Autor
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Thema: Astronomieturm
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Vincent Rasputin
6.Klasse
Vertrauensschüler
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erstellt am 06.10.2007 17:38
CF- altes Forum, [große Halle]
„Wie kann ich wollen jemandem etwas… anzutun? Selbst wenn es eine „neutrale“ Person ist?“
Vincent lies sich ihre Worte durch den Kopf gehen, er hatte noch nie
über so etwas nachgedacht, für ihn das das ganze immer eine
Selbstverständlichkeit, er hatte sich nie damit auseinander
gesetzt, ob er wirklich jemanden verletzen wollte, für ihn war das
Duellieren ein Sport und er versuchte einfach durch seinen Ergeiz
getrieben der Beste zu sein. „Nun ich würde sagen, man darf
nicht daran denken, dass man jemanden etwas antut sonder muss wohl eher
daran denken, dass man jemanden schützen will. Außer beim
Duellieren wirst du so etwas ja nur brauchen um jemanden zu
schützen, vielleicht kann das helfen deine geistige Blockade zu
lösen.“ Er müsste lächeln als sie meinte, dass sie
ihn in tiefste Verzweiflung stürzen wird. „Ach das ist
Quatsch, du wirst das schon packen und eher wird ein Eisbär einen
Pinguin fangen als das ich verzweifle.“ Vincent spürte was
mit ihr los war und nahm sie zärtlich in den Arm. Er blickte ihr
eine Weile in ihre Wunderschönen Augen bevor er anfing zu
sprechen. „Mach dir wegen so etwas keine Probleme, es ist mir
egal wie gut du bist oder wie schlecht, ich liebe doch trotzdem und
werde immer bei dir bleiben, selbst wenn du morgen früh aufwachst
und all deine Magischen Fähigkeiten sind weg, werde ich zu dir
stehen und bei dir bleiben und dich auf ewig lieben.“
Vincent folgte Jenny neugierig und war gespannt wo sie ihn diesmal
hinführen würde. Sie verließen die große Halle
und gingen durch die Eingangshalle, der Poltergeist schien Schmierseife
auf den Boden verteilt zu haben, aber das beachtete Vincent nicht
wirklich viel mehr fiel ihm der alte Mann auf der gerade durch das
große Tor gekommen war, Vincent wusste auch nicht warum, aber er
hatte etwas interessantes an sich.
„Gewitter? Wenn ich ganz ehrlich bin habe ich noch nie so
wirklich auf ein Gewitter geachtet.“ Sprach Vincent und folgte
Jen durch die vielen Gänge und Treppen. Er versuchte sich den Weg
einzuprägen um ihn in der Not auch einmal allein zu finden.
„Ach keine Angst, wir hatten heut genug glück uns wird
sicher niemand erwischen.“ Sie betraten zusammen den
Astronomieturm. Es war ein riesiger Zylinderförmiger Raum, dessen
Wände voller Karten der verschiedenen Sternbilder und anderen
Himmelserscheinungen war. Die Decke und die obere Hälfte der
Wände waren mit einem Zauber belegt, der es erlaubte durch ihnen
durch zu sehen um den Himmel beobachten zu können. Die
Sitzplätze im Turm ähnelten eher an bequeme Sessel als an
Stühle. Sie wirkten groß und bequem, und es war sicherlich
schwer auf ihnen nicht einzuschlafen.
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Jennifer Gordon
5.Klasse
Vertrauensschülerin
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erstellt am 07.10.2007 00:09
cf: Große Halle
Blitze zuckten wild
über den nachtschwarzen Himmel, ließen alles in einem
gespenstigen Licht erleuchten, was durch den tiefen, grollenden Donner
nur noch verstärkt wurde. Aber Jenny hatte keine Angst, was nicht
nur daran lag, dass Vince bei ihr war. Blitze fand sie eben einfach
faszinierend, auch wenn sie ansonsten eigentlich eher nicht genug von
Sonne bekommen konnte. Sie zog ihren Schatz zu einem dieser bequemen
Sessel, ließ ihn sich setzen und setzte sich kurzerhand kuschelnd
auf seinen Schoß. Vertraut lehnte sie ihren Kopf gegen seine
Schulter, streichelte dabei sachte über seine Brust und
betrachtete während dessen die einzigartige Naturgewalt am Himmel.
