Autor Thema: Das windschiefe Knusperhäuschen
von Sam und Dakota Grey, sowie Caillean de Moivre
Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff


erstellt am 22.01.2008 22:43 

Klein, etwas windschief, aber trotzdem solide steht es in Hogsmeade in einer Nebenstraße. Es beherbergt lediglich einen Wohnraum, eine kleine Küche, ein einfaches Badezimmer und zwei Schlafzimmer. Das Highlight ist ein kleiner Garten hinter dem Haus, urig in seiner Natur zugewachsen.

Caillean de Moivre
Auror
erstellt am 22.01.2008 22:45 

18. Oktober 2011

cf: Zaubereiministerium 9. Stock

Cai saß in der winzigen Küche des kleinen windschiefen Hauses in das Sam, Dakota und sie selbst vor etwa vier Wochen gezogen waren und nippte noch ein wenig müde an ihrer Kaffeetasse. Die Nacht zuvor war wieder viel zu kurz gewesen, sie selbst schlief seit einigen Tagen irgendwie nicht mehr so gut, wachte schon in den frühen Morgenstunden auf, und hinzu kamen noch die allabendlichen Kontrollgänge zusammen mit Sam.
Vor sechs Wochen waren diese ganzen Ereignisse, die schon seit einiger Zeit im Gange waren, solche Ausmaße angenommen, dass auch die Öffentlichkeit der Zaubererwelt sie bemerkte, nicht nur der Orden, durch dessen Anweisungen Samuel Grey und sie selbst nach Hogsmeade gekommen waren, und auch nicht die anderen aufmerksamen Personen im Ministerium, sondern auch der ganze Rest der Bevölkerung. In diesem Moment fragte sie sich, was wohl noch so vorgehen würde, Dinge von denen fast niemand wusste außer den ganz Mächtigen dieser Welt, von denen auch Sam, Dakota und sie nichts wussten, Dinge wie zum Beispiel die Prophezeiung eins gewesen war.
Die dunkelhaarige Aurorin lehnte sich auf dem hölzernen Stuhl zurück und sah hinaus aus dem Fenster, dort war es noch dunkel und nebelig, wie so oft in der letzten Zeit. Der Mond ging gerade unter und das einzige Licht kam von Laternen die vereinzelt noch in dieser Straße standen. Die Prophezeiung... nun war es auch schon wieder sechs Wochen her seitdem sie diese gehört hatte aber viel mehr wussten sie auch nicht von ihr, lediglich dass es sie tatsächlich gab und das Dakota wirklich sehr mächtig war und demnach in einer noch größeren Gefahr zu schweben schien als all die anderen Menschen auf dieser Welt es eh schon waren. Nachdem sie nach Hogsmeade zurück gekehrt waren, hatte Sam sich mit seinem kleinen blonden Engel unterhalte und kurz danach die Ars Magica ausgeführt. Caillean wusste, dass das ein sehr schwerer und sehr mächtiger Zauber gewesen war und auch was für Auswirkungen er haben könnte, wenn er tatsächlich zeigen würde, wie mächtig die kleine Greytocher sein würde und hatte sich deswegen im Hintergrund gehalten. Sie hatte Sam dabei beobachtet, wie er den Zauber durchführte und Dakota wie er auf sie wirkte. Zunächst war ein helles Licht von Dakota ausgegangen, dieses Licht war jedoch immer heller und reiner geworden, sodass Cai teilweise ihren Blick hatte abwenden müssen, da es in ihren Augen wehtat. Dies zeigte an, dass Dakota wirklich eine ziemlich mächtige Hexe war und später auch noch mächtiger sein würde und in Cailleans Magen hatte sich ein seltsames Gefühl ausgebreitet, da der Zauber die Worte der Prophezeiung noch einmal unterstreichte.

Danach hatte Sam die kleine in das Bett gelegt wo sie schlafen sollte, Worte sollten zwischen den beiden an diesem Abend nicht mehr gewechselt werden was auch das beste für Dakota war, da der Zauber sie arg geschwächt hatte.
Caillean konnte sich noch gut an die Geschehnisse danach erinnern, sah noch genau wie Sam anschließend zu ihr herüber gekommen und vor ihr auf die Knie gesunken war. Auf seine Frage wusste sie auch jetzt noch immer keine Antwort. Er litt, das konnte sie nur allzu gut erkennen, er machte sich unfassbar große Sorgen um seine Tochter und wer konnte ihm das verübeln? Sie selbst machte sich auch ziemlich viele Gedanken um Dakota, sie mochte das Mädchen und sie mochte auch deren Vater, aber bei ihm war das ja noch mal etwas ganz anderes. Er war der Vater dieses Mädchens, Dakota war sein Kind, sein Fleisch und Blut, sie waren miteinander verbunden, lachten wenn der andere lachte, weinten wenn der andere weinte. Sie gehörten zusammen und irgendjemand da draußen wollte, dass Dakota sterben sollte...
Die dunkelhaarige Aurorin war an diesem Abend für ihn da gewesen, hatte ihm zugehört, hatte ihn aufgefangen. Auch in ihrem Gesicht konnte man wieder deutlich ihre Gefühle erkennen, ihre Sorgen und auch ihre Ängste. Aufbauende und mutmachende Worte hatte sie im ersten Augenblick nicht viele gefunden, in so einer Situation war sie noch nie gewesen, sie hatte lediglich ihre Gedanken mit denen von Sam geteilt und hatte gehofft, dass sie ihm zumindest etwas helfen würden. Sie wollte ihm zeigen, dass er in diesem Augenblick nicht allein war, dass sie die kommende Zeit gemeinsam durchstehen würde und dass sie ihm dabei helfen würde Dakota zu beschützen.
Sie unterhielten sich an diesem Abend noch lange über das Vergangene, aber auch über das noch Kommende. Sie überlegten, wie es nun weiter gehen würde, am nächsten Morgen wollten sie noch einmal Minerva aufsuchen um sie als Oberhaupt des Ordens ein zu weihen, anschließend müsste man erst mal weitersehen, wie lange sie noch in Hogsmeade weilen würde, schließlich konnten sie nicht ewig als frisch verheiratetes Ehepaar in den „3 Besen“ wohnen bleiben. Die beiden Auroren dachten darüber nach, dass sie sich evtl. hier eine Wohnung ein kleines Häuschen nehmen könnten, damit es autentischer aussehen würde, außerdem war es einfacher Dakota hier zu beschützen als in einer großen Stadt.

Aber zunächst waren sie noch ein paar Tage in Hogsmeade geblieben, hatten sich mit Minerva unterhalten, die ihnen versichert hatte, dass sie sich bei Harry dafür einsetzen würde, dass sie in Hogsmeade bleiben könnten, und hatten die restliche Zeit damit verbracht eine Wohnmöglichkeit zu suchen. Anschließend waren sie zurück nach London gereist, hatten sich dort wieder ins Ministerium begeben um offiziell ihren Auftrag in Hogsmeade zu erhalten und die nächste Woche damit verbracht von London aus etwas in Hogsmeade zu suchen. Als sie dies endlich geschafft hatten (sie hatten zwar nur ein kleines Haus mit einem kleinen Wohnraum, einer Küche, einem Bad und zwei Schlafzimmern gefunden aber es reichte aus) stand dann ein kleiner Umzug an (Cai hatte ihre Wohnung in London nicht aufgeben wollen), zum Glück mussten sie das Haus nicht noch groß renovieren.
Und jetzt waren sie hier in Hogsmeade, waren inzwischen in einem Stadium angekommen in dem sie nicht mehr so ganz auffielen und von der restlichen Bevölkerung akzeptiert wurden. Und auch ihre Beziehung zu Sam war inzwischen eine andere geworden, die dunkelhaarige Aurorin hatte inzwischen festgestellt, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Es war in London gewesen als sie das das erste mal richtig bemerkt hatte, sie war abends nachdem sie sich von den beiden Greys verabschiedet hatte, in ihrer Wohnung gewesen, hatte sich dort eins ihrer Bücher geschnappt um ihren Kopf frei zu bekommen aber so richtig wollte es ihr nicht gelingen, ständig waren ihre Gedanken woanders, ständig waren sie in Hogsmeade und ihre Laune lag auch ziemlich nahe am Nullpunkt. Zuerst dachte sie, dass es daran liegen würde, weil der Auftrag dort noch nicht richtig abgeschlossen war, noch so vieles Unbekanntes vor ihnen läge, und sie zurück kehren würde und noch so vieles zu erledigen hatten aber dann viel ihr auf, dass sie zwar an den Geschehnissen hingen aber eher bei den beiden Greys verweilten Zunächst hatte sie die Gedanken abgewunken aber als sie sich am nächsten Tag mit ihrem Zwillingsbruder Andrew getroffen hatte (nach all den Ereignissen in der letzten Zeit brauchte sie einfach mal jemanden an ihrer Seite, mit dem sie sich unterhalten konnte ohne sich richtig unterhalten zu müssen) hatte er ziemlich schnell gemerkt, dass mit seiner Schwester etwas anders war und direkt wie er war hatte er ihr dies natürlich auch mitgeteilt und ihr war es wie Schuppen von den Augen gefallen, Sam und sie waren sich so ähnlich gewesen...
Aber sie hatte es bis zu dem einen Mittag ein paar Tage später einfach nicht geschafft ihm das zu sagen, irgendwie kam es ihr doch ziemlich seltsam vor solche Gefühle zu haben und sie dann auch noch jemandem mitzuteilen. Aber aus irgendeinem Grund hatte Sam an diesem Tag angerufen, womit sie eigentlich nicht gerechnet hatte. Gut, sie hatte dem anderen Auroren ihre Telefonnummer gegeben aber ihr war auch bekannt, dass die meisten Zauberer mit diesem Muggelkram nicht klar kamen. Umso mehr überraschte sie es, dass der ältere Grey sie auch noch zu einem Abendessen einlud. Und als ihr die Bilder des Abends wieder vor die Augen kamen, musste sie einfach nur Lächeln, Kinder waren doch etwas wunderbares und sie konnte immer noch die 'zarte' Röte, die sich nach einem Kommentar Dakotas in ihrem Gesicht ausgebreitet hatte, spüren...
Und jetzt war sie wieder wach, früh am Morgen um 6:00 Uhr und wartete darauf, dass die anderen beiden Leute in diesem Haus aufstehen würde, wecken wollte sie sie noch nicht, die beiden brauchten ihren Schlaf, anstrengende Zeiten lagen vor ihnen.

Dakota Grey
erstellt am 25.01.2008 21:13

cf: die 3 Besen

Zaghaft öffnete Dakota zunächst das eine Auge und blinzelte dann leicht, aufgrund des Sonnenstrahls, der direkt durch ihr Fenster fiel und sie an der Nase kitzelte. Mit einem unwilligen Brummen zog sich die Achtjährige die Decke über den Kopf, was jedoch nicht verhindern konnte, dass sie langsam aber sicher wach wurde. Als sie sich jedoch einkugelte, um im Dunkeln der Decke noch einige Minuten weiter zu dösen versuchte, und sie dabei ihren Teddy Merlin unter sich begrub, war es wohl endgültig vorbei mit dem gemütlichen Kuscheln. Die Knopfaugen des Plüschtieres stachen einfach viel zu sehr in den Rippen und außerdem tat ihr Merlin doch ziemlich leid, wie er da so unter ihr begraben lag.
Gut gelaunt und so, als wäre sie nicht eben noch der Morgenmüdigkeit verfallen gewesen, warf die junge Grey ihre Bettdecke beiseite und strich sich zunächst einige Haarsträhnen hinter die Ohren, damit sie ihr nicht überflüssig in das gerötete Gesicht fielen.
Erst dann tapste das kleine Mädchen in Richtung Badezimmer, wobei sie leise vor sich hinsummte, so als wäre sie tatsächlich ein ganz normales Kind. Doch als sie einen Blick in den Spiegel warf, sah sie sofort, dass die letzten Wochen nicht ganz spurlos an ihr vorüber gezogen waren. War da nicht ein leicht ernster Ausdruck in ihren Augen zu sehen? Wirkte ihr Lächeln nicht ein bisschen weniger strahlend als sonst?
Mit einem energischen Kopfschütteln vertrieb Dakota die Gedanken und streckte ihrem Spiegelbild vorwitzig die Zunge heraus. Soweit kam es noch, dass sie sich selbst etwas einbildete.

Natürlich waren die letzten Wochen so seltsam und vollkommen anders als erwartet gewesen. Nachdem ihr Vater die Ars Magica durchgeführt hatte, hätte Dakota ihm am liebsten sofort Löcher in den Bauch gefragt, was er und Caillean denn nun gesehen hatten. Doch sie war viel zu erschöpft und viel zu müde gewesen, als dass sie auch nur ein einziges weiteres Wort über die Lippen gebracht hätte. Sie hatte nicht erwartet gehabt, dass diese Art der Magie auch bei ihr solch kräftezehrende Ausmaße annehmen würde. Dass ihr Papa sie ins Bett tragen musste, wusste sie zum Beispiel nicht mal mehr wirklich.
Dennoch hatte sie sich später alles haarklein erzählen lassen und war am Ende eher enttäuscht gewesen, dass sie dieses alles überstrahlende Licht nicht auch gesehen hatte. Der Beschreibung der Erwachsenen zufolge musste es richtig spektakulär und einzigartig gewesen sein.
Nach dieser Offenbarung – mit der sie innerlich sogar schon ein wenig gerechnet hatte – waren die Tage ruhiger verlaufen. Noch ein paar Mal waren ihr Papa und Caillean zu Minerva McGonagall gegangen, um sich mit ihr über die weitere Vorgehensweise zu beratschlagen. Schließlich hatten sie beschlossen, dass sie hier in Hogsmead ein Häuschen mieten würden, um dort zu wohnen, was der kleinen Grey ausgesprochen gut gefiel.
Sie fand das Zaubererdorf einfach nur traumhaft und auch ihr neues Zuhause war wie aus einem Märchen. Zwar war es klein und vielleicht ein wenig schief gebaut, doch Dakota störte sich nicht im mindesten daran. Im Gegenteil. Gerade diese kleinen scheinbaren Fehler machten das Haus perfekt. Und dann erst der Garten. Von ihrem Zimmer aus konnte sie direkt auf diesen kleinen Urwald sehen, in dem allerlei Gestrüpp und Pflanzen wild durcheinander wuchsen, wie die Natur es gewollt hatte. Dakota liebte es!

Erneut summte sie leise vor sich hin, während sich Dakota in ihrem Zimmer die Kleidungsstücke zusammensuchte, die sie heute anziehen wollte. Farbenfroh musste es sein! Und auf jeden Fall bequem. Die Roben, wie die erwachsenen Zauberer sie zumeist trugen, waren noch nichts für das blonde Mädchen. Sie liebte es lieber wie die Muggel. Wenn jeder sich so gemütlich anziehen würde, wäre doch alles gleich viel schöner.
Als Dakota ein türkisfarbenes T-Shirt in die Hände fiel, begann sie unwillkürlich in einer Art selbstzufriedenem Stolz zu lächeln. Das hatte sie auch an dem Tag angehabt, als Caillean bei ihnen zu Abend gegessen hatte, vor ein paar Wochen. Kurzzeitig hatten sich die Wege der beiden Greys und der von Caillean nämlich getrennt, damit jeder das nötigste aus seiner jeweiligen Wohnung holen konnte, denn immerhin hatten sie ja in das kleine Haus in Hogsmead einziehen wollen, wo sie jetzt lebten. Die Aurorin war in ihre Wohnung gefahren und Dakota war natürlich bei ihrem Papa geblieben.
Sie war unheimlich neugierig gewesen zu erfahren, wie ihr Vater bisher so gelebt hatte und im Endeffekt musste sie sagen... er war in manchen Dingen wirklich ein seltsamer Kauz. Seltsam, aber liebenswert. Richtig spartanisch war ihr die Wohnung vorgekommen. Keine Bilder und Fotos von lieben Menschen, und unordentlich war es an manchen Stellen auch gewesen.
Trotzdem hatte Dakota voller Eifer in jeden Schrank geschaut und jede Tür aufgerissen, um alles genaustens unter die Lupe zu nehmen und so möglicherweise etwas über ihren Vater zu erfahren, was sie vorher noch nicht gewusst hatte. Nach einer Weile war ihr aber auch das zu langweilig geworden und so hatte sie sich auf der Couch niedergelassen und ihrem Papa beim Packen zugesehen. Als sie das stillschweigende Herumsitzen aber überdrüssig wurde, hatte sie einfach – wie es so ihre Art war – angefangen zu reden. Über alle möglichen Dinge, die ihr gerade einfielen. Den ganzen Tag über war ihr Vater schon so miesepetrig drauf gewesen, seit dem Caillean sie verlassen hatte. Es war also zu erwarten gewesen, dass sie ihn auch nicht vor diesem Thema verschonte.
„Caillean ist toll, nicht wahr?“, hatte sie ihn gefragt und dabei seinen Rücken angegrinst, da er sich mit einem Mal ganz arbeitswütig über eine Umzugskiste gebeugt hatte. Das ihm das Thema nicht behagte, war ihr sofort aufgefallen, doch sie verstand sowieso nicht, warum die beiden Erwachsenen alles immer so verkomplizierten. Also hatte sie einfach weitergemacht, nacheinander Cailleans Vorzüge aufgezählt – wovon Schönheit, Klugheit, Ehrlichkeit, Warmherzigkeit und Hilfsbereitschaft nur einige waren – und war schließlich dazu übergegangen herauszubekommen, ob ihr Papa sie vermisste und warum er ihr das nicht sagte.
Seinen schockierten und fassungslosen Blick hatte sie daraufhin nun gar nicht nachvollziehen können. Dann hatte sie ihn schlichtweg solange genervt, bis er sich dazu überwand bei Caillean anzurufen und sie zum Abendessen zu dritt bei sich zu Hause einzuladen. Dieses Beisammensein war dann jedoch wiederum so voller Spannung und Nervosität gewesen, dass Dakota letzten Endes wieder mit vollkommen ehrlichen Worten herausplatzen musste.
„Ihr seid echt kindisch. Wieso müssen Erwachsene immer alles so kompliziert machen? Wieso springt ihr nicht endlich mal über euren Schatten? Es sieht sogar ein Blinder, dass ihr euch lieb habt!“
Dakotas eher verärgerte Worten hatten ihren Vater so vollkommen überrascht, dass er sich im wahrsten Sinne des Wortes an seinem Wein verschluckte. Und auch Caillean schien nicht damit gerechnet zu haben, doch Dakota war viel zu empört aufgrund des Verhaltens der beiden gewesen, das sie nicht darauf geachtet hatte. Aber immerhin schien es etwas bewirkt zu haben, denn die beiden waren seitdem sehr viel umgänglicher und wirkten beinahe wie ausgewechselt. Die kleine Grey war glücklich, dass ihr Papa auch im Beisein von Caillean so natürlich war, wie wenn er mit seiner Tochter allein war. Und auch Caillean war ihr seit diesem Tag noch lieber geworden, als sowieso schon. Sie brachte ihren Vater zum Lachen und das schätzte und mochte sie sehr an der jungen Frau.

Mit einem verschmitzten Grinsen schlüpfte Dakota in besagtes türkise T-Shirt und band sich die Haare zu einem Zopf zusammen, bevor sie sich hinunter in die Küche begab. Vergnügt und für diese frühe Uhrzeit schon mit einem unverschämt gut gelaunten Gesichtsausdruck hüpfte Dakota in den Raum und fand dort zu ihrem Erstaunen schon Caillean sitzen, die gerade gedankenverloren aus dem Fenster schaute und eine Tasse Kaffee vor sich stehen hatte.
„Guten Morgen“; begrüßte das blonde Mädchen sie mit einem Strahlen, bevor sie sich daran machte sich einen Kakao zu machen. Sie konnte partout nicht verstehen, warum alle Erwachsenen so scharf auf Kaffee waren. Sie hatte ihn bisher nur einmal probiert, als ihre Mutter gerade nicht hingesehen hatte. Es hatte wirklich geschmeckt wie Pfützenwasser.
Nachdem Dakota sich ihr morgendliches, kindgerechtes Getränk gemacht hatte, zog sie sich einen Stuhl heran und setzte sich Caillean gegenüber. Was wohl in den nächsten Tagen noch auf sie zukommen würde? Die letzten Wochen waren so ruhig und beschaulich gewesen, dass Dakota sich mittlerweile fast nicht mehr sicher war, ob es diese Prophezeiung wirklich gegeben hatte. 

Samuel Grey
Auror
erstellt am 26.01.2008 17:51

cf: die 3 Besen

Samuels Hand tastete noch im Halbschlaf neben sich im leeren Bett, gefolgt von einem geschnaubten, enttäuschten Seufzen weil er nicht das fand, was er erhofft hatte. Anscheinend war Caillean schon wach, wie meistens eigentlich. Er war selber kein Langschläfer, aber ihm war die Unruhe die seiner hübschen Kollegin und mittlerweile Freundin durchtrieb nicht verborgen geblieben.
Seit ein paar Wochen lebten sie nun schon in Hogsmeade, hatten sich hier ein kleines Häuschen gemietet, denn auf Dauer war das Zimmer im drei Besen natürlich keine Lösung gewesen. Die Tarnung hatten sie allerdings aufrecht erhalten, Cai galt weiterhin unter den Bewohnern des Zaubererdorfs als seine Frau und mittlerweile war die kleine Familie hier in Hogsmeade akzeptiert. Zauberer unterschieden sich da nicht im geringsten von Muggeln... zuerst wurde getrascht, man war neugierig, fand alle möglichen Gründe um sich den Dazugezogenen zu nähern und nachdem man alles offensichtliche wusste, kehrte Ruhe ein.
Kleine Familie... ja das waren sie mittlerweile wirklich und Sam konnte manchmal immer noch nicht fassen, was für eine Wendung sein Leben genommen hatte. Zuerst bekam er eine Partnerin, die er gar nicht hatte haben wollen, dann brachte ihm Arthur seine Tochter, von der er nichts geahnt hatte, dann das Wiedersehen unter dramatischen Umständen mit seiner Schwester, die plötzlich entdeckten Gefühle für Cai, die er aber vehement für sich geleugnet hatte, zumindest hatte er das versucht, die Erkenntnis welch besondere Rolle das Schicksal für seinen kleinen Engel auserdacht hatte und mittlerweile? Mittlerweile wohnte er mit Dakota und Caillean in diesem kleinen Knusperhaus. Wenn ihm das jemand vor Wochen gesagt hätte, hätte er wohl lauthals gelacht und demjenigen empfohlen sich im St. Mungos auf seine geistige Zurechnungsfähigkeit untersuchen zu lassen.
Sam konnte sich noch gut daran erinnern, als sie in London gewesen waren um alle Dinge zu regeln. Dakota war wenig begeistert von seiner Jungesellenbude und hatte die Entschuldigung, dass er doch meistens arbeitete und keine Zeit habe für Großputz nicht gelten lassen. Naja und das Fehlen von Bildern oder Fotos... im Prinzip spiegelte die Einrichtung ihn selbst wider, denn er selber hatte doch auch nie etwas persönliches nach außen getragen. Naja im Prinzip tat er es noch immer, die Maske war sein ständiger Begleiter, aber nur sobald Dakota, Cai und er nicht mehr alleine waren. Waren sie unter sich, so gab es kaum noch ein verstellen, er war einfach Sam, der seinen beiden ‚Frauen‘ vertraute und deren Liebe er aufsog wie ein Schwamm.
Seine kleine Wohnung in London hatte er aufgegeben, denn selbst wenn sie Hogsmeade wieder verlassen würden, wäre sie zu klein für ihn und seine Tochter. Seine Tochter... sie war es gewesen, die ihm die Augen geöffnet hatte für seine Gefühle für Caillean. Naja, natürlich hatte er schon gemerkt, dass er sich in seine bezaubernde Kollegin verliebt hatte, aber so typisch für ihn, dass er es vehement versucht hatte vor sich selber zu leugnen. Krampfhaft war er bemüht gewesen die dicke Mauer, die sie weggesprengt hatte wieder aufzubauen und seine Laune war dabei mehr als auf den Gefrierpunkt gelandet. Dakota hatte nicht locker gelassen bis er sie letztendlich in London zum essen eingeladen hatte. Der Kleinen war natürlich nicht entgangen was ihr Vater für Cai empfand, aber als das Essen etwas angespannt war, weil weder sie noch er locker mit der Situation umgehen konnten und sie geradeheraus mit ihnen schimpfte... nachdem er wieder Luft bekam, denn er hatte sich spontan an seinem Wein verschluckt, waren Cai und er zunächst etwas sprachlos. Aber ihre Blicke sagten alles, der Knoten war geplatzt und beide sahen sie die Bereitschaft und die Gefühle in den Augen des anderen. Beide sagten sie sich auf stumme Art dass sie sich wirklich liebten... an dem Abend war Cai nicht in ihre Wohnung zurück gekehrt.

Noch einmal glitt Sams Hand suchend über die Bettdecke und als er minimal ein Auge öffnete sah er, dass der Platz neben ihm wirklich leer war. Aber er registrierte auch, dass die Sonne längst aufgegangen war. Naja zumindest war es hell draußen, wenn auch wie üblich in der letzten Zeit mehr als nur diesig. Es war Zeit aufzustehen, also schwang er die Beine aus dem Bett, wirkte dabei allerdings alles andere so fröhlich wie seine Tochter. Im Gegensatz zu ihr war er ein Morgenmuffel, kein extremer, aber er brauchte ein bisschen Anlaufzeit. Auf nackten Füßen, nur in Boxershorts und einem Shirt, was er schnell überstreifte, ging er in die kleine Küche, denn der Kaffeeduft lockte ihn an. Verwuschelte Haare und noch zerknautsche Schlaffalten im Gesicht murmelte er ein „Morgen“, fand schließlich auch eine Tasse, nachdem er die dritte Schranktür geöffnet hatte (er konnte in dem Zustand einfach noch nicht denken), füllte sie mit Kaffee und setzte sich zu den beiden anderen an den Tisch. Angewidert verzog er das Gesicht als er einen Schluck nahm, denn er hatte den Zucker vergessen, stand also wieder auf und verrührte die übliche ungesunde Menge und wirkte nach ein paar Minuten auch schon entspannter und zufriedener. Der Kaffee weckte endgültig seine Lebensgeister und Dakota und Cai erkannten, dass er langsam aufnahmefähig war. Während letztere ihm immer die paar Minuten Ruhe gönnte, scherte sich seine Tochter selten etwas um diese Stimmung sondern plapperte meistens munter drauf los.
„OK“, sagte er schließlich, nachdem er seinen Kaffee ausgetrunken hatte, „ich geh mich eben duschen und danach mach ich uns ein sagenhaftes Frühstück. Lauft ja nicht weg Mädels“, er zwinkerte beiden zu, drückte beiden einen Kuss auf die Stirn und stiefelte in Richtung Bad. Er brauchte nicht lange, putzte sich die Zähne, duschte zunächst heiss, dann aber eiskalt, rasierte sich und kam, nachdem er sich angezogen hatte mit wie üblich noch feuchten Haaren wieder in die Küche, wobei sie nicht weniger verwuschelt aussahen als zuvor, bevor er duschen war.
„Also Mädels, ich habe einen Bärenhunger, wonach gelüstet es die Damen? Eier? Speck? Pfannkuchen?“, er griff nach ein paar Eiern und jonglierte sie geschickt und beschloss kurzerhand von allem etwas zu machen. Sam liebte es die beiden zu verwöhnen und machte sich an die Arbeit. „Dakota? Magst du den Teig weiter rühren?“, erwartungsvoll schaute er sie an, malte ihr mit etwas Mehl die Nase weiß und machte sich selber dran den Speck und die Eier zu braten. Haushalten selber mochte zwar nicht einer seiner besonderen Fähigkeiten zu sein, aber kochen wiederum schon, wobei er stets größtes Chaos hinterließ.
Es dauerte auch nicht lange, bis sich köstliche Düfte durch die Küche zogen und sie kurz darauf alle gemeinsam am Tisch saßen und aßen.
Nach dem Frühstück stand zunächst erst einmal wieder ein Kontrollgang an, wie immer. Sie verbanden dies meistens mit täglichen Einkäufen und was man alles so in einem Dorf erledigen konnte, war es doch so am unauffälligsten. Außerdem kamen sie so in Kontakt mit den anderen Bewohnern von Hogsmeade, man unterhielt sich, der übliche Dorftratsch eben, aber so konnten sie auch an wichtige Informationen kommen. Allen war natürlich das ungewöhnlich schlechte Wetter aufgefallen, auch wenn niemand wusste wieso. Immer wieder waren auch Tiere das Thema, die sich merkwürdig verhielten, aber das war schon seit Wochen so. Vielleicht war ihnen aber ja auch was anderes aufgefallen. Sam wunderte es nicht, dass derzeit alles so ruhig war um ehrlich zu sein. Nach dem was geschehen war, konnten sich die Todesser denken, dass das Ministerium und somit die Auroren sämtliche Schutzmaßnahmen betrieben die auch nur irgendwie möglich waren. Vielleicht hofften sie, dass nach einigen Wochen der Ruhe die Aufmerksamkeit nachlassen würde... Sam ließ sich jedoch nicht täuschen. Zwar gab es noch keine neuen Ermittlungsergebnisse (er und Cai bekamen regelmäßig Informationen, schließlich waren sie ja mit an dem Fall dran), aber der Auror war sich sicher, dass sich das schon bald ändern würde.
Nebenher, sofern ihre Arbeit das zuließ, hatten sie auch versucht Informationen wegen des Unfalls von Dakota zu bekommen, bei dem Miriam gestorben war. Nach wie vor war auch hier Sam davon überzeugt, dass seine Tochter das eigentliche Ziel war, doch wer dahinter stecken sollte, wollte sich ihm noch nicht erschließen. Mittlerweile hatte er sich die Ermittlungsakte diesbezüglich angefordert, wobei das nicht ganz so einfach war. Er hatte schließlich mit Harry Potter selber geredet und auch Arthur um Hilfe gebeten. Beiden Männern hatte er von den Erkenntnissen um seinen kleinen Engel berichtet und wie schon geahnt, hatte Arthur schon davon gewusst. Nicht in dem Ausmaße wie Cai und Sam es heraus gefunden hatten, aber teilweise eben.
Sam hatte Dakota nicht mehr alleine gelassen, bzw wenigstens in der Obhut von Caillean. Sie war die einzige, der er absolut und bedingungslos vertraute und bei der er seine Tochter sicher aufgehoben wusste.
„Also ihr zwei Hübschen, was sagt ihr?“, mit dem Finger nahm er noch ein Stück Speck und biss ab, ehe er weiter sprach, „gehen wir gleich alle zusammen oder soll ich mich alleine auf den Weg machen?“

Caillean de Moivre
Auror
erstellt am 02.02.2008 22:03  

Caillean hörte wie das Haus so langsam erwachte, sie hörte das leise Tappsen kleiner Füße und wie sich die Tür des Badezimmers schloss, anscheinend hatte auch Dakota es nicht mehr in ihrem Bett ausgehalten und war aufgestanden. Auch draußen wurde es so langsam belebter, Vögel zwitscherten vergnügt ihre Lieder und sie hörte den 'Lärm' der von einigen Einwohnern dieses kleinen verschlafenen Zaubererdorfes kamen. Nun gut, wirklich laut war dieser Lärm nicht, verglichen mit London war es eher sehr sehr ruhig, aber dennoch konnte man einen kleinen Unterschied zwischen 'mitten in der Nacht' und 'Tag' erahnen. Ihre Gedanken glitten bei diesen Bildern zurück zu ihrer Wohnung in London, die sie wohl noch für einige Zet nicht mehr bewohnen würde, wieder kamen die Erinnerungen an das Abendessen mit Dakota und Sam in ihren Kopf und ein ehrlich gemeintes Lächeln umspielte ihren Mund als sie einen Schluck aus ihrer Tasse nahm.
Sie stellte diese gerade hin als der kleine blonde Engel die Küche betrat, obwohl das Wort „behoppste“ wohl eigentlich eher passen würde. Sie wurde mit einem fröhlichen 'Guten Morgen' und einem Strahlen begrüßt, sodass das Lächeln auf ihren Lippen ein weiteres Mal auftauchte. „Guten Morgen, Dakota“, sagte sie als sie den Kopf zu der Tochter Sams drehte und dabei sah, wie sich diese einen Kakao machte, „Gut geschlafen?“
In den letzten Wochen hatte sie sich doch ziemlich stark an Dakota gewöhnt, sie mochte das Mädchen einfach, ihre sonnige Art, irgendwie machte sie das ganze doch ein wenig einfacher. Dakota zeigte der dunkelhaarigen Aurorin irgendwie so auf diese Art, dass es in der Welt noch so etwas wie Hoffnung gab, eine Hoffnung die nie ganz erlöschen würde, selbst wenn es noch so dunkel und hoffnungslos erschien. Etwas woran man sich festklammern konnte, etwas was einen auffangen würde, wenn man mal stürzen würde.

„Mal schauen, wann sich dein Vater zu uns gesellt“, sagte die dunkelhaarige Aurorin, nachdem sich Dakota ihr gegenüber gesetzt hatte und nun ihren Kakao trinken konnte, „Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, sah er noch so aus als würde er noch Stunden schlafen können und nicht mal das Tröten eines Elefanten, der neben dem Bett stehen würde, könnte ihn noch aufwecken.“
Caillean hatte in den letzten Wochen Sam besser kennen gelernt, hatte einige Kanten und Ecken an ihm gefunden, das ein wenig morgenmuffelige Dasein und die ungesund große Menge Zucker, die er immer in seinen Becher kippte waren Sachen, die ihr ziemlich schnell aufgefallen waren, aber sie bezweifelte in keinster Weise, dass er so etwas bei ihr nicht auch ausmachen konnte. Sie selbst wusste, dass niemand unfehlbar war, jeder hatte Schwächen und Stärken, Ecken und Kanten, liebenswerte Seiten und das genaue Gegenteil davon, also auch definitiv sie. Und wahrscheinlich hatte Sam schon viel mehr solche Ecken an ihr entdeckt als ihr eigentlich bewusst war, und vielleicht wusste sie von einigen ja auch noch nicht einmal.

Aber anscheinend traute sich nun auch Sam aus seinem Zimmer hinaus, ein zweites Mal an diesem Morgen hörte sie das Geräusch einer sich öffnenden Tür, anschließend allerdings das nicht so rumtrippelnde Geräusch von Füßen einer erwachsenen Person auf dem Boden. Auf das Gesicht der Aurorin zauberte sich wieder ein Lächeln als der Auror und Phönixordenmitglied die Küche betrat. Ok, es gab definitiv schlimmere Mogenmuffel aber es war doch auch ein leicht amüsierender Anblick, wie manche Personen so aussahen, wenn sie gerade aufgestanden waren und man selbst schon einige Zeit wach war.
„Guten Morgen“, sagte sie zu ihm, während er eine Tasse aus dem Küchenschrank fischte, „Hast du gut geschlafen? Und ich finde es nicht nett, dass du doch schon aufgestanden bist, für einen Moment habe ich doch tatsächlich überlegt, ob das mit dem Elefanten nicht doch klappen könnte und hab darüber nachgedacht, wo ich einen herbekommen würde.“ Bei diesen Worten zwinkerte sie der kleinen Grey zu und hoffte, dass Sam sie nicht für komplett durchgeknallt halten würde. Aber das war es schon, was sie erstmal zu ihm sagen würde, sie kannte den Auror inzwischen ganz gut, er war doch öfters erst aufnahmefähig, wenn er seinen ersten Becher Kaffee getrunken hatte, manchmal war er auch erst wieder richtig aufnahmefähig, wenn er sich anschließend noch geduscht hatte und sie war sich nicht sicher, ob das auch an diesem Morgen so sein würde aber zumindest verschwand er auch gleich wieder ins Bad.
Cailleans Kaffee war nun aus der Tasse verschwunden und in Gedanken dachte sie darüber nach, was an diesem Tag wohl so alles geschehen würde. Es war schon ein bisschen her, dass sie einkaufen gewesen waren, ein paar Dinge mussten sie wahrscheinlich schon noch heute besorgen und vielleicht konnten sie dabei ja auch noch die ein oder andere interessante Sache aufschnappen, manchmal war der Dorfklatsch ja auch ganz informativ. Gut, meistens ging es wirklich nur um Klatsch und Tratsch aber sie hatte in ihrem Leben auch die Erfahrung gemacht, dass manchmal auch so Dinge ans Ohr gelangen konnten, die ganz nützlich waren.

Ein Plicken am Fenster holte sie aus ihren Gedanken und sie sah zu diesem hinüber. Es war die Eule, die täglich den Tagespropheten brachte, auch eine Informationsquelle allerdings war Cailleans Meinung über ihn immer noch unverändert. Aber wenigstens konnte man aus ihm auch erfahren, was so in der Welt vor sich ging, auch wenn das Geschriebene nicht unbedingt immer objektiv war. Sie stand auf, öffnete das Fenster und nahm den Tagespropheten, anschließend gab sie der Eule das geforderte Geld und zusätzlich noch einen Eulenkeks aus der Dose, die immer neben dem Fenster stand. Während sie hinüber wieder zurück zum Tisch ging, überflog sie kurz die Titelseite, konnte dabei aber nicht wirklich etwas Interessantes erkennen. Natürlich wurde das Thema „Todesser“ ein weiteres Mal ausgepackt aber etwas wirklich neues konnte sie beim Überfliegen des kurzen Abschnittest nicht erkennen und setzte sich anschließend wieder an den Tisch.
„Was meinst du wird uns dein Vater heute zaubern“, fragte sie Dakota gerade als sie ein weiteres Mal die Badezimmertür hörte und Dakotas Vater kurz darauf wieder die Küche betrat. Dieser machte sogleich ein paar Vorschläge und hätte er kurz darauf nicht schon entschieden, dass er von allem etwas machen würde, hätte sie ihn wahrscheinlich dazu gebracht Pfannkuchen zu machen. Zumindest wenn Dakota diese auch gerne gegessen hätte, hätte es der ältere Grey etwas schwer gehabt ihnen diese Bitte abzuschlagen. Ein weiteres Lächeln legte sich auf ihre Lippen als er mit den Eiern jonglierte. Eins musste sie ihm lassen, sobald er wach war, konnte man ihn wirklich zu etwas gebrauchen und sein Frühstück war einfach nur himmlisch, das hatte sie in den letzten Wochen auch sehr gut herausgefunden.
Während er den Speck und die Eier machte, Dakota den Teig rührte, versuchte sich die dunkelhaarige Aurorin daran den Tisch zu decken, was ihr auch sehr gut gelang, allerdings fehlte da noch etwas und nach kurzem Nachdenken ging sie kurz in das andere Zimmer und holte eine Blumenvase, die sie anschließend auf den Tisch stellte, schlich sich aber davor noch mal kurz an Sam heran, der nach wie vor am Herd stand, und hauchte ihn einem Kuss in seinen Nacken. „Guten Morgen“, flüsterte sie anschließend noch einmal, obwohl sie ihm das ja eigentlich schon gewünscht hatte, aber sie war sich auch nicht sicher, ob er das schon mitbekommen hatte.
Kurz darauf saßen sie allerdings schon a Frühstückstisch und ließen es sich gut schmecken. „Ich denke mal, dass wir durchaus auch zusammen gehen könnten“, antwortete sie auf seine Frage, „Zwar ist das Wetter nicht so besonders, vorhin hat es angefangen leicht zu regnen, aber zumindest ich kann heute nicht untätig hier herumsitzen und ich denke frische Luft wird uns allen gut tun.“ Sie war sich nicht sicher, ob das die Antwort war, die Sam in diesem Augenblick hatte hören wollen aber sie konnte in diesem Augenblick wirklich nicht hier rumsitzen, obwohl es wahrscheinlich noch genügend Arbeit gab, die sie hier erledigen konnte. Mit einem entschuldigenden Blick sah sie hinüber zu Sam und zuckte dabei kurz entschuldigend mit den Schultern.

