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Thema: Privatgemach des Lehrers für Arithmantik
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Noah Gordon
Arithmantik
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erstellt am 09.10.2007 12:59
Schlafzimmer
Wohnbereich
--> Büro Prof. Noah Gordon
Noah ging durch die Tür zu seinen Privatzimmern. Auch hier musste
er erstmal mehr Licht machen, um alles genau begutachten zu
können. Doch bevor er dies tun konnte, fiel er schon über die
erste Umzugskiste, die einer der Hauselfen, der Noah bereits vorhin zu
McGonagall führte, bewusst vor die Tür gestellt hatte. Er
MUSSTE darüber fallen. KLATSCH! - Und so lag Noah auch schon alle
Viere von sich streckend auf dem Boden.
"So ein heimtückischer verfluchter Hauself! Wieso müssen die
Hauselfen in Hogwarts nur so verdammt rebellisch sein!? Die können
sich hier wohl alles erlauben ... ich hasse diese Viecher!"
Er stand wieder auf, klopfte sich den Staub von seinem Jackett und
machte Licht. Die Wohnung war größer als er sich vorgestellt
hatte. Der Boden bestand aus terrakottafarbenen Steinplatten. Die
Wände waren in einem hellen Gelb gestrichen. Noah schritt zuerst
in das Wohnzimmer, in dem eine große rote Couch gegenüber
einem Kamin stand. Vor der Couch war ein hübscher Teppich
ausgebreitet. Recht gemütlich hier...hätte ich gar nicht
erwartet ... aber die Hauselfen haben natürlich versäumt auch
Brennholz zu dem Kamin zu legen...mal wieder typisch . Hinter
einem Rundbogen stand auch ein Tisch mit Stühlen. Doch Noah
würde dies sowieso kaum nutzen. Er lud selten Leute ein.
Noah hatte stets schon zu seiner Schulzeit kein gutes Verhältnis
zu den Hauselfen gehabt. Ohne besondere Gründe konnte er die
großäugigen und schlappohrigen Wesen nicht ausstehen und
ließ diese das auch stets spüren. Die Hauselfen dagegen
revanchierten sich, indem sie gerne ein paar Dienstleistungen einfach
bei Noah vergaßen.
Noah ging in das Schlafzimmer. Im Zentrum stand ein großes
Himmelbett mit weißen Bettvorhängen. Ebenso war ein
schöner dunkler Holzkleiderschrank existent.
Neben dem Schlaf- und Wohnzimmer war natürlich auch ein Badezimmer mit Badewanne und Dusche vorhanden.
Die Zimmer gefielen Noah. Sie waren groß und bei Tage sehr hell,
sodass Noah hier zumindest nicht seine gelegentlich ausbrechenden
Klaustrophobieanfälle zu befürchten hätte. Es würde
angenehm sein, hier zu wohnen, wobei Noah vermutlich sowieso die meiste
Zeit in seinem Büro verbringen würde.
Noah begann seine Umzugskisten auszuräumen. Dabei stieß er
auf ein Bild seiner Ex-Freundin Marla Reed, die einzige Frau, die er
jemals wirklich geliebt hatte und sich doch von ihr trennen musste.
Diese Zeit war damals ziemlich schmerzhaft für Noah gewesen und es
versetzte seinem Herzen doch stets einen kleinen Stich, wenn er das
Bild von ihr betrachtete. Nachts träumte er gelegentlich noch von
ihr, aber das Bild von ihr in seinem Gedächtnis wurde immer
schwächer, sodass er nicht vermochte die Fotographie endlich
wegzuwerfen. Er durfte sie einfach nicht vergessen.
Durstig vom langen Auspacken blickte sich Noah nach etwas zu Trinken.
Er hatte sich bereits daran gewöhnt jeden Abend vor dem
Zubettgehen ein Glas Milch zu trinken. Allerdings konnte er in seiner
Wohnung generell nichts Trinkbares aufspüren und so beschloss er,
doch noch mal einen Abstecher in die Küche zu wagen.
--> Küche/ Sonstige Orte
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Noah Gordon
Arithmantik
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erstellt am 20.10.2007 00:52
5. September 2011
CF: Flure und Korridore
Noahs Wecker klingelte um Punkt 6:00. Blinzelnd öffnete Noah seine
Augen und brauchte einen Moment, um sich zurecht zu finden. Auf den
ersten Blick konnte er die Wände es Schlafzimmers nicht zuordnen. Ah, Hogwarts! Lehrer - Artithmantik!
