Autor Thema: Mädchenschlafsaal
Isabella Hanson
7.Klasse
erstellt am 08.01.2008 17:15    

cf: Gemeinschaftsraum

Isabella ließ sich auf ihre Bett fallen und griff sich einen alte Zeitung. Immer und immer wieder las sie sich den Artikel über das aufgetauchte dunkle Mal in Hogwarts durch.
Bellatrix! Es war Bellatrix! sagte sie sich und blättert die Zeitung durch. Doch sie kannte jeden Artikel schon beinahe auswendig. Vielleicht sollte sie einen Brief schreiben. Einen Brief an Bellatrix. Ob eine Eule sie einfach so finden würde? Sie wusste es nicht, trotzdem, ein Versuch war es wert! Doch Bella hatte keien große Lust jetzt noch in aller Eile einen Brief zu schreiben udn zur Eulerei zu hetzen. Nein, morgen wäre noch genug Zeit dafür. Und wenn die Eule dann abgefangen wurde? Das konnte sie sich nicht leisten! Sie wusste sicher gehen, dass der Brief nur diejenige las, für die er bestimmt war. Und schon fing Bella an, die verschiedenen Zauber aufzuzählen, die sie kannte um einen Brief sicher zu machen. Sie schaute auf ihre Uhr und hoffte, dass die Trauerfeier um dieses beiden Mädchen bald vorbei wäre. Vielleicht konnte sie dann etwas aus ihren Mitschülern rausquetschen. Hatte vielleicht irgendwer etwas gesehen? Oder etwas Neues von Bellatrix gehört? Ob sie es wieder schaffen würde, auf das Gelände zu kommen? Oder war sie noch auf dem Gelände? Isabella wurde unruhig. Das waren ihr viel zu viele Fragen, auf die sie keine Antwort hatte. Sie musste herausfinden was Bellatrix vorhatte, was sie plante! Wieso sie nach Hogwart kam! Vielleicht, konnte sie ihrem großen Vorbild irgendwie helfen. Sie musste ihr irgendwie helfen können! Vielleicht würde Bellatrix sie aufnehmen! Vielleicht würde sie endlich zu einer Todesserien werden! Wie damals ihre Großmutter, zur Zeit vom dunklen Lord! Und mit diesen Gedanken, schnappte sie sich ein Geschichtsbuch und fing wieder an ihr Lieblingskaptiel durch zu lesen. Das Kapitel über den dunklen Lord!

Selene Rodriguez
7.Klasse
Schulsprecherin

erstellt am 10.01.2008 12:31    

cf ~ Große Halle » Slytherintisch

Mit schlafwanderlischer Geschicklichkeit bewegte sich Selene durch die Gänge und Verzweigungen bis hinunter in die Kerker, wo schon seit Jahrhunderten die Räumlichkeiten der Schüler untergebracht waren, die dem Haus der Schlange angehörten.
Zielstrebig und ohne einmal inne zu halten oder sich umzusehen, gelangte die Spanierin vor eine scheinbar harmlose, schlichte Steinwand, die sich durch nichts von den anderen Mauern unterschied, die es in Massen in den dunklen Kerkern gab, die Selene so befürwortete. Es war etwas anderes als die Gemeinschaftsräume der anderen Häuser, die sich entweder in den Türmen oder in normalen Räumen befanden. Doch es war nur rechtens, dass ein so außergewöhnliches und abgegrenztes Haus wie Slytherin auch vollkommen andere Gemächer zugewiesen bekam.
„Todeswein“, sagte sie mit klarer, emotionsloser Stimme, nur um zu beobachten, wie die Steinwand vor ihr aufschwang und ihr so den Weg zum Gemeinschaftsraum frei machte.
Eigentlich hatte sie vorgehabt, dass sie sofort und ohne Umwege in ihren Schlafsaal ging, um endlich ihre Ruhe zu haben, doch sie kam nicht einmal vollständig in den Gemeinschaftsraum, als sie auch schon ihrer Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste gegenüberstand. Also war ihre ausgiebige Musterung vorhin am Tisch doch nicht ohne Grund gewesen.
Mit gelangweilter Miene hörte sich Selene die Worte der Lehrerin an, welche diese zu den anderen anwesenden Slytherins sprach, und kaum hatte sie den Raum wieder verlassen, setzte die Dunkelhaarige ihren Weg fort und war froh, als hinter ihr endlich die Tür ins Schloss fiel.

Angenehm kühl war es im Schlafsaal und auf den ersten Blick erschien es Selene so, als wäre sie endlich einmal allein. Isabella nahm sie gar nicht wirklich wahr... im Moment interessierte es sie auch gar nicht, wer noch da war. Die Worte ihrer neuen Hauslehrerin spuckten ihr noch immer im Kopf herum, auch wenn sie das Gesagte nicht im geringsten berührte.
Einzig und allein die Tatsache, dass ausgerechnet die Lehrerin für Verteidigung nun das Haus unter ihre Fittiche hatte, welches wohl am allerwenigsten einen Schutz gegen dunkle Künste brauchte, amüsierte sie.
Ironie des Schicksals, aber das war ja nicht anders zu erwarten gewesen. Wahrscheinlich wollen sie versuchen, uns damit am Ende doch noch zur guten Seite zu bekehren. Wie kann man auch nur so naiv sein und glauben, dass man einen Schutz gegen schwarze Magie benötigt? Nur sorglose Nichtsnutze würden die Macht dieses Zweiges der Magie unterschätzen.
Dennoch würde ihr ein Besuch bei der neuen Hauslehrerin in den nächsten Tagen nicht erspart bleiben, schließlich gehörte sie zum Quidditchteam. Für die Mannschaft besaßen sie auch noch keinen Kapitän, sodass sich die Kazeki ganz schön würde zusammenreißen müssen, um über soviel Unkoordiniertheit nicht aus der Haut zu fahren.
Ein wenig ließ diese Vorstellung die Slytherin ansatzweise herablassend schmunzeln. Selbst die Sache mit den Hauspunkten... als ob es einen echten Slytherin interessierte, wie viele Punkte ihr Haus auf dem Konto hatte! Es war doch schon eine Auszeichnung, dass sie im Moment auf Platz zwei logierten, was doch bedeutete, dass niemand bisher von ihren ersten Gemeinheiten zu Beginn des Schuljahres mitbekommen hatte.
Es gab wichtigeres als Punkte, die man nur aufgrund von angeblichem korrektem Verhalten bekam. Doch was die Menschen nun einmal für korrekt hielten, darüber klafften die Meinungen eben auch weit auseinander.

Mit einem kurzen, verächtlichen Kopfschütteln trat Selene an ihr Bett heran, wo sich ihr schwarzer Kater Deimos bereits zufrieden schlafend zusammengerollt hatte. Unter seinem schlanken Körper lugte allerdings die Hälfte eines Briefumschlages hervor. Ihren Vornamen konnte sie gerade noch darauf entziffern und die Schrift ließ für sie nur einen Schluss zu: sie hatte Post von ihrem Vater!
Von einem Augenblick zum anderen wurde das Gesicht der Siebzehnjährigen eiskalt. Mit einem Blick voller Geringschätzung zog sie das Papier unter ihrem Haustier hervor ohne es zu wecken, wobei ihr erst jetzt auffiel, dass sich auch noch ein kleines Paket dabei befand.
Nun war ihre Neugierde doch geweckt, doch zunächst und mit sichtbarer Abscheu brach Selene das blutrote Wachssiegel auf der Rückseite des Umschlags auf, welches das Wappen der Rodriguez zeigte: eine Weinrebe, die sich filigran um einen Zauberstab rankte. Ein Hinweis auf ihre reinblütige Abstammung und das Familienunternehmen, durch welches das enorme Vermögen angehäuft worden war, die Weinproduktion.
Langsam zog Selene einen Bogen feinsten Pergaments hervor und entfaltete ihn ohne große Eile. Sie war nicht scharf darauf herauszufinden, was ihr Vater von ihr wollte. Dennoch begann sie notgedrungen die Sätze zu lesen, die er ihr geschickt hatte.

Liebste Selene,
ich hoffe, bei dir ist alles in bester Ordnung. Die letzten Meldungen des Tagespropheten waren ja alles andere als beruhigend. Dennoch vertraue ich auf deine Umsicht und deinen zweifelsohne brillanten Verstand, dass du dich nicht in Gefahr begibst. Sei unbesorgt, denn Hogwarts ist einer der sichersten Orte in der magischen Welt. Dort wird dir nichts geschehen und die Lehrer werden allesamt ein wachsames Auge auf dich und deine Schulkameraden haben. Euch wird nichts geschehen, davon bin ich überzeugt.
Was aber der eigentliche Grund meines Schreibens ist, ist der Nachlass deiner Großmutter. Ich bin mir durchaus bewusst, dass deine Nachfahrin mütterlicherseits bereits seit fünf Jahren tot ist, doch eine deiner Tanten hat nun - ihrer Meinung nach - jeden Winkel des alten Hauses eingesehen, indem deine Großmutter Zeit ihres Lebens gewohnt hat, und dabei so manchen versteckten und gut geschützten, geheimen Raum entdeckt. Dabei kam der Gegenstand zutage, den ich dir hiermit sende, da im Testament deiner Großmutter verfügt gewesen ist, dass er zu deinem rechtmäßigen Erbe gehört, auch wenn er damals noch unauffindbar gewesen ist.
Gehe sorgsam mit ihm um, denn er ist sehr kostbar und zweifelsohne wohnt in seinem Inneren ein Zauber, denn sonst hätte Eusebia ihn dir nicht vermacht.
In der Hoffnung, dass du wohlauf bist,
In Liebe, dein Vater


