Autor Thema: Privaträume Gerard Marek
Auror und Schutzbeauftragter für Hogwarts
Gerard Marek
erstellt am 13.09.2008 14:24    

cf große Halle - Gryffindortisch

Gerry erwiderte nichts auf Nicks Erklärung, was mit den Schülern im Unterricht geschehen war, sondern nickte nur. War es nicht eigentlich irgendwie logisch? So viele schreckliche Dinge hatten sich in Hogwarts ereignet, dazu noch das, was man im Tagespropheten las. Da konnten die Nerven einem schon mal einen Streich spielen. Die Hufflepuff hatte es anscheinend ziemlich mitgenommen, dass ihrem Freund so übel mitgespielt worden war und nur weil es sich bei dem anderen Mädchen um eine Slytherin handelte, hieß das ja nicht, dass das ganze Geschehen sie nicht doch mitnahm.

Jetzt aber grinste er seine Tochter wieder an. „Es ist ja auch nicht schwer in Glasgow immer wieder etwas neues zu entdecken. Wie viele Straßen hat Hogsmeade? Vier oder fünf?“, erwiderte er trocken. Er liebte es, dass beide seine Kinder sich durchzusetzen wussten. Sie ließen sich von niemandem die Butter vom Brot klauen, auch nicht von ihrem Vater. Außerdem genoss er es, mit ihnen zu diskutieren.
„Allerdings hast du auch recht, beides sind Ortschaften und mein Vergleich sind beides Tiere. Aber von unterschiedlicher Art und deswegen absolut unähnlich.“, er knuffte sie väterlich in die Seite und wandte sich dann wieder Adam zu, während er ihre Umarmungsattacke genoss und einfach nur erwiderte.
„Sag mal, hast du heute morgen einen Skeptiker gefrühstückt? Seit wann bist du so ein Pessimist?“, Gerry wunderte sich wirklich. „Wenn du keine Lust hast ist das in Ordnung. Wegen McGonagall brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Das kläre ich, würde ich das Angebot machen, wenn ich die Möglichkeit nicht sähe?“, er hatte ein bisschen die Augenbrauen zusammen gezogen und wirkte ganz wie der sture Schotte, der er nun mal war. Selbst wenn McGonagall etwas dagegen hatte, die beiden waren seine Kinder. Wenn er meinte, sie für einen Nachmittag nach dem Unterricht irgendwo mit hin zu nehmen, dann tat er das ganz einfach, basta. „Klar bin ich hier zum aufpassen, aber ab und zu habe ich auch mal frei, meinst du nicht auch? Ich bin ein Mensch, kein Roboter“, er langte über den Tisch, nachdem er sich wieder von Olivia gelöst hatte, griff sich einen Krug mit Kürbissaft und goss sich etwas von dem Inhalt in einen Becher, um ihn gleich darauf in einem Zug zu leeren. Grinste dann aber seinen Sohn wieder schief an. „Wenn uns die holde Weiblichkeit in den Wahnsinn treibt beim shoppen, gehen wir einfach irgendwo was trinken in der Zeit und warten.“, er wusste, dass sie es beide nicht tun würden, weil sie es trotz der langweiligen und nervenzehrenden Anprobiererei, bei der Gerry nach einer Weile einfach keinen Unterschied mehr in den einzelnen Kleidungsstücken sah, es genießen würden, mit der Familie zusammen zu sein. Außerdem machte Olivias Strahlen auf ihrem wunderschönen Gesicht jede Qual bei solch einer Aktion wieder wett.

Während Gerry noch auf den mittlerweile leeren Tisch schaute und froh war, dass Fips sicherlich etwas zu essen in seine Räumlichkeiten gebracht hatte, musste er doch ein glucksendes Lachen unterdrücken, als er Adam und Olivia wegen ihrer Stofftiere diskutieren hörte. Als seine Tochter zum Schluss fast trotzig noch den Namen ihres Stofftiers flüsternd korrigierte, beugte er sich zu ihr und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel.
Während alle drei Mareks dem Hauselfen folgten, dachte er an die Momente, an denen Adam seinen Teddy und Olivia ihren Hasen bekommen hatte. Beide Stofftiere waren noch von Rebecca, sie hatte sie damals jeweils zur Beginn ihrer Schwangerschaft für die beiden gekauft. Während sein Sohn sein Stofftier von Geburt an bei sich gehabt hatte, hatte er bei Flopsi länger gebraucht. Die ganze Zeit hatte dieser in einem Karton gelegen, in dem noch mehr Sachen aufbewahrt wurden, die Beccy gehört hatten oder die sie besorgt hatte. Gerry hatte vier Jahre gebraucht, bis er sich mit dieser Kiste hatte auseinander setzen können und als er es dann schließlich getan hatte und den Hasen in den Händen hielt, hatten ihn die furchtbaren Erinnerungen an Olivias Geburt eingeholt. Erst Tage später hatte er sich so weit gefasst, dass er den Hasen an seine Tochter hatte weiter geben können. Im Prinzip waren die beiden Stofftiere das einzige, außer diverser Fotos, was ihnen von ihrer Mutter geblieben war. Hing Olivia deswegen so sehr an diesem Hasen? Es wäre verständlich gewesen und selbst Gerry wäre es komisch vorgekommen, wenn seine Tochter Flopsi ‚abgesagt‘ hätte.

Sie waren angekommen, der Hauself öffnete gerade die Türe seiner neuen Räumlichkeiten und alle traten sie ein. Alles hatte noch das Ambiente eines Möbelhauses, es fehlte die Persönlichkeit, aber das würde sich bald ändern. Ansonsten war der erste Eindruck durchaus gemütlich. Bis auf eine Tür, hinter der sich wohl das Bad befinden mochte, schien alles hier in einem großen Raum untergebracht worden zu sein, ohne dass dieser überfüllt gewirkt hätte. Es gab einen Kamin, in dem bereits ein lustiges Feuer tanzte, davor eine Sitzecke mit Tischchen, auf dem verschiedene Leckereien standen, die Fips für Marek vorbereitet hatte. Es gab einen kleinen Arbeitsbereich mit Schreibtisch und Regalen, es gab eine Art Miniküchenecke, die Gerry mit Sicherheit nie benutzen würde, in der es auch einen ganz kleinen Esstisch gab, an dem zwei Leute sitzen konnten. Abgetrennt durch einen Vorhang gab es den Bereich in dem er schlafen würde und als er hinter den Stoff schaute, riss er erstaunt die Augen auf. Es gab ein riesengroßes Himmelbett, ähnlich denen wie er sie noch aus den Schlafsälen in Erinnerung hatte, nur um einiges größer. Es gab alles was er brauchte, man hatte sogar mit den Möbeln seinen Geschmack getroffen, und eigentlich war Gerry auch froh, dass es hier nicht so überdimensional groß war, wie es ihm manchmal in seinem Haus vorkam, wenn seine Kinder wieder nach Hogwarts abgereist waren.
Seine Tasche stand vor dem Bett, bereit von ihm ausgepackt zu werden, aber darum würde er sich später kümmern.
Der Hauself war anscheinend etwas verwundert, dass die beiden Schüler hier in dem Gemach und nicht längst in ihrem Gemeinschaftsraum waren, sagte aber natürlich nichts. Statt dessen vermehrte er mit einem Schnips noch etwas das Essen auf dem Wohnzimmertisch, verbeugte sich dann tief und machte sich bereits dran, das Gemach zu verlassen. “Ich hoffe sie fühlen sich wohl Sir und alles ist zu ihrer Zufriedenheit. Wenn sie etwas benötigen, rufen sie mich, Sir“
„Danke dir Fips“, nickte Gerry dem Hauselfen zu und setzte sich dann auf die Couch, griff bereits nach einem kleinen Sandwich. „Sieht doch recht ansprechend hier drin aus, was meint ihr?“, er wies mit der Hand, dass sie beiden sich setzen sollten oder eben das was sie wollten, ganz so wie zu Hause. „Ich fürchte, wenn ich Hogwarts wieder verlasse bin ich vollkommen verweichlicht. Ich hatte ja keine Ahnung, welche Annehmlichkeiten man als Erwachsener hier hat“, er grinste breit und biss ins sein Brot.