Noah hatte noch nicht ganz realisiert, dass er wirklich nun die
nächsten Jahre in Hogwarts unterrichten würde und durch sein
schnelles Einspringen in den Posten des Arithmantiklehrers glaubte er
zuerst noch immer in seiner Wohnung in London zu sein.
Das unaufhörliche Klingeln des Weckers nervte langsam und Noah
beendete dieses jäh, indem er einen neben dem Bett liegenden
Hausschuh gegen den Wecker schmiss. Im Zimmer war es kalt und Noah
kroch etwas widerwillig aus dem warmen Bett, aber er hatte es sich
bereits zur Gewohnheit gemacht, jeden Morgen joggen zu gehen und dies
wollte er auch in Hogwarts beibehalten.
Er ging ins Bad, putzte sich die Zähne und schlüpfte noch
unrasiert in seine blaue Jogginghose und eine weiße
Trainingsjacke. So früh morgens würde er wohl schon nicht so
vielen Leuten begegnen. Bevorzugt natürlich überhaupt keinen,
denn er liebte die morgendliche Ruhe.
Noah zog sich seine Turnschuhe an und riskierte einen Blick hinaus zum
Fenster. Der Regen hatte glücklicherweise aufgehört.
Dafür war vor lauter Nebel nicht besoners viel zu sehen, aber
für diese Jahreszeit war das nichts Ungewöhnliches.
So ging Noah aus seinen Privatzimmern, um draußen joggen zu gehen.
tbc: Am See
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Noah Gordon
Arithmantik
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erstellt am 22.01.2008 23:49
18. Oktober 2011 – 6:30
CF: Büro Prof. Noah Gordon
Noah lag tief schlafend in seinem Bett, als das lärmende
Geräusch seines Weckers in seine Traumwelt eindrang. Fast die
ganze Nacht über hatte der Lehrer für Arithmantik wach in
seinem Bett gelegen und über den bevorstehenden Tag
gegrübelt. Seit seiner Begegnung mit Marla und seiner Zustimmung
zu einem Vaterschaftstest hatte er über einen nervenaufreibenden
Monat darauf warten müssen, endlich Gewissheit über seine
tatsächliche Beteiligung an Josephines Existenz zu bekommen. Heute
war es nun endlich soweit und Noah fragte sich, wie er wohl diesen Tag
überstehen sollte, falls das Ergebnis positiv ausfallen und er
plötzlich von einem Moment auf den anderen Vater sein würde.
Dieser Gedanke hatte ihn diese wie auch viele andere Nächte zuvor
nicht zu Ruhe kommen lassen, sodass er erst in den frühen
Morgenstunden schließlich übermüdet eingeschlafen war
und das Aufstehen ihm nun einigermaßen schwer fiel.
Doch Noah war niemand, der nun einfach den Wecker weiter gestellt und
sich auf die andere Seite gelegt hätte. Das Joggen war für
ihn mittlerweile ein wichtiges Ritual geworden und so würde er
sogar an diesem entscheidenden Tag nicht darauf verzichten. Im
Gegenteil. Gerade heute wollte er Marla und dem Test souverän
gegenüberstehen. Darüber hinaus galt es auch insbesondere
Fassung zu bewahren aufgrund des bevorstehenden Unterrichts. Es musste
ihm ja nicht gleich jeder anmerken, welche inneren Kämpfe und
Zerrissenheiten er in sich auszutragen hatte.
Nicht gerade enthusiastisch kletterte Noah aus seinem Bett und stieg,
bevor er es sich doch noch einmal anders überlegen konnte, in
seine Jogging-Kleidung und schritt hinaus in die noch herrschende
Dunkelheit. Gewohnheitsgemäß joggte er wie an fast jedem
Morgen am See entlang und das fast schon meditative Ein- und Ausatmen
schien ihn sogar ein wenig zu beruhigen, als er den vergangenen Monat
in seinen Gedanken noch einmal Revue passieren ließ. Der
Unterricht war soweit gut gelaufen und in manchen seiner Schüler
steckte vielleicht sogar mehr Potential als er vor seinem
Stellenantritt vermutet hätte. Natürlich hatte er
insbesondere auf Josephine geachtet und ihr das Leben nicht unbedingt
einfach gemacht, indem er ihr immer besonders schwierige Fragen
stellte, die sie jedoch meist zu seiner vollsten Zufriedenheit hatte
beantworten konnte. Auch Rhea Dickinson war ihm zumindest
leistungsbezogen positiv aufgefallen. Ihre Zusammenfassung der
Lerninhalte der letzten Schuljahre hatte ihn sehr überzeugt und so
hoffte er zumindest mit ein paar wenigen auserwählten
Schülern gemeinsam die Geheimnisse der Arithmantik enträtseln
zu können und noch mehr für sein Fach zu begeistern.
