Autor
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Thema: Mädchenschlafsaal
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Isabella Hanson
7.Klasse
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erstellt am 08.01.2008 17:15
cf: Gemeinschaftsraum
Isabella ließ sich auf ihre Bett fallen und griff sich einen alte
Zeitung. Immer und immer wieder las sie sich den Artikel über das
aufgetauchte dunkle Mal in Hogwarts durch.
Bellatrix! Es war Bellatrix! sagte sie sich und
blättert die Zeitung durch. Doch sie kannte jeden Artikel schon
beinahe auswendig. Vielleicht sollte sie einen Brief schreiben. Einen
Brief an Bellatrix. Ob eine Eule sie einfach so finden würde? Sie
wusste es nicht, trotzdem, ein Versuch war es wert! Doch Bella hatte
keien große Lust jetzt noch in aller Eile einen Brief zu
schreiben udn zur Eulerei zu hetzen. Nein, morgen wäre noch genug
Zeit dafür. Und wenn die Eule dann abgefangen wurde? Das konnte
sie sich nicht leisten! Sie wusste sicher gehen, dass der Brief nur
diejenige las, für die er bestimmt war. Und schon fing Bella an,
die verschiedenen Zauber aufzuzählen, die sie kannte um einen
Brief sicher zu machen. Sie schaute auf ihre Uhr und hoffte, dass die
Trauerfeier um dieses beiden Mädchen bald vorbei wäre.
Vielleicht konnte sie dann etwas aus ihren Mitschülern
rausquetschen. Hatte vielleicht irgendwer etwas gesehen? Oder etwas
Neues von Bellatrix gehört? Ob sie es wieder schaffen würde,
auf das Gelände zu kommen? Oder war sie noch auf dem Gelände?
Isabella wurde unruhig. Das waren ihr viel zu viele Fragen, auf die sie
keine Antwort hatte. Sie musste herausfinden was Bellatrix vorhatte,
was sie plante! Wieso sie nach Hogwart kam! Vielleicht, konnte sie
ihrem großen Vorbild irgendwie helfen. Sie musste ihr
irgendwie helfen können! Vielleicht würde Bellatrix sie
aufnehmen! Vielleicht würde sie endlich zu einer Todesserien
werden! Wie damals ihre Großmutter, zur Zeit vom dunklen Lord!
Und mit diesen Gedanken, schnappte sie sich ein Geschichtsbuch und fing
wieder an ihr Lieblingskaptiel durch zu lesen. Das Kapitel über
den dunklen Lord!
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Selene Rodriguez
7.Klasse
Schulsprecherin
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erstellt am 10.01.2008 12:31
cf ~ Große Halle » Slytherintisch
Mit schlafwanderlischer Geschicklichkeit bewegte sich Selene durch die
Gänge und Verzweigungen bis hinunter in die Kerker, wo schon seit
Jahrhunderten die Räumlichkeiten der Schüler untergebracht
waren, die dem Haus der Schlange angehörten.
Zielstrebig und ohne einmal inne zu halten oder sich umzusehen,
gelangte die Spanierin vor eine scheinbar harmlose, schlichte
Steinwand, die sich durch nichts von den anderen Mauern unterschied,
die es in Massen in den dunklen Kerkern gab, die Selene so
befürwortete. Es war etwas anderes als die Gemeinschaftsräume
der anderen Häuser, die sich entweder in den Türmen oder in
normalen Räumen befanden. Doch es war nur rechtens, dass ein so
außergewöhnliches und abgegrenztes Haus wie Slytherin auch
vollkommen andere Gemächer zugewiesen bekam.
„Todeswein“, sagte sie mit klarer, emotionsloser Stimme,
nur um zu beobachten, wie die Steinwand vor ihr aufschwang und ihr so
den Weg zum Gemeinschaftsraum frei machte.
Eigentlich hatte sie vorgehabt, dass sie sofort und ohne Umwege in
ihren Schlafsaal ging, um endlich ihre Ruhe zu haben, doch sie kam
nicht einmal vollständig in den Gemeinschaftsraum, als sie auch
schon ihrer Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen
Künste gegenüberstand. Also war ihre ausgiebige Musterung
vorhin am Tisch doch nicht ohne Grund gewesen.
Mit gelangweilter Miene hörte sich Selene die Worte der Lehrerin
an, welche diese zu den anderen anwesenden Slytherins sprach, und kaum
hatte sie den Raum wieder verlassen, setzte die Dunkelhaarige ihren Weg
fort und war froh, als hinter ihr endlich die Tür ins Schloss
fiel.
Angenehm kühl war es im Schlafsaal und auf den ersten Blick
erschien es Selene so, als wäre sie endlich einmal allein.
Isabella nahm sie gar nicht wirklich wahr... im Moment interessierte es
sie auch gar nicht, wer noch da war. Die Worte ihrer neuen Hauslehrerin
spuckten ihr noch immer im Kopf herum, auch wenn sie das Gesagte nicht
im geringsten berührte.
Einzig und allein die Tatsache, dass ausgerechnet die Lehrerin für
Verteidigung nun das Haus unter ihre Fittiche hatte, welches wohl am
allerwenigsten einen Schutz gegen dunkle Künste brauchte,
amüsierte sie.
Ironie des Schicksals, aber das war ja nicht anders zu
erwarten gewesen. Wahrscheinlich wollen sie versuchen, uns damit am
Ende doch noch zur guten Seite zu bekehren. Wie kann man auch nur so
naiv sein und glauben, dass man einen Schutz gegen schwarze Magie
benötigt? Nur sorglose Nichtsnutze würden die Macht dieses
Zweiges der Magie unterschätzen.
Dennoch würde ihr ein Besuch bei der neuen Hauslehrerin in den
nächsten Tagen nicht erspart bleiben, schließlich
gehörte sie zum Quidditchteam. Für die Mannschaft
besaßen sie auch noch keinen Kapitän, sodass sich die Kazeki
ganz schön würde zusammenreißen müssen, um
über soviel Unkoordiniertheit nicht aus der Haut zu fahren.
Ein wenig ließ diese Vorstellung die Slytherin ansatzweise
herablassend schmunzeln. Selbst die Sache mit den Hauspunkten... als ob
es einen echten Slytherin interessierte, wie viele Punkte ihr Haus auf
dem Konto hatte! Es war doch schon eine Auszeichnung, dass sie im
Moment auf Platz zwei logierten, was doch bedeutete, dass niemand
bisher von ihren ersten Gemeinheiten zu Beginn des Schuljahres
mitbekommen hatte.
Es gab wichtigeres als Punkte, die man nur aufgrund von angeblichem
korrektem Verhalten bekam. Doch was die Menschen nun einmal für
korrekt hielten, darüber klafften die Meinungen eben auch weit
auseinander.
Mit einem kurzen, verächtlichen Kopfschütteln trat Selene an
ihr Bett heran, wo sich ihr schwarzer Kater Deimos bereits zufrieden
schlafend zusammengerollt hatte. Unter seinem schlanken Körper
lugte allerdings die Hälfte eines Briefumschlages hervor. Ihren
Vornamen konnte sie gerade noch darauf entziffern und die Schrift
ließ für sie nur einen Schluss zu: sie hatte Post von ihrem
Vater!
Von einem Augenblick zum anderen wurde das Gesicht der
Siebzehnjährigen eiskalt. Mit einem Blick voller
Geringschätzung zog sie das Papier unter ihrem Haustier hervor
ohne es zu wecken, wobei ihr erst jetzt auffiel, dass sich auch noch
ein kleines Paket dabei befand.
Nun war ihre Neugierde doch geweckt, doch zunächst und mit
sichtbarer Abscheu brach Selene das blutrote Wachssiegel auf der
Rückseite des Umschlags auf, welches das Wappen der Rodriguez
zeigte: eine Weinrebe, die sich filigran um einen Zauberstab rankte.
Ein Hinweis auf ihre reinblütige Abstammung und das
Familienunternehmen, durch welches das enorme Vermögen
angehäuft worden war, die Weinproduktion.
Langsam zog Selene einen Bogen feinsten Pergaments hervor und
entfaltete ihn ohne große Eile. Sie war nicht scharf darauf
herauszufinden, was ihr Vater von ihr wollte. Dennoch begann sie
notgedrungen die Sätze zu lesen, die er ihr geschickt hatte.
Liebste Selene,
ich hoffe, bei dir ist alles in bester Ordnung. Die letzten Meldungen
des Tagespropheten waren ja alles andere als beruhigend. Dennoch
vertraue ich auf deine Umsicht und deinen zweifelsohne brillanten
Verstand, dass du dich nicht in Gefahr begibst. Sei unbesorgt, denn
Hogwarts ist einer der sichersten Orte in der magischen Welt. Dort wird
dir nichts geschehen und die Lehrer werden allesamt ein wachsames Auge
auf dich und deine Schulkameraden haben. Euch wird nichts geschehen,
davon bin ich überzeugt.
Was aber der eigentliche Grund meines Schreibens ist, ist der Nachlass
deiner Großmutter. Ich bin mir durchaus bewusst, dass deine
Nachfahrin mütterlicherseits bereits seit fünf Jahren tot
ist, doch eine deiner Tanten hat nun - ihrer Meinung nach - jeden
Winkel des alten Hauses eingesehen, indem deine Großmutter Zeit
ihres Lebens gewohnt hat, und dabei so manchen versteckten und gut
geschützten, geheimen Raum entdeckt. Dabei kam der Gegenstand
zutage, den ich dir hiermit sende, da im Testament deiner
Großmutter verfügt gewesen ist, dass er zu deinem
rechtmäßigen Erbe gehört, auch wenn er damals noch
unauffindbar gewesen ist.
Gehe sorgsam mit ihm um, denn er ist sehr kostbar und zweifelsohne
wohnt in seinem Inneren ein Zauber, denn sonst hätte Eusebia ihn
dir nicht vermacht.
