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Thema: Wohnung von Marla Styles
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Marla Styles
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erstellt am 16.10.2007 14:39
~~Einstiegspost~~
Marla kam gerade von der Arbeit nach Hause in ihre Wohnung zurück.
Sie ließ ihre Tasche achtlos in eine Ecke fallen, ging in ihr
Wohnzimmer und ließ sich erschöpft aufs Sofa fallen. Endlich
war sie wieder in ihrer Wohnung angekommen.
Es handelte sich hier um eine Dachtgeschoß-Wohnung. Die
Wände waren leicht abgeschrägt und die Wohnung wirkte nicht
allzu groß. Dennoch hatte Marla sich alle Mühe gegeben, um
diese Wohnung hübsch einzurichten und hatte es schließlich
geschafft, aus den tristen weißen Wänden und den
scheußlichen Teppichen eine schöne, gemütliche Wohnung
herzurichten. Allerdings hatte dies viel Zeit in Anspruch genommen und,
da die Wohnung nicht allzu groß war, musste sie an einigen
Stellen einsparen.
Es gab bloß zwei Zimmer, abgesehen von der Küche und dem Bad
und außerdem einen kleinen Flur, in dem Marla eine Garderobe an
der Wand befestigt hatte. Zu diesem Zeitpunkt hingen dort nur wenige
Mäntel, da Joey momentan nicht da war. In einem der beiden Zimmer
befand Marla sich gerade. Sie nannte es das Wohnzimmer. In ihm befand
sich eine bequeme, weiße Couch, ein dazu passender Couchtisch,
ein Fernseher, ein DVD-Spieler und Marlas DVD-Sammlung. Außerdem
gab es noch ein Bücherregel, in dem Marla und Joey einen
Großteil ihrer Bücher aufbewahrten.
Das andere Zimmer war Joeys Zimmer. Dort hatte sie einen Bett, einen
Schrank, den sie sich allerdings mit Marla teilen musste, einen
Schreibtisch und ein weiteres Bücherregal. Wenn Joey in der Schule
war, schlief Marla in ihrem Zimmer. War sie zuhause, nutze sie die
ausklappbare Couch im Wohnzimmer als Bett. Allerdings sollte dies nur
eine Notlösung sein, bis Marla genug Geld für eine
größere Wohnung verdient hätte.
Sie hatte auf dem Weg nach Hause bereits etwas gegessen und nun wollte
Marla eigentlich nur noch ins Bett, weshalb sie sich auch in Joeys
Zimmer begab, sich ihrer Kleidung entledigte, ein übergroßes
T-Shirt überzog und sich daraufhin völlig erledigt ins Bett
fallen ließ, wo sie nach wenigen Minuten seelenruhig einschlief.
Der Tag war sehr anstrengend für sie gewesen. Nun, da das
Schuljahr in Hogwarts begonnen hatte, musste der Laden wieder
umgeräumt werden. Die Schulbücher traten ein wenig in den
Hintergrund und machten anderen Büchern Platz. Dies war immer
einer der eher stressigeren Tage in Marlas Berufsalltag. Sonst stand
sie meistens hinter der Kasse.
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Marla Styles
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erstellt am 21.10.2007 22:35
5. September
Als um 6.30 Uhr am nächsten Morgen der Wecker klingelte, war Marla
noch lange nicht ausgeschlafen. Sie war eine typische
Langschläferin und zumeist ein unterträglicher Morgenmuffel.
Sie tastete nach ihrem Wecker und stieß dabei irgendetwas vom
Nachtisch, das mit einem Scheppern zu Boden ging. Schließlich
hatte sie den Wecker erwischt und schaltete diesen aus, um gleich
darauf nach der Nachttischlampe zu tasten, die sie allerdings
wesentlich schneller fand und anschaltete. Sie setzte sich auf und sah
nach, was da zerbrochen war und augenblicklich entfuhr ihr ein "Oh
Nein".
Marla streckte die Hand aus und hob den Bilderrahmen auf, der auf den
Boden gefallen war. Sie hatte vor einigen Tagen längere Zeit das
Foto betrachtet und es schließlich auf dem Nachttisch abgestellt,
in der Absicht es bei nächster Gelegenheit wieder an seinen
richtigen Platz zu stellen. Und da lächelte er sie an. Noah
Gordon. Sie betrachtete traurig das Bild, nahm ihren Zauberstab heraus,
tippte es an und flüstert "Reparo". Sofort setzte sich das
zerbrochene Glas wieder zusammen, doch das änderte nicht an Marlas
Stimmung.
Jahrelang hatte sie nach ihm gesucht, um ihm von Joey zu erzählen,
doch nie war sie fündig geworden. Sie hatte sich all seine
Bücher gekauft und sie gelesen, in der Hoffnung einen kleinen,
winzigen Hinweis darin zu finden, doch nichts und niemand konnte ihr
weiterhelfen. Von den Büchern hatte sie nicht allzu viel
verstanden, ganz im Gegensatz zu Joey, die diese Bücher
verschlang. Für sie waren sie bloß eine Bettlektüre,
die sie mal eben so durchlas. Marla seufzte leise und sah zum
Bücherregal hinüber, in dem sich einige der Bücher
befanden, bevor sie das Bild vorsichtig wieder auf den Nachttisch
stellte.
Marla stand schließlich auf und ging ins Badezimmer, wo sie sich
erstmal eine kalte Dusche gönnte, um auch richtig wach zu werden.
Müdigkeit konnte sie sich bei der Arbeit nicht leisten, aber zum
Glück konnte sie heute ein wenig früher gehen, da sie gestern
Überstunden gemacht hatte.
Die kalte Dusche hatte ihre Lebensgeister belebt und so lief sie
ziemlich wach und voller Elan in die Küche, wo sie sich noch
schnell ein Müsli zurecht machte und anschließend
frühstückte. Sie hasste es alleine zu essen und deshalb
aß sie nie viel, wenn Joey nicht zuhause war. Manchmal nahm sie
dabei so sehr ab, dass Joey sich sehr sorgte, wenn sie nach Hause kam,
weshalb Marla sich mittlerweile zwang zum Frühstück zumindest
etwas Müsli zu essen.
Als sie schließlich fertig war, machte sie alle Lichter aus und
schaltete den Strom in der Wohnung ab, um Geld zu sparen. In den ganz
schlechten Zeiten, hatte sie nicht einmal daran gedacht, die
Lichtschalter zu betätigen, um Strom zu sparen und somit Geld. Zum
Glück hatte sich das jetzt geändert und so konnte sie das
Haus entspannt verlassen und zur Arbeit gehen. Draußen war es
sehr kalt, weshalb sie ihren Mantel enger um sich schlung und sich auf
den Weg machte, der mit Sicherheit gute 30 Minuten beanspruchen
würde. Dennoch würde sie pünktlich um 8 Uhr bei der
Arbeit sein,
tbc ~ Flourish & Blotts
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Marla Styles
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erstellt am 26.12.2007 20:25
cf ~ Flourish & Blotts
Die letzten Stunden waren Marla endlos lange vorgekommen. Die Zeit
verging äußerst schleppend und Marla war zunehmend in ihren
Gedanken versunken. Kurz vor Feierabend hatte sie die Frage eines
Kunden überhört, der sie nach einem der Bücher gefragt
hatte, woraufhin dieser sich bei ihrem Chef beschwert hatte. Das hatte
eine ordentliche Standpauke gegeben, denn eines der wichtigsten Dinge
bei 'Flourish & Blotts' war es, sich um die Kunden zu bemühen.
Marla hatte das Donnerwetter über sich ergehen lassen und eine
halbe Stunde später hatte sie den Laden verlassen, um
schließlich ihren Feierabend zu genißen.