Seine erste Begegnung mit Sophie Chelle hatte er in recht angenehmer
Erinnerung behalten, auch wenn er sie etwas plötzlich aus seinem
Büro dann heraus komplimentiert hatte. Etwas zu seiner
Enttäuschung hatte ein solches gemütliches Zusammentreffen
nicht mehr stattgefunden und so hatte er fast jede Nacht alleine in
seinem Büro zugebracht mit der Entschlüsselung von
Zahlencodes und arithmantischen Berechnungen.
Erwartungsgemäß hatte er, obwohl er nun jeden seiner
Kollegen mehr oder weniger gut kennengelernt hatte, keine wirklichen
Freunde gefunden. Allerdings fand auch Noah, dass dies in Anbetracht
der äußerst nervenden Persönlichkeiten der meisten
seiner Kollegen auch kein großes Versäumnis war. Mit Ian
Zubarew pflegte er immer noch ein höchst distanziertes
Verhältnis, sodass lediglich Tonks zu den wenigen Menschen
gehörte, die ihn in den letzten Wochen gelegentlich ein nettes
Wort hatte zukommen lassen.
Mittlerweile schwitzend joggte der Lehrer nun wieder Richtung Schloss
und versuchte so gut es ging den bevorstehenden Vaterschaftstest am
Nachmittag zu verdrängen. Seine letzte Begegnung mit Marla vor
über einem Monat war für ihn, auch wenn er dies mit seinem
Zynismus gut überspielte, äußerst schmerzhaft gewesen
und so hoffte er inständig, dass nicht jedes Mal alte Wunden
aufbrechen würden, wenn er seiner ehemaligen großen Liebe
gegenüberstand. Auch die wichtige Frage, wie er sich ihr und ihrer
Tochter gegenüber verhalten wolle, wenn er tatsächlich durch
seine Erzeugerfunktion auf doch die eine oder andere Weise mit ihnen
verbunden wäre, ließ er zunächst für sich
unbeantwortet. Er wollte nicht seine ganze Energie damit vergeuden, mit
Was-Wäre-Wenn-Spielen. Noch gab es schließlich keinen Grund
zur Panik – das versuchte sich Noah zumindest einzureden, mit
nicht gerade großem Erfolg, denn so war seitdem kein Tag
vergangen, an dem er nicht darüber nachgedacht hätte.
Erfrischt von der kalten Morgenluft betrat Noah seine Privaträume
und stieg sogleich unter die Dusche. Das warme Wasser prasselte
über seinen Körper und löste die Verspannungen in seinen
angespannten Muskeln. Seinem mulmigen Gefühl entsprechend, sich
heute Nachmittag zu was Ähnlichem wie seine eigene Beerdigung
begeben zu müssen, stieg er wie so oft in komplett schwarze
Kleidung. Fast liebevoll knöpfte er sein teures schwarzes Hemd zu
und schlüpfte in ein ebenso schwarzes Jackett. Mit seiner Hand
strich er über sein frisch rasiertes Gesicht. Glatt wie ein Babypopo, dachte Noah und verzog zugleich spöttisch das Gesicht in Erinnerung an seinen bevorstehenden Vaterschaftstest. … als ob ich wüsste, wie glatt sowas ist!
Obwohl er nicht besonders viel Hunger hatte, machte sich Noah auf den
Weg zum Frühstück um Josephine vielleicht heute das letzte
Mal nur aus den Augen eines Lehrers betrachten zu können.