In der Hoffnung, dass du wohlauf bist,
In Liebe, dein Vater
Als Selene den Brief zu Ende gelesen hatte, legte sie ihn achtlos
beiseite. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich keinerlei Gefühlsregung
wider. Die Sorge ihres Vaters ließ sie kalt. Ein Zauberer reinen
Blutes, der einen Muggel für seine zweite Ehe akzeptierte und auch
noch deren nichtmagischen Sohn war in ihren Augen ein Schandfleck in
ihrem ansonsten ehrwürdigen Stammbaum. Allein schon der
hochtrabende Ton, indem er den Brief verfasst hatte, ließen
für die Spanierin nur den Schluss zu, dass ihr Vater den Brief
während einiger freier Minuten im Ministerium geschrieben haben
musste, bevor er weiter seiner Arbeit nachging.
Mit bedachtem Griff nahm sie nun das Päckchen zur Hand, das den
Worten ihres Vaters zufolge, aus dem Besitz ihrer Großmutter
stammte. Der Frau, der sie ihr wahrhaft reinblütiges Denken
verdankte. Langsam zog sie das seidene Papier auseinander und blickte
auf ein schmales, dunkles Kästchen, wie man es zur Aufbewahrung
von Schmuck oftmals zu sehen bekam.
Unwillkürlich wurde ihr Mund trocken, da die Dunkelhaarige zu
ahnen begann, was sie da geschickt bekommen hatte. Und
tatsächlich... als sie den Deckel öffnete, lag da auf einem
samtenen, dunkelgrünen Kissen ein zierliches, silbernes Medaillon,
indem das Familienwappen der Ortego, der Familie ihrer Mutter,
eingraviert war. Darauf war ein Halbmond zu sehen, um den sich eine
dunkle Rose wand.
Mit vorsichtigen Fingern hob sie die Kette auf und ließ sie sich
einen Moment vor ihren Augen drehen, bevor sie das Schmuckstück
umdrehte. Dominatio per malum stand dort in lateinischen Buchstaben. Macht durch das Böse
wie ihre Großmutter ihr einmal übersetzt hatte. Wie lange
hatte sie das Medaillon nicht mehr gesehen? Sieben Jahre? Acht? Ihre
Großmutter hatte ihr immer geschworen, dass dieses Medaillon
einmal ihren Hals schmücken würde, als Zeichen, dass sie die
gewünschte Nachfolgerin war, die Eusebias schwarzmagische
Leidenschaft am stärksten in den Genen hatte. Eigentlich
hätte es ihrer Mutter zugestanden, doch die war ja vor dreizehn
Jahren getötet worden, sodass die Kette jetzt ihr Eigentum war.
Mit ehrfürchtiger Gewandtheit legte Selene sich die Kette an und
warf dann einen prüfenden Blick in einen kleinen Spiegel. Das
Silber bildete einen auffallenden Kontrast zu ihrer
sonnengebräunten Haut, was in ihren Augen sehr edel aussah. Ein
wenig erinnerte sie sich selbst in diesem Augenblick an ihre
Großmutter, doch bevor die Erinnerung sie übermannen konnte
verstaute sie das Kästchen, indem das Medaillon gelegten hatte, in
ihrem Nachttisch. Kurz blickte sie auch auf den Brief ihres Vaters, den
sie jedoch nach sekundenlangem Überlegen in die Flamme der Kerze
hielt, die ebenfalls auf ihrem Nachttisch stand. Sie würde ihn
nicht mehr brauchen und auf seine Worte gab sie sowieso nicht viel.
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Isabella Hanson
7.Klasse
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erstellt am 10.01.2008 14:35
Isabellas Augen flogen
beinahe schon über den Text hinweg und kurz nachdem sie sich das
Buch genommen hatte, ging auch die Tür schon wieder auf und Selene
kam herein. Bella hob kurz ihren Blick. Selene schien sie gar nicht zu
bemerken. Gut so! Dann kann ich wenigstens in Ruhe weiter lesen.
dachte sie und blätterte um. Sie strich über den Namen, der
ganz oben auf der Seite stand. Beinahe zärtlich fuhren ihre Finger
über die schwarzen Buchstaben.
Tom Vorlost Riddle
Der dunkle Lord! Wie konnten es die Leute, die dieses Buch verfasst
hatten nur die Frechheit besitzen den dunklen Lord, bei seinem
richtigen Namen zu nennen? Als wäre die Tatsache, dass er schon so
lange tot war, ein Segen, der jeden Namen, jeden Fluch, jeden Todesser
bedeutungslos machte. Schnell blätterte Bella weiter und
betrachtete aus den Augenwinklen immer, was Selene machte. Sie schien
ein Brief von ihrem Vater bekommen zu haben. Bella schüttelte den
Kopf, als sie schon wieder den Namen Tom las.
Tom...Tom...Tom...Da musste Lord Voldemort stehen, oder noch besser.
Der, dessen Namen nicht genannt werden darf! Wie konnten sich die
Autoren nur so überschätzen? Gedankenverloren blätterte
sie weiter durch das dicke Buch und fand die Liste, die sie seit Wochen
las.
Liste der Todesser:
Bellatrix Lestrange
Barty Crouch jr.
Lucius Malfoy
Peter Pettigrew
Narzissa Malfoy
Regulus Arcturus Black
Yaxley
Walden Macnair
Fenrir Greyback
Amycus und Alecto Carrow
Und noch viele weitere. Und dort irgendwo weiter unten stand ihre
Großmutter! Ihre Meisterin! Ihr Mentor! Von ihr, hatte sie all
ihr Wissen über die dunkle Magie, von ihr hatte sie die
Leidenschaft an der dunklen Magie. Bella lächelte und las den
Namen leise für sich immer und immer wieder.
Maria Lenning Maria Lenning Maria Lenning Maria Lenning
Sie war so stolz auf ihre Großmutter. Plötzlich fiel ihr
etwas aus den Augenwinklen auf. Sie schaute zu Selene, wie sie den
Brief verbrannte. Um den Hals, hing ihr eine Kette. Verbrannte sie da
etwa gerade den Brief von ihren Vater?
"Was tust du da?", fragte Isabella und schaute zu, wie die Flammen
langsam den Brief auffrassen. Ihr Blick huschte zu dem Medaillon.
"Darf ich das mal sehen?", ohne auf eine Antwort zu fragen, stand Bella auf und schaute auf das silberne Medaillon.
Dominatio per malum...mh...kenn ich den Spruch nicht irgendwoher? Sie blickte Selena in die Augen.
"Macht durch das Böse? Von wem hast du das?"
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Selene Rodriguez
7.Klasse
Schulsprecherin
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erstellt am 11.01.2008 08:06
Ohne
Gefühlsregung beobachtete Selene, wie das Pergament Feuer fing und
sich schwärzlich verfärbte. Die dunkelblaue Tinte war
innerhalb kürzester Zeit nicht mehr zu sehen und somit war auch
der Inhalt des Briefes unwiederbringlich verloren. Ein Umstand, der sie
nicht sonderlich kümmerte. Auf die hochtrabenden Worte ihres
Vaters konnte sie gut und gerne verzichten. Er wusste ja gar nicht, wie
wertvoll dieses Medaillon wirklich war.
Selbst wenn darin ein Zauber wohnte, den ihre Großmutter oder ein
noch viel weiter zurückliegender Verwandter gewebt hatte, der
wahre Wert dieser Kette lag in seiner emotionalen Vergangenheit. Das
ihr Vater nicht wusste, wie viel ihre Großmutter ihr bedeutete,
war ja nichts neues für sie.
Ts, Ministeriumsmitarbeiter waren wirklich so was von einfältig.
Und dabei sollte er als einer der führenden Angestellten doch
eigentlich ein ausführliches Wissen über alles und jeden
haben.
Mit einem Mal wurde Selene aus ihren Gedanken gerissen. Der Brief war
mittlerweile nur noch ein Häufchen Asche, das sich wie eine
unterschwellige Anklage auf ihrem Nachttisch häufte und die ganze
Atmosphäre der Ordentlichkeit zerstörte.
Kurz blickte sie zu Isabella hinüber, die sie über die
Distanz hinweg ansah. Nein, sie sah nicht sie an, sie blickte
zunächst auf den Brief. Und dann schienen ihre Augen auf ihrer
neuen Kette zu verharren.
„Ich verbrenne den Brief meines Vaters, das siehst du
doch“, erwiderte die Dunkelhaarige mit einem undefinierbaren
Unterton. Sie konnte natürlich nicht erwarten, dass Isabella
wusste, dass sie ihren Vater verabscheute und weswegen. Und sie
würde gewiss nicht den Versuch unternehmen und es ihr auf die Nase
binden. Eine neugierige Person auf den Fersen reichte ihr schon.
Doch ihre Zimmergenossin ließ sich nicht so leicht abwimmeln.
Hätte sie bei einer Slytherin aber auch gewundert. Wenn
Schüler aus dem Haus der Schlange etwas wissen wollten, dann
setzten sie auch alles daran, um es herauszufinden.
Mit kühler Miene beobachtete Selene das Gesicht der
Gleichaltrigen, die nun ihr Medaillon ins Auge fasste und untersuchte.
Selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie Isabella ja nicht
davon abhalten können und auf gewisse Art und Weise macht die
Kette sie auch stolz. Stolz aufgrund ihres reinen Blutes.
Das Isabella aber wusste, was der lateinische Spruch auf der
Rückseite bedeutete, überraschte die Spanierin dann doch ein
wenig. Es gab nicht viele Menschen, die noch diese tote Sprache zu
entziffern wussten.
Einen Augenblick lang spielte Selene mit dem Gedanken nichts von der
Herkunft des Medaillons zu sagen, doch dann entschied sie sich dagegen.
Was war denn schon groß dabei? Es war nur eine Kette. Eine Kette
von magischem Ausmaß und schämen tat sie sich dafür
gewiss nicht.
„Von meiner Großmutter“, gab die Spanierin daher
bereitwillig Auskunft und schloss die Finger um das kühle
Schmuckstück. „Es ist ein Erbstück. Schon seit
Jahrhunderten im Besitz der Familie meiner Mutter.“
Mit festem Blick sah Selene Isabella in die Augen, um herauszufinden,
was diese im Moment dachte. Was ging ihr durch den Kopf, wenn sie den
Spruch las? Macht durch das Böse! Das war selbst in Hogwarts im
Haus Slytherin keine Alltäglichkeit.
