Autor Thema: Die drei Besen
Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff


erstellt am 16.09.2007 14:47    

Das saubere, freundliche wenn auch meist verrauchte Gasthaus liegt an der Hauptstraße von Hogsmeade und ist ziemlich gut besucht.

Draco Malfoy
Todesser




erstellt am 07.10.2007 22:46    

cf~altes Forum

Draco lächelte,grinste beinahe,zufrieden weil er die Sache mit dem Zauberstab Emily richtig erklärt hatte.Nun wollte er mit dem Todesfluch gerade fortfahren als Laura das Wort ergriff und ihren vollen Namen nannte.Augenblicklich verfärbte sich Malfoys blasses Gesicht rosa.Die rosa Gesichtsfarbe war nicht wirklich in dem durch das Gewitter draussen sehr dunklen Schankraum der 3 Besen sichtbar.Nicht nur durch das Unwetter,die Zeit war nicht stehengeblieben,auch der Abend schreitete voran.Der Wirt entschied sich zusätzliche Fackeln anzuzünden,die blauen Kerzen auf den Tischen spendeten kein ausreichendes Licht mehr.Der Regen trommelte wild gegen die Fensterscheiben und der Donner knallte in regelmässigen Abständen.Die Geräuschkulisse um den Tisch an dem Laura,Emily und Draco saßen wurde lauter.Hexen und Zauberer kämpften mit ihren Stimmen gegen den Lärm draussen an und immer wieder kamen neue,völlig durchnässte Gäste herein.Draco's gewöhnliche Blässe kehrte wieder zurück.Aber es war wirklich schon etwas seltsam.Er blubbert von einem Haus,es wird darüber geredet das Emily in Zukunft vor Ministeriumsangestellten sicher sein soll,aber irgendwie wurde der Teil zwischen "Laura kennengelernt" und "Familie sein" beinahe sträflich ignoriert.Oder vernachlässigt.Woran lag das?War es Draco gar peinlich?Wenn er ehrlich zu sich war musste er das zugeben.Um sich vor sich selber zu verteidigen musste er aber auch dran denken dass der Fall mit Laura und die Gewissheitheit was einmal daraus werden würde es keinesfalls einfacher machte als es normalerweise ablief.Jedes Interesse an ihr musste doch plump daher kommen.So ungefähr wie ein notwendiges Übel um dahin zu kommen wohin Laura sich mit ihm im Zeitfenster sah.Die Kernpeinlichkeit bestand darin dass Laura eine gute Beobachtungsgabe hatte,daran bestand kein Zweifel.War sein verstecktes Problem nicht ehrlich genug rüberzukommen?Das seine Fragen an ihr nur wie zwanghafter Füllstoff sein würden?War die Angst das sie es so an ihm sehen würde der Grund warum er sie nicht ein zweites mal gefragt hat wie ihr Nachname lautet?Lieber von einem Haus faseln als sie zu fragen wie alt sie genau ist?Was aber am seltsamsten dabei war war Draco's Gefühl gegenüber Emily.Obwohl sie anscheind mit zehnfacher Potenz seine Arroganz geerbt hatte fühlte er sich ihr gegenüber in gewisser Weise unbeschwerter.

Emily kennenzulernen und damit weiterzumachen war einfach einfacher.Ob er nun ihr jetzt den Todesfluch erklärte und zehn Minuten später sie danach fragen würde was sie für Wesen in den Welten getroffen hatte und im gleichen Atemzug ob sie mal Schokofrösche probieren möchte...das alles wird und würde ihm viel leichter über die Lippen kommen.Ausserdem stand er damit nicht alleine.Auch Laura musste mit ihrer Tochter nochmal ganz von vorne anfangen.Und sicher lag es auch daran das Emily im Gegensatz zu Laura erstens nicht einfach weggehen konnte und zweitens höchstwahrscheinlich keine Erwartungen von ihm hatte.Wie gerne wollte er Laura beeindrucken und imponieren,aber da war nichts.Er war nichts besonderes,weil er es noch nie gewesen war.Harry Potter hätte damit keine Probleme gehabt gestand er sich ein.Doch dem Held der Zauberergemeinschaft blieb sowas Wunderbares verwehrt wie es Laura war.Zumindest wohl in der Zukunft.Draco leckte sich die trockenen Lippen und öffnete den Mund um was zu sagen als er inne halten musste und stirnrunzelnd kurz ein paar neueintretende Leute musterte.Zwei Zauberer quetschten sich zusammen mit einem Oger durch die Menge auf der Suche nach einem Sitzplatz zum Verweilen.Schnell riss sich der blonde Zauberer wieder davon los,wunderte sich nur was sich hier in den 3 Besen alles so einfand.So sah er Laura an und wiederholte ihren Namen mit einer Stimme die nachdenklich klang."Laura Grey..",es wäre ungeschickt gewesen zu sagen das dies ein schöner Name sei,obwohl das Draco wirklich so fand.So blickte er sie einfach mit sanft wirkenden Augen und mit einem leichten Lächeln an.

Malfoy griff nach seinem Butterbierglas um nicht allzu lange diesen beinah verträumten Gesichtsausdruck zu haben.Nie im Leben würde er vergessen wie sehr sich Laura sträubte ihren Namen zu nennen an dem Abend wo sie sich hier genau an diesem Tisch mit zusetzte.Laura war unbeschreiblich und er konnte sich einfach nur auf die Schultern klopfen für seine Hartnäckigkeit.Obgleich... wenn sie anders reagiert hätte und wieder gegegangen wäre und sich zu den vier Idioten dahinten zum Beispiel hingestellt hätte...wäre er wirklich nicht Emilys Vater oder konnte man das Schicksal niemals überlisten?Eine Frage die immer wieder in dem Kopf des Blonden aufplöppte und wie ein lästiger Flubberwurm da kleben blieb.Draco nahm ein Schluck von seinem Butterbier und schaute dann Laura wieder an und sprach so gedämpft das keiner ausserhalb des Tisches mithören konnte."Deine Eltern,die Greys, waren Todesser.Waren sie reinblütig?",eine Frage die schnell und ohne vorher viel zu überlegen über die Lippen des Zauberers kam.Er wollte wissen ob Laura reinblütig war.Er fand es wichtig zu wissen.Einfach um es in seinem Hirn abzuspeichern.Wenn sie es nicht sein sollte würde das schon längst nichts mehr daran ändern was er innerlich für Laura fühlte.Wenn sie jedoch reinblütig war würde es seinen Verstand vor Glück kosten.Also überlegte er nicht lange,sonst hätte er zu lange gezögert.Möglich,dass die Nachfrage verletzend für sie war.Also schaute er die Schwarzhaarige aufmunternd an."Du sagst du warst ein Jahr in Hogwarts?Dann musst du 25 oder 26 Jahre alt sein.",nach dieser eher ungenauen Altereinschätzung drehte sich Malfoy nach ein paar gröhlenden Gästen weiter hinten um.Seine Formulierung der Frage hörte sich aber trotzdem zumindest besser an als "Wie alt bist du jetzt eigentlich?".Wieder in Lauras dunklen großen Augen schauend sagte er ehrlich."Es gibt viele,selbst kleine Dinge die wir noch nicht voneinander wissen.Aber ich möchte sie von dir wissen..",seine Augenlider senkten sich,starrten in sein Glas Butterbier und er sagte leise weiter."Nicht nur weil du gesagt hast was in der Zukunft passiert.",etwas beschämt schwieg Draco und schaute rüber zu Emily während er einen Schluck Butterbier nahm.Dann holte er tief Luft und wandte sich wieder an Laura."Mein Sohn heisst Jonathan,nach dem Vater seiner Mutter.Hab ich schon gesagt das er fünf Jahre alt ist?",kurz kaute Malfoy mit nachdenklicher Miene auf die Unterlippe bevor er fortfuhr."Er lebt wie gesagt in Amerika.Ist dort geboren und sein Wille ist dort auch weiterhin zu leben..",er zuckte mit den Schultern und trank aus seinem Glas.Durch das Reden fühlte sich der Blonde sicherer und das spiegelte sich auch in seinem Gesicht wieder.Er lächelte Laura unbeschwert an während er weitererzählte."Er sieht mir ähnlich,zwar ist er nicht ganz so hellblond aber er hat das Haar voller blonder Strähnen.",für eine Sekunde überlegte Malfoy ob das so sein musste.Seine Eltern waren hellblond.Er ist hellblond.Also müssen seine Kinder unbedingt im Großen und Ganzen die Haarfarbe der Mutter annehmen?Naja,er konnte es nicht ändern.Er hob eine Augenbraue und erzählte bemüht beiläufig."Das mit ihm läuft natürlich ganz so wie ich es nicht haben wollte.Jonathan lebt schon länger ..in der Gemeinschaft eines Indianerstammes.",Draco musste hart schlucken und schloss kurz die Augen.

"Das er dort so lebt und wie er lebt muss ich wohl akzeptieren.Das fällt mir schwer,ehrlich gesagt.Doch er will es so.Nun..",Draco winkte ab."..in Strigoy hab ich Geld für ihn angelegt falls Jon je gedenkt mal wie ein normaler Zauberer zu leben und ihn zu sehen ein paarmal im Jahr riss mich aus der Einsamkeit in all den Jahren heraus.Ich besuche ihn.",der blonde Zauberer lächelte nun etwas gequält und hoffte stark das Laura ihn nicht auffordern würde zu erzählen wie er dort zurechtkam inmitten solcher Menschen.Die Besuche dauerten immer nur kurz,waren aber immer wieder eine Art Tortur für Malfoy."Seine Mutter heisst Allison und war dadurch das mein Mentor Arsenius ihren Professor kannte ein paar Tage bei mir.Tja...das reichte..",mit den letzten Worten verdeutlichte er wie schnell sowas gehen konnte das ein neues Zaubererkind die Welt erblicken durfte.Er zuckte abermals mit den Schultern und tippelte leise mit den Fingern auf die Tischplatte.So ganz fiel es ihm wirklich nicht leicht davon zu erzählen.Aber wenn er es tat und kein Geheimnis draus machte würde es zeigen das da nichts Draco von Laura und Emily abbringen konnte.Unwillkürlich glitt seine Hand in seine Umhangtasche und der Tagesprophet knisterte darin.Daraufhin warf Draco einen Blick in seine Tasche und schmunzelte."Weisst du,die Leute würden mich nicht nur nerven..",er deutete mit dem Kopf auf eine Platinblonde Hexe vier Tische weiter die einen schrillen Lachanfall zu haben schien.",,sondern ich brauch auch ein richtiges Zuhause.In Strigoy hatte ich ein ganz kleines Haus aber alles war da was ich brauchte.",er nickte um seine Worte zu unterstreichen.

"Mich würd es interessieren wie du gelebt hast.",kullerte es anschließend aus ihm heraus und das tat es wirklich."Hast du dich bei anderen Leuten untergebracht oder wie hast du das angestellt?Wurdest du nie belästigt,so schön wie du bist?",fragte er munter weiter und vergass sogar sich für die Feststellung wie sie für ihn aussieht sich leicht zu schämen.Nein,er blabberte weiter,diesmal mit etwas Sorge in der Stimme."Wirst du mit einem Haus zurechtkommen?Ich meine...du kannst gehen wohin und wann du willst...ausser..",er grinste frech."Lass mich raten.Du hast heute noch gar nichts gegessen.Emily übrigens auch nicht.",Draco schaute nicht ganz ernsthaft tadelnd zu dem dunkelhaarigen Mädchen und wieder zurück zu Laura."Sowas ist dann natürlich vorbei.Darauf werd ich schon achten.",er zwinkerte der Hexe zu als plötzlich Lauras Kaffeetasse umgeworfen wurde.Das sich Leute nahe an ihrem Tisch vorbeidrängten spürte Draco wohl und hielt ihn auch schon länger davon ab Emily von dem Todesfluch zu erzählen,aber nun war er ernsthaft genervt.Er drehte sich zu dem Kaffeeumwerfer um und öffnete den Mund um ihn anzupöbeln doch klappte sein Mund just wieder zu.Es war ein seltsamer Anblick.Laura und dieser Mann starrten sich an.Was sollte das werden?Draco spürte Unsicherheit in sich und versuchte zu deuten.Sein Blick ging hin und her zwischen den Beiden und seine Hand wanderte langsam zu seinem Zauberstab der in seinem Gürtel steckte."Laura..?" 

tbc: Haus von Draco, Laura und Emily

Laura Grey
erstellt am 09.10.2007 23:54    

cf ~ auch altes Forum

Laura hatte die Farbe in Dracos Gesicht bemerkt, hatte bemerkt, wie er nach der Erwähnung ihres vollständigen Namens leicht rosa angelaufen war. Es würde schwierig für die beiden magisch begabten Personen werden. Durch das Auftauchen Emilys waren sie beide in eine vollkommen neue Situation gestoßen wurden, es war wirklich wie ein Sprung in ein Becken voller eiskalten Wassers. Die beiden hatten sich nicht darauf vorbereiten können, genauso wenig, wie man sich auf die Kälte des Wassers richtig hatte vorbereiten können. Sie mussten nun in dieser Umgebung mit der Situation klarkommen, eine Situation die selbst für Leute schwierig war, die sich schon länger kannten. Aber sie beide, die Hexe und der Zauberer, kannten sich erst wenige Tage und waren nun gezwungen Dinge, die man so in einer längeren Zeit voneinander erfuhr innerhalb weniger Stunden aufzuholen. Wie trank Draco seinen Kaffee? Wie alt war er eigentlich? Wie war seine Kindheit? Was mochte er? Was tat er in seiner Freizeit? Spielte er Golf oder las er lieber gute Bücher? Konnte er Schach spielen oder sich eher für das Briefmarkensammeln begeistern? Viele Fragen, die man ansonsten innerhalb vieler Jahre stellte, viele Erfahrungen, die man in einem ganz Leben machte, viele Dingen, die nun aber innerhalb weniger Tage geklärt werden mussten, zumindest in der Theorie. Ob es wirklich so ging, war da eine andere Frage.

Sie sah den Zauberer an, was würden sie jetzt tun, wenn es nicht so gelaufen wäre? Wenn sie Emily nicht gefunden hätten? Gestern hätten sie vermutlich gemeinsam irgendwas getrunken und dann... zumindest wäre der Abend ganz anders verlaufen. Sie konnte es sich zwar nicht richtig vorstellen, wie genau, aber es wäre anders gewesen, definitiv anders.
Ihre Augen gingen wieder in eine andere Richtung, wollte sich nicht anmerken lassen, über was und wen sie gerade grübelte. Aber wieder mussten sie viele Kapitel in diesem Buch des Lebens überspringen, wieder konnten sie beide nicht einfach ihr Leben leben.
Aber hätten sie das Leben überhaupt gemeinsam gelebt, wenn es nicht so gekommen wäre wie jetzt? Hätten sich an diesem Morgen nicht wieder ihre Wege getrennt, wenn Emily nicht aufgetaucht wäre? Sie sah auf ihre Tasse hinab, betrachtete deren dunklen Inhalt und dachte dabei nach, dachte an den blonden Zauberer, der mit an diesem Tisch saß. Wäre es nach ihr gegangen, hätten sich ihre Wege an diesem Morgen nicht getrennt... Dachte er da genauso wie sie?

Erst als sie das leise Flüstern ihres Namens hörte, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie sah auf, sah ein weiteres Mal in die grauen Augen des Zauberers, sah nachdem sie das leichte Lächeln auf seinen Lippen erkannt hatte, beschämt wieder nach unten, wollte ihm nicht das Chaos in ihrem Kopf durch ihre Augen zeigen, wollte dies in diesem Moment nicht als Schwäche gelten lassen. Ein weiteres Mal atmete sie tief durch und sah wieder auf. Sie vertraute Draco, müsste sie dann nicht auch langsam gelernt haben, vor ihm vielleicht manchmal ihre Schwächen zu zeigen? Aber auch dies war eine Sache, die zumindest sie langsam entwickeln musste... aber Teils hatte sie es während ihrer Reise auch schon geschafft.
Eine ihrer Augenbrauen zog sich nach oben als sie die Frage Dracos hörte. War er nach den vergangenen Tagen wirklich noch nicht der Überzeugung, dass sie das Kind reinblütiger Zauberer sein konnte? Nunja, möglich gewesen wäre es, der Dunkle Lord, Riddle, war ja auch kein reinblütiger Zauberer gewesen.
„Ja“, sagte sie leise, „Albert und Vanessa Grey, meine Eltern, waren reinblütige Zauberer gewesen und sie haben mich auch so erzogen, wie es für treue Gefolgsleute Riddles üblich war aber ich kann mir vorstellen, dass du dir selbst vorstellen kannst, wie das ungefähr abgelaufen ist.“ Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht als sie ihren Begleiter ansah. Wahrscheinlich war ihre Erziehung bis zu einem bestimmten Punkt wirklich gleich gewesen, beide hatten sie vermutlich eingebläut bekommen, dass es eine Klassengesellschaft gab, auf der einen Sache reinblütige Zauberer, auf der anderen das restliche Pack, das unter einem stand. Beide waren sie schon früh mit der Magie in Berührung gekommen, beide hatten vermutlich Eltern, die sich nicht immer sonderlich nahe mit ihren Kindern beschäftigt hatten, Eltern, die aber trotzdem nur das beste für ihre Kinder wollten. Wieder stellten sich Laura wieder ein paar „Was wäre wenn...“-Fragen. Wie hätte ihr Leben ausgesehen, wenn ihre Eltern nicht gestorben wären? Wäre sie Draco trotzdem begegnet? Hätte man sie mit irgendeinem reinblütigen Zauberer verheiratet ohne sie zu fragen? Hätte es den Streit mit Sam trotzdem gegeben?

Sam... Auch wenn es gerade überhaupt nicht passte, drifteten ihre Gedanken trotzdem zu ihrem Bruder. Wo er wohl im Moment war? Wie ging es ihm? Was tat er gerade? Auch alltägliche Fragen kamen in ihren Kopf: Was für eine Frisur hatte er gerade? Hatte er vielleicht eine Person, die er liebte? In was für Verhältnissen lebte er im Moment? Was tat er gerade? Was plante er für seine Zukunft? Wahrscheinlich hatte er mehr Zeit um über so etwas nachzudenken, anders als seine Schwester.
„25 Jahre“, antwortete sie auf Dracos Frage, vertrieb so das Gesicht ihres Bruders aus ihrem Kopf, auch wenn immer noch ein Schatten von seinem Gesicht, seinem Lächeln, dort zu sehen war, „Allerdings werde ich im November irgendwann 26 Jahre alt.“
Er sprach ihre Gedanken aus, sie kannten wirklich nicht viel von einander und es würde für sie schwer werden. Aber es beruhigte sie, dass er nicht nur wegen Emily an ihrer Person interessiert war, sondern auch wegen ihr. Auch seine Augenlider hatten sich nun von ihr abgewandt und es herrschte Stille zwischen ihnen. Für einen Moment zögerte sie, ergriff dann aber mit ihrer Hand sein. „Und ich auch von dir“, sagte sie leise, zog die Hand dann aber wieder zurück und sah wieder in ihre Tasse, „Tut mir Leid.“

Sie hörte ihm interessiert zu, wie er von seinem Sohn, Jonathan, erzählte. Es war für ihn schwer, zumindest hatte das ein wenig den Anschein. Dass sein Kind bei Indianern aufwuchs, nunja, sie glaubte seinen Worten, es schien wirklich schwer für ihn zu sein. Mit den amerikanischen Ureinwohnern kannte sie sich nicht sonderlich gut aus, sie hatte zwar auf ihren Reisen welche gesehen und auch ihre Tante hatte ihr einiges über sie erzählt aber sie selbst hatte sich nie so recht für sie interessiert. Aber sie konnte verstehen, dass es für den blonden Zauberer schwer sein müsste, schließlich waren sie ja doch anders als die eigene Kultur und vielleicht empfand er dies auch als eine ein wenig unwürdige Umgebung für den Jungen. Aber dies zeigte ihr auch, dass er sich für seinen Sohn interessierte und auch um ihn kümmerte.
Die Situation in der sie nun war, war ihr so neu, selbst wenn ihr Gegenüber nicht Draco gewesen wäre, hätte sie vermutlich nicht richtig gewusst, wie sie darauf reagieren sollte. Sie wollte Draco zeigen, dass es in Ordnung war, dass er schon einen Sohn hatte, aber sie war auch leicht nervös, da dies alles so anders als ihr bisheriges Leben war.
„Ich denke, wenn du bei deinem Sohn bist, bist du ein guter Vater“, sagte sie schließlich nach langer Überlegung, „Ich weiß, das hört sich vermutlich so an wie ein kleines Kind es sagen würde aber ich denke wirklich so.“ Sie sah mit ihren dunklen Augen in seine grauen. „Ich möchte dir auch noch sagen, dass du dir wegen Jonathan auf keinen Fall Sorgen machen sollst“, ein wenig unüberlegt kamen diese Worte über ihre Lippen, sie wusste nicht genau, wie sie sie am besten formulieren sollte, „Ich habe damit wirklich keine Probleme, jeder von uns hat eine Vergangenheit und Niemandem sollte diese unangenehm sein. Wenn du mir gerne mehr über ihn erzählen möchtest, höre ich dir auf jeden Fall zu, da ich wirklich mehr von dir erfahren möchte. Und das auch nicht nur wegen Emily.“ Die letzten Worte waren nur noch ein leises Flüstern gewesen, dass man in dieser Umgebung leicht überhören konnte.

Sie lehnte sich wieder ein Stück zurück und hörte all seine Fragen.
„Ich bin ziemlich lange durch die Welt gereist“, sagte sie anschließend, achtete wieder auf ihre Worte, „Habe mich niemals länger als 4 Monate an einem Ort aufgehalten, war ziemlich ruhelos. Untergekommen bin ich bei Bekannten meiner Eltern, es ist fast ein Wunder, das mich mein Bruder so niemals gefunden hat oder nichts von mir gehört hat, auch bei meiner Tante ist dies ein Wunder. Oder auch in leerstehenden Häusern, Wohnungen, auch Muggelhotels... es war eigentlich alles mögliche dabei.“ Sie nahm einen Schluck aus ihrer Tasse. „Ich weiß nicht, warum es mich nie so lange an einem Ort hielt“, sie zuckte mit den Schultern, „Vielleicht lag es daran, dass ich noch nicht am richtigen Ort angelangt war, vielleicht auch an etwas andere, ich weiß es nicht, irgendwie fühlte ich mich seit dem Tode meiner Eltern oder aber spätestens seit dem Streit mit Samuel nirgends wie zu Hause.“ Sie sah ihn ein weiteres Mal lange an, sah sich auch noch einmal im Schakraum um. „Belästigt wurde ich schon aber viele von ihnen bin ich schon recht gut wieder losgeworden“, wieder dachte sie an den ersten Abend mit Draco, wo sie die vier Zauberer ziemlich leicht los geworden ist, allerdings war es manchmal auch nicht so einfach gewesen... „Ich denke ich werde damit zurecht kommen, auch wenn es anfangs wahrscheinlich ein wenig ungewohnt sein wird“, antwortete sie endlich auf Dracos Frage, „Aber wenn ich etwas wirklich will, werde ich es auch schaffen und bei den Menschen bleiben, wo ich bleiben möchte.“ Ihr Blick blieb zunächst noch einige Zeit auf Draco ruhen und wanderte schließlich hinüber zu Emily. Sie legte eine der dunklen Haarsträhnen, die dem Mädchen ins Gesicht gefallen waren, vorsichtig hinter ihr Ohr.

Bei seinen folgenden Worten schmunzelte sie. „Und das ist gut. Es soll ja schließlich nicht so sein, dass wir uns beide nebeneinander hinter einem Laternenpfahl verstecken können“, sagte sie mit einem Lächeln auf de Lippen. Was hälst du davon...“

Laura konnte diesen Satz nicht beenden und nicht vorschlagen, dass man nun etwas essen könnte. Irgendeiner dieser nervigen Leute im Schankraum war dem Tisch der Gruppe zu nahe gekommen und hatte ihre Tasse umgeworfen, deren Inhalt sich natürlich über den ganzen Tisch verbreitete. Sie setzte einen ihrer kältesten Blicke auf, suchte im Kopf nach der passenden Bemerkung während sie sich umdrehte und erstarrte in ihrer Bewegung und ihrem Sprechen als sie das Gesicht des Störenfriedes erkannte. Ihr Gesicht glich nun der Maske des Mannes, der ihre Tasse umgeworfen hatte, etwas was sie nun komplett ignorierte, lediglich ihre Augen wurden so kühl wie Draco und vermutlich niemand anders sie je gesehen hatte.
Sam...
Ihr Bruder an den sie in den letzten Tagen immer wieder gedacht hatte, stand nun vor ihr. Sein Gesicht war undurchdringlich, zumindest für die Außenstehenden. Laura wusste, dass dies nur eine Maske war, sie kannte ihn, war er doch schließlich ihr Zwillingsbruder und ihr selbst in manchen Dingen nicht unähnlich. Nur wusste sie in diesem Moment nicht, was hinter dieser Maske vor sich ging. Sich über seine Schwester und ihr plötzliches Auftauchen freuen? Nein, garantiert nicht, schließlich waren ihre letzten Treffen nicht sonderlich friedlich und froh abgelaufen. Überrascht sein über das plötzliche Auftauchen seiner ihn enttäuschenden Schwester? Schon eher. Sie war auf einer anderen Seite als er, zumindest in seinem Denken gab es zwei Seiten, die Guten und die Bösen, die Hellen und die Dunklen, und nicht all die Durchmischungen von Schwarz und Weiß. So hatte sie ihn enttäuscht und jeden anderen, der immer nur das Gute in ihr gesehen hatte. Und überrascht war er auf jeden Fall, aber da war sie auch nicht anders.

Für einen Moment blieb sie ruhig dort sitzen, zuckte nicht einmal mit der Wimper, sah ihren Bruder nur so an wie er sie ansah. Schließlich stand sie auf. Dracos Aussprechen ihres Namens registrierte sie, bedeutete ihm aber mit einer Handbewegung ruhig zu sein, sie kannte ihren Bruder, hier würde er nicht versuchen ihr etwas anzutun, noch nichtmal woanders würde ihm dies gelingen. Aber jetzt wo er so vor ihr stand, wusste sie, dass es ihr genauso erging.
In ihr waren mit dem Auftauchen Sams wieder alle möglichen Türen aufgegangen und sie musste sich wirklich beherrschen um nicht irgendwelche Gefühle zu zeigen. Sie stand nun genau vor ihrem Bruder, lediglich ihre kalten Augen zeigten ihm vielleicht ein klein wenig, was sie in diesem Moment dachte.

„Hallo Sam“, kam ihr nur über ihre Lippen. Die anderen Gäste des kleinen Pubs hatte sie in diesem Moment ausgeblendet.

Emily Grey









erstellt am 11.10.2007 10:18    

Sie lauschte den beiden erwachsenen Magiern ohne den Inhalt ernsthaft nachzuvollziehen. Es war eines dieser typischen Erwachsenengespräche bei denen man sich als Kind so vollkommen überflüssig fühlte.
Sie überschlug nochmal ruhig die Ereignisse der letzten Tage, es war schon verblüffend. Gestern war sie noch so erniedrigt gewesen, und nun saß sie hier mit ihren Eltern, oder denen die es vorgaben zu sein, und die redeten darüber ein Haus zu holen, und so weiter.

Und nicht nur das, man sorgte sich scheinbar um sie. Überrascht sah sie auf als Draco bemerkte das sie noch nichts gegessen hätten. Und blickte dann unendlich verlegen wieder auf die Kerze.
Selbst wenn sie nicht deren Tochter war, konnte sie sich nicht erinnern, wann sich jemand so rührend um sie gekümmert hatte.
Sie versuchte irgendwie ihre Fassung wieder zu erringen und sich einzureden, das Draco bestimmt nur nicht wollte das sie zusammenklappte und sie ihm dadurch ärger bereitete, als Laura ihr sanft eine Haarsträhne zurückstrich.
Irgendwas zerbrach in ihr und sie schauderte am ganzen Körper als würde man ihr großes Leid antun.
Mit einem dicken Kloß im Hals meinte sie nur..
"Moment" was eher wie ein krächzen klang. Emily hatte nicht bemerkt das ihre Mutter gerade wen begrüßte und auch nicht das Mädchen das daneben stand. Sie hatte beobachtet wie immer welche der Frauen hinter einer Tür verschwanden und da verschwand sie nun auch.
Sie vergewisserte sich alleine zu sein und erkundete die sanitären Anlagen gründlich und wollte schon wieder in die Gaststube gehen als sie zögerte.
Sie brauchte nun einfach einen Moment für sich.
Sie wühlte in ihrer Tasche einen der Umhänge heraus und wünschte sich inständig das sie ihn selber größer Zaubern könnte. Dann könnte sie nun heraus.
Auf der anderen Seite, war sie schon öfter nass geworden. Sie öffnete das Fenster ganz und schwang sich einfach heraus.
Sie war in einem Hinterhof gelandet. Mit nicht wenig Mühe konnte sie sich aber über die Mülltonnen zu der Mauer hinaufbringen und balancierte einen Moment nachdenklich darüber. Der Regen hatte die Mauer rutschig gemacht, aber es war keine Untertreibung wenn man einfach sagte das Emily härteres gewohnt war.
Bereits bin auf die Knochen durchnässt sprang sie auf der anderen Seite von der Mauer herunter und landete platschend auf der anderen Seite. Es regnete viel zu stark, so das der Boden das Wasser längst nicht mehr aufsaugen konnte. Der Wind zerrte unbarmherzig an ihren Haaren und ihrem neuen Kleidern, die schon erste Risse und Flecke von ihrer Kletteraktion hatten.

Da sah sie wie zwei ebenfalls triefend nasse Gestalten den Hinterhof betraten. Nachdenklich betrachtete sie die beiden, und das Liebesgesäusel brachte etwas in ihrem Inneren zum Lodern und nun küssten sie sich auch noch. Emily wollte sowas nicht sehen, sie wusste nicht einmal warum sie das ganze so mit Hass erfüllte. Platschend landete sie bei den beiden am Boden und schaute sie wütend an.
"Könnt ihr hier nicht einfach verschwinden? Mich interessiert euer rumgeturtel nicht."
Ihre Augen wirkten so kalt und schneidend wie das Wetter in dem sie standen. Aber das Mädchen, welche unbedeutende Existenz sie auch war musterte sie mit unübersehbar amüsiertem frechen Blick. Ein kleiner Teil von Emily wusste das sie vermutlich erbärmlich aussah.
"Wo hast du denn deine Mama gelassen? Wissen die denn nicht das so kleine Mädchen nicht alleine raus sollten bei so einem Wetter? " Die beiden grinsten sich zu, und fanden es war scheinbar nichts dabei. "Oder hast du die verloren? Meinst du die haben im Ministerium eine Auffangstation für kleine verwirrte Gören? Vielleicht kommt sie ja auch einem Waisenhaus.

Und zum zweiten Mal zerbrach etwas in Emily. Sie hatte Angst. Sie drohten ihr mit dem Ministerium, das konnten sie nicht machen. Das war einfach zu verboten. Der Hass hielt sie dicht gebunden und sie wusste was sie zu tun hatte. Sie hatte es schon unzählige Male gemacht, nicht hier aber in anderen Welten. Es gab Organe die man zum reißen bringen konnte. Mit kalten Blick streckte sie ihren Arm aus. Sie zweifelte nicht daran das sie diesen Zauber hier wirken konnte. Sie konnte ihn schon ewig und es war leicht. Aus ihrer Hand kam eine feurige Spirale und ehe sich die beiden besinnen konnten was für einen Fehler sie gemacht hatten, rauschte diese Schlange in Saphiras Ohren hinein und zog sich einmal durch die Eingeweide. Der Junge schien vollkommen erstarrt zu sein, ging dann aber auf sie zu. Er zückte seinen Zauberstab als die Spirale ihn auch erfasste, kaum war der Junge am Boden brach aber Emily ebenfalls zusammen, vollkommen ausgelaugt von der Magie die sie erzwungen hatte. 

tbc: Haus von Draco, Laura und Emily

Dakota Grey




erstellt am 12.10.2007 21:28    

cf: altes Forum

Für ihre Verhältnisse ungewöhnlich schweigsam, war Dakota nach dem kleinen Spaziergang durch Hogsmead, dem unverhofften Zusammentreffen mit dem Hirsch und der kleinen Erkundung der Hütte, ihrem Vater und Miss de Moivre zurück zu den Drei Besen gefolgt. Dabei hatte sie sich nur an der Seite ihres Vaters aufgehalten, als wollte sie ihn keinen weiteren Augenblick mehr aus den Augen lassen.
Der Moment, in dem der Hirsch ihren Vater angriff und dieser für einige Augenblicke wie tot dagelegen hatte, war ihr noch viel zu gut in Erinnerung.
Was hätte sie nur getan, wenn sie nun auch noch ihren gerade erst gefundenen Vater gleich wieder verloren hätte? Wäre sie wieder zu so einer netten Hexe gekommen, die sich um sie kümmerte und ihr über den Verlust hinwegzuhelfen versuchte, wie nach dem Tod ihrer Mutter? Oder hätte man sie kurzerhand in ein Waisenhaus gesteckt? Sicher, sie hätte sich schon irgendwie durchgeschlagen, hätte sich nicht unterkriegen lassen, aber der Verlust ihres Vaters hätte sie wahrscheinlich davon überzeugt, dass sie in irgendeiner Art und Weise verflucht war. Wahrscheinlich hätte sie dann geglaubt, dass sie den Menschen, die sie liebte, nur schadete und ihnen über kurz oder lang den Tod brachte und hätte sich so zurückgezogen, sich Vorwürfe gemacht und sich die ganze Schuld zugeschoben.
So aber hielt sie sich dicht an der Seite Samuels und zog geräuschvoll die Nase hoch, die ihr nach dem Tränenausbruch immer noch lief. Wahrscheinlich machte sie einen Eindruck wie ein nasser Hund, wie sie vom Regen klatschnass und mit verheultem Gesicht durch die Straßen lief, aber das interessierte Dakota genauso wenig wie der Umstand, dass sie am ganzen Körper wie Espenlaub zitterte – ob nun wegen der nassen Sachen oder des gerade erlebten Schockmoments, hätte sie wahrscheinlich selbst nicht genau sagen können.

Umso froher war sie, als sie endlich das Gasthaus erreichten und die Wärme sie einhüllte wie eine warme Decke. Als man das gemütliche Zimmer erreicht hatte und sich trocknen konnte, war Dakotas gute Laune schon fast wieder vollständig zurückgekehrt, zumal es ihren Vater scheinbar doch nicht so schlimm erwischt hatte, wie es ihr zunächst vorgekommen war. Was für ein Glück! Es schien ja beinahe so, als würde der Tag doch noch ein tolles Ende nehmen, sodass Dakota den beiden Erwachsenen übereifrig voraus hüpfte, als man sich zum Essen wieder zurück in den Gastraum begab, wo inzwischen etliche Leute wegen des Regens Unterschlupf gesucht hatten und es daher extrem voll war.
Neugierig betrachtete Dakota die vielen unterschiedlichen Gestalten. Zu schade, dass sie diese nicht länger beobachten konnte, da sie sich beeilen musste, um ihren Vater und Miss de Moivre nicht aus den Augen zu verlieren, da diese einen Tisch irgendwo im hinteren Bereich ansteuerten.
Dakota hatte ihren Vater fast schon wieder überholt, als einer der beiden Erwachsenen aufgrund der Enge gegen einen der Tisch stieß und eine Tasse umriss, die ihren Inhalt über das Holz verteilte. Fasziniert betrachtete das blonde Mädchen, wie die dunkle Flüssigkeit sich gleichmäßig verteilte, bis ihre Augen zum Gesicht ihres Vaters hinaufwanderten und sie eine plötzliche Unsicherheit in sich aufwallen fühlte. Was hatte ihr Vater nur? Wieso starrte er nur diese seltsame, fremde Frau an, deren Blick beim Aufschauen so kalt und unnahbar gewesen war?
Unsicher ließ Dakota ihre blauen Augen zwischen Samuel und der hübschen, dunkelhaarigen Frau an dem Tisch hin und her wandern. Offensichtlich kannte ihr Vater die Frau, was allein schon der seltsame Klang seiner Stimme bestätigte. Auch wenn Samuels Gesicht vollkommen undurchdringlich und distanziert wirkte, glaubte Dakota zu wissen, dass dies nichts weiter als eine Maske war. Eine Maske, wie er sie getragen hatte, als sie sich das erste Mal begegnet waren, er aber noch nicht gewusst hatte, dass sie seine Tochter war. Sie glaubte zu wissen und zu spüren, wie nah ihr Vater dieser Frau stand und wie sehr er sie mochte oder liebte. Sie bedeutete ihm anscheinend sehr viel und das erstaunte Dakota dann doch ein wenig, immerhin hatte sie ihren Vater in der bisherigen gemeinsamen Zeit eher als bedachten und beherrschten Menschen kennen gelernt, auch wenn er sich bei ihrer ersten Begegnung und auch sonst ihr gegenüber sehr viel offenherziger zeigte.

Dennoch fühlte Dakota sich unwohl im Beisein dieser Frau und ihres blonden Begleiters. Erst jetzt nahm sie auch die dritte Person wahr. Ein Mädchen, vielleicht in ihrem Alter, doch auch sie erschien Dakota irgendwie seltsam. Trotzdem machte es sie neugierig, als die Gleichaltrige plötzlich aufstand und ohne ein Wort zu sagen davon ging. Kurz warf Dakota einen weiteren Blick in das Gesicht ihres Vaters, doch der war vollkommen in Anspruch genommen von der Frau, und auch Miss de Moivre hatte nur Augen für die anderen Erwachsenen, sodass es für Dakota nicht allzu schwierig war von der Menschenmasse im Gasthaus verschluckt zu werden. Dem fremden Mädchen zu folgen war da schon schwieriger.
Dakota versprach sich eigentlich nicht viel davon, wenn sie dem Mädchen folgte, aber irgendetwas drängte sie regelrecht dazu, zog sie weg von ihrem Vater und wies ihr praktisch den Weg. Auch wenn sie die Unbekannte schon lange aus den Augen verloren hatte, verspürte Dakota dennoch eine Ahnung, wohin sie sich wenden musste, um ihre Spur wieder zu finden und landete schließlich in den Toiletten, wo ein Fenster offen stand und den Regen hereinließ, der bereits eine kleine Pfütze auf dem Boden gebildet hatte.
Schnell warf Dakota einen kurzen Blick auf die Tür zurück zum Gastraum, doch weder ihr Vater noch Miss de Moivre schienen ihr Verschwinden bemerkt zu haben und waren ihr gefolgt. Kurz zögerte Dakota bis ihre Neugierde doch die Oberhand gewann und sie dem Weg folgte, den das andere Mädchen einige Minuten zuvor ebenfalls genommen hatte. Ohne es zu wissen, nahm sie die selbe Mülltonne und kletterte über die selbe Stelle an der Mauer, wie es auch die andere getan hatte. Dabei störten sie weder der harsche Wind, der ihr die kalten Regentropfen ins Gesicht trieb, noch die glatten, rutschigen Mauersteine, die ihr die Kletterei erschwerten.
Außer Atem hievte sich Dakota in den Hinterhof und erstarrte buchstäblich auf der Stelle, als sie das Geschehen vor sich sah. Sie war auch hier, das andere Mädchen, und mit ihr ein jugendliches Pärchen, ein Junge und ein Mädchen. Doch irgendetwas war an dieser Situation, das Dakota ein Kribbeln auf der Haut bescherte, ihr Herz zum Rasen brachte und ein drückendes Gefühl im Bauch hinterließ.
Es war Gefahr, die Dakota spürte. Gefahr und Magie, die zusammen die Luft beinahe zum Knistern brachten.
Das fremde Mädchen hob die Hand und aus dieser schoss eine Spirale wie aus Feuer gemacht, die im Ohr des älteren Mädchens verschwand, bevor diese leblos zu Boden fiel.
„NEIN!“, hörte Dakota sich selbst schreien, doch entweder wurde sie von Wind und Regen übertönt oder man beachtete sie einfach nicht. Was auch immer es war, es spielte keine Rolle, denn das Mädchen hob erneut die Hand und auch der Junge fiel zu Boden.
Eine Welle panischer Angst brach über Dakota zusammen. Ein Mix aus der Angst, sie könnte die nächste sein, die diese Art der Magie traf, und der Angst, dass das Pärchen sterben würde. Doch ob sich das andere Mädchen auch gegen sie gewendet hätte, würde Dakota vorerst nicht erfahren, denn die andere brach kraftlos zusammen. Scheinbar hatte sie für diese Magie bis an den Rand ihrer Kräfte gehen müssen.

Dakota konnte einfach nur dastehen und auf die drei Gestalten starren, die reglos am Boden lagen. Warum hatte das Mädchen so etwas schreckliches getan? Ihr Herz raste in ihrer Brust und ihr standen Tränen der Verzweiflung in den Augen. Was sollte sie nun tun? Zurück in den Gasthof rennen und hoffen, dass sie rechtzeitig mit ihrem Vater zurückkam, um dem Mädchen und dem Jungen noch helfen zu können? Nein, das würde sicher zu lange dauern und bis dahin... bis dahin waren die beiden mit Sicherheit schon längst tot.
Eine plötzliche Entschlossenheit überkam sie und mit festem Schritt lief Dakota zu dem Jungen hinüber, der ihr am nächsten war. Seine Brust hebte sich nur noch schwerfällig, doch er war immerhin noch am Leben. Dakota wusste nicht, ob ihr das, was sie vorhatte, gelingen würde, denn sie hatte keine Ahnung von Heilzaubern, doch wenn sie nur herumstand und nichts tat, würde der Junge auf jeden Fall sterben.
Sie legte ihre zitternden Hände auf den Oberkörper des Jungen, eine auf den Bauch und eine auf die Stelle, wo das Herz war. Ängstlich und angespannt versuchte sie sich zu konzentrieren, versuchte zu erreichen, dass ihre magischen Kräfte irgendwie reagierten, wenn sie sich nur vorstellte, wie der Junge geheilt wurde. Doch es passierte nichts!
Dakota wurde immer verzweifelter. Sie hatte das Gefühl beinahe spüren zu können, wie der Junge langsam starb, während sie nichts dagegen unternehmen konnte und ohne es wirklich wahrzunehmen, begannen ihr nun doch die Tränen über das Gesicht zu laufen und sich mit dem Regen zu vermischen.
Was soll ich nur tun? Er darf nicht sterben. Er darf einfach nicht sterben! Das lasse ich nicht zu! Ich muss ihm helfen! Ich lasse ihn nicht sterben...
Entschlossen hatte Dakota die Lippen aufeinander gepresst und noch während sie sich selbst gedanklich Mut zu sprach, spürte sie eine angenehme Wärme in ihrer Brust entstehen, die sie beruhigte, sie unterstützte, die panischen Gedanken verdrängte und nur Klarheit zurückließ. Dakota handelte einfach instinktiv, als sie diese Wärme durch ihre Hände in den Körper des Jungen wandern ließ. Dabei hörte sie nicht einmal, wie sie immer wieder leise vor sich hinmurmelte: „Ich lasse ihn nicht sterben!“
Was auch immer sie tat, es schien zu helfen, denn die Atemzüge des Jungen wurden kräftiger und tiefer. Erschöpft versuchte Dakota sich aufzurichten, doch ihre Knie gaben einfach unter ihr nach, sodass sie zu dem zuerst getroffenen Mädchen krabbeln musste. Vielleicht hatte sie dem Jungen geholfen, ihm das Leben gerettet. Es war ein schönes Gefühl zu spüren, dass man jemandem geholfen hatte, aber nun musste sie sich auch um das Mädchen kümmern. Halb entkräftet tastete Dakota nach dem Arm des Mädchens, doch sie bewegte sich nicht. Eine drückende Vorahnung schlich sich in ihren Verstand, doch das blonde Mädchen wollte die Realität einfach noch nicht wahrhaben. Benommen versuchte Dakota irgendein Lebenszeichen zu ertasten, sodass sie die Wärme auch an das Mädchen weiter geben konnte, doch da war nichts. Kein Herzschlag, kein Luftholen.
Das Prasseln des Regens erschien ihr mit einem Mal unerträglich laut. Wie fanatisch presste Dakota die noch immer von der Magie leicht erwärmten Hände auf die Ohren und kniff die Augen zusammen. Alles schien sich zu drehen wie in einem Karussell und sie wollte einfach nur, dass es aufhörte. Vielleicht würde der Junge leben, woher sollte sie wissen, ob sie ihm geholfen hatte... aber das Mädchen war tot. Unwiederbringlich tot! Sie, Dakota, hatte ihr nicht helfen können!
Wahrscheinlich war es fast das Beste, dass sie auf diesem Höhepunkt der Verzweiflung vor Schwäche und Entkräftung das Bewusstsein verlor.

Samuel Grey
Auror
erstellt am 13.10.2007 15:52    

cf: altes Forum

Nichts von dem was Sam im Moment empfand war auch nur irgendwie erkennbar. Seine Augen ruhten so kalt auf seiner Schwester, dass einem Mark und Bein gefrieren konnte, sein Gesicht die perfekte, kühle, gleichgültige Maske. Nur seine Hand hielt weiterhin die von Caillean fest, als brauche er sie zur Aufrechterhaltung des Ganzen. Nur zu gerne hätte er seine Schwester in die Arme gezogen, hätte er die Zeit zurück gedreht um noch einmal anzufangen, vielleicht einiges zu ändern. Aber wäre es wirklich möglich gewesen? Er selber hätte sich nicht ändern können, er war nun mal immer das ‚weiße’ Schaf der Familie gewesen… Man konnte Laura ja nicht einmal einen Vorwurf machen, ihre gesamte Kindheit hatten sie beide immer nur das Zeug von Reinblütigkeit usw. vorgekaut bekommen. Ihre Eltern waren Todesser… natürlich versuchten sie auch ihre Kinder danach zu erziehen. Bei Laura hatte es funktioniert, dieses Denken war tief in ihr eingebrannt. Sam war es immer zuwider gewesen. So wie er sich nicht hatte in die Richtung zwängen lassen, ebenfalls wie ein Todesser zu denken, so war es eben bei Laura genau andersrum.
Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, wurde ihm doch ein weiteres Mal klar, wie weh es ihm tat seine Schwester verloren zu haben. Aber er erinnerte sich auch daran, wie sie ihn enttäuscht hatte, wie sehr sie ihn verletzt hatte.
Es war lange her, dass er sie das letzte Mal gesehen hatte und auch da hatten sie sich nicht gerade freundlich gegenüber gestanden, im Gegenteil. Es war an einem Spätsommerabend vor 2 Jahren gewesen. Sam war als Auror unterwegs, hatte er doch schon seit geraumer Zeit eine kleine Bande von dunklen Typen verfolgt. In einem Hinterhof hatte er sie an diesem Abend gestellt, die anderen recht mühelos ausgeschaltet… und dann Laura erkannt. Beide hatten sie miteinander gekämpft, aber die Art und Weise war fast lächerlich. Keiner von ihnen hatte einen Zauber benutzt der ernsthaften Schaden hätte anrichten können. Und zum Schluss? Zum Schluss hatte er sie einfach gehen lassen…
Jetzt stand sie wieder vor ihm, sah ihn mit dem gleichen kalten Blick und der gleichen unbewegten Miene an, wie er sie betrachtete. Ob es ihr so ging wie ihm? Er vermochte es nicht zu sagen. Ein kurzes Flackern ihrer Augen, aber nichts was man hätte wirklich deuten können.

„Hallo Laura“, seine Stimme war leise, aber barg nichts von Wärme in sich, klang eher gefährlich. „Lange her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben…“

Wieso war sie hier? War es ein Zufall, dass vor kurzem erst das dunkle Mal über Hogwarts erschienen war und er sie hier nun traf? Hatte sie am Ende damit etwas zu tun? Hatte sie sich Bellatrix Lestrange angeschlossen?
Sam richtete seinen Blick auf Draco, der seinerseits aufgestanden war und ihm entging nicht, dass der Blonde die Hand zu seinem Zauberstab bewegte. Woher kannte er den Kerl? Irgendetwas rührte an seinen Erinnerungen, als ihn die Erkenntnis wie ein Blitz traf. Er hatte Fotos von ihm gesehen, damals noch weitaus jünger und milchbubiger… Malfoy… Draco Malfoy… der Zauberergamot hatte damals seines Wissens nach lebenslänglich Askaban für ihn verlangt und doch hatte dieses Etwas es irgendwie geschafft, freigesprochen zu werden. Ja, Sam kannte die Geschichte von damals, er kannte auch die Verwandschaftsverhältnisse der Malfoys, deren Anwesen noch immer regelmäßig von Auroren beschattet wurde. Der Kerl war der Neffe von Bellatrix. Das konnte einfach kein Zufall sein, dass sich die beiden hier aufhielten, nachdem Lestrange eine Schülerin in Hogwarts getötet hatte, zumindest glaubte er das. Was hatte Laura überhaupt mit diesem Typen zu schaffen? Er gebärdete sich als gehöre sie zu ihm und als wolle er sie schützen. Beinahe hätte Sam verächtlich gegrinst. Anscheinend wusste der Kerl nichts von ihm, was ihn nicht weiter verwunderte, sicherlich hatte Laura Sam so weit es ging aus ihrem Leben verdrängt, aber anscheinend wusste er auch nicht, dass seine Schwester alles war, nur nicht wirklich schutzbedürftig.
Aber noch eins war ihm sofort klar. Laura war alles andere als dumm… auch sie würde eins und eins zusammen ziehen können. Sie würde sich denken können, dass er hier in Hogsmeade arbeitete und nicht wie vorgetäuscht in den Flitterwochen war. Trotzdem würde er es ihr nicht natürlich nicht auf die Nase binden. Also zog er Caillean neben sich, deren Hand er nach wie vor hielt.
„Cai Liebling? Darf ich dir meine Schwester Laura vorstellen?“, er lächelte seine Kollegen an, aber das Lächeln erreichte nicht seine Augen, fürchtete er doch, wenn er auch nur einen Hauch von seiner Maske beiseite schob, dass sie vollends verloren ging, denn das Gefühlschaos in seinem Inneren war einfach zu groß. Sicher, er hätte einfach gehen können, aber das schaffte er dann doch nicht. Herrgott, er hatte so viel an sie gedacht in der letzten Zeit, wie schon lange nicht mehr, so vieles was in letzter Zeit auf ihn eingestürmt war, er war doch auch nur ein Mensch.
Er wandte sich wieder Laura zu: „Caillean, meine Frau und das…“, er schaute sich nach Dakota um und erschrak. Wo war sie? Sie hatte doch eben noch bei ihm gestanden. Verdammt noch mal, wie hatte er sie nur aus den Augen lassen können!
Moment mal, hatte nicht eben auch noch ein kleines Mädchen neben seiner Schwester gesessen? Er war sich nicht mehr sicher, denn die Anwesenheit von Laura hatte ihn tatsächlich alles andere einfach ausblenden lassen. Doch diese schaute sich nun ebenfalls um und schien tatsächlich auch nach jemandem zu suchen. Anscheinend hatte er Recht gehabt, da war eben ein kleines Mädchen (wer war sie und was hatte Laura mit ihr zu schaffen?), was nun ebenso verschwunden war wie sein kleiner Liebling.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, das Erlebnis mit Miriam in seinem Traum war ihm immer noch mehr als präsent, ließ er seine ‚Angetraute’ sofort los, drehte sich auf dem Absatz um und hielt Ausschau nach Dakota. Recht rücksichtslos bahnte er sich einen Weg durch die Gaststube, rempelte hier und da eine Hexe oder einen Zauberer auf Seite, was ihm manches Geschimpfe einbrachte, ihm aber herzlich egal war. Die meisten hielten eh jäh in ihren Bemerkungen inne, als er sie mit seinem eiskalten Blick traf. Eine Bewegung hinter ihm ließ ihn herumfahren und er sah, dass Laura ihm folgte, anscheinend ebenso auf der Suche wie er.
Sam fürchtete fast das Schlimmste. Was war, wenn ihr was passiert war? Oder hatten die beiden Mädchen nur die Chance genutzt um gemeinsam zu spielen? Verdammt, er hatte doch keine Ahnung was in Kinderköpfen herumging, aber er hoffte, dass es den beiden einfach nur langweilig geworden war und sie sie irgendwo mit Puppen spielend fanden. Sein Bauchgefühl jedoch sagte ihm, dass diese Hoffnung trügerisch war…
Instinktiv war er irgendwann bei den Toiletten angekommen. Vielleicht mussten sie ja auch nur mal… Seine Füße platschten in die große Pfütze, die sich bereits gebildet hatte, weil das Fenster geöffnet war und es heftig herein regnete. Und genauso instinktiv wie er den Weg zu den sanitären Anlagen gefunden hatte, so sagte ihm sein Bauchgefühl nun, dass das offene Fenster etwas mit den Kindern zutun hatte. Ohne weiter auf Laura zu achten, kletterte er mit Leichtigkeit heraus in den Regen und landete im Hinterhof. Ein Stückchen weiter befand sich eine Tür, die vermutlich in die Küche des drei Besen führte. Mülltonnen an einer Mauer… was hätte er als Kind gemacht wenn ihm langweilig war? Seine geübten und scharfen Aurorenaugen erkundeten die Umgebung und blieben tatsächlich an etwas hängen, was an den groben Steinen der Mauer baumelte. Beim näheren Betrachten erkannte er ein Stück Stoff, nur klein und anscheinend von einem Umhang, der hier entlang geratscht war. Hier war also jemand entlang gerutscht… schnell und mit katzenartiger Eleganz sprang Sam auf die Mülleimer und dann direkt über die Mauer, nur um im nächsten Moment zu erstarren. Beim Merlin, was war hier geschehen? Sofort erkannte er Dakota, die anscheinend zusammen gebrochen war und mit ein paar Schritten war er sofort bei ihr, hob sie auf seine Arme, untersuchte sie. Zum Glück, sie lebte… hatte doch für einen Moment eine eisige Faust nach seinem Herzen gegriffen…
„Dakota“, er schüttelte sie sanft, „Dakota Schatz, so sag doch was, wach auf…“, wieso war sie nur bewusstlos? Und was war mit den anderen? Sein Blick viel auf das jugendliche Mädchen, bei dem Dakota gelegen hatte und wieder schauderte er. Sofort hatte er erkannt, dass sie tot sein musste. Ein dünnes Blutrinnsal hatte sich von ihrem bleichen Mundwinkel gelöst, der von dem heftigen Regen bereits weggespült wurde. Trotzdem tastete er mit einer Hand nach ihrem Puls nur um sich sofort in seinem Verdacht bestätigt zu sehen.
Seine Tochter nicht aus dem Arm legend ging er hinüber zu dem Jungen, doch dieser lebte Merlin sei Dank. Sein Brustkorb bewegte sich regelmäßig in tiefen Zügen, doch er schien in tiefer Bewusstlosigkeit zu liegen, denn er reagierte in keinster Weise auf das, was Sam mit ihm tat.
Ein Stückchen weiter lag das Mädchen, was er bei Laura gesehen hatte und erschrak, als er die Ähnlichkeit zu seiner Schwester erkannte. Er wollte gerade zu ihr rüber gehen, als auch Laura über die Mauer sprang, kurz alles erfasste und sich dann über das Kind beugte.

„Dakota“, wandte er sich wieder an das kleine, blonde Engelchen in seinen Armen, als er spürte, dass sie sich zu seiner Erleichterung rührte.

Laura Grey








erstellt am 15.10.2007 16:26    

Ihr Bruder war ihr wirklich so ähnlich, nicht unbedingt vom Aussehen her sondern von einem Teil seiner Art. Er beherrschte das Maskenspiel ebenso gut wie sie selbst. Aber er hatte auch eine Zeit, wo er den Leuten in seiner Umgebung immer ein anderes Bild von sich zeigen mussten, zumindest zum Teil.
Die beiden Greys standen sich gegenüber, Stille herrschte für einen Moment in dem sie sich musterte zwischen ihnen und vermutlich hätte es kaum jemand gewagt sie in diesem Moment anzusprechen. Sie mit vor dem Oberkörper verschränkten Armen, er an der Hand einer hübschen dunkelhaarigen Frau mit Rehaugen, die Laura in diesem Moment das erst mal richtig näher wahrnahm. Allerdings interessierte sie sich in diesem Augenblick nicht sonderlich viel für sie. Warum auch? Acht Jahre hatte sie nicht am Leben ihres Bruders teilgenommen, warum sollte sie also jetzt damit anfangen? Harte Gedanken und tief in ihr drin musste sie sich eingestehen, dass diese Gedanken nicht der Wahrheit entsprachen. Sie wollte etwas über die letzten Jahre im Leben ihres Bruders erfahren, wollte wissen, was er in ihnen gemacht hatte aber ihr Stolz und noch gewisse andere Faktoren hielten sie zurück.

Was er wohl in diesem Moment dachte und fühlte? Viele Fragen schwirrten in ihrem Kopf herum, viele Fragen die sie wohl nicht beantworten konnte, da ihr Bruder einfach zu weit weg war, selbst wenn er nur wenige Zentimeter von ihr entfernt stand. Das was zwischen ihnen vorgefallen war, konnte man nicht mehr kitten. Nicht nur weil inzwischen zu viel Zeit vergangen war sondern auch weil zu viel passiert war. Sie hatten sich in so unterschiedliche Richtungen entwickelt, eine Entwicklung die man nie mehr rückgängig machen konnte... und ob sie das für sich selbst auch wollte war noch eine ganz andere Frage.
Ihr fiel wieder ihre letzte Begegnung ein, sie wusste, dass diese noch nicht so lange her gewesen war aber ihrem Herzen kam es vor wie 100 Jahre. Es war unschön verlaufen und doch... doch konnte keiner von beidem den anderen schweren Schaden zu fügen. Auch wenn die dunkelhaarige Hexe in vielen Dingen ziemlich skrupelos war, hatte sie es nicht geschafft ihren Bruder in die Knie zu zwingen. Und letztendlich hatten sich ihre Wege auch wieder getrennt und sie hatte das Land für eine Weile wieder verlassen.

