Autor Thema: Privatgemach des Lehrers für Arithmantik
Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 09.10.2007 12:59    

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Schlafzimmer

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Wohnbereich

--> Büro Prof. Noah Gordon

Noah ging durch die Tür zu seinen Privatzimmern. Auch hier musste er erstmal mehr Licht machen, um alles genau begutachten zu können. Doch bevor er dies tun konnte, fiel er schon über die erste Umzugskiste, die einer der Hauselfen, der Noah bereits vorhin zu McGonagall führte, bewusst vor die Tür gestellt hatte. Er MUSSTE darüber fallen. KLATSCH! - Und so lag Noah auch schon alle Viere von sich streckend auf dem Boden.

"So ein heimtückischer verfluchter Hauself! Wieso müssen die Hauselfen in Hogwarts nur so verdammt rebellisch sein!? Die können sich hier wohl alles erlauben ... ich hasse diese Viecher!"

Er stand wieder auf, klopfte sich den Staub von seinem Jackett und machte Licht. Die Wohnung war größer als er sich vorgestellt hatte. Der Boden bestand aus terrakottafarbenen Steinplatten. Die Wände waren in einem hellen Gelb gestrichen. Noah schritt zuerst in das Wohnzimmer, in dem eine große rote Couch gegenüber einem Kamin stand. Vor der Couch war ein hübscher Teppich ausgebreitet. Recht gemütlich hier...hätte ich gar nicht erwartet ... aber die Hauselfen haben natürlich versäumt auch Brennholz zu dem Kamin zu legen...mal wieder typisch . Hinter einem Rundbogen stand auch ein Tisch mit Stühlen. Doch Noah würde dies sowieso kaum nutzen. Er lud selten Leute ein.

Noah hatte stets schon zu seiner Schulzeit kein gutes Verhältnis zu den Hauselfen gehabt. Ohne besondere Gründe konnte er die großäugigen und schlappohrigen Wesen nicht ausstehen und ließ diese das auch stets spüren. Die Hauselfen dagegen revanchierten sich, indem sie gerne ein paar Dienstleistungen einfach bei Noah vergaßen.

Noah ging in das Schlafzimmer. Im Zentrum stand ein großes Himmelbett mit weißen Bettvorhängen. Ebenso war ein schöner dunkler Holzkleiderschrank existent.
Neben dem Schlaf- und Wohnzimmer war natürlich auch ein Badezimmer mit Badewanne und Dusche vorhanden.

Die Zimmer gefielen Noah. Sie waren groß und bei Tage sehr hell, sodass Noah hier zumindest nicht seine gelegentlich ausbrechenden Klaustrophobieanfälle zu befürchten hätte. Es würde angenehm sein, hier zu wohnen, wobei Noah vermutlich sowieso die meiste Zeit in seinem Büro verbringen würde.

Noah begann seine Umzugskisten auszuräumen. Dabei stieß er auf ein Bild seiner Ex-Freundin Marla Reed, die einzige Frau, die er jemals wirklich geliebt hatte und sich doch von ihr trennen musste. Diese Zeit war damals ziemlich schmerzhaft für Noah gewesen und es versetzte seinem Herzen doch stets einen kleinen Stich, wenn er das Bild von ihr betrachtete. Nachts träumte er gelegentlich noch von ihr, aber das Bild von ihr in seinem Gedächtnis wurde immer schwächer, sodass er nicht vermochte die Fotographie endlich wegzuwerfen. Er durfte sie einfach nicht vergessen.

Durstig vom langen Auspacken blickte sich Noah nach etwas zu Trinken. Er hatte sich bereits daran gewöhnt jeden Abend vor dem Zubettgehen ein Glas Milch zu trinken. Allerdings konnte er in seiner Wohnung generell nichts Trinkbares aufspüren und so beschloss er, doch noch mal einen Abstecher in die Küche zu wagen.

