Autor
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Thema: Die drei Besen
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Allison
Parker
Hauslehrerin
Hufflepuff
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erstellt am 16.09.2007 14:47
Das
saubere,
freundliche wenn auch meist verrauchte Gasthaus liegt an der
Hauptstraße von Hogsmeade und ist ziemlich gut besucht.
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Draco
Malfoy
Todesser
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erstellt am 07.10.2007 22:46
cf~altes Forum
Draco lächelte,grinste beinahe,zufrieden weil er die Sache mit
dem
Zauberstab Emily richtig erklärt hatte.Nun wollte er mit dem
Todesfluch gerade fortfahren als Laura das Wort ergriff und ihren
vollen Namen nannte.Augenblicklich verfärbte sich Malfoys
blasses
Gesicht rosa.Die rosa Gesichtsfarbe war nicht wirklich in dem durch das
Gewitter draussen sehr dunklen Schankraum der 3 Besen sichtbar.Nicht
nur durch das Unwetter,die Zeit war nicht stehengeblieben,auch der
Abend schreitete voran.Der Wirt entschied sich zusätzliche
Fackeln
anzuzünden,die blauen Kerzen auf den Tischen spendeten kein
ausreichendes Licht mehr.Der Regen trommelte wild gegen die
Fensterscheiben und der Donner knallte in regelmässigen
Abständen.Die Geräuschkulisse um den Tisch an dem
Laura,Emily
und Draco saßen wurde lauter.Hexen und Zauberer
kämpften mit
ihren Stimmen gegen den Lärm draussen an und immer wieder
kamen
neue,völlig durchnässte Gäste herein.Draco's
gewöhnliche Blässe kehrte wieder zurück.Aber
es war
wirklich schon etwas seltsam.Er blubbert von einem Haus,es wird
darüber geredet das Emily in Zukunft vor
Ministeriumsangestellten
sicher sein soll,aber irgendwie wurde der Teil zwischen "Laura
kennengelernt" und "Familie sein" beinahe sträflich
ignoriert.Oder
vernachlässigt.Woran lag das?War es Draco gar peinlich?Wenn er
ehrlich zu sich war musste er das zugeben.Um sich vor sich selber zu
verteidigen musste er aber auch dran denken dass der Fall mit Laura und
die Gewissheitheit was einmal daraus werden würde es
keinesfalls
einfacher machte als es normalerweise ablief.Jedes Interesse an ihr
musste doch plump daher kommen.So ungefähr wie ein notwendiges
Übel um dahin zu kommen wohin Laura sich mit ihm im
Zeitfenster
sah.Die Kernpeinlichkeit bestand darin dass Laura eine gute
Beobachtungsgabe hatte,daran bestand kein Zweifel.War sein verstecktes
Problem nicht ehrlich genug rüberzukommen?Das seine Fragen an
ihr
nur wie zwanghafter Füllstoff sein würden?War die
Angst das
sie es so an ihm sehen würde der Grund warum er sie nicht ein
zweites mal gefragt hat wie ihr Nachname lautet?Lieber von einem Haus
faseln als sie zu fragen wie alt sie genau ist?Was aber am seltsamsten
dabei war war Draco's Gefühl gegenüber Emily.Obwohl
sie
anscheind mit zehnfacher Potenz seine Arroganz geerbt hatte
fühlte
er sich ihr gegenüber in gewisser Weise unbeschwerter.
Emily kennenzulernen und damit weiterzumachen war einfach einfacher.Ob
er nun ihr jetzt den Todesfluch erklärte und zehn Minuten
später sie danach fragen würde was sie für
Wesen in den
Welten getroffen hatte und im gleichen Atemzug ob sie mal
Schokofrösche probieren möchte...das alles wird und
würde ihm viel leichter über die Lippen
kommen.Ausserdem
stand er damit nicht alleine.Auch Laura musste mit ihrer Tochter
nochmal ganz von vorne anfangen.Und sicher lag es auch daran das Emily
im Gegensatz zu Laura erstens nicht einfach weggehen konnte und
zweitens höchstwahrscheinlich keine Erwartungen von ihm
hatte.Wie
gerne wollte er Laura beeindrucken und imponieren,aber da war nichts.Er
war nichts besonderes,weil er es noch nie gewesen war.Harry Potter
hätte damit keine Probleme gehabt gestand er sich ein.Doch dem
Held der Zauberergemeinschaft blieb sowas Wunderbares verwehrt wie es
Laura war.Zumindest wohl in der Zukunft.Draco leckte sich die trockenen
Lippen und öffnete den Mund um was zu sagen als er inne halten
musste und stirnrunzelnd kurz ein paar neueintretende Leute
musterte.Zwei Zauberer quetschten sich zusammen mit einem Oger durch
die Menge auf der Suche nach einem Sitzplatz zum Verweilen.Schnell riss
sich der blonde Zauberer wieder davon los,wunderte sich nur was sich
hier in den 3 Besen alles so einfand.So sah er Laura an und wiederholte
ihren Namen mit einer Stimme die nachdenklich klang."Laura Grey..",es
wäre ungeschickt gewesen zu sagen das dies ein
schöner Name
sei,obwohl das Draco wirklich so fand.So blickte er sie einfach mit
sanft wirkenden Augen und mit einem leichten Lächeln an.
Malfoy griff nach seinem Butterbierglas um nicht allzu lange diesen
beinah verträumten Gesichtsausdruck zu haben.Nie im Leben
würde er vergessen wie sehr sich Laura sträubte ihren
Namen
zu nennen an dem Abend wo sie sich hier genau an diesem Tisch mit
zusetzte.Laura war unbeschreiblich und er konnte sich einfach nur auf
die Schultern klopfen für seine
Hartnäckigkeit.Obgleich...
wenn sie anders reagiert hätte und wieder gegegangen
wäre und
sich zu den vier Idioten dahinten zum Beispiel hingestellt
hätte...wäre er wirklich nicht Emilys Vater oder
konnte man
das Schicksal niemals überlisten?Eine Frage die immer wieder
in
dem Kopf des Blonden aufplöppte und wie ein lästiger
Flubberwurm da kleben blieb.Draco nahm ein Schluck von seinem
Butterbier und schaute dann Laura wieder an und sprach so
gedämpft
das keiner ausserhalb des Tisches mithören konnte."Deine
Eltern,die Greys, waren Todesser.Waren sie reinblütig?",eine
Frage
die schnell und ohne vorher viel zu überlegen über
die Lippen
des Zauberers kam.Er wollte wissen ob Laura reinblütig war.Er
fand
es wichtig zu wissen.Einfach um es in seinem Hirn abzuspeichern.Wenn
sie es nicht sein sollte würde das schon längst
nichts mehr
daran ändern was er innerlich für Laura
fühlte.Wenn sie
jedoch reinblütig war würde es seinen Verstand vor
Glück
kosten.Also überlegte er nicht lange,sonst hätte er
zu lange
gezögert.Möglich,dass die Nachfrage verletzend
für sie
war.Also schaute er die Schwarzhaarige aufmunternd an."Du sagst du
warst ein Jahr in Hogwarts?Dann musst du 25 oder 26 Jahre alt
sein.",nach dieser eher ungenauen Altereinschätzung drehte
sich
Malfoy nach ein paar gröhlenden Gästen weiter hinten
um.Seine
Formulierung der Frage hörte sich aber trotzdem zumindest
besser
an als "Wie alt bist du jetzt eigentlich?".Wieder in Lauras dunklen
großen Augen schauend sagte er ehrlich."Es gibt viele,selbst
kleine Dinge die wir noch nicht voneinander wissen.Aber ich
möchte
sie von dir wissen..",seine Augenlider senkten sich,starrten in sein
Glas Butterbier und er sagte leise weiter."Nicht nur weil du gesagt
hast was in der Zukunft passiert.",etwas beschämt schwieg
Draco
und schaute rüber zu Emily während er einen Schluck
Butterbier nahm.Dann holte er tief Luft und wandte sich wieder an
Laura."Mein Sohn heisst Jonathan,nach dem Vater seiner Mutter.Hab ich
schon gesagt das er fünf Jahre alt ist?",kurz kaute Malfoy mit
nachdenklicher Miene auf die Unterlippe bevor er fortfuhr."Er lebt wie
gesagt in Amerika.Ist dort geboren und sein Wille ist dort auch
weiterhin zu leben..",er zuckte mit den Schultern und trank aus seinem
Glas.Durch das Reden fühlte sich der Blonde sicherer und das
spiegelte sich auch in seinem Gesicht wieder.Er lächelte Laura
unbeschwert an während er weitererzählte."Er sieht
mir
ähnlich,zwar ist er nicht ganz so hellblond aber er hat das
Haar
voller blonder Strähnen.",für eine Sekunde
überlegte
Malfoy ob das so sein musste.Seine Eltern waren hellblond.Er ist
hellblond.Also müssen seine Kinder unbedingt im
Großen und
Ganzen die Haarfarbe der Mutter annehmen?Naja,er konnte es nicht
ändern.Er hob eine Augenbraue und erzählte
bemüht
beiläufig."Das mit ihm läuft natürlich ganz
so wie ich
es nicht haben wollte.Jonathan lebt schon länger ..in der
Gemeinschaft eines Indianerstammes.",Draco musste hart schlucken und
schloss kurz die Augen.
"Das er dort so lebt und wie er lebt muss ich wohl akzeptieren.Das
fällt mir schwer,ehrlich gesagt.Doch er will es
so.Nun..",Draco
winkte ab."..in Strigoy hab ich Geld für ihn angelegt falls
Jon je
gedenkt mal wie ein normaler Zauberer zu leben und ihn zu sehen ein
paarmal im Jahr riss mich aus der Einsamkeit in all den Jahren
heraus.Ich besuche ihn.",der blonde Zauberer lächelte nun
etwas
gequält und hoffte stark das Laura ihn nicht auffordern
würde
zu erzählen wie er dort zurechtkam inmitten solcher
Menschen.Die
Besuche dauerten immer nur kurz,waren aber immer wieder eine Art Tortur
für Malfoy."Seine Mutter heisst Allison und war dadurch das
mein
Mentor Arsenius ihren Professor kannte ein paar Tage bei mir.Tja...das
reichte..",mit den letzten Worten verdeutlichte er wie schnell sowas
gehen konnte das ein neues Zaubererkind die Welt erblicken durfte.Er
zuckte abermals mit den Schultern und tippelte leise mit den Fingern
auf die Tischplatte.So ganz fiel es ihm wirklich nicht leicht davon zu
erzählen.Aber wenn er es tat und kein Geheimnis draus machte
würde es zeigen das da nichts Draco von Laura und Emily
abbringen
konnte.Unwillkürlich glitt seine Hand in seine Umhangtasche
und
der Tagesprophet knisterte darin.Daraufhin warf Draco einen Blick in
seine Tasche und schmunzelte."Weisst du,die Leute würden mich
nicht nur nerven..",er deutete mit dem Kopf auf eine Platinblonde Hexe
vier Tische weiter die einen schrillen Lachanfall zu haben
schien.",,sondern ich brauch auch ein richtiges Zuhause.In Strigoy
hatte ich ein ganz kleines Haus aber alles war da was ich brauchte.",er
nickte um seine Worte zu unterstreichen.
"Mich würd es interessieren wie du gelebt hast.",kullerte es
anschließend aus ihm heraus und das tat es wirklich."Hast du
dich
bei anderen Leuten untergebracht oder wie hast du das
angestellt?Wurdest du nie belästigt,so schön wie du
bist?",fragte er munter weiter und vergass sogar sich für die
Feststellung wie sie für ihn aussieht sich leicht zu
schämen.Nein,er blabberte weiter,diesmal mit etwas Sorge in
der
Stimme."Wirst du mit einem Haus zurechtkommen?Ich meine...du kannst
gehen wohin und wann du willst...ausser..",er grinste frech."Lass mich
raten.Du hast heute noch gar nichts gegessen.Emily übrigens
auch
nicht.",Draco schaute nicht ganz ernsthaft tadelnd zu dem
dunkelhaarigen Mädchen und wieder zurück zu
Laura."Sowas ist
dann natürlich vorbei.Darauf werd ich schon achten.",er
zwinkerte
der Hexe zu als plötzlich Lauras Kaffeetasse umgeworfen
wurde.Das
sich Leute nahe an ihrem Tisch vorbeidrängten spürte
Draco
wohl und hielt ihn auch schon länger davon ab Emily von dem
Todesfluch zu erzählen,aber nun war er ernsthaft genervt.Er
drehte
sich zu dem Kaffeeumwerfer um und öffnete den Mund um ihn
anzupöbeln doch klappte sein Mund just wieder zu.Es war ein
seltsamer Anblick.Laura und dieser Mann starrten sich an.Was sollte das
werden?Draco spürte Unsicherheit in sich und versuchte zu
deuten.Sein Blick ging hin und her zwischen den Beiden und seine Hand
wanderte langsam zu seinem Zauberstab der in seinem Gürtel
steckte."Laura..?"
tbc: Haus von Draco, Laura und Emily
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Laura
Grey
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erstellt am 09.10.2007 23:54
cf ~ auch altes Forum
Laura hatte die Farbe in Dracos Gesicht bemerkt, hatte bemerkt, wie er
nach der Erwähnung ihres vollständigen Namens leicht
rosa
angelaufen war. Es würde schwierig für die beiden
magisch
begabten Personen werden. Durch das Auftauchen Emilys waren sie beide
in eine vollkommen neue Situation gestoßen wurden, es war
wirklich wie ein Sprung in ein Becken voller eiskalten Wassers. Die
beiden hatten sich nicht darauf vorbereiten können, genauso
wenig,
wie man sich auf die Kälte des Wassers richtig hatte
vorbereiten
können. Sie mussten nun in dieser Umgebung mit der Situation
klarkommen, eine Situation die selbst für Leute schwierig war,
die
sich schon länger kannten. Aber sie beide, die Hexe und der
Zauberer, kannten sich erst wenige Tage und waren nun gezwungen Dinge,
die man so in einer längeren Zeit voneinander erfuhr innerhalb
weniger Stunden aufzuholen. Wie trank Draco seinen Kaffee? Wie alt war
er eigentlich? Wie war seine Kindheit? Was mochte er? Was tat er in
seiner Freizeit? Spielte er Golf oder las er lieber gute
Bücher?
Konnte er Schach spielen oder sich eher für das
Briefmarkensammeln
begeistern? Viele Fragen, die man ansonsten innerhalb vieler Jahre
stellte, viele Erfahrungen, die man in einem ganz Leben machte, viele
Dingen, die nun aber innerhalb weniger Tage geklärt werden
mussten, zumindest in der Theorie. Ob es wirklich so ging, war da eine
andere Frage.
Sie sah den Zauberer an, was würden sie jetzt tun, wenn es
nicht
so gelaufen wäre? Wenn sie Emily nicht gefunden
hätten?
Gestern hätten sie vermutlich gemeinsam irgendwas getrunken
und
dann... zumindest wäre der Abend ganz anders verlaufen. Sie
konnte
es sich zwar nicht richtig vorstellen, wie genau, aber es wäre
anders gewesen, definitiv anders.
Ihre Augen gingen wieder in eine andere Richtung, wollte sich nicht
anmerken lassen, über was und wen sie gerade
grübelte. Aber
wieder mussten sie viele Kapitel in diesem Buch des Lebens
überspringen, wieder konnten sie beide nicht einfach ihr Leben
leben.
Aber hätten sie das Leben überhaupt gemeinsam gelebt,
wenn es
nicht so gekommen wäre wie jetzt? Hätten sich an
diesem
Morgen nicht wieder ihre Wege getrennt, wenn Emily nicht aufgetaucht
wäre? Sie sah auf ihre Tasse hinab, betrachtete deren dunklen
Inhalt und dachte dabei nach, dachte an den blonden Zauberer, der mit
an diesem Tisch saß. Wäre es nach ihr gegangen,
hätten
sich ihre Wege an diesem Morgen nicht getrennt... Dachte er da genauso
wie sie?
Erst als sie das leise Flüstern ihres Namens hörte,
wurde sie
aus ihren Gedanken gerissen. Sie sah auf, sah ein weiteres Mal in die
grauen Augen des Zauberers, sah nachdem sie das leichte
Lächeln
auf seinen Lippen erkannt hatte, beschämt wieder nach unten,
wollte ihm nicht das Chaos in ihrem Kopf durch ihre Augen zeigen,
wollte dies in diesem Moment nicht als Schwäche gelten lassen.
Ein
weiteres Mal atmete sie tief durch und sah wieder auf. Sie vertraute
Draco, müsste sie dann nicht auch langsam gelernt haben, vor
ihm
vielleicht manchmal ihre Schwächen zu zeigen? Aber auch dies
war
eine Sache, die zumindest sie langsam entwickeln musste... aber Teils
hatte sie es während ihrer Reise auch schon geschafft.
Eine ihrer Augenbrauen zog sich nach oben als sie die Frage Dracos
hörte. War er nach den vergangenen Tagen wirklich noch nicht
der
Überzeugung, dass sie das Kind reinblütiger Zauberer
sein
konnte? Nunja, möglich gewesen wäre es, der Dunkle
Lord,
Riddle, war ja auch kein reinblütiger Zauberer gewesen.
„Ja“, sagte sie leise, „Albert und
Vanessa Grey,
meine Eltern, waren reinblütige Zauberer gewesen und sie haben
mich auch so erzogen, wie es für treue Gefolgsleute Riddles
üblich war aber ich kann mir vorstellen, dass du dir selbst
vorstellen kannst, wie das ungefähr abgelaufen ist.“
Ein
Lächeln huschte über ihr Gesicht als sie ihren
Begleiter
ansah. Wahrscheinlich war ihre Erziehung bis zu einem bestimmten Punkt
wirklich gleich gewesen, beide hatten sie vermutlich
eingebläut
bekommen, dass es eine Klassengesellschaft gab, auf der einen Sache
reinblütige Zauberer, auf der anderen das restliche Pack, das
unter einem stand. Beide waren sie schon früh mit der Magie in
Berührung gekommen, beide hatten vermutlich Eltern, die sich
nicht
immer sonderlich nahe mit ihren Kindern beschäftigt hatten,
Eltern, die aber trotzdem nur das beste für ihre Kinder
wollten.
Wieder stellten sich Laura wieder ein paar „Was wäre
wenn...“-Fragen. Wie hätte ihr Leben ausgesehen,
wenn ihre
Eltern nicht gestorben wären? Wäre sie Draco trotzdem
begegnet? Hätte man sie mit irgendeinem reinblütigen
Zauberer
verheiratet ohne sie zu fragen? Hätte es den Streit mit Sam
trotzdem gegeben?
Sam... Auch wenn es gerade überhaupt nicht passte, drifteten
ihre
Gedanken trotzdem zu ihrem Bruder. Wo er wohl im Moment war? Wie ging
es ihm? Was tat er gerade? Auch alltägliche Fragen kamen in
ihren
Kopf: Was für eine Frisur hatte er gerade? Hatte er vielleicht
eine Person, die er liebte? In was für Verhältnissen
lebte er
im Moment? Was tat er gerade? Was plante er für seine Zukunft?
Wahrscheinlich hatte er mehr Zeit um über so etwas
nachzudenken,
anders als seine Schwester.
„25 Jahre“, antwortete sie auf Dracos Frage,
vertrieb so
das Gesicht ihres Bruders aus ihrem Kopf, auch wenn immer noch ein
Schatten von seinem Gesicht, seinem Lächeln, dort zu sehen
war,
„Allerdings werde ich im November irgendwann 26 Jahre
alt.“
Er sprach ihre Gedanken aus, sie kannten wirklich nicht viel von
einander und es würde für sie schwer werden. Aber es
beruhigte sie, dass er nicht nur wegen Emily an ihrer Person
interessiert war, sondern auch wegen ihr. Auch seine Augenlider hatten
sich nun von ihr abgewandt und es herrschte Stille zwischen ihnen.
Für einen Moment zögerte sie, ergriff dann aber mit
ihrer
Hand sein. „Und ich auch von dir“, sagte sie leise,
zog die
Hand dann aber wieder zurück und sah wieder in ihre Tasse,
„Tut mir Leid.“
Sie hörte ihm interessiert zu, wie er von seinem Sohn,
Jonathan,
erzählte. Es war für ihn schwer, zumindest hatte das
ein
wenig den Anschein. Dass sein Kind bei Indianern aufwuchs, nunja, sie
glaubte seinen Worten, es schien wirklich schwer für ihn zu
sein.
Mit den amerikanischen Ureinwohnern kannte sie sich nicht sonderlich
gut aus, sie hatte zwar auf ihren Reisen welche gesehen und auch ihre
Tante hatte ihr einiges über sie erzählt aber sie
selbst
hatte sich nie so recht für sie interessiert. Aber sie konnte
verstehen, dass es für den blonden Zauberer schwer sein
müsste, schließlich waren sie ja doch anders als die
eigene
Kultur und vielleicht empfand er dies auch als eine ein wenig
unwürdige Umgebung für den Jungen. Aber dies zeigte
ihr auch,
dass er sich für seinen Sohn interessierte und auch um ihn
kümmerte.
Die Situation in der sie nun war, war ihr so neu, selbst wenn ihr
Gegenüber nicht Draco gewesen wäre, hätte
sie vermutlich
nicht richtig gewusst, wie sie darauf reagieren sollte. Sie wollte
Draco zeigen, dass es in Ordnung war, dass er schon einen Sohn hatte,
aber sie war auch leicht nervös, da dies alles so anders als
ihr
bisheriges Leben war.
„Ich denke, wenn du bei deinem Sohn bist, bist du ein guter
Vater“, sagte sie schließlich nach langer
Überlegung,
„Ich weiß, das hört sich vermutlich so an
wie ein
kleines Kind es sagen würde aber ich denke wirklich
so.“ Sie
sah mit ihren dunklen Augen in seine grauen. „Ich
möchte dir
auch noch sagen, dass du dir wegen Jonathan auf keinen Fall Sorgen
machen sollst“, ein wenig unüberlegt kamen diese
Worte
über ihre Lippen, sie wusste nicht genau, wie sie sie am
besten
formulieren sollte, „Ich habe damit wirklich keine Probleme,
jeder von uns hat eine Vergangenheit und Niemandem sollte diese
unangenehm sein. Wenn du mir gerne mehr über ihn
erzählen
möchtest, höre ich dir auf jeden Fall zu, da ich
wirklich
mehr von dir erfahren möchte. Und das auch nicht nur wegen
Emily.“ Die letzten Worte waren nur noch ein leises
Flüstern
gewesen, dass man in dieser Umgebung leicht überhören
konnte.
Sie lehnte sich wieder ein Stück zurück und
hörte all seine Fragen.
„Ich bin ziemlich lange durch die Welt gereist“,
sagte sie
anschließend, achtete wieder auf ihre Worte, „Habe
mich
niemals länger als 4 Monate an einem Ort aufgehalten, war
ziemlich
ruhelos. Untergekommen bin ich bei Bekannten meiner Eltern, es ist fast
ein Wunder, das mich mein Bruder so niemals gefunden hat oder nichts
von mir gehört hat, auch bei meiner Tante ist dies ein Wunder.
Oder auch in leerstehenden Häusern, Wohnungen, auch
Muggelhotels... es war eigentlich alles mögliche
dabei.“ Sie
nahm einen Schluck aus ihrer Tasse. „Ich weiß
nicht, warum
es mich nie so lange an einem Ort hielt“, sie zuckte mit den
Schultern, „Vielleicht lag es daran, dass ich noch nicht am
richtigen Ort angelangt war, vielleicht auch an etwas andere, ich
weiß es nicht, irgendwie fühlte ich mich seit dem
Tode
meiner Eltern oder aber spätestens seit dem Streit mit Samuel
nirgends wie zu Hause.“ Sie sah ihn ein weiteres Mal lange
an,
sah sich auch noch einmal im Schakraum um.
„Belästigt wurde
ich schon aber viele von ihnen bin ich schon recht gut wieder
losgeworden“, wieder dachte sie an den ersten Abend mit
Draco, wo
sie die vier Zauberer ziemlich leicht los geworden ist, allerdings war
es manchmal auch nicht so einfach gewesen... „Ich denke ich
werde
damit zurecht kommen, auch wenn es anfangs wahrscheinlich ein wenig
ungewohnt sein wird“, antwortete sie endlich auf Dracos
Frage,
„Aber wenn ich etwas wirklich will, werde ich es auch
schaffen
und bei den Menschen bleiben, wo ich bleiben
möchte.“ Ihr
Blick blieb zunächst noch einige Zeit auf Draco ruhen und
wanderte
schließlich hinüber zu Emily. Sie legte eine der
dunklen
Haarsträhnen, die dem Mädchen ins Gesicht gefallen
waren,
vorsichtig hinter ihr Ohr.
Bei seinen folgenden Worten schmunzelte sie. „Und das ist
gut. Es
soll ja schließlich nicht so sein, dass wir uns beide
nebeneinander hinter einem Laternenpfahl verstecken
können“,
sagte sie mit einem Lächeln auf de Lippen. Was hälst
du
davon...“
Laura konnte diesen Satz nicht beenden und nicht vorschlagen, dass man
nun etwas essen könnte. Irgendeiner dieser nervigen Leute im
Schankraum war dem Tisch der Gruppe zu nahe gekommen und hatte ihre
Tasse umgeworfen, deren Inhalt sich natürlich über
den ganzen
Tisch verbreitete. Sie setzte einen ihrer kältesten Blicke
auf,
suchte im Kopf nach der passenden Bemerkung während sie sich
umdrehte und erstarrte in ihrer Bewegung und ihrem Sprechen als sie das
Gesicht des Störenfriedes erkannte. Ihr Gesicht glich nun der
Maske des Mannes, der ihre Tasse umgeworfen hatte, etwas was sie nun
komplett ignorierte, lediglich ihre Augen wurden so kühl wie
Draco
und vermutlich niemand anders sie je gesehen hatte.
Sam...
Ihr Bruder an den sie in den letzten Tagen immer wieder gedacht hatte,
stand nun vor ihr. Sein Gesicht war undurchdringlich, zumindest
für die Außenstehenden. Laura wusste, dass dies nur
eine
Maske war, sie kannte ihn, war er doch schließlich ihr
Zwillingsbruder und ihr selbst in manchen Dingen nicht
unähnlich.
Nur wusste sie in diesem Moment nicht, was hinter dieser Maske vor sich
ging. Sich über seine Schwester und ihr plötzliches
Auftauchen freuen? Nein, garantiert nicht, schließlich waren
ihre
letzten Treffen nicht sonderlich friedlich und froh abgelaufen.
Überrascht sein über das plötzliche
Auftauchen seiner
ihn enttäuschenden Schwester? Schon eher. Sie war auf einer
anderen Seite als er, zumindest in seinem Denken gab es zwei Seiten,
die Guten und die Bösen, die Hellen und die Dunklen, und nicht
all
die Durchmischungen von Schwarz und Weiß. So hatte sie ihn
enttäuscht und jeden anderen, der immer nur das Gute in ihr
gesehen hatte. Und überrascht war er auf jeden Fall, aber da
war
sie auch nicht anders.
Für einen Moment blieb sie ruhig dort sitzen, zuckte nicht
einmal
mit der Wimper, sah ihren Bruder nur so an wie er sie ansah.
Schließlich stand sie auf. Dracos Aussprechen ihres Namens
registrierte sie, bedeutete ihm aber mit einer Handbewegung ruhig zu
sein, sie kannte ihren Bruder, hier würde er nicht versuchen
ihr
etwas anzutun, noch nichtmal woanders würde ihm dies gelingen.
Aber jetzt wo er so vor ihr stand, wusste sie, dass es ihr genauso
erging.
In ihr waren mit dem Auftauchen Sams wieder alle möglichen
Türen aufgegangen und sie musste sich wirklich beherrschen um
nicht irgendwelche Gefühle zu zeigen. Sie stand nun genau vor
ihrem Bruder, lediglich ihre kalten Augen zeigten ihm vielleicht ein
klein wenig, was sie in diesem Moment dachte.
„Hallo Sam“, kam ihr nur über ihre Lippen.
Die anderen
Gäste des kleinen Pubs hatte sie in diesem Moment ausgeblendet.
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Emily Grey
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erstellt am 11.10.2007 10:18
Sie
lauschte den
beiden erwachsenen Magiern ohne den Inhalt ernsthaft nachzuvollziehen.
Es war eines dieser typischen Erwachsenengespräche bei denen
man
sich als Kind so vollkommen überflüssig
fühlte.
Sie überschlug nochmal ruhig die Ereignisse der letzten Tage,
es
war schon verblüffend. Gestern war sie noch so erniedrigt
gewesen,
und nun saß sie hier mit ihren Eltern, oder denen die es
vorgaben
zu sein, und die redeten darüber ein Haus zu holen, und so
weiter.
Und nicht nur das, man sorgte sich scheinbar um sie.
Überrascht
sah sie auf als Draco bemerkte das sie noch nichts gegessen
hätten. Und blickte dann unendlich verlegen wieder auf die
Kerze.
Selbst wenn sie nicht deren Tochter war, konnte sie sich nicht
erinnern, wann sich jemand so rührend um sie
gekümmert hatte.
Sie versuchte irgendwie ihre Fassung wieder zu erringen und sich
einzureden, das Draco bestimmt nur nicht wollte das sie zusammenklappte
und sie ihm dadurch ärger bereitete, als Laura ihr sanft eine
Haarsträhne zurückstrich.
Irgendwas zerbrach in ihr und sie schauderte am ganzen Körper
als würde man ihr großes Leid antun.
Mit einem dicken Kloß im Hals meinte sie nur..
"Moment" was eher wie ein krächzen klang. Emily hatte nicht
bemerkt das ihre Mutter gerade wen begrüßte und auch
nicht
das Mädchen das daneben stand. Sie hatte beobachtet wie immer
welche der Frauen hinter einer Tür verschwanden und da
verschwand
sie nun auch.
Sie vergewisserte sich alleine zu sein und erkundete die
sanitären
Anlagen gründlich und wollte schon wieder in die Gaststube
gehen
als sie zögerte.
Sie brauchte nun einfach einen Moment für sich.
Sie wühlte in ihrer Tasche einen der Umhänge heraus
und
wünschte sich inständig das sie ihn selber
größer
Zaubern könnte. Dann könnte sie nun heraus.
Auf der anderen Seite, war sie schon öfter nass geworden. Sie
öffnete das Fenster ganz und schwang sich einfach heraus.
Sie war in einem Hinterhof gelandet. Mit nicht wenig Mühe
konnte
sie sich aber über die Mülltonnen zu der Mauer
hinaufbringen
und balancierte einen Moment nachdenklich darüber. Der Regen
hatte
die Mauer rutschig gemacht, aber es war keine Untertreibung wenn man
einfach sagte das Emily härteres gewohnt war.
Bereits bin auf die Knochen durchnässt sprang sie auf der
anderen
Seite von der Mauer herunter und landete platschend auf der anderen
Seite. Es regnete viel zu stark, so das der Boden das Wasser
längst nicht mehr aufsaugen konnte. Der Wind zerrte
unbarmherzig
an ihren Haaren und ihrem neuen Kleidern, die schon erste Risse und
Flecke von ihrer Kletteraktion hatten.
Da sah sie wie zwei ebenfalls triefend nasse Gestalten den Hinterhof
betraten. Nachdenklich betrachtete sie die beiden, und das
Liebesgesäusel brachte etwas in ihrem Inneren zum Lodern und
nun
küssten sie sich auch noch. Emily wollte sowas nicht sehen,
sie
wusste nicht einmal warum sie das ganze so mit Hass erfüllte.
Platschend landete sie bei den beiden am Boden und schaute sie
wütend an.
"Könnt ihr hier nicht einfach verschwinden? Mich interessiert
euer rumgeturtel nicht."
Ihre Augen wirkten so kalt und schneidend wie das Wetter in dem sie
standen. Aber das Mädchen, welche unbedeutende Existenz sie
auch
war musterte sie mit unübersehbar amüsiertem frechen
Blick.
Ein kleiner Teil von Emily wusste das sie vermutlich
erbärmlich
aussah.
"Wo hast du denn deine Mama gelassen? Wissen die denn
nicht
das so kleine Mädchen nicht alleine raus sollten bei so einem
Wetter? " Die beiden grinsten sich zu, und fanden es war
scheinbar nichts dabei.
"Oder hast du die verloren? Meinst du die haben im Ministerium eine
Auffangstation für kleine verwirrte Gören? Vielleicht
kommt
sie ja auch einem Waisenhaus.
Und zum zweiten Mal zerbrach etwas in Emily. Sie hatte Angst. Sie
drohten ihr mit dem Ministerium, das konnten sie nicht machen. Das war
einfach zu verboten. Der Hass hielt sie dicht gebunden und sie wusste
was sie zu tun hatte. Sie hatte es schon unzählige Male
gemacht,
nicht hier aber in anderen Welten. Es gab Organe die man zum
reißen bringen konnte. Mit kalten Blick streckte sie ihren
Arm
aus. Sie zweifelte nicht daran das sie diesen Zauber hier wirken
konnte. Sie konnte ihn schon ewig und es war leicht. Aus ihrer Hand kam
eine feurige Spirale und ehe sich die beiden besinnen konnten was
für einen Fehler sie gemacht hatten, rauschte diese Schlange
in
Saphiras Ohren hinein und zog sich einmal durch die Eingeweide. Der
Junge schien vollkommen erstarrt zu sein, ging dann aber auf sie zu. Er
zückte seinen Zauberstab als die Spirale ihn auch erfasste,
kaum
war der Junge am Boden brach aber Emily ebenfalls zusammen, vollkommen
ausgelaugt von der Magie die sie erzwungen hatte.
tbc: Haus von Draco, Laura und Emily
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Dakota Grey
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erstellt am 12.10.2007 21:28
cf: altes Forum
Für
ihre
Verhältnisse ungewöhnlich schweigsam, war Dakota nach
dem
kleinen Spaziergang durch Hogsmead, dem unverhofften Zusammentreffen
mit dem Hirsch und der kleinen Erkundung der Hütte, ihrem
Vater
und Miss de Moivre zurück zu den Drei Besen gefolgt. Dabei
hatte
sie sich nur an der Seite ihres Vaters aufgehalten, als wollte sie ihn
keinen weiteren Augenblick mehr aus den Augen lassen.
Der Moment, in dem der Hirsch ihren Vater angriff und dieser
für
einige Augenblicke wie tot dagelegen hatte, war ihr noch viel zu gut in
Erinnerung.
Was hätte sie nur getan, wenn sie nun auch noch ihren gerade
erst
gefundenen Vater gleich wieder verloren hätte? Wäre
sie
wieder zu so einer netten Hexe gekommen, die sich um sie
kümmerte
und ihr über den Verlust hinwegzuhelfen versuchte, wie nach
dem
Tod ihrer Mutter? Oder hätte man sie kurzerhand in ein
Waisenhaus
gesteckt? Sicher, sie hätte sich schon irgendwie
durchgeschlagen,
hätte sich nicht unterkriegen lassen, aber der Verlust ihres
Vaters hätte sie wahrscheinlich davon überzeugt, dass
sie in
irgendeiner Art und Weise verflucht war. Wahrscheinlich hätte
sie
dann geglaubt, dass sie den Menschen, die sie liebte, nur schadete und
ihnen über kurz oder lang den Tod brachte und hätte
sich so
zurückgezogen, sich Vorwürfe gemacht und sich die
ganze
Schuld zugeschoben.
So aber hielt sie sich dicht an der Seite Samuels und zog
geräuschvoll die Nase hoch, die ihr nach dem
Tränenausbruch
immer noch lief. Wahrscheinlich machte sie einen Eindruck wie ein
nasser Hund, wie sie vom Regen klatschnass und mit verheultem Gesicht
durch die Straßen lief, aber das interessierte Dakota genauso
wenig wie der Umstand, dass sie am ganzen Körper wie Espenlaub
zitterte – ob nun wegen der nassen Sachen oder des gerade
erlebten Schockmoments, hätte sie wahrscheinlich selbst nicht
genau sagen können.
Umso froher war sie, als sie endlich das Gasthaus erreichten und die
Wärme sie einhüllte wie eine warme Decke. Als man das
gemütliche Zimmer erreicht hatte und sich trocknen konnte, war
Dakotas gute Laune schon fast wieder vollständig
zurückgekehrt, zumal es ihren Vater scheinbar doch nicht so
schlimm erwischt hatte, wie es ihr zunächst vorgekommen war.
Was
für ein Glück! Es schien ja beinahe so, als
würde der
Tag doch noch ein tolles Ende nehmen, sodass Dakota den beiden
Erwachsenen übereifrig voraus hüpfte, als man sich
zum Essen
wieder zurück in den Gastraum begab, wo inzwischen etliche
Leute
wegen des Regens Unterschlupf gesucht hatten und es daher extrem voll
war.
Neugierig betrachtete Dakota die vielen unterschiedlichen Gestalten. Zu
schade, dass sie diese nicht länger beobachten konnte, da sie
sich
beeilen musste, um ihren Vater und Miss de Moivre nicht aus den Augen
zu verlieren, da diese einen Tisch irgendwo im hinteren Bereich
ansteuerten.
Dakota hatte ihren Vater fast schon wieder überholt, als einer
der
beiden Erwachsenen aufgrund der Enge gegen einen der Tisch
stieß
und eine Tasse umriss, die ihren Inhalt über das Holz
verteilte.
Fasziniert betrachtete das blonde Mädchen, wie die dunkle
Flüssigkeit sich gleichmäßig verteilte, bis
ihre Augen
zum Gesicht ihres Vaters hinaufwanderten und sie eine
plötzliche
Unsicherheit in sich aufwallen fühlte. Was hatte ihr Vater
nur?
Wieso starrte er nur diese seltsame, fremde Frau an, deren Blick beim
Aufschauen so kalt und unnahbar gewesen war?
Unsicher ließ Dakota ihre blauen Augen zwischen Samuel und
der
hübschen, dunkelhaarigen Frau an dem Tisch hin und her
wandern.
Offensichtlich kannte ihr Vater die Frau, was allein schon der seltsame
Klang seiner Stimme bestätigte. Auch wenn Samuels Gesicht
vollkommen undurchdringlich und distanziert wirkte, glaubte Dakota zu
wissen, dass dies nichts weiter als eine Maske war. Eine Maske, wie er
sie getragen hatte, als sie sich das erste Mal begegnet waren, er aber
noch nicht gewusst hatte, dass sie seine Tochter war. Sie glaubte zu
wissen und zu spüren, wie nah ihr Vater dieser Frau stand und
wie
sehr er sie mochte oder liebte. Sie bedeutete ihm anscheinend sehr viel
und das erstaunte Dakota dann doch ein wenig, immerhin hatte sie ihren
Vater in der bisherigen gemeinsamen Zeit eher als bedachten und
beherrschten Menschen kennen gelernt, auch wenn er sich bei ihrer
ersten Begegnung und auch sonst ihr gegenüber sehr viel
offenherziger zeigte.
Dennoch fühlte Dakota sich unwohl im Beisein dieser Frau und
ihres
blonden Begleiters. Erst jetzt nahm sie auch die dritte Person wahr.
Ein Mädchen, vielleicht in ihrem Alter, doch auch sie erschien
Dakota irgendwie seltsam. Trotzdem machte es sie neugierig, als die
Gleichaltrige plötzlich aufstand und ohne ein Wort zu sagen
davon
ging. Kurz warf Dakota einen weiteren Blick in das Gesicht ihres
Vaters, doch der war vollkommen in Anspruch genommen von der Frau, und
auch Miss de Moivre hatte nur Augen für die anderen
Erwachsenen,
sodass es für Dakota nicht allzu schwierig war von der
Menschenmasse im Gasthaus verschluckt zu werden. Dem fremden
Mädchen zu folgen war da schon schwieriger.
Dakota versprach sich eigentlich nicht viel davon, wenn sie dem
Mädchen folgte, aber irgendetwas drängte sie
regelrecht dazu,
zog sie weg von ihrem Vater und wies ihr praktisch den Weg. Auch wenn
sie die Unbekannte schon lange aus den Augen verloren hatte,
verspürte Dakota dennoch eine Ahnung, wohin sie sich wenden
musste, um ihre Spur wieder zu finden und landete schließlich
in
den Toiletten, wo ein Fenster offen stand und den Regen
hereinließ, der bereits eine kleine Pfütze auf dem
Boden
gebildet hatte.
Schnell warf Dakota einen kurzen Blick auf die Tür
zurück zum
Gastraum, doch weder ihr Vater noch Miss de Moivre schienen ihr
Verschwinden bemerkt zu haben und waren ihr gefolgt. Kurz
zögerte
Dakota bis ihre Neugierde doch die Oberhand gewann und sie dem Weg
folgte, den das andere Mädchen einige Minuten zuvor ebenfalls
genommen hatte. Ohne es zu wissen, nahm sie die selbe
Mülltonne
und kletterte über die selbe Stelle an der Mauer, wie es auch
die
andere getan hatte. Dabei störten sie weder der harsche Wind,
der
ihr die kalten Regentropfen ins Gesicht trieb, noch die glatten,
rutschigen Mauersteine, die ihr die Kletterei erschwerten.
Außer Atem hievte sich Dakota in den Hinterhof und erstarrte
buchstäblich auf der Stelle, als sie das Geschehen vor sich
sah.
Sie war auch hier, das andere Mädchen, und mit ihr ein
jugendliches Pärchen, ein Junge und ein Mädchen. Doch
irgendetwas war an dieser Situation, das Dakota ein Kribbeln auf der
Haut bescherte, ihr Herz zum Rasen brachte und ein drückendes
Gefühl im Bauch hinterließ.
Es war Gefahr, die Dakota spürte. Gefahr und Magie, die
zusammen die Luft beinahe zum Knistern brachten.
Das fremde Mädchen hob die Hand und aus dieser schoss eine
Spirale
wie aus Feuer gemacht, die im Ohr des älteren
Mädchens
verschwand, bevor diese leblos zu Boden fiel.
„NEIN!“, hörte Dakota sich selbst
schreien, doch
entweder wurde sie von Wind und Regen übertönt oder
man
beachtete sie einfach nicht. Was auch immer es war, es spielte keine
Rolle, denn das Mädchen hob erneut die Hand und auch der Junge
fiel zu Boden.
Eine Welle panischer Angst brach über Dakota zusammen. Ein Mix
aus
der Angst, sie könnte die nächste sein, die diese Art
der
Magie traf, und der Angst, dass das Pärchen sterben
würde.
Doch ob sich das andere Mädchen auch gegen sie gewendet
hätte, würde Dakota vorerst nicht erfahren, denn die
andere
brach kraftlos zusammen. Scheinbar hatte sie für diese Magie
bis
an den Rand ihrer Kräfte gehen müssen.
Dakota konnte einfach nur dastehen und auf die drei Gestalten starren,
die reglos am Boden lagen. Warum hatte das Mädchen so etwas
schreckliches getan? Ihr Herz raste in ihrer Brust und ihr standen
Tränen der Verzweiflung in den Augen. Was sollte sie nun tun?
Zurück in den Gasthof rennen und hoffen, dass sie rechtzeitig
mit
ihrem Vater zurückkam, um dem Mädchen und dem Jungen
noch
helfen zu können? Nein, das würde sicher zu lange
dauern und
bis dahin... bis dahin waren die beiden mit Sicherheit schon
längst tot.
Eine plötzliche Entschlossenheit überkam sie und mit
festem
Schritt lief Dakota zu dem Jungen hinüber, der ihr am
nächsten war. Seine Brust hebte sich nur noch
schwerfällig,
doch er war immerhin noch am Leben. Dakota wusste nicht, ob ihr das,
was sie vorhatte, gelingen würde, denn sie hatte keine Ahnung
von
Heilzaubern, doch wenn sie nur herumstand und nichts tat,
würde
der Junge auf jeden Fall sterben.
Sie legte ihre zitternden Hände auf den Oberkörper
des
Jungen, eine auf den Bauch und eine auf die Stelle, wo das Herz war.
Ängstlich und angespannt versuchte sie sich zu konzentrieren,
versuchte zu erreichen, dass ihre magischen Kräfte irgendwie
reagierten, wenn sie sich nur vorstellte, wie der Junge geheilt wurde.
Doch es passierte nichts!
Dakota wurde immer verzweifelter. Sie hatte das Gefühl beinahe
spüren zu können, wie der Junge langsam starb,
während
sie nichts dagegen unternehmen konnte und ohne es wirklich
wahrzunehmen, begannen ihr nun doch die Tränen über
das
Gesicht zu laufen und sich mit dem Regen zu vermischen.
Was soll ich nur tun? Er darf nicht sterben. Er darf
einfach
nicht sterben! Das lasse ich nicht zu! Ich muss ihm helfen! Ich lasse
ihn nicht sterben...
Entschlossen hatte Dakota die Lippen aufeinander gepresst und noch
während sie sich selbst gedanklich Mut zu sprach,
spürte sie
eine angenehme Wärme in ihrer Brust entstehen, die sie
beruhigte,
sie unterstützte, die panischen Gedanken verdrängte
und nur
Klarheit zurückließ. Dakota handelte einfach
instinktiv, als
sie diese Wärme durch ihre Hände in den
Körper des
Jungen wandern ließ. Dabei hörte sie nicht einmal,
wie sie
immer wieder leise vor sich hinmurmelte: „Ich lasse ihn nicht
sterben!“
Was auch immer sie tat, es schien zu helfen, denn die Atemzüge
des
Jungen wurden kräftiger und tiefer. Erschöpft
versuchte
Dakota sich aufzurichten, doch ihre Knie gaben einfach unter ihr nach,
sodass sie zu dem zuerst getroffenen Mädchen krabbeln musste.
Vielleicht hatte sie dem Jungen geholfen, ihm das Leben gerettet. Es
war ein schönes Gefühl zu spüren, dass man
jemandem
geholfen hatte, aber nun musste sie sich auch um das Mädchen
kümmern. Halb entkräftet tastete Dakota nach dem Arm
des
Mädchens, doch sie bewegte sich nicht. Eine drückende
Vorahnung schlich sich in ihren Verstand, doch das blonde
Mädchen
wollte die Realität einfach noch nicht wahrhaben. Benommen
versuchte Dakota irgendein Lebenszeichen zu ertasten, sodass sie die
Wärme auch an das Mädchen weiter geben konnte, doch
da war
nichts. Kein Herzschlag, kein Luftholen.
Das Prasseln des Regens erschien ihr mit einem Mal
unerträglich
laut. Wie fanatisch presste Dakota die noch immer von der Magie leicht
erwärmten Hände auf die Ohren und kniff die Augen
zusammen.
Alles schien sich zu drehen wie in einem Karussell und sie wollte
einfach nur, dass es aufhörte. Vielleicht würde der
Junge
leben, woher sollte sie wissen, ob sie ihm geholfen hatte... aber das
Mädchen war tot. Unwiederbringlich tot! Sie, Dakota, hatte ihr
nicht helfen können!
Wahrscheinlich war es fast das Beste, dass sie auf diesem
Höhepunkt der Verzweiflung vor Schwäche und
Entkräftung
das Bewusstsein verlor.
|
Samuel Grey
Auror
|
erstellt am 13.10.2007 15:52
cf: altes Forum
Nichts von dem was Sam im Moment
empfand war auch
nur irgendwie erkennbar. Seine Augen ruhten so kalt auf seiner
Schwester, dass einem Mark und Bein gefrieren konnte, sein Gesicht die
perfekte, kühle, gleichgültige Maske. Nur seine Hand
hielt
weiterhin die von Caillean fest, als brauche er sie zur
Aufrechterhaltung des Ganzen. Nur zu gerne hätte er seine
Schwester in die Arme gezogen, hätte er die Zeit
zurück
gedreht um noch einmal anzufangen, vielleicht einiges zu
ändern.
Aber wäre es wirklich möglich gewesen? Er selber
hätte
sich nicht ändern können, er war nun mal immer das
‚weiße’ Schaf der Familie
gewesen… Man konnte
Laura ja nicht einmal einen Vorwurf machen, ihre gesamte Kindheit
hatten sie beide immer nur das Zeug von Reinblütigkeit usw.
vorgekaut bekommen. Ihre Eltern waren Todesser…
natürlich
versuchten sie auch ihre Kinder danach zu erziehen. Bei Laura hatte es
funktioniert, dieses Denken war tief in ihr eingebrannt. Sam war es
immer zuwider gewesen. So wie er sich nicht hatte in die Richtung
zwängen lassen, ebenfalls wie ein Todesser zu denken, so war
es
eben bei Laura genau andersrum.
Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, wurde ihm doch ein weiteres
Mal klar, wie weh es ihm tat seine Schwester verloren zu haben. Aber er
erinnerte sich auch daran, wie sie ihn enttäuscht hatte, wie
sehr
sie ihn verletzt hatte.
Es war lange her, dass er sie das letzte Mal gesehen hatte und auch da
hatten sie sich nicht gerade freundlich gegenüber gestanden,
im
Gegenteil. Es war an einem Spätsommerabend vor 2 Jahren
gewesen.
Sam war als Auror unterwegs, hatte er doch schon seit geraumer Zeit
eine kleine Bande von dunklen Typen verfolgt. In einem Hinterhof hatte
er sie an diesem Abend gestellt, die anderen recht mühelos
ausgeschaltet… und dann Laura erkannt. Beide hatten sie
miteinander gekämpft, aber die Art und Weise war fast
lächerlich. Keiner von ihnen hatte einen Zauber benutzt der
ernsthaften Schaden hätte anrichten können. Und zum
Schluss?
Zum Schluss hatte er sie einfach gehen lassen…
Jetzt stand sie wieder vor ihm, sah ihn mit dem gleichen kalten Blick
und der gleichen unbewegten Miene an, wie er sie betrachtete. Ob es ihr
so ging wie ihm? Er vermochte es nicht zu sagen. Ein kurzes Flackern
ihrer Augen, aber nichts was man hätte wirklich deuten
können.
„Hallo Laura“, seine Stimme war leise, aber barg
nichts von
Wärme in sich, klang eher gefährlich.
„Lange her, dass
wir uns das letzte Mal gesehen haben…“
Wieso war sie hier? War es ein Zufall, dass vor kurzem erst das dunkle
Mal über Hogwarts erschienen war und er sie hier nun traf?
Hatte
sie am Ende damit etwas zu tun? Hatte sie sich Bellatrix Lestrange
angeschlossen?
Sam richtete seinen Blick auf Draco, der seinerseits aufgestanden war
und ihm entging nicht, dass der Blonde die Hand zu seinem Zauberstab
bewegte. Woher kannte er den Kerl? Irgendetwas rührte an
seinen
Erinnerungen, als ihn die Erkenntnis wie ein Blitz traf. Er hatte Fotos
von ihm gesehen, damals noch weitaus jünger und
milchbubiger… Malfoy… Draco Malfoy…
der
Zauberergamot hatte damals seines Wissens nach lebenslänglich
Askaban für ihn verlangt und doch hatte dieses Etwas
es
irgendwie geschafft, freigesprochen zu werden. Ja, Sam kannte die
Geschichte von damals, er kannte auch die
Verwandschaftsverhältnisse der Malfoys, deren Anwesen noch
immer
regelmäßig von Auroren beschattet wurde. Der Kerl
war der
Neffe von Bellatrix. Das konnte einfach kein Zufall sein, dass sich die
beiden hier aufhielten, nachdem Lestrange eine Schülerin in
Hogwarts getötet hatte, zumindest glaubte er das. Was hatte
Laura
überhaupt mit diesem Typen zu schaffen? Er gebärdete
sich als
gehöre sie zu ihm und als wolle er sie schützen.
Beinahe
hätte Sam verächtlich gegrinst. Anscheinend wusste
der Kerl
nichts von ihm, was ihn nicht weiter verwunderte, sicherlich hatte
Laura Sam so weit es ging aus ihrem Leben verdrängt, aber
anscheinend wusste er auch nicht, dass seine Schwester alles war, nur
nicht wirklich schutzbedürftig.
Aber noch eins war ihm sofort klar. Laura war alles andere als
dumm… auch sie würde eins und eins zusammen ziehen
können. Sie würde sich denken können, dass
er hier in
Hogsmeade arbeitete und nicht wie vorgetäuscht in den
Flitterwochen war. Trotzdem würde er es ihr nicht
natürlich
nicht auf die Nase binden. Also zog er Caillean neben sich, deren Hand
er nach wie vor hielt.
„Cai Liebling? Darf ich dir meine Schwester Laura
vorstellen?“, er lächelte seine Kollegen an, aber
das
Lächeln erreichte nicht seine Augen, fürchtete er
doch, wenn
er auch nur einen Hauch von seiner Maske beiseite schob, dass sie
vollends verloren ging, denn das Gefühlschaos in seinem
Inneren
war einfach zu groß. Sicher, er hätte einfach gehen
können, aber das schaffte er dann doch nicht. Herrgott, er
hatte
so viel an sie gedacht in der letzten Zeit, wie schon lange nicht mehr,
so vieles was in letzter Zeit auf ihn eingestürmt war, er war
doch
auch nur ein Mensch.
Er wandte sich wieder Laura zu: „Caillean, meine Frau und
das…“, er schaute sich nach Dakota um und
erschrak. Wo war
sie? Sie hatte doch eben noch bei ihm gestanden. Verdammt noch mal, wie
hatte er sie nur aus den Augen lassen können!
Moment mal, hatte nicht eben auch noch ein kleines Mädchen
neben
seiner Schwester gesessen? Er war sich nicht mehr sicher, denn die
Anwesenheit von Laura hatte ihn tatsächlich alles andere
einfach
ausblenden lassen. Doch diese schaute sich nun ebenfalls um und schien
tatsächlich auch nach jemandem zu suchen. Anscheinend hatte er
Recht gehabt, da war eben ein kleines Mädchen (wer war sie und
was
hatte Laura mit ihr zu schaffen?), was nun ebenso verschwunden war wie
sein kleiner Liebling.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, das Erlebnis mit Miriam in seinem
Traum war ihm immer noch mehr als präsent, ließ er
seine
‚Angetraute’ sofort los, drehte sich auf dem Absatz
um und
hielt Ausschau nach Dakota. Recht rücksichtslos bahnte er sich
einen Weg durch die Gaststube, rempelte hier und da eine Hexe oder
einen Zauberer auf Seite, was ihm manches Geschimpfe einbrachte, ihm
aber herzlich egal war. Die meisten hielten eh jäh in ihren
Bemerkungen inne, als er sie mit seinem eiskalten Blick traf. Eine
Bewegung hinter ihm ließ ihn herumfahren und er sah, dass
Laura
ihm folgte, anscheinend ebenso auf der Suche wie er.
Sam fürchtete fast das Schlimmste. Was war, wenn ihr was
passiert
war? Oder hatten die beiden Mädchen nur die Chance genutzt um
gemeinsam zu spielen? Verdammt, er hatte doch keine Ahnung was in
Kinderköpfen herumging, aber er hoffte, dass es den beiden
einfach
nur langweilig geworden war und sie sie irgendwo mit Puppen spielend
fanden. Sein Bauchgefühl jedoch sagte ihm, dass diese Hoffnung
trügerisch war…
Instinktiv war er irgendwann bei den Toiletten angekommen. Vielleicht
mussten sie ja auch nur mal… Seine Füße
platschten in
die große Pfütze, die sich bereits gebildet hatte,
weil das
Fenster geöffnet war und es heftig herein regnete. Und genauso
instinktiv wie er den Weg zu den sanitären Anlagen gefunden
hatte,
so sagte ihm sein Bauchgefühl nun, dass das offene Fenster
etwas
mit den Kindern zutun hatte. Ohne weiter auf Laura zu achten, kletterte
er mit Leichtigkeit heraus in den Regen und landete im Hinterhof. Ein
Stückchen weiter befand sich eine Tür, die vermutlich
in die
Küche des drei Besen führte. Mülltonnen an
einer
Mauer… was hätte er als Kind gemacht wenn ihm
langweilig
war? Seine geübten und scharfen Aurorenaugen erkundeten die
Umgebung und blieben tatsächlich an etwas hängen, was
an den
groben Steinen der Mauer baumelte. Beim näheren Betrachten
erkannte er ein Stück Stoff, nur klein und anscheinend von
einem
Umhang, der hier entlang geratscht war. Hier war also jemand entlang
gerutscht… schnell und mit katzenartiger Eleganz sprang Sam
auf
die Mülleimer und dann direkt über die Mauer, nur um
im
nächsten Moment zu erstarren. Beim Merlin, was war hier
geschehen?
Sofort erkannte er Dakota, die anscheinend zusammen gebrochen war und
mit ein paar Schritten war er sofort bei ihr, hob sie auf seine Arme,
untersuchte sie. Zum Glück, sie lebte… hatte doch
für
einen Moment eine eisige Faust nach seinem Herzen gegriffen…
„Dakota“, er schüttelte sie sanft,
„Dakota
Schatz, so sag doch was, wach auf…“, wieso war sie
nur
bewusstlos? Und was war mit den anderen? Sein Blick viel auf das
jugendliche Mädchen, bei dem Dakota gelegen hatte und wieder
schauderte er. Sofort hatte er erkannt, dass sie tot sein musste. Ein
dünnes Blutrinnsal hatte sich von ihrem bleichen Mundwinkel
gelöst, der von dem heftigen Regen bereits weggespült
wurde.
Trotzdem tastete er mit einer Hand nach ihrem Puls nur um sich sofort
in seinem Verdacht bestätigt zu sehen.
Seine Tochter nicht aus dem Arm legend ging er hinüber zu dem
Jungen, doch dieser lebte Merlin sei Dank. Sein Brustkorb bewegte sich
regelmäßig in tiefen Zügen, doch er schien
in tiefer
Bewusstlosigkeit zu liegen, denn er reagierte in keinster Weise auf
das, was Sam mit ihm tat.
Ein Stückchen weiter lag das Mädchen, was er bei
Laura
gesehen hatte und erschrak, als er die Ähnlichkeit zu seiner
Schwester erkannte. Er wollte gerade zu ihr rüber gehen, als
auch
Laura über die Mauer sprang, kurz alles erfasste und sich dann
über das Kind beugte.
„Dakota“, wandte er sich wieder an das kleine,
blonde
Engelchen in seinen Armen, als er spürte, dass sie sich zu
seiner
Erleichterung rührte.
|
Laura
Grey
|
erstellt am 15.10.2007 16:26
Ihr Bruder war ihr
wirklich so ähnlich, nicht unbedingt vom Aussehen her sondern
von
einem Teil seiner Art. Er beherrschte das Maskenspiel ebenso gut wie
sie selbst. Aber er hatte auch eine Zeit, wo er den Leuten in seiner
Umgebung immer ein anderes Bild von sich zeigen mussten, zumindest zum
Teil.
Die beiden Greys standen sich gegenüber, Stille herrschte
für
einen Moment in dem sie sich musterte zwischen ihnen und vermutlich
hätte es kaum jemand gewagt sie in diesem Moment anzusprechen.
Sie
mit vor dem Oberkörper verschränkten Armen, er an der
Hand
einer hübschen dunkelhaarigen Frau mit Rehaugen, die Laura in
diesem Moment das erst mal richtig näher wahrnahm. Allerdings
interessierte sie sich in diesem Augenblick nicht sonderlich viel
für sie. Warum auch? Acht Jahre hatte sie nicht am Leben ihres
Bruders teilgenommen, warum sollte sie also jetzt damit anfangen? Harte
Gedanken und tief in ihr drin musste sie sich eingestehen, dass diese
Gedanken nicht der Wahrheit entsprachen. Sie wollte etwas über
die
letzten Jahre im Leben ihres Bruders erfahren, wollte wissen, was er in
ihnen gemacht hatte aber ihr Stolz und noch gewisse andere Faktoren
hielten sie zurück.
Was er wohl in diesem Moment dachte und fühlte? Viele Fragen
schwirrten in ihrem Kopf herum, viele Fragen die sie wohl nicht
beantworten konnte, da ihr Bruder einfach zu weit weg war, selbst wenn
er nur wenige Zentimeter von ihr entfernt stand. Das was zwischen ihnen
vorgefallen war, konnte man nicht mehr kitten. Nicht nur weil
inzwischen zu viel Zeit vergangen war sondern auch weil zu viel
passiert war. Sie hatten sich in so unterschiedliche Richtungen
entwickelt, eine Entwicklung die man nie mehr
rückgängig
machen konnte... und ob sie das für sich selbst auch wollte
war
noch eine ganz andere Frage.
Ihr fiel wieder ihre letzte Begegnung ein, sie wusste, dass diese noch
nicht so lange her gewesen war aber ihrem Herzen kam es vor wie 100
Jahre. Es war unschön verlaufen und doch... doch konnte keiner
von
beidem den anderen schweren Schaden zu fügen. Auch wenn die
dunkelhaarige Hexe in vielen Dingen ziemlich skrupelos war, hatte sie
es nicht geschafft ihren Bruder in die Knie zu zwingen. Und
letztendlich hatten sich ihre Wege auch wieder getrennt und sie hatte
das Land für eine Weile wieder verlassen.
