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Thema: Friedhof von King's Lynn
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Azazel Muldoon
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erstellt am 05.03.2008 12:02
Cf- Zauberküche, London
Zusammen mit der blonden Schönheit verließ Azazel das
Geschäft der Graham. „Wenn sie sich kurz an mich festhalten
könnten.“ Sprach Azazel und reichte Finn seinen Arm, um sich
dann mit nach King’s Lynn zu apparieren. Sicherlich hätte
Azazel ihr auch sagen können wo sie hinmüssen, doch wer
wusste ob Miss Benits den Friedhof von Kings Lynn überhaupt kannte
und außerdem nahm dies dann doch die Spannung. Auch Azazel war
schon ein wenig aufgeregt, so war dies doch eine Möglichkeit
gewesen ein wenig mehr über Finn, vor allem über ihren
Charakter zu erfahren. Würde sie dies wohl unberührt lassen?
Oder würde sie ihren fast unnahbaren Schleier, auf den sie doch
immer so viel wert legte fallen lassen und ein Opfer ihrer
Menschlichkeit werden? Dies würde sich alles nun zeigen, nun war
der Moment gekommen auf dem sich Azazel schon eine weile freute. So
hatte die blonde Schönheit doch sein Interesse an ihr geweckt, und
nun war die Chance gekommen ein wenig mehr über die geheimnisvolle
Miss Benits herauszufinden und dies auch noch ohne dass Miss Graham
ihnen irgendwie in Weg stand.
Es gab ein kurzes Flopp- Geräusch und im nächsten Moment
erschienen sie auf den alten Friedhof von King’s Lynn. Schwarze
dicke Wolken verdunkelten den Himmel, der Stadt die einst dafür
sorgte, dass sich die Pest in ganz Europa ausbreitete. Die wunderbare
Seuche die damals die Zahl der Muggel dezimierte. Und als wäre die
Stadt für dieses Verbrechen verflucht worden zog sich eine schon
fast unheimliche Kälte, wie ein Schleier über die kleine
Hansestadt. Zusammen mit den dicken Tropfen die aus den schwarzen
Wolken auf die Erde prasselten war es ein mehr als gemütlicher
Ort. Schnell zog Azazel einen magischen Regenschirm hervor, der
groß genug war um die beiden vor dem nässenden Regen zu
schützen. „Folgen sie mir bitte.“ Sprach Azazel und
begann seinen Marsch durch den Friedhof von Kings Lynn.
Es dauerte nicht lange und sie erreichten einen schlichten fast
unmerkbaren Grabstein, der vor kurzen noch mit diversen Unkraut und
anderen Pflanzen überwuchert war. Doch wurden diese entfernt
sodass ein Name und ein paar Zahlen Sichtbar wurden
„Kane Apollo Benits
1975-1998“
Azazel selbst schwieg erst einmal und wartete ab wie Finn wohl reagieren würde.
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Finn Benits
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erstellt am 07.03.2008 21:16
cf ~ Winkelgasse » Zauberküche
Nachdem Azazel und Finn die Zauberküche verlassen hatten, bat der
Anführer der Todesser sie, dass sie sich kurz an seinem Arm
festhalten solle. Ein wenig widerstrebte es Finn schon sich einfach
darauf einzulassen und abzuwarten, wohin Azazel sie bringen würde.
Es behagte ihr gar nicht, dass sie nicht wusste, wohin die Reise ging,
doch andererseits konnte sie nichts dagegen tun. Sie wollte ja wissen,
was aus ihrem Bruder geworden war und sie konnte gar nicht anders, als
Azazel in dieser Hinsicht einfach zu vertrauen. Es war ihr eigener
Wunsch gewesen, sodass sie sich notgedrungen auf sein Wort verlies und
mit ihm ins Ungewisse hinein apparierte.
Der nächste Ort, der in Finns Wahrnehmung drang, hatte gute
Chancen als Schauplatz eines neuen Gruselfilms gehandelt zu werden.
Große, dunkle Wolken verdunkelten den Himmel und ließen
eisigkalte Regentropfen zu Boden fallen. Zusammen mit der
ungewöhnlichen Kälte war ihre Umgebung geradezu bedrohlich
und abweisend, als würde sie nicht wollen, dass sie überhaupt
hier war.
Doch Finn wäre nicht die Person, die sie war, wenn sie sich von
diesem kleinen Naturschauspiel auch nur einen Deut beeindrucken
würde lassen. Dennoch beschlich die Benits ein Gefühl des
Unbehagens, dass sie jedoch mehr auf den Umstand bezog, dass sie
inmitten einiger Reihen Grabsteine stand.
Wie hatte sie nur naiv sein können zu glauben, dass ihr Bruder
noch lebte, nur weil Azazel behauptet hatte, dass er sie zu ihm
führen würde? Keinerlei Andeutung war darüber gefallen,
dass er sie zu einem lebenden Menschen bringen würde, doch in
ihrer einfältigen Hoffnung war sie schlichtweg davon ausgegangen.
In Gedanken schalt sie sich nun für diese Torheit und war
regelrecht froh, dass sie kein Wort über ihre abstruse Vorstellung
verloren hatte. Denn dass ihr Bruder tot war, dessen war sie sich jetzt
ziemlich sicher. Warum sonst sollten sie auch hier sein? Ein Friedhof
als Treffpunkt auszuwählen wäre ein ziemlich makaberer und
abstoßender Gedanke, wenngleich er sicherlich dafür gesorgt
hätte, dass das Treffen geheim geblieben wäre.
Doch Finn glaubte nicht mehr daran, dass sie einem Lebenden begegnen würde.
Als Azazel einen magischen Regenschirm zum Schutz gegen die Nässe
für sie beide hervorzog, streifte Finns Blick für einen
Augenblick das Gesicht des Mannes, der sie hierher geführt hatte.
Er hatte sein Versprechen tatsächlich gehalten. Sie hatte auch
nichts anderes erwartet, denn ohne ihre Art der Bezahlung hätte er
den Tempestas admonere niemals bekommen. Und dennoch war da diese Spur
Dankbarkeit, von der sie wusste, dass sie sich wohl eher in einer fast
bedingungslosen Treue äußern würde, als in nackten
Worten.
