Autor Thema: Friedhof von King's Lynn
Azazel Muldoon
erstellt am 05.03.2008 12:02    

Cf- Zauberküche, London

Zusammen mit der blonden Schönheit verließ Azazel das Geschäft der Graham. „Wenn sie sich kurz an mich festhalten könnten.“ Sprach Azazel und reichte Finn seinen Arm, um sich dann mit nach King’s Lynn zu apparieren. Sicherlich hätte Azazel ihr auch sagen können wo sie hinmüssen, doch wer wusste ob Miss Benits den Friedhof von Kings Lynn überhaupt kannte und außerdem nahm dies dann doch die Spannung. Auch Azazel war schon ein wenig aufgeregt, so war dies doch eine Möglichkeit gewesen ein wenig mehr über Finn, vor allem über ihren Charakter zu erfahren. Würde sie dies wohl unberührt lassen? Oder würde sie ihren fast unnahbaren Schleier, auf den sie doch immer so viel wert legte fallen lassen und ein Opfer ihrer Menschlichkeit werden? Dies würde sich alles nun zeigen, nun war der Moment gekommen auf dem sich Azazel schon eine weile freute. So hatte die blonde Schönheit doch sein Interesse an ihr geweckt, und nun war die Chance gekommen ein wenig mehr über die geheimnisvolle Miss Benits herauszufinden und dies auch noch ohne dass Miss Graham ihnen irgendwie in Weg stand.

Es gab ein kurzes Flopp- Geräusch und im nächsten Moment erschienen sie auf den alten Friedhof von King’s Lynn. Schwarze dicke Wolken verdunkelten den Himmel, der Stadt die einst dafür sorgte, dass sich die Pest in ganz Europa ausbreitete. Die wunderbare Seuche die damals die Zahl der Muggel dezimierte. Und als wäre die Stadt für dieses Verbrechen verflucht worden zog sich eine schon fast unheimliche Kälte, wie ein Schleier über die kleine Hansestadt. Zusammen mit den dicken Tropfen die aus den schwarzen Wolken auf die Erde prasselten war es ein mehr als gemütlicher Ort. Schnell zog Azazel einen magischen Regenschirm hervor, der groß genug war um die beiden vor dem nässenden Regen zu schützen. „Folgen sie mir bitte.“ Sprach Azazel und begann seinen Marsch durch den Friedhof von Kings Lynn.

Es dauerte nicht lange und sie erreichten einen schlichten fast unmerkbaren Grabstein, der vor kurzen noch mit diversen Unkraut und anderen Pflanzen überwuchert war. Doch wurden diese entfernt sodass ein Name und ein paar Zahlen Sichtbar wurden

„Kane Apollo Benits
1975-1998“


Azazel selbst schwieg erst einmal und wartete ab wie Finn wohl reagieren würde.

Finn Benits
erstellt am 07.03.2008 21:16    

cf ~ Winkelgasse » Zauberküche

Nachdem Azazel und Finn die Zauberküche verlassen hatten, bat der Anführer der Todesser sie, dass sie sich kurz an seinem Arm festhalten solle. Ein wenig widerstrebte es Finn schon sich einfach darauf einzulassen und abzuwarten, wohin Azazel sie bringen würde. Es behagte ihr gar nicht, dass sie nicht wusste, wohin die Reise ging, doch andererseits konnte sie nichts dagegen tun. Sie wollte ja wissen, was aus ihrem Bruder geworden war und sie konnte gar nicht anders, als Azazel in dieser Hinsicht einfach zu vertrauen. Es war ihr eigener Wunsch gewesen, sodass sie sich notgedrungen auf sein Wort verlies und mit ihm ins Ungewisse hinein apparierte.
Der nächste Ort, der in Finns Wahrnehmung drang, hatte gute Chancen als Schauplatz eines neuen Gruselfilms gehandelt zu werden. Große, dunkle Wolken verdunkelten den Himmel und ließen eisigkalte Regentropfen zu Boden fallen. Zusammen mit der ungewöhnlichen Kälte war ihre Umgebung geradezu bedrohlich und abweisend, als würde sie nicht wollen, dass sie überhaupt hier war.
Doch Finn wäre nicht die Person, die sie war, wenn sie sich von diesem kleinen Naturschauspiel auch nur einen Deut beeindrucken würde lassen. Dennoch beschlich die Benits ein Gefühl des Unbehagens, dass sie jedoch mehr auf den Umstand bezog, dass sie inmitten einiger Reihen Grabsteine stand.
Wie hatte sie nur naiv sein können zu glauben, dass ihr Bruder noch lebte, nur weil Azazel behauptet hatte, dass er sie zu ihm führen würde? Keinerlei Andeutung war darüber gefallen, dass er sie zu einem lebenden Menschen bringen würde, doch in ihrer einfältigen Hoffnung war sie schlichtweg davon ausgegangen. In Gedanken schalt sie sich nun für diese Torheit und war regelrecht froh, dass sie kein Wort über ihre abstruse Vorstellung verloren hatte. Denn dass ihr Bruder tot war, dessen war sie sich jetzt ziemlich sicher. Warum sonst sollten sie auch hier sein? Ein Friedhof als Treffpunkt auszuwählen wäre ein ziemlich makaberer und abstoßender Gedanke, wenngleich er sicherlich dafür gesorgt hätte, dass das Treffen geheim geblieben wäre.
Doch Finn glaubte nicht mehr daran, dass sie einem Lebenden begegnen würde.