Dakota Grey
erstellt am 05.02.2008 14:54

Zufrieden und mit morgendlicher Sorglosigkeit schlürfte Dakota zunächst von ihrem Kakao, bevor sie Caillean antwortete.
„Ich hab geschlafen wie ein Stein. Wahrscheinlich hätte mich nicht mal eine ganze Horde Elefanten aufwecken können“, behauptete sie vergnügt und mit einem kindlichen Grinsen. Sie konnte sich schon rege vorstellen, wie tief und fest ihr Papa schlief. Aber sie gönnte es ihm ja auch. Er hatte in letzter Zeit so viele Sorgen und Ängste durchstehen müssen und hatte so viele ungewohnte Situationen erlebt. Da durfte er ruhig mal ein wenig unbeschwert schlafen. Wahrscheinlich würde es doch bald wieder etwas turbulenter in ihrer aller Leben zugehen.
Dakota hatte ihren Satz gerade zu Ende gesprochen, als sie das selbe hörte wie die junge Aurorin. Im oberen Stockwerk ging eine Tür auf und nur wenige Augenblicke später kam ihr Vater in die Küche getapst. Nur in Boxershorts und im T-Shirt begann er sich ebenfalls eine Tasse zu suchen und in das Pfützenwasser dann auch noch eine riesen Menge Zucker zu kippen. Ein Wunder, dass der Kaffee dadurch nicht schon eine sirupartige Konsistenz bekam.
„Guten Morgen, Papa“, begrüßte die kleine Grey auch ihn mit einem Strahlen und beließ es bei diesen drei Worten. Auch sie wusste nur zu gut, was für ein Morgenmuffel ihr Vater meistens war, sodass er ruhig einmal erst richtig wach werden durfte, bevor er zu dem Menschen wurde, den sie so an ihm liebte. Dennoch konnte sie es sich nicht verkneifen nach Cailleans Worten leise zu kichern und ihr verschwörerisch zuzublinzeln.
Ein wenig konnte ihr Papa einem schon leid tun. Wenn seine beiden Frauen sich miteinander verbündete, hatte er es wirklich schwer gegen sie anzukommen, zumal er ihnen eigentlich kaum einen Wunsch abschlagen konnte.

Während Caillean einer eintreffenden Eule den Tagespropheten abnahm und sich darin vertiefte, trank Dakota weiterhin in Seelenruhe ihren Kakao und blickte aus dem Fenster hinaus auf das scheinbar ungemütliche Wetter. Es schien nicht nur windig zu sein, es nieselte scheinbar auch. Warum war das Wetter um diese Zeit des Jahres nur so seltsam? Hing das vielleicht auch mit einer heraufziehenden Gefahr zusammen? Aber das Wetter konnte sich doch davon nicht beeinflussen lassen, oder?
Die ablenkende Frage der Aurorin kam da gerade recht. Wirkliche Gedanken über das Frühstück hatte sich das blonde Mädchen noch gar nicht gemacht. Wann denn auch? Sie war viel zu abgelenkt gewesen durch Kakao, Kaffee und Elefanten. Allerdings kam sie diesmal um eine Antwort herum, denn ihr Vater kehrte zurück und diesmal in einer vorzüglichen Laune, wie sie Dakota immer so gefiel. Alle Menschen sollten immer gute Laune haben. Das machte die Welt und den Tag doch gleich viel schöner.
Seine Vorschläge klangen alle recht verlockend, doch Dakota gelüstete es gerade am aller liebsten nach...
„Pfannkuchen!“
Lachend beobachtete sie, wie ihr Papa mit Eiern jonglierte, spürte jedoch deutlich, dass sie es viel lieber gesehen hätte, wenn er eines davon aus Versehen einfach mal fallen gelassen hätte, nur um sein verdutztes Gesicht zu sehen. Das geschah jedoch nicht. Stattdessen beschloss ihr Vater einfach, von jedem etwas zu machen, was der kleinen Grey auch ganz recht war. So konnte sie wenigstens von allem mal naschen.
Fröhlich ließ sich Dakota von ihrem Papa die Nase mit Mehl weißen und rührte dann eifrig den Pfannkuchenteig weiter, wobei sie immer wieder zwischen drin den Finger in die Schüssel steckte, um zu kosten. Man musste ja auch probieren, um herauszufinden, ob der Teig auch schmeckte.
Innerhalb kürzester Zeit roch es in der Küche herrlich verführerisch und Dakota hatte beinahe das Gefühl, als wären sie eine richtige, unbeschwerte Familie. Alles wirkte so wunderbar normal. Selbst der gedeckte Tisch von Caillean war eine einzige Augenweide, vor allem als die Dunkelhaarige noch eine Blumenvase in der Mitte drapierte und so das schöne Wetter nach drinnen holte und Regen und Kälte vorläufig ausschloss.

Als das Essen fertig war, setzte man sich zusammen an den Küchentisch und ließ sich das selbst gemachte Essen schmecken. Wenn man selber gekocht oder mitgeholfen hatte, schmeckte alles doch gleich doppelt und dreifach so gut, sodass Dakota sich einen Stapel Pfannkuchen auf den Teller häufte und ordentlich Sirup darüber kippte. Was ihr Vater bei seinem Kaffee mit dem Zucker tat, tat die blonde Grey meistens bei Pfannkuchen mit dem Sirup. Das war eben eine der Ähnlichkeiten, die einem erst im Laufe der Zeit auffielen.
Zufrieden schob sich das kleine Mädchen eine Gabel mit dem süßen Frühstück in den Mund und mampfte glücklich vor sich hin, während sie den Worten der Erwachsenen aufmerksam folgte. Nachdem Caillean sich für einen gemeinsamen Ausflug ausgesprochen hatte, krauste Dakota die Nase.
„Ich gebe Caillean recht“, gab sie ihre Meinung kund und blickte zwischen den Auroren hin und her. „Das Wetter ist wirklich Mist, aber es ist allemal besser als im Haus herumzusitzen. Irgendwann fällt einem doch noch die Decke auf den Kopf.“
In den letzten Wochen hatte Dakota eigentlich das Dorf erkunden und sich die Läden ansehen wollen, aber ihr Vater ließ sie meist nie aus den Augen oder wenn doch, dann war immer noch Caillean in ihrer Nähe. Sie konnte seine Sorge ja nachvollziehen, vor allem nachdem sie die Prophezeiung gehört hatten und es höchst wahrscheinlich geworden war, dass sie das eigentliche Ziel des Anschlags gewesen war, bei dem ihre Mum ums Leben gekommen war. Dennoch war diese dauernde Begleitung nicht sehr hilfreich, wenn man Dakota Grey hieß, alles und jeden unter die Lupe nehmen wollte und in ein Zaubererdorf zog, dass man vorher noch nie besucht hatte und somit besonders verlockend war. 

tbc: Hexenparadies, Hogsmeade

Samuel Grey
Auror
erstellt am 08.02.2008 22:11  

Sam war vor dem Duschen wirklich nicht sehr aufnahmefähig gewesen und realisierte erst jetzt beim Frühstück machen das Caillean vorher etwas gesagt hatte und auch dass es witzig gewesen sein musste, weil seine Tochter so gekichert hatte. Nur was es war, das wollte ihm nicht mehr einfallen. Die zwei zusammen konnten schon eine Plage sein, keine schlimme oder böse Plage, aber dennoch eine Plage. Wenn die beiden sich etwas in den Kopf gesetzt hatten, war Sam machtlos. Wie hätte er auch noch irgendwelche Einwände bringen können wenn sie ihn auf ihre besondere Art anschauten? Er liebte die zwei abgöttisch und schmolz nunmal dahin. Manchmal kam ihm ja der Verdacht, dass den beiden das auch noch absolut bewusst war, immerhin waren sie weiblichen Geschlechts, aber ganz sicher war er sich nicht. Wer verstand schon Frauen? Ihm war nur bewusst, dass es Situationen gab, wo er nicht mehr wie Wachs in ihren Händen war.
Wenn Laura ihn so erlebt hätte... ja nachwievor drifteten seine Gedanken mehrmals täglich zu seiner Schwester. Wo sie wohl war? Wie es ihr ging? Was wohl mit seiner Nichte war? Er hätte zu gerne Kontakt mit ihr aufgenommen... sie waren sich hier in Hogsmeade so nahe gekommen wie schon lange nicht mehr und ihm war schmerzlich bewusst, dass die Gleichgültigkeit, die er immer an den Tag gelegt hatte wenn es um sie ging, nur gelogen war. Wie schön hätte es sein können, wenn er auch mit ihr hätte über die Probleme reden können, die Sorgen die er wegen Dakota hatte. Vielleicht hatte auch sie Sorgen, bestimmt sogar...

Als Caillean ihm einen Kuss in den Nacken hauchte, fiel ihm das Ei, was er gerade in der Hand gehalten hatte um es in die Pfanne zu schlagen auf die Ablage und hinterließ eine hübsche Schweinerei. Das alles war ihm aber natürlich egal, schnell zog er sie an sich, murmelte etwas liebevolles in ihr Ohr, ehe er ihr dort frech hinein biss, nur um sich sofort wieder der Pfanne mit dem bratenden Speck zuzuwenden.
Das normale Leben... er genoss es diese Momente, denn sie gaukelten gekonnt vor, dass alles in Ordnung war. Jeder von ihnen wusste, dass es das eben nicht war und genau deswegen waren diese Momente so besonders wertvoll.

Mit einer frischen Tasse Kaffee bewaffnet setzte er sich zu seinen beiden Frauen an den Tisch und grinste breit als er sah, wie Dakota ihre Pfannkuchen in Sirup ertränkte. Er selber rührte die übliche Menge Zucker in seinen Kaffee und sinnierte kurz darüber nach, wieviele Ähnlichkeiten er doch mittlerweile zwischen seiner Tochter und sich selber festgestellt hatte. So manches Mal sah er sich selber in ihr, wie er als kleiner Junge gewesen war, die unbeschwerte Abenteuerlust und auch die Fähigkeit immer nur das Gute in den Leuten zu sehen. Das hatte sich bei ihm erst geändert als er älter wurde und war fast gänzlich verschwunden, nachdem es den großen Bruch zwischen ihm und seiner Schwester gegeben hatte. Würde sich Dakota das alles bewahren können? Wenn die Prophezeiung eintraf... Nein, er würde alles tun um Schlimmeres zu verhindern, jedenfalls soweit es in seinen Möglichkeiten lag. Und er war nicht alleine bei dieser Aufgabe... Samuel lächelte Caillean an, während er seine Spiegeleier mit Speck aß. Außer dass er sie natürlich liebte, vertraute er ihr mittlerweile blind. Ersteres wäre bei ihm auch gar nicht gegangen wenn zweites nicht gestimmt hätte. Dem Auror war nicht entgangen, wie gern seine Freundin Dakota hatte, was allerdings auf Gegenseitigkeit beruhte. Brauchte man eigentlich mehr zu seinem Glück?

„Ich nehme an, selbst wenn ich wollte würdet ihr mir gar keine andere Wahl lassen als euch mitzunehmen oder?“, er grinste breit und trank seinen Kaffee leer. Es war ihm sehr recht dass sie ihn begleiten würden. Zum einen war er nicht gerne getrennt von den beiden und verbrachte nunmal gerne seine Zeit mit ihnen, allerdings ließ er auch nicht gerne Dakota aus den Augen, auch wenn er wusste, dass sie bei Cai in den besten Händen war. Dazu kam aber auch, dass sie meistens eine Menge Spaß hatten, wenn sie gemeinsam die Runde durchs Dorf machten.

„Ok, fertig?“, er legte sein Besteck auf den Teller und schob seinen Stuhl zurück. Sein Blick huschte über die chaotische Küche. Sam schaffte es immer wenn er kochte ein Trümmerfeld zu hinterlassen. Im nächsten Moment blitze der Schalk in seinen Augen. „Also los, ab in die Regenkleidung, wer zuletzt an der Tür ist hat nachher Küchendienst. Auf die Plätze, fertig...LOS!“ Wie von der Tarantel gestochen sprang Sam auf, wodurch sein Stuhl auf den Boden fiel, und rannte ins Schlafzimmer, wo seine Schuhe noch standen, schlüpfte schnell hinein, zog seinen Umhang an und grinste zufrieden, als er schließlich als erster an der Eingangstüre stand. „GEWONNEN!“, trällerte er lachend, zog seinen Zauberstab und wirkte einen Imprägnierzauber auf seine Kleidung, damit der Regen ihm nichts anhaben konnte. Als die beiden anderen schließlich auch da waren, sang er feixend ein: „ich muss nicht abwaschen, ich muss nicht abwaschen!“, zwinkerte dann Dakota zu und wirkte schließlich auch den gleichen Zauber bei ihr. „Die Damen?“, sagte er schließlich und hielt beiden eine Hand hin, „sollen wir?“

Mit schon verboten guter Laune verließ er mit ihnen das Haus, verriegelte es noch mit einem Zauber und machte sich dann auf zum Dorfzentrum. Auf dem Weg dorthin machte er weiterhin Blödsinn mit Dakota, sprang in Pfützen, veranstaltete noch einmal ein Wettrennen, wobei er die Kleine gewinnen ließ und rannte schließlich wieder zu Caillean, nur um ihr einen schmatzenden Kuss auf die Wange zu drücken. Mit einem Lausbubengrinsen legte er einen Arm um ihre Schultern und ging den Rest des Wegs dann doch auf normale Art und Weise, Dakota dabei nicht aus den Augen lassend. „So schlecht ist das Wetter doch gar nicht finde ich, guck mal“, er hob seine Handfläche Richtung Himmel, „der Nieselregen fällt in einem feinen 45 Grad Winkel, der Wind weht von vorne, so dass einem die Haare nicht ins Gesicht wehen und es ist so kalt, dass ich ganz dicht an dich ran muss um dich zu wärmen.“

Ihr Weg hatte zunächst zum Hexenparadies geführt, einem kleinen magischen Kaufhaus, in dem man fast alles bekommen konnte, einschließlich dem neusten Dorftratsch. Sie mussten einige Sachen einkaufen, auch wenn Sam nicht genau wusste was, den Überblick bei solchen Dingen hatte Cai immer. Beim Geschäft angekommen hielt er seinen beiden Lieben die Türe auf, damit sie eintreten konnten.

tbc Hexenparadies

Caillean de Moivre
Auror
erstellt am 14.02.2008 22:39 

Caillean musste kurz schmunzeln als sie sah wieviel Sirup die kleine Grey über ihre Pfannkuchen kippte, irgendwie waren sich Vater und Tochter doch ziemlich ähnlich, nicht nur vom Äußeren her. Es würde sie auch nicht unbedingt wundern, wenn sie in wenigen Wochen noch mehr Gemeinsamkeiten entdecken würde, allerdings nicht unbedingt Gemeinsamkeiten, die schon immer existiert hatten, sondern Gemeinsamkeiten, die im Laufe der letzten Zeit entstanden waren. Bei Hunden und ihren Besitzern war es ja auch so, dass da manchmal Ähnlichkeiten auftauchten, ebenso bei Pärchen, bei denen die Partner mit der Zeit auch ein paar Eigenschaften des jeweils anderen übernahmen, warum sollte es nicht auch bei Vater und Tochter so sein? Und sie war ja schließlich auch ein gutes Beispiel dafür, irgendwie glaubte sie, dass sie nicht vom Anfang ihres Lebens an hatte Auror werden wollen, das war erst mit der Zeit gekommen, Gründe hierfür waren wahrscheinlich auch die Gemeinsamkeiten zu ihrem Vater und das Vorbild ihres Vaters gewesen. Oder auch, dass sie in manchen Sachen ihrer Mutter auch ziemlich ähnelte. Gut, vermutlich wurden einige Sachen vererbt aber die dunkelhaarige Aurorin glaubte auch, dass einige Sachen abgeschaut wurden.
Die kleine Grey stimmte Caillean bezüglich ihrer Meinung zu, auch sie wollte hinaus mit in die Geschäfte Hogsmeade. Die dunkelhaarige Aurorentochter musste jetzt ein Schmunzeln unterdrücken, in diesem Moment war das nicht so wirklich angepasst, wenn Sam einer anderen Meinung war. Aber ab jetzt würde er es definitiv schwerer haben, die beiden Frauen davon zu überzeugen, dass sie hierbleiben sollten. Würde er definitiv bei seiner Meinung bleiben, hätte er wirklich gute Gründe dafür, dass sie an diesem Tage zuhause bleiben sollten, würde sie einlenken und auch hier bleiben, vielleicht wäre sie ein wenig geknickt aber solange er gut argumentierte und gute Gründe hätte, wäre es auch irgendwie in Ordnung, streitlustig war sie im Moment nämlich nicht so. Die Welt da draußen war ja nun mal nicht unbedingt so friedlich, wie sie sie hier drinnen vorgaukelten. Dakota schwebte eigentlich permanent in Gefahr, sie war das Kind um das es in der schicksalsträchtigen Prophezeiung ging und irgendjemand wollte sie aus dem Weg räumen. Caillean verstand seine Sorgen, sie machte sich ja auch welche, auch wenn sie bei dem blonden Auror wahrscheinlich noch um einiges größer waren, sie verstand, warum er sie schützen wollte und würde es deswegen auch verstehen, wenn er aus diesen Gründen Dakota lieber im Haus sehen wollte anstatt da draußen.
Aber anscheinend meinte es das Schicksal im Moment gut mit ihnen und Sam hatte keine Einwände, dass die beiden weiblichen Wesen ihn begleiten würden. Sie lächelte ihn dankend an und nahm noch einen Schluck aus ihrer Tasse. „Nun, ich denke nicht“, sagte sie lächelnd, nachdem sie die Tasse wieder hingestellt hatte, „So ein Wetter da draußen ist einfach zu verlockend für eine ehemalige Quidditchspielerin wie mich. Du glaubst nicht, wie oft wir in den letzten Jahren meiner Hogwartszeit auch bei so einem Wetter draußen trainiert haben. Aber es hatte auch einige Zeit gedauert bis ich die Leute soweit hatte.“

Kurz darauf waren sie alle mit ihrem Essen fertig und Sam schlug sogleich ein Wettrennen vor, bei dem der Verlierer nachdem eingekauft hatten und wieder in ihrem kuscheligen Zuhause waren den Abwasch erledigen und das ganze restliche Chaos beseitigen durfte. Sie schenkte dem Auror einen gespielt empörten Blick, eigentlich konnte schließlich auch derjenige das Trümmerfeld aufräumen, der es geschaffen hatte, zwinkerte ihm dann allerdings doch zu und ließ sich ein wenig mehr Zeit als der ältere Grey als sie ins Schlafzimmer lief und beim zubinden ihrer Stiefel ein wenig länger brauchte, damit zumindest Dakota nicht den Abwasch erledigen musste. Sie war eine Hexe, die einige Zeit alleine gelebt hatte und kannte demnach einige Haushaltszauber, unter anderem auch einen, der das Geschirr reinigte ohne dass sie ihre Hände selbst ins Wasser halten musste (auch wenn da warme Wasser im Moment doch sehr verführerisch für ihre kalten Hände war).
An der Haustier angekommen zog sie auch ihre restlichen Sachen an und wirkte ebenso wie Sam den Imprägnierzauber 'Impervius'. „Hmm, anscheinend musst du wirklich nicht abwaschen“, sagte sie zu ihm, während sie eine Hand nahm, „Zumindest ist mir diesmal kein vorzeitiger Start aufgefallen, sodass du eigentlich hättest disqualifiziert werden müsstest. Hast also noch mal Glück gehabt.“

Gemeinsam verließen sie das Haus und gingen etwas um zum Dorfkern zu gelangen. Natürlich war er dabei immer wieder der verspielte aber glückliche Vater und sie sah den beiden Greys dabei zu wie sie durch die Pfützen tobten und Wettrennen veranstalteten, wünschte sich dabei, dass sie noch sehr oft die Gelegenheit dazu haben würden und dass die dunklen Wolken, die immer mehr und immer schneller aufzogen, die Familienidylle nicht so schnell zerstören würden.
Ihr Blick ging kurz hinüber in die Richtung in der das imposante Schloss Hogwarts lag. Was wohl noch so alles geschehen würde? Und wie würde es sich auf die Schule auswirken? Sie selbst hatte die dunkle Zeit dort noch mitbekommen, in ihren ersten beiden Schuljahren war viel passiert aber letztendlich hatte das Gute über Voldemort gesiegt und wieder das Licht in die Welt gebracht. Würde es jetzt wieder so werden? Würden die gleichen oder zumindest ähnlichen schrecklichen Dinge wie damals geschehen? Würde sich wieder Furcht und Schrecken über die Welt legen? In den letzten paar Wochen war es wieder ruhig geworden aber der Frieden war für sie trügerisch, in dieser Hinsicht war sie so wie er Vater, misstrauisch und skeptisch. Einerseits wäre es schön, wenn der Frieden noch länger anhalten würde aber das Schicksal machte einem immer einen Strich durch die Rechnung.
Sam kam wieder auf sie zugerannt und verdrängte so zumindest teilweise ihre dunklen Gedanken. „Wah, da bist ganz kalt“, sagte sie als er sie schmatzend auf die Wange küsste, schob ihn erstmal ein bisschen weg nur um sich anschließend ein wenig an ihn zu kuscheln und seinen Worten zu lauschen. Anscheinend hatte er heute recht gute Laune, eine Eigenschaft, die sie an ihm liebte. In den letzten Wochen hatte er sich ihr gegenüber verändert, vertraute ihr mehr und, oh Wunder, sie tat es auch.
„Wie gesagt, ich hab schon schlimmeres Wetter erlebt und brauchte da nicht unbedingt eine wärmende Heizung oder auch Wärmflasche neben mir“, sagte sie und musste dabei lächeln, „Aber ich muss gestehen, dass ich es doch ganz angenehm finde.“ Sie hielt ihn für einen Augenblick an, sah ihn dabei in die Augen und küsste ihn anschließend nur um sich kurz darauf wieder von ihm zu lösen und dabei den Weg fortzusetzen. Sie wusste, dass er sein Kind immer im Auge behalten wollte, und wollte ihn deswegen nicht so lange von ihr ablenken. In Gedanken fragte sie sich dabei, was wohl passieren würde, wenn Dakota richtiger Gefahr ausgesetzt wäre. Von Sam wusste sie, dass er alles geben würde um sie zu retten und von sich wusste sie das auch. Als sie sich dafür entschieden hatte Auror zu werden hatte sie das getan, damit die Welt ein klein wenig sicherer wurde und hatte sich geschworen, dass sie alles geben würde um die Menschen, die sie liebte, vor Schaden und Kummer zu bewahren. Und zu diesen Menschen gehörte Dakota... und auch Sam.

Sie waren nun im Dorfzentrum angekommen und steuerten auf das Hexenparadies zu um dort die ersten Sachen zu erledigen. Sie hatte sich zuhause Gedanken darüber gemacht, was sie noch brauchten und hatte sich im Kopf eine Liste zusammen gestellt. Durch die Tür, die Sam ihnen aufhielt, ging sie hinein und sah sich in alter Aurorenmanier erst einmal um. Sie konnte nichts verdächtiges erblicken und drehte sich zu Sam und Dakota um. „Was haltet ihr davon, wenn ich einen Apfelkuchen backen würde“, fragte sie die beiden und nahm sich einen der Einkaufskörbe, „Dann würde ich gleich zu den Sachen, die wir sonst noch so brauchen, auch die Zutaten besorgen und ihr könntet in der Zwischenzeit einige schöne Äpfel suchen.“ Nachdem die beiden ihrem Vorschlag zugestimmt hatten, zog die dunkelhaarige Aurorin los um alle benötigten Sachen zu besorgen, es waren alltägliche Dinge, wie sie jede Familie im Haushalt brauchte und hätte man ihr vor zwei Monaten gesagt, dass sie sich schon in kürzester Zeit um diese Dinge kümmern würde, hätte sie nur die Augen verdreht und einen ziemlich sarkastischen Kommentar gemacht.

tbc ~ Hogsmeade » Hexenparadies

Dakota Grey
erstellt am 28.04.2008 15:34   

cf ~ die Straßen des Dorfes

Nur mit großer Mühe verkniff sich Dakota das Ziehen einer beleidigten Schnute, als ihr Vater meinte, dass sie sich derzeit arg eingeschränkt fühlen würde. Das war noch eine ziemliche Untertreibung. Sie war nun einmal ein aufgewecktes, neugieriges Kind, dass am liebsten die gesamte Welt auf einmal ausgekundschaftet hätte, aber ihr Papa hatte nun einmal auch recht und das wusste Dakota. Das hatte sie vor ihrem kleinen „Ausflug“ schon gewusst und das wusste sie nun noch viel eindringlicher.
Natürlich war ihr diese ständige Beobachtung gar nicht recht, denn so konnte sie nicht mal eben einfach einen kleinen Spaziergang machen oder die Umgebung erkunden. Allerdings hätte sie nicht gedacht, dass sich ihr Vater derart große Sorgen machen würde, wie sie nun an seiner Mimik und dem Ausdruck in seinen Augen ablesen konnte.
Zum ersten Mal wurde der kleinen Grey in vollem Ausmaße bewusst, dass die Situation auch für ihren Vater nicht unbedingt leicht war. Das lag nicht nur an seiner überraschenden Vaterschaft, sondern auch an der Tatsache, dass er ein ziemlich außergewöhnliches Kind erziehen musste. Welcher Vater konnte schon behaupten, dass seine Tochter das Kind der Helligkeit war und demnach eine wahrscheinlich tragende und entscheidende Figur in einem höheren Spiel war...
„Kommt nicht wieder vor“, versprach sie daher mit felsenfester Überzeugung in der Stimme und schlang die Arme um den Hals ihres Papas. Und in diesem Augenblick meinte sie ihre Worte auch so. Wenn sie jemals wieder eine solche Ahnung verspüren würde, würde sie erst ihrem Vater oder Caillean Bescheid geben. Allerdings hatte Dakota so ihre Zweifel, dass sie jemals wieder eine derart drängende Vorahnung haben würde. Das hätte ja bedeutet, dass es noch ähnlich machtvolle Gegenstände wie ihren Dolch geben müsste. Das hielt sie zwar nicht für ausgeschlossen, doch die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein weiteres Artefakt solcher Stärke bergen würde, war doch relativ gering. Andererseits... vielleicht zog sie diese Dinge ja an, wie das Licht die Motten? Aber dann würde sie auch das Böse in ähnlich starke Maße anziehen.
Aber so ganz unmöglich war das ja nicht. Wenn sie in irgendeiner Form wichtig war, dann zog sie Ärger wahrscheinlich bald haufenweise an. Keine sehr schöne Vorstellung für ein achtjähriges Mädchen.

Während Dakota darüber nachdachte ging langsam die Sonne unter und es wurde mit einem Schlag stockdunkel im Wald. Doch zum Glück war dies eine natürliche Dunkelheit und nicht die drückende Schwärze, die in dem Geheimgang auf sie gelauert hatte. So konnte Dakota das Schauspiel ohne die sonst so kindliche Angst vor der Finsternis beobachten, während die beiden Auroren irgendetwas beredeten, was das blonde Mädchen im Augenblick nicht sonderlich interessierte. Sie war einfach nur noch müde und fühlte sich erledigt.
„Ein Bett wäre jetzt nicht schlecht. Warum kann zur Abwechslung nicht mal das nach mir rufen?“
Bei diesem Gedanken musste Dakota unwillkürlich eine Spur lächeln, bevor diese Gefühlsaufwallung auch schon in einem herzhaften Gähnen unterging. In letzter Zeit dauerten ihre Tage immer unwahrscheinlich lang. Das sollte sie sich wohl schleunigst wieder abgewöhnen, sonst konnte sie bald nicht mehr so lebhaft und fröhlich durch die Gegend hüpfen, sondern würde in eine Tour nur noch gähnen.
Die Entscheidung ihres Papas nahm die Achtjährige daher mit zustimmendem Gemurmel auf. Ihre Müdigkeit verflog jedoch schlagartig für einige Minuten, als ihr Papa wieder mit ihr apparierte. Daran hatte Dakota schon Spaß gefunden, als sie dem Ministerium einen Besuch abgestattet hatten. Es kitzelte einfach herrlich im Bauch und belustigte sie ungemein. Ob sie auch bald mal auf einem Besen steigen dürfte? Das stellte sie sich auch unwahrscheinlich lustig vor.
Dass ihr Papa dann jedoch sorgfältigst sowohl die Zauber über ihrem Haus, als auch im Haus selbst alles überprüfte, machte Dakota dann aber doch eine Spur misstrauisch. Heute früh war dieser Vorsicht noch nicht da gewesen. Natürlich prüften Caillean und ihr Vater immer die Umgebung, um sicher zu stellen, dass sich während ihrer Abwesenheit auch keiner Zutritt zu ihrem Haus verschafft hatte, doch diese gesteigerte Wachsamkeit war komisch.

Dakota beschloss ihren Vater später danach zu fragen, denn gerade war das Blubberbad, das er ihr im Bad einließ, sehr viel spaßiger. Kichernd hüpfte sie in die Badewanne und pustete munter durch den Schaum, der waghalsig durch das gesamte Badezimmer flog. Und lustiger wurde es erst recht, als ihr Papa ihr eine unnatürliche Dusche mit seinen Haaren verpasste. Er hatte es aber auch nötig gehabt, sich wieder sauber zu machen. Ob sein verdrecktes Aussehen mit seiner gesteigerten Wachsamkeit zusammenhing?
Doch erneut wurde diese Idee verdrängt, diesmal von dem bevorstehenden Kakao und den Marshmallows. Bei dem Gedanken an das mögliche Festmahl begannen die blauen Augen Dakotas wieder zu strahlen, genauso wie sich ein vorfreudiger Ausdruck auf ihr Gesicht schlich. Wäre da nicht der Dolch gewesen, den Dakota vorsichtshalber neben die Badewanne gelegt hatte, um ein Auge auf ihn zu haben, hätte man meinen können, dass an diesem Tag gar nichts ungeplantes geschehen war.
„Au ja, Kakao! Aber mit gaaaaaaanz viel Zucker!”
Mit dieser Art der Belohnung ging das Waschen auf einmal blitzschnell vonstatten und nur wenige Minuten später stürmte Dakota mit nassem, blonden Haar in ihr Zimmer, um sich einen Pulli zu suchen, den sie anziehen konnte, um sich zu wärmen.
Mit einem Haargummi in der einen und dem Dolch, den sie wohl in nächster Zeit auch nicht mehr weglegen würde, in der anderen Hand hüpfte die kleine Grey schließlich vergnügt in die Küche, um nachzusehen, wie es mit dem Kakao voranging und ob ihr Vater wieder genauso eine Schweinerei hinterließ, wie am Morgen.
Während Dakota es sich auf einem Stuhl bequem machte und ihrem Papa bei der Arbeit zusah, krauste sie zunächst skeptisch die Nase, bis sie dann doch mit ihrer Frage herausplatzte. Diesmal würde sie sich nicht ablenken lassen.
„Was ist eigentlich los? Du warst so dreckig und hast so wachsam dreingeschaut, als wie hier angekommen sind. Es ist irgendwas passiert, während ich weg war, stimmt’s?“ Wenn es um Direktheit ging, konnte niemand Dakota etwas vormachen. 

Samuel Grey
Auror
erstellt am 28.04.2008 20:16 

cf ~ Die Straßen des Dorfes

Samuel grinste breit, als er die die Begeisterung seiner Tochter über den Kakao nicht nur sah, sondern auch laut und deutlich hörte. „OK Süße, du machst dich fertig, ich bereite alles vor“, ein Kuss auf ihre feuchten Haare, dann verließ er das Badezimmer und machte sich auf den Weg in die Küche. Dort blieb er erst einmal wie vom Donner gerührt stehen, denn dort sah es aus als wenn eine Bombe eingeschlagen wäre. Mist, seine morgendliche Kochaktion, er hatte bei all der Aufregung ganz vergessen, dass sie seit dem gar nicht mehr zurück gekehrt waren. Seufzend, denn wenn er eins hasste, dann war es Hausarbeit, machte er sich also daran, das Chaos zu beseitigen. Wenn nicht sämtliche Ablageflächen irgendwie vollgestellt gewesen wären, hätte er vermutlich nicht einmal einen Finger gerührt. Der Auror war kein sonderlich ordentlicher Mensch was das Aufräumen anging. Seine süße Tochter hatte ihn damals, als er sie das erste Mal mit in sein Appartement genommen hat, ordentlich ausgeschimpft wegen seines Lebensstils. Sonst hatte es ihm nie etwas ausgemacht, aber Dakota hatte es geschafft, dass er tatsächlich so etwas wie ein schlechtes Gewissen bekam. Wie hätte er ihr auch erklären sollen, dass es doch niemanden störte, denn er verbrachte ja nie großartig viel Zeit dort. Es hatte fast ausschließlich die Arbeit in seinem Leben gegeben, die wenige Freizeit die er hatte, hatte er vielleicht mal mit Bekannten verbracht, außerhalb seiner vier Wände, oder eben alleine in seiner Bude. Seit seine Tochter in sein Leben getreten war, hatte er sich durchaus schon gebessert, zugegebener Maßen eher minimal, aber er war bemüht, schließlich hatte er ja auch eine Art Vorbildfunktion. Andere würden es vielleicht nur belächeln, aber er war durchaus stolz auf sich, dass er seine getragenen Socken nicht mehr wild umher streute (ok Caillean hätte ihm dann wohl auch den Kopf abgerissen), meistens die Zeitung wegräumte und auch so nicht mehr alles stehen und liegen liess wo es gerade war. Abgesehen von den Sachen in der Küche. Aber hey, er kochte und seine beiden Frauen hatten sich nie deswegen beschwert. War es nicht Arbeitsteilung, wenn diese dann den Abwasch übernahmen? Manchmal tat er es ja schließlich auch. So wie auch jetzt. Er war lange nicht so gut wie Cai was die Haushaltszauber anging, aber es reichte aus, dass sich das Geschirr abwusch. Mit einem Lappen wischte er Arbeitsfläche und Tisch ab, befand dann aber, dass es nun reichen würde und begann gerade damit den Kakao am Herd zu erhitzen, als die kleine Grey in die Küche gehüpft kam. „Du bist ja schneller als ein Blitz“, begrüßte er sie und sah, dass ihre Haare noch tropften (sie hatten wirklich einige Gemeinsamkeiten, er kam auch ständig mit nassen Haaren aus dem Bad) und sie außerdem mit einem Haargummi bewaffnet war. Sam hob eine Augenbraue. Wollte sie, dass er ihr einen Zopf machte? Seine letzten Versuche waren nicht sonderlich geglückt. Er wollte sie gerade deswegen fragen und hatte schon der Vorschlag auf den Lippen, dass sie was das anging vielleicht besser auf Cai wartete, als sein Blick auf den Dolch fiel, den sie die ganze Zeit nun mit sich herum trug. Für sie war er ein ganz besonderer Schatz, womit sie wahrlich recht hatte. Samuel wollte am nächsten Tag Minerva McGonagall kontaktieren. Ihm gingen die merkwürdigen Verzierungen nicht aus dem Kopf, die tatsächlich mit etwas Phantasie an Runen erinnern konnten, auch wenn er nicht eine davon kannte. Vielleicht kannte die Schulleiterin von Hogwarts ja jemanden, der sich mit alten Schriften auskannte und vielleicht fanden sie so eine Spur, die erklärte, was es mit dem Messer auf sich hatte.
„Möchtest du noch ein Brot? Du musst doch Hunger haben, seit dem Frühstück gab es schließlich nichts mehr“, fragte er die Kleine und machte sich schon daran, einen Stapel Brotscheiben mit Schokoladencreme zu beschmieren. Zwischendurch rührte er in dem Topf, in dem er den Kakao erhitze. Natürlich hatte er bereits eine doch eher ungesunde Menge Zucker (die Greys waren einfach süchtig nach dem Zeug) dazu gegeben, aber noch war das Getränk nicht trinkfertig.
Als Dakota ihn auf ihre unvergleichlich, sehr direkte Art fragte was denn los war, hielt er kurz inne in seinem tun und warf ihr einen Blick zu, setzte dann aber fort, die Brote zu schmieren. Wieso wunderte es ihn eigentlich nicht, dass ihr nicht entgangen war, dass etwas passiert sein musste? Sie hatte ein überdurchschnittlich großes Auffassungsvermögen, sie bemerkte Kleinigkeiten und war sagenhaft Aufmerksam, naja zumindest wenn sie es wollte. Eigentlich waren diese Eigenschaften etwas, was ihn immer stolz gemacht hatte (sein männliches Ego war davon überzeugt, dass sie die natürlich von ihm vererbt bekommen hatte, ganz der Papa halt), aber jetzt verfluchte er sie innerlich. Ihr Tag war besonders hart und gefährlich gewesen, er wollte sie nicht noch zusätzlich belasten, nicht jetzt...
Aber er kannte Dakota auch gut genug um die Entschlossenheit in ihrem Gesicht zu erkennen. Sie würde keine Ruhe geben und nachbohren, bis sie doch erfuhr, was sie wollte. Ein leises Seufzen entschlüpfte ihm und er wandte sich gerade zu ihr um, überlegend wie er ihr die drohende Gefahr schonend beibringen konnte, als ein vehementes Klopfen an der Küchenfensterscheibe ihn rettete. „‘Tschuldige“, murmelte er, weil er die Eule erkannt hatte, die ihnen allabendlich den Evening Prophet brachte. Himmel, es war mittlerweile spät, die Ärmste musste schon eine kleine Ewigkeit um das Haus herum flattern, um endlich die Zeitung abzuliefern. Sam öffnete das Fenster, gab dem Vogel gleich als Widergutmachung drei Eulenkekse und band das Abendblatt danach von ihrem Fuß, ohne jedoch einen Blick darauf zu werfen.
Die wollte er später lesen, jetzt war erst mal seine Tochter wichtig. Zurück am Herd, wo er den Topf mit dem nun heißen Kakao herunter nahm und den Inhalt in zwei überdimensionale Tassen kippte, ein paar von den Minimarshmellows oben drauf gab, überlegte er wie er anfangen sollte. Der Auror versuchte ein schiefes Lächeln, aber wie schon zuvor erkannte er am Blick seines blonden Engels, dass sie noch immer wartete. Das Brett mit den Broten stellte er vor sie, ebenso den verzierten, übersüßen Kakao und setzte sich dann mit seiner eigenen Tasse neben sie. Diese in beiden Händen haltend starrte er erst in die braune, mit geschmolzenen, weißen Flecken durchzogene Flüssigkeit und suchte nach den richtigen Worten, zuckte dann aber mit den Schultern und beschloss einfach zu reden. Es gab eh keinen richtigen Weg derartiges zu erklären und zum ersten Mal merkte er, dass er nervös war seinem Kind zu sagen, dass er jemanden getötet hatte. Bisher hatte er sich keine Gedanken darum gemacht und er hätte lügen müssen, wenn es ihn belastete. Natürlich war er nicht so kaltblütig, dass es ihm leicht viel Menschen umzubringen, aber in der Situation hatte er nicht anders gekonnt, wobei es ja auch noch ein Unfall war. Dazu kam, dass Floyd, wenn er denn wirklich dieser Victorian gewesen war, schließlich ihn hatte töten wollen, es war also Notwehr gewesen.
„Als wir dich gesucht haben...“, setzte er mit ungewöhnlich tiefer Stimme schließlich an, riss seinen Blick vom Kakao weg und sah Dakota nun geradewegs in die Augen. War da die Bitte um Nachsicht in seinen zu lesen?
„Kannst du dich an den Wald erinnern, in den ich mit dir an unserem ersten Tag mit dir gegangen bin? Als ich dir den kleinen, verborgenen See gezeigt habe? Du bist an ihm vorbei gekommen, als du zu dem Felsen gegangen bist, glaube ich zumindest, denn wir haben Spuren entdeckt... Ein Mann ist aufgetaucht, kurz vorher haben wir ihn gesehen und ich war misstrauisch, weil er mich so offensiv musterte, aber dann war er verschwunden. Ein paar Minuten später griff er mich an...“, Samuel erzählte Dakota was geschehen war, von den tödlichen Flüchen die auf ihn abgefeuert wurden, auch wenn er fürchtete, dass es sie fürchten und erschrecken würde, und auch wie alles schließlich ausgegangen war. Zwar hatte der Auror versucht alles irgendwie schonend zu formulieren, aber er hatte seine Tochter noch nie angelogen und würde es jetzt auch nicht tun. Sie war das Kind der Helligkeit, wenn dieser Kerl wirklich hinter ihnen her gewesen war, dann musste sie wissen, in welcher Gefahr sie schwebte. „Deswegen ist Caillean auch nicht mit uns gekommen, sie regelt gerade alles im Ministerium...naja und deswegen sah ich auch so aus und bin so vorsichtig“, er nahm zum ersten Mal einen Schluck seines Kakaos, wodurch sich ein kleines Schokoladenbärtchen auf seiner Oberlippe gebildet hatte, dann sah er seine Kleine wieder an. „Ich weiß nicht ob das Zufall war, ob es wirklich mit dir und der Prophezeiung zu tun hat, ich übe einen gefährlichen Beruf aus und es gibt durchaus ein paar Zauberer, die Grund genug haben um mich lieber tot zu sehen, weil ich sie nach Askaban verfrachtet habe...“, er seufzte erneut tief, „aber es kann auch sein, dass sie uns doch auf die Spur gekommen sind. Es dürfte nicht schwer sein zu erfahren, dass du mittlerweile bei mir bist... unseren Aufenthaltsort herauszufinden ist allerdings nicht so einfach, schließlich haben wir die ganze Zeit die Tarnung aufrecht erhalten, aber das heisst nichts, denn das macht es ja nicht unmöglich“, er machte eine kurze Pause, stellte seine Tasse ab und fasste Dakota an den Schultern. „Spatz, als du so plötzlich im Supermarkt verschwunden warst, dachte ich schon ich würde durchdrehen vor lauter Sorge. Ich weiß was ich dir mit meiner Übervorsicht antue, aber wenn dir etwas passieren würde...“, seine Stimme wurde tatsächlich etwas rauer vor lauter Emotionen, die in ihm hoch kamen und er konnte für ein paar Sekunden nicht weiter sprechen, „beim Merlin, ich wünschte du könntest ein ganz normales Leben führen Dakota, ich möchte dich am liebsten ständig lachen und umher springen sehen... aber du hast anscheinend eine ganz besondere Aufgabe in dieser Welt... als dieser Kerl mich im Wald angegriffen hatte, war ich überzeugt er hätte dich verschleppt, er hätte dir etwas angetan und ich glaubte ich müsse sterben vor lauter Angst um dich.“ Samuel war kein Mensch der oft offen über seine Gefühle sprach, aber Himmel, vor ihm war seine Tochter, die ein Recht hatte alles zu erfahren.