--> Küche/ Sonstige Orte

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 20.10.2007 00:52    

5. September 2011

CF: Flure und Korridore

Noahs Wecker klingelte um Punkt 6:00. Blinzelnd öffnete Noah seine Augen und brauchte einen Moment, um sich zurecht zu finden. Auf den ersten Blick konnte er die Wände es Schlafzimmers nicht zuordnen. Ah, Hogwarts! Lehrer - Artithmantik! Noah hatte noch nicht ganz realisiert, dass er wirklich nun die nächsten Jahre in Hogwarts unterrichten würde und durch sein schnelles Einspringen in den Posten des Arithmantiklehrers glaubte er zuerst noch immer in seiner Wohnung in London zu sein.

Das unaufhörliche Klingeln des Weckers nervte langsam und Noah beendete dieses jäh, indem er einen neben dem Bett liegenden Hausschuh gegen den Wecker schmiss. Im Zimmer war es kalt und Noah kroch etwas widerwillig aus dem warmen Bett, aber er hatte es sich bereits zur Gewohnheit gemacht, jeden Morgen joggen zu gehen und dies wollte er auch in Hogwarts beibehalten.

Er ging ins Bad, putzte sich die Zähne und schlüpfte noch unrasiert in seine blaue Jogginghose und eine weiße Trainingsjacke. So früh morgens würde er wohl schon nicht so vielen Leuten begegnen. Bevorzugt natürlich überhaupt keinen, denn er liebte die morgendliche Ruhe.

Noah zog sich seine Turnschuhe an und riskierte einen Blick hinaus zum Fenster. Der Regen hatte glücklicherweise aufgehört. Dafür war vor lauter Nebel nicht besoners viel zu sehen, aber für diese Jahreszeit war das nichts Ungewöhnliches.

So ging Noah aus seinen Privatzimmern, um draußen joggen zu gehen.

tbc: Am See

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 22.01.2008 23:49    

18. Oktober 2011 – 6:30

CF: Büro Prof. Noah Gordon

Noah lag tief schlafend in seinem Bett, als das lärmende Geräusch seines Weckers in seine Traumwelt eindrang. Fast die ganze Nacht über hatte der Lehrer für Arithmantik wach in seinem Bett gelegen und über den bevorstehenden Tag gegrübelt. Seit seiner Begegnung mit Marla und seiner Zustimmung zu einem Vaterschaftstest hatte er über einen nervenaufreibenden Monat darauf warten müssen, endlich Gewissheit über seine tatsächliche Beteiligung an Josephines Existenz zu bekommen. Heute war es nun endlich soweit und Noah fragte sich, wie er wohl diesen Tag überstehen sollte, falls das Ergebnis positiv ausfallen und er plötzlich von einem Moment auf den anderen Vater sein würde. Dieser Gedanke hatte ihn diese wie auch viele andere Nächte zuvor nicht zu Ruhe kommen lassen, sodass er erst in den frühen Morgenstunden schließlich übermüdet eingeschlafen war und das Aufstehen ihm nun einigermaßen schwer fiel.

Doch Noah war niemand, der nun einfach den Wecker weiter gestellt und sich auf die andere Seite gelegt hätte. Das Joggen war für ihn mittlerweile ein wichtiges Ritual geworden und so würde er sogar an diesem entscheidenden Tag nicht darauf verzichten. Im Gegenteil. Gerade heute wollte er Marla und dem Test souverän gegenüberstehen. Darüber hinaus galt es auch insbesondere Fassung zu bewahren aufgrund des bevorstehenden Unterrichts. Es musste ihm ja nicht gleich jeder anmerken, welche inneren Kämpfe und Zerrissenheiten er in sich auszutragen hatte.