Adam Marek
6.Klasse
erstellt am 14.09.2008 22:01    

Cf: Große Halle – Gryffindortisch

„Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist“, meinte Adam auf die Frage seines Vaters hin. „Andauernd hab ich ein schlechtes Gefühl in der Bauchgegend und es will einfach nicht aufhören. Ich will ja wirklich mit dir und Olivia nach Hogsmead oder nach London. Es ist nur … ach ich weiß auch nicht.“
Er bemerkte den Blick seiner Schwester und er wusste, dass er nun nicht mehr dagegen ankommen konnte. Auch glaubte er seinem Vater und schließlich nickte und gab seine Zustimmung.
„Ich freu mich übrigens wirklich, dass du da bist“, erklärte Adam und umarmte kurz seinen Vater. „Ich war wohl nur etwas überrascht. Also … was wollen wir in Hogsmead machen, außer shoppen?“
Adam wollte den Themenwechsel so schnell wie möglich. Er stand zwar offen zu seinen Gefühlen für seinen Vater, aber diesen sentimentalen kram mochte er nun doch nicht wirklich. Eine kurze Umarmung in der Öffentlichkeit war mal drin, aber so wie seine Schwester verhielt sich Adam meistens nicht. Früher als Kind war das natürlich anders gewesen, aber mit den Jahren hatte Adam sich verändert. Nicht, dass er seinen Vater nicht liebte und respektierte. Ganz im Gegenteil. Er ist sein Idol und Adam ist heute noch verdammt stolz auf ihn. Er fand einfach nur, dass Gefühle etwas Privates sind und nicht an die Öffentlichkeit gehörten.

„Dann eben Flopsi“, meinte Adam fast gleichgültig. „Ich würde trotzdem gut auf ihn aufpassen. Für was gibt es sonst ‘Accio‘?“
Ein freches Grinsen durchfuhr Adams Gesicht und er zwinkerte seiner Schwester provozierend zu. Jedoch glaubte Adam seine Schwester nun genug geärgert zu haben und stand auf. Er folgte ,wie auch sein Vater und seine Schwester dem Hauself aus der Großen Halle und blickte sich nochmals um. Wirklich viele waren von Anfang an nicht in der Großen Halle erschiene, aber jetzt, da das Essen abgeräumt war, wirkte die Halle fast ausgestorben, im Vergleich zu sonst.
Als sie endlich die Räumlichkeiten seines Vaters erreichten, folgte Adam ihm hinein und blickte sich erstmal um. Es sah wirklich alles noch etwas steif aus und das „Leben“ fehlte deutlich. Doch es dauerte ja immer seine Zeit, bis man sich eingelebt hatte. Adam ging es nach den Sommerferien meist nicht anders. Es dauerte immer so ein zwei Tage, bis er das meiste aus seinem Koffer heraus gepackt hatte und in seinen Regalen und Schubladen verstaut hatte. Die Poster der Fußballspieler durften natürlich nicht fehlen, auch wenn sie fast etwas nüchtern neben denen der verzauberten Quidditchspielern hingen.
Als der Hauself sich verabschiedet hatte, bemerkte Adam das riesen Bett hinter dem Vorhang. Es war deutlich größer als des seinen und Adam fragte sich, mit wie vielen Personen die Hauselfen gerechnet hatten.
„Scheint als ob sie noch jemand erwartet hätten“, sprach Adam frei heraus. „Gibt es etwas, dass deine Kinder wissen sollten?“
Adam musste grinsen. Die Vorstellung einer neuen Frau an der Seite seines Vaters war einfach absurd. Seine Tante versuchte es ja andauernd, aber Adam fand es gar nicht mal so schlimm. Er kannte es ja nun mal nicht anders und er wollte es nicht. Eine weitere Person in ihrer Familie bedeutete nur noch mehr Stress. Immerhin waren die Mareks Dickköpfe wie sonst was und auch wenn es meistens klappte, so gab es ja auch Tage, an denen die Fetzten flogen. Außerdem bräuchte sein Vater schon eine Frau, die es auch mit ihm aufnehmen konnte. Eine Patty-Sue, die andauernd nur machte, was er wollte passte einfach nicht. Zumindest sah es Adam so. Auch wollte er nicht solch eine Frau an der Seite seines Vaters.
„Das wird unser Untergang sein“, lachte Adam, als sein Vater die Bemutterung der Hauselfen erwähnte. „Bisher waren Olivia und ich immer total verweichlicht und du hast uns immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeführt. Aber jetzt wirst du wahrscheinlich noch schlimmer als wir beide zusammen werden.“
Er musste wirklich lachen, weil es einfach nur zu wahr war. Dennoch griff auch er nach einem Stück Brot und aß es hungrig. Das Essen vorhin war einfach wirklich zu wenig gewesen. Adam hatte einfach immer einen riesen Hunger und das Abendessen reichte ihm wirklich nur selten. Er war teilweise auch mehr in der Küche, als in der Großen Halle.
Ein lautes Gähnen entfuhr Adam und er fühlte sich wirklich etwas müde. Der Tag war trotz der wenigen Unterhaltung doch irgendwie anstrengend gewesen und vor allem lang.

Gerard Marek
erstellt am 15.09.2008 07:30    

Gerry betrachtete skeptisch seinen Sohn und musterte ih geradezu. Warnte dessen Bauchgefühl ihn vor irgendetwas oder waren auch seine Nerven ein bisschen strapaziert ob der ganzen Geschehnisse? Oder war es vielleicht doch sein unerwartetes Auftauchen, dass ihn einfach überrumpelt hatte?
„Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?“, fragte er daher nach und ließ Adam nicht aus den Augen. Er begann sich ein wenig zu sorgen...
„In Hogsmeade werden wir uns wenn nur flüchtig sehen denke ich, da bin ich absolut im Einsatz, damit ihr Schüler euren Ausflug genießen könnt“, er zwinkerte den beiden zu, sah das ganze aber nicht wirklich so locker fröhlich. Zwar glaube Gerry nicht, dass die Todesser so dumm sein würden, ausgerechnet dort dann anzugreifen, denn diese konnten sich sicher vorstellen, was für ein Aurorenaufgebot es in dem Dorf geben würde, auf der anderen Seite wusste man aber nie... Fanatischer Hass verblendete auch, was war wenn es zu unüberlegten Handlungen kam?
Nein am Samstag konnte sich Gerry keinerlei Ablenkung erlauben, das war einfach nicht möglich. „Wenn ihr im Besenknechts Sonntagsstaat fündig werdet, sagt Bescheid oder lasst die Rechnung an mich schicken. Ich kann euch aber auch ein paar Galleonen mitgeben. Wenn ihr nichts findet, hat sich das ja eh erledigt, dann apparieren wir nach Londen. Fällt mir ein, ich kann auch noch einen Anzug gebrauchen, oder?“, seiner war wirklich nicht mehr der Neuste. Um ehrlich zu sein, war es der, den er zur Hochzeit mit seiner Frau getragen hatte. Seit dem hatte er einfach keinen mehr benötigt. Natürlich besaß er ein paar, die er zur Arbeit trug, aber diese waren nun mal nicht festlich. Und einen Festumhang besaß er schon lange nicht mehr.
Er sah es schon kommen und verdrehte gespielt entsetzt die Augen. Olivia und Ruth würden wie die Geier über ihn herfallen und ihn zwingen, hunderte von Dingen anzuprobieren, bis er am Ende völlig entkräftet und mit wirren Haaren aus einer Umkleidekabine gekrochen kam.

Gerard drehte sich zu seinem Sohn um, als dieser das riesige Bett betrachtete und eine freche Bemerkung machte. Der Auror wusste und sah es auch am Grinsen seines Sohnes, dass es eher als Scherz gemeint war, trotzdem verzogen sich unwillig seine Augenbrauen und ein missmutiger Ausdruck huschte über sein Gesicht. So locker wie der Schotte sonst war, nicht einmal im Scherz gab es für ihn die Möglichkeit einer anderen Frau. Es wäre ihm wie Ehebruch vorgekommen. Kein Tag verging, an dem er nicht liebevoll an Beccy dachte, kein Tag an dem er sie nicht schrecklich vermisste. Ja, der unaushaltbare Schmerz von damals war vergangen... jetzt tat es nur noch gleichmäßig weh. Ein konstanter, dumpfer, leise pochender Schmerz in seinem Inneren. Nicht mal mehr nur sein Herz war davon betroffen, nein, es fühlte sich an, als hätte man ihm einen Teil seiner Seele genommen. „Vielleicht haben die damit gerechnet, dass du nachts mit deinem Teddy im Arm bei mir auftauchst“, knurrte er ein bisschen, „und da die sicher wissen, wie breit du dich immer machst, haben sie vorgesorgt.“

Marek war froh, dass durch das Essen das Gesprächsthema wieder in ruhigere Bahnen gelenkt wurde und knuffte seinem Sohn freundschaftlich in die Seite. „Dann wird Großmutter uns wohl dieses Mal alle wieder einnorden müssen. Oder Ruth. Ohja Ruth wird es ein Vergnügen sein denke ich, was meinst du?“, er musste lachen, als er an die äußerst spitze Zunge seiner Schwester dachte. Ja, ihr wäre es ganz gewiss ein großes Vergnügen alle drei wieder in eine vernünftige Bahn zu lenken, und da machte sie gar keinen Unterschied ob Bruder, Nichte oder Neffe.