„Wenn wir draußen wären könnten wir sicher die
elektrische Spannung in der Luft spüren. Ist dir schon mal
aufgefallen, dass man sie sogar manchmal riechen kann? Alles knistert
dann so komisch um einen herum, dass sich einem die Nackenhaare
aufstellen“, sie schaute lächelnd zu ihm auf, denn sie fand,
dass das Gefühl ähnlich dem war, wie wenn er sie küsste.
Ihr kamen seine Worte wieder in den Sinn... dass es ihm ganz egal
wäre, wie groß oder eben nicht groß ihre magischen
Fähigkeiten waren... dass er sie einfach immer lieben
würde... ein warmes, wohliges Gefühl machte sich in ihr breit
und sie schmiegte sich noch enger an ihn ran, als wolle sie
förmlich in ihn rein kriechen. Seine Worte bedeuteten ihr so
viel... es beschrieb genau das was auch sie empfand... hier ins einen
Armen, das war wie 'nach Hause' kommen...
„Egal was ist, ich werde auch immer zu dir stehen“, sagte
sie leise aber voller inbrunst. Ihr Blick glitt zu dem nun abnehmenden
Mond und sie seufzte leise. Vollmond war gerade erst vorbei... ihnen
blieb noch ein bisschen Zeit bis zu Vincents nächster Verwandlung.
Sie blieb dabei, sie wollte unbedingt auch dann in seiner Nähe
sein, sofern der Wolfsbanntrank wirkte. Der Gedanke, dass er in den
für ihn so schrecklichen Stunden alleine war, war
unerträglich für sie.
„Ich werde mit Miss McGonagall reden“, begann sie ihre
Gedanken laut auszusprechen, „ich will, dass sie mir die
Erlaubnis gibt, in diesen... diesen Nächten bei dir sein zu
können...ich ertrage den Gedanken nicht, dass du alleine bist
dann...“
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Vincent Rasputin
6.Klasse
Vertrauensschüler
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erstellt am 07.10.2007 21:22
Wie Wesen aus purer
Energie bewegten sich die Blitze über den sonst so schwarzen
Himmel. Es war wie ein Tanz der himmlischen Mächte, die wohl
nichts lieber taten als die Menschen mit ihren können zu
beeindrucken um ihnen zu zeigen wie klein und unbedeutend sie doch
eigentlich waren. Vincent hatte nie wirklich auf so etwas wie des
Spektakel eines Gewitters geachtet, so wie die meisten Menschen lebte
er selten im hier und jetzt und hatte sich nie die Zeit genommen auf
die kleinen Dinge zu achten. Sie waren für ihn normal und wohl
nicht wichtig genug um sie zu beachten, doch waren es nicht gerade
diese Kleinigkeiten die das Leben interessant machten. Egal ob nun ein
stürmendes Gewitter, Frühlingsblumen die sich langsam
öffneten um ihre wahre Pracht zu zeigen oder der erste Schnee der
langsam fast zeitlos auf die Erde rieselte, dabei waren doch das die
Spektakel der Natur die doch so wunderschön sein konnten, wenn man
sich nur einmal die Zeit nahm um sie zu beobachten.
Jen setzte sich auf Vincents Schoß und lehnte sich gegen ihn,
sofort schossen wieder die Glücksgefühle durch seinen
Körper und gaben ihm einen Cocktail gemixt aus Geborgenheit und
Aufregung. „Das Gewitter ist doch faszinierend, so schön
aber gleichzeitig so zerstörerisch. Nein, es ist mir noch nie
aufgefallen, sonst nehme ich mir eigentlich nie die Zeit auf so etwas
zu achten. Doch ich habe ja jetzt eine tolle Lehrerin die mir zeigt wie
schön die Welt doch ist.“ Zärtlich hob er ihren Kopf
und küsste ihre Lippen. Jen war wirklich eine
außergewöhnliche Frau gewesen und je länger er bei ihr
war desto größer wurde seine Liebe. Er musste lächeln,
als er daran dachte wie mies sie sich fühlte, nur weil sie nicht
so begabt in der Verteidigung der dunklen Künste war und lobte ihn
als Lehrer und dabei lehrte sie ihn doch etwas viel wichtigeres. Vorher
lebte er immer in der Zukunft, immer darauf bedacht seine Eltern stolz
zu machen, doch in nur wenigen Stunden lehrte sie ihn, das man lieber
im Hier und jetzt leben sollte.
