Autor Thema: Tropfender Kessel
Caillean de Moivre
Auror


erstellt am 13.12.2006 20:25     

((1. Post))

Caillean schlenderte durch die Winkelgasse, sie hatte die letzten Tage meist durchgearbeitet und kaum geschlafen, aber trotzdem liebte sie ihren Job. Nun hatte sie nach einem recht kurzen Vormittag, während dem sie nur ein paar Berichte geschrieben und dann abgegeben hatte, Wochenende und wusste nun nach bereits 45 Minuten nicht mehr, was sie mit ihrer Freizeit anstellen sollte. Die letzten Tage und Wochen waren hart gewesen, zu ihrer Arbeit im Ministerium waren auch noch ein paar abendliche Treffen des Phönixordens hinzugekommen, an denen sie als neues Mitglied teilgenommen hatte.
Es gab bei diesen Treffen meistens nicht sonderlich viel zu bereden, die magische Welt hatte sich vor 13 Jahren durch den Sturz Voldemorts beruhigt und war nun fast vollkommen frei vom Bösen.. Cai hätte am liebsten jedes Mal, wenn sie diesen Satz hörte, los gelacht, wie konnte denn eine Welt wirklich frei vom Übel sein? Das ging doch gar nicht, schließlich konnte das Lichte nicht ohne das Dunkel existieren, definierte das Dunkel nicht sogar das Helle? Das Dunkel war das, was an sich selbst dachte, was nur aus egoistischen Gründen Taten beging, die die Welt schädigten. Und das Lichte, was dazu da war, diese Taten zu verhindern, um Zauberer, Hexen und Muggel zu schützen.

Cais Hände waren in den Taschen ihres Umhangs verschwunden, verbargen so sich und den Zauberstab, den sie umklammerte. Sie beäugte ein wenig misstrauisch die Umgebung. Warum eigentlich?! Erwartete sie etwa hier einen Angriff von dunklen Magiern?
Während des Treffens am gestrigen Abend waren einige ältere Ordensmitglieder anwesend gewesen, hatten von den vergangenen Tagen erzählt. Davon, dass man eigentlich nirgends sicher gewesen war, überall konnten plötzlich Todesser auftauchen und ihre tödlichen Flüche auf die Bevölkerung loslassen. Besonders im letzten Krieg, im letzten Jahr vor dem Abgang des Dunklen Lords, hatte es auf der Tagesordnung gestanden. Zu dieser Zeit waren die Todesser immer übermütiger geworden, Dumbledore war tot und es gab eigentlich niemanden mehr, der sich Voldemort in den Weg stellen konnte.

Seit dem gestrigen Abend hatte sich ihre Aufmerksamkeit gegenüber ihrer Umwelt ein weiteres Mal vervielfacht, es konnte schließlich immer wieder jemand auf eine solche Idee kommen, das beste Beispiel dafür war die WM im letzten Jahr gewesen. Caillean hatte nicht an dem Einsatz teilgenommen, obwohl nach dem Anschlag ebenfalls englische Auroren nach Kanada beordert worden waren. Sie hatte sich zu diesem Zeitpunkt in Neuseeland (ihrem Heimatland) aufgehalten, um dort nach einigen früheren Kontaktpersonen zu suchen und hatte somit erst eine Woche später von dem Vorfall erfahren.

Obwohl Caillean doch sehr aufmerksam gewesen war, hatte sie nicht mitbekommen, wohin ihre Beine sie geführt hatten. Sie erhob den Kopf um herauszufinden, wo sie war und erkannte auf der gegenüberliegenden Seite die Nokturngasse. Sie hatte diesen dunklen Ort schon einige Male betreten, hatte dabei immer wieder irgendwelche interessanten Erfahrungen gesammelt, hatte sie aber auch jedes Mal wieder mit einem innerlichen Kopfschütteln verlassen, wie tief konnte die magische Bevölkerung eigentlich noch sinken?
Sie entschied sich trotzdem diesen Ort bei ihrem heutigen Besuch nicht aufzusuchen, stattdessen in den „Tropfenden Kessel“ zu gehen und tat noch ein paar Schritte, bevor sie die Tür zu den kleinen Zauber-Pub öffnete und hineintrat.
Schon bevor sie über die Schwelle trat, schlug ihr ein ganzer Schwall aufgewärmter und stickiger Luft entgegen, ganz anders als die Luft in der Winkelgasse, die angenehm kühl und erfrischend gewesen war. Sie sah sich kurz um, bemerkte dabei niemand Bekanntes und ging hinüber zum Tresen um sich etwas zu trinken zu bestellen.
Der Wirt lächelte sie freundlich an, obwohl er sie wahrscheinlich nicht erkannte. Sie war bisher noch nicht oft hier gewesen und wenn doch, dann meist nur in Begleitung einiger Zauberer und Hexen, die auffälliger waren als sie selbst und so die ganzen Blicke auf sich zogen.
„Ein Butterbier“, antwortete sie auf die unausgesprochene Frage des Wirts und setzte sich, nachdem sie ihr Getränk erhalten hatte auf einen Stuhl am äußeren Rand des Tresens und beobachtete die Welt um sich herum.

