Autor
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Thema: Flourish & Blotts
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Allison
Parker
Hauslehrerin
Hufflepuff
Pflege
magischer Geschöpfe
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erstellt am 16.09.2007 15:22
Der
Buchladen Flourish
& Blotts liegt in der Londoner Winkelgasse. Neben zahlreichen
anderen Werken der magischen Literatur, bekommt man hier auch die
Bücher, die man in Hogwarts benötigt.
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Marla Styles
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erstellt am 27.10.2007 00:16
cf
~ Wohnung von Marla Styles
Marla war etwa eine halbe Stunde gelaufen, bis sie in der Winkelgasse
angekommen war. Auf dem Weg hatte sie sich die Ereignisse der letzten
Tage noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Der Tagesprophet
berichtete immer häufiger über Vermisste Personen und
Marla
hatte noch immer die Meldung vor Augen, die sie in den letzten Tagen am
meisten geschockt hatte. Es hieß, dass in Hogwarts eine
Schülerin umgekommen sei und das dunkle Mal gesichtet wurde. Das
dunkle Mal...
Als es zuletzt gesichtet wurde, geschahen schreckliche Dinge und es
waren äußerst finstere Zeiten. Marlas Eltern waren
in dieser
Zeit umgekommen und ihr Leben hatte sich einschneidend
verändert.
Nu so war sie nach England gekommen und es schien ihr falsch, dass nun
die Zeichen dafür sprachen, dass eine derartige Zeit wieder
heranbrechen sollte.
Sie führte ihren Weg fort, bis sie pünktlich um 8 Uhr
bei
Flourish & Blotts ankam und den Laden betrat. "Ich bin da!"
rief
sie kurz in die Richtung, in der sie ihren Chef vermutete. Als Antwort
kam nur ein kurzes "Gut, heute kassieren sie!"
Marla stellte
ihre Tasche hinter der Kasse ab und setzte sich. Neben der Kasse lag
der Tagesprophet, den ihr Chef bestellte und dann im Laden liegen
ließ. Marla schlug ihn auf und begann ein wenig zu lesen und
was
sie da las, ließ sie die Luft anhalten. Wieder
Tote?? Wieder Tote in Hogwarts?
Marla konnte es kaum fassen. Sollte es tatsächlich so kommen,
dass
es wieder so wurde wie früher? Wie zu jeden Zeiten, als ihre
Eltern noch lebten? Marla wollte es nicht glauben. Allein der Gedanke
daran bereitete ihr Magenschmerzen.
In diesem Moment kamen einige Eulen hereingeflogen, die
Bücherbestellungen ablieferten. Doch eine der Eulen war Marla
bekannt. Sie hob die Augenbraue. Da flog Samantha, Joeys Eule und
landete direkt vor ihr mit einem Brief für sie. Sie ignorierte
für den Moment alle anderen Eulen und nahm Samantha erst den
Brief
ab und legte ihn vorsichtig so hinter die Kasse, dass ihr Chef, sollte
er auftauchen, ihn nicht sehen konnte. Anschließend nahm sie
den
anderen Eulen die Buchbestellungen ab. Zum Schluss blieb nur noch
Samantha übrig. Marla lächelte der Eule zu und
öffnete
dann den Brief von Joey.
Hey Mum!
Du wirst stolz auf mich sein, ich habe endlich die Küche
gefunden!
Na gut, ich hatte dabei schon ein wenig Hilfe, aber ich fang mal ganz
am Anfang an. Peeves hat wieder mal einen seiner dämlichen
Streiche gespielt und in der großen Halle kam man kaum
vorwärts, ohne auszurutschen. Naja, jedenfalls habe ich
dadurch
das Abendessen verpasst und Rhea Dickinson, sie ist eine Klasse
über mir und in Gryffindor, naja, ihr gings genauso und da ist
sie
mit mir gemeinsam in die Küche gegangen. Jetzt verstehe ich
auch
endlich, was du mit "Birne kitzeln" gemeint hast!
Marla lächelte. Sie hatte stets damit gerechnet, dass ihre
Tochter
ebenso, wie sie damals, irgendwann die Geheimnisse von Hogwarts finden
würde. Sie las weiter.
Also, warum ich dir eigentlich diesen Brief schreibe...
In der
Küche habe ich meinen neuen Lehrer für Arithmantik
getroffen
und er sagte, dass er dich kennt und Dad anscheinend auch und er hat
mich so komisch angeschaut. Ich glaube, er mochte Dad nicht, ich
weiß aber auch nicht warum und ich hatte gehofft, dass du mir
da
mehr verraten könntest, wo du doch mit ihm zur Schule gegangen
bist und so. Sein Name ist Noah Gordon.
Marla stockte und starrte völlig irritiert auf das
Pergamentblatt.
Sie als den Satz ein zweites, ein drittes und ein viertes Mal. Konnte
das sein? War das wirklich möglich? sollte das der Noah Gordon
sein, den sie Jahre lang gesucht hatte? Es musste so sein. Eigentlich
gab es kaum einen Zweifel. Marla las den Rest des Briefes.
Ich glaub, ich war ein wenig zu vorlaut... Er hat Rhea
und mir
nen Haufen Aufgaben gegeben, aber keine Punkte abgezogen. Ich hab auch
nicht verstanden, wieso. Aber die Aufgaben habe ich natürlich
gemacht, dafür hab ich letzte Nacht aber kaum geschlafen.
Jedenfalls.. Wäre es schön,wenn du mir was
erzählen
könntest. Kann es sein, dass er der Autor von den
Arithmantikbüchern ist???
Schreib schnell zurück, ich bin sehr neugierig!
Liebe Grüße,
Joey
Marla lächelte. Ja, Joey hatte ihre Aufgabe immer gewissenhaft
erledigt, doch nun stellte sich Marla ein Problem und ihr Blick wurde
sehr ernst. Sie musste Noah irgendwie erreichen, das versuchte sie seit
Jahren und nun schien es so einfach, doch zunächst musste sie
Joey
eine Antwort schreiben. Sie sah sich kurz um, doch weder ein Kunde,
noch ihr Chef waren irgendwo in Sichtweite, also schrieb sie eine
Antwort an Joey. Samatha, die Eule wartete noch immer geduldig vor ihr.
Als Marla fertig geschrieben hatte, gab sie der Eule den Brief. "Bring
das zu Joey." Sagte sie mit eine Lächeln. "Guten Flug." und
schon
flog die Eule davon. Marla sah ihr kruz nach, als ihr Chef um die Ecke
blickte. "Mit wem reden sie denn da??" Marla sah zu
ihm
rüber und setzte eine Unschuldsmiene auf. "Mit niemandem." Er
schüttelte nur leicht den Kopf und verschwand hinter einem der
vielen Bücherregale, während Marla sich
überlegte, wie
sie Noah am besten erreichen konnte. Ein Brief würde Sinn
machen,
allerdings konnte sie diesen erst in ihrer Mittagspause schreiben, da
in diesem Moment die ersten Kunden den Laden betraten.
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Noah Gordon
Arithmantik
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erstellt am 03.11.2007 19:45
CF: Madame Malkins/ London
Noah ging zurück auf die Straße, die sich
mittlerweile
gefüllt hatte. Händler aus allen Branchen waren
unterwegs
sowie Mütter mit ihren Kleinkindern, die Einkäufe
erledigten.
Schnellen Schrittes bahnte sich Noah den Weg durch die Passanten und
erreichte alsbald Flourish & Blotts. Es war schon einige Zeit
her,
dass er das letzte mal hier gewesen war. Normalerweise ließ
er
sich seit einigen Jahren seine Bücher per Eulenpost
zuschicken.
Er beschritt den Laden und nahm den Geruch sowohl von der
Druckerschwärze frisch gedruckter als auch den ziemlich
modrigen
von sehr alten Büchern wahr. Es war nicht sonderlich viel los
im
Geschäft, aber Montagvormittag sah es in den anderen
Geschäften auch nicht viel besser aus. Noah ging
zunächst zu
den Sachbüchern und fand dort auch einige seiner eigenen
wieder.
Willkürlich schlug er eine Seite seines Buches „Die
verflixte 13“ auf und begann ein paar Zeilen zu lesen. Er
hatte
das Buch vor 7 Jahren herausgebracht als er sich auf seiner Reise durch
China befand. Bei der Erinnerung an sein unbeschwertes Dasein zu dieser
Zeit zog sich leicht sein Herz zusammen. Jetzt nahm er
schließlich eine Position ein, bei der er nicht kommen und
gehen
konnte, wann er wollte. Jetzt musste er sich seinen Problemen stellen
und konnte nicht weiter weglaufen. Nun, im Prinzip habe ich
mir ja
schon heute eine kleine Auszeit von Hogwarts genommen, aber
natürlich nicht, um abzuhauen, sondern vielmehr zu Hogwarts
… und meiner Sicherheit.
Noah blickte sich um und hielt Ausschau nach dem Eigentümer
des
Buchladens. Allerdings konnte er ihn nicht entdecken und so ging Noah
zur Kasse, an der er eine Frau erblickte, die abkassierte. Er konnte
nicht ihr Gesicht erkennen, da diese mit dem Rücken zu ihm
stand
und gerade sich bückte, um eine Tüte unter der Kasse
hervorzufischen. Noah räusperte sich kurz und sprach dann die
Frau
mit den dunkelbraunen Haaren an: „Entschuldigen Sie, ist Ihr
Chef
heute zufällig im Haus? Ich müsste ihn
nämlich in einer
persönlichen Angelegenheit sprechen.“
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Marla Styles
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erstellt am 04.11.2007 00:34
Marla
hatte bei
einigen Kunden kassiert, aber eigentlich waren es gar nicht so viele.
Wenn nicht gerade ein neuer Bestseller oder die
Hogwartsschüler
sich ihre Schulbücher besorgten, war eigentlich relativ wenig
los,
was Marla die Zeit gab ein wenig Ordnung zu schaffen. Hinter der Kasse
herrschte wie immer das völlige Chaos. Die Tüten
lagen kreuz
und quer hinten und auch das Geschenkpapier sah nicht gerade aus, als
könnte man damit noch was anständig verpacken.
Zunächst
machte Marla Ordnung bei dem Geschenkpapier, anschließend bei
den
weiteren Verpackutensilien, doch ihre Gedanken schweiften immer wieder
ab.
Noah in Hogwarts... Ist das wirklich möglich?
Joey muss
sich geirrt, sich verhört haben.. Aber weshalb sollte dieser
Lehrer dann eine Abneigung gegen Jaycup haben? Es war gerade
kein
Kunde im Laden, also drehte Marla sich um und ordnete die
Tüten
nach Größe und dem Gewicht, das sie halten sollten.
Dabei
fiel eine der Tüten zu Boden, sie bückte sich und
fischte
nach der Tüte, die unter die Kasse gerutscht war. Wie
kann das sein, dass er gerade jetzt in Hogwarts auftaucht? Genauso gut
könnte er doch auf einmal hier im Laden stehen.. In
eben diesem Moment hörte sie eine Stimme hinter sich. „Entschuldigen
Sie, ist Ihr Chef heute zufällig im Haus? Ich müsste
ihn
nämlich in einer persönlichen Angelegenheit
sprechen.“
Mit einem Ruck richtete Marla sich auf, die Tüte noch in der
Hand,
drehte dem Mann, der diese Worte gesprochen hatte allerdings noch den
Rücken zu. Nein, nein, nein.. Das kann nicht sein..
Nicht jetzt. Verdammt, das kann nicht sein.
Sie kannte die Stimme des Mannes und sie wusste auch genau, zu wem sie
gehörte. Jahrelang hatte sie den Klang dieser Stimme vermisst
und
hatte versucht diesen einen Mann zu finden. Ein eiskalter Schauer lief
ihr über den Rücken. Es war zu früh. Sie war
auf dieses
Treffen nicht vorbereitet. Doch sie konnte wohl kaum länger
zögern. Er würde ihre Stimme ebenso erkennen und
weglaufen
konnte sie jetzt auch nicht mehr.
Sie holte tief Luft, bevor sie antwortete. "Tut mir leid, er ist im
Moment nicht da, kommt aber in etwa einer Stunde wieder."
Während
sie das sagte legte sie die Tüte weg, die sie unter der Kasse
hervorgefischt hatte, dem Mann immernoch den Rücken zugewandt.
"Aber vielleicht.." sie drehte sich mit einem Ruck um. "..kann ich
ihnen ja helfen?" Da stand er.. Noah Gordon. Der Mann, den sie solange
gesucht und nicht gefunden hatte. Der Mann, von dem Joey berichtet
hatte. Der Einzige, den sie immer sehen wollte und gleichzeitig der
Einzige, den sie nun in diesem Moment eigentlich nicht sehen wollte.
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Noah Gordon
Arithmantik
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erstellt am 04.11.2007 03:21
Als
die Kassiererin
seine Worte vernahm, richtete sie sich ruckartig auf, als sei ihr ein
großer Schreck durch Mark und Bein gefahren. Herje,
wie kann man nur so schreckhaft sein. Es ist doch nichts
Ungewöhnliches, dass sich hier auch noch andere Menschen im
Laden
aufhalten und eventuell auch Fragen stellten könnten.
Noah blickte eine Antwort abwartend zu der Frau, die ihm noch immer
ihren Rücken zugewandt hatte.
Einige Sekunden vergingen und Noah war sich nicht sicher, ob sie ihn
auch wirklich verstanden hätte und wollte gerade nachhaken,
als
die Kassiererin endlich auf seine Frage reagierte: „Tut
mir leid, er ist im Moment nicht da, kommt aber in etwa einer Stunde
wieder." Und ebenso ruckartig wie sie sich aufgerichtet
hatte, drehte sie sich nun zu ihm um: "Aber vielleicht
… kann ich ihnen ja helfen?"
Noah meinte in diesem Augenblick sich in einer irrealen Welt zu
befinden. Er konnte nicht verstehen, was er oder besser gesagt wen
er sah. Diese Situation schien ihm zu absurd um real zu sein und er
spürte, wie sich der Boden seinen Füßen
entzog. Seine
Ohren rauschten und seine Gesichtshautfarbe hätte in diesem
Moment
durchaus mit Einhornfell verglichen werden können.
Für einen
Augenblick stand er mit halb geöffneten Mund vor ihr,
unfähig
irgendetwas zu artikulieren geschweige denn klar zu denken.
Er hatte dieses Wiedersehen mit Marla, seitdem er 1999 aus England
ausgereist war, gefürchtet. Oft hatte er sich gefragt, wie er
ihr
wohl begegnen und was er ihr sagen würde, wenn sie sich jemals
wieder gegenüberstehen würden. Umso unprofessioneller
erschien es ihm nun, sprachlos vor ihr stehen zu müssen. Doch
als
der erste Schreck, jedoch nicht die Verwunderung, verstrichen war und
Noah sich wieder besann, auch atmen zu müssen, begann sich
auch
wieder sein Verstand einzuschalten. Aber natürlich
…
sie lebt noch immer in London, das war dir doch klar. Irgendwo muss sie
ja arbeiten … aber wieso hier? Wieso nicht als Aurorin?
Noah runzelte die Stirn. Sein verwunderter Blick wandelte sich
blitzschnell in einen recht zynischen Gesichtsausdruck:
„Geholfen
haben Sie mir wohl schon genug in der Vergangenheit Miss Reed, oder
sollte ich besser sagen, Mrs, Styles?
Hätte ich
natürlich damit gerechnet, dass Sie so schnell die
Karriereleiter
hinaufgeklettert sind und jetzt als Aushilfe in Flourish &
Blotts
arbeiten, hätte ich mir auch den Weg gespart.“ Dabei
blickte
er demonstrativ auf seine Uhr. Rein äußerlich gab
sich Noah
mit äußerster Distanziertheit und Arroganz
gegenüber
Marla. Doch in seinem Inneren spürte er einen brennenden
Schmerz,
an dem er sein Herz vermutete. Am liebsten hätte er sofort die
Flucht angetreten.
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Marla Styles
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erstellt am 04.11.2007 03:32
Sie
sah abwartend zu
ihm. Sie erwartete, dass er wütend werden würde,
vielleicht
auch arrogant. Schließlich musste er bereits wissen, dass sie
Jaycup geheiratete hatte. Joey hatte es mit Sicherheit
erzählt. Oh
mein Gott... Hat sie ihm auch gesagt, dass er ihr Vater ist? Dann wird
alles Weitere schwer.. Verdammt schwer. Diese ganze Situation ist..
einfach furchtbar. Sie konnte in seinen Augen erkennen, dass
er
wohl ebenso erschrocken und überrascht war, wie sie. Doch als
der
Schreck und die Überraschung aus seinem Gesicht wichen, konnte
Marla etwas Zynisches in seinem Gesicht erkennen und versuchte sich
für alles zu wappnen. Sie erwartete, dass er sie angreifen
würde. So war er immer schon gewesen und seine nun folgenden
Worte
verletzten sie sehr. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
Marla stützte sich auf dem Kassentisch ab. "Natürlich
hat
Joey es erzählt.." Sagte sie leicht seufzend, bevor sie tief
durchatmete und ihm schließlich fest in die Augen sah.
"Hör
auf so zu reden, als wäre ich allein verantwortlich. Du hast
schließlich alle Brücken hinter dir abgebrochen und
warst
von heute auf morgen unauffindbar." Sie bemühte sich ruhig zu
sprechen, doch ihre Stimme zitterte und sie hasste sich dafür,
jetzt so unsicher ihm gegenüber zu wirken. Das war es nicht,
was
sie wollte. Alles, was sie sich zuvor zurecht gelegt und
überlegt
hatte, war verschwunden und wich langsam einem dumpfen Schmerz. Marla
hätte nie gedacht, dass er noch in der Lage sein
würde, sie
so zu verletzen. Sie wusste, dass sie noch nicht über ihn
hinweg
war, sonst hätte sie nicht ständig nach ihm gesucht,
doch sie
hatte immer gehofft, dass es nicht so schlimm werden würde.
Doch
da hatte sie Noah wohl unterschätzt.
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Noah Gordon
Arithmantik
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erstellt am 04.11.2007 14:55
Noah
verschränkte die Arme und blickte mit einem abweisenden
Gesichtsausdruck zu Marla. Das
ist ja ein toller Zufall, dass ich innerhalb von zwei Tagen die gesamte
Familie Styles kennenlernen darf – oder was davon
übrig ist. Marla stützte sich auf dem
Kassentisch ab: "Natürlich hat Joey es
erzählt.."
– „Natürlich hat mir das deine
‚liebreizende’ Tochter erzählt, die
nebenbei gesagt
ein äußerst schlechtes Zeitgefühl besitzt,
dermaßen undiszipliniert ist und dann noch meint, den
Unschuldsengel spielen zu müssen. Ehrlich gesagt, glaube ich
nicht, dass so jemand auch nur eine Chance hat, bei
mir im
Unterricht zu bestehen geschweige denn über so viel
Diszipliniertheit verfügt, um eine gute Arithmantikerin zu
werden.
Aber wenn ich mir ihre Eltern so betrachte, sollte es mich auch nicht
wundern.“
Dass er sich nach den wenigen Minuten, die er Josephine
gegenübergestanden hatte, kaum ein richtiges Bild von ihr
hätte machen können, war Noah durchaus bewusst. Doch
er
übertrieb absichtlich im Beisein vor Marla um ihr etwas von
dem
Schmerz heimzuzahlen, den er in diesem Augenblick in ihrer Gegenwart
empfand. Darüber hinaus hatte er durchaus bei der Durchsicht
von
Joeys Unterlagen gemerkt, dass sie alles andere als undiszipliniert und
unfähig war in Sachen Arithmantik. Aber es ging ihm jetzt auch
überhaupt nicht darum, präzise seine Meinung von Joey
weiterzugeben, denn Marla zu verletzten war seine Intention.
Nach kurzem Überlegen zog Noah eine Augenbraue nach oben:
„Woher weißt du eigentlich, dass ich deine
….
Tochter getroffen habe?“ Hat diese Göre
wohl gleich eine Eule geschickt, oder was?! Marla holte tief
Luft und seufzte. Mit festem Blick erwiderte sie seine distanzierte
Mimik und sprach mit zitternder Stimme: "Hör
auf so zu reden, als wäre ich allein verantwortlich. Du hast
schließlich alle Brücken hinter dir abgebrochen und
warst
von heute auf morgen unauffindbar." Daraufhin wurde Noahs
Blick
noch einen Hauch zynischer und abweisender als er sowieso schon war.
„Ich sehe keinen Grund, weshalb gerade ich
mich schuldig
fühlen sollte. Du hattest deine Entscheidung getroffen und
ehrlich
gesagt habe ich seit dem Tag, als ich dich das letzte mal gesehen
hatte, kein einziges mal mehr an dich gedacht. Und jetzt nenne mir auch
nur einen Grund, weshalb ich nicht alle Kontakte zu dir hätte
abbrechen sollen und weshalb du als anständige verheiratete
Frau auch nur im Entferntesten daran gedacht haben solltest, mich
ausfindig zu machen. Obwohl … an jemanden in einer Beziehung
gebunden zu sein, hatte dir ja auch schon bei mir nichts bedeutet
… wer weiss, bei wem du noch Trost gesucht hast. Bitte Marla
… mach dich nicht lächerlicher als du sowieso schon
bist.
Ich mag zwar damals den Kürzeren gezogen haben, aber dumm bin
ich
nicht.“ Sein Gesichtsausdruck war dabei eiskalt und er verzog
keine Miene. Noahs Zunge war scharf wie eine Guillotine und war einmal
sein Stolz verletzt worden, kannten seine Worte keine Grenzen.