Ihre dunklen Augen sahen in seine Hellen. Vom
Äußeren
würde man die beiden Greys vermutlich niemals für
Zwillinge
halten, sahen sie sich doch nicht so ähnlich. Aber wenn man
sich
näher mit ihnen beschäftigte, konnte man doch
erkennen, dass
sie sich ähnelten...
Als er seine ersten Worte an die Hexe richtete, gab es einen kleinen
Stich in ihrem Herzen. Seine Stimme hatte sich natürlich nicht
verändert, mehr als klar war ihr das gewesen, aber es war
trotzdem
irgendwie schrecklich sie nach all dieser Zeit zu hören.
Belanglos
waren die Worte, die aus seinem Mund kamen, gefährlich klang
seine
Stimme aber hatte ihre anders geklungen? Hätte sie sich nicht
unter Kontrolle wie in diesem Augenblick, wäre dies irgendein
anderer Mann aus ihrer Vergangenheit und nicht Sam, hätte sie
innerlich bei diesen Worten auch jubilliert, da sie Recht gehabt hatte.
Er konnte ihr in diesem Raum nichts antun, konnte ihr einfach keine
schlimmen Dinge an den Kopf werfen, konnte sich nicht
öffnen... zu
viele andere Personen waren hier anwesend und würden ja
für
einen Moment hinter die undurchdringliche Maske des Samuel Greys
schauen. Sie konnte dies in diesen Örtlichkeiten vermutlich
auch
nicht tun aber es war doch schon ein sehr gutes Gefühl, dass
sie
so eine gewisse Macht über ihn hatte...
„Sehr lange und ich frage mich, wie es dir so ergangen
ist“, sagte sie mit einer eben solchen Stimme wie die seine,
„Bist du immer noch für das Ministerium
tätig und
versuchst deinen Erfolg zu finden indem du Zauberern und Hexen
auflauerst, die einfach nur ihre Ruhe haben wollen, da ihre Zeiten
schon längst zu Ende sind?“
Ihr Blick fiel kurz wieder auf die Hexe neben ihm und
anschließend wieder auf ihren Bruder und sie dachte mehr
darüber nach. Die rehäugige Hexe betrachtete Draco
mit einem
ein wenig abschätzenden Blick und auch sie hatte aller
Wahrscheinlichkeit nach eine Maske auf, zumindest sagte dies ein
Gefühl in Laura. Sie überlegte kurz ob ihre Vermutung
tatsächlich stimmen könnte. Wenn ihr Bruder eine Frau
an sich
heran ließ, musste diese ihres Erachtens nach ihm ein wenig
ähnlich sein, War diese Hexe vielleicht wie er auch Aurorin?
Dieser Gedanke brachte sie dazu ein weiteres Mal eins und eins zusammen
zu zählen und eine weitere Möglichkeit für
das
Auftauchens ihres Bruders zu finden. Erst vor kurzem war das Dunkle Mal
am Himmel über Hogwarts erschienen, Sam war ein Auror, was
wäre, wenn er wohlmöglich gar nicht zufällig
hier in
Hogwarts verweilen würde? Was wäre, wenn das
Ministerium ihn
hierhin geschickt hat, zusammen mit dieser anderen Frau. Nur wer war
das Mädchen, dass sich in der Nähe der beiden
aufhielt?
Gingen die Tarnmethoden des Ministeriums inzwischen so weit, dass sie
sich kleine Kinder besorgten und den Auroren mitgaben, damit ihre
Tarnung wasserdichter sei? Aber irgendwas kam ihr an diesem kleinen,
blondem Mädchen bekannt vor.
Sie verscheuchte es aus ihren Gedanken und sah wieder zu ihrem Bruder,
der sie dieser Frau, die angeblich Cai hieß, nun vorstellte.
Fast
hätte sie ihre Maske bei seinen Worten kurz fallen gelassen um
ihm
mit hochgezogener Augenbraue und einem etwas skeptischen Blick zu
betrachten. Cai war in ihren Augen inzwischen wirklich Aurorin und die
beiden waren nur aus einem Grund hier in Hogsmeade, sie wusste zwar
nicht aus welchem genau aber es würde mit dem Mal zusammen
hängen. Sie wusste zwar nicht, was in den letzten Jahren mit
ihrem
Bruder geschehen war aber sie fand es ziemlich unwahrscheinlich, dass
er ihr ihrer Gegenwart irgendjemand mit den Worten 'Liebling'
vorstellen würde. Wenn er jemanden 'Liebling' nannte,
wäre es
in ihren Augen schon eine festere und innigere Bindung, wenn er es
ernst meinte, und dieser Liebling müsste schon mehr
über sie,
Laura, wissen und er hätte seine Schwester nicht mit diesen
Worten
vorgestellt.
„Seine Frau, ja klar...“,
sie zuckte immer
noch mit keiner Wimper als sie dies hörte musste aber stutzen
als
er so plötzlich mitten im Satz abbrach und sich für
seine
normale Art doch ein wenig erschrocken umsah. Nun zog sie doch eine
ihrer Augenbrauen um und folgte seinem Blick und konnte erahnen, warum
er sich so verhielt... das kleine blonde Mädchen war
verschwunden.
Schnell sah sie sich nach ihrer Tochter um und erschrak ebenfalls, auch
Emily war verschwunden. Ihr Blick ging kurz hinüber zu Draco
aber
auch dieser sah ein klein wenig ratlos aus und schien das Verschwinden
seiner Tochter auch erst in diesem Augenblick bemerkt zu haben.
Fast zeitgleich mit Sam suchte sie die Gesellschaft in den „3
Besen“ nach Emily ab, fand diese aber nicht und bahnte sich
anschließend ihren Weg durch die Menge, hinter ihrem Bruder
her,
der sich durch seine Rücksichtslosigkeit einen Weg schuf. In
ihren
Gedanken dachte sie darüber nach, wo ihre Tochter sein
könnte. Sie war zwar mit der Situation um Emily doch ein klein
wenig überfordert aber das Mädchen war ihre Tochter
und auch
wenn es lange dauern würde, bis sie das öffentlich
zugeben
würde, sie hatte schon einige Gefühle für
das
dunkelhaarige Mädchen und sie wollte es tatsächlich
nicht
wieder weggeben und verlieren. Aber vielleicht war es auch eine ganz
harmlose Sache und sie war mit dem kleinen blonden Mädchen
verschwunden um ihre Eltern mal zu schocken. Diesen Gedanken verwarf
die Grey allerdings auch wieder gleich. Sie kannte Emily zwar erst
wenige Tage aber dies passte einfach nicht zu ihr. „Wenn
ihr irgendwas zugestoßen ist, tut mir derjenige Leid, der
dafür verantwortlich ist.“
Bei den Toiletten angekommen, folgte sie ihrem Bruder auch in diesem
Fall. Auch wenn sie es hasste auf ihn zu treffen, da einfach zu viel
passiert war, auch wenn sie Teile seines Charakters verachtete, weil er
nun mal so war, sie traute seinem Instinkt, er hatte schon
früh
bewiesen, dass diese exzellent waren. Auch sie kletterte nach ihm aus
dem Fenster, sah aber noch mal zurück und erkannte Draco, der
von
der rehäugigen Frau namens Caillean verfolgt wurde. Er trat
gerade
durch die Tür als sie sich wieder umdrehte um hinter Sam her
zu
eilen.
Der Regen klatschte ihr in ihr Gesicht aber im Moment war ihr das egal.
Sie suchte nach einem Zeichen, das auf ihre Tochter hindeutete, sah
auch das Stück Stoff und im nächsten Moment, als ihr
Blick
hinüber zu ihrem Bruder ging, auch die leblosen Gestalten auf
den
Boden. Sie sprang von der Mauer, beachtete Sam nicht weiter, der bei
den anderen drei Körpern lag und eilte hinüber zu
Emily. Sie
lag leblos auf dem Boden und Laura befürchtete das Schlimmste.
Sie
hatte ihre Tochter doch gerade wieder gefunden, es durfte einfach nicht
sein, dass sie sie schon wieder verloren hatte.
Jeder konnte in diesem Moment die Sorgen auf ihrem Gesicht genau
erkennen, die Maske war ein weiteres Mal von ihr abgefallen aber das
war in diesem Moment einfach egal für sie. Neben dem
Mädchen
sank sie auf die Knie und stellte mit Erleichterung fest, dass sie noch
lebte. Aber was sollte sie jetzt machen? Tränen, die sie
aufgrund
des Regens nicht richtig bemerkte, entfernten sich von ihren Augen und
in diesem Moment tat sie etwas für sie untypisches.
„Emily“, flüsterte sie leise und nahm das
Kind in ihre
Arme, wünschte sich so, dass diese Berührung
ausreichen und
sie wieder aufwachen würde auch wenn das vermutlich nicht
funktionieren konnte.
Ihr Blick wandte sich von Emily als sie hörte, wie jemand
neben
sie trat. Sie sah nach oben und konnte durch ihre nassen Augen die
grauen Augen Dracos entdecken und sie war erleichtert, dass er hier bei
ihr war und in ihr breitete sich nun Hoffnung aus. Aber er war nicht
alleine gekommen, Caillean war nun ebenfalls am Ort des Geschehens,
ging gerade mit einem überraschten und besorgten Blick auf Sam
zu,
der das blonde Mädchen in seinen Armen hielt, legte eine Hand
auf
seine Schulter. Was war hier nur geschehen? Sie konnte sich auch in
diesem Fall etwas denken, wollte dies aber nicht. Im Moment wollte sie
nicht wahr haben, dass ihr Kind damit zu tun hatte.
tbc ~ Rest Großbritannien » Haus von Draco Malfoy,
Emily & Laura Grey
|
Dakota Grey
|
erstellt am 19.10.2007 08:39
Alles
war dunkel.
Dunkel und so entsetzlich kalt. Es war, als hätte ein Drache
die
Sonne mit einem Bissen verschlungen und den Menschen somit Licht und
Wärme geraubt. Und dazu kam eine Stille, die undurchdringlich
schien. Wie eine Mauer, zu lang und breit und hoch, als dass Dakota sie
hätte überwinden können.
Ängstlich sah das blonde Mädchen sich um, suchte
verzweifelt
einen Ausweg aus dieser abstoßenden, unwirklichen Gegend.
Versuchte etwas oder jemanden zu entdecken, der ihr helfen konnte, doch
da war nichts. Alles war dunkel und leer und sie fühlte sich
doch
so entsetzlich müde. Vielleicht sollte sie sich einfach hier
hinlegen, die Augen schließen und ein wenig dösen
bis ihr
Vater kommen würde, der sie hier herausholte. Ja, das war eine
gute Idee. Ihr Vater würde sie finden und nach Hause bringen,
wo
sie einen warmen Kakao bekommen würde, bevor sie unter ihre
Bettdecke schlüpfen und schlafen konnte.
Zufrieden mit dieser Lösung ließ Dakota sich fallen
und
schloss erschöpft die Augen, um wenigstens diese entsetzliche
Dunkelheit ausblenden zu können, bis ihr Vater kam.
Dakota!
Da, sie konnte schon hören, wie er nach ihr rief. Er suchte
schon
nach hier. Seine Stimme war schon ganz nahe. Mit Sicherheit
würde
er die Finsternis gleich vertreiben und sie in den Arm nehmen. Und dann
würde sie endlich hier herauskommen.
Dakota Schatz, so sag doch was, wach auf…
Irritiert runzelte Dakota leicht die Stirn. Aufwachen? Aber sie schlief
doch gar nicht? Sie lag doch bloß hier und wartete auf ihn.
„Ich schlafe doch nicht! Ich bin doch hier!“,
versuchte sie
ihm zu zurufen, damit er die Stelle, an der sie sich befand, leichter
fand, doch auch wenn sie ihren Mund öffnete, es kam kein Laut
über ihre Lippen.
Was war bloß hier los? Wieso konnte sie nicht sprechen? Das
machte ihr Angst. Zitternd blickte Dakota sich mit großen
Augen
um, doch ihr Vater war nirgends zu sehen. Wo waren denn nur alle?
Hatten sie das blonde Mädchen vielleicht auch verlassen? Wie
ihre
Urgroßmutter und ihre Mutter? Wie das ältere
Mädchen
und vielleicht auch deren Freund?
Der Junge... langsam tauchte das blasse Gesicht in der Dunkelheit auf.
Ihm folgte das Gesicht seiner Freundin, aus deren Mundwinkel ein
Rinnsal aus Blut lief. Tot... verloren und sie hatte ihr nicht helfen
können...
Dakota
Benommen schlug Dakota die Augen auf, sah das Gesicht ihres Vaters
unmittelbar vor sich und lächelte schwach.
„Papa?“, flüsterte sie leise, als
könnte sie
nicht glauben, dass er es wirklich war, als würde sie sich
noch
immer allein und verloren in der Dunkelheit befinden. Zitternd hob sie
eine Hand und stupste mit den Fingerspitzen leicht gegen seine
Schulter. Er verschwand nicht, war fest und blieb an der Stelle, an der
er sich gerade befand. Ein gutes Zeichen. Er hatte sie also doch
gefunden. Er hatte sie nicht verlassen.
Der Regen fiel ihr ins Gesicht und der pfeifende Wind ließ
die
junge Grey frösteln. Nichts war hier mehr so unwirklich wie in
dieser Welt voller Schwärze. Hier war alles wieder normal,
auch
wenn ihr Kopf schmerzte. Selbst Miss de Moivre, die in diesem Moment
hinter ihren Vater trat, war da. Kein Traum mehr. Alles echt.
Doch dann war...
Erschrocken wandte Dakota den Kopf und erblickte das blasse Gesicht des
toten Mädchens, dass durch den Regen auf ihrer Haut aussah,
als
würde sie nur schlafen. Doch das tat sie nicht. Erneut stiegen
Tränen in Dakotas blaue Augen, während sie leise
schniefte.
„Ich konnte ihr nicht helfen...“, gestand sie
mühsam
und sah ihren Vater an, als trüge nur sie allein Schuld an dem
Tod
eines Menschen. „Ich wollte ihr doch nur helfen. Ich wollte
an
sie doch nur die selbe Wärme weitergeben, wie auch an den
Jungen.“
Schluchzend vergrub sie sich in den Armen ihres Vaters, als
könnte
sie so erneut dieser Welt entfliehen, doch die blieb, wo sie war. Der
Regen prasselte unaufhörlich auf das Geschehen, als wollte er
so
den Hinterhof von Blut und Tod reinwaschen und dennoch war da noch
etwas, was Dakota ihrem Vater erzählen musste, egal wie
enttäuscht er dann von ihr war.
„Ich weiß nicht, wer das getan hat“,
flüsterte
sie tonlos und blickte aus großen, ängstlichen Augen
zu
ihrem Vater auf, als befürchtete sie, er könnte ihr
deswegen
böse sein. „Ich kann mich nicht
erinnern...“
Erneut stiegen Tränen in ihr auf, doch diesmal konnte sie
diese
erfolgreich verdrängen. Langsam, beinahe zaghaft richtete sie
sich
auf, wobei ihr Blick auf die hübsche Frau aus dem Gasthof
viel,
die sich über das dunkelhaarige Mädchen beugte, das
Dakota
ebenfalls dort gesehen hatte. Was tat das Mädchen denn hier
draußen? War sie Dakota gefolgt, als diese sich aus den Drei
Besen geschlichen hatte? Wie seltsam...
tbc: Büro der Schulleiterin
|
Samuel Grey
Auror
|
erstellt am 19.10.2007 19:07
Sams
Maske war ein
weiteres Mal abgefallen und er konnte nichts dagegen tun. Es war ihm in
diesem Moment aber auch wirklich egal, das einzige was gerade
zählte war seine Tochter. Als hätte eine eisige Faust
nach
seinem Herzen gegriffen... ja so fühlte er sich und die Sorge
und
Verzweiflung, was mit seinem Engel los war, war unsagbar
groß. Bitte, lass es nichts schlimmes sein,
bitte!!! Sie ist doch gerade erst zu mir gekommen. Verdammt, was ist
hier nur geschehen!!!
Kurz sah er auf, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte
und
sein Blick, ein unendlich trauriger und verzweifelter Blick, traf den
von Caillean. Sam war so froh, dass sie ihm gefolgt war, bei ihm war
und diese eine Geste reichte, dass der Auror ihrem Blick auswich, denn
er konnte kaum noch seine Gefühle kontrollieren.
Schnell richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf das zarte, blonde
Wesen in seinen Armen, was er so schützend und liebevoll
hielt,
und sprach sie immer wieder an. Er hatte gespürt dass sie sich
regte, doch sie schien noch mit ihrer Bewusstlosigkeit zu
kämpfen.
„Dakota...“, seine Stimme klang wie ein
zärtliches Streicheln, „Schatz...
bitte...“, flehte er.
Benommen schlug sie die Augen auf. “Papa?“,
kam es
ganz leise von ihr. Dieses eine Wort... pures Glück berauschte
ihn. Es war das erste Mal dass sie ihn so genannt hatte und er konnte
nicht anders als sie so an sich zu drücken, dass sein Gesicht
in
ihren Haaren verborgen war.
„Alles ist gut mein Schatz“, flüsterte er
ihr erstickt zu und musste mit seinen Emotionen kämpfen.
Dakota wandte plötzlich erschrocken den Kopf um und starrte
auf
das tote Mädchen. Er hörte sie leise schniefen, als
sie ihn
mit einem Blick ansah, der sein Herz zu zerbrechen drohte.
„Ich konnte ihr nicht helfen...Ich wollte ihr
doch nur
helfen. Ich wollte an sie doch nur die selbe Wärme
weitergeben,
wie auch an den Jungen.“
Was sagte sie denn da? Sam verstand im Moment nur Bahnhof. Dem
Mädchen Wärme geben wie dem Jungen? Dakota vergrub
sich
weinend in seinen Armen und zärtlich versuchte er sie zu
beruhigen, ihr die Not zu nehmen, die ihr so zu schaffen machte. Sam,
denk nach...,
schimpfte er innerlich mit sich selber, bemüht das
Gefühls
– und Gedankenchaos in seinem Kopf zu bekämpfen.
Versucht
ihr die Wärme zu geben... anscheinend war seine Tochter bei
dem
dramatischen Ereignis hier dazu gestoßen... Das
Mädchen war
tot... hatte es um den Jungen genauso gestanden? War es seine kleine
Prinzessin gewesen, die ihm... ihm... ihm die Wärme wieder
gegeben
hatte?
„Ich weiß nicht, wer das getan
hat... Ich kann mich nicht erinnern...“
„Oh Schatz...“, er drückte sie wieder an
sich, hielt
sie geborgen und versuchte sie irgendwie zu trösten, ihr das
Gefühl zu geben, dass sie keine Schuld traf, denn ihr Blick
sagte
ihm, dass sie genau das dachte. Konnte es wirklich sein, dass seine
Tochter dem Jungen das Leben gerettet hatte? Es war ein
mächtiger
Zauber, der das Mädchen getötet hatte, zweifelsohne
schwarze
Magie, dessen war er sich sicher... den Jungen musste das gleiche
ereilt haben... wie mächtig war aber dann seine Tochter, wenn
sie
es geschafft hatte, dass der Schüler nicht starb?
Sam konnte ein Zittern seinerseits nicht verhindern, denn sofort kam
ihm auch wieder das Bild von Miriam in den Sinn, die ihn gewarnt hatte
in seinem Traum...
Wieso konnte Dakota sich nicht erinnern? War es der Schock gewesen? Mit
Sicherheit war es so und wahrscheinlich war es auch ganz gut so, dass
es so war. Seine Kleine hatte schon so vieles erdulden und erleiden
müssen in ihrem kurzen Leben, das was sie hier gesehen hatte
musste einfach zu groß für ihre zarte Kinderseele
gewesen
sein.
Wer mochte die Hogwartsschüler getötet haben und vor
allem...
Wieso? Sein Gesicht wurde blass, als ihm in den Sinn kam, dass es
Bellatrix Lestrange hätte sein können... nein, dann
wäre
erneut das dunkle Mal aufgetaucht, die Hexe hätte sich diese
Gelegenheit die Macht der Todesser zu beweisen nicht ausgelassen.
Sam hob den Kopf und schaute nun zum ersten Mal wieder die anderen
Anwesenden an. Da hockte sie, seine Schwester, das andere
Mädchen,
dass Laura so erstaunlich ähnlich sah, in den Armen haltend
und
neben ihr dieser Malfoy, mit nicht weniger besorgter Miene. Was
für eine Rolle spielte dieses Kind hier bei dem Ganzen? Auch
sie
war bewusstlos... Konnte es sein, dass... Nein... das konnte nicht
sein, sie war doch nicht älter als Dakota, zu solch einem
Zauber
konnte sie gar nicht fähig sein...
Aber auch Dakota war zu mächtigem Zauber fähig so wie
es
schien... Nein, dennoch... Sam beschloss das Alarmgefühl in
seinem
Inneren beiseite zu schieben, es zu ignorieren. So grausam konnte
einfach kein Kind sein, niemals!
Behutsam legte Sam seine Tochter kurz Caillean in die Arme, hauchte
Dakota einen Kuss auf die eiskalte Stirn und lächelte sie
zuversichtlich und tröstend an. „Ich bin sofort
wieder bei
dir, ich muss nur eben was klären“, an Cai gewandt
murmelte
er, „wir müssen die beiden nach Hogwarts bringen...
lass
mich bitte nur kurz mit meiner Schwester reden...“
Er wartete keine Antwort ab, ging die paar Schritte zu seiner
Schwester, wobei er dem Blonden einen Blick zuwarf, der so warnend und
kalt war, das man hätte meinen können, er wolle ihn
mit den
Augen erdolchen.
Doch zum ersten Mal nach vielen Jahren klang seine Stimme weich, wie
früher als sie noch das unschlagbare Team waren, als er Laura
ansprach. Das kleine Mädchen war noch immer nicht bei
Bewusstsein
und je länger Sam es betrachtete um so klarer wurde ihm, um
wen es
sich bei ihr handeln musste.
Fast sanft fasste er nach den Schultern seiner Schwester und zog sie
ein Stück beiseite, ihr signalisierend, dass er nur kurz mit
ihr
reden wollte, egal ob sie ihr Kind auf den Armen hielt oder nicht.
„Sie ist deine Tochter, nicht wahr?“, fragte er
leise und
strich der kleinen zu seinem eigenen Erstaunen sanft über die
blasse Stirn. Beim Merlin, wenn er Recht hatte und er war davon
überzeugt, dann war sie seine Nichte, „sie sieht dir
so
unsagbar ähnlich...wie heißt sie?... Das“,
er wies mit
einer Geste auf Dakota, „ist meine Tochter... sie
müssten in
etwa das gleiche Alter haben...“, noch immer hatte er es
nicht
geschafft seine Maske wieder aufzulegen. Doch für diesen einen
Moment wollte er es auch nicht. Verdammt, sie war doch seine Schwester,
auch wenn sein Bauchgefühl ihm sagte, dass hier irgendwas
nicht
stimmte... mit seiner Familie... denn das war sie nun mal.
„Ich weiß nicht was hier geschehen ist“,
flüsterte er leise weiter und die ganze Zeit konnte einzig
allein
Laura ihn verstehen, was durchaus beabsichtigt war, „ich will
es
glaube ich auch gar nicht wissen...“, sein Blick ruhte
eindringlich auf ihr. Sie kannte ihn gut um zu sehen, dass sein
Gefühl ihm sagte, dass es etwas mit ihrer Tochter zu tun
hatte.
„Das Mädchen ist tot... der Junge lebt... Ich werde
gemeinsam mit Cai die beiden nach Hogwarts bringen...“, seine
Augen ruhten auf denen seiner Schwester und kurz fühlte er
sich
ihr sogar irgendwie nah. Ein köstliches Gefühl, was
er so
unendlich lange vermisst hatte und was er sich mit Sicherheit so
schnell nicht wieder erlauben würde. Der Drang war
groß sie
in die Arme zu ziehen, doch nicht nur das Kind in ihrem Armen hinderte
ihn daran... „Ich glaube es ist besser, wenn ihr bis zu
unserer
Rückkehr verschwunden seid. Die Schulleiterin wird das
Ministerium
in Kenntnis setzen... und auch ich muss Bericht erstatten... Dakota
erinnert sich nicht was geschehen ist und mehr können wir eben
nicht sagen...“, verstand sie den Wink, dass er nichts von
seinem
Verdacht sagen würde? Er wusste es nicht...
„Pass auf euch auf Laura“, ein kurzes
Drücken seiner
Finger an ihren Schultern, die er die ganze Zeit gehalten hatte und
schon tauchte die Maske in seinem Gesicht wieder auf. Der Moment der
Vertrautheit war verschwunden, er war wieder der beherrschte Sam, der
sich nun von ihr löste und mit kaltem Blick zu Draco schaute.
Kurz
brannte ihm noch etwas auf den Lippen, doch er schluckte es herunter,
es würde eh nichts bewegen. Nur ein knappes Nicken, dann ging
er
wieder zu Cai, nahm ihr seine Tochter ab, die er sofort liebevoll an
sich drückte. „Kannst du laufen Schatz?“,
murmelte er
ihr ins Ohr, setzte sie dann ab und ließ, so hart es auch
für Dakota aussehen musste, den Jungen neben sich schweben. Er
musste schnellstens behandelt werden... aber das war nicht der Grund
wieso er sich des Jungen annahm und Cai das Mädchen
überließ. Seine Tochter ging dicht neben ihm und er
wollte
ihr einfach den Anblick des Leichnams ersparen.
Schweigsam, ohne einen weiteren Blick auf seine Schwester zu werfen,
ging er in Richtung Schloss. Wieso nur konnte er derzeit Minerva immer
nur unter solch dramatischen Umständen sehen?
|
Caitlin Mercier
Heilerin
|
erstellt am 25.10.2007 01:02
5. September 2011
cf: "Zum Tropfenden Kessel"/ London
Caitlin war schon früh am Morgen in London aufgebrochen, um
ihren
ersten Arbeitstag in Hogwarts - Schule für Hexerei und
Zauberei -
anzutreten. Sie war etwas nervös, da sie keine genauen
Vorstellungen davon hatte, was sie genau dort erwarten würde
und
die Zeitungsartikel über das Erscheinen des Dunklen Males
leisteten einen nicht unerheblichen Beitrag dazu.
Sie hatte heute eine weiß-rot gestreifte Bluse angezogen auf
eine
weiße Hose, die sie noch schmaler wirken ließ, als
sie
ohnehin schon war. Um sich gegen die Kälte zu
schützen, hatte
sie einen dunkelgrünen langen Mantel und einen
weißen Schal
angelegt. Ihre dunkelbraunen glänzenden Haare waren zu einem
Zopf
zusammengebunden. Mit einer kleinen Tasche bepackt, in der sich ihre
Arbeitsmaterialien wie Heiltränke und Bücher, sowie
Kleidungsstücke in sehr verkleinerter Form befanden, war sie
nun
nach Hogsmeade appariert, da man nach Hogwarts nicht direkt apparieren
konnte. Hoffentlich sind die Sicherheitsvorkehrungen nicht so
erforderlich wie ich denke, dass sie erforderlich sind.
Caitlin blickte sich um und sah sich nun direkt vor einem
gemütlich aussehnden Gasthaus stehen. "Die drei Besen - wieso
eigentlich immer drei und nicht vier ...?" Der dichte Nebel, an den sie
sich auch schon in London gewöhnen musste, machte es sehr
unkomfortabel draußen zu stehen und der Wind fegte ihr um die
Ohren.
Wie weit läuft man eigentlich nach Hogwarts?,
fragte
sich Caitlin und hielt Aussschau nach jemandem, der ihr vielleicht den
Weg dorthin beschreiben könnte. Sie blickte auf ihre silberne
Taschenuhr ... Für einen kleinen Kaffee ist noch
etwas Zeit. Und ich brauche so früh am Morgen UNBEDINGT einen
Kaffee!
Caitlin war ein ausgesprochener Morgenmuffel und brauchte einige Tassen
Kaffee, um morgens in die Gänge zu kommen. Sie selbst
bezeichnete
sich sogar schon als Kaffeejunkie. Außerdem wurden ihre
Finger
langsam von der Kälte etwas steif, sodass ein heißer
Kaffee
dem durchaus Abhilfe schaffen könnte.
So ging Caitlin in "Die drei Besen" und schon am Morgen schlug ihr ein
rauchiger Geruch entgegen. Aber sie war schließlich
Französin und in den meisten Bistros Frankreichs wurde viel
geraucht, sodass sie nicht weiter darüber überrascht
war. Sie
stellte sich an den Tresen und bestellte sich ein Kännchen
Kaffee.
tbc: Lehrertisch/ Hogwarts
|
Samuel Grey
Auror
|
erstellt am 28.10.2007 15:52
Die
Nacht in
McGonagalls Büro war lang und anstrengend. Die diskutierten,
grübelten und wogen sämtliche Belange ab, was im
Hinterhof
der drei Besen geschehen sein mochte, doch außer dass sich
alle
einig waren, dass Todesser das dunkle Mal gesetzt hätten, wenn
sie
es denn gewesen wären, kam bei ihren Überlegungen
nichts
weiter heraus. Sam fiel noch ein, dass die meisten der Todesser wohl
auch einfach den Todesfluch benutzt hätten, vielleicht noch
vorher
den Crucio, aber das was den beiden Schülern angetan worden
war,
war weitaus grausamer und schrecklicher.
Minerva hatte Recht, es galt bald erneut ein Treffen des Ordens zu
organisieren. Die Todesser waren wieder vereint und wie damals im
großen Krieg gegen Voldemort würden sie wieder in
den Kampf
ziehen, versuchen das Böse, was über die Zaubererwelt
einbrechen wollte, einzudämmen.
Sam viel auf wie sehr Dakota mit der Müdigkeit und dem ganzen
Schock zu kämpfen hatte. Sie war noch so klein, sein
süßer Engel und doch hatte sie schon so viel
Schlimmes
erdulden müssen. Seine Tochter wirkte so zerbrechlich im
Moment
auf ihn, aber vielleicht waren es auch nur die väterlichen
Gefühle, die sich so sehr um sie sorgten. Die Ars Magica...
Minerva hatte auch damit Recht. Dieser Zauber würde zeigen
können, welche enormen Fähigkeiten Dakota
besaß...
wieder huschten Sams Gedanken zu dem Traum, den er von Miriam gehabt
hatte. Was war wenn es wirklich kein Traum gewesen war. Sie hatte von
einer Prophezeiung gesprochen und dass man Dakota hatte umbringen
wollen... konnte es mit ihren Fähigkeiten zu tun haben? So
viele
Fragen, auf die er im Moment keine Antwort hatte und die er unbedingt
mit Caillean teilen wollte....
Caillean... seine wunderschöne Kollegin, die ihn bereits von
einer
Seite her kennengelernt hatte, die ihm mehr als unangenehm war. Er
hatte ihren protestierenden Blick gesehen, als er Laura mit ihrer
Familie hatte ziehen lassen und er rechnete es ihr hoch an, dass sie
dennoch nichts gesagt hatte. Aber ihm fiel auch sofort die Dankbarkeit
und das vertraute Gefühl wieder ein, als sie zu ihm gekommen
war,
während er voller Angst seine Tochter im Arm gehalten hatte.
Ihre
Hand auf seiner Schulter...
Sam schüttelte den Kopf und verbot sich selber, diese Gedanken
weiter zu verfolgen. Wann war er das letzte Mal derart emotional
gewesen? Die letzten Tage waren einfach zu viel für den
hartgesottenen, ansonsten immer so kühlen und beherrschten
Auror
gewesen. Das dunkle Mal, seine Tochter, der Angriff des Rehs, die toten
Schüler und die Begegnung mit Laura...
Laura... Sam verzog kurz schmerzlich das Gesicht. Wieso war sie in
Hogsmeade? Auch noch an der Seite dieses arroganten Schnösels
Malfoy. Sie hatte eine Tochter... ob er der Vater war? Dem Kommentar
nach, den der Blonde von sich gegeben hatte, als er seiner Nichte
über die Wange fuhr, war er es tatsächlich. Sam hatte
diesen
Ausspruch ignoriert als wäre Draco gar nicht existent. In dem
Moment war er es auch gar nicht gewesen, lediglich seine Schwester und
ihr Kind... seine Familie... Erneut überkam Sam das Verlangen
Laura in die Arme zu schließen. Dieser kurze Moment auf dem
Hinterhof war so vertraut gewesen. Viele Jahre hatte es das nicht mehr
gegeben und zum ersten Mal hatte er gespürt, dass sie ihn
vielleicht doch nicht so sehr hasste, wie er immer geglaubt hatte.
Hatte sie auch gefühlt, wie sehr er sie noch immer liebte?
Grey hatte sich immer all die Jahre versucht einzureden, dass es so
war, aber gerade an diesem Abend hatte er gemerkt, dass er sich selber
Lügen strafte. Aber was änderte es an der ganzen
Situation?
Nichts, überhaupt nichts, denn der Bruch zwischen ihnen war
einfach zu groß´. Sie standen auf unterschiedlichen
Seiten,
jeder hatte schon vor langer Zeit seinen Standpunkt bezogen und ein
annähern war nicht möglich, so sehr er sich auch das
Gegenteil wünschte.
Immer hatte er an das Gute in seiner Schwester geglaubt, hatte versucht
ihr klar zu machen, wie falsch ihr Weg war, den sie eingeschlagen
hatte. Und nun fand er sie hier nach vielen Jahren, nachdem das dunkle
Mal über Hogwarts erschienen war... Dennoch war da noch der
Zweifel in ihm, der Zweifel dass sie wirklich etwas mit dem dunklen Mal
zu tun hatte. Es war bekannt, dass Bellatrix Lestrange die
Schülerin umgebracht hatte, mit dem Tod der
Gryffindorschülerin konnte sie nichts zu tun haben, sie war
bei
ihm im Schankraum gewesen. Und wäre Laura wirklich
fähig dazu
Kindern etwas anzutun? Sam konnte es einfach nicht glauben, wollte es
auch nicht glauben...
Minerva verabschiedete sich von ihnen, natürlich, für
sie gab
es jetzt einiges zu tun. Die alte Hexe sah grau im Gesicht aus, wirkte
mit einem Mal viel älter als gewöhnlich. Sam kannte
die
Schulleiterin gut genug um zu wissen wieviel Kraft sie die Beherrschung
kostete, die sie nun an den Tag legte. Er nickte ihr nur zu,
verabschiedete sich auch von Charles und wandte sich dann Cai und
seiner Tochter zu.
„Was passiert denn jetzt?“ ,
fragte Dakota und
Sam hockte sich zu ihr hin. Es zog ihm das Herz zusammen zu sehen, wie
schlecht es ihr ging und wie tapfer sie gegen die Traurigkeit, den
Schock und auch gegen die Müdigkeit ankämpfte.
„Ich würde sagen, wir gehen erstmal wieder
zurück. Eine Portion Schlaf wird uns allen gut tun.“
Er schaute seine Kollegin an, doch die schien der gleichen Meinung zu
sein, also erhob er sich, hielt sicher die kleine Hand seiner Tochter
und verließ mit den anderen zusammen das
Schulleiterbüro.
„Die Ars Magica?“, fragte Sam nochmal nach, griff
Dakota
dann unter die Arme und trug sie kurzerhand. Mittlerweile schien die
Kleine mehr zu taumeln vor lauter Müdigkeit denn zu gehen und
es
wunderte ihn nicht. Zärtlich drückte er sie an sich,
hielt
sie sicher, warm und geborgen, als sie über die
Ländereien,
die unter einem dichten Nebel verborgen waren, zurück Richtung
Hogsmeade gingen. Wenigstens hatte der furchtbare Regen
aufgehört,
auch wenn die Kälte Sam ins Gesicht biss.
„Die Ars Magica zeigt, wenn der Zauber richtig gewebt wurde
und
die Person, die geprüft werden soll es wirklich will, welche
magischen Kräfte in einem stecken. Professor McGonagall ist
glaube
ich genau wie ich der Meinung, dass in dir etwas ganz besonderes
schlummern muss...“, kurz fragte er sich, ob sie nicht zu
klein
für diese Information war. Aber er wollte auch nicht
lügen,
wollte offen zu seiner Tochter sein und wenn sich wirklich alles
bewahrheitete, was er vermutete, dann war es sogar wichtig dass sie es
wusste. „Es war wirklich enorm, was du mit dem Jungen gemacht
hast Schatz. Etwas ganz ganz großes, was selbst ganz
große
und berühmte Magier vielleicht nicht geschafft
hätten. Die
Ars Magica würde zwar nicht zeigen, WIE du das gemacht hast,
aber
sie würde zeigen, DASS du es kannst... verstehst
du?“
Er bettete ihren Kopf an seiner Brust, hielt sie fest und wurde erneut
gepackt von den väterlichen Sorgen. Sein Blick huschte zu Cai,
die
stumm an seiner Seite ging. Nie hätte er gedacht, dass er
jemals
froh gewesen wäre, einen Partner zu haben, doch er gestand
sich
selber ein, dass es dieses Mal so war. Sie war wie er auf gewisse Art
und Weise. Beherrscht, kühl, immer eine Maske auf dem Gesicht
die
nicht zeigen sollte, was wirklich in ihr vorging. Eigenschutz, mehr
waren solche Masken nicht... und doch hatte er schon mehrfach in der
kurzen Zeit, die sie nun gemeinsam arbeiteten, eine weiche und warme
Seite an ihr entdeckt. Die Art wie sie reagiert hatte, als
plötzlich Dakota in sein Leben trudelte, die Art wie sie die
Hand
auf seine Schulter gelegt hatte... und ihm war auch nicht die
Erleichterung entgangen die auch sie verspürt hatte, als seine
Kleine wieder bei Bewusstsein war.
Sein Stolz war noch immer angekratzt wegen des Vorfalls an dieser
Hütte und er konnte auch noch immer nicht damit umgehen, dass
sie
ihn nun so vollkommen ohne seine eigene Mauer erlebt hatte. In seinem
Hinterkopf war noch immer diese kleine Stimme, die ihm eindringlich
sagte, dass sie ihn nun mit Leichtigkeit verletzen konnte und mehr...
aber sein Bauchgefühl sagte ihm was ganz anderes...
Sie waren endlich wieder im drei Besen, waren durch die
Hintertür
gegangen wie schon am Abend, geradewegs in ihr gemeinsames Zimmer und
Sam half seiner Tochter erneut sich umzuziehen, gab ihr ihren
kuscheligen warmen Schlafanzug, deckte sie zu und gab ihr einen
zärtlichen Kuss auf die Stirn. Es war dringend nötig,
dass
sie schlief, eigentlich hatten das alle drei nötig, allerdings
hatte er Cai gedeutet, am Kamin am anderen Ende des Zimmers auf ihn zu
warten, weil er noch mit ihr reden wollte. Doch zuerst war nur Dakota
wichtig und Sam wollte sich vergewissern dass es ihr den
Umständen
entsprechend gut ging. Also legte er sich zu ihr, hielt sie fest im
Arm, wartete bis er ihr regelmäßiges Atmen
hörte und
stand dann leise auf.
Er wusste nicht so recht wie er anfangen sollte, schaute Caillean eine
Weile einfach nur schweigend an, wobei er ihr direkt in die Augen sah,
hockte sich dann aber hin und legte Holz ins Feuer, damit der Raum
weiterhin angenehm warm für sie alle war.
„Danke“ murmelte er schließlich leise,
erhob sich wieder und suchte wieder ihren Blick.
|
Caillean de
Moivre
Auror
|
erstellt am 29.10.2007 18:45
cf ~ Lehrerbereich
» Büro und Privaträume Prof. McGonagall
Caillean war auf dem Weg zurück zu den „3
Besen“
wieder in das normale Schweigen verfallen und stand nun am Kamin, der
in ihrem Zimmer gewesen war. Sie hatte kurz zu den Greys
hinüber
geschaut, hatte dabei Sams Deutung gesehen, dass er sich noch einmal
mit ihr unterhalten wollte und hatte anschließend ein kleines
Feuer entzündet. Draußen war es so kalt wie es sonst
eigentlich nur im Winter war, wusste die Welt, dass ihr wieder schwere
Zeiten bevor standen? Wusste die Welt, dass es in Zukunft nicht
einfacher für sie werden würde sondern um einiges
schwerer?
Wollte sie vielleicht auch alles zur Sicherheit in einen
immerwährenden Winterschlaf versetzen?
Sie hockte noch einige Zeit vor dem Kamin, ließ sich dabei
einiges von dem Erlebten durch den Kopf gehen. Es standen wirklich
schwarze Zeiten bevor. Nachdem das Böse so lange Jahre ruhig
und
anscheinend besiegt gewesen war, kam es nun wieder hervor, fast so als
wollte es wieder einen Ausgleich schaffen. In diesem Moment kam ihr
wieder die Begegnung mit dem Sohn Dolohows in Erinnerung, hatte er
nicht so etwas gesagt? Hatte er ihr nicht schon vor Jahren gesagt, dass
es das Böse immer geben würde? Dass es in diesem
Moment nur
ruhte und Kräfte sammelte um im entscheidenen Moment wieder
zuzuschlagen? Sie hatte seinen Worten damals Glauben geschenkt, die
braunhaarige Aurorin gehörte zwar nicht zu den Schwarzsehern
und
immer nur pessimistisch denkenden Leuten aber sie konnte sich durchaus
immer ihre Gedanken machen und war während ihrer langen
Unterhaltung immer wieder zu diesem Schluss gekommen. Was wohl
inzwischen aus ihm geworden war? Das letzte Mal hatte sie Alexander
gesehen als sie ihn vor etwa einem Jahr in seiner Zelle in Azkaban
besucht hatte. Er hatte ihr damals einen Brief geschrieben, dass er sie
sehen wollte, da ihm einige wichtige Dinge wieder eingefallen waren,
Dinge die er ihr bei ihrer ersten Begegnung noch nicht mitgeteilt
hatte. Eine Ausrede war es gewesen, so viel war ihr schon in dem Moment
klar gewesen als sie seinen Zeilen gelesen hatte, dennoch war sie
hingegangen. Etwas anderes hatte er ihr mitteilen wollen, nicht
über die Todesser, nicht über ihren Vater und auch
nichts
über vergangene Zeiten. Sie hatten sich an diesem Tage nicht
sehr
lange gesehen, Caillean legte allerdings inzwischen auch nicht mehr
sonderlich viel wert auf seine Anwesenheit, aber nach ihrer
Unterhaltung war es ihr genauso klar wie ihm gewesen, dass irgendwas
bevorstand. Irgendeine Veränderung hatte sich schon damals
angekündigt, schon damals hatten einige Leute es
überdeutlich
gespürt. Könnte es möglich sein, dass diese
Veränderung nun in die Öffentlichkeit trat?
Es waren keine Todesser gewesen, die an diesem Abend die beiden
Schüler der Hogwartsschule angegriffen hatten, diese
hätten
sich definitiv anders verhalten. Es muss irgendwas anderes gewesen sein
und Caillean glaubte, dass es auch etwas bedrohlicheres gewesen war.
Brachte das Böse nun vielleicht seine stärkste Waffe
hervor?
Eine bisher unbekannte Macht, die nur darauf wartete entfesselt zu
werden?
Ihr Blick huschte noch einmal hinüber zu den beiden Greys
bevor
sie sich wieder hinstellte und ihre Hände von den
wärmenden
Flamme weg zog. Und was für eine Rolle spielte eigentlich
Dakota
dabei? Das Mädchen verfügte anscheinend über
gewaltige
Kräfte, wie sonst hätte sie den Jungen sonst
zurück ins
Leben holen können? War sie vielleicht der bedeutende
Bestandteil
des Gegenpols? War sie vielleicht diejenige, die das Gute mit seinen
wichtigsten magischen Kräften ausgestattet hatte? Bei Merlin,
was
dachte sie da eigentlich? Dakota war doch nur ein kleines und
unschuldiges Mädchen, wie konnte man es verantworten, dass
ausgerechnet sie in diesen Kampf mit hinein gezogen wurde? Wenn dies
der Fall sein würde, könnte sie doch niemals ihre
Kindheit
unbeschwert genießen. Niemals die Erfahrungen machen, die
andere
Kinder in ihrem Alter machten, niemals unbeschwert mit anderen Kindern
durch die Straßen tollen, niemals das Leben einfach nur
genießen.
Ihr Blick ging auch wieder hinüber zu Samuel. Was er wohl in
diesem Moment dachte? Wahrscheinlich waren seine Gedanken noch
verworrener als ihre eigenen, schließlich war er der Vater
Dakotas, dieses kleinen blonden Mädchens mit diesen ungeheuren
Kräften. Er tat ihr Leid. Die beiden hatten sich gerade erst
kennengelernt, müssten eigentlich alle Zeit der Welt haben um
mehr
voneinander zu erfahren und schon wurden sie mit Dingen
überlaufen, mit denen man nie gerechnet hatte. Der Mann ging
so
liebevoll mit seiner Tochter um, müsste es dann eigentlich
nicht
so sein, dass sie eine glückliche und unbeschwerte Familie
werden
sollten? Glücklich waren sie, das konnte Caillean nur allzu
deutlich sehen. Aber was würde geschehen, wenn es um sie herum
noch schwärzer und dunkler werden würde? Einfacher
würde
es für die beiden keinstenfalls werden... Was wäre
zum
Beispiel, wenn einem der beiden irgendwas geschehen würde?
Für jeden von beiden würde eine Welt zusammen
brechen, denn
auch wenn sie sich erst seit wenigen Tagen kannten, gehörten
sie
dennoch zusammen. Sie hatten eine Beziehung, die nicht jedem
Vater-Tochter-Paar vergönnt gewesen war.
Ihre Gedanken schweiften wieder hinüber zu Sams Schwester
Laura.
Wie hatte er sie einfach gehen lassen können? Sie konnte ihn
zwar
teilweise verstehen, schließlich war sie ja seine
Zwillingsschwester und damit ein nicht unbedeutender Teil seiner
Familie aber es war doch auch nur allzu deutlich klar, dass sie auch
was mit dieser Sache zu tun hatte. Caillean wusste zwar nicht,
über was er sich da mit ihr unterhalten hatte, vielleicht war
es
ja um die Situation auf dem Hinterhof der „3 Besen“
gegangen aber sie hatte dabei auch gesehen, dass seine Schwester nicht
viel dazu gesagt haben könnte.
Nunja, es war eine Sache, die sie in Kürze klären
konnten,
anscheinend war die Kleine inzwischen eingeschlafen (Schlaf hatte sie
auch wirklich nötig, die Aurorin hatte schon im Büro
festgestellt, dass sie ziemlich müde ausgesehen hatte) und
nach
einem kurzen Augenblick stand er auf und kam herüber zum
Kamin.
Die beiden Auroren sahen sich eine Zeit lang einfach nur in die Augen,
wahrscheinlich fand niemand von beiden einen passenden Anfang aber mit
was sollten sie auch anfangen? Damit, dass Dakota über so
große Kräfte verfügte? Sollten sie
zunächst
darüber reden, was auf dem Hinterhof geschehen war? Hatten sie
nicht schon die ganze Nacht darüber geredet?
Sie hörte das Wort, welches er zu ihr sagte. Ein kurzes
Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie sagte
genauso leise
wie er „Bitte.“
Wieder entstand ein Schweigen, dass sich über einen ziemlich
langen Zeitraum hinzog. Schließlich atmete die junge Aurorin
noch
mal durch, nahm ihren Zauberstab und wirkte einen Zauber, der
verhindern sollte, dass Daktoa etwas von ihrer Unterhaltung mitbekommen
würde. Das Mädchen schlief zwar wahrscheinlich tief
und fest
und würde vermutlich nichts mitbekommen, obwohl sie eigentlich
auch das Recht hatte von gewissen Dingen zu erfahren aber dennoch gab
es manche Dinge, die die beiden Auroren zuerst untereinander besprechen
mussten.
„Wir müssen reden“, sagte sie
zunächst und suchte
dann nach dem Thema, das sie am schnellsten hinter sich bringen wollte
und fand es schließlich auch, „Erinnerst du dich
noch an
das Gespräch, das wir vor einiger Zeit vor der Heulenden
Hütte geführt haben? Bevor das Dunkle Mal
über Hogwarts
erschienen ist? Ich habe etwas darüber gesagt, dass man sich
als
Partner aufeinander verlassen muss, gut in dem Fall haben wir eher
über das glücklich verheiratete Ehepaar gesprochen
aber ich
denke man kann das gerade auch auf Partner, wie wir es nun mal sind,
ausweiten. Partner müssen sich aufeinander verlassen
können
und auch ein wenig vertrauen. Du hast gesagt, dass du immer
dein Bestes gibst, wenn es um deine Arbeit geht, egal was deine
persönlichen Belange dazu sagen. Ich weiß, dass du
Probleme
damit hast anderen zu vertrauen, bei Merlin, ich habe diese Probleme
auch, falls dir das noch nicht aufgefallen ist. Ich kenne die
Geschichte um Laura und dich, du weißt ja, wie gut das
Gerüchtenetzwerk im Ministerium funktioniert. Ich kann mir
vorstellen, dass es schwierig für dich gewesen sein muss, als
deine Schwester plötzlich vor deiner Nase aufgetaucht ist, und
ich
habe es auch bemerkt. Ich weiß nicht, wie ich reagieren
würde, wenn mein Bruder plötzlich auf einer anderen
Seite als
ich stehen würde, ich will gar nicht mal daran denken. Wie
gesagt,
ich verstehe dich aber mir scheint, in Hinsicht auf sie kann man sich
nicht unbedingt auf dich verlassen. Ich habe nichts gesagt, als wir sie
und Malfoy und das kleine Mädchen einfach haben stehen lassen.
Ich
habe auch bei Minerva nichts gesagt aber jetzt werde ich mich nicht
zurückhalten. Im Hinterhof dieses Hauses ist ein
Mädchen
gestorben, es ist wahrscheinlich nur Dakota und einem Wunder zu
verdanken, dass nicht auch noch der Junge gestorben ist. Das
Mädchen, was auch noch da lag und was deiner Schwester
ähnelt, scheint auch irgendwas mit der Sache zu tun haben.
Malfoy
ist der Neffe von Bellatrix Lestrange, die die Schulsprecherin von
Hogwarts ermordet hat. Und du lässt sie alle laufen?“
|
Samuel Grey
Auror
|
erstellt am 30.10.2007 23:33
Wow!
Er hatte am Abend
zuvor schon Cailleans protestierenden Blick gesehen, als er Laura,
Emily und auch Malfoy hatte gehen lassen und er war dankbar, dass sie
nicht eingeschritten war. Außerdem hatte er durchaus damit
gerechnet, dass sie noch mit ihm deswegen sprechen würde. Doch
die
Art wie sie es tat war wie eine schallende Ohrfeige. Sein Gesicht
verschloss sich sofort und wurde wieder zu der undurchdringlichen,
steinernen Maske und er steckte die Hände in die Hosentaschen,
damit sie nicht sah, wie er sie zu Fäusten ballte.
Nein verübeln konnte er ihr die Worte nicht, wie auch? Wie
hätte er in solch einer Situation an ihrer Stelle reagiert? Er
musste sich eingestehen, dass er wahrlich nicht so souverän
gehandelt hätte wie sie. Furchtbar wütend
wäre er wohl
gewesen… Sie hatte Recht, er hatte gesagt er würde
immer
seine Arbeit voran stellen und eigentlich war das auch der Fall.
Natürlich wusste sie über Laura Bescheid. Beinahe
hätte
er bitter aufgelacht. Gab es im Ministerium überhaupt jemanden
der
seine achso tragische Geschichte nicht kannte?
Sie war doch der Grund, wieso er nie mit einem Partner zusammen
arbeiten wollte. Wieviele Streitereien hatte er schon gehabt, weil er
nur noch unbeherrscht hatte reagieren können, wenn ihn mal
wieder
jemand darauf ansprach.
„Du kannst mich verstehen?“, fragte er
gefährlich
leise und ziemlich kühl, „nein, das kannst du nicht.
Nicht
einmal im Ansatz, niemand kann das, wer es nicht selber erlebt
hat.“ Er konnte sich selber nicht leiden wegen seiner Worte,
allerdings mehr weil sie schon wieder viel zu viel von ihm selber
preisgaben, als das er eigentlich zugeben wollte. „Nur mal um
eins klar zu stellen. Ich habe nicht mein Privates vor meinen Beruf
gestellt. Denk doch mal nach. Denkst du die drei wären
wirklich
noch da gewesen, wenn sie was mit dem dunklen Mal zu tun gehabt
hätten? So blöd ist kein Mensch. Außerdem
wissen wir,
wer die Schulsprecherin getötet hat. Mit dem Tod des
Mädchens
können sie auch nichts zu tun haben, sie waren doch bei uns in
der
Schankstube. Und meine Schwester mag sich mit komischen Typen
abgeben“, natürlich war Malfoy damit gemeint,
„und sie
mag auch auf der anderen Seite stehen, aber im Gegensatz zu dir kenne
ich sie. Sie würde nie einem Kind was antun.“
Er drehte sich abrupt um und setzte sich in einen der Sessel, die
Ellbogen auf den Knien abgestützt und die Hände in
seinen
Haaren vergraben, was aussah, als würde er sie raufen. Sam
hatte
mit voller Inbrunst und Überzeugung gesagt, dass Laura niemals
etwas mit den Morden zutun haben könnte, das konnte einfach
nicht
sein. Er kannte seine Schwester und er klammerte sich einfach daran,
dass es einfach nicht sein konnte. Und wieder bröckelte seine
sonst so perfekt beherrschte Fassade und seine Augen wurden ganz
dunkel.
|
Caillean de
Moivre
Auror
|
erstellt am 31.10.2007 00:14
Ihr Blick hatte
während ihrer Rede auf Sam geruht. Sie wusste nicht, wie er
sich
nun nach ihren Worten verhalten würde aber sie wusste, wie sie
sich verhalten hätte. Vermutlich hätte sie diese
Dinge nicht
auf sich ruhen lassen. Ihre Worte waren nicht gerade sehr
schmeichelhaft gewesen, besonders nicht nach den Dingen, die in den
letzten achtundvierzig Stunden geschehen waren. Samuel hatte mehrmals
vor ihren Augen seine Maske fallen gelassen, mehrmals hatte sie
gesehen, was in ihm vorging. Dakotas plötzliches Auftauchen,
der
Moment als er von dem Hirsch attakiert worden war, der Moment als er
wieder aufwachte, das plötzliche Auftauchen seiner Schwester
und
dann diese Szenerie im Hinterhof der „3 Besen“. Es
muss ein
ziemlich großer Schock für ihn gewesen sein als er
seine
Tochter dort hatte liegen sehen und auch die anderen drei Kinder, er
wusste nicht, was dort geschehen war, in ihm pochte das Herz eines
liebenden Vaters, der einfach nur Angst um sein Kind hatte, da er nicht
wusste, ob es ihr gut ging. Und diese Angst hatte sie auch in seinen
Augen sehen können, die Angst und die Sorge um seinen blonden
Engel.
Er hatte ihr einen Einblick hinter seine Maske gegeben, einer Person,
die er nicht sonderlich kannte, der er aus diesem Grund nicht so
sonderlich vertrauen konnte. Er hatte ihr seine Schwächen
regelrecht offenbart und wäre sie an seiner Stelle,
wüsste
sie nicht, wie sie damit leben könnte. Sie hasste es vor
anderen
Schwäche zu zeigen, machte sowas einen doch nur angreifbar.
Sam hatte zwei große Schwächen, seine Tochter und
seine
Schwester und sie wusste, dass sie ihn mit ihren Worten verletzt hatte.
Aber auch er hatte das mit seinen geschafft. Seine Maske war nun wieder
zu sehen, stärker als sonst, diese undurchdringlich Maske
hatte
sie an ihm in den letzten paar Tagen noch nie gesehen.
Eine normale Frau hätte in diesem Moment wahrscheinlich klein
beigegeben, zu kalt war nun die Umgebung zwischen Sam und ihr, zu
eingeschüchtert wäre ein kleines Dummchen dadurch
gewesen.
Nicht so Caillean. Diese gab ihm Zeit, sich hinzusetzen, ob es nun
daran lag, dass sie vielleicht doch ein wenig von ihm
eingeschüchtert war oder weil sie selbst erstmal eine kurze
Zeit
brauchte um ihm nicht noch schlimmere Dinge an den Kopf zu werfen,
vermochte sie nicht zu sagen, vermutlich das Letztere.
Sie wartete noch einen Augenblick aber als er sich hingesetzt hatte,
konnte sie nicht mehr anders.
„Ja verdammt, ich kann dich verstehen“, sagte sie
genauso
kühl wie er, fast wie ein Schutzmechanismus hatte sie auch
wieder
ihre Maske aufgebaut, allerdings kam die wirkliche Cai bei diesen
Worten des öfteren zum Vorschein, „Auch wenn du das
vermutlich in diesem Moment nicht glauben wirst, da du dich viel zu
sehr in deinen Panzer zurückgezogen hast, der deiner Meinung
nach
in diesem Moment wahrscheinlich als Schutzhülle dienen soll.
Aber
nur damit du es weißt, du bist nicht die einzige Person, die
schon mal verletzt wurde. Gut, mein Zwillingsbruder hat zwar nicht die
Seiten gewechselt und er war es auch nicht, der da im Hinterhof war als
diese Schülerin umgebracht worden war und ich kann mir auch
nicht
sehr gut vorstellen, wie es denn nun wirklich für dich ist
aber
ich kann mir vorstellen, wie weh es plötzlich tun
würde, wenn
er nicht mehr da wäre. Wenn mein Bruder, einer der wenigen
Personen, die mich wirklich kennen, nicht mehr da wäre und ich
mich nicht mehr an ihn wenden könnte, wenn es mir mal schlecht
gehen würde.“
Sie legte eine kurze Pause ein, versuchte sich noch einmal ein wenig zu
sammeln, atmete einmal tief durch. Bei den letzten Sätzen
hatte
sie durchaus mehr von sich gezeigt, als ihr eigentlich lieb gewesen war
aber zurücknehmen konnte sie diese nicht mehr.
„Und nein, ich denke nicht, dass die drei etwas mit dem
Dunklen
Mal zu tun hatten“, fuhr sie schließlich fort,
„Ich
weiß auch, wer die Schulsprecherin getötet hat,
schließlich war ich ja auch da in de Nähe, als das
Dunkle
Mal plötzlich über Hogwarts erschien. Und ja, mit dem
Tod des
Mädchens können sie nichts zu tun haben, da sie ja
wirklich
noch bei uns waren als das geschehen ist. Aber ich bin nicht so blind,
wie du vielleicht glaubst, und ich höre auch auf meine
Aurorensinne. Irgendwas hatten sie damit zu tun oder kommt es dir nicht
auch seltsam vor, dass auch das Kind das bei ihnen war, da
draußen im Regen gelegen hat, genauso ohne Bewusstsein wie
der
Schüler oder wie Dakota?“
|
Samuel Grey
Auror
|
erstellt am 31.10.2007 00:55
„Schutzhülle?“,
Sam sprang wieder auf und stand nun ganz dicht vor Caillean, bohrte
seinen Blick in ihren. Sein Gesicht wirkte weiterhin wie eine Maske,
auch wenn sie schon Risse bekam, was deutlich in seinen flackernden
Augen zu sehen war. „Welche Schutzhülle denn? Du
hast mich
in den letzten Tagen erlebt, wie mich zuletzt nur meine Schwester
gekannt hatte.“ Seine Worte klangen vorwurfsvoll, als wenn es
ihre Schuld wäre, dabei war ihm durchaus klar, dass es nicht
so
war. Aber das was sie sagte tat ihm weh, mehr weh als er zugeben wollte
und er wollte tatsächlich, dass sie genauso fühlte.
Er wollte
verdammt nochmal, dass auch sie sich offenbarte, dass nicht nur sie es
war, die ihn in der Hand hatte. Sie kannte seine Schwächen und
er
fühlte sich dabei so hilflos. Kindisches Denken?
Nein…
Angst war es, Angst vor weiteren Verletzungen und
Enttäuschungen,
die er einfach nicht mehr erleben wollte.
„Sie ist meine Schwester… es ist ihr
Kind…
Emily“, er flüsterte nur noch, schluckte und gestand
dann,
„natürlich kam es mir merkwürdig
vor…“, er
drehte sich um und starrte ins Feuer. Mit einer Hand fuhr er sich
erneut durchs Haar, während er sich mit der anderen am
Kaminsims
abstützte. „Das alles ist merkwürdig.
Verdammt…
Dakota ist noch so klein. Das was sie sagt klingt
so…“,
ihm fehlten die Worte, doch jetzt klang deutlich die Vatersorge aus
ihm. Was war das, was seine Tochter da geschafft hatte?