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Isabella Hanson
7.Klasse
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erstellt am 11.01.2008 14:17
Isabella setzte sich wieder auf ihr Bett, überschlug die Beine und sagte dann wieder:
"Macht durch das Böse...erinnert doch etwas an den dunklen Lord,
nicht?". Isabella erinnerte sich an die Worte in ihrem Buch.
"Na ja...meine Großmutter hat mir nichts hinterlassen, nachdem
sie gestorben ist...eigentlich nur mein Wissen. Meine Großmutter
war...", Isabella stockte und blickte zu den Buch, was nun auf ihrem
Nachttisch lag. Sollte sie Selene erklären, was ihre
Großmutter gewesen war? Das auch sie auf dieser Seite der Magie
stand? Was wenn Selene trotz des Medaillons nicht so dachte wie sie?
"Meine Großmutter war eine Todesserin! Sie steht in diesem
Buch!", sie deutete auf das Buch und ein leichtes Lächeln legte
sich auf ihre Lippen. Sie wünschte, dass ihre Großmutter nur
ein bisschen länger gelebt hätte, damit sie noch mehr
über den dunklen Lord erfahren hätte können, doch nun
war alles vorbei! Sie seufzte kurz und schaute dann wieder zu Selene.
"Wieso verbrennst du den Brief deines Vaters? Keine guten Nachrichten?"
Aber war es eigentlich nicht klar warum? Bella zoge ihre Augenbrauen
zusammenl. Wieso hatte sie denn den Brief ihrer Mutter verbrennen
lassen?! Weil sie ihre Mutter nicht leiden konnte. Konnte es sein, dass
auch Selene ein Problem mit ihren Eltern hatte?
"Meine Mum hat mir auch einen Brief geschrieben! Sie macht sich Sorgen
um mich und will, dass ich vorsichtig bin...und das sich mich vor
Bellatrix Lestrange in acht nehmen soll...na ja, ich weiß
eigentlich nicht wieso!"
Verdammt Bella, du redest schon wieder zu viel! Es war
eine Angewohnheit von Bella, wenn sie schon mal redete, dass sie dann
auch erst wieder aufhörte, wenn alles aus ihr raus war, was sie
sagen wollte.
"Glaubst du es war Bellatrix? Die das dunkle Mal über Hogwarts
gezaubert hat? Ich schon..." Isabella schaute wieder auf das Buch.
Bellatrix Lestrange, sie wunderte sich immer wieder, dass nicht mal ein
kleines Kapitel über sie verfasst wurden war. Wo sie doch
angeblich die treuste Anhängerin von Lord Voldemort war. Rasch
schaute das Mädchen wieder zu Selene.
"Ist deine Familie reinblütig?"
Wieso fragst du das überhaupt? Guck doch auf das Medaillon, dann hast du deine Antwort!
Doch Bella dachte nicht daran aufzuhören mit den Fragen, auch wenn sie vermutete, dass Selene langsam genervt war.
"Bist du eigentlich stolz darauf? Also...auf das Medaillon?", Bella war
sich sicher, dass Selene stolz darauf war. Auch wenn sie in Selenes
Gesicht nicht lesen konnte. Isabella wäre auf jeden Fall stolz
darauf. Sehr stolz. Denn so ein Medaillon, war ein ultimativer Beweis,
für Reinblütigkeit. Außer es war gestollen.
"Wie stehen denn deine Eltern zu dem dunklen Mächten?" Bella
schaute Selene neugierig an. Sie wusste, dass sie manchmal ziemlich
nervig sein kann, aber dafür, würde Selene wohl für den
Rest des Jahres nichts mehr von Bella hören müssen. Denn
normaler Weise, war Bella nicht aufdringlich. Doch wenn es um die
schwarze Magie ging, konnte einfach nichts Bella stoppen. Dann brannten
ihr meist tausend Fragen auf der Zunge.
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Selene Rodriguez
7.Klasse
Schulsprecherin
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erstellt am 12.01.2008 12:14
Selene konnte nicht
genau sagen, ob sie nun amüsiert über Isabellas Wortschwall
sein sollte oder genervt. Einerseits fand sie es lustig, dass sich ihre
Zimmergenossin so derart in ein Thema hineinsteigern konnte und das
alles nur aufgrund eines Medaillons, das sie geschickt bekommen hatte.
Andererseits gingen ihr die vielen Fragen auf die Nerven, vor allem,
weil manche derart persönlich waren, dass Selene schon fast davor
zurückschreckte sie zu beantworten. Sie war kein kommunikativer
Typ, das hatte sie schon immer gewusst. Und nun diese ganzen Fragen
beantworten?
Aber das war doch die perfekte Ablenkung. Eben in der Großen
Halle hatte sie sich halb zu Tode gelangweilt, also sprach doch
eigentlich nichts dagegen. Und sie konnte ja selbst entscheiden, wie
viel sie von sich Preis gab. Fragen über ihre Familie waren ihr
allemal lieber als Fragen über ihr inneres Wesen, wie Aiden es
vorhin praktiziert hatte. Außerdem schien Isabella eine
Gleichgesinnte zu sein. Zumindest dem ersten Anschein nach.
Die Spanierin machte es sich auf ihrem Bett bequem, sodass sie ihre
Hausgenossin jedoch weiterhin gut im Blick hatte. Isabellas
Großmutter war also eine Todesserin gewesen... Das war wirklich
interessant. Scheinbar gab es einige Parallelen zwischen ihren beiden
Leben. Doch dieses Buch... standen da tatsächlich alle Todesser
drin?
„Meine Großmutter war keine Todesserin“, erwiderte
Selene langsam und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr
zurück. „Sie war lediglich eine Sympathisantin des Dunklen
Lords. Einer meiner Onkel und eine meiner Tanten waren Todesser
und...“
Selene hielt kurz inne, bevor sie aufstand und zu Isabellas Nachttisch
ging, um das Buch in die Hand zu nehmen und aufzuschlagen. Nach einigen
Augenblicken des ziellosen Suchens, fand sie die Liste mit den Namen
aller Todesser. Ihre Augen huschten die Reihen entlang, doch sie fand
nicht, was sie gesucht hatte. Den Namen ihrer Mutter. Also, wieder
keine Gewissheit darüber, was ihre Mutter gemacht hatte, bevor sie
gestorben war.
Mit einem leisen Seufzer klappte die Dunkelhaarige den Wälzer
wieder zu und legte ihn auf seinen Platz zurück, bevor sie sich
erneut auf ihrem Bett fallen ließ. Wenn Isabella ihr gerade
gezeigtes Verhalten seltsam fand... na ja, dann sollte es eben so sein.
Von ihrer Mutter erzählen, wollte sie zumindest nicht.
„So etwas ähnliches hat mein Vater mir auch
geschrieben“, erwiderte sie stattdessen und lächelte
spöttisch. „Die Ereignisse sind ja so beunruhigend, aber ich
soll mir keine Sorgen machen, weil Hogwarts ja ein soooo sicherer Ort
ist.“
Selene machte sich nichts daraus, dass sie sarkastisch klang. Sie nahm
die Sorge ihres Vaters nicht sonderlich ernst. Wenn sie ihm wichtig
wäre, hätte er nicht diesen affigen Ton angeschlagen und
hätte gewusst, dass diese Morde sie nicht im mindesten schocken
konnte. Wenn Hogwarts wirklich so sicher wäre, warum waren dann
die Morde auch erst passiert? Ein Widerspruch in sich, aber das hatte
ihr Vater natürlich nicht bedacht.
„Natürlich war es Bellatrix“, meinte sie
schließlich gelassen. „Nur sie hat den nötigen Schneid
und die erforderliche Prise Wahnsinn, um in Hogwarts einzudringen und
zu morden.“
Nachdenklich blickte Selene auf das Häufchen Asche auf ihrem
Nachttisch. Vielleicht sollte sie es beseitigen, es sah nämlich
widerwärtig aus. Andererseits konnten das auch ruhig die Hauselfen
machen. Dazu waren sie ja schließlich da.
Als jedoch die Frage aufkam, ob sie reinblütig war, zog Selene
wütend die Augenbrauen zusammen. Was war das für eine
blöde Frage?
„Natürlich bin ich reinblütig, genau wie meine
Familie“, fauchte sie ärgerlich und funkelte Isabella
über die Distanz hinweg zornig an. Natürlich war sie sich
bewusst, dass Isabella eine einfache Frage gestellt hatte, doch sie
sowieso schon den ganzen Tag ein wenig gereizt. „Der Stammbaum
meines Vaters kann offiziell bis ins 18. Jahrhundert
zurückverfolgt werden“, erklärte sie schließlich
wieder ein wenig ruhig, dafür aber mit unüberhörbarem
Stolz. „Wenn du sagst, dass deine Großmutter Todesserin
gewesen ist, dann bist du mit Sicherheit auch über etliche
Generationen hinweg reinblütig.“
Es war gar keine richtige Frage, einfach nur eine Feststellung, von
dessen Wahrheit Selene überzeugt war. In den höheren
Jahrgängen in Slytherin waren alle Schüler noch
reinblütig, aber die jüngeren Kinder waren mittlerweile auch
immer häufiger nur Halbblüter. Eine Verkommung des Hauses der
Schlange. Wonach teilte dieser Hut inzwischen eigentlich ein?
Selene schwieg einen Moment lang und betrachtete Isabella lediglich.
Die Frage nach ihren Eltern und den dunklen Mächten... sollte sie
diese beantworten? Isabella war nicht Aiden, der mit den Informationen
wer weiß was anstellen würde. Und wie gesagt... sie hatte
Langeweile und alles war besser, als dumm herumzusitzen oder
Hausaufgaben zu machen.
„Mein Vater mag Schwarze Magie nicht sonderlich. Er ist ein
ziemlich hoher Abteilungsmitarbeiter im Ministerium. Du kannst dir also
denken, wie er drauf ist. Außerdem ist er...“
Erneut zögerte die Dunkelhaarige das Weitersprechen hinaus, bis
sie gleichgültig die Schultern zuckte. Was konnte sie schon
für die Handlungen ihres Vaters? Seine Ansichtsweise war nicht die
ihre.