Ihre dunklen Augen sahen in seine Hellen. Vom Äußeren würde man die beiden Greys vermutlich niemals für Zwillinge halten, sahen sie sich doch nicht so ähnlich. Aber wenn man sich näher mit ihnen beschäftigte, konnte man doch erkennen, dass sie sich ähnelten...
Als er seine ersten Worte an die Hexe richtete, gab es einen kleinen Stich in ihrem Herzen. Seine Stimme hatte sich natürlich nicht verändert, mehr als klar war ihr das gewesen, aber es war trotzdem irgendwie schrecklich sie nach all dieser Zeit zu hören. Belanglos waren die Worte, die aus seinem Mund kamen, gefährlich klang seine Stimme aber hatte ihre anders geklungen? Hätte sie sich nicht unter Kontrolle wie in diesem Augenblick, wäre dies irgendein anderer Mann aus ihrer Vergangenheit und nicht Sam, hätte sie innerlich bei diesen Worten auch jubilliert, da sie Recht gehabt hatte. Er konnte ihr in diesem Raum nichts antun, konnte ihr einfach keine schlimmen Dinge an den Kopf werfen, konnte sich nicht öffnen... zu viele andere Personen waren hier anwesend und würden ja für einen Moment hinter die undurchdringliche Maske des Samuel Greys schauen. Sie konnte dies in diesen Örtlichkeiten vermutlich auch nicht tun aber es war doch schon ein sehr gutes Gefühl, dass sie so eine gewisse Macht über ihn hatte...
„Sehr lange und ich frage mich, wie es dir so ergangen ist“, sagte sie mit einer eben solchen Stimme wie die seine, „Bist du immer noch für das Ministerium tätig und versuchst deinen Erfolg zu finden indem du Zauberern und Hexen auflauerst, die einfach nur ihre Ruhe haben wollen, da ihre Zeiten schon längst zu Ende sind?“

Ihr Blick fiel kurz wieder auf die Hexe neben ihm und anschließend wieder auf ihren Bruder und sie dachte mehr darüber nach. Die rehäugige Hexe betrachtete Draco mit einem ein wenig abschätzenden Blick und auch sie hatte aller Wahrscheinlichkeit nach eine Maske auf, zumindest sagte dies ein Gefühl in Laura. Sie überlegte kurz ob ihre Vermutung tatsächlich stimmen könnte. Wenn ihr Bruder eine Frau an sich heran ließ, musste diese ihres Erachtens nach ihm ein wenig ähnlich sein, War diese Hexe vielleicht wie er auch Aurorin? Dieser Gedanke brachte sie dazu ein weiteres Mal eins und eins zusammen zu zählen und eine weitere Möglichkeit für das Auftauchens ihres Bruders zu finden. Erst vor kurzem war das Dunkle Mal am Himmel über Hogwarts erschienen, Sam war ein Auror, was wäre, wenn er wohlmöglich gar nicht zufällig hier in Hogwarts verweilen würde? Was wäre, wenn das Ministerium ihn hierhin geschickt hat, zusammen mit dieser anderen Frau. Nur wer war das Mädchen, dass sich in der Nähe der beiden aufhielt? Gingen die Tarnmethoden des Ministeriums inzwischen so weit, dass sie sich kleine Kinder besorgten und den Auroren mitgaben, damit ihre Tarnung wasserdichter sei? Aber irgendwas kam ihr an diesem kleinen, blondem Mädchen bekannt vor.
Sie verscheuchte es aus ihren Gedanken und sah wieder zu ihrem Bruder, der sie dieser Frau, die angeblich Cai hieß, nun vorstellte. Fast hätte sie ihre Maske bei seinen Worten kurz fallen gelassen um ihm mit hochgezogener Augenbraue und einem etwas skeptischen Blick zu betrachten. Cai war in ihren Augen inzwischen wirklich Aurorin und die beiden waren nur aus einem Grund hier in Hogsmeade, sie wusste zwar nicht aus welchem genau aber es würde mit dem Mal zusammen hängen. Sie wusste zwar nicht, was in den letzten Jahren mit ihrem Bruder geschehen war aber sie fand es ziemlich unwahrscheinlich, dass er ihr ihrer Gegenwart irgendjemand mit den Worten 'Liebling' vorstellen würde. Wenn er jemanden 'Liebling' nannte, wäre es in ihren Augen schon eine festere und innigere Bindung, wenn er es ernst meinte, und dieser Liebling müsste schon mehr über sie, Laura, wissen und er hätte seine Schwester nicht mit diesen Worten vorgestellt.
„Seine Frau, ja klar...“, sie zuckte immer noch mit keiner Wimper als sie dies hörte musste aber stutzen als er so plötzlich mitten im Satz abbrach und sich für seine normale Art doch ein wenig erschrocken umsah. Nun zog sie doch eine ihrer Augenbrauen um und folgte seinem Blick und konnte erahnen, warum er sich so verhielt... das kleine blonde Mädchen war verschwunden. Schnell sah sie sich nach ihrer Tochter um und erschrak ebenfalls, auch Emily war verschwunden. Ihr Blick ging kurz hinüber zu Draco aber auch dieser sah ein klein wenig ratlos aus und schien das Verschwinden seiner Tochter auch erst in diesem Augenblick bemerkt zu haben.

Fast zeitgleich mit Sam suchte sie die Gesellschaft in den „3 Besen“ nach Emily ab, fand diese aber nicht und bahnte sich anschließend ihren Weg durch die Menge, hinter ihrem Bruder her, der sich durch seine Rücksichtslosigkeit einen Weg schuf. In ihren Gedanken dachte sie darüber nach, wo ihre Tochter sein könnte. Sie war zwar mit der Situation um Emily doch ein klein wenig überfordert aber das Mädchen war ihre Tochter und auch wenn es lange dauern würde, bis sie das öffentlich zugeben würde, sie hatte schon einige Gefühle für das dunkelhaarige Mädchen und sie wollte es tatsächlich nicht wieder weggeben und verlieren. Aber vielleicht war es auch eine ganz harmlose Sache und sie war mit dem kleinen blonden Mädchen verschwunden um ihre Eltern mal zu schocken. Diesen Gedanken verwarf die Grey allerdings auch wieder gleich. Sie kannte Emily zwar erst wenige Tage aber dies passte einfach nicht zu ihr. „Wenn ihr irgendwas zugestoßen ist, tut mir derjenige Leid, der dafür verantwortlich ist.“
Bei den Toiletten angekommen, folgte sie ihrem Bruder auch in diesem Fall. Auch wenn sie es hasste auf ihn zu treffen, da einfach zu viel passiert war, auch wenn sie Teile seines Charakters verachtete, weil er nun mal so war, sie traute seinem Instinkt, er hatte schon früh bewiesen, dass diese exzellent waren. Auch sie kletterte nach ihm aus dem Fenster, sah aber noch mal zurück und erkannte Draco, der von der rehäugigen Frau namens Caillean verfolgt wurde. Er trat gerade durch die Tür als sie sich wieder umdrehte um hinter Sam her zu eilen.

Der Regen klatschte ihr in ihr Gesicht aber im Moment war ihr das egal. Sie suchte nach einem Zeichen, das auf ihre Tochter hindeutete, sah auch das Stück Stoff und im nächsten Moment, als ihr Blick hinüber zu ihrem Bruder ging, auch die leblosen Gestalten auf den Boden. Sie sprang von der Mauer, beachtete Sam nicht weiter, der bei den anderen drei Körpern lag und eilte hinüber zu Emily. Sie lag leblos auf dem Boden und Laura befürchtete das Schlimmste. Sie hatte ihre Tochter doch gerade wieder gefunden, es durfte einfach nicht sein, dass sie sie schon wieder verloren hatte.
Jeder konnte in diesem Moment die Sorgen auf ihrem Gesicht genau erkennen, die Maske war ein weiteres Mal von ihr abgefallen aber das war in diesem Moment einfach egal für sie. Neben dem Mädchen sank sie auf die Knie und stellte mit Erleichterung fest, dass sie noch lebte. Aber was sollte sie jetzt machen? Tränen, die sie aufgrund des Regens nicht richtig bemerkte, entfernten sich von ihren Augen und in diesem Moment tat sie etwas für sie untypisches. „Emily“, flüsterte sie leise und nahm das Kind in ihre Arme, wünschte sich so, dass diese Berührung ausreichen und sie wieder aufwachen würde auch wenn das vermutlich nicht funktionieren konnte.

Ihr Blick wandte sich von Emily als sie hörte, wie jemand neben sie trat. Sie sah nach oben und konnte durch ihre nassen Augen die grauen Augen Dracos entdecken und sie war erleichtert, dass er hier bei ihr war und in ihr breitete sich nun Hoffnung aus. Aber er war nicht alleine gekommen, Caillean war nun ebenfalls am Ort des Geschehens, ging gerade mit einem überraschten und besorgten Blick auf Sam zu, der das blonde Mädchen in seinen Armen hielt, legte eine Hand auf seine Schulter. Was war hier nur geschehen? Sie konnte sich auch in diesem Fall etwas denken, wollte dies aber nicht. Im Moment wollte sie nicht wahr haben, dass ihr Kind damit zu tun hatte.

tbc ~ Rest Großbritannien » Haus von Draco Malfoy, Emily & Laura Grey

Dakota Grey




erstellt am 19.10.2007 08:39    

Alles war dunkel. Dunkel und so entsetzlich kalt. Es war, als hätte ein Drache die Sonne mit einem Bissen verschlungen und den Menschen somit Licht und Wärme geraubt. Und dazu kam eine Stille, die undurchdringlich schien. Wie eine Mauer, zu lang und breit und hoch, als dass Dakota sie hätte überwinden können.
Ängstlich sah das blonde Mädchen sich um, suchte verzweifelt einen Ausweg aus dieser abstoßenden, unwirklichen Gegend. Versuchte etwas oder jemanden zu entdecken, der ihr helfen konnte, doch da war nichts. Alles war dunkel und leer und sie fühlte sich doch so entsetzlich müde. Vielleicht sollte sie sich einfach hier hinlegen, die Augen schließen und ein wenig dösen bis ihr Vater kommen würde, der sie hier herausholte. Ja, das war eine gute Idee. Ihr Vater würde sie finden und nach Hause bringen, wo sie einen warmen Kakao bekommen würde, bevor sie unter ihre Bettdecke schlüpfen und schlafen konnte.
Zufrieden mit dieser Lösung ließ Dakota sich fallen und schloss erschöpft die Augen, um wenigstens diese entsetzliche Dunkelheit ausblenden zu können, bis ihr Vater kam.
Dakota!
Da, sie konnte schon hören, wie er nach ihr rief. Er suchte schon nach hier. Seine Stimme war schon ganz nahe. Mit Sicherheit würde er die Finsternis gleich vertreiben und sie in den Arm nehmen. Und dann würde sie endlich hier herauskommen.
Dakota Schatz, so sag doch was, wach auf…
Irritiert runzelte Dakota leicht die Stirn. Aufwachen? Aber sie schlief doch gar nicht? Sie lag doch bloß hier und wartete auf ihn. „Ich schlafe doch nicht! Ich bin doch hier!“, versuchte sie ihm zu zurufen, damit er die Stelle, an der sie sich befand, leichter fand, doch auch wenn sie ihren Mund öffnete, es kam kein Laut über ihre Lippen.
Was war bloß hier los? Wieso konnte sie nicht sprechen? Das machte ihr Angst. Zitternd blickte Dakota sich mit großen Augen um, doch ihr Vater war nirgends zu sehen. Wo waren denn nur alle? Hatten sie das blonde Mädchen vielleicht auch verlassen? Wie ihre Urgroßmutter und ihre Mutter? Wie das ältere Mädchen und vielleicht auch deren Freund?
Der Junge... langsam tauchte das blasse Gesicht in der Dunkelheit auf. Ihm folgte das Gesicht seiner Freundin, aus deren Mundwinkel ein Rinnsal aus Blut lief. Tot... verloren und sie hatte ihr nicht helfen können...

Dakota

Benommen schlug Dakota die Augen auf, sah das Gesicht ihres Vaters unmittelbar vor sich und lächelte schwach.
„Papa?“, flüsterte sie leise, als könnte sie nicht glauben, dass er es wirklich war, als würde sie sich noch immer allein und verloren in der Dunkelheit befinden. Zitternd hob sie eine Hand und stupste mit den Fingerspitzen leicht gegen seine Schulter. Er verschwand nicht, war fest und blieb an der Stelle, an der er sich gerade befand. Ein gutes Zeichen. Er hatte sie also doch gefunden. Er hatte sie nicht verlassen.
Der Regen fiel ihr ins Gesicht und der pfeifende Wind ließ die junge Grey frösteln. Nichts war hier mehr so unwirklich wie in dieser Welt voller Schwärze. Hier war alles wieder normal, auch wenn ihr Kopf schmerzte. Selbst Miss de Moivre, die in diesem Moment hinter ihren Vater trat, war da. Kein Traum mehr. Alles echt.
Doch dann war...
Erschrocken wandte Dakota den Kopf und erblickte das blasse Gesicht des toten Mädchens, dass durch den Regen auf ihrer Haut aussah, als würde sie nur schlafen. Doch das tat sie nicht. Erneut stiegen Tränen in Dakotas blaue Augen, während sie leise schniefte.
„Ich konnte ihr nicht helfen...“, gestand sie mühsam und sah ihren Vater an, als trüge nur sie allein Schuld an dem Tod eines Menschen. „Ich wollte ihr doch nur helfen. Ich wollte an sie doch nur die selbe Wärme weitergeben, wie auch an den Jungen.“
Schluchzend vergrub sie sich in den Armen ihres Vaters, als könnte sie so erneut dieser Welt entfliehen, doch die blieb, wo sie war. Der Regen prasselte unaufhörlich auf das Geschehen, als wollte er so den Hinterhof von Blut und Tod reinwaschen und dennoch war da noch etwas, was Dakota ihrem Vater erzählen musste, egal wie enttäuscht er dann von ihr war.
„Ich weiß nicht, wer das getan hat“, flüsterte sie tonlos und blickte aus großen, ängstlichen Augen zu ihrem Vater auf, als befürchtete sie, er könnte ihr deswegen böse sein. „Ich kann mich nicht erinnern...“
Erneut stiegen Tränen in ihr auf, doch diesmal konnte sie diese erfolgreich verdrängen. Langsam, beinahe zaghaft richtete sie sich auf, wobei ihr Blick auf die hübsche Frau aus dem Gasthof viel, die sich über das dunkelhaarige Mädchen beugte, das Dakota ebenfalls dort gesehen hatte. Was tat das Mädchen denn hier draußen? War sie Dakota gefolgt, als diese sich aus den Drei Besen geschlichen hatte? Wie seltsam... 

tbc: Büro der Schulleiterin

Samuel Grey
Auror


erstellt am 19.10.2007 19:07    

Sams Maske war ein weiteres Mal abgefallen und er konnte nichts dagegen tun. Es war ihm in diesem Moment aber auch wirklich egal, das einzige was gerade zählte war seine Tochter. Als hätte eine eisige Faust nach seinem Herzen gegriffen... ja so fühlte er sich und die Sorge und Verzweiflung, was mit seinem Engel los war, war unsagbar groß. Bitte, lass es nichts schlimmes sein, bitte!!! Sie ist doch gerade erst zu mir gekommen. Verdammt, was ist hier nur geschehen!!!
Kurz sah er auf, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte und sein Blick, ein unendlich trauriger und verzweifelter Blick, traf den von Caillean. Sam war so froh, dass sie ihm gefolgt war, bei ihm war und diese eine Geste reichte, dass der Auror ihrem Blick auswich, denn er konnte kaum noch seine Gefühle kontrollieren.
Schnell richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf das zarte, blonde Wesen in seinen Armen, was er so schützend und liebevoll hielt, und sprach sie immer wieder an. Er hatte gespürt dass sie sich regte, doch sie schien noch mit ihrer Bewusstlosigkeit zu kämpfen.

„Dakota...“, seine Stimme klang wie ein zärtliches Streicheln, „Schatz... bitte...“, flehte er.

Benommen schlug sie die Augen auf. “Papa?“, kam es ganz leise von ihr. Dieses eine Wort... pures Glück berauschte ihn. Es war das erste Mal dass sie ihn so genannt hatte und er konnte nicht anders als sie so an sich zu drücken, dass sein Gesicht in ihren Haaren verborgen war.
„Alles ist gut mein Schatz“, flüsterte er ihr erstickt zu und musste mit seinen Emotionen kämpfen.
Dakota wandte plötzlich erschrocken den Kopf um und starrte auf das tote Mädchen. Er hörte sie leise schniefen, als sie ihn mit einem Blick ansah, der sein Herz zu zerbrechen drohte.

„Ich konnte ihr nicht helfen...Ich wollte ihr doch nur helfen. Ich wollte an sie doch nur die selbe Wärme weitergeben, wie auch an den Jungen.“

Was sagte sie denn da? Sam verstand im Moment nur Bahnhof. Dem Mädchen Wärme geben wie dem Jungen? Dakota vergrub sich weinend in seinen Armen und zärtlich versuchte er sie zu beruhigen, ihr die Not zu nehmen, die ihr so zu schaffen machte. Sam, denk nach..., schimpfte er innerlich mit sich selber, bemüht das Gefühls – und Gedankenchaos in seinem Kopf zu bekämpfen. Versucht ihr die Wärme zu geben... anscheinend war seine Tochter bei dem dramatischen Ereignis hier dazu gestoßen... Das Mädchen war tot... hatte es um den Jungen genauso gestanden? War es seine kleine Prinzessin gewesen, die ihm... ihm... ihm die Wärme wieder gegeben hatte?

„Ich weiß nicht, wer das getan hat... Ich kann mich nicht erinnern...“

„Oh Schatz...“, er drückte sie wieder an sich, hielt sie geborgen und versuchte sie irgendwie zu trösten, ihr das Gefühl zu geben, dass sie keine Schuld traf, denn ihr Blick sagte ihm, dass sie genau das dachte. Konnte es wirklich sein, dass seine Tochter dem Jungen das Leben gerettet hatte? Es war ein mächtiger Zauber, der das Mädchen getötet hatte, zweifelsohne schwarze Magie, dessen war er sich sicher... den Jungen musste das gleiche ereilt haben... wie mächtig war aber dann seine Tochter, wenn sie es geschafft hatte, dass der Schüler nicht starb?
Sam konnte ein Zittern seinerseits nicht verhindern, denn sofort kam ihm auch wieder das Bild von Miriam in den Sinn, die ihn gewarnt hatte in seinem Traum...
Wieso konnte Dakota sich nicht erinnern? War es der Schock gewesen? Mit Sicherheit war es so und wahrscheinlich war es auch ganz gut so, dass es so war. Seine Kleine hatte schon so vieles erdulden und erleiden müssen in ihrem kurzen Leben, das was sie hier gesehen hatte musste einfach zu groß für ihre zarte Kinderseele gewesen sein.
Wer mochte die Hogwartsschüler getötet haben und vor allem... Wieso? Sein Gesicht wurde blass, als ihm in den Sinn kam, dass es Bellatrix Lestrange hätte sein können... nein, dann wäre erneut das dunkle Mal aufgetaucht, die Hexe hätte sich diese Gelegenheit die Macht der Todesser zu beweisen nicht ausgelassen.
Sam hob den Kopf und schaute nun zum ersten Mal wieder die anderen Anwesenden an. Da hockte sie, seine Schwester, das andere Mädchen, dass Laura so erstaunlich ähnlich sah, in den Armen haltend und neben ihr dieser Malfoy, mit nicht weniger besorgter Miene. Was für eine Rolle spielte dieses Kind hier bei dem Ganzen? Auch sie war bewusstlos... Konnte es sein, dass... Nein... das konnte nicht sein, sie war doch nicht älter als Dakota, zu solch einem Zauber konnte sie gar nicht fähig sein...
Aber auch Dakota war zu mächtigem Zauber fähig so wie es schien... Nein, dennoch... Sam beschloss das Alarmgefühl in seinem Inneren beiseite zu schieben, es zu ignorieren. So grausam konnte einfach kein Kind sein, niemals!
Behutsam legte Sam seine Tochter kurz Caillean in die Arme, hauchte Dakota einen Kuss auf die eiskalte Stirn und lächelte sie zuversichtlich und tröstend an. „Ich bin sofort wieder bei dir, ich muss nur eben was klären“, an Cai gewandt murmelte er, „wir müssen die beiden nach Hogwarts bringen... lass mich bitte nur kurz mit meiner Schwester reden...“

Er wartete keine Antwort ab, ging die paar Schritte zu seiner Schwester, wobei er dem Blonden einen Blick zuwarf, der so warnend und kalt war, das man hätte meinen können, er wolle ihn mit den Augen erdolchen.
Doch zum ersten Mal nach vielen Jahren klang seine Stimme weich, wie früher als sie noch das unschlagbare Team waren, als er Laura ansprach. Das kleine Mädchen war noch immer nicht bei Bewusstsein und je länger Sam es betrachtete um so klarer wurde ihm, um wen es sich bei ihr handeln musste.
Fast sanft fasste er nach den Schultern seiner Schwester und zog sie ein Stück beiseite, ihr signalisierend, dass er nur kurz mit ihr reden wollte, egal ob sie ihr Kind auf den Armen hielt oder nicht.

„Sie ist deine Tochter, nicht wahr?“, fragte er leise und strich der kleinen zu seinem eigenen Erstaunen sanft über die blasse Stirn. Beim Merlin, wenn er Recht hatte und er war davon überzeugt, dann war sie seine Nichte, „sie sieht dir so unsagbar ähnlich...wie heißt sie?... Das“, er wies mit einer Geste auf Dakota, „ist meine Tochter... sie müssten in etwa das gleiche Alter haben...“, noch immer hatte er es nicht geschafft seine Maske wieder aufzulegen. Doch für diesen einen Moment wollte er es auch nicht. Verdammt, sie war doch seine Schwester, auch wenn sein Bauchgefühl ihm sagte, dass hier irgendwas nicht stimmte... mit seiner Familie... denn das war sie nun mal.
„Ich weiß nicht was hier geschehen ist“, flüsterte er leise weiter und die ganze Zeit konnte einzig allein Laura ihn verstehen, was durchaus beabsichtigt war, „ich will es glaube ich auch gar nicht wissen...“, sein Blick ruhte eindringlich auf ihr. Sie kannte ihn gut um zu sehen, dass sein Gefühl ihm sagte, dass es etwas mit ihrer Tochter zu tun hatte. „Das Mädchen ist tot... der Junge lebt... Ich werde gemeinsam mit Cai die beiden nach Hogwarts bringen...“, seine Augen ruhten auf denen seiner Schwester und kurz fühlte er sich ihr sogar irgendwie nah. Ein köstliches Gefühl, was er so unendlich lange vermisst hatte und was er sich mit Sicherheit so schnell nicht wieder erlauben würde. Der Drang war groß sie in die Arme zu ziehen, doch nicht nur das Kind in ihrem Armen hinderte ihn daran... „Ich glaube es ist besser, wenn ihr bis zu unserer Rückkehr verschwunden seid. Die Schulleiterin wird das Ministerium in Kenntnis setzen... und auch ich muss Bericht erstatten... Dakota erinnert sich nicht was geschehen ist und mehr können wir eben nicht sagen...“, verstand sie den Wink, dass er nichts von seinem Verdacht sagen würde? Er wusste es nicht...
„Pass auf euch auf Laura“, ein kurzes Drücken seiner Finger an ihren Schultern, die er die ganze Zeit gehalten hatte und schon tauchte die Maske in seinem Gesicht wieder auf. Der Moment der Vertrautheit war verschwunden, er war wieder der beherrschte Sam, der sich nun von ihr löste und mit kaltem Blick zu Draco schaute. Kurz brannte ihm noch etwas auf den Lippen, doch er schluckte es herunter, es würde eh nichts bewegen. Nur ein knappes Nicken, dann ging er wieder zu Cai, nahm ihr seine Tochter ab, die er sofort liebevoll an sich drückte. „Kannst du laufen Schatz?“, murmelte er ihr ins Ohr, setzte sie dann ab und ließ, so hart es auch für Dakota aussehen musste, den Jungen neben sich schweben. Er musste schnellstens behandelt werden... aber das war nicht der Grund wieso er sich des Jungen annahm und Cai das Mädchen überließ. Seine Tochter ging dicht neben ihm und er wollte ihr einfach den Anblick des Leichnams ersparen.
Schweigsam, ohne einen weiteren Blick auf seine Schwester zu werfen, ging er in Richtung Schloss. Wieso nur konnte er derzeit Minerva immer nur unter solch dramatischen Umständen sehen?

Caitlin Mercier
Heilerin



erstellt am 25.10.2007 01:02    

5. September 2011

cf: "Zum Tropfenden Kessel"/ London

Caitlin war schon früh am Morgen in London aufgebrochen, um ihren ersten Arbeitstag in Hogwarts - Schule für Hexerei und Zauberei - anzutreten. Sie war etwas nervös, da sie keine genauen Vorstellungen davon hatte, was sie genau dort erwarten würde und die Zeitungsartikel über das Erscheinen des Dunklen Males leisteten einen nicht unerheblichen Beitrag dazu.

Sie hatte heute eine weiß-rot gestreifte Bluse angezogen auf eine weiße Hose, die sie noch schmaler wirken ließ, als sie ohnehin schon war. Um sich gegen die Kälte zu schützen, hatte sie einen dunkelgrünen langen Mantel und einen weißen Schal angelegt. Ihre dunkelbraunen glänzenden Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden. Mit einer kleinen Tasche bepackt, in der sich ihre Arbeitsmaterialien wie Heiltränke und Bücher, sowie Kleidungsstücke in sehr verkleinerter Form befanden, war sie nun nach Hogsmeade appariert, da man nach Hogwarts nicht direkt apparieren konnte. Hoffentlich sind die Sicherheitsvorkehrungen nicht so erforderlich wie ich denke, dass sie erforderlich sind.

Caitlin blickte sich um und sah sich nun direkt vor einem gemütlich aussehnden Gasthaus stehen. "Die drei Besen - wieso eigentlich immer drei und nicht vier ...?" Der dichte Nebel, an den sie sich auch schon in London gewöhnen musste, machte es sehr unkomfortabel draußen zu stehen und der Wind fegte ihr um die Ohren.

Wie weit läuft man eigentlich nach Hogwarts?, fragte sich Caitlin und hielt Aussschau nach jemandem, der ihr vielleicht den Weg dorthin beschreiben könnte. Sie blickte auf ihre silberne Taschenuhr ... Für einen kleinen Kaffee ist noch etwas Zeit. Und ich brauche so früh am Morgen UNBEDINGT einen Kaffee!

Caitlin war ein ausgesprochener Morgenmuffel und brauchte einige Tassen Kaffee, um morgens in die Gänge zu kommen. Sie selbst bezeichnete sich sogar schon als Kaffeejunkie. Außerdem wurden ihre Finger langsam von der Kälte etwas steif, sodass ein heißer Kaffee dem durchaus Abhilfe schaffen könnte.

So ging Caitlin in "Die drei Besen" und schon am Morgen schlug ihr ein rauchiger Geruch entgegen. Aber sie war schließlich Französin und in den meisten Bistros Frankreichs wurde viel geraucht, sodass sie nicht weiter darüber überrascht war. Sie stellte sich an den Tresen und bestellte sich ein Kännchen Kaffee.

tbc: Lehrertisch/ Hogwarts

Samuel Grey
Auror



erstellt am 28.10.2007 15:52    

Die Nacht in McGonagalls Büro war lang und anstrengend. Die diskutierten, grübelten und wogen sämtliche Belange ab, was im Hinterhof der drei Besen geschehen sein mochte, doch außer dass sich alle einig waren, dass Todesser das dunkle Mal gesetzt hätten, wenn sie es denn gewesen wären, kam bei ihren Überlegungen nichts weiter heraus. Sam fiel noch ein, dass die meisten der Todesser wohl auch einfach den Todesfluch benutzt hätten, vielleicht noch vorher den Crucio, aber das was den beiden Schülern angetan worden war, war weitaus grausamer und schrecklicher.
Minerva hatte Recht, es galt bald erneut ein Treffen des Ordens zu organisieren. Die Todesser waren wieder vereint und wie damals im großen Krieg gegen Voldemort würden sie wieder in den Kampf ziehen, versuchen das Böse, was über die Zaubererwelt einbrechen wollte, einzudämmen.

Sam viel auf wie sehr Dakota mit der Müdigkeit und dem ganzen Schock zu kämpfen hatte. Sie war noch so klein, sein süßer Engel und doch hatte sie schon so viel Schlimmes erdulden müssen. Seine Tochter wirkte so zerbrechlich im Moment auf ihn, aber vielleicht waren es auch nur die väterlichen Gefühle, die sich so sehr um sie sorgten. Die Ars Magica... Minerva hatte auch damit Recht. Dieser Zauber würde zeigen können, welche enormen Fähigkeiten Dakota besaß... wieder huschten Sams Gedanken zu dem Traum, den er von Miriam gehabt hatte. Was war wenn es wirklich kein Traum gewesen war. Sie hatte von einer Prophezeiung gesprochen und dass man Dakota hatte umbringen wollen... konnte es mit ihren Fähigkeiten zu tun haben? So viele Fragen, auf die er im Moment keine Antwort hatte und die er unbedingt mit Caillean teilen wollte....

Caillean... seine wunderschöne Kollegin, die ihn bereits von einer Seite her kennengelernt hatte, die ihm mehr als unangenehm war. Er hatte ihren protestierenden Blick gesehen, als er Laura mit ihrer Familie hatte ziehen lassen und er rechnete es ihr hoch an, dass sie dennoch nichts gesagt hatte. Aber ihm fiel auch sofort die Dankbarkeit und das vertraute Gefühl wieder ein, als sie zu ihm gekommen war, während er voller Angst seine Tochter im Arm gehalten hatte. Ihre Hand auf seiner Schulter...
Sam schüttelte den Kopf und verbot sich selber, diese Gedanken weiter zu verfolgen. Wann war er das letzte Mal derart emotional gewesen? Die letzten Tage waren einfach zu viel für den hartgesottenen, ansonsten immer so kühlen und beherrschten Auror gewesen. Das dunkle Mal, seine Tochter, der Angriff des Rehs, die toten Schüler und die Begegnung mit Laura...

Laura... Sam verzog kurz schmerzlich das Gesicht. Wieso war sie in Hogsmeade? Auch noch an der Seite dieses arroganten Schnösels Malfoy. Sie hatte eine Tochter... ob er der Vater war? Dem Kommentar nach, den der Blonde von sich gegeben hatte, als er seiner Nichte über die Wange fuhr, war er es tatsächlich. Sam hatte diesen Ausspruch ignoriert als wäre Draco gar nicht existent. In dem Moment war er es auch gar nicht gewesen, lediglich seine Schwester und ihr Kind... seine Familie... Erneut überkam Sam das Verlangen Laura in die Arme zu schließen. Dieser kurze Moment auf dem Hinterhof war so vertraut gewesen. Viele Jahre hatte es das nicht mehr gegeben und zum ersten Mal hatte er gespürt, dass sie ihn vielleicht doch nicht so sehr hasste, wie er immer geglaubt hatte. Hatte sie auch gefühlt, wie sehr er sie noch immer liebte?
Grey hatte sich immer all die Jahre versucht einzureden, dass es so war, aber gerade an diesem Abend hatte er gemerkt, dass er sich selber Lügen strafte. Aber was änderte es an der ganzen Situation? Nichts, überhaupt nichts, denn der Bruch zwischen ihnen war einfach zu groß´. Sie standen auf unterschiedlichen Seiten, jeder hatte schon vor langer Zeit seinen Standpunkt bezogen und ein annähern war nicht möglich, so sehr er sich auch das Gegenteil wünschte.
Immer hatte er an das Gute in seiner Schwester geglaubt, hatte versucht ihr klar zu machen, wie falsch ihr Weg war, den sie eingeschlagen hatte. Und nun fand er sie hier nach vielen Jahren, nachdem das dunkle Mal über Hogwarts erschienen war... Dennoch war da noch der Zweifel in ihm, der Zweifel dass sie wirklich etwas mit dem dunklen Mal zu tun hatte. Es war bekannt, dass Bellatrix Lestrange die Schülerin umgebracht hatte, mit dem Tod der Gryffindorschülerin konnte sie nichts zu tun haben, sie war bei ihm im Schankraum gewesen. Und wäre Laura wirklich fähig dazu Kindern etwas anzutun? Sam konnte es einfach nicht glauben, wollte es auch nicht glauben...

Minerva verabschiedete sich von ihnen, natürlich, für sie gab es jetzt einiges zu tun. Die alte Hexe sah grau im Gesicht aus, wirkte mit einem Mal viel älter als gewöhnlich. Sam kannte die Schulleiterin gut genug um zu wissen wieviel Kraft sie die Beherrschung kostete, die sie nun an den Tag legte. Er nickte ihr nur zu, verabschiedete sich auch von Charles und wandte sich dann Cai und seiner Tochter zu.

„Was passiert denn jetzt?“ , fragte Dakota und Sam hockte sich zu ihr hin. Es zog ihm das Herz zusammen zu sehen, wie schlecht es ihr ging und wie tapfer sie gegen die Traurigkeit, den Schock und auch gegen die Müdigkeit ankämpfte.
„Ich würde sagen, wir gehen erstmal wieder zurück. Eine Portion Schlaf wird uns allen gut tun.“
Er schaute seine Kollegin an, doch die schien der gleichen Meinung zu sein, also erhob er sich, hielt sicher die kleine Hand seiner Tochter und verließ mit den anderen zusammen das Schulleiterbüro.

„Die Ars Magica?“, fragte Sam nochmal nach, griff Dakota dann unter die Arme und trug sie kurzerhand. Mittlerweile schien die Kleine mehr zu taumeln vor lauter Müdigkeit denn zu gehen und es wunderte ihn nicht. Zärtlich drückte er sie an sich, hielt sie sicher, warm und geborgen, als sie über die Ländereien, die unter einem dichten Nebel verborgen waren, zurück Richtung Hogsmeade gingen. Wenigstens hatte der furchtbare Regen aufgehört, auch wenn die Kälte Sam ins Gesicht biss.
„Die Ars Magica zeigt, wenn der Zauber richtig gewebt wurde und die Person, die geprüft werden soll es wirklich will, welche magischen Kräfte in einem stecken. Professor McGonagall ist glaube ich genau wie ich der Meinung, dass in dir etwas ganz besonderes schlummern muss...“, kurz fragte er sich, ob sie nicht zu klein für diese Information war. Aber er wollte auch nicht lügen, wollte offen zu seiner Tochter sein und wenn sich wirklich alles bewahrheitete, was er vermutete, dann war es sogar wichtig dass sie es wusste. „Es war wirklich enorm, was du mit dem Jungen gemacht hast Schatz. Etwas ganz ganz großes, was selbst ganz große und berühmte Magier vielleicht nicht geschafft hätten. Die Ars Magica würde zwar nicht zeigen, WIE du das gemacht hast, aber sie würde zeigen, DASS du es kannst... verstehst du?“

Er bettete ihren Kopf an seiner Brust, hielt sie fest und wurde erneut gepackt von den väterlichen Sorgen. Sein Blick huschte zu Cai, die stumm an seiner Seite ging. Nie hätte er gedacht, dass er jemals froh gewesen wäre, einen Partner zu haben, doch er gestand sich selber ein, dass es dieses Mal so war. Sie war wie er auf gewisse Art und Weise. Beherrscht, kühl, immer eine Maske auf dem Gesicht die nicht zeigen sollte, was wirklich in ihr vorging. Eigenschutz, mehr waren solche Masken nicht... und doch hatte er schon mehrfach in der kurzen Zeit, die sie nun gemeinsam arbeiteten, eine weiche und warme Seite an ihr entdeckt. Die Art wie sie reagiert hatte, als plötzlich Dakota in sein Leben trudelte, die Art wie sie die Hand auf seine Schulter gelegt hatte... und ihm war auch nicht die Erleichterung entgangen die auch sie verspürt hatte, als seine Kleine wieder bei Bewusstsein war.
Sein Stolz war noch immer angekratzt wegen des Vorfalls an dieser Hütte und er konnte auch noch immer nicht damit umgehen, dass sie ihn nun so vollkommen ohne seine eigene Mauer erlebt hatte. In seinem Hinterkopf war noch immer diese kleine Stimme, die ihm eindringlich sagte, dass sie ihn nun mit Leichtigkeit verletzen konnte und mehr... aber sein Bauchgefühl sagte ihm was ganz anderes...

Sie waren endlich wieder im drei Besen, waren durch die Hintertür gegangen wie schon am Abend, geradewegs in ihr gemeinsames Zimmer und Sam half seiner Tochter erneut sich umzuziehen, gab ihr ihren kuscheligen warmen Schlafanzug, deckte sie zu und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. Es war dringend nötig, dass sie schlief, eigentlich hatten das alle drei nötig, allerdings hatte er Cai gedeutet, am Kamin am anderen Ende des Zimmers auf ihn zu warten, weil er noch mit ihr reden wollte. Doch zuerst war nur Dakota wichtig und Sam wollte sich vergewissern dass es ihr den Umständen entsprechend gut ging. Also legte er sich zu ihr, hielt sie fest im Arm, wartete bis er ihr regelmäßiges Atmen hörte und stand dann leise auf.

Er wusste nicht so recht wie er anfangen sollte, schaute Caillean eine Weile einfach nur schweigend an, wobei er ihr direkt in die Augen sah, hockte sich dann aber hin und legte Holz ins Feuer, damit der Raum weiterhin angenehm warm für sie alle war.

„Danke“ murmelte er schließlich leise, erhob sich wieder und suchte wieder ihren Blick.

Caillean de Moivre
Auror

erstellt am 29.10.2007 18:45    

cf ~ Lehrerbereich » Büro und Privaträume Prof. McGonagall

Caillean war auf dem Weg zurück zu den „3 Besen“ wieder in das normale Schweigen verfallen und stand nun am Kamin, der in ihrem Zimmer gewesen war. Sie hatte kurz zu den Greys hinüber geschaut, hatte dabei Sams Deutung gesehen, dass er sich noch einmal mit ihr unterhalten wollte und hatte anschließend ein kleines Feuer entzündet. Draußen war es so kalt wie es sonst eigentlich nur im Winter war, wusste die Welt, dass ihr wieder schwere Zeiten bevor standen? Wusste die Welt, dass es in Zukunft nicht einfacher für sie werden würde sondern um einiges schwerer? Wollte sie vielleicht auch alles zur Sicherheit in einen immerwährenden Winterschlaf versetzen?
Sie hockte noch einige Zeit vor dem Kamin, ließ sich dabei einiges von dem Erlebten durch den Kopf gehen. Es standen wirklich schwarze Zeiten bevor. Nachdem das Böse so lange Jahre ruhig und anscheinend besiegt gewesen war, kam es nun wieder hervor, fast so als wollte es wieder einen Ausgleich schaffen. In diesem Moment kam ihr wieder die Begegnung mit dem Sohn Dolohows in Erinnerung, hatte er nicht so etwas gesagt? Hatte er ihr nicht schon vor Jahren gesagt, dass es das Böse immer geben würde? Dass es in diesem Moment nur ruhte und Kräfte sammelte um im entscheidenen Moment wieder zuzuschlagen? Sie hatte seinen Worten damals Glauben geschenkt, die braunhaarige Aurorin gehörte zwar nicht zu den Schwarzsehern und immer nur pessimistisch denkenden Leuten aber sie konnte sich durchaus immer ihre Gedanken machen und war während ihrer langen Unterhaltung immer wieder zu diesem Schluss gekommen. Was wohl inzwischen aus ihm geworden war? Das letzte Mal hatte sie Alexander gesehen als sie ihn vor etwa einem Jahr in seiner Zelle in Azkaban besucht hatte. Er hatte ihr damals einen Brief geschrieben, dass er sie sehen wollte, da ihm einige wichtige Dinge wieder eingefallen waren, Dinge die er ihr bei ihrer ersten Begegnung noch nicht mitgeteilt hatte. Eine Ausrede war es gewesen, so viel war ihr schon in dem Moment klar gewesen als sie seinen Zeilen gelesen hatte, dennoch war sie hingegangen. Etwas anderes hatte er ihr mitteilen wollen, nicht über die Todesser, nicht über ihren Vater und auch nichts über vergangene Zeiten. Sie hatten sich an diesem Tage nicht sehr lange gesehen, Caillean legte allerdings inzwischen auch nicht mehr sonderlich viel wert auf seine Anwesenheit, aber nach ihrer Unterhaltung war es ihr genauso klar wie ihm gewesen, dass irgendwas bevorstand. Irgendeine Veränderung hatte sich schon damals angekündigt, schon damals hatten einige Leute es überdeutlich gespürt. Könnte es möglich sein, dass diese Veränderung nun in die Öffentlichkeit trat?

Es waren keine Todesser gewesen, die an diesem Abend die beiden Schüler der Hogwartsschule angegriffen hatten, diese hätten sich definitiv anders verhalten. Es muss irgendwas anderes gewesen sein und Caillean glaubte, dass es auch etwas bedrohlicheres gewesen war. Brachte das Böse nun vielleicht seine stärkste Waffe hervor? Eine bisher unbekannte Macht, die nur darauf wartete entfesselt zu werden?
Ihr Blick huschte noch einmal hinüber zu den beiden Greys bevor sie sich wieder hinstellte und ihre Hände von den wärmenden Flamme weg zog. Und was für eine Rolle spielte eigentlich Dakota dabei? Das Mädchen verfügte anscheinend über gewaltige Kräfte, wie sonst hätte sie den Jungen sonst zurück ins Leben holen können? War sie vielleicht der bedeutende Bestandteil des Gegenpols? War sie vielleicht diejenige, die das Gute mit seinen wichtigsten magischen Kräften ausgestattet hatte? Bei Merlin, was dachte sie da eigentlich? Dakota war doch nur ein kleines und unschuldiges Mädchen, wie konnte man es verantworten, dass ausgerechnet sie in diesen Kampf mit hinein gezogen wurde? Wenn dies der Fall sein würde, könnte sie doch niemals ihre Kindheit unbeschwert genießen. Niemals die Erfahrungen machen, die andere Kinder in ihrem Alter machten, niemals unbeschwert mit anderen Kindern durch die Straßen tollen, niemals das Leben einfach nur genießen.
Ihr Blick ging auch wieder hinüber zu Samuel. Was er wohl in diesem Moment dachte? Wahrscheinlich waren seine Gedanken noch verworrener als ihre eigenen, schließlich war er der Vater Dakotas, dieses kleinen blonden Mädchens mit diesen ungeheuren Kräften. Er tat ihr Leid. Die beiden hatten sich gerade erst kennengelernt, müssten eigentlich alle Zeit der Welt haben um mehr voneinander zu erfahren und schon wurden sie mit Dingen überlaufen, mit denen man nie gerechnet hatte. Der Mann ging so liebevoll mit seiner Tochter um, müsste es dann eigentlich nicht so sein, dass sie eine glückliche und unbeschwerte Familie werden sollten? Glücklich waren sie, das konnte Caillean nur allzu deutlich sehen. Aber was würde geschehen, wenn es um sie herum noch schwärzer und dunkler werden würde? Einfacher würde es für die beiden keinstenfalls werden... Was wäre zum Beispiel, wenn einem der beiden irgendwas geschehen würde? Für jeden von beiden würde eine Welt zusammen brechen, denn auch wenn sie sich erst seit wenigen Tagen kannten, gehörten sie dennoch zusammen. Sie hatten eine Beziehung, die nicht jedem Vater-Tochter-Paar vergönnt gewesen war.

Ihre Gedanken schweiften wieder hinüber zu Sams Schwester Laura. Wie hatte er sie einfach gehen lassen können? Sie konnte ihn zwar teilweise verstehen, schließlich war sie ja seine Zwillingsschwester und damit ein nicht unbedeutender Teil seiner Familie aber es war doch auch nur allzu deutlich klar, dass sie auch was mit dieser Sache zu tun hatte. Caillean wusste zwar nicht, über was er sich da mit ihr unterhalten hatte, vielleicht war es ja um die Situation auf dem Hinterhof der „3 Besen“ gegangen aber sie hatte dabei auch gesehen, dass seine Schwester nicht viel dazu gesagt haben könnte.
Nunja, es war eine Sache, die sie in Kürze klären konnten, anscheinend war die Kleine inzwischen eingeschlafen (Schlaf hatte sie auch wirklich nötig, die Aurorin hatte schon im Büro festgestellt, dass sie ziemlich müde ausgesehen hatte) und nach einem kurzen Augenblick stand er auf und kam herüber zum Kamin.

Die beiden Auroren sahen sich eine Zeit lang einfach nur in die Augen, wahrscheinlich fand niemand von beiden einen passenden Anfang aber mit was sollten sie auch anfangen? Damit, dass Dakota über so große Kräfte verfügte? Sollten sie zunächst darüber reden, was auf dem Hinterhof geschehen war? Hatten sie nicht schon die ganze Nacht darüber geredet?
Sie hörte das Wort, welches er zu ihr sagte. Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie sagte genauso leise wie er „Bitte.“
Wieder entstand ein Schweigen, dass sich über einen ziemlich langen Zeitraum hinzog. Schließlich atmete die junge Aurorin noch mal durch, nahm ihren Zauberstab und wirkte einen Zauber, der verhindern sollte, dass Daktoa etwas von ihrer Unterhaltung mitbekommen würde. Das Mädchen schlief zwar wahrscheinlich tief und fest und würde vermutlich nichts mitbekommen, obwohl sie eigentlich auch das Recht hatte von gewissen Dingen zu erfahren aber dennoch gab es manche Dinge, die die beiden Auroren zuerst untereinander besprechen mussten.
„Wir müssen reden“, sagte sie zunächst und suchte dann nach dem Thema, das sie am schnellsten hinter sich bringen wollte und fand es schließlich auch, „Erinnerst du dich noch an das Gespräch, das wir vor einiger Zeit vor der Heulenden Hütte geführt haben? Bevor das Dunkle Mal über Hogwarts erschienen ist? Ich habe etwas darüber gesagt, dass man sich als Partner aufeinander verlassen muss, gut in dem Fall haben wir eher über das glücklich verheiratete Ehepaar gesprochen aber ich denke man kann das gerade auch auf Partner, wie wir es nun mal sind, ausweiten. Partner müssen sich aufeinander verlassen können und auch ein wenig vertrauen. Du hast gesagt, dass du immer dein Bestes gibst, wenn es um deine Arbeit geht, egal was deine persönlichen Belange dazu sagen. Ich weiß, dass du Probleme damit hast anderen zu vertrauen, bei Merlin, ich habe diese Probleme auch, falls dir das noch nicht aufgefallen ist. Ich kenne die Geschichte um Laura und dich, du weißt ja, wie gut das Gerüchtenetzwerk im Ministerium funktioniert. Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig für dich gewesen sein muss, als deine Schwester plötzlich vor deiner Nase aufgetaucht ist, und ich habe es auch bemerkt. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn mein Bruder plötzlich auf einer anderen Seite als ich stehen würde, ich will gar nicht mal daran denken. Wie gesagt, ich verstehe dich aber mir scheint, in Hinsicht auf sie kann man sich nicht unbedingt auf dich verlassen. Ich habe nichts gesagt, als wir sie und Malfoy und das kleine Mädchen einfach haben stehen lassen. Ich habe auch bei Minerva nichts gesagt aber jetzt werde ich mich nicht zurückhalten. Im Hinterhof dieses Hauses ist ein Mädchen gestorben, es ist wahrscheinlich nur Dakota und einem Wunder zu verdanken, dass nicht auch noch der Junge gestorben ist. Das Mädchen, was auch noch da lag und was deiner Schwester ähnelt, scheint auch irgendwas mit der Sache zu tun haben. Malfoy ist der Neffe von Bellatrix Lestrange, die die Schulsprecherin von Hogwarts ermordet hat. Und du lässt sie alle laufen?“

Samuel Grey
Auror



erstellt am 30.10.2007 23:33    

Wow! Er hatte am Abend zuvor schon Cailleans protestierenden Blick gesehen, als er Laura, Emily und auch Malfoy hatte gehen lassen und er war dankbar, dass sie nicht eingeschritten war. Außerdem hatte er durchaus damit gerechnet, dass sie noch mit ihm deswegen sprechen würde. Doch die Art wie sie es tat war wie eine schallende Ohrfeige. Sein Gesicht verschloss sich sofort und wurde wieder zu der undurchdringlichen, steinernen Maske und er steckte die Hände in die Hosentaschen, damit sie nicht sah, wie er sie zu Fäusten ballte.
Nein verübeln konnte er ihr die Worte nicht, wie auch? Wie hätte er in solch einer Situation an ihrer Stelle reagiert? Er musste sich eingestehen, dass er wahrlich nicht so souverän gehandelt hätte wie sie. Furchtbar wütend wäre er wohl gewesen… Sie hatte Recht, er hatte gesagt er würde immer seine Arbeit voran stellen und eigentlich war das auch der Fall.
Natürlich wusste sie über Laura Bescheid. Beinahe hätte er bitter aufgelacht. Gab es im Ministerium überhaupt jemanden der seine achso tragische Geschichte nicht kannte?
Sie war doch der Grund, wieso er nie mit einem Partner zusammen arbeiten wollte. Wieviele Streitereien hatte er schon gehabt, weil er nur noch unbeherrscht hatte reagieren können, wenn ihn mal wieder jemand darauf ansprach.

„Du kannst mich verstehen?“, fragte er gefährlich leise und ziemlich kühl, „nein, das kannst du nicht. Nicht einmal im Ansatz, niemand kann das, wer es nicht selber erlebt hat.“ Er konnte sich selber nicht leiden wegen seiner Worte, allerdings mehr weil sie schon wieder viel zu viel von ihm selber preisgaben, als das er eigentlich zugeben wollte. „Nur mal um eins klar zu stellen. Ich habe nicht mein Privates vor meinen Beruf gestellt. Denk doch mal nach. Denkst du die drei wären wirklich noch da gewesen, wenn sie was mit dem dunklen Mal zu tun gehabt hätten? So blöd ist kein Mensch. Außerdem wissen wir, wer die Schulsprecherin getötet hat. Mit dem Tod des Mädchens können sie auch nichts zu tun haben, sie waren doch bei uns in der Schankstube. Und meine Schwester mag sich mit komischen Typen abgeben“, natürlich war Malfoy damit gemeint, „und sie mag auch auf der anderen Seite stehen, aber im Gegensatz zu dir kenne ich sie. Sie würde nie einem Kind was antun.“

Er drehte sich abrupt um und setzte sich in einen der Sessel, die Ellbogen auf den Knien abgestützt und die Hände in seinen Haaren vergraben, was aussah, als würde er sie raufen. Sam hatte mit voller Inbrunst und Überzeugung gesagt, dass Laura niemals etwas mit den Morden zutun haben könnte, das konnte einfach nicht sein. Er kannte seine Schwester und er klammerte sich einfach daran, dass es einfach nicht sein konnte. Und wieder bröckelte seine sonst so perfekt beherrschte Fassade und seine Augen wurden ganz dunkel.

Caillean de Moivre
Auror

erstellt am 31.10.2007 00:14    

Ihr Blick hatte während ihrer Rede auf Sam geruht. Sie wusste nicht, wie er sich nun nach ihren Worten verhalten würde aber sie wusste, wie sie sich verhalten hätte. Vermutlich hätte sie diese Dinge nicht auf sich ruhen lassen. Ihre Worte waren nicht gerade sehr schmeichelhaft gewesen, besonders nicht nach den Dingen, die in den letzten achtundvierzig Stunden geschehen waren. Samuel hatte mehrmals vor ihren Augen seine Maske fallen gelassen, mehrmals hatte sie gesehen, was in ihm vorging. Dakotas plötzliches Auftauchen, der Moment als er von dem Hirsch attakiert worden war, der Moment als er wieder aufwachte, das plötzliche Auftauchen seiner Schwester und dann diese Szenerie im Hinterhof der „3 Besen“. Es muss ein ziemlich großer Schock für ihn gewesen sein als er seine Tochter dort hatte liegen sehen und auch die anderen drei Kinder, er wusste nicht, was dort geschehen war, in ihm pochte das Herz eines liebenden Vaters, der einfach nur Angst um sein Kind hatte, da er nicht wusste, ob es ihr gut ging. Und diese Angst hatte sie auch in seinen Augen sehen können, die Angst und die Sorge um seinen blonden Engel.
Er hatte ihr einen Einblick hinter seine Maske gegeben, einer Person, die er nicht sonderlich kannte, der er aus diesem Grund nicht so sonderlich vertrauen konnte. Er hatte ihr seine Schwächen regelrecht offenbart und wäre sie an seiner Stelle, wüsste sie nicht, wie sie damit leben könnte. Sie hasste es vor anderen Schwäche zu zeigen, machte sowas einen doch nur angreifbar.

Sam hatte zwei große Schwächen, seine Tochter und seine Schwester und sie wusste, dass sie ihn mit ihren Worten verletzt hatte. Aber auch er hatte das mit seinen geschafft. Seine Maske war nun wieder zu sehen, stärker als sonst, diese undurchdringlich Maske hatte sie an ihm in den letzten paar Tagen noch nie gesehen.
Eine normale Frau hätte in diesem Moment wahrscheinlich klein beigegeben, zu kalt war nun die Umgebung zwischen Sam und ihr, zu eingeschüchtert wäre ein kleines Dummchen dadurch gewesen. Nicht so Caillean. Diese gab ihm Zeit, sich hinzusetzen, ob es nun daran lag, dass sie vielleicht doch ein wenig von ihm eingeschüchtert war oder weil sie selbst erstmal eine kurze Zeit brauchte um ihm nicht noch schlimmere Dinge an den Kopf zu werfen, vermochte sie nicht zu sagen, vermutlich das Letztere.
Sie wartete noch einen Augenblick aber als er sich hingesetzt hatte, konnte sie nicht mehr anders.
„Ja verdammt, ich kann dich verstehen“, sagte sie genauso kühl wie er, fast wie ein Schutzmechanismus hatte sie auch wieder ihre Maske aufgebaut, allerdings kam die wirkliche Cai bei diesen Worten des öfteren zum Vorschein, „Auch wenn du das vermutlich in diesem Moment nicht glauben wirst, da du dich viel zu sehr in deinen Panzer zurückgezogen hast, der deiner Meinung nach in diesem Moment wahrscheinlich als Schutzhülle dienen soll. Aber nur damit du es weißt, du bist nicht die einzige Person, die schon mal verletzt wurde. Gut, mein Zwillingsbruder hat zwar nicht die Seiten gewechselt und er war es auch nicht, der da im Hinterhof war als diese Schülerin umgebracht worden war und ich kann mir auch nicht sehr gut vorstellen, wie es denn nun wirklich für dich ist aber ich kann mir vorstellen, wie weh es plötzlich tun würde, wenn er nicht mehr da wäre. Wenn mein Bruder, einer der wenigen Personen, die mich wirklich kennen, nicht mehr da wäre und ich mich nicht mehr an ihn wenden könnte, wenn es mir mal schlecht gehen würde.“

Sie legte eine kurze Pause ein, versuchte sich noch einmal ein wenig zu sammeln, atmete einmal tief durch. Bei den letzten Sätzen hatte sie durchaus mehr von sich gezeigt, als ihr eigentlich lieb gewesen war aber zurücknehmen konnte sie diese nicht mehr.
„Und nein, ich denke nicht, dass die drei etwas mit dem Dunklen Mal zu tun hatten“, fuhr sie schließlich fort, „Ich weiß auch, wer die Schulsprecherin getötet hat, schließlich war ich ja auch da in de Nähe, als das Dunkle Mal plötzlich über Hogwarts erschien. Und ja, mit dem Tod des Mädchens können sie nichts zu tun haben, da sie ja wirklich noch bei uns waren als das geschehen ist. Aber ich bin nicht so blind, wie du vielleicht glaubst, und ich höre auch auf meine Aurorensinne. Irgendwas hatten sie damit zu tun oder kommt es dir nicht auch seltsam vor, dass auch das Kind das bei ihnen war, da draußen im Regen gelegen hat, genauso ohne Bewusstsein wie der Schüler oder wie Dakota?“

Samuel Grey
Auror

erstellt am 31.10.2007 00:55    

„Schutzhülle?“, Sam sprang wieder auf und stand nun ganz dicht vor Caillean, bohrte seinen Blick in ihren. Sein Gesicht wirkte weiterhin wie eine Maske, auch wenn sie schon Risse bekam, was deutlich in seinen flackernden Augen zu sehen war. „Welche Schutzhülle denn? Du hast mich in den letzten Tagen erlebt, wie mich zuletzt nur meine Schwester gekannt hatte.“ Seine Worte klangen vorwurfsvoll, als wenn es ihre Schuld wäre, dabei war ihm durchaus klar, dass es nicht so war. Aber das was sie sagte tat ihm weh, mehr weh als er zugeben wollte und er wollte tatsächlich, dass sie genauso fühlte. Er wollte verdammt nochmal, dass auch sie sich offenbarte, dass nicht nur sie es war, die ihn in der Hand hatte. Sie kannte seine Schwächen und er fühlte sich dabei so hilflos. Kindisches Denken? Nein… Angst war es, Angst vor weiteren Verletzungen und Enttäuschungen, die er einfach nicht mehr erleben wollte.
„Sie ist meine Schwester… es ist ihr Kind… Emily“, er flüsterte nur noch, schluckte und gestand dann, „natürlich kam es mir merkwürdig vor…“, er drehte sich um und starrte ins Feuer. Mit einer Hand fuhr er sich erneut durchs Haar, während er sich mit der anderen am Kaminsims abstützte. „Das alles ist merkwürdig. Verdammt… Dakota ist noch so klein. Das was sie sagt klingt so…“, ihm fehlten die Worte, doch jetzt klang deutlich die Vatersorge aus ihm. Was war das, was seine Tochter da geschafft hatte?
„Sie hat den Jungen zurückgeholt… Das alleine klingt schon aberwitzig. Was denkst du was meine Nichte damit zutun haben könnte…sie lag wie tot in Lauras Armen… verdammt sie sind beide noch so kleine Kinder. Denkst du wirklich ein so kleines Mädchen könnte mit etwas so… furchtbarem zu tun haben?“
Wo war der Auror der ansonsten so klar und berechnend denken konnte? Er gestand sich selber ein, dass er sich durchaus von seinen Gefühlen hatte leiten lassen. Niemals hätte er sich ansonsten derart daran festgebissen, dass Emily ein viel zu kleines Kind sei, was etwas derart schreckliches hätte tun können.
Und wieso schaffte es Caillean mit ein paar Sätzen, dass sein ganzer Selbstschutz zerbröselte wie ein trockener Keks, den man zwischen den Fingern zerrieb? Es machte ihn wahnsinnig, dass sie ihn so erlebte, dass sie einen solchen Einblick in sein Ich bekam. Das Bild schoss ihm wieder in den Kopf, als sie auf dem Hinterhof zu ihm gekommen war, ihre Hand auf seine Schulter gelegt hatte… und was er dabei empfunden hatte…
Wieder drehte er sich zu ihr um und dieses Mal war seine Maske doch wieder verschwunden. Heftig atmend stand er erneut dicht vor ihr und schaute sie verzweifelt an. Seine Hände, zunächst noch zu Fäusten geballt, legten sich wie von selbst auf ihre Schultern, fassten sie und für einen Moment schien es so, als wolle er sie schütteln. „Wie machst du das? Sag es mir?“, fragte er sie und klang erneut vorwurfsvoll, wenn auch verzweifelt. „Wieso schaffst du es jedes Mal? Ich kenn dich nicht einmal, dafür du mich mittlerweile mehr als mir lieb ist. Du schmeißt mir ein paar Worte an den Kopf und schon steh ich wie ein Idiot vor dir, der sich nicht beherrschen kann.“
Er zog sie an sich, schaute ihr in die Augen… und hielt inne. „Und wieso tat es so gut, dass du im Hinterhof bei mir warst?“ Sam wollte sich auf die Zunge beißen, denn das letzte hatte er gar nicht sagen wollen. Doch statt sich schnell wieder von ihr abzuwenden tat er etwas, was er nicht mehr lenken konnte. Sein Gesicht näherte sich ihrem, überwand die kurze Entfernung wie in Zeitlupe, als seine Lippen die ihren trafen.
Es war vollkommen irrwitzig, unpassend in dieser Situation und doch... konnte er nicht anders.

