Autor Thema: Privaträume Colin Strife
Auror und Schutzbeauftragter für Hogwarts
Colin Strife
erstellt am 08.09.2008 15:47    

~*19. Oktober. 2011 - Abends*~

cf: Die Wiesen, Ländereien

Wie spät war es wohl schon? Colin erwachte neben seinem kleinen Sohn Jonathan, der bereits interessiert mit seinem kleinen Plüschhund spielte. Seine Augen hatten einige Probleme dabei, sich zu öffnen. Viel zu lange hatte er nicht einfach nur rumliegen und die Zeit mit seinem Kleinen genießen können.
"Papaaa?" hörte der Auror die junge Stimme seines Sohnes, der ihn aus großen Augen anklimperte. "Gehen wir noch raus?" Natürlich regnete es draussen, drum war sich der Vater auch bewusst, dass sein Sohn das Schloss meinte - es war alles noch so neu für den Jungen.
Colin gab ein brummen von sich, das einem 'Ja' gleichen sollte und schon war der kleine Jonathan auf den Beinen, wuselte munter umher und zog sich etwas anderes an. Etwas, das nicht so nach einem Pyjama aussah. "Und darf ich noch ein Glas Milch haben?" wollte Jon wissen, zog sich mühsam den ersten Schuh an und wartete darauf, dass sein Papa sie ihm band. "Dann müssten wir noch einmal in die Küche runter - hier oben haben wir noch keine." antwortete Colin ruhig, richtete sich ebenfalls endlich auf und zog sich um - er trug nun einen schwarzen Anzug, darüber seinen Umhang. Seine großen Hände ließ er durch das schwarze Haar streichen und richtete es etwas, um nicht auszusehen, als hätte er in eine Steckdose gefasst.
Die schwarzen Augen des Mannes streiften kurz durch das Schlafzimmer, welches mittlerweile ziemlich im Dunkeln lag, doch er konnte noch immer das helle Holz und die Terra-farbenen Wände erkennen, die durch einzelne Blitze erhellt wurden. Das große Bett hinter ihm wirkte so einsam und verlassen, dass der Ältere an seine Zeit mit seiner Exfrau zurück denken musste. War er je mit ihr wirklich glücklich gewesen? Oder war das alles nur Einbildung gewesen?
Es dauerte nicht lange, bis Colin seinen Sohn angezogen hatte und selbst in ein paar Schuhe geschlüpft war, Jonathan an der Hand nahm und die Wohnung verließ. Der Kleine trug dabei seinen Plüschhund im Arm, hielt einen Finger seines Papas und zeigte diesem wo er lang wollte. So werden wir wohl noch Ewig rumrennen, überlegte der Auror, schmunzelte in sich hinein und führte Jonathan unauffällig in Richtung Küche und hinab in den unteren Teil des Schlosses. Seine Wohnung lag schließlich gut versteckt in einem Gang des siebten Stockwerkes und lediglich Colin wusste, wie er schnellstmöglich an Punkte geraten konnte, sobald ein Notruf bei ihm an kam.

~*tbc: Sonstige Orte -> Korridore und Flure*~

Colin Strife
erstellt am 07.10.2008 20:47    

~*cf London -> Wohnung von Colin Strife*~

Es war der 22. Oktober 2011. Noch immer war der Himmel vor dem Fenster vollkommen finster, als Colin die Augen aufschlug und sich in einem bequemen, schwarzen Sessel wieder fand, der neben seinem Bett stand. Zwar schien er im ersten Moment nicht mehr zu wissen, warum er hier saß und nicht im warmen Bett lag, doch schon einen Augenblick später konnte er einen halbtrockenen Lappen in seiner Hand fühlen. Die dunklen Augen des Engländers schweiften über das Satin des Bettes und fanden, wonach sie suchten. Marla lag tief in den Kissen, bis oben hin zugedeckt und schlief ruhig. Endlich... seufzte der Mann innerlich, fuhr sich durch sein schwarzes Haar und setzte sich aufrecht hin, um seinen Rücken durchzudrücken...