„Meine Mutter ist gestorben als ich vier war. Danach hat mein
Vater wieder geheiratet. Einen Muggel, wenn man es genau nimmt. Ihr
Sohn – also mein Stiefbruder – ist ebenfalls ein Muggel.
Ich brauche also nicht zu erklären, warum ich den Brief meines
Vaters verbrannt habe. Auf die Ratschläge eines Mannes, der sich
mit Muggeln einlässt, kann ich gut und gerne verzichten.“
Ihr Gesicht drückte blanke Verachtung aus, bevor sich Selenes
Finger erneut um ihr Medaillon schlossen und sie mit dem Finger die
Gravur nachfuhr.
„Wenn du so willst, stand mir meine Großmutter viel
näher. Sie hat verstanden, wie ich dachte. Allerdings ist auch sie
seit fünf Jahren tot.“
Selene zuckte erneut gleichgültig mit den Schultern. Sie war eine
gute Schauspielerin. Dass der Tod der beiden Menschen, die ihr vom
Wesen und der Einstellung her am nächsten gestanden hatten, nahe
ging, war nicht in ihrem Gesicht oder in ihrer Haltung zu erkennen.
„Was ist mit deiner Familie, deinen Eltern? Wenn deine
Großmutter eine Todesserin war, sind deine Eltern dann auch
für die dunkle Seite?“
Interessiert legte Selene den Kopf schief. Die Unterhaltung begann
Spaß zu machen, vor allem, weil sie ja sonst nicht sonderlich
viel mit den anderen Schülern redete.
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Isabella Hanson
7.Klasse
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erstellt am 13.01.2008 21:34
Isabella zog die
Augenbrauen hoch, als Selene sie anfauchte. Sie war es nicht
gewöhnt, so angezickt zu werden, wobei sie meistens selbst so war.
Seufzend schlug sie die Beine übereinander.
„Ich wünschte, meine Eltern währen nur ansatzweise so,
wie meine Großmutter es war...aber nein! Meine erbärmlich
Mutter, hat nichts von meiner Großmutter! Im Gegenteil! Sie ist,
genau wie mein idiotischer Vater ein Auror!“. Bellas Augen
spiegelten Verachtung wieder, als sie an ihre Eltern dachte. Sie machte
keinen Hell daraus, was sie von ihren Eltern hielt. Und die beiden
wussten das! Kendra, ihre Mutter versuchte immer wieder mehr oder
weniger nette Annäherungsversuche, ihr Vater war der sensibler. Er
ging schon mal auf das Thema >>Todesser<<
>>Bellatrix<< oder >>Lord Voldemort<< ein um
mit ihr zu sprechen.
„Ich hasse meine Eltern! Wir reden kaum noch ein Wort...zumindest
ich mit ihnen nicht. Na ja, auf jeden Fall, als meine Großmutter
merkte, auf wessen Seite meine Mutter stand, hat sie sie aus dem Haus
geworfen. Meine beiden Tanten sind in Askaban gestorben! Meine
Großmutter konnte untertauchen, doch nach dem ihre anderen beiden
Töchter gestorben sind, ist sie zu ihrer letzten Tochter
zurückgekommen. Und zu ihrer Enkelin, zu mir! Sie hat mir alles
genau erzählt! Hat mir ein wenig schwarze Magie beigebracht...na
ja. Mum wollte mich dann nicht mehr zu ihr lassen, aber ich hab mich
einfach zu dem Haus neben an geschlichen. Dort wohnte meine Oma!
Eigentlich wollte sie mir noch die drei unverzeihlichen Flüche
beibringen, aber dazu kam sie nicht mehr!“
Bella nahm tief Luft und schaute zu Selene.
"Meine Familienstammbaum kann man auch ganz schön weit
verfolgen...ich weiß nicht wie weit! Ich wollte das immer mal
nachgucken, aber die Leute, die sich meine Eltern nennen, haben das bis
jetzt noch nie zugelassen! Es müssen einige Todesser in der
Familie sein. Ich weiß, dass die vier Geschwister meiner
Großmutter auch alle Todessesr waren! Na ja...außerdem sind
dort sicherlich noch mehr schwarz Magier! Aber meine Eltern, wissen das
einfach nicht zu schätzen! Für sie ist es einfach nur eine
Schande dass sie Verwandten so etwas waren. Und sie schämen sich
für mich, dass auch ich mich für diese Richtung entschieden
habe! Aber was sollen sie schon daran ändern? Ich weiß
einfach, dass das der richtige Weg ist! Was brauchen wir denn Respekt
vor Schwächeren? Die sollten mal etwas mehr Respekt vor uns
zeigen! Immerhin...wie heißt es da so schön auf deinem
Medaillon? Macht dur das Böse...oder einfach für Muggels!
Magie ist Macht!"
Isabella schlug das Buch auf und blätterte wieder etwas darin.
"Siehst du? Das war der Mann von meiner Großmutter! Rodolfo Albus
Lenning. Auch ein sehr treuer Todesser! Er starb aber früh und
meine Großmutter war mit drei Kindern alleine! Sie meinte aber
immer, dass ich wie eine vierte Tochter für sie wäre! Und ich
habe mir immer gewünscht, dass Maria meine richtige Mutter, und
nicht nur meine Großmutter wäre. Das ich bei ihr leben
könnte...und nicht bei diesen Muggelfreunden! Bei diesen
Auroren!".
Bella seufzte wieder.
"Und in diesem Sommer haben meine Mutter und ich uns dann richtig
verkracht! Ich meine, wir haben uns schon vorher kaum noch verstanden
und uns unterhalten! Aber seit dem herrscht absolute Funkstille! Sie
hat mich dabei erwischt, wie ich mir selbst die drei unverzeihlichen
Flüche beigebracht habe...in unserem Garten. Ich hab dafür
unsere Eule benutzt. Na ja, den Avada Kedavra bekomme ich noch nicht
vollständig hin, aber Imperius und Cruciatus geht schon ganz gut!
Ich hab die Eule Mum angreifen lassen! Seit dem glaub ich will meine
Mutter mich eigentlich hassen, aber ich bin ihr einziges Kind und sie
hat mich noch nicht aufgegeben! Sie meint immer, dass das nur eine
Phase wäre! Aber das ist es ganz bestimmt nicht! Ich weiß
welche Personen zu den richtigen gehören und es tut mir leid das
sagen zu müssen, aber meine Eltern, gehören zu den falschen
Leuten!".
Isabella schloss kurz die Augen. Sie hatte keine Ahnung, wieso sie
Selene gerade die ganze abscheuliche Geschichte von ihren Eltern
erzählt hatte, aber irgendwie fand sie das Gespräch
befreiend. Und vielleicht hatte sie ja auch endlich eine
Verbündete gefunden.
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Selene Rodriguez
7.Klasse
Schulsprecherin
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erstellt am 15.01.2008 16:16
Als Isabella ihr
erzählte, dass ihre Mutter und ihr Vater beide Auroren waren, zog
Selene ansatzweise eine Augenbraue in die Höhe. Wie passte denn
das zusammen? Die Großmutter Todesserin, die Eltern Auroren...
Ein wenig bemitleidete sie die Slytherin schon, doch das hielt nicht
lange an. Zum einen half Mitleid in dieser Sache nicht das geringste
und zum anderen würde Isabella mit Sicherheit kein Mitleid wollen.
Und sie wollte erst recht kein Mitleid aufbringen. Daher schob sie
ihren kurzen Anflug dieses Gefühls einfach auf ihren heutigen
Tageszustand, der sowieso vollkommen ungewöhnlich und
durcheinander gewesen war.
Mit gelassener Miene hörte Selene ihrer Zimmerkameradin zu, die
sich scheinbar immer in Rage zu reden begann. Es erstaunte die
Spanierin schon ein wenig, wie viel das Mädchen ihr einfach so
erzählte, nachdem sie einfach nur gefragt hatte, wie ihre Eltern
zur dunklen Magie standen.
Soviel hatte sie eigentlich gar nicht wissen wollen, denn ihre Frage
war zwar von leichtem Interesse gewesen, aber letzten Endes auch nur
eine einfache Nachfrage des Anstands halber. Es wäre
schließlich recht unhöfflich gewesen, wenn sie nicht ein
wenig Neugierde gezeigt hätte und das angefangene Gespräch
deswegen im Sande verlaufen wäre.
Noch immer spiegelte Selenes Miene nichts von dem wieder, was ihr
gerade durch den Kopf geschossen war. In dieserlei Hinsicht hatte sie
sich einfach seit Jahren schon viel zu gut unter Kontrolle. Dennoch
klang ihre Stimme ansatzweise überrascht bei ihrer nächsten
Frage.
„Du beherrscht die drei Unverzeihlichen Flüche?“, hakte sie interessiert nach.
Es fiel ihr schwer, das zu glauben, auch wenn es vielleicht nicht
gänzlich unmöglich war. Dennoch erforderten diese drei
Flüche – die wohl die zerstörerischten der ganzen
Zaubererwelt waren – ein hohes Maß nicht nur an magischem
Potenzial, sondern auch an starken negativen Gefühlen.
Dennoch war sie selbst der Ansicht, dass manche Flüche in gewissen
Situationen viel wirkungsvoller waren. Und man geriet nicht in Gefahr,
dass man möglicherweise nach Askaban wanderte, weil man bei ihrer
Ausführung erwischt worden war. Sie hielt sich da eher an den
Grundsatz: weniger auffallen und damit mehr schaden!
Es war doch viel lustiger, wenn man einen nicht im Verdacht hatte, dass man vollkommen harmlos war. Aber jedem das seine.
Nachdem Isabella scheinbar zu Ende geredet hatte, breitete sich Stille
zwischen ihnen aus. Sie schien ihr nichts mehr zu erzählen zu
haben und Selene fiel keine passende Erwiderung ein. Zumindest keine,
die halbwegs respektabel klang. Wahrscheinlich hatte Aidan doch recht.
Sie war einfach viel zu unterschiedlich in ihrem äußeren
Auftreten und ihrem inneren Wesen.
„Du hast es ja wirklich super getroffen“, kam es dann
sarkastisch über ihre Lippen, verbunden mit einem kurzen Grinsen.
