt gerne in dem Fall tun. So vollkommen ruiniert wurde sie erst, weil du es mir zur Verfügung gestellt hast, aye?“, sie hob schnell eine Hand, weil sie ahnte, dass er dem Umstand abwiegeln wollte, „ich mach es gern, aye?“

Genauso wie bei dem Kleidungsstück waren sie anscheinend auch in Sachen Noahs Missgeschick mit den Büchern unterschiedlicher Meinung, wie wohl nicht anders zu erwarten gewesen war. „Ich weiß, dass ich mich nicht rechtfertigen muss mein Lieber“, sie zwinkerte ihm zu und erwiderte dann herzlich sein Grinsen. „Aber ich habe es gerne wenn du weißt, was mir wichtig ist“, der Satz war eindeutig zweideutig, was ihr selber bewusst und auch so gewollt war. Zwar zeigte sie eigentlich die ganze Zeit schon ihre überaus große Sympathie für den Iren, aber sie wollte es ihm eben noch deutlicher machen. Rose war kein Typ der ständig Zuneigungsbekundungen kund tat, sie fand, dass sich diese dann nur abnutzten, als seien sie selbstverständlich, was es aber ja nun wirklich nicht sein konnte. Klar, manchmal war sie auch sehr offensiv bei solchen Worten, aber eigentlich war dies eine Seltenheit. Vielleicht verstand er ja ihren durch die Blumen gesagten Satz und wenn nicht... eigentlich sprach auch ihr Gesicht Bände...

Und eben diese Bände machten sich auch in ihrem behaglichen Zusammensein auf der Couch in ihr breit. Die Rothaarige fühlte sich so rundherum wohl und so geborgen an Noahs Schulter, dass es für sie persönlich eigentlich verboten gehörte... Sie hatte einen Freund in dem Arithmantiker gefunden, einen Freund wie sie ihn wohl noch nie hatte, zumindest hatte sie sich nie einem so verbunden gefühlt. Aber das verräterische Kribbeln, was sich fortwährend von ihrem Bauch ausgehend über ihren Körper verteilte war nicht wirklich freundschaftlich, auch wenn sie diesen Umstand erfolgreich ignorierte. Es durfte nicht sein, also dachte sie gar nicht erst darüber nach, denn immerhin gab es da auch noch John, den sie wirklich liebte. Dass ihr Körper gerade eine andere Sprache sprach, verdrängte sie und wollte sich nicht einmal darüber bewusst werden. Vielleicht war es der großzügige Genuss von Alkohol an diesem Tag, die im Augenblick nun wirklich sehr gemütliche und vertraute Zweisamkeit, das gemeinsam Erlebte und natürlich, dass sie Noah wirklich sehr mochte... ein Zusammenspiel aus allem vermutlich, dass ihr Innerstes im Moment ein wenig verrückt spielte.
Sie seufzte leise (vermutlich viel zu zufrieden und wohlig) und klang dabei ein bisschen wie eine schnurrende Katze, verdrängte wie schon gesagt jeden verräterischen Gedanken und versuchte auch ihre körperlichen Reaktionen zu ignorieren, die ja nun wirklich absolut unangebracht waren. Also trank sie nochmal an ihrem Irish Coffee, als könne dieser einfach alles andere wegspülen....