Abschätzend betrachtete er Marla. Sie war kaum um einen Tag
gealtert, doch ihre Augen sahen ein wenig sorgenvoll aus.
Natürlich hatte Noah sie damals vermisst, als sie sich
für
Jaycup entschieden hatte und so hatte schließlich sein
berufliches als auch persönliches Scheitern Noah damals
veranlasst, alle Verbindungen zu England zu kappen und hinaus in die
Welt zu ziehen. Umso weiter weg das war, umso besser erschien es ihm.
Doch wie sehr er sich auch bemühte, Marla zu vergessen, hatte
er
trotzdem jemals danach weder eine Frau so sehr lieben können,
wie
sie noch hatte er jemals den Schmerz über ihre Trennung
richtig
verarbeiten können. Seine Flucht hatte letztlich nicht das
gewünschte Ergebnis gebracht und die Wunden waren nur schlecht
verheilt. Viel zu viele Narben waren übrig geblieben, die im
Moment wieder aufzubrechen drohten. Noah hatte sich eigentlich immer
selbst vorgemacht, dass er das Kapitel Marla endlich abgeschlossen
hätte.
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Marla Styles
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erstellt am 04.11.2007 18:23
Marla
hatte versucht
sich gegen seine Worte zu wappnen, doch nichts hätte sie auf
das
Vorbereiten können, was er nun über Joey sagte. Sie
ließ nie etwas auf ihre Tochter kommen und wenn
zunächst
noch Schmerz in ihren Augen stand, so wechselte sich das jetzt schnell
in Wut und für einen Moment wollte sie ihm ins Gesicht
schreien,
dass er Joeys Vater war, doch sie besann sich eines besseren und blieb
so ruhig es eben ging. Sie wollte sich nicht provozieren lassen, denn
das war genau das, was er beabsichtigte.
Nun, dieses Spielchen konnte man auch zu zweit spielen und im
nächsten Moment spiegelte sich ein
zuckersüßes
Lächeln auf ihren Lippen. „Nun, wenn du das so
siehst, musst
du der schlechteste Arithmantiklehrer sein, der je Bücher
geschrieben hat, denn meine Tochter ist ein Genie. Schade, dass du zu
verblendet von einem Namen bist, um das zu erkennen.“ Ihre
Stimme
war ruhig und beinahe etwas zu freundlich, doch sie wollte sich jetzt
nicht mehr aus der Ruhe bringen lassen. Nicht von ihm, der ihr ohnehin
schon so viel Schmerz zugefügt hatte, ohne es
überhaupt zu
merken. „und woher ich weiß, dass du meine Tochter
getroffen hast, geht dich überhaupt nichts an.“
Doch seine nächste Antwort war wie ein Stich direkt ins Herz. Glaub
das nicht.. Er will dich nur verletzen. Er lügt, weil er sich
in
seinem Stolz verletzt fühlt, hör nicht hin..
Marla
versuchte es sich einzureden, doch Noahs Worte hatten einen wunden
Punkt in ihre getroffen. Sie bemerkte seinen abschätzigen
Blick.
Ihr war bewusst, dass sie nicht gerade ihre besten Kleider an hatte,
aber eigentlich war das jetzt für sie nicht so wichtig. Viel
wichtiger war es ihr ihn irgendwie davon zu überzeugen ihr
zuzuhören, doch sie wusste einfach nicht wie. Würde
sie ihm
zeigen, dass seine Worte sie verletzt hatten, würde er nur
noch
weiter machen. Ich muss es ihm sagen. Wenn ich es nicht tue,
wird er immer weiter abblocken. Doch im nächsten
Moment meldete sich eine andere Stimme irgendwo in ihrem Hinterkopf. Warum
solltest du es ihm überhaupt sagen? Er würde dir
ohnehin nicht glauben.
In Marlas Blick schlich sich nun die tiefe Trauer, die sie empfand, da
er nun, da er endlich vor ihr stand, so mit ihr sprach. Doch was hatte
sie erwartet? Er ist schon immer so gewesen..
Worüber wundere ich mich überhaupt?
Wieder atmete sie noch einmal tief durch. „Ich hätte
auch
nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dich ausfindig zu
machen, wenn ich gewusst hätte, wie du reagieren
würdest und
wenn...“ sie brach ab und atmete nochmals tief durch. Sie sah
ihm
wieder direkt in die Augen. „...und wenn Joey nicht gewesen
wäre.“
Sie wollte dafür sorgen, dass er vielleicht ein wenig
neugierig
wurde, doch ihr war bewusst, dass dieser Versuch mit Sicherheit nach
hinten losgehen würde.
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Noah Gordon
Arithmantik
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erstellt am 06.11.2007 22:45
Als
Noah ihre Tochter
erwähnte, konnte er beobachten, wie immer zorniger Marlas
Gesichtsausdruck wurde. Offenbar hatte er einen empfindlichen Nerv
getroffen und Noah war ziemlich zufrieden, als er sah, welche Reaktion
er auslöste. Ihr Schmerz und ihre Wut, die er in ihr
hervorrief,
schien ihm ein wenig Genugtuung zu verschaffen. Doch dann bildete sich
auf ihrem Gesicht ein zuckersüßes Lächeln
ab und Noah
wusste zunächst nicht, was er damit anfangen sollte. Es war
nicht
das süße Lächeln, was Marla ihm
früher immer
geschenkt hatte, wenn sie sich freute, sondern es war ein
Lächeln,
das stets erschien, wenn sie sich in einer Situation überlegen
glaubte und so schmeckten auch ihre folgenden Worte wie pures
süßes Gift: „Nun,
wenn du das so siehst, musst du der schlechteste Arithmantiklehrer
sein, der je Bücher geschrieben hat, denn meine Tochter ist
ein
Genie. Schade, dass du zu verblendet von einem Namen bist, um das zu
erkennen.“
Leicht grimmig zog Noah seine Augenbrauen zusammen. Er atmete tief ein,
bevor er zum Gegenschlag ausholen würde.
„Ich denke, du wärst die letzte, die in Sachen
Arithmantik
beurteilen könnte, wer ein Genie ist und wer nicht. Und du
irrst
dich, wenn du glaubst, dass ich deine Tochter nur anhand ihres
furchtbaren Namens, der jedesmal wenn ich ihn aussprechen muss, meine
Eingeweide zusammenziehen lässt, beurteilen würde.
Doch sie
ist mir nun mal negativ aufgefallen. Du kannst das natürlich
nicht
verstehen. Deine Muttergefühle scheinen doch dann sehr deinen
Verstand zu benebeln. Wahrscheinlich war sie noch nicht mal alleine in
der Lage, den Weg in die Küche zu finden, bei ihrem schlechten
Orientierungssinn. Du hast ihr vermutlich auch noch eine penible Karte
gezeichnet, damit sie sich nachts ihr kleines Bäuchlein mit
ihren
Gryffindorfreunden vollstopfen kann. Du stehst offenbar auf
hilfsbedürftige arme Looser – war das auch ein
Grund,
weshalb du Jaycup gewählt hast?“
Nun zog Noah leicht arrogant einen Mundwinkel nach oben und blickte nun
abschätzig von oben auf Marla herab. „Davon
abgesehen,
brauchst du mir auch gar nicht zu erzählen, woher du weisst,
dass
deine Brut und ich uns getroffen haben. Es gibt ja nicht allzu viele
Möglichkeiten. Wusste ich doch, dass die sich bei ihrer Mami
ausheult.“ Dabei verzog er leicht angewidert sein Gesicht.
Doch dann beobachtete Noah, wie in Marlas Mine nur noch tiefe Trauer
erkennbar war und für einen kurzen Moment bekam er ein
schlechtes
Gewissen, dass seine scharfe Zunge immer über alle
Stränge
hinausschoss. Trotzdem - er konnte ihr nicht anders begegnen. Zumindest
nicht ohne seine eigene tiefe Verletzung zu offenbaren. Für
einen
Moment fühlte er sich an die letzten Monate seiner Beziehung
mit
ihr erinnert. Sie hatten sich oft und heftig gestritten. Eigentlich die
ganze Zeit und irgendwie hatte er es schließlich immer wieder
geschafft, Marla zum Weinen zu bringen. Sie konnte ihm zwar viel
entgegensetzen, doch fühlte sich Noah erstmal angegriffen,
hielt
ihn auch seine Liebe zu ihr nicht davon ab, heftige Worte ihr entgegen
zu schleudern. Sein Temperament ging immer wieder mit ihm durch und
anstatt Marals Probleme ernsthaft zu bearbeiten, verhielt er sich
lieber kontraproduktiv. Oft hatten sich beide nach dem Streiten in den
Armen gelegen und versucht sich gegenseitig zu trösten, was
aus
ihrer Beziehung – was aus ihnen geworden war. Beide waren zu
sehr
geschockt und konnten nicht verstehen, dass sie sich immer mehr
entfremdeten.
Oh Marla, was ist aus uns geworden … aber was
hattest
du denn erwartet. Du hast es schließlich so gewollt. Du
brauchst
dich gar nicht zu wundern. Noah blickte auf seine Uhr und
blickte zur Eingangstür. Hoffentlich
ist ihr Chef bald wieder da, damit ich das hier wieder
abschließen kann. Das war auch mein letzter Besucht bei
Flourish
& Blotts.
„Ich hätte auch nie auch nur einen
Gedanken daran
verschwendet, dich ausfindig zu machen, wenn ich gewusst
hätte,
wie du reagieren würdest und wenn ...und wenn Joey nicht
gewesen
wäre,“ sprach Marla zu ihm und irgendetwas
in ihrer
Stimme verriet ihm, dass sie nervös war. Skeptisch zog Noah
eine
Augenbraue nach oben und musterte Marla. Was soll das jetzt!?
„Willst du mich für dumm verkaufen!?“,
fragte Noah nun in einem leicht aggressiven Ton. „Du willst mir
erzählen, dass du mich erst in die Wüste geschickt
hast, nur
um mich dann wieder ‚ausfindig‘ zu machen. Jetzt
mach dich
doch nicht dümmer als du bist oder ich muss wirklich annehmen,
dass Jaycups Ignoranz und Naivität auf dich abgestrahlt haben.
Du
wusstest sehr wohl, wie ich reagieren würde, dich wieder zu
treffen. Tu nicht so, als wären wir im Guten auseinander
gegangen
und als seien wir nun trotzdem gute Freunde. Du weisst selbst, wie
absurd das ist. Und du wolltest das auch ebenso wenig wie ich, als du
dich für ihn entschieden hast.
… Und was zum Henker
hat das eigentlich immer alles mit deiner Tochter zu tun!?“
Noah
sah nun mit stechendem Blick zu ihr. Langsam bröckelte die
Fassade
seiner Arroganz und seine Wut kam ein wenig zum Vorschein. Er dachte
nicht im Entferntesten daran, dass Joey und er irgendetwas verbinden
würde.
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Marla Styles
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erstellt am 06.11.2007 23:23
Marla
konnte in Noahs
Gesicht ablesen, dass ihre letzten Worte ihn zumindest etwas getroffen
hatten. Allerdings hatte er ganz augenscheinlich ebenso bemerkt, dass
es sie schmerzte, wenn er so über Joey sprach und es folgte
eine
weitere Rede, in dem er sich über Joey ausließ.
Marla
versuchte abzuschalten und es zu überhören, doch sie
konnte
einfach nicht und als er endlich fertig war, war sie bereits den
Tränen nahe. Doch sie schluckte die Tränen schwer
runter und
anstatt zu weinen dachte sie für einen kurzen Moment
darüber
nach, ihm einfach eine Ohrfeige zu verpassen, doch sie besannd sich
eines besseren.
Ok, tief durchatmen... Du darfst es dir jetzt nicht zu
sehr
verscherzen, sonst kommt die wichtige Nachricht niemals zu ihm durch
und der verbrennt alle Briefe, die du ihm schickst. Also, bleib ruhig.
Und mit erneut ruhiger, aber fester Stimme antwortete sie
bloß.
„Sprich nicht so über Jaycup. Du weißt mit
Sicherheit,
dass er tot ist.“
Er zog skeptisch eine Augenbraue hoch, bevor er weitersprach und am
Klang und der Lautstärke seiner Stimme konnte Marla erkennen,
dass
er wütend wurde. Sie hatte es also geschafft, ihn zumindest
ein
Stück weit zu provozieren. Sie fühlte sich wieder an
die Zeit
erinnert, in der sie Zuneigung bei jemand anderem gesucht hatte.
In den letzten Monaten ihrer Beziehung hatten sie beinahe jeden Abend
gestritten. Sie versuchte immer, mit ihm zu reden und irgendetwas
anders zu machen, doch sie stieß bei Noah auf taube Ohren und
anstatt auf Marla einzugehen, schrie er sie wütend an und
brachte
sie dabei fast jedes mal zum Weinen. Marla hatte diese Schmerzen damals
einfach nicht mehr ertragen und war zu Jaycup gegangen, um anderweitig
Zuneigung zu bekommen. Wenn sie jetzt so darüber nachdachte,
war
sie beinahe sicher, dass sie Noah damit auch weh tun wollte, womit sie
ganz offensichtlich Erfolg gehabt hat.
Als Noah geendet hatte, sah er Marla mit stechendem Blick an, doch sie
hielt seinem Blick stand und antwortete wieder mit diesem
zuckersüßen Lächeln. Diesmal wollte sie
zurückschlagen, bevor sie ihren Trumpf ausspielte.
„Ich dich
in die Wüste geschickt? Du hast mir das Gefühl
gegeben, dass
ich gehen muss. Ich habe lediglich getan, was du ganz augenscheinlich
wolltest, nämlich endlich gehen und dich wieder mit deiner
verbitterten Melancholie und deiner Arbeit alleine zu lassen. Jaycup
war für mich da, als du nicht da warst. Er hat mir
zugehört,
während du mich nur angeschrien hast. Was hast du denn
gedacht,
wie lange ich dich noch hätte ertragen können, so,
wie du
dich aufgeführt hast? Ich bin geduldig, aber nicht so
geduldig.“
Marla ließ eine kurze Pause verstreichen, bevor sie weiter
sprach. „Und was das mit meiner Tochter zu tun hat: Ganz
einfach.
Sie ist jetzt 15 Jahre alt. Und erinnerst du dich noch, wann wir uns
zuletzt gesehen haben und nicht gestritten haben? Vielleicht.. vor etwa
16 Jahren? Na? Klingelts vielleicht bei dir?“ Jetzt konnte er
seine Schlüsse ziehen.
Es brauchte kein Genie mehr, um zu erraten, wer Joeys Vater war. Marla
war sich vollkommen sicher, dass es sich um Noah handelte. Sie hatte
nach ihrer Geburt genau darüber nachgedacht und sie hatte
keinen
Zweifel mehr. Er war der Einzige, der in Frage kam.
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Noah Gordon
Arithmantik
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erstellt am 07.11.2007 00:56
Noah
bemerkte, dass
Marla mittlerweile nahe den Tränen war. Einerseits hatte er
ein
schlechtes Gewissen, solche negative Emotionen bei ihr hervorzurufen,
andererseits erfuhr er dadurch tiefe Befriedigung dadurch, sie
verletzen zu können. Trotzdem war er der Meinung, dass dies
noch
lange nichts dagegen war, was Marla ihm an Schmerz zugefügt
hatte.
Er wollte, dass sie ausrastete, vor Wut und Trauer zerging, obwohl er
natürlich wusste, dass ihn das nicht im Geringsten
weiterbringen
würde und selbst die heftigste Reaktion ihn niemals
zufriedenstellen könnte.
Doch Marla war einigermaßen gefasst und versuchte eine ruhige
und feste Stimme zu behalten. „Sprich nicht so
über Jaycup. Du weißt mit Sicherheit, dass er tot
ist.“
Noah blickte zu ihr mit gerunzelter Stirn: „Dass er tot ist,
macht ihn sicherlich nicht zu einem besseren Menschen. Ich war noch nie
ein Fan dieses Toteneuphemismus. Und ehrlich gesagt, konnte ich schon
seinen Namen zu dessen Lebzeiten nicht hören. Jaycup ist
verständnisvoll, Jaycup ist nett, Jaycup gibt mir das, was ich
brauche – was du mir nicht gibst …“ Mit
den letzten
Worten äffte er dabei Marlas Stimme nach.
„Und? Wo ist jetzt ein toller Jaycup? Er hat es ja nicht
wirklich
lange bei dir ausgehalten.“ Langsam hatte Noah das
Gefühl,
dass er zu weit ging. Doch seine Zunge war stets schneller als sein
Gewissen.
Auf seine Vorwürfe hin, dass Marla Noah in die Wüste
geschickt habe zeichnete sich jedoch auf Marlas Gesicht wieder das
zuckersüße Lächeln ab, das Noah schon
damals fast in
den Wahnsinn getrieben und unglaublich provoziert hatte.
„Achja? Hätte ich mich wirklich so
aufgeführt, wenn ich
tatsächlich gewollt hätte, dass du dich in die Arme
eines
anderen flüchtest? Dieses Gefühl hast du dir selbst
gegeben
und du wolltest es dir auch geben. Du wusstest schließlich
von
Anfang an, dass es nicht einfach werden würde, aber dass du so
wenig konfliktfähig bist und so schnell von mir distanzierst,
hätte ich nicht von dir gedacht. Ich dachte, du
verfügst
über ein wenig mehr Klasse. Du wusstest genau, wie wichtig es
mir
war, du-weisst-schon-wen und den Mörder meines Vaters zu
finden.
Und gerade von dir hätte ich
dafür Verständnis
erwartet, aber du selbst warst offenbar immer zu ängstlich
oder zu
faul, die Mörder deiner Eltern zu finden. Deine Feigheit ist
vermutlich auch nur ein Grund, weshalb du nun als
Buchverkäuferin
arbeitest anstatt als Aurorin!? Sieh dich doch an Marla. Ich wusste von
Anfang an, dass Jaycup dich nicht weit bringen würde.
Hausmütterchen und Pantoffelheldin bist du geworden. Es war
zwar
nie einfach zwischen uns gewesen, aber das hätte ich nie von
dir
verlangt, dass deine einzigen Lebenswelten aus Küche und
Kinderhüten bestehen.“
Doch als er Marla musterte, vermutete, dass sie auf irgendetwas
hinauswollte, weshalb sie sich nicht wütend auf ihn
stürzte. „Und
was das mit meiner Tochter zu tun hat: Ganz einfach. Sie ist jetzt 15
Jahre alt. Und erinnerst du dich noch, wann wir uns zuletzt gesehen
haben und nicht gestritten haben? Vielleicht.. vor etwa 16 Jahren? Na?
Klingelts vielleicht bei dir?“
Für einige Sekunden herrschte Stille im Raum. Noah blickte
kurz
fragend in Marlas Augen, ob sie sich einen schlechten Scherz erlaubte. Vor
16 Jahren? Klingeln? … Worauf will sie eigentlich
… oh
nein, nein, nein … sie will mich reinlegen, schocken. Ja,
das
will sie! In der Tat konnte sich Noah noch sehr gut an den
letzten
Abend erinnern, an dem sie endlich wieder eine friedliche Nacht
miteinander verbracht hatten, nachdem sie sich wieder nach einem Streit
versöhnt hatten. Noah konnte sich noch heute ohrfeigen
dafür,
dass er nicht schon damals bemerkt hatte, dass sie etwas mit Jaycup
angefangen hatte. Noahs Augen funkelten nun jetzt leicht
gefährlich: „Willst du mich auf den Arm nehmen?! Du
bist ja
jetzt völlig übergeschnappt. Ja –
natürlich! Du
willst andeuten, dass diese Josephine meine Tochter
ist und das
würdest du mir so ganz nebenbei nach 15 Jahren zwischen Angel
und
Tür in Flourish & Blotts erzählen, wenn du
mich mal ganz
zufällig triffst. Und Jaycup konntest du natürlich
auch die
ganzen Jahre etwas vormachen. Sag mal, wie weit willst du eigentlich
noch sinken?!“
Noah blickte nun spöttisch zu Marla. Die letzten Worte hatte
er
sehr ironisch gesprochen. „Ich weiss schon, worauf du hinaus
willst. Jaycup war nicht gerade arm und hat dich ziemlich gut
durchgefüttert. Aber das Geld der verschwenderischen Marla ist
nun
leer, da ihr Mann kein neues mehr anschleppen kann – und
diesmal
kann ich ihm sogar nicht mal einen Strick daraus drehen, denn er hat
eine wirklich gute Ausrede. Er ist tot! … Und jetzt meint
die
arbeitsscheue Marla, dass sie jetzt nun auch einen zweiten Vater melken
und das Geld aus der Tasche ziehen kann. Aber da hast du dich gewaltig
geschnitten Marla. Ehrlich gesagt, ist es sehr viel wahrscheinlicher,
dass Josephine, oder Joey, wie ihr sie alle nennt, Jaycups Kind ist, da
du das Bett in dieser Zeit wohl eher mit ihm geteilt hast als mit mir.
Marla, gib dir keine Mühe, ich glaube dir kein Wort.
Außerdem ist sie Jaycup wie aus dem Gesicht
geschnitten.“
Doch eigentlich vertrat Noah ganz und gar nicht diese Meinung. Joey
hatte viel mehr Ähnlichkeit mit Marla, doch das war noch lange
kein Indiz für seine eigene Vaterschaft. Trotzdem kam ein
kleiner
Hauch von Zweifel in Noah auf, allerdings würde er sehr viele
Gegenargumente finden, um diesen Zweifel in seinem Hinterkopf wieder
schnell zum Schweigen zu bringen. Es war unmöglich, dass
Josephine
sein Kind war! Das würde er niemals glauben – ohne
den
entsprechenden Beweis! Aber den würde Marla ihm niemals
bringen
können.