Dakota Grey
erstellt am 30.04.2008 14:10 

Nach ihrer Frage warf ihr Papa ihr kurz einen schwer zu deutenden Blick zu, bevor er weiter die Brote schmierte, die er für sie machte. Mit einer überdimensionalen Schicht Schokocreme, wie sie es liebte. Aber ablenken konnte das Dakota gerade nicht, auch wenn ihr Magen mittlerweile leicht zu knurren begonnen hatte. Sie hatte gar nicht gemerkt, wie hungrig sie inzwischen war. Aber das war ja auch kein Wunder, schließlich hatte sie seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Das ihr Hunger beim Anblick der Schokobrote nun geweckt wurde, war da nicht weiter verwunderlich, immerhin hatte sie in der Zwischenzeit eine ganze Reihe von Abenteuern überstanden.
Unerbittlich taxierte Dakota den Rücken ihres Vaters, bis dieser sich wieder zu ihr umwandte und ihr scheinbar gerade antworten wollte, als es so überraschend an der Scheibe klopfte, dass die Achtjährige leicht zusammenzuckte. Dumm Eule, konnte sie nicht früher oder später auftauchen, anstatt direkt in den Augenblick hinein zu platzen, indem ihr Papa ihr alles erzählen wollte? Normalerweise hätte Dakota das Tier begeistert gemustert, sich gefragt wie es wohl wäre, wenn sie eine eigene Eule besessen hätte, und dann dem Vogel fasziniert nachgesehen. Doch im Moment war dafür kein Platz. Die Eule störte einfach nur, weswegen auch die junge Grey der Zeitung, die sie gebracht hatte, keinen Blick schenkte. Darin standen eh meistens nur Halbwahrheiten, das hatte sie schon damals in den Drei Besen mitbekommen.
Mit wachsamem Blick verfolgte das blonde Mädchen jede Handlung ihres Vaters mit Argusaugen, konnte jedoch nicht widerstehen sofort einen tiefen Schluck ihres Kakaos zu nehmen, als dieser vor ihr stand, wodurch sie den geschmolzenen Marshmallow rings um ihren Mund verteilte. Aber dafür wärmte der Kakao herrlich von innen und war wirklich verboten süß, sodass jeder Zahnarzt vor Entsetzen die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätte. Für Dakota war das genau die richtige Nebenbeschäftigung, um über unangenehme Geständnisse zu reden.
Die Hände fest um ihre Tasse verschränkt, beobachtete sie ihren Vater dabei, wie er scheinbar versuchte die richtigen Worte zu finden. Das machte sie nur noch umso neugieriger, denn bisher hatte sie ihren Papa immer als selbstsicher und stark eingeschätzt. Hatte er etwa ein schlechtes Gewissen? Sah sie da eine Prise Unsicherheit in seinen Augen?
Die Haltung ihres Vaters sorgte dafür, dass auch Dakota in sich eine Spur Beklemmung und Angst aufkommen spürte. Ihr Papa hatte Angst um sie und die Angst, die sie jetzt in seinem Blick sah, war anders, als die, die er vorhin im Wald gezeigt hatte. Da hatte sie gedacht, dass diejenigen, die hinter ihr her sein könnten, doch gar nicht den Schutz überwinden konnten, den ihr Caillean und ihr Vater und die ganzen Schutzzauber gaben. Doch die Möglichkeit, dass es bereits geschehen war, dass man sie gefunden haben könnte, ängstigte nicht nur ihren Vater. Bisher war ihr gar nicht klar gewesen, wie gefährlich ihre Rolle als Kind der Helligkeit sein könnte. Sie hatte nur daran gedacht, dass sie damit den Menschen helfen könnte ohne daran zu denken, dass es auch Leute gab, die diese Hilfe um jeden Preis verhindern wollten.
Je länger ihr Vater sprach, desto mehr registrierte Dakota die Gefahr, in der sie selbst schweben könnte. Zwar war dieser Mann jetzt tot, aber das änderte doch nichts an der Tatsache, dass man sie vielleicht gefunden haben könnte. Und wenn einer sie gefunden hatte, dann würden das auch andere tun können.

Nachdem ihr Vater geendet hatte, wurde es einen Augenblick lang still in der Küche. Nachdenklich kaute Dakota auf ihrer Unterlippe herum und für einen Moment wünschte sie sich, dass sie niemals erfahren hätte, dass sie das Kind der Helligkeit war. Dann wäre alles sehr viel einfacher und leichter verlaufen und sie hätte einfach in Ruhe ihren Papa kennen lernen können ohne immer im Hinterkopf haben zu müssen, dass es eine dunkle Bedrohung gab, die sie vielleicht vernichten wollte.
Als das Schweigen beinahe unerträglich wurde, hatte Dakota schließlich genug davon. Ja, sie war das Kind der Helligkeit, aber sie war auch immer noch Dakota Grey und die machte sich keine Sorgen, war immer fröhlich und liebenswert. Entschlossen schob sie ihre Kakaotasse beiseite und rutschte von ihrem Stuhl, nur um kurz darauf auf den Schoss ihres Vaters zu klettern, ihm die Arme um den Hals zu schlingen und sich an ihn zu kuscheln.
„Wenn wir zusammen sind, dann kann uns nichts passieren“, erklärte sie im Brustton der Überzeugung. „Das ist ganz einfache Mathematik. Du beschützt Caillean und mich, Caillean beschützt dich und mich und ich beschütze dich und Caillean. Wenn wir gegenseitig aufeinander aufpassen, sind wir richtig gut beschützt und das besser, als jeder Schutzzauber es könnte.“ Das Dakota die hübsche Aurorin in ihre Gedankengänge mit einbezog war für sie eine Selbstverständlichkeit. Mittlerweile gehörte Caillean für sie einfach dazu und ohne ihre Anwesenheit erschien Dakota alles ein wenig merkwürdig und unvollständig. Ohne Zweifel hatte sie zu Caillean mittlerweile ein ähnlich gutes Verhältnis aufgebaut, wie zu ihrem Papa. Das war ja auch kein Wunder, denn immerhin kannte sie die Aurorin genauso lange wie ihren Vater.
„Du hast getan, was in der Situation richtig war. Wenn du den Mann nicht umgebracht hättest, hätte er dich getötet.“ „Und dann hätte ich mir Vorwürfe gemacht, weil du nur wegen mir in diesem Wald gewesen bist.“ Den Gedanken sprach die kleine Grey jedoch nicht aus, doch auch so konnte man ihn an ihren blauen Augen ablesen. Doch die Sorge hielt sich nicht lange. Stattdessen begann es plötzlich wie gewohnt amüsiert in ihren Augen zu funkeln. "Schokobrot?", fragte sie lachend und hielt ihm eines der Brote unter die Nase. Noch immer hatte ihr Papa dieses Schokoladenbärtchen an der Oberlippe, aber Dakota dachte gar nicht daran es ihm zu sagen. Dazu sah das ganze viel zu lustig aus, aber sie war mit Sicherheit nur geringfügig besser.
Ihre abrupte Rückkehr zur guten Laune ließ sich ganz einfach erklären. Sie war acht Jahre alt und im Moment verspürte Dakota nicht mehr die geringste Lust auf ernste Erwachsenengespräche. Es war ungefähr halb zehn und neben dem Verlangen zu essen und zu schlafen verspürte sie nur noch einen Wunsch. Normalität. Wenigstens für ein paar Minuten. Und keine Gedanken mehr an Monster, Dolche oder tote Menschen. 

Samuel Grey
Auror
erstellt am 01.05.2008 10:06  

Das Schweigen seiner Tochter, nachdem er mit seinen doch am Ende ziemlich emotionalen Worten geendet hatte, zehrte an Samuels Nerven. Hatte er ihr doch zu viel zugemutet? Hätte er weniger offen sein sollen? Hatte er sie überfordert, in dem er ihr derart seine Ängste gezeigt hatte?
Aber er wollte sie nicht anlügen, er wollte ihr auch nichts verheimlichen, unabhängig davon, was die Prophezeiung ihr voraussagte. Nicht nur weil sie das Kind der Helligkeit war sollte sie wissen, was los war. Dakota war seine Tochter, sie hatte bisher schon schreckliches erleben müssen. Ihr gemeinsamer Umgang sollte vertrauensvoll sein. Ohne dass es Samuel wirklich bewusst war, wollte er seinem kleinen Engel das ersparen, was er selber in seiner Kindheit erlebt hatte: Gefühlskälte. Trug er nach außen hin auch immer seine undurchsichtige Maske, bei ihr wollte und konnte er es einfach nicht. War das falsch? Woher hätte er es wissen sollen, bis vor einigen Wochen war er noch kein Vater gewesen. Aber es fühlte sich richtig an für ihn und eigentlich war es das, was er sich selber als Kind immer gewünscht hatte und so richtig nur bei seiner Schwester fand... damals... vor so unendlich vielen Jahren.... Sam kam es vor als lägen ganze Lebensspannen dazwischen.

Dakota kletterte auf seinen Schoß und als sie mit der ihr ganz eigenen Inbrunst und Logik verkündete, dass ihnen allen nichts passieren konnte und ihm dann auch noch die Absolution erteilte, weil er, wenn auch im Affekt und in Notwehr, Floyd Victorian in einen Matschhaufen verwandelt hatte, atmete der Auror erleichtert auf. Dabei hatte er nicht einmal gemerkt, dass er die Luft angehalten hatte während des schon fast unangenehmen Schweigens. Er strich der Kleinen zärtlich über die Wange und drückte ihr einen Kuss auf den noch immer nassen Scheitel. Ab trotz der Erleichterung war ihm auch nicht ihr Blick entgangen, aus dem er ihr schlechtes Gewissen gesehen hatte. Wenn ihm wirklich etwas geschehen wäre durch diesen Kerl im Wald... Sam las in ihren Augen, wie schwer die Vorwürfe gewesen wären, die sie sich selber gemacht hätte.
Als sie ihm dann aber das Schokobrot vor die Nase hielt, grinste er breit und biss so schnell und so plötzlich hinein, als wolle er nicht nur das Brot sondern Dakota gleich mit aufessen. Neben dem Kakaobärtchen auf seiner Oberlippe waren nun auch diverse Schokocremespuren dort, aber das merkte er nicht. „Schokobrot und Kakao, gibt es was besseres?“, fragte er mit vollem Mund und kitzelte das Mädchen ein bisschen. Dann griff er selber nach einer Scheibe und fütterte auch sie, bis daraus eine Art Spiel geworden war. Blödsinn machen, das tat nun beiden gut. Für einen Tag war es wirklich genug Schrecken gewesen, jetzt war Zeit zum Lachen. „Wir sind ein Team“, sagte er und wollte damit nochmal nebenher bekräftigen, was Dakota selber gesagt hatte: Sie passten alle auf sich gegenseitig auf. „Und als Team sind wir unschlagbar...aaaaaaaaaaaber“, er beugte sich vor und tat so, als wenn er in ihren Bauch beißen wollte, „man läuft auch Gefahr, dass man ihm Team gefresseeeeeeen wiiiiiiird.“. Er kitzelte und knabberte an ihr rum und merkte selber wie die Last der letzten Stunden von ihm abfiel. Beim Merlin, wie sehr er ihr Lachen liebte und wie sehr er es auch schon brauchte. Ihm wurde jedes Mal innerlich ganz warm, wenn er es hörte und es zauberte auch jedes Mal mindestens ein Lächeln auf seine Lippen, aber meistens lachte er einfach richtig mit.
„Komm, wir nehmen unseren Kakao und die Brote, kuscheln uns in dein Bett, essen ausnahmsweise dort, und ich lese dir aus dem Märchenbuch vor, was meinst du? Merlin will vielleicht auch was ab haben?“. er zwinkerte ihr zu, hob sie dann aber hoch und warf sie sich wie ein Mehlsack über die Schultern. „Erst mal bringe ich hier die grooooooße und schweeeeeeere Last weg und während Mylady das Lager herrichtet, werde ich die Speisen holen.“
Mit wildem Geschrei rannte er ins Kinderzimmer, warf Dakota dort aufs Bett, wobei er natürlich darauf achtete, dass sie mitten in den Kissen landete. Er verbeugte sich galant wie ein Gentleman vor ihr. „Ich werde euch nun für eine kurze Weile verlassen um Mylady auch die Möglichkeit zu geben, in ihre seidigen Gewänder zu schlüpfen“, er meinte selbstverständlich ihr Nachthemd, „aber ich werde eilen, damit ihr nicht darben müsst Mylady“, noch eine Verbeugung, dann ein Zwinkern und er machte sich auf, um die Brote und den Kakao zu holen.
Kurze Zeit später kam er mit allem zurück, gab Dakota ihren Kakao, legte sich neben seine Kleine, stellte das Brett mit den Broten auf seinem Schoß ab während er in der einen Hand seinen eigenen Kakao festhielt und schaute seine Tochter an. „Nun, Mylady, was sagte euer Knappe Merlin? Ist auch er hungrig?“, er grinste sie an, aß selber noch ein paar Brote und als auch seine Tasse leer war, breitete er seinen Arm so aus, dass Dakota sich fest an ihn kuscheln konnte. Er kraulte ihr zufrieden schnurrend wie eine Katze, die gerade ein Schüsselchen mit fetter Sahne hatte schlürfen dürfen, über den Rücken und durch die Haare. „Vorlesen?“, brummte er ihr fragend ins Ohr. 

Caillean de Moivre
Auror
erstellt am 09.05.2008 13:35 

cf ~ Hogsmeade » Die Straßen des Dorfes

Mit einem Plopp apparierte Caillean vor dem windschiefen Knusperhäuschen in dem sie zusammen mit den beiden Greys wohnte. Bis vor wenigen Sekunden war sie noch im Ministerium gewesen und jetzt war sie hier. Ihre Umgebung hatte sich schlagartig verändert, nicht nur weil sie nun außerhalb eines Gebäudes stand und nicht mehr in London war, sondern auch weil es hier so still und menschenverlassen war. Im Ministerium hatte, um es mal gelinde auszudrücken, ein kleines Chaos geherrscht, Ministeriumsmitarbeiter waren wild durcheinander gerannt. Und das alles nur wegen einer Ausgabe einer Abendzeitung... Nur dass es keine gewöhnliche gewesen war. Der Todesprophet... Kaum war er rausgekommen, schon stand das Ministerium Kopf. Wer hatte das alles auf den Weg gebracht? Wer war der Drahtzieher hinter dieser Sache? Wer hatte all diese Sachen zusammen gebracht? Wer hatte die Todesser wieder um sich gesammelt? Und wer, bei Merlin, hatte in die Zentrale des Propheten eindringen können und auf diesem Wege die ganzen Ausgaben des Todespropheten verteilen können anstelle des Abendpropheten? Sehr viele schwierige Fragen, besonders wenn man bedachte, dass sogar Leute die Zeitung bekommen hatten, die dafür gar kein Abonement hatten?
Der Todesprophet war bei den Mitarbeitern des Ministeriums angekommen als sie gerade die Sache mit dem toten Matschhaufen in der Aurorenzentrale geklärt hatte. Die Sache war relativ harmlos von Statten gegangen, Harry Potter wusste genau, dass er seinen Mitarbeitern vertrauen konnte und wusste auch, dass sie niemals wahrlos töten würden. Dennoch würden Sam und sie am nächsten Tage noch mal ins Ministerium kommen müssen, der typische bürokratische Mist. Man hatte inzwischen auch heraus gefunden, um wen es sich bei diesem Mann handelte, es war tatsächlich Floyd Victorian gewesen, Geschäftsführer von „Brooksters Immobilien“ in der Winkelgasse, dem Laden, den er wohl anscheinend von seinem Vater übernommen hätte, hätte dieser ihn nicht überlebt.
Der Mann hatte jetzt also einen Namen und Caillean hatte, obwohl es nicht ihre Aufgabe gewesen war, noch etwas über ihn heraus finden wollen. Wer war dieser Mann, der Sam und sie angegriffen hatte genau? War er dem Ministerium vielleicht schon mal früher aufgefallen? Konnte man so vielleicht ein paar Gründe für dieses Verhalten finden? Aber da war nichts. Floyd Victorian war jüngstes Kind von Viktor Angus Victorian und Loreley Victorian geborene Boston, beides Mitglieder einer wohlhabenden und alten Zaubererfamilie, und hatte noch zwei ältere Geschwister von denen die Schwester bei Gringotts arbeitete und der Bruder sein Leben der Erfoschung von seltenen Tieren gewidmet hatte. Seine Großeltern von der mütterlichen Seite, stammten anscheinend aus den USA, der Laden, den er besaß wurde schon von Generation zu Generation in der Familie weitergegeben (väterlicherseits versteht sich). Aber seine Weste war rein und er war dem Ministerium nie wirklich aufgefallen.

Die dunkelhaarige Hexe hatte in der Aurorenzentrale gesessen und wollte sich gerade wieder auf den Weg nach Hogsmeade machen als die Nachricht über den Todespropheten reinkam, somit war die Rückkehr also erstmal gestorben. Man hatte sich sofort in einer Gruppe zusammengesetzt und über das nun kommende Vorgehen beraten, natürlich führte das alles zu keinem Ergebnis. Vor etwa 15 Minuten hatte sie sich an Harry gewandt und ihn gebeten, sie nach Hogsmeade zurückkehren zu lassen, sie hatte zu ihm gesagt, dass sie mit Sam über diese Angelegenheit sprechen müsste und erinnerte ihn auch noch mal daran, warum sie sich in Hogsmeade aufhielten.
Und jetzt war sie wieder hier, öffnete die Tür zum windschiefen Knusperhäuschen mit dem Zauber, den nur Sam und sie kannten. Sie trat durch die Tür, verschloss sie wieder und nach einem Schauen in alle anderen Zimmer schlussfolgerte sie, dass Sam und Dakota in dem Zimmer der kleinen blonde Hexe waren. Sie selbst ließ sich auf dem Sofa in dem kleinen Wohnraum nieder und legte ihren Umhang auf die Nähe. Sie wusste nicht, wie lange Sam wohl noch bei Dakota brauchen würde und legte sich kurz auf das Sofa und sah hinauf zur Decke um nachzudenken und zu warten.

Dakota Grey
erstellt am 09.05.2008 22:35   

Dakota war froh, als ihr Vater so bereitwillig auf ihren doch recht drastischen Themenwechsel einging und in das Schokoladenbrot biss, was nur noch mehr dazu beitrug, dass er etliche Lebensmittelspuren rings um seinen Mund herum verteilte und die Achtjährige dadurch noch mehr zum Kichern brachte, als durch seine Kitzelei sowieso schon. Das aus dem Ganzen dann auch noch eine Art Fütterungsspiel wurde, ließ Dakota in einer Tour lachen. Und es war ein fröhliches Lachen ohne jeglichen Anflug von Missmutigkeit oder Beklemmung. In diesem Augenblick war sie einfach nur Dakota, die mit ihrem Vater herumalbern und Blödsinn machen konnte und deren gute Laune scheinbar unerschöpflich zu sein schien. Genau so, wie sie es gewollt hatte.
Ihr Leben hatte sich in den letzten Wochen und Monaten um einhundertachtzig Grad gedreht und ein gewisses Maß an Normalität zu wahren war da unabdingbar.
Der Vorschlag, im Bett zu essen, wurde dann auch mit großer Begeisterung angenommen und unter viel Gequietsche, Gelächter und Geschrei ließ sich Dakota wie ein Sack von ihrem Vater in ihr Zimmer tragen, wo sie sich kichernd ihr Nachthemd überzog und mit Merlin auf dem Schoß und einem breiten, freudestrahlenden Grinsen darauf wartete, dass ihr Papa mit dem Essen zurückkam und der Spaß weiterging.
Als es dann soweit war, schlürfte die kleine Grey vergnügt ihren Kakao und biss genüsslich in eines der Schokobrote, bevor sie ihrem Teddy einen Blick zuwarf.
„Natürlich hat Merlin Hunger“, verkündete sie dann auch prompt und warf ihrem Papa einen gespielt beleidigten Blick zu. „Herr Ritter, Sie sollten doch am besten wissen, dass ein Knappe stets schwere Arbeit zu verrichten hat und daher auch stets hungrig ist.“
Vergnügt kicherte Dakota in ihren Kakao und sprenkelte ihr Gesicht dadurch mit einigen dunkelbraunen Spritzern, was sie aber nicht groß störte. Wie kam ihr Papa jetzt eigentlich auf die Ausdrucksformen des Mittelalters? Egal, es war zumindest herrlich komisch. Nachdem die Tasse geleert und zwei weitere Schokoladenbrote verdrückt worden waren, kuschelte sich Dakota zufrieden an die Brust ihres Vaters und ließ sich wie eine kleine Katze den Rücken kraulen. Spaßeshalber begann das kleine Mädchen sogar tatsächlich zu schnurren, was jedoch nach einigen Momenten wieder in leises lachen überging. Ihre Ernsthaftigkeit für den heutigen Tag war wohl verbraucht.
Wo blieb eigentlich Caillean? Sie musste doch bloß diesen komischen, toten Typen abliefern... Aber wahrscheinlich musste sie auch noch haarklein Bericht erstatten, wie das ganze passiert war. Bei dem Gedanken konnte die Aurorin einem schon leid tun.
So an ihren Vater gekuschelt, war Dakota schon halb weggedämmert, als er ihr seine Frage ins Ohr brummte. Sollte er jetzt noch vorlesen? Einerseits wollte sie ihn schon gerne vorlesen hören, doch andererseits war die Position, in der sie beide gerade lagen, sehr entspannend und sie döste ja sowieso schon fast ein.
„Vorlesen“, stimmte sie trotz alledem murmelnd zu und musste wohl oder übel ein wenig ihre Lage verändern, damit ihr Vater sich das Buch auch vor Augen halten konnte und Dakota ebenfalls einen Blick hineinwerfen konnte.
Ein Gähnen unterdrückend schloss die junge Grey die Augen und lauschte den Worten ihres Papas, der ihr die Geschichte vorzulesen begann, während sich in ihrem Kopf die passenden Bilder dazu entwickelten. Fünf Seiten bekam sie noch mit, bevor Dakota in einen tiefen und traumlosen Schlaf viel, den sie sich nach den Anstrengungen des Tages auch redlich verdient hatte. 

Samuel Grey
Auror
erstellt am 11.05.2008 00:55  

Sam genoss es ohnegleichen, so unbeschwert mit seiner Tochter umgehen zu können, etwas was er vor vielen Jahren schon abgelegt hatte und was Dakota wieder in ihm zum Vorschein gebracht hatte. Trotz aller Gefahren für seine kleine Prinzessin konnten sie jetzt unbeschwert rumalbern und die Nähe des anderen genießen. Es wärmte ihn innerlich sie so in seinem Arm zu spüren, sicher und geborgen, während er ihr aus dem Märchenbuch vorlas. Und selbst als sie schon längst schlief, blieb er noch eine Weile stumm neben ihr liegen. Mit einem Lächeln um den Lippen beobachtete er sie. Ihre Gesichtszüge waren glücklich entspannt, engelsgleich wirkten sie auf den Auror, und ihre Brust hob und senkte sich im gleichmäßigen Rhythmus eines erholsamen Schlafes.
Vor wenigen Stunden erst hatte er sie verloren geglaubt und erneut spürte er die unfassbare Erleichterung, sie wieder in den Armen halten zu können. Sanft drückte er sein Kind an sich, strich ihr vorsichtig und sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor er ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte. Er hätte nicht sagen können, wie lange er so neben seiner Tochter gelegen und sie einfach nur angesehen hatte, einfach nur überwältigt von seinen Gefühlen, die Dakota in ihm auslöste.

Samuel vermeinte ein Geräusch gehört zu haben. Caillean... er war sich sicher, dass seine Freundin nach Hause gekommen war, denn kein Fremder hätte das Knusperhäuschen betreten können, dafür hatten er und Cai gesorgt. Und selbst wenn es einem gelingen würde, würde ein Zauber entsprechend auf den Eindringling reagieren. Der Auror wartete noch einige Momente, löste sich dann vorsichtig von Dakota, damit er sie nicht weckte, deckte sie liebevoll zu, drückte ihr Merlin in die Arme und verließ auf Zehenspitzen das Kinderzimmer. Noch einmal blickte er auf sein Kind, lächelte und trat dann hinaus in den Flur, schloss leise die Türe hinter sich.
Unbewusst schlich er weiter, obwohl ihn Dakota eigentlich nicht mehr hören konnte, ließ sogar in dem kleinen Flur das Licht aus, als könne es seinen Engel stören.
Sam hatte richtig gehört und auch vermutet: Als er durch die Tür des kleinen Wohnraumes sah, fand er Caillean auf der Couch liegend vor. Aus seinem Blickwinkel sah es so aus als würde sie schlafen, er konnte ihr Gesicht nicht sehen. Mit Sicherheit war sie todmüde, auch für sie war der Tag anstrengend gewesen und Sam war sich sicher, dass es im Ministerium einigen Kram zu erledigen gab, ehe sie endlich wieder zu ihnen kommen konnte.
Bei ihrem Anblick huschte erneut ein Lächeln über sein Gesicht, denn er hatte festgestellt, wie sein Herz automatisch schneller klopfte. Nein, er konnte wirklich noch nicht sein Glück fassen, dass diese Frau an seiner Seite war, ihm die selben Gefühle entgegen brachte wie er es für sie tat. Ach, vor einigen Wochen hatte er nicht geglaubt überhaupt noch zu solchen Emotionen fähig zu sein, aber seine bezaubernde Kollegin hatte ihn eines besseren belehrt...
Leise schlich Samuel weiter in die Küche. Mit Sicherheit war Caillean mehr als einfach nur hungrig, genau wie er und seine Tochter hatte auch sie nur gefrühstückt und so ereignisreich und anstrengend der Tag danach gewesen war, musste sie das Gefühl haben, ein riesiges Loch im Bauch zu haben. Grey wollte ihr etwas Gutes tun, davon ausgehend dass sie schlief (er sah nicht, dass sie lediglich nachdachte), und wollte ihr etwas zu essen machen, dazu ein Glas Wein oder vielleicht auch einen Cognac (den hatten sie sich nach dem Tag wirklich verdient) und danach konnten sie reden. Sie mussten reden, denn das was mit Dakota geschehen war war mehr als mysteriös. Dazu noch der Angriff des Mannes, der mittlerweile als Matschhaufen im Ministerium lag...
Sam hätte gerne auch noch den Rest des Abends unbeschwert verbracht, so wie er es mit Dakota eben noch erlebt hatte, aber die Dinge waren einfach wichtiger.

Zwar hatte es erst am Morgen Pfannkuchen gegeben, aber darüber dachte Sam jetzt nicht nach. Gefühlsmäßig lagen eh Ewigkeiten zwischen ihrem Frühstück und jetzt. Außerdem wusste er, dass Cai seine Pfannkuchen einfach liebte, dazu kam noch, dass er wirklich der perfekte Pfannkuchenbäcker war. Mit einem Zauber ließ er einen Apfel schälen und zerkleinern, während er selber bereits den Teig anrührte.
Schon bald zog der typische Duft durch die Küche und vermutlich auch durch das ganze kleine Häuschen. Geschickt wendete er den Kuchen, legte ihn dann auf einen Teller, öffnete eine Flasche Wein, stellte alles zusammen auf ein Tablett und ging damit hinüber ins Wohnzimmer. Dass er in der Küche wieder ein Chaos, wenn auch nur ein kleines, hinterließ, registrierte er gar nicht. Leise stellte er das Tablett ab, sorgte mit einem Schwenk seines Zauberstabs dass im kleinen, gemütlichen Kamin ein Feuer brannte und hockte sich dann zu seiner Freundin. Erst jetzt bemerkte er, dass sie gar nicht schlief wie vermutet:
„Hey“, flüsterte er leise, lächelte sie an, beugte sich über sie und gab ihr einen zärtlichen Kuss. „Ich dachte ich könnte dich aufwecken und überraschen...“, er zeigte mit einem Kopfnicken auf das Essen, „du musst riesigen Hunger haben...Dakota schläft schon“, ein Grinsen huschte über sein Gesicht als er an ihr Lachen dachte. Im Schein des lodernden Kaminfeuers konnte man noch immer die Spuren des Kakaos und der Schokoladenbrote sehen, mit denen ihn seine Tochter gefüttert hatte. Er hätte vielleicht doch zwischendurch mal in den Spiegel schauen sollen. Außerdem waren seine Haare deutlich verwühlt, so wie die nunmal aussahen, wenn man getobt, gekitzelt und im Bett geschmust hatte.
„Iss erst einmal“, sagte er und machte deutlich, dass danach dann immer noch Zeit zum reden war.
Sam ging rüber zu der kleinen Bar, goss sich selber einen Cognac ein. Fast hätte die ganze Stimmung friedlich wirken können... aber nur fast...
„Du auch einen?“, er hob die Flasche fragend in ihre Richtung.

Caillean de Moivre
Auror
erstellt am 12.05.2008 23:38 

Mit einem zur Decke gerichteten Blick dachte Cai darüber nach, was heute so alles passiert war. Irgendwie war dieser Tag noch unnormaler verlaufen als die vorigen und dabei hatte sie eigentlich gedacht, dass nichts den Tag, der in der Mysteriumsabteilung geendet hatte, toppen könnte aber es war natürlich anders gekommen. In ihrem Kopf dachte sie über den Todespropheten nach. 'Sie wollen wie Reinblüter sein. Stolz, Ehrbar, Intelligent und Edel.' so hatte es in dieser Zeitung gestanden. Welchem kranken Hirn entsprangen sollen Sätze? Als ob Reinblüter so sehr intelligenter wären als andere. Edel und ehrbar... wer ist schon ehrbar und edel, wenn er sich an jemanden vergreift, der sich bei weitem nicht so gut wehren kann? Denn wie konnten sich Muggel schon wehren, wenn sie aus einem Hinterhalt von Zauberern und Hexen angegriffen wurden? Vielleicht könnten sie sich wehren, wenn sie damit gerechnet hätten, wenn sie außerdem auch noch wüssten, dass es die magische Gesellschaft geben würde aber aber die Chance, dass so ein Angriff auf jemanden gerichtet wurde, der davon wüsste, war doch eher gering. Und was ist schon edel daran die Muggelgeborenen zu töten? Was ist schon edel daran, jemanden zu verachten, der nicht dafür kann, dass er als Zauberer oder Hexe in eine Muggelfamilie geboren wurde? Akzeptanz und Toleranz... als ob der Schreiber des Artikels diese Wörter kennen würde. Würde er auch nur etwas tolerant sein, würde er Muggelgeborene in seinen reihen akzeptieren. Was finden diese ganzen Reinblutfanatiker an ihrem Glauben eigentlich so toll und bestrebenswert? Ist denn ein Muggelgeborener wirklich schlechter als ein Zauberer, dessen Familie seit Generationen reinblütig ist? Definitiv nicht... Es hatte schon so viele Hexen und Zauberer gegeben, die diese These widerlegt hatten. Hermine Granger zum Beispiel.
Und wäre die magische Gemeinschaft ohne die Muggelgeborenen nicht schon längst ausgestorben? Auf ewig können die Reinblutfamilien ja schließlich nicht untereinander heiraten, da das Erbgut dadurch immer mehr geschädigt wird.

Die dunkelhaarige Aurorin bemerkte während sie nachdachte nicht, dass Sam kurz seinen Kopf durch den Türrahmen des Zimmers steckte und sah, wie sie auf dem Sofa lag. Und sie hörte auch nicht die leisen Schritte, mit denen er zur Küche schlich. Wäre es nicht so gekommen, wie es gekommen war, wäre sie mit ihm nicht zusammen gekommen, wäre sie mit ihm und Dakota nicht hierher gezogen, würde sie Sam nicht so vertrauen, wie sie es nun tat, hätte sie die Schritte möglicherweise bemerkt. Aber das alles war nun eingetreten und dieses Häuschen war ein Ort, an dem sie sich einfach mal fallen lassen konnte. Hier konnte sie die Cai sein, die sie war, ohne Angst haben zu müssen, dass irgendjemand der hier anwesenden ihre Schwächen ausnutzen konnte. Hier konnte sie zur Ruhe kommen, hier konnte sie sich entspannen und nachdenken und hier konnte sie auch ihre Gedanken mit anderen teilen.
Aber richtig zur Ruhe wollte ihr Kopf nun nicht kommen, dafür war an diesem Tag einfach wieder zuviel passiert. Erst die Sache mit Dakota, dann die mit diesem Floyd Victorian und anschließend auch noch dieser Todesprophet, der im Augenblick allerdings in Cais Gedanken mehr Platz einnahm als die anderen Dinge. Die Situation wurde so langsam besorgniserregend. Nicht nur, dass in den letzten Wochen (schon vor den Tötungen der beiden Hogwartsschülerinnen) vermehrt Hexen und Zauberer, die man mit der dunklen Magie in Verbindung brachte, hier in Großbritannien aufgetaucht waren, nein, jetzt wurden auch noch die Reinblüter dazu angehalten, dass sie gemeinsam in einen Feldzug gegen das ihrer Meinung nach dreckige Blut ziehen sollten. Wer hatte es nur geschafft diese Zeitung heraus zu bringen? Wer verfügte über diese Macht und diesen Einfluss und wahrscheinlich auch noch über genügend Geld? Natürlich hatten sie sich in der Aurorenzentrale auch darüber unterhalten, zu einem Ergebnis waren sie allerdings nicht gekommen. Es gab da mehrere Möglichkeiten, viele der alten Reinblutfamilien verfügten über eine größere Menge Geld und einigen von ihnen würde man auch zutrauen, dass sie Verfechter der Reinblutideologie waren. Das Problem dabei war nur, dass man ihnen nichts nachweisen konnte...