Vor wenigen Tagen hatte er Marla mit zu sich in die alte Wohnung genommen und hatte sich noch in der tiefen Nacht auf den Weg nach Hogwarts gemacht, um dort mit der Schulleiterin über Marlas Unterkunft zu diskutieren. Natürlich hätte er auch noch eine andere Lösung gewusst, doch Colin wollte nicht, dass Marla noch einmal weiter als nötig von ihm weg geriet - vorallem nach einem solchen Angriff... So hatte er stets darauf beharrt, dass es für Marla sicherer wäre, bei ihm in der Wohnung zu sein. Natürlich hatte der Auror der älteren Frau nicht verheimlicht, dass er es auch aus persönlichen Gründen nicht für gut befand, sie ausserhalb seines Einflussgebietes zu lassen - dass er diese Frau noch immer liebte, konnte nur jemand erkennen, der wirklich sehr gute Menschenkenntnisse besaß und Minerva McGonagall besaß diese Gabe. Allerdings, so war sich Colin sicher, hatte sie noch immer Zweifel an dieser Sache. Würde der Auror auch weiter ordnungsgemäß seine Aufgaben verrichten? Würde er nicht weniger konzentriert an die Arbeit heran gehen? Doch die weise Frau würde sich nur umsonst einen Kopf machen. Zwar schlief der Engländer dadurch deutlich weniger, da er sich um Marla kümmerte, doch war er nicht weniger Aufmerksam und konzentriert gewesen. Auch war er stets pünktlich und blieb höflich, selbst wenn er noch so mies gelaunt sein mochte...
Doch schon kurz darauf passierte es, dass Marla starkes Fieber bekam und er die meiste Zeit an ihrer Seite verbrachte. Und wenn nicht, war immer sein Hauself bei ihr, unterrichtete den Auroren über Veränderungen und holte ihn auch, wenn er selbst nicht weiter wusste. So saß er nun hier, vollkommen übermüdet und dennoch froh, dass das Fieber seiner Freundin wenigstens etwas gesunken war, ehe er sich erhob und in die Küche ging, wo er ihr erst einmal, wie jeden Tag und zu jeder Essenszeit, eine heiße Hühnersuppe zubereitete. Diese stellte er dann immer auf den kleinen Nachtschrank neben dem Bett, setzte sich dann neben die Frau und nahm ein Buch zur Hand. Wie auch jetzt... Aber schon wenige Augenblicke - es mochten vielleicht Fünf Minuten vergangen sein - war er tief und fest eingeschlafen...
Seine Schicht würde erst eine Stunde vor Aufbruch nach Hogsmead beginnen.

Marla Styles
erstellt am 08.10.2008 21:27    

22. Oktober 2011

cf ~ London - Colin Strifes Wohnung

Langsam, ganz langsam öffnete Marla die Augen. Die letzten Tage hatten ihr gezeigt, dass es günstiger war die Augen nicht einfach aufzureißen, da ihr Kopf noch nicht in der Lage war diesen plötzlichen Lichtwechsel zu verarbeiten. Jetzt, da sie die Augen langsam öffnete, gab es zwar dennoch eine Rückmeldung in Form von einem pochenden Schmerz, aber dieser war nun weitaus geringer, als in den letzten Tagen. Ein gutes Zeichen, wie sie fand, den die letzten Tage waren die reinste Tortur gewesen.
Was in der Nacht nach dem Angriff geschehen war, wusste sie nicht mehr. Zumindest nicht mehr genau. Es war alles ein wenig schwammig. Sie wusste bloß noch, dass Colin sie mit in seine Wohnung genommen hatte. Außerdem, dass Noah im Mungos war, bevor sie aufgewacht war. Der Rest war mehr, als schwammig. Was sich in den letzten Tagen allerdings wieder klar eingestellt hatte, war die Erinnerung an den Angriff. Der Anblick der Todessermaske. Das Gefühl des Zauberstabs an ihrer Schläfe und dieses grausame kalte Flüstern, als der Todesser den Zauber ausgesprochen hatte, mit dem sie verletzt worden war: Dem Sectumsempra. Das Letzte, woran sie sich erinnerte, war der rote Lichtblitz, nein, die roten Lichtblitze, die auf sie zugeschossen kamen und der darauf folgende Schmerz, der einfach alles verschluckte. Dann war alles schwarz gewesen.
Diese Erinnerung war allerdings nicht der eigentliche Grund dafür gewesen, dass die letzten Tage einfach schrecklich gewesen waren. Viel mehr die Tatsache, dass sie die schrecklichsten Kopfschmerzen bekam und augenblicklick die Übelkeit in ihr aufsteigen spürte, wenn sie versuchte sich aufzurichten. Die Tatsache, dass ihr Oberkörper das Ganze anscheinend mit einem kleinen Konzert aus Schmerzen begleiten wollte, hatte nicht unbedingt dafür gesorgt, dass sie sich wohler gefühlt hatte.
Wie sich das jetzt verhielt, wenn sie sich aufrichtete, wusste sie allerdings nicht. Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte. Sie wusste bloß noch, dass Colin sie nach Hogwarts gebracht hatte und sie Fieber bekommen hatte. Ihr war furchtbar kalt gewesen, bis sie irgendwann eingeschlafen war. Seither war sie durch ihre Fierberträume gewandelt, die nicht gerade als schön zu bezeichnen waren.

Jetzt sah Marla sich allerdings erst einmal um. Möglichst vorsichtig, um ihren Kopf mit seiner Gehirnerschütterung nicht unnötig wütend zu machen. Das Erste, was ihr auffiel, war ein dampfender Teller Suppe, der neben dem Bett auf dem Nachtschrank stand und neben ihm lag ein Lappen. Den konnte Marla im ersten Moment allerdings nicht so recht einordnen.
Als sie ihren Blick weiter schweifen ließ, fiel ihr Blick auf Colin. Er saß neben dem Bett auf einem Stuhl mit einem Buch in der Hand. Doch er las nicht, denn er war eingeschlafen. Marla musste augenblicklich lächeln. Sie fühlte sich gerade wie in einer Szene aus einem Liebesfilm. Eine dieser Szenen, die man zwar mit Rührung betrachtete, von denen man aber sich ist, dass sie einem niemals selbst passieren könnten. Weit gefehlt.