Dennoch war sich Finn nicht sicher, was sie nun von alledem hier halten
sollte. Sowohl äußerlich als auch innerlich war sie
vollkommen ruhig, so als würde sie nicht gerade zum Grab ihres
seit dreizehn Jahren vermissten Bruders geführt werden. In
Gedanken beschäftigte sie sich nicht mit der Vorstellung, wie es
wohl sein würde, wenn sie vor der Erde stehen würde, die nur
durch einen kalten Stein Auskunft darüber gab, dass hier ihre
zweite Hälfte begraben lag. Nein, Finn betrachtete viel mehr die
Silhouette der Stadt, in deren Nähe sie gelandet war. Sie kam ihr
bekannt vor, doch eindeutig zuordnen konnte sie sie nicht. Vielleicht
war sie schon einmal hier gewesen. Vielleicht lag sie auch ganz in der
Nähe ihres Hauses. Nur ein schwacher Salzgeruch ließ darauf
schließen, dass sie sich irgendwo in der Nähe von Wasser
befinden mussten.
Schließlich erreichten sie einen unscheinbaren Stein, der genauso
kalt und grau wirkte, wie Finn ihn sich in ihrer Vorstellung ausgemalt
hatte. Pflanzen und Unkraut umrankte ihn, doch seine Frontseite war
gänzlich frei von dem wilden Gewuchert.
Finn merkte gar nicht, dass sie unter dem Regenschirm hervortrat und
sich zu dem Grabstein hinabbeugte, um die Inschrift besser ins Auge
fassen zu können. Tatsächlich... dort stand es,
eingemeißelt für die Ewigkeit oder zumindest für die
Dauer einiger Jahrzehnte.
Kane Apollo Benits, 1975 - 1998
Langsam hob die Blonde die Hand und strich sanft über die
Buchstaben. Ja, eindeutig. Das war das Grab ihres Zwillingsbruders.
Soviel Gedanken hätten einem durch den Kopf wirbeln müssen,
doch es waren nur zwei Sätze, die in einer regelrechten
Endlosschleife in Finns Kopf auftauchten. „Kane ist wirklich tot! Er hat die Todesser nicht verraten!“
Keine Träne lief über ihr Gesicht. Sie hatte schon vor vielen
Jahren aufgehört zu weinen. Sie hatte bereits mehr Tränen
vergossen als man in einem einzigen Leben weinen sollte. Gewissheit zu
haben, was aus den Menschen geworden war, die man liebt, war oftmals
besser, als die reinste Ungewissheit, auch wenn einem das im ersten
Moment nicht klar sein dürfte. Das Verschwinden von Kane lag
über ein Jahrzehnt zurück. In dieser Zeit hatte sie stark
sein müssen. Sie war der Mensch gewesen, der den Rest der Familie
zusammengehalten hatte. Sie hatte ihren zweiten Bruder im Alleingang
großgezogen, gegen die Passivität ihrer Mutter
anzukämpfen versucht und das Andenken ihres Vaters bewahrt, der
lebendig begraben in Askaban saß.
Sie weinte nicht, denn die Gewissheit war eine Erleichterung für
sie. Stattdessen lag die Spur eines Lächelns auf ihren Lippen.
Wahrscheinlich war Kanes Tod besser für ihn und für sie.
Wäre er noch am Leben gewesen, hätte sie ihn getötet. So
blieb ihnen beiden dieses Duell erspart, denn die Verbundenheit von
ihnen beiden war stark gewesen, so stark wie sie für Zwillinge
fast schon alltäglich war. Und ihn zu töten hätte
unweigerlich einen weiteren Teil von ihr mit fort genommen.
„Wie haben Sie ihn gefunden?“, fragte sie interessiert und
ohne den Blick von den wenigen Worten und Zahlen zu nehmen, die
für sie den Abschluss eines Kapitels bedeuteten. „Das war
mit Sicherheit kein einfaches Unterfangen.“
Ihre Stimme klang normal, wie sooft vollkommen ruhig, aber diesmal auch
mit einer Spur Zärtlichkeit, die man in alltäglichen
Situationen bei ihr nie zu finden vermochte.
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Azazel Muldoon
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erstellt am 10.03.2008 16:07
„Wie sie
wahrscheinlich wissen Miss Benits besitze ich eine Menge Kontakte in
die verschiedensten Klassen der Gesellschaft. Und dank der nicht immer
freiwilligen Hilfe ein paar alter Bekannter war es mir möglich die
Überreste von Kane zu finden.“ Sprach Azazel in einen
ruhigen Ton, der selbst für einen Puppenspieler wie Azazel
ungewöhnlich war, so besaß er doch dieses mal etwas
menschliches, etwas was nicht einmal Azazel vorspielen konnte.
So wusste er es doch wie es war eine Person die man wirklich liebte zu
verlieren, denn selbst Azazel war sich nicht immer am wichtigsten, auch
in seinem Leben gab es einmal einen ganz besonderen Menschen, einen
Menschen den er bewunderte, den er liebte und der für ihn ein
Vorbild war. Doch war es keines Falls seine Eltern gewesen und auch
seine Frau, hatte er nie so geliebt wie sich selbst. Diese Person an
die Azazel dachte kam aus einer Zeit bevor Azazel den Entschluss fasste
unwürdige Menschen wie seine Eltern aus dem Weg zu räumen.
„ Doch habe ich nicht nur das Grab ihres Bruders gefunden Miss
Benits…. Auch die letzten Momente des Lebens ihres Bruders habe
ich herausgefunden. So verbrachte Kane seine letzten Momente hier in
Kings Lynn. Ein Auror erwischte ihn mit einem grausamen Fluch, der
dafür sorgte das Kane langsam und qualvoll starb. Eine alte
Todesserin fand ihn und kümmerte sich die letzten Stunden seines
Lebens um ihn.“ Wieder einmal griff der Anführer der
Todesser in seine Manteltasche, doch diesmal zog er einen kleinen Brief
hervor, dessen Papier schon vergilbt schien, und auch sonst wirkte der
Umschlag des Briefes alt und mitgenommen. „Diesen Brief,
verfasste Kane kurz vor seinem Tod und ich glaube, er wollte das sie
ihn bekommen.“ Sprach Azazel und reichte ihr den Brief, wobei der
Regenschirm seiner Hand folgte, sodass der Umschlag keinen Tropfen
abbekam.