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Marla Styles
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erstellt am 08.11.2007 15:24
„Und? Wo ist jetzt
dein toller Jaycup? Er hat es ja nicht wirklich lange bei dir
ausgehalten.“
Marla hätte losheulen können. Sie hatte an Jaycups
Grab nicht
eine Träne vergossen und auch nicht lange getrauert. Sie
kannte
ihren Ehemann ja kaum. Es gab tatsächlich nie einen Grund zu
trauern, obwohl Jaycup sehr gut für sie gesorgt hatte und
immer
ein offenes Ohr für sie hatte.
Die nächsten Worte Noahs trafen sie hart. Natürlich
hatte sie
gewusst, wie wichtig es ihm gewesen war die Mörder seiner
Eltern
zu finden! „Ja, ich wusste, wie wichtig dir deine Arbeit war.
Aber bei allem kam ich immer an erster Stelle, bis du dich in diesen
Wahn gestürzt hast. Alles, was ich wollte, was ich gebraucht
habe,
warst du. Aber du hast dich mir Stück für
Stück
entzogen, hattest nur noch Augen für deine Rache und hast mich
gar
nicht mehr angesehen und irgendwann warst du einfach nicht mehr da! Ich
hatte ja fast schon Glück, wenn du ab und an mal abends nach
Hause
gekommen bist, denn die meiste Zeit hast du im Zaubereiministerium und
wer weiß schon wo noch, verbracht.“ In ihrer Stimme
schwang
keine Wut mit. Bloß eine tiefe Enttäuschung, die
sich auch
in ihren Augen spiegelte.
Das nun Folgende zeigte Marla deutlich, dass Noah es nicht fassen
konnte und auch nicht wollte. „Ja, genau, ich muss dir das
zwischen Tür und Angel erzählen. Es ist ja nicht so,
als
hätte ich dir zig Briefe geschrieben. Was hast du damit
gemacht?
Ich wette, du hast sie verbrannt und gar nicht erst gelesen. Ich wollte
es dir immer erzählen, aber du hast mir nie eine Chance
gegeben,
weshalb ich jetzt dazu gezwungen bin, es dir zu sagen, wenn wir uns mal
zufällig sehen.“
Marla war der gefährliche Ausdruck in Noahs Augen nicht
entgangen.
Sie kannte ihn nur zu gut. Einige mal hätte er sie beinahe
geschlagen und in letzter Sekunde hatte er es geschafft, sich wieder zu
kontrollieren. Damals hatte ihr dieser Blick Angst gemacht, doch heute
war das anders. Es ging hier nicht mehr um sie, sondern um ihre
Tochter.
Die nächsten Worte Noahs tragen Marla sehr hart und diesmal
stiegen ihr die Tränen in die Augen. Sie konnte einfach nicht
fassen, was er da von sich gab. “Jaycups Kind ist,
da du das Bett in dieser Zeit wohl eher mit ihm geteilt hast als mit
mir.“
Den Rest seiner Worte hörte Marla schon nicht mehr. Es war,
als
hätte jemand einen Schalter umgedreht. Sie war
wütend, so
wütend, wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr und kurz nachdem
Noah
geendet hatte, verpasste Marla ihm eine schallende Ohrfeige. Die
Tränen liefen ihr übers Gesicht und sie sah ihn
wütend
an. Hätte sie nun etwas gesagt, hätte sie ihn
angeschrien,
doch sie hielt alles zurück, was sie ihm an den Kopf werfen
wollte. Diese Ohrfeige war eigentlich schon zu viel.
|
Noah Gordon
Arithmantik
|
erstellt am 09.11.2007 21:17
Noah
bemerkte, dass
Marla jetzt sehr nahe den Tränen war, doch in ihrer Stimme
schwang
immer noch Wut mit und immer noch musste er sich die alten
Vorwürfe anhören, die sie ihm schon vor 16 Jahren
vorgetragen
hatte. Noah hatte schon damals keinen Nerv besessen, sich damit
auseinanderzusetzen und auch ihre gespielte Enttäuschung
machte
ihn eher aggressiv als ihn zu besänftigen.
„Darüber kann ich wohl nur lachen Marla! Du hast
mich nie gebraucht und jetzt versuche nicht mir
wieder die ganze Schuld zuzuschieben. Ebenso konntest du doch auch
nicht ernsthaft erwarten, dass sich mein ganzes Leben nur noch um dich
drehen könnte. Das Leben ist eben nicht wie in einem
Märchen,
aber das hast du nie verstehen wollen. Ich hatte einen Auftrag zu
erledigen und nebenbei erwähnt, war es ja auch keine
unwichtige
Aufgabe, die ich zu erfüllen hatte. Und gerade du als
ausgebildete
Aurorin hättest mich auch ein wenig mehr dabei
unterstützen
können anstatt mich auch noch an meiner Arbeit zu behindern
mit
deinen ständigen Vorwürfen. Aber du mit deiner
Borniertheit
und deinem Egozentrismus konntest es ja nicht ertragen, wenn sich die
Welt ausnahmsweise eine kurze Zeit nicht nur um dich dreht!“
Und dann kam auch noch plötzlich die Sache mit Josephine dazu.
Noah konnte sich beim besten Willen nicht erklären, was das
plötzlich sollte. Marla schien sich wohl in einer
prekären
finanziellen Lage zu befinden. „Natürlich habe ich
deine
Briefe nicht empfangen! Wieso sollte ich auch! Du hattest mir ja so
unmissverständlich klar gemacht, wie absolut ekelhaft ich bin
und
ich dir nicht im Entferntesten geben kann, was eine anspruchsvolle
Marla Reed sich wünscht. Außerdem wollte ich auch
gar keinen
Kontakt mehr zu dir, denn am Ende hast schließlich du mich
dermaßen angewidert – deine ganze Art. Ich habe
deine
Briefe verbrannt und meiner Eule jedes Mal eine Feder rausgerissen,
wenn sie einen Brief von dir gebracht hat. Glaube mir, nach dem 17
Brief war Schluss!“, zischte Noah nun leicht wütend.
Natürlich hatte er ihre Briefe erhalten, aber ihr
bloßer
Anblick hatte stets auf neue die gerade verheilenden Wunden
aufgerissen. Er wollte sie lesen, aber er konnte nicht. Um sie
für
immer zu vergessen, musste er alle Kontakte zu ihr abbrechen. Noah
wollte ein neues Leben beginnen, aber hatte letztlich doch nicht den
Absprung richtig geschafft. Für einen Moment fragte er sich
wirklich, ob Marla ihm von Josephine geschrieben haben könnte
und
sein verletzter Narzissmus es letztlich mal wieder verhindert hatte,
die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu erfahren. Doch auch wenn Joey
seine Tochter sein sollte, es würde keinen Unterschied machen.
Sie
war fast erwachsen und sie brauchte keinen zweiten Vater und er
brauchte keine Tochter. Marla war auf jeden Fall im Unrecht und Noah
glaubte eher daran, dass sie ihn nur schocken und provozieren wollte.
Vielleicht war sie auch verzweifelt und brauchte Geld. Wer konnte schon
wissen, was nach 16 Jahren aus ihr geworden war.
Noah waren die ganzen Streitereien mit Marla auch nach all den Jahren
müde. Er hasste es, in alte Strukturen zurückfallen
zu
müssen und nach der Begegnung heute würde er sie auch
nicht
mehr sehen wollen. Im Prinzip war ja auch schon vor 16 Jahren alles
gesagt gewesen. Das Gespräch war eigentlich nichts weiter als
ein
Repetitorium und sie würden auch wie in den
unzähligen
Streitereien zuvor auch nicht heute zu einem befriedigenden Ergebnis
kommen. Dazu hatten sich beide zu sehr voneinander entfremdet. Sie
sprachen unterschiedliche Sprachen und hatten eigentlich auch nie eine
Chance, jemals bei dem anderen verstanden zu werden.
Als Noah wieder Marlas Tochter in einer abfälligen Weise zur
Sprache gebracht hatte, konnte Marla anscheinend nicht mehr seinen
scharfen Worten standhalten und konnte ihre Tränen nicht
länger zurückhalten. Noah wunderte sich ein wenig,
dass sie
es doch nach all den Jahren immer noch schafften sich so zu verletzten,
als wäre kein Tag seit ihrer Trennung vergangen. Doch
unerwarteterweise traf ihm plötzlich eine saftige Ohrfeige.
Für einen Moment versteinerte Noahs Miene und er presste seine
Lippen zusammen. Dann blickte er recht emotionslos direkt in Marlas
Augen.
„Marla, es hat keinen Sinn mit dir zu reden. Schon damals
nicht. Du hast mir immer vorgeworfen, dass ich
dich beinahe mehrmals geschlagen hätte, aber eigentlich hast
du
immer die Ohrfeigen verteilt. Und genauso wenig ist es sinnvoll sich
diese alten Geschichten ständig vorzuhalten. Josephine hat
schon
einen Vater. Er mag zwar tot sein, aber sie hat einen und der ist
Jaycup. Ich weiss nicht, was du damit bezweckst, mir solche Geschichten
zu erzählen, aber ich für meinen Teil habe bereits
nach
diesen wenigen Minuten mit dir wieder genug. Jedes Wort an dich ist
verschwendet. Werde glücklich mit deiner Tochter, aber lasse
mich
aus deinen familiären Problemen heraus. Mit der Familie Styles
möchte ich nicht mehr zu tun haben, als unbedingt
nötig.“
Noah sprach diese letzten Worte mit einer ausgesprochenen Ruhe und
Gelassenheit. Er war sich sicher, Joey war nicht seine Tochter. Sie
durfte es einfach nicht sein, ergo war es auch nicht so. Marla sah so
traurig aus, aber Noah fühlte sich mit einem Mal nur noch
leer.
Noah wusste, dass seine einzige Chance jemals glücklich zu
werden,
lediglich mit Marla bestanden hätte. Doch es war zu
spät, um
noch mal von vorne anzufangen. Zu viel war gesagt und gestritten
worden. Sie hatten sich beide zu sehr verletzt, obwohl sie sich doch
auch eigentlich immer geliebt hatten. Damals hatte Noah schmerzlich
lernen müssen, wie nahe doch Liebe und Hass beieinander
liegen. Er
wusste nicht, was die vergangenen Jahre gebracht haben sollten, wenn er
sich doch in diesem Moment fühlte wie bei ihrem letzten
Gespräch vor 16 Jahren. Doch das letzte, was er nun wollte,
war
rückwärts zu gehen.
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Marla Styles
|
erstellt am 11.11.2007 20:03
Nachdem
sie Noah
geschlagen hatte, wurde Marla erst langsam bewusst, was sie eigentlich
getan hatte und als Noah sie wieder ansah, ohne eine Spur einer Emotion
in seinen Augen, bemerkte sie erst, dass ihr die Tränen
bereits
die Wangen herunter liefen. Ich habs vermasselt. Ich habe es
wieder vermasselt und ich wette, das war die letzte Chance.
Alles, was er gesagt hatte, hatte Marls sehr getroffen und wenn sie
auch noch so sehr versucht hatte, es sich auszureden, so liebte sie ihn
doch noch immer. Doch diese Erkenntnis würde ihr nun auch
nicht
weiterhelfen.
“Jedes Wort an dich ist verschwendet. Werde
glücklich mit deiner Tochter, aber lasse mich aus deinen
familiären Problemen heraus. Mit der Familie Styles
möchte
ich nicht mehr zu tun haben, als unbedingt nötig.“
Marla
hätte schreien können vor lauter
Enttäuschung und
Schmerz. Sie wusste, dass sie Noah niemals beweisen konnte, dass Joey
seine Tochter war, denn ihren Worten würde er keinen Glauben
schenken und einem Vaterschaftstest würde er ohnehin nie
zustimmen. Sie hatte diese eine Chance verspielt, ihn zu
überzeugen. Schlimmer noch. Sie hatte die vermutlich letzte
Chance
ihm nahe zu kommen verspielt, indem sie in die alten Gespräche
verfallen war.
Marla hasste sich in diesem Moment selbst für alles, was sie
ihm
gesagt hatte. Sie hatte alles falsch gemacht und auch damals war es
ihre Schuld gewesen. Sie hatte ihn verlassen und kein Wort des
Bedauerns war über ihre Lippen gekommen. Damals wollte sie ihn
strafen. Heute wusste sie, dass es alles anders hätte kommen
können, hätte sie versucht mit ihm zu reden. Sie
wusste bis
heute nicht, wie er von der Affäre erfahren hatte. Sie war
nicht
in der Lage dazu gewesen, obwohl ihr Gewissen sie plagte, aus Angst, er
könnte sie verlassen und nun stand sie da und sie war es
gewesen,
die ihn verlassen hatte.
Sie strich sich einige Tränen von den Wangen und beruhigte
sich
langsam. In dieser Zeit sagte sie nichts, da sie nun nicht wieder etwas
Falsches sagen wollte. Doch es gab noch etwas, was sie ihm sagen
wollte, wozu es nie gekommen war. In all der Zeit war sie nie in der
Lage gewesen, ihn um Verzeihung zu bitten. Sie wusste, dass er ihr nie
verzeihen würde, doch dennoch wollte sie ihm zumindest noch
sagen,
dass es ihr leid tat. Schließlich war dies die vermutlich
letzte
Möglichkeit dazu.
Sie atmete nochmals tief durch und sah mit traurigem Blick in seine
Augen. Diese Augen hatte sie so sehr geliebt und auch heute liebte sie
sie noch. Doch es würde nie wieder so werden, wie es damals
gewesen war. „Es tut mir leid Noah.“ Ihre Stimme
war ruhig,
ohne eine Spur von Wut oder Unsicherheit. Doch es war hörbar,
dass
sie es ernst meinte.
„Alles tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich nicht
geduldiger
war. Ich hätte viel mehr Rücksicht nehmen
müssen. Ich
hätte nie mit Jaycup schlafen dürfen und als ich es
getan
hatte, hätte ich es dir sagen müssen, doch ich war zu
feige
dafür. Es war falsch von mir, ohne ein Wort zu gehen und ich
weiß, dass du mir nicht verzeihen kannst, was ich getan
hatte.
Trotzdem.. Es tut mir leid.. Sehr leid.“
Sie holte tief Luft. Es war ihr schwer gefallen, ihm das zu sagen.
Marla gab nie gerne zu, Fehler gemacht zu haben, doch das hatte sie und
sie wusste, dass sie daran nichts mehr ändern konnte.
Allerdings
machte es das für sie nur umso schwerer. Manchmal hasste sie
sich
richtig für das, was sie getan hatte. Natürlich, sie
hatte
eine wundervolle Tochter und eigentlich auch alles, was man sonst so
zum Leben brauchte, doch trotz allem fühlte sie sich immer
allein,
seit sie Noah verlassen hatte.
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Noah Gordon
Arithmantik
|
erstellt am 14.11.2007 22:59
Noah sah nun wie
Tränen an Marlas Wangen hinab liefen und er realisierte, dass
16
Jahre nicht das Geringste zwischen ihnen geändert hatten. Es
tat
ihm leid, dass es zwischen ihnen soweit gekommen war, dass sie nicht
einmal ein paar Worte miteinander wechseln konnten, ohne sich
gegenseitig zu verletzten oder dass Marla schließlich weinte.
Er
hatte gewusst, dass er mit seiner Stellenannahme in Hogwarts
gewissermaßen einen Schritt zurück in die
Vergangenheit
gehen würde, dass er sich ihr jedoch dort auch stellen
müsste, hätte er nicht vermutet. Wahrscheinlich
hätte er
sich dann in Hogwarts erst gar nicht beworben. Aber wer konnte schon
richtig in die Zukunft sehen? Sicherlich, er konnte
Zahlenzusammenhänge erkennen, Prognosen und
Wahrscheinlichkeiten
errechnen – aber Hellsehen? Arithmantik war eine
seriöse
Wissenschaft und Zahlenzusammenhänge konnten ja auch
nachgewiesen
werden. Wenn man allerdings nicht alle Konstituenten kannte –
so
wie die Begegnung oder gar Existenz Josephines beispielsweise
–
dann wurden die Vorhersagen sehr ungenau bzw. unmöglich.
Beim Anblick Marlas fragte er sich, wo eigentlich die ganzen Jahre
geblieben waren. Jedenfalls – und das erkannte er jetzt
–
waren sie verschwendet gewesen in der Hinsicht Marla für immer
zu
vergessen und die Wunden heilen zu lassen. Er spürte die Wut,
Enttäuschung und Trauer wie am ersten Tag ihrer Trennung oder
als
er entdeckte, dass Marla eine Affäre mit diesem Jaycup hatte.
Unerwarteter Weise hatte Noah an Marlas Mantel ein ihm unbekanntes
Männerparfüm wahrgenommen. Er hatte eine
ausgezeichnete Nase
und war zunächst ziemlich irritiert darüber.
Eigentlich
hätte er sie auch gleich zu Rede stellen können, doch
Noah
zog es immerhin in Betracht, dass es dafür auch eine andere
Erklärung geben könnte anstatt einer Affäre.
Außerdem wäre es ihm peinlich gewesen, wenn er Marla
öffentlich verdächtigt, jedoch Unrecht behalten
hätte.
Außerdem bräuchte er konkretere Beweise und so gab
er am
folgenden Tag vor, die ganze Nacht durcharbeiten zu müssen,
bespitzelte jedoch Marla, als diese wie befürchtet sich am
Abend
mit Jaycup Styles in einem Restaurant traf und später bei ihm
in
der Wohnung verschwand.
Für Noah fiel damals eine Welt zusammen, aber in seiner
pessimistischen Weltanschauung redete er sich ein, dass dies sowieso
vorhersehbar gewesen wäre. Er war verletzt, verzweifelt,
enttäuscht und wütend. Vor allem wütend
–
insbesondere auf diesen Jaycup, mit dem er später auch noch
abrechnete – so, wie es Noahs Art eben war. Rache hatte ihn
noch
nie befriedigt, doch trotzdem hatte er stets das Bedürfnis
danach.
Marla wischte sich nun ihre Tränen ab und blickte ihn mit
traurigen Augen an. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass er sie
lieber
in den Arm nehmen sollte, als sie weiterhin mit scharfen Worten zu
quälen, doch das war unmöglich. Selbst wenn sie es
noch
einmal miteinander probieren sollten, so würde die Beziehung
doch
wieder enden, wie beim ersten Mal. Er hatte schon früher
gewusst,
dass schwierige Menschen schwierige Beziehungen führten. Heute
wusste er, dass schwierige Menschen letztlich gar keine Beziehungen
führten.
Doch plötzlich sprach Marla mit ruhiger Stimme wieder zu ihm
und
der Inhalt irritierte Noah sehr. Er hätte nie gedacht, dass er
diese Worte von Marla je hören würde und er war sich
nicht
sicher, ob er sie auch hören wollte. Es tut ihr
leid? Jetzt tut es ihr leid?!
Noah geriet plötzlich unter Handlungsdruck und ihm wurde etwas
unbehaglich. Er hatte nun zwei Möglichkeiten zu reagieren.
Entweder er würde ihr verzeihen oder nicht. Im ersten Fall
wusste
er, dass er es nicht konnte und beim zweiten wusste er, dass er es
nicht wollte. Noah hielt nicht weiter Marlas Blick stand und blickte
angestrengt zu einem Bücherregal. Diese Konfrontation kam ihm
zu
plötzlich. Zu streiten war einfacher als zu vergeben oder
zuzuhören. Außerdem war ihm jetzt nicht danach, sich
mit der
Vergangenheit zu beschäftigen. Denn die hatte er nach eigener
Ansicht schon lange abgeschlossen oder zumindest abschließen
wollen.
Trotzdem, Marlas Entschuldigung kam zu spät für Noah,
aber
vermutlich wäre auch ein früherer Zeitpunkt zu
spät
gewesen. Noah fand, dass Marla lediglich ihr drückendes
Gewissen
endlich zum Schweigen bringen und jetzt die Gelegenheit dazu nutzen
wollte. Wollte sie etwa nur Absolution um nachts ruhiger schlafen zu
können? Dann soll sie die meinetwegen haben! Aber es
muss ja nicht dem entsprechen, was ich wirklich fühle,
dachte Noah und blickte wieder zu Marla. Sein Gesichtsausdruck war
jedoch distanziert. Er holte noch einmal leicht seufzend Luft und
sprach dann mit ruhiger und sachlicher Stimme.
„Diese Einsicht kommt reichlich spät Marla. Um genau
zu
sein: 16 Jahre zu spät. Aber ich weiss auch, dass wir die
Vergangenheit nicht ungeschehen machen können und es macht
einfach
keinen Sinn, sich das restliche Leben damit zu belasten. Ich
möchte dieses Kapitel auch endlich abschließen und
ich
denke, wir haben die letzten Jahre sehr gut bewiesen, dass wir auch
ohne einander auskommen. Im Prinzip ist unsere Beziehung ja nicht die
einzige, die gescheitert ist, also brauchen wir uns auch nicht weiter
Vorwürfe machen und in der Vergangenheit wühlen. Es
führt nämlich sowieso zu keinem befriedigenden
Ergebnis und
ändert an unserer heutigen Situation nicht das Geringste.