In gewisser Art und Weise hatte halt jeder von ihnen sein Päckchen
zu tragen.
Das Leben war eben alles andere als fair und meistens traf es eben die
Reinblüter, die zu kämpfen hatten gegen die Übermacht an
Schlammblüter und denjenigen, die mit ihnen sympathisierten.
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Isabella Hanson
7.Klasse
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erstellt am 16.01.2008 19:49
Bella bemerkte, dass sich eine minimale
Gefühlsregung in Selenes Gesicht tat. Sie hatte von ihrer
Großmutter als erstes gelernt, ihr Gegenüber aufs
Gründlichste zu beobachten. Und Isabella praktizierte diese Kunst
schon seit Jahren und wurde immer besser darin. Sie hoffte eines Tages
dadurch den Zauberspruch Legilimens perfekt zu beherrchen. In den
Sommerfeiren hatte sie es an einigen Muggelkindern ausprobiert. Bei
einem kleinen Mächen hatte es geklappt. Seit diesem Moment an, war
Bella vernarrt darauf, in den Gedanken und Erinnerungen von Anderen
herumzuschnüffeln. Doch auch das Gegenteil übte sie fast
jeden Tag. Okklumentik, fand sie, war beinahe noch so wichtig wie
Legilimens. Trotzdem hatte sie es noch nie geschafft, die Gedanken
eines Zauberers oder einer Hexe zu sehen. Immer nur von schwachen,
unschuldigen Muggelkindern, deren schlimmste Erinnerungen, der Streit
mit ihren Eltern war. Es war deprimirend. Trotzdem machte es Bella
Spaß die Muggelkinder ihren Kräften schutzlos auszusetzten.
Denn die Muggels gerieten immer so in Panik, wenn sie die geschehenen
Ereignisse noch mal erlebten und dannach in Ohnmacht fielen. Das letzte
Mal, hatte sie es offenbar zu weit getrieben, denn noch nach Stunden,
lag das Kind auf der Straße. Bella hatte sich nicht dran
gestört und hatte das Kind dann noch für ihre Versuche mit
den unverzeihlichen Flüchen benutzt. Bis ihre Mutter wieder
bemerkte, was sie da tat.
Bella lächelte wieder etwas und schaute zu Selene.
"Wenn ich das Jahr hier in Hogwarts hinter mir habe, dann nehme ich mir
das Erbe, was meine Großmutter mir hinterlassen hat und gehe weit
weg von meinen Eltern! Ich brauche sie nicht! Alles was ich brauche ist
mein Zauberstab! Und einen guten Abschluss! Aber das dürfte
eigentlich kein Problem sein! Wie sieht es mit dir aus? Gute Noten?"
Bella strich unauffällig über den Buchrücken, sie wusste
genau was sie tun würde, wenn sie Hogwarts endlich verlassen
könnte und ihr Leben selber gestallten könnte. Sie würde
sich auf ihren Besen schwingen und nicht eher ruhen, bis sie Bellatrix
gefunden hatte. Und dann würde sie endlich eine Todesserin werden.
Wie sie es ihrer Großmutter versprochen hatte.
"Was hast du eigentlich für Zukunftspläne?"
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Selene Rodriguez
7.Klasse
Schulsprecherin
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erstellt am 17.01.2008 18:12
Nach einer Weile stand
Selene von ihrem Platz auf ihrem Bett aus und trat an ihren
Kleiderschrank, wo sie sich ein schmales T-Shirt und eine Hot Pan aus
den Schubladen zog und auf ihr Bett warf. Währenddessen hörte
sie Isabella zu, die erneut zu sprechen begonnen hatte und ihr nun
erzählte, was sie tun würde, sobald sie Hogwarts verlassen
hatte.
Sorgfältig band sich die Siebzehnjährige ihre langen dunklen
Haare zu einem Zopf zurück, bevor sie antwortete. Das gab ihr
immerhin die Möglichkeit ein wenig über ihre Antwort
nachzudenken und die Worte in ihrem Kopf zu formulieren, bevor sie sie
laut aussprach, denn schließlich erweckte sie ja den Eindruck,
als wäre sie vollkommen in ihre Arbeit vertieft.
„Wie man’s nimmt“, erwiderte sie schließlich
und ließ sich erneut auf die Bettkante sinken. „In Pflege
magischer Geschöpfe und Zaubertränke hatte ich bisher immer
jeweils ein O. Und in den anderen Fächern, die ich jetzt noch
belege, hatte ich ein E. Also, bisher ganz akzeptabel, aber das sollte
man ja auch von einer Reinblüterin erwarten,
stimmt’s?“
Selene grinste amüsiert, bevor sie leicht den Kopf schief legte
und für einen Moment einzuschätzen versuchte, in welchen
Fächern Isabella gute Leistungen zeigte.
„Wie sieht es denn bei dir aus? Ich würde sagen, du bist ein
Geschichtetyp, so gut, wie du über die Zeit des Dunklen Lords
Bescheid weißt.“
Vor Isabellas zweiter Frage kam Selene noch ein paar Minuten herum, da
sie sich zunächst darauf konzentrierte sich bettfertig zu machen,
indem sie ihre bereitgelegten Sachen anzog und die getragene
Schuluniform sorgsam zusammenfaltete und auf einen Stuhl legte.
Was hatte sie eigentlich für Zukunftspläne? So wirklich hatte
sie sich darüber noch keine Gedanken gemacht. Ihr Vater würde
ihr nach ihrem Abschluss bestimmt vorpredigen, dass sie sich doch eine
Stelle im Ministerium suchen sollte, doch sie wusste jetzt schon, dass
das nichts für sie war. Wozu sollte sie denn überhaupt
arbeiten? Sie hatte doch genug Geld.
„Keine Ahnung“, gestand sie daher wahrheitsgemäß
und zuckte desinteressiert mit den Schultern. „Ich werde mir
wahrscheinlich zunächst einen Monat Ruhe gönnen, vielleicht
ein bisschen herumreisen und dann mal schauen. Vielleicht steige ich in
unser Familienunternehmen in Spanien ein. Weinproduktion. Wenn ich
Glück habe, werde ich das Geschäft später sogar
übernehmen können. Aber zunächst werde ich das Leben
genießen.“
Und ich werde mich wohl auch daran machen, herauszufinden, wie
und warum meine Mutter getötet worden ist. Ich will wissen, ob sie
wirklich für die Todesser gearbeitet hat.
Doch davon sagte sie Isabella nichts. Kurzerhand zog sie ihren Kater
Deimos auf ihren Schoß und kraulte ihn geistesabwesend hinter den
Ohren. Das Schnurren des Tieres hörte sie kaum. Vielleicht sollte
sie Isabella fragen, ob sie bei ihrer Hausaufgabe für Verteidigung
gegen die Dunklen Künste schon einen Partner hatte? Doch
Gespräche über Schule klangen in ihren Ohren gerade nicht
wirklich verführerisch. Stattdessen kam ihr anderes in den Sinn.
„Und was machst du dann mit dem Erbe deiner Großmutter?
Hast du schon mal überlegt, wer für dich in Frage käme,
um später vielleicht zu heiraten? Immerhin gibt es nicht mehr
viele, angemessene Reinblüter, mit denen man eine neue Generation
begründen könnte.“
Wie sie gerade auf diese Frage kam, war Selene selbst nicht ganz klar.
Wahrscheinlich ging in ihrem Kopf gerade einiges durcheinander, aber
nun war die Frage nun einmal gestellt.
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Isabella Hanson
7.Klasse
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erstellt am 19.01.2008 15:23
Auch Isabella machte
sich langsam Bettfertig. Sie stuzte als sie über Selenes Frage
nachdachte. Wen wollte sie denn später heiraten? Sie hatte noch
keinen blassen Schimmer. Auf jeden Fall musste es ein wirklich
gutaussehender, reicher Reinblüter sein. Was anderes kam gar nicht
in Frage. Aber fand sie so einen überhaupt noch in Groß
Britannien? Sie zog sich ein schwarzes T-Shirt an und drehte sich zu
Selene rum.
"Ehrlich gesagt, ich weiß nicht wen ich irgendwann mal heiraten
will! Vielleicht gerade der Reinblüter, der mir über den Weg
läuft...es geht nicht zu sehr um die Liebe...Die Hauptsache
für mich ist, dass es ein Reinblüter ist...meine Mutter sagt
deswegen, dass ich verrückt wäre. Na ja...vielleicht bin ich
das ja...aber ich verfolge nur mein Ziel! Und ich bin fest
entschlossen, es zu erreichen!". Isabella zog eine warme, weiche
Sporthose an und faltete ihren Umhang sorgfältig zusammen.
"Und du? Willst du heiraten?", sie setzte sich wieder auf ihr Bett und
band ihre Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen. Sie kuschelte
sich in ihr Bett und löschte die Kerze auf ihrem Nachttisch.
"Willst du später viele Kinder?". Wie viele Bella wollte, wusste
sie noch nicht. Eins auf jeden Fall. Manchmal quälte der Gedanke
sie richtig, vielleicht einen Squib auf die Welt zu bringen. Aber wieso
sollte sie? In ihrer Familie war noch keiner, wirklich keiner ein Squib
geworden. Wieso sollte sie also einen Squib bekommen? Aber was
würde sie nur tun, wenn sie doch einen Squib bekommen würde?
Würde sie das Kind lieben können?
"Vielleicht sollten wir schlafen...gute Nacht..."
Damit schloss sie die Augen und schlief ein.
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Selene Rodriguez
7.Klasse
Schulsprecherin
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erstellt am 22.01.2008 05:42
18. Oktober 2011
Es dauerte nicht lange, bis Selene die Augen aufschlug und ein wenig
widerwillig unter ihrer Decke hervor einen Blick auf die Uhr warf. Es
war gerade einmal kurz nach sechs, was die Spanierin besonders
ärgerte, da sie sonst das Maximum bis zum Frühstück voll
auskostete. Allerdings... wenn sie jetzt so darüber nachdachte,
gab ihr das noch ein wenig Zeit, um einige Dinge nachzulesen, die sie
für den Unterricht brauchen würde. Zwar nicht für den
Unterricht in Fächern, die sie heute hatte, aber sie hatte keine
Lust die Hausaufgaben immer ewig auf die lange Bank zu schieben und am
Ende einem ganzen Berg gegenüberzustehen.