„Ich habe mir auch die Freiheit genommen, den Namen des Auroren,
der an den Tod ihres Bruders Schuld ist herauszufinden. Und wenn sie
wollen könnte ich auch ein treffen mit ihn arrangieren.“
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Finn Benits
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erstellt am 12.03.2008 05:18
Finns Lächeln
wurde für einen Moment einen Deut breiter, als sie hörte,
dass manche von Azazels Bekannten ihre Hilfe nicht immer freiwillig zur
Verfügung gestellt hatten, um ihren Bruder zu finden. Oder
zumindest das, was von ihm übrig geblieben war. Es tat ihr nicht
im geringsten leid, dass andere dafür hatten leiden müssen,
weil sie hatte wissen wollen, was aus ihrem Bruder geworden war. Es war
ihre eigene Schuld, denn immerhin hätten sie doch freiwillig ihr
Wissen Preis geben können.
Beinahe liebevoll wanderten Finns helle Augen über den Grabstein,
als könne sie somit einen letzten Blick auf das Gesicht ihres
Zwillingsbruders werfen, während sie gleichzeitig aufmerksam
Azazels weiteren Worten lauschte. Die Umstände von Kanes Tod, sein
Mörder, die letzte Person, die bei ihm war... All das hörte
Finn und nahm es dennoch nur wie durch einen Nebelschleier war.
Sie hatte vermutet, dass Auroren für den Tod ihres Bruders
verantwortlich sein mussten, denn einfach Hexen und Zauberer waren gar
nicht in der Lage einen vollwertigen, skrupellosen Todesser zu
töten. Unwillkürlich presste die Blonde die Zähne
aufeinander. Kalte Wut funkelte in ihren Augen. In seinen letzten
Stunden hatte ihr Bruder leiden müssen. Welchen Fluch auch immer
dieser Auror angewandt hatte, er würde ihn doppelt und dreifach am
eigenen Leibe erfahren.
Langsam erhob sich Finn wieder, bevor sie sich wieder zum Anführer
der Todesser umwandte und den vergilbten Briefumschlag in Empfang nahm.
Für einen Augenblick schlich sich ein sanfter, weicher Ausdruck
auf ihr Gesicht. Azazel hatte ihr nicht nur die Gewissheit über
ihren Bruder gegeben, sondern auch Kanes letzte Worte und Gedanken an
sie weiter getragen. Was spielte es da schon für eine Rolle, dass
sie in seinen Augen wahrscheinlich ihre große Schwäche
offenbart hatte...
Zärtlich fuhr die Blonde mit den Fingerspitzen die Kanten des
Briefes nach, wie sie es zuvor bei dem Grabstein getan hatte. Es war
das letzte Überbleibsel, das sie von Kane hatte. Sie glaubte
beinahe schon seine unordentliche Handschrift vor sich zu sehen, doch
öffnen und lesen tat sie den Brief nicht. Dieses Erlebnis wollte
sie nur für sich allein und ohne die Anwesenheit irgendeines
anderen Menschen. Die Wirkung, die der Inhalt dieses Briefes mit
Sicherheit auf sie haben würde, war viel zu unvorhersehbar.
Stattdessen richtete sie ihren Blick erneut auf Azazel. Er hatte den
Namen des Auroren herausgefunden, der ihren Bruder getötet hatte?
Das war mehr, viel mehr, als sie je zu bekommen erhofft hatte. Aber
sein enormes Wissen war ja auch nicht weiter verwunderlich. Er
arbeitete trotz alledem im Ministerium. Vielleicht kannte er besagten
Auroren sogar. Doch wenn sich ihr schon einmal diese Gelegenheit bot,
warum sollte sie dann nicht davon Gebrauch machen und sich bei diesem
Treffen für Qual und Leid rächen?
„Ich werde darüber nachdenken“, erwiderte sie jedoch
ruhig, während sie Kanes Brief in die Innentasche ihrer Jacke
schob. „Mit Sicherheit hat dieser Auror es verdient zu sterben.
Allein schon für das, was er meinem Bruder angetan hat. Doch wenn,
dann werde ich erst in einigen Tagen auf Ihr Angebot zurückkommen,
denn im Augenblick haben die Geschicke der Todesser und mein Auftrag
bezüglich Shimkatz Vorrang. Oder sehen Sie das anders?“
Ein Hauch von Belustigung schwang in ihrer Frage mit, denn immerhin
glaubte sie zu wissen, wie wichtig Azazel seine eigenen Pläne
nahm. Einen Fehlschlag würde er wohl kaum tolerieren, sodass sie
ihre eigenen Rachegelüste lieber hinten anstellte, als
während ihres Auftrages Fehler zu machen, nur weil sie sich
gedanklich mit ganz anderen Dingen beschäftigte.
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Azazel Muldoon
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erstellt am 15.03.2008 19:06
Es war schon irgendwie
Merkwürdig Finn so zu sehen, so wirkte sie nicht so kalt und
gefühllos wie sonst immer, nein sie zeigte sich auch von ihrer
menschlichen Seite.
So war es doch auf einer gewissen Seite amüsierend, so hatte er
doch ebenfalls ein wenig von seiner menschlichen Seite gezeigt, und es
war kein Zorn gewesen, eine Seite die er sonst keinen Menschen zeigte,
jedenfalls keinen noch lebenden Menschen und vielleicht war der Moment
der Menschlichkeit, der Finn dazu bewegte ebenfalls ihren sonst so
schützenden Mantel fallen zu lassen und sich ihren Gefühlen
wenigstens ein wenig hinzugeben.
Doch dann schaffte die schöne Todesserin etwas, was nicht viele
schafften, sie schaffte es Azazel zu überraschen. Sie sagte etwas
mit dem Azazel wohl niemals gerechnet hatte und das ihr Ansehen in
seinen Augen steigen lies. Sie schien aus einem anderen Holz zu sein
wie die meisten anderen Todesser und wurde immer und immer
interessanter für den Puppenspieler.
Ein leichtes Lächeln huschte über Muldoons Lippen.