Als Selene den Brief zu Ende gelesen hatte, legte sie ihn achtlos beiseite. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich keinerlei Gefühlsregung wider. Die Sorge ihres Vaters ließ sie kalt. Ein Zauberer reinen Blutes, der einen Muggel für seine zweite Ehe akzeptierte und auch noch deren nichtmagischen Sohn war in ihren Augen ein Schandfleck in ihrem ansonsten ehrwürdigen Stammbaum. Allein schon der hochtrabende Ton, indem er den Brief verfasst hatte, ließen für die Spanierin nur den Schluss zu, dass ihr Vater den Brief während einiger freier Minuten im Ministerium geschrieben haben musste, bevor er weiter seiner Arbeit nachging.
Mit bedachtem Griff nahm sie nun das Päckchen zur Hand, das den Worten ihres Vaters zufolge, aus dem Besitz ihrer Großmutter stammte. Der Frau, der sie ihr wahrhaft reinblütiges Denken verdankte. Langsam zog sie das seidene Papier auseinander und blickte auf ein schmales, dunkles Kästchen, wie man es zur Aufbewahrung von Schmuck oftmals zu sehen bekam.
Unwillkürlich wurde ihr Mund trocken, da die Dunkelhaarige zu ahnen begann, was sie da geschickt bekommen hatte. Und tatsächlich... als sie den Deckel öffnete, lag da auf einem samtenen, dunkelgrünen Kissen ein zierliches, silbernes Medaillon, indem das Familienwappen der Ortego, der Familie ihrer Mutter, eingraviert war. Darauf war ein Halbmond zu sehen, um den sich eine dunkle Rose wand.
Mit vorsichtigen Fingern hob sie die Kette auf und ließ sie sich einen Moment vor ihren Augen drehen, bevor sie das Schmuckstück umdrehte. Dominatio per malum stand dort in lateinischen Buchstaben. Macht durch das Böse wie ihre Großmutter ihr einmal übersetzt hatte. Wie lange hatte sie das Medaillon nicht mehr gesehen? Sieben Jahre? Acht? Ihre Großmutter hatte ihr immer geschworen, dass dieses Medaillon einmal ihren Hals schmücken würde, als Zeichen, dass sie die gewünschte Nachfolgerin war, die Eusebias schwarzmagische Leidenschaft am stärksten in den Genen hatte. Eigentlich hätte es ihrer Mutter zugestanden, doch die war ja vor dreizehn Jahren getötet worden, sodass die Kette jetzt ihr Eigentum war.

Mit ehrfürchtiger Gewandtheit legte Selene sich die Kette an und warf dann einen prüfenden Blick in einen kleinen Spiegel. Das Silber bildete einen auffallenden Kontrast zu ihrer sonnengebräunten Haut, was in ihren Augen sehr edel aussah. Ein wenig erinnerte sie sich selbst in diesem Augenblick an ihre Großmutter, doch bevor die Erinnerung sie übermannen konnte verstaute sie das Kästchen, indem das Medaillon gelegten hatte, in ihrem Nachttisch. Kurz blickte sie auch auf den Brief ihres Vaters, den sie jedoch nach sekundenlangem Überlegen in die Flamme der Kerze hielt, die ebenfalls auf ihrem Nachttisch stand. Sie würde ihn nicht mehr brauchen und auf seine Worte gab sie sowieso nicht viel.

Isabella Hanson
7.Klasse
erstellt am 10.01.2008 14:35    

Isabellas Augen flogen beinahe schon über den Text hinweg und kurz nachdem sie sich das Buch genommen hatte, ging auch die Tür schon wieder auf und Selene kam herein. Bella hob kurz ihren Blick. Selene schien sie gar nicht zu bemerken. Gut so! Dann kann ich wenigstens in Ruhe weiter lesen. dachte sie und blätterte um. Sie strich über den Namen, der ganz oben auf der Seite stand. Beinahe zärtlich fuhren ihre Finger über die schwarzen Buchstaben.
Tom Vorlost Riddle
Der dunkle Lord! Wie konnten es die Leute, die dieses Buch verfasst hatten nur die Frechheit besitzen den dunklen Lord, bei seinem richtigen Namen zu nennen? Als wäre die Tatsache, dass er schon so lange tot war, ein Segen, der jeden Namen, jeden Fluch, jeden Todesser bedeutungslos machte. Schnell blätterte Bella weiter und betrachtete aus den Augenwinklen immer, was Selene machte. Sie schien ein Brief von ihrem Vater bekommen zu haben. Bella schüttelte den Kopf, als sie schon wieder den Namen Tom las.
Tom...Tom...Tom...Da musste Lord Voldemort stehen, oder noch besser. Der, dessen Namen nicht genannt werden darf! Wie konnten sich die Autoren nur so überschätzen? Gedankenverloren blätterte sie weiter durch das dicke Buch und fand die Liste, die sie seit Wochen las.
Liste der Todesser:
Bellatrix Lestrange
Barty Crouch jr.
Lucius Malfoy
Peter Pettigrew
Narzissa Malfoy
Regulus Arcturus Black
Yaxley
Walden Macnair
Fenrir Greyback
Amycus und Alecto Carrow
Und noch viele weitere. Und dort irgendwo weiter unten stand ihre Großmutter! Ihre Meisterin! Ihr Mentor! Von ihr, hatte sie all ihr Wissen über die dunkle Magie, von ihr hatte sie die Leidenschaft an der dunklen Magie. Bella lächelte und las den Namen leise für sich immer und immer wieder.
Maria Lenning Maria Lenning Maria Lenning Maria Lenning Sie war so stolz auf ihre Großmutter. Plötzlich fiel ihr etwas aus den Augenwinklen auf. Sie schaute zu Selene, wie sie den Brief verbrannte. Um den Hals, hing ihr eine Kette. Verbrannte sie da etwa gerade den Brief von ihren Vater?
"Was tust du da?", fragte Isabella und schaute zu, wie die Flammen langsam den Brief auffrassen. Ihr Blick huschte zu dem Medaillon.
"Darf ich das mal sehen?", ohne auf eine Antwort zu fragen, stand Bella auf und schaute auf das silberne Medaillon.
Dominatio per malum...mh...kenn ich den Spruch nicht irgendwoher? Sie blickte Selena in die Augen.
"Macht durch das Böse? Von wem hast du das?"

Selene Rodriguez
7.Klasse
Schulsprecherin

erstellt am 11.01.2008 08:06    

Ohne Gefühlsregung beobachtete Selene, wie das Pergament Feuer fing und sich schwärzlich verfärbte. Die dunkelblaue Tinte war innerhalb kürzester Zeit nicht mehr zu sehen und somit war auch der Inhalt des Briefes unwiederbringlich verloren. Ein Umstand, der sie nicht sonderlich kümmerte. Auf die hochtrabenden Worte ihres Vaters konnte sie gut und gerne verzichten. Er wusste ja gar nicht, wie wertvoll dieses Medaillon wirklich war.
Selbst wenn darin ein Zauber wohnte, den ihre Großmutter oder ein noch viel weiter zurückliegender Verwandter gewebt hatte, der wahre Wert dieser Kette lag in seiner emotionalen Vergangenheit. Das ihr Vater nicht wusste, wie viel ihre Großmutter ihr bedeutete, war ja nichts neues für sie.
Ts, Ministeriumsmitarbeiter waren wirklich so was von einfältig. Und dabei sollte er als einer der führenden Angestellten doch eigentlich ein ausführliches Wissen über alles und jeden haben.

Mit einem Mal wurde Selene aus ihren Gedanken gerissen. Der Brief war mittlerweile nur noch ein Häufchen Asche, das sich wie eine unterschwellige Anklage auf ihrem Nachttisch häufte und die ganze Atmosphäre der Ordentlichkeit zerstörte.
Kurz blickte sie zu Isabella hinüber, die sie über die Distanz hinweg ansah. Nein, sie sah nicht sie an, sie blickte zunächst auf den Brief. Und dann schienen ihre Augen auf ihrer neuen Kette zu verharren.
„Ich verbrenne den Brief meines Vaters, das siehst du doch“, erwiderte die Dunkelhaarige mit einem undefinierbaren Unterton. Sie konnte natürlich nicht erwarten, dass Isabella wusste, dass sie ihren Vater verabscheute und weswegen. Und sie würde gewiss nicht den Versuch unternehmen und es ihr auf die Nase binden. Eine neugierige Person auf den Fersen reichte ihr schon.
Doch ihre Zimmergenossin ließ sich nicht so leicht abwimmeln. Hätte sie bei einer Slytherin aber auch gewundert. Wenn Schüler aus dem Haus der Schlange etwas wissen wollten, dann setzten sie auch alles daran, um es herauszufinden.
Mit kühler Miene beobachtete Selene das Gesicht der Gleichaltrigen, die nun ihr Medaillon ins Auge fasste und untersuchte. Selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie Isabella ja nicht davon abhalten können und auf gewisse Art und Weise macht die Kette sie auch stolz. Stolz aufgrund ihres reinen Blutes.
Das Isabella aber wusste, was der lateinische Spruch auf der Rückseite bedeutete, überraschte die Spanierin dann doch ein wenig. Es gab nicht viele Menschen, die noch diese tote Sprache zu entziffern wussten.

Einen Augenblick lang spielte Selene mit dem Gedanken nichts von der Herkunft des Medaillons zu sagen, doch dann entschied sie sich dagegen. Was war denn schon groß dabei? Es war nur eine Kette. Eine Kette von magischem Ausmaß und schämen tat sie sich dafür gewiss nicht.
„Von meiner Großmutter“, gab die Spanierin daher bereitwillig Auskunft und schloss die Finger um das kühle Schmuckstück. „Es ist ein Erbstück. Schon seit Jahrhunderten im Besitz der Familie meiner Mutter.“
Mit festem Blick sah Selene Isabella in die Augen, um herauszufinden, was diese im Moment dachte. Was ging ihr durch den Kopf, wenn sie den Spruch las? Macht durch das Böse! Das war selbst in Hogwarts im Haus Slytherin keine Alltäglichkeit.