Entschuldigungen können auch keine Wunden heilen. Das kann nur
die
Zeit. In diesem Sinne brauchst du dich auch nicht entschuldigen, auch
wenn du es offensichtlich ernst meinst oder es dir ein
Bedürfnis
ist. Denn für mich spielt das sowieso keine Rolle –
nicht
mehr zumindest. Wenn es nicht vor 16 Jahren geschehen wäre,
dann
vor 10 oder 5 Jahren. Wir haben es miteinander probiert und es war eine
schöne Zeit und lediglich das sollten wir in unserer
Erinnerung
bewahren. Generell die Sache mit der Schuld – vielleicht
haben
wir beide Schuld oder vielleicht auch gar keiner von uns. Vielleicht
sind auch einfach die Dinge geschehen, die zwangsläufig
geschehen
mussten und dagegen brauchen wir uns heute nicht mehr
wehren.“
Er blickte nun in Marlas Augen. „Es ist ok“, sagte
er
schließlich und reichte ihr ein Taschentuch zum
Tränenwegwischen. „Sieh es doch mal so, ohne unsere
Trennung
hättest du Josephine nie bekommen. Wer kann schon im Voraus
sagen,
ob ein Ereignis gut oder schlecht für die eigene Zukunft
ist.“
|
Marla Styles
|
erstellt am 17.11.2007 20:52
Noah
brauchte
anscheinend einen Moment, bis er antworten konnte. In der Zwischenzeit
betrat ein Mann dne Laden. Vermutlich ein Kunde, denn er verschwand
sofort zwischen den Bücherregalen. Marla wischte sich nochmals
die
Tränen aus dem Gesicht und versuchte etwas fröhlicher
zu
wirken. Es hätte seltsam gewirkt als Kassiererin heulend
hinter
der Kasse zu stehen.
Sie hatte gehofft, dass er sie vielleicht verstehen würde,
doch
was er sagte machte ihr deutlich klar, dass er ihr nicht verzeihen
konnte. Egal, was seine Worte aussagten, sein Blick blieb vollkommen
distanziert, selbst, als er sie direkt ansah und ihr ein Taschentuch
reichte. „Danke“ sagte sie leise, bevor sie sich
die
Tränen mit dem Taschentuch abwischte. Marla hatte immer damit
gerechnet, dass er sich nicht entschuldigen würde für
das,
was passiert war. Sie wusste zwar, dass sie den
größeren
Fehler gemacht hatte, dennoch hatte sie gehofft, dass er sehen
würde, dass er ebenso Fehler gemacht hatte. Ihr schien es
allerdings, als wäre er der Ansicht, dass sie alle Schuld
hatte.
Doch eigentlich war das egal. Schließlich wusste Marla trotz
allem, dass sie nie wieder eine Chance bei Noah haben würde,
denn
er wäre nie mehr in der Lage ihr zu vertrauen.
“Sieh es doch mal so, ohne unsere Trennung
hättest
du Josephine nie bekommen. Wer kann schon im Voraus sagen, ob ein
Ereignis gut oder schlecht für die eigene Zukunft
ist.“
Er hatte es nicht verstanden. Marla hätte schreien
können. Er
wollte nicht verstehen, dass Joey seine Tochter war und sie wusste,
dass sie nichts sagen oder tun konnte, um daran etwas zu
ändern,
denn selbst, wenn sie die Wahrheit sagen würde: Weshalb sollte
er
ihr glauben? Er hatte bereits vor 16 Jahren aufgehört ihr zu
vertrauen. Dennoch musste sie es versuchen.
„Weißt du.. Joey wäre auch da, wenn wir
uns nicht
getrennt hätten. Doch ihr Vater wäre in der Lage zu
glauben,
dass sie seine Tochter ist und nicht die eines anderen.“ Und
sie wüsste, wer ihr Vater tatsächlich ist..
fügte sie gedanklich hinzu. In ihren Worten steckte kein
Vorwurf. Sie sprach ebenso sachlich, wie er zuvor.
Der Mann, der zuvor den Laden betreten hatte, kam nun mit einigen
Bücher hinter dem Regal hervor und kam zur Kasse
herüber.
Marla begrüßte ihn mit einem Lächeln.
Für diesen
Moment sah man ihr nicht an, was in ihr vorging. Sie wollte am liebsten
irgendwo allein sein und vor sich hin weinen oder einfach alles
rausschreien, doch das war in der derzeitigen Situation nicht
möglich. Das war ihr klar. Mit einem weiteren Lächeln
packte
sie dem Mann die Bücher in eine Tüte und
überreichte sie
ihm. „Bitte beehren sie uns bald wieder. Einen
schönen Tag
noch.“ Er bedankte sich freundlich und verließ den
Laden
wieder.
Marla hätte am liebsten nicht mehr zu Noah gesehen, doch noch
etwas lag ihr auf dem Herzen. Sie sah ihn an. „Ich komme aber
nicht ohne dich aus.“ Ihre Stimme war kaum hörbar,
doch
gerade laut genug, um verständlich zu sein. In den letzten
Jahren
hatte sich nichts geändert. Rein gar nichts hatte sich an
ihren
Gefühlen geändert. Sie hatte sie irgendwo in eine
Schublade
gesteckt und nicht mehr hervorgeholt, wenn es ihr möglich war.
Doch niemand wusste, dass sie sich ab und an noch in den Schlaf weinte.
Der Schmerz vergeht, sagt man. Doch Marla wusste, dass dieser Schmerz
nicht vergehen würde. Er schlummerte nur irgendwo in ihr, um
ab
und an wieder hervor zu kommen und sie zu quälen.
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Noah Gordon
Arithmantik
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erstellt am 17.11.2007 21:46
Noah
bemerkte einen
Mann, der den Laden betrat. An sich wohl nichts Ungewöhnlich
in
einem Geschäft, doch Noah empfand ihn als
äußerst
störend. Leicht genervt blickte er zu diesem, welcher gleich
hinter ein paar Regalen verschwand. Marla gewann jedoch dadurch etwas
an Fassung, indem sie sich die restlichen Tränen abwusch.
Noah glaubte nicht im Geringsten daran, dass ihn irgendwelche Schuld an
den Vorfällen vor 16 Jahren traf. Seiner Meinung nach hatte er
eine schwierige Aufgabe zu bewältigen gehabt, die es durchaus
legitimierte, wenn er ihr sich völlig widmete. Der Beruf des
Auroren war schließlich keiner, den man um 8:00 begann und um
16:00 ablegte. Vielmehr war er eine Lebensaufgabe und Noah hatte diese
sehr ernst genommen. Natürlich konnte er verstehen, dass Marla
ihn
vermisste, wenn er so lange unterwegs war, aber zumindest mehr
Verständnis hätte er sich von ihr gewünscht.
Irgendwann
hätte er auch wieder mehr Zeit für sie aufbringen
können, wenn sie nur das Durchhaltevermögen besessen
hätte, auf ihn zu warten.
Doch was brachte das, sich ständig den Kopf darüber
zu
zermatern über das Was-Wäre-Wenn. Vergangenheit
konnte man
nicht beeinflussen, solange man sich auch damit beschäftigte
und
er verstand nicht, dass Marla immer noch darauf herumritt. Schon wieder
machte sie eine Andeutung, dass er der Vater
Josephines sei,
was Noah langsam aber sicher ziemlich nervte. Er runzelte die Stirn und
sprach in einem leicht ungeduldigen Ton:
„Sag mal, was bezweckst du eigentlich damit!? Ich mag
verstehen,
dass du dich einsam fühlst und vielleicht auch
überfordert
bist damit, dich alleine um deine Tochter kümmern zu
müssen,
aber du kannst doch nicht jeden Mann, mit dem du vor 16 Jahren etwas
hattest an den Kopf werfen, dass er Josephines Vater ist. Wenn ich
wirklich der Vater deiner Tochter sein sollte, wieso hättest
du
sie dann ihr ganzes bisheriges Leben belügen sollen und ebenso
Jaycup?“ Noah verstand Marla einfach nicht – oder
wollte
sie nicht verstehen. Josephines Vater zu sein, war einfach zu absurd.
Er empfand Marla alles andere als glaubwürdig.
Bevor Noah weiter sprechen konnte, trat der Kunde an die Kasse, um
seine Bücher zu bezahlen und Marla schaffte es immerhin
einigermaßen freundlich und unbekümmert zu wirken.
Noah
verschränkte die Arme und wartete ab. Und wenn sie
doch Recht
hätte? Eigentlich ließe sich das ganz leicht
beweisen. Wenn
der Test negativ wäre, würde sie hoffentlich endlich
mit
diesen Behauptungen aufhören und wenn er positiv wäre
… aber das ist er aber natürlich nicht!
Als der Kunde wieder den Laden verlassen hatte, wandte sich Marla
wieder an ihn und Noah war seltsamerweise höchst entsetzt
über ihre Worte. Überrascht zog er beide Augenbrauen
nach
oben und blickte etwas hilfesuchend in den Laden. Doch er wusste
zugleich, dass er ihr nicht ausweichen konnte und blickte wieder leicht
seufzend zu Marla. Er sprach mit nun leicht verzweifelten Ton.
„Marla, was willst du? Dass du, deine Tochter und ich eine
glückliche Familie werden? Wann hast du deinen
Realitätssinn
verloren? Du kannst doch nicht einfach Josephines Vater austauschen,
wie es dir gerade passt. Erst Jaycup, dann ich – wie es dir
gerade beliebt. Du hast dich vor 16 Jahren für ihn
entschieden und wenn er nicht tot wäre, dann würdest
du mich
auch jetzt nicht im Geringsten beachten noch mir die Geschichte
über Josephines Vaterschaft erzählen.
Zufällig treffe
ich dich in diesem Bücherladen und plötzlich
fällt dir
ein, dass ich ihr Vater sein könnte? Das erscheint mir
äußerst willkürlich und ich denke, deine
Tochter
wäre auch nicht gerade begeistert, wenn ich ihr heute Abend
erzählen würde, hey Josephine ich
bin übrigens
dein Vater und nicht der tolle Jaycup. Das ist natürlich genau
die
Information, die eine 15-Jährige braucht und hören
will. Aber
wenn es dir um finanzielle Probleme geht – dann musst du mir
das
schon beweisen.“
Noah verschränkte abwartend seine Arme. Wäre er nicht
so
verletzt gewesen, hätte vermutlich Marlas Bekenntnis, dass sie
ihn
noch immer brauchte, sein Herz erweicht. Aber er wollte sich nicht
erweichen lassen. Er wollte nicht, dass sie ihn brauchte und dass er
sie brauchte. Und schon gar nicht wollte er eine Tochter! Einerseits
würde Marla bestimmt keinem Vaterschaftstest zustimmen, wenn
sie
ihn anlog, andererseits würde er nur sehr ungern sein Erbgut
zur
Verfügung stellen, nur um diesen Unsinn zu widerlegen. Da
könnte ja schließlich jeder kommen und
unbegründete
Forderungen an ihn stellen.
|
Marla Styles
|
erstellt am 17.11.2007 22:12
Marla
schaffte es
Noahs Worte so lange zu ignorieren, bis der Kunde den Laden verlassen
hatte. Dann allerdings schlich sich wieder die Trauer in ihren Blick
und gleichzeitig wurde sie wieder wütend.
Marla glaubte zu wissen, weshalb er sie ignoriert hatte. Sie hatte ihn
in seinem Stolz verletzt und sie wusste, wie sehr ihn das auf die Palme
bringen konnte. Das war der Grund dafür, dass er sich damals
an
Jaycup gerächt hatte. Was sie nicht verstanden hatte, war,
weshalb
er sie nicht angegriffen hatte. Schließlich musste er
furchtbar
wütend auf sie gewesen sein. Heute hatte sie sich eingeredet,
dass
er es nicht gekonnt hatte. Doch damals an dem Tag, als Jaycup ihr eine
Eule schickte, hatte sie Angst bekommen. Große Angst. Und
gleichzeitig hatte sie nicht fassen können, was Noah, ihr
Noah,
getan haben sollte.
Sie hatte ihn nicht einmal zur Rede gestellt. Sie hatte damals gewusst,
dass er es herausgefunden hatte und sie wollte nicht auch noch
über ihren Fehler diskutieren. Sie hatte einfach ihre Sachen
gepackt und war aus ihrer gemeinsamen Wohnung verschwunden, ohne ein
Wort, ohne irgendwas und jetzt musste sie sich eingestehen, dass sie
nicht wütend war. Sie hatte einfach nur Angst vor seiner
Reaktion
gehabt. Vor dem, was geschehen würde. Sie hatte damit
gerechnet,
dass er sie ohnehin rausschmeißen würde, also war
sie von
selbst gegangen. Doch heute konnte sie erkennen, dass das ein Fehler
gewesen war. Ein Fehler, den sie nie wieder ausbügeln konnte.
„Du willst es nicht verstehen oder? Ich hab versucht mit dir
zu
reden, habe versucht dich zu erreichen, aber du hast all meine
Bemühungen ignoriert. Mir ist auch klar, dass du mir seit
langem
nicht mehr vertrauen kannst und dementsprechend auch nicht glaubst, was
ich dir erzähle. Natürlich können wir nicht
einfach
wieder da anfangen, wo wir aufgehört haben. Aber lass dir eins
gesagt sein: Es ging mir nie ums Geld oder darum, dass mich jemand
„durchfüttert“, wie du es ja so
schön
ausgedrückt hast. Ich wollte mich um mein Kind
kümmern, doch
der Vater meines Kindes hat mich gekonnt ignoriert. Ich hatte keine
Wahl. Wenn du mir die chance dazu gegeben hättest,
hätte ich
dir damals bereits sagen können, dass es mir leid tut! Doch
dazu
hast du mir keine Chance gelassen und somit auch keine Chance mehr mich
zu entscheiden. Und da du dir ja so sicher bist, dass mein Kind nichts
mit dir zu tun hat, stimmst du doch mit Sicherheit einem Test
zu?“
Marla hatte sich wieder in Rage geredet und hasste sich in diesem
Moment dafür, doch die Vorstellung, er könnte Joey
mehr
erzählen, als sie momentan wissen sollte, machte sie rasend.
„Und wag es ja nicht, ihr auch nur ein Wort zu
sagen!“ Ihre
Stimme war nun zu einem gefährlichen Zischen geworden.
Natürlich wusste sie, dass ihre Tochter das in diesem Moment
nicht
gebrauchen konnte. Sie hatte schon genug Schwierigkeiten und machte
sich Sorgen. Und es stimmte auch, dass sie kein Geld mehr hatten. Marla
wusste, dass Joey sich darum Sorgen machte. Sie war ein Leben im Luxus
gewohnt gewesen, doch die Umstellung war ihr nie schwer gefallen.
Schwer gefallen war ihr, die Gehässigkeiten in der Schule zu
ertragen.
|
Noah Gordon
Arithmantik
|
erstellt am 17.11.2007 23:08
Noah
blickte
angestrengt zu Marla. Es war eine ganz blöde Idee gewesen
heute
nach London zu apparieren. Wie schön hätte er jetzt
an seinem
Schreibtisch mit einem Glas Milch die wunderschönsten
arithmantischen Berechnungen durchführen können
– aber
nein – schon wieder hatte er letztlich dadurch Probleme
bekommen,
dass er für einen kurzen Moment die Aufgaben eines Auroren
übernehmen und Finn Benits verhören wollte.
Er erinnerte sich noch gut daran, wie er verwirrt und wütend
an
jenem Abend durch die Straßen Londons geirrt war, als er von
Marlas Affäre erfahren hatte. Die nächsten zwei Tage
kehrte
er erst gar nicht in ihre gemeinsame Wohnung zurück in der
Hoffnung, seine Wut würde abnehmen, doch sie wurde immer
stärker und brannte in seiner Brust. Schließlich
lauerte er
Jaycup eines Nachts in dessen Wohnung auf um seiner Wut freie Bahn zu
lassen. Er schlug und trat auf ihn ein wie ein Wahnsinniger. Seinen
Zauberstab benutzte er lediglich zu Jaycups Entwaffnung. Nichts sollte
zwischen ihnen stehen, wenn er seine Rache an ihm ausüben
wollte
und schließlich lag Jaycup reglos am Boden
blutüberströmt. Überrascht von dem Ergebnis
seines
Wutanfalls blickte er hinab zu Jaycup und überlegte, ob er ihn
nicht einfach dort liegen und verbluten lassen sollte. Doch
glücklicherweise schaltete sich sein Verstand
schließlich
wieder ein und so ließ er eine anonyme Nachricht St. Mungos
zukommen.
Noah tauchte daraufhin mehrere Wochen unter, während Jaycup
wieder
gesund gepflegt wurde. Seine unkontrollierten Wutanfälle
hatten
ihn bereits schon als kleines Kind in Schwierigkeiten gebracht und er
hatte nie gelernt diese kontrollieren zu können. Drei
Therapien
hatte er erfolglos wieder abgebrochen, beziehungsweise zwei Therapeuten
hatten ihn von sich aus hinausgeworfen, als er nach dem einen einen
Stuhl und dem anderen eine Zimmerpflanze geworfen hatte. Er war ein
hoffnungsloser Fall.
Als er schließlich nach einem Monat Exils in seine Wohnung
zurückkehrte, hatte Marla bereits ihre Sachen gepackt und war
zunächst spurlos verschwunden. Bereits damals war er es zu
spät gewesen, um wieder alles kitten zu können. Zu
Vieles war
zerbrochen – auch schon vor ihrer Affäre mit Jaycup.
Obwohl
er Marla für ihren Verrat an ihm hasste, hätte er sie
niemals
verletzen können – dazu empfand er noch zu viel
Zuneigung
und Liebe für sie. Und obwohl er überaus
enttäuscht und
traurig über diese Entwicklung ihrer Beziehung war, versetzte
schließlich ihre endgültige Entscheidung
für Jaycup
Noah den eigentlichen Todesstoß.
„Hättest du dich nicht so deutlich für
Jaycup
entschieden, hätte ich vielleicht auch deine Briefe gar nicht
ignorieren müssen. Du willst doch nicht etwa mir
den
Vorwurf machen, dass ich dein trautes Familienleben mit Josephine
zerstört habe, nur weil ich fort gegangen bin. Du hast mir ja
keine andere Wahl gelassen! Und selbst als ich weg war,
hättest du
ja dann auch nicht unbedingt Jaycup heiraten müssen, wenn du
dir
von Anfang an so sicher warst, dass Josephine meine Tochter ist. So
muss ich ja davon ausgehen, dass du nur finanzielle Motive hast und
sogar bei Jaycup hattest, damit er dich und deine Tochter
ernährt.
Denn offenbar warst und bist du dazu überhaupt nicht
selbstständig in der Lage. Sollte ich vielleicht lieber die
Fürsorge benachrichtigen? Außerdem habe ich dir
schon mal
gesagt, dass es absolut überflüssig ist, dass dir
irgendetwas
leid tut. Denn solange Jaycup da war, hat es das dir nämlich
nicht.“
Er atmete tief ein und sein Blick war noch immer distanziert. Zu dick
war seine Schutzmauer, die er über die Jahre hinweg um sein
Gefühlsleben gebaut hatte. Nie wieder wollte er einem Menschen
wieder so ausgeliefert sein, wie Marla. Auch Marla zischte ihn wieder
an, was um Vieles erträglicher war als ihre Tränen
oder ihr
trauriger Blick.
„Willst du mir etwa drohen? Ich denke, dazu bist du nicht in
der
Lage. Du magst vielleicht mal ganz fähig in der Schule gewesen
sein, aber das ist lange vorbei.“ Für einen Moment
hasste er
sich selbst, so ekelhafte Worte an sie zu richten, doch seine Wut war
größer als seine Vernunft oder sein
Mitgefühl.
„Aber gut, meinetwegen können wir diesen Test
durchführen, damit bewiesen ist, was du für einen
Irrsinn von
dir gibst. Aber nur unter einer Bedingung: wenn der Test negativ ist,
wirst du dich bei mir entschuldigen und mich nie
wieder belästigen und ich werde deiner
Tochter erzählen, was für eine
niederträchtige Lügnerin ihre Mutter ist.“
Noah verschränkte die Arme und blickte erbarmungslos zu Marla
hinab. Völlig zusammenhangslos kam ihm wieder seine
eigentliche
Mission in den Sinn, weshalb er heute nach London gereist war und er
blickte auf die Uhr. Fast 12:00 – Mist, ich muss
bald wieder zurück. „Sagtest du nicht,
dein Chef wäre bald zurück?“
|
Marla Styles
|
erstellt am 17.11.2007 23:34
Vielleicht
hatte Noah
Recht und sie hatte Jaycup nur aufgrund des Geldes geheiratet. Doch
wusste sie ebenso, dass sie ihn belogen hatte. Jaycup hatte geglaubt,
Joey sei sein Kind und nur deshalb hatte er Marla geheiratet, um
für sein Kind zu Sorgen. Marla hatte sich voll und ganz um
ihrer
Tochter kümmern können. Doch seine Worte
über die
Fürsorge trafen Marla ziemlich hart. Sie wusste, weshalb sie
nicht
versucht hatte, beim Zaubereiministerium als Aurorin zu arbeiten.
„Ja, wir haben im Moment kein Geld, was ja anscheinend kaum
zu
übersehen ist, aber die Lage bessert sich und ich will kein
Geld
von dir. Das wollte ich nie.“ Das stimmte.. Denn obwohl sie
zusammen gelebt hatten, hatte Marla trotz allem immer die
Hälfte
der Miete gezahlt und ihr eigenes Geld behalten. Sie hatte sich nichts
zu Schulden kommen lassen. Zumindest in finanzieller Hinsicht.
„Wichtig ist aber, wieso wir kein Geld haben. Als ich erfuhr,
dass ich schwanger bin, hatte ich meinen Abschluss and er
Auroren-Akademie bereits, aber für mich war klar, dass ich
keine
Aurorin mehr sein konnte. Ich wollte für mein Kind sorgen und
da
sein, wenn es mich braucht.“ Nicht so, wie es mir
damals gegangen war..