Während sie weiter über möglicher Verdächtige nachdachte, kam ein vertrauter Geruch in ihre Nase. Ein Lächeln erschien auf ihren Lippen als sie diesen Geruch als Pfannkuchengeruch identifizierte. Kurz schloss sie die Augen und kuschelte sich noch einmal tiefer in das Sofa bzw. besser ausgedrückt in das Kissen. Anscheinend hatte sich Sam an ihr vorbei in die Küche geschlichen und dort eines ihrer Leibgerichte gemacht. Und anscheinend wusste er noch nichts von dem Todespropheten, ansonsten hätte er wahrscheinlich nicht den Umweg über die Küche gemacht und wäre stattdessen sofort zu ihr ins Wohnzimmer gekommen.
Ein weiteres Lächeln war auf ihrem Gesicht zu erkennen als er ins Wohnzimmer trat, alles hinstellte und anschließend das Feuer im Kamin entfachte. Sofort breitete sich eine wohlige Wärme im Raum aus, eine Wärme, die der Aurorin gut tat, da sie die kalte Luft von draußen immer noch nicht ganz losbekommen hatte.
Sie sah ihren Freund gespielt skeptisch mit einer hochgezogenen Augenbraue an als er sich zu ihr herabbeugte, einen zärtlichen Kuss gab und sie die süßen Spuren seines Abendessens bemerkte . „Überrascht hast du mich schon, nur mit dem Aufwecken hat es nicht so ganz geklappt“, sagte sie und lächelte ihn an, „Und du bist mein Retter auch wenn du eine, auf eine interessante und süße Art, merkwürdige Verzierung im Gesicht hast, mein Bauch ist gerade nur noch ein dunkles schwarzes Loch. Wie geht es ihr denn?“
Nachdem Sam wieder aufstand, richtete auch sie sich auf und machte sich langsam und genießerisch über den Pfannkuchen her. In Pfannkuchen könnte sie sich wirklich reinsetzen und sie jeden Tag essen, manchmal sogar zweimal am Tag oder noch öfter. Aber dann kamen wieder die Gedanken an den verstrichenen Tag zurück und kurz zog ein dunkler Schatten über ihr Gesicht.
„Gerne“, sie nickte bestätigend und wartete bis Sam ihr das Glas gab und sich neben sie setzte bevor sie weiter redete. „Es ist noch etwas passiert“, kam über ihre Lippen und ihre Augen suchten das Wohnzimmer nach dem Todespropheten ab, der aber anscheinend nicht hier zu finden war, „Ist die heutige Ausgabe des Abendpropheten schon gekommen?“
Und mit dieser Frage war dann wohl auch der Abend hinüber...

Samuel Grey
Auror
erstellt am 13.05.2008 14:14     

Samuel hatte fragend die Augenbrauen hochgezogen, als sie von diversen süßen Verzierungen im Gesicht sprach und kurzerhand in die Glasvitrine geschaut, in der sich sein Antlitz spiegelte. Sofort musste er grinsen. Dakota hatte doch sicher mit Absicht nichts dazu gesagt, vermutlich sich auch noch prächtig amüsiert deswegen. Mit einem Zauber, weil er jetzt nicht ins Bad wollte, reinigte er sein Gesicht und lächelte Cai dann an. „Ich glaube es geht ihr ganz gut. Wir haben ausführlich geredet...“, und dann erzählte er ihr von den Stunden in denen er eben mit seiner Tochter alleine gewesen war, wie er mit ihr geredet hatte, was sie gesagt hatte und auch wie sie nachher herum gealbert hatten. Man sah ihm an wie erleichtert er war, dass es seiner kleinen Prinzessin recht gut ging.

Behände goss er auch seiner Freundin ein Glas Cognac ein und ging zu ihr hinüber, setze sich neben sie. Er wollte gerade fragen, wie es im Ministerium gelaufen war, als sie damit heraus platzte, dass noch etwas passiert war. Fragend schaute er sie an, nickte dann wegen des Abendpropheten, stellte sein Getränk auf dem Tisch ab und stand sofort auf um ihn zu holen. Als er gekommen war hatte er ihm keinen Blick gewürdigt, denn er hatte nur Gedanken für seine Tochter übrig gehabt, er lag noch immer in der Küche.
Flink öffnete er das Band, mit dem die Zeitung zusammen gerollt war und starrte schließlich finster auf das Titelblatt.‘Reinblüter dieser Erde vereinigt euch!“
Dazu der Titel Todesprophet anstatt Abendprophet und in jeder Ecke das dunkle Mal. „Scheisse“, entfuhr es Sam und er ging mit ernstem Gesicht zu seiner Freundin zurück. Ohne etwas zu sagen, setzte er sich neben sie und blätterte weiter in der Zeitung. Gedichte, Hetzschriften.... man konnte hier alles lesen, was Todesser vertraten. Angewidert las Sam weiter, als sein Blick auf die Liste der verstorbenen Helden der Todesser im letzten Krieg fiel... Da standen sie, die Namen seiner Eltern...
Seine Mimik wurde finster, fast angsteinflößend, doch als er dann auch noch auf der gegenüberliegenden Seite das Gedicht seiner Mutter las, wurde sein Gesicht wieder zu der undurchdringlichen Maske, wie man sie normalerweise von ihm gewohnt war und die er eigentlich bei Cai und Dakota gelernt hatte abzulegen. Aber zu lesen, was seine Mutter geschrieben hatte...in ihren Zeilen ging es darum, dass alleine der Kampf gegen das schmutzige Blut das wichtigste war... alles, aber wirklich alles andere kam erst viel später.
Sam fühlte sich, als hätte man ihm mitten ins Gesicht geschlagen. Zu wissen, dass man als Sohn ziemlich weit hinten angestellt war.... Nicht nur er sondern auch Laura... wie gleichgültig seinen Eltern ihre Kinder gewesen waren... sie hatten ihren Zweck erfüllt, sie hatten Reinblutkinder gezeugt, für einen Fortbestand gesorgt... wie sehr mussten sie ihren Sohn verabscheut haben, sprich ihn, Samuel, der so vollkommen aus der Art geschlagen war? Dabei angefangen, dass er vom sprechenden Hut nah gryffindor eingeteilt worden war, bis hin zu seiner Sturheit ihre Denkensweisen nicht annehmen zu wollen.
Bisher hatte er aber immer irgendwo gedacht, nein viel mehr gehofft, dass seine Eltern ihn trotzdem geliebt hatten, auf ihre Art und Weise... jetzt glaubte er zu erkennen, dass er sich in all den Jahren immer nur etwas vorgemacht hatte. Laura und er waren den beiden nie wichtig gewesen, zumindest nicht so wie es sein sollte und diese Erkenntnis tat schrecklich weh.
Er wusste, dass er bei Caillean keine Maske mehr aufsetzen musste, bei ihr konnte er so sein wie er war, mit allen Schwächen und auch Fehlern... aber vermochte es trotzdem nicht seinen Schmerz zu zeigen. Er schob ihn rigoros beiseite, denn er wollte ihn auch nicht zulassen, er wollte ihn nicht wahr haben und zwang sich wieder auf das eigentliche und wirkliche Problem zu konzentrieren.
Sam warf die Zeitung auf den Tisch, griff nach seinem Glas und trank den Cognac in einem Zug aus. Danach stand er auf, um sich einen weiteren einzuschenken, einen doppelten.
„Ist das alles Zufall?“, fragte er mit schneidend kalter Stimme, die vertuschen sollte, was in ihm vor ging. „Dakota findet den Dolch, jemand versucht mich zu töten, die Todesser machen öffentlich, dass sie wieder da sind...“, er trank sein Glas wieder in einem Zug aus, stellte es dann weg und setzte sich erneut neben Caillean. Für einen Moment presste er Daumen und Zeigefinger einer Hand gegen seine Nasenwurzel um sich zu sammeln. „Wir haben schon lange etwas vermutet, die ungewöhnlich vielen Schwarzmagier im Land zum Beispiel. Dann geschah der Mord an den beiden Schülerinnen... Die Tiere, das Wetter.... die Prophezeiung... gehört das alles zusammen oder sind das eine Reihe von Zufällen?“, er hielt kurz inne und starrte ins lodernde Feuer des Kamins. „Im Ministerium muss die Hölle los sein. Weiss man schon etwas? Hast du mit Harry geredet? Gab es Ärger wegen dem Matschhaufen?“ 

Caillean de Moivre
Auror
erstellt am 16.05.2008 00:10    

Die Aurorin hatte kurz genickt als Sam ihr sagte, dass es Dakota soweit gut ging und hörte ihm aufmerksam zu als er ihr erzählte, was die letzten Stunden geschehen war. Für einen kurzen Augenblick war also wieder der kleine normale Alltag in das Leben zurückgekehrt aber er war mit dem Auftauchen Cailleans auch wieder verschwunden, da sie schlechte Neuigkeiten überbringen musste.
Ruhig folgte sie Sam als dieser in der Küche verschwand , da dort wahrscheinlich der Todesprophet lag, sie kurz darauf ein gedämpftes Scheisse hörte und er anschließend wieder zurück kam. Er hatte die Abendzeitung in der Hand und mit ernsten Gesicht kam er zu ihr zurück und setzte sich schweigend neben sie. Er musste sich erstmal einen Überblick verschaffen, so war es immer gewesen, und er musste diese Tatsache wahrscheinlich auch erstmal verdauen, denn auch wenn es in der letzten Zeit unruhig geworden war, war dies nun mal ein deutlicher Schritt nach vorne den die Todesser da gewagt hatten. Sie versuchte in der Zeit die letzten Reste ihres Pfannkuchens in ihrem Bauch verschwinden zu lassen aber so richtig schmecken wollte es ihr nun nicht mehr...

Als sie dieses Unterfangen irgendwann endgültig aufgab, sah sie mit einem Seitenblick zu Sam und bemerkte dabei, dass sein Gesicht noch finsterer geworden war als zuvor. Die dunkelhaarige Aurorin fragte sich, was hier der Auslöser gewesen war und erkannte, dass er auf der Seite mit der Heldenliste war, die sie bisher nur überflogen hatte, da sie sich mit den vorderen Seiten beschäftigt hatte. Was hatte dafür gesorgt, dass nun wieder seine undurchdringliche Maske zu erkennen war, wo er nun die andere Seite lies. Caillean versuchte sich irgendwie in Erinnerung zu rufen, was auf dieser einen Seite zu sehen war aber gelingen wollte es ihr einfach nicht.
Sie rückte ein Stück näher an Sam heran, sodass sie nun einen Blick auf die Liste erhaschen konnte und sah dann zwei Namen, die ihr eigentlich schon eher hätten ins Auge fallen müssen, Albert und Vanessa Grey. Natürlich wusste sie, dass Sams Eltern Todersser gewesen waren und natürlich wusste sie auch, dass sie im letzten Krieg gefallen waren wodurch er und seine Schwester nach New York gegangen waren. Wie hatte sie diese Namen beim erstmaligen Überfliegen nicht registrieren können wo sie einen doch förmlich anspringen mussten?
Aber war dies der einzige Grund für das erneute Auftauchen von Sams Maske? Irgendwie bezweifelte die junge Aurorin dies, es musste noch einen anderen Grund geben. Fragend sah sie ihn an, fragend und auch besorgt. Ihr Blick wurde sogar noch eine Spur besorgter als er die Zeitung auf den Tisch warf, sein Glas Gognac austrank und sich darauf noch ein weiteres eingoss.

Als sie seine Stimme hörte, zuckte ihre Augenbraue skeptisch nach oben, sie hatte in diesem Augenblick damit gerechnet, dass Sam seine Maske nicht sofort wieder abnehmen würde, sie hatte auch damit gerechnet, dass seine Stimme kalt und distanziert sein würde aber so kalt?
„Es gibt keine Zufälle“, sagte sie und auch in ihrer Stimme konnte Sam wohl in diesem Augenblick eine gewisse Kälte erkennen. Es tat ihr weh, dass er sich in diesem Augenblick so verhielt. Zwar konnte sie ihn verstehen, auch sie konnte noch immer nicht richtig ihre Schwächen und ihren Schmerz einfach so offenbaren, aber sie vertraute ihm und versuchte es dementsprechend und das konnte sie gerade bei Sam nicht erkennen. Sam war gerade wieder zum unnahbaren Auror geworden und sie tat es ihm gleich. Vielleicht einfach aus Trotz, um ihm zu zeigen, dass es ihr wehtat, vielleicht aber auch, weil es so für sie einfacher war.
„Es gibt keine Zufälle“, mit einer trockenen und nüchternen Stimme kamen diese Worte über ihre Lippen, sachlich und kühl, so wie sie es immer tat, wenn sie wieder Auror wurde und nicht Freundin, „Alles hat irgendwie einen Sinn, auch wenn das manchmal mehr als nur krank ist. Ärger wegen Floyd Victorian gab es keinen und im Ministerium ist wirklich die Hölle los.“ Und danach erzählte sie ihm immer noch mit der wenig gefühlvollen Stimme davon, wie es abgelaufen war, dass das Ministerium leicht Kopf stand, dass man ein paar Verdächtige hatte, denen man aber wahrscheinlich nichts nachweisen könnte und dass sie am nächsten Tag wegen der Sache mit Floyd noch einmal ins Ministerium müssten.
„Ich weiß zwar nicht, wie das alles zusammen hängt aber Zufälle gibt es nicht“, endete sie um wieder auf das Thema vom Anfang zurück zu kommen.

Samuel Grey
Auror
erstellt am 16.05.2008 19:08 

Beim Klang von Cailleans Stimme zuckte Samuel innerlich zusammen. Es tat weh, dass sie so mit ihm sprach, aber verübeln konnte er es ihr nicht. Er glaubte zu wissen, wieso sie so reagiert hatte und vermutlich hätte er es nicht anders getan. Was hieß hätte? Er hatte es nicht anders getan. Und trotzdem war er im Augenblick nicht fähig offen seinen Schmerz dar zu legen. Statt dessen konzentrierte er sich auf das, was seine Freundin ihm vom Ministerium erzählte, schob zunächst ihr Kommentar wegen der Zufälle beiseite.
„Also war es wirklich Floyd Victorian?“, fragte er mit sachlich kühler Stimme fest, als säße er neben Harry Potter und nicht der Frau, die er lebte. „Verdächtige... aber sicher keine genauen Hinweise, wie das überhaupt machbar war... Das ist nicht die Handschrift von Bellatrix Lestrange, definitiv nicht. Voldemort ist tot... haben die Todesser einen neuen Anführer?“, das Wort Todesser klang, als wenn er würgen müsste bei dessen klang. Er sah die Gesichter seiner Eltern vor sich... nein, daran wollte er nicht denken und er rieb sie mit beiden Händen über das Gesicht.
Als Cai wiederholte, dass es keine Zufälle gab, schaute er sie zum ersten Mal wieder richtig an. Zwar glich sein Gesicht noch immer einer steinernen Maske, aber seine Augen funkelten verdächtig und ließen den Aufruhr in seinem Inneren erahnen. „Wenn es keine Zufälle gibt...“, seine Stimme hatte sämtliche Kälte verloren, „dann war es Vorherbestimmung dass Dakotas Mutter ihr Leben verloren hat?“ Herr im Himmel, die Prophezeiung machte ihm schon seit Wochen zu schaffen. Prophezeiungen machten deutlich, dass es ein Schicksal gab, dass man zu erfüllen hatte... dass alles im gewissen Maße vorherbestimmt war. „Hat Miriam sterben müssen, damit Dakota zu mir kommt? Was ist meine Rolle in diesem perfiden Spiel, davon mal abgesehen, dass sie mein Kind ist. Soll ich dafür sorgen, dass sie dem Licht helfen kann und eben nicht für immer verschwindet? Ist das auch der Grund, wieso wir beide zusammen gekommen sind? Sollst du ebenso für Dakota sorgen?“, Sam hielt es nicht mehr aus einfach nur zu sitzen, sondern stand fahrig auf. Im Vorbei gehen griff er sich den Todesprophet und starrte erneut auf den Namen seiner Mutter, die als Autorin unter dem Gedicht stand. „Ich bin der Sohn von Todessern... hat mich das zu dem gemacht, was ich bin?“, er warf die Zeitung vor Cai auf den Tisch, dass sie das Gedicht lesen sollte. „Das war der Sinn meiner und Lauras Zeugung. Reinblutideologie... den Fortbestand erhalten...“, seine steinerne Fassade begann zu bröckeln. „Ich habe Miriam getroffen, nachdem es zum Bruch zwischen meiner Schwester und mir kam, der schwärzeste Tag in meinem Leben... Miriam war da... wir haben ein Kind gezeugt und dieses Kind soll alles düstere vertreiben... wer ist der Gegenpart der es auslöschen will? Die Todesser oder gibt es da noch mehr? Was ist es, was die Tiere durchdrehen lässt? Das können nicht auch diese“, er wies verächtlich auf die Zeitung, „Fanatiker schuld sein. Wir haben Schwarzmagier in den letzten Monaten beobachtet, Menschen von denen wir wissen, dass sie sich damals nicht Voldemort angeschlossen hatten und trotzdem zieht es sie hier her. Warum? Doch wegen der Todesser oder hat es einen anderen Grund?“
Samuel war die ganze Zeit wie ein gehetztes Tier auf und ab gerannt in dem Wohnzimmer, doch nach einem schmerzerfüllten Blick auf seine Freundin wandte er sich ab, hielt vor dem Kamin und stützte sich mit beiden Händen auf dessen Sims ab, düster in die Flammen starrend. Die vermeintliche Gewissheit wegen seiner Eltern hatte ihn zutiefst erschüttert und jetzt war auch äußerlich genau zu erkennen wie sehr. „Was ist wenn ich wie sie bin?“, fragte er plötzlich leise und es schien als spräche er eher mit sich selber. „Was ist wenn ich das gegenteilige Extrem bin? Schau sie dir an... sie darf nicht tun was andere Kinder in ihrem Alter tun können... sie ist in ständiger Gefahr... was ist wenn ich sie so sehr zu ihrer Bestimmung treibe, wie meine Eltern es bei mir versucht haben? Was ist wenn... wenn... wenn sie genauso wie ich damals...“, er brach den Satz ab, nicht fähig auszusprechen, wie oft und wie sehr er damals gelitten hatte.

Caillean de Moivre
Auror
erstellt am 20.05.2008 16:31    

19. Oktober 2011

Mit geschlossenen Augen saß die Aurorin im Schneidersitz auf dem Untergrund, ließ einfach nur die Ruhe der Umgebung auf sich wirken. Sie dachte an nichts, versuchte ihren Kopf frei zu bekommen und tatsächlich gelang es ihr. Aber warum musste sie ihn frei bekommen? Gab es da irgendwas, was dafür sorgte, dass es in ihm drunter und drüber ging? Die dunkelhaarige Aurorentochter versuchte sich daran zu erinnern aber so sehr sie es auch versuchte, so schwieriger wurde ist. Ein weißes Haus? Hatte sie ein weißes Haus gesehen? Ein Haus, das irgendwie so in der Landschaft stand, bei dem sie aber nicht sah worauf es stand und das von Wolken umgeben war? Wolken? Wie können Wolken bitte schön so weit hinunter auf die Erdoberfläche kommen? Die hielten sich doch meistens eher in höheren Gefilden auf. Aber warum machte sie sich darum eigentlich Gedanken? Das Haus war das einzige, das in diesem Moment in ihren Erinnerungen zu finden war und es wurde auch immer blasser. Warum sollte sie sich damit also noch beschäftigen?
Ihr Kopf war jetzt frei und still saß sie da nur herum, auf was genau wusste sie allerdings auch nicht. Sie atmete noch einmal ein und sie atmete auch wieder aus, anschließend öffnete sie endlich ihre Augen. Zunächst konnte sie nichts genaues erkennen, irgendwie war da nur die Farbe weiß um sie herum und irgendwie wurde es mit der Zeit irgendwie... strahlender, so als würde alles irgendwie glänzen. Mit skeptischen Augen sah sich die Aurorin um, wo war sie denn bitte schön jetzt gelandet? Sie streckte ihre Hand aus, versuchte heraus zu bekommen, ob es hier irgendwo eine Wand oder etwas ähnliches gab, irgendwie hatte hier nämlich alles die gleiche Farbe und sie konnte einfach nicht abschätzen, wie groß und breit dieser Ort eigentlich war. Ihre Hand griff ins Leere, zumindest hielt sie sich in diesem Augenblick an einem Ort auf, wo sie sich noch relativ frei bewegen konnte, immerhin etwas.
Ein leichter Wind von hinten kam auf und strich durch ihr Haare. Der Wind wurde immer stärker und nach einer kurzen Zeit flogen ihr die Haare ins Gesicht. Caillean versuchte sie zu bändigen aber es gelang ihr nicht und da der Wind nun so stark drückte, machte sie einen Schritt nach vorne und noch einen und noch einen und irgendwann wurde der Wind wieder sachter. Irgendwie, so schien es der Aurorin, wollte der Wind sie in eine Richtung treiben, denn in diesem Augenblick, in dem sie anhielt, wurde er wieder stärke. Mit einem Schulterzucken setzte sie ihren Weg fort. Sie wusste nicht, wie lange sie gegangen war aber irgendwann kam es ihr so vor als würde sie durch einen Vorhang gehen und dann stand sie plötzlich an einem anderen Ort. Diesen Ort kannte sie nur zu gut, es war das Wohnzimmer im Haus ihrer Eltern. Im Kamin prasselte ein Feuer und auf dem Sofa konnte sie drei Personen ausmachen, die für ein Lächeln auf ihren Lippen sorgten: Jaques, Amber und David de Moivre, ihre beiden Elternteile und ihr Bruder. Irgendwie sahen sie anders aus als noch vor ein paar Wochen, irgendwie... jünger... Eine Tatsache, die allerdings sofort aus Cais Gehirn verschwand, schließlich war das doch normal. Neben ihr klappte eine Tür und ihr anderer Bruder kam herein und gemeinsam mit ihm ging sie hinüber zum Sofa und hockten sich davor hin. Eine Unterhaltung entstand und Cai blickte immer mal wieder nach draußen, wo es schneite. Eine gewisse Traurigkeit erschien in ihren Augen, bisher hatte es an Geburtstag von ihrem Bruder und ihr noch nie geschneit, was wohl daran lag, dass das Wetter in ihrer Heimat um diese Jahreszeit anders war. Sie vermisste Neuseeland, hätte am liebsten ihr ganzes Leben dort verbracht aber nein, sie hatten ja umziehen müssen.
Draußen breitete sich so langsam die Dunkelheit aus und während die Familie de Moivre noch immer redete, drang sie auch in das Wohnzimmer herein. Dort wo eben noch warmes Licht geherrscht hatte, wurde es zusehens dunkler und auch kälter. Zuerst war es den Menschen, die hier lebten, nicht aufgefallen aber plötzlich wurde es immer schneller dunkel, Cai sah panisch zu ihrem Bruder herüber aber da war es auch schon zu spät und alle waren sie verschwunden. Das dunkelhaarige Mädchen wusste, dass sie nun alleine war und lief durch die Dunkelheit bis sie letztendlich mit etwas oder besser gesagt jemanden zusammen stoß. Vor ihr erschien eine kleine Flamme, die in der Hand eines blonden Mädchens tanzte. Irgendwie kam ihr das lächelnde Gesicht des Mädchens bekannt vor, besonders die Augen...


Aber dann war auch wieder alles weg und sie schlug die Augen auf. Die Aurorin hatte geträumt, mal wieder ziemlich dummes Zeug, das aber auch innerhalb der nächsten Sekunden wieder verschwunden war. Sie lag in dem Bett, welches sie mit Sam teilte und dieser lag neben ihr. Sam...
Der gestrige Abend war doch noch einige Zeit ein wenig kühler verlaufen. Nachdem der Auror kurz überlegt hatte, ob die Todesser einen neuen Anführer hätten und er sie danach angeschaut hatte, hatte sie ein Funkeln in seinen Augen gesehen und auf seine darauf folgenden Worte hatte sie nichts sagen können. Sie hatte in den letzten Wochen öfters mal über den Tod von Dakotas Mutter nachgedacht, darüber, dass er von Schwarzmagier geplant gewesen war, aber was wäre, wenn auch irgendeine gute Macht seine Hände mit im Spiel gehabt hätte? Was wäre, wenn der Unfall eigentlich noch zu verhindern gewesen wäre aber diese gute Macht dafür gesorgt hat, dass dies doch nicht der Fall sein würde, da Dakota sonst nie zu ihrem Vater gebracht werden würde, bei dem sie sicherer aufgehoben wäre... Oft hatte sie diesen Gedanken zu verdrängen versucht, das Gute konnte einfach nicht so sein, es sollte die Helligkeit in die Welt bringen und nicht den Tod.
Nachdem sie stumm auf dem Sofa gesessen hatte, war Sam aufgesprungen und hatte ihr das gegeben, was dafür gesorgt hatte, dass seine Maske an diesem Abend wieder aufgetaucht war, ein Gedicht, das seine Mutter verfasst hatte. Sie überflog es nur aber auch schon dabei konnte sie erkennen, was der Anlass gewesen war. Sam hatte nie eine wirklich richtige Familie gehabt, zumindest nicht so eine, in der man ihn wirklich liebte und in der man ihn nicht in eine Richtung drängen wollte, die er eigentlich nicht mochte.
Sam hatte sich daraufhin in Rage geredet, seine Maske war zu diesem Zeitpunkt immer löchriger und brüchiger geworden und als sie endgültig verschwunden gewesen war und er sich zum Kamin gewandt hatte, war auch die auf Cailleans Gesicht verschwunden, Sam brauchte in diesem Augenblick nicht eine Aurorin an seiner Seite sondern seine Freundin, die Frau die er liebte, und diese wollte für ihn auch da sein.

Mit wenigen Schritten war sie zu ihm herüber gegangen und hatte sich neben ihn gestellt.
„Du bist nicht so wie sie“, sagte sie nachdem sie seine Worte vernommen hatte, „Du bist wirklich nicht so wie sie.“
Sie hatte vorsichtig seine Hände in ihre genommen und ihn so gedreht, dass er in ihre Augen sehen konnte. „Du liebst Dakota und willst sie nur vor den Gefahren, die auf sie lauern, beschützen“, hatte sie begonnen und ihn dabei direkt angesehen, „Du willst ihr aber auch beibringen, wie sie irgendwann mal alleine zurecht kommt. Dakota weiß, dass nicht alles auf der Welt wie Friede, Freude, Eierkuchen ist. Sie ist sich dieser Gefahren bewusst und auch wenn es für dich vielleicht manchmal so aussieht, als würdest du sie mit deiner Sorge erdrücken, ist das nicht der Fall. Dakota liebt dich und sie weiß, dass du nur das beste für sie willst.“
Sie hatte noch einige Zeit am Kamin gestanden, waren dann wieder aufs Sofa gewechselt und hatten auch noch dort ein bisschen über den vergangenen Tag gesprochen, bis sie dann schließlich ins Bett geschlüpft waren. Und dort lagen sie nun noch immer.
Caillean wusste nicht, ob sie nach diesem Traum wieder einschlafen würde und kuschelte sich dann einfach von hinten an Sam an und schloss die Augen.

Samuel Grey
Auror
erstellt am 22.05.2008 20:13    

Sam schlief eher unruhig. Seine Träume waren verworren, mehr ein Mix aus Bildern als dass sie eine direkte Handlung gehabt hätten. Er sah seine Eltern, ihre enttäuschten und durchaus auch kalten Blicke, weil er mit 11 Jahren in Hogwarts vom sprechenden Hut nach Gryffindor geschickt worden war. Ihre kühlen Versuche ihm die Reinblutideologie einzubläuen, die vielen Versuche seinerseits dass sie durch seine guten Leistungen und seine Bemühungen trotzdem so etwas für stolz für ihn empfanden... ein kleiner Junge der hungrig nach der Liebe seiner Eltern war. Aber er sah auch Laura, wie sie stets zu ihrem Bruder gehalten hatte, manchmal schon fast trotzig. Sah sich und seine Zwillingsschwester in den verschiedensten, unheimlich vertrauten Momenten. Sie war sein ganzer Halt während seiner Kindheit und Jugend gewesen, der Halt, den er jäh verloren hatte, als es zum Bruch zwischen ihnen gekommen war. Dann sah er Dakota, ja sogar Miriam die ihm immer wieder deutete, auf den kleinen, blonden Engel aufzupassen, er sah Caillean an seiner Seite, die seine Hand drückte als wolle sie ihm zeigen, dass er nicht alleine war. Zwischendurch tauchte das dunkle Mal auf, wie es auf seine Tochter zuschwebte und es schien als wolle sich die Schlange mit aufgerissenem Maul auf die Kleine stürzen. Wieder erschien Laura in seinem Traum, an ihrer Seite Emily und seine Schwester streckte ihm die Hand entgegen...
Jäh öffenete Samuel die Augen und starrte ins dunkel. Er spürte den Arm von Caillean auf seiner Hüfte und die Geste beruhigte augenblicklich den Aufruhr in seinem Inneren. Er gab es nicht gerne zu, einfach weil er für gewöhnlich Schwierigkeiten über seine Gefühle zu reden, aber der Auror war unendlich froh, dass Cai an seiner Seite war, dicht an ihn gekuschelt und besonders nah. Bis vor einigen Wochen war er die Einsamkeit noch gewohnt gewesen, hatte sich wohl in ihr gefühlt, schließlich hatte er sie sich auch selber ausgesucht. Jetzt aber hätte er es nicht ertragen alleine zu sein. Vorsichtig drehte er sich auf den Rücken, davon ausgehend dass seine Freundin noch schlief und zog sie so an sich, dass er den Arm um sie legen konnte, während ihr Kopf auf seiner Brust gebettet lag.

Der vorherige Abend war noch recht lange gegangen und nachdem er in einem jähen Ausbruch seine Ängste und Befürchtungen preisgegeben hatte und auch so deutlich den Schmerz schließlich gezeigt hatte, denn er wegen seiner Eltern empfand, hatte Caillean versucht ihm gut zuzureden. Es tat gut sie bei sich zu haben, er ließ sich sogar beruhigen von ihr und sogar überzeugen, dass er wirklich nicht wie seine Eltern war, dass Dakota trotz allem glücklich war... trotzdem war da noch die leise Stimme in seinem Hinterkopf die ihm zuflüsterte, dass er auch nur ein Grey war, dass er ein Todesserkind war, was durchaus genug geprägt wurde. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm sagte man doch...
Nein!!!, er schon diese Gedanken rigoros zur Seite, seufzte einmal schwer und drückte Cai einen Kuss auf den Scheitel. „Ich bin so froh, dass es dich gibt“, flüsterte er, noch immer davon ausgehend, dass sie schließ, und fuhr sanft mit einer Hand über ihren Rücken.
An Schlaf war nun wirklich nicht mehr zu denken, das war ihm klar, wobei ein Blick auf die Uhr ihm zeigte, dass es gerade mal 5 Uhr morgens war. Vielleicht sollte er schon aufstehen und in der Küche auf seine beiden Frauen warten. Sie mussten heute morgen ins Ministerium, vielleicht war es ganz gut, wenn sie so früh wie möglich dort waren. Er konnte ja schon mal Kaffee machen, Brote schmieren...
Leise stand er auf, nur in Boxershorts bekleidet und schlich ins Bad, wo er sich als erstes kaltes Wasser ins Gesicht gab. Es half, die letzten nachhallenden Gefühle seiner Träume zu vertreiben und den Kopf wirklich klar zu kriegen. Nachdem er sich die Zähne geputzt hatte, ging er allerdings erst einmal in die Küche. Duschen konnte er noch später und er wollte jetzt auch nicht im Schlafzimmer nach seiner Kleidung wühlen und somit vielleicht Cai um ihren wohlverdienten Schlaf bringen. Also setzte er erst einmal Kaffee auf, ohne den er morgens eh noch nicht wirklich ansprechbar war, und goss sich kurze Zeit später davon etwas in seine Tasse, die bereits mit 5 Stücken Zucker bestückt war. Damit setzte er sich an den Tisch und schaute hinaus in die kalte Nacht. Das sie kalt war sah er an dem Raureif, der auf den Wiesen und Blumen lag. Zum Glück war es in ihrem Häuschen kuschelig warm und man merkte nichts von der Kälte dort draußen. Was war nur los mit dem Wetter? Schon am Abend vorher hatte er mit Caillean über das Auftauchen der Schwarzmagier und über das Verhalten der Tiere gesprochen. Wenn er richtig darüber nachdachte hatte auch das außergewöhnliche Wetter etwa zu dem Zeitpunkt begonnen... oder?

Caillean de Moivre
Auror
erstellt am 25.05.2008 18:27    

Caillean bemerkte, wie sich Sam bewegte, hatte sie ihn vielleicht durch ihre Geste irgendwie geweckt? Das hatte sie eigentlich nicht vorgehabt. In nächster Zeit würde einiges auf sie zukommen und sowohl Sam als auch sie hatten Schlaf bitter nötig... besonders wenn man bedachte, dass ihn die beiden in letzter Zeit nicht unbedingt in ausreichender Form hatte. Aber sie hatte ihn anscheinend geweckt, da er sie in diesem Moment an sich zog, seinen Arm um sie legte und sie somit nun seine Brust als Kopfkissen benutzen durfte.
Dennoch blieb es zwischen den beiden still, hatte Sam nicht gemerkt, dass sie auch schon wach war? Gut, irgendwie drifte sie gerade wieder in den Schlaf hinein aber trotzdem... Männer...
Ein kleines Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab als sie sie Sams leise Worte hörte und seine Lippen auf ihren Haaren spürte. Sie sagte nichts, im Moment war sie einfach noch zu müde, kuschelte sich stattdessen noch ein wenig enger an.

Ein leichtes Murren des Missfallens entkam ihr als Sam plötzlich aufstand, er war warm und kuschelig und warm und warum ging er einfach? Konnte er nicht einfach weiter hier liegen und dafür sorgen, dass sie den trüben Alltag weiterhin ignorieren würde? Männer hatten irgendwie diese seltsame Angewohnheit in manchen Momenten immer etwas Falsches zu tun.
Noch immer im Bett (nun unter der Decke eingekuschelt liegend) versuchte sie lauschend zu erahnen, wohin Sam nun gehen würde. Allerdings war es schier unmöglich alles vollständig zu erfassen, Sam war Auror und auch ziemlich gut im Schleichen, genauso wie sie. Dennoch hörte sie irgendwann das Fließen des Wasserhahns und wunderte sich kurz darauf, dass sie nicht auch die Dusche hörte. Einige Minuten später, ihr Kopf war inzwischen auch wieder ein bisschen wacher, sodass sie wieder klarer denken konnte, entschied auch sie sich dazu aufzustehen. Sie ging mit noch verschlafenden Augen zunächst ins Wohnzimmer, wo ihr Blick erst einmal auf den Todespropheten fiel. Hoffentlich würden sie in Bälde in Erfahrung bringen können, wer dieses Blatt unter die Leute gebracht hatte.
Sie wollte gerade ihren Weg in die Küche fortsetzen als durch die Wand eine Katze in das Zimmer sprang. Skeptisch und mit einem leicht fragenden Blick sah Caillean de Katze an, hörte aber sogleich die Stimme von Professor McGonagall, die verkündete, dass um 15 Uhr ein Treffen stattfinden würde, in London im Haus am Grimmauldplatz mit der Nummer 12. Eigentlich hätte es der dunkelhaarigen Aurorin schon früher klar sein müssen, dass es so kommen würde, nach all den Ereignissen in der letzten Zeit hätte sie es wirklich gewundert, wenn so ein Treffen noch länger auf sich warten ließ.
Die Katze verließ das Wohnzimmer und sprang in die Küche, jetzt wurden auch die letzten Bedenken Cais zerstreut, dass sich Sam nicht dort aufhielt, und überbrachte Sam diese Nachricht, da er sie wohlmöglich nicht gehört haben könnte.
„Morgen“, sagte Caillean als sie die Küche betrat und bemerkte, dass die Katze durch das geschlossene Fenster nach draußen sprang, „Haben wir unsere Rollen gewechselt? Eigentlich war ich doch immer die, die als erstes auf war.“
Ihr Blick fiel während sie zum Küchenschrank ging und sich selbst eine Tasse holte, die sie kurz darauf mit der braunen Flüssigkeit füllen würde, auch auf seine Tasse mit Kaffee, die er vor sich stehen hatte. Hatte er inzwischen schon genug getrunken sodass er zur Kommunikation fähig war? Sie setzte sich nun mit der dampfenden Tasse ebenfalls an den Tisch gegenüber von Sam und sah ihn an. „Anscheinend haben wir heute mehr zu tun als geplant.“ Sagte sie und spielte damit auf ihren vormittäglichen Besuch im Ministerium und auf das Treffen des Ordens an.

Samuel Grey
Auror  
erstellt am 27.05.2008 22:15    

Er hätte es ja nie zugegeben, aber er war dermaßen in seinen Gedanken vertieft gewesen, dass er nicht bemerkte wie der Patronus von Minerva McGonagall in die Küche kam. Erst die Stimme der Schulleiterin, die von dem geplanten Treffen am Nachmittag sprach, los redete, zuckte er erschrocken zusammen und schaute die Katze einen Moment verwirrt an ehe er kapierte was los war. Die Nachricht verwunderte ihn eigentlich nicht, es war abzusehen, dass der Orden sich Treffen musste. Dem Todespropheten nach zu urteilen waren die Todesser zurück, der Orden war zu Voldemorts Zeiten schon die einzige... wie sollte man es nennen? Widerstandsbewegung gegen den dunklen Lord? Ja so in etwa. Damals hatte das Ministerium die Augen vor den Tatsachen verschlossen. An eine so krasse Wiederholung der Geschichte glaubte Samuel zwar nicht, denn Chefauror war schließlich Harry Potter, der selber am eigenen Leibe gespürt hatte, wie es damals war, die ganzen Verleumdungen ihm und auch Dumbledore gegenüber, bis es fast zu spät gewesen war. Der Auror war überzeugt, dass selbst wenn das Ministerium wieder auf blind machen wollte, Harry dies nicht zulassen würde. Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass auch der Orden wieder kämpfen würde und deswegen war dieses Treffen abzusehen gewesen.