Samuel Grey
Auror


erstellt am 14.12.2006 13:45     

((1. Post))

Samuel hatte den Kragen seines Mantels hochgeschlagen und den Kopf halbwegs eingezogen. Seine Hände waren tief in die Taschen vergraben und allgemein wirkte der Mann, wie er so durch die Winkelgasse stiefelte, ziemlich übellaunig. Wie meistens war er mal wieder nicht rasiert, die Haare standen ihm verwuschelt vom Kopf ab, aber auch wenn man es nicht direkt bemerkte, so huschten trotz des müden und genervt wirkenden Ausdruckes seine Augen aufmerksam umher, die Umgebung um sich herum genau sondierend.
Seit Monaten hatte er mal wieder ein paar Tage frei gehabt, abgesehen von dem Treffen des Phönixordens am Abend zuvor, und hatte tatsächlich die wertvolle Zeit genossen. Seit langer Zeit hatte er mal wieder die Muße gehabt, ein gutes Buch zu lesen, hatte mit einem Freund Schach gespielt und vor allem, er hatte viel und ausgiebig geschlafen. Das alleine war schon purer Luxus für ihn.
Nach dem gestrigen Treffen war er noch bei Arthur Weasley geblieben und sie hatten sich noch unterhalten, nachdem die anderen schon lange Weg waren. Sehr zum Ärger der guten Molly hatten sie dabei eine Flasche Feuerwhiskey geleert und als die beiden Männer noch immer kein Ende finden wollten, war sie es, die rigoros das achso gemütliche Beisammensein beendete. OK, er konnte sie irgendwie verstehen, denn Arthur lag mehr im Sessel als dass er saß und gab einen Kauderwelch von sich, der ihm heute sicherlich peinlich war. Aber Sam war selber nicht besser gewesen und sie hatten sich nachher eher wie kichernde Jungzauberer verhalten und nicht wie erwachsene Männer. Aber was sollte es? Sie hatten es genossen und er wusste, dass Molly es ihrem Mann, obwohl sie ihm gehörig den Kopf gewaschen hatte, nicht übel nahm.
Allerdings war es der rothaarigen Frau ein Genuss gewesen, so schien es ihm jedenfalls, als sie ihn bereits in den frühen Morgenstunden weckte, gnadenlos trotz seines gehörigen Katers die Vorhänge des kleinen Zimmers aufreißend und ihm mitteilte, dass er in die Küche kommen sollte, es gäbe einen Auftrag für ihn.
Dieser Kater erklärte auch, wieso er noch immer von übler Laune war, denn trotz diverser, magischer Mittelchen brummte sein Schädel weiterhin gehörig. Es wunderte ihn nicht wirklich, denn es kam selten vor, dass er was trank, aber was nutzte es? Es hatte sich nun mal so ergeben und bereuen tat er es gewiss nicht.

In der Küche selber hatte Molly alles andere als leise gewerkelt, hatte ein Frühstück gezaubert und Sam hätte schwören können, dass sie absichtlich eine enorme Lautstärke dabei entwickelte. Auch Arthur saß sichtlich gepeinigt am Tisch, den Kopf in den Händen vergraben, eine große Tasse mit dampfenden Kaffee vor sich, während seine Frau ein Liedchen trällerte.

„Kannst du dich an Caillean de Moivre erinnern? », nuschelte Arthur nun mehr als das er sprach und auch Sams Antwort fiel nicht viel deutlicher aus. Zuerst hatte er wenig freundlich fragen wollen, ob er etwa geweckt worden war nur um dies gefragt zu werden, aber sein Verstand schien nach den paar Schlucken Kaffee doch wieder seinen Dienst aufzunehmen.

„Du meinst die junge Frau die erst kürzlich dem Orden beigetreten ist? Sie war gestern Abend auch da. Ich habe sie auch schon ein paar Mal im Ministerium gesehen, sie ist Aurorin. Aber ich hatte nie sonderlich viel mit ihr zu tun. Wieso fragst du?“

Molly kam an den Tisch und stellte den beiden Männern mit lautem Geschirrgeklapper je einen Teller mit Rührei und Toast vor die Nasen.

„Wenn ihr gegessen habt, geht es euch sicher besser. Und stellt euch nicht so an, ich habe euch gestern schon gesagt ihr sollt nicht so viel trinken, aber ihr wolltet ja nicht auf mich hören.“

Samuel schenkte ihr einen vernichtenden Blick aus seinen grünen Augen, musste aber dann doch Grinsen, denn er kannte die Frau mittlerweile gut genug um zu wissen, wie sie die Vorwürfe meinte. Außer seiner Tante in Amerika hatte er nie eine solch herzliche Frau kennen gelernt und manchmal erwischte er sich dabei, Arthur um seine Familie zu beneiden. Wie gerne hätte auch er eine solche gehabt… die Gedanken an seine verlorene Schwester diente nicht dazu, seine Stimmung zu heben, also schob er sie schnell wieder beiseite, etwas was er nahezu perfekt beherrschte. Er hatte sich in all den Jahren einen Panzer angelegt und schaffte es mühelos, seine Gefühle nicht nur zu verbergen, sondern auch rigoros weg zu schieben.
Arthur kaute an seinem Toast, schluckte, nahm einen Schluck Kaffee und nickte dann, seine Frau einfach ignorierend.

„Eben kam ein Auftrag für euch beide. Du weißt, dass wir regelmäßige Kontrollen machen“, Sam winkte bereits ab, denn er wusste genau auf was Arthur hinaus wollte. Was neu war, war jedoch, dass dabei zu zweit gearbeitet wurde. Außerdem fiel ihm gleich auf, dass direkt zwei Auroren dazu berufen wurden. Beides gefiel ihm nicht sonderlich und etwas sagte ihm, dass mehr dahinter steckte, als die normalen Kontrollen. Doch auch der gute Weasley konnte ihm nichts Genaueres sagen. Er hatte selber nur die Mitteilung erhalten, dass er Sam den Auftrag geben sollte.

„Wo finde ich die Frau?“, hatte er fast missmutig gefragt, denn er war es nicht gewohnt im Team zu arbeiten, mochte es auch nicht sonderlich.

Er hatte die nötigen Informationen bekommen, hatte zu Ende gefrühstückt und sich schließlich auf den Weg gemacht. Und nun war er hier in der Winkelgasse, wo sich irgendwo diese Frau aufhalten sollte, sehnte sich dabei viel mehr nach seinem Bett und Schlaf, damit endlich dieser Brummschädel verschwinden würde und fragte sich, was das Ganze für einen wirklichen Hintergrund hatte.