Gerard schaute seine Kinder an, die beide noch etwas gegessen hatten. Das Minibüffet war langsam geplündert und Adam gähnte herzhaft. Aber auch Olivia sah ziemlich müde aus. „Wird es nicht Zeit, dass ihr langsam in euer Haus kommt? Es ist spät.“
Das war eigentlich keine Frage, sondern eine diskrete Anweisung, von der er wusste, dass seine Kinder sie verstanden hatten. „Sehen wir uns morgen zum Frühstück?“, fragte er und geleitete die beiden noch zur Tür.

tbc: Eingangshalle

Adam Marek
6.Klasse
erstellt am 17.09.2008 22:47    

Adam sah die Skepsis in den Augen seines Vaters und bereute sofort seine Zweifel an dem Ausflug. Was war heute überhaupt mit ihm los? Sonst war er ja wirklich nicht so.
„Ja alles in Ordnung“, erklärte er nun etwas mit Nachdruck. „Wirklich!“
Adam wusste, dass sein Vater ihn wohl mehr als andere ihn kannte. Aber er hatte diesen festen Ausdruck in den Augen, dass er ihm nun endlich glauben musste. Außerdem brachte es nichts ihn dazu zu drängen. Adam war sehr stur und seine Gefühle, die ja in den letzten Wochen Achterbahn fuhren, behielt er für sich. Nicht, dass sein Vater nicht von Sookie wusste, aber eben nicht das.
„Lass mal ruhig die Galleonen stecken“, grinste Adam, als sein Vater er müsste mit seiner Schwester alleine Einkaufen gehen. „Wir schicken dir schon die Rechnung. Oder besser gesagt Olivias Rechnung.“
Wieder grinste Adam frech und zwinkerte seiner Schwester zu. Natürlich würde er den Geldbeutel seines Vaters nicht bis aufs äußerste strapazieren, aber wieso sollte man ihn nicht mal necken?
„Ich könnte dir übrigens auch einen kaufen“, erklärte Adam. „Ich bin mittlerweile genau so groß wie du. Nur noch etwas schmaler.“
Wieder grinste er frech, obwohl sein Vater wirklich nichts an seinem Aussehen auszusetzten hatte. Aber etwas Wahrheit war doch in der Aussage des Gryffindors. Sein Vater hatte breitere Schultern als er.
Doch irgendwie wusste Adam auch, dass er nichts in Hogsmead finden würde. Er hatte sich noch nie Kleidung dort gekauft. Höchstens mal etwas Schulmaterial nachgefrischt. Meistens saß er jedoch in den Drei Besen und gönnte sich etwas Butterbier.

Bei seiner nächsten Bemerkung sah Adam, dass er wohl doch etwas zu weit gegangen war. Zumindest wirkte sein Vater nun etwas ernster. Wobei er wirklich nur einen Scherz gemacht hatte und das sein Vater auch wusste, dass es nur einer war.
Jedoch fiel ihm bei dem Konter nicht wirklich etwas ein und er blickte seinen Vater etwas schmollend an. Dann begann er jedoch zu lachen und sank dann in einen Sessel. Er hatte mittlerweile den Kummer des Tages fast vergessen und war auch etwas froh darum. Er hatte es wirklich satt andauernd mies gelaunt zu sein. Adam war nun mal ein Mensch, der gerne lachte und scherzte. So etwas passte nicht zu ihm und es sollte auch nicht die Überhand erlangen.

„Tante Ruth wird uns Feuer unterm Hintern machen“, lachte Adam breit. „Letztes Jahr hatte sie gemeint ich hätte fünf Kilo zugenommen und hatte Grandma erzählt, dass ich eine Diät machen sollte. Die hat es der dann auch grad noch geglaubt und mir nur noch “leichte“ Kost vorgesetzt.“
Adam verzog etwas das Gesicht bei dem Gedanken an all das bittere Gemüse und dem vielen Hühnerfleisch, das er nur noch essen durfte. Seither hatte er eine strickte Abneigung gegen alles, was mal Federn hatte.
„Wenn sie das dieses Jahr wieder machen, wirst du mit mir leiden“, erklärte er seinem Vater halb ernst, halb scherzhaft. „Verstanden?“
Er erkannte ein Lächeln auf den Lippen seiner Schwester und starrte sie nieder. Sie würde auch mitleiden müssen, wenn es sein musste. Aber Olivia war ja nicht umsonst eine Marek, als dass sie ihm denselben Blick zurückwarf. Breit grinsend wandte sich Adam wieder seinem Vater zu und blickte kurz auf seine Armbanduhr.

„Du hast wohl recht“, meinte auch Adam und erhob sich aus seinem Sessel. Er hatte die kleine Aufforderung seines Vaters durchaus herausgehört und wollte auch nicht widersprechen. „Klar sehen wir uns morgen zum Frühstück… hab morgen nen vollen Tag.“
Er verabschiedete sich von seinem Vater, umarmte ihn kurz und wünschte ihm dann noch gute Nacht. Gemeinsam ging er nun mit seiner Schwester zurück in Richtung der Treppe und blickte sich nicht wirklich um. Er hatte sich den Weg vorher gut gemerkt und wusste nun, wohin sie mussten.
Den ganzen Weg über bis zum Gemeinschaftsraum sprach er kein Wort mit seiner Schwester. Er war in Gedanken an seine Freunde und wieder übermannte ihn etwas die schlechte Laune. Adam brauchte soziale Kotakte und auch wenn er gerade einen netten Abend mit seinem Dad und seiner Schwester verbracht hatte, so stinkte es ihn doch etwas an, dass er den Rest des Tages immer alleine gewesen war.
Vor dem Portrait blieb Adam stehen und registrierte gar nicht, dass seine Schwester bereits verschwunden war.
„Willst du dann noch irgendwann reinkommen?“, fragte das Portrait der Fetten Dame.
„Em… ja … nein … doch … oder nein“, stammelte Adam und wusste gar nicht mehr, was das Portrait überhaupt gefragt hatte. Wie aus Trance machte er kehrt und lief einfach quer durchs Schloss…

Tbc: Korridore und Flure

Gerard Marek
erstellt am 08.10.2008 12:32    

22. Oktober 2011, Punkt 6:00 Uhr


<< cf Eingangshalle

Der magische Wecker sprang ungemütlich auf Gerrys Bauch herum, lästiges, kleines Ding der er war und kreischte fortlaufend irgendwelche Beleidigungen von wegen: ‚Aufstehen du fauler Sack, los, du hast zu tun, nun beeil dich anstatt hier träge herum zu liegen. Schlafen kannst du später noch ganz viel wenn du alt und grau bist.‘. Und wie jeden Morgen griff der Auror danach und warf ihn in die nächste Ecke. Schon lange wollte er sich eigentlich einen neuen kaufen, weil ihn das Teil einfach nur jeden Morgen aufs Neue nervte, allerdings war er ein Geschenk seiner Schwester gewesen vor ein paar Jahren. Und obwohl sie ihn damit auf ihre ganz besondere Art und Weise hatte ärgern wollen, brachte er es doch irgendwie nicht über sich von dem verfluchten Ding zu trennen.
„Verdammt halt endlich deinen Mund“, knurrte er dem verhassten Wecker hinterher und reckte und streckte sich schließlich ausgiebig. Ein Blick aus dem Fenster zeigte blieb ihm dabei verwehrt, denn die Scheibe war mit Eisblumen überzogen. ‘Scheinen ja herrliche Temperaturen draußen zu herrschen‘, dachte er bei sich und schwang sich schließlich seufzend und noch mal herzhaft gähnend aus dem Bett. Joggen war angesagt, egal was für ein Wetter herrschte, es war sein morgendliches Ritual. Zum einen hielt es unsagbar fit, was für ihn enorm wichtig war, schließlich reichte es schon, dass seine Raucherei seinen Lungen zusetzte, da konnte er sich mangelnde Kondition wirklich nicht erlauben; zum anderen brauchte er es auch um seinen Kopf frei zu kriegen und sich für den Tag zu wappnen.