In dem Moment, in dem sie vor dem Laden stand, spürte sie wieder
die Tränen in sich aufsteigen. Sie zögerte nicht lange und
ging in Richtung tropfender Kessel davon. Sie konnte zu ihrer Schwester
nicht einfach apparieren. Schließlich lebte diese im London der
Muggel und wenn sie irgendjemand dabei beobachtet hätte, wäre
das ein äußerst unangenehmer Konflikt mit dem Ministerium
geworden und dafür hatte Marla im Moment wirklich keinen Kopf.
Sie hatte den tropfenden Kessel mit wenigen Schritten durchquert und
war auf der anderen Seite wieder auf die Straße getreten. Sie zog
ihren Mantel enger um sich und lief los in die Richtung der Wohnung
ihrer Schwester. Der Weg war nicht weit. Susan hatte extra darauf
geachtet leicht von Marla erreicht werden zu können bei der
Wohnungswahl und umgekehrt hatte Marla ebenso darauf geachtet. Sie
besuchten sich mindestens zweimal im Monat gegenseitig, doch die
Termine waren immer abgesprochen. Diesmal würde Marla ohne
Vorwarnung vor Susan Tür stehen.
Auf dem Weg hatte Marla zuviel Zeit nachzudenken. Zumindest kam es ihr
so vor und sie spürte nach kurzer Zeit bereits, dass einige
Tränen ihre Wangen herunterliefen. Sie hasste es in der
Öffentlichkeit derartig schwach zu erscheinen. Die Menschen um sie
herum sahen sie überrascht und mitleidig an, andere auch
gehässig. Marla konnte ihre Blicke kaum ertragen und sah einfach
in Richtung Boden. Sie hasste es, dass all diese fremden Menschen sie
weinen sahen. Sie fühlte sich schwach und elend und in all der
Zeit war zwar ab und an ein Gefühl der Trauer dagewesen, doch nie
hatte sie sich derartig schlecht gefühlt. Dieses Gefühl
konnte ihr nur einer vermitteln und Marla wusste auch genau warum. Ich liebe ihn noch immer...
Schoß es plötzlich durch ihre Gedanken und für einen
Moment blieb sie einfach stehen. Obgleich sie diese Erkenntnis schon
lange Zeit zuvor hatte, überraschte sie sie in diesem Moment.
Trotz allem, was geschehen war, was er getan hatte, was sie getan
hatte, liebte sie ihn noch immer. Sie sehnte sich noch immer nach ihm.
Als sie sich schließlich wieder in Bewegung setzte, hatte sie
aufgehört zu weinen und es war nicht mehr weit bis zu Susans
Wohnung und auf dem letzten Stück konzentrierte sich Marla darauf
an nichts zu denken. Sie konnte ja schlecht gleich an Susans Tür
klopfen und dann vor lauter Heulerei kein Wort herausbringen, also nahm
sie sich, so gut es ging zusammen und stand schließlich vor der
Haustür. Marla war mit der Welt der Muggel vertraut und wusste
genau, was zu tun war. Sie klingelte an und kurz darauf ertönte
ein Summen an der Tür, was Marla zeigte, dass die Tür offen
war. Sie betrat den Hausflur und stieg die Treppe zu Susans
Wohnungstür hoch. Diese stand bereits auf dem Treppenabsatz, um zu
sehen, wer da eigentlich gekommen war und als sie Marla erblickte,
weiteten sich ihre Augen vor Überraschung. Marla wurde sofort von
ihrer Schwester umarmt. "Was ist passiert, Marla? Du siehst ja
furchtbar aus. Ist irgendwas mit Joey?!" Sorge schwang in ihrer Stimme
mit und Marla schüttelte nur leicht den Kopf. "Joey geht es gut."
murmelte sie leise.
Susan führte sie herein. "Du bist ja vollkommen durchgefroren!
Häng erstmal deinen Mantel auf und ich mach dir eine Tasse
heißen Kakao und dann sehen wir weiter." mit diesen Worten
schloß Susan die Tür hinter Marla und verschwand in der
Küche, wo sie sofort begann mit den Tassen zu klimpern. Marla hing
ihren Mantel an der Garderobe auf und ging zu ihr in die Küche, wo
sie sich auf einem der Stühle niederließ. Sie wartete, bis
Susan ihr eine Tasse voll heiß dampfenden Kakao vor die Nase
gestellt und sich zu ihr gesetzt hatte. "Trink erstmal einen Schluck."
sagte sie, als Marla den Mund gerade geöffnet hatte, um etwas zu
sagen. "Das wärmt dich auf."
Marla nahm einen Schluck und sie konnte spüren, wie die Wärme
sich direkt in ihr ausbreitete und sie fühlte sich zumindest ein
wenig besser, obwohl die Kälte sie bis gerade eben gar nicht
gestört hatte. Sie sah Susan an und diese nickte ihr leicht zu, um
zu signalisieren, dass sie zuhören würde. Marla sah runter
auf ihre Tasse und hielte diese fest. Ihre Hände zitterten wieder
leicht, doch das lag nicht daran, dass sie eiskalt waren. Marla atmete
noch einmal tief durch und sah schließlich wieder zu Susan. "Noah
war heute im Laden." Marla sprach mit erstickter Stimme. Sie konnte
kaum sprechen und Susan schien das auch zu bemerkt. Sie nahm Marlas
Hände in die Ihren und sah sie mit einem verständnisvollem
Lächeln an. "Ist schon gut, Schwesterchen. Ich kann mir schon in
etwa denken, was passiert ist." Susans Stimme wirkte beruhigend und
gleichzeitig spürte Marla den Schmerz wieder in ihr aufsteigen.
Bei jedem anderen hätte sie sich geschämt, ihre Gefühle
so offen zu zeigen, doch nicht bei Susan und so brach Marla wieder in
Tränen aus. Susan erhob sich, nahm Marla wieder in die Arme und
sprach beruhigend auf sie ein, bis Marla sich wieder einigermaßen
beruhigt hatte.
Schließlich erzählte Marla, was vorgefallen war. Zu Beginn
noch mit einigen Unterbrechungen, weil sie nicht weiter reden konnte,
schließlich aber doch relativ normal, abgesehen davon, dass noch
immer Tränen ihre Wangen herunterliefen. Sie wischte sich die
Tränen weg, als sie fertig war und sah Susan an. Diese schien kurz
zu überlegen. "Wann ist denn der Test?" Marla atmete wieder tief
durch. "Im Oktober." Susan überlegte wieder. "Willst du es Joey
sagen?" Marla zuckte hilflos mit den Schultern. "Ich weiß es
nicht.." Sie wusste es tatsächlich nicht. Zum einen schien es ihr
richtig zu sein, ihr zu schreiben, doch andererseits konnte sie nicht
einschätzen, wie ihre Tochter darauf reagieren würde. Susan
unterbrach sie in ihren Gedanken. "Egal wie der Test ausfällt, er
wird es ihr sagen, Marla." Marla sah auf die Tischplatte. Susan hatte
Recht. Er würde es Joey auf jeden Fall erzählen. Sie musste
ihm zuvor kommen, denn ansonsten würde er alles verdrehen und wer
weiß, wie Joey darauf reagieren würde. Marla biss sich auf
die Unterlippe und nickte leicht zustimmend.
Marla saß eine Weile schweigend da, bis Susan schließlich
weiter sprach. "Du musst wissen, was du da tust. Ich denke allerdings,
dass du es Joey sagen musst. Ganz egal, wie, denn sie darf es auf
keinen Fall von ihm erfahren!" Marla bemerkte erst jetzt den
abfälligen Tonfall in Susans Stimme, sobald sie von Noah sprach.