„Miss Benits, sie schaffen es immer wieder mich zu
überraschen. Ihre Aussage gerade eben zeigte mir dass sie mehr
ansehen und Respekt als die viele, viele andere Todesser
verdienen.“ Sprach er in einem erfreuten Ton, wobei diese Worte
ein ernst gemeintes Kompliment war, was auch wieder nur wenige Menschen
von Azazel bekommen. Sicherlich besaß Azazel einen gewissen
Charme und konnte schon viele Frauen verzaubern, oder brachte es
Männer auf seine Seite, doch waren die meisten höflichen
Worte und Komplimente nichts weiter als eine Lüge und Schein um
diese Narren zu täuschen um sich mit ihnen zu amüsieren oder
sie als Werkzeuge zu benutzen.
„Die meisten Todesser stellen ihre eigenen Ziele über die
die der Allgemeinheit dienen und wenn sie in den Genuss kommen ihre
Rachegelüste stillen können sie nicht wieder stehen. Doch wie
ich sehe gehören sie nicht zu dieser Art von Menschen Miss Benits,
es sind Leute wie sie mit dessen Hilfe wir dieses mal gewinnen werden
und die Welt von der Seuche die uns Krank gemacht hat befreien.“
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Finn Benits
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erstellt am 18.03.2008 13:54
Was auch immer Finn
für eine Reaktion auf ihre Worte erwartet hatte, es entsprach
nicht im Mindesten dessen, was sie daraufhin zu sehen und zu hören
bekam. Und ganz gewiss hatte sie nicht damit gerechnet, dass Azazel
lächeln würde. Zumindest nicht auf diese schlichte,
amüsierte Art. Jedes Lächeln, dass sie bisher von ihm zu
sehen bekommen hatte, war entweder kalt oder grausam gewesen. Doch
diesmal war es anders.
Offensichtlich war ihre Reaktion auf sein beinahe unwiderstehliches
Angebot nicht die gewesen, die er erwartet hatte. Aber so war sie nun
mal. Sie verhielt sich oft so, wie man es nicht von ihr erwartete und
auf gewisse Art und Weise fand sie dies auch belustigend. Es war immer
wieder erstaunlich, welches Bild manche Menschen sich von ihr machten,
aufgrund der wenigen Indizien, Hinweise und Worte, die sie hatten. Und
je schlechter andere Leute sie einzuschätzen wusste, umso mehr
Vorteile brachte es doch letzten Endes ihr selbst, denn ihre Handlungen
waren damit weniger voraussehbar.
Doch Azazel schaffte es, dass auch sie erstaunt und überrascht
war. Hörte sie aus seinen Worten tatsächlich ein Kompliment
heraus? War sein Ton nicht dieses mal ehrlich erfreut? Es war ein
kurzer Blick hinter die Maske des ansonsten so skrupellosen,
gefährlichen und undurchschaubaren Mannes. Sie hatte immer
vermutet, dass mehr in ihm steckte, als die glatte, kalte Seite, die
sie bisher kennen gelernt hatte. Egal, was andere sagten, niemand war
einfach nur böse oder gut. Doch dass sie jemals einen Vorgeschmack
auf diese zweite Seite bekommen würde, damit hätte sie nie
gerechnet.
Dennoch war es erstaunlich, wie sehr sich sein Gesicht nur aufgrund
dieses flüchtigen Lächelns kurzzeitig veränderte. Ohne
jeden Zweifel besaß Azazel in jeder seiner Form eine starke
Anziehungskraft und einen Charme, gegen den sich wohl nur die wenigsten
Menschen zu wehren wussten. Gerade deshalb war dieses Lob so wertvoll.
Denn welcher Zauberer oder welche Hexe in den Reihen der Todesser
konnte sich mit dieser Form der Auszeichnung rühmen?
Wahrscheinlich niemand und hätten sie beide sich nicht allein auf
einem Friedhof befunden, sondern auf einer Versammlung der Todesser
hätte sie auch niemals solche anerkennenden Worte zu hören
bekommen. Dessen war sie sich fast schon sicher.
„Es freut mich zu hören, dass Ihnen meine Handlungs- und
Ansichtsweise zusagt, Mr. Muldoon, und ich trotz allem noch immer
für eine Überraschung gut bin.“ Noch immer lag dieser
Ansatz eines Lächelns auf ihren Lippen, während sie sprach.
Es war seltsam auf diese Art und Weise mit dem Anführer der
Todesser zu sprechen, legte sie bei Anwesenheit weiterer Personen doch
eine eher distanzierte, förmlichere Haltung auf, die nichts mit
diesem gelassenen, leicht herausfordernden Ton zu tun hatte. Doch sie
hatte ihm ja heute eh schon einen Teil ihrer Menschlichkeit gezeigt,
während sie am Grab ihres Bruders gekniet hatte, sodass sie sich
in diesem Augenblick keine weiteren Gedanken über die
Aufrechterhaltung ihrer Fassade zu machen brauchte. Im Moment war es
ohnehin sehr einfach dahinter zu sehen.
„Es ist wirklich bedauerlich, dass viele zu verblendet sind, um
zu erkennen, dass Rachgelüste uns nicht vorwärts bringen
werden. Gefühle wie Rache und Hass schaden uns doch ohnehin mehr,
als dass sie uns nützen. Sie machen uns blind für andere
Gefahren, womit man anfällig für Angriffe aus dem Hinterhalt
wird. Für kurze Zeit mögen sie Wachsamkeit und Sinne
schärfen, doch auf längere Sicht sind es erst diese Dinge,
die uns schwächen.“
Ihre Worte waren leise gesprochen, büßten dadurch aber nicht
im mindesten etwas von ihrer Überzeugungskraft ein. Sie hatte
gesehen, wie der Dunkle Lord durch seinen Hass geblendet den letzten
Krieg verlor, genauso wie Azazel diese Niederlage miterlebt hatte. Es
schadete nicht Schlammblüter und diejenigen, die mit ihnen
sympathisierten, zu verachten, doch das Ziel deswegen aus den Augen zu
verlieren, konnte tödlich sein.
Genau aus diesem Grund schob sie den Mord an dem Auroren, der ihren Bruder auf dem Gewissen hatte, auf.