Aber Noah machte es ihr wirklich nicht einfach. Wieso war er auch im Augenblick so süß? Seine schüchterne Scham, sein überaus charmantes Kompliment... Das war doch wirklich gemein und machte es schwer wirklich alles zu ignorieren. Ihre Gedanken und Empfindungen begannen vehementer bei ihr anzuklopfen, aber Rose war stur und verbot ihnen, sich wirklich in den Vordergrund zu drängen, schon alleine weil es absolut gegen ihre Überzeugung und Einstellung war. Loyalität und Treue war ihr einfach zu wichtig, als dass sie es auch nur im Ansatz gut heißen konnte, auf Abwege zu kommen.
Sie räusperte sich ein bisschen, um die plötzliche Befangenheit abzustreifen und verlegte sich wieder auf ein schiefes Grinsen. „Vielleicht ahne ich ja doch, wie schwierig es für dich ist. Aber ist es so schrecklich, einfach mal nur den Moment zu genießen? Das Hier und Jetzt?“, Himmel was sagte sie denn da? Mit einem Mal schoss selbst ihr die Röte in die Wange, weil sie ihre eigenen Worte auf ihre illegitimen Gedanken bezog, dabei war sie kurz davor noch dankbar gewesen, dass sich die Situation wieder etwas auflockerte.
Mit drei großen Schlucken leerte sie daher ihr Glas, konzentrierte sich vollkommen auf diese Handlung um von allem anderen abzulenken, stellte es dann (vermutlich etwas zu geräuschvoll) auf dem Tisch ab und kuschelte sich wieder an Noah. Sie war nervös, etwas was nur sehr selten bei ihr vorkam und doch war sie im Augenblick etwas fahriger als dass man es sonst von der sonst so taffen Irin gewohnt war.
Genau wie er schaute sie nun ebenfalls in das Kaminfeuer, mehr um sich abzulenken als alles andere, dabei hatte im Gegensatz zu den meisten das prasseln der Flammen eigentlich nichts sonderlich beruhigendes für sie. Feuer war für sie seit dem Brand im Wald zu negativ besetzt, aber selbst daran konnte sie im Moment nicht denken. Dafür merkte sie allerdings, dass der Whiskey ihres Getränkes sie mehr und mehr benebelte, verstärkt durch ihr eben erst viel zu schnelles konsumieren. Ein willkommener Effekt, denn sie entspannte sich wieder, die angenehme Wärme und auch Noahs Nähe ließen ihren angespannten Körper wieder weich und die Augenlider schwer werden.
Der ganze Tag forderte wohl langsam seinen Tribut und sie merkte die angenehme Schwere ihrer Gliedmaßen als sie langsam in den Schlaf fiel.
Ihr Kopf, der eben noch an Noahs Schulter geruht hatte, glitt etwas runter und noch ehe ihr Atem regelmäßig und tief wurde, rutschte sie so auf dem Sofa hin, dass sie durchaus bequem an ihrem neugewonnen Freund gekuschelt lag. Im Schlaf legte sie einen Arm um ihn, als würde sie sich an ihm festhalten oder auch verhindern wollen, dass er heimlich verschwand und ihr Gesicht wirkte mit einem Mal nicht nur friedlich, sondern auch regelrecht glücklich und zufrieden.

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 04.10.2008 23:38    

Mit hochgezogener Augenbraue blickte Noah zu seiner Freundin, die geradezu darauf bestand, sein Jackett reinigen zu dürfen. Ihm gefiel es ganz und gar nicht, dass er in ihrem kleinen Disput als eine verschwenderische Person herüberkam, denn das war er in seinen Augen nicht im Geringsten. Dies richtig zu stellen, lag ihm aus diesem Grund sehr am Herzen. „Das ist nicht verschwenderisch, das ist ökonomisch. Wenn der Aufwand es zu reinigen größer ist, als es mir persönlich wert ist, ist es nur folgerichtig, es wegzuwerfen. Dann ist es auch vollkommen egal, was es ursprünglich mal gekostet hat. Aber wenn du unbedingt möchtest, werde ich mich mit dir garantiert nicht darum prügeln. Nach allem, was ich heute gesehen habe, würde ich wohl nur den Kürzeren ziehen“, antwortete der Arithmantiker leicht grinsend, schrieb aber die Jacke schon mal gedanklich ab. Zerknittert und voll Matsch wäre sie wohl nicht mehr zu retten, auch wenn Rose dies offenbar nicht so sah. „Dann lasse ich dir am besten das Jackett auch gleich hier, denn die Hauselfen kommen schon mit weitaus weniger verschmutzten Kleidungsstücken nicht klar. Ich wäre doch sehr beeindruckt, wenn du das noch mal hinbekommen würdest.“ Für den Arithmantiker gab es wohl selbst keine schlimmere Arbeit als Wäschewaschen. Er konnte wirklich nicht nachvollziehen, dass sich Rose das auch noch selbst aufbürden wollte.