Sie nickte leicht und seufzte. "Ich weiß." murmelte sie leise.
Susan nickte leicht und erhob sich wieder vom Tisch. "OK, ich muss
jetzt anfangen zu kochen. Jonathan wird bald nach Hause kommen."
Jonathan war Susans Lebensgefährte. Susan war nie der Typ für
eine Hochzeit in weiß gewesen und hatte jemanden gefunden, der
ebenso dachte. Die beiden waren vor 5 Jahren zusammen gezogen und
Jonathan wusste bis heute noch nicht, dass Joey eine Hexe war, obwohl
Susan versuchte ihn Stück für Stück damit vertraut zu
machen, dass es Dinge auf der Welt gab, von denen er noch nichts
wusste. "Möchtest du vielleicht zum Essen bleiben?" Marla bemerkte
erst jetzt, wie hungrig sie war. Seit heute morgen hatte sie nichts
mehr gegessen und nickte. "Ja, sehr gerne" Susan strahlte und begann
mit ihren Vorbereitungen. Marla machte sich nützlich und half ihr
beim Kochen. Susan scherzte und alberte herum, um Marla abzulenken und
aufzumuntern und hatte schließlich auch Erfolg und als ihr
Lebensgefährte schließlich nach Hause kam,
begrüßte er Marla freundlich und schien sich
tatsächlich zu freuen, dass sie da war.
Sie aßen zusammen und saßen anschließend noch lange
zusammen und redeten. Als Marla schließlich nach Hause ging,
fühlte sie sich bereits viel besser. Sie verließ die
Wohnung, vergewisserte sich, dass niemand anwesend war und
disapparierte schließlich in ihre eigene Wohnung. Für einen
kurzen Moment war ihr ein wenig schlecht, doch das verging fast sofort
wieder. Sie ging in ihr Wohnzimmer. Dort suchte sie sich einen ihrer
Lieblings-Muggel-Filme aus (Der 1. Ritter) und legte die DVD in den
Player, ließ sich daraufhin in den Sessel fallen. Jetzt wollte
sie nicht noch einmal über alles nachdenken und auf diesem Wege
konnte sie sich entspannen und einfach ablenken.
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Marla Styles
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erstellt am 10.01.2008 00:56
Marla war irgendwann
während des Films eingeschlafen. Die DVD stand bereits wieder im
Menü und spielte die seltsame Menü-Musik in einer
Endlosschleife. Sie saß noch immer im Sessel, weit runtergesunken
und in die Kissen gekuschelt, als sie plötzlich aufschreckte.
Irgenderwas klopfte und Marla brauchte einen Moment, um sich zu
orientieren. Wer ist denn da an der tür??
Sie stand auf und fiel nach dem ersten Schritt erstmal der Länge
nach hin. "Autsch, verdammter Mist!" Marlas Fuß war eingeschlafen
und einfach weggeknickt. "Verflucht." jetzt hörte sie wieder das
Klopfen und wollte sich schon auf allen Vieren in Richtung Tür
bewegen, als sie bemerkte, dass das Klopfen gar nicht von der Tür
kam. Sie wandte den Blick zur Seite und entdeckte eine ziemlich
missmutig aussehende Eule vor ihrem Fenster. "Toll, was das jetzt
wieder sein kann."
Vorsichtig zog sie sich am Türrahmen hoch und setzte langsam einen
Fuß vor den anderen. Nach einem weiteren Sturz war sie sitzend
vorm Fenster angekommen. "Super, das gibt wieder ein paar blaue
Flecken!" Mit ein paar schnellen Handgriffen öffnete sie den
Fensterriegel und schob das Fenster nach oben. Die missmutige Eule flog
herein und ließ sich auf dem Sessel nieder. Marla verdrehte die
Augen. "Ja, ganz toll.. hättest du dich nicht ein bisschen
näher bei mir nieder lassen können?" Sie schloß das
Fenster wieder und kroch auf allen Vieren zum Sessel rüber und
setzte sich dann einfach davor.
Sie betrachtete den Vogel kurz und entdeckte dann den Brief, den er bei
sich trug und.. erkannte auch die Handschrift. "Oh nein, nicht jetzt.."
Sie nahm dem Uhu den Brief ab und als sie die Hand mitsamt Brief gerade
wegziehen wollte, pickte ihr der Vogel in den Finger. "Au, du
blödes Vieh, was soll denn das?!" Doch anscheinend wurde der Vogel
nur noch wütender auf ihren Vorwurf hin. Er pickte weiter nach
ihr. Marla nahm den Brief und rückte ein Stück von dem Vogel
weg, der allerdings anscheinend Spass daran gefunden hatte, sie zu
ärgern, weshalb er kurzerhand dazu überging, sie aus dem Flug
heraus anzugreifen. "Ah, du dummer Vogel, flieg doch raus!" rief Marla,
die nicht mehr wusste, dass sie das Fenster ja geschlossen hatte.
Nach einigem weiteren Gepicke und Flüchen, floh Marla
schließlich in die Küche und knallte die Tür hinter
sich zu. "So.. Jetzt hau ab, du blödes Vieh!" Den Brief hatte sie
mittlerweile in der Hand zerknüllt. "Ach, verdammt.." sie
ließ sich mit dem Rücken an der Tür zu Boden sinken,
atmete tief durch, bevor sie ihn öffnete und die kurze Antwort
entnahm. Sie entknitterte den Brief ein wenig und begann
schließlich zu lesen. Als sie gelesen hatte, ballte sie die
Hände zu Fäusten. "Was bildet der sich eigentlich ein?!"
Sie nahm den Brief wieder zur Hand, den sie gerade einfach achtlos
fallen gelassen hatte, um zu überprüfen, ob da
tatsächlich das stand, was sie gerade gelesen hatte. Ihr Blick
fiel auf etwas Rotes auf dem Pergament. Sie hob überrascht eine
Augenbraue. Sieht aus wie.. wie Blut, ist ihm etwa was passiert??
Doch im nächsten Augenblick bemerkte sie, dass einer der roten
Flecke größer wurde und zwar an ihrem Finger. "Dieser
bescheuerte Vogel!" rief sie laut duch die Wohnung. Der Uhu hatte ihr
tatsächlich den Finger blutig gepickt. "Das gibts doch gar nicht!
Den hat der doch extra geschickt!" Marla fluchte mit Sicherheit noch 5
Minuten lang weiter über den Uhu, der sich noch immer im Nebenraum
befand.
Schließlich beruhigte sie sich wieder, stand auf und zog
irgendwoher ein neues Blatt Pergament zur Hand. Sie zog ihre Feder und
Tinte aus einer der Schubladen und begann eine kurze Antwort zu
schreiben.
Ein 'bezaubernder' Vogel. Waren die Heuler aus? Wobei
eigentlich sollte man sich nicht wundern, dass der Uhu so geworden ist,
bei dem Besitzer...
Wie auch immer: Joey wirds schon gut gehen. Immerhin bist du ja auch da
und hast die Verpflichtung die Schüler zu schützen.
Marla
Während des Schreibens konnte sie nicht verhindern, dass ab und an
ein kleiner Tropfen Blut auf das Pergament tropfte, doch das
kümmerte sie kaum. Sie packte das Pergament in einen
Briefumschlag, stand auf und zog ihren Zauberstab heraus, für den
Fall, dass der Vogel es noch immer auf sie abgesehenn hatte. Sie
öffnete leise und langsam die Tür und sah ins Wohnzimmer
rüber. Der dämliche Uhu kreiste noch immer an der Decke.