Schnell hatte sich der Schotte nur schnell etwas Wasser ins Gesicht gespritzt und sich die Zähne geputzt, ehe er in seine Trainingsklamotten geschlüpft war und sich bereits auf dem Weg nach draußen befand. Kurz schaute er auf die gegenüberliegende Tür und dachte an seine äußerst sympathische Kollegin, die um 8 Uhr zu ihm kommen würde um den bevorstehenden Einsatz zu besprechen und die vermutlich im Augenblick noch schlief.
Viel Zeit hatten sie noch nicht miteinander verbracht, jeder hatte sich seinen eigenen Überblick über die Lage in Hogwarts verschafft. Allerdings waren sie gemeinsam zu Minerva gegangen und waren sich natürlich auch so das eine oder andere Mal über den Weg gelaufen. Der erste sympathische Eindruck war geblieben und er hatte sie bisher als eine sehr angenehme Kollegin erlebt, er war schon gespannt wie sich die weitere Zusammenarbeit ergeben würde.
Wen er bisher am wenigsten zu Gesicht bekommen hatte war den Kollegen Colin Strife. Zwar ging dieser weiterhin seiner Arbeit mit absoluter Gewissenhaftigkeit nach, wirkte aber irgendwie... fertig. Er hatte allerdings zu wenig mit diesem Mann zu tun als dass sich Gerry in der Rolle gesehen hätte ihn nach dem Grund zu fragen.

Gerard joggte bereits durch das Schloss. Wie herrlich, wenn man sich als Erwachsener nicht mehr so direkt an die Schulregeln halten musste. Naja natürlich tat er das tagsüber schon, er hatte ja trotz allem auch sowas wie eine Vorbildfunktion, aber um die Zeit schlief das ganze Schloss noch, glaubte er zumindest. Wen sollte es also stören.
auf seinem Weg kam er am Gryffindorturm bzw. an dem Portrait der fetten Dame vorbei und automatisch glitten seine Gedanken zu seinen Kindern. Die letzten Tage hatte Gerry so viel zu tun gehabt, dass er gar keine wirkliche Gelegenheit gehabt hatte, sich richtig mit ihnen zu unterhalten. Dabei wollte er das unbedingt, gerade mit Adam, der ihm nach wie vor etwas merkwürdig vorkam. Sein Vaterinstinkt sagte ihm, dass da etwas im argen lag, nur was, das vermochte er nicht zu sagen. Ob Olivia etwas wusste? Aber ehe er sie fragte wollte er erst mit seinem Sohn reden.

Gerry war längst auf den Ländereien unterwegs und spürte nicht einmal mehr die Kälte. Die Luft war klar und das Rennen tat ihm gut. Zwar sah er kaum seine eigene Hand vor Augen, aber es reichte für seine Zwecke und so steuerte er geradewegs auf den See zu, seine Lieblingslaufroute, die er schon als Schüler immer genommen hatte und machte sich daran, diesen mindestens 5 mal zu umrunden, das war täglich sein absolutes Muss.

tbc Ländereien - der See >>

Gerard Marek
erstellt am 15.10.2008 22:22    

<< cf Ländereien - Der See

Man war diese Frau pünktlich. Ein Umstand den Gerry normalerweise sehr begrüßte, er hasste eigentlich Unpünktlichkeit, jetzt gerade hätte er aber nichts dagegen gehabt. Die Dusche zuvor war einfach viel zu verlockend gewesen und hatte ihm so gut getan, dass er tatsächlich ein bisschen die Zeit vergessen hatte. Nun hatte er das Malheur.
„Ich komme“, rief er und sah gerade noch, wie der Hauself verschwand nachdem er ein Frühstück für ihn und seine Kollegin auf dem kleinen Esstisch drapiert hatte. Oh man, Miss Almond vor der Tür stehen lassen war wohl auch nicht gerade sehr gentlemanlike, ihr aber nur mit einem Handtuch bekleidet die Tür zu öffnen auch nicht.
Naja was sollte es.... resignierend zuckte er die Schultern, öffnete einen Spalt die Türe, sich dabei mit einem kleineren Handtuch, was er um den Hals gelegt hatte die Haare rubbelnd und grinste sie ein bisschen verlegen aber mit schiefen Grinsen an. „Kommen sie rein, entschuldigen sie meinen Aufzug, ich war eben noch Joggen und musste duschen, fühlen sie sich wie zu Hause, ich bin sofort da...“, sagte er schnell, holte sich ein paar Anziehsachen und verzog sich nochmal kurz ins Bad.
Nicht dass Gerard irgendwie verklemmt gewesen wäre oder so, absolutes Gegenteil war eher der Fall, aber eine doch noch ziemlich fremde Kollegin derart zu begrüßen war nicht seine Art und die Situation war ihm entsprechend unangenehm. Dass er dabei durchaus einen recht appetitlichen Anblick bot war ihm gar nicht bewusst, dabei brauchte er sich für seinen Körper wirklich nicht zu schämen. Da er großen Wert auf Fitness legte, war er ziemlich gut durchtrainiert, hatte ansehnlich breite Schultern, bei schmaler Taille und kräftigen Armen, wirkte dabei aber alles andere wie einer dieser Muskelprotze... sportlich eben.
Jetzt aber kam er endlich vollständig bekleidet aus seinem kleinen Bad, wenn auch noch mit leicht feuchten Haaren dafür allerdings wie meistens unrasiert bzw mit Dreitagebart... Rasieren war ihm meist einfach zu lästig, wobei er sich durchaus auch mit diesem Bartansatz gut gefiel und es deswegen nicht weiter störend fand. Wie üblich trug er schlicht und einfach nur eine Jeans, heute mal schwarz, und einen hellen Pullover, dick genug um ihn heute in Hogsmeade vor der Kälte zu schützen. Noch lief er jedoch nur auf Socken, aber seine Stiefel standen schon an der Couch bereit.
„Verzeihen sie nochmal meinen Aufzug“, sagte er ein weiteres Mal und lächelte seine hübsche Kollegin charmant an. „Nehmen sie doch Platz“, er wies mit einer Hand auf den kleinen Esstisch, „ich hab mir erlaubt für ein Frühstück zu sorgen, oder haben sie schon gegessen? Wir können auch bei Brötchen und Kaffee ein letztes Mal alles durchsprechen...“, er setzte sich selber und griff nach der Kanne. „Kaffee?“, bot er ihr an und goss sich selber etwas ein, ehe er zu einem Brötchen griff. Es würde mit Sicherheit ein anstrengender Tag, selbst wenn nichts passieren sollte und der Ausflug ohne Zwischenfälle ablaufen sollte, also wollte er sich entsprechend dafür stärken.

Jordan Almond
erstellt am 17.10.2008 02:02    

CF: Klo der Maulenden Myrte/ Sonstige Orte

Kurz nachdem Jordan an die Tür ihres Kollegen geklopft hatte, hörte sie diesen auch schon rufen und musste leicht schmunzeln, da er ein wenig gehetzt klang. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet, dass sie so pünktlich erscheinen würde und so fragte sich die Aurorin, ob es in England vielleicht Sitte war, dass man höflicherweise eine Viertelstunde zu spät kam. In Frankreich zum Beispiel war das fast schon ein ungeschriebenes Gesetz. Allerdings hätte sie auch nicht zu träumen gewagt, dass ihr attraktiver Kollege lediglich mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet die Tür öffnen würde. Dies war eindeutig kein typisch englischer Ritus, wobei sie jedoch in Anbetracht der meisten Männer auch recht froh darum war. Bei Mr. Marek dagegen war die Aussicht auf seinen Oberkörper, der sich ihr bot, höchst ansehnlich und so fiel es ihr recht schwer ihren Blick von ihm abwenden. Wirklich topp durchtrainiert. Mit solchen Auroren kann doch gar nichts mehr schief gehen …, dachte die blondhaarige Frau leicht grinsend und schüttelte den Kopf, als Gerard sich für seinen Aufzug entschuldige. „Das ist kein Problem. Ziehen Sie sich nur in Ruhe an, wir haben ja noch genügend Zeit, bis wir los müssen …“, erwiderte sie mit einem freundlichen Lächeln und konzentrierte sich zur Abwechslung nun mehr auf seine Wohnung, als auf den Körper ihres Bewohners. Zwar war der selbstbewussten Frau die Situation keineswegs unangenehm gewesen, doch wollte sie ihren Kollegen nicht weiter mit ihrem durchdringenden Blick belästigen. Seiner Frau würde es ganz bestimmt nicht gefallen, wenn andere weibliche Wesen ihren Ehemann begafften und Jordan wollte Rücksicht darauf nehmen. Sie konnte ja nicht ahnen, dass eine solche gar nicht mehr unter den Lebenden war.