„Sie hat den Jungen zurückgeholt… Das
alleine klingt
schon aberwitzig. Was denkst du was meine Nichte damit zutun haben
könnte…sie lag wie tot in Lauras Armen…
verdammt sie
sind beide noch so kleine Kinder. Denkst du wirklich ein so kleines
Mädchen könnte mit etwas so… furchtbarem
zu tun
haben?“
Wo war der Auror der ansonsten so klar und berechnend denken konnte? Er
gestand sich selber ein, dass er sich durchaus von seinen
Gefühlen
hatte leiten lassen. Niemals hätte er sich ansonsten derart
daran
festgebissen, dass Emily ein viel zu kleines Kind sei, was etwas derart
schreckliches hätte tun können.
Und wieso schaffte es Caillean mit ein paar Sätzen, dass sein
ganzer Selbstschutz zerbröselte wie ein trockener Keks, den
man
zwischen den Fingern zerrieb? Es machte ihn wahnsinnig, dass sie ihn so
erlebte, dass sie einen solchen Einblick in sein Ich bekam. Das Bild
schoss ihm wieder in den Kopf, als sie auf dem Hinterhof zu ihm
gekommen war, ihre Hand auf seine Schulter gelegt hatte… und
was
er dabei empfunden hatte…
Wieder drehte er sich zu ihr um und dieses Mal war seine Maske doch
wieder verschwunden. Heftig atmend stand er erneut dicht vor ihr und
schaute sie verzweifelt an. Seine Hände, zunächst
noch zu
Fäusten geballt, legten sich wie von selbst auf ihre
Schultern,
fassten sie und für einen Moment schien es so, als wolle er
sie
schütteln. „Wie machst du das? Sag es
mir?“, fragte er
sie und klang erneut vorwurfsvoll, wenn auch verzweifelt.
„Wieso
schaffst du es jedes Mal? Ich kenn dich nicht einmal, dafür du
mich mittlerweile mehr als mir lieb ist. Du schmeißt mir ein
paar
Worte an den Kopf und schon steh ich wie ein Idiot vor dir, der sich
nicht beherrschen kann.“
Er zog sie an sich, schaute ihr in die Augen… und hielt
inne.
„Und wieso tat es so gut, dass du im Hinterhof bei mir
warst?“ Sam wollte sich auf die Zunge beißen, denn
das
letzte hatte er gar nicht sagen wollen. Doch statt sich schnell wieder
von ihr abzuwenden tat er etwas, was er nicht mehr lenken konnte. Sein
Gesicht näherte sich ihrem, überwand die kurze
Entfernung wie
in Zeitlupe, als seine Lippen die ihren trafen.
Es war vollkommen irrwitzig, unpassend in dieser Situation und doch...
konnte er nicht anders.
|
Caillean de
Moivre
Auror
|
erstellt am 31.10.2007 01:35
Ohne
es richtig zu
wollen hatte sie es mit ihren Worten wieder geschafft Sam aus der
Fassung zu bringen. Nach ihnen war er aufgesprungen und hatte sich nun
ganz dicht vor sie gestellt, seinen Blick in ihre Augen bohrend.
Hätte sie zuvor nicht diese Sätze gesagt,
wäre sie
vermutlich verunsichert gewesen, hätte ein paar Schritte
zurück gemacht. Aber in diesem Moment war es auch für
sie
nicht mehr so normal, auch sie hatte ihm Einblick in ihr innerstes
gegeben, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob er das gemerkt hatte
und wie sie nun mit dieser Situation klar kommen sollte. In diesem
Moment war sie einfach nur... irgendwie konnte sie dieses
Gefühl
nicht beschreiben, es war irgendwie anders als die Tage zuvor.
„Welche Schutzhülle“, sie hatte den
vorwurfsvollen
Klang in seiner Stimme gehört, „Du fragst, welche
Schutzhülle ich meine? Wie wäre es mit der
Schutzhülle
die du genauso wie ich aufbaust, damit auch ja niemand Einblick in dein
Leben hat. Die Schutzhülle in Form einer kühlen
undurchdringlichen Maske, die dafür sorgen soll, dass dich
niemand
verletzt. Ohja, Sam, du hast mir manchmal Einblicke in deine
Gefühlswelt gegeben, das kann ich nicht bestreiten aber glaub
mir,
in den Situationen wäre es niemanden
möglich gewesen,
die Maske aufrecht zu erhalten, niemandem, weder mir noch irgendjemand
anderem. Und gib mir nicht die Schuld dafür, dass ich zu den
Zeitpunkten zufällig anwesend gewesen bin. Ja, ich war es aber
glaub mir, ein Teil von mir wäre am liebsten an ganz anderen
Orten
gewesen, nämlich der Teil, der genauso denkt wie du, der Teil,
der
auch immer diese Maske aufbaut, der Teil, der genau weiß, wie
es
sich anfühlt, wenn diese plötzlich verschwindet und
man von
eine Moment auf den anderen in dieser Beziehung vollkommen nackt vor
einem steht und dem anderen alle möglichen Schwächen
offenbart.“
Nachdem er ihr gesagt hatte, dass das Mädchen die Tochter
seiner
Schwester war, hätte sie ihm am liebsten tröstende
Worte
zugemurmelt, ihm die Hand auf seine Wange gelegt. Plötzlich
war
auch sie nur die Frau, die miterleben musste, wie jemand, den sie
mochte, litt, und nicht mehr die kühle Aurorin mit der Maske,
die
sie bis zu diesem Augenblick gewesen war. Bevor er sich umgedreht
hatte, hatte sie den Schmerz, den diese Worte in ihm verursachten,
gesehen.
Sie hörte den Klang seiner Stimme und trat wieder einen
Schritt
auf ihn zu, legte ein weiteres Mal ihre Hand auf seine Schulter.
„Ich weiß nicht, was ich denken soll“,
gab sie
schließlich zu, „Ich wünschte mir, der
gestrige Abend
wäre anders verlaufen und hätte nicht so geendet. Ich
wünschte, diese beiden Schüler wären nie
nach Hogsmeade
gekommen und sowohl Emily als auch Dakota hätten damit nichts
zu
tun und wären zwei ganz normale Mädchen, aber so ist
es
nicht.“
Auch sie sah nun ins Feuer, das ihre Beine wärmte. Als sie
fortfuhr war ihre Stimme ebenfalls nur noch ein Flüstern:
„Ich habe vor Jahren jemanden getroffen, der meinte, dass
etwas
schreckliches bevorstehen würde und nun frage ich mich, ob es
vielleicht soweit ist und ob die beiden Mädchen etwas damit zu
tun
haben. Es sind Kinder, kleine unschuldige Mädchen, die ihr
ganzes
Leben noch vor sich haben. Ich will nicht, dass sie etwas damit zu tun
haben aber irgendetwas sagt mir, dass das der Fall sein
wird.“
Sie sah den Auror an, der sich nun wieder umgedreht hatte und dicht bei
ihr stand. Den Auror, der nun seine Hände auf ihre Schultern
legte, wodurch sie für einen Moment doch
zurückschrecken
wollte es aber nicht tat. Den Auror, der nun Worte sagte, die
vorwurfsvoll und verzweifelt über seinen Lippen kamen. Den
Auror,
der nun genauso wenig wie sie eine Maske aufhatte. Den Auror, dessen
Lippen nun die ihren berührten...
In Cailleans Kopf kam es zu einer Explosion der Gedanken, kaum einen
konnte sie davon fassen und noch weniger wusste sie jetzt, was sie von
dieser Situation halten sollte. Es war doch irrsinnig, Sam war ihr
Kollege, der Kollege, dem sie gerade einige unschöne Dinge an
den
Kopf geworfen hatte, wie konnte er sie einfach küssen?
Für einen Moment geschah nichts, dann aber löste sie
sich von
ihm, und sah ihn immer noch aus der Nähe überrascht
und
verunsichert an.
|
Samuel Grey
Auror
|
erstellt am 31.10.2007 02:00
Es
war absolut
irrwitzig. Als Caillean sich wieder von ihm löste, waren ihre
Blicke die gleichen. Auch in Sams Augen stand Überraschung und
Verwirrung, dazu kam noch Unsicherheit und auch noch immer der Schmerz,
der in ihm herrschte. Trotzdem fuhr er mit dem Daumen sachte
über
ihr Kinn, ehe er sich endgültig von ihr löste und
einen
Schritt zurück trat. Was hatte er da getan? Sie war seine
Kollegin, sie hatten sich gerade noch gestritten, ihre Worte hallten
ihm noch allzu deutlich im Kopf nach. Und was tat er? Er
küsste
sie einfach… Aber er hatte es nicht steuern können,
es war
wie ein Zwang gewesen, dem er einfach nachgeben musste. Sie war doch
wahrlich nicht die erste Frau die er küsste. Wieso warf ihn
das
also jetzt so aus der Bahn?
Weil es sich so richtig angefühlt hat,
wagte es eine
leise Stimme in seinem Inneren zu flüstern, doch er wischte
sie
nur seufzend beiseite. „Entschuldige…
ich…“,
er zuckte die Schultern, hilflos weil ihm die Worte fehlten. Dabei
spürte er noch immer ihre Lippen auf seinen und schob
vorsichtshalber wieder seine Hände in die Hosentaschen. Ja,
dort
waren sie wohl erst einmal am besten aufgehoben, denn er konnte sich
gerade selber nicht so richtig steuern. Was sollte er jetzt sagen? Es
tut mir leid? Das tat es aber gar nicht, wie er sich selber eingestehen
musste, also beschloss er, lieber nichts zu sagen.
Sam lehnte sich mit der Schulter gegen den Sims und dachte noch einmal
über ihre Worte nach. Der Auror hatte wirklich noch nie eine
Frau
wie Caillean kennengelernt, wenn er ehrlich war hatte er noch gar keine
getroffen die ihm derart die Stirn bat. Naja außer seiner
Schwester, aber da war das doch etwas anderes. Es beeindruckte ihn
insgeheim wie sie ihm die Meinung gesagt hatte, auch wenn es Sachen
waren, die er eigentlich gar nicht hören wollte.
Und gleichzeitig wurde ihm noch etwas bewusst. Stumm hatte er sie
einfach weiterhin betrachtet und festgestellt, wie weich ihr Gesicht
plötzlich aussah. Genau wie er im Moment einfach nur Sam war,
so
war sie einfach sie selber… ohne Maske… nackt und
emotionalgeladen.
Er räusperte sich und wirkte kurz eher wie der Nachbarsjunge,
als wie der kühle Auror, der er sonst war.
„Was genau hat der Mann damals gesagt?“, fragte er,
als ihm
wieder das Gesagte von ihr einfiel. „Was für
schreckliche
Sachen sollen bevorstehen?“, und dann fiel ihm die
‚Begegnung’ mit Miriam ein.
Wieder ging er zu dem Sessel, setzte sich und stützte sich mit
den
Ellebogen auf den Knien ab, doch dieses Mal faltete er die
Hände
ineinander. „Heute an dieser verlassenen Hütte, als
ich
bewusstlos war…“, er überlegte kurz, aber
wieso
sollte er noch irgendwas verschweigen? Noch nackter konnte er doch gar
nicht vor ihr stehen und er glaubte einfach nicht, dass sie ihn
für verrückt halten würde. „ich
weiß nicht
ob es nur ein Traum war, aber nach gestern Abend kann ich es kaum noch
glauben…“
Sam erzähle Caillean von der ‚Begegnung’,
von den
eindringlichen Worten und der Warnung. „Sie sagte es
gäbe
eine Prophezeiung über Dakota…“
|
Caillean de
Moivre
Auror
|
erstellt am 01.11.2007 20:16
Ein
verwirrter,
überraschter und erstaunter Blick ging hinüber zu dem
Auroren. Er hatte sie tatsächlich geküsst, das konnte
doch
nicht möglich sein, warum hatte er das getan? Er war doch ihr
Kollege und Kollegen konnte man doch nicht einfach küssen,
sowas
zog schließlich immer unangenehme Folgen hinter sich her. Sie
spürte noch kurz seinen Daumen auf ihrem Kinn aber dann trat
er
auch schon einen Schritt zurück. Sie sah ihn verunsichert an,
noch
immer schossen die Gedanken in ihrem Kopf in alle Richtungen und sie
konnte keinen wirklich fassen. Gut, sie hatten sich in den letzten
Tagen besser kennen gelernt und vielleicht hatte sich auch sowas wie
Vertrauen zwischen den beiden aufgebaut, zumindest die ersten
Ansätze davon, aber das gerade eben war etwas, bei dem sie
mehrere
Stadien übersprungen hatten, übersprungen zu einem
Punkt, an
den die dunkelhaarige Aurorin nie gedacht hatte, nicht hatte denken
wollen, da Sam doch ihr Kollege war.
Und doch... und doch war dieser kurze Moment auch wunderschön
gewesen, wie sie jetzt bemerkte. Und hatte sie nicht auch schon am
gestrigen Morgen bemerkt, dass da irgendetwas war, was sie nicht
genauer beschreiben wollte? Als ihr Blick wieder auf die Rose gefallen
war, die Sam ihr am Abend zuvor gegeben hatte und die nun noch immer in
ihrer Vase auf dem Fensterbrett stand. War es ihr nicht schon
früher aufgefallen, dass sie es genoss mit diesem Auror im
Team zu
arbeiten. Sie fegte diese Gedanken beiseite, er war ihr Kollege... und
doch hörte sie immer noch eine Stimme in ihrem Inneren, die
fragte „Na und?“
Sie hörte seine Entschuldigung, winkte diese ab, er sollte
sich
nicht dafür entschuldigen, nicht für sowas. Auch wenn
er sie
dadurch in ein Gedankenchaos gestürzt hatte, er sie dadurch
nur
noch mehr dazu gebracht hatte, ihre Maske zu verlieren, es war
schön gewesen und sie wollte keine Entschuldigungen
hören,
hörten sich diese doch so an als würde man etwas
bereuen und
das wäre in diesem Moment noch schlimmer als der eigentlich
Grund
dafür.
Stumm drehte sie sich wieder zum Feuer und sah auf dieses hinab.
Für einen Moment dachte sie darüber nach ihre Maske
wieder
aufzusetzen, schob diesen Gedanken aber beiseite. Es hatte keinen Sinn,
im Moment war sie viel zu sehr mit ihren Gedanken und Gefühlen
beschäftigt als das ihr das gelingen würde.
Wie würde ihre Zusammenarbeit jetzt weitergehen? Konnten sie
jetzt überhaupt noch gut zusammen arbeiten?
Als sie das Räuspern Sams hörte zuckte sie
zunächst kaum
merklich zusammen und hockte sich dann vor das Feuer. „Er hat
nicht viel gesagt“, beantwortete sie seine Frage,
„Ich habe
ihn das erste Mal vor einigen Jahren getroffen. Er war ein Todesser,
der untergetaucht war, der sich aber auch an das Ministerium gewandt
hatte, da er wichtige Informationen für uns hatte. Ich bin
nach
Glasgow gereist um diese Informationen zu erhalten. Es war ein langer
Nachmittag, zumindest kam es mir so vor, er stellte mir in seinen Reden
immer wieder Fallen, in einige bin ich wohl auch gegangen. Am
frühen Abend gab er mir dann die Informationen, sie stellte
sich
als nutzlos heraus. Aus bestimmten Gründen, auf die ich nicht
näher eingehen möchte, duellierten wir uns aber
letztendlich
trennten sich unsere Wege. Jetzt sitzt er in Azkaban, einige Wochen
danach terrorisierte er einige Muggel, manche von ihnen wurden auch
schwer verletzt, und ich nahm in fest. Letzten Sommer habe ich ihn dort
besucht, da er mir einen Brief geschrieben hatte, natürlich
waren
die Gründe für seine Bitte gelogen aber das hatte ich
mir
schon gedacht. Während unseres ersten Treffens in Glasgow
haben
wir immer wieder über Gut und Böse und über
das
Gleichgewicht, dass zwischen ihnen herrscht, gesprochen,
während
meines Besuchs in Azkaban meinte er, dass es bald eine
Veränderung
geben würde, die das Gleichgewicht zugunsten des
Bösen
ändern würde. Gestern Abend wurde da im Hinterhof
schwärzeste Magie ausgeübt, was ist, wenn dies nur
der Anfang
ist?“
Sie sah wieder hinüber zu dem Auror, der sich nun hinsetzte
und
von seinem 'Traum' erzählte. „Eine Prophezeiung
über
Dakota“, fragte sie ihn ungläubig, stand wieder auf,
machte
einige Schritte auf ihn zu und hockte sich anschließend vor
ihm
hin, „Was für eine Prophezeiung?“
|
Samuel Grey
Auror
|
erstellt am 01.11.2007 20:49
Samuel
lief es bei
Cailleans Worten heiß und kalt über den
Rücken und das
hatte nichts damit zu tun, dass er sie gerade geküsst hatte
und
etwas in ihm sagte, dass er es gerne wiederholen würde...
Nein, wenn auch genau wie Cai ohne Maske, so war er doch wieder ganz
der Auror und sein Instinkt schlug förmlich Alarm.
„Aber wer
sollte es gewesen sein?“, wieder tauchte seine Nichte vor
seinem
inneren Auge auf, doch er schüttelte den Kopf. Das konnte doch
gar
nicht sein. Es war genau wie seine Kollegin sagte, absolut
schwärzeste Magie gewesen, bei den ganzen einschlägig
bekannten Schwarzmagiern war seines wissens nach keiner dabei, der zu
so etwas fähig war. Wie sollte ein so kleines Kind sowas
beherrschen? „Und du bist sicher, dass es keine Worte des
Wahnsinns waren? Du weißt was ich meine, niemand
hält es
lange in Askaban aus...“, die Frage war wie ein rettender
Strohhalm für ihn. Alleine der Gedanke, ob nun Emily oder
nicht,
dass etwas derart Böses auftauchen könne war schon
beunruhigend.
Er beobachtete, wie sie sich vor ihn hockte und ohne zu merken was er
tat, griff er nach ihren Händen und hielt sie warm in seinen.
„Ich weiß es nicht... Miriam... es war so
merkwürdig,
aber viel zu real um ein Traum zu sein. Sie sagte ich müsse
auf
Dakota aufpassen, dass sie es gewesen sei die sie eigentlich hatten
töten wollen bei dem Unfall, bei dem Miriam ihr Leben lassen
musste... sie sagte ich solle auf sie acht geben und in der
Mysteriumsabteilung gäbe es eine Prophezeiung über
sie...“, ein wenig geistesabwesend betrachtete er ihre
schlanken
Finger, wie sie in seinen Händen ruhten, wobei ihm noch immer
nicht bewusst wurde, dass er sie einfach ergriffen hatte. „Es
mag
sich komisch anhören...“, obwohl Dakota schlief und
eigentlich nichts hören konnte durch den gewirkten Zauber von
Caillean, flüsterte der Auror, „ich wollte Miriam
zurück halten, ich rief nach ihr, weil ich sie fragen wollte,
was
sie damit gemeint hatte... aber sie schien nicht bei mir bleiben zu
können... und dann war ich auch schon wieder
wach...“
Gott, was war wenn es wirklich kein Traum gewesen war? Was war wenn
auch das stimmte was dieser Mann in Askaban gesagt hatte? Seine Augen
ruhten beunruhigt auf Cais Gesicht.
|
Caillean de
Moivre
Auror
|
erstellt am 01.11.2007 21:24
Caillean
sah ihn an,
sah in seine blaugrün erscheinenden Augen. Sie konnte ein
wenig
nachvollziehen, was in ihm vorging, hatte sie doch selbst erst vor
einiger Zeit darüber nachgedacht. „Ich
wünschte ich
wüsste es“, antwortete sie auf seine Frage,
„Dann
hätten wir wenigstens schon mal etwas
gelöst.“ Sie
dachte an die Begegnung mit Dolohov zurück, sie hatte wirklich
darüber nachgedacht, ob es nicht vielleicht doch Wahnsinn
gewesen
war, gleich nachdem sie ihn dort in Azkaban verlassen hatte, aber war
immer wieder zu dem Schluss gekommen, dass dem nicht so war. Auch wenn
die Zeit dort ihn deutlich mitgenommen hatte, waren seine Augen, die
Spiegel in seine Seele, noch vollkommen klar gewesen, zumindest so
klar, wie bei ihrer ersten Begegnung.
Sie fegte einen Haarsträhne aus ihrem Gesicht. „Ich
bin mir
sicher“, sagte sie nur kurz und dachte wieder
darüber nach,
was da im Hinterhof geschehen war.
Als er ihre Hände ergriff versuchte sie dies und die
Wärme,
die von ihnen ausging zunächst zu ignorieren und ihm
aufmerksam
zuzuhören, was dadurch allerdings nicht gerade erleichtert
wurde.
Sie dachte lange über seine Worte nach, sah dabei immer wieder
in
seine beunruhigten Augen. Vor einiger Zeit hatte sie darüber
nachgedacht, was Dakota in diesem irrsinnigen Spiel für eine
Rolle
spielte, dass sie ein Teil des Gegenpol war, der das Böse
aufhalten würde. Eine Überlegung, die durch Samuels
Aussage
leider noch untermauert wurde. Laut der Erscheinung Miriams hatte man
diesen kleinen blonden Engel töten wollen und nicht etwa die
Mutter. Das kleine Mädchen verfügte auch jetzt schon
so
große Kräfte, was ist, wenn da wirklich etwas dran
wäre? Sie wollte genauso wenig wie Sam darüber
nachdenken
aber irgendwie schlichen ihre Gedanken immer wieder auf diese Bahnen.
Aber konnte es vielleicht doch nur ein Traum gewesen sein? Ein
Hirngespinst? Allerdings vertraute sie auch hier wieder seinen
Instinkten.
Und spielte vielleicht auch das andere Mädchen, Emily, Lauras
Tochter, wirklich ebenfalls eine Rolle in diesem schrecklichen
Stück? Nur halt die Rolle des dunklen Spiegels für
Dakota? „Das darf doch alles nicht wahr
sein.“
Sie hatte lange geschwiegen, sah wieder hinauf zu dem Auror, dachte er
vielleicht wirklich an das gleiche wie sie? „Und was ist,
wenn
Emily doch etwas mit den Ereignissen zu tun hat“,
irgendjemand
von den beiden musste diese Frage stellen, zu lange schwirrte sie schon
im Raum herum herum, letztendlich war es Caillean gewesen, die nun
ebenso verunsichert weiterhin Sam ansah und sich dabei bewusst wurde,
dass ihre Hände immer noch in seinen ruhten.
„Entschuldigung“, flüsterte sie, stand
auf, löste
so den Handkontakt und drehte sich wieder zum Kamin, ließ
dabei
offen, ob sie ihre Vermutung meinte oder das Aufstehen.
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Samuel Grey
Auror
|
erstellt am 01.11.2007 22:23
Erst
die Leere, die
Cailleans Hände hinterließen als sie wieder aufstand
ließ Sam bemerken, dass er die ganze Zeit ihre Finger in
seinen
gehalten hatte. Der Auror musste schlucken, ob nun wegen der Erkenntnis
oder wegen den Worten seiner Kollegin war ihm selber nicht klar, aber
es war wohl durchaus wegen beidem.
Wenn Emily wirklich etwas damit zu tun hatte... sie war Dakotas
Cousine. Auch in ihm regte sich der Gedanke, ob die beiden so etwas wie
ein Gegenpol füreinander sein konnten. Beim Merlin, sie waren
doch
zwei kleine, unschuldige Mädchen, das durfte einfach nicht
wahr
sein, wie grausam konnte das Schicksal denn sein?
Sein Blick huschte rüber zu seiner kleinen Prinzessin, die
erst
seit kurzem in sein Leben getreten war und für die er dennoch
jederzeit sein Leben geben würde. Sie lag friedlich wie ein
Engel
im Bett, eingekuschelt in die dicke Decke und ihre Arme waren um den
Teddy geschlungen, den er ihr geschenkt hatte.
Schon wieder fuhr er sich fahrig durch die Haare, wodurch diese in
sämtliche Richtungen abstanden, ehe er sich abrupt erhob und
anfing hin und her zu gehen. Es würde nur eine einzige
Möglichkeit geben Sicherheit zu bekommen was seine Tochter
anging.
Aber wenn es stimmte, was sie beide wegen Emily vermuteten. Samuel
widerstrebte es daran zu denken, dass seine Nichte zu solchen Dingen
fähig war, der Auror in ihm sagte jedoch, dass es durchaus
möglich war.
„Wenn deine Vermutung stimmt...“, er blieb neben
seiner
Kollegin stehen und schaute wie sie ins Feuer, weil er sie dieses Mal
einfach nicht ansehen konnte bei dem was er sagen wollte,
„dann
habe ich eben eine potentielle Verdächtige ziehen
lassen...“, wieder schob er seine Hände in die
Hosentaschen,
„aber es war meine Nichte, die ich in dem Moment gesehen
habe...
ich kann noch immer nicht glauben, dass du Recht haben
könntest,
vermutlich will ich es einfach nicht.“
Samuel hatte selten Fehler einzugestehen und es fiel ihm auch sichtbar
schwer es überhaupt tun zu müssen.
„Es gibt nur einen Weg herauszufinden, ob die Begegnung mit
Miriam nur ein Traum war oder ob doch mehr dahinter steckt... Die
Mysteriumsabteilung. Dakota kann ihre Kugel anfassen, wenn es denn eine
von ihr geben sollte. Nur so können wir sicher sein, ob es
wirklich eine Prophezeiung gibt. Und vielleicht hatte Minerva wirklich
Recht als sie sagte, wir sollten wegen einer Ars Magica
überlegen... allerdings ist das etwas, was ich nur machen
wollte,
wenn auch Dakota dazu bereit ist. Du weißt sicher, wie
anstrengend es ist... ich würde es ihr nicht gerne
antun...“
Nun wandte er sich doch wieder vollends Caillean zu und suchte ihren
Blick. „Wenn sich alles als wahr herausstellen sollte... dann
frage ich mich, wer Dakota töten wollte. Es muss Leute geben
die
dann von allem wissen...“, seine Augenbrauen verzogen sich
ärgerlich, „dann schwöre ich, werde ich
heraus finden
wer Miriams Leben auf dem Gewissen hat...“
Er schnaufte kurz ehe er wieder ins Feuer schaute. Was war mit seiner
Schwester? Ob sie von allem wusste? Emily hatte wie ein kleiner,
dunkler Engel in ihren Armen gelegen im Hof, fast ein Abbild von Laura
in jungen Jahren. Es war kaum vorstellbar dass diese kleine Wesen etwas
derartiges bewirken konnte und Sam wollte es noch immer einfach nicht
glauben. Aber auch seine Tochter konnte mächtige Dinge
bewirken,
dass hatte sich so deutlich gezeigt als sie den Gryffindorjungen ins
Leben zurück geholt hatte.
Laura... das unerwartete Treffen mit ihr hatte ihn aus der Bahn
geworfen, dennoch war er erleichtert, dass er sie überhaupt
gesehen hatte. Anscheinend ging es ihr gut, zumindest hatte sie so
gewirkt, auch wenn ihre Gesellschaft in Sams Augen eher zu
wünschen übrig ließ.
Erneut brannte in ihm der Wunsch sie in den Arm zu nehmen, so wie er es
früher oft getan hatte. Er vermisste sie, dass hatte ihm das
erneute Treffen nur wieder allzu deutlich gemacht. Ihr
Lächeln,
was zwar selten war, doch nicht in Bezug auf ihn, ihr Zusammensein, ihr
Vertrauen, einfach dieses unantastbare Wir...
„An der heulenden Hütte habe ich dir gesagt, dass
ich immer
meinen Beruf voran stellen würde und nichts meine Arbeit als
Auror
beeinflussen könnte“, begann er nun leise, dass man
es kaum
verstehen konnte und als er wieder zu Caillean schaute, konnte sie den
ganzen Schmerz sehen, den er wegen seiner Schwester empfand.
„Das
habe ich heute nicht getan und ich weiß nicht ob ich es je
kann,
wenn es um meine Schwester geht... es war nicht das erste Mal, dass ich
sie hab ziehen lassen“, er wusste dass er sich gerade um Kopf
und
Kragen reden konnte, aber er vertraute Caillean auf
merkwürdige
Art und Weise. „Wir sind uns immer wieder mal über
den Weg
gelaufen... und ich habe sie nie aufgehalten...“, jetzt wich
er
doch wieder Cais Blick aus und starrte ins Feuer. Rote Schatten liefen
durch die Flammen über sein Gesicht und ließen seine
Augen
fast schwarz wirken.
|
Caillean de
Moivre
Auror
|
erstellt am 01.11.2007 23:14
Ihr
Blick ruhte
weiterhin auf den Flammen während sie über ihre
eigenen Worte
nachdachte. Die dunkelhaarige Aurorin betrat nun ein Terrain, dass sie
noch nicht betreten hatte und dem sie am liebsten auch aus dem Weg
gehen wollte. Wenn Kinder in solche Sachen hinein gezogen wurden, war
es immer schlimm, da sie zumeist unschuldig zwischen den Fronten
standen. Kinder sollten eigentlich frei von so einem Handeln sein und
ihre unbeschwerte Kindheit genießen. Und nicht sowas. Aber in
dieser Geschichte ging es auch noch einen Schritt weiter. Hier standen
die Kinder nicht zwischen den Fronten sondern gehörten diesen
an.
Hatte es sowas überhaupt schon mal in dieser Welt gegeben?
Caillean konnte sich keine auch nur im Ansatz vergleichbare Situation
in ihre Gedächtnis rufen.
Kurz wandte sie sich von den Flammen ab uns sah in dem Moment
hinüber zu Sam als dieser seine Tochter ansah. Sie folgte
seinem
Blick und beobachtete für einen kleinen Augenblick, wie diese
friedlich im Bett lag und dort schlief. Kinder sollte man wirklich
nicht in sowas hinein ziehen, sie hatten noch ihr ganzes Leben vor
sich, sollte es leben, wie sie es wollten und nicht schon gleich in so
jungen Jahren vor so eine schwierige Aufgabe gestellt werden, ein
Gedanke, der ihr an diesem Morgen wohl noch öfter durch den
Kopf
gehen würde.
Cais Blick richtete sich nun wieder auf das Feuer im Kamin, sie
registrierte zwar, wie Sam aufstand und anfing durch das Zimmer hin und
her zu gehen, versuchte aber ihre Gedanken trotzdem weiter zu denken,
vielleicht so, dass sie ein anderes Ergebnis lieferten. Gelingen wollte
ihr dies allerdings nicht, es passte einfach alles zusammen: Die
Prophezeiung über Dakota, dieser Unfall, bei dem ihre Mutter
ums
Leben gekommen ist, ihre außergewöhnlich gut
ausgeprägten magischen Fähigkeiten, das Auftauchen
Emilys,
die Szenerie draußen im Hinterhof (auch wenn sie ja immer
noch
nicht genau wussten, was vorgefallen war und sie es sich nur denken
konnten).
Wieder hörte sie nur die Worte Samuels, sah dabei aber nicht
auf.
Als er den Fehler seinerseits eingestand, waren ihre Gedanken nicht
gerade triumphierend, da sie recht gehabt hatte. Sie fühlte
eigentlich gar nichts in dieser Richtung, im Moment taten ihr ihre
harten Worte eher Leid.
Als er von der Mysteriusmabteilung sprach, sah sie allerdings wieder zu
ihm herüber.
„Vermutlich hast du recht, wir sollten wirklich
dorthin“,
sagte sie leise, sah kurz nach oben, fast so als würde sie
dort
die Antworten auf all ihre Fragen finden, was natürlich nicht
der
Fall war. Warum konnte sie in diesem Moment eigentlich so schlecht
denken? Lag es daran, dass die Situation einfach mal etwas komplett
anderes war? Oder lag es an der Anwesenheit dieses Aurors? Wieder kam
ihr der Kuss in den Sinn, noch eine Sache über die sie
sprechen
mussten und die sie auch am liebsten sofort ansprechen würde
aber
war das jetzt schon der passende Zeitpunkt?
Sie schluckte diese Frage herunter und sah wieder auf die orangeroten
Flammen. „Ich denke du wirst bei Dakota schon das Richtige
tun,
egal für was du dich entscheidest“, sagte sie
schließlich wieder, „Dakota ist deine Tochter, du
bist ihr
Vater. Du liebst sie, wie du niemand anderen auf der Welt je lieben
wirst.“
Genau wie er sah sie ihn nun direkt an. „Dakota hat in den
letzten Monaten viel durchmachen müssen, aber jetzt hat sie
dich.
Geb' ihr einfach die Liebe, die sie jetzt brauchst, sei für
sie da
und sie wird glücklich werden“, sie legte bei diesen
Worte
ihre Hand auf das durch das Feuer gewärmte Gesicht des Aurors
zog
sie aber nach wenigen Sekunden wieder zurück als sie bemerkte,
was
sie da getan hatte, „Vielleicht werden wir nie erfahren, wer
Miriam auf den Gewissen hat aber wenn doch: Auch wenn es dir sehr
schwer fallen wird, verhalte dich nicht unbedingt so, wie du denkst,
dass es richtig ist. Sondern so, wie es für alle richtig
ist.“ Durch das Berühren seines Gesichtes waren ihre
Gedanken wieder durcheinander gekommen, sodass sie während des
Satzes den Faden verloren hatte. Innerlich verdrehte sie in diesem
Moment leicht die Augen, irgendwie war diese Situation schon irrsinnig
genug, musste sie jetzt wegen ihrer Gefühle noch komplizierter
werden?
Ihr Blick huschte noch mal hinüber zu Dakota. „Sie
schläft da wirklich wie ein kleiner Engel, wie kann das
Schicksal nur so grausam sein“,
dachte sie sich und sah wieder zurück zu Sam, der ihr nun
erzählte dass er falsch gehandelt hatte und dass er dies schon
öfters getan hatte. Sie sah ihm in seine Augen und konnte all
den
Schmerz dort drinnen erkennen. Sie hatte vorhin zwar gesagt, dass sie
das verstehen und nachvollziehen könnte aber war das wirklich
der
Fall? Bis zu einem bestimmten Grad zwar wahrscheinlich schon aber
inzwischen war sie sich nicht mehr sicher, ob sie anders gehandelt
hätte. Andrew war ihr Zwillingsbruder, mit ihm verband sie
etwas
Stärkeres als David ihrem anderen Bruder. Mit ihm konnte sie
sich
verständigen ohne reden zu müssen, ein Blick von ihm
und sie
wusste, was er dachte.
„Ich glaube wir haben beide dem anderen Sachen gesagt, hinter
denen wir beide wohl nicht so ganz standen.“
Sie sah, wie er ihrem Blick auswich und trat einen Schritt
näher
auf ihn zu. Vorsichtig näherte sie sich mit ihre Hand seinem
Gesicht, drehte es vorsichtig zu ihrem hin. „Es tut mir
Leid“, sagte sie wobei ihre Stimme fast nur noch ein
flüstern war.
|
Samuel Grey
Auror
|
erstellt am 02.11.2007 00:21
„Es tut mir Leid“
Als wären diese Worte nicht genug gewesen, brannten ihre
Finger
förmlich auf seiner Wange. Das Gedankenchaos in ihm brach sich
derart bahn, dass sich sein Kopf wie leer gefegt anfühlte. Da
stand er nun vor ihr, schaute ihr mit flammendem Blick in die Augen,
einem Blick der wirklich nichts mehr verbergen konnte. Sicher, die
Maske hatte er schon früher abgelegt, aber nun war das letzte
Fünkchen Schutz weggespült worden. Sam konnte sich
gar nicht
daran erinnern, wann er sich das letzte Mal derart nackt
gefühlt
hatte, wenn auch nicht im körperlichen Sinn. Aber seltsamer
Weise
war es ihm nicht einmal unangenehm, im Gegenteil...
Leider hatte das zur Folge, dass er kaum die angestauten
Gefühle,
den Schmerz und den Kummer zurück halten konnte. Alles was er
über Jahre verdrängt hatte und so fein
säuberlich hinter
dicke Mauern gepackt hatte, drohte nun rauszuspülen. Das
wiederum
wollte er nicht, allerdings nicht weil er sich schämte oder es
nicht preis geben wollte, schon längst war es ihm egal, dass
Cai
ihn so erlebte. Nein, es war weil er selber Angst davor hatte, denn die
Gefühle zu erleben hieß, sie auch wieder zu
spüren.
Seine Hand zitterte ganz leicht, als er sie anhob und sanft mit dem
Daumen über das zarte Gesicht seiner Kollegin strich. Er
wollte
etwas sagen und doch schaffte er es einfach nicht, konnte sie einfach
nur anschauen, immer weiter mit diesem traurigen Blick.
Fast schien es so, als wolle er sie ein weiteres Mal küssen,
hungrig nach ehrlicher Zuwendung und auf der Suche nach diesem
vertrauten Gefühl, was bereits der erste Kuss in ihm geweckt
hatte.
Aber er hielt inne in der Bewegung, tauchte ein in die beiden dunklen
Seen die ihre Augen waren und in dem Moment so warm und einladend auf
ihn wirkten.
Seine Hände glitten zu ihren Schultern... und dann zog er sie
an
sich, umarmte sie und barg sein Gesicht an ihrem Hals. Ihr zarter Duft
stieg ihm in die Nase und erneut war er verwirrt wegen der
Gefühle, die diese zierliche Frau in ihm hervorrief. Aber er
blieb
einfach ganz ruhig stehen, hielt sie, doch so als wenn er selber diesen
Halt brauchte und kam sich so unendlich verletzlich in dem Moment vor.
Seine Augen brannten, so dass er sie schloss, krampfhaft versuchend den
Strudel in sich Einhalt zu gebieten.
Er wusste nicht wie lange sie so dastanden, es war Samuel auch egal,
als er sich zögernd wieder von ihr löste, aber noch
immer
dicht vor ihr stand.
„Danke“, seine Stimme war mehr ein
Krächzen. Er
versuchte ein klägliches Grinsen und wirkte einmal mehr wie
der
kleine Junge von nebenan. „Hast schon einen tollen Helden von
Partner“, versuchte er zu scherzen um zu
überspielen, wie
klein er sich gerade fühlte. „es tut mir leid, dass
ich dich
in all das hinein ziehe...“
|
Caillean de
Moivre
Auror
|
erstellt am 02.11.2007 01:01
Ruhig ruhte Cailleans
Blick in seinen Augen. Auch sie konnte nicht mehr verbergen, was sie
gerade fühlte. Der letzten Teile ihrer Maske beraubt stand sie
da
und war wirklich nur noch sie selbst, war die Person, die sie bisher
nur in ihrem engsten Freundeskreis und gegenüber ihrer
Verwandten
gewesen war. Die Caillean, die sie in den letzten Jahren kaum gewesen
war aber während ihrer Kindheit umso öfter. Was war
seitdem
mit ihr geschehen? Warum war sie so geworden, wie sie letztendlich
immer war? Die Caillean mit Maske, die Caillean, die so selten ihren
Mitmenschen ihre Gefühle zeigte wie im Sommer Schnee fiel. Sie
war
älter geworden, hatte sich verändert und auch die
Erziehung
ihrer Eltern hatte dazu beigetragen. Der Vater ein Auror, der auch
immer eine Maske auf seinem Gesicht hatte und zu dem sie immer
aufgesehen hatte. Die Mutter, eine Hexe, die in der Mysteriumsabteilung
arbeitet und die aus diesem Grund auch einige Geheimnisse bewahren
musste und die sie liebte wie man nur eine Mutter lieben konnte.
Aber in diesem Augenblick war es egal, wie sie zu dieser
kühlen
Hexen geworden war, in diesem Moment wollte sie nur sie selbst sein,
auch wenn sie selbst nicht mal wusste, warum sie dies tat. Sie wollte
die Frau sein, die sie die letzten Minuten gewesen war und nicht
irgendwer anders. Sie wusste, dass sie ihm in diesem Moment ihre
schutzlose Seite zeigte, die Caillean ohne Maske, die Cai, die ihm nun
auch ihre Schwächen zeigte aber in diesem Moment war es ihr
egal.
Sie wollte Sam zeigen, dass sie in diesem Moment für ihn da
war.
Sie hatte den Schmerz in seinen Augen gesehen und wollte ihm helfen,
wollte, dass es ihm wenigstens ein wenig besser ging, auch wenn sie
nicht wusste, wie sie das anstellen sollte.
Auch sie spürte nun seine Hand auf ihrer Haut. Es war ein
anderes
Gefühl als noch vor wenigen Minuten. Eine Geste, die ihr
vorhin
noch ein klein wenig unangenehm gewesen war, fühlte sich
diesmal
schön an, ein Gefühl, das sie schon lange nicht mehr
gehabt
hatte. Sie löste ihre Hand von seinem Gesicht und legte sie
vorsichtig auf seine, die mit dem Daumen über ihr Gesicht
strich,
sich auf merkwürdige Art gar nicht mal bewusst, was sie da
überhaupt tat. Wann hatte sie das letzte Mal so etwas getan?
Es
musste schon Ewigkeiten her sein, in diesem Moment fiel ihr keine
andere Situation ein.
Ihr Blick suchte seine Augen und als sie in diese beiden Seen sah,
verlor sie sich für einen Moment in ihnen, da diese ihr noch
mal
zeigten, was gerade in ihm vorging. Sie waren so von Trauer
geprägt, dass sie ihm in diesem Moment am liebsten an sich
gezogen
hätte um ihn zu trösten, eine Geste bei der er ihr
allerdings
zuvor kam. Für einen Moment glaubte sie sich in seinen Armen
verlieren zu können, erwiderte die Umarmung kurz darauf und
vergaß in diesem Moment für kurze Zeit einfach alles
um sich
herum. Als sie sich dessen wieder bewusst wurde versuchte sie alles
mögliche Tröstende in die Umarmung zu legen aber wie
konnte
man sowas überhaupt machen? Sie hatte so wenig Erfahrung da
drin,
konnte lediglich nach ihren Instinkten handeln aber vielleicht war das
sogar das beste.
Als sie sich voneinander löste sah sie zu ihm herauf und
bemerkte
dabei, wie er sich fühlen musste. Sie lächelte ihn
an, ging
auf seinen Überspielversuch ein: „Und genau das habe
ich
auch Dakota gesagt, ihr Vater ist ein wahrer Held. Und es ist nicht
schlimm, in was er mich da hineinzieht.“
|
Samuel Grey
Auror
|
erstellt am 04.11.2007 00:12
„Das
hast du?
Wieso?“, fragte er verblüfft mit noch immer
aufgewühlter Stimme, während er ihr weiter in die
braunen
Augen sah. Eigentlich war er davon ausgegangen, dass sie das genaue
Gegenteil von ihm dachte nach allem was passiert war. Ja, sein Stolz
war immer noch derbe angekratzt und dabei glaubte er nicht im Ansatz,
dass sie etwas heldenhaftes wegen seines Knockouts bei der verlassenen
Hütte denken konnte. Aber je länger er in diese Augen
schaute, die im Glanz der Kaminfeuers schimmerten, als bräche
sich
die Sonne im Aufgang in zwei dunklen Seen, umso mehr sah er die wahre
Caillean. Sie wirkte so sanft, weich und war voller Zuneigung. Samuel
konnte sich nicht erinnern wann er sich das letzte Mal so verstanden
gefühlt hatte. Gleichzeitig bemerkte er ein weiteres Mal, dass
es
ihm nichts ausmachte, dass seine Kollegin ihn so gesehen und erlebt
hatte. Es tat einfach gut, die Maske einmal nicht tragen zu
müssen, auch wenn es ihn noch immer etwas verunsicherte und er
hätte es wohl nicht derart empfinden können, wenn
nicht auch
sie so vollkommen 'nackt' vor ihr gestanden hätte. Seine Augen
brannten noch immer, doch wieder schloss er sie nur um ihnen Herr zu
werden, auch wenn es deutlich zu sehen war, wie sehr er zu
kämpfen
hatte
Was war das, was diese Frau in ihm auslöste? Vor allem WIE
löste sie es aus?
Schon wieder stand ihm die Verwirrung ins Gesicht geschrieben und er
konnte erneut nicht anders als in ihre Augen einzutauchen, als seien
sie ein wärmender, schützender Mantel. Sam hob seine
Hand an
ihr Gesicht, hielt aber in seiner Bewegung inne als suche er dieses Mal
bei ihr die Erlaubnis sie berühren zu dürfen. Wieso
konnte er
sich bei ihr einfach nicht beherrschen? Immer wieder der Drang sie zu
spüren und zu küssen, diese vollen, leicht
glänzenden
Lippen zu schmecken... sich bei ihr verlieren zu dürfen und
das
als Sam, der Sam der er wirklich war und nicht der Mann, den die
anderen immer nur zu sehen bekamen. Vollkommen frei...
Aber dieses mal hielt er sich zurück. Sie sollte nicht denken,
dass er diesen Moment ausnutzen wollte, denn nichts lag ihm ferner.
Nicht fähig sich jedoch von ihr vollends zu lösen,
räusperte er sich, damit der Kloß in seinem Hals,
der
einfach nicht verschwinden wollte, nicht mehr ganz so offensichtlich
war. Verzweifelt versuchte er irgendwie seine Gedanken zu ordnen, was
durch Cailleans Nähe nicht unbedingt leichter wurde.
„Ich... also...“, er seufzte, weil seine Stimme so
aufgewühlt klang, „vielleicht sollten wir...
schlafen
gehen?“, ihm fiel auf wie missverständlich das
klingen
konnte und setzte schnell hinterher, „eine Mütze
Schlaf wird
auch uns gut tun vielleicht...? Und später... später
schauen
wir... vielleicht...“, er verstummte wieder und schaute sie
einfach nur an. DAS kannte er nun wirklich nicht. Er, Samuel Grey,
abgebrühter Auror und selbstsicherer Mann, den sonst nichts
eigentlich umwerfen konnte, stammelte wie ein Schuljunge rum und stand
wie verzaubert vor seiner Kollegin.
|
Caillean de
Moivre
Auror
|
erstellt am 04.11.2007 01:53
Weiterhin
sahen die
dunklen Augen der Aurorin nur die hellen des Greys, der in den letzten
vierundzwanzig Stunden einiges mitmachen musste und auch in der
nächsten Zeit wahrscheinlich noch einiges miterleben
würde.
Dunkle Zeiten standen ihrem Leben bevor, dunkle Zeiten, die wohl
niemand so recht aufhalten konnten, eine dunkle Zukunft, die in diesem
Moment allerdings nicht in diesem Raum war. Für Caillean war
in
diesem Moment lediglich das wirklich da, was sich in diesem Raum befand
und noch nicht mal das. In diesem Augenblick war nur der Auror, der vor
ihr stand, wirklich anwesend. Sie wusste zwar, dass es da noch andere
Dinge und Leute gab aber nur er hatte davon ihre volle Aufmerksamkeit.
Gut, wenn plötzlich etwas in diesem Zimmer geschehen
wäre,
wären ihre Instinkte und Reflexe wieder auf voller Leistung
gewesen aber in diesem Moment war in diesem Zimmer nichts
gefährliches, naja, zumindest fast nichts
gefährliches.
Sie sah auf zu den blaugrünen Augen Sams, sah immer noch den
Schmerz, der auch nicht so bald wieder verschwinden würde, sah
seinen verletzten Stolz, sah aber auch die Seite, die sich für
diese Gefühle nicht schämte und die einfach nur er
selbst war
und gerade diese Seite lernte sie im diesen Moment an ihm zu
schätzen. Es war die Seite des weichen Mannes, der nicht ganz
so
unnahbar war, wie der kühle Auror. Aber auch die Seite, die
nicht
jeder zu sehen bekam, wahrscheinlich die wenigsten. Und auch sie zeigte
in diesem Moment eine Seite, die nicht viele zu sehen bekamen.
„Weil es der Wahrheit entsprach und immer noch
entspricht“,
sagte sie leise nach seiner verblüfften Frage,
„Nicht jeder
hätte sich in so einem Moment so verhalten. Ich
weiß, du
würdest vermutlich alles für dein Kind tun aber
manche
Väter machen das auch nicht.“
Sie sah, mit was für einem Blick er sie ansah, bemerkte, wie
er
vorsichtig seine Hand hob aber kurz darauf in seiner Bewegung inne
hielt. Vorsichtig und wie ein neugieriges Kind hob auch sie nun ihre
Hand und berührte mit dieser die Innenseiten derer von Sam,
sodass
man die Größenunterschiede der beiden deutlich
erkennen
konnte. Was war in diesem Moment eigentlich los mit ihr, dachte sie
sich als sie zu ihrer und Sams Hand sah, eigentlich war sie doch sonst
nicht so? In ihre Augen schlich sich ein leicht verwirrter Ausdruck als
sie wieder zu ihm aufsah. Sein Räuspern sorgte dafür,
dass
sie ihre Hand nun zurückzog und in ihrem Kopf suchte sie nach
etwas, was sie nun hätte sagen können, einfallen
wollte ihr
aber nichts.
Eine ihrer Augenbrauen zog sich nach oben als sie hörte, was
Sam
in diesem Moment vorschlug. Er hatte doch nicht wirklich vorgeschlagen,
dass sie jetzt schlafen sollten? Jetzt wo es noch so viele
unausgesprochene Fragen gab, die sie sich selbst nicht beantworten
konnte... bei denen sie sich aber auch nicht unbedingt sicher war, ob
sie sie über ihre Lippen bekommen würde. Ein bisschen
verunsicherter als noch vor wenigen Minuten sah sie ihn jetzt an,
öffnete den Mund um irgendetwas zu sagen und schloss ihn
wieder,
da ihr die passenden Worte nicht einfallen wollten.
„Ähm...“, kam letztendlich aus ihren Mund,
„Ähm, vermutlich hast du recht.“ Verdammt,
warum
machte er das gerade jetzt? Wie konnte er jetzt vorschlagen, dass sie
sich ins Bett zum Schlafen legen sollten? Ausgerechnet jetzt, wo sie
ihre Gedanken erst mal sortieren musste und wo sie keine ruhige Minute
bekommen würde, sodass sie einschlafen könnte. Sie
sah sich
verunsichert im Zimmer um, biss sich dabei auch auf die Unterlippe und
dachte nach, zumindest so gut es ging. „Ja, vermutlich hast
du
recht“, setzte sie noch einmal an, „Vielleicht
sollten wir
schlafen gehen und vielleicht auch später über all
diese
Sachen reden aber...“, ihre letzten Worte kamen
zögernd und
noch leiser von ihren Lippen, „Sam ich kann das nicht. Ich
weiß nicht, wie es dir geht aber in meinem Kopf
überschlagen
sich die Gedanken, etwas was sonst nie der Fall ist und ich
weiß
nicht, wie ich damit klar kommen kann.“ Sie sah ihn mit
verunsicherten und hilflosen Augen an, wusste zwar, dass es in seinem
Kopf wohl auch so aussah, wie in ihrem, hoffte aber irgendwas bei ihm
zu finden, was ihr helfen würde.
|
Samuel Grey
Auror
|
erstellt am 04.11.2007 20:42
Ihre Augen wirkten auf
ihn wie ein Spiegel, denn er sah in ihnen die gleiche Verwirrung und
das gleiche Chaos, wie es auch in ihm herrschte.
„Ich... ich möchte eigentlich auch gar nicht
schlafen
Cai...“, flüsterte er leise und ohne dass er es
hätte
lenken können legten sich seine Hände auf ihre
Taille.
„ich kann es ganz bestimmt nicht... du verwirrst
mich.“,
gestand er und musste schlucken. „es fühlt sich...
komisch
an... aber“, sein Gesicht war ihrem ganz nah gekommen, dass
sich
fast ihre Nasen berührten, „aber auch so richtig.
Ich...“, er brach seinen Satz wieder ab und schaute einfach
nur
in das sanfte braun ihrer Augen. Gott, er war so schlecht darin zu
beschreiben was in ihm vorging, was er fühlte. Wie sollte er
ihr
klar machen, dass er einfach Angst hatte, sie könne denken, er
wolle die Situation nur ausnutzen?
Es stimmte ja, er war der letzte, der unter normalen Umständen
das
Lächeln einer schönen Frau ignorierte und beim
Merlin, Cai
war mehr als eine schöne Frau. Aber das hier war einfach
anders,
auch wenn er es nicht in Worte packen konnte. Sie war der erste Mensch
seit so unendlich vielen Jahren, den er so nah an sich heran gelassen
hatte und den er, so beängstigend es auch nach wie vor war,
auch
weiterhin an sich ran lassen wollte.
Ihre ganze Art mit den Dingen im allgemeinen umzugehen, zugegeben auch
die Art wie sie mit seiner Tochter umging, doch hauptsächlich
wie
sie mit ihm umging.. Sie war unerschrocken, direkt, ehrlich und lange
nicht so unnahbar wie ihre Maske es zunächst hatte weismachen
wollen. Cai war... in gewisser weise wie er. Samuel fühlte
sich
ihr so verbunden und diese Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Es
kribbelte in seinem Nacken, als er eine Hand hob und ihr eine kleine,
vorwitzige Strähne aus dem Gesicht strich und sie mit einer
sanften Geste hinters Ohr schob. Als seine Fingerspitzen ihre Haut
berührten, setzte sich das Kribbeln genau dort fort, zog
über
die Arme, direkten Weges in seinen Bauch.
Himmel, was wurde das hier nur?
„Cai...“, flüsterte er wieder und zog sie
in die Arme,
hielt sie fest und grub ein weiteres Mal sein Gesicht an ihren Hals,
während eine Hand sich in in ihren Zopf verirrte. Oh er
hätte
ihr diesen zu gerne gelöst, gesehen wie ihr weiches Haar ihr
Gesicht umschmeichelte, doch was ihn viel mehr gefangen nahm war die
Tatsache, sie derart zu halten.
„Ich weiß nicht was es ist... ich weiß
nicht wieso
und ausgerechnet jetzt... ich habe nicht geglaubt, dass es
überhaupt möglich ist... aber...“, er sah
sie wieder an
und obwohl sein Blick noch von seiner Verzweiflung und Verwirrung
zeugte, war dort auch etwas sanftes zu sehen. Ja es schien so, als wenn
er sie mit den Augen streicheln wollte und zum ersten Mal umspielte ein
kleines Lächeln seine Züge. Samuel ließ
seine Hand tun,
was sein Blick schon andeutete und erneut glitten seine Finger sachte
über ihre weiche Haut, erkundend, neugierig und auch voller
Zärtlichkeit.
|
Caillean de
Moivre
Auror
|
erstellt am 04.11.2007 21:33
In
diesem Moment
unterschieden sich die Zuständen, in denen sich ihr Kopf
befand
von Sekunde zu Sekunde. Im ersten Augenblick war er noch voll mit
Gedanken, mit denen sie nicht klarkam und von denen sie keinen einzigen
fassen und erkennen konnte, im nächsten war er schon wieder
leer
wie eine Flasche, die irgendjemand aus Ungeschicktheit
umgestoßen. Und im darauffolgenden Moment war er wieder voll.
Würde sie an diesem Vormittag eigentlich ihren Kopf noch
irgendwann verstehen können? An diesem Tag? In dieser Woche?
Überhaupt noch in dieser Stunde? Sie mochte es nicht, wenn es
in
ihrem Kopf aussah wie in diesem Moment, zumindest meistens nicht. Aber
ändern konnte sie es auch nicht, nicht wenn sie in diese
für
gewöhnlich durchdringenden Augen sah.
In die durchdringenden Augen, die in diesem Moment aber wohl eher so
aussahen wie ihre eigenen. Sie verwirrte ihn, er verwirrte sie. War es
ein Teufelskreis in dem sie da gefangen waren und aus dem sie nicht
mehr hinauskommen konnten? Zumindest nicht in der näheren
Zukunft?
Genauso wie er es mit seinen Händen tat, tat sie es mit ihren.
Mit
einem Moment waren sie sich plötzlich wieder so nah, die
Nähe
die noch vor wenigen Minuten in ihren Augen kurz verschwunden gewesen
war. Warum ließ sie jemanden so nah an sich heran? Noch dazu
einen Kollegen? Oder ließ sie ihn gerade deshalb an sich
heran,
weil er eben ein Auror wie sie war und weil er zusätzlich noch
die
gleichen Sichtweisen hatte? Auch wenn sie ihn noch nicht sehr lange
kannte, wusste sie, wie er in manchen Situationen handeln
würde.
Sie wusste teilweise, wie er dachte. Und zumindest jetzt konnte sie
auch an seinem Gesicht, wie er sich fühlte. Nachdem er es
gesagt
hatte, konnte sie deutlich die Verwirrung sehen und all die anderen
Gefühle. Er machte keinen Hehl mehr daraus, verleugnete sie
nicht.
Er war ihr nicht unähnlich, eher das genaue Gegenteil davon.
Die
Gründe für ihr Verhalten waren unterschiedlich aber
grob
gesehen, ähnelten sie sich zu sehr. Konnte das
überhaupt gut
gehen?
Als er eine ihrer Haarsträhnen hinter das Ohr schob,
spürte
sie seine warme Hand auf ihrer Haut und wieder diese Nähe. Das
war
doch eigentlich nicht normal. Ein wenig verunsichert sah sie ihn wieder
an, eine Verunsicherung, die aber kurz darauf wieder verschwand als er
leise ihren Namen flüsterte. Er versuchte seine Gedanken, die
er
hatte, auszusprechen, konnte diese anscheinend auch nicht richtig
formulieren,... genauso wie sie. Vorsichtig legte sie ihm einen Finger
auf seine Lippen. Er brauchte nicht zu sprechen, auch wenn es in diesem
Moment mehr als seltsam klang, sie konnte auch so erahnen, was in
diesem Moment in ihm vorging.
„Ich weiß auch nicht, was es ist“, sagte
sie mit
leiser und ruhiger Stimme und nahm ihre Hand wieder zu, „Und
möglich war es für mich bis eben auch nicht gewesen
aber es
ist nun mal da und auch wenn ich es nicht verstehe, irgendwie ist es
mir in diesem Moment nicht unangenehm, auch wenn es mich noch so
verunsichert.“
Sie sah ihn weiterhin durch ihre dunklen Augen an, ihr Blick war immer
noch verwirrt aber nicht mehr so ganz verunsichert. „Ich
weiß nicht, was da passiert, es ist mir
unerklärlich“,
sagte sie noch und verlor sich wieder für einen kurzen
Augenblick
in seinen Augen, sah danach das Lächeln, das leicht seine
Lippen
umspielte, spürte wie seine Finger vorsichtig über
ihre Haut
glitten und fuhr dann vorsichtig mit ihren Fingern seine Augenbrauen
nach, „Ich verstehe es wirklich nicht“, sagte sie
noch,
stellte sich dann auf ihre Zehenspitzen und hauchte ihm
zunächst
einen leichten Kuss auf seine Lippen, der aber von ihrer Seite aus
nicht so schnell aufhören wollte.
|
Samuel Grey
Auror
|
erstellt am 04.11.2007 22:40
Wie
ein
süßes Brennen fühlte sich ihre zarte
Berührung an
und Sams Denken war vollends ausgelöscht. Wo eben noch ein
absolutes Chaos herrschte, war jetzt nur noch dieser dringende Wunsch
Cai zu spüren, ihr nah zu sein und er tauchte ab in eine Welt
die
ihm so vollkommen fremd war. Er konnte nur noch fühlen,
ließ
zu dass sie in sein Innerstes eindrang und als sie ihn nur einem Hauch
gleich küsste, schwindelte es ihn leicht.
Wie ein Verhungernder zog er diese Frau wieder in die Arme,
küsste
sie dabei so unglaublich sanft, wie man es ihm nicht zugetraut
hätte. Diese Lippen... neugierig erkundete er sie, spielte mit
ihnen, kostete sie und bekam nicht genug von ihnen. Wie viel konnte es
bedeuten eine Frau – diese Frau - zu
halten, zu
spüren, an seiner Seite zu wissen? Sam wurde
überrollt von
einer ganzen Flutwelle von Gefühlen, die sein Herz zum rasen
brachten und ihm anscheinend den Atem nahmen. Oder waren es doch
einfach Caillean und ihre Lippen?
Mit einer einfachen Handbewegung löste er nun doch ihren Zopf
und
ihre dunklen Haare umschmeichelten ihr hübsches Gesicht. Doch
davon sah er nichts, denn er brachte es noch nicht über sich,
sich
von ihrem Mund zu lösen. Vergrub statt dessen seine Hand in
ihren
Haaren, hielt sachte ihren Kopf und drückte sie gleichzeitig
mit
der anderen fester an sich, als wolle er in sie hinein kriechen.
