Autor Thema: 9. Stock: Mysteriumsabteilung
Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 16.09.2007 15:41    

Sie ist die geheimnisvollste der Ministeriumsabteilungen, über die keiner im Ministerium etwas sagen kann. Denn wer nicht selbst dort beschäftigt ist, weiß nichts über die Arbeit dieser Abteilung. Diejenigen aber, die dort arbeiten, werden "Unsägliche" genannt, weil sie nichts über ihre Abteilung und ihre eigene Arbeit verraten dürfen.

Die Eingangstür dieser Abteilung ist eine schlichte dunkle Holztür ohne Beschriftung, die sich am Ende eines langen fensterlosen Gangs befindet.

Dakota Grey
erstellt am 12.12.2007 22:52    

tbc ~ Die drei Besen

Mit kindlicher Faszination hatte Dakota ihrem Vater zugehört, als dieser ihr das Thema Apparieren genauer erklärte. Doch im Gegensatz zu manch anderen Kindern, die danach vielleicht Angst gehabt hätte auf diese Art und Weise zu reisen, freute sich der kleine Blondschopf regelrecht darauf.
Bisher war ihr diese Reisemöglichkeit gänzlich unbekannt gewesen, doch allein die pure Vorstellungskraft ließ ihre Augen vorfreudig glänzend und sie ungeduldig auf den Fußballen wippen.
Als ihr Vater dann endlich ihre Hand nahm und es losging, fühlte sich die junge Grey einfach nur pudelwohl, auch wenn das seltsame Ziehen in ihrem Bauch ein lustiger Nebeneffekt des Apparierens war. Doch Angst hatte sie keine. Wieso auch? Ihre Hand lag doch fest in der seinen und an seiner Seite konnte ihr doch nichts passieren.
Sie vertraute ihrem Papa da vollkommen. Sie gehörten doch zusammen und mit Sicherheit würde er nicht etwas vorschlagen, dass ihr schaden konnte. Abgesehen davon, war ihr Vater ein sehr guter Zauberer, sodass das Apparieren für ihn kein großes Problem darstellen dürfte.

Als man in einer kleinen Seitengasse wieder auftauchte, war Dakota fast schon ein wenig enttäuscht. Es war ihr erster Besuch in der Hauptstadt und ihre Urgroßmutter hatte immer davon gesprochen, wie groß und beeindrucken und vielfältig diese Stadt doch war. Doch das einzige, was Dakota nun von ihr zu sehen bekommen würde, war diese einfache kleine Seitengasse, die nichts aufregendes beherbergte, wenn man mal diese Telefonzelle außer Acht ließ.
Doch genau diese Telefonzelle war scheinbar ihr Reiseziel, was das Mädchen ein wenig verwirrte. Was wollten sie denn in einer Telefonzelle?
Da sie noch nie im Ministerium gewesen war, fand sie es überaus lustig, als sie sich mit einem Mal gemeinsam mit ihrem Vater und Caillean in der Zelle wieder fand, eng aneinander gepresst wie Fische in einer Dose. Die Vorstellung, was sie von draußen wohl für ein Bild abgeben mussten, ließ sie amüsiert kichern, als sich die Telefonzelle auch schon in Bewegung setzte und nach unten fuhr.
Überrascht riss Dakota den Mund auf, doch ihr Erstaunen und ihre Begeisterung fand kein halten mehr, als sie erst vollständigen Blick auf das gesamte Atrium hatte. So viele Zauberer und Hexen verschiedenster Herkunft und Alter und Aussehen. Es war wirklich ein Gewusel, sodass Dakota gar nicht schnell genug den Kopf drehen konnte, um alles ins Auge zu nehmen und die Menschen näher zu betrachten.
Da lief ein Mann an ihr vorbei, der einen Käfig unter dem Arm hatte, indem etwas saß, das wie ein dreiköpfiges Huhn aussah. Und dort drüben unterhielten sich ein Mann und eine Frau lautstark über etwas, dass sie nur an den Worten „Cuddley Cannons“ zweifelsfrei als Quidditch identifizierte.
Doch das wohl beeindruckendste, war ein leises Vibrieren der Umgebung, das nicht von den vielen Stimmen herrührte. Es ähnelte ein wenig dem Gefühl, als sie Hogwarts betreten hatte. In der Luft lag reinste Magie! Und deren Schwingungen brachte die Luft zum Vibrieren. Ein Gefühl, das ihr beinahe den Atmen nahm und ihr vereinzelt Tränen in die Augen trieb, sosehr berührte diese Wahrnehmung sie. Doch scheinbar war sie die Einzige, die dergleichen spürte, denn weder die Menschen um sie herum, noch die beiden Erwachsenen an ihrer Seite, schienen groß beeindruckt. Oder aber es kümmerte sie längst nicht mehr.

„Wunderschön“, hauchte die kleine Grey voller Faszination und stolperte neben ihrem Vater her, da sie immer wieder mit den Augen an anderen Dingen hängen blieb und so kaum auf den Weg achtete, den sie sich durch die Menschenmassen bahnten.
Als ihr Vater jedoch die „Mysteriumsabteilung“ erwähnte, wandten sich die blauen Augen wieder um. War das ein Ort? Und wieso hieß er so? Das klang seltsam, doch gleichzeitig war da eine gewisse Spannung zu spüren, wenn ihr Vater davon sprach.
Auf jeden Fall trugen ihre Schritte sie geradewegs zu einem der Fahrstühle am anderen Ende des Atriums, wo auch ein Großteil der anderen Hexen und Zauberer hinströmte.
Nur zu gerne wäre Dakota aufgeregt voraus gehüpft, doch in diesem Menschenstrom war es eine ziemlich große Gefahr, dass sie ihren Vater und Caillean aus den Augen verlor. Das musste dann ja auch nicht sein.
Also stieg sie artig mit ihren Begleitern in einen der Fahrstühle und sah mit großen Augen zu einer älteren Hexe hinauf, die drei Besen unter dem Arm trug. Doch noch immer hatte sie nicht gefragt, was sie denn hier nun eigentlich genau wollten. Doch der Fahrstuhl, inmitten dieses ganzen Haufens Hexen und Zauberer war mit Sicherheit auch nicht der beste Ort, um ihre Neugierde zu stillen.
So musste sich Dakota noch ein wenig in Geduld üben, was ihr allerdings alles andere als leicht fiel. Dementsprechend unruhig trat sie dann auch dauernd von einem Fuß auf den anderen. Hinzu kam, dass es scheinbar eine schier endlose Ewigkeit dauerte, bis eine angenehme Frauenstimme per Lautsprecher verkündete: „9. Stock: Mysteriumsabteilung!“

Neugierig entschlüpfte das blonde Mädchen als erste dem engen Fahrstuhlraum, um sich umzusehen, bekam jedoch nur einen langen, fensterlosen, dunklen Gang zu sehen, der ihr ein wenig Unbehagen einflösste.
„Was wollen wir hier?“, flüsterte sie voller Widerwillen und griff automatisch wieder nach der Hand ihres Vaters, um bei ihm Zuflucht zu suchen.
Zu einer wirklichen Antwort kam jedoch weder ihr Vater noch Caillean, da plötzlich ein Mann auf sie zukam, der auf die junge Grey vom ersten Augenblick an einen unsympathischen Eindruck machte.
„Sieh an, sieh an. Samuel Grey“, säuselte er in arrogantem Ton und ohne die beiden weiblichen Personen groß zu beachten. Scheinbar kannte er ihren Vater von früher. Woher kannte die beiden sich und warum schien er ihren Papa nicht zu mögen?
Was dieser überhebliche Ministeriumsmitarbeiter noch sagte, nahm Dakota gar nicht mehr wahr, da sie einfach abschaltete. Ihr Vater würde diesen Kerl schon zurechtstutzen. Ihr Blick wanderte daher erneut den Gang entlang, wo er an einer schlichten, dunklen Holztür hängen blieb. Beinahe wie magnetisch zog dieses einfach Stück Holz sie an und so unheimlich ihr der Gang anfangs noch erschienen war, jetzt konnte sie es gar nicht mehr erwarten durch die Tür zu gehen. Was lag dahinter? Weswegen waren sie nun hier? Es musste sehr wichtig sein, wenn ihr Papa und Caillean hier her gewollt hatten.

Caillean de Moivre
Auror
erstellt am 16.12.2007 12:50    

cf ~ Hogsmeade » Die drei Besen

Plopp! und schon waren sie nicht mehr in dem gemütlichen Raum, den sie in den 3 Besen bewohnten sondern im nassen und kalten London. Sofort machte sich die Kälte bemerkbar und die dunkelhaarige Aurorin zog ihren Umhang einmal fester um sich. Feiner Nieselregen ging auf die Neuankömmlinge nieder als sie hinüber zu einer kleinen unscheinbaren roten Telefonzelle gingen.
Das Ministerium... Hätte Caillean es erwartet dieses imposante Gebäude schon heute wieder zu sehen? Sie war am 2. September das letzte Mal hier gewesen, hatte noch einige Dinge erledigt und war anschließend in die Winkelgasse gegangen. Ihre Füße hatten sie in den „Tropfenden Kessel“ gebracht und dort war ihr Sam das erste Mal bewusst unter die Nase getreten. Kurz sah sie hinüber zu ihrem Kollegen, ihren Freund, ihrem Vertrauten, hatte sie vor wenigen Tagen schon damit gerechnet, wie es zwischen ihnen weiter gehen würde? Garantiert nicht, sie hatte alles erwartet aber nicht das.
Und am 2. September erschien ihr ihr Auftrag noch einfacher zu sein als er eigentlich war, ein kleiner Auftrag in Hogsmeade, sie sollten dort die Augen offen halten. Und was war es jetzt geworden, was war seitdem geschehen? Das Dunkle Mal über Hogwarts, zwei tote Schülerinnen, Bellatrix Lestrange, ein geheimes Versteck, durchgedrehte Tiere, Todesser, eine unbekannte dunkle Macht, Sams Schwester Laura, Draco Malfoy, eine Cousine von Dakota, Dakota selbst. Alles hatte sich seit dem Samstag um einiges verkompliziert.

Sie quetschten sich nun gemeinsam in die kleine Telefonzelle und Caillean nahm den Hörer ab und wählte mit der alten Drehscheibe die Zahlen 62442. Sofort darauf setzte sich das kleine rote Gebilde in Bewegung und glitt relativ geräuschlos hinab in die Tiefe. Die Stimme einer Frau erklang und fragte nach den Namen der Personen, die das Ministerium über diesem Weg, den Besuchereingang betraten, die üblichen Formalitäten. Cai erklärte ruhig, um wem es sich hier handelte und gab Dakota anschließend den kleinen Anstecker, der sie als Dakota Grey identifizierte.
Wenige Sekunden später erreichten sie das Atrium des Ministeriums und fast sofort fiel ihr Blick wieder auf Dakota, die sich neugierig umsah. Die Mundwinkel der dunkelhaarigen Frau zogen sich leicht nach oben als sie das blonde Mädchen beobachtete, gut konnte sie sich noch an ihren ersten Besuch erinnern, gemeinsam mit ihrer Mutter war sie den Besuchereingang hinunter gefahren und sie war damals sogar ein oder zwei Jahre jünger als der kleine Engel. Aber sie hatte sich genauso umgesehen wie sie, hatte auch alles mit großen Augen betrachtet und gar nicht gewusst, wo sie ihren Kopf noch hätte hinwenden können, da es ihr einfach nicht möglich gewesen war alles genau in Augenschein zu nehmen und sich für eine Sache zu entscheiden.
Sie nickte Sam bejahend zu und gemeinsam gingen sie hinüber zu den Aufzügen, die sie in tiefere Gefilde (obwohl der Weg vom Atrium aus nicht so weit war wie zum Beispiel von der Abteilung für magische Strafverfolgung) bringen würden. Sie lächelte einigen bekannten Gesichtern freundlich zu bevor sich der Lift in Bewegung setzte und kurz darauf ertönte auch schon die ihr bekannte Frauenstimme, die verkündete, dass sie ihr Ziel erreicht hatten, die Mysteriumsabteilung.

Sehr oft war sie in ihrem bisherigen Leben noch nicht hier gewesen und eigentlich auch fast immer in Begleitung ihrer Mutter. Diese Abteilung war so komplett anders als der Rest des Ministeriums, sie war verlassener als die anderen. Vielleicht lag es daran, dass es hier viel trostloser und dunkler aussah, einschüchternd und zermürbend. Vielleicht aber auch daran, dass niemand so recht wusste, was hier eigentlich vor sich ging. Hier wurden die Mysterien ihrer Welt genauer erforscht, von hier kamen die Zeitumkehrer und andere Dinge, für die es nicht unbedingt Erklärungen gab. Hier arbeiteten die Unsäglichen, zu denen ihre Mutter inzwischen auch gehörte. Und hier gab es einzelne Räume, über die nur Gerüchte im Umlauf waren und die meisten Gerüchte kursierten über den Raum des Todes. Niemand wusste, was es mit diesem Raum wirklich auf sich hatte aber schon allein der Name sorgte dafür, dass die Leute sich über ihn doch ein paar mehr Gedanken machten. Einige glaubten, dass die Leute, deren Verbrechen so schlimm gewesen waren, dass selbst Azkaban und auch kein Kuss des Dementors die richtige Bestrafung waren, hier hin kamen um endgültig von dieser Welt zu verschwinden (einige Personen, die an die Wiedergeburt glaubten waren sogar der Meinung, dass die Seele in diesem Raum endgültig verschwinden würde, für immer gefangen in der Dunkelheit). Andere glaubten, dass dies der Raum sei, in dem man mit den Toten sprechen könnte. Wiederum andere waren der Meinung, dass das der Ort sei, an dem die Dementoren entstehen. Und die letzten glaubten, dass dieser Raum irgendwas mit Horcruxen zu tun hat.
Und dann gab es noch den Raum, für den sie sich in diesem Moment interessierten, den Raum der prophezeiten Zukunft.