Als Azazel einen magischen Regenschirm zum Schutz gegen die Nässe für sie beide hervorzog, streifte Finns Blick für einen Augenblick das Gesicht des Mannes, der sie hierher geführt hatte. Er hatte sein Versprechen tatsächlich gehalten. Sie hatte auch nichts anderes erwartet, denn ohne ihre Art der Bezahlung hätte er den Tempestas admonere niemals bekommen. Und dennoch war da diese Spur Dankbarkeit, von der sie wusste, dass sie sich wohl eher in einer fast bedingungslosen Treue äußern würde, als in nackten Worten.
Dennoch war sich Finn nicht sicher, was sie nun von alledem hier halten sollte. Sowohl äußerlich als auch innerlich war sie vollkommen ruhig, so als würde sie nicht gerade zum Grab ihres seit dreizehn Jahren vermissten Bruders geführt werden. In Gedanken beschäftigte sie sich nicht mit der Vorstellung, wie es wohl sein würde, wenn sie vor der Erde stehen würde, die nur durch einen kalten Stein Auskunft darüber gab, dass hier ihre zweite Hälfte begraben lag. Nein, Finn betrachtete viel mehr die Silhouette der Stadt, in deren Nähe sie gelandet war. Sie kam ihr bekannt vor, doch eindeutig zuordnen konnte sie sie nicht. Vielleicht war sie schon einmal hier gewesen. Vielleicht lag sie auch ganz in der Nähe ihres Hauses. Nur ein schwacher Salzgeruch ließ darauf schließen, dass sie sich irgendwo in der Nähe von Wasser befinden mussten.

Schließlich erreichten sie einen unscheinbaren Stein, der genauso kalt und grau wirkte, wie Finn ihn sich in ihrer Vorstellung ausgemalt hatte. Pflanzen und Unkraut umrankte ihn, doch seine Frontseite war gänzlich frei von dem wilden Gewuchert.
Finn merkte gar nicht, dass sie unter dem Regenschirm hervortrat und sich zu dem Grabstein hinabbeugte, um die Inschrift besser ins Auge fassen zu können. Tatsächlich... dort stand es, eingemeißelt für die Ewigkeit oder zumindest für die Dauer einiger Jahrzehnte.
Kane Apollo Benits, 1975 - 1998
Langsam hob die Blonde die Hand und strich sanft über die Buchstaben. Ja, eindeutig. Das war das Grab ihres Zwillingsbruders. Soviel Gedanken hätten einem durch den Kopf wirbeln müssen, doch es waren nur zwei Sätze, die in einer regelrechten Endlosschleife in Finns Kopf auftauchten. „Kane ist wirklich tot! Er hat die Todesser nicht verraten!“
Keine Träne lief über ihr Gesicht. Sie hatte schon vor vielen Jahren aufgehört zu weinen. Sie hatte bereits mehr Tränen vergossen als man in einem einzigen Leben weinen sollte. Gewissheit zu haben, was aus den Menschen geworden war, die man liebt, war oftmals besser, als die reinste Ungewissheit, auch wenn einem das im ersten Moment nicht klar sein dürfte. Das Verschwinden von Kane lag über ein Jahrzehnt zurück. In dieser Zeit hatte sie stark sein müssen. Sie war der Mensch gewesen, der den Rest der Familie zusammengehalten hatte. Sie hatte ihren zweiten Bruder im Alleingang großgezogen, gegen die Passivität ihrer Mutter anzukämpfen versucht und das Andenken ihres Vaters bewahrt, der lebendig begraben in Askaban saß.
Sie weinte nicht, denn die Gewissheit war eine Erleichterung für sie. Stattdessen lag die Spur eines Lächelns auf ihren Lippen. Wahrscheinlich war Kanes Tod besser für ihn und für sie. Wäre er noch am Leben gewesen, hätte sie ihn getötet. So blieb ihnen beiden dieses Duell erspart, denn die Verbundenheit von ihnen beiden war stark gewesen, so stark wie sie für Zwillinge fast schon alltäglich war. Und ihn zu töten hätte unweigerlich einen weiteren Teil von ihr mit fort genommen.
„Wie haben Sie ihn gefunden?“, fragte sie interessiert und ohne den Blick von den wenigen Worten und Zahlen zu nehmen, die für sie den Abschluss eines Kapitels bedeuteten. „Das war mit Sicherheit kein einfaches Unterfangen.“
Ihre Stimme klang normal, wie sooft vollkommen ruhig, aber diesmal auch mit einer Spur Zärtlichkeit, die man in alltäglichen Situationen bei ihr nie zu finden vermochte.

Azazel Muldoon
erstellt am 10.03.2008 16:07    

„Wie sie wahrscheinlich wissen Miss Benits besitze ich eine Menge Kontakte in die verschiedensten Klassen der Gesellschaft. Und dank der nicht immer freiwilligen Hilfe ein paar alter Bekannter war es mir möglich die Überreste von Kane zu finden.“ Sprach Azazel in einen ruhigen Ton, der selbst für einen Puppenspieler wie Azazel ungewöhnlich war, so besaß er doch dieses mal etwas menschliches, etwas was nicht einmal Azazel vorspielen konnte.
So wusste er es doch wie es war eine Person die man wirklich liebte zu verlieren, denn selbst Azazel war sich nicht immer am wichtigsten, auch in seinem Leben gab es einmal einen ganz besonderen Menschen, einen Menschen den er bewunderte, den er liebte und der für ihn ein Vorbild war. Doch war es keines Falls seine Eltern gewesen und auch seine Frau, hatte er nie so geliebt wie sich selbst. Diese Person an die Azazel dachte kam aus einer Zeit bevor Azazel den Entschluss fasste unwürdige Menschen wie seine Eltern aus dem Weg zu räumen.

„ Doch habe ich nicht nur das Grab ihres Bruders gefunden Miss Benits…. Auch die letzten Momente des Lebens ihres Bruders habe ich herausgefunden. So verbrachte Kane seine letzten Momente hier in Kings Lynn. Ein Auror erwischte ihn mit einem grausamen Fluch, der dafür sorgte das Kane langsam und qualvoll starb. Eine alte Todesserin fand ihn und kümmerte sich die letzten Stunden seines Lebens um ihn.“ Wieder einmal griff der Anführer der Todesser in seine Manteltasche, doch diesmal zog er einen kleinen Brief hervor, dessen Papier schon vergilbt schien, und auch sonst wirkte der Umschlag des Briefes alt und mitgenommen. „Diesen Brief, verfasste Kane kurz vor seinem Tod und ich glaube, er wollte das sie ihn bekommen.“ Sprach Azazel und reichte ihr den Brief, wobei der Regenschirm seiner Hand folgte, sodass der Umschlag keinen Tropfen abbekam.
„Ich habe mir auch die Freiheit genommen, den Namen des Auroren, der an den Tod ihres Bruders Schuld ist herauszufinden. Und wenn sie wollen könnte ich auch ein treffen mit ihn arrangieren.“