Sie schmeckte wie süßer Honig, berauschte seine
Sinne und
mit sanfter Leichtigkeit hob er sie auf seine Arme, ging mit ihr
rüber zu einem der Sessel und ließ sich darauf
nieder, Cai
vorsichtig auf seinen Schoß absetzend und alles ohne sich
auch
nur einmal von ihren Lippen zu lösen. Ihr Gesicht wieder in
den
Händen haltend hauchte er ihr viele kleine, zarte
Küsse
darauf, zog kleine Bahnen, ehe er selber die Augen wieder
öffnete
und inne hielt. Zärtlich fuhren seine Finger die Kussspur
nach,
die er gerade gezogen hatte, ehe er seine Stirn gegen ihre lehnte. Sein
Atem ging schneller, wenn auch schwer und seine Hand suchte ihre,
verschlang sich mit ihren Fingern.
„Unangenehm ist wahrlich was anderes“,
flüsterte er
rau und griff damit auf ihre eigenen Worte zurück, bevor sie
ihn
geküsst hatte. Wieder stahl sich ein Lächeln auf sein
Gesicht, lehnte sich dann zurück und zog Cai einfach mit sich,
bettete ihren Kopf an seiner Schulter. Er fühlte sich im
Moment so
vollkommen eins mit ihr und mit sich selber, dass ihm die Sorgen, die
ihn noch kurz zuvor geplagt hatten, nur noch wie Kleinigkeiten vor
kamen. Das waren sie natürlich nicht, aber sie
drückten im
Moment nicht so schwer auf seinen Schultern. Sam streichelte ihren
Rücken, spielte mit den Fingern in seiner Hand und genoss
still
das Glück was ihn gerade überrollt hatte, auch wenn
es ihm
immer noch nicht ganz verständlich war.
Wohlige Wärme umgab und nicht das Feuer im Kamin war wohl der
Ursprung dafür. Ja, Wärme war wohl das richtige Wort,
denn
all die Jahre hatte ihn immer nur Kälte umgeben. Erst hatte
Dakota
seine Mauern zersprengt, die er so sorgsam um sein Herz aufgebaut hatte
und Caillean hatte gerade die eisigen Reste geschmolzen.
Wieder gab es so vieles was er ihr sagen wollte, aber wieso war es so
schwer darüber zu reden? Musste er das jetzt
überhaupt? War
es nicht viel schöner sich einfach nur in diesen wunderbaren
Empfindungen treiben zu lassen? Brauchte man immer Worte? Es gab Dinge,
die einfach viel mehr zeigten...
|
Caillean de
Moivre
Auror
|
erstellt am 05.11.2007 00:05
Noch
immer war nur
noch Sam die einzige Person in diesem Raum, die die volle
Aufmerksamkeit der jungen Aurorin bekam, alles anderem um sich herum
hatte sie in diesem Moment vergessen, zu nichtig erschien ihr dies
alles. Vorsichtig berührte sie mit ihren Armen und
Händen
Sam, wollte ihm nah sein. Sie vergaß ihre Bedenken, dass ich
sich
bei Sam um einen Auror handelte, eine Tatsache, die die Situation in
ihren Augen eigentlich nur verschlimmern konnte. Sie vergaß,
in
was für einer Zeit, sie in diesem Moment lebten.
Vergaß auch
die Horrorvisionen, in denen draußen plötzlich das
Chaos in
Form von unsagbar Bösen losbrechen konnte. Vergaß
ihre
Bedenken und ihre Unsicherheit und wischte auch das Verwirrte mit
diesem einen Kuss beiseite. Vergaß auch die Diskussion mit
der
das hier alles angefangen hatte, vergaß die Sätze,
die sie
ihn anfangs wegen dem Laufenlassen seiner Schwester an den Kopf
geworfen hatte und vergaß auch, dass sie hier in Hogsmeade
eigentlich einen Auftrag hatten. Ihr Kopf war in diesem Moment leer.
Aber gleichzeitig wurde er auch wieder gefüllt mit
Empfindungen,
die sie lange von ihm entfernt gehalten hatte. Empfindungen, die sie
schon lange nicht mehr zugelassen hatte. Gefühle, von denen
sie
nicht mehr geglaubt hatte, dass sie existieren. Kleine Dinge, die sie
schon längst vergessen hatte, zumindest hatte sie das gedacht.
Vorsichtig fuhr sie ihm mit ihren Händen durch seine eh schon
verwuschelten Haare, die er sich vor kurzen gerauft hatte. Bekam dabei
mit, dass auch er das gleiche bei ihr tat und ihren Zopf
löste.
Die Augen geschlossen erkundete sie seinen Kopf, seinen Hals, seinen
Nacken, seinen Rücken nur durch tasten, während sie
ihn
weiter küsste. Was war in diesem Moment eigentlich mit ihr los
und
hatte sie sich diese Frage in den letzten Minuten nicht schon so einige
Male gestellt? Warum reagierte sie in diesem Moment so? Warum
ließ sie Sam so nah an sich heran? Fragen, die sie sich in
diesem
Moment nicht beantworten konnte.
Sie bemerkte, wie der blonde Auror sie näher an sich
drückte.
Als er sie hochhob und hinüber zum Sessel trug, ließ
sie ihn
gewähren, da sie in diesem Moment einfach nicht anders konnte.
Sie
wollte einfach nur genießen, alles andere ausblenden. Als er
mit
seinem Mund auch Teile ihres übrigen Gesichts mit kleinen
Küssen bedeckte, öffnete sie langsam die Augen und
beobachtete ihn dabei und sah ihm auch wieder in die Augen als er diese
öffnete.
„Unangenehm ist wirklich was anderes“
dachte sie sich als er sich zurück lehnte und sie mitzog.
Als sie so mit ihrem Kopf auf seiner spielten ihre Finger mit seinen,
die in ihrer Hand lagen, beobachtete diese Hand, konnte nach einiger
Zeit im schummerigen Schein des Feuers und den zugezogenen
Vorhängen, die sie geschlossen hatte als sie Dakota schlafen
gelegt hatten, mit dem Augen nicht mehr ausmachen, welches seine waren
und welches ihre, konnte dies nur noch durch ihren Tastsinn erkennen.
Sie spürte wie seine freie Hand auf ihrem Rücken
langfuhr.
Als sich ihr Blick von den Händen losreissen konnte, viel er
auf
das Mädchen, das immer noch schlafend in dem Bett lag. Ruhig
lag
es da, hatte wahrscheinlich nicht bemerkt, was um sie herum geschehen
war. Hatte aufgrund des Geräuschedämmzaubers nicht
mitbekommen, dass die beiden Erwachsenen gestritten hatten und hatte
auch nicht mitbekommen können, über was sie danach
gesprochen
hatten. Aber hatte sie vielleicht gesehen, was hier
in den
letzten Minuten passiert war? Hatte sie gesehen, dass ihr Vater eine
Frau küsste, die nicht ihre Mutter war?
Wieder richtete sie ihren Blick auf die beiden Hände, die
immer
noch liebevoll miteinander spielten. Für einen Moment
passierte
nichts aber schließlich hob sie doch ihren Kopf und sah Sam
mit
ein wenig Verunsicherung an bevor sie ihn wieder dort ablegte, wo er
eben noch gelegen hatte.
|
Samuel Grey
Auror
|
erstellt am 06.11.2007 13:29
In
Cais Augen sah er all das, was auch in ihm vorging. Die Verunsicherung,
die Verwirrung…
Sam konnte sich all das hier nicht erklären, vermutlich wollte
er
sich auch seine Gefühle gar nicht erklären, denn die
Wahrheit
darin zu erkennen hätte ihn geängstigt. Nicht
jetzt…
nein, er wollte sich dem jetzt noch nicht stellen,
später…
jetzt wollte er einfach nur genießen und Caillean ganz nah
bei
sich haben.
Während er sie hielt, sie liebkosend streichelte, glitt auch
sein
Blick zu seiner Tochter, die so friedlich wie ein Engel in die Decke
gekuschelt lag. Sie wirkte nicht so, als wenn sie von dem, was zwischen
ihm und Cai passiert war, etwas mitbekommen hätte. Und was
wäre wenn? Wie würde sie reagieren? Samuel vermochte
es nicht
zu sagen…
Eigentlich spielten sie hier nur die Familie… war es immer
noch
nur ein Spiel? Für Sam fühlte es sich nicht so an. Im
Gegenteil, seine Gedanken schweiften ein weiteres Mal ab und er sah
plötzlich Bilder vor sich, die er ganz schnell und fast
erschrocken beiseite schob, weil die Wucht der Emotionen im Moment zu
groß für ihn war.
Sanft hob er Cailleans Gesicht an, in dem er ihr einen Finger unters
Kinn schob, schaute sie mit einer Zärtlichkeit an, von der man
nicht glauben konnte, dass diese Seite die ganze Zeit schon in dem
kühlen Auror gesteckt hatte, und streichelte ihr über
die
Wange.
Seine Augen ruhten sanft auf ihren Zügen, ehe er sich
vorbeugte und ihre Lippen ein weiteres Mal spüren musste.
Es dauerte eine kleine Weile, ehe er sich von ihr löste und
sie
anlächelte: „Ich weiß nicht was du mit mir
machst,
aber ich weiß, dass es unglaublich schön
ist“, gestand
er.
Eine zufriedene Trägheit überkam ihn, als er sich
wieder
zurück gelehnt hatte, Cailleans Kopf auf seiner Schulter
liegend
und die Finger wieder ineinander verschlungen. Die Wärme, die
von
ihrem Körper ausging und die ihre Nähe in ihm
entfachte
lullte ihn ein. Die Flammen im Kamin flackerten auf eine
behäbige
und beruhigende Art und Weise, dazu die Dunkelheit die sie dank der
zugezogenen Vorhänge umschmeichelte.
Was war eigentlich Glück? Manche machten es an dem aus, was
sie
besaßen, weltliche Güter zu besitzen, diverse
Statussymbole
sein eigen zu nennen. Für andere war es Erfolg im Beruf oder
ähnliches. Für Samuel war es dieser Moment. Er hatte
eine
wunderbare Tochter, die ihm mehr wert war als sein eigenes
Leben… und hielt diese Frau in seinen Armen, die sich in
sein
Herz geschlichen hatte ohne dies vorher irgendwie
anzukündigen…
Lange vermisstes Glück und Zufriedenheit erfüllten
ihn, als
er mit einem Lächeln auf dem Gesicht die Augen schloss.
Er merkte nicht, wie er einschlief, nur sein
regelmäßiger
Atem zeugte plötzlich davon, dass er ins Land der
Träume
getaucht war.
|
Dakota Grey
|
erstellt am 09.11.2007 07:54
cf: Büro der Schulleiterin
Dakota
bekam nichts
von dem mit, was um sich herum geschah. Weder der kleine Streit
zwischen ihrem Vater und Miss de Moivre, noch die
anschließende
‚Versöhnung’ oder die sich
veränderte Beziehung
wegen eines, oder mehreren Küssen. Zum Teil lag dies wohl
daran,
dass sie viel zu erschöpft nach dem ereignisreichen Tag war
und
wie ein Stein tief und fest in ihrem Bett schlief. Zum anderen lag es
aber auch an dem Zauber, den Caillean über sie gewirkt hatte,
und
der verhinderte, dass sie auch nur ein Wort von der Unterhaltung der
beiden Erwachsenen mitbekam.
Wie auch immer. Sie schlief den Schlaf der Gerechten, was ihr nach dem
Geschehen im Hinterhof der Drei Besen wirklich gut tat. So konnte sie
erneut dieser doch teilweise ungerechten Welt entfliehen und sich in
Gefilde flüchten, in die die Dunkelheit meistens keinen
Zutritt
hatte. Doch dort verfolgten sie auch die Worte, die ihr Vater zu ihr
gesprochen hatte, als sie sich auf dem Rückweg von Hogwarts
befunden hatten.
Ars Magica... Die Ars Magica zeigt, wenn der Zauber richtig
gewebt
wurde und die Person, die geprüft werden soll es wirklich
will,
welche magischen Kräfte in einem stecken. Professor McGonagall
ist
glaube ich genau wie ich der Meinung, dass in dir etwas ganz besonderes
schlummern muss...
Dakota konnte oder wollte noch nicht glauben, dass in ihr etwas
besonderes schlummern sollte. Woher sollte sie solche Kräfte
denn
haben? Ihre Eltern waren zwar Zauberer, aber das brachte doch noch
lange keinen besonders begabten Menschen hervor. Ihr Vater hatte
gesagt, dass vielleicht selbst große, berühmte
Magier nicht
geschafft hätten, den Jungen zu retten. Und das machte ihr
Angst.
Sie wusste zwar, dass sie mit ihrer Magie einige tolle Dinge tun
konnte, die anderer Hexen und Zauberer in ihrem Alter nicht konnten,
aber so gut oder besser, wie wichtige Persönlichkeiten der
Geschichte? Das konnte sie nicht glauben. Wenn sie solch
großartige Fähigkeiten besaß, wer konnte
ihr dann
versichern, dass sie mit ihnen zurecht kommen würde? Was
passierte, wenn sie ihnen nicht gewachsen war? Vielleicht
würde
sie dann nur noch mehr Schaden anrichten oder vielleicht sogar ihren
Vater oder Miss de Moivre verletzen... ein kurzer Schauer
überlief
Dakota und ein wenig unruhig geworden, schlang sie die Arme automatisch
fester um ihren Teddy, den ihr Vater ihr geschenkt hatte, als
könnte er sie beschützen oder verhindern, dass sie
etwas
böses tat.
Sie wollte nichts böses tun, im Gegenteil. Dem Jungen zu
helfen
war ein schönes Gefühl gewesen, aber die Angst war
da.
Wenn man stärker ist als andere, muss man den
Schwächeren
immer versuchen zu helfen... das hatte ihre Mutter einmal zu ihr
gesagt, als sie noch ganz klein gewesen war. Mama... was war, wenn sie
mit ihren Kräften unbewusst diesen Autounfall provoziert
hatte,
bei dem ihre Mutter ums Leben gekommen war? Nein, an diese
Möglichkeit wollte sie gar nicht erst denken. Sie machte ihr
nur
noch mehr Angst und das wollte sie nicht mehr. Sie hatte in den letzten
Tagen schon zuviel Angst ausstehen müssen. Um ihren Vater, um
das
Mädchen, um den Jungen, um sich selbst... selbst geweint hatte
sie
häufiger, als irgendwann sonst in ihrem bisherigen Leben.
Der Entschluss, von nun an stark zu sein und anderen helfen zu wollen,
ließ Dakota wieder ruhiger in ihre Traumwelt zurück
gleiten.
Dort war es wunderschön hell und warm. Gold-gelbe und
silber-weiße Töne schienen durcheinander zu wogen
und es
roch nach Frühling und vielen, vielen Blumen.
Ein schöner Traum nach solch gefährlichen
Erlebnissen,
zumindest für Dakota. Und er wurde noch besser, als sie
plötzlich glaubte, ihre Mutter und ihre Urgroßmutter
vor
sich stehen zu haben. In diesem Moment war sie sich sicher, dass es nur
ein Traum sein konnte, doch das störte sie nicht.
Überglücklich stürmte sie ihrer Mutter in
die Arme und
ließ sich umarmen. Keine der beiden, eigentlich toten,
Gestalten
sprach auch nur ein Wort, doch das mussten sie auch nicht, zumindest
nicht für Dakota. Sie waren da und sie konnte sie anfassen,
als
wären sie lebendig. Sie schienen Dakota in ihrer Entscheidung
zu
bestärken, dass sie für Schwächere da sein
musste, um
ihnen zu helfen.
Dakota lächelte selig, während sie schlief.
Für sie
hätte dieser Traum ewig weitergehen können, doch
irgendwann
entglitten ihr die beiden Gestalten wieder. Sehnsuchtsvoll streckte sie
die Hand nach ihnen aus, doch sie konnte sie nicht
zurückholen.
Verwirrt fuhr das blonde Mädchen aus dem Schlaf und bemerkte
mit
leichter Verblüffung, dass sie in ihrem Bett lag und eine Hand
nach ihrem Teddy ausgestreckt hatte, den sie beim Schlafen wohl
irgendwann zu Boden hatte fallen lassen. Liebevoll hob sie das
Plüschtier auf und strich sich eine Haarsträhne
hinter das
Ohr. Erneut waren ihre Mutter und Urgroßmutter ihr
entglitten.
Vielleicht solle das ein Zeichen sein? Ein Zeichen, dass selbst sie mit
ihren Fähigkeiten die Toten nicht wieder zurückholen
konnte,
es sei denn in Erinnerungen...
Nachdenklich blickte Dakota auf ihren Teddy hinunter, der eingeklemmt
zwischen ihren nackten Füßen dasaß und sie
mit
schwarzen Knopfaugen ansah. Teddy... sie sollte ihm einen Namen geben,
aber welchen? Bärchen oder Teddy waren so alltäglich,
dass
sie schon wieder langweilig waren.
Mit einem Gähnen rieb sie sich die Augen und warf einen Blick
aus
dem Fenster. Sie schien nicht lange geschlafen zu haben und dennoch
fühlte sie sich so frisch und ausgeruht. Langsam rutschte sie
aus
dem Bett, nahm ihren Teddy in den Arm und tapste ins Bad. Auf dem Weg
dorthin fiel ihr Blick auf ihren Vater und Miss de Moivre, die zusammen
auf dem Sessel schliefen. War das nicht schrecklich unbequem? Wie
seltsam. Die beiden sahen mit einem Mal so vertraut miteinander aus,
das Dakota schon glaubte, sie habe irgendetwas verpasst
während
sie geschlafen hatte.
Im Bad warf sie einen kurzen Blick in den Spiegel, unterließ
es
jedoch sofort wieder. Sie war noch immer ein wenig blass und ihre
blauen Augen schienen ihr fast riesengroß aus dem Spiegel
entgegenzublicken. Sie wusch sich mit einem Schwall kaltem Wasser kurz
das Gesicht und putzte sich umständlich die Zähne.
Dabei fiel
ihr Blick erneut auf ihren Teddy, den sie mitgenommen hatte.
Ted... das klang ganz lustig. Die Kurzform von Teddy würde zu
ihm
passen. Schläfrig tapste Dakota wieder zurück ins
Zimmer.
Vielleicht würde ihr ein passender Name ja im Traum
erscheinen.
Also würde sie sich noch einmal hinlegen, zumal ihr Vater und
Miss
de Moivre auch so aussahen, als könnten sie noch eine
gehörige Portion Schlaf gebrauchen.
Noch halb verschlafen und so in Gedanken versunken, achtete Dakota
nicht groß darauf, wohin sie lief und stieß mit dem
Knie
prompt gegen den Bettpfosten, was zum einen einen leicht dumpfer Ton
erzeugte und zum anderen Dakota ein leises „Au“
entweichen
ließ. Mit schmerzverzogenem Gesicht ließ sie sich
auf den
Rand ihres Bettes fallen und rieb sich ärgerlich das Knie. So
was
konnte aber auch nur ihr passieren.
Ihre Mutter hätte jetzt ein erschrockenes ‚Bei
Merlins
Bart’ ausgerufen... und mit einem Mal begann Dakota
über das
ganze Gesicht zu strahlen. Merlin... das war der richtige Name
für
ihren Teddy. Das kleine Mädchen begann leise zu kichern, als
ihr
auffiel, wie seltsam die Situation gerade war. Sie saß da mit
einem angestoßenen Knie und freute sich, als gäbe es
nichts
schöneres. Vielleicht stand sie ja noch unter Schock wegen
gestern
Abend. Das würde zumindest erklären, warum sie -
beinahe ein
wenig übernervös - lachte.
|
Caillean de
Moivre
Auror
|
erstellt am 09.11.2007 22:35
So
langsam fielen der
Aurorin die Augen zu. Die letzten Tage waren nicht gerade normal
gewesen, die Umstände hatten dafür gesorgt, dass sie
alle
weniger Schlaf bekommen hatten als sie es eigentlich gebraucht
hätten. Auch wenn sie die vorgestrige Nacht ein wenig mehr
geschlafen hatten, sorgten die Vorfälle in Hogwarts und
Umgebung
doch dafür, dass er nicht ausreichte. Caillean hatte kein
Problem
damit eine längere Zeit lang wach zu bleiben, als Aurorin war
sie
darauf trainiert. Allerdings war ihr Kopf in den letzten Tagen kaum zur
Ruhe gekommen und dann auch noch die Sache mit Sam. Jedenfalls sorgte
der Moment dieser Ruhe nun dafür, dass ihre Augenlider immer
schwerer wurden.
Ein letztes Mal hob Sam sanft ihr Gesicht, ein letztes Mal sah er sie
zärtlich an, ein letztes Mal spürte sie seine Hand
auf ihrer
Wange, ein letztes Mal spürte sie seine Lippen auf ihrer und
ein
letztes mal hörte sie den leisen Klang seiner Stimme. Als
Reaktion
auf dies Sachen strich sie noch einmal liebevoll über seine
Finger, legte ihren Kopf aber wieder auf seine Schulter. Eine Zeit lang
beobachtete sie die beiden Hände noch, spürte, wie er
mit
seiner Hand sanft über ihren Rücken strich, aber
irgendwann
fielen ihre Augen endgültig zu und auch sie schlief ein.
Als sie spürte, wie die Sonne sanft über ihr Gesicht
streichelte, öffnete sie die Augen wieder. Sie sah sich um und
bemerkte, dass sie auf einer etwas größeren Wiese
stand, die
von einem grünen Laubwald umsäumt war. Warm schien
die Sonne
vom Himmel und versuchte so ihre kalten Hände zu
wärmen, nur
gelingen wollte es ihr nicht. Und somit musste sie so weiter gehen.
Ein einiger Entfernung konnte sie etwas ausmachen, was so gar nicht auf
diese Wiese gehörte. Etwas skeptisch schauend zog sie eine
ihrer
Augenbrauen nach oben als sie dort einen braunen Kaminsessel stehen
sah. Obwohl ihr dieses Objekt doch ein wenig seltsam vorkam, ging sie
auf den Sessel zu. Sie konnte von hier aus nicht sehen, wer oder was in
diesem Sessel Platz genommen hatte, da sie nur die Rückenlehne
sehen konnte. Nach einer halben Ewigkeit (zumindest war es ihr so
vorgekommen) hatte sie den Sessel erreicht, ging um ihn herum um
herauszufinden, wer da saß... sah aber nichts.
Ein wenig enttäuscht zuckte sie mit ihren Schultern, setzte
ihren
Weg fort und erreichte nach einigen Schritten den Wald. Kaum war sie in
diesen hinein getreten, war sie von einer leichten Dunkelheit umgebend.
Zwar konnte sie noch ausmachen, wo sie lang ging, musste aber doch
einige Mal leicht mit den Armen wedeln um zu verhindern, dass sie auf
dem kalten Waldboden landete. Es dauerte nicht lange, dann hatte sie
den Wald durchquert. Wieder befand sie sich auf einer kleinen Lichtung
aber als sie sich umsah, hatte sich die Umgebung doch ein wenig
verändert. Das Gras sah nicht mehr so grün aus wie
auf der
Wiese zuvor und auch die Blätter der Bäume hatten
sich
verändert. Wo vorhin noch Sommerbäume gestanden
haben,
standen nun Bäume in ihrem Herbstkleid, die langsam aber
sicher
auch ihre Blätter abwarfen.
Aber auch auf dieser Wiese stand etwas, was nicht in diese Umgebung
passte, dort stand ein offener Schlitten, wie er im Winter von Pferden
durch das Land gezogen wurde, allerdings war er um einige Nummern
kleiner als diese normalerweise sein sollten. Auch hier konnte sie von
ihrer Position aus kein Lebenszeichen entdecken und setzte ihren Weg
fort. Wieder dauerte es eine Ewigkeit bis sie das seltsame Gebilde
erreichte aber nachdem sie nach einiger Zeit noch einmal
hinüber
sah, konnte sie ein paar Füße sehen, die aus der
einen Seite
des Schlittens hinaushingen. Sie trat heran und sah hinein um in
Erfahrung zu bringen, wer es sich da so gemütlich gemacht
hatte.
Für einen Moment konnte man einen überraschten
Gesichtsausdruck auf ihrem Gesicht erkennen, lag da doch, die Arme
hinter dem Kopf verschränkt und sie herausfordernd angrinsend,
Alexander Dolohow, der Todesser, den sie vor so langer Zeit in Glasgow
getroffen hatte. Für einen Moment herrschte Stille, dann hob
er
seine Hand, winkte ihr zu. „Tag auch“,
kam
über seine Lippen aber nachdem Caillean einmal geblinzelt
hatte,
war er auch schon wieder verschwunden und der Schlitten leer.
Für
einen Moment blieb sie noch regungslos stehen, ging dann aber doch
weiter, wieder hinüber zum Wald, der sie auch dieses Mal
verschluckte.
Aber auch dieser Durchgang dauerte nicht sonderlich lange und kurz
darauf betrat sie wieder eine Wiese und auch diese war diesmal anders,
auf ihr herrschte Winter, die Bäume waren kahl und glitzernder
Schnee fiel vom Himmel herab. Und auch hier hob sie wieder eine
Augenbraue als sie sah, was in einiger Entfernung stand, ein kleiner
unscheinbarer weißer Gartenstuhl, der nicht besetzt war. Sie
ging
auf ihn zu, kam nach einer Ewigkeit an und ging an ihm vorbei, weil
auch beim näheren Hinschauen niemand zu sehen war.
Ein weiteres mal verschluckte der Wald sie, diesmal dauerte es
länger, bis sie aus ihm hinaus trat und sich auf einer
Lichtung
befand, die von blühenden Bäumen umzäunt
war. Auf dieser
Wiese, auf der die buntesten Frühlingsblumen blühten,
stand
in der Mitte eine Liege, wie man sie sonst nur im Sommer unter der
wärmenden Sonne stehen sah. Sie machte ein paar Schritte und
nach
gar nicht allzu langer Zeit kam sie bei ihr an. Ein Lächeln
huschte über ihr Gesicht als sie in die hellen Augen sah,
allerdings hörte sie einen dumpfen Ton, der dafür
sorgte,
dass sie in eine andere Richtung sah und sie schlug die immer noch
verschlafenen Augen auf und verließ die Wiese um sich nun
wieder
in den 'Drei Besen' zu befinden.
|
Samuel Grey
Auror
|
erstellt am 10.11.2007 22:51
Samuel war in dem
kleinen Waldstück in der Nähe von Hogsmeade, den er
vor zwei
Tagen noch seiner Tochter gezeigt hatte. Besondere Erinnerungen waren
mit dem kleinen See verbunden und genau in diese Zeit träumte
er
sich gerade zurück, wahrscheinlich ausgelöst durch
das
unvorhergesehene Treffen am vergangenen Abend.
Ein Mädchen und ein Junge krochen aus einer Luke im Keller des
Honigtopfs. „Pssst Sam, sei doch leise“,
zischte das etwa 11jährige Mädchen und wandte sich an
ihren Bruder. “Und wirf nichts um, du musst schon
deine Augen aufmachen!“,
setzte sie tadelnd nach, doch der Junge grinste sie nur frech an und
zog die Schultern hoch als wolle er sagen, dass er nichts
dafür
konnte, wenn hier alles so vollgestellt war.
Beide hatten sie noch einige Minuten vorher durch Zufall einen
Geheimgang in Hogwarts entdeckt und natürlich hatten sie
gewusst
dass es mit Sicherheit verboten war, diesen zu erkunden, aber hey... so
einem kleines Abenteuer konnte man doch wirklich nicht widerstehen.
Samstag Nachmittag war es, Anfang Oktober und die Sonne schenkte der
Zaubererwelt einen wunderschönen Herbsttag. Die beiden
Geschwister
hatten zusammen das Schloss erkunden wollen, in dem sie seit gut einem
Monat lebten. Es war noch immer ungewohnt für die Sam und
Laura
nun nicht mehr ständig zusammen zu sein, denn der sprechende
Hut
hatte jeweils in ein anderes Haus gesteckt. Noch immer konnte der
Greyjunge den entsetzten Blick seiner Schwester an dem Abend sehen, als
er zu den Gryffindors kam und vor allem hörte er noch immer
die
enttäuschten Sätze seiner Eltern, als hätte
er
große Schande über ihre Familie gebracht. Sam konnte
sie
einfach nicht verstehen und auch wenn er anfangs selber schockiert
gewesen war, wenn auch mehr aus dem Grund ohne seine Zwillingsschwester
sein zu müssen, so liebte er bereits sein Haus,
fühlte sich
wohl und wie zu Hause. Nein, eigentlich hatte er hier noch mehr dieses
Gefühl daheim zu sein, denn bei seinen Eltern gab es oft
Probleme,
weil er einfach so anders war als sie. Doch obwohl manches eher
schwierig war, hatte es nie etwas zwischen Laura und ihm
geändert.
Bis sie nach Hogwarts geschickt wurden, waren sie immer unzertrennlich
gewesen, nichts was sie nicht miteinander geteilt hätten. Ging
es
dem einem Geschwisterteil schlecht, war der andere da und litt
mindestens genauso mit. Zwischen ihnen herrschte ein
Verständnis
und Zugehörigkeitsgefühl, wie es wohl nur Zwillinge
empfinden
konnten. Und so war der Anfang im Zauberinternat nicht einfach gewesen,
die plötzliche Trennung war schmerzlich für Sam, umso
mehr
genoss er die Zeit, die sie miteinander verbringen konnten.
So auch jetzt, mal wieder erkundete er gemeinsam mit seiner Schwester
alles und dazu gehörten auch zufällig entdeckte
Geheimgänge. Sie hatten beide keine Ahnung wo sie
überhaupt
genau waren, denn der Honigtopf war ihnen kein direkter Begriff,
schließlich durften Erstklässler nicht nach
Hogsmeade. Aber
der Duft, den dieses Haus umgab zeugte von den wunderbaren Leckereien
die es hier gab und während Laura vorraus ging und vorsichtig
ünerprüfte ob die Luft rein war, schlich Samuel
hinter ihr
her, sich eifrig hier und da ein paar von den
Süßigkeiten in
die Umhangtasche steckend. Lakritze! Er liebte Lakritze und dass sie
auch noch die Form einer Schreibfeder hatten fand er lustig. Oh und
da... Schokofrösche! Die liebte er nicht weniger. Das hier war
ja
ein wahres Paradies! Nur zu gern hätte er sich noch mehr
umgesehen, aber Laura ging unbeirrt weiter und mit einem leisen,
bedauernden Seufzer folgte er ihr. Manchmal sah sie einfach die
wunderbarsten Dinge nicht, nun sie würde schon Augen machen,
wenn
er ihr seine Ausbeute präsentieren würde.
Laura riss ihn plötzlich hinter ein großes Fass und
deutete
ihm den Mund zu halten, als auch schon dein großer Mann an
ihnen
vorbei ging, anscheinend der Besitzer des Ladens. Es hätte
wohl
nicht viel gefehlt und sie wären erwischt worden. Samuel
wollte
sich nicht einmal im Ansatz den Ärger ausmalen, den es wohl
gehagelt hätte wegen ihres kleinen
‚Ausflugs‘.
Als endlich die Luft rein war, griff Laura nach seiner Hand und zog ihn
weiter. Kurz darauf verließen sie auch schon den kleinen
Laden,
in dem sich der kleine Greyjunge doch so gerne noch umgesehen
hätte, aber er nahm sich ganz fest vor, das schon bald zu tun.
Draußen jedoch gab es nicht weniger zu sehen, als sie durch
das
kleine Magierdorf gingen. Aber leider zerrte auch hier ihn Laura immer
weiter. Sie hatte ja recht, sie würden sofort als
Hogwartsschüler erkannt werden, wie lange würde es
dann
dauern, dass Professor Snape oder Professorin McGonagall hier
wären um sie in ihre Häuser zurück zu
bringen? Von dem
Punkteabzug und den gehörigen Strafen mal ganz abgesehen.
„Vielleicht gehen wir mal nachts hier hin? Laura schau
doch...
hier gibt es so vieles was man sich anschauen kann“, seine
Stimme
war fast ein kleines bisschen trotzig, vermutlich weil er seiner
Schwester ja insgeheim wegen ihrer Vorsicht recht geben musste.
Trotzdem war es irgendwie frustrierend.
Irgendwann hatten sie das kleine Dorf hinter sich gelassen, gingen nun
einen Weg entlang bis sie einen kleinen Wald entdeckten. “Komm,
lass uns dort reingehen“,
forderte Laura und er folgte ihr nur zu gerne. Vogelgezwitscher umgab
sie, gepaart mit dem harzgeschwängerten Luft. Ihre Schritte
schienen kaum Geräusche zu verursachen, als verschlucke der
Wald
alles fremde in sich. Die Bäume standen nun immer dichter, so
dass
Samuel nicht einmal mehr den Himmel sehen konnte, als er hoch blickte
und nach einer Weile wurde es richtig schwierig für die
Greygeschwister überhaupt noch durch das dichte Unterholz zu
kommen. An einem Strauch blieb Sam hängen und obwohl Laura
sich
bemühte, zerriss sein Umhang bei dem Befreiungsversuch. Nun,
ein
Reparo schaffte er immerhin schon, also war das nicht ganz so schlimm.
Endlich wurde alles wieder etwas lichter und plötzlich standen
sie
vor einem kleinen Waldsee. Wilde Seerosen trieben friedlich auf dem
Wasser, dass in der Sonne funkelte wie tausende von Edelsteinen. Alles
hier wirkte so unsagbar friedlich und Sam setzte sich gemeinsam mit
seiner Schwester an das seichte Ufer.
Beide waren irgendwie gefangen von der Schönheit dieses Orts,
tief
berührt und sie verbrachten wohl die letzten wirklich
glücklichen Stunden miteinander in England, bevor sich
für
sie alles dramatisch ändern sollte. Immerhin herrschte schon
jetzt
der Krieg um Voldemort und für Samuel war es schwierig so
völlig zwischen den Stühlen zu sitzen. Einerseits war
er
gegen all das, was die Todesser lebten und verherrlichten, andererseits
waren seine Eltern unter ihnen und kämpften für den
dunklen
Lord...
Im Traum sah Sam, wie er seine erbeuteten Stücke aus dem
Honigtopf
mit Laura teilte, wie sie sich kurzerhand ausgezogen hatten um im See
zu schwimmen, wie sie sich lachend mit Wasser bespritzt hatten und auch
wie sie nachher unheimlich zufrieden wieder beieinander in der Sonne
gelegen hatten, um sich wieder trocknen zu lassen.
„Laura?“, fragte er und war noch immer ganz
außer
Atem von der Rangelei, „versprich mir, dass das immer so
bleibt,
ja? Du und ich... egal was in Hogwarts ist, die verschiedenen
Häuser oder was nun mit dem dunklen Lord und so ist... du und
ich
bleiben immer zusammen... und wenn alles zu doof wird, dann kommen wir
einfach hier an unseren geheimen Ort, ja?“
Er hatte sich auf den Bauch gedreht, so nackt wie die Natur ihn
erschaffen hatte und grinste seine Schwester nun an. „Egal
was
ist, ich werde immer dein Bruder sein und wehe, jemand will dir
was“, drohend hob er eine Faust in die Luft und obwohl er
kicherte, waren seine Worte bitterernst gemeint. „Ich hab
dich
lieb“, schmatzend drückte er ihr einen Kuss auf die
Wange.
Doch als er sich gerade wieder umdrehen wollte, hörte er ein
ungewohnt dumpfes Geräusch, gefolgt von einem schmerzhaften
Au.
Verwirrt riss Samuel den Kopf rum, nur um festzustellen, dass er gar
nicht an dem kleinen Waldsee war. Er war auch gar keine 11 und die Frau
in seinen Armen war nicht Laura. Der 3 Besen... seine Tochter. Schnell
glitt sein Blick zu dem Bett hinüber, auf dessen Rand sein
kleiner
blonder Engel saß, sich das Knie rieb und dabei lachte. Wieso
lachte sie eigentlich, denn eigentlich sah sie so aus als
hätte
sie Schmerzen.
Moment mal... jetzt schaute er auf Cai, die ebenfalls erwacht zu sein
schien und die Erinnerung an den Morgen überkam ihn wieder,
gepaart mit einem angenehmen Kribbeln. Schnell gab er Caillean einen
Kuss auf die Wange, erhob sich dann, die junge Frau weiterhin auf den
Armen tragend, drehte sich um und setzte sie dann erst auf dem Sessel
ab, ehe er zu seiner Tochter ging.
„Guten Morgen mein Schatz“, sagte er leise und
drückte
ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich vor sie hockte.
„Was
ist passiert?“, fragte er, während er ihr Knie von
der
Kleidung befreite um zu sehen, ob sie sich ernsthaft verletzt hatte.
„Wow, ich glaube, das gibt einen ziemlich blauen
Fleck“,
stellte er fest und sah sie bedauernd an, „das tut sicher
weh,
warte ich hol dir etwas zum kühlen“
Also stand er wieder auf, ging ins Bad, wo er ein kleines Handtuch
unter kaltes Wasser hielt und kam dann damit bewaffnet und ziemlich
tropfend wieder zurück. „Damit vermeiden wir
vielleicht,
dass es auch noch dick wird.“
Der Auror wickelte ihr Knie ein und setzte sich dann neben seine
Tochter. „Hast du gut geschlafen?“, fragte er
vorsichtig,
denn er hoffte, dass ihr der vergangene Abend nicht auch noch die
erholsame Ruhe verdorben hatte. „Wie geht es dir?“
Der Tod
der Schülerin hatte seine kleine Prinzessin mitgenommen, aber
wie
konnte er ihr diesen Schrecken nur nehmen? Das war nichts, was ein Kind
erleben sollte und dabei hatte sie eh schon so viel mitmachen
müssen... Zärtlich hielt er Dakota in den Armen und
hielt sie
fest, versuchte ihr so Geborgenheit zu vermitteln und das
Gefühl,
dass er einfach für sie da war.
Ihm selber fiel jetzt erst auf, dass er sich ziemlich verspannt
fühlte, sein Nacken war ein wenig steif gelegen und er merkte
doch, dass es mit seiner Erholung nicht weit her war. Egal, als Auror
war er wenig Schlaf gewohnt und sie hatten auch heute keine
große
Zeit um sich auszuruhen. Sie mussten ins Ministerium um zu sehen, was
es mit der Prophezeiung auf sich hatte. Er musste einfach Gewissheit
haben... danach konnten sie weitere Dinge planen.
„Was haltet ihr beiden davon, wenn wir erst einmal etwas
Frühstücken nachdem wir uns für den Tag
fertig gemacht
haben und dann zusammen besprechen, was alles heute gemacht werden
muss?“
|
Dakota Grey
|
erstellt am 14.11.2007 17:51
Schmerzen
tat ihr Knie
nach dem Schlag schon sehr und auch wenn Dakota sich gerade noch hatte
zusammenreißen wollen, um nicht mehr zu weinen, konnte sie es
nun
nicht verhindern, dass ihr ein paar Tränen in die Augen
stiegen.
Sie war aber auch so was von tollpatschig.
Dazu kam noch dieses Gefühlschaos, sodass sie sich nicht
entscheiden konnte, ob sie nun lachen oder doch die Tränen
wegschniefen sollte. Das Resultat war ein leiser Schluckauf, der sie
allerdings noch mehr zum Lachen brachte.
Kichernd klemmte sie sich ihren neu getauften Teddy unter den Arm und
war gerade dabei zu versuchen, ob der Schmerz in ihrem Knie inzwischen
soweit abgeklungen war, dass sie wieder aufstehen konnte, als ihr Vater
plötzlich vor ihr stand und ihr zusammen mit einem
„Guten
Morgen“ einen Kuss auf die Stirn drückte, der sie
nun wieder
zum Strahlen brachte.
Ja, wenn ihr Vater bei ihr war, war der Schmerz gar nicht mehr so
schlimm. Und dann hatte sie auch automatisch wieder gute Laune.
„Guten Morgen... Papa“, begrüßte
sie ihn mit
einem breiten Lächeln, wohl wissend, dass sie ihn auch letzte
Nacht im Innenhof so genannt hatte. Zu dem Zeitpunkt war sie sich
dessen noch gar nicht so sehr bewusst gewesen, doch wo sie ihn jetzt
einmal so genannt hatte, sprach ja eigentlich nichts mehr dagegen, wenn
sie das auch weiterhin tat. Er war ja ihr Vater und außerdem
kam
es so leicht über die Lippen, als hätte sie ihn nie
etwas
anderes genannt. Als hätte sie ihn schon ihr ganzes Leben
über gekannt.
Sie hatte jetzt einen richtigen Vater und dementsprechend wollte sie
ihn auch nennen. Als Zeichen, dass sie fest zusammengehörten
und
niemand ihn ihr wieder wegnehmen konnte.
Richtig führsorglich machte er sich an ihrem Knie zuschaffen
und
Dakota kam nicht umhin einen neugierigen Blick auf ihre
‚Verletzung’ zu werfen, die sie allerdings erneut
leise
kichern ließ. Auf den ersten Blick sah es ja nicht sonderlich
schlimm aus. Nur ein wenig rot und leicht geschwollen sah es aus. Kam
es ihr nur so vor oder war sie heute morgen einfach ziemlich albern?
Oder war es wirklich eine Hypernervosität?
„Ich hab mir gerade Namen überlegt... für
Merlin“, begann sie zu erklären, wie es zu dem
Unfall
gekommen war. Dabei blickte sie in Richtung des Teddys unter ihrem Arm
und fuhr sich mit dem Ärmel über die Nase.
„Ich dachte,
jeder bräuchte doch einen Namen und wo ich so in Gedanken
versunken war, hab ich nicht darauf geachtet, wohin ich laufe. Ganz
schön schusselig von mir.“
Erneut schlich sich ein verlegenes Grinsen auf das Gesicht des kleinen
Mädchens. Hoffentlich war ihr Vater ihr nicht allzu
böse,
dass sie ihm am frühen Morgen schon wieder einen solchen
Schrecken
einjagte. Er hatte es aber auch nicht leicht mit ihr und das, wo sie
noch gar nicht allzu lange bei ihm war. Hoffentlich ging das jetzt
nicht so weiter. Sie wollte ihm ja nicht zur Last fallen, sondern ihm
eine Freude sein.
Prüfend bewegte sie das Knie ein wenig hin und her, nachdem er
ihr
einen tropfenden, nassen, kalten Verband gemacht hatte. Ihr Knie war
mit einem Mal doppelt so dick und sah richtig witzig aus, ein Umstand,
der sie erneut zum Lachen brachte.
„Was hältst du von Merlin als Namen für
meinen Teddy?
Du hast ihn mir geschenkt, also hast du auch
Mitspracherecht.“
Erneut strahlte sie ihn überschwänglich an und
kuschelte sich
dann vertrauensvoll in seine Arme.
Der Morgen war doch gar nicht mal zu schlecht, wie sie zuerst gedacht
hatte. Allein hier zu sitzen, mit dem Teddy im einen und ihrem Vater im
anderen Arm, war für sie vollends zufrieden stellend. Und Miss
de
Moivre war auch da. Ihnen ging es ganz gut, trotz der Schatten, die
sich gestern abend über sie gesenkt hatten.
„Mir geht es gut“, murmelte sie zufrieden und
unterdrückte ein Gähnen. „Und geschlafen
hab ich
gaaaaaanz toll.“
Mit einem plötzlich recht ernsten Gesicht setzte sie sich auf
und
sah ihrem Vater in die Augen, die ihren eigenen so ähnlich
waren.
Dennoch glühte ihr Gesicht voll tiefer Liebe, Vertrauen und
Zuversicht.
„Ich hab von Mama geträumt. Und von
Urgroßmutter.“ Warum sie ihm das sagte, wusste sie
selbst
nicht. Sie wollte ihm nicht das Gefühl vermitteln, dass sie
die
beiden ihm vorzog, sondern vielmehr wollte sie ihm das verdeutlichen,
was sie nach ihrem Traum auch gemerkt hatte. Nämlich, dass die
Beiden immer noch bei ihr waren und sie ebenfalls beschützten,
wie
ihr Vater.
Doch mehr sagen konnte sie gar nicht mehr, da ihr Magen ihr mit einem
Mal dazwischen fuhr und laut und vernehmlich knurrte. Verdutzt blickte
Dakota auf ihren Bauch, bevor sie leise vor sich hin gluckste.
„Frühstück klingt gut“, kicherte
sie
glücklich und hüpfte von ihrem Bett herunter. Dabei
durchfuhr
erneut ein leichter, ziehender Schmerz ihr Knie, sodass sie kurz mit
schmerzverzogenem Mund inne hielt. Dieser Umstand hielt sich allerdings
nicht lange und schon wenige Sekunden später, hüpfte
das
kleine blonde Mädchen wieder durch das Zimmer, um ihre Socken
zu
suchen, die sie irgendwann ausgezogen haben musste.
|
Caillean de
Moivre
Auror
|
erstellt am 17.11.2007 15:32
Caillean musste einige
Male mit ihren Augen blinzeln bevor ihr klar war, wo sie sich in diesem
Augenblick befand und um wenigstens ein bisschen wacher zu werden. In
einiger Entfernung sah sie Dakota, die auf dem Rand des Bettes
saß und ihr Knie rieb. Die Aurorin zählte eins und
eins
zusammen und konnte sich schon sehr gut denken, wo der dumpfe Ton
hergekommen war. Nur warum lachte das kleine Mädchen, die
kleine
blonde Grey?
Eine Bewegung unter ihr ließ sie erkennen, dass auch Samuel
wach
geworden war. Mit müden Augen sah sie hinauf zu seinem Kopf
und
auch sie wusste nun wieder, was passiert war, bevor die beiden
eingeschlafen waren. Als er sich zusammen mit ihr erhob und sie dann
wieder in den Sessel legte überlegte sie kurz, ob das gut
enden
würde. Eigentlich konnte doch aus sowas nichts Gutes werden.
Aber
es fühlte sich so unsagbar schön an jemanden an der
Seite zu
haben, der so dachte wie man selbst.
Während sie sich weiter darum bemühte wach zu werden,
sah sie
hinauf zur Decke, streckte sich dabei ein wenig. Wie lange hatten die
beiden Auroren eigentlich geschlafen? Sehr lange konnte es nicht
gewesen sein, es fühlte sich nämlich
überhaupt nicht
danach an. Als Aurorin war sie es gewohnt manchmal ein wenig weniger zu
schlafen aber würde das in nächster Zeit weiterhin so
laufen,
wäre sie Ende nächster Woche ein Wrack, sowohl ein
körperliches als auch ein seelisches.
Während sich Sam schon um seine Tochter kümmerte,
stand auch
sie auf und versuchte einige Verspannungen zu lösen. Wirklich,
wenn ihr Schlafrhythmus, die Schlafdauer und die Orte wo sie schlief
sich in Zukunft nicht ändern würde, würde
sie wirklich
binnen kürzester Zeit ein Wrack sein.
Nachdem Sam wieder zusammen mit einem kleinen nassen Handtuch aus dem
Badezimmer gekommen war und es nun um das Knie seiner Tochter legte,
betrat sie den kleinen separaten Raum und machte sich ein wenig
frischer um endlich endgültig wach zu werden. Und auch ihre
Kleidung wechselte sie und hatte nun ein Hemd mit grauen feinen
Streifen, einen Rock und ihre Stiefel an. Als sie in den Spiegel sag,
bemerkte sie, dass ihre Haare auch nicht mehr so geordnet wie am
gestrigen Morgen waren und bürstete auch diese noch einmal
durch
um sie anschließend zu einem leichten Zopf zusammen zu
machen.
Während sie das tat tauchten einzelne Bruchstücke aus
ihrem
Traum in ihrem Kopf auf. Sie konnte sich nicht mehr allzu gut daran
erinnern, nur einzelne Bruchstücke plöppten auf. Sie
stützte sich kurz mit ihren Händen auf dem
Waschbecken,
schloss die Augen und versuchte mehr in ihren Kopf zu holen, aber je
mehr sie es versuchte um so vager wurden die Erinnerungen. Sie war in
einem Wald gewesen und auf einer Wiese aber irgendwie war es seltsam,
es tauchten immer wieder andere Bilder der Wiese in ihrem Kopf auf,
einmal war sie grün gewesen und ein anderes Mal waren die
Bäume, die um sie herum standen, kahl und leblos. Aber mehr
konnte
sie auch nicht mehr herausbekommen.
Kurz schüttelte sie den Kopf, verbannte so die letzte
Müdigkeit und trat anschließend zurück in
das Zimmer.
Dakotas Magen knurrte in diesem Augenblick und sie meinte, dass ein
Frühstück nicht das Schlechteste wäre. Kurz
darauf
hüpfte sie auch schon vom Bett herunter und sprang
anschließend durch das kleine Zimmer.
„Ich glaub ein Frühstück wäre
für uns alle
eine gute Idee“, sagte die braunhaarige Aurorin, nahm ihren
Zauberstab und verstaute diesen in einer Tasche.
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Samuel Grey
Auror
|
erstellt am 17.11.2007 20:48
Papa...
das Wort ging
ihm wie schon am Abend zuvor durch Mark und Bein und verursachte ihm
ein so angenehmes Kribbeln... Wenn ihm das jemand vor etwa einer Woche
gesagt hätte, er hätte ihn ausgelacht. Er hatte sich
eigentlich nie als Vater gesehen, dabei war er von je her eigentlich
ein Familienmensch gewesen. Doch seit dem Bruch mit seiner Schwester
hatte er sich so sehr hinter seiner dicken Mauer verschanzt, dass er an
so etwas gar nicht mehr gedacht oder gar geglaubt hatte. Unter normalen
Umständen wäre dazu das vertrauensvolle
Verhältnis und
vor allem eine Beziehung zu einer Frau nötig gewesen. OK, es
hatte
Affären gegeben, aber doch nichts, was auch nur im Ansatz an
eine
Partnerschaft gegrenzt hätte. Wann bitte hätte er da
an
Familie denken sollen? Aber jetzt... Dakota war in sein Leben
gepurzelt, hatte alles an Schutz, was er sich jahrelang mühsam
aufgebaut hatte, mit einer Leichtigkeit zum einstürzen
gebracht.
Sie war sein Engel, seine Tochter, die er mehr liebte als sein eigenes
Leben und obwohl sie erst ein paar Tage bei ihm war, war für
ihn
klar, dass sie zusammen gehörten, ein Team waren und nichts
sie
mehr trennen konnte. Er konnte sich nicht einmal mehr vorstellen kein
Vater zu sein, im Gegenteil, er genoss dieses Gefühl so sehr,
dass
Samuel nicht verstand, wie er sich überhaupt jemals von
Familie
hatte distanzieren können.
Sein Blick huschte kurz zu Cai, die aufgestanden war und ins Bad ging.
Der Auror schenkte ihr ein liebevolles Lächeln. Sie war das
nächste Wunder in seinem Leben. Normalerweise hätte
er es
niemals soweit zwischen seiner Kollegin und ihm kommen lassen.
Natürlich, sie war eine bezaubernde und wunderschöne
Frau,
aber eigentlich hatte Sam immer den Grundsatz gehabt niemals etwas mit
einer Kollegin anzufangen. Aber hier war es anders. Sein Herz klopfte
aufgeregt, als er sich an ihre gemeinsamen Küsse erinnerte.
Sie
tat ihm gut, sie war wie er! Sie verstand ihn, sie nahm ihn ernst,
schaute hinter seine Fassade. Klar, der Einblick war für sie
leichter gewesen, weil die ganzen Umstände ihn ziemlich
mitgenommen hatten, da machte er sich gar nichts vor. Aber er wusste
auch, dass es dadurch nur schneller gegangen war.
Sam gestand sich ein, dass er da gar keine Grenze mehr setzen wollte.
Cai war etwas besonderes, rief etwas in ihm hervor, was er genauso wie
den Gedanken an Familie, tief in seinem Innersten vergraben hatte.
Angst? Ja, die hatte er auch, aber er wollte trotzdem nicht verhindern,
was sich vielleicht entwickeln wollte... wenn sie es wollte.
Aber jetzt galt seine volle Aufmerksamkeit seiner Tochter, den
bezaubernden Stern, der da vor ihm saß und trotz Schmerzen
schon
wieder strahlte und das pure Glück für ihn bedeutete.
„Merlin?“ er tat so als wenn er ernsthaft
darüber
nachdenken müsste, immerhin hatte er ja jetzt Mitspracherecht.
„Also, ein ziemlich gewichtiger und ehrwürdiger Name
würde ich sagen...“, mit einer Hand griff er dem
Bär
unters Kinn und betrachtete ihn kritisch ehe er lächelte und
nickte. „Also ich würde denken, dass das genau der
richtige
Name für ihn ist, wie bist du nur darauf gekommen?“,
jetzt
griff er nach dem Arm des Stofftiers, „Hallo Merlin, ich bin
Sam,
falls du mich noch nicht kennst. Jetzt wo wir uns quasi erst richtig
kennen... mit dem Namen trägst du auch Verantwortung, ich
hoffe
doch, dass du die übernehmen kannst. Ab jetzt musst du Dakota
nämlich ein treuer Freund sein. Das ist immer so, wenn man
seinen
Namen bekommt“, mit einer Handbewegung sorgte er
dafür, dass
es aussah, als wenn der Teddy nicken würde. „Siehst
du?“, wandte er sich wieder an seine Tochter, „Er
ist auch
einverstanden!“
Wie fern ihm im Moment doch alles ‚Dunkle‘ vorkam.
Er
fühlte sich seltsam zufrieden. Es war einfach nur himmlisch
hier
mit seiner Tochter zu sitzen und ihm war klar, wie sehr er doch all die
Jahre so etwas vermisst hatte. Familie... Liebe... diese besondere Art
der Verbundenheit... Samuel fühlte sich wie berauscht.
Zärtlich strich er seinem Kind eine blonde Strähne
aus dem
Gesicht und lächelte sie voller Zuneigung an. „Von
Mama und
deiner Uroma? Das muss ein wunderschöner Traum gewesen sein,
oder?
Ich bin sicher, sie wollten dir zeigen, dass sie bei dir
sind!“,
ohne zu ahnen dass genau das Dakotas Gefühle dabei waren.
„Weißt du, dass ich auch von deiner Mama
geträumt
habe? Sie hat mit mir gesprochen...“, wieso er ihr das jetzt
sagte, wusste er selber nicht. Er konnte ihr nicht alles sagen, wie
sollte sie Begreifen, dass wenn etwas an der Prophezeiung wahr war,
diese wohl der Grund für den Autounfall gewesen war. Nein, das
konnte er ihr unmöglich sagen, sie hätte sich
Vorwürfe
für etwas gemacht, was gar nicht ihre Schuld war, dessen war
sich
Samuel sicher. „Sie weiß, dass du bei mir bist und
ich
glaube, genau das hat sie sich auch gewünscht“,
sprach er
leise weiter und wusste plötzlich, dass das wirklich so war.
Mirijam hätte sich genau das gewünscht!
Zärtlich zog er Dakota in seine Arme, drückte ihr
einen Kuss
auf den Scheitel der genau zeigte, wie sehr er sie liebte.
Im nächsten Moment knurrte jedoch ihr Magen laut und deutlich
und
Sam musste laut lachen. „Na dann wird es wohl wirklich
Zeit!“, antwortete er, als auch gleichzeitig Cai, die wieder
ins
Zimmer gekommen war, den Vorschlag zum Frühstück
bestätigte.
„OK Mädels, ich flitze eben ins Bad und dann kann es
auch
schon los gehen.“, kurz schaute er noch zu, wie Dakota
fröhlich durchs Zimmer hüpfte und stand dann selber
auf.
„Wie kannst du nur schon wieder so unverschämt gut
aussehen
nach den wenigen Stunden Schlaf?“, bemerkte er leise
anerkennend,
als er an Caillean vorbei ging und rieb sich selber müde den
Nacken. „Ich wusste schon immer, dass ihr Frauen einfach mehr
ab
haben könnt, ich fühl mich als sei ich unter die
Räder
gekommen und mindestens 100 Jahre alt.“, gestand er,
„
schaust du nach ihr? Ich springe eben unter die Dusche um mir neues
Leben einzuhauchen“, er schenkte ihr ein breites Grinsen, was
ihn
wieder wie den Jungen von nebenan wirken ließ und nicht viel
von
der bleiernen Müdigkeit zeigte und verschwand dann im Bad.
Es brauchte wirklich nicht lange, fühlte sich aber um einiges
fiter und wacher, nachdem er eiskaltes Wasser über seinen
Körper hatte laufen lassen. Zu seinem Ärger stellte
er
allerdings fest, dass er vergessen hatte sich frische Kleidung
mitzunehmen, also wickelte er sich seufzend ein Badetuch um die
Hüften, kam mit noch tropfenden Haaren wieder ins Zimmer
zurück. Auf seinem Schulterblatt war nur allzu deutlich die
Tätowierung des Phönix zu sehen, der bei jedem
Muskelspiel so
aussah als wenn er fliegen würde.
„Ich bin gleich fertig“, er hob abwehrend eine Hand
und
grinste schon wieder breit, „alter Mann ist kein
D-Zug.“
Fluchs begab er sich zu dem Schrank, kramte sich seine Boxershorts
raus, die er geschickt unter dem Handtuch anzog ohne dass es irgendwie
verkrampft gewirkt hätte, warf dieses dann achtlos auf den
Boden
und zog sich weiter an. Schließlich stand er in einem
dunkelgrauen Anzug vor den beiden anderen, darunter trug er ein
weißes Hemd und die passende Krawatte. Eigentlich bevorzugte
er
ja legere Kleidung, aber jetzt war er im Dienst.
„Ich bin soweit, können wir?“, mit einem
strahlenden
Lächeln hielt er den beiden die Türe auf, nachdem er
sich
seinen Zauberstab noch eingesteckt hatte und folgte ihnen
schließlich durch den langen Flur. "Ich habe einen
Mörderhunger, ich könnte mindestens einen ganzen
Ochsen
verspeisen, wie sieht es mit euch aus?".
Im Schankraum angekommen hielt er Dakota und Caillean bei der Hand und
führte sie wie üblich zu einem der hinteren Tische,
von dem
aus die beiden Auroren aber alles im Blick hatten.
Samuel seufzte leise, denn als sie den Raum betreten hatten, musste er
unweigerlich wieder an seine Schwester denken. Wie es ihr wohl gehen
würde? Was war mit seiner Nichte los? Ob es ihr wieder besser
ging?
Nur seine Augen zeigten kurz was er dachte und das auch nur, wenn man
ihn entsprechend kannte. Äußerlich wirke er einfach
wie der
verliebte, glückliche Ehemann, der hier mit seiner
wunderschönen Frau und seinem bezaubernden Kind ein paar
schöne Tage erleben wollte.
„Was möchten die holden Damen essen?“,
fragte er die
zwei, als der Wirt zu ihnen getreten war und eine Bestellung aufnehmen
wollte. Dass es kein Frühstück mehr gab war irgendwie
klar
gewesen, denn es war bereits Mittag. Also bestellte sich der Auror in
etwa das, was er zuvor schon angekündigt hatte. Ein wirklich
großes Steak, englisch gebraten, und dazu Pommes. Nein, Salat
wolle er nicht, er sei schließlich kein Kaninchen. Aber einen
Kaffee wolle er, stark und schwarz, aber mit viel Zucker bitte.
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Dakota Grey
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erstellt am 19.11.2007 21:34
Vergnügt wirbelte Dakota
durch das Zimmer,
auf der Suche nach ihrer zweiten Socke. Die erste hatte sie bereits
nach wenigen Augenblicken am Fußende ihres Bettes gefunden,
doch
die zweite blieb einfach unauffindbar. Was für ein
Ärgernis!
Während sie Miss de Moivre ein strahlendes Lächeln
schenkte,
als diese ihrem Wunsch nach Frühstück auch zustimmte,
sank
sie auf die Knie und späte angestrengt unter die Untiefen der
Kommode, doch auch dort war nichts von ihrer Socke zu sehen.
Erstaunlich was für einen unglaublichen Streufaktor sie
manches
Mal erreichte, wenn sie nicht sofort darauf achtete, wo sie ihre Sachen
hinwarf. Ihre Mutter hatte ihr das schon ein paar mal vorgehalten und
sie danach ausgekitzelt, als das Gesuchte nur wenige Augenblicke
später ganz in der Nähe wieder aufgetaucht war. Dabei
konnte
sie nun wirklich nichts für das Verschwinden ihrer Sachen. Die
entwickelten immer ein reges Eigenleben. Oder in ihrer unmittelbaren
Umgebung lebte immer eine ganze Horde Wichtel oder ein Poltergeist, die
aus Spaß ihre Sachen versteckten... war ja alles
möglich.
Mit einem kindlichen Grinsen beobachtete Dakota kurz, wie ihr Vater im
Badezimmer verschwand, bevor sie ihre Suche fortsetzte. Diese elende
Socke konnte ja schließlich nicht einfach so vom Erdboden
verschluckt worden sein. Obwohl... nach dem gestrigen, seltsamen Abend
wunderte sie langsam so gar nichts mehr.