Marlas Eltern waren im Einsatz ermordet worden und so stand Marla
damals von jetzt auf gleich alleine da. Sie wusste noch, was das damals
für Folgen für sie gehabt hatte und das wollte sie
ihrem
eigenen Kind niemals zumuten.
Marla hörte sich seine Bedingungen an. Sie hatte Recht und das
wusste sie auch. Es gab für sie gar keinen Zweifel und
dementsprechend fiel auch ihre Antwort aus, nachdem sie tief
durchgeatmet hatte. „Gut, einverstanden... Fällt der
Test
allerdings positiv aus, treffen wir uns noch einmal zu einem
Gespräch und ich möchte nochmal klar stellen: dein
Geld ist
mir egal.“ Seine vorherige Bemerkung ignorierte sie einfach.
Sie
wollte nicht wieder laut werden. Ihn nicht mehr provozieren. Sie
wusste, wie das enden würde, denn dieses Szenario hatten sie
bereits zig mal durchgespielt und es hatte immer damit geendet, dass
sie geweint hatte und er wütend gegangen war. Das wollte Marla
diesmal vermeiden.
“Sagtest du nicht, dein Chef wäre
bald zurück?“ Marla warf einen Blick auf
die Uhr. Was?! Schon fast zwölf? Das
gibt’s doch nicht... Wo bleibt der denn?
„Ja, sagte ich. Allerdings kann ich ja nicht hellsehen.
Wahrsagen
war nie meine Stärke. Du kannst ihm ja eine Nachricht
hinterlassen, wenn du zurück zur Schule musst.“
Gedanklich
bereute sie diesen Satz ein wenig. Sie wollte nicht, dass er ging..
Denn selbst, wenn sie sich stritten, ankeiften und anschrien, so war er
doch immerhin bei ihr.
|
Noah Gordon
Arithmantik
|
erstellt am 18.11.2007 17:46
Trotz
allem tat Marla
Noah plötzlich leid. Ihre Zukunft war nach ihrem Abschluss so
vielversprechend gewesen und nun arbeitete sie hier – als
Buchverkäuferin. Sicherlich ein ehrenwerter Beruf, aber ihr
Potential war hier total vergeudet.
Noah versuchte nachzuvollziehen, wie man für ein Kind alles
aufgeben sollte, wofür man so hart gearbeitet hatte. Er hatte
seine Eltern ja auch nie daran gehindert, ihrer Arbeit, die sie so sehr
liebten, nachzugehen. Als kleines Kind hatte er oftmals gequengelt,
wenn sie lange Zeit unterwegs waren, doch bald übernahm seine
Großmutter die eigentliche Mutterrolle und so war auch Noah
zufrieden. Mit dem Umzug seiner Familie jedoch nach London geriet alles
aus dem Gleichgewicht. Seine engste Bezugsperson, seine
Großmutter, stand plötzlich nicht mehr zur
Verfügung
und stattdessen musste er auf das hören, was fremde Frauen ihm
in
den Kindertagesstätten rieten. Er fühlte sich
verloren und im
Stich gelassen. Er entwickelte eine furchtbare Wut auf die Welt.
Er runzelte kurz die Stirn und blickte zu Marla. „Du
hättest
dich nie in eine solche Abhängigkeit zu Jaycuop begeben
sollen.
Deine Aufgabe wäre es gewesen, Aurorin zu werden und keine
verwöhnte Hausfrau und Mutter.“ Noah konnte sich
Marlas
Unzufriedenheit mit ihrem Leben nur damit erklären, dass sie
alles
für Josephine aufgegeben hatte. Denn so hätte er sich
gefühlt an ihrer Stelle. Doch generell konnte er sich nur
schwer
vorstellen, dass er jemals seine Ziele für irgendjemanden
aufgeben
würde – das hatte er nicht mal für Marla
getan.
Dass sie letztlich doch einem Vaterschaftstest zustimmte,
ließ
Noah etwas skeptisch die Stirn runzeln und er fragte sich, ob das
wirklich eine gute Idee war, den Test auch noch selbst vorgeschlagen zu
haben. Was, wenn sie wirklich meine Tochter wäre.
Das …
das wäre ja furchtbar. Aber jetzt einen Rückzieher
machen?
Noah überlegte und kam zu keinem Ergebnis, das ihn zufrieden
stellen würde. Wenn er nicht Josephines Vater war, dann
wäre
Marla bloßgestellt und alles beim Alten geblieben. Diese
Variante
war ihm persönlich am liebsten. Wäre sie jedoch
wirklich
seine Tochter, würde er es auch wissen wollen – dazu
müsste er aber diesen Test machen! Wäre seine
Vaterschaft
allerdings wirklich positiv, würde diese Tatsache sein bisher
ach
so ruhiges Leben zerstören. Noah schwankte zwischen status quo
und
Neugierde, welche natürlich letztlich wieder einmal die
Oberhand
einnahm.
„Also gut“, sagte er leicht mürrisch,
„lass uns
diesen verdammten Test machen, aber ich will dabei sein, damit du mich
nicht irgendwie beschummeln kannst!“ Er überlegte
kurz.
„Wer soll den eigentlich durchführen und
wie?!“ Er war
langsam dabei unruhig zu werden, dieser Gedanke an Josephines
Produktion irgendwie beteiligt gewesen zu sein, ließ ihn
langsam
panisch werden. Umso schneller die Sache abgehakt war desto besser.
„Glaube mir, wenn Josephine wirklich meine Tochter wäre,
dann wären ein Treffen mit dir oder irgendwelche finanziellen
Belange erst mal meine geringsten Probleme!“ Er atmete tief
ein
und blickte auf die Uhr, als könnte sie ihn beruhigen.
Schließlich zeigte diese ihm an, wie die Zeit sich Richtung
Zukunft drehte, während er selbst langsam das Gefühl
hatte,
immer mehr in die Vergangenheit gesogen zu werden.
„Ich kann in der Tat nicht den ganzen Mittag hier noch
weitere
Zeit verschwenden – ich muss zurück in die Schule.
Wie du
sicherlich weisst, gab es gestern Nacht einen … Vorfall. Wie
auch immer, es stand ja auch in den Zeitungen“, gab Noah
ungeduldig von sich.
„Aber vielleicht kannst auch du mir weiterhelfen. Ich suche
Finn
Benits – du müsstest sie eigentlich kennen, sie war
in
Slytherin damals in deinem Jahrgang. Ich vermute, sie hält
sich
zur Zeit in London auf und ich wüsste gerne wo.“
|
Marla Styles
|
erstellt am 20.11.2007 21:20
Abhängigkeit? Er hat doch keine Ahnung, was
Abhängigkeit überhaupt bedeutet!
Marla wurde nur deshalb nicht wütend, weil sie glaubte in
Noahs
Stimme so etwas wie Bedauern zu hören, was in der letzten
Stunde
eher selten zu erkennen war, doch sie konnte es auch in seinen Augen
sehen und daher war sie sicher. Sie hatte es immer verstanden in seinen
Augen abzulesen, was er fühlte und sagen wollte. Zumindest
insofern er das zugelassen hat.
Ganz augenscheinlich zweifelte er nun an seiner Entscheidung den Test
vorzuschlagen. Dennoch stimmte er weiterhin zu. Allerdings wollte er
den Test überwachen. Natürlich wollte er das.
Schließlich traute er ihr nicht mehr. „Im Mungos
kann man
den Test machen lassen. Oder hier in London im St. Patridge
Hospital.“ Sie überlegte kurz. „Vermutlich
traust du
den Heilern im St. Mungos eher.. Fragte sich eigentlich nur noch
wann.“ Endlich.. Endlich wird er die Wahrheit
erfahren und
erkennen, dass er ihr Vater ist. Dann kann er es nicht mehr einfach so
vom Tisch fegen und mich eine Lügnerin nennen.
Kurz darauf fragte er sie nach Finn Benits. Marla dachte kurz nach.
„Ich weiß schon, wen du meinst, aber ich hab sie
nicht
gesehen. Vielleicht ist die ja im tropfenden Kessel abgestiegen. Da
kannst du ja mal nachsehen.“ In diesem Moment bemerkte Marla
wieder, welch eine Gefahr offenbar da draußen steckte und in
diesem Moment war sie erleichtert, dass Noah in Hogwarts war, denn
solange er dort war, würde so schnell keinem Schüler
mehr
etwas zustoßen. Zumindest versuchte sie sich das einzureden.
Er
war ein hervorragender Auror gewesen und mit Sicherheit nicht aus der
Übung gekommen. Er würde auf die Schüler
achten und
somit auch auf Joey. Es war schließlich seine Pflicht, wenn
schon
nicht als ihr Vater, dann zumindest als ihr Lehrer.
Aus irgendeinem Grund musste Marla nun an einen Film denken, den sie
neulich gesehen hatte und irgendeine Melodie eines Liedes ging ihr im
Kopf herum. Es war eines der Lieder, die die Muggel hörten und
es
handelte sich bei dem Interpreten auch um eine Muggelband. Marla
versuchte den Gedanken fortzuschieben, bis sie bemerkte, dass der Text
des Liedes zumindest zum Teil zu ihrer Situation passte. Sicher..
Abba.. SOS.. Susan hat das doch ständig gehört! Wie
konnte ich das nur vergessen?
Marla hatte in der ersten Zeit nach der Trennung von Noah bei ihrer
Schwester gewohnt, die sie herzlich aufgenommen hatte und der Meinung
war, dass Marla richtig gehandelt hatte. Aus irgendeinem Grund hatten
Noah und Susan sich nie so richtig verstanden.
|
Noah Gordon
Arithmantik
|
erstellt am 21.11.2007 18:17
Noah
hatte angestrengt
die Stirn gerunzelt. Das Ganze überforderte ihn doch ein wenig
und
am liebsten hätte er nun Marla samt ihrer Tochter ignoriert,
ohne
sich für deren Schicksal weiter zu interessieren. Aber da er
nun
schon dem Test zugestimmt hatte und ein Teil in ihm auch neugierig auf
das Ergebnis war, blieb er genau dort stehen, wo er sich im Moment
befand.
Marla berichtete ihm, dass der Vaterschaftstest sowohl in St. Mungos
als auch in St. Patridge Hospital durchgeführt werden
könnte.
„Du hast ausnahmesweise Recht – St. Mungos scheint
mir
besser geeignet. Hauptsache diese Angelegenheit wird diskret
behandelt.“ Da das Wo nun geklärt war, stellte sich
nur noch
die Frage, wann sie dieses ganze Theater durchführen wollten.
Noah
machte einen leicht lustlosen und genervten Gesichtsausdruck als er
darüber nachdachte. Morgen habe ich Unterricht
– da geht
es ergo schon mal überhaupt nicht. Der Mittwoch ist nach
meiner
Terminplanung nicht ganz so dicht gepackt.
„Also schön. Wie wäre es mit Mittwoch?
Nachmittags oder
Abends würde es mir am besten passen, aber ich weiss ja nicht,
wann du hier aus dem Laden kannst. Vorausgesetzt, du willst
überhaupt dabei anwesend sein?“ Noah blickte
seufzend auf
die Uhr, als habe er noch etwas ganz Wichtiges zu erledigen und blickte
dann wieder mit skeptischem Blick zu Marla.
„Darüber hinaus – wie hast du dir das
Ganze eigentlich
vorgestellt? Wie willst du Josephine erklären, dass du
plötzlich genetisches Material von ihr benötigst? Und
wie
würdest du ihr erklären wollen, dass du sie die
ganzen Jahre
angelogen hast, falls ich nun doch der Vater wäre? Vielleicht
solltest du noch mal die Konsequenzen von deinem Handeln sehr genau
überdenken“, sprach Noah nun in einem fast drohenden
Ton.
„Denn falls du gedacht haben solltest, dass du das Ergebnis
dieses Tests einfach für dich behalten kannst und du ihn nur
durchführen lässt, um mir eins
auszuwischen, indem es
dir nur darum geht Recht zu haben, irrst du dich gewaltig. Wenn ich ihr
Vater sein sollte, will ich auch, dass sie es erfährt. Ich
hoffe,
du hast mich verstanden.“ Dabei sah Noah sie mit einem
strengen
Blick an. Vielleicht würde diese letzte Forderungen Marla doch
noch dazu bewegen, einen Rückzieher zu machen.
Als ihr Gespräch endlich das Thema wechselte und Marla zu
seiner
Enttäuschung nichts Genaueres zu Finn Benits Aufenthaltsort
berichten konnte, seufzte Noah innerlich. Und ihr
blöder Chef lässt sich auch nicht blicken!
„Für den Ratschlag, was ich alles tun könnte
bin
ich sehr dankbar“, sprach Noah leicht spöttisch.
„Aber
das hilft mir im Moment auch nicht weiter. Falls du jedoch deine Augen
mal zur Abwechslung weit aufmachen und sie doch irgendwie sehen
solltest, kannst du mich ja benachrichtigen. Sag deinem Chef, dass ich
hier war und dass noch die alten Konditionen gelten, wenn er die
gewünschten Informationen über Finn Benits
für mich
hätte.“
Noah blickte wieder in Marlas schöne braunen Augen, allerdings
leuchteten sie nicht mehr so sehr wie früher. Offensichtlich
hatte
sie ebenfalls zu viel Schmerz erlebt, um noch hoffnungsvoll in die
Zukunft blicken zu können. Er wusste noch heute nicht, wo sie
nach
ihrer Trennung Zuflucht gesucht hatte – denn bei Jaycup war
sie
zunächst nicht gewesen. Noah hatte immer vermutet, dass sie
bei
Susan untergekommen war und so hatte er diese mehrmals abgefangen und
nach Marlas Aufenthaltsort befragt. Doch natürlich hatte Susan
ihm
nicht die kleinste Auskunft gegeben und ihn zum Teufel gejagt. Sie
hatte nie wirklich viel von ihm gehalten und schien nun umso
erleichterter zu sein, nachdem Marlas Beziehung mit ihm geendet hatte.
Natürlich hatte sie sich wohl für ihre bezaubernde
Schwester
einen charismatischeren und freundlicheren Partner gewünscht.
Noah
war in ihren Augen wohl das genaue Gegenteil. Er war launisch und
selbst wenn er lachte, so drückten doch seine Augen etwas wie
Bekümmertheit aus. Noah war kein Mensch, der durch sein
Verhalten
positiv auffiel und manchmal konnte es geschehen, dass seine
Anwesenheit in einem Raum ähnlich eines Schattens gar nicht
wahrgenommen wurde. Dies war zwar ein ungemeiner Vorteil bei seiner
Arbeit als Auror – doch als zukünftigen Schwager
hatte sich
Susan doch wohl mehr erhofft als eine dunkle schattenähnliche
Gestalt.
Umgekehrt war ebenfalls Susan als Muggel Noah immer ein wenig
unheimlich gewesen. Er hatte stets versucht zu verstehen, wie es wohl
sein mochte, so hilflos zu sein ohne Zauberstab. Doch von ihrer
Schutzlosigkeit wussten wohl die meisten Muggel nicht einmal was. Die
Muggelwelt bestand für Noah aus lauter Dingen, die er nicht
verstand und in denen er keinen direkten Sinn sah. Gut, sie versuchten
sich die Welt auch so komfortabel wie möglich machen und was
für die Zauberer die Magie war, stellte für die
Muggel die
sogenannte Elektrizität dar. Susan war wie ein Wesen von einem
anderen Stern, sie fuhr ein Auto, das mächtig Dreck in die
Luft
blies, benutzte ein Telefon oder eines von diesen kleineren Dingern,
die die Muggel überall in London mit sich trugen und
hineinquäkten. Sie machte Licht, indem sie auf irgendwelche
Schalter drückte und benutzte Dinge mit sonderbaren Namen, die
kaum ein Mensch sich merken konnte wie Digital Versatile Disk Player,
Computer, Quietsche-Entchen, Golfschläger, Pürierstab
und
etc.
|
Marla Styles
|
erstellt am 22.11.2007 18:48
Marla
konnte es kaum
glauben, dass er tatsächlich zugestimmt hatte diesen Test zu
machen, doch eigentlich hätte sie es wissen müssen.
Sie
wusste doch wie neugierig er war. Wenn sie ihm Geschenke gemacht hatte
zu Weihnachten oder seinem Geburtstag hatte er fast immer vorher
herausgefunden, was es war und damit Marla beinahe in den Wahnsinn
getrieben. Für einen kurzen Moment musste sie
Lächeln, bis
seine Worte sie wieder in die Gegenwart zurück holten.
„Mittwoch Abend um 20 Uhr würde es mir gut
passen“ gab
sie kurz angebunden und sachlich zur Antwort. „Ich werde den
Termin vereinbaren.“ ergänzte sie noch kurz und sah
ihn
dabei an. Sie hatte das Gefühl, dass er zwar wissen wollte, ob
Joey nun seine Tochter war, aber sie irgendwie davon abbringen wollte.
Seine folgenden Worte klangen beinahe wie eine Drohung. Als
würde
er nur auf eine Möglichkeit lauern, ihr eins auszuwischen,
egal,
wie der Test ausfiel. Marla sah ihn leicht fassungslos an und
schüttelte dann leicht den Kopf. „Wie ich Joey was
erklären will, lass mal meine Sorge sein. Außerdem,
glaubst
du etwa, ich lass diesen dämlichen Test machen, nur, um dir
etwas
zu beweisen? Ich bin mir immer sicher gewesen, aber was würde
Joey
meine Sicherheit bringen, wenn du es nicht akzeptieren
könntest?
Wär ziemlich dämlich, oda?“ sie antwortete
leicht
sarkastisch und schüttelte wieder leicht den Kopf.
„Natürlich soll sie es erfahren. Allerdings nicht,
solange
sie in Hogwarts ist, wenn du gestattest, dass ich noch so viel
über meine eigene Tochter bestimmen kann.“
fügte sie
mit einer gewissen Ironie hinzu. „Sie ist in den
Weihnachtsferien
zuhause.“
Sie wechselten das Thema und Marla fragte sich, was Noah als Lehrer
eigentlich von Finn wollte und für einen kurzen Moment war sie
ein
wenig eifersüchtig, bis sie sich vor Augen führte,
dass Finn
in Slytherin gewesen war und Noah sie im besten Falle angespuckt
hätte. Sie hörte ihm kurz zu und deutete dann ein
Nicken an.
„Klar“ sagte sie in äußerst
sachlichem und
differenziertem Ton. Sie musste zumindest für den Moment
versuchen
wieder ein wenig Platz zwischen ihm und ihr zu schaffen, denn sonst
würde der Rest des Tages eine unerträgliche Qual
für sie
werden.
|
Noah Gordon
Arithmantik
|
erstellt am 23.11.2007 22:22
Noah
verschränkte
die Arme und hörte Marla zu, die die weitere Organisation des
Vaterschaftstestes übernehmen würde. „In
Ordnung. Ich
werde 19:45 vor dem Haupteingang von St. Mungos dann am Mittwoch sein.
Bestätige mir aber noch mal den Termin per Eulenpost, wenn du
die
Zusage hast. Nicht, dass ich umsonst Mittwochabend nach London
komme“, sprach Noah in einem sachlichen Ton, als
würde ihn
die emotionalen Aspekte einer möglichen Vaterschaft nicht im
Geringsten tangieren. Innerlich war er jedoch höchst
angespannt.
„Ich nehme an, die hast bei dir zu Hause noch Genmaterial von
Josephine irgendwo … herumkleben, damit du sie erst gar
nicht
einweihen musst?“, fragte er Marla schließlich mit
einer
leicht gerümpften Nase. Auf seine Drohung hin hatte Marla ihn
leicht fassungslos angesehen, obwohl sie ihn eigentlich viel zu gut
kannte, um überrascht zu sein. Noah würde es ihr
nicht
einfach machen.
„Naja, falls Josephine meine Tochter wäre,
würde es
mich sehr wohl etwas angehen, wie du etwas erklärst. Ich
meine,
sie ist ja schon jetzt nicht gerade die glücklichste
–
ehrlich gesagt wirkte sie auf mich, als bedrücke sie etwas.
Wusstest du, dass sie lieber immer eine Gryffindor für sich
sprechen lässt, als sich selbst zu äußern?
Sie ist wohl
eher introvertiert.“
Diese Beobachtung war wohl etwas übertrieben und Noah
erzählte dies auch keineswegs Marla aus Besorgnis um Joey,
sondern
viel mehr, damit sich Marla als schlechte Mutter fühlte.
„Und was meine Akzeptanz meiner angeblichen Vaterschaft
angeht
– Wenn ich den unwiderlegbaren Beweis vor mir liegen habe,
bleibt
mir wohl keine andere Möglichkeit, als die Gegebenheiten zu
akzeptieren. Allerdings liegt das Ergebnis ja noch nicht vor,
geschweige denn, dass irgendein Test durchgeführt wurde,
sodass
ich durchaus berechtigten Zweifel habe an dem, was du mir glaubhaft
machen willst. Nun – ich kann ja verstehen, dass eine Mutter
stets einen Vater für ihre Bälger sucht“,
fügte
Noah noch abschließend leicht spöttisch hinzu.
„Übrigens denke ich, dass wir nicht so viel
über das
Was-Wäre-Wenn philosophieren sollten. Du redest ja schon so,
als
wäre bewiesen, dass ich Josephines Vater bin. Doch falls dies
unwahrscheinlicherweise der Fall sein sollte, könntest du dies
dann auch unserer Tochter auch erst an Weihnachten
erzählen, damit die Ferien so richtig schön
für sie
werden“, sprach Noah in einem ironischen Tonfall.