Finn Benits
erstellt am 12.03.2008 05:18    

Finns Lächeln wurde für einen Moment einen Deut breiter, als sie hörte, dass manche von Azazels Bekannten ihre Hilfe nicht immer freiwillig zur Verfügung gestellt hatten, um ihren Bruder zu finden. Oder zumindest das, was von ihm übrig geblieben war. Es tat ihr nicht im geringsten leid, dass andere dafür hatten leiden müssen, weil sie hatte wissen wollen, was aus ihrem Bruder geworden war. Es war ihre eigene Schuld, denn immerhin hätten sie doch freiwillig ihr Wissen Preis geben können.
Beinahe liebevoll wanderten Finns helle Augen über den Grabstein, als könne sie somit einen letzten Blick auf das Gesicht ihres Zwillingsbruders werfen, während sie gleichzeitig aufmerksam Azazels weiteren Worten lauschte. Die Umstände von Kanes Tod, sein Mörder, die letzte Person, die bei ihm war... All das hörte Finn und nahm es dennoch nur wie durch einen Nebelschleier war.
Sie hatte vermutet, dass Auroren für den Tod ihres Bruders verantwortlich sein mussten, denn einfach Hexen und Zauberer waren gar nicht in der Lage einen vollwertigen, skrupellosen Todesser zu töten. Unwillkürlich presste die Blonde die Zähne aufeinander. Kalte Wut funkelte in ihren Augen. In seinen letzten Stunden hatte ihr Bruder leiden müssen. Welchen Fluch auch immer dieser Auror angewandt hatte, er würde ihn doppelt und dreifach am eigenen Leibe erfahren.

Langsam erhob sich Finn wieder, bevor sie sich wieder zum Anführer der Todesser umwandte und den vergilbten Briefumschlag in Empfang nahm. Für einen Augenblick schlich sich ein sanfter, weicher Ausdruck auf ihr Gesicht. Azazel hatte ihr nicht nur die Gewissheit über ihren Bruder gegeben, sondern auch Kanes letzte Worte und Gedanken an sie weiter getragen. Was spielte es da schon für eine Rolle, dass sie in seinen Augen wahrscheinlich ihre große Schwäche offenbart hatte...
Zärtlich fuhr die Blonde mit den Fingerspitzen die Kanten des Briefes nach, wie sie es zuvor bei dem Grabstein getan hatte. Es war das letzte Überbleibsel, das sie von Kane hatte. Sie glaubte beinahe schon seine unordentliche Handschrift vor sich zu sehen, doch öffnen und lesen tat sie den Brief nicht. Dieses Erlebnis wollte sie nur für sich allein und ohne die Anwesenheit irgendeines anderen Menschen. Die Wirkung, die der Inhalt dieses Briefes mit Sicherheit auf sie haben würde, war viel zu unvorhersehbar.
Stattdessen richtete sie ihren Blick erneut auf Azazel. Er hatte den Namen des Auroren herausgefunden, der ihren Bruder getötet hatte? Das war mehr, viel mehr, als sie je zu bekommen erhofft hatte. Aber sein enormes Wissen war ja auch nicht weiter verwunderlich. Er arbeitete trotz alledem im Ministerium. Vielleicht kannte er besagten Auroren sogar. Doch wenn sich ihr schon einmal diese Gelegenheit bot, warum sollte sie dann nicht davon Gebrauch machen und sich bei diesem Treffen für Qual und Leid rächen?
„Ich werde darüber nachdenken“, erwiderte sie jedoch ruhig, während sie Kanes Brief in die Innentasche ihrer Jacke schob. „Mit Sicherheit hat dieser Auror es verdient zu sterben. Allein schon für das, was er meinem Bruder angetan hat. Doch wenn, dann werde ich erst in einigen Tagen auf Ihr Angebot zurückkommen, denn im Augenblick haben die Geschicke der Todesser und mein Auftrag bezüglich Shimkatz Vorrang. Oder sehen Sie das anders?“
Ein Hauch von Belustigung schwang in ihrer Frage mit, denn immerhin glaubte sie zu wissen, wie wichtig Azazel seine eigenen Pläne nahm. Einen Fehlschlag würde er wohl kaum tolerieren, sodass sie ihre eigenen Rachegelüste lieber hinten anstellte, als während ihres Auftrages Fehler zu machen, nur weil sie sich gedanklich mit ganz anderen Dingen beschäftigte.

Azazel Muldoon
erstellt am 15.03.2008 19:06    

Es war schon irgendwie Merkwürdig Finn so zu sehen, so wirkte sie nicht so kalt und gefühllos wie sonst immer, nein sie zeigte sich auch von ihrer menschlichen Seite.
So war es doch auf einer gewissen Seite amüsierend, so hatte er doch ebenfalls ein wenig von seiner menschlichen Seite gezeigt, und es war kein Zorn gewesen, eine Seite die er sonst keinen Menschen zeigte, jedenfalls keinen noch lebenden Menschen und vielleicht war der Moment der Menschlichkeit, der Finn dazu bewegte ebenfalls ihren sonst so schützenden Mantel fallen zu lassen und sich ihren Gefühlen wenigstens ein wenig hinzugeben.

Doch dann schaffte die schöne Todesserin etwas, was nicht viele schafften, sie schaffte es Azazel zu überraschen. Sie sagte etwas mit dem Azazel wohl niemals gerechnet hatte und das ihr Ansehen in seinen Augen steigen lies. Sie schien aus einem anderen Holz zu sein wie die meisten anderen Todesser und wurde immer und immer interessanter für den Puppenspieler.