Plötzlich sah er sie, genau wie er die Hände in den Manteltaschen vergraben und er bemerkte, dass auch sie sich genau umsah, so wie er es stets tat. Er wollte sie ansprechen, sah aber wie sie recht zielstrebig in Richtung des tropfenden Kessels unterwegs war. Also zuckte er mit den Schultern und beschloss ihr einfach dorthin zu folgen, hatten sie dort auch die bessere Gelegenheit alles zu besprechen. Die junge Frau, so seine Information jedenfalls, wusste noch gar nichts von ihrem Glück einen Auftrag für den Orden zu erledigen, ihm war die Aufgabe zuteil geworden, ihr alles zu berichten.

Caillean war bereits im Pub verschwunden, als auch er die schwere Holztüre öffnete. Ein Schwall stickiger, abgestandener Luft schlug ihm entgegen und er bereute schon, dass er sie nicht doch schon zuvor draußen angesprochen hatte.
Drinnen grüßte er den freundlich lächelnden Wirt mit einem knappen Kopfnicken und ließ seine Augen durch die Räumlichkeiten schweifen.
Da saß sie, am äußeren Rand des Tresens und er stellte fest, dass dies auch sein gewählter Platz gewesen wäre, denn von dort aus hatte man alles bestens im Blick.
Ohne zu zögern ging er auf die junge Frau zu, die er etwa in seinem Alter einschätzte und ihm entging auch nicht, dass sie eine natürliche Schönheit besaß. Letzteres jedoch registrierte er zwar, hatte aber derzeit wenig Bedeutung für ihn. Auch ihr nickte er zu, deutete dann auf den Hocker neben ihr.

„Miss de Moivre? Samuel Grey mein Name, wir kennen uns, erinnern sie sich an mich? Darf ich mich zu ihnen setzen?“

Caillean de Moivre
Auror


erstellt am 21.12.2006 17:29      

Caillean sah auf als jemand sie ansprach, ihre Gedanken hatten sich zuvor doch noch in alle Winde zerstreut und sie hatte die Ankunft des Mannes, der sich neben sie setzen wollte nicht bemerkt. Seine Schritte auf dem knartzigen Fußboden des kleinen Pubs waren leise gewesen, zu leise für Cais Geschmack, sie mochte es nicht sonderlich, wenn man sich an sie heran schlich. Gleichzeitig hätte sie sich am liebsten selbst geohrfeigt, sie war für einen Moment unaufmerksam gewesen, etwas, was sie selten war, allerhöchstens, wenn sie alleine zu Hause und alle Schutzzauber aktiviert waren. Sie fuhr sich mit ihrer Hand über die kleine Sonne, die ihren Zeigefinger ziert, und sah ihren Gegenüber an. Sie kannte ihn, erst gestern hatte sie ihn während des Treffen des Phönixordens gesehen.

„Natürlich“, beantwortete sie, „Setzen Sie sich ruhig.“ Sie deutete auf den Stuhl neben sich und wartete, bis er sich hinsetzte. Währenddessen dachte sie nach. Warum kam dieser Mann, der genauso wie sie im Phönixorden und auch Auror war, zu ihr? Das es ein Zufall gewesen wäre, bezweifelte sie, Caillean hatte schon vor einiger Zeit aufgehört an Zufälle zu glauben, vieles hatte einen Grund, jede noch so kleine Begegnung, und besonders bei dieser Begegnung, hier im 'Tropfenden Kessel' konnte man förmlich greifen, dass sie geplant gewesen war. Was sie so sicher machte? Nun ja, es kam nicht oft vor, dass Caillean von jemandem angesprochen wurde, sie lebte sehr zurückgezogen und fiel nicht sonderlich auf. Außerdem war da auch noch die Tatsache, dass sie beide Auroren und auch beidem im Orden des Phönix waren, etwas was auf dem ersten Blick für einen Zufall sprechen würde, werde würde schließlich nicht jemand Bekannten ansprechen, wenn er sie traf? Allerdings schätzte sie ihren Gegenüber nicht so ein, als würde er sie aus diesem Grund ansprechen, nein, da war noch etwas anderes.
Wahrscheinlich eine neue Aufgabe für sie. Sie musste gestehen, dass sie sich darüber freute, wenn es tatsächlich so wäre. Im Laufe der letzten Stunde hatte sie festgestellt, dass sie nicht unbedingt immer zu den Leuten gehörte, die etwas mit ihrer Freizeit anfangen konnten. Im Moment war sie ruhelos, aktiv, konnte ihre Freizeit dementsprechend nicht richtig genießen. Besonders nach dem gestrigen Treffen kam es ihr so vor als würde irgendwas aufziehen, was die magische Welt nachhaltig schlecht beeinflussen könnte. Paranoia? Gut möglich, aber sicher ist sicher.

Sie sah wieder in die grünen Augen des Zauberers ihr gegenüber, suchte, während sie ihn so ansah, nach weiteren Fakten über ihn, durchstöberte dabei ihr Gedächtnis nach der kleinsten Kleinigkeit. Dabei erinnerte sie sich an ein Gespräch, das sie mal mit einem ihrer Kollegen geführt hatte. Damals war das ein seltener Anblick gewesen, sie mit jemanden Reden zu sehen, selbst heute kam es nicht sonderlich oft vor, aber damals war es noch merkwürdiger gewesen. Sie war mit diesem Auror zusammen auf Patrouille gewesen, es war Nacht und sie beobachteten die Häuser ehemaliger Todesser, Männer und Frauen, die nach dem Fall ihres Herren geflohen waren und sich nun in unwirklichen Gegenden versteckten. Nichtsdestotrotz war es immer noch möglich, dass sie sich irgendwann doch wieder aus ihren Löchern hervor wagen würden um ihre alte Heimat aufzusuchen und dort neues Unheil anzurichten.
Während dieses Rundganges ließ ihr Kollege einige ziemlich zynische Bemerkungen über diverse Todesser los und ihrem Verhältnis gegenüber der magischen Bevölkerung. Als er einen Auror erwähnte horchte Caillean damals auf, fragte nach, sie war noch nicht allzu lange in London gewesen, kannten den Klatsch und Tratsch ihrer Kollegen nicht und hatte bis dahin noch nie etwas von Samuel Grey und seiner Schwester Laura gehört. Sie waren Zwillinge, so erzählte man ihr, Zwillinge, die nicht unterschiedlicher hätten sein können. Er, der Bruder, der Auror war und somit die Dunklen jagte, sie, die Schwester, die ihn durch ihren Übergang zur schwarzen Magie, verraten hatte, die ihn hasste und die niemals wieder ins Licht rücken würde.
Caillean stellte sich vor, wie sie wohl auf so etwas reagieren würde. Ihr Bruder Andrew gehörte zu den wichtigsten Menschen in ihrem Umfeld, was wenn er sich plötzlich so sehr verändern würde, dass er sie hassen würde, sich gegen sie stellen würde?