Aber auch wenn sich die beiden in mehreren Bereichen an diesem Abend nicht einigen konnten, war nur allzu deutlich, wie viel sie voneinander hielten und sie jeweils die Meinung des anderen akzeptierten. So war Noah innerhalb ihrer Diskussionen kein einziges Mal übermäßig ausfallend geworden, was für ihn schon eine enorme Leistung darstellte, da er normalerweise nur allzu schnell konträre Worte in den falschen Hals bekam und aggressiv reagierte. Bei Rose jedoch gelang es ihm sogar ab und zu ein leichtes Grinsen zu erwidern und so war es auch nicht weiter schlimm, dass sie so viele Dinge der Welt durch gänzlich verschiedene Augen sahen. Er spürte – wobei er selbst nicht zu sagen vermochte, woran er dies genau festmachte – dass die Hausmeisterin ihn ehrlich mochte und wertschätze, sodass dies allein schon ausreichte, ihn zu entwaffnen. „Na dann sind wir uns wohl zumindest in der Priorität einig, dass ich wichtig bin“, entgegnete Noah scherzhaft und hatte mit einem mal eine ausgesprochen gute Laune, nachdem Rose ihm so offen ihre Zuneigung gezeigt hatte.

Während sie so gemütlich auf der Couch saßen, versuchte der gebürtige Ire zu verdrängen, dass Rose mit John liiert war. Zwar hatte sie immer wieder betont, wie sehr sie ihn liebte, doch wenn es nach Noah gegangen wäre, hätte sie ihn dorthin schicken können, wo der Pfeffer wächst. Doch natürlich offenbarte er seiner Freundin nicht seine Gedanken und so genoss er einfach ihre Nähe, die ein verräterisches Kribbeln in seiner Magengegend hervorrief. Er vermochte nicht zu sagen, ob sein erhöhter Herzschlag mit seinem Alkoholkonsum zusammenhing oder ob es die Art und Weise war, wie sie sich an ihn schmiegte. Äußerst vorsichtig - als fürchte er, dass Rose augenblicklich zurückschrecken würde – legte er seine Hand auf die ihre, die noch auf seinem Knie ruhte. Trotz der harten Arbeit, die diese Frau Tag für Tag bewältigte, war diese ausgesprochen sanft und grazil. Ihr Seufzen, das eher dem Schnurren einer Katze glich, führte erneut dazu, dass sich seine Nackenhaare aufstellten und es ihm gleichzeitig warm ums Herz wurde. Eigentlich wusste er nur allzu gut, welche Signale sein Körper aussendete, doch er weigerte sich im Moment mehr in Rose zu sehen als eine ausgesprochen gute Freundin. Unter keinen Umständen konnte er es riskieren, seine Freundschaft zu ihr durch einen unbedachten Moment zu zerstören, auch wenn das Bedürfnis, sie zu küssen immer unerträglicher wurde. Reiß dich zusammen, verdammt nochmal! Das ist nur der Alkohol … der benebelt die Sinne …, ermahnte sich der Arithmantiker zu mehr Selbstdisziplin, auch wenn ihm das gerade am heutigen Abend ungewöhnlich schwer fiel. Vielleicht wollte er sich auch einfach einmal gehen lassen, doch zu welchem Preis? Nein, er musste sich beherrschen. So schluckte er ein wenig hastig den Rest seines Irish Coffee hinunter, in der Hoffnung, dass er damit auch seine äußerst verwirrenden Gefühle zu der rothaarigen Frau hinab spülen konnte.