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Azazel Muldoon
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erstellt am 23.03.2008 12:29
Der Regen, der wie ein
Schleier den Friedhof von Kings Lynn benetzte schien sich langsam zu
lösen, und so vielen nur noch wenige Tropfen auf den geheiligten
Boden, so dass auch das Sichtfeld was jeder einzelne hatte sich
erweitern konnte, doch trotzdem war der Friedhof wie ausgestorben, nur
2 finstere Gestalten trieben sich an diesen doch so trostlosen Ort
herum. Doch war diese Begegnung anders als die Begegnungen, die die
beiden Personen sonst mit einander erleben dürften. Sie schien
viel menschlicher und vertrauter, wobei man bei diesen beiden sonst so
kalten und berechnenden Seelen schon fast von einer gewissen
Intimität sprechen konnte.
So war auch der Anführer der Todesser, Azazel Muldoon, ganz
anders, als wie bei den meisten treffen mit anderen Menschen.
Sicherlich gab er sich immer freundlich und auch charmant, doch war
dies einer der Momente, wo ihn sein eigenes verhalten nicht anwiderte
und vor allem sein gegenüber nicht anwiderte. Es gab doch so viele
Magier und Menschen auf der Erde, die nichts weiter als dreckiger
Abschaum waren, sogar selbst in den eigenen reihen gibt es Menschen von
mindere Qualität, in dessen Blut die schwächende Seuche
brodelt.
Doch gehörte Finn wohl nicht zu diesen Leuten, sie war eher eine
dieser seltenen und wunderschönen Blumen, die auf diesen
verdreckten Misthaufen blühen konnte.
Auch war es einmal interessant Finn ohne ihre ständige Begleiterin
Melanie zu erleben. So war es doch eine Rarität, wenn Azazel die
eine doch ohne die andere treffen konnte. Sicher hatte Muldoon nichts
gegen Miss Graham, im Gegenteil, ihre egoistische, schon irgendwie in
den Mittelpunkt stellende zickige Art belustigte den Todesser,
schließlich war doch die Miss Graham keine Bedrohung für ihn
gewesen. Wie hieß es doch so schön, Hunde die bellen
beißen nicht. Miss Benits war aber ganz anders, so war sie doch
wohl eine Jägerin, lauernd legte ging sie auf die jagt und wartete
auf den richtigen Moment um zu zuschlagen, ohne dabei ihren
schützenden Mantel abzulegen. Doch hatte Azazel es geschafft einen
Riss in den schützenden Kokon zu verursachen und so zeigte Miss
Benits ein wenig mehr von ihre doch so interessanten und
faszinierenden, schon fast anziehenden selbst.
Doch wurde es nun zeit das Spiel auf eine andere Ebene zu bringen, so
würde der Anführer der Todesser die junge Todesserin wieder
einmal zu überraschen, die zeigte, das er doch auch anders sein
konnte. So war er doch ganz anders als der dunkle Lord, er war nicht
nur grausam, er besaß keinen so monotonen und berechenbaren
Charakter wie Voldemort, nein er war eher unberechenbar und immer
für eine Überraschung gut und schließlich zeigt doch
auch Finn mit ihren weisen Worten eine gewisse Art, ein gewisses Niveau
und Klasse, die sie so von den anderen unterscheidet. „Wohl war
Miss Benits, wirklich weise Worte, die sie hier sprechen. Und schon
wieder einmal schaffen sie es sich in ein ganz anderes Licht zu
stellen. Intelligenz, Fähigkeit und Schönheit. Eine
Gefährliche, jedoch genauso Faszinierende Mischung, die sich in
ihnen vereint Miss Benits.
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Finn Benits
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erstellt am 27.03.2008 04:48
Auch wenn der Regen
inzwischen nachgelassen hatte, hing noch immer der Duft nach feuchter
Erde und Gras in der Luft. Nach diesem heftigen Regenschauer schien die
gesamte Umgebung wie rein gewaschen zu sein und strotzte nur so vor
Leben, als wollte sie damit die, auf dem Friedhof begrabenen, Toten
verspotten.
Es war ein merkwürdiger Augenblick für Finn, hatte sie sich
doch schon lange nicht mehr so gelassen während eines
Gespräches gefühlt. Es schien ihr, als würde sie einen
Teil ihrer Seele wieder entdecken, der lange Zeit geschlafen hatte.
Dreizehn Jahre überwiegende Isolation waren manchmal nicht
unbedingt förderlich für einen Menschen. Manche zerbrachen
daran oder wurden verrückt und andere gingen daraus zwar
gestärkt, aber seelisch abgekühlt hervor. Sie zählte
eindeutig zur letzteren Kategorie, doch dass ihr jemals etwas gefehlt
haben könnte, wurde ihr erst jetzt klar, während sie hier auf
diesem alten Friedhof stand und mit Azazel über... ja,
worüber unterhielten sie sich eigentlich? Über Nichtigkeiten.
Es waren kleine Spielereien, um den Gegenüber besser
ergründen und einschätzen zu können. Ein interessiertes
Abtasten, wie es eigentlich bei jeder Begegnung zwischen ihnen
abgelaufen war. Bloß dieses Mal fehlte ein Element.
Mell.
Zuvor war immer noch ihre schwarzhaarige Freundin dabei gewesen, welche
mit kritischen, herausfordernden Kommentaren nie gespart hatte. Ohne
ihre Anwesenheit war die Atmosphäre nicht nur sehr viel ruhiger
und fast schon entspannt, sondern es stellte sich auch ein Ansatz von
Zweisamkeit (und etwas, dass manche Leute bereits als Intimität
bezeichnet hätten) ein.
Es gab kaum eine Person, die behaupten konnte, jemals ein derart
vertrautes Gespräch mit der Blonden geführt zu haben,
außer ihren engsten Familienmitgliedern. So gesehen wurde Azazel
eine gewisse Ehre zuteil. Gleichzeitig war Finn sich jedoch auch
darüber im klaren, dass auch sie sich geehrt fühlen durfte,
denn dieses menschliche Verhalten zeigte auch er nicht jeden Tag und
nicht jedem Menschen, daran zweifelte sie nicht einen Moment lang.
Dennoch musste sie sich immer wieder vor Augen führen, dass sie in
Wahrheit fast nichts vom Wesen dieses Mannes wusste, der sie so
derartig zu interessieren und zu faszinieren wusste. Wie unberechenbar
seine Handlungen waren, wurde ihr wieder einmal klar, als er sie mit
diesen Worten bedachte, die erneut einem Kompliment gefährlich
nahe kamen.
