Autor Thema: Ollivanders
Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 16.09.2007 15:25    

Ollivanders ist das Fachgeschäft für Zauberstäbe in der Winkelgasse. Das Ladenschild verkündet stolz in abblätternden goldfarbenen Buchstaben, dass der Laden seit dem Jahr 382 v. Chr. beste Zauberstäbe aus eigener Herstellung anbietet. Geführt wird der Laden von der Familie Ollivander, die seit Generationen Zauberstäbe herstellt.

Verity Ollivander
erstellt am 25.03.2008 01:20    

Einstiegspost

18. Oktober 2011

Ruhig stand Verity in dem Laden, in dem sie schon während ihrer Kindheit immer gerne alles mögliche angeschaut und entdeckt hatte. Fast war es so als wäre sie wieder sechs Jahre alt aber so war es nicht, in ihr würde nie wieder dieses Gefühl aufkommen, zu viel hatte sich einfach verändert. Sie war nicht mehr das kleine unwissende Ding von damals, sie war inzwischen zu einer Frau heran gereift, hatte ihre Erfahrungen gemacht und einiges dazu gelernt. Sie war erwachsen geworden... Außerdem fehlte um dieses Gefühl wieder zu erhalten der Mann, der ihr den größten Teil ihres Wissens über die Zauberstabmagie gelehrt hatte, ihr Großvater. Der alte Ollivander war der beste Zauberstabhersteller weit und breit gewesen, nicht nur in ihren Augen sondern auch in den Augen dieser zum größten Teil einfältigen Hexen und Zauberer, die da draußen vorbei stolzierten. Sie waren so dumm... so unglaublich dumm. Sie konnten nur bis zu ihrer Nasenspitze sehen, alles was weiter entfernt war, konnten sie nicht wahrnehmen. Handelte es sich hierbei um ein Vorurteil? Nein, mit Sicherheit nicht. Verity hatte innerhalb der letzten sieben Wochen hatte sie dies des Öfteren festgestellt. All diejenigen unter ihnen die den Laden seitdem betraten hatten, sei es aus Neugierde oder weil sie tatsächlich einen Zauberstab benötigten, hatten nie erkennen können, wie die junge Ollivander wirklich war. Niemand hatte gesehen, dass sie die Welt nicht strahlend hell sah, niemand hatte feststellen können, wie dunkel ihre Weltanschauung war und niemand von ihnen hatte bemerkt, wie sehr sie die meisten von ihnen eigentlich verachtete. Vielleicht lag es daran, dass sie dies nie offen gezeigt hatte, nach außen hin war sie immer das gut erzogene Mädchen. Das Mädchen, das zwar vielleicht ein wenig unterkühlt wirkte („Sie ist halt neu im Geschäft, da kann man noch nicht so gut mit Kunden umgehe.“) aber ansonsten freundlich und hilfsbereit.
Der ganzen Welt zeigte sie diese Maske, nur wenige Hexen und Zauberer unter ihnen kannten sie so wie sie wirklich war, nur wenigen von ihnen vertraute sie weiter als nur einen Steinwurf, nur wenige konnten ihre wirklichen Ziele erkennen.

Sie machte ein paar Schritte und öffnete anschließend die Tür zu ihrem Laden. Das Wetter war inzwischen sonnig, nicht so wie am Morgen wo dicke Regentropfen auf das Pflaster der Gasse fielen. Als sie sich an den Türrahmen lehnte um die verschiedenen Hexen und Zauberer, die durch die Winkelgasse wuselten und eilten, zu beobachten fielen warme Sonnenstrahlen auf sie herab und wärmten ihre leicht gebräunten Wangen. Die letzten Tage und Wochen war es ein typisch englisches Wetter gewesen, nass und kalt, aber heute hatte sich irgendwas verändert... nur konnte sie nicht erklären, was diesen Wechsel gebracht hatte.
Etwas Merkwürdiges ging in dieser Welt vor sich, irgendwas Düsteres war im Gange, etwas was sie selbst noch nicht mitbekommen hatte. In der Winkelgasse wurde viel getuschelt und gemunkelt, Gerüchte gingen von einem Mund zum anderen Ohr, nicht nur ein paar von ihnen wurden dabei bis ins Unermessliche verändert und verdreht. Angefangen hatte das alles mit den Morden in Hogwarts und Hogsmeade. Der Daily Prophet hatte über diese natürlich zu Genüge über diese berichtet und die ganze Schuld natürlich den Todessern in die Schuhe geschoben. Es war gut möglich, dass diese tatsächlich für die Taten verantwortlich waren aber Verity fand einige Sachen daran leicht seltsam und merkwürdig. Warum vergriffen sie sich ausgerechnet an Kindern. Wenn sie selbst zu ihnen gehören würde, wenn sie nach einer Tat suchen würde, die einen sofort wieder in die Köpfe der Menschen drängen dort Angst und Schrecken verbreiten soll, wäre es nicht durch den Mord an zwei wehrlosen Kindern in einem abgelegenen Winkel des Landes. Es wäre eher eine absolut schreckliche Tat mitten in der magischen Gemeinschaft, zum Beispiel der Mord eines höheren Politikers oder sowas.
Entweder waren die Todesser in den letzten dreizehn Jahren ohne wirklichen Anführer wirklich einfältig und dumm geworden oder aber es war die unüberlegte Tat eines einzelnen Subjekts gewesen. Letztere These wurde durch die Tatsache untermauert, dass die vergangenen Wochen alles ruhig gewesen war. Zu ruhig für Veritys Geschmack, gerne hätte sie noch mehr von dem Getriebe erfahren, dass die Welt zu lenken schien, von den dunklen Schatten, die sich immer mehr ausbreiteten.