Marla richtete ihren Zauberstab auf ihn und flüsterte
"Impedimenta." Augenblicklich schien es, als würde der Uhu in der
Bewegung stoppen und Marla musste sich beeilen, um ihn rechtzeitig
aufzufangen, denn sonst wäre er zu Boden gestürzt. Sie band
dem nun wehrlosen Vogel den Brief ans Bein. "Tut mir leid Kleiner, aber
ein blutiger Finger reicht mir. Sie legte ihn auf den Sessel und holte
noch schnell aus der Küche etwas Wasser und ein paar Körner
für den Vogel, zum trinken und zum essen. Diese stellte sie auf
die Fensterbank und öffnete das Fenster. Der Vogel hatte sich
mittlerweile in seiner 'Zeitlupen-Bewegung' wieder aufgerichtet. Sie
sah zu ihm rüber. "Also, hier hast du Wasser und was zu essen,
falls du das für den Flug brauchst, ansonsten kannst du dich bei
deinem 'tollen' Besitzer beschweren. Sie trat zur Seite und nahm
einigen Abstand vom Vogel, sowie vom Fenster und löste den Zauber.
Daraufhin stieg der Vogel kreischen und sich anscheinend lauthals
beschwerend in die Lüfte und flog beinahe direkt nach
draußen. "Tze... Dummes Vieh!" sagte Marla leise zu sich selbst
und schloß das Fenster hinter der Eule, die in die Nacht
hinausgeflogen war. Sie stellte das Wasser und die Körner wieder
in die Küche, wo der zerknüllte Brief am Boden lag. Sie hob
ihn auf, um ihn gleich darauf wieder wütend in den Mülleimer
zu werfen. "Arroganter Mistkerl!" rief sie dem Brief nach, als wenn
Noah sie dadurch hören könnte.
Sie ging zurück ins Wohnzimmer und schaltete dort angekommen erst
einmal alle Geräte aus, die noch immer liefen. Daraufhin ging sie
in ihr momentanes Schlafzimmer, zog sich um und ließ sich
rücklings aufs Bett fallen. Ihr Blick fiel auf den Nachttisch, auf
dem noch immer das Bild von Noah stand und sie spürte wieder
Tränen in sich aufsteigen. Mit einer raschen Handbewegung drehte
sie das Bild einfach um, so dass das Bild selbst auf dem Tisch lag und
sie es nicht mehr sehen musste, daraufhin drehte sie sich um und begann
leise zu weinen. Irgendwann hatte sie sich schließlich in den
Schlaf geweint.
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Marla Styles
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erstellt am 23.01.2008 08:10
18. Oktober 2011
Marla starrte schon seit einer Stunde auf ihren Wecker, als dieser
schließlich auf 7 Uhr umsprang und schrill zu schellen begann.
Anstatt ihn auszustellen, starrte sie weiter auf den Wecker,
völlig in Gedanken versunken. Heute sollte der Tag sein, da Noah
die Wahrheit erfahren würde und nicht mehr leugnen konnte, was
für sie schon lange so offensichtlich war. Das bedeutete
gleichzeitig, dass sie ihn wiedersehen musste und sie wusste genau,
dass er weiterhin verletztend sein würde. Der Gedanke an ihre
letzte Begegnung schmerzte Marla noch immer und sie hasste es, das
nicht einfach überspielen zu können. Zumindest würde sie
heute abend nicht dazu in der Lage sein, das war ihr in den letzten
Wochen bewusst geworden und sie wollte auch gar nicht so tun, als
wäre alles in Ordnung, wenn sie ehrlich zu sich selbst war. Nach
fünf Minuten stellte sie schließlich den Wecker aus und
stand auf. Sie hätte zwar noch viel Zeit gehabt, da sie den
Vormittag frei hatte, doch sie hätte ohnehin nicht mehr schlafen
können. Zu viel ging ihr im Kopf herum.
Über einen Monat war es her, dass sie den letzten Brief von Noah
erhalten hatte und den ihren abgeschickt hatte. Seither hatte es keinen
Kontakt mehr zwischen ihnen gegeben, kein Brief, keine zufällige
Bewegung und auch sonst nichts. Marla war nicht sicher, ob das gut oder
schlecht war. Allerdings hatte sie sich in der Zwischenzeit viele
Gedanken gemacht, unter anderem auch um Joey, ihre Joey. Wenn der Test
positiv ausfallen würde, würde es einiges zu klären
geben und Marla wollte nichts vor ihr verheimlichen. Sie hatte ihr vor
einer Woche einen Brief geschrieben, in dem sie Joey um ein Haar bat,
da sie einen Test lassen machen musste. Um was für einen Test es
allerdings ging, hatte Marla nicht einmal angedeutet und hatte auch auf
die vielen Briefe hin, die sie von ihrer Tochter erhalten hatte, nicht
geantwortet. Das Haar hatte Joey ihr dennoch geschickt, allerdings mit
dem Vermerk, dass es unter Umständen nicht ihr Haar war, da noch
andere ihre Bürste benutzten. Marla hatte also eines aus Joeys
Bürste genommen, die sie immernoch zuhause hatte und eingepackt,
um es auch ja nicht zu vergessen.
Mit hängendem Kopf schlurfte Marla ins Badezimmer und nahm erst
einmal eine enstpannende Dusche. Mittlerweile hatte sich die
finanzielle Lage der Familie Styles gebessert. Marla hatte viel
gearbeitet und eine kleine, doch für ihre Verhältnisse
durchaus bedeutende Gehaltserhöhung bekommen. Sie hatte Joey von
diesem Geld mit einer neuen Bluse und einer neuen Hose versorgt, die
sich der Körperform anpassten. Sie hatte das Gefühl, dass es
langsam bergauf ging mit ihnen. Vieles hatte sich wie von selbst
geregelt. Das Einige, was noch immer offen im Raum stand, war diese
Sache mit Noah und da würde sich heute vermutlich auch so einiges
klären.
Mit einem eher mäßigen Frühstück verließ
Marla das Haus in Richtung Winkelgasse, um den Kopf frei zu kriegen und
nicht alleine zuhause rumzusitzen.
tbc ~ Winkelgasse, Tropfender Kessel
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Marla Styles
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erstellt am 01.04.2008 19:17
cf ~ Flourish & Blotts
Als endlich der letzte Kunde den Laden verlassen hatte und auch die
letzte Kleinigkeit weggeräumt worden war, war es bereits weit nach
18 Uhr und das, obwohl der Laden bereits um 17.30 Uhr geschlossen
hatte. Marla blieb nicht mehr viel Zeit und so beeilte sie sich und
apparierte direkt zu ihrer Wohnung.
Dort angekommen öffnete sie so schnell es ging die
Wohnungtür, die mit einem Knallen kurz darauf hinter ihr schon
wieder ins Schloss fiel, während sie schnell ihren Mantel an die
Garderobe warf, in der Hoffnung, dass er dort hängen bleiben
würde, was natürlich nicht der Fall war. Auf dem Weg ins
Badezimmer warf sie ihre Schuhe achtlos in den Flur, um
schließlich im Bad auch die restlichen, von den Büchern
eingestaubten, Kleider loszuwerden.
Mit Erleichterung, dass es recht schnell gegangen war, stief sie in die
Dusche und genoß kurz das warme Wasser auf der Haut. Allerdings
würde sie gleich einen klaren Kopf benötigen und drehte daher
die Temperatur runter, nachdem sie sich gründlich eingeseift und
die Haare gewaschen hatte. Der eiskalte Duschstrahl, der sie traf,
vertrieb augenblicklich alle Müdigkeit, die der Arbeitstag
zurück gelassen hatte und vertrieb auch für eine kurze Zeit
die Gedanken, die ihr immer mal wieder durch den Kopf schossen, wenn
sie sich gerade nicht konzentrierte.