Caillean de Moivre
Auror

erstellt am 31.10.2007 01:35    

Ohne es richtig zu wollen hatte sie es mit ihren Worten wieder geschafft Sam aus der Fassung zu bringen. Nach ihnen war er aufgesprungen und hatte sich nun ganz dicht vor sie gestellt, seinen Blick in ihre Augen bohrend. Hätte sie zuvor nicht diese Sätze gesagt, wäre sie vermutlich verunsichert gewesen, hätte ein paar Schritte zurück gemacht. Aber in diesem Moment war es auch für sie nicht mehr so normal, auch sie hatte ihm Einblick in ihr innerstes gegeben, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob er das gemerkt hatte und wie sie nun mit dieser Situation klar kommen sollte. In diesem Moment war sie einfach nur... irgendwie konnte sie dieses Gefühl nicht beschreiben, es war irgendwie anders als die Tage zuvor.
„Welche Schutzhülle“, sie hatte den vorwurfsvollen Klang in seiner Stimme gehört, „Du fragst, welche Schutzhülle ich meine? Wie wäre es mit der Schutzhülle die du genauso wie ich aufbaust, damit auch ja niemand Einblick in dein Leben hat. Die Schutzhülle in Form einer kühlen undurchdringlichen Maske, die dafür sorgen soll, dass dich niemand verletzt. Ohja, Sam, du hast mir manchmal Einblicke in deine Gefühlswelt gegeben, das kann ich nicht bestreiten aber glaub mir, in den Situationen wäre es niemanden möglich gewesen, die Maske aufrecht zu erhalten, niemandem, weder mir noch irgendjemand anderem. Und gib mir nicht die Schuld dafür, dass ich zu den Zeitpunkten zufällig anwesend gewesen bin. Ja, ich war es aber glaub mir, ein Teil von mir wäre am liebsten an ganz anderen Orten gewesen, nämlich der Teil, der genauso denkt wie du, der Teil, der auch immer diese Maske aufbaut, der Teil, der genau weiß, wie es sich anfühlt, wenn diese plötzlich verschwindet und man von eine Moment auf den anderen in dieser Beziehung vollkommen nackt vor einem steht und dem anderen alle möglichen Schwächen offenbart.“

Nachdem er ihr gesagt hatte, dass das Mädchen die Tochter seiner Schwester war, hätte sie ihm am liebsten tröstende Worte zugemurmelt, ihm die Hand auf seine Wange gelegt. Plötzlich war auch sie nur die Frau, die miterleben musste, wie jemand, den sie mochte, litt, und nicht mehr die kühle Aurorin mit der Maske, die sie bis zu diesem Augenblick gewesen war. Bevor er sich umgedreht hatte, hatte sie den Schmerz, den diese Worte in ihm verursachten, gesehen.
Sie hörte den Klang seiner Stimme und trat wieder einen Schritt auf ihn zu, legte ein weiteres Mal ihre Hand auf seine Schulter. „Ich weiß nicht, was ich denken soll“, gab sie schließlich zu, „Ich wünschte mir, der gestrige Abend wäre anders verlaufen und hätte nicht so geendet. Ich wünschte, diese beiden Schüler wären nie nach Hogsmeade gekommen und sowohl Emily als auch Dakota hätten damit nichts zu tun und wären zwei ganz normale Mädchen, aber so ist es nicht.“
Auch sie sah nun ins Feuer, das ihre Beine wärmte. Als sie fortfuhr war ihre Stimme ebenfalls nur noch ein Flüstern: „Ich habe vor Jahren jemanden getroffen, der meinte, dass etwas schreckliches bevorstehen würde und nun frage ich mich, ob es vielleicht soweit ist und ob die beiden Mädchen etwas damit zu tun haben. Es sind Kinder, kleine unschuldige Mädchen, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben. Ich will nicht, dass sie etwas damit zu tun haben aber irgendetwas sagt mir, dass das der Fall sein wird.“

Sie sah den Auror an, der sich nun wieder umgedreht hatte und dicht bei ihr stand. Den Auror, der nun seine Hände auf ihre Schultern legte, wodurch sie für einen Moment doch zurückschrecken wollte es aber nicht tat. Den Auror, der nun Worte sagte, die vorwurfsvoll und verzweifelt über seinen Lippen kamen. Den Auror, der nun genauso wenig wie sie eine Maske aufhatte. Den Auror, dessen Lippen nun die ihren berührten...
In Cailleans Kopf kam es zu einer Explosion der Gedanken, kaum einen konnte sie davon fassen und noch weniger wusste sie jetzt, was sie von dieser Situation halten sollte. Es war doch irrsinnig, Sam war ihr Kollege, der Kollege, dem sie gerade einige unschöne Dinge an den Kopf geworfen hatte, wie konnte er sie einfach küssen?
Für einen Moment geschah nichts, dann aber löste sie sich von ihm, und sah ihn immer noch aus der Nähe überrascht und verunsichert an.

Samuel Grey
Auror

erstellt am 31.10.2007 02:00    

Es war absolut irrwitzig. Als Caillean sich wieder von ihm löste, waren ihre Blicke die gleichen. Auch in Sams Augen stand Überraschung und Verwirrung, dazu kam noch Unsicherheit und auch noch immer der Schmerz, der in ihm herrschte. Trotzdem fuhr er mit dem Daumen sachte über ihr Kinn, ehe er sich endgültig von ihr löste und einen Schritt zurück trat. Was hatte er da getan? Sie war seine Kollegin, sie hatten sich gerade noch gestritten, ihre Worte hallten ihm noch allzu deutlich im Kopf nach. Und was tat er? Er küsste sie einfach… Aber er hatte es nicht steuern können, es war wie ein Zwang gewesen, dem er einfach nachgeben musste. Sie war doch wahrlich nicht die erste Frau die er küsste. Wieso warf ihn das also jetzt so aus der Bahn?
Weil es sich so richtig angefühlt hat, wagte es eine leise Stimme in seinem Inneren zu flüstern, doch er wischte sie nur seufzend beiseite. „Entschuldige… ich…“, er zuckte die Schultern, hilflos weil ihm die Worte fehlten. Dabei spürte er noch immer ihre Lippen auf seinen und schob vorsichtshalber wieder seine Hände in die Hosentaschen. Ja, dort waren sie wohl erst einmal am besten aufgehoben, denn er konnte sich gerade selber nicht so richtig steuern. Was sollte er jetzt sagen? Es tut mir leid? Das tat es aber gar nicht, wie er sich selber eingestehen musste, also beschloss er, lieber nichts zu sagen.
Sam lehnte sich mit der Schulter gegen den Sims und dachte noch einmal über ihre Worte nach. Der Auror hatte wirklich noch nie eine Frau wie Caillean kennengelernt, wenn er ehrlich war hatte er noch gar keine getroffen die ihm derart die Stirn bat. Naja außer seiner Schwester, aber da war das doch etwas anderes. Es beeindruckte ihn insgeheim wie sie ihm die Meinung gesagt hatte, auch wenn es Sachen waren, die er eigentlich gar nicht hören wollte.
Und gleichzeitig wurde ihm noch etwas bewusst. Stumm hatte er sie einfach weiterhin betrachtet und festgestellt, wie weich ihr Gesicht plötzlich aussah. Genau wie er im Moment einfach nur Sam war, so war sie einfach sie selber… ohne Maske… nackt und emotionalgeladen.
Er räusperte sich und wirkte kurz eher wie der Nachbarsjunge, als wie der kühle Auror, der er sonst war.
„Was genau hat der Mann damals gesagt?“, fragte er, als ihm wieder das Gesagte von ihr einfiel. „Was für schreckliche Sachen sollen bevorstehen?“, und dann fiel ihm die ‚Begegnung’ mit Miriam ein.
Wieder ging er zu dem Sessel, setzte sich und stützte sich mit den Ellebogen auf den Knien ab, doch dieses Mal faltete er die Hände ineinander. „Heute an dieser verlassenen Hütte, als ich bewusstlos war…“, er überlegte kurz, aber wieso sollte er noch irgendwas verschweigen? Noch nackter konnte er doch gar nicht vor ihr stehen und er glaubte einfach nicht, dass sie ihn für verrückt halten würde. „ich weiß nicht ob es nur ein Traum war, aber nach gestern Abend kann ich es kaum noch glauben…“
Sam erzähle Caillean von der ‚Begegnung’, von den eindringlichen Worten und der Warnung. „Sie sagte es gäbe eine Prophezeiung über Dakota…“

Caillean de Moivre
Auror

erstellt am 01.11.2007 20:16    

Ein verwirrter, überraschter und erstaunter Blick ging hinüber zu dem Auroren. Er hatte sie tatsächlich geküsst, das konnte doch nicht möglich sein, warum hatte er das getan? Er war doch ihr Kollege und Kollegen konnte man doch nicht einfach küssen, sowas zog schließlich immer unangenehme Folgen hinter sich her. Sie spürte noch kurz seinen Daumen auf ihrem Kinn aber dann trat er auch schon einen Schritt zurück. Sie sah ihn verunsichert an, noch immer schossen die Gedanken in ihrem Kopf in alle Richtungen und sie konnte keinen wirklich fassen. Gut, sie hatten sich in den letzten Tagen besser kennen gelernt und vielleicht hatte sich auch sowas wie Vertrauen zwischen den beiden aufgebaut, zumindest die ersten Ansätze davon, aber das gerade eben war etwas, bei dem sie mehrere Stadien übersprungen hatten, übersprungen zu einem Punkt, an den die dunkelhaarige Aurorin nie gedacht hatte, nicht hatte denken wollen, da Sam doch ihr Kollege war.
Und doch... und doch war dieser kurze Moment auch wunderschön gewesen, wie sie jetzt bemerkte. Und hatte sie nicht auch schon am gestrigen Morgen bemerkt, dass da irgendetwas war, was sie nicht genauer beschreiben wollte? Als ihr Blick wieder auf die Rose gefallen war, die Sam ihr am Abend zuvor gegeben hatte und die nun noch immer in ihrer Vase auf dem Fensterbrett stand. War es ihr nicht schon früher aufgefallen, dass sie es genoss mit diesem Auror im Team zu arbeiten. Sie fegte diese Gedanken beiseite, er war ihr Kollege... und doch hörte sie immer noch eine Stimme in ihrem Inneren, die fragte „Na und?“

Sie hörte seine Entschuldigung, winkte diese ab, er sollte sich nicht dafür entschuldigen, nicht für sowas. Auch wenn er sie dadurch in ein Gedankenchaos gestürzt hatte, er sie dadurch nur noch mehr dazu gebracht hatte, ihre Maske zu verlieren, es war schön gewesen und sie wollte keine Entschuldigungen hören, hörten sich diese doch so an als würde man etwas bereuen und das wäre in diesem Moment noch schlimmer als der eigentlich Grund dafür.
Stumm drehte sie sich wieder zum Feuer und sah auf dieses hinab. Für einen Moment dachte sie darüber nach ihre Maske wieder aufzusetzen, schob diesen Gedanken aber beiseite. Es hatte keinen Sinn, im Moment war sie viel zu sehr mit ihren Gedanken und Gefühlen beschäftigt als das ihr das gelingen würde.
Wie würde ihre Zusammenarbeit jetzt weitergehen? Konnten sie jetzt überhaupt noch gut zusammen arbeiten?

Als sie das Räuspern Sams hörte zuckte sie zunächst kaum merklich zusammen und hockte sich dann vor das Feuer. „Er hat nicht viel gesagt“, beantwortete sie seine Frage, „Ich habe ihn das erste Mal vor einigen Jahren getroffen. Er war ein Todesser, der untergetaucht war, der sich aber auch an das Ministerium gewandt hatte, da er wichtige Informationen für uns hatte. Ich bin nach Glasgow gereist um diese Informationen zu erhalten. Es war ein langer Nachmittag, zumindest kam es mir so vor, er stellte mir in seinen Reden immer wieder Fallen, in einige bin ich wohl auch gegangen. Am frühen Abend gab er mir dann die Informationen, sie stellte sich als nutzlos heraus. Aus bestimmten Gründen, auf die ich nicht näher eingehen möchte, duellierten wir uns aber letztendlich trennten sich unsere Wege. Jetzt sitzt er in Azkaban, einige Wochen danach terrorisierte er einige Muggel, manche von ihnen wurden auch schwer verletzt, und ich nahm in fest. Letzten Sommer habe ich ihn dort besucht, da er mir einen Brief geschrieben hatte, natürlich waren die Gründe für seine Bitte gelogen aber das hatte ich mir schon gedacht. Während unseres ersten Treffens in Glasgow haben wir immer wieder über Gut und Böse und über das Gleichgewicht, dass zwischen ihnen herrscht, gesprochen, während meines Besuchs in Azkaban meinte er, dass es bald eine Veränderung geben würde, die das Gleichgewicht zugunsten des Bösen ändern würde. Gestern Abend wurde da im Hinterhof schwärzeste Magie ausgeübt, was ist, wenn dies nur der Anfang ist?“

Sie sah wieder hinüber zu dem Auror, der sich nun hinsetzte und von seinem 'Traum' erzählte. „Eine Prophezeiung über Dakota“, fragte sie ihn ungläubig, stand wieder auf, machte einige Schritte auf ihn zu und hockte sich anschließend vor ihm hin, „Was für eine Prophezeiung?“

Samuel Grey
Auror

erstellt am 01.11.2007 20:49    

Samuel lief es bei Cailleans Worten heiß und kalt über den Rücken und das hatte nichts damit zu tun, dass er sie gerade geküsst hatte und etwas in ihm sagte, dass er es gerne wiederholen würde...
Nein, wenn auch genau wie Cai ohne Maske, so war er doch wieder ganz der Auror und sein Instinkt schlug förmlich Alarm. „Aber wer sollte es gewesen sein?“, wieder tauchte seine Nichte vor seinem inneren Auge auf, doch er schüttelte den Kopf. Das konnte doch gar nicht sein. Es war genau wie seine Kollegin sagte, absolut schwärzeste Magie gewesen, bei den ganzen einschlägig bekannten Schwarzmagiern war seines wissens nach keiner dabei, der zu so etwas fähig war. Wie sollte ein so kleines Kind sowas beherrschen? „Und du bist sicher, dass es keine Worte des Wahnsinns waren? Du weißt was ich meine, niemand hält es lange in Askaban aus...“, die Frage war wie ein rettender Strohhalm für ihn. Alleine der Gedanke, ob nun Emily oder nicht, dass etwas derart Böses auftauchen könne war schon beunruhigend.

Er beobachtete, wie sie sich vor ihn hockte und ohne zu merken was er tat, griff er nach ihren Händen und hielt sie warm in seinen. „Ich weiß es nicht... Miriam... es war so merkwürdig, aber viel zu real um ein Traum zu sein. Sie sagte ich müsse auf Dakota aufpassen, dass sie es gewesen sei die sie eigentlich hatten töten wollen bei dem Unfall, bei dem Miriam ihr Leben lassen musste... sie sagte ich solle auf sie acht geben und in der Mysteriumsabteilung gäbe es eine Prophezeiung über sie...“, ein wenig geistesabwesend betrachtete er ihre schlanken Finger, wie sie in seinen Händen ruhten, wobei ihm noch immer nicht bewusst wurde, dass er sie einfach ergriffen hatte. „Es mag sich komisch anhören...“, obwohl Dakota schlief und eigentlich nichts hören konnte durch den gewirkten Zauber von Caillean, flüsterte der Auror, „ich wollte Miriam zurück halten, ich rief nach ihr, weil ich sie fragen wollte, was sie damit gemeint hatte... aber sie schien nicht bei mir bleiben zu können... und dann war ich auch schon wieder wach...“

Gott, was war wenn es wirklich kein Traum gewesen war? Was war wenn auch das stimmte was dieser Mann in Askaban gesagt hatte? Seine Augen ruhten beunruhigt auf Cais Gesicht.

Caillean de Moivre
Auror
erstellt am 01.11.2007 21:24    

Caillean sah ihn an, sah in seine blaugrün erscheinenden Augen. Sie konnte ein wenig nachvollziehen, was in ihm vorging, hatte sie doch selbst erst vor einiger Zeit darüber nachgedacht. „Ich wünschte ich wüsste es“, antwortete sie auf seine Frage, „Dann hätten wir wenigstens schon mal etwas gelöst.“ Sie dachte an die Begegnung mit Dolohov zurück, sie hatte wirklich darüber nachgedacht, ob es nicht vielleicht doch Wahnsinn gewesen war, gleich nachdem sie ihn dort in Azkaban verlassen hatte, aber war immer wieder zu dem Schluss gekommen, dass dem nicht so war. Auch wenn die Zeit dort ihn deutlich mitgenommen hatte, waren seine Augen, die Spiegel in seine Seele, noch vollkommen klar gewesen, zumindest so klar, wie bei ihrer ersten Begegnung.
Sie fegte einen Haarsträhne aus ihrem Gesicht. „Ich bin mir sicher“, sagte sie nur kurz und dachte wieder darüber nach, was da im Hinterhof geschehen war.

Als er ihre Hände ergriff versuchte sie dies und die Wärme, die von ihnen ausging zunächst zu ignorieren und ihm aufmerksam zuzuhören, was dadurch allerdings nicht gerade erleichtert wurde.
Sie dachte lange über seine Worte nach, sah dabei immer wieder in seine beunruhigten Augen. Vor einiger Zeit hatte sie darüber nachgedacht, was Dakota in diesem irrsinnigen Spiel für eine Rolle spielte, dass sie ein Teil des Gegenpol war, der das Böse aufhalten würde. Eine Überlegung, die durch Samuels Aussage leider noch untermauert wurde. Laut der Erscheinung Miriams hatte man diesen kleinen blonden Engel töten wollen und nicht etwa die Mutter. Das kleine Mädchen verfügte auch jetzt schon so große Kräfte, was ist, wenn da wirklich etwas dran wäre? Sie wollte genauso wenig wie Sam darüber nachdenken aber irgendwie schlichen ihre Gedanken immer wieder auf diese Bahnen.
Aber konnte es vielleicht doch nur ein Traum gewesen sein? Ein Hirngespinst? Allerdings vertraute sie auch hier wieder seinen Instinkten.
Und spielte vielleicht auch das andere Mädchen, Emily, Lauras Tochter, wirklich ebenfalls eine Rolle in diesem schrecklichen Stück? Nur halt die Rolle des dunklen Spiegels für Dakota? „Das darf doch alles nicht wahr sein.“

Sie hatte lange geschwiegen, sah wieder hinauf zu dem Auror, dachte er vielleicht wirklich an das gleiche wie sie? „Und was ist, wenn Emily doch etwas mit den Ereignissen zu tun hat“, irgendjemand von den beiden musste diese Frage stellen, zu lange schwirrte sie schon im Raum herum herum, letztendlich war es Caillean gewesen, die nun ebenso verunsichert weiterhin Sam ansah und sich dabei bewusst wurde, dass ihre Hände immer noch in seinen ruhten.
„Entschuldigung“, flüsterte sie, stand auf, löste so den Handkontakt und drehte sich wieder zum Kamin, ließ dabei offen, ob sie ihre Vermutung meinte oder das Aufstehen.

Samuel Grey
Auror

erstellt am 01.11.2007 22:23    

Erst die Leere, die Cailleans Hände hinterließen als sie wieder aufstand ließ Sam bemerken, dass er die ganze Zeit ihre Finger in seinen gehalten hatte. Der Auror musste schlucken, ob nun wegen der Erkenntnis oder wegen den Worten seiner Kollegin war ihm selber nicht klar, aber es war wohl durchaus wegen beidem.
Wenn Emily wirklich etwas damit zu tun hatte... sie war Dakotas Cousine. Auch in ihm regte sich der Gedanke, ob die beiden so etwas wie ein Gegenpol füreinander sein konnten. Beim Merlin, sie waren doch zwei kleine, unschuldige Mädchen, das durfte einfach nicht wahr sein, wie grausam konnte das Schicksal denn sein?
Sein Blick huschte rüber zu seiner kleinen Prinzessin, die erst seit kurzem in sein Leben getreten war und für die er dennoch jederzeit sein Leben geben würde. Sie lag friedlich wie ein Engel im Bett, eingekuschelt in die dicke Decke und ihre Arme waren um den Teddy geschlungen, den er ihr geschenkt hatte.
Schon wieder fuhr er sich fahrig durch die Haare, wodurch diese in sämtliche Richtungen abstanden, ehe er sich abrupt erhob und anfing hin und her zu gehen. Es würde nur eine einzige Möglichkeit geben Sicherheit zu bekommen was seine Tochter anging. Aber wenn es stimmte, was sie beide wegen Emily vermuteten. Samuel widerstrebte es daran zu denken, dass seine Nichte zu solchen Dingen fähig war, der Auror in ihm sagte jedoch, dass es durchaus möglich war.

„Wenn deine Vermutung stimmt...“, er blieb neben seiner Kollegin stehen und schaute wie sie ins Feuer, weil er sie dieses Mal einfach nicht ansehen konnte bei dem was er sagen wollte, „dann habe ich eben eine potentielle Verdächtige ziehen lassen...“, wieder schob er seine Hände in die Hosentaschen, „aber es war meine Nichte, die ich in dem Moment gesehen habe... ich kann noch immer nicht glauben, dass du Recht haben könntest, vermutlich will ich es einfach nicht.“
Samuel hatte selten Fehler einzugestehen und es fiel ihm auch sichtbar schwer es überhaupt tun zu müssen.
„Es gibt nur einen Weg herauszufinden, ob die Begegnung mit Miriam nur ein Traum war oder ob doch mehr dahinter steckt... Die Mysteriumsabteilung. Dakota kann ihre Kugel anfassen, wenn es denn eine von ihr geben sollte. Nur so können wir sicher sein, ob es wirklich eine Prophezeiung gibt. Und vielleicht hatte Minerva wirklich Recht als sie sagte, wir sollten wegen einer Ars Magica überlegen... allerdings ist das etwas, was ich nur machen wollte, wenn auch Dakota dazu bereit ist. Du weißt sicher, wie anstrengend es ist... ich würde es ihr nicht gerne antun...“

Nun wandte er sich doch wieder vollends Caillean zu und suchte ihren Blick. „Wenn sich alles als wahr herausstellen sollte... dann frage ich mich, wer Dakota töten wollte. Es muss Leute geben die dann von allem wissen...“, seine Augenbrauen verzogen sich ärgerlich, „dann schwöre ich, werde ich heraus finden wer Miriams Leben auf dem Gewissen hat...“

Er schnaufte kurz ehe er wieder ins Feuer schaute. Was war mit seiner Schwester? Ob sie von allem wusste? Emily hatte wie ein kleiner, dunkler Engel in ihren Armen gelegen im Hof, fast ein Abbild von Laura in jungen Jahren. Es war kaum vorstellbar dass diese kleine Wesen etwas derartiges bewirken konnte und Sam wollte es noch immer einfach nicht glauben. Aber auch seine Tochter konnte mächtige Dinge bewirken, dass hatte sich so deutlich gezeigt als sie den Gryffindorjungen ins Leben zurück geholt hatte.
Laura... das unerwartete Treffen mit ihr hatte ihn aus der Bahn geworfen, dennoch war er erleichtert, dass er sie überhaupt gesehen hatte. Anscheinend ging es ihr gut, zumindest hatte sie so gewirkt, auch wenn ihre Gesellschaft in Sams Augen eher zu wünschen übrig ließ.
Erneut brannte in ihm der Wunsch sie in den Arm zu nehmen, so wie er es früher oft getan hatte. Er vermisste sie, dass hatte ihm das erneute Treffen nur wieder allzu deutlich gemacht. Ihr Lächeln, was zwar selten war, doch nicht in Bezug auf ihn, ihr Zusammensein, ihr Vertrauen, einfach dieses unantastbare Wir...

„An der heulenden Hütte habe ich dir gesagt, dass ich immer meinen Beruf voran stellen würde und nichts meine Arbeit als Auror beeinflussen könnte“, begann er nun leise, dass man es kaum verstehen konnte und als er wieder zu Caillean schaute, konnte sie den ganzen Schmerz sehen, den er wegen seiner Schwester empfand. „Das habe ich heute nicht getan und ich weiß nicht ob ich es je kann, wenn es um meine Schwester geht... es war nicht das erste Mal, dass ich sie hab ziehen lassen“, er wusste dass er sich gerade um Kopf und Kragen reden konnte, aber er vertraute Caillean auf merkwürdige Art und Weise. „Wir sind uns immer wieder mal über den Weg gelaufen... und ich habe sie nie aufgehalten...“, jetzt wich er doch wieder Cais Blick aus und starrte ins Feuer. Rote Schatten liefen durch die Flammen über sein Gesicht und ließen seine Augen fast schwarz wirken.

Caillean de Moivre
Auror

erstellt am 01.11.2007 23:14    

Ihr Blick ruhte weiterhin auf den Flammen während sie über ihre eigenen Worte nachdachte. Die dunkelhaarige Aurorin betrat nun ein Terrain, dass sie noch nicht betreten hatte und dem sie am liebsten auch aus dem Weg gehen wollte. Wenn Kinder in solche Sachen hinein gezogen wurden, war es immer schlimm, da sie zumeist unschuldig zwischen den Fronten standen. Kinder sollten eigentlich frei von so einem Handeln sein und ihre unbeschwerte Kindheit genießen. Und nicht sowas. Aber in dieser Geschichte ging es auch noch einen Schritt weiter. Hier standen die Kinder nicht zwischen den Fronten sondern gehörten diesen an. Hatte es sowas überhaupt schon mal in dieser Welt gegeben? Caillean konnte sich keine auch nur im Ansatz vergleichbare Situation in ihre Gedächtnis rufen.
Kurz wandte sie sich von den Flammen ab uns sah in dem Moment hinüber zu Sam als dieser seine Tochter ansah. Sie folgte seinem Blick und beobachtete für einen kleinen Augenblick, wie diese friedlich im Bett lag und dort schlief. Kinder sollte man wirklich nicht in sowas hinein ziehen, sie hatten noch ihr ganzes Leben vor sich, sollte es leben, wie sie es wollten und nicht schon gleich in so jungen Jahren vor so eine schwierige Aufgabe gestellt werden, ein Gedanke, der ihr an diesem Morgen wohl noch öfter durch den Kopf gehen würde.

Cais Blick richtete sich nun wieder auf das Feuer im Kamin, sie registrierte zwar, wie Sam aufstand und anfing durch das Zimmer hin und her zu gehen, versuchte aber ihre Gedanken trotzdem weiter zu denken, vielleicht so, dass sie ein anderes Ergebnis lieferten. Gelingen wollte ihr dies allerdings nicht, es passte einfach alles zusammen: Die Prophezeiung über Dakota, dieser Unfall, bei dem ihre Mutter ums Leben gekommen ist, ihre außergewöhnlich gut ausgeprägten magischen Fähigkeiten, das Auftauchen Emilys, die Szenerie draußen im Hinterhof (auch wenn sie ja immer noch nicht genau wussten, was vorgefallen war und sie es sich nur denken konnten).

Wieder hörte sie nur die Worte Samuels, sah dabei aber nicht auf. Als er den Fehler seinerseits eingestand, waren ihre Gedanken nicht gerade triumphierend, da sie recht gehabt hatte. Sie fühlte eigentlich gar nichts in dieser Richtung, im Moment taten ihr ihre harten Worte eher Leid.
Als er von der Mysteriusmabteilung sprach, sah sie allerdings wieder zu ihm herüber.
„Vermutlich hast du recht, wir sollten wirklich dorthin“, sagte sie leise, sah kurz nach oben, fast so als würde sie dort die Antworten auf all ihre Fragen finden, was natürlich nicht der Fall war. Warum konnte sie in diesem Moment eigentlich so schlecht denken? Lag es daran, dass die Situation einfach mal etwas komplett anderes war? Oder lag es an der Anwesenheit dieses Aurors? Wieder kam ihr der Kuss in den Sinn, noch eine Sache über die sie sprechen mussten und die sie auch am liebsten sofort ansprechen würde aber war das jetzt schon der passende Zeitpunkt?
Sie schluckte diese Frage herunter und sah wieder auf die orangeroten Flammen. „Ich denke du wirst bei Dakota schon das Richtige tun, egal für was du dich entscheidest“, sagte sie schließlich wieder, „Dakota ist deine Tochter, du bist ihr Vater. Du liebst sie, wie du niemand anderen auf der Welt je lieben wirst.“
Genau wie er sah sie ihn nun direkt an. „Dakota hat in den letzten Monaten viel durchmachen müssen, aber jetzt hat sie dich. Geb' ihr einfach die Liebe, die sie jetzt brauchst, sei für sie da und sie wird glücklich werden“, sie legte bei diesen Worte ihre Hand auf das durch das Feuer gewärmte Gesicht des Aurors zog sie aber nach wenigen Sekunden wieder zurück als sie bemerkte, was sie da getan hatte, „Vielleicht werden wir nie erfahren, wer Miriam auf den Gewissen hat aber wenn doch: Auch wenn es dir sehr schwer fallen wird, verhalte dich nicht unbedingt so, wie du denkst, dass es richtig ist. Sondern so, wie es für alle richtig ist.“ Durch das Berühren seines Gesichtes waren ihre Gedanken wieder durcheinander gekommen, sodass sie während des Satzes den Faden verloren hatte. Innerlich verdrehte sie in diesem Moment leicht die Augen, irgendwie war diese Situation schon irrsinnig genug, musste sie jetzt wegen ihrer Gefühle noch komplizierter werden?

Ihr Blick huschte noch mal hinüber zu Dakota. „Sie schläft da wirklich wie ein kleiner Engel, wie kann das Schicksal nur so grausam sein“, dachte sie sich und sah wieder zurück zu Sam, der ihr nun erzählte dass er falsch gehandelt hatte und dass er dies schon öfters getan hatte. Sie sah ihm in seine Augen und konnte all den Schmerz dort drinnen erkennen. Sie hatte vorhin zwar gesagt, dass sie das verstehen und nachvollziehen könnte aber war das wirklich der Fall? Bis zu einem bestimmten Grad zwar wahrscheinlich schon aber inzwischen war sie sich nicht mehr sicher, ob sie anders gehandelt hätte. Andrew war ihr Zwillingsbruder, mit ihm verband sie etwas Stärkeres als David ihrem anderen Bruder. Mit ihm konnte sie sich verständigen ohne reden zu müssen, ein Blick von ihm und sie wusste, was er dachte.
„Ich glaube wir haben beide dem anderen Sachen gesagt, hinter denen wir beide wohl nicht so ganz standen.“
Sie sah, wie er ihrem Blick auswich und trat einen Schritt näher auf ihn zu. Vorsichtig näherte sie sich mit ihre Hand seinem Gesicht, drehte es vorsichtig zu ihrem hin. „Es tut mir Leid“, sagte sie wobei ihre Stimme fast nur noch ein flüstern war.

Samuel Grey
Auror


erstellt am 02.11.2007 00:21    

„Es tut mir Leid“
Als wären diese Worte nicht genug gewesen, brannten ihre Finger förmlich auf seiner Wange. Das Gedankenchaos in ihm brach sich derart bahn, dass sich sein Kopf wie leer gefegt anfühlte. Da stand er nun vor ihr, schaute ihr mit flammendem Blick in die Augen, einem Blick der wirklich nichts mehr verbergen konnte. Sicher, die Maske hatte er schon früher abgelegt, aber nun war das letzte Fünkchen Schutz weggespült worden. Sam konnte sich gar nicht daran erinnern, wann er sich das letzte Mal derart nackt gefühlt hatte, wenn auch nicht im körperlichen Sinn. Aber seltsamer Weise war es ihm nicht einmal unangenehm, im Gegenteil...
Leider hatte das zur Folge, dass er kaum die angestauten Gefühle, den Schmerz und den Kummer zurück halten konnte. Alles was er über Jahre verdrängt hatte und so fein säuberlich hinter dicke Mauern gepackt hatte, drohte nun rauszuspülen. Das wiederum wollte er nicht, allerdings nicht weil er sich schämte oder es nicht preis geben wollte, schon längst war es ihm egal, dass Cai ihn so erlebte. Nein, es war weil er selber Angst davor hatte, denn die Gefühle zu erleben hieß, sie auch wieder zu spüren.
Seine Hand zitterte ganz leicht, als er sie anhob und sanft mit dem Daumen über das zarte Gesicht seiner Kollegin strich. Er wollte etwas sagen und doch schaffte er es einfach nicht, konnte sie einfach nur anschauen, immer weiter mit diesem traurigen Blick.
Fast schien es so, als wolle er sie ein weiteres Mal küssen, hungrig nach ehrlicher Zuwendung und auf der Suche nach diesem vertrauten Gefühl, was bereits der erste Kuss in ihm geweckt hatte.
Aber er hielt inne in der Bewegung, tauchte ein in die beiden dunklen Seen die ihre Augen waren und in dem Moment so warm und einladend auf ihn wirkten.
Seine Hände glitten zu ihren Schultern... und dann zog er sie an sich, umarmte sie und barg sein Gesicht an ihrem Hals. Ihr zarter Duft stieg ihm in die Nase und erneut war er verwirrt wegen der Gefühle, die diese zierliche Frau in ihm hervorrief. Aber er blieb einfach ganz ruhig stehen, hielt sie, doch so als wenn er selber diesen Halt brauchte und kam sich so unendlich verletzlich in dem Moment vor. Seine Augen brannten, so dass er sie schloss, krampfhaft versuchend den Strudel in sich Einhalt zu gebieten.
Er wusste nicht wie lange sie so dastanden, es war Samuel auch egal, als er sich zögernd wieder von ihr löste, aber noch immer dicht vor ihr stand.
„Danke“, seine Stimme war mehr ein Krächzen. Er versuchte ein klägliches Grinsen und wirkte einmal mehr wie der kleine Junge von nebenan. „Hast schon einen tollen Helden von Partner“, versuchte er zu scherzen um zu überspielen, wie klein er sich gerade fühlte. „es tut mir leid, dass ich dich in all das hinein ziehe...“

Caillean de Moivre
Auror

erstellt am 02.11.2007 01:01    

Ruhig ruhte Cailleans Blick in seinen Augen. Auch sie konnte nicht mehr verbergen, was sie gerade fühlte. Der letzten Teile ihrer Maske beraubt stand sie da und war wirklich nur noch sie selbst, war die Person, die sie bisher nur in ihrem engsten Freundeskreis und gegenüber ihrer Verwandten gewesen war. Die Caillean, die sie in den letzten Jahren kaum gewesen war aber während ihrer Kindheit umso öfter. Was war seitdem mit ihr geschehen? Warum war sie so geworden, wie sie letztendlich immer war? Die Caillean mit Maske, die Caillean, die so selten ihren Mitmenschen ihre Gefühle zeigte wie im Sommer Schnee fiel. Sie war älter geworden, hatte sich verändert und auch die Erziehung ihrer Eltern hatte dazu beigetragen. Der Vater ein Auror, der auch immer eine Maske auf seinem Gesicht hatte und zu dem sie immer aufgesehen hatte. Die Mutter, eine Hexe, die in der Mysteriumsabteilung arbeitet und die aus diesem Grund auch einige Geheimnisse bewahren musste und die sie liebte wie man nur eine Mutter lieben konnte.
Aber in diesem Augenblick war es egal, wie sie zu dieser kühlen Hexen geworden war, in diesem Moment wollte sie nur sie selbst sein, auch wenn sie selbst nicht mal wusste, warum sie dies tat. Sie wollte die Frau sein, die sie die letzten Minuten gewesen war und nicht irgendwer anders. Sie wusste, dass sie ihm in diesem Moment ihre schutzlose Seite zeigte, die Caillean ohne Maske, die Cai, die ihm nun auch ihre Schwächen zeigte aber in diesem Moment war es ihr egal. Sie wollte Sam zeigen, dass sie in diesem Moment für ihn da war.
Sie hatte den Schmerz in seinen Augen gesehen und wollte ihm helfen, wollte, dass es ihm wenigstens ein wenig besser ging, auch wenn sie nicht wusste, wie sie das anstellen sollte.

Auch sie spürte nun seine Hand auf ihrer Haut. Es war ein anderes Gefühl als noch vor wenigen Minuten. Eine Geste, die ihr vorhin noch ein klein wenig unangenehm gewesen war, fühlte sich diesmal schön an, ein Gefühl, das sie schon lange nicht mehr gehabt hatte. Sie löste ihre Hand von seinem Gesicht und legte sie vorsichtig auf seine, die mit dem Daumen über ihr Gesicht strich, sich auf merkwürdige Art gar nicht mal bewusst, was sie da überhaupt tat. Wann hatte sie das letzte Mal so etwas getan? Es musste schon Ewigkeiten her sein, in diesem Moment fiel ihr keine andere Situation ein.
Ihr Blick suchte seine Augen und als sie in diese beiden Seen sah, verlor sie sich für einen Moment in ihnen, da diese ihr noch mal zeigten, was gerade in ihm vorging. Sie waren so von Trauer geprägt, dass sie ihm in diesem Moment am liebsten an sich gezogen hätte um ihn zu trösten, eine Geste bei der er ihr allerdings zuvor kam. Für einen Moment glaubte sie sich in seinen Armen verlieren zu können, erwiderte die Umarmung kurz darauf und vergaß in diesem Moment für kurze Zeit einfach alles um sich herum. Als sie sich dessen wieder bewusst wurde versuchte sie alles mögliche Tröstende in die Umarmung zu legen aber wie konnte man sowas überhaupt machen? Sie hatte so wenig Erfahrung da drin, konnte lediglich nach ihren Instinkten handeln aber vielleicht war das sogar das beste.

Als sie sich voneinander löste sah sie zu ihm herauf und bemerkte dabei, wie er sich fühlen musste. Sie lächelte ihn an, ging auf seinen Überspielversuch ein: „Und genau das habe ich auch Dakota gesagt, ihr Vater ist ein wahrer Held. Und es ist nicht schlimm, in was er mich da hineinzieht.“

Samuel Grey
Auror

erstellt am 04.11.2007 00:12    

„Das hast du? Wieso?“, fragte er verblüfft mit noch immer aufgewühlter Stimme, während er ihr weiter in die braunen Augen sah. Eigentlich war er davon ausgegangen, dass sie das genaue Gegenteil von ihm dachte nach allem was passiert war. Ja, sein Stolz war immer noch derbe angekratzt und dabei glaubte er nicht im Ansatz, dass sie etwas heldenhaftes wegen seines Knockouts bei der verlassenen Hütte denken konnte. Aber je länger er in diese Augen schaute, die im Glanz der Kaminfeuers schimmerten, als bräche sich die Sonne im Aufgang in zwei dunklen Seen, umso mehr sah er die wahre Caillean. Sie wirkte so sanft, weich und war voller Zuneigung. Samuel konnte sich nicht erinnern wann er sich das letzte Mal so verstanden gefühlt hatte. Gleichzeitig bemerkte er ein weiteres Mal, dass es ihm nichts ausmachte, dass seine Kollegin ihn so gesehen und erlebt hatte. Es tat einfach gut, die Maske einmal nicht tragen zu müssen, auch wenn es ihn noch immer etwas verunsicherte und er hätte es wohl nicht derart empfinden können, wenn nicht auch sie so vollkommen 'nackt' vor ihr gestanden hätte. Seine Augen brannten noch immer, doch wieder schloss er sie nur um ihnen Herr zu werden, auch wenn es deutlich zu sehen war, wie sehr er zu kämpfen hatte
Was war das, was diese Frau in ihm auslöste? Vor allem WIE löste sie es aus?
Schon wieder stand ihm die Verwirrung ins Gesicht geschrieben und er konnte erneut nicht anders als in ihre Augen einzutauchen, als seien sie ein wärmender, schützender Mantel. Sam hob seine Hand an ihr Gesicht, hielt aber in seiner Bewegung inne als suche er dieses Mal bei ihr die Erlaubnis sie berühren zu dürfen. Wieso konnte er sich bei ihr einfach nicht beherrschen? Immer wieder der Drang sie zu spüren und zu küssen, diese vollen, leicht glänzenden Lippen zu schmecken... sich bei ihr verlieren zu dürfen und das als Sam, der Sam der er wirklich war und nicht der Mann, den die anderen immer nur zu sehen bekamen. Vollkommen frei...
Aber dieses mal hielt er sich zurück. Sie sollte nicht denken, dass er diesen Moment ausnutzen wollte, denn nichts lag ihm ferner.
Nicht fähig sich jedoch von ihr vollends zu lösen, räusperte er sich, damit der Kloß in seinem Hals, der einfach nicht verschwinden wollte, nicht mehr ganz so offensichtlich war. Verzweifelt versuchte er irgendwie seine Gedanken zu ordnen, was durch Cailleans Nähe nicht unbedingt leichter wurde.

„Ich... also...“, er seufzte, weil seine Stimme so aufgewühlt klang, „vielleicht sollten wir... schlafen gehen?“, ihm fiel auf wie missverständlich das klingen konnte und setzte schnell hinterher, „eine Mütze Schlaf wird auch uns gut tun vielleicht...? Und später... später schauen wir... vielleicht...“, er verstummte wieder und schaute sie einfach nur an. DAS kannte er nun wirklich nicht. Er, Samuel Grey, abgebrühter Auror und selbstsicherer Mann, den sonst nichts eigentlich umwerfen konnte, stammelte wie ein Schuljunge rum und stand wie verzaubert vor seiner Kollegin.

Caillean de Moivre
Auror





erstellt am 04.11.2007 01:53    

Weiterhin sahen die dunklen Augen der Aurorin nur die hellen des Greys, der in den letzten vierundzwanzig Stunden einiges mitmachen musste und auch in der nächsten Zeit wahrscheinlich noch einiges miterleben würde. Dunkle Zeiten standen ihrem Leben bevor, dunkle Zeiten, die wohl niemand so recht aufhalten konnten, eine dunkle Zukunft, die in diesem Moment allerdings nicht in diesem Raum war. Für Caillean war in diesem Moment lediglich das wirklich da, was sich in diesem Raum befand und noch nicht mal das. In diesem Augenblick war nur der Auror, der vor ihr stand, wirklich anwesend. Sie wusste zwar, dass es da noch andere Dinge und Leute gab aber nur er hatte davon ihre volle Aufmerksamkeit. Gut, wenn plötzlich etwas in diesem Zimmer geschehen wäre, wären ihre Instinkte und Reflexe wieder auf voller Leistung gewesen aber in diesem Moment war in diesem Zimmer nichts gefährliches, naja, zumindest fast nichts gefährliches.
Sie sah auf zu den blaugrünen Augen Sams, sah immer noch den Schmerz, der auch nicht so bald wieder verschwinden würde, sah seinen verletzten Stolz, sah aber auch die Seite, die sich für diese Gefühle nicht schämte und die einfach nur er selbst war und gerade diese Seite lernte sie im diesen Moment an ihm zu schätzen. Es war die Seite des weichen Mannes, der nicht ganz so unnahbar war, wie der kühle Auror. Aber auch die Seite, die nicht jeder zu sehen bekam, wahrscheinlich die wenigsten. Und auch sie zeigte in diesem Moment eine Seite, die nicht viele zu sehen bekamen.

„Weil es der Wahrheit entsprach und immer noch entspricht“, sagte sie leise nach seiner verblüfften Frage, „Nicht jeder hätte sich in so einem Moment so verhalten. Ich weiß, du würdest vermutlich alles für dein Kind tun aber manche Väter machen das auch nicht.“
Sie sah, mit was für einem Blick er sie ansah, bemerkte, wie er vorsichtig seine Hand hob aber kurz darauf in seiner Bewegung inne hielt. Vorsichtig und wie ein neugieriges Kind hob auch sie nun ihre Hand und berührte mit dieser die Innenseiten derer von Sam, sodass man die Größenunterschiede der beiden deutlich erkennen konnte. Was war in diesem Moment eigentlich los mit ihr, dachte sie sich als sie zu ihrer und Sams Hand sah, eigentlich war sie doch sonst nicht so? In ihre Augen schlich sich ein leicht verwirrter Ausdruck als sie wieder zu ihm aufsah. Sein Räuspern sorgte dafür, dass sie ihre Hand nun zurückzog und in ihrem Kopf suchte sie nach etwas, was sie nun hätte sagen können, einfallen wollte ihr aber nichts.

Eine ihrer Augenbrauen zog sich nach oben als sie hörte, was Sam in diesem Moment vorschlug. Er hatte doch nicht wirklich vorgeschlagen, dass sie jetzt schlafen sollten? Jetzt wo es noch so viele unausgesprochene Fragen gab, die sie sich selbst nicht beantworten konnte... bei denen sie sich aber auch nicht unbedingt sicher war, ob sie sie über ihre Lippen bekommen würde. Ein bisschen verunsicherter als noch vor wenigen Minuten sah sie ihn jetzt an, öffnete den Mund um irgendetwas zu sagen und schloss ihn wieder, da ihr die passenden Worte nicht einfallen wollten.
„Ähm...“, kam letztendlich aus ihren Mund, „Ähm, vermutlich hast du recht.“ Verdammt, warum machte er das gerade jetzt? Wie konnte er jetzt vorschlagen, dass sie sich ins Bett zum Schlafen legen sollten? Ausgerechnet jetzt, wo sie ihre Gedanken erst mal sortieren musste und wo sie keine ruhige Minute bekommen würde, sodass sie einschlafen könnte. Sie sah sich verunsichert im Zimmer um, biss sich dabei auch auf die Unterlippe und dachte nach, zumindest so gut es ging. „Ja, vermutlich hast du recht“, setzte sie noch einmal an, „Vielleicht sollten wir schlafen gehen und vielleicht auch später über all diese Sachen reden aber...“, ihre letzten Worte kamen zögernd und noch leiser von ihren Lippen, „Sam ich kann das nicht. Ich weiß nicht, wie es dir geht aber in meinem Kopf überschlagen sich die Gedanken, etwas was sonst nie der Fall ist und ich weiß nicht, wie ich damit klar kommen kann.“ Sie sah ihn mit verunsicherten und hilflosen Augen an, wusste zwar, dass es in seinem Kopf wohl auch so aussah, wie in ihrem, hoffte aber irgendwas bei ihm zu finden, was ihr helfen würde.

Samuel Grey
Auror




erstellt am 04.11.2007 20:42    

Ihre Augen wirkten auf ihn wie ein Spiegel, denn er sah in ihnen die gleiche Verwirrung und das gleiche Chaos, wie es auch in ihm herrschte.
„Ich... ich möchte eigentlich auch gar nicht schlafen Cai...“, flüsterte er leise und ohne dass er es hätte lenken können legten sich seine Hände auf ihre Taille. „ich kann es ganz bestimmt nicht... du verwirrst mich.“, gestand er und musste schlucken. „es fühlt sich... komisch an... aber“, sein Gesicht war ihrem ganz nah gekommen, dass sich fast ihre Nasen berührten, „aber auch so richtig. Ich...“, er brach seinen Satz wieder ab und schaute einfach nur in das sanfte braun ihrer Augen. Gott, er war so schlecht darin zu beschreiben was in ihm vorging, was er fühlte. Wie sollte er ihr klar machen, dass er einfach Angst hatte, sie könne denken, er wolle die Situation nur ausnutzen?
Es stimmte ja, er war der letzte, der unter normalen Umständen das Lächeln einer schönen Frau ignorierte und beim Merlin, Cai war mehr als eine schöne Frau. Aber das hier war einfach anders, auch wenn er es nicht in Worte packen konnte. Sie war der erste Mensch seit so unendlich vielen Jahren, den er so nah an sich heran gelassen hatte und den er, so beängstigend es auch nach wie vor war, auch weiterhin an sich ran lassen wollte.
Ihre ganze Art mit den Dingen im allgemeinen umzugehen, zugegeben auch die Art wie sie mit seiner Tochter umging, doch hauptsächlich wie sie mit ihm umging.. Sie war unerschrocken, direkt, ehrlich und lange nicht so unnahbar wie ihre Maske es zunächst hatte weismachen wollen. Cai war... in gewisser weise wie er. Samuel fühlte sich ihr so verbunden und diese Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Es kribbelte in seinem Nacken, als er eine Hand hob und ihr eine kleine, vorwitzige Strähne aus dem Gesicht strich und sie mit einer sanften Geste hinters Ohr schob. Als seine Fingerspitzen ihre Haut berührten, setzte sich das Kribbeln genau dort fort, zog über die Arme, direkten Weges in seinen Bauch.
Himmel, was wurde das hier nur?
„Cai...“, flüsterte er wieder und zog sie in die Arme, hielt sie fest und grub ein weiteres Mal sein Gesicht an ihren Hals, während eine Hand sich in in ihren Zopf verirrte. Oh er hätte ihr diesen zu gerne gelöst, gesehen wie ihr weiches Haar ihr Gesicht umschmeichelte, doch was ihn viel mehr gefangen nahm war die Tatsache, sie derart zu halten.
„Ich weiß nicht was es ist... ich weiß nicht wieso und ausgerechnet jetzt... ich habe nicht geglaubt, dass es überhaupt möglich ist... aber...“, er sah sie wieder an und obwohl sein Blick noch von seiner Verzweiflung und Verwirrung zeugte, war dort auch etwas sanftes zu sehen. Ja es schien so, als wenn er sie mit den Augen streicheln wollte und zum ersten Mal umspielte ein kleines Lächeln seine Züge. Samuel ließ seine Hand tun, was sein Blick schon andeutete und erneut glitten seine Finger sachte über ihre weiche Haut, erkundend, neugierig und auch voller Zärtlichkeit.

Caillean de Moivre
Auror


erstellt am 04.11.2007 21:33    

In diesem Moment unterschieden sich die Zuständen, in denen sich ihr Kopf befand von Sekunde zu Sekunde. Im ersten Augenblick war er noch voll mit Gedanken, mit denen sie nicht klarkam und von denen sie keinen einzigen fassen und erkennen konnte, im nächsten war er schon wieder leer wie eine Flasche, die irgendjemand aus Ungeschicktheit umgestoßen. Und im darauffolgenden Moment war er wieder voll. Würde sie an diesem Vormittag eigentlich ihren Kopf noch irgendwann verstehen können? An diesem Tag? In dieser Woche? Überhaupt noch in dieser Stunde? Sie mochte es nicht, wenn es in ihrem Kopf aussah wie in diesem Moment, zumindest meistens nicht. Aber ändern konnte sie es auch nicht, nicht wenn sie in diese für gewöhnlich durchdringenden Augen sah.
In die durchdringenden Augen, die in diesem Moment aber wohl eher so aussahen wie ihre eigenen. Sie verwirrte ihn, er verwirrte sie. War es ein Teufelskreis in dem sie da gefangen waren und aus dem sie nicht mehr hinauskommen konnten? Zumindest nicht in der näheren Zukunft?
Genauso wie er es mit seinen Händen tat, tat sie es mit ihren. Mit einem Moment waren sie sich plötzlich wieder so nah, die Nähe die noch vor wenigen Minuten in ihren Augen kurz verschwunden gewesen war. Warum ließ sie jemanden so nah an sich heran? Noch dazu einen Kollegen? Oder ließ sie ihn gerade deshalb an sich heran, weil er eben ein Auror wie sie war und weil er zusätzlich noch die gleichen Sichtweisen hatte? Auch wenn sie ihn noch nicht sehr lange kannte, wusste sie, wie er in manchen Situationen handeln würde. Sie wusste teilweise, wie er dachte. Und zumindest jetzt konnte sie auch an seinem Gesicht, wie er sich fühlte. Nachdem er es gesagt hatte, konnte sie deutlich die Verwirrung sehen und all die anderen Gefühle. Er machte keinen Hehl mehr daraus, verleugnete sie nicht.
Er war ihr nicht unähnlich, eher das genaue Gegenteil davon. Die Gründe für ihr Verhalten waren unterschiedlich aber grob gesehen, ähnelten sie sich zu sehr. Konnte das überhaupt gut gehen?

Als er eine ihrer Haarsträhnen hinter das Ohr schob, spürte sie seine warme Hand auf ihrer Haut und wieder diese Nähe. Das war doch eigentlich nicht normal. Ein wenig verunsichert sah sie ihn wieder an, eine Verunsicherung, die aber kurz darauf wieder verschwand als er leise ihren Namen flüsterte. Er versuchte seine Gedanken, die er hatte, auszusprechen, konnte diese anscheinend auch nicht richtig formulieren,... genauso wie sie. Vorsichtig legte sie ihm einen Finger auf seine Lippen. Er brauchte nicht zu sprechen, auch wenn es in diesem Moment mehr als seltsam klang, sie konnte auch so erahnen, was in diesem Moment in ihm vorging.
„Ich weiß auch nicht, was es ist“, sagte sie mit leiser und ruhiger Stimme und nahm ihre Hand wieder zu, „Und möglich war es für mich bis eben auch nicht gewesen aber es ist nun mal da und auch wenn ich es nicht verstehe, irgendwie ist es mir in diesem Moment nicht unangenehm, auch wenn es mich noch so verunsichert.“
Sie sah ihn weiterhin durch ihre dunklen Augen an, ihr Blick war immer noch verwirrt aber nicht mehr so ganz verunsichert. „Ich weiß nicht, was da passiert, es ist mir unerklärlich“, sagte sie noch und verlor sich wieder für einen kurzen Augenblick in seinen Augen, sah danach das Lächeln, das leicht seine Lippen umspielte, spürte wie seine Finger vorsichtig über ihre Haut glitten und fuhr dann vorsichtig mit ihren Fingern seine Augenbrauen nach, „Ich verstehe es wirklich nicht“, sagte sie noch, stellte sich dann auf ihre Zehenspitzen und hauchte ihm zunächst einen leichten Kuss auf seine Lippen, der aber von ihrer Seite aus nicht so schnell aufhören wollte.

Samuel Grey
Auror




erstellt am 04.11.2007 22:40    

Wie ein süßes Brennen fühlte sich ihre zarte Berührung an und Sams Denken war vollends ausgelöscht. Wo eben noch ein absolutes Chaos herrschte, war jetzt nur noch dieser dringende Wunsch Cai zu spüren, ihr nah zu sein und er tauchte ab in eine Welt die ihm so vollkommen fremd war. Er konnte nur noch fühlen, ließ zu dass sie in sein Innerstes eindrang und als sie ihn nur einem Hauch gleich küsste, schwindelte es ihn leicht.
Wie ein Verhungernder zog er diese Frau wieder in die Arme, küsste sie dabei so unglaublich sanft, wie man es ihm nicht zugetraut hätte. Diese Lippen... neugierig erkundete er sie, spielte mit ihnen, kostete sie und bekam nicht genug von ihnen. Wie viel konnte es bedeuten eine Frau – diese Frau - zu halten, zu spüren, an seiner Seite zu wissen? Sam wurde überrollt von einer ganzen Flutwelle von Gefühlen, die sein Herz zum rasen brachten und ihm anscheinend den Atem nahmen. Oder waren es doch einfach Caillean und ihre Lippen?
Mit einer einfachen Handbewegung löste er nun doch ihren Zopf und ihre dunklen Haare umschmeichelten ihr hübsches Gesicht. Doch davon sah er nichts, denn er brachte es noch nicht über sich, sich von ihrem Mund zu lösen. Vergrub statt dessen seine Hand in ihren Haaren, hielt sachte ihren Kopf und drückte sie gleichzeitig mit der anderen fester an sich, als wolle er in sie hinein kriechen.
Sie schmeckte wie süßer Honig, berauschte seine Sinne und mit sanfter Leichtigkeit hob er sie auf seine Arme, ging mit ihr rüber zu einem der Sessel und ließ sich darauf nieder, Cai vorsichtig auf seinen Schoß absetzend und alles ohne sich auch nur einmal von ihren Lippen zu lösen. Ihr Gesicht wieder in den Händen haltend hauchte er ihr viele kleine, zarte Küsse darauf, zog kleine Bahnen, ehe er selber die Augen wieder öffnete und inne hielt. Zärtlich fuhren seine Finger die Kussspur nach, die er gerade gezogen hatte, ehe er seine Stirn gegen ihre lehnte. Sein Atem ging schneller, wenn auch schwer und seine Hand suchte ihre, verschlang sich mit ihren Fingern.