Ganz vorsichtig und langsam versuchte Marla sich aufzurichten. Ihr Kopf rebellierte, doch sie war inzwischen ziemlich gut darin die Kopfschmerzen zu ingorieren. Was sie allerdings wirklich nicht ignorieren konnte war die Übelkeit, die jetzt allerdings auf sich warten ließ. So war Marla zumindest dazu gekommen sich aufrecht hinzusetzen, als ihr schwindelig wurde. Augenblicklich ließ sie sich wieder in die Kissen sinken. Jetzt wollte sie nicht umkippen. Stattdessen schielte sie zu der Suppe rüber, die auch noch einen äußerst angenehmen Duft verbreitet.
Als das Schwindelgefühl sich wieder gelegt hatte, versuchte Marla erneut sich aufzusetzen. Diesmal nahm sie dazu allerdings ein paar Kissen zur Hilfe, so dass sie schließlich nicht ganz aufrecht saß, aber auch nicht mehr in der Horizontalen auf dem Bett lag.
Ihre Hände zitterten leicht, als sie nach dem Teller griff. Sie konnte kaum beschreiben, wie ausgetrocknet sich ihr Hals anfühlte und wie gut diese Suppe gerade aussah. Sie hatte zwar keinen Hunger, doch irgendwie das Gefühl, dass es gut wäre, etwas zu sich zu nehmen.
Während sie sich langsam und vorsichtig pustend, um sich nicht zu verbennen, ein wenig der heißen Flüssigkeit den Hals hinuntergleiten ließ, glitt ihr Blick nach einer Uhr suchend durchs Zimmer. Sie wusste noch immer nicht, wie lange sie geschlafen hatte, doch es interessierte sie brennend und noch etwas anderes musste sie wissen: Hatte jemand ihre Tochter verständigt?

Colin Strife
erstellt am 09.10.2008 12:41    

Es mochte vielleicht eine halbe Stunde nach Marlas erwachen vergangen sein, als Colin durch ein Geräusch von ihr aus dem Schlaf gerissen wurde. So zuckte er fast ruckartig zusammen, riss die Augen auf und schmiss dabei sein Buch auf den Boden, weil er sich durchaus erschrocken hatte. Der Auror schien nicht beabsichtigt zu haben, dass er geschlafen hatte – wohl ein Grund, warum er bei Marlas Anblick errötete und sich leise räusperte. Schnell hob er das Buch wieder vom Boden, erhob sich vom Sessel und ersetzte diesen, indem er sich zu Marla auf den Bettrand setzte. „Du bist wieder wach…“ meinte er sanft, begutachtete die Kranke und lächelte zärtlich.
Mit wachem und warmem Blick folgte er ihren Bewegungen, wie sie ihre Suppe löffelte und kam nicht umhin, ihr nun liebevoll über den Kopf zu streicheln – natürlich auch, um zu prüfen, wie weit ihr Fieber gesunken war. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht…“ hauchte Colin, betrachtete seine Freundin und erhob sich wieder. Er musste nach seinem Sohn sehen gehen – er war sicher wieder wach. „Ich bin gleich zurück, meine Liebe“ summte der Mann, verließ das Zimmer mit ruhigem Schritt und direkt zu seinem Sohn.
Dieser kam ihm jedoch gerade entgegen, gähnte und rieb sich die Äuglein. “Papa~…“ nuschelte der Kleine, sah seinen Vater müde an und hielt sich am Saum des Auroren fest. „Was denn? Wieder schlecht geschlafen?“ lächelte dieser, hob sich das Kind auf die Arme und ging zurück zu Marla. Jonathan kannte sie nun schon ein wenig – so hatte er die Frau ja schon oft genug gesehen, wenn er zu seinem Vater wollte…
Neugierig beäugte das Kind die Frau, wurde ans Fußende gesetzt und kam nicht umhin, Marla begeistert zu schildern: “Sie sind wie Dornröschen~“. Erst wusste Colin nicht, was sein Sohn damit meinte, ehe er seine Freundin ansah und bemerkte, was dieser damit meinte. Noch vor weniger als einer Stunde war sie noch eine schlafende Schönheit gewesen, die nur mit einem erlösenden… Colin, hör auf zu denken! ermahnte sich der Engländer zur Disziplin, räusperte sich und begutachtete seine alte Liebe. „…Wie geht es dir jetzt…?“

Marla Styles

 




erstellt am 10.10.2008 14:13    

Die Suppe schmeckte gar nicht mal schlecht. Marla hatte inzwischen etwa die Hälfte davon gegessen, als Colin mit einem Ruck aufwachte und dabei sein Buch zu Boden fiel. Unter normalen Umständen hätte Marla das Buch jetzt aufgehoben und ihm gegeben. Die Umstände waren allerdings alles anderes als normal und auch, wenn die heiße Suppe sehr gut tat, so hämmerte ihr Kopf doch erneut vor Schmerz und protestierte gegen die halbwegs aufrechte Sitzhaltung. Allerdings konnte sie nun auch nicht mehr essen und stellte den Teller beiseite.
"Wie lang hab ich denn geschlafen?" fragte sie und erschreckte sich selbst. Sie war furchtbar heiser. Das letzte Mal, als sie so klang, hatte sie eine Mandelentzündung gehabt. Allerdings war es da weitaus unangenehmer gewesen zu sprechen. So war sie einfach nur heiser und hatte dieses unangenehme Kratzen im Hals, das sie allerdings aufgrund ihrer Kopfschmerzen nicht einmal richtig wahr nahm. "Hast du die ganze Zeit... Naja, da gesessen?"
Colin prüfte, ob sie noch Fieber hatte. Es schien allerdings, als wäre es nicht mehr so schlimm. "Tut mir leid." sagte sie leise, als er ihr erklärte, dass er sich Sorgen gemacht hatte. Die ganze Situation war irgendwie.. Unangenehm? Peinlich? Surreal? Eher eine Kombination aus allen drei Dingen zusammen. Vorallem aber unangenehm, da Marla alleine noch immer nicht aufstehen konnte und es sie schier wahnsinnig machte dermaßen hilflos zu sein. Sie hasste diesen Umstand.