Langsam quälte sich die Dunkelhaarige also aus dem warmen Bett und
strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich aus ihrem
Zopf gelöst hatte. Die anderen Mädchen schienen noch zu
schlafen und Selene legte gerade keinerlei Wert darauf irgendeine von
ihnen zu wecken. Mit Sicherheit hätte sie sich dann einem
nervenden, frühmorgendlichen Gespräch stellen müssen und
danach war ihr gerade nun wirklich nicht zumute.
Leise und mit flinken Fingern suchte sie alles nötige für die
Morgentoilette zusammen und machte sich dann auf den Weg zum Waschraum.
Dort angekommen stellte sie sich zunächst unter die warme Dusche
und genoss das prickelnde Gefühl auf der Haut. Das war immerhin
ein geringer Ersatz für das angewärmte Bett.
Während ihr das Wasser über das Gesicht und den Körper
strömte, ging die Siebzehnjährige noch einmal ihren
Stundenplan durch. Zunächst stand Kräuterkunde auf dem
Programm. Danach hatte sie erst einmal eine Freistunde, bevor sie zwei
Stunden Verwandlung hatte und nach dem Mittagessen wieder Freizeit
bekam. Die Krönung des Tages würde dann Wahrsagen werden.
Bei dem Gedanken an das Fach verzog Selene selbst unter der Dusche
abfällig den Mund. Wieso hatte sie sich nur von ihrem Vater dazu
überreden lassen ausgerechnet Wahrsagen weiter zu belegen? Das war
wirklich die reinste Folter und der Lehrer war ja wohl eine Lachnummer.
In den anderen Fächern fühlte sie sich ja wenigstens noch ein
bisschen gefordert, aber Wahrsagen erschien ihr vollkommen nutzlos. Als
ob sie jemals wissen wollte, wie ihre Zukunft aussehen würde. Wenn
sie etwas wissen wollte, dann über die Vergangenheit.
In den letzten Wochen hatte sie sich diese Fächerwahl häufig
vorgeworfen, doch ändern hatte sie nun auch nichts mehr daran
können. Wenigstens konnte sie mit einer Spur Stolz behaupten, dass
sie in diesem Jahr noch auf keine nennenswerten schulischen Probleme
gestoßen war.
Mit Aidan hatte sie auch nicht wieder geredet und ein wenig froh war
sie immer noch deswegen, auch wenn sie ihre Gedanken nach dem
Gespräch nicht mehr recht nachvollziehen konnte. Die einzige
Erklärung, die sie dafür hatte, war schlicht und ergreifend
Überreaktion. Ihrer Meinung nach, konnte Aidan bald wieder mal
vorbeischauen und ihr solche unerwarteten Fragen stellen. Immerhin war
das ganze im nachhinein recht lustig gewesen, auch wenn sie
zunächst verwirrt gewesen war.
Isabella hatte sie seit dem Abend im Schlafsaal nur noch
oberflächlich gesprochen, wie es ihrer Natur entsprach. Die Frage
nach dem Heiraten hatte sie am Ende schon selbst als dämlich
empfunden, weswegen sie sich auch geschickt um eine Antwort
herumgemogelt hatte. Sie schob es einfach weiterhin auf einen Zustand
kurzzeitiger, geistiger Umnachtung und beließ es dabei.
Nachdem Selene zu Ende geduscht hatte, putzte sie sich die Zähne
und schminkte sich dezent wie immer, bevor sie zurück in den
Schlafsaal ging und sich dort für den heutigen Tag anzog. Nachdem
sie sicher war, dass ihre Schuluniform richtig saß, schulterte
sie ihre Tasche, die bereits mit allem nötigen Schulzeug gepackt
war und ging hinunter in den Gemeinschaftsraum.
tbc ~ Gemeinschaftsraum Slytherin
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Isabella Hanson
7.Klasse
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erstellt am 22.01.2008 22:55
18. Oktober 2011
Müde wie sie war, welzte Bella sich unruhig im Bett herum und warf
einen wütenden und auch enttäuschten Blick auf den Wecker. Es
war gerade früh genug um aufzustehen und zu spät um sich noch
einmal umzudrehen und weiter zu schlafen. Es hilft ja nichts...du musst raus!
Also setzte sie sich leise auf, streckte sich einmal und schaute sich
um. Selenes Bett war schon leer. Sie gähnte erstmal ausgiebig,
griff sich dann ihre Sachen und taumelte müde zu den
Waschräumen. Unter der Dusche fing sie erst mal an zu zittern. Sie
ließ eiskaltes Wasser über ihre Haut rieseln, zwei Minuten
später drehte sie es auf warm und fing an sich zu entspannen. Was
hatte sie eigentlich als erstes? Na ja, sie sollte einfach auf ihren
Stundenplan schauen.
Lern ihn mal auswendig, dass wäre doch viel praktischer und besser!
Bella erinnerte sich wage daran, dass sie gestern noch so etwas wie
>>dunkle Künste<<. Sie schmunzelte etwas. Wäre es
denn nicht viel besser, wenn hier die schwarze Magie gelehrt
würde? Doch anstatt die wirklich guten Flüche zu erlernen,
lehrte man sie hier, wie sie sich verteidigen konnte. Was half ihr ein
jämmerlicher Schutzzauber, wenn jemand mit einem Avada Kedavra
Fluch auf sie zugestürmt kam? Bella drehte das Wasser ab und zog
sich an. Ihre Gedanken schweiften zu den Schulfächern ab.
Verteidigung gegen die dunklen Künste, eigentlich konnte sie
dieses Fach nur belächeln. Wie konnte man nur so ein Fach
erfinden? Aber sie konnte ja schlecht zur Schulleitung gehen und
meinen, dass sie doch bitte mal ein Fach erfinden sollte: >>Die
dunklen Künste<< Nein, das ging nun wirklich nicht. Ihre
Großmutter hatte ihr immer gesagt, dass es nicht gerate ratsam
wäre, in Hogwarts über die dunkle Magie zu sprechen. Obwohl
etwas Verbotenes Isabella schon immer gereizt hatte. Wie leicht sollte
sie Professor Kazeki mal auf die drei unverzeihlichen Flüche
ansprechen. Sie grinste. Ja, das sollte sie wirklich einmal machen.
Plötzlich spürte sie, wie ihr Magen knurrte. Wann gibt es essen?
Und mit diesem Gedanken, ging sie in den Gemeinschaftsraum.
-> Gemeinschaftsraum
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Alice Cullen
5.Klasse
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erstellt am 08.04.2008 18:35
Anfangspost
Alice schreckte aus dem Schlaf… und wusste im selben Moment,
dass sie ihren Traum schon wieder vergessen hatte. Das ging jetzt schon
seit fünf Tagen so. Immer wachte sie mit weit aufgerissenen Augen
auf und wenn sie sich erinnern wollte warum, konnte sie nur
Bruchstücke sehen, die keinen Sinn ergaben. Irgendwelche
verzerrten Teile eines Bildes die so undeutlich waren das man nur
Schemen und Farben erkennen konnte. Auch an die Farben hatte sie sich
die ersten Tage nicht erinnern können, doch das war das einzigste,
was sich mittlerweile verschärft hatte. Trotzdem konnte sie mit
dem Bild nicht viel anfangen. Es war ein grüner Strich oder ein
Strahl in Mitten von Finsternis. Was konnte sie mit so etwas anfangen?
Aber das war nicht der Grund weswegen sie sich so aufregte. Nein, der
eigentliche Grund nämlich war, dass sie wusste, dass sie
eingeschlafen war. Wie konnte sie nur? Sie hatte ihre Hausaufgaben
machen wollten – zumindest von den Fächern die sie
interessierten – und was hatte sie tatsächlich getan? Sich
aufs Bett gelegt und eingeschlafen. Wütend schlug sie mit der
Faust auf ihre Matratze. Schlafen!!! Wie kannst du jetzt nur schlafen? Das kannst du machen, wenn die Zeit dazu gekommen ist, aber sicher nicht jetzt.
Alice rollte sich von ihrem Bett und zog sich ihren Umhang an, den sie
eigentlich so hasste. Warum wusste sie nicht, vielleicht hoffte sie, er
könnte ihre düstere Stimmung besser zur Geltung bringen.
Jetzt hatte sie auch für die Hausaufgaben in den interessanten
Fächern keine Lust mehr als warf sie nur einen kurzen Blick
darauf. Dann ging sie aus den Mädchenschlafsälen.
tbc: ~> Gemeinschaftsraum Slytherin
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Selene Rodriguez
7.Klasse
Schulsprecherin
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erstellt am 17.05.2008 10:42
cf ~ Slytherin Gemeinschaftsraum
Wie es schien, schlief Bella schon als sie in den Schlafsaal kam, was
Selene auch ganz recht so war. Auf weitere Konfrontationen hatte sie
gerade nicht die geringste Lust. Leise machte sie sich bettfertig und
schlüpfte in ihr Nachtzeug. Nachdem sie sich die Bettdecke
über den Körper gezogen hatte, lag die Siebtklässlerin
mit hinter dem Kopf verschränkten Armen da und starrte an die
Decke. Um nicht erneut in Gewissenskonflikte gezogen zu werden, lenkte
sie ihre Gedanken in andere Richtungen. An Schlaf schien erst einmal
nicht zu denken.
Doch worüber konnte sie sonst nachgrübeln, wenn nicht
über die Todesser und die daraus resultierenden Uneinigkeiten
zwischen den Schülern? Sie durfte definitiv nicht über die
Todesser nachdenken, denn sonst würde sie auch automatisch bei
ihrer Familie ankommen. Wahrscheinlich würde sie morgen beim
Frühstück schon eine Eule von ihrem Vater erwarten, der sie
als erstes zu beruhigen versuchen würde, als wäre sie ein
kleines Kind. Und dann würde mit absoluter Sicherheit noch die
Anmerkung kommen, dass sie sich ja auch keine Sorgen um ihre
Stiefmutter und ihren Stiefbruder zu machen brauche, auf die er schon
aufpassen würde. Pah, als ob es sie interessierte, was aus ihrer
Stiefmutter und deren missratenen Sohn wurde. Die beiden waren Muggel
und fielen als solche bei Selene unter: „Nicht würdig zu
existieren!“ In dieser Hinsicht hätte sie Bellas Worte
freudig aufgegriffen.