„Unangenehm ist wahrlich was anderes“, flüsterte er rau und griff damit auf ihre eigenen Worte zurück, bevor sie ihn geküsst hatte. Wieder stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht, lehnte sich dann zurück und zog Cai einfach mit sich, bettete ihren Kopf an seiner Schulter. Er fühlte sich im Moment so vollkommen eins mit ihr und mit sich selber, dass ihm die Sorgen, die ihn noch kurz zuvor geplagt hatten, nur noch wie Kleinigkeiten vor kamen. Das waren sie natürlich nicht, aber sie drückten im Moment nicht so schwer auf seinen Schultern. Sam streichelte ihren Rücken, spielte mit den Fingern in seiner Hand und genoss still das Glück was ihn gerade überrollt hatte, auch wenn es ihm immer noch nicht ganz verständlich war.
Wohlige Wärme umgab und nicht das Feuer im Kamin war wohl der Ursprung dafür. Ja, Wärme war wohl das richtige Wort, denn all die Jahre hatte ihn immer nur Kälte umgeben. Erst hatte Dakota seine Mauern zersprengt, die er so sorgsam um sein Herz aufgebaut hatte und Caillean hatte gerade die eisigen Reste geschmolzen.
Wieder gab es so vieles was er ihr sagen wollte, aber wieso war es so schwer darüber zu reden? Musste er das jetzt überhaupt? War es nicht viel schöner sich einfach nur in diesen wunderbaren Empfindungen treiben zu lassen? Brauchte man immer Worte? Es gab Dinge, die einfach viel mehr zeigten...

Caillean de Moivre
Auror


erstellt am 05.11.2007 00:05    

Noch immer war nur noch Sam die einzige Person in diesem Raum, die die volle Aufmerksamkeit der jungen Aurorin bekam, alles anderem um sich herum hatte sie in diesem Moment vergessen, zu nichtig erschien ihr dies alles. Vorsichtig berührte sie mit ihren Armen und Händen Sam, wollte ihm nah sein. Sie vergaß ihre Bedenken, dass ich sich bei Sam um einen Auror handelte, eine Tatsache, die die Situation in ihren Augen eigentlich nur verschlimmern konnte. Sie vergaß, in was für einer Zeit, sie in diesem Moment lebten. Vergaß auch die Horrorvisionen, in denen draußen plötzlich das Chaos in Form von unsagbar Bösen losbrechen konnte. Vergaß ihre Bedenken und ihre Unsicherheit und wischte auch das Verwirrte mit diesem einen Kuss beiseite. Vergaß auch die Diskussion mit der das hier alles angefangen hatte, vergaß die Sätze, die sie ihn anfangs wegen dem Laufenlassen seiner Schwester an den Kopf geworfen hatte und vergaß auch, dass sie hier in Hogsmeade eigentlich einen Auftrag hatten. Ihr Kopf war in diesem Moment leer. Aber gleichzeitig wurde er auch wieder gefüllt mit Empfindungen, die sie lange von ihm entfernt gehalten hatte. Empfindungen, die sie schon lange nicht mehr zugelassen hatte. Gefühle, von denen sie nicht mehr geglaubt hatte, dass sie existieren. Kleine Dinge, die sie schon längst vergessen hatte, zumindest hatte sie das gedacht.
Vorsichtig fuhr sie ihm mit ihren Händen durch seine eh schon verwuschelten Haare, die er sich vor kurzen gerauft hatte. Bekam dabei mit, dass auch er das gleiche bei ihr tat und ihren Zopf löste. Die Augen geschlossen erkundete sie seinen Kopf, seinen Hals, seinen Nacken, seinen Rücken nur durch tasten, während sie ihn weiter küsste. Was war in diesem Moment eigentlich mit ihr los und hatte sie sich diese Frage in den letzten Minuten nicht schon so einige Male gestellt? Warum reagierte sie in diesem Moment so? Warum ließ sie Sam so nah an sich heran? Fragen, die sie sich in diesem Moment nicht beantworten konnte.

Sie bemerkte, wie der blonde Auror sie näher an sich drückte. Als er sie hochhob und hinüber zum Sessel trug, ließ sie ihn gewähren, da sie in diesem Moment einfach nicht anders konnte. Sie wollte einfach nur genießen, alles andere ausblenden. Als er mit seinem Mund auch Teile ihres übrigen Gesichts mit kleinen Küssen bedeckte, öffnete sie langsam die Augen und beobachtete ihn dabei und sah ihm auch wieder in die Augen als er diese öffnete.
„Unangenehm ist wirklich was anderes“ dachte sie sich als er sich zurück lehnte und sie mitzog.
Als sie so mit ihrem Kopf auf seiner spielten ihre Finger mit seinen, die in ihrer Hand lagen, beobachtete diese Hand, konnte nach einiger Zeit im schummerigen Schein des Feuers und den zugezogenen Vorhängen, die sie geschlossen hatte als sie Dakota schlafen gelegt hatten, mit dem Augen nicht mehr ausmachen, welches seine waren und welches ihre, konnte dies nur noch durch ihren Tastsinn erkennen. Sie spürte wie seine freie Hand auf ihrem Rücken langfuhr.
Als sich ihr Blick von den Händen losreissen konnte, viel er auf das Mädchen, das immer noch schlafend in dem Bett lag. Ruhig lag es da, hatte wahrscheinlich nicht bemerkt, was um sie herum geschehen war. Hatte aufgrund des Geräuschedämmzaubers nicht mitbekommen, dass die beiden Erwachsenen gestritten hatten und hatte auch nicht mitbekommen können, über was sie danach gesprochen hatten. Aber hatte sie vielleicht gesehen, was hier in den letzten Minuten passiert war? Hatte sie gesehen, dass ihr Vater eine Frau küsste, die nicht ihre Mutter war?
Wieder richtete sie ihren Blick auf die beiden Hände, die immer noch liebevoll miteinander spielten. Für einen Moment passierte nichts aber schließlich hob sie doch ihren Kopf und sah Sam mit ein wenig Verunsicherung an bevor sie ihn wieder dort ablegte, wo er eben noch gelegen hatte.

Samuel Grey
Auror

erstellt am 06.11.2007 13:29    

In Cais Augen sah er all das, was auch in ihm vorging. Die Verunsicherung, die Verwirrung…
Sam konnte sich all das hier nicht erklären, vermutlich wollte er sich auch seine Gefühle gar nicht erklären, denn die Wahrheit darin zu erkennen hätte ihn geängstigt. Nicht jetzt… nein, er wollte sich dem jetzt noch nicht stellen, später… jetzt wollte er einfach nur genießen und Caillean ganz nah bei sich haben.
Während er sie hielt, sie liebkosend streichelte, glitt auch sein Blick zu seiner Tochter, die so friedlich wie ein Engel in die Decke gekuschelt lag. Sie wirkte nicht so, als wenn sie von dem, was zwischen ihm und Cai passiert war, etwas mitbekommen hätte. Und was wäre wenn? Wie würde sie reagieren? Samuel vermochte es nicht zu sagen…
Eigentlich spielten sie hier nur die Familie… war es immer noch nur ein Spiel? Für Sam fühlte es sich nicht so an. Im Gegenteil, seine Gedanken schweiften ein weiteres Mal ab und er sah plötzlich Bilder vor sich, die er ganz schnell und fast erschrocken beiseite schob, weil die Wucht der Emotionen im Moment zu groß für ihn war.

Sanft hob er Cailleans Gesicht an, in dem er ihr einen Finger unters Kinn schob, schaute sie mit einer Zärtlichkeit an, von der man nicht glauben konnte, dass diese Seite die ganze Zeit schon in dem kühlen Auror gesteckt hatte, und streichelte ihr über die Wange.
Seine Augen ruhten sanft auf ihren Zügen, ehe er sich vorbeugte und ihre Lippen ein weiteres Mal spüren musste.
Es dauerte eine kleine Weile, ehe er sich von ihr löste und sie anlächelte: „Ich weiß nicht was du mit mir machst, aber ich weiß, dass es unglaublich schön ist“, gestand er.

Eine zufriedene Trägheit überkam ihn, als er sich wieder zurück gelehnt hatte, Cailleans Kopf auf seiner Schulter liegend und die Finger wieder ineinander verschlungen. Die Wärme, die von ihrem Körper ausging und die ihre Nähe in ihm entfachte lullte ihn ein. Die Flammen im Kamin flackerten auf eine behäbige und beruhigende Art und Weise, dazu die Dunkelheit die sie dank der zugezogenen Vorhänge umschmeichelte.

Was war eigentlich Glück? Manche machten es an dem aus, was sie besaßen, weltliche Güter zu besitzen, diverse Statussymbole sein eigen zu nennen. Für andere war es Erfolg im Beruf oder ähnliches. Für Samuel war es dieser Moment. Er hatte eine wunderbare Tochter, die ihm mehr wert war als sein eigenes Leben… und hielt diese Frau in seinen Armen, die sich in sein Herz geschlichen hatte ohne dies vorher irgendwie anzukündigen…
Lange vermisstes Glück und Zufriedenheit erfüllten ihn, als er mit einem Lächeln auf dem Gesicht die Augen schloss.
Er merkte nicht, wie er einschlief, nur sein regelmäßiger Atem zeugte plötzlich davon, dass er ins Land der Träume getaucht war.

Dakota Grey


erstellt am 09.11.2007 07:54    

cf: Büro der Schulleiterin

Dakota bekam nichts von dem mit, was um sich herum geschah. Weder der kleine Streit zwischen ihrem Vater und Miss de Moivre, noch die anschließende ‚Versöhnung’ oder die sich veränderte Beziehung wegen eines, oder mehreren Küssen. Zum Teil lag dies wohl daran, dass sie viel zu erschöpft nach dem ereignisreichen Tag war und wie ein Stein tief und fest in ihrem Bett schlief. Zum anderen lag es aber auch an dem Zauber, den Caillean über sie gewirkt hatte, und der verhinderte, dass sie auch nur ein Wort von der Unterhaltung der beiden Erwachsenen mitbekam.
Wie auch immer. Sie schlief den Schlaf der Gerechten, was ihr nach dem Geschehen im Hinterhof der Drei Besen wirklich gut tat. So konnte sie erneut dieser doch teilweise ungerechten Welt entfliehen und sich in Gefilde flüchten, in die die Dunkelheit meistens keinen Zutritt hatte. Doch dort verfolgten sie auch die Worte, die ihr Vater zu ihr gesprochen hatte, als sie sich auf dem Rückweg von Hogwarts befunden hatten.
Ars Magica... Die Ars Magica zeigt, wenn der Zauber richtig gewebt wurde und die Person, die geprüft werden soll es wirklich will, welche magischen Kräfte in einem stecken. Professor McGonagall ist glaube ich genau wie ich der Meinung, dass in dir etwas ganz besonderes schlummern muss...
Dakota konnte oder wollte noch nicht glauben, dass in ihr etwas besonderes schlummern sollte. Woher sollte sie solche Kräfte denn haben? Ihre Eltern waren zwar Zauberer, aber das brachte doch noch lange keinen besonders begabten Menschen hervor. Ihr Vater hatte gesagt, dass vielleicht selbst große, berühmte Magier nicht geschafft hätten, den Jungen zu retten. Und das machte ihr Angst. Sie wusste zwar, dass sie mit ihrer Magie einige tolle Dinge tun konnte, die anderer Hexen und Zauberer in ihrem Alter nicht konnten, aber so gut oder besser, wie wichtige Persönlichkeiten der Geschichte? Das konnte sie nicht glauben. Wenn sie solch großartige Fähigkeiten besaß, wer konnte ihr dann versichern, dass sie mit ihnen zurecht kommen würde? Was passierte, wenn sie ihnen nicht gewachsen war? Vielleicht würde sie dann nur noch mehr Schaden anrichten oder vielleicht sogar ihren Vater oder Miss de Moivre verletzen... ein kurzer Schauer überlief Dakota und ein wenig unruhig geworden, schlang sie die Arme automatisch fester um ihren Teddy, den ihr Vater ihr geschenkt hatte, als könnte er sie beschützen oder verhindern, dass sie etwas böses tat.
Sie wollte nichts böses tun, im Gegenteil. Dem Jungen zu helfen war ein schönes Gefühl gewesen, aber die Angst war da.
Wenn man stärker ist als andere, muss man den Schwächeren immer versuchen zu helfen... das hatte ihre Mutter einmal zu ihr gesagt, als sie noch ganz klein gewesen war. Mama... was war, wenn sie mit ihren Kräften unbewusst diesen Autounfall provoziert hatte, bei dem ihre Mutter ums Leben gekommen war? Nein, an diese Möglichkeit wollte sie gar nicht erst denken. Sie machte ihr nur noch mehr Angst und das wollte sie nicht mehr. Sie hatte in den letzten Tagen schon zuviel Angst ausstehen müssen. Um ihren Vater, um das Mädchen, um den Jungen, um sich selbst... selbst geweint hatte sie häufiger, als irgendwann sonst in ihrem bisherigen Leben.

Der Entschluss, von nun an stark zu sein und anderen helfen zu wollen, ließ Dakota wieder ruhiger in ihre Traumwelt zurück gleiten. Dort war es wunderschön hell und warm. Gold-gelbe und silber-weiße Töne schienen durcheinander zu wogen und es roch nach Frühling und vielen, vielen Blumen.
Ein schöner Traum nach solch gefährlichen Erlebnissen, zumindest für Dakota. Und er wurde noch besser, als sie plötzlich glaubte, ihre Mutter und ihre Urgroßmutter vor sich stehen zu haben. In diesem Moment war sie sich sicher, dass es nur ein Traum sein konnte, doch das störte sie nicht. Überglücklich stürmte sie ihrer Mutter in die Arme und ließ sich umarmen. Keine der beiden, eigentlich toten, Gestalten sprach auch nur ein Wort, doch das mussten sie auch nicht, zumindest nicht für Dakota. Sie waren da und sie konnte sie anfassen, als wären sie lebendig. Sie schienen Dakota in ihrer Entscheidung zu bestärken, dass sie für Schwächere da sein musste, um ihnen zu helfen.
Dakota lächelte selig, während sie schlief. Für sie hätte dieser Traum ewig weitergehen können, doch irgendwann entglitten ihr die beiden Gestalten wieder. Sehnsuchtsvoll streckte sie die Hand nach ihnen aus, doch sie konnte sie nicht zurückholen.

Verwirrt fuhr das blonde Mädchen aus dem Schlaf und bemerkte mit leichter Verblüffung, dass sie in ihrem Bett lag und eine Hand nach ihrem Teddy ausgestreckt hatte, den sie beim Schlafen wohl irgendwann zu Boden hatte fallen lassen. Liebevoll hob sie das Plüschtier auf und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. Erneut waren ihre Mutter und Urgroßmutter ihr entglitten. Vielleicht solle das ein Zeichen sein? Ein Zeichen, dass selbst sie mit ihren Fähigkeiten die Toten nicht wieder zurückholen konnte, es sei denn in Erinnerungen...
Nachdenklich blickte Dakota auf ihren Teddy hinunter, der eingeklemmt zwischen ihren nackten Füßen dasaß und sie mit schwarzen Knopfaugen ansah. Teddy... sie sollte ihm einen Namen geben, aber welchen? Bärchen oder Teddy waren so alltäglich, dass sie schon wieder langweilig waren.
Mit einem Gähnen rieb sie sich die Augen und warf einen Blick aus dem Fenster. Sie schien nicht lange geschlafen zu haben und dennoch fühlte sie sich so frisch und ausgeruht. Langsam rutschte sie aus dem Bett, nahm ihren Teddy in den Arm und tapste ins Bad. Auf dem Weg dorthin fiel ihr Blick auf ihren Vater und Miss de Moivre, die zusammen auf dem Sessel schliefen. War das nicht schrecklich unbequem? Wie seltsam. Die beiden sahen mit einem Mal so vertraut miteinander aus, das Dakota schon glaubte, sie habe irgendetwas verpasst während sie geschlafen hatte.
Im Bad warf sie einen kurzen Blick in den Spiegel, unterließ es jedoch sofort wieder. Sie war noch immer ein wenig blass und ihre blauen Augen schienen ihr fast riesengroß aus dem Spiegel entgegenzublicken. Sie wusch sich mit einem Schwall kaltem Wasser kurz das Gesicht und putzte sich umständlich die Zähne. Dabei fiel ihr Blick erneut auf ihren Teddy, den sie mitgenommen hatte.
Ted... das klang ganz lustig. Die Kurzform von Teddy würde zu ihm passen. Schläfrig tapste Dakota wieder zurück ins Zimmer. Vielleicht würde ihr ein passender Name ja im Traum erscheinen. Also würde sie sich noch einmal hinlegen, zumal ihr Vater und Miss de Moivre auch so aussahen, als könnten sie noch eine gehörige Portion Schlaf gebrauchen.
Noch halb verschlafen und so in Gedanken versunken, achtete Dakota nicht groß darauf, wohin sie lief und stieß mit dem Knie prompt gegen den Bettpfosten, was zum einen einen leicht dumpfer Ton erzeugte und zum anderen Dakota ein leises „Au“ entweichen ließ. Mit schmerzverzogenem Gesicht ließ sie sich auf den Rand ihres Bettes fallen und rieb sich ärgerlich das Knie. So was konnte aber auch nur ihr passieren.
Ihre Mutter hätte jetzt ein erschrockenes ‚Bei Merlins Bart’ ausgerufen... und mit einem Mal begann Dakota über das ganze Gesicht zu strahlen. Merlin... das war der richtige Name für ihren Teddy. Das kleine Mädchen begann leise zu kichern, als ihr auffiel, wie seltsam die Situation gerade war. Sie saß da mit einem angestoßenen Knie und freute sich, als gäbe es nichts schöneres. Vielleicht stand sie ja noch unter Schock wegen gestern Abend. Das würde zumindest erklären, warum sie - beinahe ein wenig übernervös - lachte.

Caillean de Moivre
Auror



erstellt am 09.11.2007 22:35    

So langsam fielen der Aurorin die Augen zu. Die letzten Tage waren nicht gerade normal gewesen, die Umstände hatten dafür gesorgt, dass sie alle weniger Schlaf bekommen hatten als sie es eigentlich gebraucht hätten. Auch wenn sie die vorgestrige Nacht ein wenig mehr geschlafen hatten, sorgten die Vorfälle in Hogwarts und Umgebung doch dafür, dass er nicht ausreichte. Caillean hatte kein Problem damit eine längere Zeit lang wach zu bleiben, als Aurorin war sie darauf trainiert. Allerdings war ihr Kopf in den letzten Tagen kaum zur Ruhe gekommen und dann auch noch die Sache mit Sam. Jedenfalls sorgte der Moment dieser Ruhe nun dafür, dass ihre Augenlider immer schwerer wurden.
Ein letztes Mal hob Sam sanft ihr Gesicht, ein letztes Mal sah er sie zärtlich an, ein letztes Mal spürte sie seine Hand auf ihrer Wange, ein letztes Mal spürte sie seine Lippen auf ihrer und ein letztes mal hörte sie den leisen Klang seiner Stimme. Als Reaktion auf dies Sachen strich sie noch einmal liebevoll über seine Finger, legte ihren Kopf aber wieder auf seine Schulter. Eine Zeit lang beobachtete sie die beiden Hände noch, spürte, wie er mit seiner Hand sanft über ihren Rücken strich, aber irgendwann fielen ihre Augen endgültig zu und auch sie schlief ein.

Als sie spürte, wie die Sonne sanft über ihr Gesicht streichelte, öffnete sie die Augen wieder. Sie sah sich um und bemerkte, dass sie auf einer etwas größeren Wiese stand, die von einem grünen Laubwald umsäumt war. Warm schien die Sonne vom Himmel und versuchte so ihre kalten Hände zu wärmen, nur gelingen wollte es ihr nicht. Und somit musste sie so weiter gehen.
Ein einiger Entfernung konnte sie etwas ausmachen, was so gar nicht auf diese Wiese gehörte. Etwas skeptisch schauend zog sie eine ihrer Augenbrauen nach oben als sie dort einen braunen Kaminsessel stehen sah. Obwohl ihr dieses Objekt doch ein wenig seltsam vorkam, ging sie auf den Sessel zu. Sie konnte von hier aus nicht sehen, wer oder was in diesem Sessel Platz genommen hatte, da sie nur die Rückenlehne sehen konnte. Nach einer halben Ewigkeit (zumindest war es ihr so vorgekommen) hatte sie den Sessel erreicht, ging um ihn herum um herauszufinden, wer da saß... sah aber nichts.
Ein wenig enttäuscht zuckte sie mit ihren Schultern, setzte ihren Weg fort und erreichte nach einigen Schritten den Wald. Kaum war sie in diesen hinein getreten, war sie von einer leichten Dunkelheit umgebend. Zwar konnte sie noch ausmachen, wo sie lang ging, musste aber doch einige Mal leicht mit den Armen wedeln um zu verhindern, dass sie auf dem kalten Waldboden landete. Es dauerte nicht lange, dann hatte sie den Wald durchquert. Wieder befand sie sich auf einer kleinen Lichtung aber als sie sich umsah, hatte sich die Umgebung doch ein wenig verändert. Das Gras sah nicht mehr so grün aus wie auf der Wiese zuvor und auch die Blätter der Bäume hatten sich verändert. Wo vorhin noch Sommerbäume gestanden haben, standen nun Bäume in ihrem Herbstkleid, die langsam aber sicher auch ihre Blätter abwarfen.
Aber auch auf dieser Wiese stand etwas, was nicht in diese Umgebung passte, dort stand ein offener Schlitten, wie er im Winter von Pferden durch das Land gezogen wurde, allerdings war er um einige Nummern kleiner als diese normalerweise sein sollten. Auch hier konnte sie von ihrer Position aus kein Lebenszeichen entdecken und setzte ihren Weg fort. Wieder dauerte es eine Ewigkeit bis sie das seltsame Gebilde erreichte aber nachdem sie nach einiger Zeit noch einmal hinüber sah, konnte sie ein paar Füße sehen, die aus der einen Seite des Schlittens hinaushingen. Sie trat heran und sah hinein um in Erfahrung zu bringen, wer es sich da so gemütlich gemacht hatte. Für einen Moment konnte man einen überraschten Gesichtsausdruck auf ihrem Gesicht erkennen, lag da doch, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und sie herausfordernd angrinsend, Alexander Dolohow, der Todesser, den sie vor so langer Zeit in Glasgow getroffen hatte. Für einen Moment herrschte Stille, dann hob er seine Hand, winkte ihr zu. „Tag auch“, kam über seine Lippen aber nachdem Caillean einmal geblinzelt hatte, war er auch schon wieder verschwunden und der Schlitten leer. Für einen Moment blieb sie noch regungslos stehen, ging dann aber doch weiter, wieder hinüber zum Wald, der sie auch dieses Mal verschluckte.
Aber auch dieser Durchgang dauerte nicht sonderlich lange und kurz darauf betrat sie wieder eine Wiese und auch diese war diesmal anders, auf ihr herrschte Winter, die Bäume waren kahl und glitzernder Schnee fiel vom Himmel herab. Und auch hier hob sie wieder eine Augenbraue als sie sah, was in einiger Entfernung stand, ein kleiner unscheinbarer weißer Gartenstuhl, der nicht besetzt war. Sie ging auf ihn zu, kam nach einer Ewigkeit an und ging an ihm vorbei, weil auch beim näheren Hinschauen niemand zu sehen war.
Ein weiteres mal verschluckte der Wald sie, diesmal dauerte es länger, bis sie aus ihm hinaus trat und sich auf einer Lichtung befand, die von blühenden Bäumen umzäunt war. Auf dieser Wiese, auf der die buntesten Frühlingsblumen blühten, stand in der Mitte eine Liege, wie man sie sonst nur im Sommer unter der wärmenden Sonne stehen sah. Sie machte ein paar Schritte und nach gar nicht allzu langer Zeit kam sie bei ihr an. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht als sie in die hellen Augen sah, allerdings hörte sie einen dumpfen Ton, der dafür sorgte, dass sie in eine andere Richtung sah und sie schlug die immer noch verschlafenen Augen auf und verließ die Wiese um sich nun wieder in den 'Drei Besen' zu befinden.

Samuel Grey
Auror


erstellt am 10.11.2007 22:51    

Samuel war in dem kleinen Waldstück in der Nähe von Hogsmeade, den er vor zwei Tagen noch seiner Tochter gezeigt hatte. Besondere Erinnerungen waren mit dem kleinen See verbunden und genau in diese Zeit träumte er sich gerade zurück, wahrscheinlich ausgelöst durch das unvorhergesehene Treffen am vergangenen Abend.

Ein Mädchen und ein Junge krochen aus einer Luke im Keller des Honigtopfs. „Pssst Sam, sei doch leise“, zischte das etwa 11jährige Mädchen und wandte sich an ihren Bruder. “Und wirf nichts um, du musst schon deine Augen aufmachen!“, setzte sie tadelnd nach, doch der Junge grinste sie nur frech an und zog die Schultern hoch als wolle er sagen, dass er nichts dafür konnte, wenn hier alles so vollgestellt war.
Beide hatten sie noch einige Minuten vorher durch Zufall einen Geheimgang in Hogwarts entdeckt und natürlich hatten sie gewusst dass es mit Sicherheit verboten war, diesen zu erkunden, aber hey... so einem kleines Abenteuer konnte man doch wirklich nicht widerstehen. Samstag Nachmittag war es, Anfang Oktober und die Sonne schenkte der Zaubererwelt einen wunderschönen Herbsttag. Die beiden Geschwister hatten zusammen das Schloss erkunden wollen, in dem sie seit gut einem Monat lebten. Es war noch immer ungewohnt für die Sam und Laura nun nicht mehr ständig zusammen zu sein, denn der sprechende Hut hatte jeweils in ein anderes Haus gesteckt. Noch immer konnte der Greyjunge den entsetzten Blick seiner Schwester an dem Abend sehen, als er zu den Gryffindors kam und vor allem hörte er noch immer die enttäuschten Sätze seiner Eltern, als hätte er große Schande über ihre Familie gebracht. Sam konnte sie einfach nicht verstehen und auch wenn er anfangs selber schockiert gewesen war, wenn auch mehr aus dem Grund ohne seine Zwillingsschwester sein zu müssen, so liebte er bereits sein Haus, fühlte sich wohl und wie zu Hause. Nein, eigentlich hatte er hier noch mehr dieses Gefühl daheim zu sein, denn bei seinen Eltern gab es oft Probleme, weil er einfach so anders war als sie. Doch obwohl manches eher schwierig war, hatte es nie etwas zwischen Laura und ihm geändert. Bis sie nach Hogwarts geschickt wurden, waren sie immer unzertrennlich gewesen, nichts was sie nicht miteinander geteilt hätten. Ging es dem einem Geschwisterteil schlecht, war der andere da und litt mindestens genauso mit. Zwischen ihnen herrschte ein Verständnis und Zugehörigkeitsgefühl, wie es wohl nur Zwillinge empfinden konnten. Und so war der Anfang im Zauberinternat nicht einfach gewesen, die plötzliche Trennung war schmerzlich für Sam, umso mehr genoss er die Zeit, die sie miteinander verbringen konnten.
So auch jetzt, mal wieder erkundete er gemeinsam mit seiner Schwester alles und dazu gehörten auch zufällig entdeckte Geheimgänge. Sie hatten beide keine Ahnung wo sie überhaupt genau waren, denn der Honigtopf war ihnen kein direkter Begriff, schließlich durften Erstklässler nicht nach Hogsmeade. Aber der Duft, den dieses Haus umgab zeugte von den wunderbaren Leckereien die es hier gab und während Laura vorraus ging und vorsichtig ünerprüfte ob die Luft rein war, schlich Samuel hinter ihr her, sich eifrig hier und da ein paar von den Süßigkeiten in die Umhangtasche steckend. Lakritze! Er liebte Lakritze und dass sie auch noch die Form einer Schreibfeder hatten fand er lustig. Oh und da... Schokofrösche! Die liebte er nicht weniger. Das hier war ja ein wahres Paradies! Nur zu gern hätte er sich noch mehr umgesehen, aber Laura ging unbeirrt weiter und mit einem leisen, bedauernden Seufzer folgte er ihr. Manchmal sah sie einfach die wunderbarsten Dinge nicht, nun sie würde schon Augen machen, wenn er ihr seine Ausbeute präsentieren würde.
Laura riss ihn plötzlich hinter ein großes Fass und deutete ihm den Mund zu halten, als auch schon dein großer Mann an ihnen vorbei ging, anscheinend der Besitzer des Ladens. Es hätte wohl nicht viel gefehlt und sie wären erwischt worden. Samuel wollte sich nicht einmal im Ansatz den Ärger ausmalen, den es wohl gehagelt hätte wegen ihres kleinen ‚Ausflugs‘.
Als endlich die Luft rein war, griff Laura nach seiner Hand und zog ihn weiter. Kurz darauf verließen sie auch schon den kleinen Laden, in dem sich der kleine Greyjunge doch so gerne noch umgesehen hätte, aber er nahm sich ganz fest vor, das schon bald zu tun.
Draußen jedoch gab es nicht weniger zu sehen, als sie durch das kleine Magierdorf gingen. Aber leider zerrte auch hier ihn Laura immer weiter. Sie hatte ja recht, sie würden sofort als Hogwartsschüler erkannt werden, wie lange würde es dann dauern, dass Professor Snape oder Professorin McGonagall hier wären um sie in ihre Häuser zurück zu bringen? Von dem Punkteabzug und den gehörigen Strafen mal ganz abgesehen.
„Vielleicht gehen wir mal nachts hier hin? Laura schau doch... hier gibt es so vieles was man sich anschauen kann“, seine Stimme war fast ein kleines bisschen trotzig, vermutlich weil er seiner Schwester ja insgeheim wegen ihrer Vorsicht recht geben musste. Trotzdem war es irgendwie frustrierend.

Irgendwann hatten sie das kleine Dorf hinter sich gelassen, gingen nun einen Weg entlang bis sie einen kleinen Wald entdeckten. “Komm, lass uns dort reingehen“, forderte Laura und er folgte ihr nur zu gerne. Vogelgezwitscher umgab sie, gepaart mit dem harzgeschwängerten Luft. Ihre Schritte schienen kaum Geräusche zu verursachen, als verschlucke der Wald alles fremde in sich. Die Bäume standen nun immer dichter, so dass Samuel nicht einmal mehr den Himmel sehen konnte, als er hoch blickte und nach einer Weile wurde es richtig schwierig für die Greygeschwister überhaupt noch durch das dichte Unterholz zu kommen. An einem Strauch blieb Sam hängen und obwohl Laura sich bemühte, zerriss sein Umhang bei dem Befreiungsversuch. Nun, ein Reparo schaffte er immerhin schon, also war das nicht ganz so schlimm.
Endlich wurde alles wieder etwas lichter und plötzlich standen sie vor einem kleinen Waldsee. Wilde Seerosen trieben friedlich auf dem Wasser, dass in der Sonne funkelte wie tausende von Edelsteinen. Alles hier wirkte so unsagbar friedlich und Sam setzte sich gemeinsam mit seiner Schwester an das seichte Ufer.
Beide waren irgendwie gefangen von der Schönheit dieses Orts, tief berührt und sie verbrachten wohl die letzten wirklich glücklichen Stunden miteinander in England, bevor sich für sie alles dramatisch ändern sollte. Immerhin herrschte schon jetzt der Krieg um Voldemort und für Samuel war es schwierig so völlig zwischen den Stühlen zu sitzen. Einerseits war er gegen all das, was die Todesser lebten und verherrlichten, andererseits waren seine Eltern unter ihnen und kämpften für den dunklen Lord...
Im Traum sah Sam, wie er seine erbeuteten Stücke aus dem Honigtopf mit Laura teilte, wie sie sich kurzerhand ausgezogen hatten um im See zu schwimmen, wie sie sich lachend mit Wasser bespritzt hatten und auch wie sie nachher unheimlich zufrieden wieder beieinander in der Sonne gelegen hatten, um sich wieder trocknen zu lassen.
„Laura?“, fragte er und war noch immer ganz außer Atem von der Rangelei, „versprich mir, dass das immer so bleibt, ja? Du und ich... egal was in Hogwarts ist, die verschiedenen Häuser oder was nun mit dem dunklen Lord und so ist... du und ich bleiben immer zusammen... und wenn alles zu doof wird, dann kommen wir einfach hier an unseren geheimen Ort, ja?“
Er hatte sich auf den Bauch gedreht, so nackt wie die Natur ihn erschaffen hatte und grinste seine Schwester nun an. „Egal was ist, ich werde immer dein Bruder sein und wehe, jemand will dir was“, drohend hob er eine Faust in die Luft und obwohl er kicherte, waren seine Worte bitterernst gemeint. „Ich hab dich lieb“, schmatzend drückte er ihr einen Kuss auf die Wange.
Doch als er sich gerade wieder umdrehen wollte, hörte er ein ungewohnt dumpfes Geräusch, gefolgt von einem schmerzhaften Au. Verwirrt riss Samuel den Kopf rum, nur um festzustellen, dass er gar nicht an dem kleinen Waldsee war. Er war auch gar keine 11 und die Frau in seinen Armen war nicht Laura. Der 3 Besen... seine Tochter. Schnell glitt sein Blick zu dem Bett hinüber, auf dessen Rand sein kleiner blonder Engel saß, sich das Knie rieb und dabei lachte. Wieso lachte sie eigentlich, denn eigentlich sah sie so aus als hätte sie Schmerzen.
Moment mal... jetzt schaute er auf Cai, die ebenfalls erwacht zu sein schien und die Erinnerung an den Morgen überkam ihn wieder, gepaart mit einem angenehmen Kribbeln. Schnell gab er Caillean einen Kuss auf die Wange, erhob sich dann, die junge Frau weiterhin auf den Armen tragend, drehte sich um und setzte sie dann erst auf dem Sessel ab, ehe er zu seiner Tochter ging.
„Guten Morgen mein Schatz“, sagte er leise und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich vor sie hockte. „Was ist passiert?“, fragte er, während er ihr Knie von der Kleidung befreite um zu sehen, ob sie sich ernsthaft verletzt hatte. „Wow, ich glaube, das gibt einen ziemlich blauen Fleck“, stellte er fest und sah sie bedauernd an, „das tut sicher weh, warte ich hol dir etwas zum kühlen“
Also stand er wieder auf, ging ins Bad, wo er ein kleines Handtuch unter kaltes Wasser hielt und kam dann damit bewaffnet und ziemlich tropfend wieder zurück. „Damit vermeiden wir vielleicht, dass es auch noch dick wird.“
Der Auror wickelte ihr Knie ein und setzte sich dann neben seine Tochter. „Hast du gut geschlafen?“, fragte er vorsichtig, denn er hoffte, dass ihr der vergangene Abend nicht auch noch die erholsame Ruhe verdorben hatte. „Wie geht es dir?“ Der Tod der Schülerin hatte seine kleine Prinzessin mitgenommen, aber wie konnte er ihr diesen Schrecken nur nehmen? Das war nichts, was ein Kind erleben sollte und dabei hatte sie eh schon so viel mitmachen müssen... Zärtlich hielt er Dakota in den Armen und hielt sie fest, versuchte ihr so Geborgenheit zu vermitteln und das Gefühl, dass er einfach für sie da war.

Ihm selber fiel jetzt erst auf, dass er sich ziemlich verspannt fühlte, sein Nacken war ein wenig steif gelegen und er merkte doch, dass es mit seiner Erholung nicht weit her war. Egal, als Auror war er wenig Schlaf gewohnt und sie hatten auch heute keine große Zeit um sich auszuruhen. Sie mussten ins Ministerium um zu sehen, was es mit der Prophezeiung auf sich hatte. Er musste einfach Gewissheit haben... danach konnten sie weitere Dinge planen.

„Was haltet ihr beiden davon, wenn wir erst einmal etwas Frühstücken nachdem wir uns für den Tag fertig gemacht haben und dann zusammen besprechen, was alles heute gemacht werden muss?“

Dakota Grey

erstellt am 14.11.2007 17:51    

Schmerzen tat ihr Knie nach dem Schlag schon sehr und auch wenn Dakota sich gerade noch hatte zusammenreißen wollen, um nicht mehr zu weinen, konnte sie es nun nicht verhindern, dass ihr ein paar Tränen in die Augen stiegen. Sie war aber auch so was von tollpatschig.
Dazu kam noch dieses Gefühlschaos, sodass sie sich nicht entscheiden konnte, ob sie nun lachen oder doch die Tränen wegschniefen sollte. Das Resultat war ein leiser Schluckauf, der sie allerdings noch mehr zum Lachen brachte.
Kichernd klemmte sie sich ihren neu getauften Teddy unter den Arm und war gerade dabei zu versuchen, ob der Schmerz in ihrem Knie inzwischen soweit abgeklungen war, dass sie wieder aufstehen konnte, als ihr Vater plötzlich vor ihr stand und ihr zusammen mit einem „Guten Morgen“ einen Kuss auf die Stirn drückte, der sie nun wieder zum Strahlen brachte.
Ja, wenn ihr Vater bei ihr war, war der Schmerz gar nicht mehr so schlimm. Und dann hatte sie auch automatisch wieder gute Laune.
„Guten Morgen... Papa“, begrüßte sie ihn mit einem breiten Lächeln, wohl wissend, dass sie ihn auch letzte Nacht im Innenhof so genannt hatte. Zu dem Zeitpunkt war sie sich dessen noch gar nicht so sehr bewusst gewesen, doch wo sie ihn jetzt einmal so genannt hatte, sprach ja eigentlich nichts mehr dagegen, wenn sie das auch weiterhin tat. Er war ja ihr Vater und außerdem kam es so leicht über die Lippen, als hätte sie ihn nie etwas anderes genannt. Als hätte sie ihn schon ihr ganzes Leben über gekannt.
Sie hatte jetzt einen richtigen Vater und dementsprechend wollte sie ihn auch nennen. Als Zeichen, dass sie fest zusammengehörten und niemand ihn ihr wieder wegnehmen konnte.

Richtig führsorglich machte er sich an ihrem Knie zuschaffen und Dakota kam nicht umhin einen neugierigen Blick auf ihre ‚Verletzung’ zu werfen, die sie allerdings erneut leise kichern ließ. Auf den ersten Blick sah es ja nicht sonderlich schlimm aus. Nur ein wenig rot und leicht geschwollen sah es aus. Kam es ihr nur so vor oder war sie heute morgen einfach ziemlich albern? Oder war es wirklich eine Hypernervosität?
„Ich hab mir gerade Namen überlegt... für Merlin“, begann sie zu erklären, wie es zu dem Unfall gekommen war. Dabei blickte sie in Richtung des Teddys unter ihrem Arm und fuhr sich mit dem Ärmel über die Nase. „Ich dachte, jeder bräuchte doch einen Namen und wo ich so in Gedanken versunken war, hab ich nicht darauf geachtet, wohin ich laufe. Ganz schön schusselig von mir.“
Erneut schlich sich ein verlegenes Grinsen auf das Gesicht des kleinen Mädchens. Hoffentlich war ihr Vater ihr nicht allzu böse, dass sie ihm am frühen Morgen schon wieder einen solchen Schrecken einjagte. Er hatte es aber auch nicht leicht mit ihr und das, wo sie noch gar nicht allzu lange bei ihm war. Hoffentlich ging das jetzt nicht so weiter. Sie wollte ihm ja nicht zur Last fallen, sondern ihm eine Freude sein.
Prüfend bewegte sie das Knie ein wenig hin und her, nachdem er ihr einen tropfenden, nassen, kalten Verband gemacht hatte. Ihr Knie war mit einem Mal doppelt so dick und sah richtig witzig aus, ein Umstand, der sie erneut zum Lachen brachte.
„Was hältst du von Merlin als Namen für meinen Teddy? Du hast ihn mir geschenkt, also hast du auch Mitspracherecht.“ Erneut strahlte sie ihn überschwänglich an und kuschelte sich dann vertrauensvoll in seine Arme.

Der Morgen war doch gar nicht mal zu schlecht, wie sie zuerst gedacht hatte. Allein hier zu sitzen, mit dem Teddy im einen und ihrem Vater im anderen Arm, war für sie vollends zufrieden stellend. Und Miss de Moivre war auch da. Ihnen ging es ganz gut, trotz der Schatten, die sich gestern abend über sie gesenkt hatten.
„Mir geht es gut“, murmelte sie zufrieden und unterdrückte ein Gähnen. „Und geschlafen hab ich gaaaaaanz toll.“
Mit einem plötzlich recht ernsten Gesicht setzte sie sich auf und sah ihrem Vater in die Augen, die ihren eigenen so ähnlich waren. Dennoch glühte ihr Gesicht voll tiefer Liebe, Vertrauen und Zuversicht.
„Ich hab von Mama geträumt. Und von Urgroßmutter.“ Warum sie ihm das sagte, wusste sie selbst nicht. Sie wollte ihm nicht das Gefühl vermitteln, dass sie die beiden ihm vorzog, sondern vielmehr wollte sie ihm das verdeutlichen, was sie nach ihrem Traum auch gemerkt hatte. Nämlich, dass die Beiden immer noch bei ihr waren und sie ebenfalls beschützten, wie ihr Vater.
Doch mehr sagen konnte sie gar nicht mehr, da ihr Magen ihr mit einem Mal dazwischen fuhr und laut und vernehmlich knurrte. Verdutzt blickte Dakota auf ihren Bauch, bevor sie leise vor sich hin gluckste.
„Frühstück klingt gut“, kicherte sie glücklich und hüpfte von ihrem Bett herunter. Dabei durchfuhr erneut ein leichter, ziehender Schmerz ihr Knie, sodass sie kurz mit schmerzverzogenem Mund inne hielt. Dieser Umstand hielt sich allerdings nicht lange und schon wenige Sekunden später, hüpfte das kleine blonde Mädchen wieder durch das Zimmer, um ihre Socken zu suchen, die sie irgendwann ausgezogen haben musste.

Caillean de Moivre
Auror


erstellt am 17.11.2007 15:32    

Caillean musste einige Male mit ihren Augen blinzeln bevor ihr klar war, wo sie sich in diesem Augenblick befand und um wenigstens ein bisschen wacher zu werden. In einiger Entfernung sah sie Dakota, die auf dem Rand des Bettes saß und ihr Knie rieb. Die Aurorin zählte eins und eins zusammen und konnte sich schon sehr gut denken, wo der dumpfe Ton hergekommen war. Nur warum lachte das kleine Mädchen, die kleine blonde Grey?
Eine Bewegung unter ihr ließ sie erkennen, dass auch Samuel wach geworden war. Mit müden Augen sah sie hinauf zu seinem Kopf und auch sie wusste nun wieder, was passiert war, bevor die beiden eingeschlafen waren. Als er sich zusammen mit ihr erhob und sie dann wieder in den Sessel legte überlegte sie kurz, ob das gut enden würde. Eigentlich konnte doch aus sowas nichts Gutes werden. Aber es fühlte sich so unsagbar schön an jemanden an der Seite zu haben, der so dachte wie man selbst.
Während sie sich weiter darum bemühte wach zu werden, sah sie hinauf zur Decke, streckte sich dabei ein wenig. Wie lange hatten die beiden Auroren eigentlich geschlafen? Sehr lange konnte es nicht gewesen sein, es fühlte sich nämlich überhaupt nicht danach an. Als Aurorin war sie es gewohnt manchmal ein wenig weniger zu schlafen aber würde das in nächster Zeit weiterhin so laufen, wäre sie Ende nächster Woche ein Wrack, sowohl ein körperliches als auch ein seelisches.

Während sich Sam schon um seine Tochter kümmerte, stand auch sie auf und versuchte einige Verspannungen zu lösen. Wirklich, wenn ihr Schlafrhythmus, die Schlafdauer und die Orte wo sie schlief sich in Zukunft nicht ändern würde, würde sie wirklich binnen kürzester Zeit ein Wrack sein.
Nachdem Sam wieder zusammen mit einem kleinen nassen Handtuch aus dem Badezimmer gekommen war und es nun um das Knie seiner Tochter legte, betrat sie den kleinen separaten Raum und machte sich ein wenig frischer um endlich endgültig wach zu werden. Und auch ihre Kleidung wechselte sie und hatte nun ein Hemd mit grauen feinen Streifen, einen Rock und ihre Stiefel an. Als sie in den Spiegel sag, bemerkte sie, dass ihre Haare auch nicht mehr so geordnet wie am gestrigen Morgen waren und bürstete auch diese noch einmal durch um sie anschließend zu einem leichten Zopf zusammen zu machen.
Während sie das tat tauchten einzelne Bruchstücke aus ihrem Traum in ihrem Kopf auf. Sie konnte sich nicht mehr allzu gut daran erinnern, nur einzelne Bruchstücke plöppten auf. Sie stützte sich kurz mit ihren Händen auf dem Waschbecken, schloss die Augen und versuchte mehr in ihren Kopf zu holen, aber je mehr sie es versuchte um so vager wurden die Erinnerungen. Sie war in einem Wald gewesen und auf einer Wiese aber irgendwie war es seltsam, es tauchten immer wieder andere Bilder der Wiese in ihrem Kopf auf, einmal war sie grün gewesen und ein anderes Mal waren die Bäume, die um sie herum standen, kahl und leblos. Aber mehr konnte sie auch nicht mehr herausbekommen.

Kurz schüttelte sie den Kopf, verbannte so die letzte Müdigkeit und trat anschließend zurück in das Zimmer. Dakotas Magen knurrte in diesem Augenblick und sie meinte, dass ein Frühstück nicht das Schlechteste wäre. Kurz darauf hüpfte sie auch schon vom Bett herunter und sprang anschließend durch das kleine Zimmer.
„Ich glaub ein Frühstück wäre für uns alle eine gute Idee“, sagte die braunhaarige Aurorin, nahm ihren Zauberstab und verstaute diesen in einer Tasche.

Samuel Grey
Auror

erstellt am 17.11.2007 20:48    

Papa... das Wort ging ihm wie schon am Abend zuvor durch Mark und Bein und verursachte ihm ein so angenehmes Kribbeln... Wenn ihm das jemand vor etwa einer Woche gesagt hätte, er hätte ihn ausgelacht. Er hatte sich eigentlich nie als Vater gesehen, dabei war er von je her eigentlich ein Familienmensch gewesen. Doch seit dem Bruch mit seiner Schwester hatte er sich so sehr hinter seiner dicken Mauer verschanzt, dass er an so etwas gar nicht mehr gedacht oder gar geglaubt hatte. Unter normalen Umständen wäre dazu das vertrauensvolle Verhältnis und vor allem eine Beziehung zu einer Frau nötig gewesen. OK, es hatte Affären gegeben, aber doch nichts, was auch nur im Ansatz an eine Partnerschaft gegrenzt hätte. Wann bitte hätte er da an Familie denken sollen? Aber jetzt... Dakota war in sein Leben gepurzelt, hatte alles an Schutz, was er sich jahrelang mühsam aufgebaut hatte, mit einer Leichtigkeit zum einstürzen gebracht. Sie war sein Engel, seine Tochter, die er mehr liebte als sein eigenes Leben und obwohl sie erst ein paar Tage bei ihm war, war für ihn klar, dass sie zusammen gehörten, ein Team waren und nichts sie mehr trennen konnte. Er konnte sich nicht einmal mehr vorstellen kein Vater zu sein, im Gegenteil, er genoss dieses Gefühl so sehr, dass Samuel nicht verstand, wie er sich überhaupt jemals von Familie hatte distanzieren können.

Sein Blick huschte kurz zu Cai, die aufgestanden war und ins Bad ging. Der Auror schenkte ihr ein liebevolles Lächeln. Sie war das nächste Wunder in seinem Leben. Normalerweise hätte er es niemals soweit zwischen seiner Kollegin und ihm kommen lassen. Natürlich, sie war eine bezaubernde und wunderschöne Frau, aber eigentlich hatte Sam immer den Grundsatz gehabt niemals etwas mit einer Kollegin anzufangen. Aber hier war es anders. Sein Herz klopfte aufgeregt, als er sich an ihre gemeinsamen Küsse erinnerte. Sie tat ihm gut, sie war wie er! Sie verstand ihn, sie nahm ihn ernst, schaute hinter seine Fassade. Klar, der Einblick war für sie leichter gewesen, weil die ganzen Umstände ihn ziemlich mitgenommen hatten, da machte er sich gar nichts vor. Aber er wusste auch, dass es dadurch nur schneller gegangen war.
Sam gestand sich ein, dass er da gar keine Grenze mehr setzen wollte. Cai war etwas besonderes, rief etwas in ihm hervor, was er genauso wie den Gedanken an Familie, tief in seinem Innersten vergraben hatte. Angst? Ja, die hatte er auch, aber er wollte trotzdem nicht verhindern, was sich vielleicht entwickeln wollte... wenn sie es wollte.

Aber jetzt galt seine volle Aufmerksamkeit seiner Tochter, den bezaubernden Stern, der da vor ihm saß und trotz Schmerzen schon wieder strahlte und das pure Glück für ihn bedeutete.
„Merlin?“ er tat so als wenn er ernsthaft darüber nachdenken müsste, immerhin hatte er ja jetzt Mitspracherecht. „Also, ein ziemlich gewichtiger und ehrwürdiger Name würde ich sagen...“, mit einer Hand griff er dem Bär unters Kinn und betrachtete ihn kritisch ehe er lächelte und nickte. „Also ich würde denken, dass das genau der richtige Name für ihn ist, wie bist du nur darauf gekommen?“, jetzt griff er nach dem Arm des Stofftiers, „Hallo Merlin, ich bin Sam, falls du mich noch nicht kennst. Jetzt wo wir uns quasi erst richtig kennen... mit dem Namen trägst du auch Verantwortung, ich hoffe doch, dass du die übernehmen kannst. Ab jetzt musst du Dakota nämlich ein treuer Freund sein. Das ist immer so, wenn man seinen Namen bekommt“, mit einer Handbewegung sorgte er dafür, dass es aussah, als wenn der Teddy nicken würde. „Siehst du?“, wandte er sich wieder an seine Tochter, „Er ist auch einverstanden!“

Wie fern ihm im Moment doch alles ‚Dunkle‘ vorkam. Er fühlte sich seltsam zufrieden. Es war einfach nur himmlisch hier mit seiner Tochter zu sitzen und ihm war klar, wie sehr er doch all die Jahre so etwas vermisst hatte. Familie... Liebe... diese besondere Art der Verbundenheit... Samuel fühlte sich wie berauscht.

Zärtlich strich er seinem Kind eine blonde Strähne aus dem Gesicht und lächelte sie voller Zuneigung an. „Von Mama und deiner Uroma? Das muss ein wunderschöner Traum gewesen sein, oder? Ich bin sicher, sie wollten dir zeigen, dass sie bei dir sind!“, ohne zu ahnen dass genau das Dakotas Gefühle dabei waren. „Weißt du, dass ich auch von deiner Mama geträumt habe? Sie hat mit mir gesprochen...“, wieso er ihr das jetzt sagte, wusste er selber nicht. Er konnte ihr nicht alles sagen, wie sollte sie Begreifen, dass wenn etwas an der Prophezeiung wahr war, diese wohl der Grund für den Autounfall gewesen war. Nein, das konnte er ihr unmöglich sagen, sie hätte sich Vorwürfe für etwas gemacht, was gar nicht ihre Schuld war, dessen war sich Samuel sicher. „Sie weiß, dass du bei mir bist und ich glaube, genau das hat sie sich auch gewünscht“, sprach er leise weiter und wusste plötzlich, dass das wirklich so war. Mirijam hätte sich genau das gewünscht!
Zärtlich zog er Dakota in seine Arme, drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel der genau zeigte, wie sehr er sie liebte.

Im nächsten Moment knurrte jedoch ihr Magen laut und deutlich und Sam musste laut lachen. „Na dann wird es wohl wirklich Zeit!“, antwortete er, als auch gleichzeitig Cai, die wieder ins Zimmer gekommen war, den Vorschlag zum Frühstück bestätigte.
„OK Mädels, ich flitze eben ins Bad und dann kann es auch schon los gehen.“, kurz schaute er noch zu, wie Dakota fröhlich durchs Zimmer hüpfte und stand dann selber auf. „Wie kannst du nur schon wieder so unverschämt gut aussehen nach den wenigen Stunden Schlaf?“, bemerkte er leise anerkennend, als er an Caillean vorbei ging und rieb sich selber müde den Nacken. „Ich wusste schon immer, dass ihr Frauen einfach mehr ab haben könnt, ich fühl mich als sei ich unter die Räder gekommen und mindestens 100 Jahre alt.“, gestand er, „ schaust du nach ihr? Ich springe eben unter die Dusche um mir neues Leben einzuhauchen“, er schenkte ihr ein breites Grinsen, was ihn wieder wie den Jungen von nebenan wirken ließ und nicht viel von der bleiernen Müdigkeit zeigte und verschwand dann im Bad.

Es brauchte wirklich nicht lange, fühlte sich aber um einiges fiter und wacher, nachdem er eiskaltes Wasser über seinen Körper hatte laufen lassen. Zu seinem Ärger stellte er allerdings fest, dass er vergessen hatte sich frische Kleidung mitzunehmen, also wickelte er sich seufzend ein Badetuch um die Hüften, kam mit noch tropfenden Haaren wieder ins Zimmer zurück. Auf seinem Schulterblatt war nur allzu deutlich die Tätowierung des Phönix zu sehen, der bei jedem Muskelspiel so aussah als wenn er fliegen würde.
„Ich bin gleich fertig“, er hob abwehrend eine Hand und grinste schon wieder breit, „alter Mann ist kein D-Zug.“ Fluchs begab er sich zu dem Schrank, kramte sich seine Boxershorts raus, die er geschickt unter dem Handtuch anzog ohne dass es irgendwie verkrampft gewirkt hätte, warf dieses dann achtlos auf den Boden und zog sich weiter an. Schließlich stand er in einem dunkelgrauen Anzug vor den beiden anderen, darunter trug er ein weißes Hemd und die passende Krawatte. Eigentlich bevorzugte er ja legere Kleidung, aber jetzt war er im Dienst.

„Ich bin soweit, können wir?“, mit einem strahlenden Lächeln hielt er den beiden die Türe auf, nachdem er sich seinen Zauberstab noch eingesteckt hatte und folgte ihnen schließlich durch den langen Flur. "Ich habe einen Mörderhunger, ich könnte mindestens einen ganzen Ochsen verspeisen, wie sieht es mit euch aus?".
Im Schankraum angekommen hielt er Dakota und Caillean bei der Hand und führte sie wie üblich zu einem der hinteren Tische, von dem aus die beiden Auroren aber alles im Blick hatten.
Samuel seufzte leise, denn als sie den Raum betreten hatten, musste er unweigerlich wieder an seine Schwester denken. Wie es ihr wohl gehen würde? Was war mit seiner Nichte los? Ob es ihr wieder besser ging?
Nur seine Augen zeigten kurz was er dachte und das auch nur, wenn man ihn entsprechend kannte. Äußerlich wirke er einfach wie der verliebte, glückliche Ehemann, der hier mit seiner wunderschönen Frau und seinem bezaubernden Kind ein paar schöne Tage erleben wollte.

„Was möchten die holden Damen essen?“, fragte er die zwei, als der Wirt zu ihnen getreten war und eine Bestellung aufnehmen wollte. Dass es kein Frühstück mehr gab war irgendwie klar gewesen, denn es war bereits Mittag. Also bestellte sich der Auror in etwa das, was er zuvor schon angekündigt hatte. Ein wirklich großes Steak, englisch gebraten, und dazu Pommes. Nein, Salat wolle er nicht, er sei schließlich kein Kaninchen. Aber einen Kaffee wolle er, stark und schwarz, aber mit viel Zucker bitte.

Dakota Grey

erstellt am 19.11.2007 21:34    

Vergnügt wirbelte Dakota durch das Zimmer, auf der Suche nach ihrer zweiten Socke. Die erste hatte sie bereits nach wenigen Augenblicken am Fußende ihres Bettes gefunden, doch die zweite blieb einfach unauffindbar. Was für ein Ärgernis!
Während sie Miss de Moivre ein strahlendes Lächeln schenkte, als diese ihrem Wunsch nach Frühstück auch zustimmte, sank sie auf die Knie und späte angestrengt unter die Untiefen der Kommode, doch auch dort war nichts von ihrer Socke zu sehen. Erstaunlich was für einen unglaublichen Streufaktor sie manches Mal erreichte, wenn sie nicht sofort darauf achtete, wo sie ihre Sachen hinwarf. Ihre Mutter hatte ihr das schon ein paar mal vorgehalten und sie danach ausgekitzelt, als das Gesuchte nur wenige Augenblicke später ganz in der Nähe wieder aufgetaucht war. Dabei konnte sie nun wirklich nichts für das Verschwinden ihrer Sachen. Die entwickelten immer ein reges Eigenleben. Oder in ihrer unmittelbaren Umgebung lebte immer eine ganze Horde Wichtel oder ein Poltergeist, die aus Spaß ihre Sachen versteckten... war ja alles möglich.