Finn machte sich gar nicht erst die Mühe ihre Überraschung zu
verbergen, sie hätte sich eh durch ihren verblüfften Blick
verraten. Dass sie ihre Vorzüge derart zu hören bekam, hatte
sie wirklich noch nie erlebt. Der einzige Mann, der ihr je
geschmeichelt hatte, war mittlerweile genauso tot wie ihr
Zwillingsbruder. Und dennoch hatte ihr ehemaliger Verlobter nicht das
Geschick gehabt, seine Worte so kunstvoll zu verpacken, wie Azazel es
immer wieder tat.
Trotz seiner unerwarteten Worte, begann Finn leise zu lachen. Teilweise
überspielte sie damit ihre Verunsicherung, doch andererseits fand
sie dieses Gespräch auch wirklich unterhaltsam. Es war so viel
anders, als jede Unterhaltung, die sie bisher geführt hatte,
allein schon deswegen, weil ihr Gesprächspartner ihr mehr als
ebenbürtig war.
„Wenn Sie so weiter machen, Mr. Muldoon, bringen Sie mich noch
dazu, dass ich erröte.“ Noch immer funkelte Belustigung in
ihren hellen Augen, während sie ihre Worte doch eigentlich ernst
meinte. Sie war eher ein Mensch, der sich im Hintergrund hielt und sein
eigenes Ding durchzog. Wegen begangener Taten oder gewisser Talente
hervorgehoben zu werden, war sie nicht gewohnt und sie wollte dies
eigentlich auch gar nicht, auch wenn Komplimente irgendwie doch der
Seele jedes Menschen schmeichelten und sie aus dem Mund dieses Mannes
doch mehr zu bedeuten schienen, als aus dem Mund von irgendjemand
anderem.
„Aber erwarten Sie jetzt bloß nicht, dass ich es Ihnen
jetzt gleich tue und Ihre Fertigkeiten anpreise. Derlei Dinge liegen
mir nicht. Deswegen wäre ich wohl auch eine lausige
Anführerin. Für Sie scheint es ein Leichtes zu sein die
Menschen zu manipulieren, indem Sie scheinbar wie von selbst in
Erfahrung bringen, womit Sie sie ködern können. Sie wissen,
was die verschiedensten Individuen hören wollen und können
Sie so zu Ihren Werkzeugen machen. Eine nicht minder gefährliche,
wie auch faszinierende Gabe, die Sie wirklich meisterhaft
beherrschen.“
Nur zu gut erinnerte sich Finn noch daran, wie schnell sie im
Tropfenden Kessel damit herausgerückt war, was sie als Bezahlung
für den geforderten Trank verlangte. Vom Verschwinden ihres
Bruders hatte sie niemals vorschnell erzählt bis zu eben jenem
Tag. Vielleicht lag es lediglich an Azazels charismatischer
Ausstrahlung, doch es ließ sich nicht leugnen, dass dieser Mann
ein regelrechtes Talent dazu besaß, Menschen zu manipulieren.
Doch das machte ihr weder Angst, noch verabscheute sie den neuen
Anführer der Todesser deswegen. Im Gegenteil. Es war der Reiz der
Ungewissheit, der Gefahr, genauso wie Neugierde und Faszination.
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Azazel Muldoon
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erstellt am 31.03.2008 16:48
Wieder schaffte Miss
Benits den Anführer der Todesser ein ehrliches und freundliches
Lächeln zu entlocken, als diese meinte, er würde sie noch zum
erröten bringen. Auch Finn schien um einiges entspannter zu sein
als bei den meisten treffen der beiden, sicherlich gab es immer dieses
kleine Spielchen in dem sie sich abtasteten, doch dieses mal konnte
Azazel die Belustigung in ihren Augen klar und deutlich erkennen.
Jedoch auch war sie nicht die einzige die ein wenig mehr von sich
zeigte, auch Azazel gab mehr von sich preis, als er es sonst immer tat.
Doch musste er zugeben, dass es ihn nicht wirklich störte. Denn
dieses Gespräch mit der jungen Dame war angenehm und erfreulich,
ein Gespräch wie der Todesser es schon lange nicht mehr
geführt hatte, so gab es doch nur sehr sehr wenige Leute mit denen
Azazel so sprechen konnte. Nicht einmal mit seiner Familie konnte er so
sprechen, sicherlich hatte Azazel ein wirklich eigenes Verhalten zu
seiner Familie, denn es gab sicherlich nicht viele Leute die finden
dass ihre eigenen Eltern eine Belastung seien und man sie deshalb aus
den weg räumen muss.
Auch Finn begann schmeichelnde Worte an Azazel zu richten, sodass
dieser wieder für einen kurzen Moment lächelte. „Sie
sollten wissen, egal wie gut ein Anführer auch ist, ist er nichts
ohne ein paar fähige Leute die hinter ihn stehen.“ Leider
waren es in Azazels Fall nur ein paar, denn die meisten Todesser waren
nichts weiter als dumme Bauern, deren Leben kaum mehr wert war als das
der Feinde. Doch im Grunde war das alles doch wie ein Schachspiel, man
hat einen Haufen Bauern, die man für seine Ziele ohne bedenken
Opfern konnte, jedoch auch ein paar wichtige Figuren, die es zwar nicht
oft gab, aber dafür umso fähiger waren. Man musste halt nur
wissen, wie man mit diesen Figuren spielen musste um seinen Gegner zu
besiegen.
„Sie schmeicheln mir ebenfalls Miss Benits, wobei das was sie als
eine Gabe bezeichnen ist nichts weiter als das Glück im richtigen
Moment, die richtigen Worte zu finden. Jedoch gehören dazu immer 2
Personen, man kann immer nur eine Person manipulieren, wenn sie es auch
will, wobei dies meist nur unterbewusst passiert. Es ist fast so wie
unsere Unterhaltung, sie könnten wohl kaum so verlaufen, wie sie
es gerade tut, wenn nicht auf beiden Seiten ein gewissen
Einverständnis herrscht oder was meinen sie Finn?“ So hatte
er sie doch im letzten Satz absichtlich bei den Vornamen genannt.
Warum? Vielleicht um zu sehen wie Weit Azazel gehen konnte, um zu sehen
wie persönlich das Gespräch noch werden konnte.