Nicht gerade enthusiastisch kletterte Noah aus seinem Bett und stieg, bevor er es sich doch noch einmal anders überlegen konnte, in seine Jogging-Kleidung und schritt hinaus in die noch herrschende Dunkelheit. Gewohnheitsgemäß joggte er wie an fast jedem Morgen am See entlang und das fast schon meditative Ein- und Ausatmen schien ihn sogar ein wenig zu beruhigen, als er den vergangenen Monat in seinen Gedanken noch einmal Revue passieren ließ. Der Unterricht war soweit gut gelaufen und in manchen seiner Schüler steckte vielleicht sogar mehr Potential als er vor seinem Stellenantritt vermutet hätte. Natürlich hatte er insbesondere auf Josephine geachtet und ihr das Leben nicht unbedingt einfach gemacht, indem er ihr immer besonders schwierige Fragen stellte, die sie jedoch meist zu seiner vollsten Zufriedenheit hatte beantworten konnte. Auch Rhea Dickinson war ihm zumindest leistungsbezogen positiv aufgefallen. Ihre Zusammenfassung der Lerninhalte der letzten Schuljahre hatte ihn sehr überzeugt und so hoffte er zumindest mit ein paar wenigen auserwählten Schülern gemeinsam die Geheimnisse der Arithmantik enträtseln zu können und noch mehr für sein Fach zu begeistern.
Seine erste Begegnung mit Sophie Chelle hatte er in recht angenehmer Erinnerung behalten, auch wenn er sie etwas plötzlich aus seinem Büro dann heraus komplimentiert hatte. Etwas zu seiner Enttäuschung hatte ein solches gemütliches Zusammentreffen nicht mehr stattgefunden und so hatte er fast jede Nacht alleine in seinem Büro zugebracht mit der Entschlüsselung von Zahlencodes und arithmantischen Berechnungen. Erwartungsgemäß hatte er, obwohl er nun jeden seiner Kollegen mehr oder weniger gut kennengelernt hatte, keine wirklichen Freunde gefunden. Allerdings fand auch Noah, dass dies in Anbetracht der äußerst nervenden Persönlichkeiten der meisten seiner Kollegen auch kein großes Versäumnis war. Mit Ian Zubarew pflegte er immer noch ein höchst distanziertes Verhältnis, sodass lediglich Tonks zu den wenigen Menschen gehörte, die ihn in den letzten Wochen gelegentlich ein nettes Wort hatte zukommen lassen.

Mittlerweile schwitzend joggte der Lehrer nun wieder Richtung Schloss und versuchte so gut es ging den bevorstehenden Vaterschaftstest am Nachmittag zu verdrängen. Seine letzte Begegnung mit Marla vor über einem Monat war für ihn, auch wenn er dies mit seinem Zynismus gut überspielte, äußerst schmerzhaft gewesen und so hoffte er inständig, dass nicht jedes Mal alte Wunden aufbrechen würden, wenn er seiner ehemaligen großen Liebe gegenüberstand. Auch die wichtige Frage, wie er sich ihr und ihrer Tochter gegenüber verhalten wolle, wenn er tatsächlich durch seine Erzeugerfunktion auf doch die eine oder andere Weise mit ihnen verbunden wäre, ließ er zunächst für sich unbeantwortet. Er wollte nicht seine ganze Energie damit vergeuden, mit Was-Wäre-Wenn-Spielen. Noch gab es schließlich keinen Grund zur Panik – das versuchte sich Noah zumindest einzureden, mit nicht gerade großem Erfolg, denn so war seitdem kein Tag vergangen, an dem er nicht darüber nachgedacht hätte.

Erfrischt von der kalten Morgenluft betrat Noah seine Privaträume und stieg sogleich unter die Dusche. Das warme Wasser prasselte über seinen Körper und löste die Verspannungen in seinen angespannten Muskeln. Seinem mulmigen Gefühl entsprechend, sich heute Nachmittag zu was Ähnlichem wie seine eigene Beerdigung begeben zu müssen, stieg er wie so oft in komplett schwarze Kleidung. Fast liebevoll knöpfte er sein teures schwarzes Hemd zu und schlüpfte in ein ebenso schwarzes Jackett. Mit seiner Hand strich er über sein frisch rasiertes Gesicht. Glatt wie ein Babypopo, dachte Noah und verzog zugleich spöttisch das Gesicht in Erinnerung an seinen bevorstehenden Vaterschaftstest. … als ob ich wüsste, wie glatt sowas ist! Obwohl er nicht besonders viel Hunger hatte, machte sich Noah auf den Weg zum Frühstück um Josephine vielleicht heute das letzte Mal nur aus den Augen eines Lehrers betrachten zu können.