TBC: Große Halle/ Lehrertisch
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Noah Gordon
Arithmantik
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erstellt am 19.05.2008 19:35
19. Oktober 2011
CF: Privatgemächer Daniel Fagon
Es war dunkel und still. Nicht einmal das Geräusch seines
Atmens drang zu seinen Ohren und der Boden, auf dem er lag, hatte die
Kälte und Feuchtigkeit eines Grabes. Der einzige Sinn, der jetzt
noch eingesetzt werden konnte, war der des Riechens und darauf
hätte er gleichwohl verzichten können, denn es roch nach
modriger Erde, verwittertem Holz und Rattenkot. Er war in seinem
Körper gefangen. Jegliche Versuche des Hörens und Rufens
waren vergeblich. Panik machte sich breit, seine Atmung beschleunigte
sich, begann zu rasen und immer nur diese schreckliche Dunkelheit
– nein, es war Finsternis. Es war eindeutig Finsternis.
Verzweifelt versuchte er mit der wenigen Kraft, die ihm noch geblieben
war, gegen die über ihm liegende Falltür zu treten.
Vergeblich. Immer vergeblich und trotzdem versuchte er es immer wieder
bis er nur noch erschöpft und vor Kälte zitternd auf dem
Boden lag. Es war anstrengend durch einen Sack zu atmen und durch das
wilde hin und her treten in dem nicht wesentlich größeren
Loch als seine Körpermaße war sein Körper über und
über mit Abschürfungen und Prellung überseht. Die ganze
Situation war einfach nur ein großer Schmerz. Tränen liefen
über sein Gesicht und die Gewissheit, dass er hier sterben
würde. Allein, in einem dunkeln, engen, stinkenden Loch. Immer
mehr zog er sich in seine Gedanken zurück und verkroch sich in
diesen zu seiner Großmutter, die ihm ein Glas Milch und Kekse
brachte. Doch der Gedanke an Essen brachte nur noch mehr seinen Magen
zum Knurren und so begann er mit Zahlen zu spielen. Er addierte,
subtrahierte, multiplizierte, dividierte, bildete Zahlen-Reihen und
erfand Zahlenrätsel bis nur noch Zahlen wirr durch seine Gedanken
schwirrten, sich neu zusammensetzten, sich wieder trennten und wieder
neu zusammensetzten und er war mitten in diesen Zahlen. Er griff nach
ihnen, wollte sie ordnen, doch sie entzogen sich seinem Willen bis
plötzlich sich die Zahlen zu einer höchst merkwürdigen
Reihe verbanden: 2181996. Verzweifelt versuchte er die Systematik
hinter dieser Reihe zu erkennen bis …, „Du meine
Güte, das ist ja Joeys Geburtstag!“ Noah saß nun
aufrecht in seinem Bett. Klitsch nass geschwitzt und trotzdem frierend,
da seine Bettdecke nachteilhafterweise nicht auf dem Bett, sondern neben
ihm auf dem Boden lag. Sein Herz raste und für einen Moment dachte
der gebürtige Ire, er würde sich immer nur in dem finsteren
Loch befinden, als er den Mond durchs Fenster scheinen sah.
Es war immer wieder derselbe Traum, den Noah schon seit dem Tag an
quälte, seitdem ihn Auroren aus dem Loch unter den Bodendielen
einer verlassenen Hütte befreit hatten. Er war damals erst
fünf Jahre alt und richtig aufgearbeitet hat er jedoch die
Entführung von Todessern noch nie. Der Traum an sich war an sich
nichts Ungewöhnliches – was ihn noch mehr erschreckte, dass
plötzlich Josephine in diesem Zusammenhang erschienen war, aber
über die Ursache konnte er sich keinen Reim machen, außer,
dass er sich den ganzen Abend mit seiner Vaterschaft beschäftigt
hatte. Er blickte auf die Uhr. Es war noch viel zu früh zum
Aufstehen, aber sein Magen meldete ihm bereits, dass er schon was
einforderte. Das war vermutlich auch das gute Recht dieses
Verdauungsorgans – denn Noah hatte gestern aufgrund seiner
Aufregung bezüglich des Gentestes nicht viel zu sich genommen.
Seufzend erhob er sich, schlurfte kurz ins Bad, um sich kalt über
das Gesicht zu waschen und zog sich lediglich eine schwarze Jogginghose
über. Er rechnete nicht damit Leuten über den Weg zu laufen.