Als könnten sie jeweils die Gedanken des anderen erahnen, entstand ein Moment der Befangenheit zwischen den beiden Erwachsenen, der erst wieder gebrochen wurde, als Rose sich nach einem kurzen Räuspern wieder an ihn wandte. „Nein, natürlich wäre es nicht schrecklich das Hier und Jetzt zu genießen … doch … es gibt immer bestimmte … Hindernisse, die dies bei mir verhindern“, erklärte Noah ein wenig atemlos und blickte ihr dabei tief in die grünen Augen. Wie an einen Magneten näherten sich seine Lippen unweigerlich den ihren. Er hatte das Gefühl, die Oberhand über die Motorik seines Körpers zu verlieren und spürte ein leichtes gespanntes Zittern in sich aufsteigen. Die Spannung zwischen ihnen war mittlerweile schier unerträglich und so befanden sie sich nur noch wenige Zentimeter mit ihren Gesichtern auseinander. Verdammt noch mal, was machst du da, du Idiot!, riss Noah im letzten Moment noch das Ruder rum und gab ihr einen knappen Kuss auf die Wange. „Danke für den wunderschönen Tag mit dir“, entgegnete er ihr nach einem kurzen Räuspern und konnte sich nur allzu gut vorstellen, dass wieder einmal die verräterische Röte in seine Wangen gestiegen war. Das muss man doch irgendwie abstellen können, bei Merlin!, schalt sich der Dunkelhaarige für seine körperlichen Reaktionen und lehnte sich wieder zurück in die Couch. Er versuchte sich nun ebenso wie Rose bevorzugt auf das prasselnde Kaminfeuer zu konzentrieren, was auf die Dauer glücklicherweise etwas höchst Hypnotisches hatte, sodass er langsam wieder ein wenig lockerer und entspannter in seiner Haltung wurde. Er wollte diesen Abend genießen und sich damit zufrieden geben, dass er in Rose eine ausgesprochen gute Freundin gefunden hatte. Mehr zu fordern wäre nichts als eine hoffnungslose Träumerei gewesen, davon abgesehen dass seine positiven Gefühle zu ihr vermutlich nur durch den Alkoholgenuss ins maßlose im Moment gesteigert wurden.
Nach fast zwanzig Stunden auf den Beinen, wurden langsam auch Noahs Augenlider schwer wie Blei und so bemerkte er gerade noch, wie die mittlerweile schlafende Rose immer mehr an seiner Schulter hinab rutschte. Eigentlich wäre dies nun der richtige Augenblick gewesen, sich in seine eigenen Privaträume zu begeben, doch ungewöhnlicherweise hatte Noah im Moment nicht im Geringsten Lust dazu, sich von der äußerst gemütlich Couch zu entfernen und in sein eigenes kaltes Bett zu schlüpfen. So streifte er sich seine Schuhe ab und kuschelte sich liegend neben Rose auf die Couch. Müde blickte er auf ihr friedliches Gesicht während sie sich schon offenbar im Land der Träume befand und rang sich ein kleines zufriedenes Lächeln ab, bevor er selbst nach kurzer Zeit neben ihr eingeschlafen war. Er bemerkte nicht wie er ebenso wie Rose bei ihm seinen Arm um sie schlang und so hielten sie sich gegenseitig fest, als fürchteten sie, dass der jeweils andere unbemerkt verschwinden würde.