„Da gibt es ganz bestimmt nichts zu verzeihen“, äußerte sich Jordan immer noch lächelnd, wenn auch ein wenig frech, denn in ihren Gedanken fand sie es eher unverzeihlich, dass er sich mittlerweile angekleidet hatte. Sein Dreitagebart jedoch machte ihn immer noch sexy genug. Meine Güte Jordan, konzentrier dich auf deine Arbeit und nicht auf diesen äußerst … gutaussehenden, charmanten … verheirateten Mann, ermahnte sich die Israelitin und nahm dann nach seiner Aufforderung am Esstisch platz. „Nein, ich bin sehr dankbar, dass Sie für zwei Personen haben auftischen lassen, denn ich habe noch nicht gefrühstückt“, erklärte sie und nickte dann, als er anbot, noch einmal wegen des Hogsmeade-Besuches alles durchsprechen zu können. „Man kann die Details nie zu oft durchgehen. Uns steht heute schließlich eine Menge Arbeit bevor. Ist Ihnen eigentlich aufgefallen, dass Mr. Strife ein wenig erschöpft in den letzten Tagen gewirkt hat? Er schien mir nicht ganz bei der Sache zu sein …“, berichtete sie mit leicht gerunzelter Stirn und fragte sich, ob sie sich dies vielleicht auch nur einbildete. Schließlich kannte sie diesen Mann so gut wie überhaupt nicht, dennoch schien ihr Gefühl ihr zu sagen, dass dieser Mann ein wenig abgelenkt schien. „Kaffee? Auf jeden Fall!“, forderte sie mit einem Grinsen und nahm sich dann ein Brötchen zur Hand, während Mr. Marek ihr einschenkte. „Ich bin übrigens so eben eurem berühmten Poltergeist begegnet. In einer Damentoilette. Ich muss sagen, mir sind schon sympathischere Wesen begegnet. Eine richtige Nervensäge ist dieser Peeves … ich frage mich, weshalb er nicht schon längst zum Teufel gejagt wurde“, wunderte sich die Blondhaarige und belegte sich eine Brötchenhälfte, während sie die andere mit Marmelade bestrich.

Gerard Marek
erstellt am 17.10.2008 21:29    

Natürlich hatte Gerard nicht mitbekommen, dass er rein äußerlich anscheinend recht attraktiv auf seine Kollegin wirkte, sowas bekam er generell nicht mit. Ruth, seine Schwester, nannte ihn deswegen oft genug einen Blindfisch, was ihr aber stets nur einen verständnislosen Blick zuwarf. Ihm war es allerdings egal, denn ihm lag nichts daran zu gefallen. Im Geiste war er eben noch immer mit Beccy verheiratet, auch wenn diese schon lange Jahre tot war. In der Zeit danach hatte er zwar viele Frauen getroffen, aber nie hatte er auch nur den Hauch von einer Ambition gehabt, eine von ihnen besser kennen zu lernen. Zwar war er mehr als charmant, manche sahen seine lockere Art auch manchmal als Flirterei an, aber auch das war ihm nicht einmal bewusst. Eigentlich war es sogar ein Wunder, dass sein erster Gedanke, als er seine Kollegin das erste Mal gesehen hatte, daraus bestand, dass er sie attraktiv fand.

Als er wieder zurück ins Wohnzimmer kam, dieses Mal eben vollständig bekleidet, und dabei ihre Bemerkung hörte, zog er amüsiert eine Augenbraue hoch. Dabei waren es weniger ihre Worte die frech wirkten, sondern viel mehr die Art und Weise wie sie es gesagt hatte. Aber anstatt zu antworten, nickte er ihr nur zwinkernd zu.
„Wunderbar und ich finde viel Arbeit kann man am besten erledigen, wenn man ordentlich gefrühstückt hat und zu zweit ist es außerdem angenehmer“, erwiderte er und goss ihr ebenfalls Kaffee ein. „Der Tag heute wird wirklich hart fürchte ich, aber wir sind gut vorbereitet. Besser geht eigentlich nicht. Die Idee von Mr. Gordon, übrigens ein ehemaliger Kollege von mir, einen Apparierbann auf Hogsmeade zu legen war genial. Ich weiß gar nicht wieso wir nicht vorher darauf gekommen sind, hier in Hogwarts gibt es ihn ja schließlich auch. Zusätzlich alle Kamine vom Flohnetzwerk getrennt, jemand der nicht zum Dorf gehört oder von außerhalb dazu stoßen will kann dies einzig zu Fuß oder per Besen tun, aber nicht überraschend auftauchen. Harry, Entschuldigung, ich meine Mr. Potter hat außerdem 20 Auroren ins Dorf geschickt, teils offiziell, die meisten aber undercover, die meisten Professoren werden wohl ebenfalls dort anzufinden sein, genauso wie wir. Mr. Parker, der Wildhüter, wird bei den Portalen genau notieren, wer das Schloss verlässt um nach Hogsmeade zu gehen, damit wir zum Schluss auch feststellen können, ob wirklich alle wieder da sind. Nun und wir werden wohl auch da sein... es wird wirklich anstrengend, aber ich glaube wir sind wirklich gut vorbereitet.“, er nahm einen tiefen Schluck seines Kaffees, runzelte dann die Stirn. „Nein, um ehrlich zu sein habe ich die letzten zwei Tage wenig mit Strife zu tun gehabt. In wie fern war er nicht ganz bei der Sache?“, fragte er sogleich besorgt nach, das wiederum weniger wegen Colin selber sondern mehr, dass er fürchtete seine Arbeit könne drunter leiden, was an der Art wie er nachfragte sofort erkennbar war.
Genau wie Jordan schmierte auch er sich ein Brötchen, bediente sich dabei ausgiebig am Käse und kaute dann genüsslich, nur um im nächsten Augenblick breit zu grinsen. „Peeves, jaja war nur eine Frage der Zeit. Hatte ich sie nicht gewarnt vor ihm? Respektlos und Lästig wie eine Fliege auf dem Misthaufen. Drohen sie ihm das nächste mal mit dem blutigen Baron. Lassen sie ihn glauben, dass sie sich gut mit diesem stehen, was übrigens auch nicht so leicht sein dürfte, aber das ist doch egal, es geht ja nur darum was Peeves annimmt. Und wieso er noch nicht aus Hogwarts heraus geworfen wurde? Das kann ich ihnen gar nicht sagen um ehrlich zu sein. Irgendwie gehört er hier auch einfach hin, davon abgesehen... vor 13 Jahren hat er hier im Schloss mit gegen die Todesser gekämpft. Er hat ihnen wirklich üble Streiche gespielt. Manche Sagen zwar, das habe er nur getan, weil er eben immer nur streiche spielt und allen auf die Nerven geht... aber ich war dabei, er hat sie ausschließlich auf die Todesser gerichtet und so manchem Auror damit geholfen. Ich bin froh, wenn ich ihm nicht begegne, aber ich rechne ihm das trotzdem an.“

Ein paar Minuten konzentrierte sich Gerry wieder auf sein Frühstück und das mit sichtlichem Genuss und in ausreichender Menge, dass man sich eventuell die Frage stellen konnte, wie er seine Figur halten konnte, wenn er immer so zulangte, und trank dabei seinen Kaffee. „Bisher hatten wir gar keine Zeit uns überhaupt ein bisschen kennen zu lernen. Ich meine...“, er machte eine ausschweifende Bewegung mit den Armen, „wir werden wohl einige Zeit Tür an Tür leben“, er grinste sie ein bisschen schief an, „erzählen sie...“, er brach plötzlich ab und machte eine kurze Pause, legte den Kopf schief und schaute der Blonden geradewegs in die Augen, „müssen wir eigentlich bei diesem sie bleiben? So unter Kollegen, wenn es dann auch noch so besonders nette sind...“, sein Grinsen wurde zu einem Lächeln, „ich bin Gerard oder auch Gerry...“, für einen kurzen Moment schien es so als wenn er überrascht die Augen aufriss, aber im nächsten Augenblick wirkte er auch schon wieder sei nichts gewesen. Tatsächlich war er über sich selber erstaunt, denn er kannte Jordan nicht wirklich. Das Duzen war vollkommen normal für ihn, diese Siezerei fand er eher lästig, aber eigentlich war er sehr penibel seinen Spitznamen betreffend.
Er räusperte sich kurz, trank einen weiteren Schluck Kaffee und wandte sich einem weiteren Brötchen zu, ehrlicher Weise um ihren Blick zu entgehen, falls ihr etwas aufgefallen war. „Was ich eigentlich fragen wollte ist wie es ist jetzt hier in Hogwarts zu arbeiten? Ich meine...“, jetzt kehrte doch wieder das eher schelmische Grinsen zurück. „Ich würde doch meinen dass es ein erheblicher Unterschied zu Israel ist...“, er zwinkerte ihr zu und biss in sein Brötchen.