TBC: Große Halle/ Lehrertisch

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 19.05.2008 19:35    

19. Oktober 2011


CF: Privatgemächer Daniel Fagon

Es war dunkel und still. Nicht einmal das Geräusch seines Atmens drang zu seinen Ohren und der Boden, auf dem er lag, hatte die Kälte und Feuchtigkeit eines Grabes. Der einzige Sinn, der jetzt noch eingesetzt werden konnte, war der des Riechens und darauf hätte er gleichwohl verzichten können, denn es roch nach modriger Erde, verwittertem Holz und Rattenkot. Er war in seinem Körper gefangen. Jegliche Versuche des Hörens und Rufens waren vergeblich. Panik machte sich breit, seine Atmung beschleunigte sich, begann zu rasen und immer nur diese schreckliche Dunkelheit – nein, es war Finsternis. Es war eindeutig Finsternis. Verzweifelt versuchte er mit der wenigen Kraft, die ihm noch geblieben war, gegen die über ihm liegende Falltür zu treten. Vergeblich. Immer vergeblich und trotzdem versuchte er es immer wieder bis er nur noch erschöpft und vor Kälte zitternd auf dem Boden lag. Es war anstrengend durch einen Sack zu atmen und durch das wilde hin und her treten in dem nicht wesentlich größeren Loch als seine Körpermaße war sein Körper über und über mit Abschürfungen und Prellung überseht. Die ganze Situation war einfach nur ein großer Schmerz. Tränen liefen über sein Gesicht und die Gewissheit, dass er hier sterben würde. Allein, in einem dunkeln, engen, stinkenden Loch. Immer mehr zog er sich in seine Gedanken zurück und verkroch sich in diesen zu seiner Großmutter, die ihm ein Glas Milch und Kekse brachte. Doch der Gedanke an Essen brachte nur noch mehr seinen Magen zum Knurren und so begann er mit Zahlen zu spielen. Er addierte, subtrahierte, multiplizierte, dividierte, bildete Zahlen-Reihen und erfand Zahlenrätsel bis nur noch Zahlen wirr durch seine Gedanken schwirrten, sich neu zusammensetzten, sich wieder trennten und wieder neu zusammensetzten und er war mitten in diesen Zahlen. Er griff nach ihnen, wollte sie ordnen, doch sie entzogen sich seinem Willen bis plötzlich sich die Zahlen zu einer höchst merkwürdigen Reihe verbanden: 2181996. Verzweifelt versuchte er die Systematik hinter dieser Reihe zu erkennen bis …, „Du meine Güte, das ist ja Joeys Geburtstag!“ Noah saß nun aufrecht in seinem Bett. Klitsch nass geschwitzt und trotzdem frierend, da seine Bettdecke nachteilhafterweise nicht auf dem Bett, sondern neben ihm auf dem Boden lag. Sein Herz raste und für einen Moment dachte der gebürtige Ire, er würde sich immer nur in dem finsteren Loch befinden, als er den Mond durchs Fenster scheinen sah.

Es war immer wieder derselbe Traum, den Noah schon seit dem Tag an quälte, seitdem ihn Auroren aus dem Loch unter den Bodendielen einer verlassenen Hütte befreit hatten. Er war damals erst fünf Jahre alt und richtig aufgearbeitet hat er jedoch die Entführung von Todessern noch nie. Der Traum an sich war an sich nichts Ungewöhnliches – was ihn noch mehr erschreckte, dass plötzlich Josephine in diesem Zusammenhang erschienen war, aber über die Ursache konnte er sich keinen Reim machen, außer, dass er sich den ganzen Abend mit seiner Vaterschaft beschäftigt hatte. Er blickte auf die Uhr. Es war noch viel zu früh zum Aufstehen, aber sein Magen meldete ihm bereits, dass er schon was einforderte. Das war vermutlich auch das gute Recht dieses Verdauungsorgans – denn Noah hatte gestern aufgrund seiner Aufregung bezüglich des Gentestes nicht viel zu sich genommen. Seufzend erhob er sich, schlurfte kurz ins Bad, um sich kalt über das Gesicht zu waschen und zog sich lediglich eine schwarze Jogginghose über. Er rechnete nicht damit Leuten über den Weg zu laufen. Immerhin war es dafür noch viel zu früh und bis die ersten aufstehen würden, lege er schon wieder mit einem Sandwich im Bett. Verschlafen -man merkte noch deutlich den Inhalt der am Abend konsumierten Whiskeys – denn Noah schritt dieses Mal erheblich langsamer als sonst, verließ er seine Wohnung und bewegte sich durch das noch in einer angenehmen Stille liegende Schloss fort. So leise könnte es immer sein, sinnierte Noah als er auch schon bald die Küche betrat, um zielstrebig zum Kühlschrank zuzusteuern, um sich zunächst einmal eine kalte Milch einzuschenken. Sicherlich würde sich dort auch noch was Essbares finden.