Ein leichtes Lächeln huschte über Muldoons Lippen. „Miss Benits, sie schaffen es immer wieder mich zu überraschen. Ihre Aussage gerade eben zeigte mir dass sie mehr ansehen und Respekt als die viele, viele andere Todesser verdienen.“ Sprach er in einem erfreuten Ton, wobei diese Worte ein ernst gemeintes Kompliment war, was auch wieder nur wenige Menschen von Azazel bekommen. Sicherlich besaß Azazel einen gewissen Charme und konnte schon viele Frauen verzaubern, oder brachte es Männer auf seine Seite, doch waren die meisten höflichen Worte und Komplimente nichts weiter als eine Lüge und Schein um diese Narren zu täuschen um sich mit ihnen zu amüsieren oder sie als Werkzeuge zu benutzen.
„Die meisten Todesser stellen ihre eigenen Ziele über die die der Allgemeinheit dienen und wenn sie in den Genuss kommen ihre Rachegelüste stillen können sie nicht wieder stehen. Doch wie ich sehe gehören sie nicht zu dieser Art von Menschen Miss Benits, es sind Leute wie sie mit dessen Hilfe wir dieses mal gewinnen werden und die Welt von der Seuche die uns Krank gemacht hat befreien.“

Finn Benits
erstellt am 18.03.2008 13:54    

Was auch immer Finn für eine Reaktion auf ihre Worte erwartet hatte, es entsprach nicht im Mindesten dessen, was sie daraufhin zu sehen und zu hören bekam. Und ganz gewiss hatte sie nicht damit gerechnet, dass Azazel lächeln würde. Zumindest nicht auf diese schlichte, amüsierte Art. Jedes Lächeln, dass sie bisher von ihm zu sehen bekommen hatte, war entweder kalt oder grausam gewesen. Doch diesmal war es anders.
Offensichtlich war ihre Reaktion auf sein beinahe unwiderstehliches Angebot nicht die gewesen, die er erwartet hatte. Aber so war sie nun mal. Sie verhielt sich oft so, wie man es nicht von ihr erwartete und auf gewisse Art und Weise fand sie dies auch belustigend. Es war immer wieder erstaunlich, welches Bild manche Menschen sich von ihr machten, aufgrund der wenigen Indizien, Hinweise und Worte, die sie hatten. Und je schlechter andere Leute sie einzuschätzen wusste, umso mehr Vorteile brachte es doch letzten Endes ihr selbst, denn ihre Handlungen waren damit weniger voraussehbar.
Doch Azazel schaffte es, dass auch sie erstaunt und überrascht war. Hörte sie aus seinen Worten tatsächlich ein Kompliment heraus? War sein Ton nicht dieses mal ehrlich erfreut? Es war ein kurzer Blick hinter die Maske des ansonsten so skrupellosen, gefährlichen und undurchschaubaren Mannes. Sie hatte immer vermutet, dass mehr in ihm steckte, als die glatte, kalte Seite, die sie bisher kennen gelernt hatte. Egal, was andere sagten, niemand war einfach nur böse oder gut. Doch dass sie jemals einen Vorgeschmack auf diese zweite Seite bekommen würde, damit hätte sie nie gerechnet.

Dennoch war es erstaunlich, wie sehr sich sein Gesicht nur aufgrund dieses flüchtigen Lächelns kurzzeitig veränderte. Ohne jeden Zweifel besaß Azazel in jeder seiner Form eine starke Anziehungskraft und einen Charme, gegen den sich wohl nur die wenigsten Menschen zu wehren wussten. Gerade deshalb war dieses Lob so wertvoll. Denn welcher Zauberer oder welche Hexe in den Reihen der Todesser konnte sich mit dieser Form der Auszeichnung rühmen? Wahrscheinlich niemand und hätten sie beide sich nicht allein auf einem Friedhof befunden, sondern auf einer Versammlung der Todesser hätte sie auch niemals solche anerkennenden Worte zu hören bekommen. Dessen war sie sich fast schon sicher.
„Es freut mich zu hören, dass Ihnen meine Handlungs- und Ansichtsweise zusagt, Mr. Muldoon, und ich trotz allem noch immer für eine Überraschung gut bin.“ Noch immer lag dieser Ansatz eines Lächelns auf ihren Lippen, während sie sprach. Es war seltsam auf diese Art und Weise mit dem Anführer der Todesser zu sprechen, legte sie bei Anwesenheit weiterer Personen doch eine eher distanzierte, förmlichere Haltung auf, die nichts mit diesem gelassenen, leicht herausfordernden Ton zu tun hatte. Doch sie hatte ihm ja heute eh schon einen Teil ihrer Menschlichkeit gezeigt, während sie am Grab ihres Bruders gekniet hatte, sodass sie sich in diesem Augenblick keine weiteren Gedanken über die Aufrechterhaltung ihrer Fassade zu machen brauchte. Im Moment war es ohnehin sehr einfach dahinter zu sehen.
„Es ist wirklich bedauerlich, dass viele zu verblendet sind, um zu erkennen, dass Rachgelüste uns nicht vorwärts bringen werden. Gefühle wie Rache und Hass schaden uns doch ohnehin mehr, als dass sie uns nützen. Sie machen uns blind für andere Gefahren, womit man anfällig für Angriffe aus dem Hinterhalt wird. Für kurze Zeit mögen sie Wachsamkeit und Sinne schärfen, doch auf längere Sicht sind es erst diese Dinge, die uns schwächen.“
Ihre Worte waren leise gesprochen, büßten dadurch aber nicht im mindesten etwas von ihrer Überzeugungskraft ein. Sie hatte gesehen, wie der Dunkle Lord durch seinen Hass geblendet den letzten Krieg verlor, genauso wie Azazel diese Niederlage miterlebt hatte. Es schadete nicht Schlammblüter und diejenigen, die mit ihnen sympathisierten, zu verachten, doch das Ziel deswegen aus den Augen zu verlieren, konnte tödlich sein.
Genau aus diesem Grund schob sie den Mord an dem Auroren, der ihren Bruder auf dem Gewissen hatte, auf.