Jordan Almond
erstellt am 20.10.2008 18:12    

„In den Aufgaben, denen ich vor meiner hiesigen Aurorentätigkeit nachgekommen bin, war es eigentlich so üblich, dass ich meine Mahlzeiten stets alleine zu mir nahm. Umso erfreulicher ist es für mich, wenn es dann mal eine Ausnahme gibt“, erwiderte sie mit einem Lächeln und in der Tat hätte sie sich im Moment nichts Angenehmeres vorstellen können, als mit Mr. Marek zu frühstücken und seine Gesellschaft zu genießen. Ihre Geheimdiensttätigkeit in Israel sowie ihre Position als Sicherheitsmanagerin in Kolumbien, hatten sie zu einer recht einsamen Frau gemacht, die mehr oder weniger auf ein Privatleben verzichten musste. Eigentlich hatte ihr das auch nicht im Geringsten etwas ausgemacht, doch das schweigende Vor-sich-hin-Kauen konnte einem mit der Zeit schon ziemlich auf die Nerven gehen.
Jordan nahm einen Schluck von ihrem Kaffee und folgte den Worten ihres Kollegen, der noch einmal alle getätigten Sicherheitsvorkehrungen durchging und sie somit die aktuellen Gegebenheiten vor Augen hatten. Es war schon ein enormer Aufwand für einen Schulausflug, doch die Aurorin hatte durch ihre Vergangenheit gelernt, die Wünsche ihrer Klienten nicht zu hinterfragen und stattdessen soweit wie möglich den geforderten Aufgaben nachzukommen. Trotzdem war es der blondhaarigen Frau eher so vorgekommen, als bereite sie ein Staatscheftreffen vor, anstatt Schüler einen Freigang zu ermöglichen, doch die vergangenen Vorfälle an der Schule waren wohl Warnung genug, dass die von ihnen getroffenen Maßnahmen absolut erforderlich waren.
„Ich denke ebenfalls, dass wir gut vorbereitet sein dürften, wobei man die Planungsfehler meist leider erst im Nachhinein feststellen kann. Hoffen wir mal, dass dies heute nicht der Fall sein wird. Mr. Gordon hatte die Idee mit dem Apparierbann? Ist das nicht dieser griesgrämige Arithmantiklehrer? Ich hätte nie im Leben geglaubt, dass er mal Auror war“, offenbarte Jordan, denn wie den meisten im Schloss, war auch ihr der dunkelhaarige Mann nicht gerade sympathisch rüber gekommen. Dass er jedoch ein ehemaliger Kollege Gerards zu sein schien, wertete ihn jedoch automatisch wieder ein wenig auf. „Mr. Potter scheint die personellen Aufstellungen wirklich gut durchdacht zu haben. Man hat nicht immer das Vergnügen, einen solch kompetenten Chef zu haben. Kennen Sie ihn schon lange?“, interessierte Jordan und biss in ihr Brötchen, als sie auf Colin Strife zu sprechen kamen. „Ach, vielleicht täusche ich mich auch nur, aber er wirkt etwas … ausgebrannt. Ich meine ja nur, falls er irgendwelche Probleme haben sollte, sollten wir das doch wissen, oder?“, meinte die gebürtige Israelitin als sei dies eine Selbstverständlichkeit, denn natürlich gab es in ihrer damaligen Geheimdienstarbeit kaum etwas, was das „Institut“ nicht über seine Angestellten wusste. Das Privatleben der eigenen Leute auszuschnüffeln gehörte quasi mit zur internen Sicherheit und so wusste ihr damaliger Chef schon fast mehr über ihre Gewohnheiten als sie selbst.

Jordan war ziemlich überrascht, als ihr Kollege ihr eröffnete, dass dieser unausstehliche Poltergeist namens Peeves in seinem Dasein schon etwas äußerst Nützliches vollbracht hatte, indem er mit seinen Streichen geholfen hatte das Schloss vor feindlichen Eindringlingen zu schützen. „Nun, dann muss ich meine Meinung über ihn wohl doch noch einmal revidieren, aber danke für den Tipp mit dem Blutigen Baron“, erwiderte sie mit einem frechen Grinsen. „Ich bin mir sicher, dass wir uns nämlich nicht das letzte Mal über den Weg gelaufen sind und auch, wenn er gar nicht mal so schlecht sein mag wie ich zuerst dachte, fürchte ich trotzdem, dass ich mich mit ihm nicht ausgesprochen gut verstehen werde“, mutmaßte sie unbekümmert, runzelte dann aber die Stirn. „Weshalb glauben Sie, dass Hogwarts anscheinend so ein beliebtes Ziel der Todesser darstellt? Mir war gar nicht bewusst, dass die Schule schon vor 13 Jahren eine ähnliche Situation erlebt hat. Waren Sie damals schon bei den Auroren tätig?“, wollte Jordan in Erfahrung bringen und trank an ihrem heißen Kaffee, während sie ihren Kollegen dabei beobachtete, wie er sich seinem Frühstück widmete.

Gerrys Überleitung, das Gespräch auf eine persönliche Ebene zu bringen, stand die Blondhaarige alles andere als ablehnend gegenüber. Schließlich hatte er recht damit, dass sie nun nicht nur zusammen arbeiten würden, sondern auch Nachbarn waren und so sah sie es ebenfalls als angemessen, ein wenig mehr übereinander zu erfahren und von dem förmlichen „Sie“ auf ein „Du“ zu wechseln. „Freut mich Gerry, ich bin Jordan, aber die meisten nennen mich Jo. Mir ist es auch lieber, wenn wir uns nicht weiter Siezen müssen und zum Kennenlernen werden wir wohl noch genügend Zeit haben, wie es im Moment aussieht“, erwiderte sie mit einem Lächeln, auch wenn dies im Umkehrschluss weniger Gutes verhieß, indem sie erwartete, dass die Bedrohung für die Schule nicht von heute auf morgen wegfallen und wohl noch einige Zeit auf sich warten lassen würde. Wie sie selbst, schien auch Gerry von recht neugieriger Natur zu sein und sein schelmisches Grinsen ließ ihn ziemlich verwegen aussehen. Er hatte von Anfang an zu dem Typ Mann gehört, den sie mochte. „Ach, so ein großer Unterschied ist das gar nicht. Die bösen Buben sind im Grunde überall auf der Welt gleich“, erwiderte sie schmunzelnd auf seine Frage und trank einen Schluck Kaffee, ehe sie fortfuhr. „Lediglich das Klima ist wohl ein wenig anders, aber selbst das ist wohl nur eine Sache der Gewöhnung, wobei ich mich schon frage, ob man als Engländer den ewigen Regen nicht irgendwann einmal satt hat. Du bist doch gebürtiger Brite, nicht wahr?“, fragte Jordan und aß weiter an ihrem Brötchen, während sie einen kurzen Blick auf die Uhr warf. „Meine Güte, die Zeit ist ja wie im Flug vergangen. Ich glaube, wir müssen langsam los, auch wenn mich nur ungern in die Kälte draußen begebe“, erwähnte Jordan grinsend, während sie allerdings alleine beim Blick nach draußen schon zu frösteln begann.


Gerard Marek
erstellt am 21.10.2008 18:47    

„Oh ja, das kenne ich nur zu gut. Was das angeht bin ich eigentlich immer froh wenn Ferien sind, denn alleine essen ist nun wirklich nicht sehr erfreulich.“, antwortete der Auror ohne näher darauf einzugehen, wieso es unbedingt Ferien bedurfte. Nicht weil er es vorenthalten wollte, zumindest nicht direkt. Er sprach nur von sich aus so gut wie gar nicht über sich, es sei denn man fragte nach. Wobei selbst dann kam es noch darauf an, wer ihn fragte und vor allem was. Es gab nur wenige Ausnahmen, bei denen er sich komplett anders verhielt und das war bei seiner Familie, bei seinem guten Freund Harry Potter und ein paar guten Bekannten.

Dass er jetzt mit seiner hübschen Kollegin zusammen frühstückte empfand er als sehr angenehm, denn auch wenn er auf seine Art recht verschlossen war, so hasste er eigentlich die Einsamkeit. Für Gerry gab es in den Ferien kaum etwas schöneres, wenn die ganze Familie zusammen war, man über Stunden hinweg zusammen aß, erzählte, scherzte und einfach die Anwesenheit der anderen genießen konnte. Aber außerhalb der Ferien, wenn seine Kinder in Hogwarts waren, kam sowas nur selten vor. Klar, er ging zwischendurch zu seinen Eltern oder traf sich mit Ruth und deren Frau oder auch mit dem einen oder anderen, aber es war halt gänzlich anders.