Isabella Hanson
7.Klasse
erstellt am 11.01.2008 14:17    

Isabella setzte sich wieder auf ihr Bett, überschlug die Beine und sagte dann wieder:
"Macht durch das Böse...erinnert doch etwas an den dunklen Lord, nicht?". Isabella erinnerte sich an die Worte in ihrem Buch.
"Na ja...meine Großmutter hat mir nichts hinterlassen, nachdem sie gestorben ist...eigentlich nur mein Wissen. Meine Großmutter war...", Isabella stockte und blickte zu den Buch, was nun auf ihrem Nachttisch lag. Sollte sie Selene erklären, was ihre Großmutter gewesen war? Das auch sie auf dieser Seite der Magie stand? Was wenn Selene trotz des Medaillons nicht so dachte wie sie?
"Meine Großmutter war eine Todesserin! Sie steht in diesem Buch!", sie deutete auf das Buch und ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Sie wünschte, dass ihre Großmutter nur ein bisschen länger gelebt hätte, damit sie noch mehr über den dunklen Lord erfahren hätte können, doch nun war alles vorbei! Sie seufzte kurz und schaute dann wieder zu Selene.
"Wieso verbrennst du den Brief deines Vaters? Keine guten Nachrichten?"
Aber war es eigentlich nicht klar warum? Bella zoge ihre Augenbrauen zusammenl. Wieso hatte sie denn den Brief ihrer Mutter verbrennen lassen?! Weil sie ihre Mutter nicht leiden konnte. Konnte es sein, dass auch Selene ein Problem mit ihren Eltern hatte?
"Meine Mum hat mir auch einen Brief geschrieben! Sie macht sich Sorgen um mich und will, dass ich vorsichtig bin...und das sich mich vor Bellatrix Lestrange in acht nehmen soll...na ja, ich weiß eigentlich nicht wieso!"
Verdammt Bella, du redest schon wieder zu viel! Es war eine Angewohnheit von Bella, wenn sie schon mal redete, dass sie dann auch erst wieder aufhörte, wenn alles aus ihr raus war, was sie sagen wollte.
"Glaubst du es war Bellatrix? Die das dunkle Mal über Hogwarts gezaubert hat? Ich schon..." Isabella schaute wieder auf das Buch.
Bellatrix Lestrange, sie wunderte sich immer wieder, dass nicht mal ein kleines Kapitel über sie verfasst wurden war. Wo sie doch angeblich die treuste Anhängerin von Lord Voldemort war. Rasch schaute das Mädchen wieder zu Selene.
"Ist deine Familie reinblütig?"
Wieso fragst du das überhaupt? Guck doch auf das Medaillon, dann hast du deine Antwort!
Doch Bella dachte nicht daran aufzuhören mit den Fragen, auch wenn sie vermutete, dass Selene langsam genervt war.
"Bist du eigentlich stolz darauf? Also...auf das Medaillon?", Bella war sich sicher, dass Selene stolz darauf war. Auch wenn sie in Selenes Gesicht nicht lesen konnte. Isabella wäre auf jeden Fall stolz darauf. Sehr stolz. Denn so ein Medaillon, war ein ultimativer Beweis, für Reinblütigkeit. Außer es war gestollen.
"Wie stehen denn deine Eltern zu dem dunklen Mächten?" Bella schaute Selene neugierig an. Sie wusste, dass sie manchmal ziemlich nervig sein kann, aber dafür, würde Selene wohl für den Rest des Jahres nichts mehr von Bella hören müssen. Denn normaler Weise, war Bella nicht aufdringlich. Doch wenn es um die schwarze Magie ging, konnte einfach nichts Bella stoppen. Dann brannten ihr meist tausend Fragen auf der Zunge.

Selene Rodriguez
7.Klasse
Schulsprecherin

erstellt am 12.01.2008 12:14    

Selene konnte nicht genau sagen, ob sie nun amüsiert über Isabellas Wortschwall sein sollte oder genervt. Einerseits fand sie es lustig, dass sich ihre Zimmergenossin so derart in ein Thema hineinsteigern konnte und das alles nur aufgrund eines Medaillons, das sie geschickt bekommen hatte. Andererseits gingen ihr die vielen Fragen auf die Nerven, vor allem, weil manche derart persönlich waren, dass Selene schon fast davor zurückschreckte sie zu beantworten. Sie war kein kommunikativer Typ, das hatte sie schon immer gewusst. Und nun diese ganzen Fragen beantworten?
Aber das war doch die perfekte Ablenkung. Eben in der Großen Halle hatte sie sich halb zu Tode gelangweilt, also sprach doch eigentlich nichts dagegen. Und sie konnte ja selbst entscheiden, wie viel sie von sich Preis gab. Fragen über ihre Familie waren ihr allemal lieber als Fragen über ihr inneres Wesen, wie Aiden es vorhin praktiziert hatte. Außerdem schien Isabella eine Gleichgesinnte zu sein. Zumindest dem ersten Anschein nach.

Die Spanierin machte es sich auf ihrem Bett bequem, sodass sie ihre Hausgenossin jedoch weiterhin gut im Blick hatte. Isabellas Großmutter war also eine Todesserin gewesen... Das war wirklich interessant. Scheinbar gab es einige Parallelen zwischen ihren beiden Leben. Doch dieses Buch... standen da tatsächlich alle Todesser drin?
„Meine Großmutter war keine Todesserin“, erwiderte Selene langsam und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr zurück. „Sie war lediglich eine Sympathisantin des Dunklen Lords. Einer meiner Onkel und eine meiner Tanten waren Todesser und...“
Selene hielt kurz inne, bevor sie aufstand und zu Isabellas Nachttisch ging, um das Buch in die Hand zu nehmen und aufzuschlagen. Nach einigen Augenblicken des ziellosen Suchens, fand sie die Liste mit den Namen aller Todesser. Ihre Augen huschten die Reihen entlang, doch sie fand nicht, was sie gesucht hatte. Den Namen ihrer Mutter. Also, wieder keine Gewissheit darüber, was ihre Mutter gemacht hatte, bevor sie gestorben war.
Mit einem leisen Seufzer klappte die Dunkelhaarige den Wälzer wieder zu und legte ihn auf seinen Platz zurück, bevor sie sich erneut auf ihrem Bett fallen ließ. Wenn Isabella ihr gerade gezeigtes Verhalten seltsam fand... na ja, dann sollte es eben so sein. Von ihrer Mutter erzählen, wollte sie zumindest nicht.

„So etwas ähnliches hat mein Vater mir auch geschrieben“, erwiderte sie stattdessen und lächelte spöttisch. „Die Ereignisse sind ja so beunruhigend, aber ich soll mir keine Sorgen machen, weil Hogwarts ja ein soooo sicherer Ort ist.“
Selene machte sich nichts daraus, dass sie sarkastisch klang. Sie nahm die Sorge ihres Vaters nicht sonderlich ernst. Wenn sie ihm wichtig wäre, hätte er nicht diesen affigen Ton angeschlagen und hätte gewusst, dass diese Morde sie nicht im mindesten schocken konnte. Wenn Hogwarts wirklich so sicher wäre, warum waren dann die Morde auch erst passiert? Ein Widerspruch in sich, aber das hatte ihr Vater natürlich nicht bedacht.
„Natürlich war es Bellatrix“, meinte sie schließlich gelassen. „Nur sie hat den nötigen Schneid und die erforderliche Prise Wahnsinn, um in Hogwarts einzudringen und zu morden.“
Nachdenklich blickte Selene auf das Häufchen Asche auf ihrem Nachttisch. Vielleicht sollte sie es beseitigen, es sah nämlich widerwärtig aus. Andererseits konnten das auch ruhig die Hauselfen machen. Dazu waren sie ja schließlich da.
Als jedoch die Frage aufkam, ob sie reinblütig war, zog Selene wütend die Augenbrauen zusammen. Was war das für eine blöde Frage?
„Natürlich bin ich reinblütig, genau wie meine Familie“, fauchte sie ärgerlich und funkelte Isabella über die Distanz hinweg zornig an. Natürlich war sie sich bewusst, dass Isabella eine einfache Frage gestellt hatte, doch sie sowieso schon den ganzen Tag ein wenig gereizt. „Der Stammbaum meines Vaters kann offiziell bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgt werden“, erklärte sie schließlich wieder ein wenig ruhig, dafür aber mit unüberhörbarem Stolz. „Wenn du sagst, dass deine Großmutter Todesserin gewesen ist, dann bist du mit Sicherheit auch über etliche Generationen hinweg reinblütig.“
Es war gar keine richtige Frage, einfach nur eine Feststellung, von dessen Wahrheit Selene überzeugt war. In den höheren Jahrgängen in Slytherin waren alle Schüler noch reinblütig, aber die jüngeren Kinder waren mittlerweile auch immer häufiger nur Halbblüter. Eine Verkommung des Hauses der Schlange. Wonach teilte dieser Hut inzwischen eigentlich ein?