Mit einem kindlichen Grinsen beobachtete Dakota kurz, wie ihr Vater im Badezimmer verschwand, bevor sie ihre Suche fortsetzte. Diese elende Socke konnte ja schließlich nicht einfach so vom Erdboden verschluckt worden sein. Obwohl... nach dem gestrigen, seltsamen Abend wunderte sie langsam so gar nichts mehr.
Kurz wanderten die Gedanken des blonden Mädchens zu den Worten ihres Vaters, der ihr soeben erzählt hatte, dass auch er von ihrer Mutter geträumt und sogar mit ihr gesprochen hatte.
Wieso hat Mama eigentlich nicht mit mir gesprochen?
Mit vor Anstrengung gekrauster Stirn rieb sich Dakota die Nase. Wie gemein. Ihre Mutter hätte ihr doch wenigstens sagen können, dass sie sie lieb hatte. Aber so war das eben mit Träumen... sie taten selten das, was man wollte. Da änderte es auch nichts dran, dass sie eine Hexe war. Es war ja überhaupt eine Überraschung, dass sie sich an den Traum erinnern konnte. Meistens vergas sie solche Dinge sofort nach dem Aufwachen, da sie diese zum einen als nicht so wichtig erachtete und zum anderen sofort tausend andere Dinge im Kopf hatte. Aber vielleicht hatte ihre Mutter auch nicht gewollt gehabt, dass ihre Tochter den beruhigenden Traum wieder vergaß. Genau, das musste es sein. Ihre Mutter hatte ihre Finger doch mit im Spiel gehabt.

Vergnügt vor sich hinsummend, gab Dakota ihre ergebnislose Suche auf und stemmte in der Mitte des Zimmers die Hände in die Hüfte.
„Warum muss einem immer ausgerechnet das abhanden kommen, was man gerade braucht?“, fragte sie ein wenig beleidigt und schaute zu Caillean hinüber, als würde sie erwarten, dass die Aurorin darauf eine Antwort parat hatte.
Wenn sie so darüber nachdachte, wusste sie praktisch noch gar nichts über die Partnerin ihres Vaters und das machte sie nur umso neugieriger. Bisher hatte sie sich die meiste Zeit über mit ihrem Vater beschäftigt, was ja auch nicht weiter verwunderlich war, wenn man zum ersten Mal in seinem Leben einem Elternteil gegenüber stand. So viele Fragen hatte sie an ihn gehabt und hatte sie auch jetzt noch, sodass sie die Frau an seiner Seite bisher kaum beachtet hatte, was für Dakota eigentlich schon ungewöhnlich genug war. Sie wusste nur, dass Miss de Moivre und ihr Vater hier in Hogsmead zusammen einen Auftrag hatten und als Ehepaar auftraten. Doch ansonsten war ihr die junge Frau vollkommen fremd.
Doch so wirklich traute sie sich auch nicht, irgendetwas zu fragen. Dies war einer jener seltenen Momente, wo Dakotas Schüchternheit hervorkam.
„Hilf mir, Merlin“, murmelte sie ihrem Teddy ins Ohr und drückte das Gesicht in das weiche Fell. Ihr neuer, treuer Freund... auch er hatte keine Antwort parat, aber gab es überhaupt ein Mittel gegen Schüchternheit oder Hemmungen?

So in Gedanken vertieft, schreckte Dakota überrascht auf, als ihr Vater zurück ins Zimmer kam. Mit tropfenden Haaren und bis auf ein Handtuch um die Hüften nackt, was Dakota ein Kichern entlockte. Ihr Papa sah aus, als wäre er gerade einmal durch einen Fluss geschwommen, nur dass man dazu ganz sicher nicht nur mit einem Handtuch bekleidet war. Sein Aufzug erinnerte das blonde Mädchen jedoch wieder daran, dass sie noch immer im Schlafanzug herumrannte und noch dazu nur eine Socke trug.
Flugs schlüpfte sie an ihrem Vater vorbei und begann ebenfalls im Schrank herumzukramen, bis sie eine Jeanslatzhose fand und dazu ein rotes T-Shirt. Kleider hatte sie noch nie gemocht und waren daher aufs strengste aus ihrem Schrank verbannt worden.
„Du bist doch nicht alt“, lachte sie vergnügt, während sie sich das Oberteil über den Kopf zog und dabei eingehend den Phönix auf der Schulter ihres Vaters beäugte. Es sah wirklich so aus, als würde der Vogel jeden Augenblick den Schnabel aufreißen, sein schaurig schönes Lied singen, und dann davon fliegen. Die blauen Augen des Mädchens hingen fasziniert an der Tätowierung, sodass sie kaum mitbekam, wie ihre Finger kribbelten und sich eine wollige Wärme in ihrer Brust ausbreitete. Dakota war so gebannt von dem Schauspiel, dass sie verwirrt aufsah, als etwas gegen ihren Fußknöchel klatschte.
Ihre vermisste Socke. Wo die plötzlich nun wieder herkam? Der Flug, den ihr verlorenes Kleidungsstück von unter dem Bett zu ihr hinüber unternommen hatte, war ihr vollkommen entgangen, sodass sie das Widerauftauchen nun einfach als unerklärliches Phänomen abstempelte und sich fertig anzog.

Zeitgleich mit ihrem Vater beendete sie ihr Werk und ergriff vorfreudig seine Hand, während die drei hinunter zum Schankraum gingen. Wirklich das zufriedene Bild einer fröhlichen Familie.
„Ich könnte einen ganzen Drachen verspeisen“, trompete das blonde Mädchen fröhlich auf die Frage ihres Vaters und grinste breit. Solcherlei Späße machten ihr einfach viel zu viel Spaß, als dass sie einfach so darüber hinweggehen konnte.
Die Erinnerungen an den Abend zuvor drangen erst gar nicht in Dakotas Gedanken, als sie Platz nahm. Zum einen konnte sie sich an den wesentlichen Teil im Hinterhof sowieso nicht erinnern und zum anderen war die restliche Begegnung hier im Schankraum für sie kaum von Interesse gewesen. Für sie war das andere Mädchen – von dem sie nicht wusste, dass es ihre Cousine war - viel interessanter gewesen.
„Ich möchte Pommes. Gaaaaaanz viel Pommes und ein wenig Salat. Und dazu noch Orangensaft“, verkündete Dakota eifrig, als sie ihre Bestellung aufgaben. Nach Fleisch war ihr nicht wirklich zumute. Auch wenn sie den Abend im Schankraum und im Hinterhof der Drei Besen erfolgreich ausgeblendet hatte, hing das Gesicht des toten Mädchens doch noch immer wie eine Nebelwand vor ihrem inneren Auge. Nein, Fleisch war heute nichts für sie.
Kurz hielt sie inne und überlegte einen Moment lang mit schief gelegtem Kopf. Ihr Vater hatte zwar gesagt, dass sie jetzt überlegen wollten, was sie heute noch so machen wollten, doch Dakota brannte eine andere Frage auf den Lippen.
„Du, Papa... wer war eigentlich die hübsche Frau gestern abend? Die, die mit dem blonden Mann und dem kleinen Mädchen hier war und mit der du so komisch geredet hast...“
Dakotas große, blaue Augen waren mit einem Mal voller Ernst, als würde sie genau wissen, dass dieses Thema recht heikel war, doch ihre Neugierde war größer. Sie hatte gestern schon gemerkt, dass diese Frau ihrem Vater sehr viel bedeutete und nun wollte sie natürlich wissen, wieso und wer sie war.

Caillean de Moivre
Auror


erstellt am 25.11.2007 00:34    

Caillean sah kurz dem kleinen Mädchen zu, das wie wild durch das Zimmer hüpfte. Als Sam an sie heran trat musste sie bei seinen Worten leicht grinsen. „Ich bin eine Frau und kenne so ein paar Zauber, die in solchen Situationen helfen. Vielleicht sollte ich dir einige davon mal beibringen, schließlich sollst du ja auch nicht über Nacht altern“, neckte sie ihn, „Und ja, ich hab ein Auge auf sie, werde du erst mal wach und beginne wieder zu leben.“
Für einen Augenblick sah sie ihm noch hinterher, machte sich so ihre Gedanken, wie das alles noch enden würde, richtete ihr Hauptaugenmerk dann allerdings wieder auf das kleine blonde Mädchen, Dakota, das anscheinend nach einer Socke suchte. Die dunkelhaarige Aurorin fragte sich, wie es im Inneren dieses außergewöhnlichen Mädchens aussah, wie sie mit der ganzen Situation gestern Abend klar kam. Es hatte für sie zwar den äußeren Anschein, dass sie alles gut weggesteckt hatte aber war das auch wirklich der Fall? Wollte sie das nach außen hin zeigen aber in ihrem Inneren sah alles viel viel schlimmer aus? Caillean konnte sich vorstellen, dass Dakota in dieser Hinsicht eher nach ihrem Vater kam und bei diesem konnte sie sich vorstellen, dass er nicht alles so nach außen zeigte, schließlich war er wie sie und hatte immer eine Maske auf.

„Das ist eine mehr als gute Frage“, antwortete sie auf die Frage Dakotas, „Ich weiß es nicht aber in meiner Kindheit habe ich mich das auch sehr oft gefragt. Ständig verschwanden Sachen von mir und ich fand sie einfach nicht mehr wieder. Allerdings glaub ich, dass manchmal auch meine beiden Brüder daran schuld waren, die haben mich doch öfters mal gerne auf den Arm genommen.“
Suchend sah sie sich nun in dem Raum um, half der kleinen Grey beim Suchen. „Wo kann diese verflixte Socke nur sein“, fragte sie und sah danach mal unter dem Sessel nach, auf dem sie die letzten paar Stunden verbracht hatte, „Vielleicht hier? Nein, irgendwie nicht. Hat dein Merlin vielleicht eine Idee?“ Die beiden suchten noch ein wenig weiter, Caillean wollte Dakota ein bisschen besser kennen lernen, allerdings hatte sie selbst auch ein paar Probleme damit, zumindest wenn es um Kinder ging, mit denen sie mehr als einen Tag zu tun haben würde. Und auch die kürze der Nacht hatte dafür gesorgt, dass ihr Kopf noch nicht wieder auf hundert Prozent arbeitete.

Als Sam wieder in das Zimmer kam, drehte sie ihren Kopf wieder zu ihm und richtete sich wieder auf. So mit nur einem Handtuch um die Hüften bekleidet sah er eigentlich schon unverschämt gut aus. Ihr Blick fiel auf den Phoenix auf seiner Schulter, der dafür sorgte, dass ihr Blick für einige Zeit dort verharrte. Er sah so aus als würde er fast leben, so als würde er sich im nächsten Moment von der Haut lösen und zum Fenster fliegen um in die große weite Welt zu entschwinden. Ihr Blick glitt hinauf, seinen Nacken entlang bis zu seinen Haaren und als er sich umdrehte und sie in bei seinen Augen angekommen war und er auch schon gleich wieder etwas sagte, bemerkte sie, dass sie diesen sie auf eine merkwürdige Art anziehenden Mann für einen kurzen Moment doch mit einem leicht interessiert und auch verträumten Blick beobachtet hatte.
„So alt bist du doch gar nicht“, entgegnete sie, irgendwie hatte die letzte Nacht einiges verändert, sie war ein wenig offener geworden, „Oder willst du mich etwa auch so alt machen?“
Sie wandte ihren Blick nun ab und trat hinüber zu einer kleinen Kommode auf der sie gestern eine Kette abgelegt hatte, die sie nun, um Sam ja nicht weiter zu beobachten, umlegte bekam dabei auch nicht mit, wie die Socke Dakotas zu dieser herüber flog.

Sie waren nun alle fertig und gingen gemeinsam hinunter in den Schankraum. Wie es für sie üblich war, sah sich die dunkelhaarige Aurorin um. Der Trubel von gestern Abend hatte sich inzwischen gelegt und er wirkte wieder genauso verschlafen wie er auch die letzten Tage um diese Zeit gewesen war. Sie konnte kein Anzeichen davon entdecken, dass jemand wusste, was gestern Abend auf dem Hinterhof vorgefallen war. Oder waren die Leute hier wirklich einfach nur gut darin die Sachen, die sie nicht sehen wollten, aus ihrem Blickfeld und ihrem Geist zu verdrängen?
„Ich denke einen ganzen Ochsen werde ich nicht verspeisen können und einen Drachen auch nicht, schließlich sind das ja auch ziemlich schöne Tiere, aber Hunger habe ich auch“, verliebt, wie es sich für eine frisch verheiratete Frau gehörte, sah sie Sam an als der Wirt zu ihnen herüber sah und sich auf den Weg machte. Sie bestellte sich bei ihm einen größeren Salat und ebenso wie Dakota Pommes, nur nicht ganz so viele wie sie.
Sie sah Sam wieder an, zog dann eine Augenbraue hoch und musste leicht grinsen. Als er sie etwas fragend ansah fuhr sie mit ihrer Hand über sein Kinn und seine Wangen. „Hmm, vielleicht wirst du irgendwann doch zu einem alten Mann, wenn ich mir das hier so näher anschaue“, sagte sie als Anspielung auf die Bartstoppeln, die nun schon mehr als deutlich zu sehen und vor allem auch zu fühlen waren.

Als sie Dakotas Frage hörte zog sie eine Augenbraue nach oben. Es gab einige komplizierte Dinge in Sams Leben und das Komplizierteste war wohl die Sache mit seiner Schwester. Unterm Tisch drückte sie leicht seine Hand, stand dann allerdings auf um eine Ausgabe des Tagespropheten zu holen, die wie üblich auf den Tresen lagen, während Sam seiner Tochter diese Geschichte erklären würde. Mit einer zusammen gerollten Ausgabe kam sie zurück und entrollte sie und verschluckte sich sofort an dem Kaffee, den der Wirt inzwischen mit dem Orangensaft und dem weiteren Kaffee an den Tisch gebracht hatte. Schnell überflog sie den Artikel, der natürlich sofort jedem ins Auge viel.
„Anscheinend hat der Prophet mal wieder Schriftgröße 96 ausgepackt“, und überreichte ihrem Kollegen mit diesen Worten die Zeitung.

Noah Gordon
Arithmantik




erstellt am 26.11.2007 00:44    

CF Flourish & Blotts/ London

Noah war direkt nach Hogsmeade appariert und war noch ziemlich durcheinander von der Begegnung mit Marla. Jetzt, hunderte Kilometer wieder von ihr entfernt wirkte die ganze Situation als irreal - als hätte er die letzten Stunden nur geträumt. Diese Empfindung wurde noch dadurch verstärkt, dass sich zwar der Nebel mittlerweile etwas gelichtet habe, die Wolken durchdringende Sonne jedoch alles in ein milchiges Licht tauchte.

Er brauchte etwas, bis er wieder an Orientierung gewonnen hatte und erinnerte sich an den Brief, den seine Großmutter ihn heute Morgen hatte zukommen lassen. Er solle um 13:00 in „Die drei Besen“ kommen und eine „Überraschung“ abholen. Was bei Merlins Bart soll ich denn dort!? Natürlich wird sie mir die Bücher geschickt haben, aber die hätte sie mir doch auch direkt nach Hogwarts oder zumindest die Poststation hier schicken können! Was soll das ganze Theater mal wieder?, fragte sich Noah und war leicht genervt von dem Umweg, den er nun über die Kneipe gehen musste. Er hatte schon während seiner Schulzeit dieses Gasthaus nicht sonderlich geschätzt – zu viele Leute, zu viel Rauch, zu wenig Platz.

Noah ging die Hauptstraße entlang und betrat um Punkt 13:00 das Wirtshaus. Eine Geruchsmischung von Kaffee, Rauch und Menschendunst drang in seine Nase und er brauchte eine Weile, bis sich seine Augen auf die neuen Lichtverhältnisse eingestellt hatten. Selbst für diese Uhrzeit war das Gasthaus wie immer recht gut besucht. Er wollte gerade auf die Theke zuschreiten und den Wirt fragen, ob jemand etwas für ihn abgegeben hätte, als eine alte Frau in einem grünen Umhang mit ausgebreiteten Armen auf ihn zuschritt: „Noah, na da bist du ja endlich!“, sprach diese und strahlte dabei fröhlich wie die Sonne selbst. Erschrocken fuhr Noah kurz zusammen mit einem sofortigen Griff an seinen Zauberstab, als er die Frau erkannte:
„Oma??“, Noah sah die alte Frau an wie einen Geist. „Was … was machst du hier? Was für eine Überraschung… Wieso hast du mir nicht geschrieben, dass du kommst?“

Für ihre 96 Jahre war Noahs Großmutter, Grace O’Neill, noch ziemlich rüstig und strotzte vor lauter Lebenskraft. Ihre Haare schimmerten in einem leichten Silber und ihr Gesicht wirkte viel jünger als sie eigentlich war. Sie war ein offenherziger und lebenslustiger Mensch – eigentlich das genaue Gegenteil von Noah. In Noahs ersten Lebensjahren war sie Noahs primäre Bezugsperson gewesen, da seine Eltern beide in ihren Berufen versuchten, ihre ehrgeizigen Ziele zu realisieren. Um ihrer großen Leidenschaft des Lesens stets nachgehen zu können, hatte Grace O’Neill ihren eigenen Buchladen und Verlag gegründet. Sie liebte die Gemütlichkeit und versuchte Noah stets für die wundervolle Welt, in der er lebte, zu begeistern. Allerdings war sie längerfristig bei Noah nicht besonders erfolgreich bei diesem Bestreben gewesen. Trotzdem – manchmal vermisste Noah sie und ihre positive Lebenseinstellung mehr als seine Mutter.

„Aber dann wäre es doch keine Überraschung mehr gewesen, nicht wahr? Ich wollte doch mal den neuen Lehrer in Hogwarts selbst kennenlernen“, sprach sie lächelnd und knuffte Noah dabei in die Seite. „Herje Junge, isst du etwa nichts!?“ Noah rollte kurz die Augen und blickte sich um, ob ihn jemand in dieser peinlichen Situation beobachtete. Diesen Spruch über seine Figur hatte er heute schon einmal gehört. „Ähm, - Oma, lass uns doch irgendwo hinsetzen, ja?“, schlug er vor und sie kam ihm auch gleich dieser Aufforderung nach.

„Ich habe uns schon mal einen Whiskey bestellt“, sagte Grace O’Neill als sei dies eine Selbstverständlichkeit. „Es ist doch erst 13:00! Da kann man doch noch nichts trinken – ich bin schließlich Lehrer.“ Grace O’Neill zuckte kurz mit den schultern und grinste dabei schelmisch. „Das merkt doch keiner. Außerdem ist es ja nur ein GANZ kleiner. Das bringt so richtig deinen Kreislauf mal in Schwung. Du bist ja so blass.“

-„Und da ist Alkohol natürlich genau das Richtige … na gut, dann schieb meinetwegen das Zeug rüber. … Wie geht es dir?“ Noah betrachtete nachdenklich die durchsichtige bräunliche Flüssigkeit in seinem Glas und bemerkte, dass es eigentlich genau der Situation angemessen war, dass er jetzt etwas Alkoholisches trank. Schließlich könnte er bald Vater sein, dachte er leicht spöttisch über die Behauptungen Marlas.

Grace O’Neill kannte Noah wohl am besten und hatte bereits seine nachdenkliche Geste bemerkt. Sie bedauerte, dass ihr Enkel die Welt in einem solch düsteren Licht sah und sie hoffte inständig, dass er doch eines Tages mal zufrieden sein könnte mit sich und der Welt. Sie wünsche es ihm so sehr, doch für das Glücklichsein gab es schließlich kein Patentrezept. „Nun, mir geht es vermutlich besser als dir, mein Junge“, sagte sie schließlich und legte ihre Hand auf die seine. „Du bist Arithmantiklehrer in Hogwarts, du bist jung und erfolgreich. Trotzdem machst du ein so bekümmertes Gesicht. Was ist los?“, fragte sie Noah sanft.

Noah runzelte leicht die Stirn. Er hasste es, wenn sie ihn durchschaute und seufzte schließlich. „Es … es ist nichts… nur ein paar Gedanken, die ich … ordnen muss. Nichts weiter.“ Noah machte eine Pause und trank an seinem Whiskey. Sofort breitete sich eine wohlige Wärme in seinem Inneren aus, die er aus psychischen Gründen heraus nur selten empfand. Seine Großmutter schwieg und ließ ihm Zeit. Sie wusste, dass Noah jedes Mal etwas Zeit brauchte sich ihr zu öffnen und dass er es manchmal auch nicht tat aus welchen Gründen auch immer, die sie aber natürlich respektieren würde. Es tat ihr leid, dass das Leben ihm eine solche Last zu sein schien und sie hoffte ihm bei ihren gelegentlichen Besuchen wenigstens ein wenig Schmerz abnehmen zu können. Oftmals brauchte man schließlich ja nur jemanden zu reden, um sich leichter zu fühlen.

„Ich habe Marla getroffen. In London“, sagte er trocken und versuchte dabei jegliche Emotion zu unterdrücken.“ Das mit der eventuellen Vaterschaft verschwieg er ihr lieber – er wollte nicht unbegründete Verwirrung bei ihr stiften. Es war ja auch höchst unwahrscheinlich, dass dies wirklich der Fall sein würde. Diese Worte reichten aus, um Grace O’Neill einen vagen Überblick über Noahs momentane Gefühlssituation zu verschaffen. Sie wusste, dass er Marla sehr geliebt hatte und die Trennung ihm sehr schwer gefallen war, doch sie würde dies jetzt nicht weiter mit ihm vertiefen wollen. Schweigend saßen sie die nächste halbe Stunde am Tisch und tranken ihren Whiskey. Sie brauchten nicht viele Worte, um sich zu verständigen.

Schließlich sah Noah wieder auf seine Uhr. „Ich muss langsam wieder zurück. Heute Nachmittag findet eine Trauerfeier in Hogwarts statt für die ermordete Schülerin. Eigentlich muss es genau hier in der Nähe passiert sein, aber ich sehe keinen einzigen Auroren hier, der sich der Sache annimmt.“ Noah runzelte die Stirn. Es war nicht das erste mal, dass das Ministerium aus Furcht nicht vernunftsgemäß reagierte. Seine Großmutter nickte: „Ich habe davon in der Zeitung gelesen. Bitte sei vorsichtig. Wie es aussieht, weiss niemand bisher bescheid, wer genau hinter diesen Grausamkeiten steckt. Das war auch ein Grund, weshalb ich her gekommen bin.“

„Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen. Wir müssen nur verhindern, dass dies noch einmal geschieht und wir bald den Täter finden.“ Grace O’Neill lächelte ihn kurz an. Noch immer schlüpfte Noah in die Rolle des Auroren, obwohl er dieser eigentlich auch ewig abgeschworen hatte – doch sein Wissenshunger würde ihn wohl immer dorthin treiben, wo Gefahr lauerte. Sie reichte ihm schließlich zum Abschied eine Kiste, in der sich die stark verkleinerten Ausgaben seiner angeforderten Bücher befanden, und ein kleines Päckchen mit Noahs heißgeliebten Schokoladenkuchen. Der Abschied fiel beiden schwer.

TBC: Lehrertisch/ Hogwarts

Samuel Grey
Auror

erstellt am 29.11.2007 20:15    

Sam fühlte sich geschmeichelt, das konnte er einfach nicht leugnen. Als er sich eben umgezogen hatte, war ihm durchaus Cailleans Blick aufgefallen. Andere mochten dieses Denken für arrogant halten, war es aber eigentlich nicht. Er war sich nur einfach bewusst, dass es einige Frauen gab, denen er gefiel. Aber dieses Mal war es anders... dieses Mal bedeutete es ihm etwas. Es war ihm wichtig, dass ihr gefiel was sie gesehen hatte, zum ersten Mal wollte er gefallen. Ein Kribbeln zog sich durch seinen Bauch und er lächelte Cai an, ein liebevolles Lächeln, was er wirklich nicht mehr spielen musste um eine Rolle aufrecht zu erhalten. Der Drang war groß, sie in die Arme zu ziehen und zu küssen, so zu küssen wie noch wenige Stunden zuvor.
Wie sie zu der Kommode gegangen war... Sam wäre glatt in Teenagerhafte Träumereien verfallen, wenn ihm nicht mit einem Mal etwas bewusst geworden wäre. Die Socke... Er hatte sie im Augenwinkel unter dem Bett hervor und zu Dakota fliegen sehen, aber erst jetzt wurde ihm das Bemerkte auch wirklich klar. Wie hatte sie das gemacht? Sie durfte wohl kaum ein Accio beherrschen, zumal sie keinen Zauberstab hatte. Aber... nun gestern Abend hatte sie auch keinen gebraucht und hatte den Jungen gerettet.

„Ist dir sowas wie mit der Socke schon öfters passiert? Das war toll. Ziemlich praktisch wenn du mich fragst“, hakte er bei seiner Tochter nach, ohne zu zeigen, dass auch dies wieder ein Beweis für ihre enormen Fähigkeiten war. Vielleicht sollten sie wirklich eine Ars Magica in Erwägung ziehen... aber erst einmal wollte Sam unbedingt in die Mysteriumsabteilung um zu überprüfen, ob es wirklich eine Prophezeiung über seinen Engel gab.

Sie hatten bestellt und als Cai ihn plötzlich mit so einem gewissen Blick ansah, konnte er sich so absolut keinen Reim machen was los war. Hatte er irgendwas verpasst? War er zu sehr in Gedanken gewesen? Also sah er sie fragend an, konnte sich dann aber ein Grinsen nicht verkneifen, als sie ihm über die Wangen strich und ihn auf ihre besondere Art und Weise mitteilte, dass er vergessen hatte sich zu rasieren. „Du findest also das kleidet mich nicht? Macht es mich nicht irgendwie... verwegener?“, er zwinkerte ihr frech zu, nahm sich aber dennoch sofort vor bei nächster Gelegenheit dies sofort nachzuholen. Hier am Tisch konnte er schlecht den entsprechenden Zauber wirken, das hätte sich einfach nicht gehört, aber sobald sie wieder in ihrem Zimmer waren, würde er sich die paar Sekunden, die es nur dauern würde, nehmen.

Die Frage seiner Tochter wischte ihm jedoch im nächsten Augenblick das Grinsen wieder vom Gesicht. Und so fröhlich seine Kleine eben noch gewesen war, auch sie blickte jetzt mit ihren großen blauen Augen ganz ernst drein, als wüsste sie, dass dieses Thema für ihren Vater nicht leicht war. Cai wusste ebenfalls, wie schwer es ihm fallen würde, zumindest zeigte ihm das ihre liebevolle Geste unterm Tisch, ehe sie Vater und Tochter alleine ließ.
Samuel holte tief Luft, griff nun seinerseits nach Dakotas Hand, und schaute ihr mit ernstem, traurigem Blick in die Augen. Er wollte und konnte nicht verstecken, was die Erinnerung in ihm auslöste.

„Das war Laura... Laura...“, noch einmal holte er tief Luft, „meine Schwester, um genau zu sein meine Zwillingsschwester und somit deine Tante... wir beide haben uns schon einige Zeit nicht mehr gesehen... wir haben eigentlich keinen Kontakt mehr miteinander. Vor ein paar Jahren hatten wir einen ziemlich großen Streit“, ‘nachdem du übrigens entstanden bist‘, setzte er gedanklich noch hinzu und wurde sich schlagartig bewusst wie nahe Glück und Unglück doch beieinander lagen. „Das ist alles etwas komplizierter.“, Himmel wie erklärte man seinem Kind so etwas? „Unsere, also Lauras und meine Eltern, waren Todesser...“, wusste sie überhaupt was Todesser waren? „Vor einigen Jahren gab es eine wirklich schreckliche Zeit...“, begann er und berichtete von Voldemort, so wie er hoffte einigermaßen kindgerecht. Er erzählte ihr von dem Schrecken der damals herrschte und ließ nicht aus, dass die Greys Anhänger vom dunklen Lord gewesen waren. „Sie erzogen uns natürlich in diesem Sinne, sie glaubten fest daran, was Voldemort und die Todesser verkörperten. Aber ich selber konnte nie so denken... Deine Großeltern starben ein Jahr bevor diese ‚Herrschaft‘ von Harry Potter Merlin sei Dank beendet wurde in einem Kampf. Laura und ich kamen nach New York zu einer Tante, die genau wie ich eigentlich immer das weiße Schaf in der Familie war, weil sie ebenfalls ganz anders dachte... wir verlebten eine tolle Zeit dort, zumindest dachte ich es. Ich für meinen Teil hatte es wirklich so empfunden, aber meine Schwester... sie dachte wie unsere Eltern. Irgendwann kam es zu dem Streit... für mich war klar, dass ich Auror werden wollte, ich wollte gegen all das Dunkle kämpfen, weil es leider immer geben wird... und Laura ging den anderen Weg...“

Er schaute nun auf die kleine, zarte Hand in seiner großen und er strich gedankenverloren mit dem Daumen über den Handrücken.
Es war Cai, die ihn wieder aus den trüben Gedanken riss, als sie wieder an den Tisch gekommen war und sich an den mittlerweile servierten Kaffee verschluckte. Ein ungutes Gefühl überkam ihn, als sie ihm den Tagespropheten hin hielt und er fühlte sich sofort bestätigt, als er das Titelblatt überflogen hatte.
„Schmierfinken“, knurrte er leise und ärgerte sich. „Immer die selbe Leier, und wozu das alles?“, sauer trank er an seinem Kaffee, verzog aber gleich angewidert das Gesicht. Zucker - er hatte den Zucker vergessen. „Bah“, stieß er aus, griff nach dem Zuckerbecher und wuchtete sich eine ungesunde Menge in das schwarze Gebräu, dass man fürchten musste es würde ihm die Zähne zusammenkleben, wenn er es trank.
„Die machen uns allen nur die Arbeit viel schwerer und was bitte haben die davon Minerva zu verleumden?“
Sam hasste Reporter, bevorzugt die vom Tagespropheten, denn seine Erfahrungen mit denen waren alles andere als rosig.
Doch so schnaubend wie er auch gerade da saß, sie wurden ein weiteres mal unterbrochen, doch dieses Mal vom Wirt, der ihnen das bestellte Essen brachte. es war erstaunlich wie schnell Sam den Knopf umstellen konnte von Auror zu Alltag, auch wenn es nur Fassade war, die man allerdings nur durchschauen konnte, wenn man ihn kannte.

„Ohhh das sieht hervorragend aus. Danke ihnen“, sagte er freundlich, wartete dann bis der Wirt sich wieder entfernt hatte und auch Cai und Dakota soweit waren und begann dann zu essen. Er hatte wirklichen Hunger und das saftige Stück Fleisch ließ ihm das Wasser im Munde zusammen laufen.

„Was haltet ihr von einem Ausflug nach London gleich nach dem essen?“, fragte er die beiden, nachdem er die ersten Stücke genussvoll gegessen hatte. „Ich würde gerne ins Ministerium um etwas zu überprüfen“, setzte er so leise nach, dass nur die beiden ihn verstehen konnten.

Dakota Grey

erstellt am 30.11.2007 21:14    

Ungeduldig schaukelte Dakota auf ihrem Platz hin und her und warf immer wieder suchenden Blicke in Richtung des Wirtes, um auch ja nicht den Zeitpunkt zu verpassen, an dem er endlich mit dem bestellten Essen kommen würde. Ihr Magen zwickte inzwischen in einer Art Dauerzustand und allein bei dem Gedanken an Essen lief der Greytochter das Wasser im Munde zusammen.
Mit wachem Interesse hatte Dakota die Bestellung Cailleans verfolgt und über ihre Worte gekichert, dass sie dann doch eher eine etwas kleinere Portion als Ochsen oder Drachen bevorzugte. Dass Ochsen allerdings schöne Tiere sein sollten, daran hatte das kleine Mädchen so ihre Zweifel. Bei Drachen konnte sie sich einverstanden erklären, aber Ochsen? Die waren so... so... auf die schnelle fiel ihr nicht einmal eine geeignete Beschreibung ein. Zu groß, konnte sie ja nicht sagen. Das waren Drachen auch. Genauso wie wild, gefährlich, gehörnt und angriffslustig. Zumindest stellte sie sich diese Wesen so vor.
Das Einzige, was sie vielleicht dazu verleiten könnte, Drachen mehr zu mögen, wäre die natürliche Magie dieser Wesen. Sie hatte noch nie davon gehört, dass ein Ochse so etwas wie Feuerspucken oder heilende Kräfte besaß.
Kurz hielt Dakota inne und krauste nachdenklich die Stirn. Aber besaß denn nicht jedes Wesen eine Art von Magie? Egal ob nun Ochse oder Drache, Zauberer oder Muggel, Hauself oder Hund? Alles war doch auf seine Art und Weise einzigartig und konnte Menschen verzaubern, wenn sie die Augen für die Schönheit der Dinge öffneten. Ob nun Blume oder Tier, alles besaß die Kraft, die Menschen zu fesseln, und somit hatten sie doch ihre ganze eigene Art von Magie.
Spann sie sich da gerade nur etwas zusammen oder war sie auf einen Gedanken gestoßen, den vor ihr schon einmal jemand gehabt hatte? Es klang zumindest wunderschön in ihren eigenen Ohren. Wie einem Märchen entsprungen, das ein glückliches Ende prophezeite, indem alles und jeder selbstverständlich nebeneinander lebte ohne dass es Unglück oder Missverständnisse gab.

Erneut begann Dakota über diesen Gedanken zu strahlen und zupfte lächeln und teilweise wohl auch geistesabwesend an einer Haarsträhne, als ihr Papa sie mit einem Mal vollkommen unerwartet auf die Socke ansprach. Dieses verflixte Stück Stoff, dass ihr an diesem Vormittag schon die erste Aufregung beschert hatte.
„Schön öfters passiert?“, echote sie irritiert und sah ihren Vater unverständlich an. Was meinte er damit? Was war denn mit ihrer Socke geschehen? Sie hatte sie gesucht und sie war dann plötzlich von selbst wieder aufgetaucht. Einfach so hatte sie plötzlich zu ihren Füßen gelegen, ohne dass sie etwas dafür getan hatte. „Ich weiß nicht, was du meinst... Die Socke war weg und plötzlich lag sie wieder da, so als wäre nichts geschehen. Wahrscheinlich bin ich bloß blind daran vorbeigelaufen und hab sie die ganze Zeit übersehen. Daran ist doch nichts praktisch.“
Dakota zuckte unschuldig mit den Schultern, konnte sich jedoch keinen Reim auf die Worte ihres Vaters machen. Den Flug ihrer Socke hatte sie gar nicht mitbekommen, sodass sie den Gedankengängen von Samuel nun nicht wirklich folgen konnte.

Nach ihrer neugierigen Frage bezüglich dieser fremden Frau registrierte Dakota durchaus den merkwürdigen Blick von Caillean, kam jedoch gar nicht dazu, nachzuhaken, denn die junge Frau stand bereits vom Tisch auf, um eine Zeitung zu holen.
Verwirrt blickte das blonde Mädchen ihren Vater an. In ihren Augen leuchtete nur noch stärker die wachsende Neugierde, während sie jedoch gleichzeitig bemerkte, wie ernst und traurig der Blick ihres Papas mit einem Mal geworden war. Unschlüssig wanderten ihre Augen zwischen seinem Gesicht und seiner Hand, die ihre ergriffen hatte, hin und her, als er auch schon zu erzählen begann und die Gedanken und Empfindungen über Dakota zusammenpurzelten.
Sie erfuhr soviel neues, soviel unbekanntes und konnte nicht genau sagen, ob sie nun erschüttert wegen des Gehörtem sein sollte, oder doch eher wütend. Wütend über diese unzähligen, bösen Taten, welche diese Menschen, die sich Todesser nannten, und ihr seltsamer Anführer verbrochen hatten. Wenn sie nun wieder an ihre Theorie dachte, dass in jedem kleinsten Teil ein Stück Magie wohnte, konnte sie nicht verstehen, warum jemand solch schöne Dinge einfach so zerstörte und vernichtete. Diese ganze Sache war ihr gänzlich unverständlich. Wie konnte man nur so grausam sein und einfach jemanden töten, nur weil derjenige keine Magie beherrschte? Das war doch... krank, abnormal, widerlich, angsteinflössend...
Dakota wollte sich gar nicht vorstellen, wie es gewesen sein musste, wenn man zu dieser Zeit gelebt hätte. Und ihre eigenen Großeltern hatten zu diesen Leuten gehört. Ihr Vater war in dieser kalten Zeit aufgewachsen, hatte sich mit den Eindrücken und Gedanken seiner Eltern herumschlagen müssen und hatte es dennoch geschafft den Weg zurück ins Licht zu finden. In ihren Augen war dies eine grandiose Leistung. Sie bescheinigte ihrem Vater eine scheinbar unzerstörbare Willenskraft, die ihm dazu verholfen hatte, sich gegen seine Familie zu stellen, um den eigenen Weg zu gehen.
Nun verstand sie auch, warum das Treffen mit seiner Schwester – ihrer Tante – so schmerzhaft für ihn gewesen sein musste. Er liebte seine Schwester, das erkannte sie daran, wie liebevoll er dennoch von ihr sprach. Wie sanft er ihren Namen über die Lippen brachte. Er liebte sie und das würde er auch immer tun, denn sie war ja seine Schwester. Der Weg, den Laura eingeschlagen hatte, war in seinen Augen zwar der falsche, Unheil bringende, doch er verurteilte sie deswegen scheinbar nicht. Er gab ihr nicht die Schuld daran, weil sie so war, wie sie war.
Vereinzelt stiegen Tränen in Dakotas blaue Augen, die sie jedoch erfolgreich am Ausbrechen hindern konnte. Dennoch klang ihre Stimme eindeutig belegt, aber durchaus gefasst.
„Dann kann ich ja froh sein, dass mein Papa das weiße Schaf geblieben ist“, kicherte sie verlegen und drückte liebevoll seine Hand, bevor sie ihm aus einem Impuls heraus einen dicken Kuss auf die Wange gab. „Für den besten Papa der Welt, der seiner Tochter alle neugierigen Fragen beantwortet, egal wie blöd oder unpassend oder aufwühlend sie auch sein mögen“, verkündete sie stolz und grinste.
Es erstaunte sie immer noch, was für eine enge Bindung sie bereits jetzt zu ihrem Vater aufgebaut hatte, obwohl sie ihn doch gerade einmal seit ein paar Tagen kannte. Er war ein Teil von ihr und ihrem Leben und daher freute sie sich umso mehr, dass er ihr diese schmerzhafte Geschichte über sich, ihre Tante und ihren Großeltern nicht vorenthalten hatte.

Als Caillean wieder zu ihnen stieß, reichte sie ihrem Papa die Zeitung. Offensichtlich standen einige unschöne Dinge darin, denn auch ihr Vater bekam einen ganz ärgerlichen Gesichtsausdruck, nachdem er einen Blick auf die Titelseite geworfen hatte.
Neugierig spähe Dakota über seinen Arm hinweg auf den Artikel, sah jedoch sofort wieder weg, als ihr die Schlagzeile ins Auge stach. Da stand erneut dieses Wort, das ihr ihr Vater gerade erklärt hatte. Todesser! Sie sollten wieder aktiv sein? In Hogwarts sollte eine Mordserie sein? Das konnte und wollte Dakota nicht glauben.
Hogwarts war so ein wundervoller Ort gewesen, auch wenn sie ihn heute morgen in einem angeschlagenen, dösigen Zustand das erste Mal gesehen hatte. Dort konnte nichts böses hineinkommen. Die magischen Mauern um das Schloss herum verhinderten das schon. Und noch dazu war ja da noch immer diese Schulleiterin.
„Wieso sollte jemand Lügen über die alte Frau verbreiten?“, murmelte Dakota recht leise und blickte starr auf die Tischplatte. „Professor McGonagall ist so eine herzensgute, starke und aufrechte Persönlichkeit. Sie tut Hogwarts gut und böse Dingen über sie zu schreiben, schadet der momentanen Situation doch eigentlich nur noch mehr.“
Erneut hatte sie voller Ernst und auch voll Ungläubigkeit gesprochen, traute sich jedoch nicht, ihren Vater oder Miss de Moivre direkt anzusehen. Natürlich war sie sich bewusst, dass es nicht nur gute und nette Menschen auf der Welt gab, doch es schien sich gerade etwas gefährliches zusammenzubrauen und jetzt einen Schuldigen dafür zu suchen, war der vollkommen falsche Zeitpunkt. Hinzu kam, dass die alte Hexe gar keine Schuld trug. Sie tat alles, um Hogwarts und die Schüler zu schützen, das hatte Dakota deutlich gespürt, als sie ihr begegnet war.
Wenn die Zeitung solche Unwahrheiten veröffentlichte, fiel es schwer, dem Blatt auch in anderen Dingen Glauben zu schenken.

Zum Glück wurde sie von ihren Gedanken abgelenkt, bevor sie erneut zu dem toten Mädchen und dem Jungen aus dem Hinterhof hatte zurückkommen können. Das Essen kam und nachdem jeder seinen Teller vor sich stehen hatte, schob sich Dakota drei Pommes auf einmal in den Mund und begann glücklich zu kauen.
Wie lecker! Und wie überschwänglich die Nahrung von ihrem Magen begrüßt wurde. Die kleine Grey hatte schon einen Teil ihres Tellers geleert, als ihr Vater danach fragte, ob sie nicht alle zusammen gleich einen Ausflug nach London machen wollten.
Überrascht hielt Dakota für einen Moment mit dem Essen inne und legte nachdenklich den Kopf schief. Nach London? Ins Ministerium? Allein die Vorstellung ließ Dakotas Augen vorfreudig glänzen. In ihrem Kopf hatte sie eine teilweise recht romantische Vorstellung vom Zaubereiministerium. Ehrbare, fleißige, engagierte Hexen und Zauberer, die stets nur das Beste für die magische Welt wollten.
„Ich bin dafür“, trompetete sie augenblicklich und strahlte. Was ihr Vater dort genau überprüfen wollte, danach fragte sie erst einmal noch nicht. Nach der Geschichte über ihre Tante hatte sie für die nächsten Minuten genug zu verdauen. Wenn sie in London waren, konnte sie ja immer noch nachhaken.

tbc: London, Zauberiministerium 9. Stock

Caillean de Moivre
Auror

erstellt am 09.12.2007 18:17 

„Verwegener auf jeden Fall, falls das denn noch möglich ist“, sagte sie kurz, „Aber auch ein wenig stacheliger und ich bin mir nicht sicher, ob das auf die Dauer gemütlich ist.“ Aber gleich darauf wurde sie auch schon wieder aus den freundlichen Gedanken gerissen, Sam hatte den Beitrag anscheinend inzwischen gelesen oder zumindest kurz überflogen.
Ihr Blick huschte kurz zu Dakota, die nun auch ihre Meinung sagte und musste dabei unweigerlich ein klein wenig lächeln. Wie sollte man einem Kind erklären, dass nicht unbedingt alle Menschen einer Meinung waren, einige Leute durch ihre geschriebenen Worte einfach nur sehr viel Unmut in der Bevölkerung auslösen wollten. Dass einige Leute einfach nur durch ihre Artikel und Berichte auch für eine kurze Zeit im Mittelpunkt stehen wollten. Dass einige Leute sogar dafür bezahlt wurden, dass sie diesen Mist schrieben und anschließend druckten. Cailleans Meinung über den Tagespropheten war mehr als nur schlecht. Schon in frühen Kinderjahren hatte sie mitbekommen, dass er nicht immer die Wahrheit druckte. Es war in dem Jahr als sie neun Jahre alt war. Laut Albus Dumbledore und Harry Potter war Voldemort wieder auferstanden. Die Meinung des Tagespropheten hingegen sah ganz anders aus. In jeder Ausgabe hatten sie diese beiden Männer als Lügner, Wichtigtuer und auch als Versager hingestellt. Caillean hingegen war der Meinung wie ihr Vater, ihrer ganze Familie gewesen, sie glaubte den Worten Potters und Dumbledores und schenkte dem Propheten keinen Glauben, stempelte seine Geschichten als Lügenmärchen ab und mehr waren sie ja auch nicht gewesen wie sich im nächsten Jahr herausgestellt hatte, nichts weiter als dumme Geschichten, die die Wahrheit als Lüge darstehen ließen. Und irgendwie kam es ihr so vor als würde im Moment das gleiche wieder geschehen.

Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah sie hinüber zu Sam und zog sie zugleich noch ein Stück höher als sie bemerkte, wie unglaublich viel Zucker in seinen Kaffeebecher kippte, naja, sie hatte diesen Zuckerwahn ja auch schon vor einigen Tagen im „Tropfenden Kessel“ miterlebent.
„Du kennst doch den Propheten“, entgegnete sie trocken, „Hauptsache jemand kauft diese Schmierereien und was lässt sich besser verkaufen als solche Sachen? Ich kann mich auch noch an eine Zeit erinnern, in der kein Wort gestimmt hatte und mir kam es damals so vor als würden sie ihre Geschichten auch nicht unbedingt selbst verfassen.“

Der Wirt brachte ihnen das Essen und mit einem Mal wurde Cai wieder bewusst, wie groß doch inzwischen ihr Hunger war. „Danke schön“, sagte sie freundlich und lächelte dem Mann ebenso freundlich zu, „Dann wünsche ich mal einen Guten Appetit“, sagte sie zusätzlich noch während der Wirt noch in Höhrweite war.
Kurz darauf machte sie sich auch ans Essen. Sie wusste nicht, woran es lag, ob an ihrem großen Hunger oder ob es ganz normal war aber irgendwie schmeckte ihr das Essen hier recht gut, so gut wie schon lange nicht mehr, so gut wie es ihr sonst nur bei ihrer Mutter geschmeckt hatte. Während sie darüber nachdachte, fielen ihr wieder Sams Worte ein, Die Worte wegen der Prophezeiung über Dakota. Ein etwas nachdenklicher Blick huschte zu dem Mädchen, sie hoffte inständig, dass das alles noch gut ausgehen würde, sie mochte dieses Kind.... und auch ihren Vater und wahrscheinlich würde es jedem von den beiden das Herz zerreissen, wenn auch nur einer von ihnen gehen müsste.
Als sie den Vorschlag des älteren Greys hörte, sah sie kurz zu ihm. „Ich denke, dass das eine gute Idee ist“, meinte sie nach den zustimmenden Worten Dakotas und dachte anschließend weiter kurz darüber nach. Sie war sich nicht sicher, ob das mit der Prophezeiung so einfach gehen würde. Zwar konnten nur die Leute, über die die Prophezeiung war, sie sich auch anhören und niemand anders aber würde es so einfach sein an sie zu gelangen oder würden sie ein wenig Hilfe dabei brauchen.

„Meine Eltern arbeiten im Ministerium“, begann sie schließlich, „Gut möglich, dass du meinen Vater kennst, er arbeitet auch in der Aurorenzentrale. Meine Mutter hingegen hat es ein wenig weiter nach unten verschlagen und ich weiß nicht aber vielleicht kann sie uns ein wenig helfen, wenn unvorhergesehene Probleme auftauchen.“
Sie war mit den Pommes nun fast fertig und auch ein beachtlicher Teil ihres Salates war schon in ihrem Magen verschwunden. Vielleicht sollte sie wirklich mal mit ihrer Mutter reden, besonders wenn sie daran dachte, dass sie in letzter Zeit nicht allzu viel Zeit gehabt hatte um sich mit ihr zu treffen. Aber war es wirklich so gut, wenn sie ihr heute über den Weg lief? „Naja, wenn es wirklich nicht mehr anders geht, können wir uns ja mit ihr in Kontakt setzen aber theoretisch müsste es auch so klappen, denke ich.“

tbc ~ Zaubereiministerium » 9. Stock: Mysteriumsabteilung

Samuel Grey
Auror

erstellt am 11.12.2007 08:51

Diese Natürlichkeit, diese harmlose Reinheit und Unschuld berührte Sam zutiefst. Ihr war anscheinend wirklich nicht klar, was sie mit dem Socken gemacht hatte, vermutlich war ihr nicht einmal klar, wie mächtig ihre Magie sein musste, bedachte man was sie gestern mit dem Gryffindorjungen getan hatte. War es kindliche Naivität? Vermutlich auch, aber bei Dakota war es auch noch etwas anderes, auch wenn er es noch nicht so recht in Worte fassen konnte.
Aber ihre Reaktion, als er ihr von Laura erzählt hatte machte es ihm ein weiteres Mal klar. Er zog sie an sich, nachdem sie ihn geküsst hatte und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. „Du bist einfach die beste Tochter der Welt und sind Papas nicht da um solche Fragen zu beantworten?“, grinste er zurück und konnte nicht verstecken, wie gut ihm ihre Worte taten. „Ich werde immer alles beantworten sofern es mir möglich ist. Keine Geheimnisse und vor allem keine Lügen...ok?“, er hatte ihr die Worte ins Ohr geflüstert, verschwörerisch als knüpften sie einen geheimen Pakt.
Es waren erst ein paar Tage, dass es sie in seinem Leben gab, aber es verband sie bereits ein so enges Band und er würde alles dafür tun, dass es keinen Riss bekam... Sam konnte sich gar nicht mehr vorstellen, dass es sie nicht gab. Wie konnte in so kurzer Zeit ein solches Vertrauen wachsen? War das immer so bei Kindern und ihren Eltern? War es einfach festgelegt? Nein, eigentlich nicht, wenn er da an seine eigenen Eltern dachte. Sicher, er hatte sie geliebt, trotz allem was sie waren und was sie getan hatten, hatte es seiner Liebe zu ihnen nie einen Abbruch getan. Aber hatte er ihnen vertraut? Bedenkenlos vertraut so wie es eigentlich zwischen Familienmitgliedern sein sollte? Nein, das hatte er nicht. Nur zu seiner Schwester hatte er dieses enge Band gehabt. Laura... Der Gedanke an sie tat ihm nach wie vor weh. Das Treffen gestern hatte ihn mehr mitgenommen, als er es eigentlich zugeben wollte. Aber trotz aller grausamen Umstände... es war Jahre her, wo sie derart voreinander gestanden hatten, ohne Argwohn, ohne Anfeindungen, nicht als Auror und dessen Gegener... nein sie waren Bruder und Schwester gewesen...

Sam schaute seine Tochter kurz erstaunt an wegen ihres Kommentars zu dem Artikel des Tagespropheten. Caillean hatte natürlich mit ihrer Äußerung Recht, eigentlich war es schon immer so mit dem Tagespropheten gewesen, wieso ärgerte er sich überhaupt noch darüber. Aber Dakota... ihre Worte hätten auch die eines weisen, alten Mannes sein können, der schon alles im Leben gesehen hatte und wirklich wusste, worauf es doch eigentlich ankam. Der Auror hatte nie sonderlich viel mit anderen Kindern zu tun, deswegen hatte er keinerlei vergleich. Waren alle so? Oder doch eben nur seine Tochter? War es nur sein väterlicher Stolz der etwas besonderes in ihr sah? Er wusste es einfach nicht. „Cai hat recht weisst du, der Tagesprophet war schon immer so. Damals in den dunklen Zeiten von denen ich dir erzählt habe, haben sie bis fast zum Schluss geleugnet, dass überhaupt alles so ist. Harry Potter, der schließlich Voldemort besiegt hatte, und Albus Dumbledore, ein großartiger Zauberer und Vorgänger von Professor McGonagall, hatten damals alle gewarnt, dass er zurück gekehrt sei. Der Tagesprophet hat sie als Lügner und Spinner dargestellt... bis es fast zu spät war. Ein Schundblatt und man sollte nicht allzu viel um das geben, was darin steht.“ Mit einer verächtlichen Geste schob er die Zeitung beiseite und widmete sich einfach seinem Essen.

Oh es tat gut sich den Bauch voll zu schlagen und auch der starke Kaffee weckte seine Lebensgeister. Dennoch bestellte er zwischendurch noch zwei Tassen, beide mit der gleichen Übermenge an Zucker und lehnte sich schließlich satt und zufrieden in seinem Stuhl zurück. „Wow, das war fantastisch oder bilde ich mir das ein?“, am liebsten hätte er sich den Bauch gerieben und gemütlich hingelegt.

„Gut zu wissen, dass wir gegebenenfalls Unterstützung haben, aber ich denke mal, wir bekommen keine sonderlichen Probleme, zumindest hoffe ich es.“ Cailleans Vater kannte er nicht, zumindest nicht bewusst, was aber nicht sonderlich unnormal für ihn war. Er war immer ein Einzelgänger gewesen, hatte sich bewusst von den anderen Auroren auch fern gehalten, weil ihm das Geschwätz zum einen zu blöd war, zum anderen aber auch wegen dem altbekannten Problem: er vertraute niemandem und arbeitete nur alleine. Naja... ein Lächeln huschte über sein Gesicht als er seine bezaubernde Kollegin ansah, die sich klammheimlich in sein Innerstes geschlichen hatte. Jetzt arbeitete er nicht mehr alleine und... er war froh deswegen.

Als sie mit allem fertig waren, legte Sam einige Münzen auf den Tisch, ging dann mit den beiden zurück in ihr Zimmer, wo sie sich nicht nur die Umhänge anzogen, sondern Sam auch für kurze Zeit ins Bad verschwand um die versäumte Rasur nachzuholen. Ungemütlich hatte Cai es genannt. Nun, er würde nur allzu gerne testen, ob sie es jetzt angenehmer fand. Bei dem Gedanken musste er grinsen und schaffte es auch nicht, diesen Ausdruck aus seinem Gesicht zu wischen, als er wieder in den Wohnraum trat.
„Fertig ihr beiden? Ih würde sagen wir apparieren oder? Dakota, kommst du zu mir? Ich nehme dich mit.“

Kannte seine Tochter überhaupt diese Art des Reisens? Er wusste es nicht und machte sich daher ran ihr zu erklären, was geschehen würde, wie es sich anfühlte und alles was so dazu gehörte. Als er glaubte, dass sie nun alle wirklich bereit waren, nickte er Cai zum Zeichen noch einmal zu und schon im nächsten Moment erklangen drei leise Plöpps und der Raum war verlassen.

Nur einen Augenblick später tauchten die drei in London vor dem Ministerium auf. In einer Seitengasse, die im Augenblick menschenleer war, sah man von ihnen mal ab, waren sie gelandet und gingen nun in Richtung Eingang. Eingang war gut, eine Telefonzelle mussten sie dazu nutzen. Die Hand seiner Tochter sicher in seiner geborgen, öffnete er die Türe hierzu und ließ Cai den Vortritt. Zu dritt war es mehr als nur eng in dieser Zelle und da der Auror sich kaum regen konnte, überließ er es seiner Kollegin alles zu tun, damit sie wie in einem Fahrstuhl endlich hinab ins Ministerium gelangten.
Es dauerte nicht lange... und als sie die Türe des Telefonhäuschens erneut öffneten waren sie im beeindruckenden Atrium des Zaubereiministeriums. Ein lautes Gemurmel lag über allem, überall waren Hexen und Zauberer, die eiligen Schrittes voran kamen, wobei sich einige unterhielten, manche debattierten anscheinend sogar und niemand gab sonderlich acht auf das junge Paar in Begleitung eines Kindes.
Gemeinsam gingen sie in Richtung der Aufzüge. „Direkt in die Mysteriumsabteilung? Was meinst du?“, fragte er Caillean, während sie warteten. Die ganze Zeit über ließ er nicht einmal die Hand seiner Tochter los.


tbc Zaubereiministerium 9. Stock

Dakota Grey

erstellt am 12.01.2008 11:45 

tbc ~ Zaubereiministerium » Mysteriumsabteilung

Unschlüssig blickte Dakota auf ihre Prophezeiung und dann wieder in die Gesichter der Erwachsenen. Was auch immer sie sich von der Kugel erhofft hatte, es kam nicht einmal im mindesten an diese rätselhaften und gleichzeitig eindeutigen Worte heran.
Ein Kind der Helligkeit wird kommen... na ja, dass sie etwas gegen Bösartigkeit hatte und liebe und nette Menschen mochte, war ja nichts neues, doch wie definierte derjenige Helligkeit, der diese Prophezeiung gemacht hatte? Musste sie noch etwas besonderes tun, um in die Helligkeit treten zu können, oder hatte sie das schon getan, oder war vielleicht auch gar nichts dazu nötig gewesen, weil sie von Geburt an ein Kind des Lichts war?
Unwillkürlich fiel ihr der letzte Abend im Hinterhof der Drei Besen wieder ein. Sie hatte – den Worten der Erwachsenen zufolge – diesem Jungen das Leben gerettet. Das war doch eigentlich eine Aktion, die von Gutem durchdrungen war. Doch für sie war es nichts besonderes gewesen. Jedes Lebewesen hatte ein Recht auf Leben und demnach war es doch ihre Pflicht gewesen alles zu versuchen, um dem Jungen zu helfen.
Ja, jetzt wo sie so darüber nachdachte, war sie vielleicht wirklich ein Kind der Helligkeit. Sah sie denn nicht immer das gute in einem Menschen? Und war sie selbst nicht jemand, der die Menschen stets glücklich machte, allein durch ihre gute Laune? Ihre Mutter hatte das zumindest immer behauptet und in diesem Moment war Dakota gewillt ihr zu glauben.

Auf Wunsch ihres Vaters legte Dakota vorsichtig ihre Prophezeiung zurück auf das Regal, auch wenn sie die Kugel liebend gerne behalten hätte. Noch immer leuchtete in ihrem Inneren dieses hellblaue Licht.
Ohne Gegenwehr ließ sie sich von ihrem Vater in die Arme ziehen, doch zu einer Gegenreaktion war Dakota gerade noch nicht fähig. Viel zu sehr hatten die Worte sie verwirrt. Sie ängstigte sich nicht. Natürlich waren die letzten beiden Zeilen der Prophezeiung vage und definierten ihr Schicksal alles andere als präzise, doch Dakota war sich sicher, dass da noch etwas auf sie zu kommen würde.
Wird sie dem Licht helfen? Oder für immer verschwinden?
Wenn sie ein Kind der Helligkeit war, dann war es doch ihre Pflicht dem Licht zu helfen. Warum also war man sich dort so unsicher gewesen, wie sie handeln würde? Und für immer verschwinden... das klang so endgültig.
Dakota runzelte kurz die Stirn, als ihr vielleicht eine mögliche Lösung darauf einfiel, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob sie stimmen konnte. War es vielleicht möglich, dass sie in Gefahr war? Wenn sie für immer verschwand, dann könnte das doch darauf hindeuten, dass jemand sie umbringen wollte. Dann wäre sie genauso tot, wie ihre Mutter.
Erschrocken blickte das kleine Mädchen zu ihrem Vater, doch sie wagte es nicht ihm ihre Befürchtung mitzuteilen. Sie hatte immer gedacht, dass ihre Mutter durch diesen zufälligen Autounfall ums Leben gekommen war. Aber was war, wenn das alles kein Zufall gewesen war? Sie hatte auch im Auto gesessen. Vielleicht war sie das Ziel gewesen.
Aber nein, das konnte ja gar nicht sein, denn das würde bedeuten, dass jemand gewusst haben musste, dass sie eine besondere Rolle spielen würde. Doch das war ja gar nicht möglich, wenn nur sie ihre Prophezeiung anfassen konnte. Oder?