„Auch wenn es vielleicht unhöflich erscheinen mag,“ begann sie, nachdem sich Grey gesetzt hatte, „Was wollen Sie von mir? Ich glaube nicht an Zufälle und deshalb glaube ich auch nicht, dass sie sich einfach so zu mir gesetzt haben.“ Die ruhige Cai verwandelte sich nun in die Caillean, die es mühelos schaffte sich bei den meisten Respekt zu verschaffen, die ein sicheres Auftreten hatte und die kaum noch Schwäche zeigte, die gleichzeitig aber auch ein wenig gefühllos wirkte. Die Überraschtheit, die eben noch in ihren Augen zu sehen war, war nun verschwunden, wurde von einem Blick verdrängt, der manchmal skeptisch, manchmal kalt und manchmal auch so wirkte, als würde es für sie nur die Arbeit geben. Im Moment sah sie ihren Gegenüber, Samuel Grey, allerdings skeptisch an.

Samuel Grey
Auror


erstellt am 28.12.2006 14:41     

Samuel hatte, nachdem er sich neben die junge Frau gesetzt hatte, unauffällig die Lage gepeilt. Es wäre mehr als ungünstig gewesen, wenn ungebetene Zuhörer in ihrer Nähe gewesen wären, denn dafür waren die Angelegenheiten des Ordens zu heikel. Der Auror misstraute den meisten Menschen, nur ganz wenige gab es, denen er offen gegenüber stand. Eine Eigenschaft, die ihm schon oft gezeigt hatte, dass er gut daran tat. Hatte nicht seine eigene Schwester ausführlich bewiesen, dass absolutes Vertrauen nur verletzt werden konnte?

Niemand war in ihrer direkten Nähe, deswegen wandte Sam seine Aufmerksamkeit nun Cai zu, die ihn ihrerseits genaustens zu mustern schien, nicht weniger misstrauisch, als das er es selber getan hatte. In ihrem Blick sah er Erkennen, was ihm sagte, dass sie ihn nicht nur zuordnen konnte, sondern sich auch an die eine oder andere Begegnung, auch wenn sie immer nur flüchtig gewesen waren, erinnern konnte.
Schien sie zuerst auch noch etwas überrascht, so ging nun eine bewundernswerte Wandlung durch das Gesicht der Frau. Sam hatte plötzlich das Gefühl einer absolut beherrschten, kühlen und mental sehr starken Person gegenüber zu sitzen. Nun, einige der Auroren hatten diese Eigenschaften, aber meistens waren es die älteren, hart gesottenen Männer, die schon einiges erlebt hatten. Sich selber schloss er dabei übrigens nicht aus, auch wenn er nicht zu den Älteren gehörte. Er wirkte sehr hart und vielleicht etwas kalt, auch wenn er selber wusste, dass dies nur eine Maske war. Aber Masken waren gut, niemanden ging es etwas an, was sich hinter der Maske verbarg. Im Augenblick musste er wohl auch noch genervt wirken, da ihn sein Kater so plagte.

„Auch wenn es vielleicht unhöflich erscheinen mag,“ begann sie, nachdem sich Grey gesetzt hatte, „Was wollen Sie von mir? Ich glaube nicht an Zufälle und deshalb glaube ich auch nicht, dass sie sich einfach so zu mir gesetzt haben.“

Ein Lächeln huschte über Sams Gesicht als er zustimmend nickte. Sie schien tatsächlich keine Frau zu sein, der man so leicht etwas vormachen konnte.

„Damit haben sie Recht, es gibt einen Grund für meine Anwesenheit hier.“

Doch noch verzichtete er auf eine weitere Erklärung. Sein Kopf dröhnte und die rauchgeschwängerte, abgestandene Luft des Pubs förderte nicht gerade seine Besserung. Er gab dem Wirt ein Zeichen, der auch pflichtbewusst zu ihnen eilte.

„Kaffee, stark“, gab er seine Bestellung knapp auf, „und viel Zucker bitte.“

Während der Wirt nur nickte und sich daran machte, seinen Kunden zufrieden stellend zu bedienen, ließ Sam ein weiteres Mal den Blick über die wenigen Gäste des Pubs schweifen. Es war noch nicht die rechte Uhrzeit, doch lange würde es nicht mehr dauern, bis es hier wieder von Zauberern und Hexen wimmeln würde. Dass jetzt nur vereinzelte Leute da waren, kam ihm nur entgegen.

Sein Kaffee wurde serviert und nachdem er ein Dankeschön gemurmelt hatte, verzog sich der Wirt wieder hinter seinen Tresen um Gläser zu polieren.
5 Stücke Zucker später rührte Sam eifrig in seiner Tasse, ehe er Caillean wieder mit seinen grünen Augen ansah.

„Der Orden“, sagte er nun mit leiser Stimme, so dass wirklich nur sie seine Worte hören konnte, „hat einen Auftrag für uns beide.“

Wieder machte er erst eine Pause und trank vorsichtig ein paar Schlucke des heißen und unmenschlich süßen Gebräus. Er wollte es nicht absichtlich spannend machen. Es war einfach seine Art, immer wieder erst nachzuschauen, ob es wirklich niemanden gab, der sie vielleicht belauschte, machte dies aber so unauffällig, dass keiner es bemerkte. Dass er damit so manchen schier wahnsinnig machte, interessierte ihn dabei nicht wirklich.