Kurz wanderten die Gedanken des blonden Mädchens zu den Worten
ihres Vaters, der ihr soeben erzählt hatte, dass auch er von
ihrer
Mutter geträumt und sogar mit ihr gesprochen hatte.
Wieso hat Mama eigentlich nicht mit mir gesprochen?
Mit vor Anstrengung gekrauster Stirn rieb sich Dakota die Nase. Wie
gemein. Ihre Mutter hätte ihr doch wenigstens sagen
können,
dass sie sie lieb hatte. Aber so war das eben mit Träumen...
sie
taten selten das, was man wollte. Da änderte es auch nichts
dran,
dass sie eine Hexe war. Es war ja überhaupt eine
Überraschung, dass sie sich an den Traum erinnern konnte.
Meistens
vergas sie solche Dinge sofort nach dem Aufwachen, da sie diese zum
einen als nicht so wichtig erachtete und zum anderen sofort tausend
andere Dinge im Kopf hatte. Aber vielleicht hatte ihre Mutter auch
nicht gewollt gehabt, dass ihre Tochter den beruhigenden Traum wieder
vergaß. Genau, das musste es sein. Ihre Mutter hatte ihre
Finger
doch mit im Spiel gehabt.
Vergnügt vor sich hinsummend, gab Dakota ihre ergebnislose
Suche
auf und stemmte in der Mitte des Zimmers die Hände in die
Hüfte.
„Warum muss einem immer ausgerechnet das abhanden kommen, was
man
gerade braucht?“, fragte sie ein wenig beleidigt und schaute
zu
Caillean hinüber, als würde sie erwarten, dass die
Aurorin
darauf eine Antwort parat hatte.
Wenn sie so darüber nachdachte, wusste sie praktisch noch gar
nichts über die Partnerin ihres Vaters und das machte sie nur
umso
neugieriger. Bisher hatte sie sich die meiste Zeit über mit
ihrem
Vater beschäftigt, was ja auch nicht weiter verwunderlich war,
wenn man zum ersten Mal in seinem Leben einem Elternteil
gegenüber
stand. So viele Fragen hatte sie an ihn gehabt und hatte sie auch jetzt
noch, sodass sie die Frau an seiner Seite bisher kaum beachtet hatte,
was für Dakota eigentlich schon ungewöhnlich genug
war. Sie
wusste nur, dass Miss de Moivre und ihr Vater hier in Hogsmead zusammen
einen Auftrag hatten und als Ehepaar auftraten. Doch ansonsten war ihr
die junge Frau vollkommen fremd.
Doch so wirklich traute sie sich auch nicht, irgendetwas zu fragen.
Dies war einer jener seltenen Momente, wo Dakotas
Schüchternheit
hervorkam.
„Hilf mir, Merlin“, murmelte sie ihrem Teddy ins
Ohr und
drückte das Gesicht in das weiche Fell. Ihr neuer, treuer
Freund... auch er hatte keine Antwort parat, aber gab es
überhaupt
ein Mittel gegen Schüchternheit oder Hemmungen?
So in Gedanken vertieft, schreckte Dakota überrascht auf, als
ihr
Vater zurück ins Zimmer kam. Mit tropfenden Haaren und bis auf
ein
Handtuch um die Hüften nackt, was Dakota ein Kichern
entlockte.
Ihr Papa sah aus, als wäre er gerade einmal durch einen Fluss
geschwommen, nur dass man dazu ganz sicher nicht nur mit einem Handtuch
bekleidet war. Sein Aufzug erinnerte das blonde Mädchen jedoch
wieder daran, dass sie noch immer im Schlafanzug herumrannte und noch
dazu nur eine Socke trug.
Flugs schlüpfte sie an ihrem Vater vorbei und begann ebenfalls
im
Schrank herumzukramen, bis sie eine Jeanslatzhose fand und dazu ein
rotes T-Shirt. Kleider hatte sie noch nie gemocht und waren daher aufs
strengste aus ihrem Schrank verbannt worden.
„Du bist doch nicht alt“, lachte sie
vergnügt,
während sie sich das Oberteil über den Kopf zog und
dabei
eingehend den Phönix auf der Schulter ihres Vaters
beäugte.
Es sah wirklich so aus, als würde der Vogel jeden Augenblick
den
Schnabel aufreißen, sein schaurig schönes Lied
singen, und
dann davon fliegen. Die blauen Augen des Mädchens hingen
fasziniert an der Tätowierung, sodass sie kaum mitbekam, wie
ihre
Finger kribbelten und sich eine wollige Wärme in ihrer Brust
ausbreitete. Dakota war so gebannt von dem Schauspiel, dass sie
verwirrt aufsah, als etwas gegen ihren Fußknöchel
klatschte.
Ihre vermisste Socke. Wo die plötzlich nun wieder herkam? Der
Flug, den ihr verlorenes Kleidungsstück von unter dem Bett zu
ihr
hinüber unternommen hatte, war ihr vollkommen entgangen,
sodass
sie das Widerauftauchen nun einfach als unerklärliches
Phänomen abstempelte und sich fertig anzog.
Zeitgleich mit ihrem Vater beendete sie ihr Werk und ergriff vorfreudig
seine Hand, während die drei hinunter zum Schankraum gingen.
Wirklich das zufriedene Bild einer fröhlichen Familie.
„Ich könnte einen ganzen Drachen
verspeisen“, trompete
das blonde Mädchen fröhlich auf die Frage ihres
Vaters und
grinste breit. Solcherlei Späße machten ihr einfach
viel zu
viel Spaß, als dass sie einfach so darüber
hinweggehen
konnte.
Die Erinnerungen an den Abend zuvor drangen erst gar nicht in Dakotas
Gedanken, als sie Platz nahm. Zum einen konnte sie sich an den
wesentlichen Teil im Hinterhof sowieso nicht erinnern und zum anderen
war die restliche Begegnung hier im Schankraum für sie kaum
von
Interesse gewesen. Für sie war das andere Mädchen
– von
dem sie nicht wusste, dass es ihre Cousine war - viel interessanter
gewesen.
„Ich möchte Pommes. Gaaaaaanz viel Pommes und ein
wenig
Salat. Und dazu noch Orangensaft“, verkündete Dakota
eifrig,
als sie ihre Bestellung aufgaben. Nach Fleisch war ihr nicht wirklich
zumute. Auch wenn sie den Abend im Schankraum und im Hinterhof der Drei
Besen erfolgreich ausgeblendet hatte, hing das Gesicht des toten
Mädchens doch noch immer wie eine Nebelwand vor ihrem inneren
Auge. Nein, Fleisch war heute nichts für sie.
Kurz hielt sie inne und überlegte einen Moment lang mit schief
gelegtem Kopf. Ihr Vater hatte zwar gesagt, dass sie jetzt
überlegen wollten, was sie heute noch so machen wollten, doch
Dakota brannte eine andere Frage auf den Lippen.
„Du, Papa... wer war eigentlich die hübsche Frau
gestern
abend? Die, die mit dem blonden Mann und dem kleinen Mädchen
hier
war und mit der du so komisch geredet hast...“
Dakotas große, blaue Augen waren mit einem Mal voller Ernst,
als
würde sie genau wissen, dass dieses Thema recht heikel war,
doch
ihre Neugierde war größer. Sie hatte gestern schon
gemerkt,
dass diese Frau ihrem Vater sehr viel bedeutete und nun wollte sie
natürlich wissen, wieso und wer sie war.
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Caillean de
Moivre
Auror
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erstellt am 25.11.2007 00:34
Caillean
sah kurz dem
kleinen Mädchen zu, das wie wild durch das Zimmer
hüpfte. Als
Sam an sie heran trat musste sie bei seinen Worten leicht grinsen.
„Ich bin eine Frau und kenne so ein paar Zauber, die in
solchen
Situationen helfen. Vielleicht sollte ich dir einige davon mal
beibringen, schließlich sollst du ja auch nicht über
Nacht
altern“, neckte sie ihn, „Und ja, ich hab ein Auge
auf sie,
werde du erst mal wach und beginne wieder zu leben.“
Für einen Augenblick sah sie ihm noch hinterher, machte sich
so
ihre Gedanken, wie das alles noch enden würde, richtete ihr
Hauptaugenmerk dann allerdings wieder auf das kleine blonde
Mädchen, Dakota, das anscheinend nach einer Socke suchte. Die
dunkelhaarige Aurorin fragte sich, wie es im Inneren dieses
außergewöhnlichen Mädchens aussah, wie sie
mit der
ganzen Situation gestern Abend klar kam. Es hatte für sie zwar
den
äußeren Anschein, dass sie alles gut weggesteckt
hatte aber
war das auch wirklich der Fall? Wollte sie das nach außen hin
zeigen aber in ihrem Inneren sah alles viel viel schlimmer aus?
Caillean konnte sich vorstellen, dass Dakota in dieser Hinsicht eher
nach ihrem Vater kam und bei diesem konnte sie sich vorstellen, dass er
nicht alles so nach außen zeigte, schließlich war
er wie
sie und hatte immer eine Maske auf.
„Das ist eine mehr als gute Frage“, antwortete sie
auf die
Frage Dakotas, „Ich weiß es nicht aber in meiner
Kindheit
habe ich mich das auch sehr oft gefragt. Ständig verschwanden
Sachen von mir und ich fand sie einfach nicht mehr wieder. Allerdings
glaub ich, dass manchmal auch meine beiden Brüder daran schuld
waren, die haben mich doch öfters mal gerne auf den Arm
genommen.“
Suchend sah sie sich nun in dem Raum um, half der kleinen Grey beim
Suchen. „Wo kann diese verflixte Socke nur sein“,
fragte
sie und sah danach mal unter dem Sessel nach, auf dem sie die letzten
paar Stunden verbracht hatte, „Vielleicht hier? Nein,
irgendwie
nicht. Hat dein Merlin vielleicht eine Idee?“ Die beiden
suchten
noch ein wenig weiter, Caillean wollte Dakota ein bisschen besser
kennen lernen, allerdings hatte sie selbst auch ein paar Probleme
damit, zumindest wenn es um Kinder ging, mit denen sie mehr als einen
Tag zu tun haben würde. Und auch die kürze der Nacht
hatte
dafür gesorgt, dass ihr Kopf noch nicht wieder auf hundert
Prozent
arbeitete.
Als Sam wieder in das Zimmer kam, drehte sie ihren Kopf wieder zu ihm
und richtete sich wieder auf. So mit nur einem Handtuch um die
Hüften bekleidet sah er eigentlich schon unverschämt
gut aus.
Ihr Blick fiel auf den Phoenix auf seiner Schulter, der dafür
sorgte, dass ihr Blick für einige Zeit dort verharrte. Er sah
so
aus als würde er fast leben, so als würde er sich im
nächsten Moment von der Haut lösen und zum Fenster
fliegen um
in die große weite Welt zu entschwinden. Ihr Blick glitt
hinauf,
seinen Nacken entlang bis zu seinen Haaren und als er sich umdrehte und
sie in bei seinen Augen angekommen war und er auch schon gleich wieder
etwas sagte, bemerkte sie, dass sie diesen sie auf eine
merkwürdige Art anziehenden Mann für einen kurzen
Moment doch
mit einem leicht interessiert und auch verträumten Blick
beobachtet hatte.
„So alt bist du doch gar nicht“, entgegnete sie,
irgendwie
hatte die letzte Nacht einiges verändert, sie war ein wenig
offener geworden, „Oder willst du mich etwa auch so alt
machen?“
Sie wandte ihren Blick nun ab und trat hinüber zu einer
kleinen
Kommode auf der sie gestern eine Kette abgelegt hatte, die sie nun, um
Sam ja nicht weiter zu beobachten, umlegte bekam dabei auch nicht mit,
wie die Socke Dakotas zu dieser herüber flog.
Sie waren nun alle fertig und gingen gemeinsam hinunter in den
Schankraum. Wie es für sie üblich war, sah sich die
dunkelhaarige Aurorin um. Der Trubel von gestern Abend hatte sich
inzwischen gelegt und er wirkte wieder genauso verschlafen wie er auch
die letzten Tage um diese Zeit gewesen war. Sie konnte kein Anzeichen
davon entdecken, dass jemand wusste, was gestern Abend auf dem
Hinterhof vorgefallen war. Oder waren die Leute hier wirklich einfach
nur gut darin die Sachen, die sie nicht sehen wollten, aus ihrem
Blickfeld und ihrem Geist zu verdrängen?
„Ich denke einen ganzen Ochsen werde ich nicht verspeisen
können und einen Drachen auch nicht, schließlich
sind das ja
auch ziemlich schöne Tiere, aber Hunger habe ich
auch“,
verliebt, wie es sich für eine frisch verheiratete Frau
gehörte, sah sie Sam an als der Wirt zu ihnen herüber
sah und
sich auf den Weg machte. Sie bestellte sich bei ihm einen
größeren Salat und ebenso wie Dakota Pommes, nur
nicht ganz
so viele wie sie.
Sie sah Sam wieder an, zog dann eine Augenbraue hoch und musste leicht
grinsen. Als er sie etwas fragend ansah fuhr sie mit ihrer Hand
über sein Kinn und seine Wangen. „Hmm, vielleicht
wirst du
irgendwann doch zu einem alten Mann, wenn ich mir das hier so
näher anschaue“, sagte sie als Anspielung auf die
Bartstoppeln, die nun schon mehr als deutlich zu sehen und vor allem
auch zu fühlen waren.
Als sie Dakotas Frage hörte zog sie eine Augenbraue nach oben.
Es
gab einige komplizierte Dinge in Sams Leben und das Komplizierteste war
wohl die Sache mit seiner Schwester. Unterm Tisch drückte sie
leicht seine Hand, stand dann allerdings auf um eine Ausgabe des
Tagespropheten zu holen, die wie üblich auf den Tresen lagen,
während Sam seiner Tochter diese Geschichte erklären
würde. Mit einer zusammen gerollten Ausgabe kam sie
zurück
und entrollte sie und verschluckte sich sofort an dem Kaffee, den der
Wirt inzwischen mit dem Orangensaft und dem weiteren Kaffee an den
Tisch gebracht hatte. Schnell überflog sie den Artikel, der
natürlich sofort jedem ins Auge viel.
„Anscheinend hat der Prophet mal wieder
Schriftgröße
96 ausgepackt“, und überreichte ihrem Kollegen mit
diesen
Worten die Zeitung.
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Noah Gordon
Arithmantik
|
erstellt am 26.11.2007 00:44
CF Flourish & Blotts/ London
Noah war direkt nach Hogsmeade appariert und war noch ziemlich
durcheinander von der Begegnung mit Marla. Jetzt, hunderte Kilometer
wieder von ihr entfernt wirkte die ganze Situation als irreal - als
hätte er die letzten Stunden nur geträumt. Diese
Empfindung
wurde noch dadurch verstärkt, dass sich zwar der Nebel
mittlerweile etwas gelichtet habe, die Wolken durchdringende Sonne
jedoch alles in ein milchiges Licht tauchte.
Er brauchte etwas, bis er wieder an Orientierung gewonnen hatte und
erinnerte sich an den Brief, den seine Großmutter ihn heute
Morgen hatte zukommen lassen. Er solle um 13:00 in „Die drei
Besen“ kommen und eine
„Überraschung“ abholen. Was
bei Merlins Bart soll ich denn dort!? Natürlich wird sie mir
die
Bücher geschickt haben, aber die hätte sie mir doch
auch
direkt nach Hogwarts oder zumindest die Poststation hier schicken
können! Was soll das ganze Theater mal wieder?,
fragte sich
Noah und war leicht genervt von dem Umweg, den er nun über die
Kneipe gehen musste. Er hatte schon während seiner Schulzeit
dieses Gasthaus nicht sonderlich geschätzt – zu
viele Leute,
zu viel Rauch, zu wenig Platz.
Noah ging die Hauptstraße entlang und betrat um Punkt 13:00
das
Wirtshaus. Eine Geruchsmischung von Kaffee, Rauch und Menschendunst
drang in seine Nase und er brauchte eine Weile, bis sich seine Augen
auf die neuen Lichtverhältnisse eingestellt hatten. Selbst
für diese Uhrzeit war das Gasthaus wie immer recht gut
besucht. Er
wollte gerade auf die Theke zuschreiten und den Wirt fragen, ob jemand
etwas für ihn abgegeben hätte, als eine alte Frau in
einem
grünen Umhang mit ausgebreiteten Armen auf ihn zuschritt:
„Noah, na da bist du ja endlich!“, sprach diese und
strahlte dabei fröhlich wie die Sonne selbst. Erschrocken fuhr
Noah kurz zusammen mit einem sofortigen Griff an seinen Zauberstab, als
er die Frau erkannte:
„Oma??“, Noah sah die alte Frau an wie einen Geist.
„Was … was machst du hier? Was für eine
Überraschung… Wieso hast du mir nicht geschrieben,
dass du
kommst?“
Für ihre 96 Jahre war Noahs Großmutter, Grace
O’Neill,
noch ziemlich rüstig und strotzte vor lauter Lebenskraft. Ihre
Haare schimmerten in einem leichten Silber und ihr Gesicht wirkte viel
jünger als sie eigentlich war. Sie war ein offenherziger und
lebenslustiger Mensch – eigentlich das genaue Gegenteil von
Noah.
In Noahs ersten Lebensjahren war sie Noahs primäre
Bezugsperson
gewesen, da seine Eltern beide in ihren Berufen versuchten, ihre
ehrgeizigen Ziele zu realisieren. Um ihrer großen
Leidenschaft
des Lesens stets nachgehen zu können, hatte Grace
O’Neill
ihren eigenen Buchladen und Verlag gegründet. Sie liebte die
Gemütlichkeit und versuchte Noah stets für die
wundervolle
Welt, in der er lebte, zu begeistern. Allerdings war sie
längerfristig bei Noah nicht besonders erfolgreich bei diesem
Bestreben gewesen. Trotzdem – manchmal vermisste Noah sie und
ihre positive Lebenseinstellung mehr als seine Mutter.
„Aber dann wäre es doch keine Überraschung
mehr
gewesen, nicht wahr? Ich wollte doch mal den neuen Lehrer in Hogwarts
selbst kennenlernen“, sprach sie lächelnd und
knuffte Noah
dabei in die Seite. „Herje Junge, isst du etwa
nichts!?“
Noah rollte kurz die Augen und blickte sich um, ob ihn jemand in dieser
peinlichen Situation beobachtete. Diesen Spruch über seine
Figur
hatte er heute schon einmal gehört. „Ähm, -
Oma, lass
uns doch irgendwo hinsetzen, ja?“, schlug er vor und sie kam
ihm
auch gleich dieser Aufforderung nach.
„Ich habe uns schon mal einen Whiskey bestellt“,
sagte
Grace O’Neill als sei dies eine
Selbstverständlichkeit.
„Es ist doch erst 13:00! Da kann man doch noch nichts trinken
– ich bin schließlich Lehrer.“ Grace
O’Neill
zuckte kurz mit den schultern und grinste dabei schelmisch.
„Das
merkt doch keiner. Außerdem ist es ja nur ein GANZ kleiner.
Das
bringt so richtig deinen Kreislauf mal in Schwung. Du bist ja so
blass.“
-„Und da ist Alkohol natürlich genau das Richtige
…
na gut, dann schieb meinetwegen das Zeug rüber. …
Wie geht
es dir?“ Noah betrachtete nachdenklich die durchsichtige
bräunliche Flüssigkeit in seinem Glas und bemerkte,
dass es
eigentlich genau der Situation angemessen war, dass er jetzt etwas
Alkoholisches trank. Schließlich könnte er bald
Vater sein,
dachte er leicht spöttisch über die Behauptungen
Marlas.
Grace O’Neill kannte Noah wohl am besten und hatte bereits
seine
nachdenkliche Geste bemerkt. Sie bedauerte, dass ihr Enkel die Welt in
einem solch düsteren Licht sah und sie hoffte
inständig, dass
er doch eines Tages mal zufrieden sein könnte mit sich und der
Welt. Sie wünsche es ihm so sehr, doch für das
Glücklichsein gab es schließlich kein Patentrezept.
„Nun, mir geht es vermutlich besser als dir, mein
Junge“,
sagte sie schließlich und legte ihre Hand auf die seine.
„Du bist Arithmantiklehrer in Hogwarts, du bist jung und
erfolgreich. Trotzdem machst du ein so bekümmertes Gesicht.
Was
ist los?“, fragte sie Noah sanft.
Noah runzelte leicht die Stirn. Er hasste es, wenn sie ihn durchschaute
und seufzte schließlich. „Es … es ist
nichts…
nur ein paar Gedanken, die ich … ordnen muss. Nichts
weiter.“ Noah machte eine Pause und trank an seinem Whiskey.
Sofort breitete sich eine wohlige Wärme in seinem Inneren aus,
die
er aus psychischen Gründen heraus nur selten empfand. Seine
Großmutter schwieg und ließ ihm Zeit. Sie wusste,
dass Noah
jedes Mal etwas Zeit brauchte sich ihr zu öffnen und dass er
es
manchmal auch nicht tat aus welchen Gründen auch immer, die
sie
aber natürlich respektieren würde. Es tat ihr leid,
dass das
Leben ihm eine solche Last zu sein schien und sie hoffte ihm bei ihren
gelegentlichen Besuchen wenigstens ein wenig Schmerz abnehmen zu
können. Oftmals brauchte man schließlich ja nur
jemanden zu
reden, um sich leichter zu fühlen.
„Ich habe Marla getroffen. In London“, sagte er
trocken und
versuchte dabei jegliche Emotion zu unterdrücken.“
Das mit
der eventuellen Vaterschaft verschwieg er ihr lieber – er
wollte
nicht unbegründete Verwirrung bei ihr stiften. Es war ja auch
höchst unwahrscheinlich, dass dies wirklich der Fall sein
würde. Diese Worte reichten aus, um Grace O’Neill
einen
vagen Überblick über Noahs momentane
Gefühlssituation zu
verschaffen. Sie wusste, dass er Marla sehr geliebt hatte und die
Trennung ihm sehr schwer gefallen war, doch sie würde dies
jetzt
nicht weiter mit ihm vertiefen wollen. Schweigend saßen sie
die
nächste halbe Stunde am Tisch und tranken ihren Whiskey. Sie
brauchten nicht viele Worte, um sich zu verständigen.
Schließlich sah Noah wieder auf seine Uhr. „Ich
muss
langsam wieder zurück. Heute Nachmittag findet eine
Trauerfeier in
Hogwarts statt für die ermordete Schülerin.
Eigentlich muss
es genau hier in der Nähe passiert sein, aber ich sehe keinen
einzigen Auroren hier, der sich der Sache annimmt.“ Noah
runzelte
die Stirn. Es war nicht das erste mal, dass das Ministerium aus Furcht
nicht vernunftsgemäß reagierte. Seine
Großmutter
nickte: „Ich habe davon in der Zeitung gelesen. Bitte sei
vorsichtig. Wie es aussieht, weiss niemand bisher bescheid, wer genau
hinter diesen Grausamkeiten steckt. Das war auch ein Grund, weshalb ich
her gekommen bin.“
„Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen. Wir
müssen nur
verhindern, dass dies noch einmal geschieht und wir bald den
Täter
finden.“ Grace O’Neill lächelte ihn kurz
an. Noch
immer schlüpfte Noah in die Rolle des Auroren, obwohl er
dieser
eigentlich auch ewig abgeschworen hatte – doch sein
Wissenshunger
würde ihn wohl immer dorthin treiben, wo Gefahr lauerte. Sie
reichte ihm schließlich zum Abschied eine Kiste, in der sich
die
stark verkleinerten Ausgaben seiner angeforderten Bücher
befanden,
und ein kleines Päckchen mit Noahs heißgeliebten
Schokoladenkuchen. Der Abschied fiel beiden schwer.
TBC: Lehrertisch/ Hogwarts
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Samuel Grey
Auror
|
erstellt am 29.11.2007 20:15
Sam fühlte sich
geschmeichelt, das konnte er einfach nicht leugnen. Als er sich eben
umgezogen hatte, war ihm durchaus Cailleans Blick aufgefallen. Andere
mochten dieses Denken für arrogant halten, war es aber
eigentlich
nicht. Er war sich nur einfach bewusst, dass es einige Frauen gab,
denen er gefiel. Aber dieses Mal war es anders... dieses Mal bedeutete
es ihm etwas. Es war ihm wichtig, dass ihr gefiel was sie gesehen
hatte, zum ersten Mal wollte
er gefallen. Ein Kribbeln zog sich durch seinen Bauch und er
lächelte Cai an, ein liebevolles Lächeln, was er
wirklich
nicht mehr spielen musste um eine Rolle aufrecht zu erhalten. Der Drang
war groß, sie in die Arme zu ziehen und zu küssen,
so zu
küssen wie noch wenige Stunden zuvor.
Wie sie zu der Kommode gegangen war... Sam wäre glatt in
Teenagerhafte Träumereien verfallen, wenn ihm nicht mit einem
Mal
etwas bewusst geworden wäre. Die Socke... Er hatte sie im
Augenwinkel unter dem Bett hervor und zu Dakota fliegen sehen, aber
erst jetzt wurde ihm das Bemerkte auch wirklich klar. Wie hatte sie das
gemacht? Sie durfte wohl kaum ein Accio beherrschen, zumal sie keinen
Zauberstab hatte. Aber... nun gestern Abend hatte sie auch keinen
gebraucht und hatte den Jungen gerettet.
„Ist dir sowas wie mit der Socke schon öfters
passiert? Das
war toll. Ziemlich praktisch wenn du mich fragst“, hakte er
bei
seiner Tochter nach, ohne zu zeigen, dass auch dies wieder ein Beweis
für ihre enormen Fähigkeiten war. Vielleicht sollten
sie
wirklich eine Ars Magica in Erwägung ziehen... aber erst
einmal
wollte Sam unbedingt in die Mysteriumsabteilung um zu
überprüfen, ob es wirklich eine Prophezeiung
über seinen
Engel gab.
Sie hatten bestellt und als Cai ihn plötzlich mit so einem
gewissen Blick ansah, konnte er sich so absolut keinen Reim machen was
los war. Hatte er irgendwas verpasst? War er zu sehr in Gedanken
gewesen? Also sah er sie fragend an, konnte sich dann aber ein Grinsen
nicht verkneifen, als sie ihm über die Wangen strich und ihn
auf
ihre besondere Art und Weise mitteilte, dass er vergessen hatte sich zu
rasieren. „Du findest also das kleidet mich nicht? Macht es
mich
nicht irgendwie... verwegener?“, er zwinkerte ihr frech zu,
nahm
sich aber dennoch sofort vor bei nächster Gelegenheit dies
sofort
nachzuholen. Hier am Tisch konnte er schlecht den entsprechenden Zauber
wirken, das hätte sich einfach nicht gehört, aber
sobald sie
wieder in ihrem Zimmer waren, würde er sich die paar Sekunden,
die
es nur dauern würde, nehmen.
Die Frage seiner Tochter wischte ihm jedoch im nächsten
Augenblick
das Grinsen wieder vom Gesicht. Und so fröhlich seine Kleine
eben
noch gewesen war, auch sie blickte jetzt mit ihren großen
blauen
Augen ganz ernst drein, als wüsste sie, dass dieses Thema
für
ihren Vater nicht leicht war. Cai wusste ebenfalls, wie schwer es ihm
fallen würde, zumindest zeigte ihm das ihre liebevolle Geste
unterm Tisch, ehe sie Vater und Tochter alleine ließ.
Samuel holte tief Luft, griff nun seinerseits nach Dakotas Hand, und
schaute ihr mit ernstem, traurigem Blick in die Augen. Er wollte und
konnte nicht verstecken, was die Erinnerung in ihm auslöste.
„Das war Laura... Laura...“, noch einmal holte er
tief
Luft, „meine Schwester, um genau zu sein meine
Zwillingsschwester
und somit deine Tante... wir beide haben uns schon einige Zeit nicht
mehr gesehen... wir haben eigentlich keinen Kontakt mehr miteinander.
Vor ein paar Jahren hatten wir einen ziemlich großen
Streit“, ‘nachdem du übrigens
entstanden bist‘,
setzte er gedanklich noch hinzu und wurde sich schlagartig bewusst wie
nahe Glück und Unglück doch beieinander lagen.
„Das ist
alles etwas komplizierter.“, Himmel wie erklärte man
seinem
Kind so etwas? „Unsere, also Lauras und meine Eltern, waren
Todesser...“, wusste sie überhaupt was Todesser
waren?
„Vor einigen Jahren gab es eine wirklich schreckliche
Zeit...“, begann er und berichtete von Voldemort, so wie er
hoffte einigermaßen kindgerecht. Er erzählte ihr von
dem
Schrecken der damals herrschte und ließ nicht aus, dass die
Greys
Anhänger vom dunklen Lord gewesen waren. „Sie
erzogen uns
natürlich in diesem Sinne, sie glaubten fest daran, was
Voldemort
und die Todesser verkörperten. Aber ich selber konnte nie so
denken... Deine Großeltern starben ein Jahr bevor diese
‚Herrschaft‘ von Harry Potter Merlin sei Dank
beendet wurde
in einem Kampf. Laura und ich kamen nach New York zu einer Tante, die
genau wie ich eigentlich immer das weiße Schaf in der Familie
war, weil sie ebenfalls ganz anders dachte... wir verlebten eine tolle
Zeit dort, zumindest dachte ich es. Ich für meinen Teil hatte
es
wirklich so empfunden, aber meine Schwester... sie dachte wie unsere
Eltern. Irgendwann kam es zu dem Streit... für mich war klar,
dass
ich Auror werden wollte, ich wollte gegen all das Dunkle
kämpfen,
weil es leider immer geben wird... und Laura ging den anderen
Weg...“
Er schaute nun auf die kleine, zarte Hand in seiner großen
und er
strich gedankenverloren mit dem Daumen über den
Handrücken.
Es war Cai, die ihn wieder aus den trüben Gedanken riss, als
sie
wieder an den Tisch gekommen war und sich an den mittlerweile
servierten Kaffee verschluckte. Ein ungutes Gefühl
überkam
ihn, als sie ihm den Tagespropheten hin hielt und er fühlte
sich
sofort bestätigt, als er das Titelblatt überflogen
hatte.
„Schmierfinken“, knurrte er leise und
ärgerte sich.
„Immer die selbe Leier, und wozu das alles?“, sauer
trank
er an seinem Kaffee, verzog aber gleich angewidert das Gesicht. Zucker
- er hatte den Zucker vergessen. „Bah“,
stieß er aus,
griff nach dem Zuckerbecher und wuchtete sich eine ungesunde Menge in
das schwarze Gebräu, dass man fürchten musste es
würde
ihm die Zähne zusammenkleben, wenn er es trank.
„Die machen uns allen nur die Arbeit viel schwerer und was
bitte haben die davon Minerva zu verleumden?“
Sam hasste Reporter, bevorzugt die vom Tagespropheten, denn seine
Erfahrungen mit denen waren alles andere als rosig.
Doch so schnaubend wie er auch gerade da saß, sie wurden ein
weiteres mal unterbrochen, doch dieses Mal vom Wirt, der ihnen das
bestellte Essen brachte. es war erstaunlich wie schnell Sam den Knopf
umstellen konnte von Auror zu Alltag, auch wenn es nur Fassade war, die
man allerdings nur durchschauen konnte, wenn man ihn kannte.
„Ohhh das sieht hervorragend aus. Danke ihnen“,
sagte er
freundlich, wartete dann bis der Wirt sich wieder entfernt hatte und
auch Cai und Dakota soweit waren und begann dann zu essen. Er hatte
wirklichen Hunger und das saftige Stück Fleisch ließ
ihm das
Wasser im Munde zusammen laufen.
„Was haltet ihr von einem Ausflug nach London gleich nach dem
essen?“, fragte er die beiden, nachdem er die ersten
Stücke
genussvoll gegessen hatte. „Ich würde gerne ins
Ministerium
um etwas zu überprüfen“, setzte er so leise
nach, dass
nur die beiden ihn verstehen konnten.
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Dakota Grey
|
erstellt am 30.11.2007 21:14
Ungeduldig
schaukelte
Dakota auf ihrem Platz hin und her und warf immer wieder suchenden
Blicke in Richtung des Wirtes, um auch ja nicht den Zeitpunkt zu
verpassen, an dem er endlich mit dem bestellten Essen kommen
würde. Ihr Magen zwickte inzwischen in einer Art Dauerzustand
und
allein bei dem Gedanken an Essen lief der Greytochter das Wasser im
Munde zusammen.
Mit wachem Interesse hatte Dakota die Bestellung Cailleans verfolgt und
über ihre Worte gekichert, dass sie dann doch eher eine etwas
kleinere Portion als Ochsen oder Drachen bevorzugte. Dass Ochsen
allerdings schöne Tiere sein sollten, daran hatte das kleine
Mädchen so ihre Zweifel. Bei Drachen konnte sie sich
einverstanden
erklären, aber Ochsen? Die waren so... so... auf die schnelle
fiel
ihr nicht einmal eine geeignete Beschreibung ein. Zu groß,
konnte
sie ja nicht sagen. Das waren Drachen auch. Genauso wie wild,
gefährlich, gehörnt und angriffslustig. Zumindest
stellte sie
sich diese Wesen so vor.
Das Einzige, was sie vielleicht dazu verleiten könnte, Drachen
mehr zu mögen, wäre die natürliche Magie
dieser Wesen.
Sie hatte noch nie davon gehört, dass ein Ochse so etwas wie
Feuerspucken oder heilende Kräfte besaß.
Kurz hielt Dakota inne und krauste nachdenklich die Stirn. Aber
besaß denn nicht jedes Wesen eine Art von Magie? Egal ob nun
Ochse oder Drache, Zauberer oder Muggel, Hauself oder Hund? Alles war
doch auf seine Art und Weise einzigartig und konnte Menschen
verzaubern, wenn sie die Augen für die Schönheit der
Dinge
öffneten. Ob nun Blume oder Tier, alles besaß die
Kraft, die
Menschen zu fesseln, und somit hatten sie doch ihre ganze eigene Art
von Magie.
Spann sie sich da gerade nur etwas zusammen oder war sie auf einen
Gedanken gestoßen, den vor ihr schon einmal jemand gehabt
hatte?
Es klang zumindest wunderschön in ihren eigenen Ohren. Wie
einem
Märchen entsprungen, das ein glückliches Ende
prophezeite,
indem alles und jeder selbstverständlich nebeneinander lebte
ohne
dass es Unglück oder Missverständnisse gab.
Erneut begann Dakota über diesen Gedanken zu strahlen und
zupfte
lächeln und teilweise wohl auch geistesabwesend an einer
Haarsträhne, als ihr Papa sie mit einem Mal vollkommen
unerwartet
auf die Socke ansprach. Dieses verflixte Stück Stoff, dass ihr
an
diesem Vormittag schon die erste Aufregung beschert hatte.
„Schön öfters passiert?“, echote
sie irritiert
und sah ihren Vater unverständlich an. Was meinte er damit?
Was
war denn mit ihrer Socke geschehen? Sie hatte sie gesucht und sie war
dann plötzlich von selbst wieder aufgetaucht. Einfach so hatte
sie
plötzlich zu ihren Füßen gelegen, ohne dass
sie etwas
dafür getan hatte. „Ich weiß nicht, was du
meinst...
Die Socke war weg und plötzlich lag sie wieder da, so als
wäre nichts geschehen. Wahrscheinlich bin ich bloß
blind
daran vorbeigelaufen und hab sie die ganze Zeit übersehen.
Daran
ist doch nichts praktisch.“
Dakota zuckte unschuldig mit den Schultern, konnte sich jedoch keinen
Reim auf die Worte ihres Vaters machen. Den Flug ihrer Socke hatte sie
gar nicht mitbekommen, sodass sie den Gedankengängen von
Samuel
nun nicht wirklich folgen konnte.
Nach ihrer neugierigen Frage bezüglich dieser fremden Frau
registrierte Dakota durchaus den merkwürdigen Blick von
Caillean,
kam jedoch gar nicht dazu, nachzuhaken, denn die junge Frau stand
bereits vom Tisch auf, um eine Zeitung zu holen.
Verwirrt blickte das blonde Mädchen ihren Vater an. In ihren
Augen
leuchtete nur noch stärker die wachsende Neugierde,
während
sie jedoch gleichzeitig bemerkte, wie ernst und traurig der Blick ihres
Papas mit einem Mal geworden war. Unschlüssig wanderten ihre
Augen
zwischen seinem Gesicht und seiner Hand, die ihre ergriffen hatte, hin
und her, als er auch schon zu erzählen begann und die Gedanken
und
Empfindungen über Dakota zusammenpurzelten.
Sie erfuhr soviel neues, soviel unbekanntes und konnte nicht genau
sagen, ob sie nun erschüttert wegen des Gehörtem sein
sollte,
oder doch eher wütend. Wütend über diese
unzähligen, bösen Taten, welche diese Menschen, die
sich
Todesser nannten, und ihr seltsamer Anführer verbrochen
hatten.
Wenn sie nun wieder an ihre Theorie dachte, dass in jedem kleinsten
Teil ein Stück Magie wohnte, konnte sie nicht verstehen, warum
jemand solch schöne Dinge einfach so zerstörte und
vernichtete. Diese ganze Sache war ihr gänzlich
unverständlich. Wie konnte man nur so grausam sein und einfach
jemanden töten, nur weil derjenige keine Magie beherrschte?
Das
war doch... krank, abnormal, widerlich, angsteinflössend...
Dakota wollte sich gar nicht vorstellen, wie es gewesen sein musste,
wenn man zu dieser Zeit gelebt hätte. Und ihre eigenen
Großeltern hatten zu diesen Leuten gehört. Ihr Vater
war in
dieser kalten Zeit aufgewachsen, hatte sich mit den Eindrücken
und
Gedanken seiner Eltern herumschlagen müssen und hatte es
dennoch
geschafft den Weg zurück ins Licht zu finden. In ihren Augen
war
dies eine grandiose Leistung. Sie bescheinigte ihrem Vater eine
scheinbar unzerstörbare Willenskraft, die ihm dazu verholfen
hatte, sich gegen seine Familie zu stellen, um den eigenen Weg zu
gehen.
Nun verstand sie auch, warum das Treffen mit seiner Schwester
–
ihrer Tante – so schmerzhaft für ihn gewesen sein
musste. Er
liebte seine Schwester, das erkannte sie daran, wie liebevoll er
dennoch von ihr sprach. Wie sanft er ihren Namen über die
Lippen
brachte. Er liebte sie und das würde er auch immer tun, denn
sie
war ja seine Schwester. Der Weg, den Laura eingeschlagen hatte, war in
seinen Augen zwar der falsche, Unheil bringende, doch er verurteilte
sie deswegen scheinbar nicht. Er gab ihr nicht die Schuld daran, weil
sie so war, wie sie war.
Vereinzelt stiegen Tränen in Dakotas blaue Augen, die sie
jedoch
erfolgreich am Ausbrechen hindern konnte. Dennoch klang ihre Stimme
eindeutig belegt, aber durchaus gefasst.
„Dann kann ich ja froh sein, dass mein Papa das
weiße Schaf
geblieben ist“, kicherte sie verlegen und drückte
liebevoll
seine Hand, bevor sie ihm aus einem Impuls heraus einen dicken Kuss auf
die Wange gab. „Für den besten Papa der Welt, der
seiner
Tochter alle neugierigen Fragen beantwortet, egal wie blöd
oder
unpassend oder aufwühlend sie auch sein
mögen“,
verkündete sie stolz und grinste.
Es erstaunte sie immer noch, was für eine enge Bindung sie
bereits
jetzt zu ihrem Vater aufgebaut hatte, obwohl sie ihn doch gerade einmal
seit ein paar Tagen kannte. Er war ein Teil von ihr und ihrem Leben und
daher freute sie sich umso mehr, dass er ihr diese schmerzhafte
Geschichte über sich, ihre Tante und ihren
Großeltern nicht
vorenthalten hatte.
Als Caillean wieder zu ihnen stieß, reichte sie ihrem Papa
die
Zeitung. Offensichtlich standen einige unschöne Dinge darin,
denn
auch ihr Vater bekam einen ganz ärgerlichen Gesichtsausdruck,
nachdem er einen Blick auf die Titelseite geworfen hatte.
Neugierig spähe Dakota über seinen Arm hinweg auf den
Artikel, sah jedoch sofort wieder weg, als ihr die Schlagzeile ins Auge
stach. Da stand erneut dieses Wort, das ihr ihr Vater gerade
erklärt hatte. Todesser! Sie sollten wieder aktiv sein? In
Hogwarts sollte eine Mordserie sein? Das konnte und wollte Dakota nicht
glauben.
Hogwarts war so ein wundervoller Ort gewesen, auch wenn sie ihn heute
morgen in einem angeschlagenen, dösigen Zustand das erste Mal
gesehen hatte. Dort konnte nichts böses hineinkommen. Die
magischen Mauern um das Schloss herum verhinderten das schon. Und noch
dazu war ja da noch immer diese Schulleiterin.
„Wieso sollte jemand Lügen über die alte
Frau
verbreiten?“, murmelte Dakota recht leise und blickte starr
auf
die Tischplatte. „Professor McGonagall ist so eine
herzensgute,
starke und aufrechte Persönlichkeit. Sie tut Hogwarts gut und
böse Dingen über sie zu schreiben, schadet der
momentanen
Situation doch eigentlich nur noch mehr.“
Erneut hatte sie voller Ernst und auch voll Ungläubigkeit
gesprochen, traute sich jedoch nicht, ihren Vater oder Miss de Moivre
direkt anzusehen. Natürlich war sie sich bewusst, dass es
nicht
nur gute und nette Menschen auf der Welt gab, doch es schien sich
gerade etwas gefährliches zusammenzubrauen und jetzt einen
Schuldigen dafür zu suchen, war der vollkommen falsche
Zeitpunkt.
Hinzu kam, dass die alte Hexe gar keine Schuld trug. Sie tat alles, um
Hogwarts und die Schüler zu schützen, das hatte
Dakota
deutlich gespürt, als sie ihr begegnet war.
Wenn die Zeitung solche Unwahrheiten veröffentlichte, fiel es
schwer, dem Blatt auch in anderen Dingen Glauben zu schenken.
Zum Glück wurde sie von ihren Gedanken abgelenkt, bevor sie
erneut
zu dem toten Mädchen und dem Jungen aus dem Hinterhof hatte
zurückkommen können. Das Essen kam und nachdem jeder
seinen
Teller vor sich stehen hatte, schob sich Dakota drei Pommes auf einmal
in den Mund und begann glücklich zu kauen.
Wie lecker! Und wie überschwänglich die Nahrung von
ihrem
Magen begrüßt wurde. Die kleine Grey hatte schon
einen Teil
ihres Tellers geleert, als ihr Vater danach fragte, ob sie nicht alle
zusammen gleich einen Ausflug nach London machen wollten.
Überrascht hielt Dakota für einen Moment mit dem
Essen inne
und legte nachdenklich den Kopf schief. Nach London? Ins Ministerium?
Allein die Vorstellung ließ Dakotas Augen vorfreudig
glänzen. In ihrem Kopf hatte sie eine teilweise recht
romantische
Vorstellung vom Zaubereiministerium. Ehrbare, fleißige,
engagierte Hexen und Zauberer, die stets nur das Beste für die
magische Welt wollten.
„Ich bin dafür“, trompetete sie
augenblicklich und
strahlte. Was ihr Vater dort genau überprüfen wollte,
danach
fragte sie erst einmal noch nicht. Nach der Geschichte über
ihre
Tante hatte sie für die nächsten Minuten genug zu
verdauen.
Wenn sie in London waren, konnte sie ja immer noch nachhaken.
tbc: London, Zauberiministerium 9. Stock
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Caillean de
Moivre
Auror
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erstellt am 09.12.2007 18:17
„Verwegener auf
jeden Fall, falls das denn noch möglich ist“, sagte
sie
kurz, „Aber auch ein wenig stacheliger und ich bin mir nicht
sicher, ob das auf die Dauer gemütlich ist.“ Aber
gleich
darauf wurde sie auch schon wieder aus den freundlichen Gedanken
gerissen, Sam hatte den Beitrag anscheinend inzwischen gelesen oder
zumindest kurz überflogen.
Ihr Blick huschte kurz zu Dakota, die nun auch ihre Meinung sagte und
musste dabei unweigerlich ein klein wenig lächeln. Wie sollte
man
einem Kind erklären, dass nicht unbedingt alle Menschen einer
Meinung waren, einige Leute durch ihre geschriebenen Worte einfach nur
sehr viel Unmut in der Bevölkerung auslösen wollten.
Dass
einige Leute einfach nur durch ihre Artikel und Berichte auch
für
eine kurze Zeit im Mittelpunkt stehen wollten. Dass einige Leute sogar
dafür bezahlt wurden, dass sie diesen Mist schrieben und
anschließend druckten. Cailleans Meinung über den
Tagespropheten war mehr als nur schlecht. Schon in frühen
Kinderjahren hatte sie mitbekommen, dass er nicht immer die Wahrheit
druckte. Es war in dem Jahr als sie neun Jahre alt war. Laut Albus
Dumbledore und Harry Potter war Voldemort wieder auferstanden. Die
Meinung des Tagespropheten hingegen sah ganz anders aus. In jeder
Ausgabe hatten sie diese beiden Männer als Lügner,
Wichtigtuer und auch als Versager hingestellt. Caillean hingegen war
der Meinung wie ihr Vater, ihrer ganze Familie gewesen, sie glaubte den
Worten Potters und Dumbledores und schenkte dem Propheten keinen
Glauben, stempelte seine Geschichten als Lügenmärchen
ab und
mehr waren sie ja auch nicht gewesen wie sich im nächsten Jahr
herausgestellt hatte, nichts weiter als dumme Geschichten, die die
Wahrheit als Lüge darstehen ließen. Und irgendwie
kam es ihr
so vor als würde im Moment das gleiche wieder geschehen.
Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah sie hinüber zu Sam und
zog
sie zugleich noch ein Stück höher als sie bemerkte,
wie
unglaublich viel Zucker in seinen Kaffeebecher kippte, naja, sie hatte
diesen Zuckerwahn ja auch schon vor einigen Tagen im
„Tropfenden
Kessel“ miterlebent.
„Du kennst doch den Propheten“, entgegnete sie
trocken,
„Hauptsache jemand kauft diese Schmierereien und was
lässt
sich besser verkaufen als solche Sachen? Ich kann mich auch noch an
eine Zeit erinnern, in der kein Wort gestimmt hatte und mir kam es
damals so vor als würden sie ihre Geschichten auch nicht
unbedingt
selbst verfassen.“
Der Wirt brachte ihnen das Essen und mit einem Mal wurde Cai wieder
bewusst, wie groß doch inzwischen ihr Hunger war.
„Danke
schön“, sagte sie freundlich und lächelte
dem Mann
ebenso freundlich zu, „Dann wünsche ich mal einen
Guten
Appetit“, sagte sie zusätzlich noch während
der Wirt
noch in Höhrweite war.
Kurz darauf machte sie sich auch ans Essen. Sie wusste nicht, woran es
lag, ob an ihrem großen Hunger oder ob es ganz normal war
aber
irgendwie schmeckte ihr das Essen hier recht gut, so gut wie schon
lange nicht mehr, so gut wie es ihr sonst nur bei ihrer Mutter
geschmeckt hatte. Während sie darüber nachdachte,
fielen ihr
wieder Sams Worte ein, Die Worte wegen der Prophezeiung über
Dakota. Ein etwas nachdenklicher Blick huschte zu dem Mädchen,
sie
hoffte inständig, dass das alles noch gut ausgehen
würde, sie
mochte dieses Kind.... und auch ihren Vater und wahrscheinlich
würde es jedem von den beiden das Herz zerreissen, wenn auch
nur
einer von ihnen gehen müsste.
Als sie den Vorschlag des älteren Greys hörte, sah
sie kurz
zu ihm. „Ich denke, dass das eine gute Idee ist“,
meinte
sie nach den zustimmenden Worten Dakotas und dachte
anschließend
weiter kurz darüber nach. Sie war sich nicht sicher, ob das
mit
der Prophezeiung so einfach gehen würde. Zwar konnten nur die
Leute, über die die Prophezeiung war, sie sich auch
anhören
und niemand anders aber würde es so einfach sein an sie zu
gelangen oder würden sie ein wenig Hilfe dabei brauchen.
„Meine Eltern arbeiten im Ministerium“, begann sie
schließlich, „Gut möglich, dass du meinen
Vater
kennst, er arbeitet auch in der Aurorenzentrale. Meine Mutter hingegen
hat es ein wenig weiter nach unten verschlagen und ich weiß
nicht
aber vielleicht kann sie uns ein wenig helfen, wenn unvorhergesehene
Probleme auftauchen.“
Sie war mit den Pommes nun fast fertig und auch ein beachtlicher Teil
ihres Salates war schon in ihrem Magen verschwunden. Vielleicht sollte
sie wirklich mal mit ihrer Mutter reden, besonders wenn sie daran
dachte, dass sie in letzter Zeit nicht allzu viel Zeit gehabt hatte um
sich mit ihr zu treffen. Aber war es wirklich so gut, wenn sie ihr
heute über den Weg lief? „Naja, wenn es
wirklich nicht
mehr anders geht, können wir uns ja mit ihr in Kontakt setzen
aber
theoretisch müsste es auch so klappen, denke ich.“
tbc ~ Zaubereiministerium » 9. Stock: Mysteriumsabteilung
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Samuel Grey
Auror
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erstellt am 11.12.2007 08:51
Diese
Natürlichkeit, diese harmlose Reinheit und Unschuld
berührte
Sam zutiefst. Ihr war anscheinend wirklich nicht klar, was sie mit dem
Socken gemacht hatte, vermutlich war ihr nicht einmal klar, wie
mächtig ihre Magie sein musste, bedachte man was sie gestern
mit
dem Gryffindorjungen getan hatte. War es kindliche Naivität?
Vermutlich auch, aber bei Dakota war es auch noch etwas anderes, auch
wenn er es noch nicht so recht in Worte fassen konnte.
Aber ihre Reaktion, als er ihr von Laura erzählt hatte machte
es
ihm ein weiteres Mal klar. Er zog sie an sich, nachdem sie ihn
geküsst hatte und drückte ihr einen sanften Kuss auf
die
Stirn. „Du bist einfach die beste Tochter der Welt und sind
Papas
nicht da um solche Fragen zu beantworten?“, grinste er
zurück und konnte nicht verstecken, wie gut ihm ihre Worte
taten.
„Ich werde immer alles beantworten sofern es mir
möglich
ist. Keine Geheimnisse und vor allem keine
Lügen...ok?“, er
hatte ihr die Worte ins Ohr geflüstert,
verschwörerisch als
knüpften sie einen geheimen Pakt.
Es waren erst ein paar Tage, dass es sie in seinem Leben gab, aber es
verband sie bereits ein so enges Band und er würde alles
dafür tun, dass es keinen Riss bekam... Sam konnte sich gar
nicht
mehr vorstellen, dass es sie nicht gab. Wie konnte in so kurzer Zeit
ein solches Vertrauen wachsen? War das immer so bei Kindern und ihren
Eltern? War es einfach festgelegt? Nein, eigentlich nicht, wenn er da
an seine eigenen Eltern dachte. Sicher, er hatte sie geliebt, trotz
allem was sie waren und was sie getan hatten, hatte es seiner Liebe zu
ihnen nie einen Abbruch getan. Aber hatte er ihnen vertraut?
Bedenkenlos vertraut so wie es eigentlich zwischen Familienmitgliedern
sein sollte? Nein, das hatte er nicht. Nur zu seiner Schwester hatte er
dieses enge Band gehabt. Laura... Der Gedanke an sie tat ihm nach wie
vor weh. Das Treffen gestern hatte ihn mehr mitgenommen, als er es
eigentlich zugeben wollte. Aber trotz aller grausamen
Umstände...
es war Jahre her, wo sie derart voreinander gestanden hatten, ohne
Argwohn, ohne Anfeindungen, nicht als Auror und dessen Gegener... nein
sie waren Bruder und Schwester gewesen...
Sam schaute seine Tochter kurz erstaunt an wegen ihres Kommentars zu
dem Artikel des Tagespropheten. Caillean hatte natürlich mit
ihrer
Äußerung Recht, eigentlich war es schon immer so mit
dem
Tagespropheten gewesen, wieso ärgerte er sich
überhaupt noch
darüber. Aber Dakota... ihre Worte hätten auch die
eines
weisen, alten Mannes sein können, der schon alles im Leben
gesehen
hatte und wirklich wusste, worauf es doch eigentlich ankam. Der Auror
hatte nie sonderlich viel mit anderen Kindern zu tun, deswegen hatte er
keinerlei vergleich. Waren alle so? Oder doch eben nur seine Tochter?
War es nur sein väterlicher Stolz der etwas besonderes in ihr
sah?
Er wusste es einfach nicht. „Cai hat recht weisst du, der
Tagesprophet war schon immer so. Damals in den dunklen Zeiten von denen
ich dir erzählt habe, haben sie bis fast zum Schluss
geleugnet,
dass überhaupt alles so ist. Harry Potter, der
schließlich
Voldemort besiegt hatte, und Albus Dumbledore, ein
großartiger
Zauberer und Vorgänger von Professor McGonagall, hatten damals
alle gewarnt, dass er zurück gekehrt sei. Der Tagesprophet hat
sie
als Lügner und Spinner dargestellt... bis es fast zu
spät
war. Ein Schundblatt und man sollte nicht allzu viel um das geben, was
darin steht.“ Mit einer verächtlichen Geste schob er
die
Zeitung beiseite und widmete sich einfach seinem Essen.
Oh es tat gut sich den Bauch voll zu schlagen und auch der starke
Kaffee weckte seine Lebensgeister. Dennoch bestellte er zwischendurch
noch zwei Tassen, beide mit der gleichen Übermenge an Zucker
und
lehnte sich schließlich satt und zufrieden in seinem Stuhl
zurück. „Wow, das war fantastisch oder bilde ich mir
das
ein?“, am liebsten hätte er sich den Bauch gerieben
und
gemütlich hingelegt.
„Gut zu wissen, dass wir gegebenenfalls
Unterstützung haben,
aber ich denke mal, wir bekommen keine sonderlichen Probleme, zumindest
hoffe ich es.“ Cailleans Vater kannte er nicht, zumindest
nicht
bewusst, was aber nicht sonderlich unnormal für ihn war. Er
war
immer ein Einzelgänger gewesen, hatte sich bewusst von den
anderen
Auroren auch fern gehalten, weil ihm das Geschwätz zum einen
zu
blöd war, zum anderen aber auch wegen dem altbekannten
Problem: er
vertraute niemandem und arbeitete nur alleine. Naja... ein
Lächeln
huschte über sein Gesicht als er seine bezaubernde Kollegin
ansah,
die sich klammheimlich in sein Innerstes geschlichen hatte. Jetzt
arbeitete er nicht mehr alleine und... er war froh deswegen.
Als sie mit allem fertig waren, legte Sam einige Münzen auf
den
Tisch, ging dann mit den beiden zurück in ihr Zimmer, wo sie
sich
nicht nur die Umhänge anzogen, sondern Sam auch für
kurze
Zeit ins Bad verschwand um die versäumte Rasur nachzuholen.
Ungemütlich hatte Cai es genannt. Nun, er würde nur
allzu
gerne testen, ob sie es jetzt angenehmer fand. Bei dem Gedanken musste
er grinsen und schaffte es auch nicht, diesen Ausdruck aus seinem
Gesicht zu wischen, als er wieder in den Wohnraum trat.
„Fertig ihr beiden? Ih würde sagen wir apparieren
oder? Dakota, kommst du zu mir? Ich nehme dich mit.“
Kannte seine Tochter überhaupt diese Art des Reisens? Er
wusste es
nicht und machte sich daher ran ihr zu erklären, was geschehen
würde, wie es sich anfühlte und alles was so dazu
gehörte. Als er glaubte, dass sie nun alle wirklich bereit
waren,
nickte er Cai zum Zeichen noch einmal zu und schon im nächsten
Moment erklangen drei leise Plöpps und der Raum war verlassen.
Nur einen Augenblick später tauchten die drei in London vor
dem
Ministerium auf. In einer Seitengasse, die im Augenblick menschenleer
war, sah man von ihnen mal ab, waren sie gelandet und gingen nun in
Richtung Eingang. Eingang war gut, eine Telefonzelle mussten sie dazu
nutzen. Die Hand seiner Tochter sicher in seiner geborgen,
öffnete
er die Türe hierzu und ließ Cai den Vortritt. Zu
dritt war
es mehr als nur eng in dieser Zelle und da der Auror sich kaum regen
konnte, überließ er es seiner Kollegin alles zu tun,
damit
sie wie in einem Fahrstuhl endlich hinab ins Ministerium gelangten.
Es dauerte nicht lange... und als sie die Türe des
Telefonhäuschens erneut öffneten waren sie im
beeindruckenden
Atrium des Zaubereiministeriums. Ein lautes Gemurmel lag über
allem, überall waren Hexen und Zauberer, die eiligen Schrittes
voran kamen, wobei sich einige unterhielten, manche debattierten
anscheinend sogar und niemand gab sonderlich acht auf das junge Paar in
Begleitung eines Kindes.
Gemeinsam gingen sie in Richtung der Aufzüge.
„Direkt in die
Mysteriumsabteilung? Was meinst du?“, fragte er Caillean,
während sie warteten. Die ganze Zeit über
ließ er nicht
einmal die Hand seiner Tochter los.
tbc Zaubereiministerium 9. Stock
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Dakota Grey
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erstellt am 12.01.2008 11:45
tbc ~ Zaubereiministerium »
Mysteriumsabteilung
Unschlüssig blickte Dakota auf ihre Prophezeiung und dann
wieder
in die Gesichter der Erwachsenen. Was auch immer sie sich von der Kugel
erhofft hatte, es kam nicht einmal im mindesten an diese
rätselhaften und gleichzeitig eindeutigen Worte heran.
Ein Kind der Helligkeit wird kommen... na ja, dass sie etwas gegen
Bösartigkeit hatte und liebe und nette Menschen mochte, war ja
nichts neues, doch wie definierte derjenige Helligkeit, der diese
Prophezeiung gemacht hatte? Musste sie noch etwas besonderes tun, um in
die Helligkeit treten zu können, oder hatte sie das schon
getan,
oder war vielleicht auch gar nichts dazu nötig gewesen, weil
sie
von Geburt an ein Kind des Lichts war?
Unwillkürlich fiel ihr der letzte Abend im Hinterhof der Drei
Besen wieder ein. Sie hatte – den Worten der Erwachsenen
zufolge
– diesem Jungen das Leben gerettet. Das war doch eigentlich
eine
Aktion, die von Gutem durchdrungen war. Doch für sie war es
nichts
besonderes gewesen. Jedes Lebewesen hatte ein Recht auf Leben und
demnach war es doch ihre Pflicht gewesen alles zu versuchen, um dem
Jungen zu helfen.
Ja, jetzt wo sie so darüber nachdachte, war sie vielleicht
wirklich ein Kind der Helligkeit. Sah sie denn nicht immer das gute in
einem Menschen? Und war sie selbst nicht jemand, der die Menschen stets
glücklich machte, allein durch ihre gute Laune? Ihre Mutter
hatte
das zumindest immer behauptet und in diesem Moment war Dakota gewillt
ihr zu glauben.
Auf Wunsch ihres Vaters legte Dakota vorsichtig ihre Prophezeiung
zurück auf das Regal, auch wenn sie die Kugel liebend gerne
behalten hätte. Noch immer leuchtete in ihrem Inneren dieses
hellblaue Licht.
Ohne Gegenwehr ließ sie sich von ihrem Vater in die Arme
ziehen,
doch zu einer Gegenreaktion war Dakota gerade noch nicht
fähig.
Viel zu sehr hatten die Worte sie verwirrt. Sie ängstigte sich
nicht. Natürlich waren die letzten beiden Zeilen der
Prophezeiung
vage und definierten ihr Schicksal alles andere als präzise,
doch
Dakota war sich sicher, dass da noch etwas auf sie zu kommen
würde.
Wird sie dem Licht helfen? Oder für immer verschwinden?
Wenn sie ein Kind der Helligkeit war, dann war es doch ihre Pflicht dem
Licht zu helfen. Warum also war man sich dort so unsicher gewesen, wie
sie handeln würde? Und für immer verschwinden... das
klang so
endgültig.
Dakota runzelte kurz die Stirn, als ihr vielleicht eine
mögliche
Lösung darauf einfiel, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob
sie
stimmen konnte. War es vielleicht möglich, dass sie in Gefahr
war?
Wenn sie für immer verschwand, dann könnte das doch
darauf
hindeuten, dass jemand sie umbringen wollte. Dann wäre sie
genauso
tot, wie ihre Mutter.