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Finn Benits
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erstellt am 03.04.2008 05:25
Amüsiert lauschte
Finn den Worten Azazels mit leicht schief gelegtem Kopf. Sie konnte ihm
nicht widersprechen, auch wenn sie trotz alledem der Ansicht war, dass
eine gesamte Gruppierung wertlos war, wenn schon der Anführer zu
nichts taugte. Doch auf diese Form der Grundsatzdiskussion wollte sie
sich jetzt nicht einlassen, zumal sie nicht nur die angenehme Stimmung
zerstört hätte, sondern sie gerade auch nicht die geringste
Lust auf einen derartigen Themenwechsel verspürte.
Stattdessen veränderte sich ihr Blick innerhalb einer Sekunde von
belustigt und freundlich zu Distanziertheit und – beinahe kaum
sichtbar – Unsicherheit. Hatte er sie gerade wirklich beim
Vornamen genannt? Ja, das hatte er, ohne jeden Zweifel. Natürlich
hätte Finn das Gespräch an diesem Augenblick abbrechen
können. Diese Tat von ihm war eindeutig die nächsthöhere
Stufe an Vertrautheit und sie war sich keinesfalls sicher, ob sie
diesen Schritt wirklich gehen wollte.
Doch wenn sie jetzt einfach abgeblockt und sich umgewandt hätte,
um zu gehen, wäre das dann nicht eine grobe Unhöfflichkeit
gewesen? Dass sie den Anführer der Todesser mit ihrer Reaktion
wahrscheinlich auch verärgert hätte, davon ganz zu schweigen.
Es ging nicht darum, ob sie Azazel vertraute. Sie vertraute diesem
Mann, ansonsten hätte sie sich wohl kaum darauf eingelassen ihm
als Todesserin zu folgen, für ihn Partei zu ergreifen und ihm
dieses vertraute Gespräch mit ihr zu gewähren. Sie beim
Vornamen anreden zu dürfen, war ein Privileg, dass sie in ihrer
Erwachsenenzeit und in den letzten Jahren nur einer Person zugestanden
hatte und das war Mell. Und dies auch nur, weil sie ihre Freundin schon
seit der Schulzeit kannte und sie erst vor wenigen Tagen wieder
getroffen hatte. Selbst Severus hatte sie mit einer höflichen
Floskel begrüßt gehabt. Wieso sollte sie dann ausgerechnet
diesem Mann gestatten, sie derart vertraut anzusprechen?
Andererseits... diese Situation hier auf diesem Friedhof war
ungewöhnlich. Und aus ungewöhnlichen Situationen resultierten
nun einmal oft ungewöhnliche Handlungen. Niemand würde es je
mitbekommen, dass sie sich auf diese Art und Weise einem anderen
Menschen gezeigt und eine feinfühligere Seite an sich offenbart
hatte.
Plötzlich und vollkommen unerwartet stahl sich erneut ein
Lächeln auf Finns Lippen, bevor sie halb lachend ansatzweise den
Kopf schüttelte, als würde sie sich über ihr eigenes
Zögern wundern.
„Da könnten Sie durchaus recht haben, ...Azazel.“
Dennoch kam sein Name eine Spur zögerlich über ihre Lippen,
als müsse sie den Klang erst einmal für sich selbst
prüfen und auskosten wie einen edlen Wein.
Es war ein merkwürdiges Gefühl seinen Vornamen auszusprechen
und ohne Zweifel schuf dies automatisch eine neue Form der
Intimität. Es war seltsam, aber nicht wirklich unangenehm.
„Ich glaube kaum, dass diese Unterhaltung in ihrer derzeitigen
Form möglich wäre, wenn nicht jeder von uns gewisse
Zugeständnisse machen würde. Doch gleichzeitig nehme ich an,
dass es sich doch wohl auch um eine willkommene Abwechslung zu den
ansonsten eher trägen und gleich bleibenden Unterhaltungen
handelt, die Sie sonst so tätigen müssen.“
Der Anflug eines charmanten Lächelns huschte über das Gesicht
der Blonden, auch wenn es vor allem dazu gedacht war, ihre
vorübergehende Unsicherheit zu kaschieren. Doch sie hatte so ihre
Bedenken, dass diese Handlung von ihrer kurzzeitigen
Unschlüssigkeit ablenken konnte. Es war ungewohnt, ihren Vornamen
aus dem Mund eines Menschen zu hören, der ihr vollkommen fremd
war. Ungewohnt, aber es erfreute sie, auch wenn sie diese Freude nicht
wirklich begründen konnte.
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Azazel Muldoon
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erstellt am 09.04.2008 13:31
Wieder konnte sich der
Anführer der Todesser kein Charmantes lächeln verkneifen,
wobei selbst seine Augen eine gewisse Freude von sich gaben. Die
Gesellschaft der schönen Todesserin war einfach erfrischen
Herrlich. Selten hatte er eine so angenehme Gesprächspartnerin wie
Finn.
Sie war nicht nur gesellschaftlich auf einer Stufe mit den Todesser,
sondern stand sie auch geistig fast auf einer Stufe mit Azazel, wobei
dies eine große Ehre ist, da niemand geistig auf seiner Stufe
stand und nur sehr wenige Personen waren ihn so nah wie Finn. Aber auch
ihr charmantes Wesen hatte den Todesser irgendwie gefesselt, sodass der
Todesser hoffte dass dies nicht das letzte Treffen dieser Art war.
Azazel bemerkte das Miss Benits für einen kurzen Moment ein wenig
distanziert wirkte, so schien sie es nicht gewöhnt zu sein, wenn
man sie mit den Vornamen ansprach und so sprach sie auch zögernd
seinen Vornamen aus. Azazel wusste, dass dieser Schritt, der ihn
geglückt war mehr als Heikel gewesen war. So hätte Finn auch
genauso gut ablocken und das Gespräch beenden können.
„Dieses Gespräch ist wirklich eine willkommene Abwechslung.
Man trifft selten so charmante Gesprächspartner wie sie, mit den
man auch so ausgelassen reden kann ohne aufpassen zu müssen, dass
man kein falsches Wort sagt um somit irgendwelche lästige Fragen
zu provozieren.“ Sicherlich zeigte Azazel noch nicht seinen
vollen wahren Charakter, er war viel zu oft in der Rolle des
Puppenspieler und wohl auch ein wenig zu paranoid um jemanden an sein
wahres ich zu lassen. Sein ganzes Leben hatte er seinen Plänen
gewidmet und nicht einmal Quentin kannte den vollen Plan, doch gab es
wohl auch keinen Menschen den den wahren Charakter des Mannes vertragen
konnte der grausamer und kälter war als der eines Dementors.