Als sie das Werwolf Thema wieder ansprach schaute sie Vincent ernst und
gleichzeitig besorgt an. „Ich halte es immer noch für keine
gute Idee, das du während meiner Zeit als Wolf bei mir bist. Stell
dir nur einmal vor es passiert etwas. Zum Beispiel der Trank wirkt
nicht oder nur eine gewisse Zeit, ich könne es mir nie verzeihen
dir etwas anzutun. Kein Mensch ist in der Nähe eines Werwolfes
sicher, man müsste schon selbst ein Werwolf sein, oder mindestens
ein Tier, den merkwürdigerweise werden Tiere von Werwölfen
nicht angegriffen, es sei denn sie greifen zuerst an.“
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Jennifer Gordon
5.Klasse
Vertrauensschülerin
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erstellt am 08.10.2007 07:18
Jennifer schaute Vince
mit ebensolcher Ernsthaftigkeit an, wie er auch sie ansah. Jenny konnte
stur wie ein Esel sein wenn es sein musste und dies war für sie
solch eine Situation.
„Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie schrecklich du
dich fühlen musst, wenn du als Werwolf verwandelt bist. Es muss
grausam sein…wie könnte ich es ertragen, dass du dann
alleine bist?“, sie seufzte traurig.
Ein besonders heller Blitz zuckte über den Himmel und zeigte die Schatten des Kummers unter ihren Augen nur zu deutlich.
„Es muss doch irgendeine Möglichkeit geben“, sagte sie
verzweifelt und es war klar, dass sie sich nicht davon abbringen lassen
würde. Vergessen war das wunderbare Naturschauspiel, die
Schönheit der Urgewalt, die draußen herrschte, vergessen war
wo sie sich befanden.
Sie richtete sich in seinem Schoß auf und schien tief in ihren
Grübeleien gefangen zu sein. Schließlich stand sie sogar
auf, lief hin und her, ganz so wie ein Altmagier der über eine
wichtige Formel grübelte, fuhr sich dabei immer wieder durch ihre
Haare oder verdrehte einzelne Strähnen in ihren Fingern.
Den Gedanken, dass ihr selber nichts passieren konnte, wenn sie auch
ein Werwolf war verwarf sie sofort wieder. Nicht nur, dass Vincent das
sicher niemals zulassen würde, sie selber war schließlich
auch nichts lebensmüde. So sehr sie ihn auch liebte… das
ging nun wirklich nicht. Aber gab es nicht irgendetwas, womit man
sicher sein konnte, dass der Wolfsbanntrank auch wirklich wirkte? Ob er
wirkte ließ sich ja schnell feststellen, sie hätten ja ein
Passwort ausmachen können, nur mit menschlichem Verstand
würde er sich daran erinnern und es nennen können, ehe sie
den Raum betrat, in dem er – sie musste schlucken bei dem
Gedanken – gefangen gehalten würde, damit nichts geschah.
Aber er hatte recht, was war, wenn der Trank früher zu wirken
aufhörte als er sollte? Das konnte rasend schnell gehen ohne dass
sie die Veränderung mitbekam. Und dann…dann wäre alles
zu spät. Sie war nicht töricht und wusste, dass sie keinerlei
Chance zur Flucht hätte.
Während sie noch immer durch den Astronomieturm mit solch einem
energischen Schritt rannte, dass man fürchten musste sie
hinterlasse eine Lauffurche, kamen ihr wieder Vincents Worte in den
Sinn.
… Kein Mensch ist in der Nähe eines Werwolfes
sicher, man müsste schon selbst ein Werwolf sein, oder mindestens
ein Tier, den merkwürdigerweise werden Tiere von Werwölfen
nicht angegriffen, es sei denn sie greifen zuerst an…
Toll, sie war aber kein Tier, sie war eine Hexe, ein Mensch, nichts
anderes, auch wenn sie sich nichts sehnlicher wünschte, als eben
doch eines sein zu können. Wenigstens in den Vollmondnächten.