„Mami, Mami“, hörte sie eine vertraute Mädchenstimme, die vom Laden her auf sie zu kam. Ihre Tochter Kennedy war im Anmarsch, das wohl einzige Wesen, dass für längere Zeit in ihrer Nähe sein konnte. Das Mädchen war noch klein und jung aber es dachte ungefähr genauso wie sie selbst in diesem zarten Alter... und sie selbst wollte ebenso eine gute Mutter sein, wie ihre es gewesen war. Allerdings wohl mit anderen Hintergedanken. Sie hatte zu Anfang nie gedacht, dass sie dieses Kind lieben könnte aber mit der Zeit hatte sich dieses Gefühl doch entwickelt.
„Ja mein Schatz“, fragte sie die Kleine und hockte sich vor sie hin, schon allein um den Anschein zu wahren, den sie der Welt um sie herum immer zeigte, „Was gibt es?“
Kennedy wollte zu ihren Freundinnen, das sah sie an ihren Augen. Sie nickte kurz und erlaubte ihr dies so. Ihre Freundinnen wohnten auf der gegenüberliegenden Seite der Winkelgasse und dort würde ihr nichts passieren, auch wenn die Eltern von ihnen zu der gleichen Sorte Hexen und Zauberern gehörten, die nicht besonders weit oben auf ihrer Respektsleiter standen. „Aber wenigstens sind sie reinblütig“, dachte sie sich noch im Stillen.

tbc ~ Winkelgasse » Zum tropfenden Kessel

Verity Ollivander
erstellt am 08.06.2008 23:32    

19. Oktober 2011


cf ~ Winkelgasse » Die Winkelgasse

Noch ein wenig müde schlug Verity ihre Augen auf und sah hoch zu der Decke ihres Schlafzimmers. Warum hatte sie am gestrigen Abend eigentlich nur so schlecht einschlafen können? Es war doch eigentlich gar nichts passiert... außer dass sie urplötzlich über den Vater ihres Kindes gestolpert war, der keine Ahnung davon hatte, dass er mit ihr ein gemeinsames Kind hatte. Er wusste wirklich nichts von Kennedy, warum machte sie sich also solche Gedanken, die dafür sorgten, dass sie erst mal nicht einschlafen konnte?
Sie verschloss noch einmal ihre Augen und ließ den gestrigen Abend durch ihren Kopf gehen, er konnte wirklich überhaupt keine Ahnung davon haben, wer sie war und mit wem er verwandt sein könnte, das war einfach ein Ding der Unmöglichkeit. Er wusste, dass sie in Durmstrang zu Schule gegangen war und dass ihre Mutter aus Ungarn kam und das war es auch schon. Um sie als Verity Ollivander zu identifizieren bräuchte er noch ein paar mehr Informationen und zusätzlich auch noch ein gutes Gedächtnis, das er aber anscheinend nicht hatte, sonst hätte er sie schon längst erkannt.
Aber war es wirklich so gut, dass sie sich an diesem Abend wieder mit ihm treffen würde? Sie hatte seinem Vorschlag zugestimmt und jetzt würde sie ihn am Abend im Tropfenden Kessel wieder treffen. Was wäre, wenn er sie dort erkennen würde und sollte sie ihm von Kennedy erzählen? Manchmal hatte sie wirklich ein zu weiches Herz...