„Wir beide sollen die typischen, unauffälligen Kontrollen in Hogsmead und Hogwarts durchführen.“

Sam gab noch ein weiteres Würfelzuckerstück in den Kaffee, rührte und trank, ließ sein Gegenüber dabei aber nicht aus den Augen. Ob es ihr auch merkwürdig vorkommen würde, dass sie diesen Auftrag zu zweit durchführen sollten? Grey war gespannt, was sie dazu sagen würde, denn es war doch ziemlich offensichtlich, zumindest für ihn, dass mehr hinter dem ganzen stecken musste, wenn der Orden zwei Auroren dazu auserkor. Dass er nur so wenige Informationen hatte, ärgerte ihn einerseits, andererseits spornte es ihn nur zusätzlich an herauszufinden, was wirklich hinter dem Auftrag steckte. Dass so eine Geheimniskrämerei darum gemacht wurde, wunderte Sam nicht sonderlich, denn es zeugte davon, dass besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden waren. Entweder kam er selber dahinter, um was es wirklich ging oder aber man würde ihnen die Information schon bald zukommen lassen.
Nur einen faden Beigeschmack hatte das Ganze für ihn. Er musste mit Caillean zusammen arbeiten, etwas was ihm vollkommen gegen den Strich ging. Samuel war keine Teamarbeit gewohnt. Das war zwar nicht immer so gewesen, doch dass man ihn nun Zwang seine Gewohnheit zu ändern, nagte ein wenig an ihm. Dazu kam, dass er die Frau eigentlich gar nicht kannte und nur die Tatsache, dass sie Aurorin und Mitglied des Phönixordens war, konnte ihm nicht genügend Vertrauen geben, die man in einer dienstlichen Partnerschaft aber doch aufbringen musste. Außerdem war er einfach gewohnt eben das zu tun, was er für richtig hielt, auch wenn es manchmal etwas skrupellos war, ein Partner, zumal einer, den man nicht kannte, konnte da durchaus hinderlich sein.
Aber es nutzte nichts, sie hatten einen gemeinsamen Auftrag und mussten sich fügen, ob ihm das nun passte oder nicht.

Caillean de Moivre
Auror


erstellt am 07.01.2007 16:46     

Während sie auf eine Antwort Greys wartete, flog ihr Blick immer wieder kurz in der Umgebung herum, ruhte dann wieder auf ihrem Gegenüber, trotzdem spitzten sich ihre Ohre um vielleicht doch nicht noch etwas wichtiges, was um sie herum passierte, zu überhören. Als sie Samuel Grey wieder direkter ansah, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass keine fremden Ohren ihr Gespräch belauschen würden, sah sie, dass er seine Umgebung genauso misstrauisch wahrnahm, sie nach Leuten absuchte, die sie abhören könnte, die ihnen gefährlich werden könnten. Typisches Aurorenverhalten? Oder gehörte er genauso wie sie zu dem Schlag Menschen, die nichts und niemandem trauten?

Sie sah ihn nochmal genau an, aus welchem Grund war er hierhin gekommen? Hatte man ihn geschickt, damit er zusammen mit ihr mal wieder eine der typischen nächtlichen Patrouillen erledigen sollte? Unwahrscheinlich, dafür war es noch viel zu früh. Vielleicht sollte sie zusammen mit ihm ein magisches Artefakt abholen und es dann an einen sicheren Ort bringen? Das war schon eher möglich. Und hatte ihn der Orden oder das Aurorenbüro geschickt? Eine Frage, die sich Cai nicht beantworten konnte. Ihrer Meinung nach tendierte es zum Orden, obwohl sie wachsam waren, waren die Auroren in den letzten Jahren viel zu schluderig geworden.
Sie war erstaunt als sie in seinem Gesicht nichts erkennen konnte, was ihr den Grund erklären würde. Mit einem Mal huschte ein Lächeln über sein Gesicht und er nickte zustimmend. 'Also wirklich kein Zufall', dachte sich die blonde Aurorin, 'Hätte mich auch sehr stark gewundert.'

Ein großer Teil ihrer Aufmerksamkeit war nun auf Grey gerichtet, wurde allerdings ein wenig enttäuscht als nach seinen Worten keine weitere Erklärung kam und er stattdessen den Wirt des Tropfenden Kessels zu sich holte und sich einen Kaffee bestellte. Ihre Geduld wurde auf eine kleine Probe gestellt. Eigentlich gehörte Caillean zu den Menschen, die manchmal sehr geduldig waren, auch im Bezug auf ihre Arbeit, wenn sie manchmal ziemlich lange jemanden observierten und sich dabei ruhig verhalten mussten. Aber manchmal war es auch schon schwieriger, manchmal wollte es ihr nicht gelingen geduldig zu sein, zumindest dann nicht, wenn sie sich nach einer Beschäftigung sehnte, unruhig war und einfach etwas brauchte, was sie machen könnte, eine Aufgabe, die sie bewältigen konnte, die sie möglicherweise auch ablenkte.

Zusammen mit Grey wartete sie auf den Kaffee. Sie war sich sicher, dass er nicht vorher reden würde. Sie wusste zwar nicht, wie er nun wirklich vom Charakter her war, aber sie schätzte ihn so ein, dass er ihr ihren Auftrag in einem Zug erklären würde, Unterbrechungen durch den Wirt, der ihm seinen Kaffee vor die Nase stellen würde, wären fehl am Platz gewesen. Außerdem wäre es auch mehr als unschön gewesen, wenn sich die beiden immer wieder nach jemanden umschauen müssten, der Samuels Kaffee brachte oder wenn sie während der Unterhaltung unaufmerksam geworden wären und der Wirt mehr mitbekommen würde als er eigentlich durfte.