Sie wollte gerade etwas sagen als sie bemerkte, dass sie nicht mehr alleine waren. Ein Mann kam auf sie zu und ihre eigenen Augen verengten sich zu Schlitzen als sie den arroganten Tonfall bemerkte mit dem er Samuel 'begrüßte'. Sie war sich nicht sicher, ob ihr dieser Mann bekannt vor kam aber sie glaubte, dass sie ihn zumindest schon einmal gesehen hatte auch wenn sie sich nicht sicher war, wann und wo dies der Fall gewesen war.

Samuel Grey
Auror
erstellt am 22.12.2007 23:53    

cf Hogsmeade - drei Besen

Die ganze Zeit über hatte Samuel Dakota im Blick gehabt. In dem Menschengemenge konnte man schließlich nie wissen und seine Tochter war zudem vollkommen fremd hier. Schnell konnte man sich hier verlaufen, ein Umstand, den er ihr unbedingt ersparen wollte. Dadurch dass sie jedoch vertrauensvoll ihre Hand in seine gelegt hatte, die er sicher und fest umschlossen hatte, war die Möglichkeit auch sehr gering, dass sie ihm abhanden kam.
Das Herz des Aurors klopfte schneller als gewöhnlich. Würde es wirklich eine Prophezeiung geben über seinen Engel? Er hoffte, dass es nur ein Traum gewesen war, als Miriam ihm erschienen war in seiner Bewusstlosigkeit. Aber irgendwas in ihm sagte ihm einfach, dass es kein Traum war. Viel zu real war es ihm vorgekommen, viel zu eindringlich. Sam war kein Spinner, der sich so schnell in etwas verrannte, nein ganz gewiss nicht auch wenn er sich wünschte, dass es jetzt so war.
Bald... bald würden sie endlich Bescheid wissen. Wenn es wirklich eine Prophezeiung gab, dann wäre sie im Raum der prophezeien Zukunft zu finden sein...

Samuel war bisher nur einmal in der Mysteriumsabteilung gewesen und eigentlich hatte es auch nie etwas gegeben, was ihn hier her gezogen hätte. Die ganze Abteilung wirkte schon merkwürdig und es war kein Ort, an dem man sich wohl fühlen konnte, zumindest erging es ihm so. Anscheinend aber auch seiner Tochter, denn sie drückte sich enger an ihn, als suche sie Schutz bei ihm.
„Wir wollen...“, setzte er an um seinem Kind zu antworten, als die arrogante Stimme eines Mannes die Stille durchschnitt. Sofort verwandelte sich Sams Gesicht in eine undurchdringliche Maske, wobei ein ähnlicher arroganter Zug um seine Lippen schwang, wie der in der Stimme seines Gegenübers.
„Blake“, man hätte frieren können beim Klang seiner Stimme. Der Kerl war ebenfalls Auror, aber alles andere als ein gern gesehener Kollege von ihm. Andrew, wie er mit Vornamen hieß, hatte vor ein paar Jahren mit Sam gemeinsam die Aurorenschule besucht und auch beendet. Dato hatte er ihn eigentlich gemocht. Kurz nachdem sie dann im Ministerium angefangen hatten, hatten sie zusammen an einem Fall gearbeitet, nichts großes, ein Diebstahl von magischen Antiquitäten. Blake hatte einen groben Fehler begannen, es kam zum Streit zwischen den beiden jungen Männern. Er hatte nicht zugeben wollen, dass er Mist gebaut hatte, war aber statt dessen dazu übergegangen Samuel schlecht zu machen. Er war es auch gewesen, der seine Familiengeschichte unter den Auroren breit getreten hatte, der jedem der es hatte hören wollen von Laura erzählt hatte. alles nur aus gekränkter Eitelkeit heraus. Es war das letzte Mal gewesen, dass Sam auch nur im Ansatz mit einem Partner zusammen gearbeitet hatte, überhaupt hatte er sich von da an von seinen Kollegen fern gehalten, weil er einfach das Getuschel und alles was damit verbunden war nicht ertrug. Als Einzelgänger war es ihm besser gegangen, er hatte es eh nicht so mit Vertrauen usw. und Andrew hatte ihm ja bewiesen, wie recht er damit hatte.
“Was treibt denn den ach so hoch geschätzten Auror hier in diese unsägliche Abteilung?“, man hörte deutlich den Neid aus seinen Worten, denn im Gegensatz zu dem eher schmächtigen und schmierig wirkenden Typen eilte Sam der Ruf voraus wirklich gut in seinem Job zu sein.
„Ich wüsste nicht was dich das angehen sollte. Mich wundert nur, dass die sowas wie dich hier überhaupt rein lassen.“, wer nicht erfroren war, fühlte sich jetzt vielleicht förmlich zerschnitten bei Sams Stimme. “Nana, wer wird denn da so unfreundlich sein, darf man einen geschätzten Kollegen nicht einmal begrüßen?“, lediglich Sams Augenbraue schoss in die Höhe. “Wen haben wir denn da? Eine hübsche Kleine“, Blake hob die Hand und wollte sie Dakota auf die Schulter lehnen. “Ein ungewöhnlicher Ort für ein Kind, ein so liebenswertes noch dazu...“, ohne zu antworten zog Sam seine Tochter etwas hinter sich und somit aus der Reichweite dieses schmierigen Wurms. Grey ertrug es kaum, dass dieses Etwas seinen Engel überhaupt ansah, anfassen kam schon gar nicht in Frage.
“Weißt du Grey, ich frage mich wirklich was du hier machst. Hier haben doch nur wichtige Menschen Zugang, oder irre ich mich?“ „Nun und was machst du dann hier?“, es brodelte schon leicht in ihm, auch wenn davon äußerlich absolut nichts zu merken war. Es gab einfach Menschen, die es ganz schnell schafften, dass Wut in ihm aufkam, Andrew Blake war einer von ihnen. Die ganze Art dieses Kerl widerte ihn einfach an, für ihn war er nur Abschaum und er fragte sich, wieso er überhaupt noch als Auror arbeiten durfte. Solche Typen waren der Grund, wieso die Auroren nicht immer gern gesehen waren.
Im Gegensatz zu Sam sah man Andrew jedoch den Ärger an. So hatte er sich das nicht vorgestellt, eigentlich hatte er nur ein paar Spitzen absetzen wollen, so wie immer wenn sie sich sahen. Aber jetzt spürte er, dass das irgendwie ausuferte. Aber einfach gehen war auch nicht sein Ding, schließlich wollte er sein Gesicht bewahren.
“Du hältst dich für etwas ganz Besonderes oder? Grey, ich sage dir, irgendwann wirst du ganz tief fallen, wie alle die die Nase zu hoch tragen um zu sehen was vor ihren Füßen ist.“
„Du sprichst aus Erfahrung nehme ich an?“, erwiderte Sam und bemerkte, dass seine Worte trafen.
“Wenigstens fungiere ich nicht als Babysitter für irgendwelche Gören...“, zum ersten Mal sah man eine leichte Regung in Sams Gesicht. Eine steile Falte bildete sich zwischen seinen Brauen und seine Augen sendeten Blicke, die andere in Angst und Schrecken geführt hätten. Andrews Blick jedoch schweifte von Dakota zu Caillean und ein selbstgefälliges Grinsen umspielte seine Lippen. “... und deren hübschen Mütter“, Blake sprach nun ohne zu denken, wie so oft, “sie scheint das typische Vorurteil zu bedienen, hübsch aber nicht sonderlich viel im Kopf, ansonsten würde sie sich wohl kaum mit einem wie dir abge...“, das letzte Wort kam nur noch geröchelt und erstickte mittendrin. Andrew hatte gar nicht so schnell reagieren können, als Sams Hand plötzlich vorschoss, seine Krawatte so packte und an ihr zog, dass sie ihn würgte. Gleichzeitig hatte er ihn an die nächste Wand gedrückt. Nichts war mehr von der regungslosen Maske übrig geblieben. Pure Wut stand Dakotas Vater ins Gesicht geschrieben, die durch die mühsam beherrschten Worte nur deutlicher wurde. „Du weisst nie wann es gut ist, oder?“, zischte Samuel und ungeachtet dessen, dass sein Gegenüber bereits dunkelrot im Gesicht war, weil ihm die Luft wegblieb, hatte er bereits die Faust gehoben. „Entschuldige dich sofort“, Sam lockerte kurz den Griff an der Krawatte, was dem anderen aber nur zu wenig mehr Luft verhalf, doch statt nachzugeben, setzte Andrew trotzig wie ein kleines Kind noch eines drauf und grinste lediglich abfällig, auch wenn man sah, dass er lieber woanders wäre. “Hast du jetzt genug den starken Mann gespielt? Natürlich, sowas beeindruckt die Kleine und auch deine süßes Dumm...“, die Krawatte zog sich wieder zusammen, schnitt ihm förmlich das Wort in der Kehle ab und im nächsten Augenblick grub sich Sams Faust ins sein Gesicht. Niemand, wirklich niemand hatte weder seine Tochter noch Caillean zu beleidigen. Ihm war klar, dass Blake ihn nur hatte provozieren wollen, wie immer. Und normalerweise hatte er es nie geschafft, dass Sam die Fassung verlor, doch genau jetzt hatte Andrew eben die Punkte getroffen, bei denen er sich eben nicht beherrschen konnte. Neben Laura, seiner geliebten Zwillingsschwester, gab es nun zwei weitere weibliche Wesen in seinem Leben, die ihm... Moment, was dachte er denn da? Bevor er den nächsten Schlag hatte setzen können, erstarrte er mitten in der Bewegung, weil ihn eine Erkenntnis getroffen hatte, die wohl seinem Kinnhaken nicht unähnlich war.
„Verschwinde!“, zischte Sam voller Verachtung und schubste Blake in Richtung Aufzug wie ein Stück Dreck. Röchelnd riss sich dieser die Krawatte vom Hals, rang gierig nach dem dringend benötigten Sauerstoff und schien tatsächlich genug zu haben, denn er erhob sich mühsam, wischte sich die blutende Lippe ab. Als sich der Aufzug, in den er mehr oder weniger gekrochen war, schloss, hinterließ er jedoch noch ein drohendes: “Wir sehen uns noch!“
Aber dafür hatte Samuel kein Ohr mehr, statt dessen zog er Dakota an sich, die das ganze mit Sicherheit mehr als schockiert hatte und starrte Caillean an, dabei vollkommen Fassungslos. Ja, sie hatte sich in sein Herz geschlichen, das war ihm klar. Aber SO? Zum ersten Mal dachte er an Liebe und ihm war noch nicht klar, ob er Angst haben oder sich freuen sollte.

Caillean de Moivre
Auror
erstellt am 23.12.2007 20:37    

Cais Blick fiel von dem heraneilenden Mann zurück auf das Gesicht Sams, das nun wieder keine einzige Gefühlsregung zeigte, er hatte es wieder einmal geschafft seine Maske sofort und perfekt aufzusetzen. Fast sofort war sie sich sicher, dass sich die beiden Männer früher schon einmal getroffen hatten, was ziemlich logisch erschien, da der andere Sam sonst nicht mit seinem Namen genannt hatte. Aber da war noch etwas anderes. Die Maske des Greys war noch eine Spur undurchdringlicher als sonst, so ähnlich wie am gestrigen Abend als sie auf seine Schwester getroffen waren. Anscheinend hatten die beiden Männer nicht nur einmal miteinander zu tun gehabt, sonst würde Sam jetzt anders aussehen. Und auch der eiskalte Klang seiner Stimme verhieß nichts Gutes.
Kurz zog sie eine ihrer Augenbrauen nach oben, setzte anschließend aber ebenfalls ihre Maske auf, die sie endlich wieder gefunden hatte und sah Blake mit einem Ausdruck in ihren Augen an, der nicht so sonderlich gut einzuschätzen war. Lieb war er auf keinen Fall, freundlich auch nicht. Aber auch nicht so ganz kühl und undurchdringlich, eher... ein klein wenig gefährlich...
In ihrem Kopf arbeitete es nun, wo hatte sie diesen Kerl schon mal gesehen? Jetzt wo er näher bei ihnen war und nicht mehr im dunklen Licht dieser Abteilung konnte sie sein Gesicht besser erkennen und auch fast jede seiner Falten erkennen. Hatte sie ihn nicht schon einmal im Büro gesehen? Wahrscheinlich schon... Immer weiter kramte sie in ihrem Gedächtnis, von einem Auftrag kannte sie ihn nicht, sie bezweifelte, dass sie je mit ihm zusammen gearbeitet hatte, dann würde er ihr eher bekannt vorkommen, dann würde sie ihn kennen. Blake... Diesen Namen hatte sie definitiv schon einmal gehört nur in welchem Zusammenhang?