Nach einiger Zeit stand sie auf, gerade hatte sie darüber nachgedacht, dass er einen selbst erstellten Zauberstab hatte. Konnte dies wirklich der Wahrheit entsprechen? Die meisten Leute hatten doch eigentlich keine Ahnung von der Zaubstabmagie und wussten auch nicht, was noch alles in ihren Zauberstäben schlummerte. Die Ollivander kannte eigentlich ziemlich viele Zauberstabhersteller in Europa und wie konnte es sein, dass Robin keinen passenden gefunden hatte? Sowas war doch nur äußerst selten der Fall...
„Marke Eigenbau? Dann musst du ja ziemlich viel Ahnung davon haben“, hatte sie zu dem ehemaligen Gryffindor gesagt und ihn beeindruckt angeschaut, auch wenn sie in keinster Weise so gedacht hatte, „Es ist glaub ich ziemlich ungewöhnlich, dass man keinen Zauberstab findet beziehungsweise, dass man von keinen Zauberstab erwählt wird.“ Sie hatte aufpassen müssen, hier kam sie jetzt auf glattes Terrain und sollte wohl auch lieber ihre Zunge im Zaum halten, damit sie nicht zu viel von ihrem Wissen preisgab. Robin hatte sie schon einmal mit dem Namen Ollivander in Verbindung gebracht, wenn er erkennen würde, dass sie von Zauberstäben doch ziemlich viel Ahnung hatte, könnte er sie vielleicht noch einmal mit diesem Namen in Verbindung bringen und erkennen, dass sie ihm die ganze Zeit etwas vorgeflunkert hatte.
Kurz darauf hatten sie sich voneinander verabschiedet, sich darauf geeinigt, dass sie sich am nächsten Abend treffen würden und jetzt war sie nach der doch recht kurzen Nacht hier.

Die Ollivander stand nun endgültig auf, duschte kurz, sog ihre Sachen an (heute war sie mal wieder in grau gekleidet, Rock und Oberteil) und weckte anschließend ihre fünfjährige Tochter auf. Die kleine hatte die Nacht über tief und fest geschlafen und nicht mitbekommen, dass ihre Mutter den Abend nicht in der Wohnung gewesen war, Verity überlegte allerdings, ob sie Kennedy am kommenden Abend nicht den Händen ihres Vaters, also Alastair Ollivander anvertrauen sollte... aber das zu entscheiden hatte ja auch noch ein bisschen Zeit.
Nach dem Frühstück ging sie hinunter in den Laden. Es sah noch genauso wie zu Liam Ollivanders Zeiten. Der Innenraum wurde schon seit ewigen Zeiten recht dunkel gehalten, dutzende Regale kann man in dem engen Raum erkennen, Regale die voll gestopft sind mit kleinen länglichen Kästchen in denen die Zauberstäbe ruhen und darauf warten, dass sie ihren Besitzer finden, manche von ihnen liegen schon seit Jahrzehnten her in diesem manchmal ein wenig staubigem Geschäft. Hinter dem Laden, gab es zwei weitere Räume, einmal das Lager für die einzelnen Zauberstabmaterialien und einmal die Werkstatt, in der sich auch die Treppe zu darüberliegenden Wohnung befand. Veritys Hand fuhr über einen Behälter, den sie gestern per Eule erhalten hatte. In ihm befanden sich Federn eines Phönixes, Schuppen eines antipodischen Opalauges und Zähne einesperuanischen Viperzahns, eine Drachenart die genauso wie das Opalauge in Europa eigentlich nicht mehr vorkam, wenn man von den Drachen absieht, die es noch in Reservaten gab, vielleicht gehörten von ihnen ja welche diesen beiden Rassen an.
Im Laden stellte sie noch einmal den storchbeinigen Stuhl an ihren Platz, putzte ein paar Flecken von ihren Stiefeln und legte zu guter Letzt ihren normalen leichten schwarzen Umhang um, den sie sich vor ein paar Wochen bei Madam Malkins gekauft hatte. Ihr Blick fiel auf die Uhr, die an der wand vor sich hin tickte, kurz vor Neun, der Laden würde gleich öffnen. Wahrscheinlich würde es ein ruhiger Tag werden, Zauberstäbe wurden nicht sehr oft verkauft, die meisten in den Augustwochen bevor das neue Schuljahr in den Zauberschulen begann. Also würde sie heute ihre Ohren offen halten können um in Erfahrung zu bringen, was die magische Gemeinschaft von dem Todespropheten und den anderen Geschehnissen hielt, gestern hatte sie ja nur die Meinung Robins zu hören bekommen. „Und auch nur zu gut die von einfältigen älteren Hexen, die lautstark in ihr Taschentuch schnäutzen auf deren Meinung man aber nicht allzu viel geben kann, da sie einfach nur dumm sind“, fügte sie noch in Gedanken hinzu, „Lächerliches Pack.“
8:59 Uhr, ein letzter Blick in den Spiegel um sich zu vergewissern, dass sie wieder die Maske auf hatte, die alle Welt sehen sollte und anschließend den Laden aufschließen.

tbc ~ Winkelgasse » Zauberküche