Immerhin war es dafür noch viel zu früh und bis die ersten
aufstehen würden, lege er schon wieder mit einem Sandwich im Bett.
Verschlafen -man merkte noch deutlich den Inhalt der am Abend
konsumierten Whiskeys – denn Noah schritt dieses Mal erheblich
langsamer als sonst, verließ er seine Wohnung und bewegte sich
durch das noch in einer angenehmen Stille liegende Schloss fort. So leise könnte es immer sein,
sinnierte Noah als er auch schon bald die Küche betrat, um
zielstrebig zum Kühlschrank zuzusteuern, um sich zunächst
einmal eine kalte Milch einzuschenken. Sicherlich würde sich dort
auch noch was Essbares finden.
TBC: Küche/ Sonstige Orte
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Noah Gordon
Arithmantik
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erstellt am 10.10.2008 09:16
Samstag, 22. Oktober 2011, 6:30
CF: Privaträume der Hausmeisterin/ Sonstige Orte
„Krrrrkrrrrkrrrr … Was ist die Wurzel aus 589, krrrkrrr
… was ist 198 hoch drei, krrrkrrr … was ist ….“
„IST JA SCHON GUT, ICH BIN WACH!“, herrschte Noah seinen
Wecker an und drohte diesen schon mit seinem Federkissen zu schlagen.
„Und die Antwort ist … 24, 2693222
……… und 7.762.392, zufrieden?!“ Es war kein
Wunder, dass der Arithmantiker seinen Tag mit einer furchtbar
schlechten Laune begann. Gestern hatte er erfahren, dass Colin seine
Ex-Freundin mit nach Hogwarts gebracht hatte, um sie hier pflegen zu
können. Offenbar hatte der Auror ihn völlig missverstanden,
indem er ihn am Mittwoch nicht gebeten hatte den Krankenpfleger
für sie zu spielen, sondern lediglich für deren Sicherheit zu
sorgen und ihre Behandlung Leuten zu überlassen, die wenigstens
einigermaßen etwas davon verstanden. Doch nun war es zu spät
und Minerva McGonagall hatte diesem Irrwitz schon zugestimmt. Tz,
soll mir letztendlich nur recht sein. Wenn sie schon mal hier ist, kann
sie auch gleich dieses Missverständnis bezüglich dieses
Briefes aus dem Weg räumen. Wenn sie transportfähig ist, wird
sie auch schon bereit sein, sprechen zu können, schloss der Dunkelhaarige um wenigstens einen Nutzen in dieser Farce zu sehen und erhob sich aus seinem warmen Bett.
Er blickte kurz auf Rose‘ Buch, dessen mit ihrem Portrait
bedruckte Rückseite er so hin gestellt hatte, dass es wie ein Bild
auf seinem Nachttisch thronte. Dabei musste er unweigerlich daran
denken, wie er am Donnerstagmorgen auf der Couch eng umschlungen neben
ihr erwacht war. Es hatte große Mühe gekostet sich unbemerkt
aus ihrer Umarmungen zu wenden und er fragte sich, ob es nur Zufall
gewesen war, dass seine Hand während des Schlafs auf ihren Po
gewandert war. Natürlich kann es nur Zufall gewesen sein. Was denn bitte schön sonst!?,
schalt sich Noah gleich seiner Gedanken, denn er traute sich nicht zu
seinen neuartigen Gefühlen zu stehen, die er seit Mittwochabend
für die Hausmeisterin empfand. Zumal er sowieso davon ausging,
dass seine übersteigerten Gefühle zu dieser Frau alleine
damit zu begründen wären, dass er dermaßen dankbar war,
endlich einen Menschen gefunden zu haben, bei dem er sich fallenlassen
konnte. Davon abgesehen hatte er keinerlei Interesse Rose in irgendeine
Bedrängnis zu bringen, indem er in einem unbedachten Moment von
seinem Bauchkribbeln in ihrer Gegenwart berichten würde. Sie war
mit John zusammen und hatte mehrmals nur allzu deutlich gemacht, dass
sie ihn – ihn allein – liebte. Es lag ganz bestimmt nicht
in Noahs Interesse, sich in irgendeiner Weise in diese Beziehung
einzumischen und er fürchtete nur allzu sehr, dass sich seine neu
gewonnene Freundin von ihm distanzieren würde, wenn sie
erführe, wie es in seinem Inneren steht. So war er ihr in den
vergangenen Tagen ein wenig ausgewichen, um eine erneute Nähe wie
am Mittwoch zu vermeiden, bis er sich wieder emotional gefestigt
hätte. Da beide beruflich viel zu tun hatten und sowieso kaum eine
freie Minute für eine Unterhaltung bestand, wirkte dies sogar
recht zufällig.