Wieder richtete sie ihren Blick auf de Neuankömmling als dieser zu sprechen begann, blieb dabei weiterhin ruhig und zeigte keine einzige Gefühlsregung auch wenn die meisten Personen in diesem Fall anders gehandelt hätten.
Wieder begann Sam zu sprechen und sie hörte deutlich, was er von diesem Mann hielt, nicht nur durch die unfreundlichen Worte sondern auch die Art, wie er sie aussprach und mit was für einem Tonfall sie aus seinem Munde kamen. Blake richtete sein Augenmerk nun auf Dakota und Cai befürchtete in diesem Augenblick das Schlimmste. Auch wenn sie Sam nicht so sehr lange kannte, wusste sie, das Dakota für ihn alles war und wenn sich jemand an ihr vergriff, sie mit irgendwelchen Worten schlecht machte, sie nur einmal falsch von der Seite ansah, dann würde Sam wahrscheinlich nicht mehr so ruhig bleiben, würde eher zum Tier werden und die Person zerfleischen.
Aber anscheinend hatte sich der ältere Grey noch unter Kontrolle, zog Dakota stattdessen nur aus der Reichweite dieses arroganten Etwas.

Sie beobachtete den weiteren Schlagabtausch, legte Dakota kurz ihre Hand auf die Schulter und versuchte sie so zu 'ermuntern' ruhig zu bleiben und sich auch so zu verhalten. Während sie das tat verweilte ihr Blick nicht nur auf Sam, bei dem konnte sie sich inzwischen wirklich gut denken, wie er sich verhalten würde und wie er aussehen würde, sondern auf Blake. Sie versuchte ihn in diesem Moment einzuschätzen, versuchte zu erahnen, was er vorhatte, versuchte ihn zu durchschauen. Sie kannte eine weitere Person, die diesem Mann von seiner Art her ähnlich war, und auch für diese Person hatte sie nur Verachtung übrig. Eine Person, die sich gerne reden hörte, eine Person, die arrogant und oberflächlich war, eine Person, die sie in mehrere Fallen gelockt hatte, eine Person, die nun allerdings in Azkaban saß, da ihm ein weiteres Mal ein 'kleiner' Fehler unterlaufen war.
Als Blake darüber sprach, dass er wenigstens nicht Babysitter spielte, dabei Dakota als irgendeine Göre bezeichnete, fuhr Cailleans Hand hinauf zu Sams Schulterblatt und versuchte ihn mit dieser Geste zumindest ein wenig zu beruhigen. Der andere Mann ging mit seinen Worten zu weit und jetzt konnte sie sich wirklich denken, das nun etwas Unschönes kommen und Samuel die Beherrschung verlieren würde aber wer tat das in so einer Situation nicht? Er hatte sich noch gut unter Kontrolle allerdings kam Blake dann auf die dunkelhaarige Aurorin selbst zu sprechen und sie glaubte, dass die Selbstbeherrschung Sams nun endgültig verschwinden würde und so kam es dann auch.

Für einen kurzen Moment sah sie die beiden nur an, sah wie Sam Blake an die Wand drückte und wie diesem die Luft weg blieb. Für einen Moment ließ sie ihn gewähren, schließlich war es für sie auch nicht sonderlich schmeichelhaft, dass man sie für eine hübsche aber dumme Mutter hielt, nach dem letzten Mal, als man sie als dumme Frau tituliert hatte, war sie im St. Mungos gelandet und wäre ihr Gegenüber nicht ein Todesser gewesen, wäre er dort auch besser aufgehoben gewesen. Aber dann machte sie doch einige Schritte auf Sam zu. „Sam“, begann sie legte ihm dabei wieder ihre Hand auf die Schulter, merkte aber, dass er sie nicht hören würde, sprach allerdings trotzdem weiter, „Lass ihn.“
Aber bevor sie weiter kam redete Blake auch schon weiter. Innerlich fluchte die dunkelhaarige Aurorin, der Kerl wusste wahrscheinlich wirklich nicht, wann mal genug war und für einen Moment war sie wirklich nah dran, Sam gewähren zu lassen und sich das ganze mit einem eiskalten Blick anzuschauen. Allerdings siegte doch ihr Menschenverstand als plötzlich die Faust Sams für kurze Zeit im Gesicht seines Gegenübers ruhte... es war dadurch auch nicht so unwahrscheinlich, dass sie ziemliche Probleme bekommen könnten.

„Sam“, setzte sie noch einmal an, diesmal eindringlicher, „Lass es gut sein.“ Bei ihren letzten Worten drückten ihre Finger noch ein wenig mehr auf Sams Schultern, zogen ihn ein wenig weiter nach hinten. Ob es an ihren Handeln lag oder an etwas anderem konnte sie nicht genau sagen aber anscheinend ließ er wirklich von ihm ab, zischte nur noch ein „Verschwinde“, woraufhin Blake wirklich in Richtung des Aufzugs taumelte, diesen betrat und nach oben fuhr, nicht ohne vorher noch eine Drohung auszusprechen.
Caillean verdrehte bei diesem Handeln nur noch die Augen, „Männer...“ und wandte sich dann wieder Sam zu, wollte ihm gerade einen dummen Spruch an den Kopf werfen, wurde allerdings sofort darin unterbrochen als sie seinen Gesichtsausdruck sah. Mit einem fassungslosen und schockierten Dackelblick starrte er sie an und sie selbst konnte gerade nur mit ihren Rehaugen und einer hochgezogenen Augenbraue zurück sehen. Hatte sie etwa irgendetwas falsch gemacht?
„Du bist wirklich ein grandioses Vorbild für deine Tochter“, kam es schließlich über ihre Lippen, „Glaubst du nicht, dass uns dieser Idiot jetzt noch mehr Probleme machen kann als wir eh schon haben?“ Sie machte einen Schritt auf ihn zu. „Wer war das überhaupt?“, fragte sie schließlich, „Ich weiß, dass ich dieses Gesicht schon mal im Büro gesehen habe aber irgendwie kann ich mich nicht so wirklich gut an ihn erinnern... und er anscheinend auch nicht an mich.“

Samuel Grey
Auror
erstellt am 24.12.2007 11:00    

Da stand sie nun vor ihm, mit ihren dunklen Rehaugen und Sam konnte nicht reagieren außer seine Dakota an sich zu drücken um ihr sämtliche Angst zu nehmen. Dabei wusste er nicht einmal ob sie welche hatte, er konnte es sich nur vorstellen, war aber auch nicht fähig sie deswegen zu fragen. Er konnte nur Caillean angucken und das Herz wollte ihm aus der Brust springen. Das war doch Wahnsinn, er kannte seine Kollegin doch kaum. Liebe, pah! So ein Quatsch! Grey versuchte zu leugnen, aber dennoch wusste er genau, dass es nicht stimmte. Er hatte sich in Cai verliebt... Vor ein paar Tagen hatte er nicht einmal mit ihr arbeiten wollen, alles war ihm zuwider gewesen und jetzt das...
Und dann machte sich die Angst in ihm breit, wirklich richtige und große Angst. Liebe machte verletzbar, noch verletzbarer als dass die dumme, menschliche Seele eh schon war. Er brauchte das nicht, er wollte das nicht, weigerte sich das anzuerkennen. Laura hatte er aufrichtig geliebt und sie hatte ihn bitter enttäuscht. OK sie war seine Schwester, aber nur die Menschen die man liebte konnten einen doch so richtig verletzen. Natürlich bestand die Gefahr bei Dakota auch, aber sie war seine Tochter, das war etwas ganz anderes. Cai... was war wenn dies alles vorbei war? Sie war wie er, eine Einzelgängerin, verschlossen und sich abschottend. Verrannte er sich jetzt in was? Wieso fragte er sich das? Hieß das nicht dass er hoffte sie würde genauso empfinden?
Sam schimpfte sich selber einen dummen Schuljungen, als ihm aufging, dass Cai irgendwas gesagt hatte. Dankbar ließ er sich ablenken, weg von diesen unliebsamen Dingen, die doch im Endeffekt zu nichts führten oder? Aus Liebe wurde doch unweigerlich nur Schmerz und Enttäuschung...
„Was?“, fragte er kurz nach, tief aus seinen Gedanken gerissen und nun grübelnd, wie Cais Worte waren. Seine ganze Wut war aus ihm gewichen, doch jetzt kehrte sie wieder zurück, was seine Augen in ein blitzendes Grün verwandelte. Verächtlich verzog er den Mund. „Ach und ich bin ein besseres Vorbild wenn ich euch zwei beleidigen lassen?“, zischte er, reagierte heftiger als beabsichtigt. „Der Spinner macht schon immer Ärger, soll er sich doch bei Potter beschweren, na und?“, er zuckte mit den Schultern. Es war ihm wirklich egal was nun geschehen würde. Nur eines war für ihn klar, fürs Erste würde Andrew sich zurück ziehen, seine Wunden lecken wie ein räudiger Hund, mehr war er auch nicht, nein eigentlich noch weniger. Wenn er sich dann gefasst hatte, dann würde er allerdings bei ‚Mama petzen gehen‘, damit konnte Sam leben, sollten sie ihn doch ruhig rügen, er würde ihnen schon was erzählen, pah!

„Andrew Blake, auch Auror“, er verzog das Gesicht bei dem Namen als wenn er in etwas ekliges Gebissen hätte, „solche Typen wie der sind schuld, dass so viele nichts von uns Auroren halten. Ich kann nicht verstehen, wieso Harry ihn überhaupt noch arbeiten lässt. Blake hat damals mit mir zusammen die Ausbildung gemacht.“

Mehr sagte er nicht, tauchte wieder in die Mauer des Schweigens und sein Gesicht wurde undurchdringlich. Wenn er weiter über diesen Kerl nachdachte wurde er nur noch wütender, andere Dinge waren jetzt wichtiger. Also beugte er sich zu seiner Tochter herunter und dieses Mal erklärte er ihr, wieso sie hier waren. Nur wie packte man das in die richtigen Worte? In kindgerechte Worte? Also erzählte er erst einmal davon, dass es eben diesen Raum der prophezeiten Zukunft gab und was es mit diesen Kugeln auf sich hatte. Schließlich erzählte er, dass er glaube auch von ihr gäbe es eine, eine die vielleicht sehr wichtig sei. Deswegen wollte er mit ihr nachschauen, denn wenn wirklich zutraf, was er vermutete, dann konnte nur sie diese Kugel in die Hand nehmen....
Samuel hatte keine Ahnung, ob Dakota wirklich alles verstanden hatte, hatte auch keine Ahnung wie sie sich nun fühlen musste, denn sie war doch auch ein bisschen wie er. Gerade konnte man ihrer Miene nichts ablesen. „Bist du bereit mein Schatz?“, fragte er und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich wieder erhob, ihre kleine Hand sicher in die eigene nahm. „Dann lasst uns gehen.“

Auffordernd sah er nun auch Cai an, wandte aber wie vom Blitz getroffen sofort wieder seine Aufmerksamkeit Dakota zu, denn sofort schlug sein Herz wieder schneller und die unerwünschte Frage stand ihm wieder vor Augen, etwas was er generell nicht wollte, weil es ihm Angst machte, aber auch etwas, was jetzt wirklich nicht hier her gehörte.

Gemeinsam standen sie schließlich vor der dunkelbraunen, eigentlich recht unscheinbaren Tür. Wieder begann Samuels Herz schneller zu klopfen, doch dieses Mal aus einem anderen Grund. Was war wenn es wirklich diese Prophezeiung gab? Was war wenn wirklich etwas besonderes an seiner Tochter haftete? Wenn man sie hatte töten wollen? Er wünschte sich inbrünstig, dass er sich irrte, dass alles nur ein Traum war, dass seine Kleine ganz normal war... für sie wünschte er es sich... sie sollte einfach nur unbeschwert und glücklich aufwachsen. Wie sollte das mit solch einer Gewissheit funktionieren?
Samuel schaute sich noch einmal um, holte tief Luft und öffnete dann die Tür.

Caillean de Moivre
Auror
erstellt am 24.12.2007 15:35    

Sam sah Cai eine ganze Zeit lang an, kein Wort fiel zwischen die beiden. Irgendwie beunruhigte das die dunkelhaarige Aurorin ein wenig, als sie das letzte Mal so dagestanden hatten, sich nur angeschaut hatten ohne ein Wort zu sagen war der Rest ein wenig anders gelaufen als geplant, ein wenig sehr anders, sie war anschließend in Sams Armen auf seinem Schoß eingeschlafen und dort auch wieder aufgewacht...
Was würde jetzt kommen? So etwas wie vor ca. 12 Stunden wohl kaum, hier standen ja auch keine passenden Sessel dafür. Innerlich verdrehte Caillean kurz die Augen, hatte sie das gerade wirklich gedacht? Wahrscheinlich brauchte sie Urlaub, solche Gedanken waren das beste Anzeichen dafür. Aber hatte sie nicht eigentlich Urlaub? War sie am 2. September nicht in die Winkelgasse gegangen, da sie ein paar freie Tage hatte? Man sah ja, wo das alles endete, schon wieder arbeitete sie. Diesmal nicht für das Ministerium sondern für den Orden des Phoenix, zumindest theoretisch... In Wirklichkeit arbeitete sie gerade nicht nur für den Orden sondern auch für Sam und Dakota. Halt, nicht 'für' sondern 'mit' ihnen. Der Auftrag war ganz anders verlaufen als geplant aber als sie daran dachte, stellte sie wirklich fest, dass sie tatsächlich mit den beiden arbeitete, sie hatte es tatsächlich geschafft in einem Team zu spielen, sie, die sonst immer nur Einzelgängerin war, selten mit anderen zusammen arbeitete und deshalb wahrscheinlich nicht allzu viele Auroren aus ihrem Büro wirklich kannte. Würde sich die Zukunft etwa auch so entwickeln, dass sie später vielleicht nur noch mit anderem Leuten im Team arbeitete? Würde sie ihr einzelgängerisches Eremitenasein verlieren?
Ihr Blick verweilte immer noch auf Sam als ihr klar wurde, dass das nicht der Fall sein würde. Jemand musste schon sehr viel anstellen um ihren Respekt zu bekommen, um wirklich so weit zu gelangen, dass sie gerne mit ihm zusammen arbeitete. Und Sam hatte das geschafft, sie wusste zwar nicht wie, aber er hatte es definitiv geschafft. Lag es vielleicht daran, dass sie sich nicht unähnlich waren? Lag es daran, dass sie deswegen so gut mit ihm klar kam? Dass sie deswegen wusste, wie er in manchen Situationen reagieren würde? Dass er wahrscheinlich manchmal auch ein paar unkonventionelle Lösungen vorschlug? Dass er sie wahrscheinlich besser verstehen könnte als manch anderer? Was hatte dieser Kerl nur? Was machte ihn so besonders? Und warum konnte sie selbst nicht mehr so besonders klar denken, wenn er in ihrer Nähe war?