Und so aß er zwar jetzt mit sichtbarem Genuss, zeigte aber auch deutlich wenn auch unbewusst, wie angenehm für ihn das Zusammensein mit Jordan war. Wenn er erzählte, benutzte er mal wieder seine Hände um irgendetwas zu betonen oder bildlich zu verdeutlichen und war eben voll bei der Sache.
Bei der Bemerkung der Blonden über den Arithmantiklehrer musste Gerry jedoch lachen, trank dann einen Schluck Kaffee und nickte bestätigend. „Ja genau, das ist Noah. Wissen sie, es wird nicht alles so heiß gegessen wie es gekocht wird. Er ist nicht sehr menschenfreundlich, das stimmt, aber wenn man ihn einmal kennt, lernt man eine ganz andere Seite von ihm kennen. Wir waren schon zusammen hier in Hogwarts, haben zusammen dann die Aurorenausbildung gemacht und später zusammen gearbeitet. Ein wirklich fähiger Kollege, ich würde ihm blind mein Leben anvertrauen“, bei dem letzten Teil war er wieder sehr ernst geworden, denn er meinte es so wie er sagte und zeigte, dass er große Stücke auf den Mann hielt.
Gerard schmierte sich ein weiteres Brötchen, nachdem er seiner Kollegin und sich noch einmal Kaffee in die Tassen gegeben hatte und lauschte ihrer weiteren Frage. Er fand die Blondine wirklich sehr interessant und mochte sie, ihre ganze vollkommen ungezwungene, dabei aber unglaublich selbstsichere Art, ihr Auftreten... alles eigentlich. Und auch ohne dass er von ihren Referenzen gewusst hätte, war ihm in den letzten beiden Tagen klar geworden, wie fähig sie in ihrer Arbeit war. „Also kennen von bekannt... schon viele Jahre, wer kennt nicht den Jungen der überlebt hat? Wirklich bewusst habe ich ihn aber erst während seiner Aurorenausbildung kennen gelernt. Wir haben hin und wieder zusammen gearbeitet, man lerne sich besser kennen... naja und wir wurden Freunde, wie das halt manchmal so ist“, er schaute ihr direkt in die Augen, in denen man ein charmantes Lächeln erkennen konnte, obwohl er gerade an seinem Kaffee trank.
„Ich würde sagen, das kommt darauf an. Er hat seine Arbeit bisher tadellos erledigt. Wenn es da nichts zu beanstanden gibt, wüsste ich nicht, was mich sein Privatleben angeht“, das klang schon beinahe kühl. Es widerstrebte ihm in den Angelegenheiten anderer zu schnüffeln, es sei denn es war beruflich bedingt. „Erzählen sie ihren Kollegen und ihrem Chef immer, wenn sie irgendwas belastet?“, stellte er die Gegenfrage und hob eine Augenbraue. Eigentlich konnte er es sich nicht vorstellen, dass sie jemandem etwas von sich preis gab, wenn sie es nicht wollte. Er selber wäre wohl jedem Kollegen ins Gesicht gesprungen in so einem Fall, bildlich gemeint natürlich. OK er hatte wohl auch den Vorteil, dass sein Chef sein bester Freund war, wodurch dieser eh meistens mehr oder weniger über alles Bescheid wusste.

Der Schotte musste allerdings schon wieder Grinsen, als es um Peeves ging und wirkte dabei wie der freche Junge von nebenan. „Gern geschehen und viel Spaß noch mit ihm“, erwiderte er ironisch, denn er hatte selber noch sehr gut in Erinnerung wie nervig der Poltergeist sein konnte.

„Hmmm das ist eine gute Frage. Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht. Haben sie nie vom Krieg vor 13 Jahren gehört?“, fragte er und erzählte ihr von Voldemort, was damals alles geschehen war und machte wohl so auch deutlich, wieso Harry Potter in der englischen Zauberwelt nach wie vor als Held galt. Es dauerte eine ganze Weile bis er alles berichtet hatte, was in all den Jahren geschehen war, welches Grauen über die magische Welt herein gebrochen war, bis hin zu dem großen Finale, in dessen Zentrum Hogwarts gelegen und bei dem es bittere Verluste gegeben hatte. Und er erzählte auch, wenn auch eher nebenher ohne es sonderlich zu betonen, dass er bei diesem Kampf dabei gewesen war, genauso wie Noah Gordon. „Wir dachten nach Voldemorts Tod, dass der Frieden nicht nur vorübergehend sei... naja wir haben es viel mehr gehofft. In den letzten Monaten wurden allerdings schon vermehrte Tätigkeiten von Schwarzmagiern bemerkt. Überhaupt ist es merkwürdig... als wenn etwas dunkles aufziehen würde. Selbst Tiere drehen plötzlich durch...“, sprach er weiter und erzählte von den ganzen Geschehnissen, die außerdem die Auroren beschäftigt hatten, bis die Todesser zurück gekehrt waren.

Seine Tasse in der Hand haltend, die Nahrungsaufnahme selber mittlerweile beendet, hatte er sich relativ entspannt zurück gelehnt und bedachte seine Kollegin erneut mit einem charmanten Lächeln. „Jo... hübsch“, entschlüpfte es ihm, „ und das kennen lernen... es wird mir eine Freude sein“, für den Hauch einer Sekunde zogen sich seine Augenbrauen zusammen, mal wieder erstaunt über sich selber, weil es so gänzlich anders war als sein sonstiges Verhalten. Nur gut dass seine Schwester das nicht mitbekam, vermutlich hätte sie wieder eine Menge Zündstoff für ihren beissenden Humor.
„Ach was an das Wetter gewöhnt man sich, vertrau mir. Wir sind ja quasi herein geboren worden, ich freue mich schon, wenn der Regen lotrecht fällt“, er zwinkerte ihr zu, schaute sie dann aber erbost an, wenn auch nur gespielt. „Brite? Ein popeliger Engländer? Wirke ich so?“, er schnaufte abfällig und klopfte sich dann wie ein alter, keltischer Krieger mit einer Faust vor die Brust, als sei er im Gegensatz zu den Engländern ein wahrer Kerl. „Schotte, ich bin durch und durch Schotte und somit in keinster Weise mit den Smogs zu vergleichen. Eigentlich habe ich gedacht, man kann es am Akzent hören und ehe du weiter fragst, jaaa ich habe auch einen Schottenrock und nein, wir tragen nichts drunter“, nochmal zwinkerte er. „Hast du in Kolumbien lange gearbeitet? Ich kann mir vorstellen, dass es nicht so einfach ist alles hinter sich zu lassen und hier in England neu anzufangen. Wie kam es dazu? Einfach nur ein Job?“, es war ehrliches Interesse, dass ihn das fragen ließ. Er konnte sich selber nicht vorstellen so weit weg von seiner Heimat zu arbeiten, schon gar nicht ohne seine Familie. Ob sie Familie hatte? Was sie wohl dazu sagten?

„Oh Mist“, Gerry trank hastig seinen Kaffee aus und sprang auf. „Es gibt kein fieses Wetter, es gibt nur falsche Kleidung“, er grinste Jordan aufmunternd an, zog sich seinen warmen Winteranorak und die Doc Martins Stiefel an und half dann seiner Kollegin ganz gentlemanlike in ihren Mantel. Schließlich schnappte er sich noch seinen Zauberstab und nickte ihr dann zu. „Bereit? Ok dann auf in den Kampf würde ich sagen“, feixte er und verließ mit ihr gemeinsam seine kleine Wohnung, verschloss mit mehreren Schutzzaubern seine Räumlichkeit und zusammen machten sie sich auf den Weg nach Hogsmeade.
„Wir gelten als Zivilpersonen, wir müssen uns also gleich unter das gemeine Volk mischen, wir sollten also zusehen, dass wir vor den Schülern dort ankommen, damit es nicht so auffällt. Hattest du überhaupt Zeit bei deiner Reise hier hin das Zaubererdorf genauer anzusehen?“

tbc Hogsmeade - die Straßen des Dorfes

Jordan Almond
erstellt am 23.10.2008 14:14    

Jordan versuchte sich einen Reim darüber zu machen, weshalb ihr Kollege lediglich in den Ferien das Vergnügen hatte, nicht alleine speisen zu müssen. Meint er nun Ferien im Sinne von Urlaub oder als Schulferien?, begann sie zu grübeln. Natürlich war Gerry längst in dem Alter, in dem man selbst Kinder haben konnte. Allerdings war diese Aussage auch in einer anderen Ebene recht seltsam, wenn man nach seinem Ringfinger den Schluss ziehen durfte, dass er verheiratet war. Welche Frau gab sich schon mit der Gesellschaft ihres Mannes zufrieden, die sich lediglich auf wenige Wochen im Jahr beschränkte. Dies wäre ja dann nicht mal eine Wochenend-, sondern eine Urlaubsbeziehung. Gut, die junge Aurorin hatte eigentlich immer nur Urlaubsbeziehungen oder besser gesagt Affären, aber sie war schließlich auch nicht verheiratet.