Selene schwieg einen Moment lang und betrachtete Isabella lediglich. Die Frage nach ihren Eltern und den dunklen Mächten... sollte sie diese beantworten? Isabella war nicht Aiden, der mit den Informationen wer weiß was anstellen würde. Und wie gesagt... sie hatte Langeweile und alles war besser, als dumm herumzusitzen oder Hausaufgaben zu machen.
„Mein Vater mag Schwarze Magie nicht sonderlich. Er ist ein ziemlich hoher Abteilungsmitarbeiter im Ministerium. Du kannst dir also denken, wie er drauf ist. Außerdem ist er...“
Erneut zögerte die Dunkelhaarige das Weitersprechen hinaus, bis sie gleichgültig die Schultern zuckte. Was konnte sie schon für die Handlungen ihres Vaters? Seine Ansichtsweise war nicht die ihre.
„Meine Mutter ist gestorben als ich vier war. Danach hat mein Vater wieder geheiratet. Einen Muggel, wenn man es genau nimmt. Ihr Sohn – also mein Stiefbruder – ist ebenfalls ein Muggel. Ich brauche also nicht zu erklären, warum ich den Brief meines Vaters verbrannt habe. Auf die Ratschläge eines Mannes, der sich mit Muggeln einlässt, kann ich gut und gerne verzichten.“
Ihr Gesicht drückte blanke Verachtung aus, bevor sich Selenes Finger erneut um ihr Medaillon schlossen und sie mit dem Finger die Gravur nachfuhr.
„Wenn du so willst, stand mir meine Großmutter viel näher. Sie hat verstanden, wie ich dachte. Allerdings ist auch sie seit fünf Jahren tot.“
Selene zuckte erneut gleichgültig mit den Schultern. Sie war eine gute Schauspielerin. Dass der Tod der beiden Menschen, die ihr vom Wesen und der Einstellung her am nächsten gestanden hatten, nahe ging, war nicht in ihrem Gesicht oder in ihrer Haltung zu erkennen.
„Was ist mit deiner Familie, deinen Eltern? Wenn deine Großmutter eine Todesserin war, sind deine Eltern dann auch für die dunkle Seite?“
Interessiert legte Selene den Kopf schief. Die Unterhaltung begann Spaß zu machen, vor allem, weil sie ja sonst nicht sonderlich viel mit den anderen Schülern redete.

Isabella Hanson
7.Klasse
erstellt am 13.01.2008 21:34    

Isabella zog die Augenbrauen hoch, als Selene sie anfauchte. Sie war es nicht gewöhnt, so angezickt zu werden, wobei sie meistens selbst so war. Seufzend schlug sie die Beine übereinander.
„Ich wünschte, meine Eltern währen nur ansatzweise so, wie meine Großmutter es war...aber nein! Meine erbärmlich Mutter, hat nichts von meiner Großmutter! Im Gegenteil! Sie ist, genau wie mein idiotischer Vater ein Auror!“. Bellas Augen spiegelten Verachtung wieder, als sie an ihre Eltern dachte. Sie machte keinen Hell daraus, was sie von ihren Eltern hielt. Und die beiden wussten das! Kendra, ihre Mutter versuchte immer wieder mehr oder weniger nette Annäherungsversuche, ihr Vater war der sensibler. Er ging schon mal auf das Thema >>Todesser<< >>Bellatrix<< oder >>Lord Voldemort<< ein um mit ihr zu sprechen.
„Ich hasse meine Eltern! Wir reden kaum noch ein Wort...zumindest ich mit ihnen nicht. Na ja, auf jeden Fall, als meine Großmutter merkte, auf wessen Seite meine Mutter stand, hat sie sie aus dem Haus geworfen. Meine beiden Tanten sind in Askaban gestorben! Meine Großmutter konnte untertauchen, doch nach dem ihre anderen beiden Töchter gestorben sind, ist sie zu ihrer letzten Tochter zurückgekommen. Und zu ihrer Enkelin, zu mir! Sie hat mir alles genau erzählt! Hat mir ein wenig schwarze Magie beigebracht...na ja. Mum wollte mich dann nicht mehr zu ihr lassen, aber ich hab mich einfach zu dem Haus neben an geschlichen. Dort wohnte meine Oma! Eigentlich wollte sie mir noch die drei unverzeihlichen Flüche beibringen, aber dazu kam sie nicht mehr!“
Bella nahm tief Luft und schaute zu Selene.
"Meine Familienstammbaum kann man auch ganz schön weit verfolgen...ich weiß nicht wie weit! Ich wollte das immer mal nachgucken, aber die Leute, die sich meine Eltern nennen, haben das bis jetzt noch nie zugelassen! Es müssen einige Todesser in der Familie sein. Ich weiß, dass die vier Geschwister meiner Großmutter auch alle Todessesr waren! Na ja...außerdem sind dort sicherlich noch mehr schwarz Magier! Aber meine Eltern, wissen das einfach nicht zu schätzen! Für sie ist es einfach nur eine Schande dass sie Verwandten so etwas waren. Und sie schämen sich für mich, dass auch ich mich für diese Richtung entschieden habe! Aber was sollen sie schon daran ändern? Ich weiß einfach, dass das der richtige Weg ist! Was brauchen wir denn Respekt vor Schwächeren? Die sollten mal etwas mehr Respekt vor uns zeigen! Immerhin...wie heißt es da so schön auf deinem Medaillon? Macht dur das Böse...oder einfach für Muggels! Magie ist Macht!"
Isabella schlug das Buch auf und blätterte wieder etwas darin.
"Siehst du? Das war der Mann von meiner Großmutter! Rodolfo Albus Lenning. Auch ein sehr treuer Todesser! Er starb aber früh und meine Großmutter war mit drei Kindern alleine! Sie meinte aber immer, dass ich wie eine vierte Tochter für sie wäre! Und ich habe mir immer gewünscht, dass Maria meine richtige Mutter, und nicht nur meine Großmutter wäre. Das ich bei ihr leben könnte...und nicht bei diesen Muggelfreunden! Bei diesen Auroren!".
Bella seufzte wieder.
"Und in diesem Sommer haben meine Mutter und ich uns dann richtig verkracht! Ich meine, wir haben uns schon vorher kaum noch verstanden und uns unterhalten! Aber seit dem herrscht absolute Funkstille! Sie hat mich dabei erwischt, wie ich mir selbst die drei unverzeihlichen Flüche beigebracht habe...in unserem Garten. Ich hab dafür unsere Eule benutzt. Na ja, den Avada Kedavra bekomme ich noch nicht vollständig hin, aber Imperius und Cruciatus geht schon ganz gut! Ich hab die Eule Mum angreifen lassen! Seit dem glaub ich will meine Mutter mich eigentlich hassen, aber ich bin ihr einziges Kind und sie hat mich noch nicht aufgegeben! Sie meint immer, dass das nur eine Phase wäre! Aber das ist es ganz bestimmt nicht! Ich weiß welche Personen zu den richtigen gehören und es tut mir leid das sagen zu müssen, aber meine Eltern, gehören zu den falschen Leuten!".
Isabella schloss kurz die Augen. Sie hatte keine Ahnung, wieso sie Selene gerade die ganze abscheuliche Geschichte von ihren Eltern erzählt hatte, aber irgendwie fand sie das Gespräch befreiend. Und vielleicht hatte sie ja auch endlich eine Verbündete gefunden.

Selene Rodriguez
7.Klasse
Schulsprecherin

erstellt am 15.01.2008 16:16    

Als Isabella ihr erzählte, dass ihre Mutter und ihr Vater beide Auroren waren, zog Selene ansatzweise eine Augenbraue in die Höhe. Wie passte denn das zusammen? Die Großmutter Todesserin, die Eltern Auroren... Ein wenig bemitleidete sie die Slytherin schon, doch das hielt nicht lange an. Zum einen half Mitleid in dieser Sache nicht das geringste und zum anderen würde Isabella mit Sicherheit kein Mitleid wollen. Und sie wollte erst recht kein Mitleid aufbringen. Daher schob sie ihren kurzen Anflug dieses Gefühls einfach auf ihren heutigen Tageszustand, der sowieso vollkommen ungewöhnlich und durcheinander gewesen war.
Mit gelassener Miene hörte Selene ihrer Zimmerkameradin zu, die sich scheinbar immer in Rage zu reden begann. Es erstaunte die Spanierin schon ein wenig, wie viel das Mädchen ihr einfach so erzählte, nachdem sie einfach nur gefragt hatte, wie ihre Eltern zur dunklen Magie standen.
Soviel hatte sie eigentlich gar nicht wissen wollen, denn ihre Frage war zwar von leichtem Interesse gewesen, aber letzten Endes auch nur eine einfache Nachfrage des Anstands halber. Es wäre schließlich recht unhöfflich gewesen, wenn sie nicht ein wenig Neugierde gezeigt hätte und das angefangene Gespräch deswegen im Sande verlaufen wäre.

Noch immer spiegelte Selenes Miene nichts von dem wieder, was ihr gerade durch den Kopf geschossen war. In dieserlei Hinsicht hatte sie sich einfach seit Jahren schon viel zu gut unter Kontrolle. Dennoch klang ihre Stimme ansatzweise überrascht bei ihrer nächsten Frage.
„Du beherrscht die drei Unverzeihlichen Flüche?“, hakte sie interessiert nach.
Es fiel ihr schwer, das zu glauben, auch wenn es vielleicht nicht gänzlich unmöglich war. Dennoch erforderten diese drei Flüche – die wohl die zerstörerischten der ganzen Zaubererwelt waren – ein hohes Maß nicht nur an magischem Potenzial, sondern auch an starken negativen Gefühlen.
Dennoch war sie selbst der Ansicht, dass manche Flüche in gewissen Situationen viel wirkungsvoller waren. Und man geriet nicht in Gefahr, dass man möglicherweise nach Askaban wanderte, weil man bei ihrer Ausführung erwischt worden war. Sie hielt sich da eher an den Grundsatz: weniger auffallen und damit mehr schaden!
Es war doch viel lustiger, wenn man einen nicht im Verdacht hatte, dass man vollkommen harmlos war. Aber jedem das seine.

Nachdem Isabella scheinbar zu Ende geredet hatte, breitete sich Stille zwischen ihnen aus. Sie schien ihr nichts mehr zu erzählen zu haben und Selene fiel keine passende Erwiderung ein. Zumindest keine, die halbwegs respektabel klang. Wahrscheinlich hatte Aidan doch recht. Sie war einfach viel zu unterschiedlich in ihrem äußeren Auftreten und ihrem inneren Wesen.
„Du hast es ja wirklich super getroffen“, kam es dann sarkastisch über ihre Lippen, verbunden mit einem kurzen Grinsen. In gewisser Art und Weise hatte halt jeder von ihnen sein Päckchen zu tragen.
Das Leben war eben alles andere als fair und meistens traf es eben die Reinblüter, die zu kämpfen hatten gegen die Übermacht an Schlammblüter und denjenigen, die mit ihnen sympathisierten.