Langsam folgte Dakota ihrem Vater und den beiden Frauen auf den Gang hinaus aus dem Raum der prophezeiten Zukunft. In diesem Augenblick war es ihr nur recht, dass sie den vielen Regalreihen den Rücken kehren konnte. Doch es würde wohl nie wieder so sein, als wenn sie die Prophezeiung nicht gehört hatte. Es war nun einmal ein Teil ihres Schicksals und als solches würde es wohl eintreten. Oder konnten Prophezeiungen auch nicht eintreffen oder die falsche Person betreffen?
Mit neugierigem Blick sah Dakota auf, als Cailleans Mutter auch sie verabschiedete und ihr dabei noch einige Worte sagte. Auch wenn es gerade nicht ihrer Stimmung entsprach, musste das blonde Mädchen leise kichern. Oh ja, ihr Vater war manchmal ein Hitzkopf, das hatte sie ja heute erlebt. Das heißt... wenn er einmal nicht seine scheinbar undurchdringliche Maske trug. Natürlich würde sie daher auf ihn aufpassen. Eine musste es ja tun und schließlich war sie ja ein Kind der Helligkeit.
Als sich Amber jedoch vor sie hinhockte und aus ihrer Tasche ein Armband beförderte, dass so unglaublich schön war und von Magie durchzogen schien, begann Dakota doch noch zu strahlen, in vollkommen alter Manier. Es erschien ihr sehr wertvoll, aber vielleicht war es gerade die Geste, dass Cailleans Mutter es ihr schenkte, die es so unwahrscheinlich kostbar machte.
Schuppen von Drachen, geflochtenes Band aus den Haaren von geflügelten Pferden...
„Vielen Dank, Mrs. de Moivre“, brachte Dakota voll ehrfürchtigem Staunen hervor, bevor sie sich das neue Schmuckstück auch schon um das linke Handgelenk knotete. Wenn sie den Arm drehte, funkelten die Schuppen im spärlichen Licht der Fackeln wie Edelsteine. Oder brannte in ihrem Inneren ein eigenes Licht wie bei den Prophezeiungen?

Dakota hatte keine Möglichkeit mehr zu fragen, da die Caillean und ihr Papa sie hinausbegleiteten und zusammen ging es dann zurück in die Drei Besen. Den ganzen Weg hinauf in ihre Räume war Dakota sehr schweigsam gewesen. Einerseits hatte sie fasziniert mit ihrem Armband gespielt, andererseits war sie noch viel zu durcheinander wegen dem Gehörtem.
Nachdenklich kletterte Dakota auf den Schoß ihres Papas und lehnte sich mit halb geschlossenen Augen gegen seine Brust, bevor sie über seine Frage nachdachte und eine Antwort darauf formulierte. Wie es ihr ging? Schwierig, sie wusste es ja gerade selbst nicht so wirklich.
„Ich weiß nicht“, begann sie daher unschlüssig und rieb sich die Nase. Es war ihr, als hätte ihr Leben in den letzten Monaten eine Kehrtwendung um einhundertachtzig Grad hingelegt. Aber vielleicht konnte sie ihren Vater auch jetzt von ihrer Vermutung unterrichten.
„Ich glaube der Prophezeiung, auch wenn ich mir nicht sicher bin, was das für mich bedeuten wird. Wie zuverlässig sind diese Dinger? Haben sie immer recht mit dem, was sie erzählen?“
Kurz richtete sich Dakota auf, um ihren Vater ins Gesicht zu sehen, bevor sie sich wieder gegen seine Brust lehnte und weiter sprach.
„Und dann dieser letzte Satz... Oder für immer verschwinden... ich bin in Gefahr, nicht wahr? Kann es sein, dass der Unfall, bei dem... bei dem Mum ums Leben gekommen ist... ich hab mir so überlegt, dass das vielleicht auch kein Zufall gewesen sein könnte... Vielleicht nehme ich meine Rolle jetzt auch zu wichtig, denn woher hätten andere Leute davon wissen sollte, dass ich so besonders bin, doch was ist, wenn ich eigentlich dabei sterben sollte?“
Jetzt hielt es Dakota doch nicht mehr auf dem Schoß ihres Vaters auf. Aufgedreht hüpfte sie von ihrem Platz herunter und begann durch das Zimmer zu laufen. So vieles geschah im Moment und sie stand genau im Mittelpunkt. Was war ihre wirkliche Rolle in diesem Geschehen? Wie wichtig war sie wirklich?
Abrupt blieb die Achtjährige mitten im Raum stehen und blickte zunächst zu ihrem Vater und dann zu Caillean und wieder zurück.
„Diese Ars Magica von der Professor McGonagall gesprochen hatte... Wie macht man die? Muss man da etwas vorbereiten?“
Jetzt wollte sie es wissen. Sie wollte wissen, ob sie wirklich so mächtig war, wie die Menschen um sie herum immer sagten. Sie wollte nicht mehr im Halbdunkeln tapsen. Endlich Gewissheit, das war es, was sie sich wünschte.

Samuel Grey
Auror

erstellt am 15.01.2008 08:26  

cf Zaubereiministerium - Mysteriumsabteilung

Sam musste hart schlucken, als er die Worte seiner Tochter hörte. Messerscharf hatte sie kombiniert und wie hatte er denken können, er könne ihr die vermutlich wahren Ereignisse um ihre Mutter verheimlichen? Ihr Verstand arbeitete schnell, es war doch eigentlich klar gewesen, dass sie es sowieso heraus finden würde. Nie wieder, schwor er sich, nie wieder wollte er versuchen etwas vor ihr zu verheimlichen, auch wenn es noch so hart für sie war.
Sie wirkte in dem Moment so vernünftig, ja fast erwachsen und vor allem auf ihre kindliche Art schon beinahe weise. Ein Kind des Lichts eben...

„Ich weiß es nicht genau Dakota“, antwortete er schließlich, „aber ich fürchte ja“, und dann fiel ihm ein, dass Arthur Weasley gesagt hatte, Sam würde sicher ganz besonders gut auf seine kleine Tochter aufpassen. Wusste der Rothaarige etwa etwas? Der Auror würde das noch heraus finden, das stand außer Frage. „Ich habe keine Ahnung, wie andere an die Prophezeiung gekommen sind, aber es gab ja auch den Mann, der sie gesprochen hat. Es reicht wenn sie damals jemand gehört hat, der nicht ganz so lieb war...“, er drückte sie sanft an sich. Wie schrecklich musste es für ein Kind sein zu hören, dass die Mutter gestorben war, obwohl man eigentlich es selber hatte... töten wollen? Sam wusste es nicht, alles nur Vermutungen. Es galt so vieles noch heraus zu finden!
„Ich glaube schon, dass Prophezeiungen irgendwie Zutreffen... umsonst sind sie ja nicht so bewacht vom Ministerium oder? Ich habe dir doch von Voldemort erzählt, dem meine Eltern gedient haben und der so böse war. Es war ja Harry Potter, der ihn besiegt hat. Darüber gab es auch eine Prophezeiung. Voldemort kannte sie, man hat sie an ihn heran getragen. Und nur durch sein handeln, ist diese Prophezeiung nur eingetroffen. Hätte er nicht versucht das Kind zu töten, was einst zu einer Gefahr für ihn hätte werden können, wäre dieses Schicksal wohl niemals eingetroffen“, er machte eine kurze Pause, „vielleicht ist es bei dir ganz ähnlich? Ohne diesen Unfall wärst du nie zu mir gekommen... und vermutlich wärst du auch nie ins Zaubereiministerium gekommen um zu schauen, ob es überhaupt eine Prophezeiung gibt. Nichts ist mehr wie es war mein Engel“, bei dem letzten Wort kam ihm wieder in den Kopf, wie die Stimme in der Mysteriumsabteilung seine kleine, wunderschöne Tochter ebenfalls einen Engel genannt hatte.
Er warf Cai einen Blick zu, doch diese hielt sich absichtlich im Hintergrund. Sie hatte erkannt, dass Vater und Tochter Zeit füreinander brauchten und er lächelte ihr kurz dankbar zu.
Eigentlich hatte er geglaubt Dakota eine Weile halten zu müssen, weil das alles sie irgendwie erdrücken würde. Solche Nachrichten verdaute man schließlich nicht so schnell, als sie im nächsten Augenblick aufsprang und durch das Zimmer ging, angetrieben von etwas, was ihr keine Ruhe ließ. Und im nächsten Moment purzelten auch schon die Worte heraus.
„Die Ars Magica?“, Sam verzog kurz das Gesicht, „nein, man braucht keine Vorbereitung, man braucht nur einen Stuhl auf den du dich setzen kannst. Naja und du musst diesen Zauber wirklich wollen Dakota.“ Eigentlich hätte er seiner Tochter diese Magie eigentlich lieber erspart, denn sie war alles andere als angenehm. Es fühlte sich an, als würde einem die Magie heraus gezogen, als stülpe jemand einen von innen nach außen. Deswegen war es auch so wichtig, dass die Person, auf die man den Zauber wirken wollte, 100% einverstanden war und sich auch im Klaren darüber war, was geschehen würde, denn ansonsten würde er nicht funktionieren. Samuel erklärte ihr dies alles ganz genau, wie sie sich fühlen würde, was geschehen würde, sagte ihr aber auch, dass es nicht gefährlich war. Den Zauber zu weben war nicht einfach, nicht viele Magier beherrschten ihn, aber war es Zufall oder Schicksal, dass er ihn durchaus gelernt hatte?
„Bist du dir sicher dass du das wirklich möchtest?“, wieso wunderte es ihn nicht, dass Dakota das bejahte? Vater und Tochter hatten wohl mehr Gemeinsamkeiten als beide ahnten. So vieles in dem sie sich ähnelten. Sam hätte an ihrer Stelle ganz genauso reagiert, auch wenn er als Vater nicht wirklich begeistert war, seinen Engel diesen widerwärtigen Gefühlen auszusetzen, die die Ars Magica hervor riefen.

Mittlerweile war es dunkel geworden und nur das Licht des Feuers im Kamin erhellte den kleinen Raum. Samuel holte einen Stuhl und wies die kleine Grey an, sich darauf zu setzen und die Augen zu schließen. „Konzentriere dich auf die Kraft in deinem Inneren, bleib ganz ruhig, auch wenn es schwer fällt.“
Stumm beobachtete er, wie sie seinen Anweisungen folge leistete und schaute noch einmal Caillean an, die ihm mit ihrem bezaubernden Lächeln, was kurz über ihr Gesicht huschte, Aufmunterung zu schenken schien. Anscheinend wusste sie genau was in ihm vorging, ein Umstand, der noch immer irgendwie unheimlich für ihn war.

Der Auror zog schließlich seinen Zauberstab und konzentrierte sich, legte eine Hand auf die Schulter des Mädchens und sprach schließlich den Zauberspruch. Sekunden später breitete sich von Dakota ausgehend ein helles, gleißendes Licht, doch das war erst der Anfang.

Dakota Grey

erstellt am 16.01.2008 19:36    

Scheinbar hatten sie ihren Papa mit ihrer Frage nach der Ars Magica ziemlich überrascht. Aber das war ja auch nicht weiter verwunderlich, so plötzlich wie sie damit herausgeplatzt war. Der Gedanke war ihr erst gerade eben gekommen. Durch den Besuch im Zaubereiministerium war das Wissen darum erst einmal in den Hintergrund getreten, denn sie hatte so viel Neues zu beobachten gehabt, dass ihr die Ars Magica erst gerade eben wieder eingefallen war.
Vor der Reise ins Ministerium hatte Dakota sich ein wenig unwohl bei dem Gedanken gefühlt, diese Art der Magie auf sich ausüben zu lassen. Sie hatte ja nicht gewusst, was da genau auf sie zukommen würde. Doch die gehörte Prophezeiung hatte sie ihre Unsicherheit und sogar leichte Angst vergessen lassen. Sie war nicht überwunden, doch das blonde Mädchen war sich bewusst, dass nichts sie jetzt noch davon abbringen würde.
Es ging hier nicht mehr nur um sie. Wenn sie den genauen Wortlaut richtig verstanden hatte, war sie für sehr viele Hexen und Zauberer und Muggel sehr wichtig, auch wenn diese es vielleicht gar nicht wussten. Und wenn sie ihnen helfen wollte – wie sie es unbedingt wollte – dann war doch eigentlich der erste Schritt dorthin herauszufinden, wie viel Magie wirklich in ihrem schmalen, kindlichen Körper schlummerte.

Dennoch hörte sie noch einmal intensiv zu, während ihr Vater ihr ausgiebig erklärte, wie man sich fühlen würde, wenn die Ars Magica auf einen angewandt wurde.
„Natürlich bin ich mir sicher“, erklärte sie danach im Brustton der Überzeugung und reckte entschlossen das Kinn vor. Es wirkte ein wenig wie eine trotzige Geste und vielleicht war sie das auch.
Ihre Antwort war schnell gekommen. Schnell, damit sie es sich nicht noch einmal anders überlegen konnte. Schnell, damit nicht doch der Verstand über ihr Herz siegen konnte. Denn diese beiden Dinge sprachen gerade eine vollkommen andere Sprache. Ihr Verstand versuchte sie davon abzubringen, indem er ihr sagte, dass diese beschriebenen Empfindungen nichts für sie waren. Doch ihr Herz war der Meinung, dass sie jetzt nicht nur an sich selbst denken konnte. Nicht mehr. Und außerdem war es doch ihr Papa, der den Zauber weben würde, und ihm vertraute sie mehr, als jedem anderen Menschen auf der Welt.
Gehorsam setzte sich die kleine Grey auf den gebrachten Stuhl und verknotete die Hände im Schoß, während sie ihren Vater aus großen, ernsten Augen abwartend ansah. Jetzt würde es also passieren. Sie hatte gewählt und ein wenig aufgeregt war sie schon. Aufgeregt, weil sie wieder etwas neues erfahren würde.
Es war ein wenig, wie kurz bevor sie ihre Prophezeiung gehört hatte. Eine Spannung lag in der Luft, die etwas großes anzukündigen schien. Und sie, Dakota, war bereit.

Langsam schloss sie ihre Augen und atmete tief durch, um die Ameisen in ihrem Bauch zu beruhigen. Sie wollte ja ruhig sein, doch ein bisschen Nervosität blieb dennoch zurück. Sie wusste ja nicht, was als nächstes geschehen würde. Fühle es sich wirklich so grässlich an, wie ihr Papa es ihr erläutert hatte?
Nun musste sie nur noch auf die Kraft in ihrem Inneren konzentrieren, doch wie sollte sie die erkennen? Kurzerhand – und ein wenig widerwillig – erinnerte sie sich an die Begebenheiten der letzten Nacht und wie sich versucht hatte dem Jungen zu helfen. Sie hatte die Wärme so deutlich gespürt, als würde sie ihre Hände nach der Sonne ausstrecken. Dieses tiefe Gefühl des Schutzes und der Geborgenheit, aber auch der sanften Macht...
Es war erstaunlich leicht, sich an die genauen Gefühle zu erinnern. Als wäre sie die ganze Zeit da gewesen, öffnete sich eine unsichtbare Tür in ihrem Geist, die ein dahinter liegendes Licht offenbarte. Die Kraft in ihrem Inneren?!
Nur zu gerne hätten Dakota weiter einfach nur dagesessen und den berauschenden Anblick genossen, als sie spürte, wie ihr jemand die Hand auf die Schulter legte. Wahrscheinlich war es ihr Vater, denn sie konnte ihn wegen ihrer geschlossenen Augen nicht erkennen. Sie glaubte zu hören, wie er einen Zauberspruch sprach, doch sicher war sie sich nicht, denn noch immer versuchte sie den überwältigenden Anblick in ihrer eigenen Seele festzuhalten.
Was auch immer die Erwachsenen sehen mussten, Dakota bemerkte von alledem nichts. Nur ein plötzliches, seltsames Gefühl zog langsam herauf, wie ein schnell herannahendes Gewitter. Es begann mit einem Ziehen im Bauch und einem gleichzeitigen Kribbeln in der Schulter. Der Stelle, wo die Hand ihres Vaters liegen musste. Alles begann durcheinander zu wirbeln und von einem Augenblick auf den nächsten war Dakota schlecht.
Sie konnte nicht beschreiben, was sie fühlte, doch es war ein schwaches Gefühl. Sie fühlte sich schutzlos und den Blicken Preis gegeben. Ein unkontrolliertes Zittern überfiel ihren Körper, während das Licht, das sie zu sehen geglaubt hatte, sich sichtbar abzuschwächen begann. Dafür erstrahlte für ihren Vater und Caillean nun sichtbar ein blendend helles, reinweißes Licht um ihren Körper. Wie ihr Vater gesagt hatte, wurde ihr Innerstes nach außen gekehrt. 

tbc: Windschiefes Knusperhäuschen

Samuel Grey
Auror

erstellt am 19.01.2008 00:31   

Als Dakota anfing zu unkontrolliert zu zittern schwankte der von Sam gewobene Zauber kurz. Es fiel ihm schwer seine Kleine so zu sehen, denn er wusste genau wie schrecklich sie sich gerade fühlte. Aber er war auch Profi genug um zu wissen, dass es nichts bringen würde, wenn er jetzt den Zauber unterbrach, denn das Gefühl würde sich für sie nicht ändern. Der Auror zwang sich, sich weiterhin auf seine Magie zu konzentrieren. Was er dann jedoch sah, verschlug ihm die Sprache. Sicher, er hatte sich schon gedacht, dass sie eine ganz besondere Macht besaß und die Prophezeiung hatte auch davon gesprochen, aber wie groß und wie mächtig sie wirklich war das sah er jetzt.
Das Licht, was aus seiner Tochter heraus strömte und sie umgab, war so hell und so rein weiss, dass es schon in den Augen weh tat. Kleine wirbelnde Strudel bewegten sich in dem Licht, zuckten mal hektisch in die eine, dann in die andere Richtung, unkontrolliert, aber mit solch einer Spannung, dass sich den dreien die Härchen am Körper aufstellten. Überhaupt schien der ganze Raum energiegeladen, dass sogar das Feuer im Kamin zu lodern begann. Dass diese kleinen ‚Tornados‘ so unbeherrscht umher zuckten hatte einfach damit zu tun, dass Dakota noch nicht gelernt hatte mit ihrer Magie umzugehen, sie beherrschte ihre Kraft nicht, wie auch, sie war schließlich erst 8 Jahre alt. Aber da waren auch helle Kreise die sanft umher waberten und es wirkte so, als wenn sie das Licht umschmeicheln würde. Es wirkte so liebevoll und verbunden mit dem weißen Licht spiegelte es die sanfte Reinheit ihres Wesens wieder.

Vorsichtig und ganz langsam löste Samuel den Zauber auf, denn dies bewirkte das gleiche unangenehme Gefühl wie vorher, eben nur anders herum. Sobald das letzte bisschen Licht verschwunden war, beugte er sich schnell zu Dakota, denn er ahnte bereits, was nun geschah. Sein kleiner Engel sackte in sich zusammen und er fing sie auf, ehe sie vom Stuhl fiel. Das alles musste sie ihre ganze Kraft gekostet haben, bleich lag sie in seinen Armen, kalter Schweiß auf der Stirn und für einen Augenblick fühlte er sich an die Situation im Hinterhof erinnert, nur dass sie nicht bewusstlos war. Vorsichtig fuhr er ihr über die feuchte Haut, flüsterte beruhigende Worte und trug sie zum Bett.
Was sie jetzt brauchte war Ruhe und auch wenn sie mit ihm sprechen wollte, so fehlte ihr doch jetzt die Energie dazu. „Ssschhht, wir reden morgen....“, flüsterte er dicht an ihrem Ohr und zwang sie auf liebevolle Art liegen zu bleiben. Es dauerte auch tatsächlich nicht lange... nachdem Sam ihr geholfen hatte ihr Nachthemd anzuziehen, ihr etwas kaltes Wasser gebracht hatte und sie dann im Arm hielt, war sie auch schon eingeschlafen. Selbst im Schlaf schob sie noch trotzig das Kinn vor, als wolle sie gegen diese unbändige Müdigkeit ankämpfen, aber so willig ihr Geist auch war, ihr Körper forderte seinen Tribut.

Erst nachdem der Auror sicher war, dass seine Tochter tief und endlich auch entspannt schlief richtete er sich auf und ging zu Cai, die sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten hatte und nun auf einem Sessel vor dem Kamin saß, darauf wartend, dass er zu ihr kam. Und als er ihr in die braunen Rehaugen sah... konnte er sich nicht mehr beherrschen. Verzweiflung machte sich breit, weil all das sich als Wahrheit heraus gestellt hatte, von dem er so sehr gehofft hatte, dass es nicht geschah. Samuel sank vor Cai auf die Knie, legte seine Hände auf ihre Beine und die Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Warum sie?“, flüsterte er und wollte eigentlich gar keine Antwort. Dafür gab es keine Antwort, das war ihm selber klar. Vielleicht wären andere von stolz beseelt gewesen... Samuel aber nicht. Samuel hatte einfach nur Angst um sein Kind. Er machte sich nichts vor, vor ihnen lag eine Zeit die er niemandem gönnte. Jemand war hinter ihr her, jemand hatte versucht sie zu töten, zumindest glaubte er das, auf jeden Fall war er sich sicher, dass der Autounfall kein Zufall war. Miriam war gestorben, weil man ihre gemeinsame Tochter hatte haben wollen, wozu auch immer. Ihr Kind sollte eine ganz besondere Rolle im Leben der Menschen spielen. Und vermutlich war gerade jetzt die Zeit gekommen, in dem sie dem Licht helfen sollte.... oder aber auch dass man versuchte, dass es gemeinsam mit Dakota für immer verschwand. Die Welt war dunkler geworden, alle Zeichen sprachen dafür. Irgendetwas geschah... war es Dakota die dagegen halten sollte? Sie war so ein kleiner, unschuldiger Engel... ein so süßes Kind... dem anscheinend das Kindsein nicht vergönnt war, denn die Bürde die sie zu tragen hatte war groß.
Alles das war es, was Sam jetzt von sich gab, wobei dies Cai selber auch klar war. Sie hatte genau wie er die mächtige Magie bei der Ars Magica gesehen, hatte die heftige Reaktion des Kindes gesehen, was geschüttelt wurde durch die ungebändigte Kraft die sich nach außen stülpte.
Grey gönnte sich einen Augenblick noch der Verzweiflung, legte den Kopf auf ihren Schoß und schloss die Augen. Er fühlte sich so leer und unendlich müde, dennoch ließ er noch einmal alles Geschehene der letzten Tage Revue passieren. Lange unterhielt er sich später noch mit Caillean und je länger sie redeten umso entschlossener wurde sein Gesicht und auch umso zuversichtlicher. Samuel würde nicht zulassen, dass Dakota etwas geschah, er würde sie beschützen, für die kämpfen und auch dafür sorgen, dass sie glücklich wurde... und bei allem würde er nicht alleine sein, das sagte ihm der Blick in Cailleans Augen.
Das Feuer im Kamin war längst herunter gebrannt, als die beiden Auroren sich ebenfalls für die Nacht fertig machten. Es war ein langer, anstrengender Tag gewesen und so brauchten sie auch nicht lange, als sie sich neben Dakota gelegt hatten - Sam hielt sie ihm Arm während er mit der freien Hand nach der von Caillean suchte - um einzuschlafen.

tbc: Windschiefes Knusperhäuschen

Remus Lupin
Hauslehrer Gryffindor
Astronomie






erstellt am 21.03.2008 12:47 

(Kommt aus der Eingangshalle/ Straßen von Hogsmeade)

"Ja", sagte Remus überlegend. Wo sollten sie hin? Die drei Besen scheinen das beste zu sein. Auch wenn der Pub immer brechend voll ist. "Ich denke auch, wir sollten in die drei Besen gehen. Die anderen mag ich nicht wirklich." Er deutete auf den Pub, der ihnen gegenüber lag.
So gingen sie über die Straße, die noch immer schlammig war vom Regen. Doch das Wetter passte sich diesem wundervollen Tag von Remus an und die Sonne mühte sich den Regen, der eben noch wütete, vergessen zu machen. "Schon sehr merkwürdig das Wetter, oder? Gerade war es noch am Regnen und Eiskalt und jetzt hab ich das Gefühl, der Sommer kommt bald wieder."
Remus betrat den Pub mit Tonks. Er war verqualmt und es war laut. Jedoch hatte Remus nichts anderes erwartet. Er schaute sich ein wenig um. Da war tatsächlich ein freier Tisch hinten in der Ecke. Remus deutete auf ihn und sagte Tonks, da könne man sich hinsetzen. Sie zwängten sich durch die Menschen, die sonst überall standen, bis sie den kleinen und runden Holztisch erreicht hatten.
"So, möchtest du was trinken?", fragte Remus seine Verlobte und bestellte sich ein Butterbier. Er trank zwar gerne mal ein Glas Rotwein, doch dafür war es definitiv zu früh. "So", begann er dann glücklich. "Die erste Frage ist, wann wollen wir heiraten? Um ehrlich zu sein, weiß ich dieses Mal echt keinen Rat. Wir sind immerhin das ganze Jahr in Hogwarts und so würden wir lediglich in den Ferien außerhalb des Schlosses heiraten können." Remus trank einen Schluck von dem Butterbier...

Nymphadora Tonks
Verwandlungen




erstellt am 21.03.2008 13:28   

CF: Straßen von Hogsmeade

Zusammen betraten die beiden den beliebten Pub und mussten sofort feststellen, dass er wie immer überfüllt war. Es war düster und verqualmt und durch die dicken Rauchschwaden war es schwer freie Tische ausfindig zu machen.
Doch Remus entdeckte einen weiter hinten in einer Ecke. Sie kämpften sich durch die Mengen und zwängten sich an unzähligen besetzten Tischen vorbei und erreichten nach etlichem ausweichen und umgehen endlich ihren Platz. Remus holte ihnen ein Butterbier und nahm anschließend wieder Platz.
Nun konnten sie endlich reden auch wenn es im Pub ziemlich laut war, sodass sie angestrengt hinhören musste um Remus zu verstehen.
“Also ehrlich gesagt, je früher desto besser, schließlich warten wir schon lange genug damit. Wir müssten zwar noch etwas Vorbereitungszeit einplanen, aber sonst hält uns ja nicht viel auf. Falls wir zu Hause feiern wollen, wären die Weihnachtsferien ja ideal, aber wie wär’s denn wenn wir in Hogwarts feiern? Es würde alles erleichtern, wir müssen uns nicht ums Essen kümmern, keine Kapelle oder einen Saal reservieren. In Hogwarts wäre alles schon da. Und die Weihnachtsferien könnten wir ja für Flitterwochen nutzen.”
Sie lächelte und ergriff Remus’ rechte Hand. Urlaub! Wie lang hatte sie das nicht mehr gehabt? Immer hatte sie arbeiten müssen und auch Remus’ war rund um die Uhr mit dem Orden beschäftigt gewesen. Da war es schwer Zeit für einen Urlaub aufzubringen. Doch vielleicht würde es jetzt einmal anders sein.
“Ich sag dir, wenn wir in Hogwarts feiern würden, wären unzählige Fragen schon geklärt. Aber wir müssen noch Trauzeugen bestimmen, Ringe aussuchen, ich brauch ein Kleid, du einen Anzug. Wie sollen wir das alles auf die Reihe kriegen, ich weiß gar nicht, wo wir anfangen sollen.”
Sie nahm, einen Schluck von ihrem Butterbier, während ihre Gedanken um diese ganzen Fragen rasten. Es war wirklich unglaublich viel zu planen.

Remus Lupin
Hauslehrer Gryffindor
Astronomie






erstellt am 27.03.2008 18:57   

"Ja, in Hogwarts wäre es am einfachsten", gab Remus zu. "Neben dem Platz und dem Essen haben wir in Hogwarts auch jede Menge helfende Hände." Allerdings hätten sie auch außerhalb des Schlosses diese Unterstützung. Sofort dachte Remus an Molly Weasley, die nachdem sie erfahren würde, dass er und Tonks heiraten würden, auf der Stelle einen Brief an sei schicken würde, um ihre Hilfe an zu bieten. Remus würde natürlich erst einmal versuchen dankend ab zulehnen aber am Ende würde Molly sowie so helfen.
"Nein, ich denke wir sollten wirklich in Hogwarts heiraten und die Flitterwochen können wir dann wirklich in den Weihnachtsferien machen. Voraus gesetzt, Hogwarts braucht unsere Dienste nicht." Ein leichtes Lächeln flog auf Remus' Gesicht.
Ja, Ringe, Trauzeugen... "Das ist eine gute Frage. Ich würde vorschlagen, wir fangen jetzt schon einmal an, uns Gedanken über die Trauzeugen zu machen. Aber was noch wichtiger ist", Remus nippte an seinem Butterbier. "Wann heiraten wir?" Das musste erstmal geklärt werden. Denn danach richten sich letztendlich auch die Termine der Planung.
"Sicher ist, dass wir es noch vor den Weihnachtsferien machen wollen. Da haben wir aber noch gut zwei Monate Zeit." Hoffnungsvoll blickte er in die Augen seiner Verlobten. Hatte sie schon eine Idee?
"Ich denke allerdings, dass ich nicht mehr lange warten kann. Ich bin jetzt schon ganz unruhig und das passiert mir ehrlich gesagt ganz selten. Denkst du, Anfang November, ist zu früh?" Es waren noch knapp zwei Wochen und so würden sie sich halt ein wenig beeilen müssen... 

Nymphadora Tonks
Verwandlungen




erstellt am 28.03.2008 23:29

“Gut dann wäre der Ort ja schon mal geklärt. Bleibt noch der Rest.” Tonks lächelte und nahm noch einen Schluck Butterbier. Trotz der unangenehmen Lautstärke, weshalb sie sich fast anschreien mussten um sich zu verstehen, kamen sie doch ganz gut voran. Hoffentlich waren sie sich in allen Dingen so einig, wie bei der Ortsfrage.
Obwohl zuerst das Datum ihrer Hochzeit geklärt werden musste, war Tonks schon einen Schritt weiter. Schon seitdem die beiden den Pub betreten hatten, dachte Tonks über ihren Trauzeugen nach. Zuerst waren ihr mehrere Leute eingefallen, darunter auch Molly Weasley, die sie immer freundlich bei sich aufgenommen hatte, wenn es ihr schlecht gegangen war. Doch das war schon eine Zeit her und in letzter Zeit hatte sie nur wenig Kontakt zu irgendwelchen Ordensmitgliedern gehabt. Es lag doch eigentlich näher einen von ihren Freunden hier in Hogwarts als Trauzeugen zu bestimmen.
Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, holte Remus sie wieder aus ihren Gedanken. “Was? Oh ja das Datum....” Schnell rechnete und überlegte sie. Remus wollte nicht zu lange warten, ihr ging es genauso. “Am besten feiern wir an einem Wochenende...” murmelte sie vor sich hin “...ein Samstag wär gut. Warte kurz,” Sie zog einen kleinen handlichen Mondkalender aus ihrer Manteltasche. Sie hatte ihn eigentlich immer bei sich, das hatte sie sich wegen Remus Verwandlungen so angewöhnt. Früher hatte sie immer noch nachsehen müssen, wann Vollmond war, da sie immer wieder das Datum vergessen hatte, doch mit der Zeit hatte sie es sich eingeprägt. Trotzdem nahm sie den kleinen Kalender noch immer überall mit hin.
Sie blätterte ein paar Mal hin und her und überflog einige Seiten, bis sie schließlich ihren Zeigefinger auf einen Tag legte. “Ich hab unseren Hochzeitstag gefunden.” sagte sie zufrieden mit sich selbst und drehte den Kalender so, dass Remus hineinsehen konnte. “Ich finde der 29. Oktober ist ein wunderbarer Tag zum heiraten.”
Am Nebentisch sahen ein paar zwielichtige Leute neugierig zu ihnen hinüber. Tonks erwiderte nur einen trotzigen Blick und starrte sie so lange an, bis es ihnen zu unangenehm wurde und sich wieder abwandten. “Selbst in den Drei Besen ist man mittlerweile nicht mehr vor solchen Gestalten sicher.” flüsterte sie leise zu Remus und schielte noch einmal zum Nachbartisch herüber, um sich zu versichern, dass sie nicht gehört worden war.
Anschließend kehrte sie wieder zum eigentlichen Thema zurück. “Also der 29. Oktober. Nächste Frage. Wer sind die Trauzeugen? Also vorab bin ich dafür, dass wir es auf die altmodische Weise bestimmen, das heißt jeder von uns sucht sich einen Trauzeugen für sich aus. Hast du schon eine Idee, wer dein Trauzeuge sein könnte?”
Wieder versank sie in ihren Überlegungen und trank zwischendurch mehrmals einen Schluck Butterbier, bis sie irgendwann merkte, dass die Flasche leer war. Aber sie brauchte es zum nachdenken, also stand sie auf, warf kurz einen Blick auf Remus’ noch halb volle Flasche und sagte: “Ich hol mir noch etwas zu trinken. Ich bring dir einfach auch noch etwas mit. Heute dürfen wir uns mal etwas gönnen.”
Sie lächelte und verschwand dann in der Menge. Sie kämpfte sich durch die Lücken zwischen den überfüllten Tischen und als sie schon gedacht hatte, sie hätte es ohne Probleme hindurch geschafft, stolperte sie über einen Klotz von Fuß.
Sie fing sich gerade noch und schaffte es nicht in irgend jemanden hineinzulaufen, doch der gewaltige Kerl über, dessen Fuß sie gestolpert war, beschwerte sich nun lauthals. Tonks, die bestimmt 30cm kleiner war, entschuldigte sich mehrmals und war sichtlich erleichtert als der Mann endlich einsah, dass es nur ein Versehen gewesen war. Tonks ging nun so vorsichtig wie nur möglich die letzten Meter bis zur Bar und bestellte zwei weitere Flaschen Butterbier. Der Wirt händigte sie ihr murrend aus, Tonks bezahlte mit einem aufheiternden Lächeln und machte sich wieder auf den Weg zu ihrem Tisch, wo Remus wartete.
Sie war keine 2 Meter gegangen, als sie schon wieder über irgendetwas großes stolperte. Sie drehte sich verärgert um und sah geradewegs in das wütende Gesicht von dem großen Kerl, mit dem sie schon vor ein paar Minuten eine unangenehme Bekanntschaft gemacht hatte. “Oh, Entschuldigung. Das tut mir so Leid...schon wieder! Bitte seien Sie nicht böse.”
Bevor der Mann antworten konnte verschwand Tonks schon durch die Menge. Der Typ verfolgte sie zum Glück nicht und sie atmete erleichtert auf. Zu ihrer eigenen Überraschung schaffte sie es unfallfrei wieder zu ihrem Tisch. Sie stellte beide Flaschen ab und nahm Platz. “Die nächste Runde holst du bitte wieder.” Noch einmal suchte sie den Raum nach dem großen Kerl ab, doch sie konnte ihn zum Glück nicht entdecken.
Sie nippte an ihrer neuen Flasche Butterbier und versank wieder in ihren Überlegungen. Noch immer war sie sich nicht ganz sicher, wen sie als Trauzeugen nehmen sollte, doch nach reichlichem abwägen und ausschließen hatte sie sich schließlich entschieden. Sie stellte mit einem lauten Knallen die Butterbierflasche ab und verkündete, so dass es auch ein paar Tische weiter noch gehört wurde.
“Ich nehme Daniel! Daniel wird mein Trauzeuge.” Sie hatte keine direkte Begründung, warum gerade er. Tonks mochte einfach seine Art und er gehörte, obwohl sie ihn noch nicht sehr lange kannte schon zu ihren Freunden. Am besten frag ihn nachher auf seiner Geburtstagsparty. Hoffentlich ist er einverstanden. Sie nahm noch einen Schluck von ihrem Butterbier und hoffte, dass sie nicht noch einmal losziehen musste, um Nachschub zu holen. 

Remus Lupin
Hauslehrer Gryffindor
Astronomie





erstellt am 01.04.2008 19:51  

Auf die Frage, nach dem Datum schaute Tonks in ihren Mondkalender. Ihre Antwort war knapp. Sie schien einen dringenderen Punkt zu haben, was Remus dann jedoch nicht länger störte, denn der 29. Oktober passte ihm gut. Tonks ging zum zweiten Punkt über. Die Trauzeugen. Remus, der dem Vorschlag, es auf altmodische Art zu machen, zustimmte, überlegte, wen er nehmen könne.
Vielleicht Harry? Remus mochte Harry wirklich gerne, genauso, wie seinen Vater. Doch Harry hatte viel zu tun und Remus hoffte, dass er überhaupt kommen könne. Als zweite Person fiel Remus Minerva ein. Die Schulleiterin von Hogwarts. Auch sie gehörte zu Remus besten Freunden und Remus konnte sich gut vorstellen, dass sie die Rolle des Trauzeugen übernehmen will.
Während dessen ging Tonks neues Butterbier holen. Remus bekam noch mit, wie ein sehr großer Mann ihr etwas zu rief, doch Tonks, kam heil zu Remus zurück. Dankend nahm Remus das Butterbier an und trank einen Schluck. Dann verkündete Tonks, dass sie Daniel als Trauzeugen nehmen will. Remus lächelte und sagte: „Ich denke, ich habe meine Wahl ebenfalls getroffen, voraus gesetzt, sie akzeptiert es. Minerva. Ich hoffe doch, sie kommt heute Abend, dann können wir beide ja dann fragen, ob sie überhaupt wollen.“
Remus überlegte, was sie jetzt noch planen müssen. Dann wurde es ihm klar. „So, jetzt können wir denke ich zu dem Punkt schreiten, der da lautet, Leute die wir einladen wollen. Denn erst wenn wir das wissen, können wir den Rest planen, was vorzubereiten ist.“
Remus stellte das nun leere Glas zur Seite und nahm sich das, welches Tonks ihm gerade gebracht hatte. „Hierzu fangen wir am besten bei den Verwandten an“, schlug Remus vor. „Deine Eltern, natürlich. Ich denke die anderen, zu Mindest einige“, er senkte seine Stimme, „werden nicht eingeladen.“ Die Aussage ließ er so stehen und wollte nicht näher drauf eingehen.
„Des Weiteren würde ich einige Leute aus dem Orden vorschlagen. Minerva, natürlich; Harry, Hermine, Hagrid, Mad-Eye und die Weasleys.“ Remus überlegte erstmal weiter. „Da werden noch welche dazu kommen, denke ich mal. Platz werden wir genug haben.“ Remus musste lachen. 

tbc: Krankenflügel

Nymphadora Tonks
Verwandlungen




erstellt am 04.04.2008 16:46  

Remus beschloss nach etwas Bedenkzeit Minerva als seine Trauzeugin zu nehmen, was Tonks für eine wirklich gute Idee hielt. Auch sie mochte die Schulleiterin schon immer und kannte sie auch schon seitdem sie nach Hogwarts gekommen war. Doch Remus verband eine noch engere Freundschaft mit Minerva. Jener begann nun das Thema Gästeliste und machte auch schon einige Vorschläge, denen Tonks nur zu gern zustimmte.
Doch auch sie selbst hatte noch einige Vorschläge. “Ja, das klingt schon gut und ich wäre dafür auch noch das Kollegium einzuladen, wo wir doch schon in Hogwarts feiern. Das können wir heute Abend ja dort verkünden, und wo wir gerade davon sprechen: Es wird langsam Zeit, dass wir gehen. Schließlich müssen wir noch ein paar Geschenke für Daniel und Sophie besorgen, bevor die Läden schließen.”
Tonks trank mit einem letzten kleinen Schluck ihr Butterbier leer, stand auf und verließ mit Remus zusammen die Drei Besen. Als sie nach draußen traten begrüßte sie das helle Sonnenlicht, ganz anders als in dem dunklen Pub mit den wenigen Fenstern. Es dauerte ein bisschen, bis sich Tonks’ Augen wieder an die Helligkeit gewöhnt hatten und solange versuchte sie durch zusammengekniffene Augen genug zu sehen, um nicht gegen irgendwelche Leute oder Gegenstände zu laufen.
Das Pärchen schlenderte Hand in Hand durch die Straßen von Hogsmeade und genoss das gute Wetter. Vor einem kleinen Krims-Krams-Laden machten die beiden Halt. Tonks besah sich kurz das Schaufenster und zog dann Remus in das kleine Geschäft.
Das Lädchen war komplett bunt eingerichtet, vor den Fenstern hingen kleine Spitzengardinen und überall fand man Tücher und Bilder an den Wänden. Tonks konnte sich nicht erinnern jemals in Hogsmeade den Laden gesehen zu haben. Er musste noch relativ neu sein, so wirkte auch das Ambiente.
Tonks streifte durch das Geschäft und suchte nach ein paar passenden Geschenken für Sophie und Daniel. Die Auswahl war groß und nach nur wenigen Minuten hatte Tonks schon um die zwanzig potentiellen Geschenke für ihre beiden Kollegen. Doch so gern sie auch all das gekauft hätte, sie musste sich entscheiden.
Nach längerem überlegen, weglegen und wiederholen hatte sie sich für zwei Sachen für jeden entschieden. Sophie’s Geschenke bestanden nun aus einem metallenem Schlüsselanhänger, der einem sagte welchen Schlüssel man gerade für die Tür vor einem brauchte, und aus einer Schallplatte mit klassischer Musik. Daniel würde von Tonks und Remus ein Lesezeichen, das dem Leser zeigen sollte, wie viele Seiten er noch zu lesen hatte bekommen und außerdem zwei Paar knallbunte Socken, da Tonks schon mehrmals aufgefallen war, dass Daniel gerne mal zwei verschiedene und dazu noch sehr farbenfrohe Socken trug. So konnte er sie nach Belieben mixen.
“Die Sachen nehmen wir!” verkündete sie Remus froh und zeigte ihm ihre Auswahl. Danach bezahlte sie noch schnell die Geschenke und ließ sie hübsch verpacken. Schließlich verließ Tonks zufrieden mit Remus den Laden und ging in Richtung Hogwarts.
Die Geburtstagsparty würde bald beginnen und vorher wollte Tonks sich noch umziehen und ihre Haare wieder etwas herrichten.

TBC: Privatgemacht von Nymphadora Tonks

Mikhail Katajew
7.Klasse



erstellt am 29.10.2008 12:42  

Einstiegspost

So ganz glücklich war er nicht in Hogwarts, was aber nicht an der Schule lag, sondern an dem Umstand, dass er hier nicht nur auf Demyan so direkt treffen würde, sondern auch auf den jüngeren Bruder, dem er damals diese Lungenentzündung zu verdanken hatte. Er hatte dem Spinner das Leben gerettet. Ausgerechnet dem Bruder seines Erzrivalen. Dieser musste ja unbedingt in der Dämmerung quer über den See latschen, ohne überhaupt darüber nachzudenken, dass das Eis wohl nicht halten würde. Triefendnass war der mit ihm ins Institut zurückgekehrt und wer hatte die Lungenentzündung bekommen? Nicht Sevastian, oh nein. Er hatte und es hatte so unscheinbar begonnen. Er war am nächsten Morgen heiser gewesen. Hatte sich aber Milch und Honig geben lassen und eine Medizin die wahre Wunder wirken sollte, aber nach wenigen Stunden schon, hatte sich Fieber eingestellt, was einfach nicht sinken wollte. Die Diagnose war schnell gestellt und sein Vater hatte dann seine Abreise veranlasst und hier war er nun wieder auf den Schüler gestossen, dem er diese schlimme Zeit zu verdanken hatte. Mit Sevastian hatte er seitdem kein Wort mehr gesprochen und zwischen Demyan und ihm, verhielt es sich hier nicht anders als zu Hause. Man ignorierte sich und ließ den anderen leben.

Der Schulalltag hatte ihn ein wenig eingeholt. Er war in seine Klasse gegangen und stellte fest, dass hier nicht anders unterrichtet wurde als Daheim. Also konnte er sich manches Mal zurücklehnen und fast schon vor sich hinträumen. Allerdings war er der Neue, der Nachgereiste und so manch begutachtender Blick hatte ihn gestreift. Manchmal grinste er daraufhin, ein anderes Mal hob er die Brauen, und wenn ihn einer zu sehr anstarrte, drehte er sich einfach weg.

Mit einigen Schülern war er gleich ins Gespräch gekommen, wohl auch weil sich schnell herausstellte, dass er ziemlich gut in den verschiedensten Sportarten war und natürlich konnte man sich mit Mika auch über andere Dinge richtig gut unterhalten. So lange man eben keinen bestimmten Familiennamen trug. Über den Vorfall am See hatte er damals kein Wort verloren. Er hatte wie eh und je die Distanz aufgebaut und so war es bisher geblieben. Also konnte der Jüngere sich in trügerischer Sicherheit wiegen. Mika hätte sich damit aber auch nicht gebrüstet, wozu denn auch. Zumal sie ja nicht einmal hätten dort sein dürfen.
Aber das alles lag ja bereits Wochen zurück und hier hatte man sich nun zu diesem Ausflug zusammengetan. Klasse, ganz klasse, aber Gottseidank konnte man sich sehr schnell absetzen und so war er allein, was ihm nur recht war, durch die Straßen geschlendert und hatte sich umgesehen.

Bis er an dieses Gasthaus kam und der Duft und die Ahnung der Wärme, ihn hatten eintreten lassen. Er wollte gar nicht lange bleiben, doch irgendwie hatte es ihn dann an einen der Tische verschlagen und hier saß er nun mit einem Heißgetränk vor sich, die Hände wärmend um den Becher gelegt. Die Fellkappe lag neben ihm auf einem zweiten Stuhl und er konnte von hier aus dem Fenster sehen und hatte sogar den Eingang im Blick. Nur leider sah man ja nicht ständig hinüber und er fühlte sich ja auch nicht verfolgt oder dergleichen. Stattdessen beobachtete er lieber die anderen Gäste und ließ sich von den Gesprächen berieseln. Dass sich die Tür wieder mal öffnete, war ja nichts weltbewegendes und wäre er aufmerksamer gewesen, hätte er sicher mitbekommen, wer da grade eintrat. So aber, hörte er dem Possenreißer am Nachbartisch zu und schnappte einiges auf, anderes verstand er aber gar nicht. Auf jeden Fall waren die gezogenen Grimassen des Kerls sehenswert und er musste sich ein Lachen mehr als einmal verkneifen. Grinsen konnte man aber und dies tat er gerade wieder. Was ihm sicher bald schon vergehen würde.

Sevastian Prochorow
6.Klasse
 
erstellt am 30.10.2008 10:05 

Einstiegspost

Ein Ausflug in das nahe Dörfchen, wie nett. Immerhin eine Abwechslung und auch keine so schlechte Idee, denn die schulfreie Zeit war hier auch nicht gerade mit vielen Möglichkeiten behaftet. Hier auf Hogwarts sah man Ausflüge der Schüler, besonders solche auf eigen Faust, mit kritischem Auge und war es wohl auch nicht verwunderlich, dass diese Ausflüge nach Hogsmead für die Gastgeber so etwas wie ein kleines Highlight zu sein schien.
Auch die Gäste waren selbstverständlich eingeladen, auch wenn hierfür schon wieder die schriftliche Erlaubnis der Eltern vorliegen musste. Dass die Engländer so sehr bedacht auf Bürokratie waren, hatte Sevastian nicht erwartet, aber das war ja auch der Sinn so eines Austausches - das Kennenlernen der anderen Kultur.

Das Dorf war wirklich nett mit seinen kleinen Zauberergeschäften und den einladenden Gasthäusern. Kaum hatten die Schüler die kleine Hauptstraße betreten, verteilten sie sich auch schon in lachenden und plappernden Grüppchen und zogen davon.
Oxana hatte naturgemäß schon Anschluss gefunden und war gerade dabei mit einer kleinen Gruppe aus Hogwarts- sowie Durmstrangschülern loszuziehen. Den fragenden Blick seiner Schwester, den sie ihm noch schnell zuwarf, erwiderte Sevastian mit einem leisen Kopfschütteln. Er wusste, sie hatte es nicht anders erwartet und sah der Gruppe nach, die plaudernd und untereinander eingehakt den nächsten Süßigkeitenladen ansteuerte.

Er hätte mitgehen können, es war nun nicht so, dass ihn niemand dabeihaben wollte und nicht nur allein die Tatsache, dass er Oxanas Zwillingsbruder war, bescherte ihm einen Platz in der Clique. Aber Sevastian wollte nicht. Lieber sah er sich allein um, schlenderte mit den Händen in den Manteltaschen wie ein stiller Beobachter durch die Gassen. Er schien wirklich nicht groß aufzufallen, vielleicht schon allein durch die Tatsache, dass ein einzelner hier in Hogsmead so ungewöhnlich war, dass man ihn einfach nicht weiter registrierte unter all den Pärchen und Gruppen.

Ein Grund sich hier gemeinsam zu bewegen war, wie Sevastian bald feststellte, nicht nur der Wunsch nach Geselligkeit sondern wohl auch der Tatsache zu verdanken, dass hier wirklich nicht besonders viel los war. Es hatte keine halbe Stunde gedauert, da hatte er schon alle Straßen abgelaufen, war an allen Geschäften vorbeigegangen. Es war gerade mal mitten am Nachmittag.
Eine kleine Schänke mit dem sinnigen Namen, der über der Tür mit drei aufgemalten Besen verbildlicht wurde, fiel in seinen Blick und er beschloss, sich dort für eine Weile aufzuwärmen.
Er trat ein und knöpfte den Mantel auf, die Wärme, die seine Wangen berührte, ließ ihn erst merken, wie kalt diese waren.
Beachtlich war ja dennoch, so stellte er fest, dass er seine Schwester und ihre Leute seither nicht mehr getroffen hatte, und das, obwohl das Dorf so winzig war. Nicht schlecht, wenn man sich einmal die Wahrscheinlichkeit ausrechnen würde..

Auch hier war sie nicht zu sehen, doch wie um die Wahrscheinlichkeitsrechnung wenigstens zu bestätigen, sah er dennoch einen Durmstrangschüler an einem der Tische sitzen. Allerdings ausgerechnet Katajew.
Der Typ, der seinem Bruder - und damit der Familie - in unausgesprochener aber dennoch unumstößlicher Feindseligkeit zugetan war und genau der Typ, der ihn vor einigen Wochen aus dem eiskalten Wasser des Sees gezogen hatte, als er dort ins Eis eingebrochen war.
Und dieser saß nun hier, seiner Trefferquote für ironische Zufälle alle ehre machend.

Seit der Sache am See hatte er lange Zeit in der Schule gefehlt, krank, so hieß es. Lungenentzündung, offenbar der Dank für seine Mühen ins kalte Wasser zu springen.
So hatte er auch die Abreise und den Beginn des neuen Schuljahres in Hogwarts verpasst, war jedoch mit einer kleinen Verspätung nachgereist.
Die Rettungsaktion war seither unter den Tisch gefallen, wohl auch, weil es nicht unbedingt etwas war, worauf Katajew stolz war - die ersten Worten, als er Sevastian aus dem Wasser gefischt und erkannte, wen er da gerettet hatte, waren ein Vorwurf gewesen warum unbedingt er es hatte sein müssen!
Aber zu ändern war es auch nicht mehr gewesen und es wurmte den jungen Prochorow dennoch, dass er sich nicht richtig bedankt hatte.

Nun, jetzt war ja Gelegenheit, nicht wahr? Mit einem Seufzen straffte er die Schultern und ging auf Katajews Tisch zu. Er begrüßte ihn auf russisch und wartete nur einen kurzen Augenblick mit der Hand auf der Lehne des freien Stuhls, bevor er ihn zu sich zog und sich setzte. Auf eine Einladung brauchte er nicht zu warten Ebenso wenig auf ein Lächeln oder ein Anzeichen, dass der Siebtklässler sich freuen würde einen Landsmann zu sehen und Gesellschaft zu haben. Das war Sevastian schon vorher klar und so hielt er sich auch nicht lange mit Smalltalk auf.
Es machte eher den Eindruck als ginge es um eine ernste Sache, wie der Jüngere, das Gesicht ebenfalls beinah regungslos, sich etwas vorbeugte und den Älteren nicht aus den Augen ließ.
"Ich habe mich noch nicht bedankt. Ich will´s aber...", sagte er auf russisch, wurde jedoch von der drallen Blondine unterbrochen, die an ihren Tisch getreten war und die Bestellung des neuen Gastes aufnehmen wollte. Als sie jedoch hörte, dass er russisch sprach, breitete sich ein noch freundlicheres Lächeln auf ihren roten Lippen aus.
"Aaah, noch ein Gast!", sagte sie, als gäbe es nichts schöneres und schürzte die Lippen, als ihr Blick auf Sevastians vor Kälte gerötete Wangen fiel. Dieser blickte sie etwas verstört an, was ihr nun noch mehr den Eindruck gab er spräche kaum Englisch und ihre fürsorglichen Instinkte weckte.
"Du bist ja ganz durchgefroren, Süßer, ich bring dir was schönes warmes, ja? Bin gleich zurück!", flötete sie und für einen Moment befürchtete Sevastian, sie würde ihm in die Wange kneifen.
"Äh..danke.", brachte er noch hervor, während sie sich schon wieder mit schwingendem Rock in Richtung Theke entfernte.
Sein Blick traf Mikhail und sah diesen leicht verwundert und sprachlos an. "Was war das?", murmelte er. Waren die hier in England alle so?

Mikhail Katajew
7.Klasse

 

erstellt am 30.10.2008 14:52  

Der Possenreißer vom Nachbartisch erzählte gerade den neuesten Schwank. Er saß schon lange nicht mehr auf seinem Stuhl, sondern hielt in der einen Hand eine Pfeife und in der anderen Hand seinen Krug mit warmen Ale, einen Fuß hatte er auf seinen Stuhl gestellt und gerade war er wieder so sehr in seiner Erzählung vertieft, wollte wohl etwas andeuten und hob den Krug so schräg und schnell an, dass es ziemlich überschwappte und seinem Kumpel auf der anderen Seite sogar noch davon bekleckert wurde.
Lautstark wurde protestiert und sich das sicher, wenn es trocknete, übelriechende Nass von der Kleidung gestrichen.
Doch der Erzähler hatte nicht einmal in seiner Rede gestockt, ein feistes Grinsen, ein kaum entschuldigendes Nicken in Richtung des Tischgesellen und ohne Luft zu holen ging es auch schon weiter. Mika sah staunend zu und musste noch breiter grinsen. Allerdings hob auch er nun seinen Becher an und nahm einen Schluck. Den Schatten der sich nun langsam seinem Tisch näherte und sich dann als Prochorow Ableger entpuppte, den hatte er noch nicht bemerkt.

Plötzlich drang ein russischer Gruß an seine Ohren und der junge Schüler drehte seinen Kopf. Als er das Gesicht des anderen einfing, veränderte sich das vorher noch zu sehende Grinsen und wich aus dem Gesicht, als hätte man einen Lappen genommen und es fortgewischt. Was wollte der denn hier? Hatte der sich verlaufen? Er sah an Sevastian vorbei, richtig schön auffällig, als vermute er noch eine Schar Mitläufer hinter ihm, oder könne gar nicht verstehen, was der an seinem Tisch wollte.
Noch ehe er überhaupt etwas gesagt hatte, nahm dieser kleine Stinker doch wirklich den Stuhl und ließ sich einfach draufklatschen. Mika runzelte die Stirn, zog die Brauen zusammen und musterte den Jüngeren kühl, oder eher eisig. Dagegen war die Kälte draußen ein Witz.
"Hast du dich verlaufen? Lass mich raten.. du suchst den nächsten See..", konnte der sich, wenn er schon hier reingelatscht kam, nicht an einen anderen Tisch setzen, musste es ausgerechnet seiner sein?

"Ich habe mich noch nicht bedankt. Ich will´s aber..."
"Dann ersauf das nächste Mal, wenn ich nicht in der Nähe bin.. wäre Dank genug..", murrte er auch auf russisch und kniff die Augen zusammen. Der Tag hatte gar nicht schlecht begonnen mit dem Ausflug, aber nun? Fehlte ja nur noch, dass der große Prochorow den kleinen gleich suchte und hereingestürmt kam. Und dann kam die dralle Schankmagd und "kümmerte" sich liebreizend um Sevastian. Innerlich musste der Russe, der das Schauspiel betrachtete und wohl auch darauf wartete, dass sie den Jungen an die pralle Brust drückte und herzte und vielleicht in Großmutter Manier abküsste, grinsen. Das hatte doch was.
"Was war das?"
Blöde Frage, was sollte das schon gewesen sein. Ihre Art zu zeigen, was für ein kleiner niedlicher Kerl der Junge doch war, Einfach zum knuddeln und lieb haben, ein Teddy, ein Plüschtier. Mika stellte sich Sevastian als Plüschteddy vor und gluckste plötzlich auf, wurde aber gleich wieder ernst.

"Schockiert?.. sie mag dich eben, vielleicht nimmt sie dich ja mit..", so nach Hause ins Regal gestellt, machte der Jüngere sich doch sicher gut. "Dein Bruder auch in der Nähe?", man musste immer wissen, wo der Feind war. Die dralle Blonde kehrte zurück und schenkte auch Mika ein Lächeln. "Du hast ja noch mein Lieber.. ja?" Mika nickte und sie stellte Sev einen Becher heiße Schokolade vor die Nase."Die magst du doch sicher... du bist ja so ein Süßer. Mia schau nur, ist er nicht süß?" Von irgendwo, aus einer Ecke hörte man ein dumpfes 'ja ist er, arbeite lieber' . Die dralle Blonde hob abwinkend die Hand nach hinten. "Kümmert euch nicht um Mia, lasst es euch schmecken Jungs", sie wuschelte Sev noch einmal durchs Haar und Mika konnte gerade noch nach hinten ausweichen, bevor ihre Hand auch ihn erreichte.