TBC: Privatgemach von Noah Gordon

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 08.10.2008 13:46    

22. Oktober 2011


Rose lag dicht neben John gekuschelt in ihrem gemütlichen Bett und schlief noch immer den Schlaf der Gerechten. Ihr Freund hatte die letzte Nacht bei ihr verbracht, nachdem es am vorherigen Tag wieder recht spät geworden war. Dabei hatten sie nur gemütlich beisammen vor dem Kamin gesessen, vor dem ihre beiden Hunde friedlich schliefen und hatten sich unterhalten. John hatte viel zu erzählen gehabt, immerhin hatte seine Schwester vor zu heiraten und er würde in ein paar Monaten Onkel. Sie ihrerseits hatte von ihren Erlebnissen mit Noah erzählt, wie sie ihn kennengelernt hatte und dass sie beide Freunde geworden waren. Dabei ließ sie auch nicht aus, wie viel ihr das bedeutete, denn auch John wusste, dass sie zwar über eine Menge Bekannte verfügte, aber Schwierigkeiten hatte wirkliche Freundschaften zu schließen. Ob der Wildhüter wirklich verstehen konnte, wie die beiden doch für den normalen Betrachter so unterschiedliche Menschen zueinander gefunden hatten, vermochte sie nicht zu sagen, aber er schien es akzeptieren oder war schlau genug sich nichts anderes anmerken zu lassen, denn Rose würde sich was sowas anging von niemandem rein reden lassen.
Was sie ihm jedoch nicht erzählt hatte war das komische Kribbeln, was sie am Abend verspürt hatte, als sie nach aller Aufregung gemeinsam mit Noah den Irish Coffee getrunken hatte. Mittlerweile hatte sie sich erfolgreich eingeredet, dass es wirklich nur an dem immensen Alkoholgenuss des Tages gelegen haben konnte. Wobei.... als sie am nächsten Morgen auf ihrer Couch aufgewacht war, liebevoll zugedeckt mit einer Decke von der sie ganz sicher wusste, dass sie am Abend vorher nicht auf ihr gelegen hatte. hatte sie noch ein paar Schwierigkeiten, sich eben genau das einzureden. Zuerst glaubte, oder vielleicht hoffte sie es auch mehr, dass sie das unerhofft besondere Zusammensein mit Noah nur geträumt hatte, denn sie war beim wach werden alleine gewesen, von Colins Sohn in ihrem Bett ganz abgesehen. Aber ein Zettel, den Noah ihr in den frühen Morgenstunden dagelassen hatte bewies das Gegenteil und... ließ ihren Bauch zunächst wieder verräterisch kribbeln.

Danke für die schöne Nacht mit dir. Noah. P.S.: Kobolde sehen während ihres Schlafs ganz friedlich aus

Die Nachricht war nun wirklich zweideutig gewesen, jeder Unbeteiligte hätte vermutlich wer weiß was vermutet, aber nicht, dass die beiden vollkommen erledigt nebeneinander auf der Couch eingeschlafen waren. Das und einiges mehr redete sie sich jedenfalls ein und mit der Zeit sogar sehr erfolgreich, auch wenn die Zeilen sie hatten strahlen lassen.
Ansonsten waren die vergangenen Tage sehr arbeitsreich gewesen, so dass sie nur hin und wieder Noah auf dem Flur getroffen hatte ohne dass Zeit für ein wirkliches Gespräch gewesen wäre. Daher wusste Rose im Augenblick auch gar nicht, wie es mittlerweile Marla ging, denn sie hatte dieses Thema in Mitten von einer Schar Schüler nicht ansprechen wollen.
Auch John hatte, genau wie sie selber, so viel zu tun gehabt, dass sie erst am gestrigen Abend dazu gekommen waren, wieder richtig Zeit füreinander zu finden und sie auch zu genießen.

Und in eben dieses Gesicht schaute Rose nun, als sie verschlafen die Augen öffnete, und sofort hoben sich ihre Mundwinkel zu einem Lächeln. So friedlich wie er neben ihr lag konnte sie einfach nicht anders, als ihm sanft einer seiner Dreads aus dem Gesicht zu streicheln. Es war schön morgens neben ihm aufzuwachen, mindestens genauso schön wie am Abend mit ihm einzuschlafen.
Die Irin beobachtete, wie eine Ader am Hals ihres Freundes sanft pulsierte und konnte dem Drang nicht widerstehen, die Stelle zärtlich zu küssen, nachdem sie mit unter seine Decke geschlüpft war. Beide waren sie nach wie vor nackt, denn sie hatten es nicht mehr geschafft... naja sich anzuziehen... war aber eigentlich auch gar nicht nötig, denn es war behaglich warm durch den offenen Kamin und die Decken und gab es etwas schöneres wie nach innigem Zusammensein die nackte Haut des Partners noch zu spüren während man einschlief?
Vielleicht hätte sie John noch schlafen lassen sollen, denn auch seine Arbeitstage waren mehr als anstrengend und er war sicher dankbar für jede Erholung, aber Rose konnte im Moment einfach nicht anders und ließ ihre Hand verführerisch auf Wanderschaft gehen, während ihre Lippen ihn sanft anknabberten. 