Als Colin aufstand, um kurz zu verschwinden, kam ihm ein Kind entgegen, das Marla als Colins Sohn einordnete. Er hatte ihr erzählt, dass er einen Sohn hatte. Sie wusste allerdings nicht, wie er hieß oder wie alt der Kleine war. Sie schätzte ihn auf etwa 4 Jahre und er wirkte sehr müde.
Als der Junge begeistert erklärte, dass sie wie Dörnröschen war, musste Marla schmunzeln. "Nur, dass Dörnröschen durch einen Kuss erweckt wurde." gab sie zurück und hielt ihm dann schließlich die Hand hin. "Ich bin übrigens Marla." Der Kleine wirkte ein wenig eingeschüchtert, schüttelte aber nach einem Blick zu seinem Vater auch ihre Hand. "Ich bin Jonathan." erklärte er und grinste. "Freut mich dich kennen zu lernen." fügte Marla mit einem warmen Lächeln hinzu, während sie das Gefühl hatte, dass ihr Kopf jeden Moment aufbrechen müsste, weshalb sie sich wieder etwas tiefer in die Kissen sinken ließ.
"Mein Kopf fühlt sich an, als würde er gleich zerbersten. Schlecht wird mir aber nicht mehr. Dafür schwindelig, wenn ich mich aufsetze. Ich hoffe Dornröschen hat nicht solche Kopfschmerzen und Fieberträume gehabt." antwortete sie mit einem leichten Schmunzeln auf Colins Frage und kam nicht umhin auf die Bemerkung seines Sohnes Dornröschen betreffend einzugehen.

Colin Strife
erstellt am 14.10.2008 13:14    

„Hat es geschmeckt?“ summte der Auror, begutachtete den halbleeren Teller und wandte seinen Blick wieder der kranken Frau zu. Noch immer sah sie nicht unbedingt bestens aus, dennoch besser, als es ja zuvor der Fall gewesen war und darum unterließ der Engländer auch jede Bewegung, um sie zurück in die Kissen zu schieben.
Colin runzelte die Stirn auf ihre Frage nach der Länge ihres Schlafes. „Hm...“ begann er zu brummen, sah an die Decke und versuchte etwa abzuschätzen, wann sie in diesen Fieberschlaf gefallen war. „Etwa zwei Tage, denke ich. Obwohl du zwischenzeitlich für Augenblicke wach warst. Aber alles in Allem sind es zwei Tage, ja.“ Der Engländer lächelte seine alte Freundin sanft an, fuhr sich durch das schwarze Haar und kam nicht umhin, sich an die Momente zu erinnern, wo er Marla waschen musste… Sofort wurde sein Gesicht rot und schnell versuchte Colin genau dies zu überspielen, in dem er wieder auf sie einging. „J-ja, doch…“ nuschelte er und das half auch nicht unbedingt, dass er weniger an dieser roten Farbe verlor. Im Gegenteil. Wäre der Raum nicht so matt beleuchtet gewesen, wäre sein Kopf einem Feuerlöscher gleich gekommen, so rot war er gerade. „Also zwischendurch natürlich gearbeitet, aber sobald… Mir gesagt wurde, dass dein Zustand schlechter wurde, war ich wieder hier…“ Es fiel dem Auroren schwer, das auszusprechen, was er wirklich getan hatte, doch er tat es – für Marla. Als sie sich dann aber dafür entschuldigte, dass sie ihm Sorgen bereitet hatte, winkte Colin sofort heftig ab. „Ach was! Das ist doch nicht der Rede wert! Du weißt doch genau, dass ich das gerne mache…“ erklärte er ihr mit ruhiger Stimme, streichelte dabei den Kopf seines Sohnes und musste sich bemühen, nicht noch ein Und zwar nur für dich hinter her zu texten…