Verity Ollivander
Zauberstabherstellerin


 




erstellt am 01.11.2008 16:29 

cf: Winkelgasse » Zauberküche

22. Oktober 2011


Verity Ollivander, die dunkelhaarige Hexe mit den eisblauen Augen, ging durch die Straßen von Hogsmeade. Am Vormittag hatte sie sich mit einem Händler für Zauberstab-Materialien getroffen, ein Lieferungsvertrag hatte erneuert werden müssen, und war aus diesem Grund in dieses kleine Dorf gekommen. Die Straßen waren vollgestopft mit Schülern, die es trotz der Kälte draußen aushielten. Anscheinend war heute ein Hogsmeadebesuch auf der Tagesordnung, hätte sie das früher gewusst, hätte sie das Treffen verschoben. Es hatte zwar im Eberkopf stattgefunden und da der kleine Pub von den Schülern eher selten aufgesucht wurde, war es dort ruhiger aber ihr gingen diese Kinder trotzdem auf die Nerven. Ein bisschen verwunderlich war das ja schon, schließlich hatte sie doch selbst ein Kind und demnach könnte man doch auch denken, dass sie nichts gegen Kinder hatte aber das war in ihren Augen etwas anders. Kennedy war ganz anders als die meisten Kinder, sie war von ihr erzogen wurden und ähnelte ihrem Charakter. Sie spielte zwar auch sehr gerne und machte die gleichen Dummheiten wie die anderen Kinder auch (zumindest manchmal) aber sie war trotzdem etwas besonderes und hatte auch noch einen gewissen Stil dabei. Sie war von ihrem Blut, sie war eine reinblütige Hexe, sie wusste was sich gehörte und sie war auch nicht dumm.
Und das war bei den meisten Schülern aus Veritys Sicht gerade nicht der Fall. Sie beobachtete die Schüler und bemerkte immer wieder das Strahlen in ihren Augen als sie irgendwelche sinnlosen Dinge in einem der Schaufenster sahen, sie hörte das Lachen als Reaktion auf irgendwelche albernen Witze, sie sah, wie sie von einem Ort zum anderen hoppsten und so etwas war doch eher peinlich. Als sie Durmstrang besucht hatte, hatte es auch immer mal wieder Besuche zum Zaubererdorf in der Nähe gegeben aber Verity war irgendwie nie so gewesen. Sie schüttelte leicht den Kopf als sie ein Mädchen mit pinken Haaren sah und ging anschließend weiter.

Kennedy war an diesem Tag zuhause bei ihrem Großvater in London geblieben. Sie hatte sich zwar inzwischen von der Erkältung, die dafür gesorgt hatte, dass Verity nicht zum Treffen mit Robin (dem Vater Kennedys, der davon allerdings immer noch nichts weiß) gehen konnte, erholt aber dennoch hatte ihr die dunkelblonde Hexe erklärt, dass es so besser sei, schon in der Winkelgasse hatte man bemerkt, dass das Wetter mal wieder ein wenig schlechter war, dass es kalt war auch wenn die dicht beieinander stehenden Häuser dafür sorgten, dass es ein wenig wärmer als außerhalb der Stadt war, und es wäre nicht gut, wenn sie jetzt ihr Glück schon wieder herausfordern würde. Kennedy hatte ihrer Mutter daraufhin vernünftigerweise zugestimmt und hatte sich zu ihrem Großvater bringen lassen.
Und es war hier in Hogsmeade wirklich kalt, auch wenn es schon Mittag war und der Tag demnach schon ein wenig fortgeschrittener war, konnte man immer noch den Reif erkennen, der in der Nacht die Sachen überzogen hatte und der nun dafür sorgte, dass alles magisch glitzerte, wenn die Sonnenstrahlen ihn berührten.
Sie zog ihren Umhang enger um sich, versuchte die Wärmer bei sich zu halten, und zog auch ihren Schal höher, damit auch noch ein paar weitere Zentimeter ihres Körpers im Warmen waren. Kurz sah sie sich um und überlegte nun, wohin sie nun gehen könnte. Es kam nicht immer vor, dass sie ihren Laden mal zumachen konnte und dass sie aus London wegkam und vielleicht sollte sie es mal ausnutzen. Es gab einige Geschäfte in die sie nun gehen könnte, wählte aber letztendlich die '3 Besen', auch wenn es in diesem Geschäft wahrscheinlich voll war, da es die Hauptanlaufstelle der Schüler war. Aber dort würde sie vielleicht einige ganz interessante Gerüchte hören, die ihr in London vielleicht noch nicht zu Ohren gekommen waren.

Sie betrat also den Pub und sofort schlug ihr eine warme Wand entgegen, die dafür sorgte, dass sie am liebsten sofort wieder nach draußen getreten wäre aber da hielt sie sich nun doch zurück. Während sie ihren Mantel aufknöpfte und zum Thresen hinüber ging, ließ sie kurz ihren Blick über die anwesenden Personen gehen. War das nicht der 'kleine' Prochorow? Sie kannte seinen Bruder Demyan recht flüchtig (wer, der etwas auf sich hielt und aus Osteuropa kam, kannte schließlich nicht die Familie Prochorow?) aber dennoch glaubte sie, dass sie Sevastian auch schon mal gesehen hatte... zumindest auf einem Bild.
Aber wahrscheinlich würde es bei dieser einen bekannten Person bleiben, da Verity selbst nie in Hogwarts sondern in Durmstrang gewesen war, war es mehr als nur unwahrscheinlich, dass sie irgendjemanden von den Lehrern kannte und es war auch nur sehr schwer vorstellbar, dass ausgerechnet heute jemand aus London hier her kommen würde, der ihr irgendwie bekannt war. Aber Zufälle gab es immer wieder... vielleicht würde ja sogar Robin, der Vater von Kennedy, plötzlich durch die Tür treten.
In Gedanken lachte sie kurz über diese Vorstellung, ließ sich auf einen Hocker an der Bar nieder, legte ihren Mantel und den Schal auf ihren Schoß und bestellte einen Kaffee. Während sie wartete, zog sie auch ihre schwarzen Handschuhe aus, die perfekt zu dem Rest ihrer Kleidung (schwarze Stiefel, dunkelgrauer Rock, weiße Bluse, die man allerdings nur erkennen konnte, da sie nicht komplett von ihrem dunkelgrauen Rollkragenpullover überdeckt wurde und unten heraus schaute) passten, und sah sich ein weiteres mal im Pub um.

tbc: off (neues Forum)

Sevastian Prochorow
6.Klasse

 

erstellt am 02.11.2008 19:38  

Die erste dumme Bemerkung ließ sich ja noch problemlos ignorieren, der zweite Ratschlag, er solle sich das nächste Mal woanders ersäufen gehen, war schon etwas penetrant, doch äußerlich ließ Sevastian sich nichts anmerken.
Er kam auch gar nicht mehr dazu, weil da schon die überschwengliche Bedienung über ihn hereingebrochen war und ihn sichtlich verständnislos zurückließ.
Dass von Katajew keine vernünftige Antwort zu erwarten war, hätte er sich denken können - allerdings war seine eigene Frage zugegebenermaßen auch etwas überflüssig gewesen.

Einen Moment lang lag der dunkle Blick des Jüngeren auf den eisigen Augen Katajews......nachdenklich und in seiner Undurchdringlichkeit an seinen Vater erinnernd.
Er hatte sich bedankt, war über seinen Schatten gesprungen und war an diesen Tisch gekommen. Und trotzdem zog Katajew es vor weiter dumme Sprüche zu reißen. Das war...nicht klug. Dennoch brachte es den jungen Prochorow fast ein wenig zum Lächeln.

Ein Kopfschütteln war die Antwort, da wurden sie schon wieder von der Bedienung unterbrochen. Ein Becher heiße Schokolade wurde vor seine Nase abgestellt, was eigentlich eine nette Geste war, aber selbst ein süßes heißes Getränk konnte nicht über die Taktlosigkeit dieser Engländerin hinweg täuschen..wie denn auch - lautstark rief sich nach ihrer Kollegin, um diese auf den süßen kleinen Russen aufmerksam zu machen. Sevastian konnte ich gut vorstellen, dass ihre Reaktion bei einem Korb voll kleiner Kätzchen die gleiche war, was ziemlich befremdlich schien. Dies lenkte ihn sogar so sehr ab, dass er ungleich Katajew nicht schnell genug reagieren konnte und nur mit weiterer Fassungslosigkeit verfolgen konnte, wie die Frau ihm zum Abschied noch einmal durchs Haar wuschelte.
Aus irgend einem Grund, war ihm das gerade jetzt schrecklich unangenehm. Katajew sollte nun besser keine Miene verziehen...

"Irgendwo hier wird er sein, so groß ist das Dorf nicht.", erwiderte endlich verspätet auf die Frage nach Demyan. Dass er ihn sprechen wollte, das konnte Sevastian sich kaum vorstellen, also musste das Interesse anderen Ursprungs sein. Ein hauchzartes Lächeln spielte für einen Moment um die Lippen, bevor er den Becher an den Mund hob.
Er hatte sich bedankt, alles war gesagt. Aber so nicht..so nicht.
"Du wartest auf ihn?", fragte er scheinbar ohne Hintergedanken, obwohl sie beide wussten, wie die Antwort war. "Oder haben die Gäste hier heute einfach nur so Glück? Charme, Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit.."


Mikhail Katajew
7.Klasse

 
erstellt am 02.11.2008 20:06    

Ihm wäre es gelinde gesagt Scheißegal gewesen, hätte der Prochorow Abkömmling sich sonst wohin gesetzt und ihn in Ruhe gelassen. Er hatte ihn ja nicht darum gebeten, ihn mit seiner Anwesenheit zu beehren. Also was glaubte der Jüngere also, wie freudig erregt er über diesen Umstand war? Gar nicht? Eben.
Den penetrant starrenden Blick, denn als solchen empfand er das angeschaue von Sevastian, erwiderte er ebenso. Er wusste schon, dass sein Blick eisig kalt sein konnte und wenn er es wollte, ließ er damit auch die Augenflüssigkeit seines Gegenübers erstarren. Oder er hätte es am liebsten getan, wenn er gekonnt hätte. Vielleicht gelang dies ja irgendwann sogar.
Er hatte gerade zu einem 'Was?' ansetzen wollen, da errettete die Bedienung den Jüngeren vor weiteren in Worte gefasste Gedanken des Katajew Ablegers.

Als die dralle Bedienung nach ihm griff, zog er geschickt den Kopf zurück und hatte ja ansehen können, wie Sevastian der Folter nicht entkam. Es reizte ihn natürlich. Wie hätte er auch das aufkommende Lachen unterdrücken sollen. Er spürte es in seiner Kehle aufsteigen und versuchte es gewaltsam wieder hinabzuzwingen. Gar nicht so einfach, wenn man dann auch noch nach dem anderen, dem Bruder des "Plüschtieres" gefragt wurde.
Mika antwortete ehrlich, ohne wenn und aber. Es wäre ihm nie in den Sinn gekommen nun irgend eine Story zu erfinden, damit es nicht so aussah, als könne er Demyan nicht leiden, er konnte ihn ja schließlich wirklich nicht leiden.
"Ich will nur nicht, dass er vielleicht auch hier aufkreuzt und sich dann zu seinem kleinen Bruder setzt. Wäre er in der Nähe, würdest du nun den Tisch zu wechseln haben.. verstanden?", das sollte ja wohl deutlich genug sein. Aber eigentlich hätte er den Jüngeren doch auch davon schicken können. Mika war sich nicht sicher, warum er es nicht einfach tat. Vielleicht, so redete er sich ein, weil er auf ein weiteres Spektakel mit der Bedienung hoffte.

Auf alles andere was von Sevastian noch gekommen war, ging er gar nicht ein. Sollte der denken was er wollte. Eingeladen war er nicht, also musste er es nehmen wie es kam.
"Ich hab gehört, dir ging es nach dem... Unglück.. richtig gut?", kam er dann doch noch einmal auf jenes Abenteuer zurück. Eigentlich hatte er nichts gehört, weil er nichts hören wollte. Ihm ging es schlecht, und er musste von der Schule, alles andere war unwichtig gewesen. Niemand hatte ja auch gewusst, was er eigentlich gemacht hatte und somit hatte auch niemand etwas erzählt, was denn auch? Er hätte mit Büchern nach jedem geworfen, der ihm gesagt hätte, dass der Prochorow putzmunter in Durmstrang saß, während er das Bett zu hüten hatte.

Mika hob den Becher an die Lippen, trank einen Schluck und sah ein wenig umher. Allerdings war es zu voll geworden, als dass er hätte bekannte Gesichter in den Gewirr ausmachen können. Wollte er auch gar nicht, dieses eine Gesicht hier so nah bei ihm, am gleichen Tisch auch noch, das reichte doch wohl aus.
"Und..? was hast du gleich noch vor? Nicht, dass wir zufällig die gleiche Richtung nehmen...", er lächelte süßlich und setzte den Becher noch einmal an die Lippen, dieses Mal sah er aber nicht hinein, sondern lenkte den Blick über den Becherrand hinweg zu Sevastian, den er mit einem seltsam aufmerksamen Blick musterte.

Sevastian Prochorow
6.Klasse

 

erstellt am 02.11.2008 21:03  

"Wäre er in der Nähe, würdest du nun den Tisch zu wechseln haben.. verstanden?"
Sevastian schnaufte nur, ein Lachen, das es nur bis zu einem Lächeln gebracht hatte. Mehr war dieser Spruch nicht wert.
Sollte das eine Drohung sein oder gar eine Aufmerksamkeit: ihm war gestattet hier sitzen zu bleiben, bis sein Bruder kam und er dort am Tisch Platz nehmen könne? Lächerlich.
"Danke der Nachfrage.", war alles, was er zu der Frage nach seinem Befinden nach dem unfreiwilligen Eisbad sagte. Eine kühle Bestätigung des Gehörten, das auch eher einem Vorwurf glich als ehrlichem Interesse.
Dass Katajew allerdings wochenlang das Bett gehütet hatte, bescherte ihm tief im inneren doch so etwas wie ein schlechtes Gewissen. Vor niemandem hätte er das zugegeben, auch vor Mikhail nicht, der ja nicht einmal mit seinem Dank gebührend umgehen konnte...

Aber irgend etwas war es doch, das ihn dazu trieb, nun doch etwas zu sagen. Es war ihm, wenigstens für diesen einen Augenblick, vollkommen egal, wie Katajew es aufnehmen würde, für einen Moment stand er wieder auf der selbsterrichteten Mauer, die er als kleiner Junge schon angefangen hatte um sich herum zu bauen. Die selbe Mauer, die es ihm leichter machte, den Tadel seines Vaters zu ertragen, an sich abperlen zu lassen und doch nach dem eigenen Willen zu handeln.
"Das war nicht meine Absicht gewesen.", sagte er, schlicht und ehrlich. "Ins Eis einzubrechen. Und das danach auch nicht." Damit meinte er natürlich Mikhails Lungenentzündung, das konnte dieser nun akzeptieren oder absichtlich missverstehen.

Auch Sevastian nahm noch einen Schluck des, erstaunlich guten, Kakaos. Bei diesem Gedanken ging sein Blick automatisch in Richtung Theke, fast als befürchtete er, die Bedienung habe es hören können und würde nun im nächsten Moment wieder herangerauscht kommen um ihn zu drücken und zu herzen. Noch einmal würde er das hier vor Katajew nicht ertragen.
Als er sich wieder zurückwandte, lag der kühle Blick eben jenes auf ihm.
Ein Schmunzeln spielte erneut um seine Lippen ob der Frage nach seinem Weg. Katajew setzte es wirklich darauf an ihn mit jedem Wort, jeder Geste deutlich zu machen, wie wenig er seine Gesellschaft schätzte.
"Womit hab ich denn so viel Aufmerksamkeit verdient?", meinte er und lehnte sich zurück. "Was für ein Aufwand. Lauf doch einfach los und bau auf die Unwahrscheinlichkeit, dass ich dich finde.", spöttelte er. Ein Hand griff nach dem Kakaobecher, und die Wärme schien ihn daran erinnern zu wollen, wie ungemütlich kalt es draußen war.
"Was soll man hier schon groß machen.", meinte er mit einem halben Schulterzucken.

Mikhail Katajew
7.Klasse

 



erstellt am 03.11.2008 15:20 

Ach Dank hin und her. Er nahm sowieso nicht an, dass dieser aus dem Mund eines der Prochorow Schnösel auch nur halbwegs ernst gemeint war. Dennoch, er wunderte sich, dass der Jüngere von sich aus seine Nähe suchte. Bisher machte der eher den Eindruck eines verschrecken Karnickels, denn eines Bruders seines Bruders. Dass dieser dann auch vielleicht annehmen könne, er würde ihn wegschicken damit der andere, der Ältere hier Platz nehmen konnte, war ja nun wirklich die Höhe. Auch wenn es sicherlich ein ironischer Gedanke war. Schließlich wusste alle Welt, dass Demyan und er sicher niemals Freunde werden würden.
"Danke der Nachfrage."
Am liebsten hätte er ihm schon für diesen Satz eine reingewürgt. Das war das allerletzte. Er hatte wegen diesem Stinker über Wochen mit seiner Tante unter einem Dach leben müssen. Zum Glück waren die Söhne in der Schule, sonst hätte man ernsthaft über den Kauf eines Stricks nachdenken müssen.

"Wie erfreulich.. ging es wenigstens einem gut..", wenn auch dem Falschen, wie er fand.
Ihm entging nicht der Blick, als Sevastian einen Schluck der Schokolade nahm. Auch er sah aus dem Augenwinkel zum Tresen, aber dort war man beschäftigt. Jedenfalls bis zu diesem Zeitpunkt, denn als hätte die dralle Schankmagd nur darauf gewartet, hob sie nun den Blick und zwinkerte hinüber.
"Du hast eine Verehrerin..", meinte er trocken und musste innerlich lachen. Das war zu herrlich. Sie sah wirklich so aus, als würde sie nur auf einen passenden Moment warten, damit sie den Jüngeren wieder an die Brust drücken konnte.
Dass der Russe vorher noch etwas anderes gesagt hatte, nämlich, dass es nicht in seiner Absicht gelegen hatte und auch das folgende nicht, nahm er einfach zur Kenntnis, wie es schien. Er schwieg sich dazu nämlich erst einmal aus.

Dunkle Brauen aber hoben sich und zogen sich in der Mitte seiner Stirn zusammen. Na alles andere wäre ja auch noch schöner gewesen, aber er traute so was natürlich zumindest Demyan zu. Dieser würde ihm sicher die Krätze an den Hals gewünscht haben. Allein, weil er ihn dann bei einem solchen Missgeschick erlebt hätte. Aber Sevastian schien es ernst zu meinen?
"Womit hab ich denn so viel Aufmerksamkeit verdient?" "Was für ein Aufwand. Lauf doch einfach los und bau auf die Unwahrscheinlichkeit, dass ich dich finde."
"Ach.. würdest du mich suchen wollen? Wüsste nicht, dass wir hier 'Verstecken' spielen.. oder willst du spielen?", er neigte sich ein wenig vor und stellte den Becher auf den Tisch, legte seine Arme neben diesen ebenfalls auf die Platte und sah den Jüngeren an. Warum sollte er gehen und warum sollte er den Platz somit freimachen, er dachte doch gar nicht daran.

Es war tatsächlich noch voller geworden, die Menge drängelte nun nach jedem freien Platz und so bekam Sevastian, der doch mit dem Rücken zur Tür und viel mehr im Gastraum saß, als er, immer wieder Knüffe in die Seite ab und ein Mann fiel beinahe auf ihn, bei dem Versuch der drallen Magd auszuweichen, die mit etlichen Krügen Ale bewaffnet durch die Menge watschelte. Sah witzig aus, wie der Mann halb auf dem Jungen hing und irgendetwas vor sich hin brabbelte das Mika nicht verstand. Aber so ganz nüchtern war der Mann wohl nicht mehr. "Tut... tuuut mir ... lllleid Junge..." stotterte der nämlich und klopfte Sevastian auf die Schulter, als würde er seinem Ackergaul auf die Kruppe schlagen. Mika sah von dem Kerl zu Sev, dann wieder zu dem Kerl und lachte los. Ging gar nicht anders. Vor allem auch, weil Sevastians Nase nun beinahe in der Schokolade tunkte. Er wartete eigentlich nur darauf, dass der Jüngere noch einen weiteren Stoß bekam.

Victoria McBell
6.Klasse

erstellt am 05.11.2008 11:38    

Josephine && Victoria (+ Aaron)


cf Honigtopf

„Sie war was? Wieso war die denn bei dir im Krankenflügel?“, wow, Victoria fühlte tatsächlich Zorn in sich aufsteigen, denn sie konnte sich durchaus vorstellen, was es dort für ein Szenario gegeben hatte. „Wieso hast du mir das nicht vorher erzählt? Diese Schnepfe“, knurrte die Hufflepuff und wäre am liebsten Diandra hinterher um ihr die Meinung zu sagen. „Die ist sowas von gestört“, zischte die Dunkelhaarige noch scharf hinterher, dass neben ihr ein junges Mädchen erschrocken zusammen zuckte weil sie dachte, sie könnte gemeint sein. „Kannst du mir sagen, wie Ju es mit der aushält?“, fragte sie da, als hätte sie die Gedanken ihrer Freundin gelesen. „Unterschiedlicher können die zwei doch gar nicht sein und Ju ist so... lieb einfach und die?“, kopfschüttelnd wandte sie sich ab um sich bereitwillig von den vielen Leckereien abzulenken.

Nach ihrem ausgiebigen Einkauf mit diversen Peinlichkeiten, weil sie sich einfach mit ihrer Quietscherei nicht zurück halten konnte (was Vic allerdings sowas von schnurz war), stand sie nun gemeinsam mit Joey und Aaron vor der Tür des Honigtopfes und zitterte sich die Seele aus dem Leib. Als ihre Freundin sie wegen der Federn umarmte, war Vic sogar ein bisschen deprimiert, dass sie die Umarmung so schnell löste, denn dadurch war es ihr natürlich gleich viel wärmer geworden. „Nichts zu danken, du übst immer so fleissig mit mir unter Einsatz deiner Gesundheit“, sie grinste breit, weil wirklich viele ihrer neuzulernenden Zauber einfach tierisch daneben gingen, „da kann ich dir doch wenigstens die Schreiberei versüßen“, sie zwinkerte ihrer Freundin zu und kuschelte sich enger an Aaron, der bereits wärmend seinen Arm um sie gelegt hatte, dabei allerdings Scherze von wegen Frostbeule und Eiszapfen an der Nasenspitze machte. Vic war es viel zu kalt um sich ernsthaft dagegen zu wehren. Dafür aber nickte sie begeistert auf Joeys Vorschlag. „Drei Be...Besen kli...ngt g...ut“, versuchte sie durch die klappernden Zähne hindurch zu kriegen und zog Aaron einfach mit sich. Selbst wenn er gewollt hätte, wäre er nun um das Butterbier nicht mehr herum gekommen, aber er wollte ja auch gar nicht.

Als sie die Tür des drei Besen öffneten, schlug ihnen warme, leicht abgestandene Luft entgegen, ebenso wie ein konstantes Stimmengewirr. Es war wirklich mächtig was los in dem Gasthaus, wobei Vic noch mit mehr Leuten gerechnet hatte. Aber einige der Schüler schienen doch noch die Wärme anderer Geschäfte zu suchen. Kurz ließ die Hufflepuff ihren Blick durch die Menge gleiten, als Aaron den beiden Mädchen zeigte, das es hinten sogar noch einen freien Tisch gab und sie zielgerichtet dort hin führte.
Obwohl es hier deutlich wärmer war als draußen, zog Vic noch nicht ihre Jacke aus, denn sie zitterte nach wie vor, weil sie so durchgefroren war. Nein, Kälte und Winter war wirklich nichts für sie und mit einem sehnsüchtigen Seufzen dachte sie daran, wie sie vor ein paar Tagen noch mit Joey und Henry in der Sonne gelegen hatte.
Die Wirtin trat zu ihnen an den Tisch, als sie sich gerade erst gesetzt hatten und nahm ihre Bestellung auf. Aaron bestellte für sich und Vic je ein Butterbier und als die Frau auch von Joey das Gewünschte erfahren hatte, ging sie zurück zur Theke um alles für die drei zu holen.
„Ich schwör euch, ich werde nie wieder warm. Ich bin sozusagen Schockgefrostet...“, murmelte die Hufflepuff, wobei ihr Gesicht strahlte, als die Wirtin mit dem Butterbier kam und es ihnen servierte. “Lasst es euch schmecken“, sagte sie freundlich und zwinkerte den dreien zu, ehe sie an den nächsten Tisch eilte. „Danke“, erwiderte Vic noch und nahm dann auch schon den ersten Schluck. Oh wie gut das schmeckte... und es wärmte so herrlich von innen heraus, dass sie glückselig aufseufzte. „Beim Merlin, das war meine Rettung“, jetzt grinste sie wieder und zog sich doch die Jacke aus, während sie wieder ihren Blick über die anderen Gäste schweifen lies. Dabei fiel ihr ein unbekanntes Gesicht auf. „Kennt ihr den?“, fragte sie und nickte in die Richtung, wo Sevastian Prochorow saß. Den Jungen hatte sie schon einmal gesehen, aber dessen Begleitung nicht. „Man der schaut aber düster...“, murmelte sie und fragte sich, ob er auch eher so in die Slytherinschiene gehörte, sprich zu den Leuten gehörte, die sie absolut verabscheute. 

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin


erstellt am 05.11.2008 16:13   

Noah && Rose


cf Die Straßen des Dorfes

Es machte Rose tatsächlich ein kleines bisschen traurig, als Noah ihr gestand, dass er nicht wüsste was Heimat bedeutete und sie hätte ihn am liebsten spontan in den Arm genommen, ihm gesagt, dass er nach wie vor so etwas finden konnte. Beim Merlin, am liebsten hätte sie ihm ein ‚Zuhause‘ geschaffen, einfach weil sie wollte, dass er dieses Gefühl kennenlernte, einen sicheren Hafen zu haben, an dem man sich bedenkenlos fallen lassen konnte. Als der Ire jedoch mitten im Satz abbrach, fand sie ihren Blick kurz darauf in seinem gefangen und auch wenn sie kurz den Mund öffnete um nachzufragen, was er habe sagen wollen, traute sie es sich plötzlich nicht mehr, auch wenn sie nicht definieren konnte wieso. Ihr Herz klopfte jedoch ein bisschen schneller und sie biss sich kurz auf die Unterlippe, nicht fähig den intensiven Blickkontakt zu unterbrechen. Was war denn los mit ihr? Rose war verwirrt, gestattete sich aber gleichzeitig nicht weiter in sich zu horchen und dem ganzen auf den Grund zu gehen.
Es war eine Mischung aus Frust und Erleichterung, als eine Gruppe scherzender Jugendlicher an ihnen vorbei ging und den Blickkontakt dadurch störten, denn einerseits war es ja wirklich gut, dass das geschehen war, solche Blicke waren... naja nichts was bei einer Freundschaft geschah, andererseits hatte sie sich gerade in Noahs Augen verloren, hatte den Moment genossen und bedauerte trotzdem, dass er vorbei war.

Wenn sie weiter so in ihren Mantel kriechen würde, wäre sie wohl gänzlich verschwunden, aber es war so verteufelt kalt, dass sie ernsthaft litt, auch wenn sie es nicht zugeben mochte. Bei Noahs Worten jedoch tauchte ihr Gesicht wieder aus den Tiefen ihrer Kleidung auf und sie schnaubte ein bisschen. „Noah du willst deine Vaterschaft doch wohl nicht mit einer Mutterschaft meinerseits vergleichen? Deine Tochter ist schon groß und ich hätte wohl mitbekommen, wenn ich eine 15jährige Tochter hätte“, sie grinste ein bisschen schief, schüttelte dann aber den Kopf. „Sicher, ich bin erst 30, aber von später Mutterschaft halte ich nichts und derzeit... seh ich für mich gar keine Möglichkeit was das angeht. Ich meine ich habe gerade erst meinen Job in Hogwarts angefangen, ich baue mir erst ein neues Leben auf, Kinderplanung steht da ganz weit hinten. Außerdem bin ich was das angeht auch etwas altmodisch. Ich hätte durchaus gerne den Vater als Ehemann an meiner Seite, der mit mir gemeinsam die Kinder groß zieht und so...“, dieses Mal war sie es, die aufhörte weiter zu sprechen, weil sie an John denken musste. Sie waren erst seit ein paar Tagen ein Paar und sie liebte ihn, das stand außer Frage. Aber sie hatte bisher nicht einen Gedanken daran verschwendet ob sie beide jemals eine richtige Familie gründen würden und ehrlich gesagt konnte sie es sich auch nicht vorstellen. Nicht wegen John selber... es stand einfach nicht zur Debatte. Aber wie sah ihr Freund das? Dachte er überhaupt an sowas oder war es genau wie für sie kein Thema für ihn?
Irgendwie war das ein doofes Thema und sie schüttelte unbewusst ein bisschen den Kopf, als wolle sie ihn von dererlei Gedanken befreien.

„Soso wirst du das? Mich würde ja interessieren, wie die Hölle aussehen wird, die du mir bereiten willst, wenn mein Arm beweisen sollte, dass er zu nichts zu gebrauchen ist“, erwiderte sie etwas provokant, wenn auch deutlich im Scherz und knuffte ihn bei seiner nächsten Bemerkung wegen der Ballettaufführung sachte in die Seite. „Mr. Gordon, sie sind ziemlich frech heute“, erwiderte sie lachend und malte sich im Geiste aus, wie solch eine Aufführung aussehen könnte. „Ich wusste gar nicht, dass du solche Muggelfilme kennst...“

Rose unterließ es auf ihre eigene Uhr zu gucken. Zum einen tat Noah dies ohnehin schon, zum anderen hätte sie dazu ihre Hand aus der warmen Manteltasche heraus holen müssen und der Gedanke widerstrebte ihr doch. Oh man, sie mutierte hier noch zu einem Eisklümpchen wenn das so weiter ging. Das hinderte sie jedoch nicht den Kopf in den Nacken zu legen, als sie wieder herzhaft lachen musste. „Nein, ich werde nicht nackt zum Ball gehen, keine Bange, aber so egal scheint es dir ja dann doch nicht zu sein“. zog sie ihn auf und musste erneut lachen. „Kannst du dir das Gesicht der Schulleiterin vorstellen? Oder die Schüler?“, der Gedanke war wirklich sehr amüsant. Sie gab zwar nichts um gesellschaftliche Konventionen, aber soweit ging sie dann doch nicht, sie besaß doch so etwas wie Anstand. Und in gewisser Hinsicht auch Schamgefühl, wobei sich das ausschließlich auf ihren Arm bezog, den sie stets vor fremden Blicken verbarg.
„Du musst dir das wirklich nicht antun mit dem Kleid kaufen. Ich fürchte ich werde wirklich sehr übellaunig sein. Vielleicht hat aber ja auch meine Mutter oder meine Schwägerin etwas, was sie mir leihen können. Wann braucht man denn schon mal ein Ballkleid?“, sie verzog angewidert das Gesicht als rede sie von einem wirklich sehr ekelhaften Untier. „Du tanzt nicht? Nie? Und ich hab gedacht du wärst einer meiner Lichtblicke vielleicht das Martyrium besser zu ertragen“, sie zwinkerte ihm zu zum Zeichen, dass sie ihn durchaus gut verstehen konnte und nickte dann wieder vollkommen ernst, wenn auch nur gespielt. „Ja genau, lass uns eine Sammelklage machen, vielleicht finden wir ja noch andere die sich anschließen. Es gibt schließlich auch Menschenrechte und so, aye?“, ihr Mundwinkel zuckte nun doch etwas und sie vergrub sich wieder in ihren Mantel.

Die Rothaarige hätte Noah gerne die Last abgenommen, die anscheinend auf ihm ruhte wegen seiner Tochter. Wie schwer musste es sein, mit solch einer Situation klar zu kommen, zumal wenn die Bedingungen wie derzeit nicht gerade sehr optimal waren. Aber sie konnte nichts tun außer ihm zuzuhören, ihm vielleicht ab und an einen Rat zu geben, falls sie dazu fähig war, ihm eben eine Freundin sein. Auf seine Reaktion jedoch, dass er sich immer unter Kontrolle hatte, schaute sie ihn nur mit einer hochgezogenen Augenbraue eindringlich an und er schien sofort zu bemerken, dass er ihr nichts vormachen konnte. „Das mag sein, das kann ich nicht beurteilen, ich kenne deine Exfreundin noch nicht. Deswegen konnte ich bisher nur Vergleiche mit dir machen und habe eben festgestellt, dass es durchaus Gemeinsamkeiten gibt, die man erkennen kann. Und sie ist deine Tochter, du hast doch selber schon am eigenen Leib erfahren, dass sie eine Kämpferin ist, aye? Und Hogwarts ist riesig, ich kenne niemanden, dem wirklich alle wohlgesonnen sind, das ist aber doch auch ganz normal. Allerdings frage ich mich auch, wieso man ausgerechnet sie vergiftet hat. Dazu müsste man aber überhaupt mehr wissen, was da genau geschehen ist um sich ein Urteil zu bilden. Dass sie sich mit dem Thema nicht beschäftigen will... nun das kann ich mehr als gut verstehen... Sie hat sicher nicht nur einen körperlichen Schaden davon getragen. Wie würde es dir gehen, wenn man sowas mit dir gemacht hat? Ich weiß aus eigener Erfahrung wie viel leichter es ist, einfach das Geschehene zu verdrängen“, sie meinte damit durchaus ihren ramponierten Arm und die Umstände, wie es dazu gekommen war. „Werdet ihr alleine klar kommen oder soll ich euch einen Ringrichter besorgen?“, versuchte sie die ernste Miene Noahs aufzulockern. Sie konnte gut nachvollziehen, wie schwer ihm das bevorstehende Gespräch und dessen Ausgang im Magen lag. Es wurde wirklich Zeit ihrer Meinung nach, dass das Mädchen erfuhr, wer ihr leiblicher Vater war. Sicherlich würde es erst einmal ein Schock für die Ravenclaw, aber die Bedingungen der beiden würden sich durchaus ändern. Jetzt war Noah einfach nur ein verhasster Lehrer für sie, seit ihrem Zusammenstoß am Donnerstag wohl erst recht, aber wenn sich der Schock beruhigt hätte, bestand wenigstens die Aussicht, dass die zwei sich doch nähern konnten, wohin immer das auch führen würde...

„Ich habe bisher gedacht, du würdest Colin durchaus schätzen. Sicher, dass ich ihn ablenken soll? Könnte ich dann bitte vorsichtshalber einen Maulkorb kriegen? Nicht dass ich ihn nachher noch beisse oder so“, ihre Augen funkelten amüsiert, aber sie machte nun mal keinen Hehl daraus, wie wenig sie den Auror ausstehen konnte. Nachdem sie erfahren hatte, dass er auch noch Marla nach Hogwarts gebracht hatte noch weniger. „Und was heisst hier lauschen? Ist er wirklich so indiskret? Kennt er keine Privatsphäre? Pah, kein Problem, ich lenk ihn schon entsprechend ab wenn du das willst, er wird gar keine Zeit haben darüber nachzudenken, was du und Marla da gerade machen,aye!“, sprach sie fest entschlossen weiter und nahm sich vor den Mann sich ordentlich vorzuknöpfen, wie auch immer. Noah brauchte Ruhe mit seiner Ex, also würde sie sie ihm verschaffen, egal wie. „Und seine Logik? Ich hab ihn als arroganten, egoistischen Mistkerl kennengelernt... muss ich mehr sagen? Er wird mit Sicherheit gar nicht nachgedacht haben, sondern nur gehandelt. Sag sind die beiden befreundet oder so? Er hat am Mittwoch so schnell zugesagt und war so ... gewissenhaft...“, sie zuckte mit den Schultern und überlegte, ob ihre Gedanken nicht zu weit gingen.
Kurz danach musste sie allerdings wieder lachen wegen Noahs Scherz ob man Joey nicht abrichten könnte. „Fass Josephine, da ist die böse Angier, Fass!“, sagte sie leise und stellte sich die Ravenclaw vor, wie sie die Heilerin anknurrte.
Das Bild passte so gar nicht zu dem Mädchen was vor dem Honigtopf stand, mit ihren Freunden lachte und die Dunkelhaarige neben sich herzlich umarmte. Bei dem was Noah dann jedoch sagte, zuckte Rose wie unter einem Schlag zusammen, ohne dass sie es hätte verhindern können. Eigentlich war es ja Blödsinn, dass sie das Gesagte persönlich nahm, aber solche Worte zu hören tat ihr... irgendwie weh.
Ihre Augen suchten seine, versuchten in seinem Blick zu lesen ob er das wirklich so meinte und sogar auf sie beide bezog. Bisher hatte sie nämlich den Eindruck gehabt, dass es sowas wie ein ganz besonderes Band zwischen ihnen gab, ein Urvertrauen wie es auch für sie recht unbekannt war. Aber sah er das auch so? Anscheinend nicht, wahrscheinlich fürchtete er durchaus, dass auch sie ihn nur verletzen und verraten würde.
Man, was für Gedankengänge hatte sie denn? Anscheinend war ihr Hirn eingefroren, was hatte sie denn erwartet? Sie kannten sich erst ein paar Tage und nur weil sie vertrauensseliger war hieß das nicht, dass es ihm genauso gehen musste. Zumal er eh kein Mensch war, der sich leicht öffnete oder irgendetwas einfach nur... lebte.

„Der Goldhamster war sicherlich auch nur wehrhaft, so wie du“, sagte sie und ging nicht weiter auf die Sache mit dem Verrat durch Freunde ein. „So ein Hamster ist in etwa so groß wie dein Finger in den er gebissen hat. Wahrscheinlich hat das arme Tier ziemliche Angst gehabt. Generell sind Goldhamster ab in etwa so gefährlich wie Goldfische oder so... das kannst du doch nicht leugnen. Aber davon abgesehen, die beiden da sind wirklich harmlos, ich glaube nicht, dass Joey bei denen Gefahr läuft verraten zu werden“, fast hätte sie geseufzt, weil sie nun doch wieder darauf gekommen war und schaute schnell auf ihre Füße, mit denen sie etwas auf der Stelle trat, weil sie irgendwie vor lauter Kälte schon gar kein Gefühl mehr in ihren Zehen hatte.
Durch die intensive Musterung ihrer Schuhe hatte sie nicht mitbekommen, dass die drei Schüler ihrerseits ins drei Besen gegangen waren, nickte aber selber mehr als begeistert und dankbar, als Noah das Butterbier erwähnte.
„Beim Merlin, jaaaa sehr gerne... Wärme....“, seufzte sie sehnsüchtig und hatte es plötzlich ganz eilig in das Gasthaus zu gelangen, wo ihr augenblicklich nach öffnen der Tür das Erhoffte entgegen schlug. Dass die Luft etwas muffig war, interessierte sie dabei gar nicht, Hauptsache sie war endlich aus dieser grässlichen Kälte raus.
Es war voll hier, aber auch das war ihr egal und sie schlängelte sich zielstrebig einen Weg geradewegs zur Theke. Von dort aus hatten sie alles ideal im Blick fand sie und waren auch noch praktischer Weise geradewegs an der Quelle. „Ich denke du magst gar kein Butterbier?“, fragte sie nach und als die Wirtin fragte was sie trinken wollte, überließ sie es Noah für sie beide etwas zu bestellen.

„Anscheinend haben sich wirklich viele hier her geflüchtet“, sie beugte sich etwas zu Noah, denn sie wollte nicht schreien, aber das Stimmengewirr war zu laut als dass sie aus der kurzen Entfernung etwas hätte sagen können. „Man könnte meinen halb Hogwarts ist hier. Oh schau mal, da drüben sitzt sogar Josephine...“, stellte sie plötzlich fest, wenn auch ohne Überraschung. Es war nur allzu logisch, dass auch die Ravenclaw warmes Butterbier genießen und vor der Kälte flüchten wollte.
Sie öffnete etwas ihren dicken Daunenmantel, auch wenn es ihr nach wie vor noch kalt war und ließ ihren Blick über die anderen Anwesenden gleiten.
Endlich bekamen sie ihre Getränke und nachdem sie Noah zugeprostet hatte, nahm sie ein paar tiefe Schlücke von ihrem Butterbier. Genüsslich schloss sie die Augen und fühlte sich für einen kleinen Moment in der Zeit zurück versetzt. Gleichzeitig spürte sie eine angenehme Wärme, die sich innerlich bei ihr ausbreitete und sie seufzte wohlig auf. „Lecker“, murmelte sie und schaute Noah mit funkelnden Augen an.
Plötzlich jedoch kam ihr wieder in den Sinn, was er zum Thema Heimat gesagt hatte... durch das Butterbier hatte sie ganz automatisch wieder an Zuhause gedacht und ihr wurde wieder bewusst, wie Noah abrupt seinen Satz abgebrochen hatte, als sie das als Thema gehabt hatten. „Noah?“, fragte sie nach und stellte sich etwas näher zu ihm, so dass sie sich an den Armen berühren konnten. „Darf ich dich was fragen?“, eine kleine Pause, als müsse sie sich selber überwinden, „Du hast vorhin Karl Jaspers zitiert und als du es auf dich übertragen wolltest, hast du nicht weiter gesprochen...“, Rose legte den Kopf leicht schief und suchte seinen Blick. „Wo wäre deine Heimat oder der Ort an dem du verstanden wirst und auch verstehst?“

Sevastian Prochorow
6.Klasse

 


erstellt am 06.11.2008 09:20  

Eine Verehrerin also, so so..na die konnte er sich sparen..Mikhail schaffte es allerdings wunderbar sich darüber zu amüsieren. Er brauchte dafür gar nichts weiter zu sagen, es war der Blick Katajews, der mittlerweile mit einer gehässigen Kälte funkelte.
Sevastian vermied es einfach sich den Blick der blonden Bedienung nochmal einzufangen - das Zuzwinkern versuchte er zu ignorieren.

Von Versteckspielen habe er noch nichts gewusst, meinte Mikhail und Sevastian schmunzelte leise. Ach nein? Dann war die Frage nach seinem Verbleib wohl eine reine Vorsichtsmaßnahme, hm?
"Oder willst du spielen?"
Der kühle Blick des Älteren hatte sich durchdringlich auf ihn gelegt und der jüngere Prochorow erwiderte diesen - war das eine Drohung? Einen Moment schwieg er, dann öffneten sich die Lippen des Jungen, doch etwas zu sagen, dazu kam er nicht mehr.
Ein Stoß von hinten drückte ihn gegen die Tischkante und brach den Blickkontakt.
Während er die ganze Zeit über schon immer wieder von Hereinkommenden gestreift worden war, hatte bisher keiner geschafft ihn so zu stören...
Der Mann, offenbar schon motorisch beeinträchtigt, entschuldigte sich kumpelhaft und machte den Fehler ihm dabei auch noch übertrieben auf die Schulter zu klopfen.

Wie voll das Lokal mittlerweile schon geworden war, darauf hatte Sevastian bisher nicht geachtet, erst als er sich dem Betrunkenen zuwandte, sah er, dass einige schon mit ihren Getränken herumstanden und auf einen freien Tisch warteten.
So eben auch der Saufkopf, der jetzt leider vom Schulterklopfen dazu übergegangen war, sich an Sevastian abzustützen.
Der Junge stand auf, vielleicht um dem Mann zu helfen sich wieder aufzurichten? Vielleicht, doch wer dabei in sein Gesicht sah, das bedrohlich regungslos auf den Betrunkenen gerichtet war, der bekam einen anderen Eindruck. So auch der Kumpel des Mannes, der nun schwankend neben Sevastian stand und seine Hand langsam von dessen Schulter nahm.

"Whoa..", mit einem gleichzeitig beruhigenden und drohendem Laut trat er einen Schritt auf Seva und den Mann zu, ersterer wandte sich sogleich diesem zu, so dass er in der Bewegung stockte. Ein anderer, der den Ärger roch und befürchtete, der andere Russe könne seinem 'Freund' zu Hilfe kommen, packte Mikhail mit beiden Händen an den Schultern und versuchte ihn beiseite zu drängen.
Ein Stuhl scharrte über den Boden, der Betrunkene lallte etwas von "Isja..schoon gut.." und Sevastian schlug mit einer Bewegung die Hand des Zweiten, die ihn am Ärmel packen wollte, beiseite. Schon war aus dem Nichts ein kleiner Aufruhr entstanden, von dem niemand sagen konnte, wer hier wen provoziert hatte. Für jede Seite war die Sache klar: zwei junge Russen, da musste man vosrichtig sein, das sah man doch schon, also nichts für ungut, aber als der so aufstand... Sevastian hingegen glaubte nicht, dass ein Besoffener sich das Recht herausnehmen durfte, ihn als Stützpfeiler zu benutzen und sich im nächsten Moment womöglich noch über ihm zu erbrechen. Das fehlte ja noch..

Cillian Murphy
6.Klasse

 

erstellt am 06.11.2008 15:34

April & CM

cf: Ländereien ~ Portale vor dem Schloss

Cillian hatte, nachdem April ihm eine ihrer eiskalten Hände auf die Stirn gelegt hatte, wirklich kurz überlegt, ob er sie nicht einfach über die Schulter werfen sollte und sie zum See tragen sollte und dort in diesen werfen sollte. Doch er entschied sich dagegen. Aus drei Gründen um genau zu sein. Erstens: April lächelte so schön. Zweitens: Könnte er ihr das gar nicht antun. Sie würde sich wahrscheinlich stark erkälten. Drittens: Der See war wahrscheinlich schon zugefroren. „Nein du bist definitiv so kalt“, sagte der junge Gryffindor. „Seit einem Augenblick geht’s mir wunderbar.“ Als er das sagte, zwinkerte er ihr zu.

CM hatte jede Bewegung Aprils beobachtet, während sie zu dem Waldhüter gegangen war. Ein träumerisches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Daher dauerte es etwas, bis er auf April Frage, ob sie zu den drei Besen gehen sollten, antwortete. „Ähm...ja...klar“, stammelte er als wäre er soeben erst aufgewacht. Zwar hatte er April seinen Arm angeboten, um sich einzuhaken, was sie auch annahm, und gefragt wo sie hinwollten, trotzdem war er dazu gekommen, dass er gestammelt hatte. Die beiden gingen zusammen in Richtung des Dorfes, dabei unterhielten sie sich komischer Weise aber kaum. Doch Cillian konnte diese Ruhe nicht mehr ertragen und so fragte er April: „Was hast du die letzten Tage getrieben? Wir haben ja leider nicht so viel miteinander geredet.“ Aus dem letzten Satz war eine deutliche Enttäuschung herauszuhören. Während sie sich unterhielten, waren sie im Dorf angekommen und steuerten sofort die drei Besen an.

Wie es sich für einen Gentleman gehörte, hielt er April auf und wie schon vor ein paar Tagen, als sie vor ihm durch den Vorhang um Gregs Bett gegangen war, führte er sie leicht mit einer Hand auf dem Rücken. Innen war es wieder sehr laut, wie sonst auch und zum Glück angenehm warm. CM ging mit April an einen Tisch in der Ecke, den er schnell erspäht hatte und in den letzten Jahren eigentlich zu dem Stammplatz von April, Greg und CM geworden war. Caro hatte er in der Aufzählung schlichtweg vergessen, denn es war lange kein Wort mehr über sie verloren worden. „Setz dich, ich hol die Getränke“, sagte er zu April. „Butterbier nehme ich an oder?“ Als April dies bestätigte, ging Cillian an die Theke und bestellte zwei Butterbier. Während er wartete, bemerkte er, wie einige Leute, die aus dem Dorf direkt kamen ihn anschauten und sich gegenseitig zuflüsterten. Er bezahlte die Butterbiere und ging zurück zu April. „Ist der Jahrgang genehm?“, fragte er mit einem Grinsen auf dem Gesicht und stellte ihr die Flasche auf den Tisch und setzte sich ihr gegenüber. Als er sich hingesetzt hatte, streckte er seine Beine ein wenig aus und ungewollt berührten sich ihre Füße. Der junge Gryffindor hatte dies nicht bemerkt. Er lächelte April an und sagte: „Sláinte!“ Es war das irische Wort für Prost. Cillian schaute April wieder etwas verträumt an, während er einen Schluck Butterbier trank....

tbc: off (neues Forum)

Mikhail Katajew
7.Klasse

 


erstellt am 07.11.2008 05:20   

Sevastian & Mikhail

Köstlich, wie der Prochorow versuchte dem Blick der Magd auszuweichen und somit nicht mehr Mittelpunkt ihres Interesses sein wollte. Das hatte was von 'wenn ich mich verstecke, siehst du mich nicht mehr'. Leider sah sie ihn ziemlich gut und als sie erneut durch die Gaststube eilte, nahm sie sehr offensichtlich extra den Weg an Sevastian vorbei. Dass sie dabei eben auch diesen angetrunkenen Kerl näher an ihn brachte, fiel ihr gar nicht auf. Dafür fiel der Schüler beinahe, aber eben nur beinahe mit der Nase in seinen Kakao. Die Entschuldigungen des Kerls gingen unter und auch ein Freund des Mannes trat näher. Mikhail sah sich alles sehr genau uns sehr interessiert an. Am liebsten hätte er sich auf die Schenkel geklopft und wohl auch getan, wäre die Nase nun mit Kakao beschmiert gewesen, als sich der Durmstrang Schüler von seinem Stuhl erhob, um was?... zu tun?

"Huh...", er war wirklich gespannt und rechnete schon fast damit, dass der Jüngere nun Reißaus nahm. Nahm er aber nicht. Mikhail ließ den Blick von den zwei Saufbrüdern zu Sevastian wandern und staunte nicht schlecht, als er sah, wie sich dessen noch vorhin zu einem Lächeln verzogenen Gesicht, verändert hatte. Da war nichts mehr von der scheinbaren Freundlichkeit zu erkennen.

Zumindest standen sie noch nicht im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Soviel konnte er erkennen. Den Blick umherziehen lassend, sah er, dass sich die meisten der Gäste doch eher um sich selbst kümmerten. Es war auch zu laut im Innenraum, als dass man das sich nähernde Grollen wirklich vernommen hätte. Ein aufziehendes Gewitter bei der Kälter war sicher nicht von schlechten Eltern. Mika wollte aber um keinen Preis etwas verpassen und wenn der Schüler hier eine Abreibung bekam, wollte er der erste sein, der einen Blick auf die sicher weinerliche Miene werfen konnte.
Der Kumpel des ersten Mannes, schob sich näher auf Sevastian zu und als Mika noch einmal zu dessen Freund oder Genossen sah, da erkannte er im vorbeisehen doch... Aber klar doch, das waren Leute aus Hogwarts, war das eine nicht sogar eine Lehrerin, so genau kannte er sich noch nicht aus. Aber wenn sie eine war, roch das hier förmlich nach Ärger und er würde ebenfalls welchen bekommen, schon allein weil sie zusammen hier waren. Und noch einmal wegen dem Stinker Ärger bekommen wollte er nicht. Aber gerade als er sich strecken und aufstehen wollte, wurden ihm zwei Hände auf die Schultern gelegt.

Mikhail wusste zunächst gar nicht, wie ihm geschah, drehte den Kopf und sah über die Schulter hinauf. Da stand doch wirklich einer und meinte ihn hier auf den Stuhl drücken zu können. Wieso eigentlich? Er hatte nicht vorgehabt dem anderen Schüler beizustehen. Aber irgendwie wandelte sich die Situation nun doch bedrohlich. "Nimm die Finger weg.. wenn ich aufstehen möchte, stehe ich auf, oder wo ist das Problem?"
Aber der Kerl schüttelte den Kopf, wollte wohl nicht antworten, doch gerade dies wollte Mikhail nun nicht hinnehmen, der sich dann doch ruckartig drehte und in dieser Bewegung auch schon aufstand und den Stuhl dabei nach hinten drückte. Der Mann musste ihn einfach loslassen und fasste auch rein aus Reflex nach dem Stuhl, der nach hinten kippte. Nun wurden doch einige Gäste auf den Aufstand am hinteren Tisch aufmerksam. Eigentlich das, was er gar nicht wollte. Gerade als Sevastian die eine Hand mit Schwung von sich wischte, meinte der andere Typ, dass er wohl nach seinem Freund geschlagen hätte und holte auch aus. Mikhail verdrehte die Augen, das konnte ja heiter werden, und sie mitten drin, oder wie?
"Pass auf...", rief er hinüber und meinte tatsächlich Sevastian warnen zu müssen. Er hatte doch noch Fieber?

tbc - Straßen

Sevastian Prochorow
6.Klasse

 



erstellt am 07.11.2008 13:16   

Was mit Mikhail geschah, bekam Sevastian gar nicht mit, auch, dass sie hier einen kleinen Aufruhr verursachten, war ihm zwar nicht egal, aber zu ändern war es im Moment auch nicht.
Dass der Typ ihn nicht anzupacken hatte, war ja wohl klar, dass sein Kumpel Sevastians Geste aber als Angriff gewertet hatte und nun zum Schlag ausholte, das hätte der 16Jährige nicht ohne Mikhails Warnung so schnell bemerkt.
So konnte er sich gerade noch wegdrehen und die faust streifte seinen Wangenknochen, statt direkt auf der Nase zu landen.

Durch die schnelle Drehung war der Betrunkene, der nahe bei Sevastian stand, ins Schwanken gekommen und taumelte zurück, doch bevor sich der Streit weiter ausdehnen konnte und womöglich noch weitere Leute hineingerissen wurden, hatte ein nahe stehender Zauberer den Schwankenden mit einem festen Griff an den Schultern aufgefangen, ein anderer hatte den Schläger von hinten umklammert und ein weiterer tat das gleiche bei Sevastian, der wütend versuchte die Arme um seinen Oberkörper los zu werden, weniger, weil er sich für die schmerzende Wange rächen wollte, sondern weil sie es wagten ihn so festzuhalten.
Wie aus dem Nichts war auch der Wirt aufgetaucht, der sich sonst zwar immer im hinteren bereich hinter der Theke aufhielt, bei Unruhe in seinem Lokal aber sofort zur Stelle war. Sowas konnte er sich in seinen Drei Besen nämlich nicht leisten, dies war ein, nein der Erholungsort für Touristen schlechthin, also musste er seinen Laden sauber halten, schon im Interesse der anderen Kunden (und des eigenen Geldbeutels). Wer sich prügeln wollte, der konnte das im Eberkopf tun, und das sagte er auch laut.

"Nun lass mal..", mit diesen Worten fegte er die Schankmagd beiseite, die ebenfalls herangerauscht war um jammernd Sevastians Gesicht abzutasten, wo ihn der Schlag getroffen hatte. De Junge verzog das Gesicht und versuchte sich zu entwinden, war in diesem Moment sogar dem Wirt dankbar für das Machtwort.
"Soo, zur Abkühlung geht ihr am besten alle mal an die frische Luft.", befahl er und begann mit ein paar Helfern alle Beteiligten in Richtung Ausgang zu schieben. Proteste, die seitens des Betrunkenen kamen, übertönte er damit, dass es ihm egal sei, wer angefangen hatte, frische Luft könnten sie alle gebrauchen und die Getränke, die sie nun stehen lassen mussten, gingen aufs Haus.

Bevor sie die Tür erreicht hatten, schüttelte Sevastian noch einmal die Hände ab, die ihn schoben. Die Bedienung, die ihnen hinter her rief, ignorierte er einfach. "Eis zum Kühlen findet er draußen schon genug!", meinte der Wirt nur und schickte sie wieder an die Arbeit.
Sevastian war fast dankbar, als sie endlich draußen waren, die drei Engländer, die ihm das alles eingebrockt hatten, würdiget er allerdings keines Blickes. Die schienen so einen Rauswurf zumindest für völlig normal zu halten und taten so, als wäre nie etwas gewesen. Sich laut unterhaltend entfernten sie sich.
Sevastian tastete vorsichtig nach der leichten Schwellung, die hier draußen in der eisigen Kälte besonders schmerzhaft pochte. Leise sog er die Luft zwischen den Zähnen ein und entschied, dass es besser sei da nicht mehr zu drücken.
Ob Mikhail mit ihm hinausgeworfen war, darauf hatte er nicht geachtet, er war jedenfalls nicht davon ausgegangen. Noch immer stand er mit dem Rücken zur Tür und war wütend, allerdings verflog die Wut auch schon langsam wieder und er musste ob dieser bekloppten Situation lächeln.
Au, das tat auch weh, aber egal. Das kleine verschlafene Zauberdörflein und er hatte es geschafft wegen einer Prügelei, die nicht einmal eine war, aus einem Gasthaus geworfen zu werden. Großartig. Und natürlich war Katajew wieder dabei gewesen. Vielleicht sollte er ihm das nächste Mal vorher eine Nachricht schicken, wenn er wieder etwas dämliches vor hatte, so dass der Typ seiner Gewohnheit, Sevastians eher unglücklichen Aktionen beizuwohnen, auch weiterhin nachgehen konnte.
Er schüttelte den Kopf und sah auf.

TBC: Straßen

Josephine Styles
5.Klasse


erstellt am 08.11.2008 19:48   

cf ~ Honigtopf

"Ach, angeblich weil ihr irgendein Lehrer gesagt hat, sie solle hingehen, um mir Gesellschaft zu leisen." Dabei tippte Joey sich genervt vor die Stirn. "Garantiert gelogen. So viel steht jawohl mal fest und wie Ju es mit ihr aushält frage ich mich auch immer wieder. Diese arrogante..." Gerade eben konnte sich Joey noch verkneifen, was ihr auf der Zunge lag, denn das wäre nun wirklich nicht mehr angebracht gewesen. Stattdessen atmete sie bloß einmal tief durch. "Vielleicht reden wir von was anderem? Sonst werf ich vor lauter Wut auf Diandra noch irgendwelche Regale um." Natürlich sollte das nur ein Scherz, doch wenn Joey es so recht bedachte, keineswegs allzu unwahrscheinlich.