Die Minuten schienen sich in die Länge zu ziehen, bis endlich eine dampfende, gefüllt mit einer dunklen Flüssigkeit vor dem anderen Auror stand. Geduldig wartete sie darauf, dass er ihr den Grund für sein Erscheinen hier mitteilen würde. Ihr Blick fiel dabei auf ihre Flache mit dem Butterbier, wie lange würde es wohl dauern, bis sie es endgültig vergessen würde und es ihr dann erst wieder auffallen würde, wenn jeder Geschmack aus ihm gewichen ist und es nur noch so schmecken würde wie die Umgebung, rauchig und abgestanden? Sie nahm einen weiteren Schluck und stellten die Flasche dann wieder zur Seite.

„Der Orden“, sagte er nun mit leiser Stimme, „hat einen Auftrag für uns beide.“

Also tatsächlich der Orden, hatte sie wirklich erwartet, dass das Ministerium ihn geschickt hätte?
Wieder eine Pause, die Ungeduld in Cai wuchs an, aber noch schaffte sie es, sie zu kontrollieren, hatte sie jetzt doch wenigstens etwas, womit sie sich ihre im Moment unliebsame Freizeit vertreiben konnte. Aber warum ausgerechnet ein Auftrag, wo sie mit jemanden zusammen arbeiten musste? Nun ja, sie konnte schon mit anderen zusammenarbeiten aber manchmal war es überaus lästig auf eine andere Person Rücksicht zu nehmen, man konnte dann nicht unbedingt immer das machen, was man wollte und auch nicht nach den eigenen Methoden vorgehen. Sie bevorzugte wirklich, lieber alleine zu arbeiten, und im Hintergrund.

„Wir beide sollen die typischen, unauffälligen Kontrollen in Hogsmeade und Hogwarts durchführen.“

Caillean zog eine Augenbraue hoch, versuchte ihre Verwunderung aber so gut es ging zu verbergen, nur gute Beobachter, die sie auch wirklich kannten, hätten bemerken können, wie sehr ihr Gehirn im Moment arbeitete. Warum sollte sie zusammen mit Grey eine der Kontrollen durchführen? Gut, man hatte schon mehrmals zwei Personen einen Auftrag erteilt in dem es darum ging Kontrollen durchzuführen, aber in Hogsmeade? Und dabei auch noch gleich zwei Auroren? Da müsste doch mehr dahinterstecken, aber was?
Sie sah nun direkt in die grünen Augen des Zauberers. Sie hielt ihn durchaus für Intelligent, so Intelligent, dass auch er mehr dahinter vermuten würde...

„Ich muss gestehen, dass mich dieser Auftrag überrascht“, flüsterte sie schließlich nach längerem nachdenken, „Warum schickt man ausgerechnet uns beide nach Hogsmeade?“ Ihr Blick glitt danach nochmal kurz und unauffällig über die anderen Gäste und auch unauffällig in die Tasse vor Grey, bevor sie weitersprach: „Ich schätze es ist sinnlos sie nach weiteren Gründen zu fragen, sollte es noch mehr geben, würde sie mir diese zumindest nicht hier, wo jeder sie mitbekommen würde, mitteilen. Deshalb nur noch eine Frage: Wann soll es losgehen?“
Cai musste sich gestehen, dass sie durchaus neugierig war, dieser Auftrag schien anders zu sein als die bisherigen, allerdings wusste sie immer noch nicht, ob es ihr gefiel mit jemand anderen zusammenzuarbeiten.

Samuel Grey
Auror


erstellt am 21.01.2007 14:42     

Samuel sah die hochgezogene Augenbraue und fühlte sich bestätigt. Auch sie verwunderte dieser Auftrag und das was sie daraufhin sagte, ließ den Auror auch nicht weiter erstaunen.

„Warum schickt man ausgerechnet uns beide nach Hogsmeade? ... Ich schätze es ist sinnlos sie nach weiteren Gründen zu fragen, sollte es noch mehr geben, würde sie mir diese zumindest nicht hier, wo jeder sie mitbekommen würde, mitteilen. Deshalb nur noch eine Frage: Wann soll es losgehen?“

Er nahm erst einen weiteren Schluck von seinem übersüßen Kaffee und wahrscheinlich war es nur Caillean, der auffiel, dass er dabei noch einmal die Umgebung sondierte. Es gab tatsächlich Leute, die er mit seiner ruhigen Art und dem nicht sofortigen Antworten auf die Palme brachte, aber ihm persönlich war das ziemlich egal. Für ihn wäre es viel fataler gewesen, jemanden zu übersehen, einen unliebsamen Lauscher, dabei war es gleich ob die Person absichtlich oder nicht zuhörte. Die Angelegenheiten des Ordens waren geheim, selbst die meisten Auroren und das Ministerium wussten nicht um deren Arbeiten, es sei denn, sie waren selber Mitglieder.

Der starke Kaffee weckte langsam Sams Lebensgeister, vielleicht war es aber auch der Umstand sich wieder um die Mysterien des Geschehens kümmern zu können. Genau wie Cai beschäftigte ihn die Frage, was hinter allem stand und erst jetzt nickte er seiner Kollegin zu.

„Es ist wirklich sinnlos weitere Fragen zu stellen, genau wie sie sagten würde ich sie ihnen hier nicht beantworten. Allerdings könnte ich sie ihnen in diesem Fall auch gar nicht beantworten. Ich habe selber keinerlei Informationen.“

Die Tür des Wirtshauses ging auf und ein Schwall frische Luft dran in den Schankraum. Auf den ersten Blick sah man nicht einmal, dass Grey den Neuankömmling registrierte. Im Gegenteil, es schien so, als sei er vollends nur mit der hübschen Frau neben sich beschäftigt. Aber es entging ihm nichts, was geschah. Im Augenwinkel registrierte er den hünenhaften Mann mit dem schwarzen Umhang, der die Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte, so dass man ihn in keinster Weise erkennen konnte. Mit gesenktem Kopf und leicht schlurfendem Schritt trat dieser gut 3 Meter neben den beiden an die Theke, hob nur eine Hand und der Wirt kam arbeitstüchtig sofort zu seinem neuen Gast. Dieser beugte sich vor, murmelte dem Wirt etwas zu, woraufhin er schnell mit dem Kopf nickte und nach oben zeigte. Ohne ein weiteres Wort ging die düstere Gestalt zu der alten, knarrenden Treppe und machte sich auf den Weg ins obere Stockwerk, wo es ein paar Pensionszimmer gab.