Azazel Muldoon
erstellt am 23.03.2008 12:29    

Der Regen, der wie ein Schleier den Friedhof von Kings Lynn benetzte schien sich langsam zu lösen, und so vielen nur noch wenige Tropfen auf den geheiligten Boden, so dass auch das Sichtfeld was jeder einzelne hatte sich erweitern konnte, doch trotzdem war der Friedhof wie ausgestorben, nur 2 finstere Gestalten trieben sich an diesen doch so trostlosen Ort herum. Doch war diese Begegnung anders als die Begegnungen, die die beiden Personen sonst mit einander erleben dürften. Sie schien viel menschlicher und vertrauter, wobei man bei diesen beiden sonst so kalten und berechnenden Seelen schon fast von einer gewissen Intimität sprechen konnte.

So war auch der Anführer der Todesser, Azazel Muldoon, ganz anders, als wie bei den meisten treffen mit anderen Menschen. Sicherlich gab er sich immer freundlich und auch charmant, doch war dies einer der Momente, wo ihn sein eigenes verhalten nicht anwiderte und vor allem sein gegenüber nicht anwiderte. Es gab doch so viele Magier und Menschen auf der Erde, die nichts weiter als dreckiger Abschaum waren, sogar selbst in den eigenen reihen gibt es Menschen von mindere Qualität, in dessen Blut die schwächende Seuche brodelt.
Doch gehörte Finn wohl nicht zu diesen Leuten, sie war eher eine dieser seltenen und wunderschönen Blumen, die auf diesen verdreckten Misthaufen blühen konnte.

Auch war es einmal interessant Finn ohne ihre ständige Begleiterin Melanie zu erleben. So war es doch eine Rarität, wenn Azazel die eine doch ohne die andere treffen konnte. Sicher hatte Muldoon nichts gegen Miss Graham, im Gegenteil, ihre egoistische, schon irgendwie in den Mittelpunkt stellende zickige Art belustigte den Todesser, schließlich war doch die Miss Graham keine Bedrohung für ihn gewesen. Wie hieß es doch so schön, Hunde die bellen beißen nicht. Miss Benits war aber ganz anders, so war sie doch wohl eine Jägerin, lauernd legte ging sie auf die jagt und wartete auf den richtigen Moment um zu zuschlagen, ohne dabei ihren schützenden Mantel abzulegen. Doch hatte Azazel es geschafft einen Riss in den schützenden Kokon zu verursachen und so zeigte Miss Benits ein wenig mehr von ihre doch so interessanten und faszinierenden, schon fast anziehenden selbst.

Doch wurde es nun zeit das Spiel auf eine andere Ebene zu bringen, so würde der Anführer der Todesser die junge Todesserin wieder einmal zu überraschen, die zeigte, das er doch auch anders sein konnte. So war er doch ganz anders als der dunkle Lord, er war nicht nur grausam, er besaß keinen so monotonen und berechenbaren Charakter wie Voldemort, nein er war eher unberechenbar und immer für eine Überraschung gut und schließlich zeigt doch auch Finn mit ihren weisen Worten eine gewisse Art, ein gewisses Niveau und Klasse, die sie so von den anderen unterscheidet. „Wohl war Miss Benits, wirklich weise Worte, die sie hier sprechen. Und schon wieder einmal schaffen sie es sich in ein ganz anderes Licht zu stellen. Intelligenz, Fähigkeit und Schönheit. Eine Gefährliche, jedoch genauso Faszinierende Mischung, die sich in ihnen vereint Miss Benits.

Finn Benits
erstellt am 27.03.2008 04:48    

Auch wenn der Regen inzwischen nachgelassen hatte, hing noch immer der Duft nach feuchter Erde und Gras in der Luft. Nach diesem heftigen Regenschauer schien die gesamte Umgebung wie rein gewaschen zu sein und strotzte nur so vor Leben, als wollte sie damit die, auf dem Friedhof begrabenen, Toten verspotten.
Es war ein merkwürdiger Augenblick für Finn, hatte sie sich doch schon lange nicht mehr so gelassen während eines Gespräches gefühlt. Es schien ihr, als würde sie einen Teil ihrer Seele wieder entdecken, der lange Zeit geschlafen hatte. Dreizehn Jahre überwiegende Isolation waren manchmal nicht unbedingt förderlich für einen Menschen. Manche zerbrachen daran oder wurden verrückt und andere gingen daraus zwar gestärkt, aber seelisch abgekühlt hervor. Sie zählte eindeutig zur letzteren Kategorie, doch dass ihr jemals etwas gefehlt haben könnte, wurde ihr erst jetzt klar, während sie hier auf diesem alten Friedhof stand und mit Azazel über... ja, worüber unterhielten sie sich eigentlich? Über Nichtigkeiten. Es waren kleine Spielereien, um den Gegenüber besser ergründen und einschätzen zu können. Ein interessiertes Abtasten, wie es eigentlich bei jeder Begegnung zwischen ihnen abgelaufen war. Bloß dieses Mal fehlte ein Element.
Mell.
Zuvor war immer noch ihre schwarzhaarige Freundin dabei gewesen, welche mit kritischen, herausfordernden Kommentaren nie gespart hatte. Ohne ihre Anwesenheit war die Atmosphäre nicht nur sehr viel ruhiger und fast schon entspannt, sondern es stellte sich auch ein Ansatz von Zweisamkeit (und etwas, dass manche Leute bereits als Intimität bezeichnet hätten) ein.
Es gab kaum eine Person, die behaupten konnte, jemals ein derart vertrautes Gespräch mit der Blonden geführt zu haben, außer ihren engsten Familienmitgliedern. So gesehen wurde Azazel eine gewisse Ehre zuteil. Gleichzeitig war Finn sich jedoch auch darüber im klaren, dass auch sie sich geehrt fühlen durfte, denn dieses menschliche Verhalten zeigte auch er nicht jeden Tag und nicht jedem Menschen, daran zweifelte sie nicht einen Moment lang.