Jetzt allerdings trat sie aus der Dusche und sorgte mit einigen
Handgriffen dafür, dass ihre Haare trockneten und in wundervoll
glänzenden Locken auf ihre Schultern herabfielen. Heute wollte sie
nichts auf sich kommen lassen und gab sich besonders viel Mühe mit
ihrem Make-Up, das allerdings nur sehr dezent ausfiel, weil Marla es
nicht mochte sich zu sehr aufzudonnern, weil sie das für
übertrieben hielt. Ihr reichte ein dezentes Make-Up, das ihre
Fältchen überdeckte und dazu ein Lippenstift, der nur ein
wenig dunkler, als ihre Lippen war, um sich zu gefallen.
Während sie so vorm Spiegel stand und konzentriert ihre Schminke
auftrug, begann sie leise vor sich hin zu summen. Als sie
schließlich mit der Schminkerei fertig war, wandelte sich das
summen zu einem leisen Gesang. Es war ein sehr altes Lied, das sie da
vor sich sang, doch ihre Mutter hatte es ihr ab und zu vorgesungen, als
sie noch kleiner war und irgendwie sorgte dieses Lied dafür, dass
sie sich besser fühlte, obwohl es keinen Anlass dazu gab. Mit
einem optimistischen Lächeln auf den Lippen schnappte sie sich
schließlich ein paar der besten Kleider aus ihrem Schrank und
teste vorm Spiegel, welches wohl besser aussah, entschied sich
schlussendlich allerdings für eine Jeans, die noch ziemlich neu
war und eine langärmelige schwarze Bluse.
Als sie schließlich fertig war, betrachtete sie sich noch einmal
kurz im Spiegel. "Sehr gut, Marla. Nichts zu gewagt und völlig
unverbindlich. Einfach elegant eben." sagte sie zu sich selbst, um sich
ein wenig Mut zuzusprechen.
Nach ein paar Schritten hatte sie sich noch eine kleine schwarze
Handtasche vom Regal geschnappt, in welche sie jetzt den Umschlag
steckte, in dem sich Joeys Haare befanden. Aus ihrer kleinen
Schuhsammlung wählte sie ein geschlossenes Paar aus, das ihr
Füße warm hielt und sie durch den schmalen Absatz auch
gleich ein wenig größer machte. Sie hatte das Gefühl
sich größer machen zu müssen, um diesen Abend Noah
gegenüber zu überstehen. Darüber zog sie jetzt noch
ihren schwarzen Mantel, der ihr bis zu den Knien reichte und
betrachtete sich noch einmal kurz im Spiegel, bevor sie tief
durchatmete. "Also dann.. Auf in den Kampf" flüsterte sie sich
selbst zu, bevor sie die Wohnung verließ und vor den Eingang des
Mungos apparierte.
tbc ~ St. Mungos EG
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Marla Styles
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erstellt am 22.05.2008 20:45
Mittwoch, 19. Oktober 2011
cf ~ St. Mungos 3. Stock
Marla hatte Hogwarts erst äußerst spät verlassen. Zuvor
hatte sie ein langes Gespräch mit ihrer Tochter geführt,
anschließend mit Professor House und auch noch ein kurzes mit der
Direktorin. Alle hatten ihr versichert, dass es Joey gut ging und der
Täter bestraft werden würde. Dennoch konnte sie einfach nicht
verstehen, wie jemand ihrer Tochter etwas so Grausames antun konnte.
Was hatte Joey denn getan, um so etwas zu verdienen?
Marla war erst gegen 2 Uhr zuhause gewesen, wo sie ziemlich
erschöpft ins Bett gefallen war, allerdings lange Zeit nicht hatte
einschlafen können. Sie sorgte sich um Joey und fragte sich immer
wieder, wie es denn jetzt weitergehen sollte, wo Noah den Beweis hatte,
dass er Joeys Vater war. Marla wollte es Joey auf jeden Fall sagen und
sie wollte, dass Noah dabei war und das an sich stellte schon ein
Problem darf. Schließlich konnte sie ja nicht einfach so nach
Hogwarts spazieren und sich bei Noah im Büro mit ihm und ihrer
Tochter treffen und ebenso nebenbei erwähnen, dass er ihr Vater
war.
Allerdings hatte sich so etwas wie ein Plan geformt. Zumindest, was den
Ort und die Zeit betraf, denn demnächst sollte ja ein Wochenende
in Hogsmead stattfinden und Marla hatte sich überlegt, dass dies
ein guter Zeitpunkt sein würde, um Joey die Nachricht irgendwie zu
überbringen. Denn das war der Punkt, über den sie noch nicht
nachgedacht hatte. Wie sie ihr das Ganze eigentlich beibringen sollte.
Außerdem hatte sie bisher erfolgreich verdrängt, dass sie ja
noch Noah kontaktieren musste, um ihn von diesem Plan ebenfalls zu
unterrichten und eigentlich stand ihr nach dem gestrigen Abend
eigentlich nicht der Sinn danach. Dennoch wusste sie, dass sie dem
Ganzen nicht aus dem Weg gehen konnte.
Müde drehte sie sich zum Wecker, der gerade anzeigte, dass es
schon 5 Uhr war. In einer Stunde musste Marla aufstehen. Genervt
schloß sie die Augen. Sie wusste zwar, dass sie nicht mehr
schlafen konnte, aber hatte auch noch keine Lust ihr warmes Bett zu
verlassen. Sie war sich sicher, dass es im restlichen Teil der Wohnung
ziemlich kalt sein würde. Außerdem hätte sie auch gar
nicht gewusst, was sie mit der zusätzlichen Zeit hätte
anfangen sollen.
Marla stand dennoch auf, bevor ihr Wecker schellte und stellte diesen
vorsorglich ab, bevor sie zunächst ins Bad ging und dort erst
einmal ausgiebig duschte. Als sie die Dusche verließ, fühlte
sie sich eindeutig wach und sehr viel besser, als zuvor, was nicht
zuletzt daran lag, dass sie die letzten paar Minuten nur noch eiskaltes
Wasser benutzt hatte, um auch tatsächlich wach zu werden.
Marla zog sich an, schminkte sich und setzte sich dann in die
Küche, wo sie relativ gemütlich frühstückte.
Relativ, da sie in Gedanken immer wieder bei ihrer Tochter war und sie
sich noch immer Sorgen machte. Aber schließlich konnte sie auch
nichts an der aktuellen Situation ändern.
Als sie schließlich fertig mit dem Frühstück war, sah
sie auf die Uhr und musste erkennen, dass sie sich beeilen musste, um
pünktlich bei der Arbeit erscheinen zu können. Sie hatte sich
wohl zu viel Zeit gelassen.
Mit einem genervten Seufzen schnappte sie sich ihre Tasche, warf sich
ihren Winterumhang über und verließ die Wohnung, um
rechtzeitig bei der Arbeit anzukommen.
tbc ~ Flourish & Blotts
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Severus Snape
Todesser
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erstellt am 03.09.2008 20:01
CF: Haus von Severus Snape
Severus wartete ohne auch nur den leisesten Laut von sich zu geben in
der Besenkammer. Die Frau schien sich ein paar Minuten zu
verspäten, doch der Tränkemeister war zuversichtlich, dass
alles so klappen würde, wie geplant. Durch das Schlüsselloch
in der Tür fiel ein kleiner Lichtschein, Severus wollte gerade auf
seine Uhr sehen, als er merkte, dass er immer noch fast komplett
unsichtbar war. Das musste er schnell ändern, denn solange er
unter diesem Zauber stand würden seine Flüche nicht die volle
Wirkung erzielen und Miss Styles nur leicht betäuben. Er
flüsterte den Gegenspruch und war einen Wimpernschlag später
wieder vollständig sichtbar.