Aber nur ab und an ein Tier sein…
Plötzlich hielt sie jäh in ihrer Bewegung inne und ein
Leuchten ging über ihr Gesicht. Wieso war sie da nicht vorher
drauf gekommen? Mit ein paar Schritten war sie wieder bei Vince, setzte
sich wieder auf seinen Schoß und strahlte ihn an. „Was
wäre, wenn ich wirklich ein Tier wäre?“
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Vincent Rasputin
6.Klasse
Vertrauensschüler
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erstellt am 12.10.2007 18:29
Es schmerzte Vincent
ihr trauriges Gesicht zu sehen, dies war wohl einer der Gründe
warum Vincent lieber alleine mit seinem Schicksal klar gekommen
wäre, doch wer konnte diesem süßem Gesicht schon
widerstehen? Man brauchte schon ein Herz aus Stein im seine Jenny nicht
zu lieben. Doch egal wie sehr er sie liebte und auch egal wie sehr sie
ihn allein mit ihrer Anwesenheit schon den Kopf verdrehte und sie auf
ihre eigene Art verzauberte. Er würde es nicht zu lassen, dass sie
ihn bei Vollmondnächten Gesellschaft leistete. Jen schien diese
Sache ebenfalls sehr zu beschäftigten, sie erhob sich sogar und
lief schwer beschäftigt durch den Raum.
„Was wäre, wenn ich wirklich ein Tier wäre?“
Vincent verstand sofort auf was sie anspielte und ein lächeln
gefolgt von einem glänzen in seinen Augen war die Reaktion. Wider
einmal bestätigte es sich, dass seine Freundin nicht nur
wunderschön sondern auch sehr intelligent war. „Du meinst
ein Animagus nicht war?“ fragte Vincent, obwohl er die antwort
schon kannte. „Aber du weißt, dass nicht jeder ein Animagus
werden kann, ich glaube man muss es im Blut haben und auch wenn du es
im Blut hast, meinst du findest jemand, der dir beibringen kann wie man
sich in einen Animagus verwandelt.“ Fragte er und hoffte der
jungen Hufflepuff durch diese Frage nicht die Hoffnung genommen zu
haben, doch er wollte kein Risiko eingehen. Er würde sich an diese
einsamen Nächte gewöhnen können, wenn er sicher war,
dass niemand zu schaden kam und vor allem Jen nichts passieren
könnte.
tbc- Korridore & Flure
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Jennifer Gordon
5.Klasse
Vertrauensschülerin
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erstellt am 12.10.2007 21:07
„Ich weiß
nicht, ob ich es im Blut habe“, sie klang tatsächlich etwas
in ihrer Euphorie gedämpft, doch sein Lächeln zauberte sofort
jeden trüben Gedanken ihrerseits weg. „Aber ich kenne
jemanden, der das sicher heraus finden kann. Und diese Person
könnte mir sicher auch dabei helfen, mir das beizubringen... denn
sie ist selber ein Animagus.“
Jenny erinnerte sich noch zu gut daran, als sie die kleine Katze
gesehen hatte mit dem viereckigen Fellmuster um die Augen. Und sie
wusste noch ganz genau wie schnell sich diese Katze in die
Schulleiterin verwandelt hatte als sie diese hatte streicheln wollen.
Ihr eigener Blick damals musste köstlich gewesen sein, denn es war
in ihrem ersten Schuljahr gewesen und überhaupt das erste Mal dass
sie überhaupt erfahren hatte, dass es so etwas wie Animagi gab.
Himmel, damals war doch eh alles noch so neu und fremd für sie
gewesen, die Geister hatten sie ja schon erschrocken, sich verwandelnde
Menschen waren das Sahnehäubchen auf dem ganzen.
„Es ist unsere Schulleiterin, Miss Minerva McGonagall. Du hast
gesagt die Schulleitung weiß Bescheid, dass du ein Werwolf bist,
dann kann ich offen mit ihr reden. Ich werde sie gleich morgen fragen.
Kommst du mit? Und ich verspreche dir, wenn ich auch nur den Hauch von
einem Animagus im Blut habe, dann werde ich alles daran setzen, dass
das funktioniert. Es muss einfach funktionieren!“, ihre Stimme
und auch ihr Blick unterstrichen ihre Sturheit bei der ganzen Sache,
als könne sie alleine durch ihren festen Willen bewirken, dass sie
diese Fähigkeit besaß.