John Parker
Waldhüter
erstellt am 09.10.2008 16:08    

22. Oktober 2011

cf ~ Lehrerbereich - Privaträume von Allison Parker

John lag neben dich neben Rose und schlief noch immer tief und fest. Es hätte so Einiges gebraucht, um ihn nun zu wecken und das war auch kein Wunder. Die letzten Tage waren äußerst anstrengend gewesen. Zunächst einmal waren da natürlich die Kürbisse gewesen, die einfach nicht wachsen wollten und die doch am Ende des Monats bereits ein Blickfang beim Halloween-Ball sein sollten. Zudem kam natürlich die Aufregung über die Tatsache, dass seine Schwester Allison Kinder erwartete. Zwillinge! Von Ian! Selbst zwei Tage später hatte John es nicht fassen können vor lauter Glück und dann waren da noch die Hunde. Lancelot und Hagrid. Diese zwei wundervollen Wolfshundwelpen, die zwar äußerst niedlich und wundervoll waren, gleichzeitig aber mit der Zeit auch anstrengend. Ein Welpe machte nun einmal Arbeit, was John natürlich keineswegs störte. Ein wenig Anstrengung und Aufregung bereitete ihm keine Probleme. Er wusste ja, dass es für eine gute Sache war.

Erst gestern waren er und Rose dazu gekommen endlich wieder einen gemeinsamen Abend zu verbringen. Dabei hatten sie sich viel zu erzählen gehabt. Allerdings wollte John sich noch immer nicht ganz sicher sein, ob ihm nun gefallen sollte, dass Rose sich mit Noah angefreundet hatte oder nicht. Er hatte nichts gegen den Arithmantiker. Das lag ihm fern, doch während Rose erzählt hatte, war da so ein Funkeln in ihren Augen gewesen, das John nicht einordnen konnte, was ihm fremd war und das wollte ihm nicht so recht gefallen.
Doch er war klug genug Rose nicht darauf anzusprechen und keine dummen Fragen zu stellen. Zum einen, weil er die Antworten unter Umständen nicht gern gehört hätte und zum Anderen, weil Rose das mit Sicherheit nicht gefallen hätte. Er an ihrer Stelle hätte es gehasst sich erklären zu müssen, obwohl es nichts zu erklären gab. Er hätte sich eingeschränkt und fremdbestimmt gefühlt und das wollte er Rose, seiner Rose, nicht antun.
Der Abend war trotz allem sehr schön gewesen. Nach dem langen Gespräch am Kaminfeuer und dem, was danach passiert war, war es eigentlich klar gewesen, dass John nicht mehr zurück in seine Hütte gehen würde. Nicht an diesem Abend und so waren die beiden schließlich nebeneinander und aneinander gekuschelt eingeschlafen. Er hätte sich nichts Schöneres vorstellen können.

John wollte seine Augen noch nicht aufmachen und gab ein unwilliges Grummeln von sich, als Rose ihn langsam aus dem Reich der Träume zurück holte und er wehrte sich lange dagegen, aufzuwachen, bevor er ihre Hände spürte und ihre knabbernden Lippen, die sich nicht gerade eben erst auf Erkundungstour aufgemacht hatten.
Mit einem Mal schlug John die Augen auf und sah in ein verführerisch grinsendes Gesicht. "Hmm.. Daran könnte ich mich gewöhnen." murmelte er noch leicht verschlafen, während er seine Arme um Rose legte und ihr einen Kuss aufdrückte. Nun war es an ihm, seine Hände auf Wanderschaft zu schicken. Vielleicht würden sie ja etwas Interessantes auf ihrer Erkundungstour finden... 

John Parker
Waldhüter
erstellt am 17.10.2008 23:15    

Erschöpft hatte John die Augen geschlossen. Rose lag in seinen Armen und schmiegte sich an ihn. Gedanklich war er noch immer bei der kleinen gefühlten Ewigkeit, die sie zuvor miteinander verbracht hatten und die nun, wo sie vorbei war, so kurz erschien.
John hätte ewig so liegen bleiben können. Er genoss es einfach vor sich hin zu dösen. Liebte es, wenn Rose ihm so nah war und wollte sie auch eigentlich nicht mehr gehen lassen. John war bereits wieder auf dem Weg zu einem kleinen Nickerchen, so sehr hatte er sich entspannt.