Erschrocken blickte das kleine Mädchen zu ihrem Vater, doch
sie
wagte es nicht ihm ihre Befürchtung mitzuteilen. Sie hatte
immer
gedacht, dass ihre Mutter durch diesen zufälligen Autounfall
ums
Leben gekommen war. Aber was war, wenn das alles kein Zufall gewesen
war? Sie hatte auch im Auto gesessen. Vielleicht war sie das Ziel
gewesen.
Aber nein, das konnte ja gar nicht sein, denn das würde
bedeuten,
dass jemand gewusst haben musste, dass sie eine besondere Rolle spielen
würde. Doch das war ja gar nicht möglich, wenn nur
sie ihre
Prophezeiung anfassen konnte. Oder?
Langsam folgte Dakota ihrem Vater und den beiden Frauen auf den Gang
hinaus aus dem Raum der prophezeiten Zukunft. In diesem Augenblick war
es ihr nur recht, dass sie den vielen Regalreihen den Rücken
kehren konnte. Doch es würde wohl nie wieder so sein, als wenn
sie
die Prophezeiung nicht gehört hatte. Es war nun einmal ein
Teil
ihres Schicksals und als solches würde es wohl eintreten. Oder
konnten Prophezeiungen auch nicht eintreffen oder die falsche Person
betreffen?
Mit neugierigem Blick sah Dakota auf, als Cailleans Mutter auch sie
verabschiedete und ihr dabei noch einige Worte sagte. Auch wenn es
gerade nicht ihrer Stimmung entsprach, musste das blonde
Mädchen
leise kichern. Oh ja, ihr Vater war manchmal ein Hitzkopf, das hatte
sie ja heute erlebt. Das heißt... wenn er einmal nicht seine
scheinbar undurchdringliche Maske trug. Natürlich
würde sie
daher auf ihn aufpassen. Eine musste es ja tun und
schließlich
war sie ja ein Kind der Helligkeit.
Als sich Amber jedoch vor sie hinhockte und aus ihrer Tasche ein
Armband beförderte, dass so unglaublich schön war und
von
Magie durchzogen schien, begann Dakota doch noch zu strahlen, in
vollkommen alter Manier. Es erschien ihr sehr wertvoll, aber vielleicht
war es gerade die Geste, dass Cailleans Mutter es ihr schenkte, die es
so unwahrscheinlich kostbar machte.
Schuppen von Drachen, geflochtenes Band aus den Haaren von
geflügelten Pferden...
„Vielen Dank, Mrs. de Moivre“, brachte Dakota voll
ehrfürchtigem Staunen hervor, bevor sie sich das neue
Schmuckstück auch schon um das linke Handgelenk knotete. Wenn
sie
den Arm drehte, funkelten die Schuppen im spärlichen Licht der
Fackeln wie Edelsteine. Oder brannte in ihrem Inneren ein eigenes Licht
wie bei den Prophezeiungen?
Dakota hatte keine Möglichkeit mehr zu fragen, da die Caillean
und
ihr Papa sie hinausbegleiteten und zusammen ging es dann
zurück in
die Drei Besen. Den ganzen Weg hinauf in ihre Räume war Dakota
sehr schweigsam gewesen. Einerseits hatte sie fasziniert mit ihrem
Armband gespielt, andererseits war sie noch viel zu durcheinander wegen
dem Gehörtem.
Nachdenklich kletterte Dakota auf den Schoß ihres Papas und
lehnte sich mit halb geschlossenen Augen gegen seine Brust, bevor sie
über seine Frage nachdachte und eine Antwort darauf
formulierte.
Wie es ihr ging? Schwierig, sie wusste es ja gerade selbst nicht so
wirklich.
„Ich weiß nicht“, begann sie daher
unschlüssig
und rieb sich die Nase. Es war ihr, als hätte ihr Leben in den
letzten Monaten eine Kehrtwendung um einhundertachtzig Grad hingelegt.
Aber vielleicht konnte sie ihren Vater auch jetzt von ihrer Vermutung
unterrichten.
„Ich glaube der Prophezeiung, auch wenn ich mir nicht sicher
bin,
was das für mich bedeuten wird. Wie zuverlässig sind
diese
Dinger? Haben sie immer recht mit dem, was sie
erzählen?“
Kurz richtete sich Dakota auf, um ihren Vater ins Gesicht zu sehen,
bevor sie sich wieder gegen seine Brust lehnte und weiter sprach.
„Und dann dieser letzte Satz... Oder für immer
verschwinden... ich bin in Gefahr, nicht wahr? Kann es sein, dass der
Unfall, bei dem... bei dem Mum ums Leben gekommen ist... ich hab mir so
überlegt, dass das vielleicht auch kein Zufall gewesen sein
könnte... Vielleicht nehme ich meine Rolle jetzt auch zu
wichtig,
denn woher hätten andere Leute davon wissen sollte, dass ich
so
besonders bin, doch was ist, wenn ich eigentlich dabei sterben
sollte?“
Jetzt hielt es Dakota doch nicht mehr auf dem Schoß ihres
Vaters
auf. Aufgedreht hüpfte sie von ihrem Platz herunter und begann
durch das Zimmer zu laufen. So vieles geschah im Moment und sie stand
genau im Mittelpunkt. Was war ihre wirkliche Rolle in diesem Geschehen?
Wie wichtig war sie wirklich?
Abrupt blieb die Achtjährige mitten im Raum stehen und blickte
zunächst zu ihrem Vater und dann zu Caillean und wieder
zurück.
„Diese Ars Magica von der Professor McGonagall gesprochen
hatte... Wie macht man die? Muss man da etwas vorbereiten?“
Jetzt wollte sie es wissen. Sie wollte wissen, ob sie wirklich so
mächtig war, wie die Menschen um sie herum immer sagten. Sie
wollte nicht mehr im Halbdunkeln tapsen. Endlich Gewissheit, das war
es, was sie sich wünschte.
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Samuel Grey
Auror
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erstellt am 15.01.2008 08:26
cf
Zaubereiministerium - Mysteriumsabteilung
Sam musste hart schlucken, als er die Worte seiner Tochter
hörte.
Messerscharf hatte sie kombiniert und wie hatte er denken
können,
er könne ihr die vermutlich wahren Ereignisse um ihre Mutter
verheimlichen? Ihr Verstand arbeitete schnell, es war doch eigentlich
klar gewesen, dass sie es sowieso heraus finden würde. Nie
wieder,
schwor er sich, nie wieder wollte er versuchen etwas vor ihr zu
verheimlichen, auch wenn es noch so hart für sie war.
Sie wirkte in dem Moment so vernünftig, ja fast erwachsen und
vor
allem auf ihre kindliche Art schon beinahe weise. Ein Kind des Lichts
eben...
„Ich weiß es nicht genau Dakota“,
antwortete er
schließlich, „aber ich fürchte
ja“, und dann
fiel ihm ein, dass Arthur Weasley gesagt hatte, Sam würde
sicher
ganz besonders gut auf seine kleine Tochter aufpassen. Wusste der
Rothaarige etwa etwas? Der Auror würde das noch heraus finden,
das
stand außer Frage. „Ich habe keine Ahnung, wie
andere an
die Prophezeiung gekommen sind, aber es gab ja auch den Mann, der sie
gesprochen hat. Es reicht wenn sie damals jemand gehört hat,
der
nicht ganz so lieb war...“, er drückte sie sanft an
sich.
Wie schrecklich musste es für ein Kind sein zu hören,
dass
die Mutter gestorben war, obwohl man eigentlich es selber hatte...
töten wollen? Sam wusste es nicht, alles nur Vermutungen. Es
galt
so vieles noch heraus zu finden!
„Ich glaube schon, dass Prophezeiungen irgendwie Zutreffen...
umsonst sind sie ja nicht so bewacht vom Ministerium oder? Ich habe dir
doch von Voldemort erzählt, dem meine Eltern gedient haben und
der
so böse war. Es war ja Harry Potter, der ihn besiegt hat.
Darüber gab es auch eine Prophezeiung. Voldemort kannte sie,
man
hat sie an ihn heran getragen. Und nur durch sein handeln, ist diese
Prophezeiung nur eingetroffen. Hätte er nicht versucht das
Kind zu
töten, was einst zu einer Gefahr für ihn
hätte werden
können, wäre dieses Schicksal wohl niemals
eingetroffen“, er machte eine kurze Pause,
„vielleicht ist
es bei dir ganz ähnlich? Ohne diesen Unfall wärst du
nie zu
mir gekommen... und vermutlich wärst du auch nie ins
Zaubereiministerium gekommen um zu schauen, ob es überhaupt
eine
Prophezeiung gibt. Nichts ist mehr wie es war mein Engel“,
bei
dem letzten Wort kam ihm wieder in den Kopf, wie die Stimme in der
Mysteriumsabteilung seine kleine, wunderschöne Tochter
ebenfalls
einen Engel genannt hatte.
Er warf Cai einen Blick zu, doch diese hielt sich absichtlich im
Hintergrund. Sie hatte erkannt, dass Vater und Tochter Zeit
füreinander brauchten und er lächelte ihr kurz
dankbar zu.
Eigentlich hatte er geglaubt Dakota eine Weile halten zu
müssen,
weil das alles sie irgendwie erdrücken würde. Solche
Nachrichten verdaute man schließlich nicht so schnell, als
sie im
nächsten Augenblick aufsprang und durch das Zimmer ging,
angetrieben von etwas, was ihr keine Ruhe ließ. Und im
nächsten Moment purzelten auch schon die Worte heraus.
„Die Ars Magica?“, Sam verzog kurz das Gesicht,
„nein, man braucht keine Vorbereitung, man braucht nur einen
Stuhl auf den du dich setzen kannst. Naja und du musst diesen Zauber
wirklich wollen Dakota.“ Eigentlich hätte er seiner
Tochter
diese Magie eigentlich lieber erspart, denn sie war alles andere als
angenehm. Es fühlte sich an, als würde einem die
Magie heraus
gezogen, als stülpe jemand einen von innen nach
außen.
Deswegen war es auch so wichtig, dass die Person, auf die man den
Zauber wirken wollte, 100% einverstanden war und sich auch im Klaren
darüber war, was geschehen würde, denn ansonsten
würde
er nicht funktionieren. Samuel erklärte ihr dies alles ganz
genau,
wie sie sich fühlen würde, was geschehen
würde, sagte
ihr aber auch, dass es nicht gefährlich war. Den Zauber zu
weben
war nicht einfach, nicht viele Magier beherrschten ihn, aber war es
Zufall oder Schicksal, dass er ihn durchaus gelernt hatte?
„Bist du dir sicher dass du das wirklich
möchtest?“,
wieso wunderte es ihn nicht, dass Dakota das bejahte? Vater und Tochter
hatten wohl mehr Gemeinsamkeiten als beide ahnten. So vieles in dem sie
sich ähnelten. Sam hätte an ihrer Stelle ganz genauso
reagiert, auch wenn er als Vater nicht wirklich begeistert war, seinen
Engel diesen widerwärtigen Gefühlen auszusetzen, die
die Ars
Magica hervor riefen.
Mittlerweile war es dunkel geworden und nur das Licht des Feuers im
Kamin erhellte den kleinen Raum. Samuel holte einen Stuhl und wies die
kleine Grey an, sich darauf zu setzen und die Augen zu
schließen.
„Konzentriere dich auf die Kraft in deinem Inneren, bleib
ganz
ruhig, auch wenn es schwer fällt.“
Stumm beobachtete er, wie sie seinen Anweisungen folge leistete und
schaute noch einmal Caillean an, die ihm mit ihrem bezaubernden
Lächeln, was kurz über ihr Gesicht huschte,
Aufmunterung zu
schenken schien. Anscheinend wusste sie genau was in ihm vorging, ein
Umstand, der noch immer irgendwie unheimlich für ihn war.
Der Auror zog schließlich seinen Zauberstab und konzentrierte
sich, legte eine Hand auf die Schulter des Mädchens und sprach
schließlich den Zauberspruch. Sekunden später
breitete sich
von Dakota ausgehend ein helles, gleißendes Licht, doch das
war
erst der Anfang.
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Dakota Grey
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erstellt am 16.01.2008 19:36
Scheinbar
hatten sie
ihren Papa mit ihrer Frage nach der Ars Magica ziemlich
überrascht. Aber das war ja auch nicht weiter verwunderlich,
so
plötzlich wie sie damit herausgeplatzt war. Der Gedanke war
ihr
erst gerade eben gekommen. Durch den Besuch im Zaubereiministerium war
das Wissen darum erst einmal in den Hintergrund getreten, denn sie
hatte so viel Neues zu beobachten gehabt, dass ihr die Ars Magica erst
gerade eben wieder eingefallen war.
Vor der Reise ins Ministerium hatte Dakota sich ein wenig unwohl bei
dem Gedanken gefühlt, diese Art der Magie auf sich
ausüben zu
lassen. Sie hatte ja nicht gewusst, was da genau auf sie zukommen
würde. Doch die gehörte Prophezeiung hatte sie ihre
Unsicherheit und sogar leichte Angst vergessen lassen. Sie war nicht
überwunden, doch das blonde Mädchen war sich bewusst,
dass
nichts sie jetzt noch davon abbringen würde.
Es ging hier nicht mehr nur um sie. Wenn sie den genauen Wortlaut
richtig verstanden hatte, war sie für sehr viele Hexen und
Zauberer und Muggel sehr wichtig, auch wenn diese es vielleicht gar
nicht wussten. Und wenn sie ihnen helfen wollte – wie sie es
unbedingt wollte – dann war doch eigentlich der erste Schritt
dorthin herauszufinden, wie viel Magie wirklich in ihrem schmalen,
kindlichen Körper schlummerte.
Dennoch hörte sie noch einmal intensiv zu, während
ihr Vater
ihr ausgiebig erklärte, wie man sich fühlen
würde, wenn
die Ars Magica auf einen angewandt wurde.
„Natürlich bin ich mir sicher“,
erklärte sie
danach im Brustton der Überzeugung und reckte entschlossen das
Kinn vor. Es wirkte ein wenig wie eine trotzige Geste und vielleicht
war sie das auch.
Ihre Antwort war schnell gekommen. Schnell, damit sie es sich nicht
noch einmal anders überlegen konnte. Schnell, damit nicht doch
der
Verstand über ihr Herz siegen konnte. Denn diese beiden Dinge
sprachen gerade eine vollkommen andere Sprache. Ihr Verstand versuchte
sie davon abzubringen, indem er ihr sagte, dass diese beschriebenen
Empfindungen nichts für sie waren. Doch ihr Herz war der
Meinung,
dass sie jetzt nicht nur an sich selbst denken konnte. Nicht mehr. Und
außerdem war es doch ihr Papa, der den Zauber weben
würde,
und ihm vertraute sie mehr, als jedem anderen Menschen auf der Welt.
Gehorsam setzte sich die kleine Grey auf den gebrachten Stuhl und
verknotete die Hände im Schoß, während sie
ihren Vater
aus großen, ernsten Augen abwartend ansah. Jetzt
würde es
also passieren. Sie hatte gewählt und ein wenig aufgeregt war
sie
schon. Aufgeregt, weil sie wieder etwas neues erfahren würde.
Es war ein wenig, wie kurz bevor sie ihre Prophezeiung gehört
hatte. Eine Spannung lag in der Luft, die etwas großes
anzukündigen schien. Und sie, Dakota, war bereit.
Langsam schloss sie ihre Augen und atmete tief durch, um die Ameisen in
ihrem Bauch zu beruhigen. Sie wollte ja ruhig sein, doch ein bisschen
Nervosität blieb dennoch zurück. Sie wusste ja nicht,
was als
nächstes geschehen würde. Fühle es sich
wirklich so
grässlich an, wie ihr Papa es ihr erläutert hatte?
Nun musste sie nur noch auf die Kraft in ihrem Inneren konzentrieren,
doch wie sollte sie die erkennen? Kurzerhand – und ein wenig
widerwillig – erinnerte sie sich an die Begebenheiten der
letzten
Nacht und wie sich versucht hatte dem Jungen zu helfen. Sie hatte die
Wärme so deutlich gespürt, als würde sie
ihre Hände
nach der Sonne ausstrecken. Dieses tiefe Gefühl des Schutzes
und
der Geborgenheit, aber auch der sanften Macht...
Es war erstaunlich leicht, sich an die genauen Gefühle zu
erinnern. Als wäre sie die ganze Zeit da gewesen,
öffnete
sich eine unsichtbare Tür in ihrem Geist, die ein dahinter
liegendes Licht offenbarte. Die Kraft in ihrem Inneren?!
Nur zu gerne hätten Dakota weiter einfach nur dagesessen und
den
berauschenden Anblick genossen, als sie spürte, wie ihr jemand
die
Hand auf die Schulter legte. Wahrscheinlich war es ihr Vater, denn sie
konnte ihn wegen ihrer geschlossenen Augen nicht erkennen. Sie glaubte
zu hören, wie er einen Zauberspruch sprach, doch sicher war
sie
sich nicht, denn noch immer versuchte sie den
überwältigenden
Anblick in ihrer eigenen Seele festzuhalten.
Was auch immer die Erwachsenen sehen mussten, Dakota bemerkte von
alledem nichts. Nur ein plötzliches, seltsames Gefühl
zog
langsam herauf, wie ein schnell herannahendes Gewitter. Es begann mit
einem Ziehen im Bauch und einem gleichzeitigen Kribbeln in der
Schulter. Der Stelle, wo die Hand ihres Vaters liegen musste. Alles
begann durcheinander zu wirbeln und von einem Augenblick auf den
nächsten war Dakota schlecht.
Sie konnte nicht beschreiben, was sie fühlte, doch es war ein
schwaches Gefühl. Sie fühlte sich schutzlos und den
Blicken
Preis gegeben. Ein unkontrolliertes Zittern überfiel ihren
Körper, während das Licht, das sie zu sehen geglaubt
hatte,
sich sichtbar abzuschwächen begann. Dafür erstrahlte
für
ihren Vater und Caillean nun sichtbar ein blendend helles,
reinweißes Licht um ihren Körper. Wie ihr Vater
gesagt
hatte, wurde ihr Innerstes nach außen gekehrt.
tbc: Windschiefes Knusperhäuschen
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Samuel Grey
Auror
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erstellt am 19.01.2008 00:31
Als Dakota anfing zu
unkontrolliert zu zittern schwankte der von Sam gewobene Zauber kurz.
Es fiel ihm schwer seine Kleine so zu sehen, denn er wusste genau wie
schrecklich sie sich gerade fühlte. Aber er war auch Profi
genug
um zu wissen, dass es nichts bringen würde, wenn er jetzt den
Zauber unterbrach, denn das Gefühl würde sich
für sie
nicht ändern. Der Auror zwang sich, sich weiterhin auf seine
Magie
zu konzentrieren. Was er dann jedoch sah, verschlug ihm die Sprache.
Sicher, er hatte sich schon gedacht, dass sie eine ganz besondere Macht
besaß und die Prophezeiung hatte auch davon gesprochen, aber
wie
groß und wie mächtig sie wirklich war das sah er
jetzt.
Das Licht, was aus seiner Tochter heraus strömte und sie
umgab,
war so hell und so rein weiss, dass es schon in den Augen weh tat.
Kleine wirbelnde Strudel bewegten sich in dem Licht, zuckten mal
hektisch in die eine, dann in die andere Richtung, unkontrolliert, aber
mit solch einer Spannung, dass sich den dreien die Härchen am
Körper aufstellten. Überhaupt schien der ganze Raum
energiegeladen, dass sogar das Feuer im Kamin zu lodern begann. Dass
diese kleinen ‚Tornados‘ so unbeherrscht umher
zuckten
hatte einfach damit zu tun, dass Dakota noch nicht gelernt hatte mit
ihrer Magie umzugehen, sie beherrschte ihre Kraft nicht, wie auch, sie
war schließlich erst 8 Jahre alt. Aber da waren auch helle
Kreise
die sanft umher waberten und es wirkte so, als wenn sie das Licht
umschmeicheln würde. Es wirkte so liebevoll und verbunden mit
dem
weißen Licht spiegelte es die sanfte Reinheit ihres Wesens
wieder.
Vorsichtig und ganz langsam löste Samuel den Zauber auf, denn
dies
bewirkte das gleiche unangenehme Gefühl wie vorher, eben nur
anders herum. Sobald das letzte bisschen Licht verschwunden war, beugte
er sich schnell zu Dakota, denn er ahnte bereits, was nun geschah. Sein
kleiner Engel sackte in sich zusammen und er fing sie auf, ehe sie vom
Stuhl fiel. Das alles musste sie ihre ganze Kraft gekostet haben,
bleich lag sie in seinen Armen, kalter Schweiß auf der Stirn
und
für einen Augenblick fühlte er sich an die Situation
im
Hinterhof erinnert, nur dass sie nicht bewusstlos war. Vorsichtig fuhr
er ihr über die feuchte Haut, flüsterte beruhigende
Worte und
trug sie zum Bett.
Was sie jetzt brauchte war Ruhe und auch wenn sie mit ihm sprechen
wollte, so fehlte ihr doch jetzt die Energie dazu. „Ssschhht,
wir
reden morgen....“, flüsterte er dicht an ihrem Ohr
und zwang
sie auf liebevolle Art liegen zu bleiben. Es dauerte auch
tatsächlich nicht lange... nachdem Sam ihr geholfen hatte ihr
Nachthemd anzuziehen, ihr etwas kaltes Wasser gebracht hatte und sie
dann im Arm hielt, war sie auch schon eingeschlafen. Selbst im Schlaf
schob sie noch trotzig das Kinn vor, als wolle sie gegen diese
unbändige Müdigkeit ankämpfen, aber so
willig ihr Geist
auch war, ihr Körper forderte seinen Tribut.
Erst nachdem der Auror sicher war, dass seine Tochter tief und endlich
auch entspannt schlief richtete er sich auf und ging zu Cai, die sich
die ganze Zeit im Hintergrund gehalten hatte und nun auf einem Sessel
vor dem Kamin saß, darauf wartend, dass er zu ihr kam. Und
als er
ihr in die braunen Rehaugen sah... konnte er sich nicht mehr
beherrschen. Verzweiflung machte sich breit, weil all das sich als
Wahrheit heraus gestellt hatte, von dem er so sehr gehofft hatte, dass
es nicht geschah. Samuel sank vor Cai auf die Knie, legte seine
Hände auf ihre Beine und die Sorge stand ihm ins Gesicht
geschrieben. „Warum sie?“, flüsterte er
und wollte
eigentlich gar keine Antwort. Dafür gab es keine Antwort, das
war
ihm selber klar. Vielleicht wären andere von stolz beseelt
gewesen... Samuel aber nicht. Samuel hatte einfach nur Angst um sein
Kind. Er machte sich nichts vor, vor ihnen lag eine Zeit die er
niemandem gönnte. Jemand war hinter ihr her, jemand hatte
versucht
sie zu töten, zumindest glaubte er das, auf jeden Fall war er
sich
sicher, dass der Autounfall kein Zufall war. Miriam war gestorben, weil
man ihre gemeinsame Tochter hatte haben wollen, wozu auch immer. Ihr
Kind sollte eine ganz besondere Rolle im Leben der Menschen spielen.
Und vermutlich war gerade jetzt die Zeit gekommen, in dem sie dem Licht
helfen sollte.... oder aber auch dass man versuchte, dass es gemeinsam
mit Dakota für immer verschwand. Die Welt war dunkler
geworden,
alle Zeichen sprachen dafür. Irgendetwas geschah... war es
Dakota
die dagegen halten sollte? Sie war so ein kleiner, unschuldiger
Engel... ein so süßes Kind... dem anscheinend das
Kindsein
nicht vergönnt war, denn die Bürde die sie zu tragen
hatte
war groß.
Alles das war es, was Sam jetzt von sich gab, wobei dies Cai selber
auch klar war. Sie hatte genau wie er die mächtige Magie bei
der
Ars Magica gesehen, hatte die heftige Reaktion des Kindes gesehen, was
geschüttelt wurde durch die ungebändigte Kraft die
sich nach
außen stülpte.
Grey gönnte sich einen Augenblick noch der Verzweiflung, legte
den
Kopf auf ihren Schoß und schloss die Augen. Er
fühlte sich
so leer und unendlich müde, dennoch ließ er noch
einmal
alles Geschehene der letzten Tage Revue passieren. Lange unterhielt er
sich später noch mit Caillean und je länger sie
redeten umso
entschlossener wurde sein Gesicht und auch umso zuversichtlicher.
Samuel würde nicht zulassen, dass Dakota etwas geschah, er
würde sie beschützen, für die
kämpfen und auch
dafür sorgen, dass sie glücklich wurde... und bei
allem
würde er nicht alleine sein, das sagte ihm der Blick in
Cailleans
Augen.
Das Feuer im Kamin war längst herunter gebrannt, als die
beiden
Auroren sich ebenfalls für die Nacht fertig machten. Es war
ein
langer, anstrengender Tag gewesen und so brauchten sie auch nicht
lange, als sie sich neben Dakota gelegt hatten - Sam hielt sie ihm Arm
während er mit der freien Hand nach der von Caillean suchte -
um
einzuschlafen.
tbc: Windschiefes Knusperhäuschen
|
Remus Lupin
Hauslehrer Gryffindor
Astronomie
|
erstellt am 21.03.2008 12:47
(Kommt
aus der Eingangshalle/ Straßen von Hogsmeade)
"Ja", sagte Remus überlegend. Wo sollten sie hin? Die drei
Besen
scheinen das beste zu sein. Auch wenn der Pub immer brechend voll ist.
"Ich denke auch, wir sollten in die drei Besen gehen. Die anderen mag
ich nicht wirklich." Er deutete auf den Pub, der ihnen
gegenüber
lag.
So gingen sie über die Straße, die noch immer
schlammig war
vom Regen. Doch das Wetter passte sich diesem wundervollen Tag von
Remus an und die Sonne mühte sich den Regen, der eben noch
wütete, vergessen zu machen. "Schon sehr merkwürdig
das
Wetter, oder? Gerade war es noch am Regnen und Eiskalt und jetzt hab
ich das Gefühl, der Sommer kommt bald wieder."
Remus betrat den Pub mit Tonks. Er war verqualmt und es war laut.
Jedoch hatte Remus nichts anderes erwartet. Er schaute sich ein wenig
um. Da war tatsächlich ein freier Tisch hinten in der Ecke.
Remus
deutete auf ihn und sagte Tonks, da könne man sich hinsetzen.
Sie
zwängten sich durch die Menschen, die sonst überall
standen,
bis sie den kleinen und runden Holztisch erreicht hatten.
"So, möchtest du was trinken?", fragte Remus seine Verlobte
und
bestellte sich ein Butterbier. Er trank zwar gerne mal ein Glas
Rotwein, doch dafür war es definitiv zu früh. "So",
begann er
dann glücklich. "Die erste Frage ist, wann wollen wir
heiraten? Um
ehrlich zu sein, weiß ich dieses Mal echt keinen Rat. Wir
sind
immerhin das ganze Jahr in Hogwarts und so würden wir
lediglich in
den Ferien außerhalb des Schlosses heiraten können."
Remus
trank einen Schluck von dem Butterbier...
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Nymphadora
Tonks
Verwandlungen
|
erstellt am 21.03.2008 13:28
CF:
Straßen von Hogsmeade
Zusammen betraten die beiden den beliebten Pub und mussten sofort
feststellen, dass er wie immer überfüllt war. Es war
düster und verqualmt und durch die dicken Rauchschwaden war es
schwer freie Tische ausfindig zu machen.
Doch Remus entdeckte einen weiter hinten in einer Ecke. Sie
kämpften sich durch die Mengen und zwängten sich an
unzähligen besetzten Tischen vorbei und erreichten nach
etlichem
ausweichen und umgehen endlich ihren Platz. Remus holte ihnen ein
Butterbier und nahm anschließend wieder Platz.
Nun konnten sie endlich reden auch wenn es im Pub ziemlich laut war,
sodass sie angestrengt hinhören musste um Remus zu verstehen.
“Also ehrlich gesagt, je früher desto besser,
schließlich warten wir schon lange genug damit. Wir
müssten
zwar noch etwas Vorbereitungszeit einplanen, aber sonst hält
uns
ja nicht viel auf. Falls wir zu Hause feiern wollen, wären die
Weihnachtsferien ja ideal, aber wie wär’s denn wenn
wir in
Hogwarts feiern? Es würde alles erleichtern, wir
müssen uns
nicht ums Essen kümmern, keine Kapelle oder einen Saal
reservieren. In Hogwarts wäre alles schon da. Und die
Weihnachtsferien könnten wir ja für Flitterwochen
nutzen.”
Sie lächelte und ergriff Remus’ rechte Hand. Urlaub!
Wie
lang hatte sie das nicht mehr gehabt? Immer hatte sie arbeiten
müssen und auch Remus’ war rund um die Uhr mit dem
Orden
beschäftigt gewesen. Da war es schwer Zeit für einen
Urlaub
aufzubringen. Doch vielleicht würde es jetzt einmal anders
sein.
“Ich sag dir, wenn wir in Hogwarts feiern würden,
wären
unzählige Fragen schon geklärt. Aber wir
müssen noch
Trauzeugen bestimmen, Ringe aussuchen, ich brauch ein Kleid, du einen
Anzug. Wie sollen wir das alles auf die Reihe kriegen, ich
weiß
gar nicht, wo wir anfangen sollen.”
Sie nahm, einen Schluck von ihrem Butterbier, während ihre
Gedanken um diese ganzen Fragen rasten. Es war wirklich unglaublich
viel zu planen.
|
Remus Lupin
Hauslehrer Gryffindor
Astronomie
|
erstellt am 27.03.2008 18:57
"Ja,
in Hogwarts
wäre es am einfachsten", gab Remus zu. "Neben dem Platz und
dem
Essen haben wir in Hogwarts auch jede Menge helfende Hände."
Allerdings hätten sie auch außerhalb des Schlosses
diese
Unterstützung. Sofort dachte Remus an Molly Weasley, die
nachdem
sie erfahren würde, dass er und Tonks heiraten
würden, auf
der Stelle einen Brief an sei schicken würde, um ihre Hilfe an
zu
bieten. Remus würde natürlich erst einmal versuchen
dankend
ab zulehnen aber am Ende würde Molly sowie so helfen.
"Nein, ich denke wir sollten wirklich in Hogwarts heiraten und die
Flitterwochen können wir dann wirklich in den Weihnachtsferien
machen. Voraus gesetzt, Hogwarts braucht unsere Dienste nicht." Ein
leichtes Lächeln flog auf Remus' Gesicht.
Ja, Ringe, Trauzeugen... "Das ist eine gute Frage. Ich würde
vorschlagen, wir fangen jetzt schon einmal an, uns Gedanken
über
die Trauzeugen zu machen. Aber was noch wichtiger ist", Remus nippte an
seinem Butterbier. "Wann heiraten wir?" Das musste erstmal
geklärt
werden. Denn danach richten sich letztendlich auch die Termine der
Planung.
"Sicher ist, dass wir es noch vor den Weihnachtsferien machen wollen.
Da haben wir aber noch gut zwei Monate Zeit." Hoffnungsvoll blickte er
in die Augen seiner Verlobten. Hatte sie schon eine Idee?
"Ich denke allerdings, dass ich nicht mehr lange warten kann. Ich bin
jetzt schon ganz unruhig und das passiert mir ehrlich gesagt ganz
selten. Denkst du, Anfang November, ist zu früh?" Es waren
noch
knapp zwei Wochen und so würden sie sich halt ein wenig
beeilen
müssen...
|
Nymphadora
Tonks
Verwandlungen
|
erstellt am 28.03.2008 23:29
“Gut
dann
wäre der Ort ja schon mal geklärt. Bleibt noch der
Rest.” Tonks lächelte und nahm noch einen Schluck
Butterbier. Trotz der unangenehmen Lautstärke, weshalb sie
sich
fast anschreien mussten um sich zu verstehen, kamen sie doch ganz gut
voran. Hoffentlich waren sie sich in allen Dingen so einig, wie bei der
Ortsfrage.
Obwohl zuerst das Datum ihrer Hochzeit geklärt werden musste,
war
Tonks schon einen Schritt weiter. Schon seitdem die beiden den Pub
betreten hatten, dachte Tonks über ihren Trauzeugen nach.
Zuerst
waren ihr mehrere Leute eingefallen, darunter auch Molly Weasley, die
sie immer freundlich bei sich aufgenommen hatte, wenn es ihr schlecht
gegangen war. Doch das war schon eine Zeit her und in letzter Zeit
hatte sie nur wenig Kontakt zu irgendwelchen Ordensmitgliedern gehabt.
Es lag doch eigentlich näher einen von ihren Freunden hier in
Hogwarts als Trauzeugen zu bestimmen.
Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, holte Remus
sie
wieder aus ihren Gedanken. “Was? Oh ja das
Datum....”
Schnell rechnete und überlegte sie. Remus wollte nicht zu
lange
warten, ihr ging es genauso. “Am besten feiern wir an einem
Wochenende...” murmelte sie vor sich hin “...ein
Samstag
wär gut. Warte kurz,” Sie zog einen kleinen
handlichen
Mondkalender aus ihrer Manteltasche. Sie hatte ihn eigentlich immer bei
sich, das hatte sie sich wegen Remus Verwandlungen so
angewöhnt.
Früher hatte sie immer noch nachsehen müssen, wann
Vollmond
war, da sie immer wieder das Datum vergessen hatte, doch mit der Zeit
hatte sie es sich eingeprägt. Trotzdem nahm sie den kleinen
Kalender noch immer überall mit hin.
Sie blätterte ein paar Mal hin und her und überflog
einige
Seiten, bis sie schließlich ihren Zeigefinger auf einen Tag
legte. “Ich hab unseren Hochzeitstag gefunden.”
sagte sie
zufrieden mit sich selbst und drehte den Kalender so, dass Remus
hineinsehen konnte. “Ich finde der 29. Oktober ist ein
wunderbarer Tag zum heiraten.”
Am Nebentisch sahen ein paar zwielichtige Leute neugierig zu ihnen
hinüber. Tonks erwiderte nur einen trotzigen Blick und starrte
sie
so lange an, bis es ihnen zu unangenehm wurde und sich wieder
abwandten. “Selbst in den Drei Besen ist man mittlerweile
nicht
mehr vor solchen Gestalten sicher.” flüsterte sie
leise zu
Remus und schielte noch einmal zum Nachbartisch herüber, um
sich
zu versichern, dass sie nicht gehört worden war.
Anschließend kehrte sie wieder zum eigentlichen Thema
zurück. “Also der 29. Oktober. Nächste
Frage. Wer sind
die Trauzeugen? Also vorab bin ich dafür, dass wir es auf die
altmodische Weise bestimmen, das heißt jeder von uns sucht
sich
einen Trauzeugen für sich aus. Hast du schon eine Idee, wer
dein
Trauzeuge sein könnte?”
Wieder versank sie in ihren Überlegungen und trank
zwischendurch
mehrmals einen Schluck Butterbier, bis sie irgendwann merkte, dass die
Flasche leer war. Aber sie brauchte es zum nachdenken, also stand sie
auf, warf kurz einen Blick auf Remus’ noch halb volle Flasche
und
sagte: “Ich hol mir noch etwas zu trinken. Ich bring dir
einfach
auch noch etwas mit. Heute dürfen wir uns mal etwas
gönnen.”
Sie lächelte und verschwand dann in der Menge. Sie
kämpfte
sich durch die Lücken zwischen den
überfüllten Tischen
und als sie schon gedacht hatte, sie hätte es ohne Probleme
hindurch geschafft, stolperte sie über einen Klotz von
Fuß.
Sie fing sich gerade noch und schaffte es nicht in irgend jemanden
hineinzulaufen, doch der gewaltige Kerl über, dessen
Fuß sie
gestolpert war, beschwerte sich nun lauthals. Tonks, die bestimmt 30cm
kleiner war, entschuldigte sich mehrmals und war sichtlich erleichtert
als der Mann endlich einsah, dass es nur ein Versehen gewesen war.
Tonks ging nun so vorsichtig wie nur möglich die letzten Meter
bis
zur Bar und bestellte zwei weitere Flaschen Butterbier. Der Wirt
händigte sie ihr murrend aus, Tonks bezahlte mit einem
aufheiternden Lächeln und machte sich wieder auf den Weg zu
ihrem
Tisch, wo Remus wartete.
Sie war keine 2 Meter gegangen, als sie schon wieder über
irgendetwas großes stolperte. Sie drehte sich
verärgert um
und sah geradewegs in das wütende Gesicht von dem
großen
Kerl, mit dem sie schon vor ein paar Minuten eine unangenehme
Bekanntschaft gemacht hatte. “Oh, Entschuldigung. Das tut mir
so
Leid...schon wieder! Bitte seien Sie nicht böse.”
Bevor der Mann antworten konnte verschwand Tonks schon durch die Menge.
Der Typ verfolgte sie zum Glück nicht und sie atmete
erleichtert
auf. Zu ihrer eigenen Überraschung schaffte sie es unfallfrei
wieder zu ihrem Tisch. Sie stellte beide Flaschen ab und nahm Platz.
“Die nächste Runde holst du bitte wieder.”
Noch einmal
suchte sie den Raum nach dem großen Kerl ab, doch sie konnte
ihn
zum Glück nicht entdecken.
Sie nippte an ihrer neuen Flasche Butterbier und versank wieder in
ihren Überlegungen. Noch immer war sie sich nicht ganz sicher,
wen
sie als Trauzeugen nehmen sollte, doch nach reichlichem
abwägen
und ausschließen hatte sie sich schließlich
entschieden.
Sie stellte mit einem lauten Knallen die Butterbierflasche ab und
verkündete, so dass es auch ein paar Tische weiter noch
gehört wurde.
“Ich nehme Daniel! Daniel wird mein Trauzeuge.” Sie
hatte
keine direkte Begründung, warum gerade er. Tonks mochte
einfach
seine Art und er gehörte, obwohl sie ihn noch nicht sehr lange
kannte schon zu ihren Freunden. Am besten frag ihn nachher
auf seiner Geburtstagsparty. Hoffentlich ist er einverstanden.
Sie nahm noch einen Schluck von ihrem Butterbier und hoffte, dass sie
nicht noch einmal losziehen musste, um Nachschub zu holen.
|
Remus Lupin
Hauslehrer Gryffindor
Astronomie
|
erstellt am 01.04.2008 19:51
Auf
die Frage, nach
dem Datum schaute Tonks in ihren Mondkalender. Ihre Antwort war knapp.
Sie schien einen dringenderen Punkt zu haben, was Remus dann jedoch
nicht länger störte, denn der 29. Oktober passte ihm
gut.
Tonks ging zum zweiten Punkt über. Die Trauzeugen. Remus, der
dem
Vorschlag, es auf altmodische Art zu machen, zustimmte,
überlegte,
wen er nehmen könne.
Vielleicht Harry? Remus mochte Harry wirklich
gerne,
genauso, wie seinen Vater. Doch Harry hatte viel zu tun und Remus
hoffte, dass er überhaupt kommen könne. Als zweite
Person
fiel Remus Minerva ein. Die Schulleiterin von Hogwarts. Auch sie
gehörte zu Remus besten Freunden und Remus konnte sich gut
vorstellen, dass sie die Rolle des Trauzeugen übernehmen will.
Während dessen ging Tonks neues Butterbier holen. Remus bekam
noch
mit, wie ein sehr großer Mann ihr etwas zu rief, doch Tonks,
kam
heil zu Remus zurück. Dankend nahm Remus das Butterbier an und
trank einen Schluck. Dann verkündete Tonks, dass sie Daniel
als
Trauzeugen nehmen will. Remus lächelte und sagte:
„Ich
denke, ich habe meine Wahl ebenfalls getroffen, voraus gesetzt, sie
akzeptiert es. Minerva. Ich hoffe doch, sie kommt heute Abend, dann
können wir beide ja dann fragen, ob sie überhaupt
wollen.“
Remus überlegte, was sie jetzt noch planen müssen.
Dann wurde
es ihm klar. „So, jetzt können wir denke ich zu dem
Punkt
schreiten, der da lautet, Leute die wir einladen wollen. Denn erst wenn
wir das wissen, können wir den Rest planen, was vorzubereiten
ist.“
Remus stellte das nun leere Glas zur Seite und nahm sich das, welches
Tonks ihm gerade gebracht hatte. „Hierzu fangen wir am besten
bei
den Verwandten an“, schlug Remus vor. „Deine
Eltern,
natürlich. Ich denke die anderen, zu Mindest
einige“, er
senkte seine Stimme, „werden nicht eingeladen.“ Die
Aussage
ließ er so stehen und wollte nicht näher drauf
eingehen.
„Des Weiteren würde ich einige Leute aus dem Orden
vorschlagen. Minerva, natürlich; Harry, Hermine, Hagrid,
Mad-Eye
und die Weasleys.“ Remus überlegte erstmal weiter.
„Da
werden noch welche dazu kommen, denke ich mal. Platz werden wir genug
haben.“ Remus musste lachen.
tbc: Krankenflügel
|
Nymphadora
Tonks
Verwandlungen
|
erstellt am 04.04.2008 16:46
Remus beschloss nach
etwas Bedenkzeit Minerva als seine Trauzeugin zu nehmen, was Tonks
für eine wirklich gute Idee hielt. Auch sie mochte die
Schulleiterin schon immer und kannte sie auch schon seitdem sie nach
Hogwarts gekommen war. Doch Remus verband eine noch engere Freundschaft
mit Minerva. Jener begann nun das Thema Gästeliste und machte
auch
schon einige Vorschläge, denen Tonks nur zu gern zustimmte.
Doch auch sie selbst hatte noch einige Vorschläge.
“Ja, das
klingt schon gut und ich wäre dafür auch noch das
Kollegium
einzuladen, wo wir doch schon in Hogwarts feiern. Das können
wir
heute Abend ja dort verkünden, und wo wir gerade davon
sprechen:
Es wird langsam Zeit, dass wir gehen. Schließlich
müssen wir
noch ein paar Geschenke für Daniel und Sophie besorgen, bevor
die
Läden schließen.”
Tonks trank mit einem letzten kleinen Schluck ihr Butterbier leer,
stand auf und verließ mit Remus zusammen die Drei Besen. Als
sie
nach draußen traten begrüßte sie das helle
Sonnenlicht, ganz anders als in dem dunklen Pub mit den wenigen
Fenstern. Es dauerte ein bisschen, bis sich Tonks’ Augen
wieder
an die Helligkeit gewöhnt hatten und solange versuchte sie
durch
zusammengekniffene Augen genug zu sehen, um nicht gegen irgendwelche
Leute oder Gegenstände zu laufen.
Das Pärchen schlenderte Hand in Hand durch die
Straßen von
Hogsmeade und genoss das gute Wetter. Vor einem kleinen
Krims-Krams-Laden machten die beiden Halt. Tonks besah sich kurz das
Schaufenster und zog dann Remus in das kleine Geschäft.
Das Lädchen war komplett bunt eingerichtet, vor den Fenstern
hingen kleine Spitzengardinen und überall fand man
Tücher und
Bilder an den Wänden. Tonks konnte sich nicht erinnern jemals
in
Hogsmeade den Laden gesehen zu haben. Er musste noch relativ neu sein,
so wirkte auch das Ambiente.
Tonks streifte durch das Geschäft und suchte nach ein paar
passenden Geschenken für Sophie und Daniel. Die Auswahl war
groß und nach nur wenigen Minuten hatte Tonks schon um die
zwanzig potentiellen Geschenke für ihre beiden Kollegen. Doch
so
gern sie auch all das gekauft hätte, sie musste sich
entscheiden.
Nach längerem überlegen, weglegen und wiederholen
hatte sie
sich für zwei Sachen für jeden entschieden.
Sophie’s
Geschenke bestanden nun aus einem metallenem
Schlüsselanhänger, der einem sagte welchen
Schlüssel man
gerade für die Tür vor einem brauchte, und aus einer
Schallplatte mit klassischer Musik. Daniel würde von Tonks und
Remus ein Lesezeichen, das dem Leser zeigen sollte, wie viele Seiten er
noch zu lesen hatte bekommen und außerdem zwei Paar
knallbunte
Socken, da Tonks schon mehrmals aufgefallen war, dass Daniel gerne mal
zwei verschiedene und dazu noch sehr farbenfrohe Socken trug. So konnte
er sie nach Belieben mixen.
“Die Sachen nehmen wir!” verkündete sie
Remus froh und
zeigte ihm ihre Auswahl. Danach bezahlte sie noch schnell die Geschenke
und ließ sie hübsch verpacken. Schließlich
verließ Tonks zufrieden mit Remus den Laden und ging in
Richtung
Hogwarts.
Die Geburtstagsparty würde bald beginnen und vorher wollte
Tonks
sich noch umziehen und ihre Haare wieder etwas herrichten.
TBC: Privatgemacht von Nymphadora Tonks
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Mikhail Katajew
7.Klasse
|
erstellt am 29.10.2008 12:42
Einstiegspost
So ganz glücklich war er nicht in Hogwarts, was aber nicht an
der
Schule lag, sondern an dem Umstand, dass er hier nicht nur auf Demyan
so direkt treffen würde, sondern auch auf den
jüngeren
Bruder, dem er damals diese Lungenentzündung zu verdanken
hatte.
Er hatte dem Spinner das Leben gerettet. Ausgerechnet dem Bruder seines
Erzrivalen. Dieser musste ja unbedingt in der Dämmerung quer
über den See latschen, ohne überhaupt
darüber
nachzudenken, dass das Eis wohl nicht halten würde.
Triefendnass
war der mit ihm ins Institut zurückgekehrt und wer hatte die
Lungenentzündung bekommen? Nicht Sevastian, oh nein. Er hatte
und
es hatte so unscheinbar begonnen. Er war am nächsten Morgen
heiser
gewesen. Hatte sich aber Milch und Honig geben lassen und eine Medizin
die wahre Wunder wirken sollte, aber nach wenigen Stunden schon, hatte
sich Fieber eingestellt, was einfach nicht sinken wollte. Die Diagnose
war schnell gestellt und sein Vater hatte dann seine Abreise veranlasst
und hier war er nun wieder auf den Schüler gestossen, dem er
diese
schlimme Zeit zu verdanken hatte. Mit Sevastian hatte er seitdem kein
Wort mehr gesprochen und zwischen Demyan und ihm, verhielt es sich hier
nicht anders als zu Hause. Man ignorierte sich und ließ den
anderen leben.
Der Schulalltag hatte ihn ein wenig eingeholt. Er war in seine Klasse
gegangen und stellte fest, dass hier nicht anders unterrichtet wurde
als Daheim. Also konnte er sich manches Mal zurücklehnen und
fast
schon vor sich hinträumen. Allerdings war er der Neue, der
Nachgereiste und so manch begutachtender Blick hatte ihn gestreift.
Manchmal grinste er daraufhin, ein anderes Mal hob er die Brauen, und
wenn ihn einer zu sehr anstarrte, drehte er sich einfach weg.
Mit einigen Schülern war er gleich ins Gespräch
gekommen,
wohl auch weil sich schnell herausstellte, dass er ziemlich gut in den
verschiedensten Sportarten war und natürlich konnte man sich
mit
Mika auch über andere Dinge richtig gut unterhalten. So lange
man
eben keinen bestimmten Familiennamen trug. Über den Vorfall am
See
hatte er damals kein Wort verloren. Er hatte wie eh und je die Distanz
aufgebaut und so war es bisher geblieben. Also konnte der
Jüngere
sich in trügerischer Sicherheit wiegen. Mika hätte
sich damit
aber auch nicht gebrüstet, wozu denn auch. Zumal sie ja nicht
einmal hätten dort sein dürfen.
Aber das alles lag ja bereits Wochen zurück und hier hatte man
sich nun zu diesem Ausflug zusammengetan. Klasse, ganz klasse, aber
Gottseidank konnte man sich sehr schnell absetzen und so war er allein,
was ihm nur recht war, durch die Straßen geschlendert und
hatte
sich umgesehen.
Bis er an dieses Gasthaus kam und der Duft und die Ahnung der
Wärme, ihn hatten eintreten lassen. Er wollte gar nicht lange
bleiben, doch irgendwie hatte es ihn dann an einen der Tische
verschlagen und hier saß er nun mit einem
Heißgetränk
vor sich, die Hände wärmend um den Becher gelegt. Die
Fellkappe lag neben ihm auf einem zweiten Stuhl und er konnte von hier
aus dem Fenster sehen und hatte sogar den Eingang im Blick. Nur leider
sah man ja nicht ständig hinüber und er
fühlte sich ja
auch nicht verfolgt oder dergleichen. Stattdessen beobachtete er lieber
die anderen Gäste und ließ sich von den
Gesprächen
berieseln. Dass sich die Tür wieder mal öffnete, war
ja
nichts weltbewegendes und wäre er aufmerksamer gewesen,
hätte
er sicher mitbekommen, wer da grade eintrat. So aber, hörte er
dem
Possenreißer am Nachbartisch zu und schnappte einiges auf,
anderes verstand er aber gar nicht. Auf jeden Fall waren die gezogenen
Grimassen des Kerls sehenswert und er musste sich ein Lachen mehr als
einmal verkneifen. Grinsen konnte man aber und dies tat er gerade
wieder. Was ihm sicher bald schon vergehen würde.
|
Sevastian
Prochorow
6.Klasse
|
erstellt am 30.10.2008 10:05
Einstiegspost
Ein Ausflug in das nahe Dörfchen, wie nett. Immerhin eine
Abwechslung und auch keine so schlechte Idee, denn die schulfreie Zeit
war hier auch nicht gerade mit vielen Möglichkeiten behaftet.
Hier
auf Hogwarts sah man Ausflüge der Schüler, besonders
solche
auf eigen Faust, mit kritischem Auge und war es wohl auch nicht
verwunderlich, dass diese Ausflüge nach Hogsmead für
die
Gastgeber so etwas wie ein kleines Highlight zu sein schien.
Auch die Gäste waren selbstverständlich eingeladen,
auch wenn
hierfür schon wieder die schriftliche Erlaubnis der Eltern
vorliegen musste. Dass die Engländer so sehr bedacht auf
Bürokratie waren, hatte Sevastian nicht erwartet, aber das war
ja
auch der Sinn so eines Austausches - das Kennenlernen der anderen
Kultur.
Das Dorf war wirklich nett mit seinen kleinen
Zauberergeschäften
und den einladenden Gasthäusern. Kaum hatten die
Schüler die
kleine Hauptstraße betreten, verteilten sie sich auch schon
in
lachenden und plappernden Grüppchen und zogen davon.
Oxana hatte naturgemäß schon Anschluss gefunden und
war
gerade dabei mit einer kleinen Gruppe aus Hogwarts- sowie
Durmstrangschülern loszuziehen. Den fragenden Blick seiner
Schwester, den sie ihm noch schnell zuwarf, erwiderte Sevastian mit
einem leisen Kopfschütteln. Er wusste, sie hatte es nicht
anders
erwartet und sah der Gruppe nach, die plaudernd und untereinander
eingehakt den nächsten Süßigkeitenladen
ansteuerte.
Er hätte mitgehen können, es war nun nicht so, dass
ihn
niemand dabeihaben wollte und nicht nur allein die Tatsache, dass er
Oxanas Zwillingsbruder war, bescherte ihm einen Platz in der Clique.
Aber Sevastian wollte nicht. Lieber sah er sich allein um, schlenderte
mit den Händen in den Manteltaschen wie ein stiller Beobachter
durch die Gassen. Er schien wirklich nicht groß aufzufallen,
vielleicht schon allein durch die Tatsache, dass ein einzelner hier in
Hogsmead so ungewöhnlich war, dass man ihn einfach nicht
weiter
registrierte unter all den Pärchen und Gruppen.
Ein Grund sich hier gemeinsam zu bewegen war, wie Sevastian bald
feststellte, nicht nur der Wunsch nach Geselligkeit sondern wohl auch
der Tatsache zu verdanken, dass hier wirklich nicht besonders viel los
war. Es hatte keine halbe Stunde gedauert, da hatte er schon alle
Straßen abgelaufen, war an allen Geschäften
vorbeigegangen.
Es war gerade mal mitten am Nachmittag.
Eine kleine Schänke mit dem sinnigen Namen, der über
der
Tür mit drei aufgemalten Besen verbildlicht wurde, fiel in
seinen
Blick und er beschloss, sich dort für eine Weile
aufzuwärmen.
Er trat ein und knöpfte den Mantel auf, die Wärme,
die seine
Wangen berührte, ließ ihn erst merken, wie kalt
diese waren.
Beachtlich war ja dennoch, so stellte er fest, dass er seine Schwester
und ihre Leute seither nicht mehr getroffen hatte, und das, obwohl das
Dorf so winzig war. Nicht schlecht, wenn man sich einmal die
Wahrscheinlichkeit ausrechnen würde..
Auch hier war sie nicht zu sehen, doch wie um die
Wahrscheinlichkeitsrechnung wenigstens zu bestätigen, sah er
dennoch einen Durmstrangschüler an einem der Tische sitzen.
Allerdings ausgerechnet Katajew.
Der Typ, der seinem Bruder - und damit der Familie - in
unausgesprochener aber dennoch unumstößlicher
Feindseligkeit
zugetan war und genau der Typ, der ihn vor einigen Wochen aus dem
eiskalten Wasser des Sees gezogen hatte, als er dort ins Eis
eingebrochen war.
Und dieser saß nun hier, seiner Trefferquote für
ironische Zufälle alle ehre machend.
Seit der Sache am See hatte er lange Zeit in der Schule gefehlt, krank,
so hieß es. Lungenentzündung, offenbar der Dank
für
seine Mühen ins kalte Wasser zu springen.
So hatte er auch die Abreise und den Beginn des neuen Schuljahres in
Hogwarts verpasst, war jedoch mit einer kleinen Verspätung
nachgereist.
Die Rettungsaktion war seither unter den Tisch gefallen, wohl auch,
weil es nicht unbedingt etwas war, worauf Katajew stolz war - die
ersten Worten, als er Sevastian aus dem Wasser gefischt und erkannte,
wen er da gerettet hatte, waren ein Vorwurf gewesen warum unbedingt er
es hatte sein müssen!
Aber zu ändern war es auch nicht mehr gewesen und es wurmte
den
jungen Prochorow dennoch, dass er sich nicht richtig bedankt hatte.
Nun, jetzt war ja Gelegenheit, nicht wahr? Mit einem Seufzen straffte
er die Schultern und ging auf Katajews Tisch zu. Er
begrüßte
ihn auf russisch und wartete nur einen kurzen Augenblick mit der Hand
auf der Lehne des freien Stuhls, bevor er ihn zu sich zog und sich
setzte. Auf eine Einladung brauchte er nicht zu warten Ebenso wenig auf
ein Lächeln oder ein Anzeichen, dass der
Siebtklässler sich
freuen würde einen Landsmann zu sehen und Gesellschaft zu
haben.
Das war Sevastian schon vorher klar und so hielt er sich auch nicht
lange mit Smalltalk auf.
Es machte eher den Eindruck als ginge es um eine ernste Sache, wie der
Jüngere, das Gesicht ebenfalls beinah regungslos, sich etwas
vorbeugte und den Älteren nicht aus den Augen ließ.
"Ich habe mich noch nicht bedankt. Ich will´s aber...", sagte
er
auf russisch, wurde jedoch von der drallen Blondine unterbrochen, die
an ihren Tisch getreten war und die Bestellung des neuen Gastes
aufnehmen wollte. Als sie jedoch hörte, dass er russisch
sprach,
breitete sich ein noch freundlicheres Lächeln auf ihren roten
Lippen aus.
"Aaah, noch ein Gast!", sagte sie, als gäbe es nichts
schöneres und schürzte die Lippen, als ihr Blick auf
Sevastians vor Kälte gerötete Wangen fiel. Dieser
blickte sie
etwas verstört an, was ihr nun noch mehr den Eindruck gab er
spräche kaum Englisch und ihre fürsorglichen
Instinkte
weckte.
"Du bist ja ganz durchgefroren, Süßer, ich bring dir
was
schönes warmes, ja? Bin gleich zurück!",
flötete sie und
für einen Moment befürchtete Sevastian, sie
würde ihm in
die Wange kneifen.
"Äh..danke.", brachte er noch hervor, während sie
sich schon wieder mit schwingendem Rock in Richtung Theke entfernte.
Sein Blick traf Mikhail und sah diesen leicht verwundert und sprachlos
an. "Was war das?", murmelte er. Waren die hier in England alle so?
|
Mikhail Katajew
7.Klasse
|
erstellt am 30.10.2008 14:52
Der
Possenreißer
vom Nachbartisch erzählte gerade den neuesten Schwank. Er
saß schon lange nicht mehr auf seinem Stuhl, sondern hielt in
der
einen Hand eine Pfeife und in der anderen Hand seinen Krug mit warmen
Ale, einen Fuß hatte er auf seinen Stuhl gestellt und gerade
war
er wieder so sehr in seiner Erzählung vertieft, wollte wohl
etwas
andeuten und hob den Krug so schräg und schnell an, dass es
ziemlich überschwappte und seinem Kumpel auf der anderen Seite
sogar noch davon bekleckert wurde.
Lautstark wurde protestiert und sich das sicher, wenn es trocknete,
übelriechende Nass von der Kleidung gestrichen.
Doch der Erzähler hatte nicht einmal in seiner Rede gestockt,
ein
feistes Grinsen, ein kaum entschuldigendes Nicken in Richtung des
Tischgesellen und ohne Luft zu holen ging es auch schon weiter. Mika
sah staunend zu und musste noch breiter grinsen. Allerdings hob auch er
nun seinen Becher an und nahm einen Schluck. Den Schatten der sich nun
langsam seinem Tisch näherte und sich dann als Prochorow
Ableger
entpuppte, den hatte er noch nicht bemerkt.
Plötzlich drang ein russischer Gruß an seine Ohren
und der
junge Schüler drehte seinen Kopf. Als er das Gesicht des
anderen
einfing, veränderte sich das vorher noch zu sehende Grinsen
und
wich aus dem Gesicht, als hätte man einen Lappen genommen und
es
fortgewischt. Was wollte der denn hier? Hatte der sich verlaufen? Er
sah an Sevastian vorbei, richtig schön auffällig, als
vermute
er noch eine Schar Mitläufer hinter ihm, oder könne
gar nicht
verstehen, was der an seinem Tisch wollte.
Noch ehe er überhaupt etwas gesagt hatte, nahm dieser kleine
Stinker doch wirklich den Stuhl und ließ sich einfach
draufklatschen. Mika runzelte die Stirn, zog die Brauen zusammen und
musterte den Jüngeren kühl, oder eher eisig. Dagegen
war die
Kälte draußen ein Witz.
"Hast du dich verlaufen? Lass mich raten.. du suchst den
nächsten
See..", konnte der sich, wenn er schon hier reingelatscht kam, nicht an
einen anderen Tisch setzen, musste es ausgerechnet seiner sein?
"Ich habe mich noch nicht bedankt. Ich will´s
aber..."
"Dann ersauf das nächste Mal, wenn ich nicht in der
Nähe
bin.. wäre Dank genug..", murrte er auch auf russisch und
kniff
die Augen zusammen. Der Tag hatte gar nicht schlecht begonnen mit dem
Ausflug, aber nun? Fehlte ja nur noch, dass der große
Prochorow
den kleinen gleich suchte und hereingestürmt kam. Und dann kam
die
dralle Schankmagd und "kümmerte" sich liebreizend um
Sevastian.
Innerlich musste der Russe, der das Schauspiel betrachtete und wohl
auch darauf wartete, dass sie den Jungen an die pralle Brust
drückte und herzte und vielleicht in Großmutter
Manier
abküsste, grinsen. Das hatte doch was.
"Was war das?"
Blöde Frage, was sollte das schon gewesen sein. Ihre Art zu
zeigen, was für ein kleiner niedlicher Kerl der Junge doch
war,
Einfach zum knuddeln und lieb haben, ein Teddy, ein
Plüschtier.
Mika stellte sich Sevastian als Plüschteddy vor und gluckste
plötzlich auf, wurde aber gleich wieder ernst.
"Schockiert?.. sie mag dich eben, vielleicht nimmt sie dich ja mit..",
so nach Hause ins Regal gestellt, machte der Jüngere sich doch
sicher gut. "Dein Bruder auch in der Nähe?", man musste immer
wissen, wo der Feind war. Die dralle Blonde kehrte zurück und
schenkte auch Mika ein Lächeln. "Du hast ja noch
mein Lieber.. ja?" Mika nickte und sie stellte Sev einen
Becher heiße Schokolade vor die Nase."Die magst du
doch sicher... du bist ja so ein Süßer. Mia schau
nur, ist er nicht süß?"
Von irgendwo, aus einer Ecke hörte man ein dumpfes 'ja ist er,
arbeite lieber' . Die dralle Blonde hob abwinkend die Hand nach hinten.