Nun war es Jonathan, der aufgrund von Marla leicht errötete. “N-naja… Vielleicht könnte mein Papa ja…“ begann er zu brabbeln und ihm wurde schnell der Mund zugehalten, denn was er sagen wollte, war vollkommen klar. Und wieder. Wieder eine merkwürdige Erinnerung, die mit der jungen Frau zu tun hatte – der Abschiedskuss, den er ihr gegeben hatte, als sie sich zufällig in der Stadt getroffen und den Abend miteinander verbracht hatten…
Nun beobachtete Colin, wie sich seine beiden Schützlinge einander bekannt machten, ehe sich Marla in die Kissen zurück sinken ließ und ihren gefühlsmäßigen Zustand offenbarte. „Das ist ganz normal. Darum bist du ja hier bei mir und nicht sonst wo…“ erklärte der Engländer ruhig, lächelte sanft und tätschelte den Kopf des Kindes, welches nun neugierig zu Marla schielte. „Mir war es nicht geheuer, dich dort im Krankenhaus alleine zu lassen – dort kam schließlich jeder rein und raus und wer weiß? Vielleicht sind sogar unter den Ärzten irgendwelche Todesser.“ Mit seinen schwarzen Augen sah er der Amerikanerin nun direkt in die Augen. Wenn sie genau hinsehen mochte, würde sie sehen, dass sie ihm wichtig war. Und das nicht zu knapp. „Zwar wird mich Noah wohl ziemlich dafür angehen, aber das wäre ja nichts Neues.“ Er grinste sie an, ehe Jonathan weiter auf das Bett krabbelte und den Plüschhund, den er mitgebracht hatte, anschmuste. Dabei streckte er seine kleinen Füßchen von sich und machte es sich bequem.

Marla Styles
erstellt am 16.10.2008 18:40    

Auf Colins Frage hin deutete Marla ein Nicken an und wunderte sich beinahe ein wenig darüber, dass Colin sie nicht gleich zurück in die Kissen drückte.
Als sie allerdings fragte, wie lange sie geschlafen habe, dachte Colin kurz nach und als er schließlich antwortete, war sie doch ein wenig erschrocken. Zwei Tage, das war einfach zu viel. Viel zu viel. Kurz dachte sie nach. Mittwoch war ich noch arbeiten... Donnerstag war dann... Was auch immer.. Dann muss heute. "Ist etwa schon Samstag?" fragte sie erschrocken. Sowas war ihr ja noch nie passiert. Zwei Tage verloren!
Nach ihrer nächsten Frage wurde Colin allerdings rot, was dazu führte, dass Marla ihn skeptisch betrachtete, um dann selbst rot zu werden. Die ganze Zeit hat er da gesessen und aufgepasst? Hatte er denn nichts Besseres?.. Quatsch, er sagt doch, dass er gearbeitet hat! Aber irgendwie war er doch trotzdem da. Verdammt, ist das verwirrend! "D..Danke" brachte sie schließlich leicht stotternd hervor. Reiß dich zusammen. "Aber das hättest du doch nicht.. Ich meine, das.. Also.. Du hättest doch nicht die ganze Zeit da sitzen müssen und Sorgen hättest du dir doch auch nicht um mich machen brauchen."
Natürlich redete sie gerade Unsinn. Sie war angegriffen worden. Jeder halbwegs gute Freund hätte sich da Sorgen gemacht. Apropo.. "Weiß Susan eigentlich bescheid?" Sie konnte sich schon sehr gut ausmalen, wie ihre Schwester ganz London absuchte und irgendwelche 'Missin'-Plakate aufhängte.

Als Colins Sohn antwortete, lief Marla rot an und gleichzeitig musste sie lachen, was sich allerdings auf ein Kichern beschränkte, denn ein ausgiebiges Lachen hätte wohl zu einer kleinen Explosion in Kopfnähe geführt und danach stand ihr nicht der Sinn. Allerdings driftete sie kurz gedanklich ab zu jenem Abend, an dem sie und Colin sich zufällig in der Stadt getroffen hatten und er sie... Ein leichtes Kribbeln machte sich in ihrer Magengegend bemerkbar, als sie an den Kuss dachte. Ja, er hat dich geküsst.. Und jetzt? Sitzt er an deinem Bett und macht sich Sorgen. Großartig, ganz toll. Mach dir bitte nichts vor, Marla.
Nachdem Marla sich wieder hingelegt hatte, ließ das Pochen in ihrem Kopf wieder nach. Ein Glück, denn ansonsten hätte sie wohl nur die Hälfte von dem verstanden, was Colin ihr gerade schilederte. So konnte sie ihm allerdings aufmerksam zuhören, während sie zu ihm sah. Als sich ihre Blicke trafen, war da erneut dieses verräterische Kribbeln und sie hatte das Gefühl, als wäre da mehr in seinem Blick, als nur Sympathie und Freundschaft. Als wäre da mehr.. Irgendwas, was sie nicht so recht einordnen konnte. Vielleicht sogar einfach nur nicht einordnen wollte?
"Diese merkwürdige Krankenhausallergie hat wohl von Noah auf dich abgefärbt, wie?" gab sie mit einem leichten Schmunzeln zurück. Natürlich war das nur ein Scherz. Ihr war klar, dass auch ein Heiler sich dem Bösen verschrieben haben konnte. Kein Mensch bildete in dieser Hinsicht eine Ausnahme. Jeder konnte sich für die falsche Seite entscheiden. Nur wie diese Menschen schließlich zu grausamen Mördern wurden, das konnte sich niemand erklären.
Auf Colins Kommentar Noah betreffend musste Marla ein wenig schmunzeln, bevor sie wieder ernst wurd. "Weiß er es denn schon?" Ernsthafte Sorge schwang in ihrer Stimme mit. Ihr stand nicht unbedingt der Sinn danach, dass ein wütender Noah jetzt herein spazierte und sie zur Schnecke machte. Sie wäre nicht einmal in der Lage gewesen ihm die Stirn zu bieten. Andererseits gab es da auch nicht viel, was sie sich jetzt bei dem Gedanken daran sehnlicher wünschte. Aber doch nur, weil er dich aus der Wohnung geholt hat und dir vielleicht mehr sagen kann.. Oder?