"Einsatz meiner Gesundheit ist wohl noch untertrieben." gab Joey lachend zurück und hakte sich bei ihrer Freundin unter. "Danke nochmal!"
Natürlich war Vic von ihrem Vorschlag in die drei Besen zu gehen nicht abgeneigt, sondern ganz im Gegenteil begeistert. Die Kälte war aber auch alles andere als angenehm. Gerade jetzt, wo sie direkt aus den warmen Räumlichkeiten getreten waren. Eindeutig Zeit für ein Butterbier.
Das unheilverheißende Donnergrollen, das sich bemerkbar machte, tat sein übriges dazu. "Ist eindeutig Zeit dafür, dass wir uns wieder irgendwo, wo es warm ist verkriechen." bemerkte sie noch kirz bevor sie losgingen mit einem Zwinkern.

In den drei Besen war es voll. Kein Wunder, dass die meisten sich hierher verzogen hatten und auch nicht mehr hinaus wollten. Das Donnergrollen war schließlich trotz des Stimmengewirrs auch hier drinnen zu vernehmen und die Kälte trieb die meisten wohl hierher für ein Butterbier oder auch einfach nur eine heiße Schokolade. Einige der Anwesenden kamen ihr sogar bekannt vor. Allerdings ließen Vic und Aaron ihr gar nicht lange Zeit sich umzusehen, da sie einen freien Tisch entdeckt hatten und gleich darauf zu steuerten.
Es war angenehm warm und Joey zog ihre Jacke aus nachdem sie sich gesetzt hatte. Erneut hatte sie keine Zeit, um sich umzusehen, da bereits die Wirtin zu ihnen an den Tisch trat. Joey bestellte ebenfalls ein Butterbier und kurz darauf war die Wirtin bereits wieder verschwunden. Erst jetzt bemerkte Joey, dass ihre Hände eiskalt waren und rieb diese aneinander in der Hoffnung, dass das irgendetwas nutzen würde. Natürlich brachte das nichts.
Auf Vics Kommentar hin, musste Joey allerdings erneut schmunzeln. "Na, wenns dir jetzt schon so kalt ist, freu dich auf den Weg zurück nach Hogwarts." Ihr Blick glitt zum Fenster und nahm einen verträumten Ausdruck an. "Ob es heute wohl noch schneit?"
Als die Wirtin ihnen das Butterbier brachte, bedankte sich Joey mit einem Lächeln und nahm ebenfalls einen Schluck von diesem Getränk, das in Hogsmead einfach das Beste war. Wenn man nach Hogsmead ging und etwas zu sich nahm, konnte man doch einfach nichts anderes trinken. Vielleicht eine heiße Schokolade, aber ein Butterbier gehörte eindeutig ganz oben auf die Liste.
Das Butterbier verfehlte seine Wirkung nicht. Es schmeckte herrlich und wärmte so schön von innen heraus. Besser, als es jeder heiße Tee hätte tun können. Vic lenkte ihre Aufmerksamkeit gerade auf einen Nachbartisch. Joey sah hinüber und runzelte kurz nachdenklich die Stirn. "Sehen beide nach Durmstrangs aus. Aber den, der so düster schaut.. Ich glaub den hab ich noch nie gesehen."
Kurz ließ Joey ihren Blick weiter durch den Raum schweifen und blieb am Blick der Hausmeisterin hängen, die zu ihnen hinüber blickte und sie saß nicht alleine am Tisch. Joey brauchte nicht lange, um ihre Begleitung zu erkennen und wandte augenblicklich den Blick ab und lief rot an. Hoffentlich hab ich jetzt nicht gestarrt. Hoffentlich hat er das nicht mitgekriegt. Gott, Joey. Du hast dir mit deiner Aktion von Donnerstag schon genug Ärger eingehandelt. Jetzt einfach nicht mehr rübersehen. Die Tischplatte! Einfach auf die Tischplatte starren! Schööööne Tischplatte.

April Moon
Vertrauensschülerin
6.Klasse


erstellt am 08.11.2008 22:39  

April & CM

cf: Portale vor dem Schloss

Als Cillian ein >Ähm...ja...klar< stotterte, dachte April kurz nach, ob dieser Ort überhaupt der Richtige war. Vielleicht hätte der Gryffindor ja ganz wo anders hingewollt und war jetzt überrascht, dass sie ihn nicht zu Rate gezogen hatte? Das Mädchen begann die ungewöhnlichsten Gedanken zusammen zu spinnen. Naja. Nach den drei Besen kann man ja immer noch wo hingehen., dachte April sich, ehe sie sich langsam in Bewegung setze.
Die beiden Sechstklässler schwiegen. Das knirschen ihrer Schuhe wurde langsam unerträglich laut. April ermahnte sich immer wieder mit einem 'Sag doch was', doch alles was ihr einfiel schien unpassend. Kurz sah das Mädchen zum Himmel um überhaupt etwas zu tun. Dieser war deutlich dunkler geworden. Auf ein Donnergrollen hin, beschleunigte sie ihre Schritte. April hatte keine Lust angeregnet zu werden. Regen vor dem Frühstück verdirbt den Tag, da war sie sich sicher.
Eigentlich konnte der Tag gar nicht verdorben werden, wenn sie mit Cillian zusammen war. Dieser Gedanke kam ihr, sobald sie seine Stimme hörte. Wie Musik.
Als sie deutlich seine Enttäuschung aus seiner Stimme hören konnte, lächelte sie:„Jaaa, ich habe die meiste Zeit damit verbracht Neuigkeiten zu sammeln...Neuigkeiten für mich. Immerhin habe ich fast nicht mitbekommen was hier alles los war. Und du? Warst du fleißig am Quidditch üben?“, das Lächeln war die ganze Zeit über auf ihren Lippen geblieben, selbst als sie erneut spürte wie die Kälte langsam an ihr hoch kroch.
Zum Glück konnten sie Hogsmeade schnell sehen. Aprils Herz schlug gleich etwas höher: Es sah noch genauso aus wie sie es in Erinnerung gehabt hatte. Zugefroren sah es jedoch gleich noch schöner aus. Wenn das Mädchen könnte, hätte sie in diesem Dorf wohl sofort ein Häuschen gekauft und hätte dort gelebt. Sie liebte jeden Winkel dort.

Als sie bei dem Wirtshaus ankamen, schob Cillian sie galant durch die Tür. April hatte das Gefühl gegen eine Wand zu laufen, so warm war die Luft. Und stickig. Musste sie ja sein, wenn so viele Leute in einem Raum waren. Trotzdem wurde die Laune der Slytherin nicht vermiest:„Endlich wieder zu Hause.“, sie grinste Cillian breit an, der sofort den Stammtisch angepeilt hatte. Sie folgte ihm und bestätigte seine Frage. April liebte Butterbier mindestens genauso wie Hogsmeade selber.
Das Mädchen setze sich auf ihren üblichen Platz am Tisch und folgte Cillian dabei mit ihren Augen. Die Leute die ihn ebenfalls ansahen und flüsterten bemerkte sie gar nicht. Womöglich hätte eine Bombe neben ihr hochgehen können und sie hätte es nicht bemerkt.
Erst als der Gryffindor selber die Krüge auf den Tisch stellte und sich setze, schreckte die Slytherin aus ihren Tagträumen. „Sicher.“, sie erwiderte sein grinsen.
April liebte es wenn Cillian irisch sprach. Sie selber verstand zwar kein Wort, doch es klang so schön. Das Mädchen hatte mal versucht , sich ein paar irische Worte zu merken, doch irgendwie wollte ihr dies nicht so ganz gelingen. „Prost“, auch sie trank einen Schluck und spürte sofort die Wärme dieses Getränkes, die sich bis zu ihren gefrorenen Fingerspitzen ausbreitete.

tbc: off (neues Forum)

Victoria McBell
6.Klasse


erstellt am 09.11.2008 11:08   

Josephine & Victoria (+ Aaron)


Die warme, wenn auch durchaus bereits abgestandene und etwas muffige Luft im drei Besen sorgte langsam dafür, dass Victoria doch ein wenig auftaute. Das Zähneklappern hatte endlich aufgehört und auch so wirkte sie schon sichtlich entspannter als noch vor wenigen Minuten. Natürlich tat auch das Butterbier sein übriges dazu.
„Schnee? Hör bloß auf, ich weiß eh schon nicht wie ich den Rückweg überstehen soll, wenn dann auch Schnee fällt...“, sie tat so als wenn sie augenblicklich in Ohnmacht fallen müsste, grinste dabei allerdings. So wie sie wusste, dass ihre Freundin Schnee wirklich liebte, wusste diese dass Vic wirklich nichts mit dem weißen, eiskalten Nass anfangen konnte. Aber das war ja auch nicht weiter schlimm.

Vics Blick huschte wieder zu den beiden Durmstrangs, die unweit von ihnen an einem Tisch saßen und von denen der eine auch Josephine unbekannt schien. Selbst Aaron hatte nur ahnungslos mit den Schultern gezuckt. Die Hufflepuff war neugierig. Allem Anschein nach war er ja nun auch in Hogwarts, aber wieso hatte ihn vorher niemand gesehen? War er gerade erst angekommen? Wieso so spät?
Am Tisch der beiden Jungen kam es durch Betrunkene zu einem kleinen Handgemenge und auch wenn Victoria schon fast dazu geneigt war, die beiden in die typische Slytherinsschublade zu stecken, war ihr nicht entgangen, dass die zwei für die Situation eigentlich nichts dafür gekonnt hatten und war schon drauf und dran aufzuspringen um den beiden beizustehen, als der ganze Trupp vom Wirt kurzerhand vor die Tür gesetzt wurde.
„Das ist ja wohl...“, setzte sie an, brach aber sofort mit ihrem Satz ab und schaute Joey mit gerunzelter Stirn an. „Ist was?“, fragte sie ihre Freundin, die mit roten Kopf die Tischplatte anschaute, als sei es das Interessanteste, was sie je gesehen hätte. Aaron deutete stumm mit einem Finger in die Richtung des Arithmantikprofessors und der Hausmeisterin, denn auch wenn er das kleine Handgemenge beobachtet hatte, war ihm zuvor der Blick der Ravenclaw auf die zwei Erwachsenen nicht entgangen.
„Hey, was ist los?“, fragte Vic nun nochmal nach und beugt sich etwas zu ihrer Freundin, denn das etwas nicht stimmte konnte wohl ein Blinder sehen. Ihre beste Freundin war eigentlich nicht der Typ der großartig Probleme mit Lehrerin oder der Hausmeisterin bekam, was also war nun los? Sie konnte sich einfach keinen Reim auf ihr Verhalten machen und sah sie statt dessen besorgt an.

Josephine Styles
5.Klasse




erstellt am 09.11.2008 12:34   

Eigentlich hatte Joey nur laut gedacht, als sie vom Schnee gesprochen hatte. Natürlich war ihrer Freundin das nicht entgangen und so ließ Vic sich auch schon über das pudrig weiße Wunder der Natur aus und setzte zu guter Letzt allem die Krone auf, indem sie so tat, als würde sie in Ohnmacht fallen. Joey konnte nicht anders, als zu lachen. Was den Schnee betraf würden sie sich niemals einig werden und das war mit Sicherheit auch gut so. Man konnte schließlich nicht immer die gleichen Interessen haben. Das wäre ja auch viel zu langweilig.
"Schon gut, schon gut. Kein Schnee. Aber weißt du was? Ich finde wir sollten uns die Tage mal wieder mit deiner Gitarre in einem verlassenem Klassenraum verkriechen." erwiderte sie schließlich noch immer schmunzelnd.

Aufgrund der Tatsache, dass Joey sich so dermaßen auf die Tischplatte konzentrierte, hatte sie von dem Rauswurf nichts mitbekommen und wurde erst hellhörig, als Vic dazu ansetzte sich aufzuregen, allerding mitten im Satz abbrach und als Joey den Blick hob und zu ihr sah, wusste sie auch warum. Mist. Ich bin bestimmt knallrot angelaufen. Mein Gesicht ist ja ganz heiß. Prima Joey. Jetzt kommst du garantiert nicht mehr drumherum zu erzählen, was letzten Donnerstag los war. Dass Aaron zu dem Tisch hinüber deutete, an dem sich Professor Gordon und die Hausmeisterin befanden, macht die Sache nicht gerade besser.
Vic hatte sich inzwischen zu ihr hinüber gebeugt und besorgt gefragt, was denn los war. Joey holte tief Luft. Stolz war sie definitiv nicht auf das, was vorgefallen war und es war ihr auch nicht gerade angenehm davon zu erzählen, aber sie konnte jetzt wohl auch kaum schweigend da sitzen und ihre Freundin ignorieren.
"Ich hab.." setzte sie an, brach ab, um noch einmal ihre Gedanken zu ordnen, kam allerdings zu dem Schluss, dass es einfach keine Möglichkeit gab die Geschehnisse irgendwie schön darzustellen. "Ich hab letzten Donnerstag vor lauter Wut ein Stück Ritterrüstung nach dem Arithmantik-Professor geworfen und fang jetzt nicht an zu lachen. Das war gar nicht lustig. Heute abend muss ich in sein Büro. Mir grauts jetzt schon davor und ich bin nicht stolz drauf. Ganz und gar nicht."
Dass sie nach dem Abendessen zum Arithmantiker ins Büro musste, hatte sie bisher erfolgreich verdrängt. Jetzt allerdings begann sie bereits wieder darüber nachzudenken, was sie denn sagen sollte. "Verdammt, was mach ich denn? Reingehen und sagen Tut mir leid, ich wollte sie nicht bewerfen?." Ein wenig frustriert stützte Joey den Kopf auf ihre Hände und vermied es weiterhin zum Tisch hinüber zu sehen, an dem sich der Professor befand.

Noah Gordon
Arithmantik




erstellt am 10.11.2008 02:45  

Rose & Noah


CF: Straßen des Dorfes - Hogsmeade

Noah fragte sich, was genau der Unterschied zwischen einer Freundschaft und der Liebe zu einer Frau war. Schließlich hatte sich seine Beziehung zu Marla damals auch von einem Moment auf den anderen wandeln können, war dies bei Rose nun ebenso geschehen und was würde dies ändern? Den einzigen Unterschied, den der Arithmantiker zwischen sich und John festmachen konnte war lediglich die Kleinigkeit, dass die Hausmeisterin mit ihm gelegentlich das Bett teilte und ihn vor der Schülerschaft abknutschte. Also ich würde ja gar nicht wollen, dass mich Rose vor aller Augen küsst. Ich meine, dass sie mich überhaupt küsst … denn, sie ist - und das hat sie vorhin ja nur allzu deutlich gemacht - mit John zusammen. Wir sind … einfach gute Freunde und so soll es auch bleiben. Was nämlich daraus wird, wenn man direkt von einer Freundschaft in eine Liebesbeziehung übergeht, habe ich ja bei Marla gesehen. Das ist … wirklich super gelaufen, dachte Noah, auch wenn sein Herz ein wenig bei diesen Gedanken brannte, denn tief in seinem Inneren war er zum einen noch immer wegen seiner gescheiterten Beziehung zu Josephines Mutter verletzt zum anderen zeigte das verräterische leichte Kribbeln in seiner Magengegend, dass es doch mehr als Freundschaft sein musste, was er für die Hausmeisterin empfand. Doch sich dies selbst gegenüber vollends einzugestehen, hätte gleichzeitig bedeutet, höchst wahrscheinlich enttäuscht zu werden und das wollte Noahs Verstand aus Selbstschutzgründen unbedingt verhindern. Vermutlich war er durch seine Freude, endlich jemanden gefunden zu haben, dem er sich anvertrauen konnte, auch nur ein wenig emotional verwirrt, sodass er sehr mögen und lieben miteinander verwechselte. Dies versuchte sich der Arithmantiker zumindest ein wenig einzureden.

Mit einem Blick zu Rose stellte der gebürtige Ire nun fest, dass diese sich fast vollends in ihre Jacke zurückgezogen hatte. Nun sah sie fast wirklich aus, wie eine Schildkröte. „Nun, ich nehme ebenfalls an, dass du eine Geburt mitbekommen hättest, aber rein theoretisch könnte das in neun Monaten der Fall sein. Also ich meine, das kann ja jederzeit passieren. Bei Marla und mir war dies garantiert auch nicht geplant“, berichtete Noah und fragte sich, wie es wohl gekommen wäre, wenn er die Briefe seiner Ex-Freundin geöffnet und so vor Josephines Geburt von seiner Vaterschaft erfahren hätte. Wäre er dann nun ein glücklicher Mensch? Der Arithmantiker konnte keine zufriedenstellende Antwort darauf geben. Fest stand jedoch nun, dass er zusammen mit Marla nun eine für alle drei zufriedenstellende Lösung für dieses Dilemma finden musste. Doch wie konnte eine solche aussehen? Heute schienen ihn solche Fragen geradezu erdrücken zu wollen, wobei seine Grübelei kurzfristig pausieren musste, indem er realisierte, dass die Hausmeisterin plötzlich ihren Redefluss unterbrochen hatte. „Ach, um einen Mann zu einem Ehemann zu machen, genügt es einer schriftlichen Eintragung beim Standesamt. Reine Bürokratie“, äußerte Noah ziemlich unromantisch und in der Tat hatte er noch nie ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, zu heiraten. Bei Marla war er noch zu jung gewesen, um dies in Betracht zu ziehen und danach war ihm keine Frau mehr begegnet, mit der er sein ganzes restliches Leben oder gar die nächsten zwei Monate verbringen wollte.

„Ich bräuchte dir erst gar keine Hölle breiten, falls dein Arm tatsächlich scheitern sollte, denn die hast du dir ja schon selbst geschaffen. Wir sollten nun auch gar nicht weiter darüber philosophieren, denn spätestens morgen wird einer von uns eines Besseren belehrt“, äußerte Noah sachlich, denn er war immer noch davon überzeugt, dass Rose mit genügend Willen theoretisch zu allem fähig war. Auf seine folgende Bemerkung jedoch über ihr Herumtänzeln in der Kälte, knuffte die Hausmeisterin ihn jedoch überraschenderweise in die Seite. Überrascht zog er seine Augenbrauen nach oben und sprang eher instinktiv zu Seite, da er mit einer solchen Berührung nicht gerechnet hatte. Eigentlich mochte er solche Neckereien überhaupt nicht, doch bei Rose hatte er schon in vielerlei Dingen eine Ausnahme gemacht. So konnte nach der ersten Verwunderung ein leichtes anschließendes Schmunzeln nur schwer unterdrücken und stellte fest, dass sich sein Verhalten gar nicht mal zu sehr von dem der ihn umgebenden flirtenden Teenager unterschied. „Oh, so förmlich Miss O’Kee? Ich habe nur gedacht, ob du aus deinem Talent nicht auch Profit schlagen könntest. Was die Muggelfilme betrifft, Marla hatte ein Televisionsgerät oder auch Fernseher genannt. Ich habe mir da allerhand Schrott ansehen müssen, wobei mich eher interessiert hätte, wie das Ding funktioniert …“, erklärte der Arithmantiker, der sich eigentlich nie für dieses Gerät hatte sonderlich erwärmen können.

Nun versuchte sich Noah nun auch vorzustellen, wie die Schüler und insbesondere die Schulleiterin reagieren würden, wenn die Hausmeisterin völlig nackt zum Ball erscheinen würde und so konnte er nur schwer ein leichtes Schmunzeln unterdrücken. Alleine Minerva McGonagalls Blick wäre die ganze Sache wohl schon wert gewesen, auch wenn die Konsequenzen für Rose mit Sicherheit nicht so rosig ausgesehen hätten. „Ich bin eben um dein Wohl besorgt“, äußerte Noah diplomatisch auf ihr Necken, dass es ihm ja doch nicht vollkommen egal sei, ob sie nun an diesem Abend auf Textilien verzichten würde, bekam jedoch trotzdem nicht mehr dieses Bild aus dem Kopf, wie seine Freundin nackt durch die große Halle tänzelte. Bin ich denn noch ganz bei Trost? Tagesphantasien – das hat mir gerade noch gefehlt?!, schalt sich der Arithmantiker erneut, wobei er tief die Kalte Luft einatmete, um wieder einigermaßen zu einem klaren Verstand zu kommen und sich auf das Gespräch mit Rose weiter konzentrieren zu können. „Gut, beim Einkaufen bin ich auch immer übellaunig. Das passt ja dann perfekt. Wie hast du das eigentlich zu deiner Schulzeit gemacht, wenn du Ballkleider nicht ausstehen kannst? Sicherlich gab es auch da schon diverse Anlässe, bei denen du eines benötigt hast“, fragte Noah interessiert, der ebenso als Junge derartigen Veranstaltungen lieber aus dem Weg gegangen war. Frack und Fliege zu tragen waren dabei jedoch weniger das Übel gewesen. „Nein, ich tanze nicht. Obwohl ich schon ein mathematisches Verständnis von Rhythmus habe, kann ich mich nicht im Geringsten dazu bewegen. In dieser Hinsicht bin ich vollkommen talentfrei. Ich fürchte, dafür musst du dir jemand anderen suchen“, gestand ihr Noah freimütig, wobei er jedoch schon ein wenig hoffte, dass nicht ausgerechnet John dieser jemand sein musste.

Nachdenklich zog der Dunkelhaarige jedoch seine Stirn in Falten, als seine gebürtige Irin ihm eröffnete, dass sie schon einige Gemeinsamkeiten zwischen Josephine und ihm erkennen könne. Doch bis auf ihre Begabung in der Arithmantik konnte er nicht wirklich mehr Ähnlichkeiten ausmachen und selbst in dieser Hinsicht war noch lange nicht gezeigt, wie gut seine leibliche Tochter wirklich war. „Nun, sicherlich ist dies nicht sehr einfach für sie, wenn sie nun weiß, dass ihr jemand an den Kragen will, aber falls sie wirklich eine Kämpferin ist und nicht nur eine große Klappe hat, wird sie dies auch durchstehen. Mich ärgert es ja enorm, dass wir immer noch keine genaueren Anhaltspunkte dafür haben, wer diese Vorfälle am Dienstag zu verantworten hat. Das Lehrerkollegium hängt immer einen Schritt hinterher“, äußerte Noah grimmig und wünschte sich ja nur zu sehr, die Übeltäter einmal in die Finger zu bekommen. Erneut zwang die Rothaarige ihn jedoch sich in seine Tochter hineinzuversetzen, was er von sich aus so gut wie war nicht tat. Es fiel ihm ja schon schwer, seine eigenen Gefühle zu ergründen, wie sollte ihm das dann erst recht bei anderen gelingen? „Ich wurde noch nie vergiftet. Keine Ahnung, wie ich reagieren würde, aber vielleicht wäre mir dies auch gar nicht passiert, weil ich viel zu aufmerksam bin“, erklärte Noah und zuckte ratlos mit den Schultern. „Es ist ja auch vollkommen egal, was ich machen würde. Es geht ja viel mehr darum, dass wir nicht die geringste Chance auf eine Aufklärung dieses Vorfalles haben, wenn wir keine Aussage von ihr bekommen. Sich zu erinnern fällt mit Sicherheit nicht leicht, aber es geht ja auch darum, dass wir in Zukunft verhindern können, dass weitere Schüler Opfer dieser Übeltäter werden.“ Denn die Tatsache, dass es offenbar so einfach war, unbestraft solcherlei Schandtaten zu begehen, würde dies nicht nur die eigentlichen Urheber dazu ermutigen, weiterzumachen, sondern auch andere, die bisher nur in ihrer Fantasie damit gespielt hatten.
„Ach, bei unseren Gesprächen übernimmt Marla nur zu gerne die Rollen des Beteiligten und des Ringrichters zugleich, aber ich komme so gut zurecht“, beruhigt er Rose mit einem leichten Grinsen, auch wenn ihn die bevorstehende Begegnung sowohl mit Josephine als auch mit Marla ziemliche Magenschmerzen bereitete. Er vermochte gar nicht zu sagen, wie viele graue Haare er den beiden vermutlich zu verdanken hatte. „Ich schätze Colin grundsätzlich auch, aber nicht seine Entscheidung meine Ex-Freundin einfach hierher zu bringen. Ich bin wirklich verärgert und das darf er auch ruhig spüren“, gestand Noah und musste dann trotzdem ein wenig schmunzeln, als Rose ihn bat ihr einen Maulkorb umzuschnallen. „Glaub mir, Colin ist auch nicht gerade auf den Mund gefallen. Es wäre absolut fahrlässig von mir, dich zu knebeln. Eigentlich habe ich gerade seine Diskretion immer geschätzt, aber sein Verhalten hat mich ein wenig misstrauisch gemacht. Davon abgesehen will ich Marla in seiner Wohnung aufsuchen, sodass ich ihn wohl schlecht wegschicken kann. Insofern wäre ich dir schon dankbar, wenn du ihn ein wenig ablenken könntest, wobei ich wirklich mit Marla nicht viel machen werde, sondern sie lediglich dazu bringen will, dieses Missverständnis bezüglich dieses infamen Briefes bei der Direktorin aufzuklären und einen angemessenen Termin auszumachen, wann wir Josephine informieren wollen. Da sie schon mal in Hogwarts ist, kann sie sich auch ein wenig nützlich machen“, fand Noah, war er doch nicht darüber informiert, dass es ihr momentan ganz und gar nicht gut ging. Über die nächsten Fragen der Hausmeisterin, zog der Arithmantiker nachsinnend die Stirn in Falten und fuhr sich kurz mit seiner Hand über das Kinn. „Nunja, Colin kennt Marla seit seiner Schulzeit. Wir waren alle drei ja im selben Haus und als ich damals im Krankenhaus war, hat er sich auch kurzweilig um sie gekümmert … davon abgesehen wüsste ich aber von keiner engeren Beziehung zwischen den beiden“, äußerte der Dunkelhaarige nachdenklich, wobei ihm das von Rose benutzte Wort gewissenhaft nicht so recht aus dem Kopf weichen wollte. „Ich weiß, dass Colin eigentlich immer seine Aufgaben gewissenhaft erledigt, aber du hast recht … Marla hierher zu bringen und sich selbst um sie kümmern zu wollen, erscheint auch mir ein wenig zu gewissenhaft.“ In diesem Moment beschlich Noah ein schrecklicher Verdacht, der ihm einen heftigen Stich im Herzen versetzte, doch an sich war doch sowas unmöglich. So schüttelte er kurz perplex den Kopf und versuchte diesen Gedanken so schnell es ging wieder zu verdrängen, um sich dann wieder auf die Hausmeisterin zu konzentrieren. Trotzdem realisierte er jedoch keineswegs, dass er sie mit seinen Worten, jeder Freund könne theoretisch zu einem Verräter werden, ziemlich verletzte und so verstand er auch nicht, weshalb sie ihn plötzlich mit solch großen Augen anblickte. „Ist irgendetwas?“, fragte er leicht irritiert, denn ihm war gar nicht in den Sinn gekommen, dass Rose diese Aussage auf sie beide beziehen könnte. Denn auch wenn der Arithmantiker seinen Mitmenschen äußerst skeptisch gegenüber stand, stellte die Irin eine absolute Ausnahme dar, von der er dachte, dass er sie erst gar nicht erwähnen müsste. Schließlich bestätigten ja auch gerade immer solche wenigen Fälle die Regel und Noah war oft in seinem Leben enttäuscht worden, insbesondere von den Menschen, die er am meisten geliebt hatte, nämlich von seiner Mutter und Marla.

„Nein, ich bin wehrhaft, der Goldhamster war einfach nur bösartig“, betonte Noah, wenn auch nicht besonders ernsthaft. „In seinen Augen konnte ich jedenfalls keine Angst lesen, sondern reine Angriffslust.“ Vermutlich interpretierte der Dunkelhaarige generell das Verhalten von Tieren ihm gegenüber als äußerst feindselig, sodass eine Beziehung zu diesen Wesen schon meist im Vornherein scheiterte. Schließlich bemerkten Tiere ziemlich schnell, wenn ihnen jemand wohlgesonnen war oder nicht. Dementsprechend fiel auch deren eigenes Verhalten aus. „Aber du hast vermutlich recht und Josephine befindet sich in guter Gesellschaft. Hast du eine Ahnung, wer das Mädchen neben ihr ist?“, fragte er Rose, die sich offenbar besser in der Schülerschaft auszukennen schien als er, wobei dies auch nicht sonderlich verwunderlich war, da Noah eigentlich hauptsächlich nur diejenigen kannte, die auch seinen Unterricht besuchten und das waren eben hauptsächlich Schüler aus Ravenclaw, Slytherin und Durmstrang. Gryffindors und Hufflepuffs schienen jedoch bevorzugt sein Fach zu meiden. Allerdings bereitete dies dem Arithmantiker keinerlei Kopfzerbrechen, fand er die Kurse in diesem Jahr sogar außergewöhnlich groß. Noah hatte schon vermutet, dass sein Vorschlag, sich in die Drei Besen zu begeben nur allzu gerne bei Rose angenommen werden würde und so fanden sie sich kurz darauf auch schon an der Theke des Gasthauses wieder. „Nein, ich mag auch kein Butterbier“, bestätigte er der Arithmantiker nur allzu vehement und bestellte sich stattdessen ein Mineralwasser. Er hatte großen Durst und in solchen Fällen half meist nur Milch, Whiskey, Guinness oder Wasser, wobei ihm Letzteres in Anbetracht seiner Aufsichtspflicht am Angemessensten erschien. Zwar blickte ihn die Wirtin ein wenig verwundert an, doch das war dem Lehrer eigentlich herzlich egal. Was ihm allerdings nicht egal war, war leider die Tatsache, dass der Gastraum ziemlich voll und stickig war, worauf Noah in der Regel immer ein wenig empfindlich reagierte. Noch nie hatte er solche Überfüllungen gemocht und in Anbetracht der empfundenen Enge, traten ein paar kleine Schweißperlen auf seine Stirn. So begann er eher unauffällig die Knöpfe seines Mantels zu öffnen und folgte dann dem Blick der Hausmeisterin zu seiner Tochter. „Ja, ich weiß. Ich habe die drei hierein gehen sehen, wobei dies auch auf etwa 80% der am Ausflug Teilnehmenden zutreffen dürfte. Die anderen 20 % dürften dann verliebte Pärchen im Café Madame Puddifoot’s sein“, mutmaßte der Arithmantiker und prostete dann Rose zu, die dann genüsslich an ihrem Butterbier trank. „So glücklich wie du aussiehst, muss es dir auch lecker schmecken.“ Ein leichtes Schmunzeln huschte über sein Gesicht, denn in der Tat strahlten die Augen der Hausmeisterin geradezu und so war Noah trotz der stickigen Luft doch zufrieden hier zu sein. Alleine sie glücklich zu machen, war schon jede Art von Strapaze wert. Bei ihrer Frage jedoch, bei der sie sich auf seine Worte vorhin auf der Straße bezog, verging ihm das Lächeln augenblicklich. Wieso kam sie gerade jetzt wieder darauf zu sprechen? „Nun, ich habe wohl nicht geantwortet, da ich keine zufriedenstellende Antwort darauf weiß, denn vermutlich wäre die richtige Schlussfolgerung eine leere Menge gewesen“, log Noah schlichtweg, denn er dachte gar nicht daran, Rose mit solcherlei Gedanken zu nahe treten zu wollen. Er wich auch bewusst ihrem Blick aus, da er fürchtete, dass sie erneut die Wahrheit aus seinen Augen lesen könnte und so fiel ihm beim Umherschauen auf, dass Josephine geradezu apathisch auf ihre Tischplatte starrte, während die beiden Hufflepuffs gelegentlich in seine Richtung blickten. „Okay … offenbar hat mich nun auch Miss Styles bemerkt. Schön, dass ich ihr anscheinend schon durch meine Anwesenheit den Ausflug madig mache“, stellte Noah fest und trank an seinem Wasser, in der Hoffnung seinen Frust damit hinab spülen zu können. Mit Whiskey funktionierte dies jedoch wesentlich besser, musste er alsbald feststellen. Um auf andere Gedanken zu kommen, blickte er erneut auf seine Uhr und stellte fest, dass sie sowieso bald aufbrechen mussten.

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Victoria McBell
6.Klasse

erstellt am 10.11.2008 08:58   

Joey & Vic (+ Aaron)


Butterbier und die warme Schänke taten langsam wirklich ihre Wirkung, denn hatte Vic zuvor lediglich ihre Jacke aufgemacht, zog sie sie jetzt aus. Ihre Wangen hatten einen rosigen Teint angenommen und als sie einen weiteren Schluck ihres Getränkes zu sich nahm, schloss sie kurz genießerisch die Augen. Oh man, daran konnte sie sich echt gewöhnen. Wie konnte es einem nur so unverschämt gut gehen? Da saß sie mit ihrer besten Freundin und ihrem über alles geliebten Freund, trank ihr Lieblingsgetränk und neben sich eine riesige Tüte ihrer Lieblingssüßigkeiten. Perfekt oder? Ok fast, ein klitzekleines bisschen wärmer wäre schon toll, aber man musste ja nicht unverschämt gierig werden.

Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete Vic die Ravenclaw, die knallrot geworden war und so wirkte, als würde sie sich am liebsten auf der Stelle in Luft auflösen.
Und anscheinend war es Joey auch noch peinlich zu erzählen, was los war, denn sie setzte erst an, nur um dann noch mal tief Luft zu holen. „Nun sag schon, so schlimm kann es doch gar nicht sein?“, verstohlen blickte die Hufflepuff zu Gordon und der Hausmeisterin, nur um zu erkennen, dass beide ebenfalls gerade zu ihnen hinüber sahen. ‘Na wunderbar, jetzt wissen die zwei sicher, was hier gerade Thema ist, oh man und dieser Gordon sieht doch eh schon immer so aus, als wenn er am liebsten alles und jeden verschlingen würde. Wieso ist der Mann eigentlich Lehrer geworden? Man ich bin echt froh, dass ich kein Arithmantik bei ihm gewählt habe, der strahlt eine Fröhlichkeit und eine Freundlichkeit wie ein Walisischer Grünling aus. Aber Joey liebt doch Arithmantik, ich kann mir nicht vorstellen, dass die zwei sich nicht verstehen. Was also ist da los?‘, fragte sie sich ernsthaft besorgt, als ihre beste Freundin endlich erzählte, was geschehen war. Doch als sie das hörte, wurden die Augen der Hufflepuff tellergroß und sie war, was wirklich selten vorkam, einen Moment lang sprachlos, starrte statt dessen zwischen dem Professor und der Ravenclaw hin und her.
Aaron selber kicherte schon und zog sich schnell den Kragen seines Pullis ein Stück über das Gesicht, dabei angestrengt in seinen Schoß guckend und war bemüht nicht in einen Lachkrampf zu verfallen.
Vic war versucht einzustimmen und ihre Mundwinkel zuckten verdächtig, aber die Warnung der Dunkelhaarigen hielt sie ab. „Du hast bitte was?“, fragte sie nach und schwankte zwischen Belustigung und Entsetzen. „Oh Scheiße... an deiner Stelle würde es mir auch grauen. Wie bist du denn auf die abgefahrene Idee gekommen? Ich meine hallo? Ok er sieht aus als wenn er eindeutig für die Wiedereinführung der Folterstrafe bei Schülern wäre, aber musst du deswegen versuchen ihn mit einer Ritterrüstung zu erschlagen? Oh man....“, Vic fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und zuckte mit den Schultern. „Ja genau, reingehen und dich entschuldigen wäre wohl angebracht...“, irgendwas musste doch gewesen sein. Vic kannte ihre Freundin und ihre manchmal durchaus sehr üble Laune gut genug. Und sie wusste auch, dass diese ihr Temperament nicht immer unter Kontrolle hatte, aber dass sie sogar einen Lehrer angriff... dazu bedurfte es schon einiges und die Hufflepuff wollte wissen, was genau passiert war.

Josephine Styles
5.Klasse


erstellt am 10.11.2008 09:51   

Vic && Joey (+ Aaron)

Als Vic bemerkte, dass es jawohl so schlimm nicht sein könne, hätte Joey am liebsten zunächst geantwortet, dass sie sich ja gar keine Vorstellung mache und das nicht sagen würde, wenn sie wüsste, was passiert war. Stattdessen erzählte sie aber einfach und offensichtlich war es doch viel schlimmer, denn Vics Augen wurden immer größer, bis sie nahezu Tellergröße erreicht hatten.
Aaron erntete nur einen bitterbösen Blick von Joey. Die ganze Situation war ganz und gar nicht amüsant. Egal, wie amüsant es vielleicht klingen mag, wenn etwas nach einem Lehrer geworfen wird, wenn man in die Situation involviert war, konnte man darüber ganz und gar nicht mehr lachen.
Die Tatsache, dass auch Vics Mundwinkel zuckten und sie sich kaum entscheiden konnte, ob sie nun loslachen oder entsetzt sein konnte, brachten Joey kurzerhand auf einen Tiefpunkt. Außerdem war es ihr äußerst unangenehm, dass sie auch noch ständig zwischen ihr und dem Lehrer hin und her blickte. Selbst, wenn der Arithmantiker schwer von Begriff gewesen wäre, und das war er ganz und gar nicht, wäre er in der Lage eins und eins zusammen zu zählen. Vermutlich konnte sich Joey heute abend noch anhören, dass sie mit dem Vorfall angegeben habe. Das würde zu dem Arithmantiker passen.
"Ja, du hast richtig gehört und nur meinen ungelaublig schlechten Wurfkünsten ist es zu verdanken, dass er das Ding nicht abbgekommen hat." gab Joey missmutig von sich und Vics Folgeworte machten es auch nicht gerade besser. "Ja, verdammt. Das weiß ich doch alles selbst." erklärte sie und fuhr sich ein wenig hilflos durch die Haare. Die ganze Situation war einfach das Unangenehmste, was Joey bisher widerfahren war.
Dass Vic jetzt Genaueres wissen wollte, war auch nicht gerade überraschend. Joey hätte aber gerne einfach nichts mehr gesagt. Ein Blick in Vics Augen verriet allerdings, dass diese Option nicht zur Debatte stand.

"Ich hab schlecht geschlafen. Verdammt schlecht und bin viel zu früh durchs Schloss gelaufen. Alleine, wohl gemerkt. Aber ich hatte noch nicht ans schwarze Brett geschaut und hatte noch keine Ahnung, dass ich das ja gar nicht durfte. Jedenfalls war mein Schuh offen und ich bin gestolpert und in diese dämliche Ritterrüstung gerasselt. Stell dir das Scheppern einfach mal vor. Blöderweise kam besagter Arithmantik-Professor genau in diesem Moment nach Hause. Hab ich erwähnt, dass ich vor seinen Privatgemächern auf die Nase gefallen bin?"
Joey atmete einmal kurz tief durch. Es fiel ihr sichtlich schwer zu erzählen. Aber es musste ja irgendwie raus. Also weiter im Text. "Und dann hatte er erstens: seinen Zauberstab auf mich gerichtet und zweitens: mich provoziert... und ich hab zurück provoziert und hab wohl voll ins Schwarze getroffen und er hat angefangen sauer zu werden und sich aufzuregen und hat dann begonnen... über meine Mutter herzuziehen und dann wars halt irgendwie vorbei und ich bin ausgetickt, hab mir was auch immer da an meinem Fuß lag geschnappt und hab geworfen. End of Story.."
Sie trank einen Schluck von ihrem Butterbier und senkte ihren Blick wieder in Richtung Tischplatte. End of Story wirds wohl erst heut abend geben...

Victoria McBell
6.Klasse

erstellt am 11.11.2008 13:05

Joey && Vic (+ Aaron)

Aaron wirkte kein bisschen beeindruckt von Joeys bitterbösem Blick, den sie ihm wegen seiner verhaltenen Kicherei zuwarf, im Gegenteil, man hörte ihn unter seinem Pulli glucksen, was er durch ein Husten verschleiern wollte.
Und auch wenn Vic sich zunächst nicht entscheiden konnte ob sie lachen und erschrocken sein sollte, wurde sie doch ernst und hörte ihrer Freundin zu, die sichtlich fertig wegen des Vorfalls war... verständlicher Weise.
„Wieso warst du denn vor seinen Räumlichkeiten?“, fragte sie zunächst nach und riss dann die Augen auf, als sie den Rest der Geschichte hörte. „Er hat dich mit einem Zauberstab bedroht? Und hat über deine Mutter hergezogen? Wie kommt er denn dazu?“, nun klang die Hufflepuff selber ziemlich empört. Klar, ihre Freundin war eindeutig übers Ziel heraus geschossen derart mit einem Lehrer umzugehen, aber das wusste diese wohl selber, aber wie der Professor reagiert hatte war ja wohl auch nicht gerade die feine englische. „Was hat denn deine Mutter damit zu tun? Man wieso hast du mir denn vorher nichts davon erzählt“, auch sie trank nochmal von ihrem Butterbier. “Der Zauberstab ist doch wohl logisch. Habt ihr vergessen was derzeit los ist? Vielleicht hat der Prof gedacht, es gäbe einen Angriff oder so. Die Sicherheitsmaßnahmen sind ja nicht umsonst so hoch“, erklang sachlich Aarons Stimme, der als Vertrauensschüler durchaus in mancher Hinsicht logisch dachte was sowas anging. „Ja und? Todesser würden wohl kaum so einen Krach machen oder? Und dann hat er doch wohl ziemlich schnell gesehen, dass das Joey war und keiner von diesen Typen“, verteidigte Vic ihre Freundin und schaute diese wieder an. „Soll ich heute Abend mitkommen? Du solltest dich trotz allem bei ihm entschuldigen. Vielleicht kann man ja doch mit ihm reden...?“, versuchte sie sie aufzumuntern, auch wenn es wohl ein eher kläglicher Versuch war. 

tbc: off (neues Forum)

Josephine Styles
5.Klasse




erstellt am 11.11.2008 15:26   

"Ich bin einfach nur ziellos rumgelaufen." Sie zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, wieso ich ausgerechnet da gelandet bin und ehrlich gesagt hätte ich mir auch Schöneres vorstellen können."
Der Rest der Geschichte gab Vic offensichtlich den Rest und ihre Augen schienen noch ein kleines bisschen größer zu werden. Auch ihre Fragen waren alle berechtigt. Aaron allerdings schwächte die Angelegenheit mit dem Zauberstab ein bisschen ab. Natürlich traf das zu, was er sagte. Das wusste Joey nur zu gut, aber vic hatte doch ebenso recht. "Klar ist das mit dem Zauberstab logisch. Aber in dem Moment, in dem ihm klar war, dass ich das bin und nicht irgendein verrückt spielender Todesser hätte er seinen Zauberstab jawohl wieder einstecken können! Und erkannt hatte er mich, denn er hat gleich bei erster Gelegenheit meinen Namen genannt und in dieser für ihn so typischen Sprechweise, dass ich ihm am liebsten an die Gurgel gegangen wäre." Anstatt sich jetzt zu beruhigen, wurde Joey erneut wütend. Um dem allerdings ein wenig vorzubeugen, atmete sie erstmal tief durch und hörte sich dabei erstmal wieder Vics Fragen an.
Allerdings schüttelte Joey erst einmal leicht den Kopf. "Vermutlich, wenn man das Ganze rational betrachtet kann man mit ihm reden. Keine Ahnung, wie ich das nachher betrachten werde. Aber ich muss auf jeden Fall alleine hin. Danke für das Angebot, aber das würde ja dann aussehen, als könnte ich nicht alleine für das gerade stehen, was ich angestellt hab und das ist nicht der Fall." Erneut strich sie sich missmutig durch die Haare und über den Nacken. "Gott, ich hoffe nur, dass er House noch nichts gesagt hat. Ich glaube das wäre wirklich eine Katastrophe. House reißt mir den Kopf ab, wenn er davon erfährt und näht ihn anschließlich falsch rum wieder dran.." murmelte Joey und sah diesmal wieder Vic an und nicht die Tischplatte. 

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Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin


erstellt am 11.11.2008 16:34   

Noah && Rose


Rose schaute Noah doch etwas fassungslos an. Der Gedanke jetzt Mutter zu werden war wirklich absurd, davon abgesehen, dass ihr das ganz bestimmt nicht in den Kram passen würde. Sie hatte gerade angefangen ihrem Leben eine neue Wendung zu geben, davon abgesehen dass sie den Wunsch nach Familie und was alles damit zu tun hatte eigentlich schon abgehakt hatte.
„Merlin bewahre“, sagte sie schließlich und schüttelte den Kopf, „ich habe wirklich nicht vor in absehbarer Zeit Mutter zu werden und Bürokratie von wegen Hochzeit... ich bin halt was das angeht altmodisch. Ich weiß auch, dass man keinen Schein braucht um eine Familie zu sein, aber wenn ich mit einem Mann eine Familie gründen will, dann gehört das für mich eben dazu. Aber wie ich schon sagte, das alles ist eh kein Thema mehr für mich, also muss das gar nicht weiter gesponnen werden. Ich bau mir gerade erst alles wieder auf“, sagte sie und meinte ihre Arbeit in Hogwarts, „da ist kein Platz für ein Kind und ich werde auch nicht jünger. Und mit Verlaub, aber in 10 Jahren oder so finde ich mich zu alt für ein Kind. Ergo...“, sie zwinkerte Noah zwar zu, aber das letzte Wort war so energisch gekommen, dass es klar machte, dass sie über dieses Thema nicht weiter reden wollte. Es war ihr unangenehm, zeigte es ihr doch, was sie sich früher mit ganzem Herzen gewünscht und doch wohl nie erlangen würde.

Über seine Bemerkung wegen ihres Armes und der Hölle, die sie sich selber deswegen bereitet hatte, ging sie mit hochgezogener Augenbraue einfach drüber weg. Zwar lag ihr eine spitze Bemerkung auf den Lippen, aber sie wusste, auch wenn sie es nicht zugeben wollte, dass er recht damit hatte. Viel lieber ging sie da auf das freundschaftliche Gescherze ein, erfreut über sein leichtes Schmunzeln, was ihrer Meinung nach viel zu selten auf seinem Gesicht zu sehen war. „Keine schlechte Idee mit dem Profit schlagen, vielleicht sollte ich mal mit der Schulleiterin reden“, kicherte sie und wunderte sich anschließend gar nicht, dass Noah sich nicht für Fernseher und Filme erwärmen konnte, denn das galt in der Regeln dem reinen Amüsement, etwas was sich Noah wirklich kaum gönnte und was im Augenblick nicht weiter von Rose kommentiert wurde, weil ihr klar war, dass das jetzt nicht wirklich viel brachte.

Statt dessen verlegte sie sich auf ein herzhaftes Lachen, als er diplomatisch ihrer Neckerei wegen des Nacktseins auf dem Ball abtat und sonnte sich ein bisschen in seinem Schmunzeln, was ihr so außerordentlich gut bei ihm gefiel. „Es gab drei Bälle während meiner Schulzeit. Ich war jung, aber lange nicht fügsam“, sagte sie und grinste wie ein Kobold. „Allerdings hat Miss McGonagall mich beim dritten Mal durchschaut. Die ersten zwei Mal habe ich mich dank Weasleys Scherzartikeln im Krankenflügel aufgehalten, praktische Dragees die die da haben sag ich dir. Aber die Schulleiterin, ok damals noch meine Hauslehrerin, hat mich beim dritten Mal schon vorher zu sich gerufen und mir nahe gelegt von dieser Möglichkeit Abstand zu gewinnen“, die Irin rollte gespielt dramatisch mit den Augen, „also blieb mir gar nichts anderes übrig. Man ich war damals so wütend und auch in meinem Stolz verletzt, weil ich in meinem Hochmut geglaubt habe, niemand wäre mir auf die Schliche gekommen. Festzustellen, dass sie es die ganze Zeit über gewusst hat war nicht angenehm. Es war mein Abschlussjahr, als ich eben zu diesem Ball musste und du hättest vorher meine Mutter sehen müssen. Die war fast hysterisch vor lauter Begeisterung, dass ich so ein Kleid trug. Innerlich hatte sie ja schon ganz ganz früh aufgegeben zu hoffen, ich sei ein normales, braves Mädchen, was auf Rüschen und Puppen steht und sich gerne hübsche Zöpfe flechten lässt. Ich glaube, sie hatte ernsthaft die Hoffnung, wenn ich einmal in so einem Kleid wäre würde es mich doch zu der jungen Frau machen, von der sie insgeheim immer geträumt hatte. Es gibt sogar ein Bild von mir in diesem Ballkleid im Wohnzimmer meiner Eltern und mein Bruder wird es nicht müde, mich deswegen aufzuziehen“, sie zuckte die Schultern, „jedenfalls habe ich es überlebt wie du sehen kannst und ich habe sogar getanzt und bin bis zum Schluss geblieben. Aber nicht weil ich mich so amüsiert habe, sondern weil es durchaus sehr verwunderte Blicke meiner Mitschüler gab, als sie mich so gesehen haben. Ich glaube niemand hat mit mir gerechnet, ich hatte nicht mal einen Partner, weil ich effektiv keinen wollte. Ursprünglich wollte ich ja auch nur den Pflichtteil hinter mich bringen und dann ganz schnell wieder in den Gemeinschaftsraum flüchten. Aber nach den Blicken diverser Mädchen war ich zu trotzig dazu und hab ihnen gezeigt, wie damenhaft und mädchenlike der Wildfang Rose Ann O‘Kee sein kann“, alleine daran zu denken bewirkte, dass sich ihr Kinn wieder trotzig vorschob und sie diesen sturen Blick bekam. „Und es gab mir durchaus eine innerliche Befriedigung zu sehen wie sie immer neidischer wurden, weil die Jungs nur zu gern mit mir tanzten. Die konnten meinen Wandel wahrscheinlich nicht verkraften und waren deswegen geistig verwirrt“, nun blitzte wieder der Kobold in ihren Augen und sie tippte Noah herausfordernd mit dem Finger auf die Brust, „hast du es je versucht mit dem Tanzen? So richtig meine ich? Schade, ich hätte dich gerne als meinen Helden und Retter gesehen, der mir die Qualen dieses Balls erleichtert“, scherzte sie, „mein Glück, dass John da sein wird, sonst würde dieser Abend echt eine einzige Folter fürchte ich“, sagte sie freimütig, denn auch wenn sie absolut keinerlei Drang hatte sich diesen Ball anzutun, wusste sie dass John ein leidenschaftlicher Tänzer war und dass ihr das durchaus die miese Laune erhellen konnte.

„Um ehrlich zu sein bezweifel ich sowieso, dass jemals heraus kommt, wer hinter diesem oder auch hinter dem der anderen steckt. Dennoch muss den Schülern deutlich gemacht werden, dass ein solches Verhalten nicht ungeahndet bleibt. Wie man das anstellen will ist mir allerdings ein Rätsel, aber es wäre wirklich gut, wenn Joey etwas zu dem Vorfall sagen könnte. Hat man denn eigentlich schon mit den anderen beiden Opfern gesprochen? Konnten die etwas sagen?“, fragte sie nach, nur um im nächsten Moment wieder zu grinsen als das Thema auf Strife kam und nickte schließlich. „Es wird mir ein Vergnügen sein, deinen Ex-Kollegen abzulenken. Vielleicht kann ich ihm ja mal auf den Zahn fühlen, wieso er Marla nach Hogwarts gebracht hat, zumal sie doch wirklich sehr verletzt war und sie meiner Meinung nach in einem Krankenhaus besser aufgehoben gewesen wäre, aye? Außerdem ist sicher auch der Kleine da, seit er bei mir geschlafen hat habe ich noch immer ein Wolfsbild für ihn, was ihm so gut gefallen hat. Er hat es morgens leider vergessen, ich könnte es ihm dann geben und hätte somit einen guten Grund, wieso ich überhaupt mit dabei bin.“ Die Irin nickte ein weiteres Mal als wolle sie den Verdacht bestätigen, der Noah so offensichtlich in Bezug auf Colins Gewissenhaftigkeit und Marla gekommen war. „Das sehe ich genauso, aber ich will mir auch kein Urteil darüber erlauben, dazu kenne ich die zwei zu wenig bzw. gar nicht.“
Noahs Bemerkung wegen dem Verrat tat Rose wirklich ziemlich weh, vermutlich weher als es eigentlich sollte, zumal sie sonst nicht der leicht verletzliche Typ war. Vielleicht hätte sie genauer nach der Ursache forschen sollen, erlaubte sich dies allerdings nicht. Dafür war sie auch viel zu sehr damit beschäftigt ihren Schmerz wieder in den Griff zu bekommen und wollte zunächst sogar auf Noahs irritierte Nachfrage hin abwinken, flüsterte dann aber doch: „Du gehst wirklich davon aus, dass jeder dich verraten wird, dem du vertraust? Ich hoffe, ich kann dir beweisen, dass nicht alle Menschen so schlecht sind Noah“, sprach sie durchaus traurig weiter, „du bedeutest mir nämlich zufällig sehr viel, auch wenn wir uns noch nicht lange kennen, aber ich würde mir eher eine Hand abhacken als dich zu verletzen...“, bei ihren Worten schaute sie ihm direkt in die Augen, schüttelte dann aber unwirsch über sich selber und der Gefühlsduselei der sie sich hingab den Kopf.

Die Irin war dankbar für den Themenwechsel auf den Goldhamster und konnte sich ein weiteres Grinsen nicht verkneifen. Es war ihr schleierhaft wie man in den kleinen Knopfäuglein eines so kleinen Nagetiers Angriffslust lesen konnte. „Da kannst du wirklich froh sein, dass er dir nicht den ganzen Finger abgerissen hat“, erwiderte sie leicht ironisch und zwinkerte ihm zu, ehe sie wieder nickte. „Natürlich habe ich recht was ihre Gesellschaft angeht, Noah merke dir, ich habe quasi immer recht“, sie musste selber deswegen lachen und es war auch wirklich nur scherzhaft gemeint, „und ich weiß von dem Mädchen nicht viel muss ich gestehen. Ich weiß, dass sie die Freundin des Vertrauensschülers ist. Da, Aaron heisst er, netter, junger Mann. Und auch das Mädchen ist immer freundlich und fröhlich, zumindest seh ich sie viel lachen. Aber viel mehr kann ich dir nicht sagen, außer dass sie auch noch rücksichtsvoll ist, denn zuletzt ist sie extra einen Umweg gegangen als sie sah, dass ich den Korridor frisch gewischt hatte durch den sie gerade wollte. Die meisten Schüler interessiert das nicht und die trampeln einfach drauf los...“, sie zuckte ein bisschen die Schultern, „aber wenn du willst und wenn es dich beruhigt kann ich durchaus meine Antennen ein bisschen ausfahren. Als Hausmeisterin kriege ich doch sehr viel mit ohne dass ich selber großartig beachtet werde...“, bot sie an und ging schließlich gemeinsam mit ihm in das Merlin sei Dank warme Gasthaus.

Diese Menschenmassen im drei Besen war zwar auch ihr zu viel, aber der Drang aus der Kälte zu kommen und die Aussicht auf ein Butterbier waren viel größer, als dass es ihr ernsthaft Probleme gemacht hätte. „Madame Pudifoot‘s“, Rose verzog leicht angewidert das Gesicht, weil sie diesen Kitsch wirklich abgrundtief verabscheute, „ich hab noch nie verstanden, wieso sich der Laden überhaupt halten kann und wieso da immer wieder Pärchen hingehen. Allerdings hat sie einen fantastischen Kakao, das muss ich ihr zugestehen“, sie grinste etwas verlegen, denn da sie das wusste war klar, dass auch Rose schon einmal dieses sehr spezielle Café besucht haben musste.

Mit leicht gerunzelter Stirn stellte sie fest, dass Noah ihrem Blick auswich und ihr kam der Verdacht, dass er irgendetwas verheimlichte. „Sicher dass es nur eine leere Menge gewesen wäre?“, fragte sie daher unnachgiebig nach und wollte so gerne wissen, was ihn da so offensichtlich beschäftigt hatte, „oder möchtest du es mir nur nicht sagen?“, was für Rose absolut ok gewesen wäre, obwohl sie nun durchaus neugierig war.

Dann jedoch schaute sie zu dem Tisch, an dem Josephine mit ihren Freunden saß, wobei die Mädchen miteinander tuschelten und Vic immer wieder zu Noah schaute. Es war wirklich offensichtlich um was das Thema ging und Rose legte eine Hand auf Noahs Arm als wolle sie ihn besänftigen oder trösten. „Mit Sicherheit wird sie nervös sein wegen dem Gespräch heute Abend, wärst du das an ihrer Stelle nicht? Sie kann sich ganz gewiss etwas schöneres vorstellen und dich zu sehen wird sie sicher an das durchaus nicht angenehme Zusammentreffen erinnert haben. Oh und guck mal, sie hat den gleichen bösen Blick drauf wie du. Aaron müsste quasi zu Staub zerfallen so wie sie ihn gerade durchbohrt hat mit ihren Augen“, versuchte sie zu scherzen und Noah ein bisschen aufzumuntern, denn sie wusste durchaus von den Magenschmerzen, die das alles ihm beschert hatte.
Sie trank ein paar weitere Schlücke ihres Butterbiers und ließ ihren Blick wieder über die Menge gleiten, als ihr Blick auf die Uhr viel. Es war schon fast vier Uhr, lange hatte sie nicht mehr Zeit, denn sie erwartete ein paar Schüler zu Strafarbeiten. „Ich fürchte ich muss gleich zurück, die Arbeit ruft, auch wenn ich mich eigentlich mal wieder lieber mit dir meine Zeit verbringen würde als der Pflicht nachzukommen“, gestand sie daher freimütig und bestellte beim Wirt zwei weitere Flaschen Butterbier, die sie John versprochen hatte und bezahlte schließlich, einschließlich Noahs Wasser. „Du bist beim nächsten Mal dran, aye?“, sagte sie bestimmt, schenkte ihm aber ein warmes Lächeln. „Begleitest du mich oder bleibst du noch im Dorf und scheuchst die Schüler heim?“ 

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