„Morgen“, er lächelte Caillean an und musste trotz aller Umstände wieder einmal feststellen, dass sein Herz einen Purzelbaum geschlagen hatte, als er sie in die Küche hatte kommen sehen. An seinem Kaffee nippend nickte er. „Ja, langweilig wird es uns heute sicher nicht. Wir werden Dakota mit zum Treffen nehmen müssen“, stellte er sachlich fest. Daran gab es nämlich nichts zu rütteln, egal was die anderen Mitglieder sagen würden. Alleine lassen würde er sie nicht. Mit Sicherheit würde allerdings nicht nur Arthur Weasley dabei sein sondern auch Molly. Wie er die gute Seele des Fuchsbaus kannte, würde sie sich begeistert um die Kleine kümmern. „Ich wollte Minerva den Dolch zeigen. Ich habe ihn mir gestern noch einmal genau angesehen. Die Zeichen darauf sehen irgendwie aus wie Runen, auch wenn sie mir gänzlich unbekannt sind. Vielleicht kennt Minerva jemanden, der sich mit alten Schriften auskennt... nur eine Möglichkeit“, er trank einen weiteren Schluck, „sicher bin ich mir nämlich nicht, eventuell sind es ja doch nur Verzierungen, aber ich will nichts unversucht lassen.“
Samuel stand auf und machte sich in der Küche zu schaffen, begann während seinen Ausführungen den Tisch fürs Frühstück zu decken. Beschäftigung half ihm nachzudenken. „Der Dolch wirkt wirklich alt, was war es, was Dakota in die Höhle gelockt hat? Hat es mit der Prophezeiung zu tun? Oder ist der Grund ganz simpel? Ich muss raus kriegen was es damit auf sich hat. Was ist wenn es wieder passiert?“, daran wollte er gar nicht denken. Alleine die Vorstellung, dass Dakota wieder mit solchen Mächten zu tun hatte ließ ihn schaudern.
Er goss sich eine weitere Tasse Kaffee ein, beförderte dieses Mal sogar noch zwei Stücke Zucker mehr hinein und stellte sie auf seinen Platz.
„Wir sollten vielleicht so früh wie möglich ins Ministerium gehen, wer weiß wie lange sie uns da halten... ich gehe mal schauen ob Dakota schon wach ist“, er beugte sich vor, gab Caillean einen Kuss und verließ die Küche.

Im Zimmer seiner Tochter war noch alles dunkel und er hörte den regelmäßigen Atem seines kleinen Engels, der davon zeugte, dass sie noch ganz fest schlief. Wie gern hätte er sie einfach schlafen lassen, der Tag zuvor war mehr als anstrengend gewesen und der heutige würde es nicht weniger werden. Aber es war besser, wenn sie bald schon aufbrachen, bis sie alle gefrühstückt und sich für den Tag fertig gemacht hatten würde eh noch eine kleine Ewigkeit vergehen.
„Hey“, flüsterte er in Dakotas Ohr und streichelte ihr sanft über die Wange, „Prinzessin...“, flüsterte er weiter und küsste sie liebevoll auf die Stirn. Sie sah wirklich wie ein Engel aus, so entspannt und friedlich. Es tat ihm beinahe weh sie aus ihren Träumen zu reißen und sie wieder in die Wirklichkeit zu holen.
Erst nach zwei weiteren Versuchen regte sich seine Kleine und er lächelte sie warmherzig an. „Guten Morgen mein Sonnenschein“, wieder ein Kuss, „der Tag erwartet uns, kommst du frühstücken?“
Samuel beobachtete kurz wie sein Wirbelwind den Tag begrüsste und fand es immer wieder erstaunlich wie fröhlich sie sein konnte. Das hatte sie eindeutig von ihrer Mutter, er war der Morgenmuffel in persona.
„Machst du dich schon fertig? Wir warten in der Küche auf dich“, er zwinkerte ihr zu und kehrte zu Caillean zurück.

In der Küche hatte er sich gerade wieder zu seinem Kaffee gesetzt, das typische Lächeln auf den Lippen, was er so oft trug, wenn er mit Dakota zusammen war, und wollte einen Schluck des dunklen und überzuckerten Gebräus zu sich nehmen, als ein Klackern am Fenster deutlich zu hören war. Es war noch zu früh für den Prophet, der würde in frühestens zwei Stunden kommen und auch die reguläre Post kam für gewöhnlich später. Wer also schickte ihnen um die Uhrzeit bereits eine Eule?
Sam öffnete das Fenster, ließ den ihm unbekannten Vogel hinein und schloss ersteinmal wieder das Fenster, denn sofort drang eine empfindliche Kälte in die kleine Küche.
Nachdem er dem Tier einen Keks gegeben und den Brief von seinem Bein gebunden hatte, flog die Eule auf den Schrank. Der Auror musterte den Brief und riss erstaunt die Augen auf. Natürlich hatte er die Schrift erkannt: Es war die von seiner Schwester.
„Von Laura“, sagte er zu Cai und den Umschlag auf um den Brief zu lesen.

Lieber Sam,

Ich weiß nicht so recht, wie ich diesen Brief anfangen soll, irgendwie habe ich sowas schon länger nicht mehr gemacht aber es wird Zeit...
Danke dafür, dass du Emily und mich (und auch Draco...) vor sechs Wochen gehen gelassen hast. Ich weiß, dass du dadurch wahrscheinlich Probleme bekommen haben könntest und ich danke dir vom Herzen.
Draco ist weg... Aber Emily und mir geht es gut und ich hoffe es geht Dakota und dir trotz der Ereignisse in den letzten Tagen auch dem Umständen entsprechend gut.
Was ist eigentlich im Moment in diesem Land los? Sind die Todesser wirklich wieder da oder war das gestern mit dem Todespropheten nur ein mehr als makaberer Scherz? Sam, ich bedauere es wirklich, dass wir all die Jahre die wir getrennt waren, verschenkt haben. Du bist mein Bruder und mir mehr als nur wichtig, ich hoffe das weißt du. Wir haben zwar andere Ansichten aber ich werde niemals wie unsere Eltern denken...

In Liebe,
Laura


Samuel Grey setzte sich und am Wackeln des Briefes erkannte man, dass er zitterte. Immer und immer wieder las er die Zeilen von denen er nicht glauben konnte dass es sie wirklich gab. Vor so vielen Jahren war es zum Bruch zwischen ihm und seiner Schwester gekommen und die Zwillinge hatten sich vollends voneinander entfernt. Den Schmerz deswegen spürte er noch heute. Zwischendurch hatten sie sich zufällig gesehen... er als Auror und sie auf der anderen Seite. Sogar gekämpft hatten sie gegeneinander, auch wenn keiner der Geschwister den anderen dabei körperlich verletzt hatte... Sam zumindest hatte es nicht gekonnt.
Vor 6 Wochen hatten sie sich dann erneut unter dramatischen Umständen gesehen... wie sehr hatte er sich all die Jahre solche Worte von seiner Schwester gewünscht. Klar, nach außen hin hatte er immer den harten Auror gespielt, der mit seiner Familie gebrochen hatte und dem es ja absolut nichts ausmachte, was zwischen ihm und Laura geschehen war. Innerlich aber hatte er sich immer nach ihr gesehnt. Ein Teil von ihm war wie abgestorben seit damals, zumindest hatte er es geglaubt. Aber jetzt regte es sich wieder.
Fassungslos und im Augenblick nicht imstande klar zu denken reichte er seiner Freundin den Brief.

Dakota Grey
erstellt am 28.05.2008 21:38    

Dakota schlief noch tief und fest, als ihr Vater ihr Zimmer betrat, um sie zu wecken. Sie träumte mal wieder einen ihrer verworrenen Träume, aber immerhin war es ein schöner Traum, wenn man von dem leichten Lächeln ausging, das auf ihren Lippen lag. Außerdem war der gestrige Tag nicht nur lang, sondern auch sehr aufregend und gefährlich gewesen, sodass die Achtjährige eigentlich noch nicht bereit war, den schönen Traum hinter sich zu lassen und aufzuwachen.
Allerdings konnte man sich gegen die liebevollen Weckversuche ihres Papas nicht allzu lange wehren, weswegen sich der zerzauste Blondschopf bereits nach dem dritten Mal zu regen begann und verschlafen und mit großen blauen Augen unter ihrer Decke hervorlugte. Auf die Fragen ihres Papas antwortete Dakota nur mit einem schwer verständlichen Genuschel und Gemurmel, das man mit viel gutem Willen durchaus als Zustimmungen auslegen konnte. Doch das strahlende Lächeln, das sich bereits jetzt wieder auf ihre Lippen geschlichen hatte, ließ keinerlei Zweifel aufkommen, dass Dakota jedes Wort verstanden hatte und die Anweisungen ausführen würde.
Einen Augenblick lang sah Dakota ihrem Vater nach, wie er ihr Zimmer verließ, bevor sie sich in ihrem Bett herumdrehte und dabei Merlin ein wenig zur Seite schubste, der sich mal wieder unverschämt dick machte. Da lag er auf ihrem Nachttisch. Der geheimnisvolle Dolch, wegen dem sie Kopf und Kragen riskiert hatte. Selbst über die geringe Distanz hinweg konnte Dakota die schlichte Schönheit erkennen, die ihr nach wie vor den Atem raubte. Zu gerne würde sie wissen, was es mit diesem Gegenstand auf sich hatte und woher er überhaupt kam.
Aber darüber musste sie sich wohl später weiter Gedanken machen. Wie hatte ihr Papa es ausgedrückt? Sie wurde erwartet.

Vergnügt hüpfte Dakota ins Badezimmer, um sich zu waschen, die Zähne zu putzen und zu kämmen. Danach sah sie schon erheblich gesellschaftsfähiger aus, als vor dem Aufwecken. Als es jedoch darum ging zu entscheiden, welche Sachen für den heutigen Tag die geeignetsten wären, wurde die kleine Grey unschlüssig. Durch das gestrige Herumklettern in diesem merkwürdige Gang hatte sie ihre Lieblingssachen ziemlich schmutzig gemacht. Und wenn das Wetter wieder verrückt spielte, brauchte sie wohl etwas warmes, oder? Und wenn es nun doch wider Erwarten warm wurde? Argh, verdammtes Wetter. Es war Sommer, es hatte warm zu sein.
Doch die Lauen verderben ließ Dakota sich deswegen noch lange nicht. Einfach aus dem Bauch heraus entschied sie sich für ein knallgelbes T-Shirt und eine Jeanshose. Wenn es doch wieder so eklig kalt werden sollte, konnte sie sich zumindest vorstellen, dass es warm wäre und ihr T-Shirt war dann die Sonne.
Über diesen Gedanken musste das blonde Mädchen derartig kichern, dass sie fast vergessen hätte den Dolch mitzunehmen. Den wollte sie doch nicht mehr aus den Augen lassen, immerhin war es ein großes Wagnis gewesen ihn überhaupt erst einmal in seinen Besitz zu kommen.
Freudestrahlend und mit dem Dolch in der Hosentasche kam Dakota in die Küche gepoltert, wünschte den beiden Erwachsenen ein gutgelauntes „Guten Morgen“ und machte sich dann auf die Suche nach einem Schälchen, in das sie ihre Cornflakes schütten konnte, die ihr heute als Frühstück dienen würden. Pfannkuchen mussten nicht schon wieder auf den Tisch kommen. Gestern zum Frühstück und zum Abendessen Pfannkuchen reichte erst einmal für ein oder zwei Tage.
Während Dakota noch damit beschäftigt war sich das Frühstück herzurichten, bemerkte sie gar nicht die komische Stimmung der Erwachsenen, was wohl auch daran liegen mochte, dass sie bisher noch nichts vom Todespropheten oder Lauras Brief mitbekommen hatte. Als sie sich dann jedoch an den Tisch setzte und der erste Löffel Cornflakes in ihrem Mund verschwand, fiel auch ihr auf, dass etwas anders als sonst war.
„Stimmt etwas nicht?“, fragte sie mit leicht gerunzelter Stirn, während ihr Blick zwischen Caillean und ihrem Papa hin und her huschte. Irgendetwas stimmte nicht und es hatte nichts mit Morgenmuffeligkeit oder anderen lapidaren Dingen zu tun. So etwas merkte sie schon recht schnell.

Caillean de Moivre
Auror
erstellt am 01.06.2008 14:47    

Anscheinend konnte Sam trotz der ungemütlichen Uhrzeit schon wieder reden, also hatte er schon mindestens eine Tasse Kaffee oder so intus. Sie lächelte ihren Freund an, die Kälte des gestrigen Abends war wieder verschwunden und es herrschte wieder ein warmes Gefühl zwischen ihnen. Caillean hatte es wirklich getroffen als Sam am Abend zuvor wieder seine kühle und undurchschaubare Maske aufgesetzt hatte. Sie vertrauten einander, zumindest glaubte sie das, und es tat einfach weh, wenn dann durch die Masken das Gefühl aufkam als würde man gegen eine äußerst massive Wand rennen.
„Ich hätte auch gar nichts anderes erwartet“, sagte sie als er ihr eröffnete, dass Dakota sie begleiten würde. Sam würde seine Tochter wahrscheinlich zu allen Sachen, an denen die beiden Auroren teilnahmen, mitnehmen und dabei war es ganz egal ob es die anderen Anwesenden störte oder nicht. Dakota würde für die Welt wichtig werden, für Sam war sie es schon seit langem, und er würde es nicht zulassen, dass ihr etwas passieren würde, wenn sie alleine oder bei einer Person wäre, der er nicht wirklich hundertprozentig vertraute. Und diese Einstellung war nicht erst nach den Ereignissen des gestrigen Abends entstanden, sondern schon vor Wochen.

Die dunkelhaarige Aurorin nickte kurz als sie hörte was Samuel mit dem Dolch vorhatte. Er war auf sehr mysteriöse Umstände in Dakotas Hände gelangt und es war doch wichtig, dass die Schulleiterin beziehungsweise die Leiterin des Phönixordens davon wusste. „Ich denke schon mal, dass sie jemanden kennt, der mit den Zeichen darauf etwas anfangen kann“, entgegnete sie knapp, „Minerva kennt schließlich diverse Leute, da wird schon jemand dabei sein, der sich mit mysteriösen Zeichen auskennt. Und ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich Verzierungen sind, die meisten Dinge haben doch eine Bedeutung und so wahrscheinlich auch diese Zeichen.“
Sie nahm einen Schluck aus ihrer Tasse. Als sie das erste Mal einen Schluck Kaffee zu sich genommen hatte, hätte sie ihn im gleichen Augenblick am liebsten wieder ausgespuckt, so bitter und eklig war er gewesen. Aber inzwischen war sie doch schon leicht abhängig von ihm und brauchte ihn morgens einfach so wie andere in Depriphasen nun mal Schokolade benötigten (das soll jetzt aber nicht heißen, dass sie nicht auch in die Schokoladengruppe gehört, wenn sie mal richtig schlecht drauf ist, ist das wohl das beste Mittel dagegen)... und auch den Rest des Tages würde sie eine angebotene Tasse wahrscheinlich nicht ablehnen.
Kurz verweilten ihre Augen auf der Tasse, die in diesem Augenblick mal wieder ihre Hände wärmte, erst Sams nachfolgenden Worte, die plötzlich aus einer ganz anderen Richtung als erwartet gekommen waren, weckten sie aus ihren Gedankenträumen auf und sorgten dafür, dass sie bemerkte, dass er inzwischen aufgestanden war und nun herum werkelte.
„Ich habe keine Ahnung“, sagte sie entschuldigend, „Normalerweise hätte ich gesagt, dass es kindliche Neugierde war aber nach den Erzählungen Dakotas glaube ich das eher nicht. Wahrscheinlich hat es etwas mit der Prophezeiung zu tun, es würde mich doch schon ziemlich wundern, wenn es wirklich reiner Zufall gewesen wäre, dass Dakota diesen Dolch fand. Wie ich bereits gesagt habe: Ich denke nicht, dass es Zufälle gibt, zumindest nicht solche. Und ob es wieder passiert kann niemand von uns beiden genau sagen. Du weißt, dass im Moment rabenschwarze Wolken über das Land ziehen und das Dakota durch diese Prophezeiung wahrscheinlich zu einer Schlüsselfigur wird. Ich hoffe wirklich, dass so etwas nicht passiert aber irgendwie ist es doch ziemlich unwahrscheinlich.“ Diese Worte entsprachen nur allzu deutlich der Wahrheit, im Moment war wirklich alles möglich.

Caillean sah Sam nach als er die Küche verließ und in Dakotas Zimmer ging... Das Ministerium... sie wollte sich eigentlich lieber nicht vorstellen, was alles auf sie zukommen würde. Wahrscheinlich würde es wieder ewig dauern, auch wenn die Sache mit Floyd Victorian wohl eigentlich ziemlich schnell erledigt werden könnte. Aber dieser ganze Bürokratismus war nur nervig und hinzu kam auch noch die Sache mit den Todespropheten und die dunkelhaarige Aurorin wäre schon froh, wenn sie ein paar Minuten für das Mittagessen bekommen würden.
Während sie auf Sam wartete, trank sie ihre Tasse leer und holte sich immer noch in ihren Schlafsachen eine weitere Tasse. Ihr Blick lag auf der Umgebung draußen, es war noch stockfinster und irgendwie kam es Cai so vor als wäre es noch dunkler als in den letzten Wochen. Wahrscheinlich bildete sie sich das nur ein aber es war auch nur allzu verständlich, schließlich bemächtigte sich ja ein dunkler Schatten der Herzen der Menschen.
Als Sam wieder in die Küche zurückkam und sich an den Tisch gesetzt hatte, passierte etwas Merkwürdiges. Eine Eule erschien am Fenster und brachte Post. Ein wenig fragend sah Caillean des Federvieh schon an als Sam sie herein ließ und ihr den Brief abnahm. Wer verschickte um diese Zeit schon Briefe? Die Frage wurde sogleich beantwortet: Er kam von Sams Schwester... zumindest hatte Caillean so eine Erklärung für das erstaunte Augenaufreissen von Sam. Seit den Ereignissen vor sechs Wochen hatten sie nicht mehr sehr oft über die dunkeläugige Hexe gesprochen, zumindest nicht mehr allzu tiefgründig.
Sie beobachtete Sam als er den Brief las, einerseits hätte sie gerne gewusst, was die schwarzmagische Hexe nun von ihrem Bruder wollte aber andererseits auch wieder nicht, denn wollte sie überhaupt wissen, was eigentlich veranlasste, dass Sam wieder mehr Gefühle zeigte als sonst? Wollte sie wissen, was dafür sorgte, dass Sams Hände zitterten? Es tat ihm immer noch weh, dass es zwischen den Beiden zum Bruch gekommen war, das konnte sie immer allzu deutlich erkennen, wenn es um sie ging.
Sam reichte ihr den Brief, den sie allerdings ablehnte, es kam ihr nicht richtig vor, dass sie ihn las. Zu weiteren Gesprächen kamen sie allerdings nicht mehr, da in diesem Augenblick Dakota die Küche betrat. Sie versuchte dem kleinen blonden Mädchen ein Lächeln zu schenken . „Guten Morgen“, sagte sie sah dann aber wieder zu Sam und versuchte heraus zu finden, was er in diesem Moment dachte und fühlte.
„Es stimmt leider einiges nicht“, sagte sie als Dakota sie mit leicht gerunzelter Stirn ansah, „Sam?“

Samuel Grey
Auror


erstellt am 04.06.2008 14:24    

Es war ziemlich ungewöhnlich, dass Samuel nicht auf seine Tochter reagierte, die in die Küche gekommen war und dran machte eine Schüssel Cornflakes zuzubereiten. Der Auror konnte nur auf den Brief starren und schaffte es einfach nicht, seine Emotionen zu unterdrücken. So viele Jahre... so viele Jahre hatte er sich Kontakt gewünscht, ein klärendes Gespräch... Wann immer er zufällig seine Schwester gesehen hatte, was nun wirklich nicht sehr oft war, hatte er versucht mit ihr zu reden, aber es war ihm nicht gelungen. Statt dessen hatten sie gekämpft und irgendwann hatte Sam es aufgegeben. Und jetzt hielt er Lauras Nachricht in den Händen. Wie sehr hatte er sich nach einem Zeichen von ihr gesehnt, aber er hatte schon lange nicht mehr zu hoffen gewagt. Dann ihr zufälliges Aufeinandertreffen vor 6 Wochen, was schon irgendwie anders gewesen war als sonst. Damit meinte er nicht die dramatischen Umstände, sondern die Art wie sie beide miteinander umgegangen waren.
Samuel sah Caillean an und der ganze Schmerz in seinem Inneren war darin zu lesen. Da gab es keine Maske, so wie am Abend zuvor, sie konnte in ihm lesen wie in einem offenen Buch. Er hätte es auch gar nicht vermocht seine Gefühle zu verbergen, aber er wollte es auch gar nicht. Ihm war nicht entgangen wie weh seine Reaktion am Abend vorher seiner Freundin getan hatte, ihr Echo hatte ihn ja selber nicht weniger getroffen. Sam vertraute Caillean bedenkenlos, er liebte sie und hatte sie gewiss nicht vor den Kopf stoßen wollen. Dass seine undurchdringliche, kühle Art aufgetreten war lag einzig an seinem Unvermögen mit dem Schmerz und der Erkenntnis wegen seiner Eltern umzugehen. Er hatte es nicht zeigen wollen, denn zeigen hieß auch mehr empfinden, als dass er es eh schon getan hatte. Gefühle fühlen und verbergen oder sie dann auch zeigen waren unterschiedliche paar Schuhe. Es war einfach in dem Augenblick zu viel für ihn gewesen.
Das jedoch war es auch jetzt, wenn auch anders. Am liebsten hätte er geheult wie ein kleines Kind, aber das tat er natürlich nicht. Dass Caillean den Brief nicht lesen wollte verstand er im ersten Augenblick nicht. Sie sollte wissen was mit seiner Schwester war, wieso er plötzlich so aufgewühlt war. Dann jedoch verstand er sie doch. Es war eine recht persönliche Sache und auch wenn Sam es eh mit ihr besprechen würde, so war der Brief einzig an ihn gerichtet, etwas was einzig zwischen ihm und Laura war.

Erst Dakotas Frage ob etwas nicht stimme holte ihn langsam wieder in die Gegenwart und er bemerkte, dass seine kleine Prinzessin neben ihm saß. Und als Cai ihn ansprach, räusperte er sich leicht verlegen, denn er hatte einen dicken Kloß im Hals. „Entschuldigt...“, murmelte er, trank zuerst seinen Kaffee aus, weil er einen Moment brauchte um sich zu sammeln, goss sich neuen ein und setzte sich wieder an den Tisch. Die Menge Zucker die er in das schwarze Gebräu gab war so ungeheuerlich, dass man befürchten musste, dass der Löffel drin stecken blieb, aber er selber registrierte es gar nicht.
Vielmehr dachte er darüber nach wie er seiner Tochter die Nachricht mit dem Todespropheten beibringen sollte, so dass es kein allzu großer Schock für sie war. Er entschied sich dann allerdings für den direkten Weg. So hart es auch war, wie Cai schon gesagt hatte und wie auch er es eigentlich glaubte, war Dakota vermutlich eine Schlüsselfigur zu dem Geschehen, das die Zaubererwelt derzeit beherrschte. Sie musste die knallharte Wahrheit wissen, auch wenn Samuel sie gerne davor bewahrt hätte. „Die Todesser sind ganz offiziell wieder da“, sagte er schließlich, ließ mit einem Accio den Todesproheten herbei schweben und zeigte ihn seiner Tochter.
Dann jedoch schaute er wieder auf Lauras Brief. „Meine Schwester hat mir geschrieben... Wenn ich ihre Worte richtig verstehe, hat sie sich den Todessern nicht angeschlossen. Ich habe immer gedacht sie würde es tun, aber irgendwas... ich weiß nicht... sie hört sich genauso entsetzt an wegen all der Geschehnisse, wie wir es sind... Draco Malfoy ist nicht mehr bei ihr... und ich glaube ihr ist auch das Gedicht unserer Mutter aufgefallen, zumindest liest es sich so“, er nippte an seinem Kaffee und las zum ungefähr hundertsten male die Zeilen seiner Schwester. „Sie schreibt sie bedauert, dass wir all die Jahre keinen Kontakt hatten...“, Hoffnung flackerte in seinen Augen auf, Hoffnung dass sie vielleicht doch wieder zueinander finden konnten. Sicher würde es nie wieder wie früher, dazu war einfach zu viel passiert, aber vielleicht konnten sie sich doch wieder nähern? Aber da war auch Misstrauen in seinem Blick zu erkennen und auch Angst... Angst dass all die Narben, die der Streit mit seiner Schwester verursacht hatte, erneut wieder aufbrachen.

Er sah die beiden weiblichen Personen am Tisch an, seine Freundin und seine Tochter, die zwei die er über alles liebte. „Ich möchte ihr schreiben... ich möchte sie sehen...“, und so wie er Caillean und Dakota ansah schien es, als wolle er ihre Bestätigung haben, dass es richtig war.

Dakota Grey
Auror
erstellt am 06.06.2008 08:43    

Scheinbar war sie mitten in einen Hort der geistigen Verwirrung gestolpert, zumindest wenn sie sich ihren Vater so ansah. Was auch immer sie verpasst hatte, während sie geschlafen hatte, Dakota konnte es förmlich in der Luft spüren, dass es Neuigkeiten von unbekanntem Ausmaß sein mussten, die eine ziemliche Erschütterung hervorgerufen haben musste. Und das schürte ihre Neugierde nur noch mehr, sodass sie unbedingt wissen wollte, worum es ging, auch wenn es wahrscheinlich mal wieder nichts gutes sein würde.
Langsam schob sie sich einen Löffel Cornflakes nach dem anderen in den Mund ohne dabei den taxierenden Blick von ihrem Vater zu nehmen, der sich erst einmal Kaffee nachholte. Eine Geste, die in ihren Augen eher dafür sorgen sollte, dass er sich wieder sammeln und seine Gedanken sortieren konnte.
Als er dann jedoch so plötzlich mit der Wahrheit herausplatzte, blieb Dakotas Löffel auf halbem Weg zum Mund stehen, während sie ihren Papa weiterhin nur ansah und ihre Augen dann kurz zu Caillean hinüberwanderten, um sich zu versichern, dass ihr Papa nicht scherzte, auch wenn sie eigentlich wusste, dass er über dieses Thema niemals Scherze machen würde. Seitdem er ihr erzählt hatte, was seine Eltern gewesen waren und was es mit den Todessern und diesem komischen Kauz namens Voldemort auf sich gehabt hatte, hatte sie eigentlich keinen großen Gedanken mehr an sie verschwendet. Die Sache war für sie Vergangenheit gewesen, abgeschlossen, nicht mehr von Bedeutung. Und nun waren sie wieder da? Aber war dieser Voldemort-Typ nicht tot? So ganz hatte sie die Geschichte damals noch nicht durchblickt.

Sorgsam schob Dakota ihre Cornflakes beiseite, um Platz für den ominösen Todespropheten zu schaffen, den ihr Papa herbeirief.
„So ein Käse“, waren die einzigen, leise gemurmelten Worte, die sie für die Zeitung übrig hatte, als sie langsam durch die Seiten blätterte ohne wirklich viel zu lesen. Einzig den Leitartikel fasste sie etwas näher ins Auge, wandte jedoch nach dem ersten Absatz angeekelt den Blick ab. Wer dachte sich eigentlich so einen unglaubwürdigen Mist aus? Es war doch egal, ob man Zauberkräfte hatte oder nicht, oder aus was für einer Familie man stammte. Das Leben war etwas kostbares und schönes und ob nun mit oder ohne Magie, es war toll die Welt jeden Tag aufs neue zu erleben. Der Kerl, der das geschrieben hatte, hatte ja keine Ahnung.
Aber so war das eben. Ohne böse Menschen konnte es auch keine guten geben, und die Leute, die für diese Zeitung verantwortlich waren, gehörten ganz eindeutig zu den Bösen. Irgendjemand musste aber auch immer Stunk machen.
„Doofköpfe“, murmelte Dakota weiter und hörte erst wieder zu, als ihr Papa die Worte „meine Schwester“ in den Mund nahm. Sie war ihrer Tante bisher nur einmal begegnet. Eine schöne Frau, wie sie damals schon festgestellt hatte, und ihrem Papa gar nicht mal so unähnlich, wenn es darum ging eine schützende Maske aufzulegen.
Und ihr Papa liebte sie, dass hatte sie sofort gemerkt. Wie das bei ihrer Tante aussah, konnte sie nur vermuten, aber die Tatsache, dass Laura einen Brief geschrieben hatte, ließ darauf schließen, dass sie sich Dakotas Vater nach wie vor in irgendeiner Form verbunden fühlte. Aber war das denn weiter verwunderlich? Die Beiden waren Geschwister, Zwillinge, und die hatten ja angeblich irgendeine besondere Art der Verbundenheit.

Allerdings rief die Erinnerung an die bisher einzigste Begegnung mit Laura auch noch andere Geschehnisse wach. Der Junge, den sie gerettet hatte, und das Mädchen, dem sie nicht mehr hatte helfen können... Aber das war ja eine andere Geschichte. Damit hatte ihre Tante ja nicht im geringsten zu tun.
„Ich würde sie auch gerne sehen“, meinte die kleine Grey schließlich, während sich ihre Nase in einem Anfall von Nachdenklichkeit kräuselte. Bei ihrem ersten und bisher letzten Treffen war sie durch den Angriff im Hinterhof der Drei Besen viel zu abgelenkt gewesen, um sich wirklich auf die Frau konzentrieren zu können, von der sie erst später erfuhr, dass sie ihre Tante gewesen war. Ein Treffen mit dem Wissen, dass Laura ihre Tante war, stellte sie sich aufregend vor, zumal ihr das ein weiteres Stück aus dem bisherigen Leben ihres Papas lieferte. Alles, was mit ihrem Vater zu tun hatte, interessierte sie, und Laura schien ein nicht unbedeutender Teil seines Lebens zu sein, zumindest wenn sie sich seine Reaktion auf ihren Brief so ansah.
„Sie ist immerhin deine Schwester. Sie gehört zur Familie und solche Bande sind augenblicklich gerade wohl eines der wenigen Dinge, auf das man sich noch verlassen kann, abgesehen von wirklich Freunden.“ Erneut warf Dakota dem Todespropheten einen bösen Blick zu, bevor sie ihren Papa mal wieder mit einem zu ernsten Blick ansah. 

Caillean de Moivre
Auror


erstellt am 08.06.2008 20:20    

Sam war wirklich mehr als nur aufgewühlt, das konnte in diesem Augenblick sogar ein Blinder mit Krückstock sehen (auch wenn er das in dessen Gegenwart vermutlich nie zeigen würde). Sie wusste nicht ganz genau, was seine Gedanken bezüglich seiner Schwester waren, das lag sogar in diesem offenen Moment im Dunkeln, sie konnte nur sehen, dass es ihm schrecklich weh tat, dass so lange zwischen ihnen Funkstille geherrscht hatte. Sie legte ihre Hand auf seine, in diesem Moment gab es keine Worte, die sie an ihn richten konnte, alle erschienen in ihren Ohren zu nichtig, aber er sollte wissen, dass sie für ihn da sei. Sie würde immer für ihn da sein, sie liebte ihn und er war ihr wichtig.
Als er sich wieder halbwegs gefasst hatte und sich einen weiteren Kaffee eingoss, musste sich die Aurorin doch ein ziemliches Schmunzeln verkneifen als sie bemerkte, was für eine riesenmenge Zucker in seinen Becher gab, wenn er nicht irgendwann in einem Kampf oder etwas Ähnlichem umkommen würde, würde das irgendwann garantiert an einem Zuckerschock liegen. Die Aurorin mochte es definitiv auch öfters mal süß aber so süß? Nein, das war sogar für sie zu viel aber das lag wahrscheinlich an irgendwelchen Greygenen, Dakota war manchmal ja auch genauso.

In diesem Augenblick machte Sam sich daran, Dakota zu erklären, was am gestrigen Abend noch vorgefallen war und das ganz ohne es auch nur ein wenig auszuschmücken. Caillean kannte dieses Verhalten nur zu gut von ihrem eigenen Vater, der ja auch Auror gewesen war. Sie hatten früher öfters mal abends am Esstisch gesessen und natürlich war es auch zu dieser Art von Themen gekommen. Ihr Vater hatte den missbillingenden Blick seiner Frau, weil er solche Themen auch noch weiter vertiefte und seine Kinder dabei nicht schonte, dabei immer gekonnt ignoriert, Cai wusste nicht ob er ihn wirklich nicht bemerkt hatte oder ob er darüber hinweg gesehen hatte. Bei ihrem Vater war es doch durchaus möglich, dass er seine Kinder nicht schonen wollte, er wollte sie nicht zu verhätschelten Schmusekätzchen, die keine Ahnung davon hatten, wie die Welt da draußen ist, erziehen, er wollte, dass sie sich da draußen zurecht fanden und das ging nun mal nur mit der blanken Wahrheit.
War es das, was auch Sam in diesem Moment antrieb Dakota schonungslos die volle Wahrheit zu sagen oder gab es dafür andere Gründe?
Seine folgende Worte bezüglich seiner Schwester ließen sie aufhorchen. Hörte sie da Erleichterung in seiner Stimme? Erleichterung, da sich Laura den Todessern nicht angeschlossen hatte? Vielleicht auch noch der Hauch Hoffnung, dass sie sich vielleicht doch noch mal umstimmen ließe, wenn es um ihre Ansichten ging? War da vielleicht auch noch ein Schnauben vorhanden als er den Namen 'Draco Malfoy' nannte? Spuckte er ihn vielleicht regelrecht aus? Caillean wusste was Sam über die Wahl seiner Schwester gedacht hatte, begeistert war er in keinem Fall gewesen...
Ein weiteres Mal berührte sie mit ihrer Hand seine als sie hörte, dass Laura die vergangenen Jahre bedauerte. Es war nur zu verständlich, dass der Grey in diesem Augenblick aufgewühlt war, wahrscheinlich hätte er es besser aufgenommen, wenn seine Schwester nicht diese Zeilen geschrieben hätte. Wenn man lange Zeit über so etwas nachdachte, bereitete man sich auf weitere Enttäuschungen vor und nicht auf so einen Schritt, den der andere auf einen zugeht, da so etwas doch recht unwahrscheinlich erscheint. Aber bedeutete dieser Brief wirklich, dass sich die beiden Geschwister wieder annähern würden? Könnte es nicht sogar noch schlimmer enden als bei dem Streit nach dem Dakota entstanden war? Wer garantierte, dass es nicht wieder zu einem Bruch kommen würde, der dafür sorgen würde, dass sich die beiden Greys noch mehr voneinander entfernten?

Bevor sie irgendwas weiteres sagen konnte, hatte auch schon Dakota gesprochen und gesagt, dass sie Laura gerne wiedersehen würde. Cai dachte kurz nach, einerseits stand es außer Frage, dass dieses Gespräch zustanden kommen sollte aber andererseits war sie auch nicht sicher, ob es das richtige war. Die beiden hatten sich eine so lange Zeit nicht gesehen und es war so viel zwischen ihnen vorgefallen, war es wirklich gut sich nach so einem kleinen und kurzen Brief schon wieder zu treffen?
Sie sah kurz zu Dakota und dann zu Sam. „Ich denke, dass wäre das beste“, sagte sie und meinte es zum größten Teil vollkommen ernst auch wenn ein Teil in ihr immer noch nicht sicher war, ob es wirklich so gut war. Die Umstände des Treffens vor sechs Wochen waren nicht die besten gewesen und dann war da auch immer noch die Frage, was Lauras Tochter mit alldem zu tun hatte... sie sollten sich wirklich treffen.
„ein Treffen wäre wirklich gut“, sagte sie, diesmal mit mehr Nachdruck.

Samuel Grey
Auror
erstellt am 09.06.2008 23:07    

Sam sagte nichts zu den beiden ‚Frauen‘ am Tisch, sondern versank wieder in dem Brief von seiner Schwester, wirkte abwesend und trank seinen überzuckerten Kaffee. Laura treffen... war ein Anknüpfen an ihre frühere Beziehung möglich? Er glaubte es nicht, das wäre auch zu vermessen. Dafür hatten sie sich beide gegenseitig zu sehr verletzt. Ja beide, denn dem Auror war durchaus klar, dass er Laura ebenso verletzt hatte, so wie sie ihn verletzt hatte. Konnte es aber dann einen Neuanfang geben? Samuel hoffte es, glaubte aber eigentlich auch nicht dran. Viel mehr traute er sich nicht daran zu glauben, denn die Angst vor einer neuen Enttäuschung war einfach zu groß. Der Streit damals und der darauf folgende Bruch zwischen den Zwillingen hatte ihn viel Kraft gekostet, die Narben hatten lange gebraucht um zu heilen, waren bis heute schmerzhaft geblieben. Er wusste nicht ob er das alles noch einmal aushalten würde... Sam sah zuerst Dakota und dann Caillean an... er war heute nicht mehr alleine... und er wünschte sich so sehr Kontakt zu seiner Schwester. Sie hatte den ersten Schritt getan, etwas womit er niemals gerechnet hatte, jetzt war es an ihm, darauf zu reagieren.