Dennoch musste sie sich immer wieder vor Augen führen, dass sie in Wahrheit fast nichts vom Wesen dieses Mannes wusste, der sie so derartig zu interessieren und zu faszinieren wusste. Wie unberechenbar seine Handlungen waren, wurde ihr wieder einmal klar, als er sie mit diesen Worten bedachte, die erneut einem Kompliment gefährlich nahe kamen.
Finn machte sich gar nicht erst die Mühe ihre Überraschung zu verbergen, sie hätte sich eh durch ihren verblüfften Blick verraten. Dass sie ihre Vorzüge derart zu hören bekam, hatte sie wirklich noch nie erlebt. Der einzige Mann, der ihr je geschmeichelt hatte, war mittlerweile genauso tot wie ihr Zwillingsbruder. Und dennoch hatte ihr ehemaliger Verlobter nicht das Geschick gehabt, seine Worte so kunstvoll zu verpacken, wie Azazel es immer wieder tat.
Trotz seiner unerwarteten Worte, begann Finn leise zu lachen. Teilweise überspielte sie damit ihre Verunsicherung, doch andererseits fand sie dieses Gespräch auch wirklich unterhaltsam. Es war so viel anders, als jede Unterhaltung, die sie bisher geführt hatte, allein schon deswegen, weil ihr Gesprächspartner ihr mehr als ebenbürtig war.
„Wenn Sie so weiter machen, Mr. Muldoon, bringen Sie mich noch dazu, dass ich erröte.“ Noch immer funkelte Belustigung in ihren hellen Augen, während sie ihre Worte doch eigentlich ernst meinte. Sie war eher ein Mensch, der sich im Hintergrund hielt und sein eigenes Ding durchzog. Wegen begangener Taten oder gewisser Talente hervorgehoben zu werden, war sie nicht gewohnt und sie wollte dies eigentlich auch gar nicht, auch wenn Komplimente irgendwie doch der Seele jedes Menschen schmeichelten und sie aus dem Mund dieses Mannes doch mehr zu bedeuten schienen, als aus dem Mund von irgendjemand anderem.
„Aber erwarten Sie jetzt bloß nicht, dass ich es Ihnen jetzt gleich tue und Ihre Fertigkeiten anpreise. Derlei Dinge liegen mir nicht. Deswegen wäre ich wohl auch eine lausige Anführerin. Für Sie scheint es ein Leichtes zu sein die Menschen zu manipulieren, indem Sie scheinbar wie von selbst in Erfahrung bringen, womit Sie sie ködern können. Sie wissen, was die verschiedensten Individuen hören wollen und können Sie so zu Ihren Werkzeugen machen. Eine nicht minder gefährliche, wie auch faszinierende Gabe, die Sie wirklich meisterhaft beherrschen.“
Nur zu gut erinnerte sich Finn noch daran, wie schnell sie im Tropfenden Kessel damit herausgerückt war, was sie als Bezahlung für den geforderten Trank verlangte. Vom Verschwinden ihres Bruders hatte sie niemals vorschnell erzählt bis zu eben jenem Tag. Vielleicht lag es lediglich an Azazels charismatischer Ausstrahlung, doch es ließ sich nicht leugnen, dass dieser Mann ein regelrechtes Talent dazu besaß, Menschen zu manipulieren.
Doch das machte ihr weder Angst, noch verabscheute sie den neuen Anführer der Todesser deswegen. Im Gegenteil. Es war der Reiz der Ungewissheit, der Gefahr, genauso wie Neugierde und Faszination.

Azazel Muldoon
erstellt am 31.03.2008 16:48    

Wieder schaffte Miss Benits den Anführer der Todesser ein ehrliches und freundliches Lächeln zu entlocken, als diese meinte, er würde sie noch zum erröten bringen. Auch Finn schien um einiges entspannter zu sein als bei den meisten treffen der beiden, sicherlich gab es immer dieses kleine Spielchen in dem sie sich abtasteten, doch dieses mal konnte Azazel die Belustigung in ihren Augen klar und deutlich erkennen.
Jedoch auch war sie nicht die einzige die ein wenig mehr von sich zeigte, auch Azazel gab mehr von sich preis, als er es sonst immer tat. Doch musste er zugeben, dass es ihn nicht wirklich störte. Denn dieses Gespräch mit der jungen Dame war angenehm und erfreulich, ein Gespräch wie der Todesser es schon lange nicht mehr geführt hatte, so gab es doch nur sehr sehr wenige Leute mit denen Azazel so sprechen konnte. Nicht einmal mit seiner Familie konnte er so sprechen, sicherlich hatte Azazel ein wirklich eigenes Verhalten zu seiner Familie, denn es gab sicherlich nicht viele Leute die finden dass ihre eigenen Eltern eine Belastung seien und man sie deshalb aus den weg räumen muss.

Auch Finn begann schmeichelnde Worte an Azazel zu richten, sodass dieser wieder für einen kurzen Moment lächelte. „Sie sollten wissen, egal wie gut ein Anführer auch ist, ist er nichts ohne ein paar fähige Leute die hinter ihn stehen.“ Leider waren es in Azazels Fall nur ein paar, denn die meisten Todesser waren nichts weiter als dumme Bauern, deren Leben kaum mehr wert war als das der Feinde. Doch im Grunde war das alles doch wie ein Schachspiel, man hat einen Haufen Bauern, die man für seine Ziele ohne bedenken Opfern konnte, jedoch auch ein paar wichtige Figuren, die es zwar nicht oft gab, aber dafür umso fähiger waren. Man musste halt nur wissen, wie man mit diesen Figuren spielen musste um seinen Gegner zu besiegen.
„Sie schmeicheln mir ebenfalls Miss Benits, wobei das was sie als eine Gabe bezeichnen ist nichts weiter als das Glück im richtigen Moment, die richtigen Worte zu finden. Jedoch gehören dazu immer 2 Personen, man kann immer nur eine Person manipulieren, wenn sie es auch will, wobei dies meist nur unterbewusst passiert. Es ist fast so wie unsere Unterhaltung, sie könnten wohl kaum so verlaufen, wie sie es gerade tut, wenn nicht auf beiden Seiten ein gewissen Einverständnis herrscht oder was meinen sie Finn?“ So hatte er sie doch im letzten Satz absichtlich bei den Vornamen genannt. Warum? Vielleicht um zu sehen wie Weit Azazel gehen konnte, um zu sehen wie persönlich das Gespräch noch werden konnte.