Schon im nächsten Moment ertönte ein leises Klicken aus dem
Raum nebenan und eine Tür öffnete sich. Severus’ ganzer
Körper spannte sich an, er umklammerte den Zauberstab noch fester,
als sonst und legte mit der freien Hand seine Maske an, die im Moment
der Berührung mit seiner Haut, sich fest um sein Gesicht schloss
und dieses komplett verdeckte.
Schon während des Wartens hatte er sich für einen Fluch
entschieden, mit dem sie bestimmt drei Tage im Krankenflügel
liegen würde. Zwar war er sehr brutal, doch die Frau würde
daran nicht sterben, solang er es nicht wollte. Severus hatte den Fluch
selbst erfunden, damals war er in der 5. Klasse in Hogwarts gewesen und
wollte sich gegen seine vielen Feinde gewappnet fühlen. Er
besaß volle Kontrolle über den “Sectumsempra”
und würde schon aufpassen, dass ihr nicht allzu viel geschah, sie
aber zumindest eine Zeit lang außer Gefecht setzen würde.
Er hatte schon die Klinke in der Hand und wollte sie gerade sacht
herunterdrücken, als Musik aus einem Nebenzimmer erklang. Die macht es mir ja schon fast zu einfach.
Nun brauchte er noch nicht einmal besonders leise sein, er sollte
vielleicht auch nicht auf sie zu trampeln, doch er musste nicht allzu
bedacht darauf sein nicht zu laut zu atmen und mit seinem weiten,
schwarzen Umhang über den Boden zu streifen.
Trotzdem versuchte er möglichst leise die Türklinke
herunterzudrücken, da er sich nicht sicher war, ob sie quietschte.
Wer seine Tür nicht sicher genug abschließt, von
dem kann man auch nicht erwarten, dass er regelmäßig Sachen
in seiner Wohnung erneuert oder repariert. Anschließend folgte er schleichend der Musik, den Zauberstab schon bereit um den Fluch auf Miss Styles abzufeuern.
Er schielte um die Ecke in den nächsten Raum und fand dort, mit
dem Rücken zu ihm gewandt, die junge Frau vor, die ihn noch nicht
bemerkt zu haben schien, andernfalls würde sie wohl kaum so ruhig
dasitzen. Kurz überlegte der Tränkemeister, ob er sie
einfach, ohne, dass sie es registrieren würde, angreifen sollte
oder sie wissen lassen sollte, dass jemand bei ihm im Haus war. Er
entschied sich für das Letztere, war doch immer wieder lustig
Leute zu erschrecken und in die geschockten Gesichter zu blicken, wie
auch in der vergangenen Nacht bei Jakob Theodor.
Mit versteinerter Miene, die durch die Maske allerdings nicht zu
erkennen war, stellte er sich genau hinter den Sessel, in dem Miss
Styles saß, hob den Zauberstab und presste ihn ruckartig an ihre
rechte Schläfe. Ohne den Druck zu verringern ging er um den Sessel
herum und stellte sich nah vor sie. Da sie ihn in Hogwarts als Lehrer
gehabt hatte, vermied er es zu reden, falls sie sich an seine Stimme
erinnern würde, könnte das schwerwiegende Folgen für ihn
haben.
Das einzige Wort was er mehr geflüstert, als gesagt herauspresste
war “Sectumsempra!” dabei richtete er seinen Zauberstab von
Miss Styles Schläfe auf ihren Oberkörper und trat
anschließend einen Schritt zurück. Zufrieden betrachtete er
noch kurz, wie sich langsam Blutflecken auf ihrer Kleidung bildeten.
Der Tränkemeister wusste, dass die junge Frau nun viele tiefe
Schnitte am Oberkörper besaß, jedoch hatte er sie so
präzise platziert, dass sie nicht in Lebensgefahr schwebte, aber
trotzdem jeden Moment das Bewusstsein verlieren würde.
Er warf einen Blick auf seine Uhr und erkannte, dass es schon nach 7
Uhr war. Es war Zeit für ihn zu gehen. Prompt drehte er sich um,
legte, bevor er die Wohnung verließ, den Unsichtbarkeitszauber
auf sich, stieg die unendlich vielen Treppen wieder hinunter und
verließ das Haus. Er drehte sich nicht einmal mehr um, sondern
disapparierte zurück nach Salisbury, sobald er wieder an der
frischen Luft war.
TBC: –> Rest Großbritannien - Haus von Severus Snape
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Marla Styles
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erstellt am 03.09.2008 21:19
cf ~ Flourish & Blotts
Marla hatte nur kurz die Augen geschlossen. Doch sie war abgelenkt. Zu
abgelenkt. Sonst hätte sie vielleicht bemerkt, dass sich jemand an
sie heran schlich. Als sie ein unangenehmes Kribbeln im Nacken
verspürte, was es längst zu spät, denn bevor sie auch
nur die Augen geöffnet hatte, drückte sich etwas an ihre
Schläfe und Marla brauchte nicht einmal hinzusehen, um zu wissen,
worum es sich handelte.
Ihre Augen weiteten sich und sie war vor Schreck wie gelähmt
während sich ihr Atem unangenehm beschleunigte. Ebenso
gelähmt schien ihr Verstand zu sein, denn in diesem einen
Augenblick dachte sie einfach nichts. Es war wie eine leere Seite eines
Buches, die jemand anstarrte. Eine gähnende Leere.
Erst, als der Halter des Zauberstabs in ihr Blickfeld trat, war sie
wieder in der Lage zu denken und ihre Gedanken überschlugen sich
förmlich. Ok, das wars. Schutzzauber helfen dir jetzt auch
nicht mehr. Was tun? was tun? Denk an die Ausbildung, verdammt! Du
musst dich wehren. töten wird dieser Todesser dich so oder so.
Mach was. Komm schon. Schleuder ihm irgendeinen Zauber entgegen!
Doch ihr Arm wollte sich einfach nicht rühren. Sie war noch immer
wie gelähmt und sie war sicher, dass, würde sie auch nur
zucken, sie auf der Stelle tot wäre. Dann allerdings war sie sich
sicher, dass dieser Todesser einen Grund hatte herzukommen und der
bestand mit Sicherheit nicht bloß darin sie zu bedrohen.
Marla konnte ihren Blick nicht von dieser Maske abwenden. Diese Maske,
die für all das Übel stand, das sich in der Welt ausbreitete
und Angst und Schrecken verbreitete und nun war dieses Böse in
ihre Wohnung eingedrungen.
Marla hatte nicht einmal Zeit zu reagieren und dennoch lief alles wie
in Zeitlupe ab. Der Todesser richtete den Zauberstab von ihrer
Schläfe runter auf ihren Oberkörper. "Sectumsempra."
Ein roter Strahl schoß aus seinem Zauberstab und sie konnte
spüren, wie sich tiefe Schnitte über ihren Körper zogen.
Ein leises Keuchen war zunächst alles, was sie von sich geben
konnte während der Schmerz ihr Tränen in die Augen trieb.
Noch immer war ihr Blick auf diese Maske gerichtet, die sich allerdings
kurz darauf bereits ihrem Blick entzog und sie alleine ließ mit
ihren Verletzungen und Schmerzen.
Marla hatte nicht einmal bemerkt, dass sie die Hände bewegt hatte.