„Lasst mich mit ihnen allein und ich spreche den Todesfluch...“
Sicher tasteten Selenes Finger in der Dunkelheit nach ihrem Nachttisch,
wo sie die mittlere Schublade geräuschlos aufzog und einen
silbernen Bilderrahmen herausfischte. Sie brauchte kein Licht, um das
Bild vor ihrem inneren Auge auferstehen zu lassen. Eine zierliche,
dunkelhaarige Frau auf deren Arm ein kleines Mädchen von drei
Jahren saß, das schon jetzt ein jüngeres Abbild der jungen
Frau zu sein schien. Neben den Beiden stand ein großer
dunkelhaariger Mann im Anzug mit charmantem Lächeln, der einen Arm
um die Frau gelegt hatte. Im Hintergrund konnte man undeutlich ein
weißes Haus und Weinberge erkennen.
Ein Jahr nach dieser Aufnahme war ihre Mutter getötet worden. Von
Todessern? Von Auroren? Bis heute hatte Selene nicht herausgefunden,
was sich wirklich vor dreizehn Jahren abgespielt hatte. Deine Mutter
war eine Todesserin und die Auroren haben sie hinterrücks
ermordet, hätte ihre Großmutter behauptet. Deine Mutter war
zur falschen Zeit am falschen Ort und wurde wahrscheinlich von einem
Todesfluch der Todesser getroffen, hätte ihr Vater behauptet. Doch
was war Wahrheit und was Lüge? Das wussten wohl nur die Todesser
und Auroren, die an diesem Tag dabei gewesen waren.
Während Selenes Finger sachte über das kühle Glas des
Bilderrahmens strichen, begannen ihre Augen zu brennen, als auch schon
die erste Träne auf ihr Kopfkissen fiel. Wütend über
diesen Gefühlsausbruch legte die Spanierin das Bild lauter als
beabsichtigt in die Schublade zurück und drehte sich auf den
Bauch, wo sie frustriert die Wand anstarrte und nicht das Risiko
bestand, dass eine ihrer Zimmergenossinnen vielleicht doch etwas von
ihrer Trauer mitbekam. Jetzt dachte sie ja doch über ihre Familie
nach...
Sie hatte ihre Mutter über alle maßen geliebt, genau wie
ihre Großmutter. Was hätten sie jetzt getan, nachdem der
Todesprophet erschienen war? Ihre Großmutter hätte
rätselhaft gelächelt, und alles mit Wohlwollen verfolgt, aber
selbst nicht eingegriffen. Ihre Mutter... tja, was sie getan
hätte, dass würde sie wahrscheinlich nie erfahren. Obwohl...
Mit einem Schlag verschwand die aufwallende Müdigkeit, die Selene
kurzfristig überfallen hatte. Sie hatte immer gewusst, dass ihre
Mutter vor ihrem Tod unterwegs gewesen war, um Zaubertrankzutaten zu
besorgen. Zu diesem Zeitpunkt war sie als Zaubertränkemischerin
tätig gewesen, bloß wo war nie herausgefunden worden. Warum
war ihr eigentlich früher nie eingefallen, dass sie ja
möglicherweise dort ansetzen konnte? Andererseits lag die Sache
schon dreizehn Jahre zurück. Wer würde sich da noch an eine
Frau erinnern, die Zutaten für Zaubertränke besorgt hatte?
Langsam wischte Selene die letzten verräterischen
Tränenspuren aus ihrem Gesicht, bevor sie nun doch die Augen
schloss. Es brachte nichts, wenn sie sich jetzt deswegen verrückt
machte. Natürlich würde ihr das Wissen, wie ihre Mutter nun
tatsächlich ums Leben gekommen war, Klarheit über ihren
eigenen Standpunkt verschaffen, doch darüber konnte sie morgen
früh immer noch nachdenken.
„Gäbe es eine Person, der ich bedingungslos
vertrauen könnte, wie einen besten Freund, könnte ich die
Sache mit ihm bereden, aber wenn ich mir ansehe, wie selbst so eine
Freundschaft urplötzlich zerstört werden kann... Nein, da
fahre ich mit meiner Unabhängigkeit einhundertprozentig richtig,
auch wenn das bedeutet, dass ich wohl immer in einem Meer aus
Einsamkeit schwimmen muss.“
Bevor ein weiterer sentimentaler Ausbruch drohen konnte, wischte Selene
auch die letzten Bedenken beiseite und war in wenigen Minuten auch
schon weggedöst, bevor sie wirklich einschlief und nichts
träumte, wie immer.
tbc: Eingangshalle
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Leila George
6.Klasse
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erstellt am 09.10.2008 21:09
cf: Gemeinschaftsraum
22. Oktober 2011
Als Leila diesen Morgen die Augen aufschlug, hätte sie am liebsten
laut geschrieen und ihr Kissen zerfetzt. Es war Samstag. Samstag,
endlich Samstag. Ihr wohl verdientes Wochenende stand vor der Tür.
Und was durfte sie heute machen? Richtig, Rüstungen polieren. Und
das ganze ohne Magie. Sie hätte sich wegzaubern können - wenn
sie das jemals erlernt hätte. Am liebsten, wäre sie den
ganzen Tag laut schreiend durch die Schule gegangen und hätte
jeden verflucht, den sie gesehen hatte. Sie hatte all zu große
Lust darauf ihrer Bettnachbarin ihr Kissen und irgendwelche Bücher
über zu werfen. Aber was konnte das Mädchen dafür, dass
Professor Parker immer zu falschen Zeit am falschen Ort war? Gar
nichts, deshalb beruhigte sich Leila langsam wieder und stand auf. Sie
ging ans Fenster, machte bald wieder kehrt und suchte sich ein paar
Sachen raus die für das Polieren einer Rüstung ohne Magie
gerade gut genug waren. Sie fand eine alte Bluse, die trotzdem
umwerfend an ihr aussah, eine alte Jeans, die schon ziemlich abgenutzt
aussah und ein Halstuch, was sie sich geschickt um den Hals band um zu
sehen, ob es zum ganzen Outfit passte. Es passte perfekt. Sie schnappte
sich das ganze Zeug und ging damit in die Dusche, wo sie erst einmal
ausgiebig duschte. Sie ließ sich die letzten Tage durch den Kopf
gehen. Es war nicht so schlimm gewesen, wie sie gedacht hatte. Sie
dachte, dass die anderen Schlangenschüler Lauri und ihr den Kopf
abreißen würden.
Laurius Caspari. Leila musste unwillkürlich lächeln, als sie
an den Jungen dachte. Sie wusste nicht warum, doch sie freute sich, ihn
zu sehen.
tbc: off (letzter Post)
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Isabella Hanson
7.Klasse
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erstellt am 14.10.2008 09:47
~> Slytherin Gemeinschaftsraum
22. Oktober 2011
Bella knurrte etwas und zog sich die Decke bis über den Kopf. Sie
wollte weiter schlafen, wollte für einen weiteren Moment die
Realität vergessen und einfach nur schlafen. Sie wollte nicht mal
träumen, sie wollte nur nichts mehr mitbekommen.
Nach dem sie ein paar Minuten ihre Augen krampfhaft zugekniffen hatte,
musste sie resigniert feststellen, dass es alles nichts mehr half. Sie
war wach und würde wohl so schnell nicht mehr einschlafen.
Sie fühlte sich mies. Erstens, weil sie sich seit gestern sicher
war, dass ihre Nase gebrochen war und diese immer noch
fürchterlich wehtat. Und zweitens, weil sie Jack immer noch nicht
die Wahrheit über diese ganzen Blauenflecken erzählt hatte.
Sie schürzte die Lippen unter der Decke und dachte nach. Was war
schon dabei, wenn sie es ihm sagte. Er könnte sie höchsten
auslachen, weil sie sich von Georgia verprügeln gelassen hatte.
Isabella seufzte, warf die Decke zurück und ging leise durch den
Schlafsaal. Sie nahm ihre Sachen und ging unter die Dusche. Als der
heiße Wasserstrahl auf sie prasselte schaute sie an sich herab
und seufzte wieder, als sie die vielen Blauenflecken sah.
Ein Zusammenstoß mit einer Ritterrüstung. Was Besseres war
er auf die Schnelle nicht eingefallen, als Jack sie gefragt hatte, was
denn mit ihr passiert wäre. Bella hatte ihr schlechtestes
gekünsteltes Lachen rüber gebracht und sie wusste, dass
Jackson ihr diese Geschichte nicht abkaufte.
Nach dem sie sich angezogen hatte, schaute sie sich im Spiegel an und
überlegte kurz, ob sie nicht einfach die größten
Blauenflecken mit Make-Up bedecken sollte. Doch was sollte die ganze
Mühe, sie würden ja doch bei jeder Bewegung schmerzen. Bella
konnte nicht einmal sagen, wieso sie nicht in den Krankenflügel
gehen wollte. Aber was sollte sie denen denn auch erzählen? Die
gleiche Story wie Jack? Nein, das ging nicht. Also würde sie
einfach warten, bis die Flecken von alleine weggehen und ihre Nase
irgendwann nicht mehr wehtun würde. Sie zog sich an und ging dann
langsam in den Gemeinschaftsraum.
Sie hatte das Bedürfnis sich an jemanden zu kuscheln und da kam
nur einer in Frage. Sie hoffte inständig dass Jack schon unten war
und sie schien Glück zu haben. Er war wirklich da, doch
anscheinend war er schon einem Gespräch vertieft. Sie ließ
leicht die Schultern hängen und ging auf einen Sessel am Kamin zu.
Ein Erstklässler saß darauf und führte eine heftige
Diskussion mit einem Zweitklässler ob man Schokofrösche
platzen lassen könnte oder nicht.