„Komm, lass uns beide daran glauben“, sie gab ihm einen
zärtlichen Kuss, „ich muss es probieren“, wieder ein
verspielter, sanfter Kuss, „ich liebe dich so sehr und
...“, viele kleine Küsse, „es muss einfach
klappen“, ein quengelnder Kuss, gefolgt von ihrem strahlenden
Lächeln, „denn so kann ich wirklich bei dir bleiben.“
Es ging ihr richtig gut, die Aussicht, dass es vielleicht doch noch
eine Möglichkeit gab um bei ihm sein zu können, erfüllte
sie mit Hoffnung, gleichzeitig... hey sie saß hier mit dem
tollsten Jungen den es wohl gab, ihrem Schatz für den sie so viel
empfand, dass es schon fast weh tat. Weich an ihn geschmiegt dachte sie
daran, dass sie sich schon bald von ihm verabschieden musste. Die
Schüler mussten in die Gemeinschaftsräume, Jenny jedoch erst
noch auf ihren Vertrauensschülerrundgang um sicher zu gehen, dass
auch wirklich alle sich eben dort aufhielten.
Man, der Gedanke ohne Vince zu sein machte sie jedoch wieder still. Die
Vorstellung alleine war schon grässlich und sie vermisste ihn
schon jetzt. Aber sie war auch zu pflichtbewusst, als dass sie es
einfach hätte ausfallen lassen. Das ging einfach nicht, nicht nur
weil sie tatsächlich stolz darauf war Vertrauensschülerin zu
sein, sondern weil sie Aufgaben, die ihr erteilt wurden, eben immer mit
bestem Gewissen erledigte, alles andere war einfach undenkbar für
sie.
Zögerlich und widerwillig löste sie sich langsam von ihrem
Schatz. „Ich muss langsam gehen“, sagte sie leise und man
hörte, wie schwer es ihr fiel. Mit ein paar Worten erklärte
sie ihm, dass sie als Vertrauensschülerin eben auf Rundgang gehen
müsse, so sei das in Hogwarts, und eben auch, dass sie es nicht
einfach ausfallen lassen konnte und wieso.
„Es tut mir leid“, setzte sie noch betrübt nach, gab
ihm aber dann noch einen wundervollen, zuckersüßen Kuss,
der, wenn es nach ihr gegangen wäre, niemals hätte enden
müssen.
Schließlich ließ es sich aber nicht mehr heraus zögern
und so ging das junge Pärchen, Hand in Hand, wieder und
verließen den Astronomieturm. In den Gängen und Fluren des
Schlosses verabschiedeten sie sich schließlich, wobei Jen Vince
einfach noch ein paar Mal küssen musste. Der Abschied fiel ihr
wirklich schwer. „Bis morgen...“, ein letztes Winken, dann
drehte sich Jenny um und stieg die Treppen herab um in den Hufflepuff
Gemeinschaftsraum zu kommen. Sie wollte sich einen kurzen
Überblick verschaffen, wer wohl schon da sein würde, ehe sie
sich auf den Weg zum Rundgang machen würde.
Tbc Gemeinschaftsraum Hufflepuffs
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Caitlin Mercier
Heilerin
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erstellt am 14.01.2008 22:21
CF: Korridore und Flure
Daniel schien zunächst Caitlin skeptisch zu beäugen und dann
in seine Gedankenwelt abzuschweifen, was die junge Heilerin etwas
irritierte, zumal zwischen den Sprechpausen eine fast peinliche Stille
eintrat. Habe ich irgendetwas Falsches gesagt? Mit meinem vielen Geplapper bringe ich ihn doch hoffentlich nicht in Verlegenheit,
fürchtete die junge Heilerin und biss sich dabei überlegend
auf die Unterlippe. Durch ihre extrem offene und
kommunikationsbedürftige Art konnte es schon mal vorkommen, dass
die gesprächige Französin noch verstärkt durch
Nervosität schließlich doch mehr verbal äußerte
als sie eigentlich wollte und anderen zumuten konnte.