Sein kurzes Fragewort riss sie wieder aus ihren Gedanken. Verdammt! Sie konnte in seiner Gegenwart wirklich nicht besonders klar denken und schweifte immer wieder mit ihren eigenen Gedanken ab. Irgendwie war das schon seltsam... Sie schweifte in Gegenwart anderer Leute mit ihren Gedanken ab, sie die sonst eher sehr geradelinig dachte und sich nicht so schnell ablenken ließ.
Sie wiederholte kurz die Worte, die sie zuvor an ihn gerichtet hatte, diesmal mit einem etwas freundlicheren Unterton und musste sich anschließend ein Augendrehen verkneifen als sie mitbekam wie Sam auf ihre Worte reagierte. „Das Männer immer alles so persönlich nehmen müssen...“ In solchen Situationen war sie jetzt schon öfters gewesen, kannte sie von ihrem eigenen Zwillingsbruder, der auch manchmal so reagierte. Daher wusste sie, dass es in solchen Augenblicken am besten war, wenn man einfach gar nichts sagte, das würde das alles nur viel schlimmer machen. Also sah sie ihn an, versuchte ein nicht ganz so müdes Lächeln zu machen und ließ ihn einfach sich abreagieren, kurz dachte sie auch noch darüber nach, ob sie ihm zustimmen sollte, ließ es aber bleiben, da in ihrer Bemerkung wahrscheinlich ein sehr sarkastischer Unterton vorhanden gewesen wäre und es wäre wahrscheinlich nicht so von Vorteil, wenn sie sich hier angiften würden.
Andrew Blake hieß er also, sie dachte über diesen Namen nach während Sam versuchte Dakota zu erklären um was es hier nun eigentlich ging. Sie hatte diesen Namen defintiv schon einmal gehört und nun fiel ihr auch so langsam ein wann und wo. Es war an einem Abend vor zwei Jahren gewesen, sie hatte tatsächlich an diesem Abend mit einem anderen Auror zusammen gearbeitet. Da der Vorfall mit Dolohow noch nicht so lange zurück lag beschränkte sie sich allerdings nur auf die notwendigsten Sätze und ließ den anderen Auror sprechen, auch wenn es sie eher langweillte. Er erzählte von dem üblichen Bürotratsch und sie nickte an manchen Stellen nur, hörte aber nur mit einem Ohr zu, das andere war auf ihre Umgebung gerichtet. Irgendwann hörte sie dann Geschichte von Sam und seiner Schwester Laura und dabei fiel auch der Name Andrew Blake, der sich wohl nur in ihr Gedächtnis gegraben hatte, da der Auror den gleichen Vornamen wie ihr Bruder trug. Jetzt war ihr halbwegs klar, warum Sam diesen Mann nicht sonderlich ausstehen konnte.

Sam war nun fertig mit seinen Erklärungen und sie wandten sich nun wieder der Tür zu. Während er Dakota die ganze Sache erklärt hatte war der dunkelhaarigen Aurorin eins in den Sinn gekommen: Wahrscheinlich gab es nicht gerade wenige Prophezeiungen in diesem Raum. Es gab zwar nicht allzu viele wirklich fähige Seher und Wahrsager, die richtig zutreffende Prophezeiungen aussprachen aber sie konnte sich vorstellen, dass es trotzdem mehr Prophezeiungen geben könnte, selbst Professor Trewlaney, die sie ja eigentlich eher für eine Aufspielerin hielt, da sie bezweifelte, dass sie wirklich so etwas wie Wahrsagen beherrschte, hatte ja schon mal ein paar wahre Prophezeiungen ausgesprochen.
Ihr Blick glitt hinüber zu Sam Ob er sich bewusst war, vor was für einer Aufgabe sie möglicherweise standen? Und was ging gerade überhaupt in seinem Kopf vor? Rein intuitiv griff sie nach seiner Hand bevor sie durch die Tür traten und fand sich kurz darauf in einem großen runden schwarzen Raum wieder in dessen Mitte sie nun traten. Und fast sofort schoss ihr ein weiteres Problem in den Kopf. Sie war zwar schon einmal hier gewesen, wieder zusammen mit ihrer Mutter, aber noch nie weiter. Sie wusste nicht, was sich hinter all diesen Türen befand, allerdings wusste sie, dass keine von ihnen beschriftet war, nicht so wie in den anderen Stockwerken, wo immer Metallschildchen an den Türen angebracht waren.
Sie sah hinüber zu dem Auror an ihrer Seite. „Verdammt, das hatte ich vergessen“, sagte sie still, das blaue Kerzenlicht schien dabei auf ihr Gesicht.

Bevor sie allerdings noch ein weiteres Wort sagen könnte hörte sie Schritte hinter sich, hatte Blake doch schon jemanden alarmiert?
„Caillean?“, hörte sie eine fragende Stimme, die sie sofort identifizieren konnte. Sie schloss kurz die Augen und ließe bevor sie sich umdrehte Sams Hand los. Eine zarte Röte war in ihr Gesicht geschlichen, die man allerdings aufgrund des vorhandenen Lichts nicht richtig erkennen konnte, wenn man etwas von ihr entfernt dastand. Auch wenn sie sich freute die ebenso wie sie dunkelhaarige Frau zu sehen, war die Situation doch teilweise ein wenig unpassend. Auf ihrem Gesicht tauchte ein überraschtes Lächeln auf. „Mutter“, sagte sie und man konnte den überraschten Tonfall auch heraushören, „Schön dich zu sehen auch wenn es doch eine ziemliche Überraschung und ein doch recht großer Zufall ist.“ Sie drehte sich zu Sam und Dakota um. „Darf ich euch beiden meine Mutter vorstellen? Amber de Moivre. Mum? Das sind Samuel und Dakota.“
Sie konnte nicht anders aber am liebsten wäre sie in diesem Moment irgendwie im Boden versunken, mit Sam und Dakota an einem anderen Ort wieder aufgetaucht.
„Überraschung und Zufall? Na ich weiß ja nicht“, fuhr ihre Mutter fort, „Überraschung kann es ja eigentlich nicht sein, da du weißt, dass ich hier arbeite und demnach ist es eigentlich auch sehr gut möglich, dass wir uns hier über den Weg laufen. Aber ja, der Zufall könnte wirklich seine Finger mit ihm Spiel haben und ich denke in diesem Fall heißt er Andrew Blake, ist es nicht so junger Mann?“
Und schon wieder wäre sie am liebsten im Boden verschwunden, dass ihre Mutter aber auch immer so direkt zum Thema kommen musste. „Er ist mir gerade über den Weg gelaufen als ich von meiner Kaffeepause wieder hier her kam und ich glaube Sie hatten ein kurzes Zusammentreffen mit ihm. Da er sich bei mir beschwert hat, muss ich sie leider kurz ermahnen, dass sie das nicht wieder tun sollten... zumindest nicht hier“, bei diesen Worten lächelte sie ihn an und zwinkerte ihrer Tochter kurz zu, „Was führt Sie und dich denn hier her?“

Dakota Grey
erstellt am 28.12.2007 05:41    

Nur allzu gerne hätte Dakota den arroganten, widerlichen Kerl ausgeblendet, der ihren Papa in einem solch überheblichen, selbstgefälligen Ton begrüßt hatte. Doch die Kälte, die mit einem Mal auch aus der Stimme ihres Vaters klang, ließ die Aufmerksamkeit der kleinen Grey von der dunklen Holztür am anderen Ende des Ganges zurück zu der Szenerie vor ihren Augen schweifen.
Blake – wie ihr Vater den Mann nannte – schien ja ein ziemlich unhöfflicher und nicht gerade liebenswerter Zauberer zu sein, weswegen es Dakota durchaus verstehen konnte, dass ihr Vater den Mann nicht mochte. Sie mochte ihn ja selbst nicht, was bei ihr eigentlich eher eine Seltenheit war, denn das kleine Mädchen versuchte doch stets in den Menschen das Gute zu sehen, egal wie sehr es auch unter allerlei anderen Dingen vergraben liegen mochte. Sicher besaß auch dieser Blake seine guten Seiten, doch so, wie er sich gerade präsentierte, fiel es Dakota schwer, diese zu erkennen.
Ein empörter leicht wütender Ausdruck trat auf ihr Gesicht, als dieser Mann weiterhin versuchte ihren Vater zu reizen und schlecht zu machen, doch ihr Papa konterte wirklich mit erstaunlicher Selbstbeherrschung.
Doch erst, als dieser Blake sich ihr zuwandte, sie zum ersten Mal wahrnahm und ihr sogleich die Hand auf die Schulter legen wollte, bekam es das blonde Mädchen kurz mit der Angst zu tun. Ihre Mama hatte einmal ein Wort für einen ähnlichen Menschen gebracht: schmierig. Und genau das war dieser Blake jetzt auch: schmierig und widerlich.
Doch zum Glück war ihr Vater da, der sie sogleich schützend hinter sich und damit aus der Reichweite dieses Mannes zog. Das kurzzeitig verdutzte Gesicht des Zauberers war wirklich einfach nur noch zum Lachen, aber diesmal beschränkte sich Dakota lediglich darauf, hinter ihrem Vater hervorzusehen und dem Mann frech die Zunge herauszustrecken.
Gegen ihren Papa kam eben niemand an!

Das Wortgefecht ging derweil weiter und inzwischen regte sich doch so etwas wie Ärger im Gesicht ihres Vaters. Dakota konnte förmlich spüren, wie es in seinem Inneren brodelte und sich alles in ihm anspannte. Ein wenig machte ihr der zornige Zustand ihres Vaters Angst. Vielleicht war diese Angst auch berechtigt, auch wenn sich die Wut ihres Papas nicht gegen sie oder Caillean richtete, sondern einzig und allein gegen Blake.
Mit einer erschreckend behänden Reaktion packte Samuel seinen Kollegen am Kragen und schnürte ihm somit mitten im Wort die Luft ab. Eine Geste, die Dakota einen erschrockenen Laut – einem Schrei vielleicht nicht ganz unähnlich - entfahren ließ. Die Wut im Gesicht ihres Vaters, und seine mühsam beherrschten Worte ließen sie ängstlich die Augen aufreißen. Auch, wenn er es lediglich tat, um Blake zurecht zu weisen und ihn daran zu hindern, weiterhin gemeine Sache über Caillean und sie zu sagen, wollte Dakota dennoch nicht, dass ihr Papa nur wegen so etwas handgreiflich wurde.
Doch genau dies geschah, als ihr Papa mit einem Mal diesem Blake mitten ins Gesicht schlug, was Dakota erneut zu einem erschrockenen Quietschen hinriss.
Schließlich schien ihr Vater aber auch wieder zur Vernunft zu kommen und stieß den Mann in Richtung Aufzug. Die Drohung, die Blake ihrem Vater noch zurief, nahm Dakota gar nicht mehr wahr, da sie ohne zu zögern zu ihrem Papa rannte und sich von ihm in den Arm nehmen ließ.
Ein wenig stolz war sie ja schon auf ihn, wie er so unerschrocken gegen diesen ekligen Typen vorgegangen war, aber die Wut in seinen Augen hatte sie wohl mehr erschreckt, als alles, was sie in den letzten Tagen erlebt hatte. Sie war sich natürlich bewusst gewesen, dass ihr Papa durchaus auch hart durchgreifen konnte, sonst wäre er ja schließlich nicht zum Auror geworden, doch ihn jetzt so in voller Aktion erleben zu müssen – so vollkommen unvorbereitet – hatte sie ganz schön geängstigt.

Dakota hatte nicht einmal gemerkt, dass sie während der ganzen Situation zu zittern begonnen hatte. Sie war ja schon stolz auf sich, dass sie diesmal erfolgreich die Tränen für sich behalten hatte, immerhin war sie schon acht Jahre alt und musste nicht mehr bei jeder kleinen Aufregung mit weinen beginnen. Doch das Zittern war da, wie sie nun umso deutlicher spürte, während sie sich vertrauensvoll an ihren Vater kuschelte.
„Dem hast du’s aber gegeben“, meinte sie flüsternd und blickte sich kurz um, nur um sicherzugehen, dass dieser Blake auch wirklich verschwunden war. Erst dann begann sie leise zu kichern, was jedoch eher ein wenig nervös klang. Sie hatte sich wirklich Sorgen um ihren Papa gemacht. „Aber mach das nie wieder, egal wie blöd solche Kerle auch sind. Das passt nicht zu dir und schadet dir doch am Ende mehr, als das es dir nützt. Auch wenn es sehr heldenhaft von dir war.“
Diesmal musste das blonde Mädchen doch lachen, bevor sie ihrem Papa liebevoll über die Nase strich und ihm dann den zweiten Kuss des Tages auf die Wange gab. Ja, heldenhaft war er wirklich gewesen, trotz des beängstigenden Gesichtsausdruckes. Aber mussten Helden nicht manches mal furchteinflössend aussehen, um ihre Feinde in die Flucht zu schlagen?
Schließlich löste sich Dakota wieder von ihrem Vater und blickte nun wieder zu der dunklen Tür hinüber. Nachdem dieses Abenteuer erfolgreich überstanden war, wollte sie endlich wissen, was sie hier wollten.
Ihre Erklärung bekam sie dann auch sogleich geliefert, doch im ersten Moment wurde Dakota nicht so wirklich schlau aus ihr. Raum der prophezeiten Zukunft? Kugeln mit gemachten Wahrsagungen? Kugeln, die nur von demjenigen berührt werden konnte, über den in ihr gesprochen wurde? Eine Wahrsagung über sie? Warum sollte jemand ihre Zukunft vorhersehen?
Ein wenig verwirren tat sie das alles schon. Sie hatte in den letzten Tagen so viel Neues über die Zauberwelt erfahren und nicht immer war alles davon so gut gewesen. Doch dieser Raum der prophezeiten Zukunft machte sie neugierig und letzten Endes war es ja noch gar nicht sicher, ob es wirklich eine Kugel über sie gab.