Isabella Hanson
7.Klasse
erstellt am 16.01.2008 19:49    

Bella bemerkte, dass sich eine minimale Gefühlsregung in Selenes Gesicht tat. Sie hatte von ihrer Großmutter als erstes gelernt, ihr Gegenüber aufs Gründlichste zu beobachten. Und Isabella praktizierte diese Kunst schon seit Jahren und wurde immer besser darin. Sie hoffte eines Tages dadurch den Zauberspruch Legilimens perfekt zu beherrchen. In den Sommerfeiren hatte sie es an einigen Muggelkindern ausprobiert. Bei einem kleinen Mächen hatte es geklappt. Seit diesem Moment an, war Bella vernarrt darauf, in den Gedanken und Erinnerungen von Anderen herumzuschnüffeln. Doch auch das Gegenteil übte sie fast jeden Tag. Okklumentik, fand sie, war beinahe noch so wichtig wie Legilimens. Trotzdem hatte sie es noch nie geschafft, die Gedanken eines Zauberers oder einer Hexe zu sehen. Immer nur von schwachen, unschuldigen Muggelkindern, deren schlimmste Erinnerungen, der Streit mit ihren Eltern war. Es war deprimirend. Trotzdem machte es Bella Spaß die Muggelkinder ihren Kräften schutzlos auszusetzten. Denn die Muggels gerieten immer so in Panik, wenn sie die geschehenen Ereignisse noch mal erlebten und dannach in Ohnmacht fielen. Das letzte Mal, hatte sie es offenbar zu weit getrieben, denn noch nach Stunden, lag das Kind auf der Straße. Bella hatte sich nicht dran gestört und hatte das Kind dann noch für ihre Versuche mit den unverzeihlichen Flüchen benutzt. Bis ihre Mutter wieder bemerkte, was sie da tat.
Bella lächelte wieder etwas und schaute zu Selene.
"Wenn ich das Jahr hier in Hogwarts hinter mir habe, dann nehme ich mir das Erbe, was meine Großmutter mir hinterlassen hat und gehe weit weg von meinen Eltern! Ich brauche sie nicht! Alles was ich brauche ist mein Zauberstab! Und einen guten Abschluss! Aber das dürfte eigentlich kein Problem sein! Wie sieht es mit dir aus? Gute Noten?"
Bella strich unauffällig über den Buchrücken, sie wusste genau was sie tun würde, wenn sie Hogwarts endlich verlassen könnte und ihr Leben selber gestallten könnte. Sie würde sich auf ihren Besen schwingen und nicht eher ruhen, bis sie Bellatrix gefunden hatte. Und dann würde sie endlich eine Todesserin werden. Wie sie es ihrer Großmutter versprochen hatte.
"Was hast du eigentlich für Zukunftspläne?"

Selene Rodriguez
7.Klasse
Schulsprecherin

erstellt am 17.01.2008 18:12    

Nach einer Weile stand Selene von ihrem Platz auf ihrem Bett aus und trat an ihren Kleiderschrank, wo sie sich ein schmales T-Shirt und eine Hot Pan aus den Schubladen zog und auf ihr Bett warf. Währenddessen hörte sie Isabella zu, die erneut zu sprechen begonnen hatte und ihr nun erzählte, was sie tun würde, sobald sie Hogwarts verlassen hatte.
Sorgfältig band sich die Siebzehnjährige ihre langen dunklen Haare zu einem Zopf zurück, bevor sie antwortete. Das gab ihr immerhin die Möglichkeit ein wenig über ihre Antwort nachzudenken und die Worte in ihrem Kopf zu formulieren, bevor sie sie laut aussprach, denn schließlich erweckte sie ja den Eindruck, als wäre sie vollkommen in ihre Arbeit vertieft.
„Wie man’s nimmt“, erwiderte sie schließlich und ließ sich erneut auf die Bettkante sinken. „In Pflege magischer Geschöpfe und Zaubertränke hatte ich bisher immer jeweils ein O. Und in den anderen Fächern, die ich jetzt noch belege, hatte ich ein E. Also, bisher ganz akzeptabel, aber das sollte man ja auch von einer Reinblüterin erwarten, stimmt’s?“
Selene grinste amüsiert, bevor sie leicht den Kopf schief legte und für einen Moment einzuschätzen versuchte, in welchen Fächern Isabella gute Leistungen zeigte.
„Wie sieht es denn bei dir aus? Ich würde sagen, du bist ein Geschichtetyp, so gut, wie du über die Zeit des Dunklen Lords Bescheid weißt.“

Vor Isabellas zweiter Frage kam Selene noch ein paar Minuten herum, da sie sich zunächst darauf konzentrierte sich bettfertig zu machen, indem sie ihre bereitgelegten Sachen anzog und die getragene Schuluniform sorgsam zusammenfaltete und auf einen Stuhl legte.
Was hatte sie eigentlich für Zukunftspläne? So wirklich hatte sie sich darüber noch keine Gedanken gemacht. Ihr Vater würde ihr nach ihrem Abschluss bestimmt vorpredigen, dass sie sich doch eine Stelle im Ministerium suchen sollte, doch sie wusste jetzt schon, dass das nichts für sie war. Wozu sollte sie denn überhaupt arbeiten? Sie hatte doch genug Geld.
„Keine Ahnung“, gestand sie daher wahrheitsgemäß und zuckte desinteressiert mit den Schultern. „Ich werde mir wahrscheinlich zunächst einen Monat Ruhe gönnen, vielleicht ein bisschen herumreisen und dann mal schauen. Vielleicht steige ich in unser Familienunternehmen in Spanien ein. Weinproduktion. Wenn ich Glück habe, werde ich das Geschäft später sogar übernehmen können. Aber zunächst werde ich das Leben genießen.“
Und ich werde mich wohl auch daran machen, herauszufinden, wie und warum meine Mutter getötet worden ist. Ich will wissen, ob sie wirklich für die Todesser gearbeitet hat.
Doch davon sagte sie Isabella nichts. Kurzerhand zog sie ihren Kater Deimos auf ihren Schoß und kraulte ihn geistesabwesend hinter den Ohren. Das Schnurren des Tieres hörte sie kaum. Vielleicht sollte sie Isabella fragen, ob sie bei ihrer Hausaufgabe für Verteidigung gegen die Dunklen Künste schon einen Partner hatte? Doch Gespräche über Schule klangen in ihren Ohren gerade nicht wirklich verführerisch. Stattdessen kam ihr anderes in den Sinn.
„Und was machst du dann mit dem Erbe deiner Großmutter? Hast du schon mal überlegt, wer für dich in Frage käme, um später vielleicht zu heiraten? Immerhin gibt es nicht mehr viele, angemessene Reinblüter, mit denen man eine neue Generation begründen könnte.“
Wie sie gerade auf diese Frage kam, war Selene selbst nicht ganz klar. Wahrscheinlich ging in ihrem Kopf gerade einiges durcheinander, aber nun war die Frage nun einmal gestellt.

Isabella Hanson
7.Klasse
erstellt am 19.01.2008 15:23    

Auch Isabella machte sich langsam Bettfertig. Sie stuzte als sie über Selenes Frage nachdachte. Wen wollte sie denn später heiraten? Sie hatte noch keinen blassen Schimmer. Auf jeden Fall musste es ein wirklich gutaussehender, reicher Reinblüter sein. Was anderes kam gar nicht in Frage. Aber fand sie so einen überhaupt noch in Groß Britannien? Sie zog sich ein schwarzes T-Shirt an und drehte sich zu Selene rum.
"Ehrlich gesagt, ich weiß nicht wen ich irgendwann mal heiraten will! Vielleicht gerade der Reinblüter, der mir über den Weg läuft...es geht nicht zu sehr um die Liebe...Die Hauptsache für mich ist, dass es ein Reinblüter ist...meine Mutter sagt deswegen, dass ich verrückt wäre. Na ja...vielleicht bin ich das ja...aber ich verfolge nur mein Ziel! Und ich bin fest entschlossen, es zu erreichen!". Isabella zog eine warme, weiche Sporthose an und faltete ihren Umhang sorgfältig zusammen.
"Und du? Willst du heiraten?", sie setzte sich wieder auf ihr Bett und band ihre Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen. Sie kuschelte sich in ihr Bett und löschte die Kerze auf ihrem Nachttisch.
"Willst du später viele Kinder?". Wie viele Bella wollte, wusste sie noch nicht. Eins auf jeden Fall. Manchmal quälte der Gedanke sie richtig, vielleicht einen Squib auf die Welt zu bringen. Aber wieso sollte sie? In ihrer Familie war noch keiner, wirklich keiner ein Squib geworden. Wieso sollte sie also einen Squib bekommen? Aber was würde sie nur tun, wenn sie doch einen Squib bekommen würde? Würde sie das Kind lieben können?
"Vielleicht sollten wir schlafen...gute Nacht..."
Damit schloss sie die Augen und schlief ein.


