Tonks´ Wohnung liegt am Rand von Hogsmead, in einer kleinen, abgelegenen Gasse, etwas entfernt von dem regen Treiben in den Einkaufsstraßen.

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Tonks stand verschlafen vor ihrem großen Spiegel. Die Kratzer, die sie von der letzten Nacht davon getragen hatte, hatten sich leicht entzündet. Sie hätte notfalls zwar zu Madam Pomfrey gehen könnten. Doch dann hätte man ihr wieder Fragen gestellt, woher sie sie hatte, wann es passiert war… nein, das wollte Tonks nicht. Immerhin waren ziemlich lächerliche Umstände gewesen. Als sie sich zu einer Katze metamorphiert hatte, um eine verdächtige Frau in der nähe des Ortes, wo Angardia Thompson verschwunden war, zu beobachten, griff sie ein äußerst wütender Kater an. Normalerweise hatte Tonks gute Reflexe, aber da sie so erpicht darauf war, das Gesicht der Frau zu erkennen, hatte sie auf die Umgebungsgeräusche nicht mehr geachtet. Und er Kater hatte es in vollen Zügen ausgenutzt. Tonks zerstampfte etwas Johannekraut und Ringelblumen in . Dann bestrich sie damit vorsichtig ihre Wange, auf denen die zwei hässlichen Kratzer prangten. Ihr war es egal, wie sie aussah, doch sie taten verteufelt weh. Auch ihren Arm, an dem eine größere Wunde klaffte, rieb sie behutsam damit ein. Dann wickelte sie einen Verband darum und zog ihr zerschlissenes Shirt aus, das sie im Bett trug. Sie schlüpfte in ihren grauen Kapuzenpullover und zog sich ihre abgeschabte, fransige schwarze Hose an. Sie schnürte ihre Stiefel, warf sich ihren schwarzen Mantel über und zog ihre ledernen Halbhandschuhe an. Danach schulterte sie mit ihrem gesunden Arm ihre Tasche, in der sie die wichtigsten Informationen über die gestrige Nacht auf einen Notizblock geschrieben hatte. Dazu hatte sie mit der Hilfe ihres Zauberstabs die Bilder dazu gemalt. So konnte man nicht nur ihre Beschreibungen, sondern auch bildlich alle gut erkennen, was letzte Nacht passiert war. Nur die Sache mit dem Kater hatte sie ausgelassen. Sie hoffte, dass der Orden mit ihrer Arbeit zufrieden war. „Auf, Komet!“ rief sie. Ihr Besen schnellte nach oben, als ob er es kaum erwarten konnte, sie nach London zu tragen. Im Ministerium war für sie im Moment nichts zu tun, und im Orden war um diese Uhrzeit wahrscheinlich auch noch niemand, da es ja das beste war, in der Nacht zu operieren.
Tonks entschloss sich daher, bei Remus vorbeizuschauen. Sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie sich darauf freuen sollte, oder ob es ihr eher unangenehm sein würde. Doch sie hatte sich vorgenommen, wieder mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Auch außerhalb des Beruflichen. Tonks schwang sich auf ihren Besen und öffnete mit einem leisen Murmeln ihr Fenster und flog hinaus. Sie flog über die Gassen von Hogsmead, in denen schon reges Treiben war. Überall konnte man Zauberer und Hexen in ihren Gewändern sehen, die Läden und Kneipen wurden gerade geöffnet und von weitem konnte man Hogwarts erkennen, dass auf dem Hügel neben dem See thronte. Doch Hogwarts war nicht Tonks´ Ziel. Sie lenkte ihren Besen raus auf die freien Wiesen und die unzähligen Wälder.

~ Tbc: Anwesen der Lupins

~ Cf: Hogwarts/McGonnagall´s Büro

Tonks flog krachend durch ihre Fensterscheibe. Sie duckte sich zwar, aber es war zu spät: Ihr Besen krachte durch die Scheibe und sie flog durch ihr gesamtes Zimmer, bis sie an die Wand gegenüber der Fensterseite prallte. Etwas benommen blieb sie kurz liegen und schüttelte sich dann die Glassscherben aus dem Haar. Zum Glück hatte sie keinen weitere Wunde bekommen. Die zwei Schnitte in ihrem Gesicht durch ihr Malheur mit dem Kater in der Gasse in London war ihr schon peinlich genug.
„Mist, warum passiert mir immer so was?" murrte sie und schwang schon ihren Zauberstab. „Fenestra reparo" sagte sie und die Galsscherben fügten sich wie von Geisterhand wieder zusammen und das komplette Fenster setzte sich in den Rahmen zurück.
Tonks blickte sich kurz um. Auch wenn Hogsmead nur eine vorübergehende Lösung war, so fiel es ihr schwer, ihre alte, gemütliche kleine Wohnung zurückzulassen. Doch die Hauselfen waren verlässliche Brückenmieter und würden ihre Wohnung schon in Schuss halten. Sie kniete sich hin und holte unter ihrem Bett ihre alte, abegewetzte lederne Reisetasche hervor, in die ziemlich viel passte. Sie stopfte in aller Eile ihre Klamotten und anderen nötige Utensilien hinein und schulterte sie. Dann nahm sie ihren Komet, sah sich noch einmal etwas wehmütig um und ging dann zur Tür hinaus, um ihr neues Zimmer in Hogwarts zu beziehen. Sie war aufgeregt und ihr Magen grummelte - einerseits vor Aufregung, anererseits, weil sie ein großes Hungergefühl verspürte. Schließlich hatte sie heute fast gar nichts gefrühstückt.

~ Tbc: Hogwarts/Lehrertisch