Mit einem zustimmenden, vorfreudigen Lächeln ließ sie sich wieder von ihrem Vater an die Hand nehmen und zusammen mit Caillean bis zu der faszinierenden Tür am Ende des Ganges führen. Wer hätte gedacht, dass eine einfache Tür sie jemals derart faszinieren würde?
Zusammen mit den beiden Erwachsenen betrat Dakota einen runden schwarzen Raum, von dem ein ganzer Haufen weiterer Türen abzweigte. Das war ja verwirrend! Durch welche Tür mussten sie wohl als nächstes gehen? Kurz blickte die kleine Grey zu ihrem Vater hinauf, um zu sehen, welche Richtung er einschlagen würde, als sie ebenfalls die Stimme hinter sich vernahm und wie ein ertapptes Kind zusammenzuckte.
Neugierig drehte sie sich um und nahm die große, dunkelhaarige Frau wahr, die Caillean angesprochen hatte. Scheinbar kannten sich die beiden. Und noch bevor die junge Aurorin ihnen erzählen konnte, dass es sich bei der Frau um ihre Mutter handelte, hatte Dakota es schon erraten. Eine gewisse Ähnlichkeit war ja auch gar nicht zu leugnen.
Während die Frau etwas erzählte und schließlich danach fragte, was die drei Menschen hierher führte, zupfte Dakota kurz am Ärmel ihres Papas, um ihm zu zumurmeln: „Sie ist genauso hübsch wie Caillean, findest du nicht?“
Mit großen, blauen Augen sah sie zu ihm hinauf ohne zu bemerken, dass sie ihn mit ihren Worten wohl in ein ziemliches Gefühlschaos hineinritt, wo er doch sowieso schon wegen seiner Begleiterin so durcheinander war. Das konnte sie allerdings nicht wissen und unbewusst hatte sie auch ein wenig lauter, als eigentlich beabsichtigt gesprochen, weswegen die beiden Frauen ihre Frage wohl ziemlich deutlich mitbekommen haben musste. Doch stören würde sie das sicherlich nicht. Es entsprach ja der Wahrheit. Sie fand die beiden de Moivres wirklich hübsch!

Samuel Grey
Auror
erstellt am 28.12.2007 13:50    

Samuel sinnierte noch ein bisschen über die Worte seiner Tochter nach. „Aber mach das nie wieder, egal wie blöd solche Kerle auch sind. Das passt nicht zu dir und schadet dir doch am Ende mehr, als das es dir nützt. Auch wenn es sehr heldenhaft von dir war.“
Hatte Cai nicht auch was von Vorbild gesagt? Der Auror ärgerte sich über sich selbst, dass er sich derart hatte gehen lassen. Es war das erste Mal, dass Andrew es tatsächlich geschafft hatte, dass er die Beherrschung verlor. Dabei hatte es genügend Situationen gegeben, wo er ihm nur zu gerne eine Abreibung verpasst hätte. Wie oft hatte Blake Sams Familie verhöhnt, ja auch ihn verhöhnt, weil er eben aus einer Todesserfamilie stammte. Aber auch wenn er eine ganz andere Einstellung hatte als seine Eltern, die wirklich alles dafür getan hatten dass es eben nicht so war, hatte er nie aufgehört sie zu lieben. Auch wenn sie Voldemort zugetan gewesen waren, so waren sie dennoch seine Eltern... und auch Laura... er konnte nicht gut heißen, wie sie ihr Leben lebte und ja es war zu einem Bruch zwischen ihnen gekommen, einem Bruch der wohl nie wieder repariert werden konnte. Dennoch hatte er sie nie verachtet oder gar aufgehört sie als seine Schwester zu betrachten. Aber so Typen wie Blake konnten es einfach nicht verstehen, aber war es das wert? War solcher Abschaum es wert, dass er sich die Hände schmutzig machte? Ob er Ärger kriegen würde wusste er nicht und es war ihm auch nach wie vor egal. Was ihm allerdings nicht gleichgültig war, war der Umstand dass seine Tochter verängstigt gewesen war. Hätte es ihn nicht auch erschrocken mit 8 Jahren seinen Vater derart zu erleben? Vermutlich ja... Sam wollte nicht der Grund für solch einen Schrecken sein und eigentlich wollte er auch verhindern, dass Dakota überhaupt solche Situationen erleben musste. Aber er war auch nicht allmächtig, er konnte sie nicht vor allem schützen, auch wenn er es zu gerne wollte.

Er spürte Cailleans Hand in seiner und drückte sie sanft. Hatte sie wieder einmal geahnt, was in ihm vorging, dass es zu dieser Geste kam? Verstohlen blickte er sie von der Seite an und als sie zufällig seinen Blick erwiderte, lächelte er kurz, ehe er sich endlich wieder auf das konzentrierte, was nun vor ihnen lag. Sam hatte noch keine Ahnung, wie sie die richtige Prophezeiung finden sollten, eine wahre Herausforderung, denn vermutlich gab es hunderte, wenn nicht tausende von Kugeln. Noch nie war er in diesem Raum gewesen. Ob es eine Art Liste gab? Mit Sicherheit, wie sonst sollte man denn ‚Buch führen‘. Das Ministerium betrieb doch immer einen riesigen Verwaltungsakt und ganz gewiss gab es da auch etwas über den Raum der prophezeiten Zukunft. Dem Grey war es jedoch egal, ob sie nun diese Liste oder was es auch immer gab finden würden. Wenn alle Stricke rissen würde er auch jede einzelne Kugel betrachten und schauen ob es die seiner Tochter war... wenn es denn wirklich eine über sie gab hieß das. Es war schließlich noch nicht sicher und Samuel regte noch immer die Hoffnung, dass alles nur ein sehr echt wirkender Traum gewesen war.
Jetzt standen sie aber erst einmal vor einem ganz anderen Problem, was wohl auch Caillean bemerkte. In diesem dunklen, kreisrunden Raum gab es eine Menge Türen, aber keine machte deutlich, wohin so führte. Sie waren in der Mysteriumsabteilung, es war also durchaus möglich dass es nicht allzu gesund war, die falsche Tür zu öffnen. Sam hätte sich gerne die Haare gerauft, doch er hielt weiterhin die Hände von Dakota und Cai. Konnte denn nicht einmal irgendetwas einfach sein? Musste immer alles so kompliziert gemacht werden. Nur mit Mühe verkniff er sich einen Fluch, der mit Sicherheit nichts für die Ohren seiner Tochter war und schaute seine Kollegin an, deren bezauberndes Gesicht von dem blauen Kerzenlicht.... STOPP! Seine Gedanken drohten erneut abzuschweifen.
„Irgendeine Idee?“, fragte er daher knapp um nicht zu zeigen, wie sie auf ihn wirkte, als auch schon Schritte zu hören waren. Hatte sich dieser Wurm Andrew Blake also doch schon bei jemandem ausgeweint? Sams Gesicht wurde wieder zu der für ihn so typischen Maske die mit keinem Hauch zeigte, was in ihm vorging. Sollten sie doch ruhig kommen, ihm war es egal, er würde ihnen schon was erzählen. Aber er würde sich auch nicht davon abhalten lassen, nach dieser Prophezeiung zu suchen, wenn es sie denn gab. Absolut entschlossen würde er sich durchsetzen, egal was man ihm sagte. Und wenn er es noch einmal heimlich würde probieren müssen, er würde schon einen Weg finden.
Als dann jedoch nach dem Namen seiner Kollegin gefragt wurde und diese augenblicklich seine Hand los ließ war Sam für einen kurzen Moment doch verwirrt. Aber genau wie seine Tochter hatte er noch bevor Cai das Wort Mutter ausgesprochen hatte geschlussfolgert, um wen es sich bei der Frau handelte, die da zu ihnen getreten war. Das gleiche dunkle Haar und auch ein paar Gesichtszüge deuteten auf die Verwandtschaft hin.
„Mrs. de Moivre“, begrüßte er sie nun freundlich mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen, ergriff ihre Hand und neigte kurz gentlemanlike den Kopf, wenn auch nicht übertrieben. „Es freut mich sie kennen zu lernen.“
Bei ihren nächsten Worten wusste Sam allerdings nicht ob sie sich ebenso freute, denn anscheinend war es wirklich Blake gewesen, der sie alarmiert hatte. Nach ihrer Ermahnung allerdings huschte ein Grinsen über sein Gesicht. Konnte es sein, dass ihr Blake ebenfalls nicht unbekannt war und sie genauso wenig von diesem schmierigen Kerl hielt wie er? „Nun, ich denke das wird sich einrichten lassen, zumindest werde ich versuchen zukünftig die Ehre ihrer Tochter außerhalb des Ministeriums zu verteidigen.“ Noch immer zuckte dieses Grinsen um seine Mundwinkel. Cailleans Mutter war ihm nicht unsympathisch, im Gegenteil und das traf wohl auch auf seine Tochter zu. Diese zupfte an seinem Ärmel, sah ihn mit ihren großen blauen Augen an, die immer genau bis in sein Herz zu sehen schienen und bemerkte wie hübsch die beiden Frauen doch waren. Samuel war dankbar für das defuse Licht in dem kreisrunden Raum, denn so konnte man kaum seine kurz entglittenen Gesichtszüge sehen. Da war es wieder, das Gefühlschaos, was er die ganze Zeit so vehement versuchte zu unterdrücken. Ahnte seine Tochter vielleicht, was in ihm vorging? Bei Merlins Bart, er wollte zwar keine Geheimnisse vor ihr haben, aber er wollte auch nicht, dass jemand wusste, was ihn derzeit so ängstigte. Etwas verlegen räusperte er sich, zwang sich innerlich wieder alles weit weg zu schieben und schaffte es sogar erneut charmant zu lächeln. „Da hast du recht, sie sind beide unglaublich hübsch“, er blickte von Dakota zu Caillean und schließlich zu Amber, hatte er sich doch nicht die Mühe gemacht leise zu sprechen.
Mrs. de Moivre fragte sie, wieso sie überhaupt da sein und am liebsten hätte er die Frau dankbar umarmt, half ihm doch die Frage vollends wieder seine Fassung zu gewinnen und sich auf das zu konzentrieren, was im Moment doch wirklich wichtig war. Aber es führte ihn auch zu einem nächsten Problem. Was konnte er ihr sagen? Sie war zwar Cais Mutter, was sie aber nicht automatisch zu einer Vertrauensperson machte. Dennoch stand außer Frage, dass er ihr sagen musste, wieso sie hier waren. Vielleicht konnte sie ihnen ja sogar helfen. Sie arbeitete hier, also bestand die Möglichkeit, dass sie wusste ob es eine Liste gab über die Prophezeiungen und wenn ja eventuell sogar, wo man sie einsehen konnte.
In sekundenschnelle schossen ihm die Möglichkeiten durch den Kopf und er war wieder ganz der kühl denkende Auror, als er schließlich anfing zu sprechen.
„Ma‘m, wir sind aus rein privaten Gründen hier muss ich gestehen. Es geht um meine Tochter“, Sam legte eine Hand auf ihre Schulter und zog sie ein wenig an seine Seite, „es gibt Hinweise, dass es vielleicht eine Prophezeiung von ihr gibt. Aber nichts Genaues... Deswegen sind wir hier, denn wenn es wirklich eine geben sollte, dann muss man sie ja hier finden.“, er blickte Amber direkt in die Augen und auch wenn sein Gesicht keine Regung zeigte, konnte ein geübter Mensch mit Lebenserfahrung durchaus in seinen Augen lesen, wie dringlich die Sache für ihn war. „Ich habe keine Ahnung ob wir überhaupt hier sein dürfen muss ich gestehen. Aber ich bin der Meinung, wenn es wirklich eine Prophezeiung über Dakota gibt, so haben sie und ich das Recht sie zu hören.“
Er wusste nicht, was Cais Mutter dazu sagen würde oder wie sie reagieren würde. Wie auch, schließlich kannte er sie nicht. Aber im Moment war sie ihre einzige Chance, denn wenn sie sagte, sie müssten gehen, so konnten sie um Augenblick dann auch nichts anderes tun. Sam würde es zwar nicht darauf beruhen lassen, aber fürs Erste wären sie hier gescheitert.