Selene Rodriguez
7.Klasse
Schulsprecherin

erstellt am 22.01.2008 05:42    

18. Oktober 2011

Es dauerte nicht lange, bis Selene die Augen aufschlug und ein wenig widerwillig unter ihrer Decke hervor einen Blick auf die Uhr warf. Es war gerade einmal kurz nach sechs, was die Spanierin besonders ärgerte, da sie sonst das Maximum bis zum Frühstück voll auskostete. Allerdings... wenn sie jetzt so darüber nachdachte, gab ihr das noch ein wenig Zeit, um einige Dinge nachzulesen, die sie für den Unterricht brauchen würde. Zwar nicht für den Unterricht in Fächern, die sie heute hatte, aber sie hatte keine Lust die Hausaufgaben immer ewig auf die lange Bank zu schieben und am Ende einem ganzen Berg gegenüberzustehen.
Langsam quälte sich die Dunkelhaarige also aus dem warmen Bett und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte. Die anderen Mädchen schienen noch zu schlafen und Selene legte gerade keinerlei Wert darauf irgendeine von ihnen zu wecken. Mit Sicherheit hätte sie sich dann einem nervenden, frühmorgendlichen Gespräch stellen müssen und danach war ihr gerade nun wirklich nicht zumute.
Leise und mit flinken Fingern suchte sie alles nötige für die Morgentoilette zusammen und machte sich dann auf den Weg zum Waschraum. Dort angekommen stellte sie sich zunächst unter die warme Dusche und genoss das prickelnde Gefühl auf der Haut. Das war immerhin ein geringer Ersatz für das angewärmte Bett.
Während ihr das Wasser über das Gesicht und den Körper strömte, ging die Siebzehnjährige noch einmal ihren Stundenplan durch. Zunächst stand Kräuterkunde auf dem Programm. Danach hatte sie erst einmal eine Freistunde, bevor sie zwei Stunden Verwandlung hatte und nach dem Mittagessen wieder Freizeit bekam. Die Krönung des Tages würde dann Wahrsagen werden.

Bei dem Gedanken an das Fach verzog Selene selbst unter der Dusche abfällig den Mund. Wieso hatte sie sich nur von ihrem Vater dazu überreden lassen ausgerechnet Wahrsagen weiter zu belegen? Das war wirklich die reinste Folter und der Lehrer war ja wohl eine Lachnummer.
In den anderen Fächern fühlte sie sich ja wenigstens noch ein bisschen gefordert, aber Wahrsagen erschien ihr vollkommen nutzlos. Als ob sie jemals wissen wollte, wie ihre Zukunft aussehen würde. Wenn sie etwas wissen wollte, dann über die Vergangenheit.
In den letzten Wochen hatte sie sich diese Fächerwahl häufig vorgeworfen, doch ändern hatte sie nun auch nichts mehr daran können. Wenigstens konnte sie mit einer Spur Stolz behaupten, dass sie in diesem Jahr noch auf keine nennenswerten schulischen Probleme gestoßen war.
Mit Aidan hatte sie auch nicht wieder geredet und ein wenig froh war sie immer noch deswegen, auch wenn sie ihre Gedanken nach dem Gespräch nicht mehr recht nachvollziehen konnte. Die einzige Erklärung, die sie dafür hatte, war schlicht und ergreifend Überreaktion. Ihrer Meinung nach, konnte Aidan bald wieder mal vorbeischauen und ihr solche unerwarteten Fragen stellen. Immerhin war das ganze im nachhinein recht lustig gewesen, auch wenn sie zunächst verwirrt gewesen war.
Isabella hatte sie seit dem Abend im Schlafsaal nur noch oberflächlich gesprochen, wie es ihrer Natur entsprach. Die Frage nach dem Heiraten hatte sie am Ende schon selbst als dämlich empfunden, weswegen sie sich auch geschickt um eine Antwort herumgemogelt hatte. Sie schob es einfach weiterhin auf einen Zustand kurzzeitiger, geistiger Umnachtung und beließ es dabei.

Nachdem Selene zu Ende geduscht hatte, putzte sie sich die Zähne und schminkte sich dezent wie immer, bevor sie zurück in den Schlafsaal ging und sich dort für den heutigen Tag anzog. Nachdem sie sicher war, dass ihre Schuluniform richtig saß, schulterte sie ihre Tasche, die bereits mit allem nötigen Schulzeug gepackt war und ging hinunter in den Gemeinschaftsraum.

tbc ~ Gemeinschaftsraum Slytherin

Isabella Hanson
7.Klasse
erstellt am 22.01.2008 22:55    

18. Oktober 2011

Müde wie sie war, welzte Bella sich unruhig im Bett herum und warf einen wütenden und auch enttäuschten Blick auf den Wecker. Es war gerade früh genug um aufzustehen und zu spät um sich noch einmal umzudrehen und weiter zu schlafen. Es hilft ja nichts...du musst raus! Also setzte sie sich leise auf, streckte sich einmal und schaute sich um. Selenes Bett war schon leer. Sie gähnte erstmal ausgiebig, griff sich dann ihre Sachen und taumelte müde zu den Waschräumen. Unter der Dusche fing sie erst mal an zu zittern. Sie ließ eiskaltes Wasser über ihre Haut rieseln, zwei Minuten später drehte sie es auf warm und fing an sich zu entspannen. Was hatte sie eigentlich als erstes? Na ja, sie sollte einfach auf ihren Stundenplan schauen.
Lern ihn mal auswendig, dass wäre doch viel praktischer und besser! Bella erinnerte sich wage daran, dass sie gestern noch so etwas wie >>dunkle Künste<<. Sie schmunzelte etwas. Wäre es denn nicht viel besser, wenn hier die schwarze Magie gelehrt würde? Doch anstatt die wirklich guten Flüche zu erlernen, lehrte man sie hier, wie sie sich verteidigen konnte. Was half ihr ein jämmerlicher Schutzzauber, wenn jemand mit einem Avada Kedavra Fluch auf sie zugestürmt kam? Bella drehte das Wasser ab und zog sich an. Ihre Gedanken schweiften zu den Schulfächern ab.
Verteidigung gegen die dunklen Künste, eigentlich konnte sie dieses Fach nur belächeln. Wie konnte man nur so ein Fach erfinden? Aber sie konnte ja schlecht zur Schulleitung gehen und meinen, dass sie doch bitte mal ein Fach erfinden sollte: >>Die dunklen Künste<< Nein, das ging nun wirklich nicht. Ihre Großmutter hatte ihr immer gesagt, dass es nicht gerate ratsam wäre, in Hogwarts über die dunkle Magie zu sprechen. Obwohl etwas Verbotenes Isabella schon immer gereizt hatte. Wie leicht sollte sie Professor Kazeki mal auf die drei unverzeihlichen Flüche ansprechen. Sie grinste. Ja, das sollte sie wirklich einmal machen. Plötzlich spürte sie, wie ihr Magen knurrte. Wann gibt es essen?
Und mit diesem Gedanken, ging sie in den Gemeinschaftsraum.

-> Gemeinschaftsraum

Alice Cullen
5.Klasse





erstellt am 08.04.2008 18:35    

Anfangspost

Alice schreckte aus dem Schlaf… und wusste im selben Moment, dass sie ihren Traum schon wieder vergessen hatte. Das ging jetzt schon seit fünf Tagen so. Immer wachte sie mit weit aufgerissenen Augen auf und wenn sie sich erinnern wollte warum, konnte sie nur Bruchstücke sehen, die keinen Sinn ergaben. Irgendwelche verzerrten Teile eines Bildes die so undeutlich waren das man nur Schemen und Farben erkennen konnte. Auch an die Farben hatte sie sich die ersten Tage nicht erinnern können, doch das war das einzigste, was sich mittlerweile verschärft hatte. Trotzdem konnte sie mit dem Bild nicht viel anfangen. Es war ein grüner Strich oder ein Strahl in Mitten von Finsternis. Was konnte sie mit so etwas anfangen? Aber das war nicht der Grund weswegen sie sich so aufregte. Nein, der eigentliche Grund nämlich war, dass sie wusste, dass sie eingeschlafen war. Wie konnte sie nur? Sie hatte ihre Hausaufgaben machen wollten – zumindest von den Fächern die sie interessierten – und was hatte sie tatsächlich getan? Sich aufs Bett gelegt und eingeschlafen. Wütend schlug sie mit der Faust auf ihre Matratze. Schlafen!!! Wie kannst du jetzt nur schlafen? Das kannst du machen, wenn die Zeit dazu gekommen ist, aber sicher nicht jetzt. Alice rollte sich von ihrem Bett und zog sich ihren Umhang an, den sie eigentlich so hasste. Warum wusste sie nicht, vielleicht hoffte sie, er könnte ihre düstere Stimmung besser zur Geltung bringen. Jetzt hatte sie auch für die Hausaufgaben in den interessanten Fächern keine Lust mehr als warf sie nur einen kurzen Blick darauf. Dann ging sie aus den Mädchenschlafsälen.