TBC: Küche/ Sonstige Orte

Noah Gordon
Arithmantik
erstellt am 10.10.2008 09:16    

Samstag, 22. Oktober 2011, 6:30


CF: Privaträume der Hausmeisterin/ Sonstige Orte

Krrrrkrrrrkrrrr … Was ist die Wurzel aus 589, krrrkrrr … was ist 198 hoch drei, krrrkrrr … was ist ….“ „IST JA SCHON GUT, ICH BIN WACH!“, herrschte Noah seinen Wecker an und drohte diesen schon mit seinem Federkissen zu schlagen. „Und die Antwort ist … 24, 2693222 ……… und 7.762.392, zufrieden?!“ Es war kein Wunder, dass der Arithmantiker seinen Tag mit einer furchtbar schlechten Laune begann. Gestern hatte er erfahren, dass Colin seine Ex-Freundin mit nach Hogwarts gebracht hatte, um sie hier pflegen zu können. Offenbar hatte der Auror ihn völlig missverstanden, indem er ihn am Mittwoch nicht gebeten hatte den Krankenpfleger für sie zu spielen, sondern lediglich für deren Sicherheit zu sorgen und ihre Behandlung Leuten zu überlassen, die wenigstens einigermaßen etwas davon verstanden. Doch nun war es zu spät und Minerva McGonagall hatte diesem Irrwitz schon zugestimmt. Tz, soll mir letztendlich nur recht sein. Wenn sie schon mal hier ist, kann sie auch gleich dieses Missverständnis bezüglich dieses Briefes aus dem Weg räumen. Wenn sie transportfähig ist, wird sie auch schon bereit sein, sprechen zu können, schloss der Dunkelhaarige um wenigstens einen Nutzen in dieser Farce zu sehen und erhob sich aus seinem warmen Bett.

Er blickte kurz auf Rose‘ Buch, dessen mit ihrem Portrait bedruckte Rückseite er so hin gestellt hatte, dass es wie ein Bild auf seinem Nachttisch thronte. Dabei musste er unweigerlich daran denken, wie er am Donnerstagmorgen auf der Couch eng umschlungen neben ihr erwacht war. Es hatte große Mühe gekostet sich unbemerkt aus ihrer Umarmungen zu wenden und er fragte sich, ob es nur Zufall gewesen war, dass seine Hand während des Schlafs auf ihren Po gewandert war. Natürlich kann es nur Zufall gewesen sein. Was denn bitte schön sonst!?, schalt sich Noah gleich seiner Gedanken, denn er traute sich nicht zu seinen neuartigen Gefühlen zu stehen, die er seit Mittwochabend für die Hausmeisterin empfand. Zumal er sowieso davon ausging, dass seine übersteigerten Gefühle zu dieser Frau alleine damit zu begründen wären, dass er dermaßen dankbar war, endlich einen Menschen gefunden zu haben, bei dem er sich fallenlassen konnte. Davon abgesehen hatte er keinerlei Interesse Rose in irgendeine Bedrängnis zu bringen, indem er in einem unbedachten Moment von seinem Bauchkribbeln in ihrer Gegenwart berichten würde. Sie war mit John zusammen und hatte mehrmals nur allzu deutlich gemacht, dass sie ihn – ihn allein – liebte. Es lag ganz bestimmt nicht in Noahs Interesse, sich in irgendeiner Weise in diese Beziehung einzumischen und er fürchtete nur allzu sehr, dass sich seine neu gewonnene Freundin von ihm distanzieren würde, wenn sie erführe, wie es in seinem Inneren steht. So war er ihr in den vergangenen Tagen ein wenig ausgewichen, um eine erneute Nähe wie am Mittwoch zu vermeiden, bis er sich wieder emotional gefestigt hätte. Da beide beruflich viel zu tun hatten und sowieso kaum eine freie Minute für eine Unterhaltung bestand, wirkte dies sogar recht zufällig.