Der Auror hätte nicht sagen können wie lange sie so da standen, es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, und es herrschte ein fast betretenes Schweigen, bis Amber schließlich nickte. “Kommen sie, hier lang“
Mit einer hochgezogenen Augenbraue schaute er fragend Caillean an. Mehr sagte ihre Mutter nicht? Keine Fragen? Keine Diskussionen? Kurz zögerte er, griff dann aber erneut nach Dakotas Hand und folgte der Ministeriumsangestellten. „Egal was du siehst, fass nichts an, hörst du!“, warnte er noch flüsternd aber mehr als eindringlich seine Tochter. Sie waren schließlich in der Mysteriumsabteilung, wer wusste schon auf was sie nun alles treffen würden? Sicher war sicher, also ging er auch ganz dicht neben ihr. Aber das erste wohin sie geführt wurden war ein kleiner Raum in dem nichts stand außer einem Schreibtisch und ein Stuhl. Kein Fenster, nur ein paar Fackeln an den Wänden und nichts weiter. Auf dem Tisch lag ein ein wirklich dickes, großes Buch, das so alt wirkte, dass man automatisch befürchtete, dass es auseinander fiel wenn man es grob anfasste. “Wenn es wirklich eine Kugel über ihre Tochter gibt Mr. Grey, dann steht es hier aufgelistet.“
Also doch, es gab wirklich eine Liste und so wie es aussah, sollte ihnen geholfen werden.
Die Frau begann vorsichtig in dem Buch zu blättern, fuhr mit einem Zeigefinger über einzelne Seiten, hielt zwischendurch einmal inne um etwas zu lesen, nur um kurz den Kopf zu schütteln und weiter zu suchen. Sam hielt vor lauter Anspannung die Luft an. Jetzt würde sich zeigen, ob es nur Traum oder doch Erscheinung gewesen war...

Caillean de Moivre
Auror
erstellt am 03.01.2008 19:48    

Als ihre Mutter begonnen hatte zu sprechen, wäre die dunkelhaarige Aurorin wirklich gerne im Boden versunken. Sie kannte ihre Mutter, diese Frau war offen und freundlich aber diese Offenheit, diese Direktheit sorgte auch immer mal wieder dafür, dass sie Sachen aussprach, die für Caillean so manches Mal ein wenig zu direkt waren... Aber sie liebte diese Frau trotzdem und sie war auch froh, dass sie hier war, so könnte sie ihnen wenigstens helfen, zumindest hoffte ihre Tochter das.
„Sie ist genauso hübsch wie Caillean, findest du nicht?“ hörte sie die Worte, die aus ihrer Nähe kamen. Ein weiteres Mal bekamen ihre Wangen einen Hauch von Rosa und ein Blick hinüber zu ihrer Mutter sagte ihr, dass sie damit nicht alleine dastand. Sie lächelte die ältere Frau an und gleichzeitig lächelte sie auch wegen Dakotas lieb gemeinten Satz. Kinder waren immer so unbeschwert, selbst in solchen Situationen... Und als Sam dem kleinen blonden Engel auch noch zustimmte, wurde ihr Lächeln noch eine Spur größer und freundlicher. Allerdings fand sie es in diesem einen Moment ein wenig unangebracht und deswegen war es nur kurz zu sehen.

Ihre Mutter hatte den beiden Auroren eine Frage gestellt und diese galt es nun zu beantworten. Allerdings wusste sie nicht, wieviel sie ihr erzählen konnte... Wäre Sam nicht mit involviert, wäre es für sie ein leichtes gewesen, sie vertraute ihrer Mutter voll und ganz, war sie doch einer der Menschen, die sie verstanden und mit all ihren Ecken und Kanten liebten. Sie hätte ihr alles erzählen können. Jetzt war allerdings Sam da und sie wusste nicht, wie sehr es ihm gefallen würde, wenn sie ihr alles erzählen würde. Wieder kam ihr in den Sinn, wie sie sich an seiner Stelle fühlen würde, naja, zumindest bis zu einem gewissen Grade, in einige Dinge konnte sie sich unmöglich hinein versetzen...
Sie an seiner Stelle hätte sich übergangen gefühlt, wenn ihr Partner nun die ganze Geschichte daliegen würde, es handelte sich bei Dakota nicht um irgendjemanden sondern eben um seine Tochter, um jemanden, der vom gleichen Blut war, um jemanden für den man Verantwortung trug, um jemanden, der einem mehr als wichtig war und um jemanden den man mehr liebte als alles andere. Aber sie war sich auch sicher, dass ihre Mutter ihnen helfen könnte und auch würde. Sie würde sich nicht so verhalten wie all die anderen Angestellten des Ministeriums, sie würde nicht erst alles hinterfragen, sie würde nicht erst viel Zeit verstreichen lassen, nur um sie über alle möglichen Regeln aufzuklären nur um sie danach doch durch zu lassen. Ihre Mutter würde ihnen wahrscheinlich auch sehr gute Ratschläge geben.

Unsicher sah sie hinüber zu Sam, fing für einen kurzen Augenblick seinen Blick ein und zuckte kurz und unscheinbar mit den Schultern, nickte ihm dabei zu, auch wenn sie nicht wirklich wusste, wie sie diese Geste deuten könnte und sollte.
Merlin sei dank fing der andere Auror anschließend selbst an zu reden und sie musste ihn in dieser Sache nicht übergehen. Während seiner ganzen Erklärungen stand sie ruhig neben ihm und seiner Tochter, sah dabei ihre Mutter an und schaffte es so langsam die Überraschung, die das plötzliche Auftauchen ihrer Mutter verursacht hatte, aus ihrem Kopf zu vertreiben. Ihr Blick war auf ihre Mutter gerichtet, als Sam die Geschichte erzählte brauchte sie nicht lange um zu erkennen, dass die dunkelhaarige Frau ihnen helfen würde. Immer mal wieder trafen sich die Blicke der de Moivres, ohne zu reden schafften sie es ihre Gedanken auszutauschen, Amber wusste, dass die Worte dieses Mannes aufrichtig waren und der Wahrheit entsprachen, ein Blick Cais genügte aus um ihre möglicherweise aufkommenden Zweifel verschwinden zu lassen.

Nachdem Sam geendet hatte, hatte Cai diesen kurz angesehen und auch Dakota hatte ein freundliches und aufmunterndes Lächeln abbekommen. Aber anschließend waren ihre Augen wieder zu ihrer Mutter gewandert, die auch sie nun kurz ansah bevor sie sich wieder Sam zuwendete. Ihre Antwort war kurz gewesen, aber etwas anderes hatte sie nicht unbedingt erwartet. Sie war manchmal ein wenig geheimnisvoll, interessierte sich für Dinge, die nicht unbedingt für alle Personen interessant waren, und sie glaubt an Dinge, die man auf den ersten Blick nicht unbedingt bemerkt und aus diesem Grund war sie nun mal so wie sie war.
Sie bemerkte den Blick, den Sam ihr schenkte, lächelte ihm kurz auffordernd zu, zuckte dabei auch noch kurz mit den Schultern und folgte ihrer Mutter anschließend. Bei den geflüsterten Worten an seine Tochter zogen sich ihre Mundwinkel noch einmal kurz nach oben, nur allzu verständlich waren sie.
Sie waren nun in dem Raum mit dem Buch, sie versuchte ein wenig mehr in diesem Raum zu sehen aber er war wirklich nur leer bis auf dieses Buch und dem Tisch auf dem es lag, dem Stuhl und den Fackeln. Wartend sah sie hinüber zu ihrer Mutter, die schon angefangen hatte in dem Buch zu blättern, es wollte ihr allerdings nicht gelingen, dass ihr Blick ständig auf sie gerichtet war, immer mal wieder ging er hinüber zu dem Auror mit dem Phoenix auf der Schulter.

Gab es wirklich eine Prophezeiung über Dakota? Ihr Blick ging noch einmal hinüber zu Dakota und anschließend wieder zu ihrem Vater. Nur wenig konnte sie sich vorstellen, was jetzt in seinem Kopf vor sich ging, schließlich ging es hier um die Zukunft seiner Tochter und solche Themen waren nicht immer einfach, besonders wenn sie noch eine größere Rolle spielen würde... Ihr Blick wurde wieder ernster als sie wieder hinüber zu ihrer Mutter sah. Gut zwei Drittel des Buches hatte sie nun schon durchgeblättert und die dunkelhaarige Aurorin war froh, dass ihre Mutter aufgetaucht war und ihnen hier mit diesen Buch half, wahrscheinlich hätte es sonst Ewigkeiten gedauert bis sie die richtige Prophezeiungskugel, sollte sie es denn nun geben, gefunden hätten.
„Hier steht es ja“, kam der älteren Frau über die Lippen, mehr zu sich selbst als zu anderen wodurch der erste Name auch ein wenig verloren ging, „... über Dakota Grey.... ja.... ok...“ Anschließend sah sie wieder auf und sah den Begleiter ihrer Tochter an und anschließend schwenkte ihr Blick auch zu seiner Tochter. „Es gibt tatsächlich diese Prophezeiung, nur bin ich nicht sicher, ob Sie sich darüber freuen oder nicht“, sagte sie zu Sam und schloss nach ihren Worten das Buch, „Bitte folgen Sie mir.“

Sie öffnete nun eine weitere Tür und gelangten nach einiger Zeit in den Raum der Prophezeiungen. Caillean hatte mit ihren Gedanken recht gehabt, es gab tatsächlich nicht gerade wenige Prophezeiungen. Sie erkannte viele hohe Regale, in denen sie lagen, die Prophezeiungskugeln. Viele sahen klein und unbedeutend aus, das Licht in ihnen war fast oder völlig verloschen, nur einige wenige strahlten es noch aus.
Einmal mehr war sie froh, dass ihre Mutter zu ihnen gekommen war und ihnen nun helfen konnte die richtige Prophezeiung zu finden, es wäre vermutlich viel zu schwer gewesen sie zu finden. Gemeinsam gingen sie den Hauptgang entlang, vorbei an all diesen Regalen, vollgestopft mit den Kugeln. Ihr Blick ging immer wieder zu den Regalen und zu Sam und Dakota. Ihr kam es vor als wären sie eine halbe Ewigkeit hinter ihrer Mutter her gegangen als diese endlich stoppte. „In diesem Regal finden sich Teile der Prophezeiungen, die im Jahr 2000 gemacht worden. Die über Dakota müsste ungefähr in der Augenhöhe Ihrer Tochter zu finden sein. Aber seien sie vorsichtig, nur sie selbst darf diese berühren, fasst irgendjemand anders sie an, würde er sofort den Verstand verlieren und so ist es auch bei den anderen Prophezeiungen. Sollten sie sich nicht 100%ig sicher sein, dass es eine Prophezeiung über sie selbst ist, würde ich an ihrer Stelle die Finger von lassen.“

Dakota Grey
erstellt am 04.01.2008 22:35    

Ein wenig verwundert blickte Dakota ihren Vater schon an, da dessen Reaktion auf ihre unschuldige, ehrliche Frage sie ein wenig überraschte und irritierte. In seinem Gesicht war zwar keine unvorhergesehene Regung zu sehen gewesen, doch in seiner Stimme war ein merkwürdiger Unterton mitgeschwungen. Nicht eindeutig identifizierbar und daher auch so seltsam.
Aber vielleicht hatte sie sich ja auch nur verhört. Ja, genau das musste es sein. Denn was hätte ihr Papa denn auch für einen Grund merkwürdig zu reagieren? Sie hatte ja nur eine ganze simple Frage gestellt, die man einfach nur bejahen konnte und demnach war da ja nichts groß dabei gewesen, weswegen man verunsichert sein konnte.
Natürlich hätte Dakota sich auch einfach an die Szenerie am heutigen Morgen zurückerinnern können, als sie aufgewacht war und ihren Papa und Caillean zusammen in einem Sessel schlafend vorgefunden hatte. Doch ihr kindliches Gemüt sah darin keinen Zusammenhang und selbst die kurz entglittenen Gesichtszüge ihres Vaters nahm sie einfach als schlichte Überraschung über ihre ein wenig deplazierte Frage wahr.
Ihre Beobachtungen schweiften schon wieder ab und hinüber zu Cailleans Mutter, die ihre Frage wohl auch sehr niedlich und vielleicht auch ein wenig schmeichelhaft fand. Wie auch immer, sie lächelte zumindest, was sie in Dakotas Augen gleich noch eine Spur sympathischer machte. Ja, bei ihr hatte sie keinerlei Zweifel, dass man der Frau vertrauen konnte. Sie hatte so eine angenehme Ausstrahlung, die Dakota ein wenig an Caillean erinnerte. Wussten die beiden Frauen überhaupt, wie ähnlich sie sich waren?

Während ihr Vater nun auf die Frage der Ministeriumsangestellten einging, spähte die junge Grey neugierig den kreisrunden Raum aus, um sich wieder der Frage nach der richtigen Tür zu zuwenden. Sie hatte keinerlei Zweifel, dass Cailleans Mutter ihnen helfen würde, denn schließlich hatten sie ja nichts böses vor und wollten doch nur wissen, ob es hier etwas gab, das sie selbst betraf.
Eine Prophezeiung über sie, Dakota Grey!
Ihr Papa hatte gemeint, dass sie möglicherweise über ein großes magisches Potenzial verfügte, doch die Frage, warum man eine Prophezeiung über sie erstellen sollte, gab ihr noch immer Rätsel auf. Sie war sich zwar bewusst, dass sie vielleicht einmal zu den großen Zauberern und Hexen der Geschichte gehören könnte – später, wenn sie einmal groß und erfahren und weise war – doch das war doch eigentlich noch lange kein Grund Prophezeiungen zu machen, oder?
Doch so recht wollte Dakota sich auch noch nicht den Kopf darüber zerbrechen, was später in etlichen Jahren einmal sein könnte. Für sie gab es im Moment doch nur das Hier und Jetzt und eben diese Prophezeiung. Wenn ihr Papa wirklich recht hatte – und daran zweifelte sie keinen Augenblick – dann würde sie doch sowieso bald wissen, was an ihr noch so wichtig war, dass sie zu den Menschen gehörte, über die man eine solche Kugel hier im Ministerium aufbewahrte.