Colin Strife
erstellt am 16.10.2008 19:46    

Samstag. "Ja, richtig" stimmte der Auror seiner Freundin ruhig zu, legte den Kopf schief und beobachtete ihr erschrockenes Gesicht. "Keine Sorge, meine Liebe, schließlich könntest du ohnehin nicht großartig was machen. Und ich bin mir sicher, dass du bis vor wenigen Stunden noch nicht einmal groß in der Lage gewesen wärst, dich derart zu unterhalten." Colin lächelte sie sanft an, winkte dabei leicht mit der Hand ab und überlegte kurz, wie er weiter machen sollte, doch es erübrigte sich gleich, als Marla zu stammeln begonnen hatte. So färbten sich die Wangen des Engländers erneut rot, schon allein weil ihn der Anblick der verlegenen Marla so sehr verzückte... "Nun, ja, soweit ich weiß, wurde deine Schwester kurz nach deinem Eintreffen hier informiert und schien auch deutlich beruhigt zu sein, dass ich es bin, der auf dich Achtet, statt..." erklärte der Ältere, räusperte sich und zitierte nun die Schwester seiner Freundin. "'Dieser komische Gordon' sich um dich kümmert." grinste er, fuhr sich durch das schwarze Haar und bemerkte nicht einmal, dass er es schon die ganze Zeit tat - eine merkwürde Angewohnheit, die er noch während ihres letzten Treffens angeeignet hatte.

Als wenn sich die Luft mit Spannung füllen würde, die angenehm knisterte, spürte auch Colin dieses Kribbeln in der Magengegend. Doch er besaß es nun schon seid Jahren und konnte sich nicht erklären, wie es selbst nach all der Zeit der Trennung noch so stark sein konnte - ja sogar wuchs. War diese kurze Zeit mit seiner Liebsten etwa so ausschlaggebend, dass seine Gefühle sich derart vervielfältigten...? Verwirrt über seine weiter wachsenden Gefühle, begutachtete er einen Moment ihre rosigen Lippen, die vom Fieber sicher noch ziemlich heiß... Colin! ermahnte sich dieser Augenblicklich und riss den Blick mühsam von diesem Anblick los. Er musste sich beherrschen. Zum Einen, weil die Frau vor ihm noch immer sehr krank war, zum Anderen, weil er nicht daran glaubte, dass sie jemals mehr für ihn empfinden würde, als Freundschaft. Dass sie im Begriff war, sich in ihn zu verlieben, daran dachte er nicht einmal im Traum. So hatte er sich schließlich schon seid der Sache mit seiner Exfrau eine Art Mauer aufgebaut, was die Sachen Colin und Beziehung angingen. Warum sollte es denn auch anders sein, als sonst? Der Auror hatte nie Glück in solchen Dingen und so hatte er sich selbst als ziemlich Beziehungsunfähig abgestempelt, um jeder Möglichkeit, eine Solche einzugehen zu vermeiden.
Schnell riss der Engländer seine Gedanken zurück ins Hier und Jetzt, schmunzelte aufgrund ihres Kommentares und nickte. "Ja, vermutlich. Vielleicht aber auch, weil ich... Ähm... Weil die Zeit zu solchen Mitteln drängt. Jemand, der sich in deine Wohnung schleicht, und dich so zurichtet, würde sicher nicht davor zurück schrecken, auch in ein Krankenhaus zu kommen." erklärte er, klang dabei für einen Moment sogar ziemlich trocken, was wohl seine Art war, um zu zeigen wie ernst ihm diese Sache war. Als das Thema dann jedoch wieder zu Noah umschwang, schmunzelte auch er wieder kurz, nickte sachte und räusperte sich. "Ich bin froh, dass ich ihm noch nicht über den Weg gelaufen bin. Vermutlich dürfte ich mir dann wieder eine ziemliche Prädigt von ihm gefallen lassen... Aber selbst wenn, was solls. Besser, er lässt seinen Frust an mir, als an Leuten wie dir aus." grinste Colin. Oh ja, so war er ja ohnehin schon immer gewesen. So hatte sich der Ältere oft darum bemüht, Noah auszulasten und auf dem Teppich zu halten, ehe noch irgendwas geschah. Und das selbst noch später im Beruf, wo jeder der Beiden einen eigenen Weg eingeschlagen zu haben schien. Sonst wäre vermutlich bereits schon einige Male eine ziemliche Bombe in der Schulzeit geplatzt und das wäre wohl weniger als Hilfreich gewesen...

Marla Styles
erstellt am 16.10.2008 22:28    

Samstag.. Samstag.. Verdammt, was war denn nochmal Samstag?? "Hogesmead!" dachte sie mit einem Mal laut und lief erneut rot an. "Eh.. Ich meine... Also.. Heute ist doch der Ausflug nach Hogsmead, oder?" Mist, Mist.. So ein Mist! Ich wollte doch eigentlich heute mit Noah Joey erzählen, verdammt.. Das kann ich jetzt jawohl vergessen. Ich kann ja nicht einmal aufstehen, geschweige denn bis nach Hogsmead spazieren!
Marlas Gedankengang wurde allerdings von Colins Antwort unterbrochen und brachte sie zu einem Schmunzeln. Sie konnte sich genau vorstellen, wie Susan sich über Noah ausgelassen hatte. Sie hatte ihn nie gemocht und es stand außer Frage, dass sie ihn nie mögen würde. Hatte sie Susan eigentlich je erzählt, dass Noah Joeys Vater war? Sie war sich nicht sicher.