Zu dumm nur, dass sich in diesem Moment ein nerviges Fiepen, das aus seiner Hose zu kommen schien, bemerkbar machte. Unwillig öffnete John erneut die Augen und drückte Rose einen Kuss auf die Stirn auf. "Verzeih mir, Liebes, aber die Arbeit ruft." sagte er liebevoll, bevor er sich dazu aufraffte das kuschelige Bett und vorallem seinen Platz neben Rose zu verlassen, um zunächst einmal dieses nervige Gefiepse abzustellen, das zu allem Überfluss lauter wurde.
Der Ursprung dieses Geräusch war natürlich nicht seine Hose selbst, sondern eine Art Wecker, der sich in der Tasche befand. Er war ziemlich klein. John hatte ihn mal irgendwann einem Händler in der Winkelgasse abgekauft. Natürlich war das kein normaler Wecker. Man konnte ihn unterschiedlich einstellen: Uhrzeit, Lautstärke, Nervgrad (aktuell stand dieser gerade mal auf der untersten Stufe) sowie die Art des Tons und bei der Art des Tons standen einem alle Möglichkeiten offen. Das merkwürdige Gefiepe, was sich da meldete, gehörte zu einem mehr als exotischem Vogel, dessen Geräusche John eigentlich nur durch Zufall vernommen hatte.
Nun war das Geräusch allerdings verschwunden, während John sich ein wenig ungeschickt seine Sachen schnappte und einen Blick auf die Uhr warf. Dabei ließ er einen leisen Pfiff durch die Zähne vernehmen. Die Sache mit der Uhrzeit sollte ich vielleicht noch einmal üben.. Tatsächlich war es längst Zeit fürs Frühstück, das mit Sicherheit bereits in der großen Halle erschienen war.

Auf dem Weg zum Bad, machte John nur kurz Halt, um die beiden Welpen zu streicheln, die nun ebenfalls wieder munter wurden. "Um euch kümmere ich mich gleich." sagte er dabei mit einem Lächeln, bevor er tatsächlich im Bad verschwand. Kurz darauf konnte man auch schon das Geräusch der Dusche hören.

tbc ~ Die große Halle - Lehrertisch

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 18.10.2008 17:00    

Genau wie John fühlte auch Rose sich herrlich entspannt und zufrieden. Dicht an ihn geschmiegt seufzte sie zwischendurch wie ein zufriedenes Kätzchen, was gerade an dem Schälchen fette Sahne hatte schlecken dürfen und genoss einfach die Nähe ihres Freundes. Wenn es ihr nach gegangen wäre, hätten sie für ewig hier so gelegen, fern von allem, nur er und sie in trauter Zweisamkeit.
Nein sie hatte wirklich nicht damit gerechnet, als sie nach Hogwarts kam, hier jemanden zu finden, dem sie ihr Herz schenken würde, umso überwältigender war es für sie, John zu haben. Sie waren schon ein sehr schräges Pärchen, aber in ihm hatte sie nicht nur einen zuverlässigen Freund gefunden, sondern auch einen Mann der sie respektierte und so liebte, wie sie war.
Gerade als sie sich noch ein bisschen enger an ihn anschmiegen wollte, wurde ihre vertraute Ruhe jedoch von einem sehr nervigen Fiepsen gestört und Rose verzog etwas unwillig die Stirn, seufzte dann aber ergeben auf. Er hatte ja Recht, sie mussten beide aufstehen, zumal heute der Ausflug nach Hogsmeade statt finden würde. Einige Professoren wollten neben dem wahnsinnsgroßen Sicherheitsaufgebot ebenfalls in das Zauberdorf, sie selber hatte allerdings beschlossen im Schloss zu bleiben. Um ehrlich zu sein schmollte sie nach wie vor noch etwas und sie hatte der Schulleiterin nicht ganz verzeihen können, dass man ihr vor einigen Tagen nichts von den dramatischen Geschehnissen und den neuen Sicherheitsvorkehrungen gesagt hatte. Anscheinend hielt diese es nicht für wichtig genug, das Bodenpersonal mit einzubeziehen (Rose war durchaus klar, dass das nicht stimmte, aber sie war in ihrem Stolz verletzt und wollte einfach daran glauben), also hatte sie sich auch nicht mehr an Mcgonagall gewandt um ihre Hilfe anzubieten. Aber wie hätte sie auch helfen sollen? Zaubertechnisch war sie nunmal ein Krüppel, da gab es nichts schön zu reden. Wenn es einen Angriff geben sollte, könnte sie also eh nichts tun außer blöd im Weg rumzustehen. Klar, Noah hatte ihr gesagt, dass sie durch ihre Zeit bei den Wölfen unschlagbar bei Beobachtungen sein musste und ihr Zusammenstoß mit der Heilerin im St. Mungos hatte bewiesen, dass sie keine Magie benötigte um gefährlich zu werden, aber was sollte das alles gegen einen Haufen Todesser bewirken? So selbstsicher die Irin sonst auch war, im Bezug auf ihr mangelndes Zauberkönnen in Folge ihres Armes war sie empfindlich.