Mittlerweile war ein Schweigen zwischen den drei Erwachsenen entstanden, das Dakota im ersten Augenblick gar nicht so recht mitbekommen hatte. Scheinbar hatte einer ihrer beiden Begleiter die Situation erklärt und Cailleans Mutter dachte nun ausgiebig darüber nach.
Kurz fing das blonde Mädchen ein freundliches Lächeln von Caillean auf, was sie mit einem vergnügten, gut gelaunten Strahlen erwiderte. Es würde schon alles gut gehen, schließlich hatten sie hier Cailleans Mutter vor sich und die war ihrer Tochter nicht gerade unähnlich.
Und wie sie es fest erwartet hatte, begann die ältere Frau die Dreiergruppe zu führen, weswegen ihr Papa wieder nach ihrer Hand griff und sie eindringlich warnte hier nichts anzufassen.
Ein wenig enttäuscht war Dakota aufgrund des Verbotes schon, schließlich sahen einige Dinge, an denen sie vorbeikamen, mehr als interessant aus und nur zu gerne hätte sie diese genauer unter die Lupe genommen. Doch sie wollte auch nicht unartig sein und ihrem Papa Ärger bereiten. Wer konnte schon sagen, ob er den wegen diesem Blake nicht sowieso noch bekam?
Dennoch huschten ihre blauen Augen immer wieder neugierig über unbekannte Gerätschaften, die sie interessiert den Kopf verdrehen ließen. Sie hatte geglaubt, dass schon das Atrium eine kuriose, aber faszinierende Räumlichkeit gewesen war, doch die Mysteriumsabteilung überbot alles, was Dakota jemals in der Zaubererwelt an Spannung und Faszination zu sehen geglaubt hatte.
Der beinahe schon kahle Raum, der daraufhin folgte, war da eher eine große Enttäuschung. Klein und eintönig. Nur mit einem Stuhl, einem Tisch und einigen Fackeln an den Wänden. Zwar sah das alte, halb zerfallene, dicke Buch recht interessant aus, doch leider war es Dakota nicht möglich auch nur einen Blick auf die eng beschriebenen Seiten zu erhaschen, egal wie sehr sie sich auch bemühte.
So musste Dakota ruhig ausharren, bis ihre Antwort darauf bekam, ob es tatsächlich auch über sie eine Prophezeiung gab. Die kleine Grey vertraute ihrem Vater blind, weswegen sie sich absolut sicher war, dass Cailleans Mutter fündig werden würde. Das hatte nichts mit Intuition oder magischer Vorhersehung zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit dem absoluten Vertrauen einer Tochter in ihren über alles geliebten Vater. Dennoch schien die Warterei kein Ende zu nehmen und erst als die Hexe fast das gesamte Buch durchgeblättert hatte, fand sie den richtigen Eintrag.

Erneut wurden sie von Cailleans Mutter durch die Mysteriumsabteilung geführt, doch diesmal breitete sich eine vorfreudige Aufregung in Dakota aus. Sie wusste zwar nicht, was in der Prophezeiung über sie stehen würde, doch allein schon dass es eine über sie gab, ließ das blonde Mädchen an der Seite ihres Vaters ungeduldig hin und her hüpfen.
Doch die nächste Frage, die sich ihr stellte, war: Was geschah, wenn etwas negatives in der Prophezeiung geschrieben stand? Konnte das geschehen? Vielleicht stand dort geschrieben, dass sie wichtige Menschen in ihrem Leben verloren hatte oder noch verlieren würde...
Unwillkürlich blickte sie kurz zu ihrem Papa und dann zu Caillean hinauf, bevor sie sich diesmal angestrengt auf den Weg vor sich konzentrierte. Sie hatte in den letzten Jahren schon zwei Menschen verloren, die ihr so wichtig wie ihr eigenes Leben erschienen waren und ihr Vater und Caillean schickten sich an ebenfalls zu solchen Menschen zu werden.
In der Prophezeiung konnte nur Gutes stehen. Es durfte nur Gutes darin stehen.
Mit angespanntem Gesicht blickte Dakota die scheinbar unendlich hohen Regale hinauf, die sich im Raum der Prophezeiungen aneinanderreihten. Hier war das Licht nur schwummerig, was dem Ort eine seltsame, mysteriöse Atmosphäre verlieh. Und es war ungewöhnlich kalt. Nun verstand das kleine Mädchen, warum man diese Abteilung auch Mysteriumsabteilung nannte...
Scheinbar eine halbe Ewigkeit liefen die vier Menschen die Gänge entlang, bis sie schließlich vor einem Regal stoppten, das sich nicht im geringsten von den unzähligen anderen unterschied, die sie bereits hinter sich gelassen hatten.
Dakota hörte nur mit halbem Ohr zu, als Cailleans Mutter ihnen etwas zu der Prophezeiung erzählte. Das Jahr 2000... da war sie noch gar nicht geboren gewesen... da war ja noch nicht einmal zu erahnen gewesen, dass sie jemals zur Welt kommen würde! Und dann machte man schon eine Prophezeiung über sie? Warum?

Halb verwirrt blickte Dakota zu ihrem Vater hinauf, konnte dessen Reaktion jedoch nicht genau erkennen. Die Warnung ihrer Führerin, dass man den Verstand verlieren konnte, wenn man eine Kugel berührte, die einen nicht betraf, hatte sie aber kaum geängstigt. In diesem alten Buch hatte gestanden, dass eine Prophezeiung sie betraf und - was noch viel wichtiger war – ihr Papa war sich sicher, dass es eine Prophezeiung über sie gab. Natürlich war sie sich da einhundertprozentig sicher, dass es eine Kugel über sie geben musste und die würde sie ja wohl schon finden.
Doch das stellte sich als relativ kompliziert heraus. Welche war es nun genau? Ungefähr in ihrer Augenhöhe... Nun ja, da gab es immer noch reichlich Auswahl. Neugierig beugte sich Dakota ein wenig näher an die Regalreihe vor ihrer Nase und betrachtete die Kugeln in verschiedenen Größen. Noch einmal warf sie ihrem Papa einen Blick zu, bevor sie die vergilbten Schilder unter den Kugeln von dem Staub freipustete, der sich in elf Jahren auf ihnen angesammelt hatte. Doch die Handschrift war dermaßen verschnörkelt, dass Dakota sie nicht einmal nach angestrengten Musterungen entziffern konnte.
Dennoch zog eine der Kugeln ihren Blick wie magisch an. Sie lag ziemlich weit vorne, war jedoch kleiner als die Kugeln um sie herum, doch das Licht in ihrem Inneren strahlte in einem hellen Blau, das durch den Staub, der auf der Kugel lag, leicht matt wirkte. Obwohl diese Kugel den anderen wie ein Ei dem anderen glich, war sich Dakota sicher, dass, wenn es eine Prophezeiung über sie gab, nur diese eine von ihr handeln konnte. Es war dieses Kribbeln in den Fingerspitzen, dass sie in den letzten Tagen schon ein paar mal gespürt hatte. In Hogwarts, im Atrium des Ministeriums und nun beim Anblick dieser Prophezeiung.
Dakota achtete nicht darauf, ob ihr Vater oder eine der Frauen etwas gegen ihren reinen Glücksgriff unternehmen wollte. Sie streckte einfach die Hand aus, die nicht einmal ängstlich zitterte, trotz der möglichen Gefahr bei einem falschen Griff dem Wahnsinn zu verfallen. Sie war sich sicher, es gab keinen Irrtum.
Vorsichtig, um die Prophezeiung vielleicht nicht zu zerbrechen, schlossen sich Dakotas kleine Finger um die Kugel, die sich überraschend warm anfühlte. Langsam hob sie sie herunter, und rieb mit dem Ärmel rieb den Staub von ihrer Kugel. Ein warmes Prickeln breitete sich in ihrer Hand aus und gleichzeitig begann eine Stimme zu sprechen, die von überall gleichzeitig zu kommen schien und dennoch auch nur in ihrem Kopf hätte sein können. 


„Ein Kind, der Helligkeit wird kommen,
Wie ein Engel wird sie auf dieser Welt leben.
Entstanden in einer Zeit der Enttäuschung
Geboren in einem Land der Fremde
Wird sie dem Licht helfen?
Oder für immer verschwinden?“

Die daraufhin eintretende Stille war beinahe greifbar. Verwirrt blickte Dakota auf das kleine Stück Glas in ihren Händen, das so unschuldig erschien, aber eine unfassbare Botschaft enthielt. Langsam hob die kleine Grey den Blick und schaute zu ihrem Vater hinauf, unfähig ein Wort hervor zu bringen. Selbst für sie war die Prophezeiung eindeutig. Doch für ihren Vater und Caillean war diese Nachricht bestimmt noch sehr viel weittragender. 

tbc: Die 3 Besen

Samuel Grey
Auror
erstellt am 06.01.2008 15:08    

Samuel beobachtete wie ein Adler Amber, während diese konzentriert in dem Buch blätterte und las. Eine Ewigkeit schien zu vergehen und je länger die Frau brauchte umso mehr stieg in ihm die Hoffnung, dass er wirklich nur einen Traum von Miriam gehabt hatte. Einen verrückten Traum, ok, aber ein Traum.
„Hier steht es ja“
Samuels Herz krampfte sich automatisch zusammen, so als würde es von einer eiskalten Hand zusammen gedrückt und auch die folgenden Worte von Cailleans Mutter sorgten dafür, dass es dem Auror kalt den Rücken runter lief. Es war also doch kein Traum gewesen. Irgendetwas war mit seiner Tochter... und wenn Miriam recht hatte, dann war der Unfall kein Unfall gewesen, man war hinter Dakota her. Er hätte schreien mögen, doch von all seinen Emotionen war nichts zu sehen. Wieder einmal lag alles geschickt verborgen hinter einer Maske und er fast über sich selber erstaunt, was für eine Selbstbeherrschung er an den Tag legte. Allerdings wich er auch jedem Blick aus und rang innerlich mit seiner Sorge.
Amber de Moivre führte sie schließlich in den Raum der Prophezeiungen, während Sam seine Tochter weiterhin an der Hand hielt. Erstaunlich wie unbesorgt Kinder sein konnten, schoss es ihm zwischendurch durch den Kopf während er Dakota beobachtete, die aufgeregt neben ihm auf und ab hüpfte. Wie sollte sie auch ahnen, was Miriam ihm gesagt hatte... das war etwas, was er ihr unmöglich sagen konnte, wie sollte sie mit dem Wissen leben, dass ihre Mutter gestorben war, weil man eigentlich sie hatte... ja was denn? Töten wollte?
Wieder hatte Sam das Gefühl als zerdrücke jemand mit Eisklauen sein Herz und dieses Mal war sein Gesicht angespannt. Genauso angespannt wie das von Dakota, die nun angestrengt die Regalreihe betrachtete mit den vielen, nur teilweise leuchtenden Kugeln. Es waren so viele, auch wenn die Suche jetzt natürlich schon extrem eingeschränkt war. Samuel hätte nie gedacht, dass es so viele Prophezeiungen gab und was bedeutete so etwas schließlich? Bei Harry Potter damals, das wusste er, war sie eingetroffen, aber lag das Schicksal wirklich so fest? Oder war eine Prophezeiung einfach nur etwas, was geschehen könnte? Der Gedanke das alles schon bestimmt war widerstrebte Sam, denn hieß das nicht, dass egal was man tat es eigentlich sowieso egal war? Wurde man wirklich durch eine, ja was denn? Höhere Macht auf ein Ziel zugesteuert? Oder hatte man doch sein Schicksal selber in der Hand? Lag es vielleicht vor einem wie ein Weg mit verschiedenen Kreuzungen, an denen man selber die Wahl hatte in welche Richtung man gehen wollte? Ja, die Variante gefiel ihm besser, aber ob es wirklich so war... Wer konnte das schon sagen?

Dakota hatte bereits begonnen die Schildchen vor den Kugeln in Augenhöhe zu betrachten. Er ging davon aus, dass sie durchaus die Warnung von Amber verinnerlicht hatte, deswegen war er nicht ein weiteres Mal darauf eingegangen, sondern begann seinerseits, nachdem er einen Blick zu Caillean geworfen hatte, der eindeutig zeigte wie aufgewühlt er war, das Regal zu untersuchen um die Kugel von Dakota zu finden.
Es war selbst für ihn gar nicht so einfach so manche Handschrift zu entziffern, konnten sich die Unsäglichen nicht ein bisschen mehr Mühe geben beim Erschaffen dieser Hinweise? Das diffuse Licht erleichterte die Suche nicht wirklich, deswegen lag auch seine Konzentration im Augenblick mehr auf den Kugeln als auf seiner Tochter. Nur im Augenwinkel registrierte er wie ihre kleine Hand sich plötzlich um eine von ihnen schloss und ihm blieb das Herz vor Schrecken stehen. „Dakota... nicht!“, stieß er noch aus, aber da war es schon zu spät. Kreidebleich starrte er sein Kind an, was so zielstrebig und eben auch unbedarft reagiert hatte und hielt die Luft an. Was würde jetzt geschehen? Hastig riss er den kleinen Zettel vom Regal, nur um erleichtert festzustellen, dass es wirklich Dakotas Prophezeiung war.
Zischend zwischen zusammengebissenen Zähnen atmete er aus, als plötzlich von überall her eine Stimme erklang.