Gerry hätte durchaus ein Geschichtenerzähler sein können. Mit seiner wortbegleitenden Gestik, konnte er selbst die einfachsten Sachverhalte anschaulich, wenn nicht sogar beinahe plastisch darstellen, sodass sie ihm unglaublich gerne zuhörte. Dabei war die blondhaarige Frau eher ein Typ, der selbst gerne lieber redete. Interessiert folgte sie demnach auch seinen Worten über seinen ehemaligen Kollegen, den sie wohl nun auch selbst einmal genauer unter die Lupe nehmen musste, wenn Gerry ihm sogar sein Leben anvertraute. „Nun, dann muss ich wohl heute schon zum zweiten Mal meine Meinung revidieren“, erwiderte sie dann schmunzelnd und trank an ihrem Kaffee. Sie bildete sich immer recht schnell ihre Meinung über jemanden, war aber nicht so verbohrt, dass sie dann auch unbedingt auf dieser beharrt hätte, wenn man sie eines Besseren belehrte. Auch wenn sie Gerard erst seit wenigen Tagen kannte, schätzte sie dessen Meinung schon ungewöhnlich hoch und durch seine charismatische Art wirkte er äußerst sympathisch, nicht zuletzt sexy wegen seines athletischen Oberkörpers, den sie schon bewundern durfte.

Jordan machte sich eine gedankliche Notiz, dass Gerry offenbar gut mit ihrem Vorgesetzten befreundet war, sodass sie nicht in einem unbedachten Moment über diesen herziehen würde, falls sie sich über irgendetwas in ihrem Beruf aufregte. Allerdings hatte Mr. Potter sehr kompetent gewirkt, sodass sie hoffentlich erst gar nicht in eine solche Situation kommen würde, in der sie sich daran erinnern musste. Doch so sehr sie sich mit Mr. Marek gut verstanden hatte, was das Privatleben ihrer Kollegen anging, schienen ihre Meinungen wohl zu divergieren. Doch Jo kannte es gar nicht anders, dass Privatleben eben in ihrem Beruf eben nicht ganz so privat war wie in anderen. „Ehrlich gesagt musste ich meinem Chef nie sagen, was mich belastete. Er wusste es meist vor mir. Zumindest was meine Arbeit in Israel betraf. Was ist falsch daran informiert zu sein, wenn es um die interne Sicherheit geht? Falls Mr. Strife abgelenkt sein sollte, riskieren wir, dass er unnötige Fehler begeht, die seine Klienten und auch uns in Gefahr bringen. Da ist es doch vollkommen unerheblich, ob er nun möchte, dass wir über seine Probleme bescheid wissen oder nicht“, erwiderte die blonde Frau überzeugt und konnte nicht verstehen, dass die Engländer dies offenbar nicht so sahen. Schließlich konnte es selbst unter den Auroren Maulwürfe geben, sodass es sich auch gerade deswegen geboten hätte, seine Mitarbeiter aufmerksam zu beobachten und gegebenenfalls zu bespitzeln. Der NSIZ, der israelische Geheimdienst, hatte extra eine eigene Abteilung für solche Belange.

„Also, ich habe schon von diesem Krieg gehört, der vor 13 Jahren diese Insel heimgesucht hat, aber da dieser Israel nicht unbedingt tangiert hatte, allerdings auch nur am Rande“, gestand Jordan und verfolgte dann interessiert die ausführliche Schilderung der wichtigsten Ereignisse durch ihren Kollegen und so sah sie ihren Chef nun mit völlig anderen Augen. Er war ein Held, ein Nationalheld sogar und das beeindruckte die Israelitin doch sehr, auch wenn sie nur zu gut wusste, dass die größten Heldentaten oftmals niemals an die Öffentlichkeit gelangten und somit Leute wie Gerry oder Noah Gordon, die im Hintergrund agierten, niemals die Anerkennung bekommen würden, die sie eigentlich in Wirklichkeit verdienten. Wie oft wurde wohl schon die Welt gerettet, ohne dass es die Welt wusste? „Nun, Geschichte scheint sich immer wieder zu wiederholen, nicht wahr? Zumindest scheint es so, dass die Menschen niemals aus ihren Fehlern lernen würden. Aber was meinst du damit, dass die Tiere durchdrehen? Sowas habe ich ja noch nie gehört … höchstens bevor Erdbeben oder anderen Naturkatastrophen als Vorboten des Unheils …“, äußerte Jordan mit gerunzelter Stirn und wurde bei dem Gedanken daran doch ein wenig unwohl, auch wenn sie im Grunde nicht an einen solchen Firlefanz glaubte.

Über Gerrys Bemerkung jedoch, dass ihr Kosename recht hübsch war, musste sie ein freches Schmunzeln erwidern und ihr kurzweiliges Missbehagen war wie weggefegt. „Naja, zumindest ist er kurz und einfach, wobei es sich ja noch herausstellen dürfte, ob ein genaueres Kennenlernen dir tatsächlich eine Freude sein wird“, äußerte sie neckisch grinsend und zwinkerte ihm kurz zu. Sie wusste nur zu gut, dass sie manche von ihren neuen Kollegen durch ihre recht gewöhnungsbedürftigen Methoden doch ein wenig irritieren dürfte. Doch vielleicht hatte man sie auch gerade deswegen eingestellt, indem sie keine notwendige Härte scheute und ihr keine Arbeit zu schmutzig war. Am vorteilhaftesten war jedoch sicherlich, dass man ihr dies keinesfalls rein äußerlich zutraute. Das Gespräch mit Gerry war sehr angenehm, sodass Jordan das Gefühl hatte, dass sie von dem obligatorischen Grinsen in seiner Gegenwart sicherlich bald Falten ins Gesicht bekäme. Dies wurde noch bestärkt, als sich ihr neuer Kollege plötzlich wie ein Krieger auf die Brust klopfte und über seine Betitelung als Brite abfällig schnaubte, sodass die Blondhaarige in ein schallendes Lachen ausbrechen musste und ihr gleichzeitig nur allzu deutlich bewusste wurde, dass Brite eben doch nicht gleich Brite war. „Entschuldige bitte, ich wusste nicht, dass das ein so wunder Punkt ist“, erwiderte sie daraufhin schelmisch grinsend und leerte dann ihre Tasse mit Kaffee. „An dem Akzent hätte ich es bestimmt nicht gemerkt, da ich mit den britischen Dialekten nicht unbedingt vertraut bin. Allerdings hatte ich mich schon gewundert, wo denn dein Stock im Hinter ist.“ Jordan war wirklich keine Frau, die ein Blatt vor den Mund nahm und so konnte man manchmal ein wenig überrascht sein, welche Worte der hübschen Frau manchmal über die Lippen kamen. „Zu welchen Anlässen kramst du eigentlich deinen Schottenrock raus? Ich bin mir sicher, dass er dir steht und mit der passenden Kriegsbemalung … eigentlich wäre das doch das perfekte Auroren-Outfit“, sinnierte Jo immer noch grinsend und notierte sich gedanklich auf ihrer „Dinge-die-du-unbedingt-vorm-ins-Gras-beißen-noch-getan-haben-solltest-Liste“ einem Schotten dennoch einmal unter den Rock zu schauen, um Gerrys Aussage zu überprüfen.

„Ich habe in Kolumbien 3 ½ Jahre gearbeitet, aber es ist doch einfacher, als man vielleicht denken würde, alles hinter sich zu lassen, wenn man nichts hat, was einen fest hält. Ja, es war nur ein Job und ich wusste, dass dieser nur für begrenzte Zeit vorgesehen war. Ich war für die Sicherheit der Tochter des kolumbianischen Zaubereipräsidenten verantwortlich. Doch als diese nun auf einem Zaubereiinternat eingeschult wurde, bedurfte es nicht mehr meines Schutzes. Ganz im Gegensatz zu den Schülern hier offenbar“, erklärte Jordan unbekümmert. „Wie sieht es bei dir aus, hat dich nie einmal das Fernweh gepackt, das dich auch beruflich von Großbritannien weggeführt hätte?“, interessierte die Israelitin und erhob sich dann von ihrem Stuhl, um sich ihren Wintermantel anzuziehen und sich Lederhandschuhe überzustreifen. „Jaja, Schlauschwätzer“, erwiderte sie neckisch auf seinen Spruch, dass es kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung gebe und grinste ihn dann versöhnlich an. „Mir wäre es lieber, wenn sich das Wetter an meine Kleidung anpassen würde, aber naja … ich denke, ich bin bereit. Sowohl für die Kälte, als auch für jeden, der heute Ärger machen will“, erwiderte Jordan feixend und begab sich nun mit ihrem Kollegen auf den Weg nach Hogsmeade. „Na dann sollten wir wohl einen Zahn zulegen, wenn wir vor den Schülern da sein wollen und bei meiner Reise nach Hogwarts hatte ich wirklich Besseres im Sinn, als im strömenden Gewitterregen mit den kleinen Ort anzuschauen. Zumal ich noch meine fette Katze zu tragen hatte, aber Hogsmeade ist schon ein charmantes Dörfchen. Fehlt nur noch ein wenig Schnee und die Winteridylle ist perfekt. Bist du als Schüler gerne dorthin gegangen?“

TBC: Hogsmeade – Straßen des Dorfes