Diese pressten sich allerdings bereits aus Reflex auf die Wunden. Noch
hatte sie nicht wirklich realisiert, was gerade geschehen war und so
versuchte sie aufzustehen, was allerdings bloß dazu führte,
dass sie unsanft auf dem Boden landete, wobei sie auch noch
unglücklich mit dem Kopf aufschlug.
Marla kämpfte noch kurz gegen die Ohnmacht an, während ihre Augenlider zu schwer wurden. Joey... Dann war sie völlig von der Dunkelheit umgeben.
tbc: St. Mungos 4. Stock
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Noah Gordon
Arithmantik
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erstellt am 07.09.2008 01:12
CF: Büro und Privaträume der Hausmeisterin
Mit festem Griff hielt Noah die Hausmeisterin fest, als er mit ihr
zusammen nach London apparierte. Sie landeten in einer dunklen Gasse,
die nur äußerst spärlich beleuchtet war und lediglich
eine einsame schwarze Katze kreuzte ihren Weg. „Man möchte
nicht meinen, dass dies eine Metropole ist …“, murrte Noah
und lief mit ihr die Straße entlang, während er die
Beschilderungen an den Kreuzungen begutachtete. „Ah, hier muss es
sein.“ Mehr und weniger Rose hinter sich her zerrend, hatte er
auch schon das Haus mit der richtigen Nummer gefunden und suchte das
Klingelschild nach dem Namen seiner Ex-Freundin ab. Allerdings sollte
diese nach mehrmaligem Klingeln nicht die geringste Reaktion zeigen,
sodass Noah langsam ungeduldig wurde. „Bei Merlin nochmal! Es ist
nach acht! Wo sollte die dumme Gans jetzt noch stecken!?“, fragte
sich Noah und begann nun wild - wie auch schon Severus Snape zuvor
– bei ihren Nachbarn anzuklingeln. Tatsächlich öffnete
sich kurz darauf die Tür, sodass beide schnell in das Haus
hineinschlüpfen konnten. „Das funktioniert eigentlich immer.
Der schlimmste Verräter ist immer noch der nachlässige
Nachbar. Nach der Positionierung ihres Klingelschildes müsste sie
ganz oben wohnen. Mal sehen, ob wir damit richtig liegen“, hoffte
der Arithmantiker und stieg zusammen mit Rose die Treppen hinauf, bis
er tatsächlich vor der Wohnungstür seiner ehemaligen Liebe
stand. „Marla! Marla, hier ist Noah! Mach sofort die Tür
auf. Du kannst dir sicher schon denken, was ich mit dir zu besprechen
habe!“, brüllte er die Tür an, während er
ungeduldig mit seiner Hand gegen sie hämmerte. Keine Reaktion.
„Marla, ich sehe, dass du Licht in deiner Wohnung brennen hast,
also mach auf. Sofort! Du weißt, dass mich keine verschlossenen
Türen aufhalten!“, bellte er weiter und klopfte nur noch
heftiger gegen das Holz. „Ja ist das noch zu fassen!?“,
fragte er Rose empört und begann weiter Marla zu drohen. „Es
wird dir nichts bringen, wenn du dich in der Wohnung versteckst. Ich
brauche nicht deine Einwilligung, um mir zu ihr Zutritt zu verschaffen!
Ich zähle jetzt bis drei und wenn du bis dahin nicht die Tür
geöffnet hast, kannst du was erleben!“, knurrte er und trat
noch einmal heftig gegen den Wohnungszugang. „Eins,
………zwei
…………………………..
du machst alles nur noch viel schlimmer, ist dir das eigentlich klar?
.........Also schön, du hast es ja nicht anders gewollt“,
brüllte der Arithmantiker nun äußerst wütend,
wobei seine Augen dermaßen hasserfüllt funkelten, dass es
schon fast unheimlich war neben ihm zu stehen.
Genervt zog er seinen Zauberstab und richtete diesen gegen das
Türschloss. „So, Rose. Jetzt kannst du mal erleben, wie
einfach man in eine fremde Wohnung eindringen kann, wenn diese nicht
vernünftig geschützt sind“, kündigte der
Arithmantiker selbstsicher an und begann schon die verschiedensten
Schutzzauber auszuprobieren. Bereits nach dem dritten Versuch war er
erfolgreich, sodass die Tür aufklickte und der ehemalige Auror
augenblicklich hineinstürmte. „Ich habe dir unzählige
Male schon gesagt, dass du deine Wohnung besser schützen musst, du
dämliches Ding“, begann er bereits zu schimpfen, ohne Marla
auch nur zu Gesicht bekommen zu haben. Seinen Zauberstab steckte er
jedoch augenblicklich wieder ein. Schließlich wollte er seine
Ex-Freundin nicht mit diesem Bedrohen, sondern lediglich ein ernstes
Wörtchen mit ihr reden. Auch wenn dieses besonders ernster Art
sein würde. „Marla!? Du versteckst dich doch nicht etwa!?
Das ist ja sowas von kindisch!“, rief er durch die Wohnung,
während er nach ihr suchte. Dieses Unterfangen stellte sich jedoch
nicht als äußerst kompliziert dar, da ihre Wohnung lediglich
auf zwei Räume beschränkt schien. „Hast du sie schon
gesehen, Rose?“, fragte er die Irin, als er auch schon im
Wohnzimmer etwas Lebloses auf dem Boden liegen sah. Stutzend blieb der
Dunkelhaarige stehen und konnte erst gar nicht so richtig glauben, dass
es sich dabei tatsächlich um Marla handelte. Erschrocken zog er
beide Augenbrauen nach oben und eilte zu ihr, um sich neben ihr hin zu
knien. „Ach du Schei….Marla? ...Marla, alles in
Ordnung?“, fragte er die bewusstlose Frau, wobei diese Frage
völlig überflüssig war ob ihrer Offensichtlichkeit.
„Wenn du dich selbst umgebracht hast, dann kannst du was
erleben!“, fauchte er sie wütend an und begann an ihr herum
zu rütteln. Das Ganze wirkte vielleicht ein wenig fehl am platz,
aber Noah war noch viel zu wütend, um die tatsächliche Lage
zu erkennen. Für ihn wirkte das Ganze so, als hätte ihn Marla
mit ihrem Selbstmord den Rest geben wollen. Ihre Tochter wäre ja
nun abgesichert, nachdem seine Vaterschaft festgestellt worden war.
Doch tatsächlich waren die Menschen gar nicht so intrigant, wie
der Arithmantiker von ihnen vermutete. Zumindest traf das auf die
meisten zu.
Als er glücklicherweise jedoch relativ schnell einsah, dass er mit
diesem Vorgehen nicht sonderlich weit kommen würde, begann er
endlich etwas Vernünftiges zu tun. Vorsichtig prüfte er ihren
Puls an ihrer Halsschlagader, der zwar noch vorhanden, allerdings
äußerst schwach war. „Marla! Los! Sag was!“,
forderte er diese erneut auf und schob deren Bluse ein wenig nach oben,
um die Ursachen für ihre Blutungen zu finden. „Sectumsempra!
Das darf doch nicht wahr sein. Die hat sie sich unmöglich selbst
zugezogen!“, stellte der ehemalige Auror erschrocken fest und
blickte dann hilfesuchend zu seiner Begleiterin. „Rose! Kannst du
irgendwas in ihrer Wohnung finden, womit wir die Wunden abdrücken
können? Sie hat schon ziemlich viel Blut verloren“, stellte
der gebürtige Ire besorgt fest und strich dabei eher unbewusst mit
seiner Hand liebevoll über Marlas blasse Stirn. „Wir
müssen sie sofort nach St. Mungos bringen.“
TBC: St. Mungos/ Unfallaufnahme
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Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
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erstellt am 07.09.2008 12:20
cf Hausmeisterbüro und Privatraum
„Natürlich habe ich nichts dagegen, wenn ich mit dir
zusammen appariere“, erwiderte sie ein wenig außer Atem.