„Ich komme gleich wieder, ich will ihr antworten“, murmelte er und trank seinen Kaffee aus, doch im Türrahmen hielt er noch einmal inne, ehe er die Küche verließ. „Prinzessin, möchtest du deiner Tante etwas schreiben? Oder malen? Oder deiner Cousine?“, Sam wusste selber nicht wieso ihm die Idee gekommen war. Vielleicht weil seine Tochter gesagt hatte, sie wolle sie gerne sehen und auch, weil sie mit ihren jungen Jahren bereits etwas ziemlich weises gesagt hatte: Familie war wichtig, derzeit vielleicht sogar wichtiger als in friedlichen Zeiten. „Wenn ja, dann mach es doch bitte eben fertig, wenn ich den Brief beendet habe, möchte ich ihn auch gleich losschicken...“, ein Blick zu seiner Freundin, die vielleicht den Rest des Satzes in seinen Augen lesen konnte: ehe ich es mir anders überlege

Samuel war ins Wohnzimmer gegangen, suchte sich Pergament und Feder zusammen und setzte sich hin. Eine Weile starrte er nur auf das bräunliche Papier. Was sollte er schreiben? Sein Hirn war wie leer gefegt, dafür aber klopfte sein Herz rasend und vor lauter nervöser Anspannung hatte er sogar ganz feuchte Finger. Der junge Mann lehnte sich einen Moment nach hinten und schloss die Augen: Laura..., er sah sie vor sich, in den verschiedensten Momenten, in den Zeiten in denen sie noch zusammen glücklich gewesen waren.... und er sah sie wie sie ausgesehen hatte, als sie sich vor 6 Wochen getroffen hatten.
Seine Freundin hatte recht gehabt als sie zu erkennen glaubte, dass Sam erleichtert war, dass Draco nicht mehr zu seiner Schwester gehörte und ja, er hatte alle Verachtung offen in den Namen des Blonden gelegt. Für ihn war Malfoy nicht mehr wie die Rückstände von Fliegendreck, womit sich Laura wirklich nicht abgeben sollte. Ob sie selber gemerkt hatte, dass der Typ nicht mal das Schwarze unter ihren Fingernägeln wert war? Oh Sam würde den Teufel tun danach zu fragen, trotzdem hatte ihn die Nachricht erleichtert. Ebenso wie die Tatsache, dass sie sich anscheinend nicht den Todessern angeschlossen hatte, denn anders konnte er ihre Frage wegen des Todespropheten einfach nicht deuten.
...Wir haben zwar andere Ansichten aber ich werde niemals wie unsere Eltern denken... Das waren ihre Worte im Brief gewesen und als er sie gedanklich immer und immer wieder durchging merkte er, dass sich doch etwas sein Herz wieder öffnete und Laura förmlich entgegen flog... gefährlich... oder machte er sich umsonst Sorgen?
Samuel setzte sich abrupt auf, griff wieder zur Feder und begann zu schreiben:

Liebe Laura,

ich nehme an, dass es dir zu Beginn des Briefes ähnlich gegangen ist wie mir gerade, denn wenn ich ehrlich sein soll, weiß ich selber nicht so recht was ich schreiben soll bzw. wie ich anfangen soll.


Der Auror spürte wie er schreiben wollte, wie es ihm ergangen war, als er die Nachricht seiner Schwester gelesen hatte, aber irgendwie schaffte er es noch nicht, sich derart zu öffnen...

Die Sache vor 6 Wochen... du und Emily, ihr seid meine Familie und das wird auch immer so bleiben, egal was zwischen uns beiden vorgefallen ist. Hast du wirklich geglaubt ich könnte mich gegen euch wenden? Habe ich das je getan?

Nein, das hatte er nicht, denn wann immer er in den letzten Jahren seine Schwester getroffen hatte, egal unter welchen Umständen, so hatte er sie immer gehen lassen. Seine Versuche sie aufzuhalten (als Auror) waren immer nur halbherzig gewesen, er hatte Leute Dingfest gemacht die bei ihr gewesen waren, aber Laura hatte er ziehen lassen.

Du hast gefragt was derzeit in unserem Land los ist... ich befürchte mehr als uns allen recht sein kann und auch mehr als die meisten auch nur ahnen. Die derzeitigen Umstände würden unsere Eltern wohl mehr als nur freuen. Aber all das ist kein Thema für einen Brief Laura...

Ob sie verstand, was er mit dem letzten Satz sagen wollte? Dass er sich mit ihr treffen wollte... Er war sich nicht sicher und formulierte

Vor sechs Wochen haben wir uns schnell wieder trennen müssen... vielleicht ist es an der Zeit, sich noch mal in Ruhe zusammen zu setzen? So viele Jahre sind vergangen, verschenkte Jahre wie du so treffend gesagt hast... Jahre in denen ich dich schmerzlich vermisst habe...

Nun hatte er es doch geschrieben. Kurz überlegte er, den Satz wieder mit einem Zauber zu löschen, ließ es aber dann doch bleiben. Seine Schwester hatte den ersten Schritt getan, es war auch an ihm ein Zugeständnis zu machen.

Es beruhigt mich, dass es euch beiden gut geht, Dakota, Caillean und mir geht es den Umständen entsprechend auch gut, doch es ist viel geschehen... Wie schon gesagt, kein Thema für einen Brief. Vielleicht siehst auch du es so, dass es Zeit ist für ein Treffen. Dakota und auch ich würden uns freuen. Schreib mir, ob das für euch beide in Ordnung wäre.

In Liebe
Sam


Schnell steckte er den Brief in einen Umschlag und schrieb den Namen seiner Schwester darauf. Die Adresse kannte er nicht, aber Laura hatte seine auch nicht gekannt und die Eule hatte ihn gefunden. Natürlich würde diese auch den Weg wieder zurück finden.

Also ging er wieder in die Küche zurück und sah zunächst Dakota fragend an. Er hatte vorhin keine Antwort von ihr abgewartet, ob sie auch etwas schreiben wollte, wobei es konnte auch sein, dass er es einfach nicht mitbekommen hatte.
Nachdem das geklärt war und er den Umschlag schließen und versiegeln konnte, band er ihn an das Bein der Eule, die nach wie vor brav auf dem Küchenschrank gesessen hatte und schickte diese los. Als er das Fenster gerade wieder schließen wollte, kam allerdings eine weitere Eule, dieses Mal allerdings mit dem Tagespropheten. Sam verspürte ein wenig widerwillen diesen entgegen zu nehmen. Ob es wieder Hasstiraden der Todesser geben würde?
Eher fahrig steckte er der Eule neben dem Eulenkeks auch das Geld für die Zeitung zu und schloss dann hinter dem Vogel das Fenster. Den Prophet selber schaute er bewusst noch nicht an, legte ihn nur auf Seite und setzte sich wieder an den Tisch. Erst einmal wollte er frühstücken, dann konnte der Stress beginnen. Und als er jetzt seiner Freundin in die Augen sah, wirkte er schon viel gelöster. Irgendwie hatte es gut getan, den Brief an Laura zu schreiben. Sam griff nach ihrer Hand und streichelte sie zärtlich, ein Zeichen dafür wieviel sie ihm bedeutete und auch wie dankbar er ihr war, dass sie bei ihm war.


Dakota Grey









erstellt am 11.06.2008 16:39    

Während ihr Papa statt einer Antwort wieder den Brief seiner Schwester anstarrte und scheinbar wieder anfing nachzudenken, nahm Dakota ihr unterbrochenes Frühstück wieder auf und begann geräuschvoll ihre Cornflakes zu verspeisen. Das wäre ja auch noch schöner, wenn sie sich wegen irgendwelcher Todesser den Appetit verderben lassen würde. Mit sorgfältig langsamen Kaubewegungen beobachtete die junge Grey ihren Papa über den Rand ihrer Schale hinweg aufmerksam. Was jetzt wohl in ihm vorging? Er freute sich ja über den Brief von Laura, das hatte sie ihm ja allzu deutlich an der Nasenspitze ablesen können. Aber ein wenig unsicher musste er sich doch mit Sicherheit auch fühlen. Er hatte ihr doch erzählt, dass sie zuletzt einen ziemlichen Streit hatten. Das musste ihn bestimmt belastet haben. Umso besser war es jetzt aber doch, dass sich ihr Papa und ihre Tante wieder etwas anzunähern schienen. Aber so war das eben manchmal... wenn wirklich dunkle Zeiten auf sie alle zukamen, konnten viele Differenzen beigelegt werden.
Sie hoffte zumindest, dass ihr Papa sich wieder mit seiner Schwester vertrug. Familie blieb Familie und außerdem schien Laura ihm so entsetzlich wichtig zu sein.

Kurz blickte Dakota ihrem Papa nach, als dieser das Zimmer verließ, um den Brief zu verfassen. Dafür hatte sie jetzt eine ziemlich Denksportaufgabe bekommen. Sollte sie ihrer Tante oder ihrer Cousine etwas schreiben? Oder malen? Fragte sich nur, was? So was erledigte sich ja nicht mal eben von selbst, zumal sie weder Laura noch Emily wirklich kannte. Andererseits verspürte Dakota schon das Verlangen auch etwas von sich in den Briefumschlag zu stecken.
Der leicht hilfesuchende Blick an Caillean half da auch nichts. Die Aurorin konnte ihr da auch nicht weiterhelfen, zumal sie Laura und Emily wahrscheinlich genauso wenig kannte wie sie. Nachdenklich verzog die Achtjährige das Gesicht zu einer Schnute, bevor sie urplötzlich aufsprang und mit einem „Komme gleich wieder“ ebenfalls aus der Küche flüchtete.
Im Gegensatz zu ihrem Vater, der sich im Wohnzimmer niedergelassen hatte, stürmte Dakota geradewegs in ihr Zimmer zurück, wo sie sofort ein großes Chaos verursachte, als sie sich auf die Suche nach ihren Buntstiften begab. Man fand aber auch nie, was man suchte, wenn man es gerade brauchte. Das war ja mal wieder so typisch...
Schließlich kamen die Stifte in einer ihrer Kleiderschrankschubladen zum Vorschein – was auch immer sie da zu suchen gehabt hatten. Übermütig begann das blonde Mädchen zu malen und wählte dabei aus Prinzip schon einmal nur die sonnigsten und strahlendsten Farben aus. Nur kurze Zeit später war ihr Werk fertig. Malen war zwar nicht gerade Dakotas Lieblingsbeschäftigung - da fand sie Musik schon viel faszinierender – aber ihr Talent reichte durchaus aus, um zu erkennen, dass es eine Art Familienporträt geworden war. Ihr Papa und Laura, die sich an den Händen hielten, als hätte es niemals Streitigkeiten zwischen ihnen gegeben, vor den Beiden die zwei Kinder Emily und Dakota und neben Sam auch noch Caillean, denn die gehörte für Dakota mittlerweile ebenso zur Familie. Die ganze familiäre Idylle schien sich inmitten einer Waldlichtung abzuspielen, auf der vereinzelt einige Tiere herumtollten. Zwar wirkte das ganze Bild etwas ungelenk für die Zeichnung eines achtjährigen Kindes, aber auf die schnell war es gar nicht mal so übel. Und wer daran etwas zu meckern haben sollte, der hatte ihren guten Willen dahinter eindeutig nicht verstanden.
Nach einigen Sekunden Bedenkzeit griff Dakota nach einem dunkleren Stift und schrieb in ihrer schönsten Handschrift Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. In Liebe, Dakota darunter.

Kritisch begutachtete die kleine Grey das Endergebnis, gab sich wohlwollend damit zufrieden und hüpfte damit zurück in die Küche, wo von ihrem Papa noch immer jede Spur fehlte. Scheinbar fiel es ihm gar nicht so einfach eine Antwort zu formulieren.
Nachdem ihr Vater wieder da und der Brief abgeschickt war, konnte das Frühstück endlich fortgesetzt werden, auch wenn Dakota dem Tagespropheten, der zwischenzeitlich gekommen war, einige unschlüssige Blicke zuwarf. Wer wusste schon, was heute morgen drin stand...
„Und wie verbringen wir nun den Tag?“, plapperte sie schließlich in einem aufkeimenden Anfall von guter Laune los und strahlte die beiden Erwachsenen an, als hätte sie nie erfahren, dass es einen Todespropheten gegeben hatte. „Bloß nicht wieder einkaufen..:“, fügte sie ein wenig leiser, aber nicht minder breitem Grinsen hinzu. Am Ende kam sie nur wieder abhanden, weil sie einem „Gefühl“ hatte nachgehen wollen.

tbc: Zaubereiminsterium 2. Stock

Caillean de Moivre
Auror
 








erstellt am 14.06.2008 19:05    

Cais Blick ruhte auf ihrer Kaffeetasse während Sam anscheinend in seinen Gedanken versunken war. Was würde jetzt wohl geschehen? Sie meinte damit nicht die Tatsache, dass Sam seine Schwester sehen wollte und dass er ihr das vermutlich auch schreiben würde, das war eigentlich schon beschlossene Sache. Sie dachte eher darüber nach, was in der näheren Zukunft geschehen würde. Was würde bei diesem Treffen passieren? Und wie würde es ausgehen? Diverse Fragen, die sich nicht so einfach beantworten ließen und deren Antworten wahrscheinlich auch noch während des Treffens auf wackeligen Füßen stehen würden. Caillean war im Bezug auf 'Diplomatie' nie wirklich die beste gewesen, meistens vertraute sie bei so etwas doch eher ihren Instinkten oder ihrem Herzen und zumindest früher hatte sie einige Situationen damit wohl eher verschlimmert als gelöst. Aber die Aurorin wusste, das man bei so einer Sache, wie es zwischen Sam und seiner Schwester Laura der Fall war, wohl eher vorsichtig voran gehen sollte und auch einiges bedenken müsste.
Ihr Blick richtete sich auf ihren Freund, der in diesem Moment erhob um Laura zu antworten, aber das Zimmer noch nicht richtig verlassen hatte als er sich noch einmal an seine Tochter wendete um diese zu fragen, ob sie nicht auch etwas schreiben oder malen wollte. Sie sah Sam noch einmal in die Augen bevor er den Raum verließ. Er war unsicher, zumindest kam es bei ihr so an, aber konnte sie sich in diesem Augenblick etwas anderes bei ihm vorstellen? Seine Schwester und er hatten mehrere Jahre nicht mehr richtig miteinander gesprochen und waren sich wohl eher aus dem Weg gegangen statt einige Meter aufeinander zu. Wie sollte er jetzt wirklich wissen, ob seine Entscheidung richtig war oder nicht? Das Leben war nun mal kompliziert, bei einigen Menschen mehr als bei anderen, die Entscheidungen, die man traf, konnten auch plötzlich nach hinten losgehen. Und bei solchen Entscheidungen wie der von Sam, war es besonders schwer, da sie das eigene Leben vermutlich mehr als nur auf den Kopf stellen würden.

Nachdem Sam nun ins Wohnzimmer verschwunden war, fiel ihr Blick auf Dakota, die in diesem Augenblick auch ein wenig nachdenklich aussah. Caillean war sich sicher, dass Dakota dem Brief etwas beilegen würde, ein Bild oder auch ein paar Zeilen, sie konnte zwar nicht genau sagen, warum sie davon überzeugt war aber sie glaubte das Mädchen jetzt schon ein bisschen zu kennen und es würde einfach zu Dakota passen. Kurz hatte der blonde Engel ihren Blick zur Aurorin gewandt, leicht hilfesuchend hatte sie dabei ausgesehen, aber die dunkelhaarige Frau konnte ihr da auch nicht wirklich weiter helfen und hatte ihr nur aufmunternd zugelächelt.
Als nun auch Dakota aus der Küche wirbelwindte war Caillean nun alleine, keiner der beiden Greys war mehr anwesend und sie beschloss, dass sie nun erst mal das nachholen wollte, was sie bisher versäumt hatte. Mit leisen aber schnellen Schritten ging sie ins Bad, ihre beiden Mitbewohner würden wahrscheinlich noch ein bisschen Zeit benötigen, zumindest Sam, dem gerade die schwere Aufgabe gestellt worden war einen Brief an einer Person zu verfassen, die ihm viel bedeutet, mit der er aber auch eine so lange Zeit nicht mehr so hatte umgehen können, wie es von der Natur her eigentlich hätte sein sollen. Sie stellte sich vor den Spiegel, betrachtete ihr Gesicht und merkte, dass es sich in den letzten Wochen verändert hatte, zumindest bildete sie sich das ein. Da war etwas aufgetaucht, dass sie sonst nur im Kreis ihrer Verwandten zeigte, die Caillean die sie eigentlich war, die Caillean, die sie sonst immer hinter ihrer Maske versteckte, wenn sie mit Nichtverwandten unterwegs war. Ein Lächeln erschien auf ihren Lippen, es war ein schönes Gefühl diese Cai jetzt auch gegenüber anderen Leuten, in diesem Fall Sam und Dakota, zu zeigen. Sie vertraute den beiden und liebte sie auch, und würde sie nur ungern wieder hergeben. Allerdings konnte man auch erkennen, dass ihre Augen auch ein wenig nachdenklicher als sonst und müde wirkte, die letzte Zeit war nicht so wirklich einfach gewesen und ihr Schlaf war dabei auch so manches mal zu kurz gekommen, wobei das Müde nicht unbedingt nur vom mangelnden Schlaf herrührte sondern auch einfach von der Tatsache, dass ihr der Kampf, den sie das Dunkle kämpften, manchmal einfach nur sinnlos erschien. Manchmal kam es ihr einfach so vor als würde alles, wofür sie kämpften im nächsten Moment von der dunklen Seite zunichte gemacht, als würde jeder Erfolg von einem plötzlichen Ereignis wieder um ein Vielfaches verringert werden. Und war es nicht eigentlich eh so, das das Böse dieser Welt eh niemals verschwinden würde? Es würde immer etwas zurück bleiben, gegen das sie nie gewinnen könnten, es würde allerhöchstens einen Gleichstand geben. „Aber wird das Gute nicht auch durch das Böse definiert? Was wäre das Gute denn ohne das Böse? Nichts, da es so nichts geben würde, was das Gute zum Guten macht.“ Warum tauchten in diesem Augenblick eigentlich die Worte des Todessers, den sie schon vor ein paar Jahren nach Azkaban gebracht hatte, in ihrem Kopf auf?

Sie versuchte diese Worte, auch wenn sie irgendwie der Wahrheit entsprachen, während sie duschte aus ihrem Kopf zu vertreiben. Mit nassen Haaren ging sie anschließend ins Schlafzimmer, zog sich dort an und wanderte schließlich wieder in die Küche um dort auch endlich mal etwas Essbares zu sich zu nehmen. An diesem Morgen wählte sie Müsli und gerade als sie mit dem Essen anfangen wollte kam auch Dakota wieder in den kleinen Raum. Kurz darauf folgte auch Sam, der die Eule mit den Briefen fortschickte und der ankommenden Propheteneule die Tageszeitung abnahm.
Cai sah Sam nun noch einmal in die Augen, schenkte ihm ein Lächeln, das sie ihm aber auch geschenkt hätte, wenn er nicht ein bisschen befreiter als noch vor ein paar Minuten ausgesehen hätte und sah dann zu Dakota, die sich wieder zu Wort gemeldet hatte.
„Ich glaub Einkaufen müssen wir nicht“, sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen, „Beziehungsweise bin ich mir nicht mal sicher, ob wir uns im Hexenparadies in den nächsten Tagen blicken lassen sollten, wenn ich da so an unseren überraschten Aufbruch denke... wahrscheinlich zählt die Kassiererin immer noch die Preise der Sachen zusammen, die wir eigentlich kaufen wollten.“

Samuel Grey
Auror  


erstellt am 15.06.2008 17:39    

Cornflakes... Müsli... das war alles nichts für Sam. Körnerfutter, pah, er war doch kein Kaninchen? Das Zeug mochte er genauso wenig wie Salat oder Gemüse. Jeder Heiler würde vermutlich bei Sams Ernährung die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, denn je mehr das Zeug was er aß den Cholesterin hoch trieb, umso besser schmeckte es ihm. Es war echt erstaunlich, dass er so fit war und all der Zucker, all das Fett und die mangelnden Vitamine ihm nichts ausmachten.
Er hatte zwar zuvor den Tisch gedeckt, aber da stand nichts drauf, was ihn jetzt irgendwie nahrungstechnisch befriedigen konnte, also stand er auf und schob die Pfanne auf den Herd um sich ein paar Spiegeleier mit Speck zu braten. Während das Fett in der Pfanne schmolz, goss er sich eine neue Tasse Kaffee ein. Bei Cailleans Bemerkung wegen der Verkäuferin musste er allerdings lachen. „Na vielleicht sollten wir gerade deswegen noch bei ihr vorbei gehen? Die Äpfel werden an der Kasse nur faulig“, er zwinkerte seinen beiden Frauen zu und meinte dann. „Mal im ernst, wir sollten wirklich nochmal hin, ich bin sicher, sie wird meinem außerordentlichen Charme erliegen und ist uns nicht mehr böse“, er wackelte ziemlich lustig mit den Augenbrauen, „außerdem wäre es nur fair ihr gegenüber, findet ihr nicht auch?“, er trank einen Schluck Kaffee und haute die Eier samt Speck in die Pfanne.
„Wenn wir fertig gegessen haben, gehen wir erst einmal ins Ministerium“, klärte er schließlich seine Tochter auf. „Muss leider sein, wegen dem Mann gestern, der gestorben ist. Keine Ahnung wie lange es da dauert, aber Nachmittags haben wir noch ein Treffen...“, er hantierte mit Pfanne und Teller, um sich dann wieder auf den Stuhl neben seiner Tochter zu setzen und endlich mit dem Frühstück zu beginnen. „Du wirst Arthur Weasley wieder sehen da, der Mann, der dich zu mir gebracht hat, und auch die Schulleiterin von Hogwarts wird da sein“, er nahm ein paar Gabeln von den Eiern und nickte dann zu dem Dolch. „Ich würde Minerva gerne deinen Fund von gestern zeigen. Vielleicht weiß sie etwas darüber. Allerdings müssen wir aufpassen, ehe wir nichts genaues wissen, sollten wir vielleicht nicht unbedingt allen erzählen was geschehen ist.“ Der letzte Satz war eigentlich selbstverständlich, Dakota wusste dass sie aus allem, was sie selber betraf, mehr oder weniger ein Geheimnis machen mussten, weil es sie sonst nur in Gefahr bringen konnte. Aber der Auror hatte sicher gehen wollen, denn auch wenn seine Kleine was sowas anging sehr zuverlässig war, konnte auch ihr mal etwas rausrutschen. Schließlich erlebte man nicht tagtäglich sowas wie sie gestern in der Höhle und auch wenn sie etwas ganz besonderes war, war Dakota auch noch ein Kind was sich mitteilen wollte.

Samuel schon den Teller zurück, nachdem er aufgegessen hatte und spürte, dass es ihm nun schon um längen besser ging. Deswegen griff er auch jetzt nach dem Daily Prophet und war sofort erleichtert, als er den normalen Zeitungsnamen las und auch nirgendwo das dunkle Mal zu sehen war. Als er jedoch die Titelstory las verzog er das Gesicht und furchte die Stirn. „Im Ministerium wird die Hölle los sein“, sagte er und zeigte seiner Freundin den Artikel, wo darüber berichtet wurde, dass hochrangige Muggelgeborene umgebracht worden waren, sogar der Vizeminister, was wohl Archibald McGrouth, den amtierenden Zauberminister, besonders hart traf
„Es steht sogar was drin von Victorian... wusstest du dass er ein Verwandter von Muldoon war? Muldoon und ich scheinen was die Familie angeht ein paar Ähnlichkeiten zu haben. Ebenfalls Todesser...“, Sam verzog das Gesicht, „für meinen Geschmack trägt er trotzdem zu dick auf.“ Grey hatte es nicht so mit Politikern, mit keinen von ihnen. Seiner Meinung nach schmeichelten die sich eh nur beim Volk ein und sprachen das aus, was die Leute hören wollten. Speichellecker, nichts anderes. Aber er war schlau genug, dass niemanden von den Oberen wissen oder spüren zu lassen, was aber ja nichts an seiner Meinung selber änderte.
„Ich gehe duschen“, sagte er schließlich, denn die Zeit verstrich immer mehr. Praktisch daran war, dass er so dieses Mal wirklich seinen beiden Frauen den Abwasch und die Küchenarbeit überließ. Nachdem er seinen Kaffee geleert hatte, Dakota und Cai jeweils einen Kuss gegeben hatte, verzog er sich ins Bad, wo er kurz aufschrie, als er unter die Dusche stieg und er einen Schwall eiskaltes Wasser abbekam. Na super, herrlich. Er liebte ja das windschiefe Knusperhäuschen, es war gemütlich, urig, eben ihr gemeinsames Nest, aber er hatte vergessen dass Caillean eben duschen war und anscheinend war das Wasser noch nicht neu aufgeheizt. Kalt duschen machte ihm ja eigentlich nichts, wenn er denn dann auch drauf vorbereitet ist.
Deswegen brauchte er dieses Mal auch nicht so lange wie sonst unter der Dusche, wusch sich nur schnell und stand kurz darauf schon wieder vor den Waschbecken, tropfend und nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet. Schnell noch rasiert, dann ging er ins Schlafzimmer um sich anzuziehen, wobei er wieder ganz auf dunkle Kleidung zählte, schwarze Jeans, schwarzes Hemd. Er hatte ein paar Probleme mit den Socken, was nicht nötig gewesen wäre, wenn er sich die Mühe gemacht hätte sich richtig abzutrocknen. Wie üblich hatte er dies aber nicht getan und nun wollten die Strümpfe einfach nicht über seine feuchten Füße, rollten sich dämlich auf und sorgten dafür, dass Sam schließlich über sich selber lachen musste. Irgendwann hatte er das aber auch geschafft, wäre ja auch noch schöner, wenn der Auror, der es mit den übelsten Todessern aufnahm den Kampf mit einer Socke verlor, und kehrte zurück zu seinen beiden Hübschen.
„Seit ihr fertig? Können wir los?“

tbc Ministerium 2. Stock

Caillean de Moivre
Auror
 








erstellt am 29.06.2008 01:00    

Sam goss sich eine weitere Tasse mit Kaffee ein, bei welcher war er eigentlich inzwischen angelangt? Der dritten? Der vierten? Und das innerhalb so kurzer Zeit... man konnte ihn definitiv als Kaffeejunkie bezeichnen. Wahrscheinlich war es auch ganz gut, dass er zu dieser Spezies Mensch gehörte, sonst würde er seiner Freundin wahrscheinlich irgendwann mit erhobenen Zeigefinger gegenüber treten und ihr mehr als nur deutlich klar machen, sie selbst viel zu viel von dem dunklen Getränk zu sich nahm und dass das ja eigentlich nicht gesund sein könnte. Ja, zum Glück war er in der Beziehung mindestens genauso schlimm wie Caillean de Moivre.
Sie sah hinüber zu ihm, anscheinend hatte sie mit ihrer Bemerkung genau das erreicht, was sie hatte erreichen wollen: Ein Lächeln auf Sams Lippen. „Dein außerordentlicher Charme“, fing sie an ihn zu necken und ein Lächeln auf ihren Lippen zeigte nur allzu deutlich, dass sie es nicht ganz so ernst meinte, „Ok, ich gebe es zu, du besitzt einen gewissen Charme, das stimmt. Aber sei bloß vorsichtig, dass uns dieser Charme bei der alten Frau nicht in Teufels Küche bringt und dafür sorgt, dass ich aus diesem wunderhübschen windschiefen Knusperhäuschen rausfliege und sie ab dem Moment die Chefhexe spielte.“

Caillean war nun fertig mit ihrem Frühstück und sie hörte die Worte, die Sam nun an seine Tochter richtete, und die zum größten Teil den Besuch im Ministerium betrafen. Caillean verkrampfte sich ein wenig bei den Worten. Die beiden Auroren konnten sich wirklich nicht vorstellen, wie lange das dauern würde. Vielleicht dreißig Minuten, vielleicht aber auch sechsmal so lang. In diesen dunklen Zeiten konnte man sich wirklich nicht sicher sein. Aber es war ganz gut, dass Harry Potter der Chefauror im Ministerium war und nicht irgend so einer, der ständig nur am Schreibtisch saß und keine Ahnung von der Arbeit im Aurorenfeld hatte und die Auroren nach einem Muster, das er nur aus Büchern kannte, in die weite Welt schickte. Ein Muster, das vielleicht ein wenig strategisch war, dass aber zugleich auch meilenweit von der Realität entfernt war. Im Gegensatz zu den ganzen Schreibtischbürokraten, die das Ministerium zum größten Teil bevölkerten, wusste Harry zumindest, was außerhalb der dicken Mauern geschah. Und er wusste auch, von der Prophezeiung um Dakota und von deren Bedeutung für die Welt, die sie kannten. Vielleicht würde er aus diesem Grund ja dafür sorgen, dass es im Ministerium heute relativ schnell und friedlich ablief.
Sie hörte noch die weiteren Worte die Sam bezüglich des Dolches an Dakota richtete, ihre Gedanken gingen in diesem Augenblick auch wieder in eine andere Richtung. Nicht zum Treffen des heutigen Tages mit dem Orden des Phönix, zumindest nicht nur. Wieder war jemand in ihrem Kopf aufgetaucht, den sie eigentlich hatte loswerden wollen. 'Aber ich frage mich seitdem, was die Auroren so so sehr von uns Todessern unterscheidet. Was macht das Gute gut und das Böse böse? Eigentlich handeln wir doch alles aus dem gleichen Gründen, wir wollen uns und die, die wir lieben, achten und respektieren, einfach nur schützen. Nichts weiter. Also, was unterscheidet uns?' Aber warum kamen plötzlich wieder diese Worte in ihren Kopf? Hatte sie irgendwie in der Nacht geträumt, dass sie wieder in Glasgow gewesen war? Hatte dieser Todesser sie einmal mehr in ihren Träumen verfolgt nur um ihr zu zeigen, wie sinnlos dieser ganze Kampf doch war?

Leicht zuckte sie zusammen als sie das Klirren von Geschirr und das Rascheln des Tagespropheten neben sich hörte. Sam war anscheinend fertig mit dem Frühstück und beschäftigte sich nun mit der Zeitung.
„Wie bitte“, fragte sie noch ein bisschen überrascht und las anschließend die Überschrift des Artikels, den Sam ihr hin hielt, las dann aber auch weiter, da es dort drin anscheinend nicht nur um den Todespropheten ging. In ihren Augen konnte man nun deutlich einen Schreck erkennen, der von diesem Artikel her rührte.
„Es geht tatsächlich wieder los“, sprach sie leise und mehr zu sich selbst. „Ein Verwandter von Muldoon“, diesmal waren ihre Worte wieder an Sam gerichtet, „Nein, das wusste ich bisher nicht und ja, er trägt wirklich zu dick auf.“ Cailleans Meinung über Politiker war gelinde gesagt eine sehr sehr schlechte. Ihrer Meinung nach konnten sie alle sehr gut reden, und dazu gehörte Azazel Muldoon auch, aber wenn es darum ging diese Worte dann in Taten umzusetzen, waren sie dann wieder ganz schnell verschwunden und ließen andere die Drecksarbeit machen. „Außer wenn gerade Wahlen anstehen, dann krümmen sie vielleicht doch einen winzig kleinen Finger und versuchen die Leute für einen Moment von sich selbst zu überzeugen.“

Sie sah Sam nach als dieser sich zum Duschen verabschiedete und begann nun mit Dakota die Küche aufzuräumen, wobei die kleine Grey allerdings nicht ganz so viel zu tun hatte, da die dunkelhaarige Aurorin das meiste mit Haushaltszaubern bewältigte. Caillean beherrschte diese recht gut, anders als Sam. Allerdings verstand sie bei ihm nicht, warum er sie nicht so gut beherrschte, er hatte doch schließlich auch einige Jahre alleine gelebt und solche Zauber perfektionierte man doch zu solchen Zeiten.
Es dauerte nicht lange und die Küche war wieder ordentlich und schon maschierte auch Sam wieder rein. Sie sah hinüber zu Dakota als diese noch einmal losflitzte um ihre Anziehsachen für draußen zu holen. „Geb uns noch eine Minute und wir sind wieder da.“ Auch sie holte nun ihre letzten Sachen, zog zu dem dunkelgrauen Rock und Oberteil noch die passenden Stiefel und ihren Umhang an und kam schließlich zur Haustür wo die beiden Greys schon standen. „Dann mal los“, sagte sie und machte sich mit den beiden auf den weg.

tbc: Zaubereiministerium » 2. Stock: Abteilung für magische Strafverfolgung

Caillean de Moivre
Auror
 








erstellt am 04.10.2008 22:20    

cf: Zaubereiministerium » 2. Stock: Abteilung für magische Strafverfolgung

Da waren sie also wieder, Hogsmeade. Nach dem fast endlos lang erscheinenden Tag, an dem so viele neue Fragen aufgeworfen worden waren, schien das kleine, manchmal auch etwas verschlafende Dorf, wie ein Rückzugsort an dem man all die Sorgen einfach nur vergessen konnte. War es das nicht auch? War Hogsmeade nicht der Ort, an dem sie sicher waren, da niemand wirklich wusste, wer sie waren?
Im kleinen Knusperhäuschen saß sie nun vor dem Kamin, in dem sie das Feuer entfacht hatte, wärmte ihre kalten Hände, trocknete ihre Haare, die im Unwetter da draußen tropfend nass geworden waren. In ihrem Kopf ließ sie noch einmal den vergangenen Tag Revue passieren, der zwischendurch richtig friedlich gewesen war.
Nach ihrem Besuch im Ministerium hatten sie sich Fish & Chips geholt und Sam hatte sich einen Spaß daraus gemacht ihr Gesicht mit dem Majonäse ein wenig zu verzieren... sie schwor es sich ihm das zurück zu zahlen, irgendwann... vielleicht ja sogar schon während des Frühstücks des nächsten Tages. Vielleicht würde sie ihm aber auch noch eine kleine Schonfrist gewähren, damit er die mögliche 'Rache' vergessen würde. Bei diesen Gedanken lächelte sie, in der kurzen Zeit beim Mittagessen und im Hyde Park war das Leben so normal und so friedlich gewesen aber als es dann zum zwölften Haus am Grimmauld Platz gegangen war, hatten sie diese Normalität abgeschüttelt und der Alltag hatte sie wieder eingeholt. Aus dem kindischen Sammonster, das Dakota und sie über die Wiese gejagt hatte, und das später mit wunderschönen Blumenketten verziert worden war, war wieder der harte Auror geworden und aus ihr war auch wieder die altbekannte Caillean de Moivre geworden. Sie hatten die fröhliche, sonnige Welt hinter sich gelassen als sie das Haus der Blacks betreten hatten.

Die dunkelhaarige Hexe saß auf dem Boden und lehnte sich an das Sofa um die Wärme noch ein bisschen besser an sich heran zu lassen. Kurz schloss sie die Augen und hörte nur noch das Knacken, das von den verbrennenden Holzscheiten verursacht wurde. Aber allzu lange währte diese Ruhe in ihrem Kopf nicht, schnell tauchte wieder das Treffen des Ordens in ihm auf. Die Morde an der Familie der O'Carolans und die ganzen anderen Greueltaten nahmen schnell wieder einen großen Platz in ihrem Kopf ein. Und dann auch noch die Pläne, die man während des Treffens geschmiedet hatte. Die Idee mit einem Spion auf Seiten der Todesser, die doch recht gut abgeschmettert worden war, die Mission in Leaves Green, an der sie auch gerne teilgenommen hätte aber zu der sie sich aus diversen Gründen nicht gemeldet hatte.
Und dann auch noch die Unterredung mit Charles McKellen nachdem die fast alle anderen Ordensmitglieder nach Leaves Green aufgebrochen waren. Noch zu deutlich war die Geschichte über Atlantis in ihrem Kopf
Die vergessene Kultur mit den beiden Herrschern, Deus, der große Macht besaß und der Gute war, Baal, sein Gegenstück, sein Zwillingsbruder, der die Welt lieber in Angst und Schrecken versetzen wollte. Beide hatten sie mächtige Kräfte und beide Anhänger, die einen Krieg gegeneinander führten. Letztendlich ging keiner als Sieger hervor und beide starben. Und dann gab es da noch Dolche, die die Schlüssel zu der unvorstellbaren Macht sind, die den Kampf zwischen gut und böse ein für alle Male beenden soll. Allerdings weiß man nicht, wer der Sieger sein wird.
Und das alles hatte auch etwas mit Dakota zu tun, dem Kind der Helligkeit, und mit einem Kind der Dunkelheit. Und sie alle tappten in Dunkeln...

Die Augen noch immer geschlossen hörte sie die Stimmen von Sam und Dakota und fragte sich dabei, wieviel die beiden noch durchmachen müssten. Sie hatte durchaus mitbekommen, wie Sam sich gefühlt hatte als er mit dem Professor aus Hogwarts geredet hatte... sie hätte sich wahrscheinlich genauso gefühlt wie er. Sie wollte für ihn da sein und ihm helfen, aber sie war sich auch irgendwie sicher, dass sie ihm in der Beziehung nie voll und ganz helfen könnte, dafür war die Geschichte einfach zu... anders.
Sie dachte darüber nach, was nun auf sie zukommen würde und vor allem die Frage nach dem Kind der Dunkelheit ging nicht aus ihrem Kopf. „Ein Kind der Dunkelheit....“, diese Worte kamen immer wieder in ihren Kopf und sie musste dabei unweigerlich an den Abend in Hogsmeade denken als Samuels Schwester Laura wieder in seinem Leben aufgetaucht war. Und mit ihr deren Tochter Emily. Hatte sie zu dem Zeitpunkt nicht daran gedacht, dass das dunkelhaarige Mädchen der dunkle Spiegel Dakotas sein könnte. Einmal mehr verursachte dieser Gedanke Kopfschmerzen in dem hübschen Kopf der Aurorin.


Dakota Grey








erstellt am 09.10.2008 08:12    

Samstag, 22. Oktober 2011

cf: London, Grimmauldplatz 12

Eisblumen bedeckten die Außenseite der Fensterscheibe. Ein Schauspiel, das Dakota mit Sicherheit begeistert und fasziniert hätte, wenn sie nicht noch tief und fest geschlafen hätte.