"Kümmert euch nicht um Mia, lasst es euch
schmecken Jungs",
sie wuschelte Sev noch einmal durchs Haar und Mika konnte gerade noch
nach hinten ausweichen, bevor ihre Hand auch ihn erreichte.
|
Verity
Ollivander
Zauberstabherstellerin
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erstellt am 01.11.2008 16:29
cf: Winkelgasse »
Zauberküche
22. Oktober
2011
Verity Ollivander, die dunkelhaarige Hexe mit den eisblauen Augen, ging
durch die Straßen von Hogsmeade. Am Vormittag hatte sie sich
mit
einem Händler für Zauberstab-Materialien getroffen,
ein
Lieferungsvertrag hatte erneuert werden müssen, und war aus
diesem
Grund in dieses kleine Dorf gekommen. Die Straßen waren
vollgestopft mit Schülern, die es trotz der Kälte
draußen aushielten. Anscheinend war heute ein Hogsmeadebesuch
auf
der Tagesordnung, hätte sie das früher gewusst,
hätte
sie das Treffen verschoben. Es hatte zwar im Eberkopf stattgefunden und
da der kleine Pub von den Schülern eher selten aufgesucht
wurde,
war es dort ruhiger aber ihr gingen diese Kinder trotzdem auf die
Nerven. Ein bisschen verwunderlich war das ja schon,
schließlich
hatte sie doch selbst ein Kind und demnach könnte man doch
auch
denken, dass sie nichts gegen Kinder hatte aber das war in ihren Augen
etwas anders. Kennedy war ganz anders als die meisten Kinder, sie war
von ihr erzogen wurden und ähnelte ihrem Charakter. Sie
spielte
zwar auch sehr gerne und machte die gleichen Dummheiten wie die anderen
Kinder auch (zumindest manchmal) aber sie war trotzdem etwas besonderes
und hatte auch noch einen gewissen Stil dabei. Sie war von ihrem Blut,
sie war eine reinblütige Hexe, sie wusste was sich
gehörte
und sie war auch nicht dumm.
Und das war bei den meisten Schülern aus Veritys Sicht gerade
nicht der Fall. Sie beobachtete die Schüler und bemerkte immer
wieder das Strahlen in ihren Augen als sie irgendwelche sinnlosen Dinge
in einem der Schaufenster sahen, sie hörte das Lachen als
Reaktion
auf irgendwelche albernen Witze, sie sah, wie sie von einem Ort zum
anderen hoppsten und so etwas war doch eher peinlich. Als sie
Durmstrang besucht hatte, hatte es auch immer mal wieder Besuche zum
Zaubererdorf in der Nähe gegeben aber Verity war irgendwie nie
so gewesen. Sie schüttelte leicht den
Kopf als sie ein Mädchen mit pinken Haaren sah und ging
anschließend weiter.
Kennedy war an diesem Tag zuhause bei ihrem Großvater in
London
geblieben. Sie hatte sich zwar inzwischen von der Erkältung,
die
dafür gesorgt hatte, dass Verity nicht zum Treffen mit Robin
(dem
Vater Kennedys, der davon allerdings immer noch nichts weiß)
gehen konnte, erholt aber dennoch hatte ihr die dunkelblonde Hexe
erklärt, dass es so besser sei, schon in der Winkelgasse hatte
man
bemerkt, dass das Wetter mal wieder ein wenig schlechter war, dass es
kalt war auch wenn die dicht beieinander stehenden Häuser
dafür sorgten, dass es ein wenig wärmer als
außerhalb
der Stadt war, und es wäre nicht gut, wenn sie jetzt ihr
Glück schon wieder herausfordern würde. Kennedy hatte
ihrer
Mutter daraufhin vernünftigerweise zugestimmt und hatte sich
zu
ihrem Großvater bringen lassen.
Und es war hier in Hogsmeade wirklich kalt, auch wenn es schon Mittag
war und der Tag demnach schon ein wenig fortgeschrittener war, konnte
man immer noch den Reif erkennen, der in der Nacht die Sachen
überzogen hatte und der nun dafür sorgte, dass alles
magisch
glitzerte, wenn die Sonnenstrahlen ihn berührten.
Sie zog ihren Umhang enger um sich, versuchte die Wärmer bei
sich
zu halten, und zog auch ihren Schal höher, damit auch noch ein
paar weitere Zentimeter ihres Körpers im Warmen waren. Kurz
sah
sie sich um und überlegte nun, wohin sie nun gehen
könnte. Es
kam nicht immer vor, dass sie ihren Laden mal zumachen konnte und dass
sie aus London wegkam und vielleicht sollte sie es mal ausnutzen. Es
gab einige Geschäfte in die sie nun gehen könnte,
wählte
aber letztendlich die '3 Besen', auch wenn es in diesem
Geschäft
wahrscheinlich voll war, da es die Hauptanlaufstelle der
Schüler
war. Aber dort würde sie vielleicht einige ganz interessante
Gerüchte hören, die ihr in London vielleicht noch
nicht zu
Ohren gekommen waren.
Sie betrat also den Pub und sofort schlug ihr eine warme Wand entgegen,
die dafür sorgte, dass sie am liebsten sofort wieder nach
draußen getreten wäre aber da hielt sie sich nun
doch
zurück. Während sie ihren Mantel aufknöpfte
und zum
Thresen hinüber ging, ließ sie kurz ihren Blick
über
die anwesenden Personen gehen. War das nicht der 'kleine' Prochorow?
Sie kannte seinen Bruder Demyan recht flüchtig (wer, der etwas
auf
sich hielt und aus Osteuropa kam, kannte schließlich nicht
die
Familie Prochorow?) aber dennoch glaubte sie, dass sie Sevastian auch
schon mal gesehen hatte... zumindest auf einem Bild.
Aber wahrscheinlich würde es bei dieser einen bekannten Person
bleiben, da Verity selbst nie in Hogwarts sondern in Durmstrang gewesen
war, war es mehr als nur unwahrscheinlich, dass sie irgendjemanden von
den Lehrern kannte und es war auch nur sehr schwer vorstellbar, dass
ausgerechnet heute jemand aus London hier her kommen würde,
der
ihr irgendwie bekannt war. Aber Zufälle gab es immer wieder...
vielleicht würde ja sogar Robin, der Vater von Kennedy,
plötzlich durch die Tür treten.
In Gedanken lachte sie kurz über diese Vorstellung,
ließ
sich auf einen Hocker an der Bar nieder, legte ihren Mantel und den
Schal auf ihren Schoß und bestellte einen Kaffee.
Während
sie wartete, zog sie auch ihre schwarzen Handschuhe aus, die perfekt zu
dem Rest ihrer Kleidung (schwarze Stiefel, dunkelgrauer Rock,
weiße Bluse, die man allerdings nur erkennen konnte, da sie
nicht
komplett von ihrem dunkelgrauen Rollkragenpullover überdeckt
wurde
und unten heraus schaute) passten, und sah sich ein weiteres mal im Pub
um.
tbc: off (neues Forum)
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Sevastian
Prochorow
6.Klasse
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erstellt am 02.11.2008 19:38
Die
erste dumme
Bemerkung ließ sich ja noch problemlos ignorieren, der zweite
Ratschlag, er solle sich das nächste Mal woanders
ersäufen
gehen, war schon etwas penetrant, doch äußerlich
ließ
Sevastian sich nichts anmerken.
Er kam auch gar nicht mehr dazu, weil da schon die
überschwengliche Bedienung über ihn hereingebrochen
war und
ihn sichtlich verständnislos zurückließ.
Dass von Katajew keine vernünftige Antwort zu erwarten war,
hätte er sich denken können - allerdings war seine
eigene
Frage zugegebenermaßen auch etwas
überflüssig gewesen.
Einen Moment lang lag der dunkle Blick des Jüngeren auf den
eisigen Augen Katajews......nachdenklich und in seiner
Undurchdringlichkeit an seinen Vater erinnernd.
Er hatte sich bedankt, war über
seinen Schatten
gesprungen und war an diesen Tisch gekommen. Und trotzdem zog Katajew
es vor weiter dumme Sprüche zu reißen. Das
war...nicht klug.
Dennoch brachte es den jungen Prochorow fast ein wenig zum
Lächeln.
Ein Kopfschütteln war die Antwort, da wurden sie schon wieder
von
der Bedienung unterbrochen. Ein Becher heiße Schokolade wurde
vor
seine Nase abgestellt, was eigentlich eine nette Geste war, aber selbst
ein süßes heißes Getränk konnte
nicht über
die Taktlosigkeit dieser Engländerin hinweg
täuschen..wie
denn auch - lautstark rief sich nach ihrer Kollegin, um diese auf den süßen
kleinen Russen
aufmerksam zu machen. Sevastian konnte ich gut vorstellen, dass ihre
Reaktion bei einem Korb voll kleiner Kätzchen die gleiche war,
was
ziemlich befremdlich schien. Dies lenkte ihn sogar so sehr ab, dass er
ungleich Katajew nicht schnell genug reagieren konnte und nur mit
weiterer Fassungslosigkeit verfolgen konnte, wie die Frau ihm zum
Abschied noch einmal durchs Haar wuschelte.
Aus irgend einem Grund, war ihm das gerade jetzt schrecklich
unangenehm. Katajew sollte nun besser keine Miene verziehen...
"Irgendwo hier wird er sein, so groß ist das Dorf nicht.",
erwiderte endlich verspätet auf die Frage nach Demyan. Dass er
ihn
sprechen wollte, das konnte Sevastian sich kaum vorstellen, also musste
das Interesse anderen Ursprungs sein. Ein hauchzartes Lächeln
spielte für einen Moment um die Lippen, bevor er den Becher an
den
Mund hob.
Er hatte sich bedankt, alles war gesagt. Aber so nicht..so
nicht.
"Du wartest auf ihn?", fragte er scheinbar ohne Hintergedanken, obwohl
sie beide wussten, wie die Antwort war. "Oder haben die Gäste
hier
heute einfach nur so Glück? Charme, Hilfsbereitschaft und
Herzlichkeit.."
|
Mikhail Katajew
7.Klasse
|
erstellt am 02.11.2008 20:06
Ihm
wäre es
gelinde gesagt Scheißegal gewesen, hätte der
Prochorow
Abkömmling sich sonst wohin gesetzt und ihn in Ruhe gelassen.
Er
hatte ihn ja nicht darum gebeten, ihn mit seiner Anwesenheit zu
beehren. Also was glaubte der Jüngere also, wie freudig erregt
er
über diesen Umstand war? Gar nicht? Eben.
Den penetrant starrenden Blick, denn als solchen empfand er das
angeschaue von Sevastian, erwiderte er ebenso. Er wusste schon, dass
sein Blick eisig kalt sein konnte und wenn er es wollte, ließ
er
damit auch die Augenflüssigkeit seines Gegenübers
erstarren.
Oder er hätte es am liebsten getan, wenn er gekonnt
hätte.
Vielleicht gelang dies ja irgendwann sogar.
Er hatte gerade zu einem 'Was?' ansetzen wollen, da errettete die
Bedienung den Jüngeren vor weiteren in Worte gefasste Gedanken
des
Katajew Ablegers.
Als die dralle Bedienung nach ihm griff, zog er geschickt den Kopf
zurück und hatte ja ansehen können, wie Sevastian der
Folter
nicht entkam. Es reizte ihn natürlich. Wie hätte er
auch das
aufkommende Lachen unterdrücken sollen. Er spürte es
in
seiner Kehle aufsteigen und versuchte es gewaltsam wieder
hinabzuzwingen. Gar nicht so einfach, wenn man dann auch noch nach dem
anderen, dem Bruder des "Plüschtieres" gefragt wurde.
Mika antwortete ehrlich, ohne wenn und aber. Es wäre ihm nie
in
den Sinn gekommen nun irgend eine Story zu erfinden, damit es nicht so
aussah, als könne er Demyan nicht leiden, er konnte ihn ja
schließlich wirklich nicht leiden.
"Ich will nur nicht, dass er vielleicht auch hier aufkreuzt und sich
dann zu seinem kleinen Bruder setzt. Wäre er in der
Nähe,
würdest du nun den Tisch zu wechseln haben.. verstanden?", das
sollte ja wohl deutlich genug sein. Aber eigentlich hätte er
den
Jüngeren doch auch davon schicken können. Mika war
sich nicht
sicher, warum er es nicht einfach tat. Vielleicht, so redete er sich
ein, weil er auf ein weiteres Spektakel mit der Bedienung hoffte.
Auf alles andere was von Sevastian noch gekommen war, ging er gar nicht
ein. Sollte der denken was er wollte. Eingeladen war er nicht, also
musste er es nehmen wie es kam.
"Ich hab gehört, dir ging es nach dem... Unglück..
richtig
gut?", kam er dann doch noch einmal auf jenes Abenteuer
zurück.
Eigentlich hatte er nichts gehört, weil er nichts
hören
wollte. Ihm ging es schlecht, und er musste von der Schule, alles
andere war unwichtig gewesen. Niemand hatte ja auch gewusst, was er
eigentlich gemacht hatte und somit hatte auch niemand etwas
erzählt, was denn auch? Er hätte mit Büchern
nach jedem
geworfen, der ihm gesagt hätte, dass der Prochorow putzmunter
in
Durmstrang saß, während er das Bett zu
hüten hatte.
Mika hob den Becher an die Lippen, trank einen Schluck und sah ein
wenig umher. Allerdings war es zu voll geworden, als dass er
hätte
bekannte Gesichter in den Gewirr ausmachen können. Wollte er
auch
gar nicht, dieses eine Gesicht hier so nah bei ihm, am gleichen Tisch
auch noch, das reichte doch wohl aus.
"Und..? was hast du gleich noch vor? Nicht, dass wir zufällig
die
gleiche Richtung nehmen...", er lächelte
süßlich und
setzte den Becher noch einmal an die Lippen, dieses Mal sah er aber
nicht hinein, sondern lenkte den Blick über den Becherrand
hinweg
zu Sevastian, den er mit einem seltsam aufmerksamen Blick musterte.
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Sevastian
Prochorow
6.Klasse
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erstellt am 02.11.2008 21:03
"Wäre er in der Nähe, würdest
du nun den Tisch zu wechseln haben.. verstanden?"
Sevastian schnaufte nur, ein Lachen, das es nur bis zu einem
Lächeln gebracht hatte. Mehr war dieser Spruch nicht wert.
Sollte das eine Drohung sein oder gar eine Aufmerksamkeit: ihm war
gestattet hier sitzen zu bleiben, bis sein Bruder kam und er dort am
Tisch Platz nehmen könne? Lächerlich.
"Danke der Nachfrage.", war alles, was er zu der Frage nach seinem
Befinden nach dem unfreiwilligen Eisbad sagte. Eine kühle
Bestätigung des Gehörten, das auch eher einem Vorwurf
glich
als ehrlichem Interesse.
Dass Katajew allerdings wochenlang das Bett gehütet hatte,
bescherte ihm tief im inneren doch so etwas wie ein schlechtes
Gewissen. Vor niemandem hätte er das zugegeben, auch vor
Mikhail
nicht, der ja nicht einmal mit seinem Dank gebührend umgehen
konnte...
Aber irgend etwas war es doch, das ihn dazu trieb, nun doch etwas zu
sagen. Es war ihm, wenigstens für diesen einen Augenblick,
vollkommen egal, wie Katajew es aufnehmen würde, für
einen
Moment stand er wieder auf der selbsterrichteten Mauer, die er als
kleiner Junge schon angefangen hatte um sich herum zu bauen. Die selbe
Mauer, die es ihm leichter machte, den Tadel seines Vaters zu ertragen,
an sich abperlen zu lassen und doch nach dem eigenen Willen zu handeln.
"Das war nicht meine Absicht gewesen.", sagte er, schlicht und ehrlich.
"Ins Eis einzubrechen. Und das danach auch nicht." Damit meinte er
natürlich Mikhails Lungenentzündung, das konnte
dieser nun
akzeptieren oder absichtlich missverstehen.
Auch Sevastian nahm noch einen Schluck des, erstaunlich guten, Kakaos.
Bei diesem Gedanken ging sein Blick automatisch in Richtung Theke, fast
als befürchtete er, die Bedienung habe es hören
können
und würde nun im nächsten Moment wieder
herangerauscht kommen
um ihn zu drücken und zu herzen. Noch einmal würde er
das
hier vor Katajew nicht ertragen.
Als er sich wieder zurückwandte, lag der kühle Blick
eben jenes auf ihm.
Ein Schmunzeln spielte erneut um seine Lippen ob der Frage nach seinem
Weg. Katajew setzte es wirklich darauf an ihn mit jedem Wort, jeder
Geste deutlich zu machen, wie wenig er seine Gesellschaft
schätzte.
"Womit hab ich denn so viel Aufmerksamkeit verdient?", meinte er und
lehnte sich zurück. "Was für ein Aufwand. Lauf doch
einfach
los und bau auf die Unwahrscheinlichkeit, dass ich dich finde.",
spöttelte er. Ein Hand griff nach dem Kakaobecher, und die
Wärme schien ihn daran erinnern zu wollen, wie
ungemütlich
kalt es draußen war.
"Was soll man hier schon groß machen.", meinte er mit einem
halben Schulterzucken.
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Mikhail Katajew
7.Klasse
|
erstellt am 03.11.2008 15:20
Ach
Dank hin und her.
Er nahm sowieso nicht an, dass dieser aus dem Mund eines der Prochorow
Schnösel auch nur halbwegs ernst gemeint war. Dennoch, er
wunderte
sich, dass der Jüngere von sich aus seine Nähe
suchte. Bisher
machte der eher den Eindruck eines verschrecken Karnickels, denn eines
Bruders seines Bruders. Dass dieser dann auch vielleicht annehmen
könne, er würde ihn wegschicken damit der andere, der
Ältere hier Platz nehmen konnte, war ja nun wirklich die
Höhe. Auch wenn es sicherlich ein ironischer Gedanke war.
Schließlich wusste alle Welt, dass Demyan und er sicher
niemals
Freunde werden würden.
"Danke der Nachfrage."
Am liebsten hätte er ihm schon für diesen Satz eine
reingewürgt. Das war das allerletzte. Er hatte wegen diesem
Stinker über Wochen mit seiner Tante unter einem Dach leben
müssen. Zum Glück waren die Söhne in der
Schule, sonst
hätte man ernsthaft über den Kauf eines Stricks
nachdenken
müssen.
"Wie erfreulich.. ging es wenigstens einem gut..", wenn auch dem
Falschen, wie er fand.
Ihm entging nicht der Blick, als Sevastian einen Schluck der Schokolade
nahm. Auch er sah aus dem Augenwinkel zum Tresen, aber dort war man
beschäftigt. Jedenfalls bis zu diesem Zeitpunkt, denn als
hätte die dralle Schankmagd nur darauf gewartet, hob sie nun
den
Blick und zwinkerte hinüber.
"Du hast eine Verehrerin..", meinte er trocken und musste innerlich
lachen. Das war zu herrlich. Sie sah wirklich so aus, als
würde
sie nur auf einen passenden Moment warten, damit sie den
Jüngeren
wieder an die Brust drücken konnte.
Dass der Russe vorher noch etwas anderes gesagt hatte,
nämlich,
dass es nicht in seiner Absicht gelegen hatte und auch das folgende
nicht, nahm er einfach zur Kenntnis, wie es schien. Er schwieg sich
dazu nämlich erst einmal aus.
Dunkle Brauen aber hoben sich und zogen sich in der Mitte seiner Stirn
zusammen. Na alles andere wäre ja auch noch schöner
gewesen,
aber er traute so was natürlich zumindest Demyan zu. Dieser
würde ihm sicher die Krätze an den Hals
gewünscht haben.
Allein, weil er ihn dann bei einem solchen Missgeschick erlebt
hätte. Aber Sevastian schien es ernst zu meinen?
"Womit hab ich denn so viel Aufmerksamkeit verdient?"
"Was
für ein Aufwand. Lauf doch einfach los und bau auf die
Unwahrscheinlichkeit, dass ich dich finde."
"Ach.. würdest du mich suchen wollen? Wüsste nicht,
dass wir
hier 'Verstecken' spielen.. oder willst du spielen?", er neigte sich
ein wenig vor und stellte den Becher auf den Tisch, legte seine Arme
neben diesen ebenfalls auf die Platte und sah den Jüngeren an.
Warum sollte er gehen und warum sollte er den Platz somit freimachen,
er dachte doch gar nicht daran.
Es war tatsächlich noch voller geworden, die Menge
drängelte
nun nach jedem freien Platz und so bekam Sevastian, der doch mit dem
Rücken zur Tür und viel mehr im Gastraum
saß, als er,
immer wieder Knüffe in die Seite ab und ein Mann fiel beinahe
auf
ihn, bei dem Versuch der drallen Magd auszuweichen, die mit etlichen
Krügen Ale bewaffnet durch die Menge watschelte. Sah witzig
aus,
wie der Mann halb auf dem Jungen hing und irgendetwas vor sich hin
brabbelte das Mika nicht verstand. Aber so ganz nüchtern war
der
Mann wohl nicht mehr. "Tut... tuuut mir ... lllleid Junge..."
stotterte der nämlich und klopfte Sevastian auf die Schulter,
als
würde er seinem Ackergaul auf die Kruppe schlagen. Mika sah
von
dem Kerl zu Sev, dann wieder zu dem Kerl und lachte los. Ging gar nicht
anders. Vor allem auch, weil Sevastians Nase nun beinahe in der
Schokolade tunkte. Er wartete eigentlich nur darauf, dass der
Jüngere noch einen weiteren Stoß bekam.
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Victoria McBell
6.Klasse
|
erstellt am 05.11.2008 11:38
Josephine && Victoria
(+ Aaron)
cf Honigtopf
„Sie war was? Wieso war die denn bei dir
im
Krankenflügel?“, wow, Victoria fühlte
tatsächlich
Zorn in sich aufsteigen, denn sie konnte sich durchaus vorstellen, was
es dort für ein Szenario gegeben hatte. „Wieso hast
du mir
das nicht vorher erzählt? Diese Schnepfe“, knurrte
die
Hufflepuff und wäre am liebsten Diandra hinterher um ihr die
Meinung zu sagen. „Die ist sowas von
gestört“, zischte
die Dunkelhaarige noch scharf hinterher, dass neben ihr ein junges
Mädchen erschrocken zusammen zuckte weil sie dachte, sie
könnte gemeint sein. „Kannst du mir sagen, wie Ju es
mit der
aushält?“, fragte sie da, als hätte sie die
Gedanken
ihrer Freundin gelesen. „Unterschiedlicher können
die zwei
doch gar nicht sein und Ju ist so... lieb einfach und die?“,
kopfschüttelnd wandte sie sich ab um sich bereitwillig von den
vielen Leckereien abzulenken.
Nach ihrem ausgiebigen Einkauf mit diversen Peinlichkeiten, weil sie
sich einfach mit ihrer Quietscherei nicht zurück halten konnte
(was Vic allerdings sowas von schnurz war), stand sie nun gemeinsam mit
Joey und Aaron vor der Tür des Honigtopfes und zitterte sich
die
Seele aus dem Leib. Als ihre Freundin sie wegen der Federn umarmte, war
Vic sogar ein bisschen deprimiert, dass sie die Umarmung so schnell
löste, denn dadurch war es ihr natürlich gleich viel
wärmer geworden. „Nichts zu danken, du übst
immer so
fleissig mit mir unter Einsatz deiner Gesundheit“, sie
grinste
breit, weil wirklich viele ihrer neuzulernenden Zauber einfach tierisch
daneben gingen, „da kann ich dir doch wenigstens die
Schreiberei
versüßen“, sie zwinkerte ihrer Freundin zu
und
kuschelte sich enger an Aaron, der bereits wärmend seinen Arm
um
sie gelegt hatte, dabei allerdings Scherze von wegen Frostbeule und
Eiszapfen an der Nasenspitze machte. Vic war es viel zu kalt um sich
ernsthaft dagegen zu wehren. Dafür aber nickte sie begeistert
auf
Joeys Vorschlag. „Drei Be...Besen kli...ngt
g...ut“,
versuchte sie durch die klappernden Zähne hindurch zu kriegen
und
zog Aaron einfach mit sich. Selbst wenn er gewollt hätte,
wäre er nun um das Butterbier nicht mehr herum gekommen, aber
er
wollte ja auch gar nicht.
Als sie die Tür des drei Besen öffneten, schlug ihnen
warme,
leicht abgestandene Luft entgegen, ebenso wie ein konstantes
Stimmengewirr. Es war wirklich mächtig was los in dem
Gasthaus,
wobei Vic noch mit mehr Leuten gerechnet hatte. Aber einige der
Schüler schienen doch noch die Wärme anderer
Geschäfte
zu suchen. Kurz ließ die Hufflepuff ihren Blick durch die
Menge
gleiten, als Aaron den beiden Mädchen zeigte, das es hinten
sogar
noch einen freien Tisch gab und sie zielgerichtet dort hin
führte.
Obwohl es hier deutlich wärmer war als draußen, zog
Vic noch
nicht ihre Jacke aus, denn sie zitterte nach wie vor, weil sie so
durchgefroren war. Nein, Kälte und Winter war wirklich nichts
für sie und mit einem sehnsüchtigen Seufzen dachte
sie daran,
wie sie vor ein paar Tagen noch mit Joey und Henry in der Sonne gelegen
hatte.
Die Wirtin trat zu ihnen an den Tisch, als sie sich gerade erst gesetzt
hatten und nahm ihre Bestellung auf. Aaron bestellte für sich
und
Vic je ein Butterbier und als die Frau auch von Joey das
Gewünschte erfahren hatte, ging sie zurück zur Theke
um alles
für die drei zu holen.
„Ich schwör euch, ich werde nie wieder warm. Ich bin
sozusagen Schockgefrostet...“, murmelte die Hufflepuff, wobei
ihr
Gesicht strahlte, als die Wirtin mit dem Butterbier kam und es ihnen
servierte. “Lasst es euch schmecken“,
sagte sie
freundlich und zwinkerte den dreien zu, ehe sie an den
nächsten
Tisch eilte. „Danke“, erwiderte Vic noch und nahm
dann auch
schon den ersten Schluck. Oh wie gut das schmeckte... und es
wärmte so herrlich von innen heraus, dass sie
glückselig
aufseufzte. „Beim Merlin, das war meine Rettung“,
jetzt
grinste sie wieder und zog sich doch die Jacke aus, während
sie
wieder ihren Blick über die anderen Gäste schweifen
lies.
Dabei fiel ihr ein unbekanntes Gesicht auf. „Kennt ihr
den?“, fragte sie und nickte in die Richtung, wo Sevastian
Prochorow saß. Den Jungen hatte sie schon einmal gesehen,
aber
dessen Begleitung nicht. „Man der schaut aber
düster...“, murmelte sie und fragte sich, ob er auch
eher so
in die Slytherinschiene gehörte, sprich zu den Leuten
gehörte, die sie absolut verabscheute.
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Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
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erstellt am 05.11.2008 16:13
Noah
&& Rose
cf Die Straßen des Dorfes
Es machte Rose tatsächlich ein kleines bisschen traurig, als
Noah
ihr gestand, dass er nicht wüsste was Heimat bedeutete und sie
hätte ihn am liebsten spontan in den Arm genommen, ihm gesagt,
dass er nach wie vor so etwas finden konnte. Beim Merlin, am liebsten
hätte sie ihm ein ‚Zuhause‘ geschaffen,
einfach weil
sie wollte, dass er dieses Gefühl kennenlernte, einen sicheren
Hafen zu haben, an dem man sich bedenkenlos fallen lassen konnte. Als
der Ire jedoch mitten im Satz abbrach, fand sie ihren Blick kurz darauf
in seinem gefangen und auch wenn sie kurz den Mund öffnete um
nachzufragen, was er habe sagen wollen, traute sie es sich
plötzlich nicht mehr, auch wenn sie nicht definieren konnte
wieso.
Ihr Herz klopfte jedoch ein bisschen schneller und sie biss sich kurz
auf die Unterlippe, nicht fähig den intensiven Blickkontakt zu
unterbrechen. Was war denn los mit ihr? Rose war verwirrt, gestattete
sich aber gleichzeitig nicht weiter in sich zu horchen und dem ganzen
auf den Grund zu gehen.
Es war eine Mischung aus Frust und Erleichterung, als eine Gruppe
scherzender Jugendlicher an ihnen vorbei ging und den Blickkontakt
dadurch störten, denn einerseits war es ja wirklich gut, dass
das
geschehen war, solche Blicke waren... naja nichts was bei einer
Freundschaft geschah, andererseits hatte sie sich gerade in Noahs Augen
verloren, hatte den Moment genossen und bedauerte trotzdem, dass er
vorbei war.
Wenn sie weiter so in ihren Mantel kriechen würde,
wäre sie
wohl gänzlich verschwunden, aber es war so verteufelt kalt,
dass
sie ernsthaft litt, auch wenn sie es nicht zugeben mochte. Bei Noahs
Worten jedoch tauchte ihr Gesicht wieder aus den Tiefen ihrer Kleidung
auf und sie schnaubte ein bisschen. „Noah du willst deine
Vaterschaft doch wohl nicht mit einer Mutterschaft meinerseits
vergleichen? Deine Tochter ist schon groß und ich
hätte wohl
mitbekommen, wenn ich eine 15jährige Tochter
hätte“,
sie grinste ein bisschen schief, schüttelte dann aber den
Kopf.
„Sicher, ich bin erst 30, aber von später
Mutterschaft halte
ich nichts und derzeit... seh ich für mich gar keine
Möglichkeit was das angeht. Ich meine ich habe gerade erst
meinen
Job in Hogwarts angefangen, ich baue mir erst ein neues Leben auf,
Kinderplanung steht da ganz weit hinten. Außerdem bin ich was
das
angeht auch etwas altmodisch. Ich hätte durchaus gerne den
Vater
als Ehemann an meiner Seite, der mit mir gemeinsam die Kinder
groß zieht und so...“, dieses Mal war sie es, die
aufhörte weiter zu sprechen, weil sie an John denken musste.
Sie
waren erst seit ein paar Tagen ein Paar und sie liebte ihn, das stand
außer Frage. Aber sie hatte bisher nicht einen Gedanken daran
verschwendet ob sie beide jemals eine richtige Familie gründen
würden und ehrlich gesagt konnte sie es sich auch nicht
vorstellen. Nicht wegen John selber... es stand einfach nicht zur
Debatte. Aber wie sah ihr Freund das? Dachte er überhaupt an
sowas
oder war es genau wie für sie kein Thema für ihn?
Irgendwie war das ein doofes Thema und sie schüttelte
unbewusst
ein bisschen den Kopf, als wolle sie ihn von dererlei Gedanken
befreien.
„Soso wirst du das? Mich würde ja interessieren, wie
die
Hölle aussehen wird, die du mir bereiten willst, wenn mein Arm
beweisen sollte, dass er zu nichts zu gebrauchen ist“,
erwiderte
sie etwas provokant, wenn auch deutlich im Scherz und knuffte ihn bei
seiner nächsten Bemerkung wegen der Ballettaufführung
sachte
in die Seite. „Mr. Gordon, sie sind ziemlich frech
heute“,
erwiderte sie lachend und malte sich im Geiste aus, wie solch eine
Aufführung aussehen könnte. „Ich wusste gar
nicht, dass
du solche Muggelfilme kennst...“
Rose unterließ es auf ihre eigene Uhr zu gucken. Zum einen
tat
Noah dies ohnehin schon, zum anderen hätte sie dazu ihre Hand
aus
der warmen Manteltasche heraus holen müssen und der Gedanke
widerstrebte ihr doch. Oh man, sie mutierte hier noch zu einem
Eisklümpchen wenn das so weiter ging. Das hinderte sie jedoch
nicht den Kopf in den Nacken zu legen, als sie wieder herzhaft lachen
musste. „Nein, ich werde nicht nackt zum Ball gehen, keine
Bange,
aber so egal scheint es dir ja dann doch nicht zu sein“. zog
sie
ihn auf und musste erneut lachen. „Kannst du dir das Gesicht
der
Schulleiterin vorstellen? Oder die Schüler?“, der
Gedanke
war wirklich sehr amüsant. Sie gab zwar nichts um
gesellschaftliche Konventionen, aber soweit ging sie dann doch nicht,
sie besaß doch so etwas wie Anstand. Und in gewisser Hinsicht
auch Schamgefühl, wobei sich das ausschließlich auf
ihren
Arm bezog, den sie stets vor fremden Blicken verbarg.
„Du musst dir das wirklich nicht antun mit dem Kleid kaufen.
Ich
fürchte ich werde wirklich sehr übellaunig sein.
Vielleicht
hat aber ja auch meine Mutter oder meine Schwägerin etwas, was
sie
mir leihen können. Wann braucht man denn schon mal ein
Ballkleid?“, sie verzog angewidert das Gesicht als rede sie
von
einem wirklich sehr ekelhaften Untier. „Du tanzt nicht? Nie?
Und
ich hab gedacht du wärst einer meiner Lichtblicke vielleicht
das
Martyrium besser zu ertragen“, sie zwinkerte ihm zu zum
Zeichen,
dass sie ihn durchaus gut verstehen konnte und nickte dann wieder
vollkommen ernst, wenn auch nur gespielt. „Ja genau, lass uns
eine Sammelklage machen, vielleicht finden wir ja noch andere die sich
anschließen. Es gibt schließlich auch
Menschenrechte und
so, aye?“, ihr Mundwinkel zuckte nun doch etwas und sie
vergrub
sich wieder in ihren Mantel.
Die Rothaarige hätte Noah gerne die Last abgenommen, die
anscheinend auf ihm ruhte wegen seiner Tochter. Wie schwer musste es
sein, mit solch einer Situation klar zu kommen, zumal wenn die
Bedingungen wie derzeit nicht gerade sehr optimal waren. Aber sie
konnte nichts tun außer ihm zuzuhören, ihm
vielleicht ab und
an einen Rat zu geben, falls sie dazu fähig war, ihm eben eine
Freundin sein. Auf seine Reaktion jedoch, dass er sich immer unter
Kontrolle hatte, schaute sie ihn nur mit einer hochgezogenen Augenbraue
eindringlich an und er schien sofort zu bemerken, dass er ihr nichts
vormachen konnte. „Das mag sein, das kann ich nicht
beurteilen,
ich kenne deine Exfreundin noch nicht. Deswegen konnte ich bisher nur
Vergleiche mit dir machen und habe eben festgestellt, dass es durchaus
Gemeinsamkeiten gibt, die man erkennen kann. Und sie ist deine Tochter,
du hast doch selber schon am eigenen Leib erfahren, dass sie eine
Kämpferin ist, aye? Und Hogwarts ist riesig, ich kenne
niemanden,
dem wirklich alle wohlgesonnen sind, das ist aber doch auch ganz
normal. Allerdings frage ich mich auch, wieso man ausgerechnet sie
vergiftet hat. Dazu müsste man aber überhaupt mehr
wissen,
was da genau geschehen ist um sich ein Urteil zu bilden. Dass sie sich
mit dem Thema nicht beschäftigen will... nun das kann ich mehr
als
gut verstehen... Sie hat sicher nicht nur einen körperlichen
Schaden davon getragen. Wie würde es dir gehen, wenn man sowas
mit
dir gemacht hat? Ich weiß aus eigener Erfahrung wie viel
leichter
es ist, einfach das Geschehene zu verdrängen“, sie
meinte
damit durchaus ihren ramponierten Arm und die Umstände, wie es
dazu gekommen war. „Werdet ihr alleine klar kommen oder soll
ich
euch einen Ringrichter besorgen?“, versuchte sie die ernste
Miene
Noahs aufzulockern. Sie konnte gut nachvollziehen, wie schwer ihm das
bevorstehende Gespräch und dessen Ausgang im Magen lag. Es
wurde
wirklich Zeit ihrer Meinung nach, dass das Mädchen erfuhr, wer
ihr
leiblicher Vater war. Sicherlich würde es erst einmal ein
Schock
für die Ravenclaw, aber die Bedingungen der beiden
würden
sich durchaus ändern. Jetzt war Noah einfach nur ein
verhasster
Lehrer für sie, seit ihrem Zusammenstoß am
Donnerstag wohl
erst recht, aber wenn sich der Schock beruhigt hätte, bestand
wenigstens die Aussicht, dass die zwei sich doch nähern
konnten,
wohin immer das auch führen würde...
„Ich habe bisher gedacht, du würdest Colin durchaus
schätzen. Sicher, dass ich
ihn ablenken soll? Könnte ich dann bitte vorsichtshalber einen
Maulkorb kriegen? Nicht dass ich ihn nachher noch beisse oder
so“, ihre Augen funkelten amüsiert, aber sie machte
nun mal
keinen Hehl daraus, wie wenig sie den Auror ausstehen konnte. Nachdem
sie erfahren hatte, dass er auch noch Marla nach Hogwarts gebracht
hatte noch weniger. „Und was heisst hier lauschen? Ist er
wirklich so indiskret? Kennt er keine Privatsphäre? Pah, kein
Problem, ich lenk ihn schon entsprechend ab wenn du das willst, er wird
gar keine Zeit haben darüber nachzudenken, was du und Marla da
gerade machen,aye!“, sprach sie fest entschlossen weiter und
nahm
sich vor den Mann sich ordentlich vorzuknöpfen, wie auch
immer.
Noah brauchte Ruhe mit seiner Ex, also würde sie sie ihm
verschaffen, egal wie. „Und seine Logik? Ich hab ihn als
arroganten, egoistischen Mistkerl kennengelernt... muss ich mehr sagen?
Er wird mit Sicherheit gar nicht nachgedacht haben, sondern nur
gehandelt. Sag sind die beiden befreundet oder so? Er hat am Mittwoch
so schnell zugesagt und war so ... gewissenhaft...“, sie
zuckte
mit den Schultern und überlegte, ob ihre Gedanken nicht zu
weit
gingen.
Kurz danach musste sie allerdings wieder lachen wegen Noahs Scherz ob
man Joey nicht abrichten könnte. „Fass Josephine, da
ist die
böse Angier, Fass!“, sagte sie leise und stellte
sich die
Ravenclaw vor, wie sie die Heilerin anknurrte.
Das Bild passte so gar nicht zu dem Mädchen was vor dem
Honigtopf
stand, mit ihren Freunden lachte und die Dunkelhaarige neben sich
herzlich umarmte. Bei dem was Noah dann jedoch sagte, zuckte Rose wie
unter einem Schlag zusammen, ohne dass sie es hätte verhindern
können. Eigentlich war es ja Blödsinn, dass sie das
Gesagte
persönlich nahm, aber solche Worte zu hören tat
ihr...
irgendwie weh.
Ihre Augen suchten seine, versuchten in seinem Blick zu lesen ob er das
wirklich so meinte und sogar auf sie beide bezog. Bisher hatte sie
nämlich den Eindruck gehabt, dass es sowas wie ein ganz
besonderes
Band zwischen ihnen gab, ein Urvertrauen wie es auch für sie
recht
unbekannt war. Aber sah er das auch so? Anscheinend nicht,
wahrscheinlich fürchtete er durchaus, dass auch sie ihn nur
verletzen und verraten würde.
Man, was für Gedankengänge hatte sie denn?
Anscheinend war
ihr Hirn eingefroren, was hatte sie denn erwartet? Sie kannten sich
erst ein paar Tage und nur weil sie vertrauensseliger war
hieß
das nicht, dass es ihm genauso gehen musste. Zumal er eh kein Mensch
war, der sich leicht öffnete oder irgendetwas einfach nur... lebte.
„Der Goldhamster war sicherlich auch nur wehrhaft, so wie
du“, sagte sie und ging nicht weiter auf die Sache mit dem
Verrat
durch Freunde ein. „So ein Hamster ist in etwa so
groß wie
dein Finger in den er gebissen hat. Wahrscheinlich hat das arme Tier
ziemliche Angst gehabt. Generell sind Goldhamster ab in etwa so
gefährlich wie Goldfische oder so... das kannst du doch nicht
leugnen. Aber davon abgesehen, die beiden da sind wirklich harmlos, ich
glaube nicht, dass Joey bei denen Gefahr läuft verraten zu
werden“, fast hätte sie geseufzt, weil sie nun doch
wieder
darauf gekommen war und schaute schnell auf ihre
Füße, mit
denen sie etwas auf der Stelle trat, weil sie irgendwie vor lauter
Kälte schon gar kein Gefühl mehr in ihren Zehen
hatte.
Durch die intensive Musterung ihrer Schuhe hatte sie nicht mitbekommen,
dass die drei Schüler ihrerseits ins drei Besen gegangen
waren,
nickte aber selber mehr als begeistert und dankbar, als Noah das
Butterbier erwähnte.
„Beim Merlin, jaaaa sehr gerne...
Wärme....“, seufzte
sie sehnsüchtig und hatte es plötzlich ganz eilig in
das
Gasthaus zu gelangen, wo ihr augenblicklich nach öffnen der
Tür das Erhoffte entgegen schlug. Dass die Luft etwas muffig
war,
interessierte sie dabei gar nicht, Hauptsache sie war endlich aus
dieser grässlichen Kälte raus.
Es war voll hier, aber auch das war ihr egal und sie
schlängelte
sich zielstrebig einen Weg geradewegs zur Theke. Von dort aus hatten
sie alles ideal im Blick fand sie und waren auch noch praktischer Weise
geradewegs an der Quelle. „Ich denke du magst gar kein
Butterbier?“, fragte sie nach und als die Wirtin fragte was
sie
trinken wollte, überließ sie es Noah für
sie beide
etwas zu bestellen.
„Anscheinend haben sich wirklich viele hier her
geflüchtet“, sie beugte sich etwas zu Noah, denn sie
wollte
nicht schreien, aber das Stimmengewirr war zu laut als dass sie aus der
kurzen Entfernung etwas hätte sagen können.
„Man
könnte meinen halb Hogwarts ist hier. Oh schau mal, da
drüben
sitzt sogar Josephine...“, stellte sie plötzlich
fest, wenn
auch ohne Überraschung. Es war nur allzu logisch, dass auch
die
Ravenclaw warmes Butterbier genießen und vor der
Kälte
flüchten wollte.
Sie öffnete etwas ihren dicken Daunenmantel, auch wenn es ihr
nach
wie vor noch kalt war und ließ ihren Blick über die
anderen
Anwesenden gleiten.
Endlich bekamen sie ihre Getränke und nachdem sie Noah
zugeprostet
hatte, nahm sie ein paar tiefe Schlücke von ihrem Butterbier.
Genüsslich schloss sie die Augen und fühlte sich
für
einen kleinen Moment in der Zeit zurück versetzt. Gleichzeitig
spürte sie eine angenehme Wärme, die sich innerlich
bei ihr
ausbreitete und sie seufzte wohlig auf. „Lecker“,
murmelte
sie und schaute Noah mit funkelnden Augen an.
Plötzlich jedoch kam ihr wieder in den Sinn, was er zum Thema
Heimat gesagt hatte... durch das Butterbier hatte sie ganz automatisch
wieder an Zuhause gedacht und ihr wurde wieder bewusst, wie Noah abrupt
seinen Satz abgebrochen hatte, als sie das als Thema gehabt hatten.
„Noah?“, fragte sie nach und stellte sich etwas
näher
zu ihm, so dass sie sich an den Armen berühren konnten.
„Darf ich dich was fragen?“, eine kleine Pause, als
müsse sie sich selber überwinden, „Du hast
vorhin Karl
Jaspers zitiert und als du es auf dich übertragen wolltest,
hast
du nicht weiter gesprochen...“, Rose legte den Kopf leicht
schief
und suchte seinen Blick. „Wo wäre deine Heimat oder
der Ort
an dem du verstanden wirst und auch verstehst?“
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Sevastian
Prochorow
6.Klasse
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erstellt am 06.11.2008 09:20
Eine
Verehrerin also,
so so..na die konnte er sich sparen..Mikhail schaffte es allerdings
wunderbar sich darüber zu amüsieren. Er brauchte
dafür
gar nichts weiter zu sagen, es war der Blick Katajews, der mittlerweile
mit einer gehässigen Kälte funkelte.
Sevastian vermied es einfach sich den Blick der blonden Bedienung
nochmal einzufangen - das Zuzwinkern versuchte er zu ignorieren.
Von Versteckspielen habe er noch nichts gewusst, meinte Mikhail und
Sevastian schmunzelte leise. Ach nein? Dann war die Frage nach seinem
Verbleib wohl eine reine Vorsichtsmaßnahme, hm?
"Oder willst du spielen?"
Der kühle Blick des Älteren hatte sich durchdringlich
auf ihn
gelegt und der jüngere Prochorow erwiderte diesen - war das
eine
Drohung? Einen Moment schwieg er, dann öffneten sich die
Lippen
des Jungen, doch etwas zu sagen, dazu kam er nicht mehr.
Ein Stoß von hinten drückte ihn gegen die Tischkante
und brach den Blickkontakt.
Während er die ganze Zeit über schon immer wieder von
Hereinkommenden gestreift worden war, hatte bisher keiner geschafft ihn
so zu stören...
Der Mann, offenbar schon motorisch beeinträchtigt,
entschuldigte
sich kumpelhaft und machte den Fehler ihm dabei auch noch
übertrieben auf die Schulter zu klopfen.
Wie voll das Lokal mittlerweile schon geworden war, darauf hatte
Sevastian bisher nicht geachtet, erst als er sich dem Betrunkenen
zuwandte, sah er, dass einige schon mit ihren Getränken
herumstanden und auf einen freien Tisch warteten.
So eben auch der Saufkopf, der jetzt leider vom Schulterklopfen dazu
übergegangen war, sich an Sevastian abzustützen.
Der Junge stand auf, vielleicht um dem Mann zu helfen sich wieder
aufzurichten? Vielleicht, doch wer dabei in sein Gesicht sah, das
bedrohlich regungslos auf den Betrunkenen gerichtet war, der bekam
einen anderen Eindruck. So auch der Kumpel des Mannes, der nun
schwankend neben Sevastian stand und seine Hand langsam von dessen
Schulter nahm.
"Whoa..", mit einem gleichzeitig beruhigenden
und
drohendem Laut trat er einen Schritt auf Seva und den Mann zu, ersterer
wandte sich sogleich diesem zu, so dass er in der Bewegung stockte. Ein
anderer, der den Ärger roch und befürchtete, der
andere Russe
könne seinem 'Freund' zu Hilfe kommen, packte Mikhail mit
beiden
Händen an den Schultern und versuchte ihn beiseite zu
drängen.
Ein Stuhl scharrte über den Boden, der Betrunkene lallte etwas
von "Isja..schoon gut.."
und Sevastian schlug mit einer Bewegung die Hand des Zweiten, die ihn
am Ärmel packen wollte, beiseite. Schon war aus dem Nichts ein
kleiner Aufruhr entstanden, von dem niemand sagen konnte, wer hier wen
provoziert hatte. Für jede Seite war die Sache klar: zwei
junge
Russen, da musste man vosrichtig sein, das sah man doch schon, also
nichts für ungut, aber als der so aufstand... Sevastian
hingegen
glaubte nicht, dass ein Besoffener sich das Recht herausnehmen durfte,
ihn als Stützpfeiler zu benutzen und sich im nächsten
Moment
womöglich noch über ihm zu erbrechen. Das fehlte ja
noch..
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Cillian Murphy
6.Klasse
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erstellt am 06.11.2008 15:34
April & CM
cf: Ländereien ~ Portale vor dem Schloss
Cillian hatte, nachdem April ihm eine ihrer eiskalten Hände
auf
die Stirn gelegt hatte, wirklich kurz überlegt, ob er sie
nicht
einfach über die Schulter werfen sollte und sie zum See tragen
sollte und dort in diesen werfen sollte. Doch er entschied sich
dagegen. Aus drei Gründen um genau zu sein. Erstens: April
lächelte so schön. Zweitens: Könnte er ihr
das gar nicht
antun. Sie würde sich wahrscheinlich stark erkälten.
Drittens: Der See war wahrscheinlich schon zugefroren. „Nein
du
bist definitiv so kalt“, sagte der junge Gryffindor.
„Seit
einem Augenblick geht’s mir wunderbar.“ Als er das
sagte,
zwinkerte er ihr zu.
CM hatte jede Bewegung Aprils beobachtet, während sie zu dem
Waldhüter gegangen war. Ein träumerisches
Lächeln
breitete sich auf seinem Gesicht aus. Daher dauerte es etwas, bis er
auf April Frage, ob sie zu den drei Besen gehen sollten, antwortete.
„Ähm...ja...klar“, stammelte er als
wäre er
soeben erst aufgewacht. Zwar hatte er April seinen Arm angeboten, um
sich einzuhaken, was sie auch annahm, und gefragt wo sie hinwollten,
trotzdem war er dazu gekommen, dass er gestammelt hatte. Die beiden
gingen zusammen in Richtung des Dorfes, dabei unterhielten sie sich
komischer Weise aber kaum. Doch Cillian konnte diese Ruhe nicht mehr
ertragen und so fragte er April: „Was hast du die letzten
Tage
getrieben? Wir haben ja leider nicht so viel miteinander
geredet.“ Aus dem letzten Satz war eine deutliche
Enttäuschung herauszuhören. Während sie sich
unterhielten, waren sie im Dorf angekommen und steuerten sofort die
drei Besen an.
Wie es sich für einen Gentleman gehörte, hielt er
April auf
und wie schon vor ein paar Tagen, als sie vor ihm durch den Vorhang um
Gregs Bett gegangen war, führte er sie leicht mit einer Hand
auf
dem Rücken. Innen war es wieder sehr laut, wie sonst auch und
zum
Glück angenehm warm. CM ging mit April an einen Tisch in der
Ecke,
den er schnell erspäht hatte und in den letzten Jahren
eigentlich
zu dem Stammplatz von April, Greg und CM geworden war. Caro hatte er in
der Aufzählung schlichtweg vergessen, denn es war lange kein
Wort
mehr über sie verloren worden. „Setz dich, ich hol
die
Getränke“, sagte er zu April. „Butterbier
nehme ich an
oder?“ Als April dies bestätigte, ging Cillian an
die Theke
und bestellte zwei Butterbier. Während er wartete, bemerkte
er,
wie einige Leute, die aus dem Dorf direkt kamen ihn anschauten und sich
gegenseitig zuflüsterten. Er bezahlte die Butterbiere und ging
zurück zu April. „Ist der Jahrgang
genehm?“, fragte er
mit einem Grinsen auf dem Gesicht und stellte ihr die Flasche auf den
Tisch und setzte sich ihr gegenüber. Als er sich hingesetzt
hatte,
streckte er seine Beine ein wenig aus und ungewollt berührten
sich
ihre Füße. Der junge Gryffindor hatte dies nicht
bemerkt. Er
lächelte April an und sagte:
„Sláinte!“ Es war
das irische Wort für Prost. Cillian schaute April wieder etwas
verträumt an, während er einen Schluck Butterbier
trank....
tbc: off (neues Forum)
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Mikhail Katajew
7.Klasse
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erstellt am 07.11.2008 05:20
Sevastian & Mikhail
Köstlich, wie der Prochorow versuchte dem Blick der Magd
auszuweichen und somit nicht mehr Mittelpunkt ihres Interesses sein
wollte. Das hatte was von 'wenn ich mich verstecke, siehst du mich
nicht mehr'. Leider sah sie ihn ziemlich gut und als sie erneut durch
die Gaststube eilte, nahm sie sehr offensichtlich extra den Weg an
Sevastian vorbei. Dass sie dabei eben auch diesen angetrunkenen Kerl
näher an ihn brachte, fiel ihr gar nicht auf. Dafür
fiel der
Schüler beinahe, aber eben nur beinahe mit der Nase in seinen
Kakao. Die Entschuldigungen des Kerls gingen unter und auch ein Freund
des Mannes trat näher. Mikhail sah sich alles sehr genau uns
sehr
interessiert an. Am liebsten hätte er sich auf die Schenkel
geklopft und wohl auch getan, wäre die Nase nun mit Kakao
beschmiert gewesen, als sich der Durmstrang Schüler von seinem
Stuhl erhob, um was?... zu tun?
"Huh...", er war wirklich gespannt und rechnete schon fast damit, dass
der Jüngere nun Reißaus nahm. Nahm er aber nicht.
Mikhail
ließ den Blick von den zwei Saufbrüdern zu Sevastian
wandern
und staunte nicht schlecht, als er sah, wie sich dessen noch vorhin zu
einem Lächeln verzogenen Gesicht, verändert hatte. Da
war
nichts mehr von der scheinbaren Freundlichkeit zu erkennen.
Zumindest standen sie noch nicht im Mittelpunkt des allgemeinen
Interesses. Soviel konnte er erkennen. Den Blick umherziehen lassend,
sah er, dass sich die meisten der Gäste doch eher um sich
selbst
kümmerten. Es war auch zu laut im Innenraum, als dass man das
sich
nähernde Grollen wirklich vernommen hätte. Ein
aufziehendes
Gewitter bei der Kälter war sicher nicht von schlechten
Eltern.
Mika wollte aber um keinen Preis etwas verpassen und wenn der
Schüler hier eine Abreibung bekam, wollte er der erste sein,
der
einen Blick auf die sicher weinerliche Miene werfen konnte.
Der Kumpel des ersten Mannes, schob sich näher auf Sevastian
zu
und als Mika noch einmal zu dessen Freund oder Genossen sah, da
erkannte er im vorbeisehen doch... Aber klar doch, das waren Leute aus
Hogwarts, war das eine nicht sogar eine Lehrerin, so genau kannte er
sich noch nicht aus. Aber wenn sie eine war, roch das hier
förmlich nach Ärger und er würde ebenfalls
welchen
bekommen, schon allein weil sie zusammen hier waren. Und noch einmal
wegen dem Stinker Ärger bekommen wollte er nicht. Aber gerade
als
er sich strecken und aufstehen wollte, wurden ihm zwei Hände
auf
die Schultern gelegt.
Mikhail wusste zunächst gar nicht, wie ihm geschah, drehte den
Kopf und sah über die Schulter hinauf. Da stand doch wirklich
einer und meinte ihn hier auf den Stuhl drücken zu
können.
Wieso eigentlich? Er hatte nicht vorgehabt dem anderen Schüler
beizustehen. Aber irgendwie wandelte sich die Situation nun doch
bedrohlich. "Nimm die Finger weg.. wenn ich aufstehen möchte,
stehe ich auf, oder wo ist das Problem?"
Aber der Kerl schüttelte den Kopf, wollte wohl nicht
antworten,
doch gerade dies wollte Mikhail nun nicht hinnehmen, der sich dann doch
ruckartig drehte und in dieser Bewegung auch schon aufstand und den
Stuhl dabei nach hinten drückte. Der Mann musste ihn einfach
loslassen und fasste auch rein aus Reflex nach dem Stuhl, der nach
hinten kippte. Nun wurden doch einige Gäste auf den Aufstand
am
hinteren Tisch aufmerksam. Eigentlich das, was er gar nicht wollte.
Gerade als Sevastian die eine Hand mit Schwung von sich wischte, meinte
der andere Typ, dass er wohl nach seinem Freund geschlagen
hätte
und holte auch aus. Mikhail verdrehte die Augen, das konnte ja heiter
werden, und sie mitten drin, oder wie?
"Pass auf...", rief er hinüber und meinte tatsächlich
Sevastian warnen zu müssen. Er hatte doch noch Fieber?
tbc - Straßen
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Sevastian
Prochorow
6.Klasse
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erstellt am 07.11.2008 13:16
Was
mit Mikhail
geschah, bekam Sevastian gar nicht mit, auch, dass sie hier einen
kleinen Aufruhr verursachten, war ihm zwar nicht egal, aber zu
ändern war es im Moment auch nicht.
Dass der Typ ihn nicht anzupacken hatte, war ja wohl klar, dass sein
Kumpel Sevastians Geste aber als Angriff gewertet hatte und nun zum
Schlag ausholte, das hätte der 16Jährige nicht ohne
Mikhails
Warnung so schnell bemerkt.
So konnte er sich gerade noch wegdrehen und die faust streifte seinen
Wangenknochen, statt direkt auf der Nase zu landen.
Durch die schnelle Drehung war der Betrunkene, der nahe bei Sevastian
stand, ins Schwanken gekommen und taumelte zurück, doch bevor
sich
der Streit weiter ausdehnen konnte und womöglich noch weitere
Leute hineingerissen wurden, hatte ein nahe stehender Zauberer den
Schwankenden mit einem festen Griff an den Schultern aufgefangen, ein
anderer hatte den Schläger von hinten umklammert und ein
weiterer
tat das gleiche bei Sevastian, der wütend versuchte die Arme
um
seinen Oberkörper los zu werden, weniger, weil er sich
für
die schmerzende Wange rächen wollte, sondern weil sie es
wagten
ihn so festzuhalten.
Wie aus dem Nichts war auch der Wirt aufgetaucht, der sich sonst zwar
immer im hinteren bereich hinter der Theke aufhielt, bei Unruhe in
seinem Lokal aber sofort zur Stelle war. Sowas konnte er sich in seinen
Drei Besen nämlich nicht leisten, dies war ein, nein der
Erholungsort für Touristen schlechthin, also musste er seinen
Laden sauber halten, schon im Interesse der anderen Kunden (und des
eigenen Geldbeutels). Wer sich prügeln wollte, der konnte das
im
Eberkopf tun, und das sagte er auch laut.
"Nun lass mal..", mit diesen Worten fegte er
die
Schankmagd beiseite, die ebenfalls herangerauscht war um jammernd
Sevastians Gesicht abzutasten, wo ihn der Schlag getroffen hatte. De
Junge verzog das Gesicht und versuchte sich zu entwinden, war in diesem
Moment sogar dem Wirt dankbar für das Machtwort.
"Soo, zur Abkühlung geht ihr am besten alle mal
an die frische Luft.",
befahl er und begann mit ein paar Helfern alle Beteiligten in Richtung
Ausgang zu schieben. Proteste, die seitens des Betrunkenen kamen,
übertönte er damit, dass es ihm egal sei, wer
angefangen
hatte, frische Luft könnten sie alle gebrauchen und die
Getränke, die sie nun stehen lassen mussten, gingen aufs Haus.
Bevor sie die Tür erreicht hatten, schüttelte
Sevastian noch
einmal die Hände ab, die ihn schoben. Die Bedienung, die ihnen
hinter her rief, ignorierte er einfach. "Eis zum
Kühlen findet er draußen schon genug!",
meinte der Wirt nur und schickte sie wieder an die Arbeit.
Sevastian war fast dankbar, als sie endlich draußen waren,
die
drei Engländer, die ihm das alles eingebrockt hatten,
würdiget er allerdings keines Blickes. Die schienen so einen
Rauswurf zumindest für völlig normal zu halten und
taten so,
als wäre nie etwas gewesen. Sich laut unterhaltend entfernten
sie
sich.
Sevastian tastete vorsichtig nach der leichten Schwellung, die hier
draußen in der eisigen Kälte besonders schmerzhaft
pochte.
Leise sog er die Luft zwischen den Zähnen ein und entschied,
dass
es besser sei da nicht mehr zu drücken.
Ob Mikhail mit ihm hinausgeworfen war, darauf hatte er nicht geachtet,
er war jedenfalls nicht davon ausgegangen. Noch immer stand er mit dem
Rücken zur Tür und war wütend, allerdings
verflog die
Wut auch schon langsam wieder und er musste ob dieser bekloppten
Situation lächeln.
Au, das tat auch weh, aber egal. Das kleine verschlafene
Zauberdörflein und er hatte es geschafft wegen einer
Prügelei, die nicht einmal eine war, aus einem Gasthaus
geworfen
zu werden. Großartig. Und natürlich war Katajew
wieder dabei
gewesen. Vielleicht sollte er ihm das nächste Mal vorher eine
Nachricht schicken, wenn er wieder etwas dämliches vor hatte,
so
dass der Typ seiner Gewohnheit, Sevastians eher unglücklichen
Aktionen beizuwohnen, auch weiterhin nachgehen konnte.
Er schüttelte den Kopf und sah auf.
TBC: Straßen
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Josephine
Styles
5.Klasse
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erstellt am 08.11.2008 19:48
cf
~ Honigtopf
"Ach, angeblich weil ihr irgendein Lehrer gesagt hat, sie solle
hingehen, um mir Gesellschaft zu leisen." Dabei tippte Joey sich
genervt vor die Stirn. "Garantiert gelogen. So viel steht jawohl mal
fest und wie Ju es mit ihr aushält frage ich mich auch immer
wieder. Diese arrogante..." Gerade eben konnte sich Joey noch
verkneifen, was ihr auf der Zunge lag, denn das wäre nun
wirklich
nicht mehr angebracht gewesen. Stattdessen atmete sie bloß
einmal
tief durch. "Vielleicht reden wir von was anderem? Sonst werf ich vor
lauter Wut auf Diandra noch irgendwelche Regale um." Natürlich
sollte das nur ein Scherz, doch wenn Joey es so recht bedachte,
keineswegs allzu unwahrscheinlich.