Sie waren so schnell durch Hogwarts und über die Ländereien
gehastet, dass Rose mal wieder genau spürte, wie unfit sie seit
ihrem Unfall doch war. Es mochte draußen kalt sein, Wind hatte
sich aufgetan und Blitze zuckten gefährlich über den
nachtschwarzen Himmel, aber davon merkte sie gar nichts. Ihr war warm,
nicht nur von der Eile sondern auch vor Wut auf Marla, davon mal
abgesehen, wieviel Whiskey sie bereits mit Noah getrunken hatte.
Was hatte Noah gesagt? Diese Kuh sei stur und würde wahrscheinlich
nicht so einfach mitkommen? Na das würden sie ja sehen. Rose hatte
es wirklich so gemeint, dass sie Marla zur Not an den Haaren hinter
sich her schleifen würde. So zornig wie sie war, war ihr jedes
Mittel Recht, damit Noahs Ex McGonagall die Wahrheit sagte. Und stur?
Was hieß hier stur? So stur konnte diese Pute gar nicht sein, als
dass Rose es nicht mit ihr aufnehmen konnte.
In London angekommen zerrte Noah sie mehr oder weniger hinter sich her.
Die Hausmeisterin hatte gar keine Zeit, sich auch nur annähernd
umzusehen, wo sie denn überhaupt waren, selbst wenn sie es gewollt
hätte. Während ihr Freund schnelle Schritte tat, musste sie
schon fast rennen. Manchmal, aber wirklich nur manchmal, verfluchte sie
doch ihre geringe Größe und das hier war gerade ein solcher
Moment.
Der Arithmantiklehrer hatte zielsicher das Haus gefunden, in dem
Josephines Mutter lebte und wie zu erwarten, öffnete diese nicht
die Türe. Stumm beobachtete Rose, wie Noah bei den Nachbarn
klingelte, während sich ihr Brustkorb hastig hob und senkte, weil
sie vollkommen außer Atem war.
Wieso war es eigentlich so logisch, dass Marla auch noch ganz oben
wohnen musste? Wo sie eh kaum noch Puste hatte? Normalerweise
hätte sich Rose wohl erst einmal auf die Stufen gesetzt, um wieder
richtig zu Atem zu kommen, aber jetzt dachte sie nicht einmal daran.
Ihr Zorn war so maßlos, dass er sie die Treppen hoch eilen
ließ, als sei es eine Leichtigkeit für sie.
Noah selber schien immer wütender zu werden, je länger sie an
dieser Tür klopften. Aber Rose dachte nicht im Traum daran, ihn zu
bremsen. Marla war anscheinend nicht nur eine intrigante und verlogene
Ziege, Feigheit kam auch noch hinzu. Das einzige wozu sich die Irin
hinreißen ließ war ein besorgter Blick durchs Treppenhaus,
da Noah so brüllte, dass sie fürchtete, dass jeden Augenblick
ein Nachbar heraus kommen würde um nachzusehen, was da los war.
Aber niemand schien sich für den Tumult zu interessieren, was
ihnen beiden ja nur recht sein konnte.
Beeindruckt schaute Rose zu, wie Noah die Tür öffnete und
kurz verschwand die Zornesfalte zwischen ihren Augenbrauen und sie sah
ihn mit großen Augen an. Sie selber hatte nie irgendwie ihre
Räumlichkeiten oder ihre Wohnung gesichert. Einfache
Schließzauber, damals... heute auch nicht mehr, allerdings mehr
deswegen, weil sie ihn nicht mehr beherrschte. Sie hatte sich aber auch
nie Gedanken darum gemacht, da sie weder Reichtümer besaß,
noch sonst etwas zu verheimlichen hatte. Wer sollte schon von ihr etwa
wollen? Aber jetzt fragte sie sich ein paar Sekunden lang, ob sie nicht
doch zu Leichtsinnig gewesen war.
Noah stürmte bereits in die Wohnung und Rose folgte ihm stehenden
Fußes und tat es ihm gleich, in dem sie nach Marla suchte. Ein
kleines Bad, ob sie sich hinter dem Duschvorhang versteckte? Die
Vorstellung alleine war schon lächerlich, aber war das gesamte
Verhalten dieser Frau nicht so?
„Nein, noch nicht“, antwortete sie laut, als ihr zorniger
Freund fragte, ob sie Marla gesehen hätte, da sie in dem anderen
Raum war und willkürlich Schranktüren öffnete um sicher
zu gehen, dass sich die Frau nicht in einer Kommode versteckte.
Natürlich entdeckte sie aber nichts und eilte bereits zu Noah.
„Vielleicht trifft sie...“, abrupt brach sie ab, denn als
sie ins Wohnzimmer kam, fand sie ihn neben Marla kniend auf dem Boden.
Überall an ihrem Oberkörper war Blut und sie war bewusstlos.
Genau wie er dachte sie zunächst, sie könnte sich selber
umgebracht haben. So hart gesotten die Hausmeisterin auch eigentlich
war, jetzt stand sie etwas geschockt neben den beiden und starrte auf
das Szenario was sich bot. Sie hielt Noah nicht einmal davon ab, Marla
dermaßen zu rütteln und anzuschreien, statt dessen
spürte sie, wie ihre Wut erneut in der bekannten Heftigkeit
zurück kehrte. Was hatte diese Frau vorgehabt? Wollte sie ihren
Exfreund endgültig zerstören? Bestrafen für etwas, was
Rose nicht ermessen konnte? Wie krank musste man sein für solch
eine Aktion?
Erst als der Ire sie ansprach wurde ihr bewusst, dass Joeys Mutter noch
lebte und sich allem Anschein nach unmöglich hatte umbringen
wollen. „Sectussempra?“, fragte sie entsetzt nach und
rannte im nächsten Augenblick auch schon ins Badezimmer um sich
nach etwas umzusehen, womit man die Wunden verbinden konnte. Sie hielt
sich gar nicht damit auf, Verbandsmaterial zu suchen, sondern griff
sich ein paar Handtücher und war kurz darauf auch schon wieder bei
den beiden. Für den Moment war ihre Wut verraucht, statt dessen
handelte sie einfach souverän und ohne groß darüber
nachzudenken, was sie tat. Die Bluse, die Noah hoch geschoben hatte,
zerriss sie mit einer energischen Bewegung, so dass die Knöpfe in
alle Richtungen flogen und drückte auch schon die Handtücher
auf die gefährlich aussehenden Wunden, bemüht sie irgendwie
damit einzuwickeln, um die Blutung zu stillen. Dass ihre Hände
dadurch schon kurz darauf aussahen, als habe sie ein Tier geschlachtet,
registrierte sie gar nicht. Was sie jedoch bemerkte war das liebevolle
Streicheln, mit der ihr neugewonnener Freund Marlas Stirn bedachte und
sie warf ihm einen Seitenblick zu. Plötzlich vollkommen ruhig,
weil sie glaubte, dass es genau das war, was er jetzt brauchte, sprach
sie sanft und zuversichtlich zu ihm: „Ja, sie muss sofort dort
hin... keine Angst, sie wird es schaffen...“, stand dann auf und
schaute ihn auffordernd an. „Du musst mit uns beiden apparieren!
Das dürfte das schnellste sein...“, stellte sie sachlich
fest und fasste dann auch schon nach seiner Hand.
Sekunden später waren alle drei aus Marlas Wohnung verschwunden.
tbc St. Mungos/Unfallaufnahme
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