„Dir ist
ja schon klar, dass es dann ein meine Tochter
alleine nicht
mehr geben wird.“ Dabei sah Noah Marla kurz mit einem
durchdringenden Blick an. Ihre Gegenwart schmerzte ihn und er konnte
sich noch nicht einmal selbst erklären, wieso. Diese
Ankündigung, dass er eventuell Vater sein könnte,
hatte Noah
aus dem Gleichgewicht gerissen und er war ziemlich verwirrt durch die
Begegnungen der letzten zwei Tage mit Marla und Josephine. Noah
präferierte die Berechenbarkeit von Ereignissen, sodass ihn
solch
schwerwiegende unerwartete Begebenheiten umso heftiger trafen. Seine
Gedanken würden heute nicht mehr zur Ruhe kommen und er fragte
sich insgeheim, wie er wohl damit fertig werden sollte, falls er
wirklich Josephines Vater wäre. Doch diesen Gedanken versuchte
Noah weitgehend zu verdrängen.
„Gut Marla. Ich muss jetzt zurück in die Schule zu
so
entzückenden Schülern wie Josephine“, sagte
Noah
schließlich sarkastisch um ja keine Gelegenheit auszulassen,
um
Marla einen Stich zu versetzen. „Du kannst dir ja schon mal
ein
paar neue Sachen zum Anziehen bestellen, wenn bald wieder Geld von
Josephines zweitem Vater auf dein Konto fließt“,
sagte er
spöttisch und musterte Marla noch ein letztes mal. Er fand sie
immer noch äußerst gut aussehend, doch sein Blick
drückte genau das Gegenteil aus, was er eigentlich dachte.
„Wir sehen uns dann Mittwoch. Und vergiss nicht, mir vorher
noch
eine Eule zu schicken.“ Danach drehte sich Noah auf einem
Absatz
um und ging raschen, doch erhabenen Schrittes aus dem
Bücherladen
hinaus, ohne sich noch mal nach Marla umzudrehen.
TBC: Hogsmeade/ Die drei Besen
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Marla Styles
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erstellt am 23.11.2007 23:09
Ja, genau.. Ich lass ihn einfach da stehen und warten,
bis er keine Lust mehr hat.. „Gut.
Spätestens morgen kriegst du deine
Bestätigung.“ Bin
ich vielleicht seine Sekretärin? So eine
Unverschämtheit! Als
wenn ich irgendso ein dummes hinterhältiges Miststück
wäre, das Termine mit ihm ausmacht und dann nie auftaucht. Na,
wer
weiß, was ihm da für Leute in den letzten Jahren
untergekommen sind.
Gerade, als Marla gedacht hatte, dass sie es schaffen konnten sich
differenziert, aber zumindest ohne Streitigkeiten zu unterhalten,
versetzte Noah ihr wieder einen Stich ins Herz, doch diesmal
ließ
sie sich nichts anmerken. Stattdessen antwortete sie leicht
spöttisch. „Tja, falls es dir entgangen sein sollte,
nur
noch einmal zur Erinnerung: Der Mann, der ihr immer ein guter Vater
war, der sich um sie gesorgt hat und für sie da war, der Mann,
der
sich um sie gekümmert hat, ist vor 4 Jahren gestorben. Du
magst
dich ja sehr darüber freuen, denn du warst ja nicht in der
Lage,
ihn vor 16 Jahren zu erledigen. Aber vielleicht kannst du dir ja ein
ganz kleines bisschen vorstellen, dass Joey nicht ganz so begeistert
von dieser Neugkeit war, wie du vermutlich.“ Sie hatte ihre
Stimme etwas gesenkt, um diese Nachricht nicht allzu laut
rauszuschreien. Jaycup hatte Noah schließlich nie angezeigt,
doch
sie war sich nicht sicher, ob er nicht trotzdem noch für das
bestraft werden konnte, was er getan hatte.
„Ich dachte du wolltest aufhören über das
„was-wäre-wenn“ zu reden?“ gab
sie knapp auf
seine folgenden Worte zur Antwort. Sie hasste es, wenn er sie derart
vorführte, doch wenn sie jetzt wütend wurde,
hätte er
sein Ziel erreicht. Sie musste sich zumindest noch zusammen
reißen bis er raus war. Oder noch eher, bis sie wieder
zuhause
war, dort konnte sie dann ungestört auf ihr Kissen einschlagen
oder in Selbstmitleid versinken, aber jetzt war nicht der richtige
Zeitpunkt und auch ganz bestimmt nicht der richtige Ort.
Die folgenden Worte Noahs tragen Marla erneut, doch sie ließ
es
sich nicht anmerken. Schließlich war er endlich im Begriff zu
gehen. Als er sie noch einmal musterte, schämte sie sich
beinahe
ein wenig dafür, wie sie aussah. Früher hatte sie
sehr darauf
geachtet, nicht so herunter gekommen zu wirken. Doch mittlerweile hatte
sie stark abgenommen und eigentlich sah sie alles andere, als gut aus,
doch das versteckte sie zum größten Teil durch
einige
Zauber. Doch jetzt hatte sie das Gefühl, dass er durch diese
Zauber hindurch sehen konnte und in seinem Blick stand geschrieben, wie
hässlich er sie fand, doch anstatt ihn anzuschreien, hab sie
bloß eine schnippische Antwort. „Sicher und mit der
Terminbestätigung wird auch gleich die Rechnung für
die
Kleider mit ins Haus flattern. Schön, dass du das gleich so
anbietest.“ Sie sagte ihm ansonsten nichts mehr zum Abschied.
Sie
wollte nur noch, dass er endlich ging.
Schließlich verließ er den Laden, ohne sich noch
einmal
nach ihr umzudrehen und als die Tür hinter ihm ins Schloss
gefallen war, musste Marla sich erst einmal setzen. Ihre Hände
zitterten jetzt leicht, was sie zuvor noch unterdrücken konnte
und
in ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken, doch viel Zeit
blieb
ihr nicht, um nachzudenken, denn in diesem Moment betrat ein weiterer
Kunde den Laden und bat um Hilfe bei der Suche nach einem Buch. Marla
lächelte freundlich und machte sich wieder an die Arbeit.
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Marla Styles
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erstellt am 08.12.2007 20:00
Marla
hatte die
folgenden Stunde konzentriert gearbeitet und es irgendwie geschafft
nicht an die Situation mit Noah zu denken. Gegen halb zwei tauchte auch
ihr Chef endlich auf. Sie richtete ihm die Nachricht von Noah aus und
wurde daraufhin in ihre Pause geschickt. Mittagspause hieß
für Marla, den Laden verlassen, eine Kleinigkeit zu essen und
dann
auf irgendeiner Bank noch die frische Luft zu genießen. Heute
allerdings musste sie sich einigen anderen Dingen widmen.
Zunächst apparierte sie ins Mungos, um dort den Termin
festzumachen. Die Leute dort waren recht freundlich und gaben ihr noch
ein kleines Bestätigungsschreiben mit. Selbiges kopierte sie
und
ging anschließend zur nächsten Eulenpost. Dort
verpackte sie
zunächste das Bestätigungsschreiben vom St Mungos in
einen
Umschlag und schrieb noch eine kleine Notiz.
Da hast du deine Bestätigung. Vielleicht bist
du am 18. Oktober ja ein bisschen weniger bissig.
Sie legte die Notiz ebenfalls in den Umschlag und schließlich
kam ihr eine Idee. Geld, Geld.. Immer nur Geld.. Das hat er
nun davon.. Sie nahm ein weiteres Blatt Pergament und schrieb
darauf eine kleine Erkärung.
Hiermit erkläre ich, Marla Styles, dass ich im
Falle
eines positiven Tests auf jegliche finanzielle Unterstützung
verzichte.
Sie unterschrieb das Pergament und fügte das Datum hinzu.
Dieses
Pergamentpapier fügte sie ebenfalls dem Umschlag bei. Wollen
doch mal sehen, was du dazu sagst..
Schließlich verschickte sie den Umschlag per Eileule, die
nach
Aussage des Beamten in etwa zwei Stunden brauchen würde. Gut,
dann kommt der Brief gegen 16 Uhr bei Noah an.
Nachdem sie auch das erledigt hatte, machte sie es sich auf einer Bank
in der Winkelgasse bequem und ließ ihren Gedanken
schließlich freien Lauf. Die begegnung mit Noah hatte sie
sehr
aufgewühlt und am liebsten hätte sie einfach drauf
los
geheult, allerdings hielt sie die Tränen noch zurück.
Es
wäre ihr viel zu peinlich gewesen, offen in der Winkelgasse zu
sitzen und zu heulen. Dennoch konnte sie es nicht fassen, wie er mit
ihr geredet hatte. Wobei er sie andererseits kaum überrascht
hatte. Sie kannte ihn lange genug, um zu wissen, wie er reagierte, wenn
man seinen Stolz verletzte und sie hatte nicht bloß seinen
Stolz
verletzt, weshalb er umso wütender auf sie sein musste.
Marla warf einen Blick auf die Uhr, sprang auf und eilte
zurück
zum Buchladen. Ihre Pause war zuende und jetzt galt es wieder zu
arbeiten, die Sorgen zu vergessen und sich darauf zu konzentrieren
freundlich und höflich zu sein. Irgendwie musste sie diesen
Tag
noch rumkriegen und nach der Arbeit würde sie zu ihrer
Schwester
fahren und sich bei ihr aussprechen.
tbc ~ Wohnung von Marla Styles
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Marla Styles
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erstellt am 21.03.2008 11:52
cf ~ Florean Fortescues Eissalon
Die Begegnung mit Shinaya hatte Marla deutlich aufgeheitert. Endlich
war mal wieder etwas eindeutig positives passiert und Shinaya hatte es
zumindest geschafft, sie ein wenig von dem Ereignis, das heute abend
noch anstand, abzulenken. Auf dem Weg zu Flourish & Blotts fiel
ihr
auf, dass es ungewöhnlich voll in der Winkelgasse war. Es war
zwar
immer sehr viel los, doch heute schien es Marla, als hätte das
bisschen Sonne, das sich gerade blicken ließ, so ziemlich
jeden
Zauberer auf die Straße gelockt oder viel mehr in die
Winkelgasse. Doch das war nicht das Einzige. Marla hatte das
Gefühl, das irgendetwas in der Luft lag. Der Tagesprophet
hatte
zwar von keinen weiteren Zwischenfällen berichtet, doch Marla
war
sich ziemlich sicher gewesen, dass es weiter gehen würde.
Genau
wie damals. Es war noch lange nicht vorbei.
Bei Flourish & Blotts war es äußerst voll.
Marla legte
nur schnell ihre Sachen im Personalraum ab und machte sich dann sofort
an die Arbeit. Sie war noch pünktlich angekommen. Gerade so,
aber
immerhin noch pünktlich. Die Arbeit half ihr sich abzulenken.
So
musste sie nich darüber nachdenken, was später noch
passieren
würde oder auf wen sie treffen könnte.
Da die Winkelgasse voll gewesen war, gab es natürlich auch im
Bücherladen heute viel zu tun. Viele Leute strömten
herein,
stöberten ein wenig herum, hatten Fragen, kauften
Bücher.
Marla war ein wenig verwundert. Sie hatten doch gar kein neues Buch im
Sortiment, woher kamen die ganzen Leute auf einmal? Allerdings hatte
sie auch nicht die Zeit, sich darüber ernsthaft Gedanken zu
machen, denn sie musste sich schließlich um die Kunden
kümmern. Das würde ein langer und anstrengender
Arbeitstag
werden, da war sich Marla ziemlich sicher.
Zwischendurch trat auch mal eine kurze Flaute ein. In dieser Zeit hatte
Marla Zeit gemeinsam mit den Kollegen wieder ein wenig für
Ordnung
zu sorgen. Man wusste nie, was für eine Unordnung Kunden in
einem
Bücherladen machen konnten, bevor man es nicht selbst gesehen
hatte. Doch nun, da sie allein mit dieser Aufräumaktion war,
hatte
sie wieder Zeit nachzudenken. Über den heutigen Abend. Sie
wusste
nicht genau, was sie heute abend tun würde oder wie es
letztendlich ausgehen würde. Zumindest, was Noah und sie
betraf.
Der Ausgang des Tests war das Einzige, was für sie wirklich
fest
stand. Doch alles anderes hing ein wenig in der Luft. Vorallem die
Tatsache, dass sie es Joey irgendwie sagen musste und das
möglichst, bevor Noah es tat, denn er würde
keineswegs
Rücksicht nehmen. Selbst, wenn er es gewollt hätte,
er
hätte nicht gekonnt. Er war nicht der Typ, der jemandem etwas
schonend beibringen konnte. Allerdings war sich Marla ebenso sicher,
dass es egal wäre, wie schonend sie Joey von dieser Sache in
Kenntnis gesetzt hätte. Joey würde ohnehin
wütend
werden. Sie würde nicht verstehen wollen und Marla konnte sich
das
nur zu gut ausmalen, denn sie würde in dieser Situation ebenso
reagieren.
Schließlich wurde es wieder voller und es galt wieder sich um
die
hereinströmenden Kunden zu kümmern. Marla
stürzte sich
sofort in die Arbeit, um sich von ihren Gedanken loszureißen,
denn sie wollte nicht nachdenken, bevor die Situation
tatsächlich
eintraf und so verhinderte sie es, so oft es ging.
tbc ~ Wohnung von Marla Styles
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Marla Styles
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erstellt am 13.06.2008 21:45
cf
~ Wohnung von Marla Styles
Draußen war es furchtbar kalt und noch immer dunkel. Marla
ging
nicht gerne durch die Straßen von London, wenn es noch dunkel
war. Irgendwie fand sie die Atmosphäre dann immer sehr
gruslig.
Gleichzeitig war es zu dieser frühen Stunde allerdings auch
noch
vergleichsweise still in der Stadt. Natürlich befand sie sich
in
einer Stadt, die selten schlief, aber manchmal erweckte sie zumindest
den Anschein, dass nicht mehr alle Einwohner auf den Beinen waren und
dies war eine dieser besagten Zeiten.
Auf dem Weg glitten Marlas Gedanken immer wieder ab zu ihrer Tochter.
Ständig fragte sie sich, wie es ihr wohl ging. Ob alles in
Ordnung
war und was nun in Hogwarts weiter unternommen werden würde.
Schließlich wollte man ja die Schuldigen finden. Marla hatte
erfahren, dass Joey nicht das einzige Opfer gewesen war. Diese Tatsache
erschreckte sie doch ein wenig.
Doch, was noch viel schlimmer war, war die Tatsache, dass Marla selbst
Hogwarts als den sichersten Ort der Welt bezeichnete. Wenn derartige
Dinge dort geschahen, wollte sie sich gar nicht erst ausmalen, was das
für die Umgebung von Hogwarts und den Rest der Welt zu
bedeuten
hatte. Nur so viel stand fest: Nach dem Todespropheten stand ihnen
nichts Gutes bevor.
Als sie in der Winkelgasse ankam, war diese wie leer gefegt. Die
Zauberer waren anscheinend noch immer in ihren Betten. Nur hier und da
huschte einmal eine Gestalt durch die Gasse. Es schien Marla fast, als
wüssten die alle etwas, was sie nicht wusste.
Vor Flourish & Blotts angekommen, war die Tür noch
abgeschlossen. Mit ein paar kurzen Handgriffen, schloß Marla
die
Tür auf und schlüpfte in den Laden. Anscheinend war
sie die
Erste im Laden, denn noch niemand hatte sich darum gekümmert,
etwas Wärme in die Räumlichkeiten zu bringen. Dies
geschah
über einen speziellen Zauber, da ein Kamin offensichtlich zu
gefährlich gewesen wäre. Schließlich wurden
hier
Bücher verkauft.
Mit einem Schwenker ihres Zauberstabs kam ein warmer Wind auf, der ein
paar Seiten, die lose auf den Regalen lagen (wo kamen die eigentlich
immer wieder hier?) durchs Zimmer fegte und den Raum mit einer
angenehmen Wärme erfüllte. Kurz darauf legte sich der
Wind
wieder und Marla zog ihren Umhang aus und machte sich daran die losen
Seiten einzusammeln. Sie warf nur einen kurzen Blick darauf. Meistens
handelte es sich um irgendwelche Seiten aus Schulbüchern.
Diesmal
ging es allerdings um irgendwelche Romane und magische Wesen.
(natürlich waren alle Seiten aus verschiedenen
Büchern)
Nachdem sie die Seiten entsorgt hatte, streckte Marla sich noch einmal
ausgiebig. Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie heute morgen erstmal
alleine im Laden sein würde. Irgendwer war krank oder hatte
sich
frei genommen. Genau konnte sie sich daran nicht mehr erinnern. Auf
jeden Fall hatte man ihr das gesagt, bevor sie gestern gegangen war.
Also nahm sie ihren Platz hinter der Kasse ein und wartete auf
Kundschaft, während sie wieder begann, sich Sorgen zu machen
und
sich zu fragen, was Joey gerade machte und wie sie Noah wohl am besten
kontaktieren sollte nach dem, was gestern geschehen war.
|
Marla Styles
|
erstellt am 17.07.2008 17:29
Im
Laufe des Tages
hatte sich der Laden Stück für Stück
gefüllt und
ebenso war draußen auf der Winkelgasse Stück
für
Stück immer mehr Trubel gewesen. Marla war ein wenig
überrascht darüber, dass tatsächlich so
viele Zauberer
unterwegs waren, nach allem, was gestern geschehen war. Inzwischen
hatte sie auch einen Blick in den Tagespropheten werfen
können,
den ihre Kollegin, die vor ein paar Minuten reingeschneit kam, ihr mit
besorgtem Blick unter die Nase gehalten hatte.
Es war tatsächlich wie damals und doch anders. Es schien
diesmal
alles viel geplanter, ausgefeilter, raffinierter und das bereitete
Marla äußerst große Sorgen. Erneut sah sie
sich mit
dem Bösen von einst konfrontiert, doch diesmal schien es noch
gefährlicher, da es nicht von Wut und Zorn getrieben war,
sondern
eiskalt berechnend. Ansonsten wären Aktionen, wie sie sie
gestern
mit dem Todespropheten, sowie letzte Nacht mit diesem schrecklichen
Massenattentat nicht verwirklichen können.
Viel Zeit blieb ihr allerdings nicht, sich darüber den Kopf zu
zerbrechen. Der Laden war brechend voll und das hatte auch seinen
Grund: Es war eine Autogrammstunde von einem Quidditchspieler
angekündigt worden. Nicht irgendeinem Quidditchspieler,
sondern
von Wayne Shearer. Marla hatte das ein oder andere über ihn
gelesen, doch sie war nicht soo begeistert davon, dass sie sich gleich
anstellen und um ein Autogramm bitten würde.
Es war allerdings ihre Aufgabe die Räumlichkeiten entsprechend
herzurichten, was angesichts der Menschenmassen, die sich aktuell im
Laden befanden, keine allzu leichte Aufgabe werden würde. Nach
hunderten, so schien es ihr, Entschuldigungen und bitten, um Durchlass,
hatte Marla es nach einer halben Stunde allerdings endlich geschafft
die entsprechenden Möbel zumindest schon einmal in die
richtige
Richtung zu bewegen. Einen großen Schreibtisch, sowie einen
dazu
passenden, äußerst bequemen Stuhl.
Es dauerte allerdings eine weitere halbe Stunde, um auch den letzten
davon zu überzeugen, sich doch bitte aus dem Weg zu begeben,
damit
beide Möbelstücke schließlich an der
richtigen Stelle
standen. Hinter Schreibtisch und Stuhl befand sich eine Tür,
durch
die besagter Mr Shearer wohl später den Raum betreten
würde.
Bis dahin gab es noch einiges vorzubereiten. Das ein oder andere
Quidditch-Buch musste in den Vordergrund gerückt werden, was
sich
als schwerer erwies, als es eigentlich sein sollte. Marla kam nie weit
mit den Bücherstapeln, denn nach wenigen Schritten waren
bloß noch ein oder zwei Exemplare übrig, weil die
Leute um
sie herum ihr bereits den Großteil des Bücherstapels
geradezu aus den Händen gerissen hatten. Ein wenig
fürchtete
sie um die Bücher.
Erst nach zwei Stunden war endlich alles hergerichtet und bereit. Kaum
zu fassen, wie früh die Leute sich in dem Laden versammelt
hatten.
Aber es war gut fürs Geschäft, denn die vielen
Menschen
kauften, was das Zeug hielt. Die meisten blieben ja nicht einmal bis
zur Autogrammstunde, was an sich schon sehr verwunderlich war.
Allerdings bedachte Marla ja auch nicht die Ereignisse der letzten
Nacht. Viele waren gekommen, um auf Vorrat genug einzukaufen. Eben auf
ein paar Bücher. Daher herrschte auch diese große
Hektik.
Man hatte Angst nicht genug bekommen zu können.
Erst, als sie schließlich zu dritt waren, konnten sie die
Kunden
an den Kassen auch bedienen. Als die Schlange vor der Kasse
schließlich nicht mehr so lang war, schien es auch gleich
viel
leerer im Rest des Ladens zu sein, woraufhin Marla sich ihrer
eigentlichen Aufgabe stellen konnte. Sie war dafür
verantwortlich
den Quidditch-Spieler in Empfang zu nehmen. Ihre Kollegin sollte sich
um die Presse kümmern und ihr Kollege war weiterhin
für die
Kasse verantwortlich.