Jedoch dürfte Finn weit an den Charakter von Azazel an heran
treten und schaffte es sogar eine gewisse Freude in den Todesser zu
wecken.
Ein kurzes Geräusch drang aus der Hosentasche von Mulldon. Schon
fast reflexartig zog Azazel seine Uhr aus der Tasche und warf einen
kurzen Blick auf ihr. So war die Zeit dank des Gespräches mit der
faszinierenden Todesserin wie im Fluge vergangen.
Wie es schien sind 2 seiner vielen Pläne problemlos von statten
gegangen. So wollte sich Floyd schon längst melden, was wohl auf
einen Erfolg besser gesagt Misserfolg seines Auftrages deutete,
sicherlich hatten die Auroren schon herausgefunden um wessen Leiche es
sich handelte. Dies bedeutete aber auch dass nun ein eher nervender
Teil anstand, so musste er doch noch Floyds Familie aus dem Weg
schaffen. So würde er doch seine lieben Verwandten nach Askaban
schicken.
Auch hatte ihn sein getreuer Diener nicht kontaktiert was bedeuten musste, dass auch der andere Auftrag erfolgreich war.
„Finn, es tut mir Leid, doch muss ich sie nun leider verlassen.
Die Zeit ist bei unseren Gespräch leider wie im Zeit verflogen und
ich muss noch einiges machen, sie wollen sich sicher auch auf den
heutigen Abend noch vorbereiten.“ Sprach Azazel mit einem
Lächeln.
„Ich hoffe dass wir diese Unterhaltung ein anderes mal Fortsetzen
können, vielleicht beim nächsten mal an einen etwas
gemütlicheren Ort.“ Nachdem sich der Todesser so
verabschiedet hatte wie es sich für einen Mann mit Azazels Scharm,
Klasse uns Stil gehörte verschwand er auch.
Tbc- Nokturngasse, Borgin & Burkes
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Finn Benits
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erstellt am 09.04.2008 19:49
Ein amüsiertes Schmunzeln umspielte Finns
Lippen. Nachdem sie den Schritt gewagt hatte und ihre Beziehung durch
das Aussprechen ihrer Vornamen ein weiteres Stück vorangegangen
war, war es auf einmal regelrecht leicht sich weiter mit Azazel zu
unterhalten. Nicht, dass es das vorher nicht auch gewesen wäre,
doch durch diesen neuerlichen Beweis an Vertrauen war plötzlich
alles sehr viel persönlicher geworden. Eine interessante
Erfahrung, ganz ohne Frage, denn in den Genuss eines solchen
Erlebnisses kam man schließlich nicht alle Tage.
Natürlich war auch Finns Wesen noch nicht vollkommen zum Vorschein
gekommen und für Azazel ersichtlich gewesen, doch das war auch
nicht weiter verwunderlich. Sie zweifelte auch nicht daran, dass sie
auch von ihm nicht alles gesehen hatte. Das wäre ja auch
langweilig gewesen, denn damit hätten sie beide für den
jeweils anderen an Interesse verloren. Es war doch sehr viel
unterhaltsamer, wenn sie sich weiterhin einige Geheimnisse und
unvorhergesehene Dinge bewahrten. Das machte ein erneutes
Zusammentreffen nur wünschenswerter.
Zumindest hoffte Finn darauf, dass es ein weiteres Treffen dieser Art geben würde.
Ihre hellen Augen fuhren zu Azazels Hosentasche, als aus dieser ein
kurzes, aber seltsames Geräusch drang. Interessiert beobachtete
die Blonde, wie er eine Uhr hervorzog und einen Blick darauf warf.
Schlagartig wurde sich Finn ihrer Umgebung bewusst, die sich
verändert hatte. Der Regen hatte schon vor einiger Zeit
aufgehört, doch inzwischen war auch die Sonne im Inbegriff zu
verschwinden. Der Himmel hatte sich rötlich verfärbt und der
Wind war wieder merklich aufgefrischt. Es musste wirklich spät
geworden sein. Erstaunlich, wie schnell die Zeit in Gegenwart dieses
Mannes vergangen war, ohne dass sie davon groß etwas mitbekommen
hatte. Er wusste wirklich, wie man Menschen in seinen Bann ziehen
konnte.
Erneut huschte ein charmantes Lächeln über das Gesicht der
Blonden, bevor sie kurz verstehend nickte. „Dass kann ich
durchaus nachvollziehen. Auch für mich wird es allmählich
Zeit. Vorbereitung für den heutigen Abend ist nun einmal
unumgänglich, um kleinste Fehler zu vermeiden. Aber
selbstverständlich können wir dieses Gespräch zu einem
späteren Zeitpunkt fortführen.“
Einen Augenblick blieb Finn noch an der selben Stelle stehen und sah zu
der Stelle hinüber, an der Azazel verschwunden war. Dieser Mann
war wirklich ein einziges Mysterium. Charmant und gefährlich,
anziehend und geheimnisvoll, undurchschaubar und doch
umgänglich...
„Wenn du nicht verschwunden wärst und ich somit die
Möglichkeit gehabt hätte, Azazel als Bezahlung darum zu
bitten, nach dir zu suchen, hätte dieses Gespräch
womöglich niemals stattgefunden. Dank dir, Kane.“
Es war ein makaberer Gedanke, doch ohne den Tod ihres Bruders
hätte sie womöglich niemals die Gelegenheit bekommen so viel
von Azazels wahrem Gesicht zu ergründen. Und dennoch war da noch
immer der Schmerz über den Verlust des Zwillings. Der Schmerz, den
sie bisher nicht wirklich wahrgenommen hatte. Ja, sie war erfreut
darüber gewesen, dass sie ihn wegen einer Flucht nicht hatte
töten müssen, doch das änderte nichts an der Tatsache,
dass Kane tot war.
„Ich komme wieder“, versprach sie leise flüsternd,
während ihre Augen noch einmal zärtlich auf den
gemeißelten Buchstaben in dem Grabstein verharrten. Doch
zunächst würde sie sich um ihren Auftrag kümmern.
Shimkatz wartete auf seine gerechte Strafe.
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