Es war nichts seltsames, dass man dererlei merkwürdige Gestalten in der Zaubererwelt traf, die meisten von ihnen wirkten nur unheimlich, waren aber eigentlich alles andere als das. Doch der merkwürdige Umstand dieses Auftrages, das komische Gefühl in der letzten Zeit dass sich etwas zusammenbraue und auch sein generelles Misstrauen veranlassten ihn zu noch mehr Vorsicht. Er schaute Cai geradewegs in die Augen, schien ihr bis auf den Grund ihres Inneren schauen zu wollen und musste doch feststellen, dass sie anscheinend die gleiche Fähigkeit hatte wie er… man las nichts in ihnen. Und doch registrierte er ihren intelligenten, wachen Blick. OK, sie würden die nächste Zeit zusammenarbeiten müssen, ob ihm das nun behagte oder nicht. Er kannte sie nicht und ihre undurchdringliche Art machte es ihm zusätzlich schwer, sie einzuschätzen. Dass es ihr mit ihm genauso ergehen konnte, darüber dachte er nicht nach. Tatsache war aber, dass sie sich aufeinander gezwungener Maßen verlassen mussten, dass sie sich zusammenreißen mussten. Noch immer hatte er wenig Lust auf eine Teamarbeit, aber alles zaudern half nichts, die Umstände waren nun mal so und er musste sich damit abfinden.

„Ich finde es genau wie sie ungewöhnlich, dass man ausgerechnet uns beide hinschickt“, sprach er nun endlich mit leiser Stimme weiter, „ich gehe davon aus, dass auch sie mehr dahinter vermuten.“

Er lächelte sie kurz an, trank dann seine Tasse leer und stellte sie leise klirrend wieder ab.

„Es geht sofort los, allerdings will ich weitere Dinge nicht hier mit ihnen absprechen“, er griff in seinen Umhang und holte ein paar Münzen heraus, die er auf die Theke warf. Für ihn war es selbstverständlich, dass sie diesen Ort nun verlassen würden, auch wenn er noch keine Ahnung hatte, wo sie stattdessen hingehen sollten. Dass die Frau ihr Getränk nicht mal bis zur Hälfte geleert hatte, war ihm dabei völlig gleich. Es war nicht böse von ihm gemeint, er setzte nur einfach andere Prioritäten. Aber dieses Verhalten ließ manche denken, dass er arrogant und rücksichtslos war. Ja rücksichtslos war er wirklich manchmal, aber in anderer Hinsicht, Arroganz jedoch, davon war er weit entfernt. Nicht, dass es ihm etwas ausgemacht hätte, dass manche Leute so von ihm dachten. Er hatte genug Selbstvertrauen um über so was zu stehen und ihm war es wirklich ziemlich egal, was andere von ihm hielten, solange es keine Vertrauten waren, von denen es wirklich nur wenige gab.

„Können wir?“, fragte er nun und stand bereits auf, Cai dabei abwartend ansehend.

(tbc Heulende Hütte)

Caillean de Moivre
Auror


erstellt am 07.02.2007 20:12     

Der Zauberer ihr gegenüber schien ihre Meinung zu teilen, ob er mehr als sie wusste konnte Cai aus der Maske seines Gesichts nicht entnehmen, zu undurchschaubar war sein Ausdruck zu undurchsichtig seine Augen. Sie dachte darüber nach, warum er so war, wie er war. Lag es vielleicht an seiner Natur, hatten seine Gene ihn sozusagen dazu gezwungen, so zu werden? Oder gab es ein Ereignis in seiner Vergangenheit, das ihn so sehr geprägt hatte? Auch wenn sie möglicherweise total falsch lag, tippte sie auf das Zweite. Und sofort kam ihr wieder seine Schwester in den Sinn. Sie hatte ihn verraten, war das vielleicht dieses Ereignis gewesen, was sein Misstrauen gegenüber der Menschheit geschürt hatte? Hatte sie dafür gesorgt, dass er immer Alles und Jeden im Blickfeld hatte und schon nach wenigen Augenblicken die Gefahr erkannte? Auch wenn sie noch so klein war?
Was bei ihr dieser Auslöser gewesen war, wusste sie. Zum einen lag es einfach in ihrer Natur und zum anderen war sie wirklich so erzogen wurden. Sie war die Tochter eines Aurors, eines Aurors der schon lange seinen Job erledigte und kaum Fehler begangen hatte.

Die Hexe stellte fest, wie so langsam immer mehr Zauberer und Hexen den kleinen Pub betraten. Dieser Ort war wirklich nicht der passende für weitere Unterhaltungen. Zwar konnte man zwischen mehreren Leuten untertauchen und weniger auffallen aber man hatte seine Umgebung schlechter im Blickfeld und so auch mal Leute übersehen, die ihr Gespräch mit anhörten, ob nun gewollt oder ungewollt... Sie war beruhigt, dass auch er so zu denken schien.