Finn Benits
erstellt am 03.04.2008 05:25    

Amüsiert lauschte Finn den Worten Azazels mit leicht schief gelegtem Kopf. Sie konnte ihm nicht widersprechen, auch wenn sie trotz alledem der Ansicht war, dass eine gesamte Gruppierung wertlos war, wenn schon der Anführer zu nichts taugte. Doch auf diese Form der Grundsatzdiskussion wollte sie sich jetzt nicht einlassen, zumal sie nicht nur die angenehme Stimmung zerstört hätte, sondern sie gerade auch nicht die geringste Lust auf einen derartigen Themenwechsel verspürte.
Stattdessen veränderte sich ihr Blick innerhalb einer Sekunde von belustigt und freundlich zu Distanziertheit und – beinahe kaum sichtbar – Unsicherheit. Hatte er sie gerade wirklich beim Vornamen genannt? Ja, das hatte er, ohne jeden Zweifel. Natürlich hätte Finn das Gespräch an diesem Augenblick abbrechen können. Diese Tat von ihm war eindeutig die nächsthöhere Stufe an Vertrautheit und sie war sich keinesfalls sicher, ob sie diesen Schritt wirklich gehen wollte.
Doch wenn sie jetzt einfach abgeblockt und sich umgewandt hätte, um zu gehen, wäre das dann nicht eine grobe Unhöfflichkeit gewesen? Dass sie den Anführer der Todesser mit ihrer Reaktion wahrscheinlich auch verärgert hätte, davon ganz zu schweigen.
Es ging nicht darum, ob sie Azazel vertraute. Sie vertraute diesem Mann, ansonsten hätte sie sich wohl kaum darauf eingelassen ihm als Todesserin zu folgen, für ihn Partei zu ergreifen und ihm dieses vertraute Gespräch mit ihr zu gewähren. Sie beim Vornamen anreden zu dürfen, war ein Privileg, dass sie in ihrer Erwachsenenzeit und in den letzten Jahren nur einer Person zugestanden hatte und das war Mell. Und dies auch nur, weil sie ihre Freundin schon seit der Schulzeit kannte und sie erst vor wenigen Tagen wieder getroffen hatte. Selbst Severus hatte sie mit einer höflichen Floskel begrüßt gehabt. Wieso sollte sie dann ausgerechnet diesem Mann gestatten, sie derart vertraut anzusprechen?

Andererseits... diese Situation hier auf diesem Friedhof war ungewöhnlich. Und aus ungewöhnlichen Situationen resultierten nun einmal oft ungewöhnliche Handlungen. Niemand würde es je mitbekommen, dass sie sich auf diese Art und Weise einem anderen Menschen gezeigt und eine feinfühligere Seite an sich offenbart hatte.
Plötzlich und vollkommen unerwartet stahl sich erneut ein Lächeln auf Finns Lippen, bevor sie halb lachend ansatzweise den Kopf schüttelte, als würde sie sich über ihr eigenes Zögern wundern.
„Da könnten Sie durchaus recht haben, ...Azazel.“
Dennoch kam sein Name eine Spur zögerlich über ihre Lippen, als müsse sie den Klang erst einmal für sich selbst prüfen und auskosten wie einen edlen Wein.
Es war ein merkwürdiges Gefühl seinen Vornamen auszusprechen und ohne Zweifel schuf dies automatisch eine neue Form der Intimität. Es war seltsam, aber nicht wirklich unangenehm. „Ich glaube kaum, dass diese Unterhaltung in ihrer derzeitigen Form möglich wäre, wenn nicht jeder von uns gewisse Zugeständnisse machen würde. Doch gleichzeitig nehme ich an, dass es sich doch wohl auch um eine willkommene Abwechslung zu den ansonsten eher trägen und gleich bleibenden Unterhaltungen handelt, die Sie sonst so tätigen müssen.“
Der Anflug eines charmanten Lächelns huschte über das Gesicht der Blonden, auch wenn es vor allem dazu gedacht war, ihre vorübergehende Unsicherheit zu kaschieren. Doch sie hatte so ihre Bedenken, dass diese Handlung von ihrer kurzzeitigen Unschlüssigkeit ablenken konnte. Es war ungewohnt, ihren Vornamen aus dem Mund eines Menschen zu hören, der ihr vollkommen fremd war. Ungewohnt, aber es erfreute sie, auch wenn sie diese Freude nicht wirklich begründen konnte.

Azazel Muldoon
erstellt am 09.04.2008 13:31    

Wieder konnte sich der Anführer der Todesser kein Charmantes lächeln verkneifen, wobei selbst seine Augen eine gewisse Freude von sich gaben. Die Gesellschaft der schönen Todesserin war einfach erfrischen Herrlich. Selten hatte er eine so angenehme Gesprächspartnerin wie Finn.
Sie war nicht nur gesellschaftlich auf einer Stufe mit den Todesser, sondern stand sie auch geistig fast auf einer Stufe mit Azazel, wobei dies eine große Ehre ist, da niemand geistig auf seiner Stufe stand und nur sehr wenige Personen waren ihn so nah wie Finn. Aber auch ihr charmantes Wesen hatte den Todesser irgendwie gefesselt, sodass der Todesser hoffte dass dies nicht das letzte Treffen dieser Art war.
Azazel bemerkte das Miss Benits für einen kurzen Moment ein wenig distanziert wirkte, so schien sie es nicht gewöhnt zu sein, wenn man sie mit den Vornamen ansprach und so sprach sie auch zögernd seinen Vornamen aus. Azazel wusste, dass dieser Schritt, der ihn geglückt war mehr als Heikel gewesen war. So hätte Finn auch genauso gut ablocken und das Gespräch beenden können.
„Dieses Gespräch ist wirklich eine willkommene Abwechslung. Man trifft selten so charmante Gesprächspartner wie sie, mit den man auch so ausgelassen reden kann ohne aufpassen zu müssen, dass man kein falsches Wort sagt um somit irgendwelche lästige Fragen zu provozieren.“ Sicherlich zeigte Azazel noch nicht seinen vollen wahren Charakter, er war viel zu oft in der Rolle des Puppenspieler und wohl auch ein wenig zu paranoid um jemanden an sein wahres ich zu lassen. Sein ganzes Leben hatte er seinen Plänen gewidmet und nicht einmal Quentin kannte den vollen Plan, doch gab es wohl auch keinen Menschen den den wahren Charakter des Mannes vertragen konnte der grausamer und kälter war als der eines Dementors. Jedoch dürfte Finn weit an den Charakter von Azazel an heran treten und schaffte es sogar eine gewisse Freude in den Todesser zu wecken.