So hatte Noah mittlerweile seine Gefühle wieder einigermaßen unter Kontrolle und lief somit weniger Gefahr wie ein stotternder Idiot vor ihr zu stehen wie nach dem Moment, als er ihren nackten Oberkörper gesehen hatte. Der Arithmantiker trat nun seinen Weg ins Bad an und zog sich nach dem Zähneputzen seine Joggingsachen über, auch wenn es draußen alles andere als angenehm aussah. Nach dem Gewitter hatte es einen gewaltigen Wetterumschwung gegeben, sodass man nun gar nicht mehr daran denken konnte, sich ohne Jacke nach draußen zu wagen. Als er nach draußen schritt war der Morgen gerade am Grauen und eine atemberaubende Stille erzog sich über das Land. Hoffentlich ist das nicht die Ruhe vor dem Sturm … , dachte der ehemalige Auror, denn heute stand das Hogsmeade-Wochenende bevor. Die Schulleiterin hatte extra deswegen gestern Abend noch eine Konferenz zusammengerufen und so wusste nun jeder, welcher Aufgabe er nachkommen musste, um den Schülern wenigstens einen Hauch von Normalität zu ermöglichen. Er hoffte sehr, dass dieser Tag sich im Nachhinein nicht als großer Fehler herausstellen würde. Es dauerte nicht lange und schon standen die ersten Schweißperlen auf der Stirn des Arithmantikers. Manchmal hatte er beim Joggen das Gefühl, als kämpfe er gegen die Zeit, denn so konnte er mit Ende Dreißig nicht mehr so viel körperliche Leistung bringen wie Anfang Zwanzig. Umso erforderlicher war es, seinen Körper zu trainieren, ihn einigermaßen fit und agil zu halten. Davon abgesehen, dass er diese herrliche Ruhe am Morgen nur allzu gerne ausnutzte, um seine Gedanken einigermaßen zu ordnen. In den vergangenen zwei Tagen war durchweg Rose das Thema gewesen, um das er am meisten dabei nachgedacht hatte und natürlich auch Joey, der er am Donnerstagmorgen vor seinen Privaträumen begegnet war. Mittlerweile war er sich vollkommen sicher, dass es sich bei ihr um seine Tochter handeln musste und so brannte er momentan förmlich darauf, sie besser kennenzulernen. Allerdings wusste sie noch immer nichts von dem Glück ihren Arithmantik-Lehrer als Vater zu haben und so würde sich das schwieriger herausstellen als unter anderen Umständen. Er würde Marla nun doch drängen müssen, ihrer Tochter mal langsam die Karten offen auf den Tisch zu legen. Sonst würde er es alleine tun.

Nach fast einer Stunde, war Noahs Kapuzenpullover am Rücken durchnässt und es wurde höchste Zeit, dass er unter die warme Dusche kam. Er joggte am See entlang, um sich nun wieder zurück zum Schloss zu begeben, als im morgendlichen Grau ein bekanntes Gesicht ihm begegnete. Gerard Marek. Sie kannten sich noch von ihrer eigenen Schulzeit und von der Aurorenausbildung her, sodass dieser alles andere als ein Fremder war. Allerdings wäre es auch übertrieben gewesen, sie als Freunde zu bezeichnen zu wollen. Sie kannten und respektierten sich gegenseitig – das war aber allerdings schon alles und für Noah sogar ziemlich viel. „Guten Morgen, Gerard“, begrüßte er seinen ehemaligen Kollegen. „Wie ich sehe, bringst du dich auch schon für den heutigen Tag in Form. Habt ihr es gestern Abend noch geschafft, ganz Hogsmeade mit dem Apparier-Bann zu belegen?“, fragte er interessiert, denn der Zauberminster hatte erst am Donnerstagabend dieses Vorhaben abgesegnet.

TBC: Der See/ Ländereien