Also verließ Marla den Laden durch die Tür hinter
dem
Schreibtisch, der in ein weiteres kleines Zimmer führte, das
sonst
als Personalraum genutzt wurde. Das Besondere an diesem Raum war die
Tür, die zum Hinterhof führte, durch die man bequem
außerhalb der Menschenmengen auf der Winkelgasse, den Laden
betreten konnte. Außerdem war hier noch ein Kamin, der ans
Flohnetzwerk angeschlossen war. Marla wusste nicht, auf welchem Weg
Mister Shearer auftauchen würde, weshalb sie kurz ein wenig
unschlüssig im Raum stand, bevor sie sich
schließlich an der
Wand anlehnte, von wo aus sie beide Zugänge im Blick hatte und
schloß kurz die Augen, um sich zu entspannen.
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Wayne Shearer
Quidditchspieler
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erstellt am 17.07.2008 19:56
(Kommt
aus Florean Fortescues Eissalon)
Wayne fand, so sehr er auch suchte, nicht wirklich was, was er haben
wollte. Außer natürlich den Besen und das
Schachspiel. So
versprach er der Verkäuferin, später noch einmal
vorbei zu
kommen, da er im Moment noch kein Geld dabei hatte. Beim Verlassen des
Ladens hörte er noch einmal die Glocke klingen und betrat die
Winkelgasse erneut.
Die Straße war nun viel voller als vor betreten des Ladens.
Natürlich, jetzt ist es etwas später und es geht auf
Mittag
zu. Die Hektik ist groß, Wayne würde gerne sagen,
größer als sonst, nur war er so gut wie nie hier.
Aber er
ging davon aus, dass es an den Ereignissen der Todesser lag. Mehr als
den Todespropheten bekam er nicht mit, da er immerhin in Wales
beheimatet war, doch das reichte schon, um schlimmeres zu erahnen. Er
dachte unweigerlich an das kommende Quidditchspiel, was in England
stattfinden wird. Er fragte sich, ob es statt finden wird, welche
Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet werden. Unweigerlich
schwebte
ihm das WM-Finale von 1996 vor Augen, als Todesser nach dem Spiel
angriffen. Auch wenn dies jetzt ein normales Ligaspiel war, schauderte
es Wayne ein wenig.
Doch viele Menschen tummelten sich vor Flourish&Blotts,
natürlich, Wayne war nicht gerade unbeliebt. Er schaute ein
wenig
überlegend rüber zu dem Eingangsbereich, des
Bücherladens. Dass, er da unbemerkt durchkommen sollte,
glaubte er
nicht wirklich und trotzdem ging er rüber. Er war nur gut
fünfzig Meter von dem Laden entfernt, da fing schon jemand an
zu
kreischen. Wayne seufzte, dann entsann er sich der wichtigsten Regel:
Immer nett lächeln. Er überlegte, Rasswalder hatte
ihm von
dem Brief berichtet, aber nicht gesagt, wie er rein kommen sollte. Naja,
jetzt ist es auch egal,
sagte er sich und ging mutig auf die Meute zu. Irgendwie schaffte er es
nach ungefähr fünf Minuten die Tür zu
durchqueren und
als er drinnen war, stellte er erleichtert fest, dass nicht alles so
vollgestopfte war. Er blickte sich um. Rasswalder hatte ihm gesagt, er
würde empfangen werden, so müsste, ja bald jemand zu
ihm
kommen, was nicht unbedingt leicht ist, denn spätestens jetzt
weiß jeder, dass er da war und das große Gerenne
ging los.
Wayne fühlte sich ein wenig überwältigt und
verwirrt, da
er nicht wusste, was nun. Aber da wird sicher gleich jemand kommen.
|
Marla Styles
|
erstellt am 18.07.2008 14:30
Marla
hatte gerade
für ein paar Augenblicke die Augen geschlossen, als sie aus
dem
Laden ein lautes Kreischen hörte. Allerdings keines aus Angst,
sondern. Oh Nein. Er wird doch nicht durch die
vordertür gegangen sein
schoß es ihr durch den Kopf und im nächsten
Augenblick hatte
sie auch schon die Tür hinter sich aufgerissen und
tatsächlich: Da stand Wayne Shearer im Laden und es
würde nur
noch wenige Sekunden dauern, bevor die Fans ihren Augen trauen und ihn
umringen würden. Verdammt
Das war also schon einmal schief gegangen. Doch Marla verharrte nicht
lange auf dem Fleck, sondern versuchte möglichst vor den
ganzen
Menschen bei ihm anzukommen, um ihn zu begrüßen und
vor dem
eventuell aufkommenden Gedränge in Sicherheit zu bringen.
Wie durch ein Wunder schaffte sie es gerade noch vor der inzwischen
herandrängenden Meute vor seiner Nase zu stehen, wirkte nun
allerdings bei Weitem nicht so gelassen, wie sie es gern gehabt
hätte, sondern eher ein wenig hektisch und gestresst.
"Herzlich
Willkommen, Mister Shearer. Ich bin Marla Styles." Das Gekreische um
sie herum war inzwischen lauter geworden, weshalb Marla sich alle
Mühe geben musste, um den Krach zu
übertönen. "Wenn Sie
mir bitte in den Nebenraum da drüben..." sie deutete in
Richtung
Tür. "..folgen würden. Dann kann ich Ihnen den
weiteren
Ablauf erklären." Sie hoffte nur, dass sie sich noch einen Weg
durch die Menge bahnen konnten. Inzwischen war auch die Presse
eingetroffen und begann bereits mit einem Blitzlichtgewitter,
während Marlas Kollege versuchte ihr ein wenig Platz zu
verschaffen.
Ohne noch lange zu warten, drehte Marla sich wieder in die Richtung um,
aus der sie gekommen war und versuchte sich ihren Weg durch die Menge
zu bahnen und gleichzeitig Platz für den Quidditchspieler zu
schaffen. Gott, wie kann man nur so wegen eines einzelnen
Menschen
ausrasten. Die sind ja alle nicht mehr ganz dicht, geschweige denn zur
Vernunft zu bringen.
|
Wayne Shearer
Quidditchspieler
|
erstellt am 21.07.2008 00:00
Nach
kurzer Zeit kam
auch jemand um ihn zu empfangen. Sie stellte sich als Marla Styles vor.
Sie schaffte es tatsächlich irgendwie Wayne durch die Menge in
einen Hinterraum zu führen. Wayne war schon erstaunt, wie
viele
gekommen sind. Nun ja, in gewisser Weise auch nicht. Quidditch war
immerhin gerade in England wirklich sehr beliebt. Er war, als er noch
ein kleiner Junge war, genauso. Jetzt hatte er es nicht mehr
nötig, so konnte er sich wirklich nicht vorstellen, als
„normaler“ Zauberer in einer Meute nur für
ein
Autogramm zu stehen.
Sie gingen an dem Tisch vorbei, an dem er gleich sitzen würde.
Es
standen die unterschiedlichsten Quidditchbücher dort,
natürlich. Immerhin ist das große Werbung, wenn mal
ein
Quidditchspieler Autogramme gibt. Dann fallen solche Bücher
natürlich umso mehr auf.
Wayne bremste ab und ging ein wenig langsamer, um die verschiedenen
Titel zu lesen. Natürlich mit dabei war Quidditch im
Wandel der Zeit
dabei, was zu seiner Schulzeit schon beliebt gewesen war. Doch auch
Saisonbücher verschiedener Verein oder Romane und
Autobiografien
von verschiedenen Spieler und ehemaligen Legenden.
Doch Wayne bemerkte, dass er hinter Marla Styles ein Stück
verloren hatte und beeilte sich, um wieder auf zuholen.
Der große Bücherladen war schließlich
durchquert und
Wayne schlüpfte hinter der Verkäuferin in ein
Hinterzimmer.
Hier war es leer. Ein wunderbares Gefühl. Er hatte nichts
gegen
Fans, doch sind sie ihm auf der Tribüne lieber, und er auf
einem
Besen, mit freier Entfaltung.
Nun wartete er darauf, dass Miss Styles ihm alles wichtige
erklären würde.
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Marla Styles
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erstellt am 21.07.2008 21:35
Nachdem
Marla sich
vorgestellt hatte, schien der Quidditchspieler recht schnell reagiert
zu haben. Er war zumindest noch hinter ihr, als sie
schließlich
am Schreibtisch angekommen war. Dort verharrte er allerdings kurz, um
einen Blick auf die Bücher zu werfen. In dieser Zeit hatte
Marla
bereits die Tür erreicht, wo sie auf ihn wartete, bis er sich
schließlich genug umgesehen hatte und ihr in das Hinterzimmer
folgte.
Erst, als die Tür hinter ihr zugefallen war, atmete Marla tief
durch. Sie mochte derartige Menschenmassen nicht. Sie konnte nicht
genau sagen, wieso das so war, doch sobald sie sich auf engem Raum mit
einer Menge unberechenbarer Menschen, und dazu zählten die
kreischenden Groupies nebenan eindeutig, befand, bekam sie ein
beklemmendes Gefühl.
Erst, als dieses Gefühl verschwunden war sah sie auf zu Mr
Shearer, der noch immer kein Wort gesagt hatte und abwartend zu ihr
sah. Tja, die Begrüßung wäre dann
wohl abgehakt. Mist. Das gibts mit Sicherheit Ärger.
"Nun, Mr Shearer, hiermit möchte ich sie noch einmal
herzlichst
willkommen heißen. Verzeihen sie bitte diesen Aufruhr da
draußen, doch ihr Eintreffen war eigentlich anders geplant.
Sollte Sie unsere Nachricht diesbezüglich nicht erreicht
haben,
tut mir das sehr leid." Argh. Verdammt. Hör auf dich
zu
entschuldigen! Das ist ja nicht auszuhalten! du klingst, als
würdest du die ganze Zeit nur dumme Entschuldigungen vor dich
hin
brabbeln. Reiß dich jetzt zusammen. Der Typ ist auch nur ein
Mensch.
"Um Ihnen kurz den folgenden Ablauf zu schildern: Es ist geplant, dass
Sie gegen 13 Uhr zum ersten Mal den Laden betreten. Nun zumindest war
es so geplant. Heute wird es dann eben das zweite Mal sein." Marla
bemerkte, dass sie äußerst sachlich war und mit
Sicherheit
sehr unfreundlich wirken musste, was wohl zu einem Großteil
daran
lag, dass sie äußerst angespannt war. Dennoch rang
sie sich
ein Lächeln ab und wirkte damit auch gleich viel freundlicher.
"Die Presse würde gerne die erste Minute für sich
beanspruchen, um einige Fotos zu schießen. Natürlich
ist
dies eine Autogrammstunde, weshalb danach auch sofort Ihre Fans an der
Reihe sein werden, die ja ganz augenscheinlich sehr scharf darauf sind
ein Autogramm von Ihnen zu ergattern. Natürlich spielt auch
hier
die Presse eine große Rolle, die das ein oder andere Bild mit
einem der Fans ergattern möchten."
Sie überlegte kurz. Vergessen hatte sie hoffentlich nichts.
Sie
warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Es blieb noch etwas Zeit bis sie
wieder in den Laden mussten. Wieder sah sie mit einem freundlichen
Lächeln zu ihm. "Haben Sie vielleicht noch irgendwelche
Fragen?"
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Wayne Shearer
Quidditchspieler
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erstellt am 23.07.2008 14:42
Die Verkäuferin
entschuldigte sich und
hieß Wayne herzlich willkommen. „Also, das mit dem
vorne
Eintreffen ist auf jeden Fall nicht ihre Schuld. Es…
ähm… ja… Mein Trainer hat mich wohl
nicht
ausreichend aufgeklärt.“ Wayne setzte ein
Lächeln auf.
„Und ich hab auch nicht mehr weiter danach
gefragt“,
fügte er etwas undeutlich hinzu. „Naja, es ist wohl
dann
unsere Schuld.“ Wayne steckte die Hände in seine
Taschen,
bevor er den weiteren Ablauf hörte.
Wayne war die Presse gewohnt. Auch wenn er sie nicht mochte, es
gehörte nun einmal dazu. Das kannte er von vielen Auftritten,
da
es sich hier sowieso nur um einige wenige Minuten handelte war es
sowieso kein Problem. Außerdem hat er sich den Beruf
ausgesucht,
da ist die Presse halt immer dabei. Er war es gewohnt.
Genauso wie die Fans, die ihm jedoch eine Spur lieber waren. Es war ein
großartiges Gefühl zu wissen, dass man so viele
Menschen hat
die hinter einem stehen, einen in jeder Situation
unterstützen.
Und Wayne freute sich, dass man ihnen schon allein durch eine einzelne
Unterschrift danken kann, dass diese Menschen sich dann so freuen, das
freut auch Wayne.
Ohne das er was dagegen tun konnte wanderte sein Blick durch den Raum.
Nur seine Augen bewegten sich, sein Kopf blieb nach unten geneigt, zu
der Frau, die ihn nun fragte, ob er sonst noch Fragen hätte.
Hatte er Fragen? Nein, eigentlich war alles geklärt. Er
würde
nach draußen gehen und sich dort erst einmal hinter den
Schreibtisch stellen. Dann würde er nett den Fotografen in die
Kamera winken, vielleicht der einen oder anderen Frage antworten, die
irgend einer der Reporter in den Raum warf und zu guter letzt
würde er sich dort auf den Stuhl setzen und den Fans, die
seinetwegen gekommen waren ihre Blöcke, Bücher oder
sonst was
signieren. Im Grunde genommen war dann alles geklärt.
„Nein“, beantwortete er die Frage von Miss Styles.
„Also ich habe keine Fragen mehr, danke.“
Noch einmal schaute er an sich herunter. Er war eigentlich recht normal
gekleidet, mit Jeans und Polo. Er hoffte, dass es in Ordnung sei,
allerdings müsste es, es ist ja nicht so, dass hier jetzt der
alljährliche Sportball stattfindet, an dem alle Ehrungen
stattfinden. Es ist eine Autogrammstunde, du siehst gut aus,
und damit Basta!, ermahnte er sich selber und
lächelte zufrieden. Er schaute auf die Uhr. Ein bisschen Zeit
war noch.
„Müssen Sie noch irgendetwas vorbereiten?
Benötigen Sie
meine Hilfe?“, fragte er, denn er hasste es nur rumzustehen,
wenn
andere um ihn herum arbeiten müssen. Dann fühlt er
sich immer
so, als wäre er einfach nur ein Hindernis, das irgendwo im Weg
rumstand.
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Marla Styles
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erstellt am 30.07.2008 17:17
Dieser
Wayne Shearer
schien weitaus wenige eingebildet zu sein, als Marla erwartet hatte.
Sie hatte eigentlich geglaubt, dass so ziemlich jeder, der einmal am
Ruhm schnuppern durfte, abhob und die normalen Menschen ab einem
gewissen Punkt bloß noch wie niederes Fußvolk
behandelte.
Diesen Zustand hatte Shearer wohl noch nicht erreicht, was Marla den
Umgang mit ihm augenblicklich erleichterte, da sie nicht mehr das
Gefühl hatte, sich irgendwie verstellen zu müssen,
sondern
einfache Höflichkeit reichen würde.
Der etwas undeutliche Kommentar brachte Marla zu einem leichten
Schmunzeln, was sie allerdings schnell wieder abstellte, um nich den
Eindruck zu erwecken, dass sie sich über ihn lustig machte.
Fragen hatte er keine mehr, Marla nickte leicht mit einem erneuten
Lächeln. "Gern geschehen." Kurz ließ sie den Blick
durch den
Raum schweifen. Viel zu sehen gab es hier wahrhaftig nicht. Eine Couch,
ein kleiner magisch betriebener Kühlschrank, in dem sie
Getränke oder eine Kleinigkeit für die Mittagspause
aufbewahren konnten. Außerdem befand sich stets eine Flasche
Wasser darin, die ihr Arbeitgeber seinen Mitarbeitern spendierte. "Keiner
wird mir hier verdursten." hatte er lachend gesagt, als er
Marla an ihrem ersten Tag kurz gezeigt hatte, wo alles zu finden war.
Schließlich galt es eigentlich nur noch zu warten. Marla
hasste
es auf etwas zu warten. Das weckte stets die Unruhe in ihr und machte
sie nervös. Auf Shearers Frage hin, lächelte sie
erneut.
"Nein. Es ist alles vorbereitet, danke. Möchten sie sich
vielleicht setzen?" sie deutete auf die Couch. "oder etwas trinken?"
Es blieb zwar nicht mehr viel Zeit, aber diese wenigen Minuten
schweigend zu erbringen, würde eine Qual für Marla
werden. Da
zog sie ein bisschen Smalltalk doch vor. Nicht zuletzt, weil sie das
von den Dingen ablenkte, die sie aktuell eigentlich
beschäftigten.
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Wayne Shearer
Quidditchspieler
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erstellt am 30.07.2008 23:25
„Wunderbar“,
meinte Wayne. „Und setzten tu ich mich doch gerne.“
Er ging
hinüber zu der einen Couch die in dem Zimmer stand. Sie war
jedoch
sehr bequem und so, dachte Wayne, könne man die Zeit schon rum
kriegen.
„Ein Glas Wasser wäre nett. Seit Tutshill hab ich
nichts
mehr getrunken. Danke.“ Er war auch nicht groß am
verdursten, allerdings spürte er doch, dass er in der
nächsten Zeit zu was Flüssigem greifen
würde. Und wenn
ihm schon was angeboten wird, dann nahm er natürlich danken
an.
Er lehnte sich entspannt zurück und atmete noch einmal tief
durch.
So wie er es vor einem Quidditchspiel tat. Immer einen Moment in sich,
während er in den Katakomben stand. Einen Moment der Ruhe, die
Fans nur im Hintergrund wahrnehmend. Dann der Schritt raus und den
Beifall der Fans genießen. So wird es wohl gleich auch sein,
nur
in einer viel kleineren Dimension.
„Wie viele werden wohl kommen?“, fragte er sich. Er
rechnet
mit maximal einhundert bis einhundert fünfzig Leuten. Also
ungefähr ein Tausendstel eines Tornadoheimspiels. Allein schon
die
Vorstellung der Zahl amüsierte ihn. Wieso war ihm nicht einmal
genau klar. Er stellte sich einfach die Mengen vor, wie sie
nebeneinander stehen.
„Mögen sie Quidditch?“, fragte Wayne Miss
Styles. Es
war eine Frage zur Überbrückung der Zeit. Er
würde sie
wahrscheinlich nie wieder sehen, doch irgendwie fragte er sich
trotzdem. „Haben sie mich freiwillig empfangen oder wurden
sie
eingeteilt? Wenn es eine Einteilung ist, finde ich das nicht schlimm,
Quidditch ist halt nicht jedermanns Sache.“ Wayne musste
grinsen. Aber meine umso mehr.
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Marla Styles
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erstellt am 31.07.2008 21:40
Nachdem
Marla den
Quidditchspieler gefragt hatte, ob er sich nicht setzen wolle, schien
dieser förmlich aufzutauen und ließ sich beinahe
augenblicklich auf die Couch fallen. Marla musste ein wenig grinsen.
Das Angebot etwas zu trinken, nahm er ebenfalls an. "Na, dann
müssen sie ja beinahe schon verdursten." sagte sie mit einem
Grinsen und während sie ihm ein Glas Wasser einschenkte,
begann
sie weiter zu reden. "Wie sind sie eigentlich her gereist?
Portschlüssel? Appariert? Oder geflogen?" Es war zwar recht
selten, doch es sollte tatsächlich Zauberer geben, die es
vorzogen
auf ihren Besen zu reisen, was natürlich das eine oder andere
Mal
die Aufmerksamkeit der Muggel auf sich zog.
Mit einem erneut freundlichem Lächeln reichte sie ihm das
Wasserglas. "Bittesehr." Anschließend lehnte sie sich an der
Wand
ihm gegenüber an, während er weiter sprach.
Eigentlich war es
doch gar nicht so uninteressant sich einfach mal mit einem
weltberühmten Quidditchspieler, der zudem noch in London
gelebt
hatte, zu unterhalten.
"Wir rechnen mit etwa 150 Leuten. Plus/minus ein paar. So genau kann
man das im Vorfeld ja nie sagen." Marla wäre ziemlich
nervös,
wenn sie gewusst hätte, dass da gerade so viele Menschen auf
sie
warteten. Doch Mr Shearer schien im Gegenteil
äußerst
gelassen zu sein.
Als er allerdings fragte, ob sie Quidditch mochte oder nur zugeteilt
worden war, musste sie lachen. "Ich würde mich zwar nicht
gerade,
als großen Quidditch-Fan bezeichnen, aber ab und an sehe ich
mir
schon gerne ein Spiel an. Erinnert mich immer an meine Zeit in
Hogwarts, als ich selbst übers Spielfeld geflogen bin." In
ihren
Blick schlich sich etwas Verträumtes, allerdings hatte es ihr
bei
ihren ersten Flugversuchen eher Angst gemacht, wie der Wind um si
eherum wehte, als dass sie es genossen hätte.
"Und natürlich wurde ich eingeteilt, was vermutlich daran lag,
dass ich von den heute anwesenden Kollegen die Einzige bin, die wusste,
dass sie vor ein paar Jahren noch in London gelebt haben." Soviel
zu gezwungen. Ist doch alles gar nicht so schlimm. Perfekt.
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Wayne Shearer
Quidditchspieler
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erstellt am 31.07.2008 23:20
„Verdursten
tu
ich nicht gerade, aber naja, vielleicht kennen Sie das Gefühl
in
der Kehle, die einen warnt, hallo, langsam könntest du mal was
trinken.“ Wayne bedankte sich noch einmal, als er das Wasser
bekam. „Wie ich angereist bin? Ich kam mit dem Besen.