tbc: ~> Gemeinschaftsraum Slytherin

Selene Rodriguez
7.Klasse
Schulsprecherin

erstellt am 17.05.2008 10:42    

cf ~ Slytherin Gemeinschaftsraum

Wie es schien, schlief Bella schon als sie in den Schlafsaal kam, was Selene auch ganz recht so war. Auf weitere Konfrontationen hatte sie gerade nicht die geringste Lust. Leise machte sie sich bettfertig und schlüpfte in ihr Nachtzeug. Nachdem sie sich die Bettdecke über den Körper gezogen hatte, lag die Siebtklässlerin mit hinter dem Kopf verschränkten Armen da und starrte an die Decke. Um nicht erneut in Gewissenskonflikte gezogen zu werden, lenkte sie ihre Gedanken in andere Richtungen. An Schlaf schien erst einmal nicht zu denken.
Doch worüber konnte sie sonst nachgrübeln, wenn nicht über die Todesser und die daraus resultierenden Uneinigkeiten zwischen den Schülern? Sie durfte definitiv nicht über die Todesser nachdenken, denn sonst würde sie auch automatisch bei ihrer Familie ankommen. Wahrscheinlich würde sie morgen beim Frühstück schon eine Eule von ihrem Vater erwarten, der sie als erstes zu beruhigen versuchen würde, als wäre sie ein kleines Kind. Und dann würde mit absoluter Sicherheit noch die Anmerkung kommen, dass sie sich ja auch keine Sorgen um ihre Stiefmutter und ihren Stiefbruder zu machen brauche, auf die er schon aufpassen würde. Pah, als ob es sie interessierte, was aus ihrer Stiefmutter und deren missratenen Sohn wurde. Die beiden waren Muggel und fielen als solche bei Selene unter: „Nicht würdig zu existieren!“ In dieser Hinsicht hätte sie Bellas Worte freudig aufgegriffen.
„Lasst mich mit ihnen allein und ich spreche den Todesfluch...“
Sicher tasteten Selenes Finger in der Dunkelheit nach ihrem Nachttisch, wo sie die mittlere Schublade geräuschlos aufzog und einen silbernen Bilderrahmen herausfischte. Sie brauchte kein Licht, um das Bild vor ihrem inneren Auge auferstehen zu lassen. Eine zierliche, dunkelhaarige Frau auf deren Arm ein kleines Mädchen von drei Jahren saß, das schon jetzt ein jüngeres Abbild der jungen Frau zu sein schien. Neben den Beiden stand ein großer dunkelhaariger Mann im Anzug mit charmantem Lächeln, der einen Arm um die Frau gelegt hatte. Im Hintergrund konnte man undeutlich ein weißes Haus und Weinberge erkennen.
Ein Jahr nach dieser Aufnahme war ihre Mutter getötet worden. Von Todessern? Von Auroren? Bis heute hatte Selene nicht herausgefunden, was sich wirklich vor dreizehn Jahren abgespielt hatte. Deine Mutter war eine Todesserin und die Auroren haben sie hinterrücks ermordet, hätte ihre Großmutter behauptet. Deine Mutter war zur falschen Zeit am falschen Ort und wurde wahrscheinlich von einem Todesfluch der Todesser getroffen, hätte ihr Vater behauptet. Doch was war Wahrheit und was Lüge? Das wussten wohl nur die Todesser und Auroren, die an diesem Tag dabei gewesen waren.

Während Selenes Finger sachte über das kühle Glas des Bilderrahmens strichen, begannen ihre Augen zu brennen, als auch schon die erste Träne auf ihr Kopfkissen fiel. Wütend über diesen Gefühlsausbruch legte die Spanierin das Bild lauter als beabsichtigt in die Schublade zurück und drehte sich auf den Bauch, wo sie frustriert die Wand anstarrte und nicht das Risiko bestand, dass eine ihrer Zimmergenossinnen vielleicht doch etwas von ihrer Trauer mitbekam. Jetzt dachte sie ja doch über ihre Familie nach...
Sie hatte ihre Mutter über alle maßen geliebt, genau wie ihre Großmutter. Was hätten sie jetzt getan, nachdem der Todesprophet erschienen war? Ihre Großmutter hätte rätselhaft gelächelt, und alles mit Wohlwollen verfolgt, aber selbst nicht eingegriffen. Ihre Mutter... tja, was sie getan hätte, dass würde sie wahrscheinlich nie erfahren. Obwohl...
Mit einem Schlag verschwand die aufwallende Müdigkeit, die Selene kurzfristig überfallen hatte. Sie hatte immer gewusst, dass ihre Mutter vor ihrem Tod unterwegs gewesen war, um Zaubertrankzutaten zu besorgen. Zu diesem Zeitpunkt war sie als Zaubertränkemischerin tätig gewesen, bloß wo war nie herausgefunden worden. Warum war ihr eigentlich früher nie eingefallen, dass sie ja möglicherweise dort ansetzen konnte? Andererseits lag die Sache schon dreizehn Jahre zurück. Wer würde sich da noch an eine Frau erinnern, die Zutaten für Zaubertränke besorgt hatte?
Langsam wischte Selene die letzten verräterischen Tränenspuren aus ihrem Gesicht, bevor sie nun doch die Augen schloss. Es brachte nichts, wenn sie sich jetzt deswegen verrückt machte. Natürlich würde ihr das Wissen, wie ihre Mutter nun tatsächlich ums Leben gekommen war, Klarheit über ihren eigenen Standpunkt verschaffen, doch darüber konnte sie morgen früh immer noch nachdenken.
„Gäbe es eine Person, der ich bedingungslos vertrauen könnte, wie einen besten Freund, könnte ich die Sache mit ihm bereden, aber wenn ich mir ansehe, wie selbst so eine Freundschaft urplötzlich zerstört werden kann... Nein, da fahre ich mit meiner Unabhängigkeit einhundertprozentig richtig, auch wenn das bedeutet, dass ich wohl immer in einem Meer aus Einsamkeit schwimmen muss.“
Bevor ein weiterer sentimentaler Ausbruch drohen konnte, wischte Selene auch die letzten Bedenken beiseite und war in wenigen Minuten auch schon weggedöst, bevor sie wirklich einschlief und nichts träumte, wie immer.

tbc: Eingangshalle

Leila George
6.Klasse



erstellt am 09.10.2008 21:09    

cf: Gemeinschaftsraum

22. Oktober 2011

Als Leila diesen Morgen die Augen aufschlug, hätte sie am liebsten laut geschrieen und ihr Kissen zerfetzt. Es war Samstag. Samstag, endlich Samstag. Ihr wohl verdientes Wochenende stand vor der Tür. Und was durfte sie heute machen? Richtig, Rüstungen polieren. Und das ganze ohne Magie. Sie hätte sich wegzaubern können - wenn sie das jemals erlernt hätte. Am liebsten, wäre sie den ganzen Tag laut schreiend durch die Schule gegangen und hätte jeden verflucht, den sie gesehen hatte. Sie hatte all zu große Lust darauf ihrer Bettnachbarin ihr Kissen und irgendwelche Bücher über zu werfen. Aber was konnte das Mädchen dafür, dass Professor Parker immer zu falschen Zeit am falschen Ort war? Gar nichts, deshalb beruhigte sich Leila langsam wieder und stand auf. Sie ging ans Fenster, machte bald wieder kehrt und suchte sich ein paar Sachen raus die für das Polieren einer Rüstung ohne Magie gerade gut genug waren. Sie fand eine alte Bluse, die trotzdem umwerfend an ihr aussah, eine alte Jeans, die schon ziemlich abgenutzt aussah und ein Halstuch, was sie sich geschickt um den Hals band um zu sehen, ob es zum ganzen Outfit passte. Es passte perfekt. Sie schnappte sich das ganze Zeug und ging damit in die Dusche, wo sie erst einmal ausgiebig duschte. Sie ließ sich die letzten Tage durch den Kopf gehen. Es war nicht so schlimm gewesen, wie sie gedacht hatte. Sie dachte, dass die anderen Schlangenschüler Lauri und ihr den Kopf abreißen würden.
Laurius Caspari. Leila musste unwillkürlich lächeln, als sie an den Jungen dachte. Sie wusste nicht warum, doch sie freute sich, ihn zu sehen. 

tbc: off (letzter Post)

Isabella Hanson
7.Klasse
erstellt am 14.10.2008 09:47    

~> Slytherin Gemeinschaftsraum

22. Oktober 2011

Bella knurrte etwas und zog sich die Decke bis über den Kopf. Sie wollte weiter schlafen, wollte für einen weiteren Moment die Realität vergessen und einfach nur schlafen. Sie wollte nicht mal träumen, sie wollte nur nichts mehr mitbekommen.
Nach dem sie ein paar Minuten ihre Augen krampfhaft zugekniffen hatte, musste sie resigniert feststellen, dass es alles nichts mehr half. Sie war wach und würde wohl so schnell nicht mehr einschlafen.
Sie fühlte sich mies. Erstens, weil sie sich seit gestern sicher war, dass ihre Nase gebrochen war und diese immer noch fürchterlich wehtat. Und zweitens, weil sie Jack immer noch nicht die Wahrheit über diese ganzen Blauenflecken erzählt hatte. Sie schürzte die Lippen unter der Decke und dachte nach. Was war schon dabei, wenn sie es ihm sagte. Er könnte sie höchsten auslachen, weil sie sich von Georgia verprügeln gelassen hatte. Isabella seufzte, warf die Decke zurück und ging leise durch den Schlafsaal. Sie nahm ihre Sachen und ging unter die Dusche. Als der heiße Wasserstrahl auf sie prasselte schaute sie an sich herab und seufzte wieder, als sie die vielen Blauenflecken sah.
Ein Zusammenstoß mit einer Ritterrüstung. Was Besseres war er auf die Schnelle nicht eingefallen, als Jack sie gefragt hatte, was denn mit ihr passiert wäre. Bella hatte ihr schlechtestes gekünsteltes Lachen rüber gebracht und sie wusste, dass Jackson ihr diese Geschichte nicht abkaufte.
Nach dem sie sich angezogen hatte, schaute sie sich im Spiegel an und überlegte kurz, ob sie nicht einfach die größten Blauenflecken mit Make-Up bedecken sollte. Doch was sollte die ganze Mühe, sie würden ja doch bei jeder Bewegung schmerzen. Bella konnte nicht einmal sagen, wieso sie nicht in den Krankenflügel gehen wollte. Aber was sollte sie denen denn auch erzählen? Die gleiche Story wie Jack? Nein, das ging nicht. Also würde sie einfach warten, bis die Flecken von alleine weggehen und ihre Nase irgendwann nicht mehr wehtun würde. Sie zog sich an und ging dann langsam in den Gemeinschaftsraum.

Sie hatte das Bedürfnis sich an jemanden zu kuscheln und da kam nur einer in Frage. Sie hoffte inständig dass Jack schon unten war und sie schien Glück zu haben. Er war wirklich da, doch anscheinend war er schon einem Gespräch vertieft. Sie ließ leicht die Schultern hängen und ging auf einen Sessel am Kamin zu. Ein Erstklässler saß darauf und führte eine heftige Diskussion mit einem Zweitklässler ob man Schokofrösche platzen lassen könnte oder nicht.
„Wenn du nicht gleich von dem Sessel runter gehst und den Mund hältst...“, zischte Bella bedrohlich als sie hinter dem Sessel stand „Dann lasse ich dich platzen! Mit Menschen geht das nämlich auch!“
Der Junge bekam ganz große Augen und lief dann zusammen mit dem Zweitklässler davon. Bella seufzte und ließ sich in den Sessel fallen.