Nach der Versammlung des Ordens des Phönix und dem langen Gespräch mit Charles McKellen, waren sie, ihr Vater und Caillean ohne Umschweife nach Hogsmead in ihr windschiefes Knusperhäuschen zurückgekehrt, das Dakota mittlerweile ihr Zuhause nannte. Klatschnass waren sie dabei geworden, obwohl sie wegen des Apparierens nur wenige Meter hatten zu Fuß gehen müssen. Für die junge Grey war das natürlich ein Heidenspaß gewesen, auch wenn ihr Sonnenschein oftmals sehr viel lieber war. Doch Gewitter hatten auch etwas schönes an sich, zumal man danach immer so schön durch die Pfützen patschen konnte.
Obwohl sie bereits todmüde gewesen war, war sie kichernd ins Badezimmer gestürmt, hatte sich trocken gerubbelt wie ihr Vater es ihr gesagt hatte und war dann in ihren Schlafanzug geschlüpft. Mit Merlin, ihrem vertrauten Teddybären, war sie zurück in die Küche marschiert und hatte sich von ihrem Papa einen Kakao machen lassen. Natürlich mit einer Unmenge Zucker. Beim Trinken hatte sie sich zwar fast die Zunge verbrannt, aber das hatte die Achtjährige nicht im Mindesten gestört. Viel zu sehr waren ihre Gedanken noch mit dem Gehörten beschäftigt gewesen. Ein Kind der Helligkeit, ein Kind der Dunkelheit. Deus und Baal. Geheimnisvolle Dolche und ein goldener Würfel, den Mr. McKellen ihr geschenkt hatte.
Wenn es nach Dakota gegangen wäre, wäre sie wahrscheinlich bis zum Morgengrauen am Tisch sitzen geblieben, hätte Kakao getrunken, gegrübelt und wäre irgendwann mit dem Kopf auf der Tischplatte eingeschlafen. Als ihr jedoch schon nach fünf Minuten andauernd die Augen zufielen, hatte ihr Papa sie dann aber doch ins Bett gesteckt. Etwas, wogegen sie nicht protestiert hatte.
Die Tage danach waren ruhig verlaufen. Zur Abwechslung einmal. Es war fast wieder ein Hauch von Normalität eingekehrt, doch ganz vergessen konnte Dakota nie, was ihr das Schicksal da für eine Rolle zugespielt zu haben schien. Sie machte sich keine großen Sorgen, immerhin hatte sie ja ihren Vater und Caillean an ihrer Seite, doch ganz vergessen konnte sie nicht. Zumal der mysteriöse Würfel des Geschichtslehrers immer wieder ihre Blicke auf sich lenkte und sie in ihren Bann zog.
Zwar hatte Mr. McKellen gemeint, dass sie wahrscheinlich mehr mit ihm anfangen und nur sie ihn öffnen könnte, doch bisher erschien er ihr wie jeder andere Würfel auch, bloß eben dass er aus Gold zu sein schien. Aber vielleicht war auch noch nicht die Zeit gekommen, um sein Geheimnis zu lüften. Manchmal hatten magische Gegenstände diesen Tick an sich. Oder es war doch einfach nur ein stinknormaler Würfel. Man wusste ja nie...
Doch von alledem drang im Augenblick nichts zu Dakota durch. Ein leichtes Lächeln lag auf dem Gesicht des blonden Mädchens. Ein Anzeichen dafür, dass wenigstens ihre Träume frei von rätselhaften Schicksalen, geheimnisvollen Prophezeiungen und mysteriösen Geschehnissen waren. Merlin fest an sich gedrückt hatte sich die junge Grey unter ihrer Bettdecke zusammengerollt und atmete tief und gleichmäßig. Dolch und Würfel lagen ordentlich auf ihrem Nachttisch, doch noch war es nicht Dakotas normale Aufwachzeit. Ein quirliges, aufgewecktes Mädchen, wie sie es war, brauchte Energie, um tagtäglich vergnügt durch die Gegend zu hüpfen, und diese holte sie sich eben im Schlaf.

Samuel Grey
Auror



erstellt am 11.10.2008 13:04    

cf: London, Grimmauldplatz 12

Sam seufzte leise im Schlaf, ließ seine Hand auf Wanderschaft gehen, fand was er gesucht hatte und zog es besitzergreifend an sich wie einen großen Teddybär: Caillean. Wenn man ihn so beobachtet hätte, hätte man durchaus eine Ähnlichkeit zwischen ihm und seiner Tochter erkennen können, die ihrerseits ihren Merlin für gewöhnlich so an sich drückte.
Alleine der Duft von Cais Haaren, in die er sein Gesicht vergraben hatte, sorgte selbst in seinem Schlaf dafür, dass er wohlig vor sich hin brummelte und sie noch enger an sich dran kuschelte.
So gefasst er ansonsten auch wirkte seit dem Mittwochabend, im Augenblick wurde deutlich, wie sehr er seine Freundin brauchte. Die ganzen Nachrichten waren niederschmetternd gewesen, er, der sonst immer so kühl und gefasst war, hatte wirkliche Angst. Angst um sein Kind, was erst 8 Jahre alt war und dem ein Schicksal prophezeit worden war, dass selbst ein Erwachsener wohl kaum zu tragen vermocht hätte. Immer wieder fragte er sich wie sie es bewältigen sollten, was auf seinen kleinen Engel zuzukommen drohte und doch konnten sie das ganze Ausmaß noch gar nicht benennen. Charles McKellen hatte sich noch nicht wieder gemeldet, also fehlten ihm wohl nach wie vor weitere Informationen, Informationen die Sam sehnsüchtig erwartete und doch gleichzeitig sehr fürchtete.
Seit dem Ordenstreffen und der ganzen Neuigkeiten hatte der Auror es vermieden mit seiner Freundin über das zu reden, was sie erfahren hatten. Er musste das ganze erst einmal für sich verdauen und wollte vor allem irgendwie diese Angst in sich bekämpfen, ein Gefühl was ihn innerlich zuzuschnüren schien. Mit Sicherheit wäre es einfacher gewesen, sich Caillean anzuvertrauen, die vermutlich eh ahnte was mit ihm los war. Sie durchschaute ihn mittlerweile so gut, dass er sich manchmal wie ein offenes Buch bei ihr vorkam. Aber Samuel vermochte es einfach nicht etwas zu sagen, litt innerlich, was man zeitweise daran erkennen konnte, wie er seine Tochter ansah, wenn er sich unbeobachtete fühlte, zeigte aber nach außen hin ansonsten den fröhlichen, ausgelassenen Daddy, der seiner kleinen Prinzessin ein paar fröhliche, ruhige Tage ermöglichen wollte. Allgemein wirkte ihr Zusammensein hier in dem kleinen, windschiefen Knusperhäuschen absolut friedlich und man hätte leicht vergessen können, was wirklich los war. Nicht nur Dakotas Schicksal, sondern auch die Rückkehr der Todesser und was alles so geschehen war.
Aber immer wenn Grey ein paar Minuten alleine war und Zeit hatte ins Grübeln zu verfallen, machte sich sofort wieder seine Verzweiflung breit. Wenn ihn dann Caillean überraschte, hatte er zudem auch noch Schwierigkeiten eben nicht seine sonst so typische, undurchdringliche, kalte Maske aufzulegen, von der er wusste wie sehr sie sie verletzte. Er wollte ihr ja auch gar nicht verheimlichen was in ihm vorging, er schaffte es nur noch nicht darüber zu reden.

Allerdings gab es noch etwas, was seine Gefühlslage, die er früher so perfekt beherrschen hatte können und die in letzter Zeit vollkommen aus der Bahn zu geraten schien, kräftig in Aufruhr brachte. Er hatte einen weiteren Brief von Laura bekommen.... und sie hatten sich für diesen Vormittag verabredet. Seine Schwester würde ihn hier bei sich zu Hause besuchen kommen, natürlich mit ihrer Tochter Emily. Samuel freute sich, spürte dass längst seine alten Hoffnungen Laura betreffend wieder aufgekeimt waren und schalt sich gleichzeitig einen Dummkopf, weil sie doch so oft schon bitter enttäuscht worden waren... schmerzhafte Erfahrungen die letztendlich auch zum Bruch zwischen ihnen geführt hatten.
Aber es hatte eine Zeit gegeben, da war seine Zwillingsschwester seine engste Vertraute gewesen, sein Halt in seinem jungen Leben, einem Leben was für ihn alles andere als immer leicht gewesen war. Als Sohn von Todessern, der eine völlig andere Denkensweise besaß, hatte er so manchen Kampf zu Hause ausfechten müssen und Laura hatte stets zu ihm gehalten. Sie hatten sich oftmals einfach nur in die Augen blicken müssen und wussten, was der andere dachte, fühlte oder eben sagen wollte. Als sie damals im Streit auseinander gegangen waren, die Nacht in der er übrigens Dakota gezeugt hatte, war es so als wenn ein Teil von ihm weggerissen worden wäre... und seit dem nie wieder ersetzt wurde. Wie auch. Zwar waren andere Teile hinzugekommen, nicht weniger für ihn wichtig, denn er liebte seine Tochter über alles und vergötterte Caillean nahezu, dennoch war der Platz seiner Schwester etwas anderes.
Wie würde das Treffen werden? Würden sie sich verstehen? Konnten sie überhaupt wieder zu ihrer alten Vertrautheit wiederfinden? Waren die gegenseitig verursachten Narben nicht zu groß und noch immer zu schmerzhaft? Samuel wusste es nicht und dennoch sah er diesem Zusammensein mit Freude im Herzen entgegen.
Seine Freundin würde nicht da sein, denn der Hogsmeadeausflug von Hogwarts stand an und sie würde die Kollegen bei ihrem Schutzauftrag unterstützen, was Samuel allerdings zugegebener Maßen ganz recht war. Er wollte mit Laura erst einmal alleine sein.... alles andere würde sich zeigen.

Wieder brummte Sam und zog Caillean noch etwas enger an sich heran, hatte sein Gesicht nun von den Haaren in ihre Halsbeuge verlagert, ein Bein zwischen ihre geschoben und wirkte nicht so als wenn er in absehbarer Zeit vor hätte, sie los zu lassen oder gar richtig wach zu werden.

Caillean de Moivre
Auror
 








erstellt am 15.10.2008 20:24    

Draußen war es kalt, ganz anders als innerhalb des windschiefen Knuspershäuschens, in dem sich Caillean an ihrem Freund kuschelte. Die Nacht war relativ ruhig verlaufen.... nein, eigentlich war sie wirklich ruhig gewesen, wenn man von dem Ende mal absah. Die dunkelhaarige Aurorin hatte weder geträumt, noch hatte sie irgendetwas oder besser gesagt irgendwem im Schlaf erschlagen (manchmal kam es nämlich vor, dass sie sich zu sehr bewegte und da konnte es schon mal möglich sein, dass die Person, die neben ihr lag, plötzlich ihren Arm oder sonst etwas ins Gesicht bekam). Sie hatte einfach nur geschlafen und das war nach dem Stress der letzten Tag doch auch mal gut. Zwar war in den letzten Tagen nicht wirklich viel passiert, sie waren eher ruhig verlaufen, aber dennoch... man spürte immer, dass ein ziemlicher Druck auf der Welt lastete und besonders auf den Menschen, die sich in ihrer Nähe befanden. Dakota war das Kind der Helligkeit und Sam ihr Vater, der einfach nur Angst um seine Tochter hatte. Er zeigte es ihr nicht, er sprach nicht mit der dunkelhaarigen Aurorin aber sie sah es ihm deutlich an, irgendwie konnte sie ihn inzwischen doch recht gut durchschauen. Sie konnte sehen, wie sehr es an ihm nagte, wie sehr es ihm zu schaffen machte.
Am liebsten hätte sie einen Schritt auf ihn zugemacht und ihn gefragt, was ihn so bedrückte, über was er genau nachdachte, aber dann war da immer so eine Mauer, die sie davon abgehalten hatte. Sie wusste nicht, ob sie mit so einer Tat nicht doch eine Grenze überschritten hätte. Aber war es nicht so, dass man sich gegenseitig vertrauen sollte, wenn man eine solche Beziehung eingegangen war? Konnte man dem anderen nicht alle Dinge, die einem beschäftigten anvertrauen? Eigentlich schon aber die Menschen waren auch alle unterschiedlich. Während sie nun so neben Sam lag, dieser sich an sie ankuschelte und sie fast wie einen Teddybären missbrauchte, sie seine Nähe spürte, seine Wärme, dachte sie darüber nach... auch wenn sie noch nicht ganz wach war. Wie würde sie reagieren, wenn sie in seiner Lage wäre? Irgendwie war es schwierig diese Frage zu beantworten, schließlich konnte sie sich ja noch nicht mal richtig vorstellen, dass sie Mutter sein könnte.... geschweige denn ein Kind zu haben, auf dem so eine Last liegt. Sie versuchte es auf eine andere Art: Was wäre, wenn jemand aus ihrer Familie anstelle von Dakota sein würde, ihre Eltern oder einer ihrer Brüder? Wahrscheinlich würde sie auch erstmal nur selbst darüber grübeln und nachdenken müssen. Sie würde diese Aufgabe erst einmal alleine angehen müssen... sie war nicht so ein Mensch, der sofort alle seine Gedanken mit jemand anderem teilte, so etwas konnte sie einfach nicht. Sie müsste erstmal selbst damit fertig werden, selbst alle Gedankengänge zu Ende denken, bis sie sie mit anderen teilen konnte.

Langsam öffnete die dunkelhaarige Aurorin nun ihre Augen, sah hinüber zum Fenster an dem Eisblumen empor kletterten. Anscheinend war es draußen wirklich sehr kalt und Caillean war froh, dass sie sich hier drinnen aufhielt. Aber sie würde an diesem Tage auch noch mal nach draußen gehen müssen. Der Hogsmeadebesuch der Schülter von Hogwarts stand an und sie hatte sich Bereit erklärt auch ein wachsames Auge auf alles zu haben. Theoretisch hätte sie den Tag wie üblich zusammen mit Sam und Dakota verbringen können aber heute war der Tagesablauf ein wenig anders, heute würde sich Sam mit seiner Schwester und deren Tochter treffen. Ihr war klar, dass sie auch hätte dabei sein können aber sie wollte nicht. Nicht weil sie die Befürchtung bezüglich der kleinen Emily hatte und durch die Tatsache, dass Laura eher auf die Seite der Todesser gehören würde, der anderen dunkelhaarigen Hexe nicht so ganz vertraute. Es schien ihr einfach nicht richtig dabei zu sein. Sie hatte Sam gesehen als er das erste Mal seit langem wieder auf seine Schwester getroffen war, sie hatte gesehen, wie seine Maske verschwunden war und ihr kam es falsch vor jetzt wieder dabei zu sein. Laura war einmal die engste Vertraute ihres Freundes gewesen, allerdings war das Vertrauen verschwunden und sie konnte sich vorstellen, wie schwer es wäre es wieder zu finden. Auch wenn sie Samuel unterstützen wollte wo es nur ging, bei dieser Sache konnte sie ihm erstmal nicht helfen.
Außerdem war sie sich auch ziemlich sicher, dass die andere Frau, Sams Schwester, etwas gegen sie haben würde. Sie konnte sich vorstellen, dass sie genauso langsam wie Sam zu anderen Menschen Vertrauen aufbaute und dass sie ihr, Caillean, erstmal ziemlich misstrauen würde... Noch ein Grund, warum sie nicht anwesend sein sollte.

Von Sam kam in diesem Augenblick ein leises Brummen und gleich darauf zog er Caillean näher an sich heran. Ein Lächeln erschien kurz auf Cailleans Gesicht als er sie fester an sich zog und dafür sorgte, dass sie plötzlich komplett anders im Bett lag. Wenn er schlief war er des öfteren wirklich wie ein Kind, ein Kind, das sich an Kuscheltiere klammerte, friedlich und nett aussah und dem es einfach nur gut ging. Allerdings verschwand das Lächeln ein wenig als sie feststellte, dass sie nun ein klein wenig ungemütlich lag und bemerkte, dass es wohl noch ein wenig dauern würde, bis Sam von alleine aufwachen würde und sie sich wieder normal bewegen konnte.
„Sam“, flüsterte sie leise und versuchte ihn so zu wecken. Keine Reaktion. „Aufwachen, Sam“, diesmal ein wenig lauter, „Der neue Tag hat begonnen und ich bekomme garantiert irgendwann keine Luft mehr.“ Immer noch keine Reaktion, das Männer aber auch immer so einen tiefen Schlaf haben müssen... Ok, dann musste sie also schwerere Geschütze auffahren. Irgendwie schaffte sie es ihre Hand halbwegs frei zu bekommen, suchte die Seite seines Oberkörpers und piekste einmal kurz an eine Stelle dicht unterhalb seiner Rippen... so bekam man die meisten Menschen wach. Da sie sich nicht sicher war, ob dies ausreichen würde, begann sie ihn nun auch noch ein bisschen zu kitzeln um ihn so endgültig ins Reich des Nicht-Schlafes zu bringen.

Dakota Grey








erstellt am 22.10.2008 21:20    

Nach und nach erwachten die Straßen Hogsmeads, sodass auch Dakota sich nicht mehr allzu lange in ihrer Traumwelt halten konnte. Zwar lag das Knusperhäuschen ein wenig abseits der allgemeinen Betriebsamkeit, aber dennoch konnte man gelegentlich die Bewohner des Zaubererdorfes hören, wie sie ihrem Alltag nachgingen. Außerdem bevölkerte am heutigen Tage noch zusätzlich eine Vielzahl an Hogwartsschülern das kleine Dorf, was dem allgemeinen Lärmpegel mit Sicherheit noch zugute kam.
Gähnend blinzelte die junge Grey in das mittlerweile hereinfallende Tageslicht und versuchte sich zum Wachwerden erst einmal ausgiebig zu strecken. Das stellte sich jedoch als schwieriger heraus, als zunächst gedacht, da sich die Achtjährige während des Schlafes vollständig in ihre Decke eingewickelt hatte und erst einmal frühmorgendliche Minuten darauf verwenden musste, sich aus ihrem selbst geschaffenen Kokon zu befreien.
Ein leises Kichern drang über Dakotas Lippen, als sie sich endlich von ihrer Bettdecke frei gestrampelt hatte. Der Tag ging ja schon mal gut los.
Mit vom Schlaf zerzaustem, blonden Haarschopf und einem deutlichen Kissenabdruck auf der rechten Wange tapste das Mädchen in Richtung Fenster und stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen Blick nach draußen zu erhaschen. An der Fensterscheibe waren noch die letzten Reste einer wunderhübschen Eisblume auszumachen, die im Tageslicht verlockungsvoll glitzerte. Fasziniert betrachtete Dakota das Naturschauspiel einige Momente lang, bevor sie registrierte, wie kühl es im Zimmer außerhalb des angewärmten Bettes eigentlich war. Wie kalt musste es dann erst draußen sein, wo sie von ihrem Standpunkt am Fenster aus bereits erkennen konnte, dass auf den Büschen und Sträuchern im Garten überall funkelnder Reif lag?

Zwar war Dakota mehr ein Sonnenscheinkind, aber Winter war ihr genauso recht. Besonders, wenn Schnee lag. Allein die Vorstellung, wie sie ihren Papa mit dem ersten Schnee überhäufen würde, zauberte ihr das erste vergnügte Lächeln des Tages auf die Lippen.
Gut gelaunt hopste das blonde Mädchen in Richtung Badezimmer, um sich zunächst einmal die Zähne zu putzen und zu waschen. Beim Anblick ihres eigenen Spiegelbildes musste die Achtjährige erneut Kichern, da ihr das leicht zerknautschte Aussehen unwillkürlich komisch vorkam.
Als auch die Morgentoilette erledigt war, blieb Dakota einen Augenblick lang auf dem Flur stehen und lauschte, ob aus dem Schlafzimmer von ihrem Papa und Caillean bereits Geräusche zu hören waren. Normalerweise waren die Beiden ja auch mehr oder minder Frühaufsteher. Musste wahrscheinlich irgendwie mit dem Beruf des Auroren zusammenhängen. Aber im Moment könnte sie keine wirklichen Geräusche hören, die auf Aktivität hindeuten könnten.
Kurz überlegte die junge Grey, ob sie die Beiden aufwecken sollte, entschied sich dann aber zunächst dagegen, was sie automatisch wieder in ihr eigenes Zimmer brachte, wo sie sich an ihrem Schrank zu schaffen machte. Heute war es ja augenscheinlich sehr kalt, was aber nicht hieß, dass sich das im Laufe des Tages nicht noch ändern konnte. Dennoch entschied sich Dakota für ein weißes Sweatshirt und eine einfache Jeanshose, wodurch es ihr gleich viel wärmer wurde, als in ihrem einfachen Nachtzeug.
Wie von selbst blieb der Blick ihrer blauen Augen auf ihrem Nachttisch haften, auf dem unscheinbar der ominöse Dolch und der vielleicht noch mysteriösere goldene Würfel von Mr. McKellen ruhten. Seit dem letzten Donnerstag hatte sie nicht mehr groß über die beiden Gegenstände nachgedacht, was wahrscheinlich auch daran lag, dass sie sich mittlerweile an die Gegenwart von Dolch und Würfel gewöhnt hatte und die magischen Schwingungen, die von den Beiden ausgingen, als selbstverständlich ansah und erst richtig wahrnahm, wenn sie sich darauf konzentrierte.
Dennoch erfüllte sie nach wie vor eine gewisse Faszination, wenn ihr Blick auf einem der beiden Objekte ruhte. Nach wie vor konnte sie nur wenig mit Dolch und Würfel anfangen und in den letzten Tagen war sie einfach viel zu gerne Kind gewesen, als sich eingehender mit Dingen zu beschäftigen, die selbst einen Erwachsenen verwirrt hätten.

Anders als sonst ließ Dakota ihren Besitz auf dem Nachttisch zurück und marschierte stattdessen schnurstracks in Richtung Erwachsenenschlafzimmer. Egal, ob die beiden Auroren bereits wach waren oder nicht, in einer Minute würden sie es mit Sicherheit sein.
Mit einem lauten und gut gelaunten „Guten Morgen“ platzte Dakota in den Raum hinein und ließ es sich nicht nehmen wie ein kleiner Wirbelwind auf das Bett zu krabbeln und dafür zu sorgen, dass nun niemand mehr an Schlaf würde denken können.
„Zeit fürs Frühstück“, bestimmte die Achtjährige fröhlich, während sie von einem Ohr zum anderen strahlte. Zwar konnte sie sich ihr Frühstück durchaus allein machen – was sie ja auch bereits mehr als einmal getan hatte – doch allein am Tisch zu sitzen, war ja langweilig. Außerdem hatten sie ja heute noch viel vor. Ein Treffen mit ihrer Tante war angesetzt und das sollte hier niemand verschlafen.


Samuel Grey
Auror


erstellt am 24.10.2008 13:51    

Sam brummte ein bisschen wie einer von den Teddybären, die wenn man sie nach vorne beugte ein entsprechendes Geräusch machten. Cailleans Stimme kam von irgendwo weit her und er war nicht bereit sie wirklich zu hören, denn das hätte geheißen, dass er wach werden musste. Dazu war es hier aber viel zu schön in dem warmen Bett, seine Freundin dicht an sich gezogen, das Gesicht durch die Haare in ihrer Halsbeuge vergraben, wodurch er ihren süßen Duft selbst im Schlaf wahr nahm. Er war gerade so zufrieden, hatte die Frau in seinen Armen bei der er immer so etwas wie Frieden in sich spüren konnte, die es geschafft hatte, dass er sich nach vielen Jahren wieder lebendig fühlte und wie Balsam für sein vernarbtes Inneres war.
Irgendetwas pikste ihn unterhalb seiner Rippen und er spannte entsprechend seine Muskeln an, zuckte etwas zusammen. Jetzt wurde er eindeutig wach und hatte ziemlich schnell heraus gefunden, was die Ursache für das alles war. Als sie ihn dann auch noch kitzelte, konnte er nicht einmal mehr so tun als schliefe er, denn der große, starke, kaltberechnende Auror hatte eine große Schwachstelle: Er war ziemlich kitzelig, zumindest in solch schwachen Momenten und Caillean konnte an ihrem Hals ein lachendes Grunzen hören, als er vergeblich versuchte es zu unterdrücken. Sein Arm, der sie eh schon umschlungen hielt packte sie fester in einem kläglichen Versuch ihr Einhalt zu gebieten und als er merkte, dass es nichts brachte, drehte er sich selber auf den Rücken und zog sie kurzerhand mit auf sich, griff nach ihren Händen und hielt sie fest.
„Biest“, begrüßte er sie grinsend in liebevollem Ton, „wie kannst du so gnadenlos einen armen, wehrlosen Mann wecken?“, er musste noch immer ein bisschen lachen von der Kitzelei, ließ aber jetzt eine ihrer Hände los und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht hinters Ohr, ehe er sie zu sich zog und ihr einen Kuss gab. Oh man, wie schnell man sich an so etwas wunderbares gewöhnen konnte. Zwischendurch konnte er sein Glück noch immer nicht fassen, dass es sie in seinem Leben gab. So viele Jahre hatte er für sich gelebt, nach dem Bruch zwischen ihm und seiner Schwester von sämtlichen Emotionen abgewandt, weil ihm die Gefahr zu groß erschien, verletzt zu werden. Und dann war Cai in sein Leben gepurzelt. Wenn er daran dachte mit was für einem Widerwillen er anfangs mit ihr zusammen gearbeitet hatte. Es war ihm wie eine Strafe vorgekommen, dass man sie beide zu Partnern gemacht hatte... nicht lange. Wenn er ehrlich zu sich selber war, hatte sie ihn vom ersten Moment an fasziniert... was dann daraus geworden war, daran hätte er nicht einmal in seinen schwächsten Momenten geglaubt. Aber jetzt hielt er sie in seinen Armen, küsste sie hingebungsvoll und fühlte sich für den Augenblick von aller Last befreit. Er war nicht einmal morgenmuffelig, so wie es sonst der Fall war. Statt dessen genoss er einfach seine Freundin und hielt sie fest, dass man den Eindruck gewinnen konnte, er hätte Angst sie zu verlieren.
Mit einem kleinen wehmütigen Seufzen löste er sich wieder von ihrem Lippen und grinste sie wieder leicht an. „So werde ich gerne geweckt“, sagte er und meinte damit eindeutig den Kuss und nicht das Kitzeln.
„Wie ist es Frau? Frühstück fertig?“, scherzte er im Ton eines Neandertalers, hob aber ganz schnell um Gnade winselnd die Hände, damit sie ihm nicht die verdiente Strafe für diesen Spruch antun konnte. „Habe Gnade mit einem halb verhungerten und dir vollkommen verfallen Mann, den du gnadenlos auf sehr folterähnliche Art geweckt hast“, beeilte er sich zu sagen, hielt aber dann inne, als er vor ihrer gemeinsamen Schlafzimmertür Schritte hörte. Erst jetzt schaute er auf die Uhr und erkannte erschrocken wie spät es schon war. „Verdammt“, stieß er noch aus, als Dakota auch schon wie ein Wirbelwind in das Zimmer gestürmt kam. Wie immer war sie der reinste Sonnenschein und strahlte solch eine gespannte Freude auf den Tag aus, wie jeden Morgen. Voller Tatendrang krabbelte sie auf das große Bett und schien es gar nicht merkwürdig zu finden, in welcher Position die beiden Erwachsenen sich befanden.
„Guten Morgen Prinzessin“, grüßte er seine Tochter und zog sie kurzerhand dazu um sie zu knuddeln und ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben. Beide seine Frauen in den Armen grunzte er behaglich und fühlte sich für kurze Zeit einfach nur sehr zufrieden. Wie schön es wäre, die beiden einfach zu schnappen und sich irgendwo in der Ferne einzuigeln, wo sie niemand finden konnte... ihm war klar, dass das nicht möglich war, aber ab und an malte er sich schon aus wie schön das sein könnte.
„Frühstück klingt gut“, murmelte er schließlich und befreite die beiden von seinen besitzergreifenden Armen. „Deckst du schon mal den Tisch? Wir kommen sofort“, sagte er und sah zu wie seine Kleine das Schlafzimmer wieder verließ.
„Hast du noch Zeit zum frühstücken? Oder musst du gleich los?“, fragte er nun Cai und fand es durchaus schade, dass sie zur Arbeit musste. Aber dann fiel ihm ein, dass Laura gleich auch schon ankommen würde und wie von der Tarantel gestochen sprang er aus dem Bett. „Laura!“, keuchte er und merkte wie sein Herz sofort einige Takte schneller schlug. Was würde ihr Treffen ergeben? Wie mochte es sein das erste Mal nach so vielen Jahren wieder in einem Raum zusammen zu sein, willentlich zusammen, um miteinander zu reden... nicht um zu kämpfen oder sich anzufeinden...
Sein Blick suchte den seiner Freundin und es wirkte fast ein bisschen hilfesuchend, als könne sie ihm eine Antwort auf die Ängste und Fragen geben, riss sich dann aber von ihren Augen los und eilte ins Bad. 10 Minuten später war er tatsächlich geduscht, hatte die Zähne geputzt und war angezogen. Nur seine Haare standen mal wieder feucht kreuz und quer und obwohl er in den letzten Wochen darauf geachtet hatte sich wirklich immer zu rasieren, weil er wusste, dass es Caillean so lieber war, hatte er es schlichtweg vergessen.
Damit auch sie sich nun in ruhe fertig machen konnte, ging Sam zu seiner Tochter in die Küche, wo diese bereits fleissig wie sie war den Tisch gedeckt hatte. Er selber machte sich daran Kaffee auszubrühen und ein paar Eier in die Pfanne zu hauen für ein anständiges Rührei, stellte dann Brot und was man sonst noch alles so brauchte (wobei er selbstverständlich nicht die Nussnougatschokolade vergaß, die er und seine Tochter so gerne aßen) auf den Tisch und machte einen Kakao für Dakota.
Selber mit einer Tasse Kaffee nun bewaffnet setzte er sich neben seine Kleine und wartete mit ihr gemeinsam auf Cai. „Schon aufgeregt?“, fragte er und meinte den angekündigten Besuch, der nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Dabei konnte er selber kaum verheimlichen wie unruhig er war und ohne es zu merken hatte er noch mehr Zucker in seine Tasse geschaufelt, als dass er es eh schon immer tat.

Caillean de Moivre
Auror
 







erstellt am 25.10.2008 00:26    

„Na also“, das Lächeln auf dem Gesicht der dunkelhaarigen Aurorin wurde breiter als sie bemerkte, dass Sam nun wirklich wach wurde und sie ein lachendes Grunzen von ihm hörte. Aber gemein wie sie nun mal in manchen Situationen war, machte sie einfach weiter. Nicht etwa, weil sie der Meinung war, dass Sam noch mal eine Dosis Lachen, Freude und Glück vor dem anstrengenden Tag brauchte, sondern einfach, weil sie es... nun mal in diesem Augenblick gerne tat und das Kommende ein klein wenig vergessen hatte... es passte halt einfach zu der Situation. Er wehrte sich natürlich, sie hatte mit nichts anderem gerechnet, und demnach wurde es ein klein wenig schwerer ihren Plan (wenn sie denn überhaupt einen hatte) weiter zu verfolgen aber sie war flink, das hatte sie auch schon immer bewiesen als sie sich auf diese Art an ihren Brüdern rächte, und geschickt und ließ sich von ihm nicht so leicht aufhalten.
„Aaah“, entkam ihr leise aus ihrem Mund als Sam sich auf den Rücken drehte und sie mitzog, „Sam, das ist gemein, ich war gerade so schön in Fahrt.“ Dann sah sie Sam in die Augen, musste unwillkürlich wieder ihr Lächeln vergrößern als sie die Lachfalten auf seiner Haut entdeckte und hörte dann die Worte mit denen er sie so lieb an diesem neuen Morgen begrüßte. Sie wollte gerade etwas erwidern als er auch schon ihre Hände losließ und sie dann an sich zog. Sie genoss den Kuss, das stand außer Frage, dennoch vergaß sie seine Worte von eben nicht so schnell... auch wenn er es fast geschafft hätte.

„So wirst du also gerne geweckt“, erwiderte sie als er sie wieder losließ und ein typisches Samlächeln seine Lippen umspielte. „Tja“, kurz setzte sie einen nachdenklichen Gesichtsausdruck auf, sah dabei für einen Moment hinüber zu der Wand an der das Kopfende des Bettes stand, „Mir gefällt sie auch, muss ich doch mal zugeben, aber... Ich fürchte ich muss dich enttäuschen, ich bin ein gnadenloses Biest und wecke dich gerne so. Tja, ich quäle halt so gerne arme wehrlose Männer. Tut mir Leid... zumindest ein bisschen, wenn auch nicht viel, wenn man bedenkt, dass du vorhin dafür gesorgt hast, dass ich keine Luft mehr bekam.“ Ok, die letzten Worte waren vielleicht ein wenig übertrieben aber nun ja...
Zu blöd für ihn, dass er ihre Hände losgelassen hatte und sie sie demnach wieder frei bewegen konnte, den schon piekste sie ihm noch einmal kurz in beide Seiten und auch eine kleine Kitzelstrafe folgte. Allerdings schaffte er es auch dieses Mal sie irgendwie dazu zu bringen, dass sie aufhörte... natürlich nur, weil sie das eh vorgehabt hatte.
Fast so als würde er sich mit Scherzen und teilweise dummen Sprüchen gegen das Kitzeln wehren, fragte er sie dann, ob denn das Frühstück schon fertig sei. Anscheinend hatte er aus seinem Fehler gelernt und hob somit schon mal vorsichtshalber die Hände... vielleicht hatte er auch ihren Gesichtsausdruck bemerkt, der in diesem Augenblick gespielt empört aussah. Zudem zuckte sie mit ihren Händen auch schon wieder gefährlich in seine Richtung. Aber nun gut, wollte sie mal nicht so sein, besonders nicht, weil er auch schon wieder redete, um Gnade winselte und sie dann auch die Schritte vor der Schlafzimmertür hörte. Anscheinend war der kleine blonde Engel wach und wirbelwindte schon wieder durch das Haus. Während Sams Blick zur Uhr ging, ging ihrer hinaus zum Fenster, wo es inzwischen doch schon ziemlich heller geworden war. Sam fasste ihre Gedanken sehr gut zum passenden Wort zusammen und dann war auch schon Dakota ins Zimmer geplatzt und ins Bett gekrabbelt. Dort wurde sie an Sam gekuschelt und für einen Moment war die Welt heile und einfach alles vergessen.
Sie hörte Sams Grunzen und wieder kam ein Grinsen auf ihr Gesicht als sie leicht auf seinen Bauch klopfte. „Ich glaub da fühlt sich jemand wohl“, begann sie und lächelte ihn dann frech an, zwinkerte Dakota zu, „Anscheinend ist auch der komplizierte und knallharte Herr Auror mit ziemlich simplen Dingen schnell zufrieden, hoffentlich erfahren das deine Feinde nie... und auch nicht irgendwelche Biester, die dich aus dem Schlaf foltern. Aber Frühstück klingt wirklich gut.“ „Nur wahrscheinlich wird es wohl eher ein kurzes Frühstück werden, wenn man bedenkt, wie spät es schon wieder ist.“

Sie lag nun neben Sam, Dakota war schon wieder aus dem Zimmer verschwunden um den Tisch zu decken und hörte seine Frage. „Ein klein wenig Zeit werde ich schon noch habe und da passt auch noch ein kleines Frühstück rein... so auf die Hand“, antwortete sie und sah ihn für einen Augenblick einfach nur an. Der Alltag hatte sie wieder eingeholt und die Welt war nun nicht mehr so friedlich.
Besonders deutlich wurde das als ihm anscheinend bewusst wurde, wer da gleich vor der Tür stehen würde und aufsprang. Auch sie richtete sich nun auf, saß im Bett und erwiderte seinen Blick und versuchte irgendwas in den ihren zu legen, das ihm helfen könnte. Es verging wieder ein kleiner Augenblick bis er sich von ihrem Blick löste und ins Bad eilte. Jetzt hatte sie nun genügend Zeit um ihre Sachen für den Tag zusammen zu suchen und danach ihrerseits das Bad aufzusuchen. Als sie dort fertig war ging sie mit zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebundenen Haaren und angezogen in die Küche und traf dort wieder auf die beiden Greys. Ihr Blick ging ein weiteres Mal zu Uhr und sie sah die beiden entschuldigend an als sie sich nur schnell etwas zu essen machte, sich dann von Sam mit einem Kuss und einem Blick, der ihn noch mal aufbauen sollte, verabschiedete und Dakota noch einen wunderschönen Tag wünschte und ihr aufmunternd zulächelte. „Tschuldigung ihr zwei, aber ich glaub ich muss jetzt doch endlich mal los“, sagte sie noch als sie sich ihren Umhang anzog, den Zauberstab sicher aber griffbereit verstaute und im Türrahmen zur Küche stand, „Die Pflicht ruft leider. Bis später.“
Und dann war sie auch schon aus dem windschiefen Knusperhäuschen verschwunden.

tbc ~ off (neues Forum)

Dakota Grey
erstellt am 27.10.2008 13:16    

Zugegeben, ihr Papa und Caillean befanden sich in einer recht merkwürdigen Position, als Dakota in deren Schlafzimmer gestürmt kam, aber stören tat sich die Achtjährige nicht groß daran. Die Beiden waren nun einmal verliebt und da machte man öfters mal einige komische Dinge. Das musste wohl dazugehören. Wie hatte ihre Mum das immer genannt? Rosarote Brille? Eigentlich ein komischer Ausdruck, fand Dakota, und grinste bis über beide Backen.
Dennoch mussten die beiden Erwachsenen ihre Kabbeleien wohl ein anderes Mal austragen, immerhin war der heutige Tag zum ersten Mal seit Donnerstag wieder mit etwas ernsthafterem verplant. Caillean würde sich als Aufpasserin für die Hogwartsschüler verdingen und ihr Papa und sie würden Laura treffen. Doch bis dahin war noch ein wenig Zeit, wenn auch nicht mehr wirklich allzu viel.
Kichern ließ Dakota sich von ihrem Papa einen Kuss auf die Stirn drücken und kam sich für einen Moment wie ihr eigener Teddy Merlin vor, den sie selbst sich immer allzu gerne unter den Arm klemmte, wenn sie schlief. Das war mal wieder das Bild einer schönen heilen Welt, wie Dakota es so liebte. Eigentlich schade, dass sie zu dritt nicht den restlichen Tag im Bett verbringen konnten. Allerdings hatte diese Idee einen kleinen Fehler. Irgendwann musste einer oder alle aufstehen, um etwas zum Essen zu organisieren. Als hätte er nur auf sein Stichwort gewartet, begann ihr Magen in diesem Moment leicht zu knurren, weswegen die junge Grey den Vorschlag ihres Vaters, schon einmal den Tisch zu decken, mit Feuereifer aufnahm und aus dem Zimmer hüpfte, damit sich die Erwachsenen in Ruhe alltagstauglich machen konnten.