Ein kurzes Geräusch drang aus der Hosentasche von Mulldon. Schon fast reflexartig zog Azazel seine Uhr aus der Tasche und warf einen kurzen Blick auf ihr. So war die Zeit dank des Gespräches mit der faszinierenden Todesserin wie im Fluge vergangen.
Wie es schien sind 2 seiner vielen Pläne problemlos von statten gegangen. So wollte sich Floyd schon längst melden, was wohl auf einen Erfolg besser gesagt Misserfolg seines Auftrages deutete, sicherlich hatten die Auroren schon herausgefunden um wessen Leiche es sich handelte. Dies bedeutete aber auch dass nun ein eher nervender Teil anstand, so musste er doch noch Floyds Familie aus dem Weg schaffen. So würde er doch seine lieben Verwandten nach Askaban schicken.
Auch hatte ihn sein getreuer Diener nicht kontaktiert was bedeuten musste, dass auch der andere Auftrag erfolgreich war.

„Finn, es tut mir Leid, doch muss ich sie nun leider verlassen. Die Zeit ist bei unseren Gespräch leider wie im Zeit verflogen und ich muss noch einiges machen, sie wollen sich sicher auch auf den heutigen Abend noch vorbereiten.“ Sprach Azazel mit einem Lächeln.
„Ich hoffe dass wir diese Unterhaltung ein anderes mal Fortsetzen können, vielleicht beim nächsten mal an einen etwas gemütlicheren Ort.“ Nachdem sich der Todesser so verabschiedet hatte wie es sich für einen Mann mit Azazels Scharm, Klasse uns Stil gehörte verschwand er auch.

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Finn Benits
erstellt am 09.04.2008 19:49    

Ein amüsiertes Schmunzeln umspielte Finns Lippen. Nachdem sie den Schritt gewagt hatte und ihre Beziehung durch das Aussprechen ihrer Vornamen ein weiteres Stück vorangegangen war, war es auf einmal regelrecht leicht sich weiter mit Azazel zu unterhalten. Nicht, dass es das vorher nicht auch gewesen wäre, doch durch diesen neuerlichen Beweis an Vertrauen war plötzlich alles sehr viel persönlicher geworden. Eine interessante Erfahrung, ganz ohne Frage, denn in den Genuss eines solchen Erlebnisses kam man schließlich nicht alle Tage.
Natürlich war auch Finns Wesen noch nicht vollkommen zum Vorschein gekommen und für Azazel ersichtlich gewesen, doch das war auch nicht weiter verwunderlich. Sie zweifelte auch nicht daran, dass sie auch von ihm nicht alles gesehen hatte. Das wäre ja auch langweilig gewesen, denn damit hätten sie beide für den jeweils anderen an Interesse verloren. Es war doch sehr viel unterhaltsamer, wenn sie sich weiterhin einige Geheimnisse und unvorhergesehene Dinge bewahrten. Das machte ein erneutes Zusammentreffen nur wünschenswerter.
Zumindest hoffte Finn darauf, dass es ein weiteres Treffen dieser Art geben würde.
Ihre hellen Augen fuhren zu Azazels Hosentasche, als aus dieser ein kurzes, aber seltsames Geräusch drang. Interessiert beobachtete die Blonde, wie er eine Uhr hervorzog und einen Blick darauf warf. Schlagartig wurde sich Finn ihrer Umgebung bewusst, die sich verändert hatte. Der Regen hatte schon vor einiger Zeit aufgehört, doch inzwischen war auch die Sonne im Inbegriff zu verschwinden. Der Himmel hatte sich rötlich verfärbt und der Wind war wieder merklich aufgefrischt. Es musste wirklich spät geworden sein. Erstaunlich, wie schnell die Zeit in Gegenwart dieses Mannes vergangen war, ohne dass sie davon groß etwas mitbekommen hatte. Er wusste wirklich, wie man Menschen in seinen Bann ziehen konnte.

Erneut huschte ein charmantes Lächeln über das Gesicht der Blonden, bevor sie kurz verstehend nickte. „Dass kann ich durchaus nachvollziehen. Auch für mich wird es allmählich Zeit. Vorbereitung für den heutigen Abend ist nun einmal unumgänglich, um kleinste Fehler zu vermeiden. Aber selbstverständlich können wir dieses Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt fortführen.“
Einen Augenblick blieb Finn noch an der selben Stelle stehen und sah zu der Stelle hinüber, an der Azazel verschwunden war. Dieser Mann war wirklich ein einziges Mysterium. Charmant und gefährlich, anziehend und geheimnisvoll, undurchschaubar und doch umgänglich...
„Wenn du nicht verschwunden wärst und ich somit die Möglichkeit gehabt hätte, Azazel als Bezahlung darum zu bitten, nach dir zu suchen, hätte dieses Gespräch womöglich niemals stattgefunden. Dank dir, Kane.“
Es war ein makaberer Gedanke, doch ohne den Tod ihres Bruders hätte sie womöglich niemals die Gelegenheit bekommen so viel von Azazels wahrem Gesicht zu ergründen. Und dennoch war da noch immer der Schmerz über den Verlust des Zwillings. Der Schmerz, den sie bisher nicht wirklich wahrgenommen hatte. Ja, sie war erfreut darüber gewesen, dass sie ihn wegen einer Flucht nicht hatte töten müssen, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass Kane tot war.
„Ich komme wieder“, versprach sie leise flüsternd, während ihre Augen noch einmal zärtlich auf den gemeißelten Buchstaben in dem Grabstein verharrten. Doch zunächst würde sie sich um ihren Auftrag kümmern. Shimkatz wartete auf seine gerechte Strafe.

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