Mit einem Mal hatte sich eine merkwürdige Atmosphäre in den Raum gelegt. Eine Atmosphäre, die irgendwie angespannt war, als würden jeden Moment Funken schlagen. Ein derartiges Gefühl hatte Marla schon sehr lange nicht mehr gehabt. Viel zu lange und dennoch konnte sie es nun nicht genießen, da einfach alles davon ablenkte. Das erneut heftiger werdende Pochen in ihrem Kopf, die Übelkeit, die sich langsam wieder meldete und zur Folge hatte, dass sich Marla wieder ganz hinlegte und auf die Seite drehte sowie ihre Gedanken, die sich immer wieder um Joey und Noah drehten, wobei Colin ebenfalls einen immer größer werdenden Raum in ihrer Gedankenwelt einnahm. Warum eigentlich?
Als Colin erneut ansprach, dass sich jemand in ihre Wohnung geschlichen hatte, ging Marla die Szene kurz noch einmal durch und schloß dabei für einen Moment die Augen. "Ich hätte die Tür wirklich früher mit einem stärkeren Bann belegen sollen." murmelte sie leise, während sich vor ihrem inneren Auge die roten Blitze zeigten und der kalte Blick der Todessermaske. Das Letzte, woran Marla sich erinnern konnte, bevor alles schwarz geworden war. In diesem Moment konnte sie nicht anders, als erneut leicht zu zittern, obwohl ihr nicht kalt war.
Sie war wütend und ängstlich zur gleichen Zeit. Wütend auf sich und auf diesen Todesser, der sie angegriffen hatte und ängstlich, weil sie nur zu deutlich gesehen und gespürt hatte, wie dunkel die Zeiten erneut waren. Das, was man so lange vor sich hergeschoben hatte, war nun tatsächlich eingetreten. Kein Zurück mehr. Es war im Hier und Jetzt. Das Dunkel.
Marla schmunzelte erneut. "Das wäre aber doch nichts Neues. Wenn er schlechte Laune hat, muss die doch raus und wer gerade in der Nähe ist, bekommts nun einmal ab und wehe dann gibt jemand Widerworte." erklärte sie kurz mit einem Zwinkern und grinste, während sie an den ein oder anderen Zwischenfall zu ihrer Schulzeit dachte. Noah war mit so ziemlich jedem aneinander geraten. Erst jetzt fiel ihr auf, wie sehr Joey dieses Verhalten übernommen hatte, ohne Noah gekannt zu haben. Schon merkwürdig, wie sich solche Dinge ihre Bahn brechen.

Erst jetzt fiel Marlas Blick auf einen Brief, der ungeöffnet auf dem Tischchen neben dem Bett stand, der ihren Namen trug. Ein wenig skeptisch blickte sie darauf und nahm ihn in die Hand. Er trug das Wappen von Hogwarts. Was ist das denn?
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie es endlich geschafft hatte den Umschlag zu öffnen und das Pergament heraus zu friemeln. Nun, da sie allerdings las, was da stand, weiteten sich ihre Augen ein wenig vor lauter Überraschung. Ein Ball? Ein HALLOWEEN-Ball??? Verdammt, Joey hat gar nichts davon geschrieben! oder vielleicht doch? Kurz blickte sie suchend auf das Tischchen, doch da ließ sich nichts finden. Erneut las sie den Brief und erkannte erst jetzt, dass es sich hier um eine Einladung handelte. Dein Verstand ist heute anscheinend ein wenig ausgebremst.
Sie warf einen Blick zu Colin rüber. "Ein Ball also? Da muss doch mit Sicherheit viel für vorbereitet werden?"

tbc: off (neues Forum)