Tischdecken war eine von Dakotas leichtesten Übungen und ging ihr relativ locker von der Hand. Anders als die Erwachsenen, die dazu wahrscheinlich einen Zauber angewandt hätten, erledigte das blonde Mädchen die Aufgabe ohne jede Form der Magie. Das machte außerdem auch viel mehr Spaß.
Geübt begann sie in den Küchenschränken zu kramen, förderte Teller, Tassen, Messer und Gabeln zutage und balancierte sie geschickt zum Tisch, wo sie in ordentlicher Manier drapiert wurden. Als sie noch bei ihrer Mutter und Urgroßmutter gelebt hatte, hatte sie ebenfalls öfters den Tisch gedeckt, besonders an Geburtstagen oder Feiertagen. Eine solche Arbeitsteilung war manchmal unerlässlich, wenn man zusammen in einem Haushalt lebte, auch wenn man mit Menschen zusammenwohnte, die der Magie mächtig waren.
Außerdem verkürzte diese Arbeit die Wartezeit erheblich, bis sich ihr Papa in der Küche blicken ließ. Sein Anblick löste einen kleinen Kicheranfall aus, als Dakota seine nassen und mehr als unordentlichen Haare zu sehen bekam. Aber auch wenn ihr Vater gelegentlich kleinere Defizite im Umgang mit dem Kamm aufwies, konnte er doch noch immer das beste Frühstück auf der Welt machen. Neugierig spähte Dakota ihrem Papa über die Schulter, als der sich daran machte, Rührei zu fabrizieren und sich gleichzeitig um Kaffee, Brot und Kakao kümmerte.
Wie immer war ihr Kakao überdurchschnittlich süß und schockoladig, aber das nahm die Achtjährige kaum wahr, immerhin war sie es gewohnt ihr Lieblingsgetränk in dieser Mischung zu sich zu nehmen. Außerdem hinterließ das immer so einen schönen Kakaobart auf der Oberlippe, der einfach herrlich komisch aussah, wenn man sich danach im Spiegel ansah.
Während sich Dakota daran machte, sich schon einmal ein Brot mit einer zentimeterdicken Schicht Schokocreme zu schmieren, legte sie auf die Frage ihres Vaters zunächst nur leichte den Kopf schief, als müsse sie erst einmal überlegen, was sie von dem anstehenden Besuch ihrer Tante hielt.
„Ein wenig vielleicht aufgeregt“, antwortete sie schließlich mit gekrauster Nase und biss einmal herzhaft in ihr Schokoladenbrot, sodass sich neben dem Kakaobart nun auch deutliche Nussnougatcremespuren in ihrem Gesicht wieder fanden. „Ich kenne sie ja eigentlich gar nicht, aber ich freue mich schon auf sie.“
Weiter kam sie nicht, da in diesem Moment Caillean zu ihnen stieß und sich in aller Eile noch schnell etwas zu essen machte. Eine leichte Schnute zeichnete sich im Gesicht der Kleinen ab, als die Aurorin leider so schnell schon verschwinden musste. Sie hätte zu gerne auch zusammen mit Caillean gefrühstückt, aber sie verstand natürlich, dass die Arbeit an gewissen Tagen Vorrang hatte. Es gefiel ihr dennoch nicht, zumal sie nicht wusste, wann Caillean an diesem Tag wiederkommen würde.
Kurz verharrten die blauen Augen der Grey auf der Tür, durch die Caillean verschwunden war, bevor sie ihren Blick wieder auf ihren Vater richtete.
„Wann kommt sie eigentlich?“
Ohne einen weiteren Zusatz durfte wohl auch so klar, dass Dakota abrupt wieder auf das Thema Laura gekommen war und während sie weiter ihr Brot aß und ihren Kakao schlürfte, warf die Achtjährige gelegentliche Blicke aus dem Fenster, als erwarte sie, dass dort im nächsten Augenblick die Gestalt ihrer Tante auftauchen würde. Sie war wirklich ein wenig aufgeregt, aber auch sehr gespannt und außerdem freute sie sich auch noch, besonders für ihren Vater, dem seine Schwester ja augenscheinlich so viel zu bedeuten schien.

Laura Grey
erstellt am 29.10.2008 20:08    

cf: Rest Großbritannien » Haus von Draco Malfoy, Emily & Laura Grey

Zusammen mit Emily ging Laura die kleineren Straßen des Zauberdorfes Hogsmeade entlang. Die Straßen waren alle recht gut bevölkert, nicht nur Erwachsene wuselten zwischen den einzelnen Häusern hin und her sondern auch Schüler, die sogar zuweilen eher rasten als gingen. Anscheinend war heute auch ein Hogsmeade-Samstag für die Schüler von Hogwarts. Automatisch ging ihr Blick hinüber in die Richtung, in der sich das Schloss befinden musste (sehen konnte sie es im Augenblick aber nicht, da diverse Bäume ihre Sicht behinderten) und einmal mehr kam in ihrem Kopf die Frage auf, wie es wohl für sie gewesen wäre, wenn sie länger als nur ein Jahr in Hogwarts hätte blieben dürfen. Wäre sie zusammen mit ihren 'Freunden' in das nur von magischen Wesen bevölkerte Dorf gegangen oder wäre es nicht wahrscheinlich gewesen, dass sie mit Sam gegangen wäre? Was hätte sie sich während ihres ersten Besuchs in der dritten Klasse alles angesehen? Hätte sie ihre Schritte zuerst nach Zonkos gewendet? Wohl eher nicht, diese ganzen kleinen Zauberjuxe hatten sie noch nie sonderlich interessiert. Vielleicht den Honigtopf? Es wäre zumindest schon mal eher möglich gewesen als Zonkos, vielleicht hätte es da ja auch ihre Lieblingsschokoladensorte gegeben, wer weiß, wer weiß... Sie ließ ihren Blick weiterhin über die verschiedenen Häuser des Ortes schweifen aber irgendwie wäre keiner von ihnen der Anziehungspunkt für sie gewesen, eigentlich gehörten sie doch eher zum alltäglichen Leben. Nunja, vielleicht gab es da doch noch einen Ort, der es wert gewesen wäre, dass sie ihre Schritte in seine Richtung gelenkt hätte... die Heulende Hütte. Kaum hatte sie an diesen Ort gedacht, tauchte für einen kurzen Augenblick auch schon wieder das Gesicht des blonden Zauberers in ihrem Kopf auf, den sie eigentlich nur verdrängen wollte. Aber in diesem Augenblick konnte sie es einfach nicht verhindern, auch wenn sie es in den restlichen Tagen doch recht gut geschafft hatte. In diesem Augenblick kam ihr wieder das Gespräch in den Sinn, dass sie Anfang letzten Monats dort geführt hatten. Sie hatte ihm damals einen Teil ihrer Geschichte erzählt und sie hatte ihm auch davon berichtet, dass Emily ihre und vermutlich auch seine Tochter sein würde... Ein Trugschluss, wie konnte er schließlich ihr Vater sein, wenn sich Laura so sicher war, dass sie ihn niemals mehr in ihre Nähe lassen würde und Emily vermutlich auch nicht?
Ihr Blick ging kurz zu dem Kind an ihrer Hand. Auch wenn sich die beiden immer noch nicht so sonderlich nah waren, hatte Laura darauf bestanden, dass sie sie an die Hand nehmen würde, so war es viel einfacher der ganzen Welt die Maske zu zeigen, die in diesen Zeiten mehr als nur wichtig war. Sie sollten wie zwei ganz normale Leute wirken, wie eine Mutter und ihr Kind, die durch Hogsmeade gingen. Würde jemand auch nur ansatzweise merken, dass sie nicht so normal waren, schwebten sie in Gefahr, Emily mehr als sie selbst und das wollte sie einfach nicht zulassen.

Und auch bei diesen Gedanken tauchten wieder Bilder in ihrem Kopf auf, Bilder die sie seit dem letzten Aufeinandertreffen mit ihrem Bruder dort gespeichert hatte. Es war nicht Sams Gesicht, das sie ansah als er erkannt hatte, wessen Kaffee er da über einen der Tische in den 'Drei Besen' verteilt hatte. Es war ihrer gewesen, den Draco ihr bestellt hatte und so war ihr Bruder wieder in ihr Leben getreten. Aber es war wie gesagt nicht dieser Gedanke, der nun wieder in ihrem Kopf auftauchte, es war nicht dieses eine Bild. Sie sah in diesem Augenblick ihrer Tochter, wie sie leblos im Hinterhof der 'Drei Besen' lag. Ihr Gesicht war blass gewesen, und sie war kalt, der Regen hatte sein Werk getan und nebenbei auch noch ihren ganzen Körper durchnässt. Für einen Augenblick hatte Laura wirklich das schlimmste gefürchtet, hatte nicht auf die anderen frei leblosen Körper geachtet, in diesem Moment hatte nur Emily für sie gezählt, nichts weiter, nicht mal die Tatsache, dass ihr Bruder in der Nähe gewesen war und dies alles mit angesehen hatte.
Die letzten Tage zusammen mit der kleinen dunkelhaarigen Hexe waren ruhig gewesen, immer mal wieder hatte sie ihr kleine Dinge beigebracht, die sie mit Magie bewerkstelligen konnte und sie konnte deutlich erkennen, dass Emily in der Zukunft über eine weit größere magische Kraft verfügen würde als sie selbst. Aber hatte man ihr das auch nicht schon vorrausgesagt? Wie kamen ihr die Worte der Prophezeiung in den Kopf, in den letzten Tagen hatte sie auch sehr oft daran denken müssen. Sie hatte darüber nachdenken müssen, was das Sicherste für ihre Tochter wäre, wo sie am sichersten aufgehoben wäre. Einerseits waren es vielleicht ganz gut, dass sie in einem großen Haus in der Nähe eines doch eher kleinen Dorfes lebten, da würde man sie wahrscheinlich nicht so schnell finden. Aber was wäre, wenn man sie dann doch finden würde und es nicht so einfach wäre zu fliehen? Wäre es dann nicht besser, wenn man näher an irgendwelchen Leuten wohnte, die einem zu Not auch noch helfen könnten? Außerdem fiel man in einer Menschenmasse auch nicht unbedingt sehr gut auf.
Jedenfalls hatten sich die beiden am Donnerstag auch noch einmal nach London begeben. Einerseits um Lauras Mantel abzuholen, andererseits um eine Wohnung zu finden. Sie hatte eine gefunden, allerdings konnten sie natürlich nicht sofort umziehen, ein wenig Zeit würde noch vergehen müssen.

Aber auch die Gedanken daran müssten nun erstmal dringenderen Sachen weichen, sie waren nun vor dem Haus angekommen, in dem sie sich mit Sam und seiner Tochter treffen würden. Laura war sich nicht sicher, ob auch seine 'Frau' dabei sein würde, hoffte es aber irgendwie nicht, da sie sich doch ziemlich sicher war, dass diese nicht seine wirkliche Frau war, sondern nur so irgendeine Aurorentarnung.
Ihr Blick ging noch einmal zu Emily, fragte sie so, ob sie bereit war und klopfte anschließend an der Tür.

Emily Grey









erstellt am 30.10.2008 10:05    

cf: Haus von Draco, Emily und Laura

Nachdenklich setzte sie einen Fuß vor den anderen. Es war seltsam bei jemanden an der Hand zu gehen. Aber Laura wollte den Anschein erwecken als wäre sie wie alle anderen? Nun gut.

Innerlich war ihr wieder kalt. Sie hatte die letzten Tage viele Momente mit ihrer Mutter erlebt die sie niemals zu hoffen gewagt hatte. Sie hatte recht viel gelernt, auch wenn es sie noch immer störte, das sie Worte benutzen wollte, und an so jämmerlich wenig Energie herankam.
Aber nun MUSSTE sie ihre Hand halten. Und das war wiederrum etwas das Emily niemals freiwillig tun würde.
Ihr Herz war von einer groben kalten Faust in einem starren Griff genommen wurde, und sie spürte wie es ärgerlich dagegenschlug.
Wie konnte Laura ihr nur etwas aufzwingen?
Gerade nach allem was sie miteinander erlebt hatten die letzten Tage?
Außerdem war es offensichtlich das sie mit den Gedanken ständig woanders war. Seine Umgebung zu vernachlässigen fand Emily verachtenswert, und sie dachte daran war geschehen war als sie letztes mal hier war. Vermutlich war sie deshalb hier an der Hand. Weil ihre "Mutter" ihr nicht vertraute.
Und das war der Grund warum Emilys Innerstes schäumte vor Wut, mit der selbstgerechten Wut die jedes Kind verspürte wenn es sich ungerecht behandelt fühlte. Denn sie hatte ja keine Wahl gehabt, davon war sie fest überzeugt.
So sah es in Emily aus.

Nach Außen hin wirkte das Bild vollkommen anders. Ihre Augen blickten scheinbar vergnügt mal hierhin mal dahin aber die meiste Zeit auf den Boden. Da waren Pflastersteine. Wie ein "normales" Kind hüpfte sie mal zu dem einen und mal zu dem anderen Stein und wirkte auf eine kindliche unbefangene Art vollkommen mit sich beschäftigt. War sie ja auch. Nur anders als es scheinte.

Als sie angesprochen war lächelte sie unbeschwert während ihre Augen Laura beinahe erdolchten. Bevor sie mit perfekt unbeschwerter Stimme zwitscherte. "Natürlich Mama, ich freue mich. Beim letzten Mal konnten wir uns ja kaum unterhalten."
Während in ihrem Inneren erneut eine heiße Welle Hass in ihrem Magen brandete welche sie sich aber nicht anmerken ließ. Zur Not würde sie das solange durchziehen, wie sie hier waren, und nun mit etwas mehr Selbstdisziplin vollbrachte sie es das selbst ihre Augen lachend strahlten.
Das ihre Mutter wusste das dies nicht so war, verschaffte ihr noch mehr innere Befriedigung. Denn sie wusste das dieses Verhalten ihrer Mutter nicht gefallen würde. Und so vergolt sie eben Gleiches mit Gleichem.

Samuel Grey
Auror








erstellt am 30.10.2008 12:28    

Sam hatte seine Tochter angegrinst, als sie meinte sie sei etwas aufgeregt, aber nicht wegen dem was sie gesagt hatte, sondern weil ihr Gesicht so herrlich von diversen Schokoladen verziert war. Er fand, seine Kleine sah zum anbeißen aus und der Anblick lenkte ihn tatsächlich kurz ab, genauso wie Caillean, die kurz zu ihnen in die Küche kam, aber schon nach kurzer Verabschiedung zur Arbeit musste. Eigentlich hätte er sie gerne aufgehalten, sich mit ihr und Dakota wieder ins Bett verzogen und die restliche Welt einfach für immer und ewig ausgeschlossen. Das war natürlich vollkommener Blödsinn, das war auch ihm klar, aber ein kleiner Teil in ihm wünschte es sich einfach.

Seine Nervosität ob Lauras Besuch nahm langsam panische Ausmaße an, die er mehr oder weniger schlecht zu überspielen versuchte. Fahrig stieß er diverse Gegenstände auf dem Tisch um, musste seinen Kaffee aufwischen, wozu er dieses Mal aber einfach seinen Zauberstab nutzte und goss sich dann neuen ein. Er achtete nicht einmal darauf, was er in sich rein stopfte, obwohl er das Essen ansonsten immer nahezu zelebrierte. Jetzt aber waren seine Gedanken einzig bei seiner Schwester und deren Tochter. Wenn er doch nur diese irrsinnige Hoffnung in sich begraben könnte, dass alles wieder gut würde. Hatte er wirklich geglaubt sie begraben zu haben? Hatte er tatsächlich gedacht, er hätte sich so weit von seiner Schwester distanzieren können, dass alles was sie anging ihn gar nicht mehr tangierte?
Ja das hatte er tatsächlich und es war ihm bis vor ein paar Monaten auch recht gut durch Leugnung gelungen. Der Auror hatte seine gesamte Gefühlswelt einfach auf Eis gelegt, sich jeden Gedanken an sie verboten. Eine riesige Mauer hatte sein Herz umgeben und eigentlich hatte er gedacht, damit gut zu fahren. In seinem Leben hatte es fast ausschließlich nur noch die Arbeit gegeben. Grey war gut in seinem Job, ein knallharter und eiskalter Einzelgänger, berechnend und taktierend. Es war ja auch recht einfach die bösen Jungs und Mädels zur ‚Strecke‘ zu bringen, wenn man vollkommen emotionslos agierte. Molly Weasley, mit der er genau wie mit dem Rest der Familie, gut befreundet war hatte ihn oft genug gewarnt, dass seine Art zu leben nicht gesund war. Irgendwann wäre er total ausgebrannt, aber er hatte sie immer nur angegrinst und es leichtfertig abgetan. Für ihn hatte es einfach nichts wichtigeres gegeben als seine Arbeit, alles andere barg die Gefahr verletzt zu werden und nach dem Desaster mit Laura hatte er in der Richtung wirklich keinerlei Ambitionen mehr gehabt. Es gab nur wenige Menschen, die sein Vertrauen hatten, stets war Misstrauen sein oberstes Gebot.
Und dann war sein kleiner, blonder Engel in sein Leben gepurzelt, gleichzeitig mit Caillean und beide hatten sie in Windeseile seine mühsam aufgebaute Mauer eingerissen. Wobei Dakota hatte da wohl den Hauptteil dran. Nie würde er wohl den Moment vergessen, als Arthur mit ihr bei ihm aufschlug... im drei Besen wo er sich mit seiner Freundin (damals noch gespielt seine Ehefrau... heute zwar auch noch, auch wenn die Gefühle jetzt echt waren) ein Zimmer gemietet hatte, und ihm das kleine Mädchen als seine Tochter vorstellte. Wirklich augenblicklich war seine Mauer gebröckelt, als er das süße Wesen gesehen hatte, was sein Fleisch und Blut war und schon so viel Leid hatte erdulden müssen. Und wie ein Wirbelwind hatten sie und schließlich auch Cai die restlichen Brocken um seinem Herz weggeweht. Nicht dass er deswegen nicht froh war, im Gegenteil denn er musste Molly recht geben. Zum ersten Mal seit Jahren fühlte er sich wieder lebendig, glücklich und... ja auch frei. Aber mit diesen Gefühlen waren auch die anderen wieder da, die schmerzlichen, die seiner Schwester galten.

Niemals hatte er damit gerechnet sie so wiederzusehen... im drei Besen wo er erst seinen Augen nicht trauen wollte. So viele Emotionen waren auf ihn eingestürzt, die er sofort hinter seiner Maske verbarg, nicht willens sie ihr zu zeigen. Aber als sie dann im strömenden Regen draußen gestanden hatten, beide mit ihren Kindern... da hatten sie sich beide offen in die Augen geblickt. Beim Merlin ja, er hatte sie trotz allem jeden einzelnen Tag schmerzlich vermisst, auch wenn er es all die Jahre erfolgreich verdrängt hatte.
Und jetzt würde sie gleich kommen, gemeinsam mit ihrer Tochter, die in etwa das Alter von Dakota haben musste. Seine Nichte.... er konnte es immer noch nicht recht fassen, aber Laura ging es da andersrum sicher nicht anders. Sam vermutete, dass sie genauso wenig damit gerechnet hatte, dass er ein Kind hatte wie er bei ihr...

Die Worte seiner Kleinen rissen ihn wieder aus seinem Gedankenchaos und er schaute sie kurz leicht verwirrt an, als wenn er sich in Erinnerung rufen müsste, was sie überhaupt gesagt hatte. „Oh... ähm... ich nehme an jeden Augenblick“, erwiderte er und starrte auf seinen Teller wo er jetzt erst bemerkte, welch komische Kombination er zu sich nahm. Er hatte tatsächlich auf sein Schokoladenbrot Rührei gepackt ohne es zu bemerken.
Sam schüttelte grinsend den Kopf über sich selber. „Nu schau dir das an, wenn das heute so weiter geht... ich werd alt“, er zwinkerte seiner Tochter zu und begann kurzerhand das Frühstück abzuräumen, spülte mit Hilfe der Magie und bemerkte nicht, dass es wohl das erste Mal in dem Häuschen war, dass er selber freiwillig und sofort das Küchenchaos beseitigte.
Schließlich stellte er sich eine weitere, übersüße Tasse Kaffee auf den Tisch, Dakota einen weiteren, ebenso übersüßten Kakao und schaute sie fragend an. „Was ist? Hast du Lust eine Runde Zauberschach zu spielen? Ich könnte es dir beibringen wenn du magst...“, fragte er und wollte sich anscheinend ablenken, nur um ja nicht an Laura zu denken. Was war wenn sie doch nicht kam, weil sie es sich anders überlegt hatte? Nein, daran wollte er jetzt definitiv nicht denken und beschäftigte sich lieber mit Dakota.
Wie lange die beiden schließlich gespielt hatten wusste Sam später nicht mehr, aber als es plötzlich an der Tür klingelte, sprang er wie von der Tarantel gestochen auf und riss das Schachbrett prompt mit um, so dass sie einzelnen Figuren quer durch die Küche schossen. „Oh...ups...“, er schaute kurz leicht verzweifelt Dakota an, zuckte dann mit den Schultern und ging in Richtung der Tür.
Davor holte er erst einmal tief Luft, wobei ganz automatisch seine Maske wieder über das Gesicht glitt und nichts mehr von dem übernervösen Mann zeugte, der den ganzen Morgen schon aus Versehen irgendwelche Dinge durch die Gegend warf.
Als er dann jedoch die Tür öffnete, stockte ihm dennoch kurz der Atem. Da stand sie... an der Hand die kleine Emily, die verblüffende Ähnlichkeit mit seiner Schwester aufwies und wie ein bezauberndes Püppchen neben ihr wirkte. Er lächelte der Kleinen zu, absichtlich erst einmal auf sie konzentriert, um den aufkommenden Sturm in seinem Inneren zu beherrschen. „Hallo... du musst Emily sein? Ganz bestimmt bist du es, du siehst deiner Mum zum verwechseln ähnlich. Weißt du wer ich bin?“, er reichte ihr die Hand, auch wenn er ihr lieber spontan über die Wange gestreichelt hätte, „ich bin dein Onkel Sam...“, er ließ noch kurz seinen Blick auf dem Mädchen ruhen, ehe er sich doch überwand seine Schwester anzusehen. „Laura...“, sagte er leise und musste auch hier kämpfen, dass er sie nicht einfach in seine Arme zog, auch wenn sein Gesicht keinerlei dieser Emotionen offenbarte.
„Kommt rein, es ist wirklich bitterkalt“, er trat ein Stück zur Seite und schloss, nachdem die beiden eingetreten waren, die Tür hinter ihnen. Sofort umschmeichelte die beiden die angenehme, wohlige Wärme des kleinen Knusperhäuschens und er zeigte ihnen, wo sie ihre Umhänge aufhängen konnten. „Caillean kann euch leider nicht begrüßen, sie musste arbeiten... aber kommt doch erst einmal mit in die Küche. Emily möchtest du vielleicht einen Kakao? Laura? Was ist mit dir?“, er spielte noch immer den distanzierten Gastgeber, aber er war sich sicher, dass seine Schwester mittlerweile dennoch in seinen Augen sah, dass ihm diese Rolle Mühe bereitete.

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Dakota Grey








erstellt am 05.11.2008 19:42    

Grinsend konnte Dakota beobachten, wie ihr Papa sich vor Aufregung ziemlich seltsam benahm. Sie hatte ja schon festgestellt, dass das in der Liebe oftmals der Fall war und wer hatte jemals behauptet, dass das Geschwisterliebe nicht mit einschloss? Denn das ihr Papa wegen der bevorstehenden Ankunft von seiner Schwester nervös war, sah ihm im Augenblick sogar ein Blinder an.
Vorsichtshalber brachte Dakota das Glas mit der Nussnougatcreme in Sicherheit, bevor es irgendwo auf dem Boden zerschellen konnte. Der Kaffee von Sam hatte nicht ganz so viel Glück, doch die Achtjährige amüsierte sich mehr über die große, braune Pfütze, die sich kurzzeitig auf dem Tisch ausbreitete, bis ihr Vater sie mit einem Zauber beseitigte.
Eigentlich hatte sie gedacht, dass sie ihren Vater mittlerweile sehr gut kannte, von seiner eisigen Aurorenmaske, bis hin zu den ungewöhnlichen Essgewohnheiten, die ihr auch zu eigen waren, und seiner liebevollen Art, wenn es um sie oder Caillean ging. Doch Nervosität hatte sie bisher noch nie bei ihm zu Gesicht bekommen, auch wenn sie die Geschichte um ihn und Laura halbwegs kannte und sie ziemlich traurig fand. Doch der krönende Höhepunkt von der Herumwuselei ihres Vaters war wohl die Kombination Schokoladenbrot mit Rührei, die Dakota verständlicherweise zum Lachen brachte. Ihr Magen vertrug ja sonst so einige seltsame Mischungen, aber das war dann selbst ihr zu viel des guten.
„Du wirst doch nicht alt“, meinte die junge Grey kopfschüttelnd, bevor sie kichernd hinzufügte: „Vielleicht ein wenig schrullig...“
Normalerweise wäre das der Auftakt zu einer wunderbaren Kitzelschlacht geworden, mit der ihr Papa Rache für ihren frechen Kommentar genommen hätte, doch die Frage nach Zauberschach lenkte Dakotas Gedanken sofort wieder in eine ganz andere Richtung. War das wie normales Schach? Das konnte sie zwar auch nicht so wirklich, aber das Ganze mal in magischer Ausführung zu spielen, war bestimmt lustig und vertrieb einem noch dazu die Zeit.
Aufmerksam hörte das blonde Mädchen also zu, als ihr Vater ihr die Spielregeln erklärte. Zauberschach klang im ersten Moment schwieriger, als es letzten Endes wirklich war. Aber vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass Dakota Gefallen an allen möglichen logischen Spielen fand. Und das die Spielfiguren sich von selbst bewegten, fand sie noch dazu ungemein erheiternd, auch wenn ihr das brutale Verhalten der Figuren, ihre Gegner niederzuhauen, wenn sie diese geschlagen hatten, doch ein wenig missfiel.

Dakota war so vertieft in ihr Spiel, dass sie das Klopfen an der Tür zunächst überhörte. Zumindest solange, bis ihr Vater plötzlich aufsprang, das Schachbrett samt Figuren vom Tisch riss und auch schon in Richtung Tür losstürmte. Wirklich übel nehmen konnte Dakota ihm das nicht (zumal sie ihrem Vater ohnehin nie wegen irgendetwas böse war). Stattdessen sammelte die junge Grey zunächst einmal die Zauberschachutensilien vom Boden wieder auf, um ihrem Vater Zeit zu geben, Laura und Emily zu begrüßen.
Erst als sie das kleine Chaos ihres Papas beseitigt und das Schachbrett zur Seite gelegt hatte, erschien Dakota im Flur, wo ihr Papa den beiden Neuankömmlingen bereits einen Kakao anbot. Interessiert betrachtete die Achtjährige ihre Tante und ihre Cousine. Bei ihrer ersten und bisher einzigen Begegnung vor einigen Wochen hatte sie noch nicht gewusst, um wen es sich bei den Beiden handelte, weswegen sie Laura und Emily nun ganz anders wahrnahm als zuvor.
Dennoch beschwor das Wiedersehen auch einige unschöne Erinnerungen herauf, die Dakota lieber verdrängt hätte. Der Hinterhof der Drei Besen, der Junge und das Mädchen aus Hogwarts, und dieser unliebsame Nebel, der seitdem auf dem Rest ihrer Erinnerungen dieses Abends lag. Das alles hielt Dakota aber dennoch nicht davon ab, die beiden Verwandten augenblicklich ins Herz zu schließen, denn etwas anderes hätte einfach nicht ihrer Natur entsprochen. Vor einem halben Jahr war sie davon überzeugt gewesen, dass sie an Familie lediglich ihre Mutter und ihre Urgroßmutter besaß und nach deren Tod kamen plötzlich Vater, Tante und Cousine hinzu. Zumindest Dakota war überglücklich.
„Hallo“, begrüßte sie sowohl Laura als auch Emily mit einem strahlenden Lächeln, auch wenn sie sich zunächst noch an der Seite ihres Vaters hielt und möglichst unauffällig nach dessen Hand griff. Zum einen, um ihn ein wenig zu beruhigen, und zum anderen, um sich selbst ein wenig zu beruhigen, denn auch wenn sie Laura und Emily bereits in ihr Herz geschlossen hatte, war sie dennoch schüchtern gegenüber noch unbekannten Personen. 

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Laura Grey
erstellt am 07.11.2008 15:29    

Lauras Augen wurden nicht gerade zu Schlitzen als sie den Blick Emilys bemerkte als sie diese gefragt hatte, ob sie bereit war und die kleine dunkelhaarige Hexe ihr antwortete, aber dennoch konnte man sehen, dass sie über das 'Erdolchen' nicht sonderlich erfreut war. Eigentlich hatte sie gedacht, dass die beiden nicht mehr so schnell in dieses Stadium zurück fallen würden aber anscheinend hatte sie da falsch gedacht. Nunja, ändern konnte sie es nicht und es tat zwar weh aber wiederum auch nicht so weh wie der Kommentar „Ich hasse dich.“, den sie ja auch schon mal von ihrer Tochter gehört hatte. Allerdings war der wenig erfreuliche Blick nur für einen Augenblick in ihren Augen zu erkennen, wich dann aber einem anderen. Automatisch wie eine Trotzreaktion hatte sie wieder ihre kühle Maske aufgesetzt, die sie auch vor sechs Wochen aufgesetzt hatte, nachdem sich Emily bei ihr entschuldigt hatte. Sie hatte ihr damals zwei Sachen gesagt: einerseits dass sie Emily sofort stehen lassen würde, wenn diese weglaufen und ihr mit voller Verachtung ins Gesicht sagen würde, dass sie sie hasste und irgendwann wieder zurückkommen würde um um Verzeihung zu bitten und andererseits, dass sie auch Draco nicht wie ein Stück Dreck behandeln durfte. Das zweite war ihr inzwischen egal, wenn alles gut lief würden sie den Zauberer eh nie wiedersehen aber an dem ersten hielt sie immer noch fest. Zwar hatte es bisher nicht wieder solche Ausmaße angenommen wie damals und sie liebte das Kind auch aber dennoch würde sie sich nicht wie ein Stück Dreck behandeln lassen.
„Schön, dass du dich freust“, sagte sie, verdrängte die kühle Maske von ihrem Gesicht außer von den Augen, da konnte sie ruhig noch ein wenig bleiben, „Und wahrscheinlich werden wir uns heute auch länger unterhalten können, außer du hast wieder vor wegzulaufen.“

Mehr konnte sie allerdings nicht sagen, da in diesem Augenblick Sam die Tür öffnete. Da sie in diesem Augenblick noch mit Emily geredet hatte und noch die zum Teil freundliche, zum Teil aber auch eiskalte Maske aufhatte, reagierte sie doch ein klein wenig anders als ihr Bruder, der im ersten Moment noch ziemlich undurchdringlich wirkte aber Emily dann zulächelte. Sie wollte in diesem Augenblick zwar auch irgendwie ein freundlich wirkendes Gesicht aufsetzen aber es funktionierte nicht. Jedem anderen konnte sie zeigen, dass sie sich freute, konnte ihm was vorspielen aber bei Sam war dieses Talent irgendwie eingerostet. Früher hatte sie es geschafft, zu oft war sie da ja in Situationen gewesen in denen sie das glückliche Mädchen spielen musste auch wenn es in ihrem inneren total anders aussah (allerdings glaubte sie nicht unbedingt, dass Sam ihr das geglaubt hatte). Aber nun war es plötzlich anders. Nun stockte auch ihr der Atem, da es irgendwie doch ein wenig überraschend war ihn hier und vor allem so zu sehen, aber danach hatte sie wieder das Gesicht von gerade eben auf: ein teilweise freundliches Gesicht, dessen Augen aber immer noch ein wenig unterkühlt wirkten und Sam konnte wahrscheinlich auch noch die Unsicherheit in ihnen erkennen, da er sie einfach am besten auf dieser Welt kannte.
Sie beobachtete wie Sam Emily begrüßte und fragte sich, wie die kleine darauf reagieren würde. Würde sie nur ein falsches Wort sagen, das schwor sich Laura in Gedanken, da sie immer noch leicht angesäuert von der Art ihrer Tochter war, würde sie für diesen Tag nicht mehr so freundlich zu ihr sein. Emily konnte Draco ruhig so viel hassen wie sie wollte, schließlich war sie ja auch von ihm verlassen wurden, aber Sam gegenüber ließ sie so ein Verhalten nicht zu. Ihre Augen verengten sich kurz zu Schlitzen, während sie die beiden betrachtete, allerdings wurden sie kurz darauf auch wieder normal.. naja, zumindest so normal wie vorher, halt immer noch kühl und undurchdringlich.
Als Sam sich dann an sie wandte, wusste sie für einen Augenblick nicht, was sie nun machen sollte, die Barriere zwischen ihnen war immer noch vorhanden und sie konnte sie nicht einfach so einreissen. „Hallo Sam“, sagte sie, diesmal allerdings ohne den etwas spöttischen Unterton, den sie noch bei ihrer letzten Begegnung in ihrer Stimme gehabt hatte, und betrat dann das kleine Haus „Danke, es ist wirklich ziemlich kalt.“ „Und das nicht nur da draußen...“

Kaum hatte sie einen Fuß über die Türschwelle gesetzt umgab sie auch schon eine warme und wohlige Luft und für einen Augenblick fühlte sie sich auch wieder, so seltsam es auch klingen mochte, wie zuhause. Hier lebte eine Person, die sie besser als jeder andere Mensch auf dieser Welt kannte und eine Person, die sie liebte auch wenn sie das für so lange Jahre verdrängt hatte. Während sie die beiden Mäntel aufhing erklärte Sam den beiden weiblichen Greys, dass Caillean leider arbeiten musste - für Laura ein weiterer Hinweis darauf, dass sie nicht wirklich seine Frau sein konnte – und bot ihnen dann etwas zu trinken an.
„Das ist schade, deine Frau hätte ich doch zu gerne kennen gelernt“, auch wenn sie sah, dass ihre Gegenwart ihn aufwühlte, hatte sie sich diesen Kommentar einfach nicht verkneifen können, „Ein Kaffee würde nicht schlecht sein.“
Und dann betrat jemand den Flur auf den Laura doch ziemlich gespannt gewesen war: die kleine blonde Dakota, die ihrem Vater doch ähnlich sah und sie nun mit einem strahlenden Lächeln begrüßte. Auch auf Lauras Gesicht erschien nun ein Lächeln, denn auch wenn die dunkelhaarige Hexe sonst immer recht abweisend und kühl war, Kinder mochte sie doch und dieses war ja auch noch ein besonders Kind, Sams Tochter. „Hallo Dakota“, sagte sie und hockte sich dabei kurz hin, „Es freut mich dich mal richtig kennen zu lernen.“ Nachdem sie ihr die Hand gereicht hatte, richtete sie sich aber auch schon wieder auf und trat hinter Sam in die Küche.

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Emily Grey
erstellt am 10.11.2008 12:05    

Sie war ein wenig zu sehr damit beschäftigt gewesen ihrer Mutter etwas vorzuspielen und musterte nun den Mann den sie beim letzten Mal nicht wirklich beachtet hatte. Er war beinahe riesig. Sie spürte wie sich ihr innerer Schutzwall wappnete und schüttelte den Kopf. Und ärgerte sich über sich selber, weil sie ja schon wusste wer er war.

Es war diese aufrichtige Freude die sie irgendwie verlegen machte. Sie musterte die dargehaltene Hand und stritt mit sich selber. Sie wollte nicht wirklich aber sie würde nie jemanden ernsthaft merken lassen wollen das sie sich etwas nicht traute und fasste beherrscht die Hand. Und war froh das seine Aufmerksamkeit dann nicht mehr ihr golt.

Und musterte das Mädchen. Sie hatte es noch nie gesehen und erinnerte sich nicht daran ihr schon einmal begegnet zu sein. Sie lächelte so strahlend das es Emily ins Herz stach. Das Mädchen war glücklich. Und man sah es ihr an, das sie einfach oft Spaß hatte. "Hallo, ich bin Emily." stellte sie sich ihr mit etwas missmutigen Ton vor. Sie wusste nicht mal was sie störte. Aber es war einfach so schreiend ungerecht. Sie war ihre Cousine und ihr so gar nicht ähnlich.

Ihre Mutter kniete sich zu Dakota und begrüßte sie freundlich und das Schlimmste war, aufrichtig. Sie freute sich richtig. Und eiskalt durchzog der Hass sie. Es war offensichtlich das ihre Mutter dieses Mädchen bestimmt liebte. Und lieber hatte als sie. Wer würde so einen kleinen blonden Engel auch gegen sie tauschen. Ein Mädchen das so lächelte hatten eben alle lieb. Zu solchen waren alle freundlich. Ganz im Gegensatz zu Mädchen die wie sie waren. Sie war neidisch und eifersüchtig auf Dakota, die scheinbar die Gabe hatte das alle Herzen ihr zuflogen. Sie entschloss sich dazu sich mit ihr anzufreunden. Aber nur um ihrer Mutter zu gefallen, aus Angst das diese sie am Ende gar nicht beachten würde, und sich hier nur noch um ihre Nichte kümmern würde.

Und nun nahm sie die Hand ihres Vaters so zutraulich. Sie dachte an Draco und daran das er gegangen war, kaum als das sie ihn vertraut hatte.
Sie merkte erst jetzt das sie ihm vertraut hatte.
Und wie sehr sie sein plötzliches Gehen verletzt hatte. Und ihre Augen ruhten total eifersüchtig auf dem Rücken der beiden.
Sie merkte das sie auf verlorenen Ppsten kämpfte.

"Ja danke, ein Kakao wäre nett" sagte sie mit leiser, kleinlauter und ruhiger Stimme. Das Haus war warm und es roch so angenehm das es Emily beinahe den Magen umdrehte. Sie fühlte sich wie ein Fremdkörper und als sie raufsah zu ihrer Mutter und merkte das es ihr sicherlich auch so ging.

Ihre kniffige Bemerkung zu der "Frau" ihres Onkels beruhigte Emily, und sie war Laura dankbar. Sonst wäre ihr wohl vor Kitsch und Wohlfühlaura richtig übel geworden. Ihr fiel ein wie freundlich sie sein wollte. Und brauchte ein schüchtern wirkendes Lächeln zustande. Ihre grauen Augen huschten unruhig von Ecke zu Ecke des Hauses, und schaute sich aufmerksam um. Und hatte keine wirkliche Lust sich von ihrer Mutter zu entfernen und folgte dem allgemeinen Pulk in die Küche. Und hatte nun von sich aus den Wunsch auch die Hand ihrer Mutter zu nehmen, aber wegen dem Streit vorher traute sie sich nicht, achtete aber darauf dicht in ihrer Nähe zu bleiben.

tbc: off (neues Forum)