Jordan Almond
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erstellt am 07.10.2008 16:04
Samstag, 22. Oktober 2011, 6:20 Uhr
cf: Eingangshalle
„Meatball mach Sitz. Komm, mach schön Sitz …“
Jordan hatte ein kleines Katzenleckerli in der Hand und redete
energisch auf ihren dicken Kater ein, damit er endlich mal sein erstes Kunststückchen
bewältigte. Dieser weigerte sich jedoch strikt dagegen und miaute
sie fordernd an, damit sie endlich das Futter rüberwachsen
ließ. „Ach, du denkst, ich mach das nur zum Spaß,
was!? Jeder einigermaßen gut erzogene und nicht ganz so
dämliche Hund ist dazu im Stande, und du willst mir
weismachen, dass du mich nicht verstehst!? Für dich bin ich wohl
auch nur der Dosenöffner, hä!?“, herrschte die
Israelitin das schwarze Tier an und stemmte protestierend ihre Arme in
die Seite. „Ach, was ich reg ich mich über dich Schmock
eigentlich auf …“, resignierte sie schließlich wie
unzählige Male davor und ließ Meatball das Leckerli von
ihrer Hand schlecken. Mit einem Kopfschütteln über die
Sturheit ihres Tieres begab sich Jordan zu ihrem Esstisch und schenkte
sich noch ein wenig Kaffee ein. Natürlich trank sie ihn schwarz,
denn davon wurde sie in der Regel am besten wach. Und wach musste sie
sein, denn heute stand ihnen ein Tag bevor, der die Sicherheit
betreffend nicht unbedenklich war. Selbstverständlich hatte sie
nachvollziehen können, dass die Schulleiterin sich dem Terror
unter keinen Umständen beugen wollte, doch beim Gedanken daran,
dass sie ein ganzes Dorf absichern mussten, war ihr nicht ganz wohl
dabei. Sie wunderte sich überhaupt, dass die meisten Schüler
ihre Lage dermaßen entspannt hinnahmen und sich auch von den
Todesfällen nicht sonderlich einschüchtern ließen. Im
Gegenteil. Einige schienen noch immer in ihrer Naivität davon
auszugehen, dass ihnen in Hogwarts nichts geschehen würde. So
hatten trotz ausdrücklichen Verbots der Schulleiterin des
Öfteren unbedachte Schüler sich gänzlich alleine auf dem
Schulgelände fortbewegt. Man konnte sich gar nicht vorstellen,
welch donnernde Predigt sich solche Halbstarken hatten anhören
müssen, wenn Jordan ihnen begegnet war.
Die blonde Frau ließ kurz ihren Blick durch den Raum schweifen.
Ihr Gemach war mittlerweile fast komplett eingerichtet mit dunklen
Holzmöbeln in Kolonialstil und nach zwei Tagen Anwesenheit begann
sie sich schon ein wenig heimisch zu fühlen. Das Schloss hatte sie
schon mehrere Male auf eigene Faust erkundet und festgestellt, dass es
jedes Mal etwas völlig Neues zu entdecken gab. Jordan fragte sich,
ob selbst Minerva McGonagall über alle Gänge und Zimmer
bescheid wusste. Mit einem Blick auf die Uhr, stellte sie fest, dass
der Großteil der Anwohner des Schlosses noch schlafen würde
und so beschloss sie den Umstand fast vollkommener Leere der Korridore
ausnutzen, um die Schule nach Auffälligkeiten zu untersuchen und
um schon mal einen ersten Kontrollgang durchzuführen. Sie selbst
war schon seit etwa einer Stunde wach, als Meatball gemeint hatte, es
sich auf ihrem Bauch bequem machen zu müssen. Ab heute Nacht,
würde sie nur noch mit geschlossener Schlafzimmertür
schlafen, denn danach hatte sie nicht mehr einschlafen können.
„So, Meatball, jetzt sei schön brav … wobei ich mir
die Worte sowieso sparen könnte, weil diese sowieso ungehört
an dir abprallen … aber ich mach mich dann mal an die
Arbeit“, verabschiedete sie sich von ihrer Katze und
verließ ihre Räumlichkeiten. Für einen Moment verharrte
ihr Blick auf der gegenüberliegenden Tür zu den Räumen
ihres attraktiven Kollegen. Vermutlich schlief er noch und so
würde sie wohl noch ein wenig auf seine Anwesenheit verzichten
müssen. Zumindest bis zum Frühstück, denn sie hatten
sich für punkt 8:00 Uhr bei ihm verabredet, um sich gemeinsam auf
ihren Einsatz vorzubereiten. Sie fragte sich, wie wohl seine Ehefrau
damit auskam, dass er so lange und so oft durch seinen Beruf unterwegs
war. Sie selbst musste sich glücklicherweise ja keine Gedanken
darum machen, dass sie irgendjemanden vernachlässigte.
Jordan machte sich auf den Weg in Richtung Große Halle, bog dann
jedoch in einen Korridor ein, den sie zuvor noch nicht begangen hatte.
In Anbetracht der frühen Uhrzeit, waren die Gänge nur recht
spärlich beleuchtet und so musste sie einige Treppen eher erahnen
als dass sie sie wirklich gesehen hätte. Mit einem Blick auf die
Wand, stellte sie fest, dass selbst in den meisten Bildern noch
geschlafen wurde, lediglich ein Hund bellte auf, als sie an einem
Gemälde vorbei kam, auf dem ein Schäfer mit seinem
Hütehund zu sehen war. „Braver Hund“, lobte die
Auroren das pittoreske Tier und kam dann in einen äußerst
verlassenen Flur, in dem sie auf eine klappernde Tür aufmerksam
wurde. Vorsichtshalber zog sie ihren Zauberstab und steckte neugierig
ihren Kopf durch die Tür, um festzustellen, dass es sich um einen
Toilettenraum handelte. Augenblicklich erkannte sie auch, weshalb die
Tür zum Klappern gebracht worden war, indem jemand vergessen
hatte, das Fenster zu schließen. „Da kommt ja die ganze
Kälte rein“, murrte die Israelitin leicht frierend und
schloss es mit einem äußerst genervten Gesichtsausdruck.
TBC: Klo der Maulenden Myrte/ Sonstige Orte/ Hogwarts
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