„Wenn du nicht gleich von dem Sessel runter gehst und den Mund
hältst...“, zischte Bella bedrohlich als sie hinter dem
Sessel stand „Dann lasse ich dich platzen! Mit Menschen geht das
nämlich auch!“
Der Junge bekam ganz große Augen und lief dann zusammen mit dem
Zweitklässler davon. Bella seufzte und ließ sich in den
Sessel fallen.
~> Slytherin Gemeinschaftsraum
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April Moon
6.Klasse
Vertrauensschülerin
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erstellt am 24.10.2008 00:44
cf: Krankenflügel
Es war das in Kraft getreten was April befürchtet hatte: Thalias
gute Laune war wie weggewischt. Die Augen der Ravenclaw waren vor
Schreck geweitet. April schluckte. Sie hatte es gewusst. Thalia starrte
die Slytherin erst einmal an. Das Mädchen sah auf den Boden und
hoffte, dass die Ravenclaw bald wegsehen würde. April hatte das
Gefühl sie wäre Schuld daran. Sie wartete förmlich
darauf, dass Thalia sie mit ihrer selbst gezüchteten Pflanze
bewarf.
Als April sich traute aufzusehen, sah sie dass Thalia weinte. Ihr Herz
rutschte in die Hosentasche. Wenigstens kam Cillian ihr in diesem
Augenblick zu Hilfe. Das Mädchen lächelte ihm kurz dankbar
zu. Es versetzte ihr trotz alledem einen leichten Stich als sie sah,
dass Cillian einen Arm um Thalia legte: Wieso durfte sie das haben was
April nicht haben konnte?
Nach diesem Gedanken hätte die Slytherin sich am liebsten selber
geohrfeigt. Es war nicht ihre Familie die tot war, nicht ihr Freund der
verletzt war...Aber es ist mein Bruder..., es war ein
kläglicher versuch sich zu rechtfertigen. April lies es auch bald
bleiben. Stattdessen blieb sie schweigend stehen und beobachtete den
Gryffindor wie er Thalia leicht über den Rücken streichelte.
Seine ersten Worte hätten genauso gut an April gerichtet sein
können. 'Du kannst nichts dafür', wiederholte sie in ihren Gedanken. Sie konnte wirklich nichts dafür. Auch wenn sie dieses Gefühl hatte.
Den restlichen Satz bekam sie kaum mit. April sah mit verträumter
Miene Cillians Mimik zu, wie sie sich beim sprechen veränderte.
Erst als er eindeutig sie ansah und ihr ein lächeln schenkte
schreckte die Slytherin zusammen und eilte sich das lächeln zu
erwidern. Egal was er auch gerade gesagt hatte.
Als Professor House eintrat, war April ihm in diesem Augenblick
dankbar: Nicht weil sein erscheinen bedeutete, dass sie Greg besuchen
konnten – das natürlich auch – , aber dies bedeutete
auch, dem Nebenzimmer entfliehen zu können. „Okay.“,
flüsterte sie auf die Worte des Professors hin. Ihr Herz
hüpfte unruhig auf und ab. Wie würde Greg aussehen? Immer
noch so zerfleischt oder wieder gregmäßig?
Thalia zischte wie ein geölter Blitz an ihnen vorbei, April folgte
ihr nur langsam. Wohl auch nur, weil Cillian ihr dies mit einem
kopfnicken angedeutet hatte. Sonst wäre sie wohl noch weitere
fünf Minuten unschlüssig dagestanden. Jetzt wo es an der Zeit
war Greg zu sehen war sie sich gar nicht mehr so sicher ob sie dies
wirklich wollte. Nicht wegen Greg, sondern aus Angst. Angst davor, dass
er vielleicht wirklich für immer irgendwelche Folgen zu tragen
hätte.
Am Vorhang von Gregs Bett angekommen stellte sich wieder das selbe
Problem in den Weg. Was würde jetzt auf sie zukommen? Ein Greg an
zwanzig Schläuchen angeschlossen? Oder ein putzmunterer Greg?
Durch den Vorhang konnte sie Thalias Stimme hören.
April fühlte sich besser und vor allem ermutigter durch den
Vorhang hindurch zugehen als sie Cillians Hand an ihrem Rücken
spürte.
Und schließlich standen sie beide neben Gregs Bett. Jedoch etwas
im abseits. April konnte anfangs nicht viel sehen da es ziemlich dunkel
war, doch langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit.
Die Slytherin kam sich vor als würde sie ein Gespräch
belauschen, welches sie eigentlich gar nicht hören durfte, als sie
Thalias und Gregs Worten zuhörte. Demonstrativ sah sie auf ihre
Schuhe und tat so als würde sie nichts hören. Ihr Bruder sah
gar nicht so übel aus wie sie erwartet hatte, doch auch nicht so
gut wie sie erhofft hatte.
April beruhigte sich wieder einigermaßen und sah auf. Genau in
diesem Augenblick spürte sie wie Cillian ihre Hand nahm. Das Herz
der Slytherin begann sofort schneller zu schlagen. April erwiderte
seinen Händedruck. Viel zu schnell lies er ihre Hand los. Selbst
sein Lächeln war kein richtiger Trost. April lies sich jedoch
nicht viel anmerken, sondern versuchte mindestens genauso schön zu
Lächeln. Leichter gesagt als getan.
Als Gregs husten ertönte, wandte sich Aprils Kopf ruckartig zu
ihrem Bruder um. Er würde doch nicht...? Das Mädchen hatte
Schwierigkeiten das Gesicht ihres Bruders zu erkennen. Sie war sich
nicht sicher ob er innerlich mit sich kämpfte oder nur
erschöpft war. April biss auf ihrer Unterlippe herum. Sie hatte
kein gutes Gefühl was Greg anbetraf. Aber das musste ja noch lange
nichts heißen.
Samstag, der 22 Oktober 2011
April streckte sich als ihr Wecker unangenehm piepste. Normalerweise
stellte sie diesen an Samstagen nicht, doch heute war nicht irgendein
Samstag. Es handelte sich dabei um den Hogsmeade-Wochenende-Samstag und
diesen wollte sie um keinen Preis verpassen. Sie vermisste das Dorf
allgemein und dessen Läden (besonders den Honigtopf und die drei
Besen). In Gedanken schlenderte sie schon durch die verwinkelten
Gassen. Aber nicht alleine. Cillian hatte sich in ihre Gedanken
geschlichen und wanderte partout neben ihr.
Erst als sich die Ersten beschwerten dass ihr Wecker immer noch
klingelte, machte April ihn aus. Ihr Blick wanderte zu der Wand neben
ihrem Bett. Daran waren jede Menge Fotos befestigt: Bilder von Greg,
von Daheim und natürlich das Foto von Cillian und ihr, welches sie
auf ihre Reise nach der Suche ihres Vaters mitgenommen hatte. Inmitten
den anderen sah es richtig erbärmlich aus, so zerknittert wie es
war, doch April fand trotzdem, dass es wohl das schönste war,
welches an dieser Wand hing.
Sowohl Cillian als auch Greg hatte sie die letzten Tage nicht
sonderlich oft getroffen. Das Mädchen hatte versucht alles
zusammen zu sammeln was sie die letzten Monate verpasst hatte. Darunter
waren jede Menge ungewöhnliche Dinge gewesen: Unter anderem
Artikel aus dem Tagespropheten. Wenigstens war so etwas wie der
Todesprophet nicht mehr vorgekommen.
April hatte es eilig aufzustehen, doch als sie ein Bein unter ihrer
Bettdecke hervor gestreckt hatte und feststellte, dass es
Minustemperaturen haben musste, zog sie dieses schnell wieder
zurück.
Es kostete eine halbe Stunde Überwindung bis April endlich aufstand.
Es war noch kälter als sie erwartet hatte.Wenn sie Hogsmeade nicht
als Eiszapfen verlassen wollte, musste sie sich heute dick anziehen.
Ratlos zog April ihren Koffer unter dem Bett hervor. Sie besaß
jede Menge Kleidung, trotzdem konnte sie sich nicht entscheiden. Nach
längerem hin und her entschied sie sich für einen grau-gelb
gestreifen Pullover und eine dunkelblaue Jeans. Der dicke Winterumhang
wurde ganz nach oben auf den Kleidungsberg gelegt.
April verpasste das Frühstück knapp. Man könnte auch sagen: Als sie die Tür öffnete, verschwand es. Na toll.,
ihr Magen knurrte vernehmlich. Der erste halt in Hogsmeade würde
wohl bei den drei Besen sein. Das Mädchen warf einen Blick zur
Decke (es gab wohl keine genauere Wettervorhersage ohne das man nach
draußen gucken musste, als die verzauberte Deckte). Darauf konnte
sie deutlich sehen, dass es draußen immer noch so kalt wie heute
morgen sein musste. Wenn nicht noch kälter. Wenn sie der Decke
trauen durfte, dann hätte es draußen Minusgrade.
Aprils Blick wanderte kurz zum Gryffindortisch. Nein, sie konnte kein
bekanntes Gesicht entdecken. Enttäuscht wandte sie sich um und
ging in Richtung Portale. Umso mehr April in Richtung >Ausgang<
ging, umso kälter wurde die Luft. Auf der Stelle herum
hüpfend sah die Slytherin auf den Boden, ehe ihr ein Wesen vier,
fünf Leute vor ihr auffiel. Sofort begann ihr Herz schnell gegen
ihre Rippen zu pochen.
Ohne weiter nachzudenken bahnte sie sich ihren Weg zu Cillian und wurde
dabei mit lautem >Hey, vordrängeln gilt nicht< und >Bist
du zu blöd zu erkennen wo eine Schlange anfängt und
aufhört? < begleitet. April scherte sich aber nicht darum. Ihr
Ziel war es – mehr oder weniger – unbemerkt den Gryffindor
zu erreichen. Da er sich nicht bewegte als April direkt hinter ihm
stand, schloss sie daraus, dass dies geglückt war. Ohne lange zu
überlegen legte das Mädchen ihm ihre eiskalten Hände auf
seine Augen. „Wer bin ich?“, fragte sie mit einem
strahlenden lächeln was Cillian natürlich nicht sehen konnte.
[tbc: Portale]
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