So hatte Noah mittlerweile seine Gefühle wieder einigermaßen
unter Kontrolle und lief somit weniger Gefahr wie ein stotternder Idiot
vor ihr zu stehen wie nach dem Moment, als er ihren nackten
Oberkörper gesehen hatte. Der Arithmantiker trat nun seinen Weg
ins Bad an und zog sich nach dem Zähneputzen seine Joggingsachen
über, auch wenn es draußen alles andere als angenehm aussah.
Nach dem Gewitter hatte es einen gewaltigen Wetterumschwung gegeben,
sodass man nun gar nicht mehr daran denken konnte, sich ohne Jacke nach
draußen zu wagen. Als er nach draußen schritt war der
Morgen gerade am Grauen und eine atemberaubende Stille erzog sich
über das Land. Hoffentlich ist das nicht die Ruhe vor dem Sturm … ,
dachte der ehemalige Auror, denn heute stand das Hogsmeade-Wochenende
bevor. Die Schulleiterin hatte extra deswegen gestern Abend noch eine
Konferenz zusammengerufen und so wusste nun jeder, welcher Aufgabe er
nachkommen musste, um den Schülern wenigstens einen Hauch von
Normalität zu ermöglichen. Er hoffte sehr, dass dieser Tag
sich im Nachhinein nicht als großer Fehler herausstellen
würde. Es dauerte nicht lange und schon standen die ersten
Schweißperlen auf der Stirn des Arithmantikers. Manchmal hatte er
beim Joggen das Gefühl, als kämpfe er gegen die Zeit, denn so
konnte er mit Ende Dreißig nicht mehr so viel körperliche
Leistung bringen wie Anfang Zwanzig. Umso erforderlicher war es, seinen
Körper zu trainieren, ihn einigermaßen fit und agil zu
halten. Davon abgesehen, dass er diese herrliche Ruhe am Morgen nur
allzu gerne ausnutzte, um seine Gedanken einigermaßen zu ordnen.
In den vergangenen zwei Tagen war durchweg Rose das Thema gewesen, um
das er am meisten dabei nachgedacht hatte und natürlich auch Joey,
der er am Donnerstagmorgen vor seinen Privaträumen begegnet war.
Mittlerweile war er sich vollkommen sicher, dass es sich bei ihr um
seine Tochter handeln musste und so brannte er momentan förmlich
darauf, sie besser kennenzulernen. Allerdings wusste sie noch immer
nichts von dem Glück ihren Arithmantik-Lehrer als Vater zu
haben und so würde sich das schwieriger herausstellen als unter
anderen Umständen. Er würde Marla nun doch drängen
müssen, ihrer Tochter mal langsam die Karten offen auf den Tisch
zu legen. Sonst würde er es alleine tun.
Nach fast einer Stunde, war Noahs Kapuzenpullover am Rücken
durchnässt und es wurde höchste Zeit, dass er unter die warme
Dusche kam. Er joggte am See entlang, um sich nun wieder zurück
zum Schloss zu begeben, als im morgendlichen Grau ein bekanntes Gesicht
ihm begegnete. Gerard Marek. Sie kannten sich noch von ihrer eigenen
Schulzeit und von der Aurorenausbildung her, sodass dieser alles andere
als ein Fremder war. Allerdings wäre es auch übertrieben
gewesen, sie als Freunde zu bezeichnen zu wollen. Sie kannten und
respektierten sich gegenseitig – das war aber allerdings schon
alles und für Noah sogar ziemlich viel. „Guten Morgen,
Gerard“, begrüßte er seinen ehemaligen Kollegen.
„Wie ich sehe, bringst du dich auch schon für den heutigen
Tag in Form. Habt ihr es gestern Abend noch geschafft, ganz Hogsmeade
mit dem Apparier-Bann zu belegen?“, fragte er interessiert, denn
der Zauberminster hatte erst am Donnerstagabend dieses Vorhaben
abgesegnet.
TBC: Der See/ Ländereien
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