John war mittlerweile aus dem Bad gekommen und sie selbst war gleich nach ihm duschen gegangen. Jetzt waren beide fertig und mit einem letzten sehnsüchtigen Blick auf das noch von ihnen beiden zerwühlte Bett verließ sie gemeinsam mit ihrem Liebsten und den beiden Wolfshundwelpen ihre kleine Wohnung.
Sie hatten beschlossen beide in die große Halle zu gehen, auch wenn sie selber es hasste dort zu sein. Aber an diesem Tag war es wohl etwas besonderes, sie wollten sehen wie die Stimmung bei den Schülern war... wie die Sicherheitsvorkehrungen waren. Und sie selber hatte erst vor ein paar Tagen Noah versprochen hin und wieder dort eine Mahlzeit einzunehmen und sie konnte sich nicht ständig davor drücken.

In der großen Halle angekommen stellte Rose fest, dass sie lange nicht so voll war wie sonst. Anscheinend nutzten die meisten Schüler die Chance auszuschlafen, allerdings wohl auch die Lehrer, denn sie sah ausschließlich Noah dort sitzen, dem sie nun aus der Ferne ein strahlendes Lächeln zuwarf.
Hand in Hand mit John steuerte sie auch gleich auf ihren neugewonnen Freund zu, während die Welpen ihnen um die Füße wuselten.
„Wo mögen die anderen nur sein? Gerade heute habe ich gedacht wären sie alle da“, sagte sie zu John, als sie auch schon bei dem Arithmantiklehrer angekommen waren. Freundschaftlich legte sie diesem eine Hand auf die Schulter und setzte sich neben ihn. „Guten Morgen Noah“, sie lächelte ihn herzlich an, konnte aber nicht verhindern, dass sie direkt wieder an den gemeinsamen Mittwochabend denken musste und an den Brief, den sie morgens von ihm gefunden hatte. „Ihr kennt euch sicher oder?“, erinnerte sich daran, die beiden Männer vorzustellen und griff bereits nach einer Kanne Kaffee. Wieso fühlte sie sich plötzlich so unruhig? Rose vermochte es nicht zu deuten und konzentrierte sich daher lieber schleunigst auf andere Sachen. „Alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen?“, fragte sie an Noah gewandt vollkommen nebensächlich, als ginge sie das gar nichts an, um so ihren geheimen Frust deswegen zu überspielen.
Dabei freute sie sich eigentlich, Noah endlich wieder zu sehen, denn die letzten beiden Tage war ihnen das irgendwie verwehrt geblieben, als wenn irgendwas verhindert hätte, dass sie länger als 2 Minuten miteinander hätten sprechen können. Dass er ihr bewusst aus dem Weg gegangen war, konnte sie ja nicht ahnen. Ihr brannten tausend Fragen auf den Lippen wegen Marla und Joey, aber natürlich hielt sie diese noch zurück, denn ihr war klar, dass Noah niemals in Gegenwart von John darüber gesprochen hätte.

tbc große Halle - Lehrertisch