Portschlüssel konnte ich gerade keinen auftreiben und ich
hasse
apparieren. Ich musste schon von der Umgebung nach London rein
apparieren.“ Wayne schüttelte sich. „Ne,
dann lieber
mit dem Besen. Frei sein wie ein Vogel und den schönen Windzug
im
Gesicht. Herrlich. Viel besser als das Schlauchgefühl vom
apparieren.“
Wayne trank das Glas Wasser in einem Zug aus und stellte es wieder auf
den Tisch. „Sie haben mal Quidditch gespielt? Hm, ich
natürlich auch auf Hogwarts. Mich hat es von der ersten
Berührung mit dem Quaffel nicht mehr los gelassen. Meine
letzten
zwei Jahre war ich Käpt’n. Noch nie hat mir Schule
so viel
Spass gemacht.“ Das war auch ausschlaggebend dafür,
dass er
die meiste Zeit mit Quidditch verbracht hatte, um immer besser zu
werden.
Später dann kam die Einladung zum Probetraining der Mouthora
Macaws, das war dann wohl der schönste Augenblick seines
Lebens.
Er schwebte wieder in Erinnerungen.
„Hm ja…“, er wurde aus seinen Gedanken
gerissen.
„Ich komme eigentlich gar nicht aus London. Geboren wurde ich
in
Wales, genauer in Tutshill. Zog dann aber nach Manchester. So viel
hatte ich vorerst mit London nicht zu tun. Bis ich nach Hogwarts ging.
In den Ferien war ich meist zwar in Manchester aber zwischenzeitlich
immer in London. Ich habe es gemocht. Merkwürdig…
aber nun
ja. Nach der Schule zog ich zwar nach London, allerdings nur bis mein
Brief aus Neuseeland kam. Und dann war ich in den Spielpausen, also im
Sommer und im Winter immer dort. Ich lebte dort nicht lange, aber ich
habe es irgendwie geliebt. Aber aus London komm ich nicht“,
schloss er seine Erzählungen ab.
„Huppala“, lachte er, als er auf die Uhr schaute.
„Fast verquatscht, ich würde sagen ich sollte dann
jetzt
raus gehen und mich der Meute stellen oder?“
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Marla Styles
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erstellt am 09.08.2008 01:12
Interessiert
und
aufmerksam hörte Marla der Quidditchberühmtheit zu.
Er war
also tatsächlich mit dem Besen her geflogen. Marla war doch
ein
wenig überrascht über diesen Umstand, machte daraus
allerdings auch kein allzu großes Geheimnis. Sie selbst
hätte wäre appariert. Marla hatte lange nicht mehr
auf einem
Besen gesessen, doch das Gefühl des Windes, der ihr durchs
Gesicht
pfiff, vermisste sie keineswegs. Allerdings musste sie auch zugeben,
dass sie eigentlich gar nicht mehr genau wusste, wie es sich
anfühlte auf einem Besen durch die Luft zu wirbeln. Es war
einfach
viel zu lange her.
Sie nickte leicht, nachdem er sich über die Schule ausgelassen
hatte. "Quidditch zu spielen hat mir zu meiner Schulzeit immer sehr
viel Spaß gemacht. So viel weiß ich noch. Aber ich
wollte
das Ganze eigentlich nie vertiefen und habe auch seit meiner Schulzeit
nicht mehr Quidditch gespielt, wie ich zu meiner Schande gestehen
muss." Allerdings hatte sie auch gar nicht das Verlangen danach, wenn
sie ehrlich zu sich selbst war.
Marla musste leicht schmunzeln, als Shearer begann zu
erzählen.
Ein wenig kam es ihr vor, als würde er gerade einem Reporter
auf
eine Frage antworten, was sie allerdings keineswegs störte. Im
Gegenteil fand sie es tatsächlich äußerst
interessant
das ein oder andere über ihren Gesprächspartner zu
erfahren.
Allerdings kam sie nicht mehr dazu zu antworten, denn, wie Mr Shearer
gerade bemerkte, war es Zeit nach draußen zu gehen und sich
dem
Gedränge im Laden zu stellen.
Erneut nickte Marla. "Da haben sie Recht. Sollte es irgendeinen
Zwischenfall geben, können sie sich jederzeit in diesen Raum
zurückziehen. Ansonsten hoffe ich, dass ihn das Ganze auch ein
wenig Spaß machen wird." Sie zwinkerte ihm mit einem leichten
Grinsen zu und öffnete schließlich die Tür
für
ihn.
Als sich die Tür geöffnet hatte, konnte man
draußen ein
gebanntes Schweigen hören und als der Quidditchspieler
schließlich hindurch trat, war draußen erneut
Gekreisch zu
hören. Marla wartete einen Moment, bevor sie nach ihm den
Laden
betrat. Es war verdammt voll geworden und es war eindeutig Zeit wieder
an die Arbeit zu gehen, denn ihre zwei Kollegen waren alleine eindeutig
überfordert und das wäre wohl jeder gewesen.
Also bahnte sich Marla ihren weg durch die Menge und nahm ihren Platz
hinter der Kasse ein, während der Quidditchspieler
für Fotos
posierte und Autogramme gab. Erst, wenn das alles abgeschlossen war,
würde es Marlas Aufgabe sein den Quidditchspieler wieder
zurück ins Zimmer zu begleiten, ihm noch einmal kurz ihren
Dank
auszusprechen und ihn schließlich zu verabschieden. Bis dahin
war
allerdings noch einiges an Zeit.
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Wayne Shearer
Quidditchspieler
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erstellt am 11.08.2008 20:17
Wayne
verließ
den kleinen Raum und wurde von den Leuten kreischend in Empfang
genommen. Er verzog leicht das Gesicht, was andeuten sollte, dass es
sehr laut war. Einen dankenden Blick für den freundlichen
Empfang
warf er Miss Styles nach, welche in Richtung Kasse verschwunden war und
dann lächelte er freundlich in die Kameras, um den Fotografen
ihre
heiß ersehnten Bilder zu geben. Dann setzte er sich auf den
Stuhl, welcher hinter dem Tisch stand und öffnete den Karton
mit
den Karten. Die ersten Fans kamen an den Tisch gelaufen. Wayne nickte
ihnen nett zu und unterschrieb auf einer der Autogrammkarten, welcher
er dem ersten gab. Er sah, wie von hinten viel gedrängelt und
geschubst wurde. Es war das übliche Spiel, wenn es darum ging
ein
Autogramm zu bekommen.
Dann kam ein Junge ganz in Blau an den Tisch. Er trug ein Trikot der
Tornados welches er stolz zeigte. Der Junge musste um die zehn Jahre
alt sein, also kurz vor Hogwarts. Auf sein Bitten hin unterschrieb
Wayne gerne auf seinem Trikot, auf dem der Name Shearer
geflogt war.
Doch dies war kein Einzelfall. Es waren bestimmt so an die zwanzig
Personen, die mit einem Trikot kamen und sich Wayne immer freute, wenn
er seinen Namen hinten drauf las.
Auch ein Mädchen, aber schon eher eine junge Frau, kam
grinsend zu
dem Quidditchstar gelaufen. „Du, Wayne?“, fragte
sie und
starrte ihn mit großen Augen an. Ihr Grinsen wurde breiter.
Wayne
schätzte sie auf ungefähr 19 Jahre. Wayne schaute sie
auffordernd an. „Darf ich dir einen Kuss geben?“
Wayne zog
grinsend die Augenbrauen hoch. „Öh…
nein…“ Er unterschrieb auf einer Autogrammkarte
und
reichte sie ihr. Das Fräulein nahm diese zögernd
entgegen und
drehte sich wortlos um und ging. Grinsend kam ihm der nächste
entgegen. Er hatte das mit angehört und imitierte sie nun. Darf
wenigstens ich dir einen Kuss geben? Wayne
schüttelte den Kopf. Sei doch nicht so gemein. Der Typ
verdrehte die Augen und nahm seine Autogrammkarte entgegen.
Die Schlange schien jedoch nicht leerer zu werden und so malte sich
Wayne schon aus, noch lange hier sitzen zu müssen. Allerdings
konnte er sich auch schlimmeres Vorstellen als das. Und so schrieb er
was das Zeug hielt, um den unstillbaren Durst der Fans nach Autogrammen
doch befriedigen zu können…
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Marla Styles
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erstellt am 12.08.2008 16:29
Ein
wenig
erschöpft strich Marla sich eine Haaresträhne aus dem
Gesicht. Es waren bereits über zwei Stunden vergangen, seit
der
Quidditchspieler den Laden betreten hatte und erst jetzt begann der
Strom von Menschen, die in den Laden geströmt waren,
abzureißen. Nur noch vereinzelt betraten ein paar Leute den
Laden
und auch die Warteschlange von Menschen, die ein Autogramm ergattern
wollten, war endlich deutlich zusammen geschrumpft. Während
der
Autogrammstunde hatte Marla dem Quidditchspieler ab und an ein Glas
Wasser hingestellt. Sie war sich sicher, dass es anstrengend war
ständig auf fremde Leute einzugehen und dem Stress zum Trotz
sollte er sich bei Flourish & Blotts wohlfühlen.
Jetzt allerdings, wo sich die Reihen langsam lichteten, war es Zeit die
Autogrammstunde
langsam zu beenden und Marla hatte nicht die rechte Lust den Buh-Mann
zu spielen, der den Fans ihren Liebling entzog. Am besten wäre
es
wohl, wenn Shearer von sich aus das Ende ankündigen
würde.
Marla von der Seite zum Tisch herüber und wartete darauf, dass
Shearer endlich einmal zu ihr sah. Gar nicht so einfach, da die Fans
noch immer seine volle Aufmerksamkeit beanspruchten, doch irgendwann
huschten seine Augen tatsächlich einmal zu ihr, so dass sie
ihm
ein Zeichen geben konnte, dass es Zeit war die Autogrammstunde zu
beenden.
Nachdem er dies auch getan hatte und sich erhoben hatte,
öffnete
Marla für ihn erneut die Tür zum Hinterzimmer, wo er
sich
kurz ausruhen konnte, bevor er den Heimweg anzutreten hatte.
Marla schloß die Tür hinter sich und lehnte sich an
der Wand
an. Sie fühlte sich furchtbar matt und müde, doch bis
Ladenschluss würde es noch etwas länger dauern. Eine
Pause
würde es heute wohl nicht geben. "Sie sind ja mächtig
beliebt." Sagte sie schließlich mit einem Grinsen zu dem
Quidditchspieler.
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Wayne Shearer
Quidditchspieler
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erstellt am 16.08.2008 16:52
Wayne
trank einen
Schluck Wasser. Ein Blick auf die Reihe verriet ihm, dass es bald zu
Ende sein musste. Langsam kamen nur noch vereinzelt ein paar Leute und
bald kam auch Miss Styles. Als Wayne sie bemerkte, blickte er zu ihr
auf. Sie sagte, dass er die Autogrammstunde am besten nun beenden
sollte. Wayne schaute auf die Uhr und grinste sie an.
„Ja, stimmt“, sagte er ihr und stand auf.
„Hey
Leute.“ Nun wandte er sich der Restmenge zu, die ihm nun
gespannt
und mit bangen Blicken zuhörte. „Es ist
spät und ich
werde euch jetzt verlassen müssen. Es tut mir Leid, aber es
war
bestimmt nicht die letzte Chance, mich zu sehen. Kommt doch einfach zu
einem Spiel der Tornados, vielleicht sind ja auch einige der
Glücklichen unter euch, die Karten für Falmouth
haben,
ansonsten kauft euch ein schönes Buch und lest.“ Er
lächelte die Meute an und deute noch einmal auf die
Bücher,
um auch dem Laden seine Dankbarkeit zu zeigen und folgte Miss Styles
darauf in den Hinterraum.
Wayne steckte die Hände in die Taschen. Er setzte sich wieder
auf das Sofa.
„Was haben Sie denn erwartet?“, fragte Wayne
grinsend.
„Mein Name fällt immer im Zusammenhang mit England,
es wird
von vielen Seiten spekuliert, dass ich England nächstes Jahr
in
Deutschland zum WM-Titel führe. Dass da der ein oder andere
meinen
Namen kennt. Waren sie schon einmal bei einem Spiel? In der
Nimbus-Arena, Tutshills Stadion… wenn es ausverkauft ist,
150.000 Leute, was es eigentlich immer ist, großartige
Stimmung.
Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, dass so viele hinter einem
stehen, da ist eine so… ich sag mal kleine Autogrammstunde,
eher
leicht.“ Wayne musste etwas lachen. „Für
mich,
für Sie denke ich mal weniger und ich bedanke mich auch noch
einmal für die Freundlichkeit.“
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Marla Styles
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erstellt am 16.08.2008 19:37
Marla
war
tatsächlich ein wenig davon beeindruckt, wie Shearer den
Leuten
erklärte, dass er die Autogrammstunde jetzt leider beenden
musste
und sie doch einmal vorbeischauen sollten und tatsächlich
ließen die Leute, die noch da waren ihn auch ohne Murren
gehen.
Im Hinterzimmer setzte er dann ein Grinsen auf. Marla hatte erwartet,
dass er zumindest ein bisschen ermattet war, doch das war eindeutig
nicht der Fall. Er schien im Gegenteil noch besser gelaunt und voller
Energie zu sein. Marla hingegen war äußerst
müde und
erschöpft und froh, wenn sie den Ladenschluß endlich
einleuten konnten.
"Tut mir leid. Seit meiner Schulzeit habe ich zu meinem Bedauern keinem
Quidditchspiel mehr beigewohnt. Das ist mit Sicherheit ein sehr
einprägsames Erlebnis." Marla war kein großer Fan
von
Menschenmassen. Die Vorstellung allerdings als Gemeinschaft dem
Lieblingsspieler zuzujubeln, war irgendwie verlockend. 150.000 Leute
klang allerdings natürlich nach sehr sehr viel.
"Aber dieses Gefühl, dass so viele Leute hinter einem stehen,
muss
tatsächlich atemberaubend sein und gleichzeitig kommt die
Vorstellung davon mit Sicherheit nicht einmal ansatzweise an das
Gefühl ran, tatsächlich da zu sein."
Schließlich bedankte sich Shearer bei ihr, was ihr trotz
Erschöpfung ein freundliches und ehrliches Lächeln
ins
Gesicht zauberte. "Sie müssen sich doch nicht bedanken. Wir
haben
zu danken. Schließlich haben sie dafür gesorgt, dass
wir
heute viel zu tun hatten, viel Umsatz gemacht haben und die Stimmung im
Laden war auch außergewöhnlich. Deshalb bedanken wir
uns
auch bei ihnen dafür, dass sie bei uns waren."
Erneut schenkte Marla ihm ein Lächeln, bevor sie ein wenig
unschlüssig zur Tür sah. "Wollen sie sofort abreisen?
Ich
weiß ja nicht, wie ihr Terminkalender aussieht. Von hier
haben
sie die Möglichkeit das Flohnetzwerk zu benutzen oder durch
die
Hintertür..." sie deutet auf besagte Tür. ".. in den
Hinterhof zu gelangen, von wo aus sie apparieren können.
Natürlich nur, insofern sie nicht erneut die
Vordertür
benutzen wollen." diesmal musste sie sogar ein wenig schmunzeln. Dieser
Typ war eindeutig nicht so schlimm, wie sie es sich vorgestellt hatte.
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Wayne Shearer
Quidditchspieler
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erstellt am 23.08.2008 13:37
Waynes
Mund formte
sich zu einem Lächeln. „Ich habe es gern gerne
gemacht.“ Wayne stand auf, denn er wollte noch ein wenig vom
Training mit bekommen. Immerhin hatte er am Sonntag ein Spiel und dass
der Trainer auf ihn verzichten würde war eher
unwahrscheinlich.
Er nickte Miss Styles noch einmal zu, und sagte: „Nun ja, ich
denke ich benutze mal ausnahmsweise das Flohnetzwerk.“ Sein
Blick
huschte kurz zur Hintertür, dann zur Vordertür. Er
musste
erneut lächeln. „Ne, die Vordertür
nicht.“ Dann
schritt er langsam auf Miss Styles zu. Sie war schon ein ganzes
Stückchen kleiner als Wayne, was ihm gerade erst richtig
auffiel.
Dann reichte er ihr die Hand zum Abschied.
„Also nochmal, es hat mir Spaß und ich
würde auch
jeder Zeit wieder kommen. Danke dafür.“ Einmal
nickte er
noch kurz und drehte sich dann um. Zügig ging er zu dem Kamin,
der
auf der anderen Seite des Raumes lag. Er stand davor und atmete noch
einmal tief durch. Besen mag ich eindeutig lieber als alles
andere. Er griff in den Behälter für das
Flohpulver und ging in den Kamin.
„Bevor ich es vergesse“, sagte der Quidditchspieler
noch
einmal. „Sollten Sie es sich noch einmal anders
überlegen
und doch ein Spiel besuchen wollen, lassen sie es mich
wissen.“
Er setzte erneut ein Lächeln auf, schaute dann zu Boden und
schloss die Augen. Wieder atmete er durch, griff seinen Besen fester
und lies das Pulver fallen, während er laut
„Nimbus-Arena“ rief. Er hörte wie die
Flammen
aufstiegen und sah durch die geschlossenen Augen einen grünen
Schimmer. Als er die Augen wieder öffnete, befand er sich in
einem
Flug, der an vielen, vielen Kamin vorbei ging immer weiter. Es dauerte
etwas länger, da immerhin schon eine weite Strecke
zurückgelegt werden musste. Bald polterte es und Wayne befand
sich
in einem Haus neben dem Stadion. In einem der sechs Häuser,
die
aufgebaut wurden um Fans zu erwarten, die zu spielen wollten, stand
Wayne nun auf und wollte sich den Staub von der Kleidung putzen. Doch
da befand sich keiner. Die Kamine wurden eigens für den
Empfang
der Fans erbaut. Also verließ Wayne das Gebäude in
Richtung
Trainingsplatz…
TBC: Nimbus Arena
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Marla Styles
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erstellt am 02.09.2008 15:54
Der Quidditchspieler
lächelte und erklärte, dass er es gern gemacht habe
und auch
gerne wiederkäme. Marla lächelte ebenfalls und musste
erneut
schmunzeln, als Mr Shearer erklärte, dass er so schnell wohl
nicht
mehr die Vordertür benutzen würde.
"Eine gute Reise wünsche ich." erklärte Marla, bevor
Shearer
erklärte, dass sie sich doch melden sollte, hätte sie
Interesse an einem der Spiele. Erneut lächelte sie gut
gelaunt.
"Vielen Dank. Das werde ich. Verlassen Sie sich drauf." und im
nächsten Moment war der Quidditchspieler auch schon in einem
grünen Funkenregen verschwunden.
Kurz atmete sie durch, während sie das Zimmer ein wenig in
Ordnung
brachte. Viel gab es hier nicht zu tun. Die wirkliche Arbeit wartete im
Laden darauf getan zu werden. Mit einem Seufzen betrat Marla den Laden
und tatsächlich war es für diese Uhrzeit noch immer
sehr
voll. Mit einigen flinken Handgriffen räumte sie den
Schreibtisch
ab, an dem noch vor kurzem der Quidditchspieler gesessen hatte. Kurz
darauf befand sich auch der Tisch selbst wieder an seinem Platz und nun
standen wieder die Kunden im Mittelpunkt. Marla steuerte auf den
erstbesten zu, der ein wenig verloren aussah. "Kann ich Ihnen
vielleicht helfen?"
Als Marla endlich Feierabend machen konnte, war es tatsächlich
schon viertel vor sieben. Ihre Kollegen waren heute fürs
Aufräumen zuständig und sie freute sich jetzt schon
auf eine
Dusche und ein warmes Bett. Außerdem hatte sie einen
tierischen
Kohldampf. Nachdem der Quidditchspieler gegangen war, hatte sie
bloß kurz Zeit gefunden ein Brot zu verdrücken.
Als sie nun auf den Hinterhof trat und die kühle Luft
einatmete
begann ihr Magen bereits lautstark seine Rechte einzufordern. Hoffentlich
fällt mir auch was ein, wofür ich nicht allzu lange
brauche!
Kurz darauf war Marla bereits vor ihrem Haus apparierte und kramte nach
dem Schlüssel. Einige Augenblicke später war die
Türe
aufgeschlossen. Während sie die Treppen hochstieg knurrte ihr
Magen erneut. Verdammt. Wieso muss ich auc ganz oben wohnen?
bis ich da bin, bin ich verhungert..
Oben angekommen, schloß sie die Tür auf. Ihr
Schlüssel
entkräftete auch gleichzeitig den Zauber, der auf ihr lag, der
zugegebenermaßen nichts Besonderes war. Marla hatte immer
darüber nachgedacht die Wohnung mit einem sehr viel
mächtigerem Spruch zu sichern, bisher war sie aber nicht dazu
gekommen und wie so viele andere Dinge war das auf der 'Dinge, die sie
erledigen wollte'-Liste gelandet.
Während die Tür hinter ihr ins Schloß fiel,
hängte
Marla ihren Mantel auf und ging ins Wohnzimmer. Sie wäre sehr
viel
schneller gewesen, hätten ihre Füße nicht
so sehr
geschmerzt. Mit einem erleichtertem Seufzen ließ sie sich in
den
Sessel fallen und schaltete mit einem kurzen Wink ihres Zauberstabs den
CD-Player ein. Anschließend schloß sie für
einen
kurzen Moment genießend die Augen.
Hätte sie gewusst, dass sie nicht alleine in ihre Wohnung war,
hätte sie mit Sicherheit an alles andere, als an Entspannung
gedacht.
tbc ~ Marlas Wohnung
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