"Einsatz meiner Gesundheit ist wohl noch untertrieben." gab Joey
lachend zurück und hakte sich bei ihrer Freundin unter. "Danke
nochmal!"
Natürlich war Vic von ihrem Vorschlag in die drei Besen zu
gehen
nicht abgeneigt, sondern ganz im Gegenteil begeistert. Die
Kälte
war aber auch alles andere als angenehm. Gerade jetzt, wo sie direkt
aus den warmen Räumlichkeiten getreten waren. Eindeutig Zeit
für ein Butterbier.
Das unheilverheißende Donnergrollen, das sich bemerkbar
machte,
tat sein übriges dazu. "Ist eindeutig Zeit dafür,
dass wir
uns wieder irgendwo, wo es warm ist verkriechen." bemerkte sie noch
kirz bevor sie losgingen mit einem Zwinkern.
In den drei Besen war es voll. Kein Wunder, dass die meisten sich
hierher verzogen hatten und auch nicht mehr hinaus wollten. Das
Donnergrollen war schließlich trotz des Stimmengewirrs auch
hier
drinnen zu vernehmen und die Kälte trieb die meisten wohl
hierher
für ein Butterbier oder auch einfach nur eine heiße
Schokolade. Einige der Anwesenden kamen ihr sogar bekannt vor.
Allerdings ließen Vic und Aaron ihr gar nicht lange Zeit sich
umzusehen, da sie einen freien Tisch entdeckt hatten und gleich darauf
zu steuerten.
Es war angenehm warm und Joey zog ihre Jacke aus nachdem sie sich
gesetzt hatte. Erneut hatte sie keine Zeit, um sich umzusehen, da
bereits die Wirtin zu ihnen an den Tisch trat. Joey bestellte ebenfalls
ein Butterbier und kurz darauf war die Wirtin bereits wieder
verschwunden. Erst jetzt bemerkte Joey, dass ihre Hände
eiskalt
waren und rieb diese aneinander in der Hoffnung, dass das irgendetwas
nutzen würde. Natürlich brachte das nichts.
Auf Vics Kommentar hin, musste Joey allerdings erneut schmunzeln. "Na,
wenns dir jetzt schon so kalt ist, freu dich auf den Weg
zurück
nach Hogwarts." Ihr Blick glitt zum Fenster und nahm einen
verträumten Ausdruck an. "Ob es heute wohl noch schneit?"
Als die Wirtin ihnen das Butterbier brachte, bedankte sich Joey mit
einem Lächeln und nahm ebenfalls einen Schluck von diesem
Getränk, das in Hogsmead einfach das Beste war. Wenn man nach
Hogsmead ging und etwas zu sich nahm, konnte man doch einfach nichts
anderes trinken. Vielleicht eine heiße Schokolade, aber ein
Butterbier gehörte eindeutig ganz oben auf die Liste.
Das Butterbier verfehlte seine Wirkung nicht. Es schmeckte herrlich und
wärmte so schön von innen heraus. Besser, als es
jeder
heiße Tee hätte tun können. Vic lenkte ihre
Aufmerksamkeit gerade auf einen Nachbartisch. Joey sah hinüber
und
runzelte kurz nachdenklich die Stirn. "Sehen beide nach Durmstrangs
aus. Aber den, der so düster schaut.. Ich glaub den hab ich
noch
nie gesehen."
Kurz ließ Joey ihren Blick weiter durch den Raum schweifen
und
blieb am Blick der Hausmeisterin hängen, die zu ihnen
hinüber
blickte und sie saß nicht alleine am Tisch. Joey brauchte
nicht
lange, um ihre Begleitung zu erkennen und wandte augenblicklich den
Blick ab und lief rot an. Hoffentlich hab ich jetzt nicht
gestarrt.
Hoffentlich hat er das nicht mitgekriegt. Gott, Joey. Du hast dir mit
deiner Aktion von Donnerstag schon genug Ärger eingehandelt.
Jetzt
einfach nicht mehr rübersehen. Die Tischplatte! Einfach auf
die
Tischplatte starren! Schööööne
Tischplatte.
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April Moon
Vertrauensschülerin
6.Klasse
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erstellt am 08.11.2008 22:39
April & CM
cf: Portale vor dem Schloss
Als Cillian ein >Ähm...ja...klar<
stotterte, dachte
April kurz nach, ob dieser Ort überhaupt der Richtige war.
Vielleicht hätte der Gryffindor ja ganz wo anders hingewollt
und
war jetzt überrascht, dass sie ihn nicht zu Rate gezogen
hatte?
Das Mädchen begann die ungewöhnlichsten Gedanken
zusammen zu
spinnen. Naja. Nach den drei Besen kann man ja immer noch wo
hingehen., dachte April sich, ehe sie sich langsam in
Bewegung setze.
Die beiden Sechstklässler schwiegen. Das knirschen ihrer
Schuhe
wurde langsam unerträglich laut. April ermahnte sich immer
wieder
mit einem 'Sag doch was', doch alles was ihr
einfiel schien
unpassend. Kurz sah das Mädchen zum Himmel um
überhaupt etwas
zu tun. Dieser war deutlich dunkler geworden. Auf ein Donnergrollen
hin, beschleunigte sie ihre Schritte. April hatte keine Lust angeregnet
zu werden. Regen vor dem Frühstück verdirbt den Tag,
da war
sie sich sicher.
Eigentlich konnte der Tag gar nicht verdorben werden, wenn sie mit
Cillian zusammen war. Dieser Gedanke kam ihr, sobald sie seine Stimme
hörte. Wie Musik.
Als sie deutlich seine Enttäuschung aus seiner Stimme
hören
konnte, lächelte sie:„Jaaa, ich habe die meiste Zeit
damit
verbracht Neuigkeiten zu sammeln...Neuigkeiten für mich.
Immerhin
habe ich fast nicht mitbekommen was hier alles los war. Und du? Warst
du fleißig am Quidditch üben?“, das
Lächeln war
die ganze Zeit über auf ihren Lippen geblieben, selbst als sie
erneut spürte wie die Kälte langsam an ihr hoch
kroch.
Zum Glück konnten sie Hogsmeade schnell sehen. Aprils Herz
schlug
gleich etwas höher: Es sah noch genauso aus wie sie es in
Erinnerung gehabt hatte. Zugefroren sah es jedoch gleich noch
schöner aus. Wenn das Mädchen könnte,
hätte sie in
diesem Dorf wohl sofort ein Häuschen gekauft und
hätte dort
gelebt. Sie liebte jeden Winkel dort.
Als sie bei dem Wirtshaus ankamen, schob Cillian sie galant durch die
Tür. April hatte das Gefühl gegen eine Wand zu
laufen, so
warm war die Luft. Und stickig. Musste sie ja sein, wenn so viele Leute
in einem Raum waren. Trotzdem wurde die Laune der Slytherin nicht
vermiest:„Endlich wieder zu Hause.“, sie grinste
Cillian
breit an, der sofort den Stammtisch angepeilt hatte. Sie folgte ihm und
bestätigte seine Frage. April liebte Butterbier mindestens
genauso
wie Hogsmeade selber.
Das Mädchen setze sich auf ihren üblichen Platz am
Tisch und
folgte Cillian dabei mit ihren Augen. Die Leute die ihn ebenfalls
ansahen und flüsterten bemerkte sie gar nicht.
Womöglich
hätte eine Bombe neben ihr hochgehen können und sie
hätte es nicht bemerkt.
Erst als der Gryffindor selber die Krüge auf den Tisch stellte
und
sich setze, schreckte die Slytherin aus ihren Tagträumen.
„Sicher.“, sie erwiderte sein grinsen.
April liebte es wenn Cillian irisch sprach. Sie selber verstand zwar
kein Wort, doch es klang so schön. Das Mädchen hatte
mal
versucht , sich ein paar irische Worte zu merken, doch irgendwie wollte
ihr dies nicht so ganz gelingen. „Prost“, auch sie
trank
einen Schluck und spürte sofort die Wärme dieses
Getränkes, die sich bis zu ihren gefrorenen Fingerspitzen
ausbreitete.
tbc: off (neues Forum)
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Victoria McBell
6.Klasse
|
erstellt am 09.11.2008 11:08
Josephine & Victoria
(+ Aaron)
Die warme, wenn auch durchaus bereits abgestandene und etwas muffige
Luft im drei Besen sorgte langsam dafür, dass Victoria doch
ein
wenig auftaute. Das Zähneklappern hatte
endlich
aufgehört und auch so wirkte sie schon sichtlich entspannter
als
noch vor wenigen Minuten. Natürlich tat auch das Butterbier
sein
übriges dazu.
„Schnee? Hör bloß auf, ich weiß
eh schon nicht
wie ich den Rückweg überstehen soll, wenn dann auch
Schnee
fällt...“, sie tat so als wenn sie augenblicklich in
Ohnmacht fallen müsste, grinste dabei allerdings. So wie sie
wusste, dass ihre Freundin Schnee wirklich liebte, wusste diese dass
Vic wirklich nichts mit dem weißen, eiskalten Nass anfangen
konnte. Aber das war ja auch nicht weiter schlimm.
Vics Blick huschte wieder zu den beiden Durmstrangs, die unweit von
ihnen an einem Tisch saßen und von denen der eine auch
Josephine
unbekannt schien. Selbst Aaron hatte nur ahnungslos mit den Schultern
gezuckt. Die Hufflepuff war neugierig. Allem Anschein nach war er ja
nun auch in Hogwarts, aber wieso hatte ihn vorher niemand gesehen? War
er gerade erst angekommen? Wieso so spät?
Am Tisch der beiden Jungen kam es durch Betrunkene zu einem kleinen
Handgemenge und auch wenn Victoria schon fast dazu geneigt war, die
beiden in die typische Slytherinsschublade zu stecken, war ihr nicht
entgangen, dass die zwei für die Situation eigentlich nichts
dafür gekonnt hatten und war schon drauf und dran
aufzuspringen um
den beiden beizustehen, als der ganze Trupp vom Wirt kurzerhand vor die
Tür gesetzt wurde.
„Das ist ja wohl...“, setzte sie an, brach aber
sofort mit
ihrem Satz ab und schaute Joey mit gerunzelter Stirn an. „Ist
was?“, fragte sie ihre Freundin, die mit roten Kopf die
Tischplatte anschaute, als sei es das Interessanteste, was sie je
gesehen hätte. Aaron deutete stumm mit einem Finger in die
Richtung des Arithmantikprofessors und der Hausmeisterin, denn auch
wenn er das kleine Handgemenge beobachtet hatte, war ihm zuvor der
Blick der Ravenclaw auf die zwei Erwachsenen nicht entgangen.
„Hey, was ist los?“, fragte Vic nun nochmal nach
und beugt
sich etwas zu ihrer Freundin, denn das etwas nicht stimmte konnte wohl
ein Blinder sehen. Ihre beste Freundin war eigentlich nicht der Typ der
großartig Probleme mit Lehrerin oder der Hausmeisterin bekam,
was
also war nun los? Sie konnte sich einfach keinen Reim auf ihr Verhalten
machen und sah sie statt dessen besorgt an.
|
Josephine
Styles
5.Klasse
|
erstellt am 09.11.2008 12:34
Eigentlich
hatte Joey
nur laut gedacht, als sie vom Schnee gesprochen hatte.
Natürlich
war ihrer Freundin das nicht entgangen und so ließ Vic sich
auch
schon über das pudrig weiße Wunder der Natur aus und
setzte
zu guter Letzt allem die Krone auf, indem sie so tat, als
würde
sie in Ohnmacht fallen. Joey konnte nicht anders, als zu lachen. Was
den Schnee betraf würden sie sich niemals einig werden und das
war
mit Sicherheit auch gut so. Man konnte schließlich nicht
immer
die gleichen Interessen haben. Das wäre ja auch viel zu
langweilig.
"Schon gut, schon gut. Kein Schnee. Aber weißt du was? Ich
finde
wir sollten uns die Tage mal wieder mit deiner Gitarre in einem verlassenem
Klassenraum verkriechen." erwiderte sie schließlich noch
immer schmunzelnd.
Aufgrund der Tatsache, dass Joey sich so dermaßen auf die
Tischplatte konzentrierte, hatte sie von dem Rauswurf nichts
mitbekommen und wurde erst hellhörig, als Vic dazu ansetzte
sich
aufzuregen, allerding mitten im Satz abbrach und als Joey den Blick hob
und zu ihr sah, wusste sie auch warum. Mist. Ich bin bestimmt
knallrot angelaufen. Mein Gesicht ist ja ganz heiß. Prima
Joey.
Jetzt kommst du garantiert nicht mehr drumherum zu erzählen,
was
letzten Donnerstag los war. Dass Aaron zu dem Tisch
hinüber
deutete, an dem sich Professor Gordon und die Hausmeisterin befanden,
macht die Sache nicht gerade besser.
Vic hatte sich inzwischen zu ihr hinüber gebeugt und besorgt
gefragt, was denn los war. Joey holte tief Luft. Stolz war sie
definitiv nicht auf das, was vorgefallen war und es war ihr auch nicht
gerade angenehm davon zu erzählen, aber sie konnte jetzt wohl
auch
kaum schweigend da sitzen und ihre Freundin ignorieren.
"Ich hab.." setzte sie an, brach ab, um noch einmal ihre Gedanken zu
ordnen, kam allerdings zu dem Schluss, dass es einfach keine
Möglichkeit gab die Geschehnisse irgendwie schön
darzustellen. "Ich hab letzten Donnerstag vor lauter Wut ein
Stück
Ritterrüstung nach dem Arithmantik-Professor geworfen und fang
jetzt nicht an zu lachen. Das war gar nicht lustig. Heute abend muss
ich in sein Büro. Mir grauts jetzt schon davor und ich bin
nicht
stolz drauf. Ganz und gar nicht."
Dass sie nach dem Abendessen zum Arithmantiker ins Büro
musste,
hatte sie bisher erfolgreich verdrängt. Jetzt allerdings
begann
sie bereits wieder darüber nachzudenken, was sie denn sagen
sollte. "Verdammt, was mach ich denn? Reingehen und sagen Tut
mir leid, ich wollte sie nicht bewerfen?."
Ein wenig frustriert stützte Joey den Kopf auf ihre
Hände und
vermied es weiterhin zum Tisch hinüber zu sehen, an dem sich
der
Professor befand.
|
Noah Gordon
Arithmantik
|
erstellt am 10.11.2008 02:45
Rose &
Noah
CF: Straßen des Dorfes - Hogsmeade
Noah fragte sich, was genau der Unterschied zwischen einer Freundschaft
und der Liebe zu einer Frau war. Schließlich hatte sich seine
Beziehung zu Marla damals auch von einem Moment auf den anderen wandeln
können, war dies bei Rose nun ebenso geschehen und was
würde
dies ändern? Den einzigen Unterschied, den der Arithmantiker
zwischen sich und John festmachen konnte war lediglich die Kleinigkeit,
dass die Hausmeisterin mit ihm gelegentlich das Bett teilte und ihn vor
der Schülerschaft abknutschte. Also ich
würde ja gar
nicht wollen, dass mich Rose vor aller Augen küsst. Ich meine,
dass sie mich überhaupt küsst … denn, sie
ist - und
das hat sie vorhin ja nur allzu deutlich gemacht - mit John zusammen.
Wir sind … einfach gute Freunde und so soll es auch bleiben.
Was
nämlich daraus wird, wenn man direkt von einer Freundschaft in
eine Liebesbeziehung übergeht, habe ich ja bei Marla gesehen.
Das
ist … wirklich super gelaufen, dachte Noah, auch
wenn sein
Herz ein wenig bei diesen Gedanken brannte, denn tief in seinem Inneren
war er zum einen noch immer wegen seiner gescheiterten Beziehung zu
Josephines Mutter verletzt zum anderen zeigte das
verräterische
leichte Kribbeln in seiner Magengegend, dass es doch mehr als
Freundschaft sein musste, was er für die Hausmeisterin
empfand.
Doch sich dies selbst gegenüber vollends einzugestehen,
hätte
gleichzeitig bedeutet, höchst wahrscheinlich
enttäuscht zu
werden und das wollte Noahs Verstand aus Selbstschutzgründen
unbedingt verhindern. Vermutlich war er durch seine Freude, endlich
jemanden gefunden zu haben, dem er sich anvertrauen konnte, auch nur
ein wenig emotional verwirrt, sodass er sehr mögen und lieben
miteinander verwechselte. Dies versuchte sich der Arithmantiker
zumindest ein wenig einzureden.
Mit einem Blick zu Rose stellte der gebürtige Ire nun fest,
dass
diese sich fast vollends in ihre Jacke zurückgezogen hatte.
Nun
sah sie fast wirklich aus, wie eine Schildkröte.
„Nun, ich
nehme ebenfalls an, dass du eine Geburt mitbekommen hättest,
aber
rein theoretisch könnte das in neun Monaten der Fall sein.
Also
ich meine, das kann ja jederzeit passieren. Bei Marla und mir war dies
garantiert auch nicht geplant“, berichtete Noah und fragte
sich,
wie es wohl gekommen wäre, wenn er die Briefe seiner
Ex-Freundin
geöffnet und so vor Josephines Geburt von seiner Vaterschaft
erfahren hätte. Wäre er dann nun ein
glücklicher Mensch?
Der Arithmantiker konnte keine zufriedenstellende Antwort darauf geben.
Fest stand jedoch nun, dass er zusammen mit Marla nun eine für
alle drei zufriedenstellende Lösung für dieses
Dilemma finden
musste. Doch wie konnte eine solche aussehen? Heute schienen ihn solche
Fragen geradezu erdrücken zu wollen, wobei seine
Grübelei
kurzfristig pausieren musste, indem er realisierte, dass die
Hausmeisterin plötzlich ihren Redefluss unterbrochen hatte.
„Ach, um einen Mann zu einem Ehemann zu machen,
genügt es
einer schriftlichen Eintragung beim Standesamt. Reine
Bürokratie“, äußerte Noah
ziemlich unromantisch
und in der Tat hatte er noch nie ernsthaft mit dem Gedanken gespielt,
zu heiraten. Bei Marla war er noch zu jung gewesen, um dies in Betracht
zu ziehen und danach war ihm keine Frau mehr begegnet, mit der er sein
ganzes restliches Leben oder gar die nächsten zwei Monate
verbringen wollte.
„Ich bräuchte dir erst gar keine Hölle
breiten, falls
dein Arm tatsächlich scheitern sollte, denn die hast du dir ja
schon selbst geschaffen. Wir sollten nun auch gar nicht weiter
darüber philosophieren, denn spätestens morgen wird
einer von
uns eines Besseren belehrt“, äußerte Noah
sachlich,
denn er war immer noch davon überzeugt, dass Rose mit
genügend Willen theoretisch zu allem fähig war. Auf
seine
folgende Bemerkung jedoch über ihr Herumtänzeln in
der
Kälte, knuffte die Hausmeisterin ihn jedoch
überraschenderweise in die Seite. Überrascht zog er
seine
Augenbrauen nach oben und sprang eher instinktiv zu Seite, da er mit
einer solchen Berührung nicht gerechnet hatte. Eigentlich
mochte
er solche Neckereien überhaupt nicht, doch bei Rose hatte er
schon
in vielerlei Dingen eine Ausnahme gemacht. So konnte nach der ersten
Verwunderung ein leichtes anschließendes Schmunzeln nur
schwer
unterdrücken und stellte fest, dass sich sein Verhalten gar
nicht
mal zu sehr von dem der ihn umgebenden flirtenden Teenager unterschied.
„Oh, so förmlich Miss O’Kee? Ich habe nur
gedacht, ob
du aus deinem Talent nicht auch Profit schlagen könntest. Was
die
Muggelfilme betrifft, Marla hatte ein Televisionsgerät oder
auch
Fernseher genannt. Ich habe mir da allerhand Schrott ansehen
müssen, wobei mich eher interessiert hätte, wie das
Ding
funktioniert …“, erklärte der
Arithmantiker, der sich
eigentlich nie für dieses Gerät hatte sonderlich
erwärmen können.
Nun versuchte sich Noah nun auch vorzustellen, wie die Schüler
und
insbesondere die Schulleiterin reagieren würden, wenn die
Hausmeisterin völlig nackt zum Ball erscheinen würde
und so
konnte er nur schwer ein leichtes Schmunzeln unterdrücken.
Alleine
Minerva McGonagalls Blick wäre die ganze Sache wohl schon wert
gewesen, auch wenn die Konsequenzen für Rose mit Sicherheit
nicht
so rosig ausgesehen hätten. „Ich bin eben um dein
Wohl
besorgt“, äußerte Noah diplomatisch auf
ihr Necken,
dass es ihm ja doch nicht vollkommen egal sei, ob sie nun an diesem
Abend auf Textilien verzichten würde, bekam jedoch trotzdem
nicht
mehr dieses Bild aus dem Kopf, wie seine Freundin nackt durch die
große Halle tänzelte. Bin ich denn noch
ganz bei Trost? Tagesphantasien – das hat mir gerade noch
gefehlt?!,
schalt sich der Arithmantiker erneut, wobei er tief die Kalte Luft
einatmete, um wieder einigermaßen zu einem klaren Verstand zu
kommen und sich auf das Gespräch mit Rose weiter konzentrieren
zu
können. „Gut, beim Einkaufen bin ich auch immer
übellaunig. Das passt ja dann perfekt. Wie hast du das
eigentlich
zu deiner Schulzeit gemacht, wenn du Ballkleider nicht ausstehen
kannst? Sicherlich gab es auch da schon diverse Anlässe, bei
denen
du eines benötigt hast“, fragte Noah interessiert,
der
ebenso als Junge derartigen Veranstaltungen lieber aus dem Weg gegangen
war. Frack und Fliege zu tragen waren dabei jedoch weniger das
Übel gewesen. „Nein, ich tanze nicht. Obwohl ich
schon ein
mathematisches Verständnis von Rhythmus habe, kann ich mich
nicht
im Geringsten dazu bewegen. In dieser Hinsicht bin ich vollkommen
talentfrei. Ich fürchte, dafür musst du dir jemand
anderen
suchen“, gestand ihr Noah freimütig, wobei er jedoch
schon
ein wenig hoffte, dass nicht ausgerechnet John dieser jemand sein
musste.
Nachdenklich zog der Dunkelhaarige jedoch seine Stirn in Falten, als
seine gebürtige Irin ihm eröffnete, dass sie schon
einige
Gemeinsamkeiten zwischen Josephine und ihm erkennen könne.
Doch
bis auf ihre Begabung in der Arithmantik konnte er nicht wirklich mehr
Ähnlichkeiten ausmachen und selbst in dieser Hinsicht war noch
lange nicht gezeigt, wie gut seine leibliche Tochter wirklich war.
„Nun, sicherlich ist dies nicht sehr einfach für
sie, wenn
sie nun weiß, dass ihr jemand an den Kragen will, aber falls
sie
wirklich eine Kämpferin ist und nicht nur eine große
Klappe
hat, wird sie dies auch durchstehen. Mich ärgert es ja enorm,
dass
wir immer noch keine genaueren Anhaltspunkte dafür haben, wer
diese Vorfälle am Dienstag zu verantworten hat. Das
Lehrerkollegium hängt immer einen Schritt
hinterher“,
äußerte Noah grimmig und wünschte sich ja
nur zu sehr,
die Übeltäter einmal in die Finger zu bekommen.
Erneut zwang
die Rothaarige ihn jedoch sich in seine Tochter hineinzuversetzen, was
er von sich aus so gut wie war nicht tat. Es fiel ihm ja schon schwer,
seine eigenen Gefühle zu ergründen, wie sollte ihm
das dann
erst recht bei anderen gelingen? „Ich wurde noch nie
vergiftet.
Keine Ahnung, wie ich reagieren würde, aber vielleicht
wäre
mir dies auch gar nicht passiert, weil ich viel zu aufmerksam
bin“, erklärte Noah und zuckte ratlos mit den
Schultern.
„Es ist ja auch vollkommen egal, was ich machen
würde. Es
geht ja viel mehr darum, dass wir nicht die geringste Chance auf eine
Aufklärung dieses Vorfalles haben, wenn wir keine Aussage von
ihr
bekommen. Sich zu erinnern fällt mit Sicherheit nicht leicht,
aber
es geht ja auch darum, dass wir in Zukunft verhindern können,
dass
weitere Schüler Opfer dieser Übeltäter
werden.“
Denn die Tatsache, dass es offenbar so einfach war, unbestraft
solcherlei Schandtaten zu begehen, würde dies nicht nur die
eigentlichen Urheber dazu ermutigen, weiterzumachen, sondern auch
andere, die bisher nur in ihrer Fantasie damit gespielt hatten.
„Ach, bei unseren Gesprächen übernimmt
Marla nur zu
gerne die Rollen des Beteiligten und des Ringrichters zugleich, aber
ich komme so gut zurecht“, beruhigt er Rose mit einem
leichten
Grinsen, auch wenn ihn die bevorstehende Begegnung sowohl mit Josephine
als auch mit Marla ziemliche Magenschmerzen bereitete. Er vermochte gar
nicht zu sagen, wie viele graue Haare er den beiden vermutlich zu
verdanken hatte. „Ich schätze Colin
grundsätzlich auch,
aber nicht seine Entscheidung meine Ex-Freundin einfach hierher zu
bringen. Ich bin wirklich verärgert und das darf er auch ruhig
spüren“, gestand Noah und musste dann trotzdem ein
wenig
schmunzeln, als Rose ihn bat ihr einen Maulkorb umzuschnallen.
„Glaub mir, Colin ist auch nicht gerade auf den Mund
gefallen. Es
wäre absolut fahrlässig von mir, dich zu knebeln.
Eigentlich
habe ich gerade seine Diskretion immer geschätzt, aber sein
Verhalten hat mich ein wenig misstrauisch gemacht. Davon abgesehen will
ich Marla in seiner Wohnung aufsuchen, sodass ich ihn wohl schlecht
wegschicken kann. Insofern wäre ich dir schon dankbar, wenn du
ihn
ein wenig ablenken könntest, wobei ich wirklich mit Marla
nicht
viel machen werde, sondern sie lediglich dazu
bringen will,
dieses Missverständnis bezüglich dieses infamen
Briefes bei
der Direktorin aufzuklären und einen angemessenen Termin
auszumachen, wann wir Josephine informieren wollen. Da sie schon mal in
Hogwarts ist, kann sie sich auch ein wenig nützlich
machen“,
fand Noah, war er doch nicht darüber informiert, dass es ihr
momentan ganz und gar nicht gut ging. Über die
nächsten
Fragen der Hausmeisterin, zog der Arithmantiker nachsinnend die Stirn
in Falten und fuhr sich kurz mit seiner Hand über das Kinn.
„Nunja, Colin kennt Marla seit seiner Schulzeit. Wir waren
alle
drei ja im selben Haus und als ich damals im Krankenhaus war, hat er
sich auch kurzweilig um sie gekümmert … davon
abgesehen
wüsste ich aber von keiner engeren Beziehung zwischen den
beiden“, äußerte der Dunkelhaarige
nachdenklich, wobei
ihm das von Rose benutzte Wort gewissenhaft nicht
so recht aus
dem Kopf weichen wollte. „Ich weiß, dass Colin
eigentlich
immer seine Aufgaben gewissenhaft erledigt, aber du hast recht
…
Marla hierher zu bringen und sich selbst um sie kümmern zu
wollen,
erscheint auch mir ein wenig zu
gewissenhaft.“ In diesem
Moment beschlich Noah ein schrecklicher Verdacht, der ihm einen
heftigen Stich im Herzen versetzte, doch an sich war doch sowas
unmöglich. So schüttelte er kurz perplex den Kopf und
versuchte diesen Gedanken so schnell es ging wieder zu
verdrängen,
um sich dann wieder auf die Hausmeisterin zu konzentrieren. Trotzdem
realisierte er jedoch keineswegs, dass er sie mit seinen Worten, jeder
Freund könne theoretisch zu einem Verräter werden,
ziemlich
verletzte und so verstand er auch nicht, weshalb sie ihn
plötzlich
mit solch großen Augen anblickte. „Ist
irgendetwas?“,
fragte er leicht irritiert, denn ihm war gar nicht in den Sinn
gekommen, dass Rose diese Aussage auf sie beide beziehen
könnte.
Denn auch wenn der Arithmantiker seinen Mitmenschen
äußerst
skeptisch gegenüber stand, stellte die Irin eine absolute
Ausnahme
dar, von der er dachte, dass er sie erst gar nicht erwähnen
müsste. Schließlich bestätigten ja auch
gerade immer
solche wenigen Fälle die Regel und Noah war oft in seinem
Leben
enttäuscht worden, insbesondere von den Menschen, die er am
meisten geliebt hatte, nämlich von seiner Mutter und Marla.
„Nein, ich bin wehrhaft, der Goldhamster war einfach nur
bösartig“, betonte Noah, wenn auch nicht besonders
ernsthaft. „In seinen Augen konnte ich jedenfalls keine Angst
lesen, sondern reine Angriffslust.“ Vermutlich interpretierte
der
Dunkelhaarige generell das Verhalten von Tieren ihm gegenüber
als
äußerst feindselig, sodass eine Beziehung zu diesen
Wesen
schon meist im Vornherein scheiterte. Schließlich bemerkten
Tiere
ziemlich schnell, wenn ihnen jemand wohlgesonnen war oder nicht.
Dementsprechend fiel auch deren eigenes Verhalten aus. „Aber
du
hast vermutlich recht und Josephine befindet sich in guter
Gesellschaft. Hast du eine Ahnung, wer das Mädchen neben ihr
ist?“, fragte er Rose, die sich offenbar besser in der
Schülerschaft auszukennen schien als er, wobei dies auch nicht
sonderlich verwunderlich war, da Noah eigentlich hauptsächlich
nur
diejenigen kannte, die auch seinen Unterricht besuchten und das waren
eben hauptsächlich Schüler aus Ravenclaw, Slytherin
und
Durmstrang. Gryffindors und Hufflepuffs schienen jedoch bevorzugt sein
Fach zu meiden. Allerdings bereitete dies dem Arithmantiker keinerlei
Kopfzerbrechen, fand er die Kurse in diesem Jahr sogar
außergewöhnlich groß. Noah hatte schon
vermutet, dass
sein Vorschlag, sich in die Drei Besen zu begeben
nur allzu
gerne bei Rose angenommen werden würde und so fanden sie sich
kurz
darauf auch schon an der Theke des Gasthauses wieder. „Nein,
ich
mag auch kein Butterbier“, bestätigte er der
Arithmantiker
nur allzu vehement und bestellte sich stattdessen ein Mineralwasser. Er
hatte großen Durst und in solchen Fällen half meist
nur
Milch, Whiskey, Guinness oder Wasser, wobei ihm Letzteres in Anbetracht
seiner Aufsichtspflicht am Angemessensten erschien. Zwar blickte ihn
die Wirtin ein wenig verwundert an, doch das war dem Lehrer eigentlich
herzlich egal. Was ihm allerdings nicht egal war, war leider die
Tatsache, dass der Gastraum ziemlich voll und stickig war, worauf Noah
in der Regel immer ein wenig empfindlich reagierte. Noch nie hatte er
solche Überfüllungen gemocht und in Anbetracht der
empfundenen Enge, traten ein paar kleine Schweißperlen auf
seine
Stirn. So begann er eher unauffällig die Knöpfe
seines
Mantels zu öffnen und folgte dann dem Blick der Hausmeisterin
zu
seiner Tochter. „Ja, ich weiß. Ich habe die drei
hierein
gehen sehen, wobei dies auch auf etwa 80% der am Ausflug Teilnehmenden
zutreffen dürfte. Die anderen 20 % dürften dann
verliebte
Pärchen im Café Madame Puddifoot’s
sein“,
mutmaßte der Arithmantiker und prostete dann Rose zu, die
dann
genüsslich an ihrem Butterbier trank. „So
glücklich wie
du aussiehst, muss es dir auch lecker schmecken.“ Ein
leichtes
Schmunzeln huschte über sein Gesicht, denn in der Tat
strahlten
die Augen der Hausmeisterin geradezu und so war Noah trotz der
stickigen Luft doch zufrieden hier zu sein. Alleine sie
glücklich
zu machen, war schon jede Art von Strapaze wert. Bei ihrer Frage
jedoch, bei der sie sich auf seine Worte vorhin auf der
Straße
bezog, verging ihm das Lächeln augenblicklich. Wieso kam sie
gerade jetzt wieder darauf zu sprechen? „Nun, ich habe wohl
nicht
geantwortet, da ich keine zufriedenstellende Antwort darauf
weiß,
denn vermutlich wäre die richtige Schlussfolgerung eine leere
Menge gewesen“, log Noah schlichtweg, denn er dachte gar
nicht
daran, Rose mit solcherlei Gedanken zu nahe treten zu wollen. Er wich
auch bewusst ihrem Blick aus, da er fürchtete, dass sie erneut
die
Wahrheit aus seinen Augen lesen könnte und so fiel ihm beim
Umherschauen auf, dass Josephine geradezu apathisch auf ihre
Tischplatte starrte, während die beiden Hufflepuffs
gelegentlich
in seine Richtung blickten. „Okay … offenbar hat
mich nun
auch Miss Styles bemerkt. Schön, dass ich ihr anscheinend
schon
durch meine Anwesenheit den Ausflug madig mache“, stellte
Noah
fest und trank an seinem Wasser, in der Hoffnung seinen Frust damit
hinab spülen zu können. Mit Whiskey funktionierte
dies jedoch
wesentlich besser, musste er alsbald feststellen. Um auf andere
Gedanken zu kommen, blickte er erneut auf seine Uhr und stellte fest,
dass sie sowieso bald aufbrechen mussten.
tbc: off (neues Forum)
|
Victoria McBell
6.Klasse
|
erstellt am 10.11.2008 08:58
Joey & Vic (+ Aaron)
Butterbier und die warme Schänke taten langsam wirklich ihre
Wirkung, denn hatte Vic zuvor lediglich ihre Jacke aufgemacht, zog sie
sie jetzt aus. Ihre Wangen hatten einen rosigen Teint angenommen und
als sie einen weiteren Schluck ihres Getränkes zu sich nahm,
schloss sie kurz genießerisch die Augen. Oh man, daran konnte
sie
sich echt gewöhnen. Wie konnte es einem nur so
unverschämt
gut gehen? Da saß sie mit ihrer besten Freundin und ihrem
über alles geliebten Freund, trank ihr
Lieblingsgetränk und
neben sich eine riesige Tüte ihrer
Lieblingssüßigkeiten. Perfekt oder? Ok fast, ein
klitzekleines bisschen wärmer wäre schon toll, aber
man
musste ja nicht unverschämt gierig werden.
Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete Vic die Ravenclaw, die
knallrot geworden war und so wirkte, als würde sie sich am
liebsten auf der Stelle in Luft auflösen.
Und anscheinend war es Joey auch noch peinlich zu erzählen,
was
los war, denn sie setzte erst an, nur um dann noch mal tief Luft zu
holen. „Nun sag schon, so schlimm kann es doch gar nicht
sein?“, verstohlen blickte die Hufflepuff zu Gordon und der
Hausmeisterin, nur um zu erkennen, dass beide ebenfalls gerade zu ihnen
hinüber sahen. ‘Na wunderbar, jetzt wissen
die zwei
sicher, was hier gerade Thema ist, oh man und dieser Gordon sieht doch
eh schon immer so aus, als wenn er am liebsten alles und jeden
verschlingen würde. Wieso ist der Mann eigentlich Lehrer
geworden?
Man ich bin echt froh, dass ich kein Arithmantik bei ihm
gewählt
habe, der strahlt eine Fröhlichkeit und eine Freundlichkeit
wie
ein Walisischer Grünling aus. Aber Joey liebt doch
Arithmantik,
ich kann mir nicht vorstellen, dass die zwei sich nicht verstehen. Was
also ist da los?‘, fragte sie sich ernsthaft
besorgt, als ihre beste Freundin endlich erzählte, was
geschehen war. Doch als sie das hörte,
wurden die Augen der Hufflepuff tellergroß und sie war, was
wirklich selten vorkam, einen Moment lang sprachlos, starrte statt
dessen zwischen dem Professor und der Ravenclaw hin und her.
Aaron selber kicherte schon und zog sich schnell den Kragen seines
Pullis ein Stück über das Gesicht, dabei angestrengt
in
seinen Schoß guckend und war bemüht nicht in einen
Lachkrampf zu verfallen.
Vic war versucht einzustimmen und ihre Mundwinkel zuckten
verdächtig, aber die Warnung der Dunkelhaarigen hielt sie ab.
„Du hast bitte was?“, fragte sie nach und schwankte
zwischen Belustigung und Entsetzen. „Oh Scheiße...
an
deiner Stelle würde es mir auch grauen. Wie bist du denn auf
die
abgefahrene Idee gekommen? Ich meine hallo? Ok er sieht aus als wenn er
eindeutig für die Wiedereinführung der Folterstrafe
bei
Schülern wäre, aber musst du deswegen versuchen ihn
mit einer
Ritterrüstung zu erschlagen? Oh man....“, Vic fuhr
sich mit
einer Hand durch die Haare und zuckte mit den Schultern. „Ja
genau, reingehen und dich entschuldigen wäre wohl
angebracht...“, irgendwas musste doch gewesen sein. Vic
kannte
ihre Freundin und ihre manchmal durchaus sehr üble Laune gut
genug. Und sie wusste auch, dass diese ihr Temperament nicht immer
unter Kontrolle hatte, aber dass sie sogar einen Lehrer angriff... dazu
bedurfte es schon einiges und die Hufflepuff wollte wissen, was genau
passiert war.
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Josephine
Styles
5.Klasse
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erstellt am 10.11.2008 09:51
Vic && Joey (+ Aaron)
Als Vic bemerkte, dass es jawohl so schlimm nicht sein könne,
hätte Joey am liebsten zunächst geantwortet, dass sie
sich ja
gar keine Vorstellung mache und das nicht sagen würde, wenn
sie
wüsste, was passiert war. Stattdessen erzählte sie
aber
einfach und offensichtlich war es doch viel schlimmer, denn Vics Augen
wurden immer größer, bis sie nahezu
Tellergröße
erreicht hatten.
Aaron erntete nur einen bitterbösen Blick von Joey. Die ganze
Situation war ganz und gar nicht amüsant. Egal, wie
amüsant
es vielleicht klingen mag, wenn etwas nach einem Lehrer geworfen wird,
wenn man in die Situation involviert war, konnte man darüber
ganz
und gar nicht mehr lachen.
Die Tatsache, dass auch Vics Mundwinkel zuckten und sie sich kaum
entscheiden konnte, ob sie nun loslachen oder entsetzt sein konnte,
brachten Joey kurzerhand auf einen Tiefpunkt. Außerdem war es
ihr
äußerst unangenehm, dass sie auch noch
ständig zwischen
ihr und dem Lehrer hin und her blickte. Selbst, wenn der Arithmantiker
schwer von Begriff gewesen wäre, und das war er ganz und gar
nicht, wäre er in der Lage eins und eins zusammen zu
zählen.
Vermutlich konnte sich Joey heute abend noch anhören, dass sie
mit
dem Vorfall angegeben habe. Das würde zu dem Arithmantiker
passen.
"Ja, du hast richtig gehört und nur meinen ungelaublig
schlechten
Wurfkünsten ist es zu verdanken, dass er das Ding nicht
abbgekommen hat." gab Joey missmutig von sich und Vics Folgeworte
machten es auch nicht gerade besser. "Ja, verdammt. Das weiß
ich
doch alles selbst." erklärte sie und fuhr sich ein wenig
hilflos
durch die Haare. Die ganze Situation war einfach das Unangenehmste, was
Joey bisher widerfahren war.
Dass Vic jetzt Genaueres wissen wollte, war auch nicht gerade
überraschend. Joey hätte aber gerne einfach nichts
mehr
gesagt. Ein Blick in Vics Augen verriet allerdings, dass diese Option
nicht zur Debatte stand.
"Ich hab schlecht geschlafen. Verdammt schlecht und bin viel zu
früh durchs Schloss gelaufen. Alleine, wohl gemerkt. Aber ich
hatte noch nicht ans schwarze Brett geschaut und hatte noch keine
Ahnung, dass ich das ja gar nicht durfte. Jedenfalls war mein Schuh
offen und ich bin gestolpert und in diese dämliche
Ritterrüstung gerasselt. Stell dir das Scheppern einfach mal
vor.
Blöderweise kam besagter Arithmantik-Professor genau in diesem
Moment nach Hause. Hab ich erwähnt, dass ich vor seinen
Privatgemächern auf die Nase gefallen bin?"
Joey atmete einmal kurz tief durch. Es fiel ihr sichtlich schwer zu
erzählen. Aber es musste ja irgendwie raus. Also weiter im
Text.
"Und dann hatte er erstens: seinen Zauberstab auf mich gerichtet und
zweitens: mich provoziert... und ich hab zurück provoziert und
hab
wohl voll ins Schwarze getroffen und er hat angefangen sauer zu werden
und sich aufzuregen und hat dann begonnen... über meine Mutter
herzuziehen und dann wars halt irgendwie vorbei und ich bin ausgetickt,
hab mir was auch immer da an meinem Fuß lag geschnappt und
hab
geworfen. End of Story.."
Sie trank einen Schluck von ihrem Butterbier und senkte ihren Blick
wieder in Richtung Tischplatte. End of Story wirds wohl erst
heut abend geben...
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Victoria McBell
6.Klasse
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erstellt am 11.11.2008 13:05
Joey && Vic (+ Aaron)
Aaron wirkte kein bisschen beeindruckt von Joeys bitterbösem
Blick, den sie ihm wegen seiner verhaltenen Kicherei zuwarf, im
Gegenteil, man hörte ihn unter seinem Pulli glucksen, was er
durch
ein Husten verschleiern wollte.
Und auch wenn Vic sich zunächst nicht entscheiden konnte ob
sie
lachen und erschrocken sein sollte, wurde sie doch ernst und
hörte
ihrer Freundin zu, die sichtlich fertig wegen des Vorfalls war...
verständlicher Weise.
„Wieso warst du denn vor seinen
Räumlichkeiten?“,
fragte sie zunächst nach und riss dann die Augen auf, als sie
den
Rest der Geschichte hörte. „Er hat dich mit einem
Zauberstab
bedroht? Und hat über deine Mutter hergezogen? Wie kommt er
denn
dazu?“, nun klang die Hufflepuff selber ziemlich
empört.
Klar, ihre Freundin war eindeutig übers Ziel heraus geschossen
derart mit einem Lehrer umzugehen, aber das wusste diese wohl selber,
aber wie der Professor reagiert hatte war ja wohl auch nicht gerade die
feine englische. „Was hat denn deine Mutter damit zu tun? Man
wieso hast du mir denn vorher nichts davon erzählt“,
auch
sie trank nochmal von ihrem Butterbier. “Der
Zauberstab ist
doch wohl logisch. Habt ihr vergessen was derzeit los ist? Vielleicht
hat der Prof gedacht, es gäbe einen Angriff oder so. Die
Sicherheitsmaßnahmen sind ja nicht umsonst so hoch“,
erklang sachlich Aarons Stimme, der als Vertrauensschüler
durchaus
in mancher Hinsicht logisch dachte was sowas anging. „Ja und?
Todesser würden wohl kaum so einen Krach machen oder? Und dann
hat
er doch wohl ziemlich schnell gesehen, dass das Joey war und keiner von
diesen Typen“, verteidigte Vic ihre Freundin und schaute
diese
wieder an. „Soll ich heute Abend mitkommen? Du solltest dich
trotz allem bei ihm entschuldigen. Vielleicht kann man ja doch mit ihm
reden...?“, versuchte sie sie aufzumuntern, auch wenn es wohl
ein
eher kläglicher Versuch war.
tbc: off (neues Forum)
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Josephine
Styles
5.Klasse
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erstellt am 11.11.2008 15:26
"Ich
bin einfach nur
ziellos rumgelaufen." Sie zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung,
wieso ich ausgerechnet da gelandet bin und ehrlich gesagt
hätte
ich mir auch Schöneres vorstellen können."
Der Rest der Geschichte gab Vic offensichtlich den Rest und ihre Augen
schienen noch ein kleines bisschen größer zu werden.
Auch
ihre Fragen waren alle berechtigt. Aaron allerdings schwächte
die
Angelegenheit mit dem Zauberstab ein bisschen ab. Natürlich
traf
das zu, was er sagte. Das wusste Joey nur zu gut, aber vic hatte doch
ebenso recht. "Klar ist das mit dem Zauberstab logisch. Aber in dem
Moment, in dem ihm klar war, dass ich das bin und nicht irgendein
verrückt spielender Todesser hätte er seinen
Zauberstab
jawohl wieder einstecken können! Und erkannt hatte er mich,
denn
er hat gleich bei erster Gelegenheit meinen Namen genannt und in dieser
für ihn so typischen Sprechweise, dass ich ihm am liebsten an
die
Gurgel gegangen wäre." Anstatt sich jetzt zu beruhigen, wurde
Joey
erneut wütend. Um dem allerdings ein wenig vorzubeugen, atmete
sie
erstmal tief durch und hörte sich dabei erstmal wieder Vics
Fragen
an.
Allerdings schüttelte Joey erst einmal leicht den Kopf.
"Vermutlich, wenn man das Ganze rational betrachtet kann man mit ihm
reden. Keine Ahnung, wie ich das nachher betrachten werde. Aber ich
muss auf jeden Fall alleine hin. Danke für das Angebot, aber
das
würde ja dann aussehen, als könnte ich nicht alleine
für
das gerade stehen, was ich angestellt hab und das ist nicht der Fall."
Erneut strich sie sich missmutig durch die Haare und über den
Nacken. "Gott, ich hoffe nur, dass er House noch nichts gesagt hat. Ich
glaube das wäre wirklich eine Katastrophe. House
reißt mir
den Kopf ab, wenn er davon erfährt und näht ihn
anschließlich falsch rum wieder dran.." murmelte Joey und sah
diesmal wieder Vic an und nicht die Tischplatte.
tbc: off (neues Forum)
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Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
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erstellt am 11.11.2008 16:34
Noah && Rose
Rose schaute Noah doch etwas fassungslos an. Der Gedanke jetzt Mutter
zu werden war wirklich absurd, davon abgesehen, dass ihr das ganz
bestimmt nicht in den Kram passen würde. Sie hatte gerade
angefangen ihrem Leben eine neue Wendung zu geben, davon abgesehen dass
sie den Wunsch nach Familie und was alles damit zu tun hatte eigentlich
schon abgehakt hatte.
„Merlin bewahre“, sagte sie schließlich
und
schüttelte den Kopf, „ich habe wirklich nicht vor in
absehbarer Zeit Mutter zu werden und Bürokratie von wegen
Hochzeit... ich bin halt was das angeht altmodisch. Ich weiß
auch, dass man keinen Schein braucht um eine Familie zu sein, aber wenn
ich mit einem Mann eine Familie gründen will, dann
gehört das
für mich eben dazu. Aber wie ich schon sagte, das alles ist eh
kein Thema mehr für mich, also muss das gar nicht weiter
gesponnen
werden. Ich bau mir gerade erst alles wieder auf“, sagte sie
und
meinte ihre Arbeit in Hogwarts, „da ist kein Platz
für ein
Kind und ich werde auch nicht jünger. Und mit Verlaub, aber in
10
Jahren oder so finde ich mich zu alt für ein Kind.
Ergo...“,
sie zwinkerte Noah zwar zu, aber das letzte Wort war so energisch
gekommen, dass es klar machte, dass sie über dieses Thema
nicht
weiter reden wollte. Es war ihr unangenehm, zeigte es ihr doch, was sie
sich früher mit ganzem Herzen gewünscht und doch wohl
nie
erlangen würde.
Über seine Bemerkung wegen ihres Armes und der Hölle,
die sie
sich selber deswegen bereitet hatte, ging sie mit hochgezogener
Augenbraue einfach drüber weg. Zwar lag ihr eine spitze
Bemerkung
auf den Lippen, aber sie wusste, auch wenn sie es nicht zugeben wollte,
dass er recht damit hatte. Viel lieber ging sie da auf das
freundschaftliche Gescherze ein, erfreut über sein leichtes
Schmunzeln, was ihrer Meinung nach viel zu selten auf seinem Gesicht zu
sehen war. „Keine schlechte Idee mit dem Profit schlagen,
vielleicht sollte ich mal mit der Schulleiterin reden“,
kicherte
sie und wunderte sich anschließend gar nicht, dass Noah sich
nicht für Fernseher und Filme erwärmen konnte, denn
das galt
in der Regeln dem reinen Amüsement, etwas was sich Noah
wirklich
kaum gönnte und was im Augenblick nicht weiter von Rose
kommentiert wurde, weil ihr klar war, dass das jetzt nicht wirklich
viel brachte.
Statt dessen verlegte sie sich auf ein herzhaftes Lachen, als er
diplomatisch ihrer Neckerei wegen des Nacktseins auf dem Ball abtat und
sonnte sich ein bisschen in seinem Schmunzeln, was ihr so
außerordentlich gut bei ihm gefiel. „Es gab drei
Bälle
während meiner Schulzeit. Ich war jung, aber lange nicht
fügsam“, sagte sie und grinste wie ein Kobold.
„Allerdings hat Miss McGonagall mich beim dritten Mal
durchschaut. Die ersten zwei Mal habe ich mich dank Weasleys
Scherzartikeln im Krankenflügel aufgehalten, praktische
Dragees
die die da haben sag ich dir. Aber die Schulleiterin, ok damals noch
meine Hauslehrerin, hat mich beim dritten Mal schon vorher zu sich
gerufen und mir nahe gelegt von dieser Möglichkeit Abstand zu
gewinnen“, die Irin rollte gespielt dramatisch mit den Augen,
„also blieb mir gar nichts anderes übrig. Man ich
war damals
so wütend und auch in meinem Stolz verletzt, weil ich in
meinem
Hochmut geglaubt habe, niemand wäre mir auf die Schliche
gekommen.
Festzustellen, dass sie es die ganze Zeit über gewusst hat war
nicht angenehm. Es war mein Abschlussjahr, als ich eben zu diesem Ball
musste und du hättest vorher meine Mutter sehen
müssen. Die
war fast hysterisch vor lauter Begeisterung, dass ich so ein Kleid
trug. Innerlich hatte sie ja schon ganz ganz früh aufgegeben
zu
hoffen, ich sei ein normales, braves Mädchen, was auf
Rüschen
und Puppen steht und sich gerne hübsche Zöpfe
flechten
lässt. Ich glaube, sie hatte ernsthaft die Hoffnung, wenn ich
einmal in so einem Kleid wäre würde es mich doch zu
der
jungen Frau machen, von der sie insgeheim immer geträumt
hatte. Es
gibt sogar ein Bild von mir in diesem Ballkleid im Wohnzimmer meiner
Eltern und mein Bruder wird es nicht müde, mich deswegen
aufzuziehen“, sie zuckte die Schultern, „jedenfalls
habe
ich es überlebt wie du sehen kannst und ich
habe
sogar getanzt und bin bis zum Schluss geblieben. Aber nicht weil ich
mich so amüsiert habe, sondern weil es durchaus sehr
verwunderte
Blicke meiner Mitschüler gab, als sie mich so gesehen haben.
Ich
glaube niemand hat mit mir gerechnet, ich hatte nicht mal einen
Partner, weil ich effektiv keinen wollte. Ursprünglich wollte
ich
ja auch nur den Pflichtteil hinter mich bringen und dann ganz schnell
wieder in den Gemeinschaftsraum flüchten. Aber nach den
Blicken
diverser Mädchen war ich zu trotzig dazu und hab ihnen
gezeigt,
wie damenhaft und mädchenlike der Wildfang Rose Ann
O‘Kee
sein kann“, alleine daran zu denken bewirkte, dass sich ihr
Kinn
wieder trotzig vorschob und sie diesen sturen Blick bekam.
„Und
es gab mir durchaus eine innerliche Befriedigung zu sehen wie sie immer
neidischer wurden, weil die Jungs nur zu gern mit mir tanzten. Die
konnten meinen Wandel wahrscheinlich nicht verkraften und waren
deswegen geistig verwirrt“, nun blitzte wieder der Kobold in
ihren Augen und sie tippte Noah herausfordernd mit dem Finger auf die
Brust, „hast du es je versucht mit dem Tanzen? So richtig
meine
ich? Schade, ich hätte dich gerne als meinen Helden und Retter
gesehen, der mir die Qualen dieses Balls erleichtert“,
scherzte
sie, „mein Glück, dass John da sein wird, sonst
würde
dieser Abend echt eine einzige Folter fürchte ich“,
sagte
sie freimütig, denn auch wenn sie absolut keinerlei Drang
hatte
sich diesen Ball anzutun, wusste sie dass John ein leidenschaftlicher
Tänzer war und dass ihr das durchaus die miese Laune erhellen
konnte.
„Um ehrlich zu sein bezweifel ich sowieso, dass jemals heraus
kommt, wer hinter diesem oder auch hinter dem der anderen steckt.
Dennoch muss den Schülern deutlich gemacht werden, dass ein
solches Verhalten nicht ungeahndet bleibt. Wie man das anstellen will
ist mir allerdings ein Rätsel, aber es wäre wirklich
gut,
wenn Joey etwas zu dem Vorfall sagen könnte. Hat man denn
eigentlich schon mit den anderen beiden Opfern gesprochen? Konnten die
etwas sagen?“, fragte sie nach, nur um im nächsten
Moment
wieder zu grinsen als das Thema auf Strife kam und nickte
schließlich. „Es wird mir ein Vergnügen
sein, deinen
Ex-Kollegen abzulenken. Vielleicht kann ich ihm ja mal auf den Zahn
fühlen, wieso er Marla nach Hogwarts gebracht hat, zumal sie
doch
wirklich sehr verletzt war und sie meiner Meinung nach in einem
Krankenhaus besser aufgehoben gewesen wäre, aye?
Außerdem
ist sicher auch der Kleine da, seit er bei mir geschlafen hat habe ich
noch immer ein Wolfsbild für ihn, was ihm so gut gefallen hat.
Er
hat es morgens leider vergessen, ich könnte es ihm dann geben
und
hätte somit einen guten Grund, wieso ich überhaupt
mit dabei
bin.“ Die Irin nickte ein weiteres Mal als wolle sie den
Verdacht
bestätigen, der Noah so offensichtlich in Bezug auf Colins
Gewissenhaftigkeit und Marla gekommen war. „Das sehe ich
genauso,
aber ich will mir auch kein Urteil darüber erlauben, dazu
kenne
ich die zwei zu wenig bzw. gar nicht.“
Noahs Bemerkung wegen dem Verrat tat Rose wirklich ziemlich weh,
vermutlich weher als es eigentlich sollte, zumal sie sonst nicht der
leicht verletzliche Typ war. Vielleicht hätte sie genauer nach
der
Ursache forschen sollen, erlaubte sich dies allerdings nicht.
Dafür war sie auch viel zu sehr damit beschäftigt
ihren
Schmerz wieder in den Griff zu bekommen und wollte zunächst
sogar
auf Noahs irritierte Nachfrage hin abwinken, flüsterte dann
aber
doch: „Du gehst wirklich davon aus, dass jeder
dich
verraten wird, dem du vertraust? Ich hoffe, ich kann dir beweisen, dass
nicht alle Menschen so schlecht sind Noah“, sprach sie
durchaus
traurig weiter, „du bedeutest mir nämlich
zufällig sehr
viel, auch wenn wir uns noch nicht lange kennen, aber ich
würde
mir eher eine Hand abhacken als dich zu verletzen...“, bei
ihren
Worten schaute sie ihm direkt in die Augen, schüttelte dann
aber
unwirsch über sich selber und der Gefühlsduselei der
sie sich
hingab den Kopf.
Die Irin war dankbar für den Themenwechsel auf den Goldhamster
und
konnte sich ein weiteres Grinsen nicht verkneifen. Es war ihr
schleierhaft wie man in den kleinen Knopfäuglein eines so
kleinen
Nagetiers Angriffslust lesen konnte. „Da kannst du wirklich
froh
sein, dass er dir nicht den ganzen Finger abgerissen hat“,
erwiderte sie leicht ironisch und zwinkerte ihm zu, ehe sie wieder
nickte. „Natürlich habe ich recht was ihre
Gesellschaft
angeht, Noah merke dir, ich habe quasi immer
recht“, sie
musste selber deswegen lachen und es war auch wirklich nur scherzhaft
gemeint, „und ich weiß von dem Mädchen
nicht viel muss
ich gestehen. Ich weiß, dass sie die Freundin des
Vertrauensschülers ist. Da, Aaron heisst er, netter, junger
Mann.
Und auch das Mädchen ist immer freundlich und
fröhlich,
zumindest seh ich sie viel lachen. Aber viel mehr kann ich dir nicht
sagen, außer dass sie auch noch rücksichtsvoll ist,
denn
zuletzt ist sie extra einen Umweg gegangen als sie sah, dass ich den
Korridor frisch gewischt hatte durch den sie gerade wollte. Die meisten
Schüler interessiert das nicht und die trampeln einfach drauf
los...“, sie zuckte ein bisschen die Schultern,
„aber wenn
du willst und wenn es dich beruhigt kann ich durchaus meine Antennen
ein bisschen ausfahren. Als Hausmeisterin kriege ich doch sehr viel mit
ohne dass ich selber großartig beachtet werde...“,
bot sie
an und ging schließlich gemeinsam mit ihm in das Merlin sei
Dank
warme Gasthaus.
Diese Menschenmassen im drei Besen war zwar auch ihr zu viel, aber der
Drang aus der Kälte zu kommen und die Aussicht auf ein
Butterbier
waren viel größer, als dass es ihr ernsthaft
Probleme
gemacht hätte. „Madame
Pudifoot‘s“, Rose verzog
leicht angewidert das Gesicht, weil sie diesen Kitsch wirklich
abgrundtief verabscheute, „ich hab noch nie verstanden, wieso
sich der Laden überhaupt halten kann und wieso da immer wieder
Pärchen hingehen. Allerdings hat sie einen fantastischen
Kakao,
das muss ich ihr zugestehen“, sie grinste etwas verlegen,
denn da
sie das wusste war klar, dass auch Rose schon einmal dieses sehr
spezielle Café besucht haben musste.
Mit leicht gerunzelter Stirn stellte sie fest, dass Noah ihrem Blick
auswich und ihr kam der Verdacht, dass er irgendetwas verheimlichte.
„Sicher dass es nur eine leere Menge gewesen
wäre?“,
fragte sie daher unnachgiebig nach und wollte so gerne wissen, was ihn
da so offensichtlich beschäftigt hatte, „oder
möchtest
du es mir nur nicht sagen?“, was für Rose absolut ok
gewesen
wäre, obwohl sie nun durchaus neugierig war.
Dann jedoch schaute sie zu dem Tisch, an dem Josephine mit ihren
Freunden saß, wobei die Mädchen miteinander
tuschelten und
Vic immer wieder zu Noah schaute. Es war wirklich offensichtlich um was
das Thema ging und Rose legte eine Hand auf Noahs Arm als wolle sie ihn
besänftigen oder trösten. „Mit Sicherheit
wird sie
nervös sein wegen dem Gespräch heute Abend,
wärst du das
an ihrer Stelle nicht? Sie kann sich ganz gewiss etwas
schöneres
vorstellen und dich zu sehen wird sie sicher an das durchaus nicht
angenehme Zusammentreffen erinnert haben. Oh und guck mal, sie hat den
gleichen bösen Blick drauf wie du. Aaron müsste quasi
zu
Staub zerfallen so wie sie ihn gerade durchbohrt hat mit ihren
Augen“, versuchte sie zu scherzen und Noah ein bisschen
aufzumuntern, denn sie wusste durchaus von den Magenschmerzen, die das
alles ihm beschert hatte.
Sie trank ein paar weitere Schlücke ihres Butterbiers und
ließ ihren Blick wieder über die Menge gleiten, als
ihr
Blick auf die Uhr viel. Es war schon fast vier Uhr, lange hatte sie
nicht mehr Zeit, denn sie erwartete ein paar Schüler zu
Strafarbeiten. „Ich fürchte ich muss gleich
zurück, die
Arbeit ruft, auch wenn ich mich eigentlich mal wieder lieber mit dir
meine Zeit verbringen würde als der Pflicht
nachzukommen“,
gestand sie daher freimütig und bestellte beim Wirt zwei
weitere
Flaschen Butterbier, die sie John versprochen hatte und bezahlte
schließlich, einschließlich Noahs Wasser.
„Du bist
beim nächsten Mal dran, aye?“, sagte sie bestimmt,
schenkte
ihm aber ein warmes Lächeln. „Begleitest du mich
oder
bleibst du noch im Dorf und scheuchst die Schüler
heim?“
tbc: off (neues Forum)
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