Colin Strife
erstellt am 19.10.2008 16:17    

Aufmerksam beobachtete der Auror, wie sich Marla wieder zurück in die Kissen sinken ließ und sich dabei auf die Seite drehte. Er ahnte, dass sich ihr Körper wieder bemerkbar machte, darum erhob er sich nun vom Bett und setzte Jonathan auf dem Boden ab, nur um ihm zu weisen, dass er doch bitte ins Wohnzimmer gehen soll, um sich dort mit dem Hauselfen zu beschäftigen. So blickte er dem kleinen Jungen kurz nach, schloss mit einem Schwung des Zauberstabes leise die Tür und wandte sich wieder seiner Freundin zu. "Vielleicht solltest du dich noch ein wenig ausruhen?" schlug Colin vor, nahm dabei etwas die Decke und zog sie höher - er würde nicht hinnehmen, dass es ihr wieder schlechter gehen könnte - dazu war sie mittlerweile auf einem zu guten Weg der Besserung. Dass Marla seine Gedanken beherrschte, war eigentlich schon immer so gewesen... Wann eigentlich nicht? Selbst als Kinder hatte er nie bemerkt, wie sie immer mehr ein Teil seines Lebens wurde und sich in ihm festgesetzt, wie ein starker Magnet an einer Tafel, wobei man diesen wohl so gut wie gar nicht mehr los wurde. Der Engländer erinnerte sich, wie er nach seinem Abschiedskuss versucht hatte, diese Gedanken aus seinem Selbst zu befördern. Er hatte mit Frauen geschlafen, sich betrunken und doch war es stets Marla, die in seinen Geist zurück gekehrt war und ihm den Schlaf raubte. So wurden auch aus dem Tag die Nacht und anders herum...
Colin seufzte leise, rieb sich nun die Schläfen und versuchte sich auf einen anderen Gedanken zu bringen - dass dieser wieder einmal mit Marla zusammen hängen würde, war ihm natürlich klar, doch im Moment ziemlich egal. Stattdessen setzte er sich direkt vor sie, legte sanft eine Hand auf ihren Kopf und begann diesen liebkosend zu streicheln. Dass sie zitterte war natürlich vollkommen ausschlaggebend für diese liebevolle Geste - auch wenn er es wohl ohnehin getan hätte. "Keine Sorge..." hauchte er zärtlich in die Stille, die nur vom Knistern eines nahen Kamins, den er noch vor einiger Zeit entfacht hatte, und dem leisen Gebrubbel, das aus dem Wohnzimmer kam, unterbrochen wurde. "Ich werde auf dich Acht geben... Und Denjenigen finden, der dafür verantwortlich ist..." Seine Stimme, nun kaum noch ein Flüstern, wurde noch ein Stück leiser, ehe er sich vorbeugte und sanft ihre Schläfe küsste - die Stirn war ihm ja schließlich abgewandt und irgendwie musste er seine liebste Angewohnheit ja in die Tat umsetzen...
"Nun... Natürlich, das ist Noah..." stimmte der Auror leise summend hinzu und richtete sich wieder auf, um einen Punkt am Kopfende des Bettes zu fixieren. "Aber ich schätze, selbst er wird sich ja irgendwann noch einmal beherrschen lernen... Schließlich ist er ein erwachsener Mann und kein Kind mehr, dass trotzig nach seinem Spielzeug verlangt." Colin legte den Kopf etwas schief und erinnerte sich daran, wie er selbst einmal nach Freizeit und Spaß und Freiheit verlangt hatte - und im endeffekt hatte sich sein Großvater derart verausgabt und aufgeregt, dass er einem Herzinfarkt erlegen war.

Verwirrt richtete der Engländer nun ebenfalls den Blick auf das Papier, dass auf dem Nachttischchen lag und überlegte, wann er es denn dort hingelegt hatte. Hm... Mit gerunzelter Stirn beobachtete Colin, wie Marla versuchte den Brief zu öffnen und hätte ihr auch geholfen, doch er ahnte, dass sie sich dann wie vor den Kopf gestoßen gefühlt hätte - sie konnte ja sicher noch wenige Dinge selbst machen, ohne dabei halb aus den Latschen zu kippen... "Ein Halloween-Ball, ja..." bestätigte er trocken den geweiteten Blick seiner Freundin und kam nicht umhin, innerlich zu schmunzeln. Noch immer konnte er seine kleine Amerikanerin gut einschätzen...
Als sie jedoch ihren Blick auf ihn richtete, blinzelte er selbst verwirrt, hob beide Augenbrauen und räusperte sich. "Nun... Ja, mit Sicherheit." meinte er - er selbst war sich gerade nicht im Klaren, ob Marla damit die Sicherheit des Schlosses, oder die Tatsache für Kleidung und alles Andere meinte. Er selbst hatte an diesem Tag frei - zumindestens für wenige Stunden. Dass sein Geburtstag war, fanden vorallem seine Kollegen im Ministerium wohl so wichtig, dass sie ihn regelrecht dazu zwangen, wenigstens einmal Frei zu nehmen. Für gewöhnlich arbeitete Colin nämlich auch an solchen Tagen - für ihn war es nichts wert. Was auch? Als Kind durfte er nie feiern und so hatte er es aus Gewohnheit auch weiter geführt. Zudem... Warum sollte ich einen Tag feiern, der mir aufzeigt, wie alt ich bin? Hinzu kommt ja, dass ich ja nie danach gefragt hatte, geboren zu werden... Natürlich war es vollkommener Unfug - wer konnte sich auch aussuchen, ob er geboren werden wollte oder nicht? Colin seufzte leicht genervt bei diesem Gedanken und wandte sich wieder seiner Gesprächspartnerin zu. "Wirst du denn hingehen?" wollte er nun mehr interessiert wissen. Der Engländer würde zwar gern der Begleiter von Marla sein, doch bezweifelte er, dass er nach all der Zeit noch ansatzweise Tanzen konnte, geschweige denn, dass er noch Sachen besaß, die dafür angemessen waren... Doch Marla würde sicher wieder einen wundervollen Anblick bieten... Wie damals in der Schulzeit... seufzte der Mann innerlich und schien einen Moment wieder in Gedanken abzuschweifen, ehe er sich leise räusperte und verlegen wurde. Woran dachte er nur wieder...?

tbc: Portale vor dem Schloss