~> Slytherin Gemeinschaftsraum

April Moon
6.Klasse
Vertrauensschülerin


 





erstellt am 24.10.2008 00:44    

cf: Krankenflügel

Es war das in Kraft getreten was April befürchtet hatte: Thalias gute Laune war wie weggewischt. Die Augen der Ravenclaw waren vor Schreck geweitet. April schluckte. Sie hatte es gewusst. Thalia starrte die Slytherin erst einmal an. Das Mädchen sah auf den Boden und hoffte, dass die Ravenclaw bald wegsehen würde. April hatte das Gefühl sie wäre Schuld daran. Sie wartete förmlich darauf, dass Thalia sie mit ihrer selbst gezüchteten Pflanze bewarf.
Als April sich traute aufzusehen, sah sie dass Thalia weinte. Ihr Herz rutschte in die Hosentasche. Wenigstens kam Cillian ihr in diesem Augenblick zu Hilfe. Das Mädchen lächelte ihm kurz dankbar zu. Es versetzte ihr trotz alledem einen leichten Stich als sie sah, dass Cillian einen Arm um Thalia legte: Wieso durfte sie das haben was April nicht haben konnte?
Nach diesem Gedanken hätte die Slytherin sich am liebsten selber geohrfeigt. Es war nicht ihre Familie die tot war, nicht ihr Freund der verletzt war...Aber es ist mein Bruder..., es war ein kläglicher versuch sich zu rechtfertigen. April lies es auch bald bleiben. Stattdessen blieb sie schweigend stehen und beobachtete den Gryffindor wie er Thalia leicht über den Rücken streichelte. Seine ersten Worte hätten genauso gut an April gerichtet sein können. 'Du kannst nichts dafür', wiederholte sie in ihren Gedanken. Sie konnte wirklich nichts dafür. Auch wenn sie dieses Gefühl hatte.
Den restlichen Satz bekam sie kaum mit. April sah mit verträumter Miene Cillians Mimik zu, wie sie sich beim sprechen veränderte. Erst als er eindeutig sie ansah und ihr ein lächeln schenkte schreckte die Slytherin zusammen und eilte sich das lächeln zu erwidern. Egal was er auch gerade gesagt hatte.

Als Professor House eintrat, war April ihm in diesem Augenblick dankbar: Nicht weil sein erscheinen bedeutete, dass sie Greg besuchen konnten – das natürlich auch – , aber dies bedeutete auch, dem Nebenzimmer entfliehen zu können. „Okay.“, flüsterte sie auf die Worte des Professors hin. Ihr Herz hüpfte unruhig auf und ab. Wie würde Greg aussehen? Immer noch so zerfleischt oder wieder gregmäßig?
Thalia zischte wie ein geölter Blitz an ihnen vorbei, April folgte ihr nur langsam. Wohl auch nur, weil Cillian ihr dies mit einem kopfnicken angedeutet hatte. Sonst wäre sie wohl noch weitere fünf Minuten unschlüssig dagestanden. Jetzt wo es an der Zeit war Greg zu sehen war sie sich gar nicht mehr so sicher ob sie dies wirklich wollte. Nicht wegen Greg, sondern aus Angst. Angst davor, dass er vielleicht wirklich für immer irgendwelche Folgen zu tragen hätte.
Am Vorhang von Gregs Bett angekommen stellte sich wieder das selbe Problem in den Weg. Was würde jetzt auf sie zukommen? Ein Greg an zwanzig Schläuchen angeschlossen? Oder ein putzmunterer Greg? Durch den Vorhang konnte sie Thalias Stimme hören.
April fühlte sich besser und vor allem ermutigter durch den Vorhang hindurch zugehen als sie Cillians Hand an ihrem Rücken spürte.
Und schließlich standen sie beide neben Gregs Bett. Jedoch etwas im abseits. April konnte anfangs nicht viel sehen da es ziemlich dunkel war, doch langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit.
Die Slytherin kam sich vor als würde sie ein Gespräch belauschen, welches sie eigentlich gar nicht hören durfte, als sie Thalias und Gregs Worten zuhörte. Demonstrativ sah sie auf ihre Schuhe und tat so als würde sie nichts hören. Ihr Bruder sah gar nicht so übel aus wie sie erwartet hatte, doch auch nicht so gut wie sie erhofft hatte.
April beruhigte sich wieder einigermaßen und sah auf. Genau in diesem Augenblick spürte sie wie Cillian ihre Hand nahm. Das Herz der Slytherin begann sofort schneller zu schlagen. April erwiderte seinen Händedruck. Viel zu schnell lies er ihre Hand los. Selbst sein Lächeln war kein richtiger Trost. April lies sich jedoch nicht viel anmerken, sondern versuchte mindestens genauso schön zu Lächeln. Leichter gesagt als getan.

Als Gregs husten ertönte, wandte sich Aprils Kopf ruckartig zu ihrem Bruder um. Er würde doch nicht...? Das Mädchen hatte Schwierigkeiten das Gesicht ihres Bruders zu erkennen. Sie war sich nicht sicher ob er innerlich mit sich kämpfte oder nur erschöpft war. April biss auf ihrer Unterlippe herum. Sie hatte kein gutes Gefühl was Greg anbetraf. Aber das musste ja noch lange nichts heißen.



Samstag, der 22 Oktober 2011

April streckte sich als ihr Wecker unangenehm piepste. Normalerweise stellte sie diesen an Samstagen nicht, doch heute war nicht irgendein Samstag. Es handelte sich dabei um den Hogsmeade-Wochenende-Samstag und diesen wollte sie um keinen Preis verpassen. Sie vermisste das Dorf allgemein und dessen Läden (besonders den Honigtopf und die drei Besen). In Gedanken schlenderte sie schon durch die verwinkelten Gassen. Aber nicht alleine. Cillian hatte sich in ihre Gedanken geschlichen und wanderte partout neben ihr.
Erst als sich die Ersten beschwerten dass ihr Wecker immer noch klingelte, machte April ihn aus. Ihr Blick wanderte zu der Wand neben ihrem Bett. Daran waren jede Menge Fotos befestigt: Bilder von Greg, von Daheim und natürlich das Foto von Cillian und ihr, welches sie auf ihre Reise nach der Suche ihres Vaters mitgenommen hatte. Inmitten den anderen sah es richtig erbärmlich aus, so zerknittert wie es war, doch April fand trotzdem, dass es wohl das schönste war, welches an dieser Wand hing.
Sowohl Cillian als auch Greg hatte sie die letzten Tage nicht sonderlich oft getroffen. Das Mädchen hatte versucht alles zusammen zu sammeln was sie die letzten Monate verpasst hatte. Darunter waren jede Menge ungewöhnliche Dinge gewesen: Unter anderem Artikel aus dem Tagespropheten. Wenigstens war so etwas wie der Todesprophet nicht mehr vorgekommen.
April hatte es eilig aufzustehen, doch als sie ein Bein unter ihrer Bettdecke hervor gestreckt hatte und feststellte, dass es Minustemperaturen haben musste, zog sie dieses schnell wieder zurück.
Es kostete eine halbe Stunde Überwindung bis April endlich aufstand.
Es war noch kälter als sie erwartet hatte.Wenn sie Hogsmeade nicht als Eiszapfen verlassen wollte, musste sie sich heute dick anziehen. Ratlos zog April ihren Koffer unter dem Bett hervor. Sie besaß jede Menge Kleidung, trotzdem konnte sie sich nicht entscheiden. Nach längerem hin und her entschied sie sich für einen grau-gelb gestreifen Pullover und eine dunkelblaue Jeans. Der dicke Winterumhang wurde ganz nach oben auf den Kleidungsberg gelegt.

April verpasste das Frühstück knapp. Man könnte auch sagen: Als sie die Tür öffnete, verschwand es. Na toll., ihr Magen knurrte vernehmlich. Der erste halt in Hogsmeade würde wohl bei den drei Besen sein. Das Mädchen warf einen Blick zur Decke (es gab wohl keine genauere Wettervorhersage ohne das man nach draußen gucken musste, als die verzauberte Deckte). Darauf konnte sie deutlich sehen, dass es draußen immer noch so kalt wie heute morgen sein musste. Wenn nicht noch kälter. Wenn sie der Decke trauen durfte, dann hätte es draußen Minusgrade.
Aprils Blick wanderte kurz zum Gryffindortisch. Nein, sie konnte kein bekanntes Gesicht entdecken. Enttäuscht wandte sie sich um und ging in Richtung Portale. Umso mehr April in Richtung >Ausgang< ging, umso kälter wurde die Luft. Auf der Stelle herum hüpfend sah die Slytherin auf den Boden, ehe ihr ein Wesen vier, fünf Leute vor ihr auffiel. Sofort begann ihr Herz schnell gegen ihre Rippen zu pochen.
Ohne weiter nachzudenken bahnte sie sich ihren Weg zu Cillian und wurde dabei mit lautem >Hey, vordrängeln gilt nicht< und >Bist du zu blöd zu erkennen wo eine Schlange anfängt und aufhört? < begleitet. April scherte sich aber nicht darum. Ihr Ziel war es – mehr oder weniger – unbemerkt den Gryffindor zu erreichen. Da er sich nicht bewegte als April direkt hinter ihm stand, schloss sie daraus, dass dies geglückt war. Ohne lange zu überlegen legte das Mädchen ihm ihre eiskalten Hände auf seine Augen. „Wer bin ich?“, fragte sie mit einem strahlenden lächeln was Cillian natürlich nicht sehen konnte.

[tbc: Portale]