Als die Tür aufging und jemand hereinkam, bemerkte Caillean eine kleine Veränderung in der Umgebung. Nicht etwa die frische Luft, nein, diese war so offensichtlich wie alles andere auch. Sie meinte die Lautstärke der Gespräche, die ein wenig abgenommen hatte. Wäre sie nicht sie selbst gewesen, sondern irgendeiner der doch recht unwissenden Zauberer um sie herum, hätte sie sich vermutlich umgedreht um herauszufinden, wer in diesem Augenblick den Schankraum betreten hatte. So sah sie nur hinüber zu Grey und sah ihn an. Kein Blinzeln und auch kein unsicherer Blick zeigte, dass sie eine Veränderung der Atmosphäre bemerkt hatte. Ebenso war es bei Samuel. Er schien wirklich kein schlechter Auror zu sein, wahrscheinlich würde er es mal weit bringen, vermutlich sogar weiter als ihr Vater, der Held ihrer Jugend..
In einer Spiegelung in einer Flasche erkannte sie, dass der gerade eingetretene Mann, ja, es war ein Mann, Frauen gingen zumeist anders, sie trippelten eher und hatten nicht einen dumpfen, fast schon polternden Ton, auf den Tresen zukam. Kaum merklich spitzte Caillean de Moivre die Ohren, konnte aber kein Wort des Geflüsterten verstehen und sah dem vermummten Mann nur kurz nach, als er nach oben schritt.

Kaum merklich atmete sie einmal kurz tiefer ein und wieder aus. Sie hatte von den Gerüchten gehört. Sie hatte davon gehört, dass immer mehr merkwürdigere Gestalten in England zu sehen waren. Aber was war der Hintergrund der Geschichte, warum tauchten sie gerade jetzt und gerade hier auf? Gehörte dieser Mann vielleicht zu dieser Gruppe? Rein vom Äußeren her, hätte er sehr gut da rein gepasst, aber war es nicht sogar ein wenig zu auffällig? Fiel man nicht eher auf, wenn man sich in dunklen schweren Stoff einhüllte als wenn man ganz normal durch die Straßen wanderte? Die Menschen sahen einen heute doch eh nicht mehr richtig an...

Ihr Blick ruhte nun wieder auf Samuel Grey, der auch sie stumm betrachtete. Ihr gefiel diese ganze Sache immer weniger, irgend etwas würde passieren, warum sollte man sie sonst nach Hogsmeade schicken? Irgendetwas seltsames ging vor sich. Etwas was sie allerdings auch erfreute, so konnte sie wenigstens mal wieder ihrer Arbeit nachgehe. Makaberer Humor? Eher nicht. Wahrscheinlich eher die Abenteuerlust, die in einem aufkommt, wenn man zu lange herumgesessen hatte ohne wirklich etwas zu tun. Eine Charaktereigenschaft, die sie wahrscheinlich irgendwann in Teufels Küche bringen würde, wie sie ein weiteres Mal erkannte.

Sie nickte ihm kurz zu, stellte dann die Flasche zur Seite, sie wusste zwar nicht, wieviel Zeit inzwischen vergangen war aber es war Zeit diesen Ort zu verlassen und einen anderen aufzusuchen. Ob ihr Weg sie nun direkt nach Hogsmeade führen wurde, vermochte sie nicht zu erkennen.

„Es geht sofort los, allerdings will ich weitere Dinge nicht hier mit ihnen absprechen“

Anscheinend würde es sie wohl wirklich noch nicht in das kleine Zaubererdorf führen, oder besser gesagt, sie würden noch nicht direkt dort ankommen und auf Streife gehen, auch gut. Die Hexe war froh darüber, so konnte sie wenigstens noch vor ihrem Einsatz versuchen ein wenig diesen Mann, den man ihr als Partner zugeteilt hatte, zu verstehen. Es war immer gut, wenn man vorbereitet war, wenn man vielleicht eine kleine Ahnung hatte, wie der Andere in manchen Situationen reagieren würde. Auch wenn es ihr nicht gefiel, Samuel Grey war zumindest für die Dauer dieses Auftrages ihr Partner. Sie musste lernen irgendwie mit ihm klarzukommen... 'Wie ich doch Teamarbeit hasse.'
Ihren Umhang zurecht ziehend und ein paar Geldstücke auf den Tresen legend, stand sie auf und sah Grey an. Ihre Augen trafen die seine, zwei Auroren, die beide undurchsichtig erschienen und ihrer Umwelt immer eine Maske zeigten.

Zusammen mit ihm ging sie durch die Tür und eilte in eine kleine Seitengasse, in der sie nicht weiter auffielen.
„Wir sehen uns in Hogsmeade“, sagte sie dann zu ihm, „Ich würde die Heulende Hütte vorschlagen. Dort ist es meistens immer sehr verlassen und auf dem Weg zum eigentlichen Punkt können wir noch ein paar Sachen klären.“
Sie wartete auf eine Reaktion des Aurors und nach einem kurzen Nicken seinerseits, apparierte sie zur heulenden Hütte

tbc ~ Hogsmeade/Heulende Hütte

Liam O'Conner
Todesser

 
erstellt am 13.04.2007 16:25     

[Einstigspost]

Liam betrat den Pub und fühlte sich gleich zuhause.
`Das ist also London.Reichlich unübersichtlich. `Er ging auf die Theke zu und setzte sich auf einen Barhocker.Er lehnte seine Flinte an die Theke und stellte seinen Koffer neben sich ab."Einen Whiskey.",sagte er zum Wirt.Erst jetzt fiel ihm auf das einige der anwesenden Zauberer sein Gewehr anstarrten."Noch nie ein Gewehr gesehen?",rief er in die Runde.Er grinste.

Der Wirt stellte wortlos ein Glas vor Liam und wandte sich dann seinen anderen Gästen zu.Liam blickte auf seine Armbanduhr.Es war halb neun."Ach,schon so spät?",sagte Liam mehr zu sich selbst.` Wo könnte sie nur sein.eine Adresse wäre nützlich gewesen.Wenn sie wirklich die neue Meisterin ist,wird sie sich irgendwo verstecken`
Er trnak seinen Whiskey aus und bezahlte.ER nahm Gewehr und Koffer und Piff und rief:"Zacharias!Komm her!".Eine pechshwarze Eule flog hinein und landete auf seiner Schulter.Er verließ den Pub durch die Hintertür und nahm die Gasse die ihm am düstersten erschien

tbc:~Borgin & Burkes