„Ein Kind, der Helligkeit wird kommen,
Wie ein Engel wird sie auf dieser Welt leben.
Entstanden in einer Zeit der Enttäuschung
Geboren in einem Land der Fremde
Wird sie dem Licht helfen?
Oder für immer verschwinden?“


Nachdem die letzten Worte verklungen waren, war es merkwürdig ruhig in dem Raum. So ruhig, dass sich seine feinen Nackenhärchen aufstellten. Ein Kind der Helligkeit....für immer verschwinden... Die Worte hallten wie ein Echo in Sams Kopf wieder. Es war eine sehr vage Prophezeiung und doch sah der Auror sofort den Zusammenhang zwischen ihr und dem hier und jetzt... Dunkle Zeiten standen ihnen allen bevor, es geschah etwas in der Welt, ein Blinder konnte es merken. Und das lag nicht nur an dem Wiedererscheinen der Todesser, nein auch die ganzen andere Dinge... das merkwürdige Wetter, die Tiere die sich so bösartig verhielten, auch wenn sie ihrem naturell nach eigentlich sehr friedlich waren.
‚Entstanden in einer Zeit der Enttäuschung‘... beim Merlin die Prophezeiung war lange vor Dakotas Zeugung gesprochen worden. Damals war zwischen ihm und seiner Schwester noch alles in Ordnung gewesen, niemals hätte er damals gedacht, dass sie jemals etwas zwischen ihnen beiden ändern würde. Und doch war es ein paar Jahre später so gekommen. Er hatte Miriam getroffen, als er vollkommen am Boden war, enttäuscht und zutiefst verletzt wegen Laura...
Samuels Gedanken rasten und sein Gesicht war ein Buch der Emotionen, denn wieder einmal schaffte er es nicht, seine Maske beizubehalten. Dennoch blickte er Dakota ruhig in die Augen. Sie war in der Fremde geboren worden, denn Miriams Eltern hatten sie schließlich hier her geschickt. Der Kreis schloss sich... jemand musste diese Prophezeiung kennen anscheinend, denn wieso sonst sollte man hinter seinem kleinen Engel her sein? Engel... von Anfang an hatte er sie so gesehen und selbst die Prophezeiung nannte sie so... Wollte man sie wirklich töten? Waren es Schwarzmagier, die am Ende Angst vor seiner Tochter hatten? Oder wollte sich jemand ihrer bedienen?
Tausend ungeklärte Fragen, doch gleichzeitig auch eine unabwendbare Antwort: Dakota besaß unglaubliche Fähigkeiten, war für etwas großes bestimmt UND war in großer Gefahr.

Samuel kniete sich vor seine Tochter, wollte sie in die Arme schließen, doch noch hielt sie die Kugel in der Hand. „Leg sie vorsichtig zurück“, flüsterte er, denn das Risiko mit ihr in Berührung zu kommen war zu groß. Außerdem hätte sie nur zu leicht zerbrechen können. Also wartete er, bis sie wieder sicher in dem Regal lag, ehe er Dakota endlich in die Arme zog. Was wohl jetzt in ihr vorging? In ihren Augen hatte er gelesen, dass sie durchaus ahnte, was die Prophezeiung bedeutete. Er sagte nichts, hielt sie einfach nur fest und hatte das Bedürfnis sie nicht mehr los zu lassen, sie sicher zu halten. Konnte er sie schützen? Bewahren vor all dem was vielleicht vor ihr lag?
„Komm“, sagte er schließlich leise, nahm sie bei der Hand und richtete sich wieder auf.
Gemeinsam mit den beiden anderen Frauen verließen sie schweigend die Abteilung und erst als sie wieder auf dem dunklen Korridor standen, wo er den Zusammenstoß mit Blake gehabt hatte, wandte er sich wieder an Mutter und Tochter.

„Ich glaube wir sollten jetzt wieder gehen. Mrs. de Moivre“, er reichte der älteren Hexe die Hand, „ich danke ihnen für ihre Hilfe. Sie haben uns einen großen Dienst erwiesen.“ Sam hätte gerne noch mehr gesagt, konnte es aber nicht. Die Gedanken und die Sorge in ihm musste er erst einmal ordnen, aber war sicher, dass sie ihn auch so verstand. Genauso wie Cai, die er nun stumm ansah und deren Hand er nun ergriff, ohne groß darüber nachzudenken, dass er es überhaupt tat. Seine Augen sagten ihr, was in ihm vorging und nachdem sie sich von Amber verabschiedet hatten, verließ er gemeinsam mit ihnen das Ministerium.

Draußen, in der kleinen Gasse in der sie erst wenige Stunden vorher gelandet waren, sprach er das erste Mal wieder. „Lasst uns wieder ins drei Besen zurück kehren. Es ist schon spät...“
Also apparierten sie gemeinsam wieder nach Hogsmeade und standen kurz danach wieder in ihrem gemieteten Zimmer. Sam spürte den Drang einen Cognac zu trinken oder ein Glas Feuerwhiskey, setzte sich aber statt dessen in einen der Sessel am Kamin und deutete seiner Tochter zu ihr zu kommen. Er zog sie auf seinen Schoß und hielt sie liebevoll fest. „Wie geht es dir mein Schatz?“, fragte er sie. Was ging in ihr vor? Einschätzen konnte er es nicht.
Sein Blick suchte den Cailleans und stumm fragte er auch sie, was sie dachte. Vielleicht war es ein Gespräch, was sie besser unter vier Augen geführt hätten, aber gut, dazu würden sie sicher noch die Gelegenheit haben. Jetzt wollte er Dakota aber nicht ausschließen, es ging sie genauso an, auch wenn sie noch so klein war.


tbc Hgsmeade - drei Besen

Caillean de Moivre
Auror
erstellt am 10.01.2008 18:45    

Die dunkelhaarige Aurorin sah hinüber zu ihrer Mutter, ihr Blick wirkte ein wenig unsicherer aber gleichzeitig auch dankbar, kurz tauschten die beiden Frauen ernstere Blicke aus, Dakota hatte sich inzwischen schon auf dem Weg gemacht um die Prophezeiung zu suchen. Auch wenn die Suche jetzt schon ein wenig eingeschränkt war, ihre Mutter hatte ja gesagt, dass sie in diesem Regel lag und ungefähr in Dakotas Augenhöhe aber trotzdem... das Regal war lang und ungefähr auf Dakotas Augenhöhe war ein wenig schwammig ausgedrückt. Die ältere de Moivre nickte ihrer Tochter aufmunternt zu und sah hinter dem Kind und ihrem Vater her, niemand konnte in diesem Moment erkennen, was in ihrem Kopf vor sich ging, so neutral war ihr Gesichtsausdruck.
Während Caillean hinter den beiden Greys herging, versuchte sie ihn trotzdem ein wenig zu deuten, schließlich war sie ihre Tochter und kannte ihre Mutter besser als manch anderen auf dieser Welt. Konnte es vielleicht sein, dass ihre Mutter eine Ahnung hatte, was sie jetzt erwarten würde. Sie war eine Unsägliche und kannte sich dementsprechend mit den Mysterien dieser Welt aus. Wenn es über Dakota wirklich eine Prophezeiung gab und sie auch eine mächtige Hexe war... könnte es nicht sein, dass sie hier auch bekannt war und auch vielleicht Teile der Prophezeiung? Aber da war nichts im Gesicht ihrer Mutter gewesen, das darauf hindeutete, dass sie schon mal irgendwas über Dakota gehört hatte...

Nach einer kurzen Zeit hatte sie die beiden Greys fast erreicht, Dakota streckte gerade die Hand nach einer der Kugeln aus. Sie wusste nicht, was in diesem Moment geschehen würde aber auch diese Frage wurde gleich darauf beantwortetet. Sie hielt hinter Sam an als plötzlich eine Männerstimme erklang, die den Inhalt der Prophezeiung rezitierte.
Nach der anschließenden Stille hätte man das Aufkommen einer Feder auf dem Fußboden hören können. Sie sah Dakota und Sam an, der Inhalt der Prophezeiung war eindeutig gewesen, „Wird sie dem Licht helfen oder für immer verschwinden?“ Dakota war tatsächlich eine entscheidende Person in diesem... diesem schrecklichen Kampf von Gut und Böse. Ein Mädchen, dass in letzter Zeit mehr als nur traurige Dinge erleben musste und noch so jung war... Es war irgendwie ungerecht, konnten diese Kämpfe zwischen Gut und Böse nicht einfach von älteren Menschen ausgeführt werden? Menschen, die nicht noch das ganze Leben vor sich hatten und es eigentlich unbeschwert genießen sollten?
Die Maske der Aurorin war in diesem Moment für einen kurzen Augenblick verschwunden, sie wusste nicht, was sie sagen sollte, waren die Worte eh doch eher Schall und Rauch, da sie in diesem Augenblick, erst kurz nachdem sie alle die Worte der Prophezeiung vernommen hatten, eher unbedacht sein konnten... Erst musste man doch genauer über sie nachdenken, sie wusste ja nicht einmal, wie es nach den nächsten fünf Minuten weiter gehen würde.

Sie spürte, wie sich von Hinten eine Hand auf ihre Schulter legte, kurz drehte sie ihren Kopf, sah in die braunen Augen ihrer Mutter, die sie ruhig ansahen. Sie wusste nicht, was Amber mit diesem Blick bezwecken wollte aber wenn es darum ginge, ihre Tochter für einen Moment zu beruhigen, so war ihr dies gelungen. „Komm“, sagte sie ruhig und ging mit ihr zusammen zwischen den beiden Regalreihen durch hinüber zum Hauptgang während Sam für einen kurzen Moment mit seiner Tochter alleine war. Wie viele solche ruhigen Momente waren ihnen wohl noch vergönnt? Jetzt würde sich doch eigentlich alles für die beiden ändern. Dakota schwebte wahrscheinlich in einer großen Gefahr, Cai bezweifelte nicht, dass irgendjemand vor ihnen von dieser Prophezeiung erfahren hatte, das Ministerium war wenn es um so etwas ging wie ein löchriges Sieb, durch das alle möglichen Dinge durchsickerten, so war es gewesen und so würde es immer sein.
Als ob ihre Mutter ihre Gedanken erahnt hätte, begann diese wieder zu sprechen. „Es wird alles gut werden“, sagte sie flüsternd sodass es nur ihre Tochter hören konnte, „Es ziehen zwar mehr als nur schwarze Zeiten auf aber so lange es das Gute und die Hoffnung gibt, wird es immer einen noch schöneren Sonnenaufgang und Regenbogen geben.“ Da war sie wieder, die Amber de Moivre, die Caillean kennen gelernt hatte, die unbeschwerte Frau, die eigentlich immer an das Gute und an die Hoffnung glaubte. Die Amber de Moivre, die es immer schaffte, dass ihre Tochter die Welt nicht mehr ganz so schwarz sah. Ein Lächeln erschien auf den Lippen der fünfundzwanzigjährigen Frau, so als wollte sie sich für diese Worte bedanken, zu mehr konnte sie nicht kommen, da in diesem Augenblick Sam und Dakota wieder zu ihnen stießen. Caillean sah in die Augen des anderen Aurors und konnte nur allzu gut erkennen, was in diesem Augenblick in ihm vor ging, die Maske war ein weiteres Mal verschwunden.

Gemeinsam verließen sie den Raum der prophezeiten Zukunft und zu viert standen sie nun wieder in diesem Korridor. Sie nickte Sam zustimmend zu und sah anschließend wieder zu ihrer Mutter, die sie in diesem Moment zum Abschied in die Arme nahm. „Danke“, flüsterte sie, diesmal waren ihre Worte nur für ihre Mutter zu hören, die sie nun noch einmal fester an sich drückte, „für alles.“ „Danke mir nicht für alles“, war ihre kurze und genauso leise Antwort, „Ich habe nur meinen Job getan.“
Die beiden Frauen lösten sich voneinander und während Cai ihre Mutter noch einmal ansah, ergriff Sam ihre Hand, die sie noch einmal sanft drückte und Amber verabschiedete sich unterdessen von Dakota. „Pass gut auf deinen Vater auf“, sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen zu dem kleinen blonden Mädchen, „Er besitzt manchmal ein Temperament, das ihn später vielleicht mal in Schwierigkeiten bringen könnte.“ Sie hockte sich vermutlich zum Erstaunen aller vor dem Mädchen hin, suchte dabei in einer ihre Umhangtaschen nach etwas. „Hier, nimm das“, sagte sie und überreichte dem Mädchen ein kleines Armband, „Möge es dich auf deinem Weg beschützen. Diese Dinger hier sind zwei Drachenschuppen, eine vom walisischem Grünling und die perlmuttfarbende stammt von einem antipodischem Opalauge. Geflochten wurde das Band aus den Haaren eines Aethons, eines Granianers und eines Abraxaners, geflügelte Pferde also.“
Die ältere de Moivre richtete sich wieder auf und sah die beiden Erwachsenen an, lächelte dabei freundlich. „Passt auf euch auf.“

Als sie mit einem Plop in Hogsmeade auftauchten und kurz darauf wieder in ihrem Zimmer waren, wusste Cai immer noch nicht so genau, was sie jetzt eigentlich dachte. Auf die Frage Sams antwortete sie nur mit einem kurzen Kopfschütteln, er sollte sie noch nicht jetzt nach ihrer Meinung fragen und setzte sich auf das Bett. Im Moment war Dakota wichtiger. Das kleine Mädchen musste in den letzten Monaten einiges durchmachen, zuerst sollte er sich mit ihr beschäftigen, sich um sie kümmern.

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