Caitlin empfand derartige Situationen, bei denen sich beide
Gegenüber verlegen anschwiegen als recht unheimlich und begann
leicht nervös und ungeduldig mit ihrem Fuß die Fugen der
Steinplatten nachzuziehen. Sicherlich bleibt er nur aus
Höflichkeit. Wahrscheinlich hat er in dieser Trickstufe schon eine
ganze Weile gesteckt und nun kann er doch nicht los, nur weil er sich
nun verpflichtet fühlt, mir Gesellschaft leisten zu müssen,
mutmaßte Caitlin und wollte ihm gerade eine gute Nacht
wünschen als Daniel unerwartet, aber erfreulicherweise doch noch
das mittlerweile entsetzlich lange andauernde Schweigen brach und der
Heilerin erklärte, dass die Schulleiterin ihm eine Karte von
Hogwarts überreicht habe, auf der auch bestimmt der Weg zum
Astronomieturm verzeichnet wäre. Das einzige Problem bestünde
jedoch nun darin, dass er sie allerdings dorthin begleiten müsste,
was der junge große Mann mit einem entschuldigenden Lächeln
kommentierte.
Interessiert begann nun Caitlin ihr Gegenüber zu beäugen.
Obwohl das Lächeln vermutlich eher erneut eine Ausdrucksweise
seiner Verlegenheit darstellte, empfand sie dieses auf seinem markanten
Gesicht und den kleinen Grübchen um seine Mundwinkel als
äußerst ansehnlich und ... niedlich!?, erschrak
Caitlin nun über ihre eigenen Gedanken und erröte sogar kurz,
was allerdings aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse unbemerkt
blieb. Caitlin rätselte, ob Daniel sein Angebot ernst gemeint und
nicht nur aus Höflichkeit formuliert haben könnte. Allerdings
… wieso sollte man überhaupt einen Vorschlag machen, wenn
man ihn dann doch nicht realisieren möchte. Aus purer
Höflichkeit muss schließlich niemand auf mich Rücksicht
nehmen, war sich die Dunkelhaarige bewusst und aber beim erneuten
Anblick der wunderbaren Sternenpracht durch das Fenster nahm sie
schließlich auch gerne Daniels Angebot an, egal ob es nun ernst
gemeint war oder nicht. „Ich würde mich sehr freuen, wenn
Sie mich begleiten würden. Sie müssen es ja auch nicht lange
bei mir aushalten. Den Weg zurück finde ich dann ja
alleine“, versicherte ihm Caitlin, damit er sich nicht in
irgendeiner Weise ihr verpflichtet fühlen müsste.
So durchschritten sie die nächtlichen Korridore, wobei Daniel
offenbar peinlichst darauf bedacht war nicht erneut in eine der
Trickstufen zu treten, sodass er mit seinen langen Beinen sogar vor
solchen Stufen ruckartig zurückschreckte, die auch nur im
Entferntesten nach solchen aussahen. Caitlin musste insgeheim in sich
hinein lächeln, als sie ihn dabei aus ihren Augenwinkeln beobachte
und versuchte sich vorzustellen, um was für einen Menschen es sich
wohl bei ihm handeln könnte. Trotz später Abendstunde
saß seine gebundene Krawatte noch perfekt und die
Schnürsenkel waren penibel ordentlich zusammengeknotet auf den
blitzeblank polierten Schuhen. Bei Merlins Bart – ein Perfektionist!,
schoss es Caitlin durch den Kopf. Obwohl sie natürlich selbst
hohen Wert auf ein gepflegtes Äußeres legte, konnte es schon
mal bei der notorischen Langschläferin passieren, dass sie es auf
Kosten perfekt gebügelter Kleidung morgens ein wenig später
als am Vorabend gewollt aus dem Bett schaffte und es vielleicht sogar
fast einem Wunder glich, dass sie es überhaupt pünktlich zur
Arbeit erschien.
Unterwegs herrschte wieder die bereits gewohnte Stille zwischen den
beiden jungen Erwachsenen vor, was Caitlin allerdings diesmal nicht
sonderlich störte, da sie sich somit besser konzentriert noch so
kleine Details auf ihrem Weg einprägen konnte. Schon früh
hatte sie realisiert, dass sie sich auch Kleinigkeiten an
Lokalitäten sehr gut merken konnte und ihr herum schweifender
Blick somit eher einer daueraufzeichnenden Kamera glich, deren Film sie
bei Bedarf an die gewollte Stelle zurückspulen konnte.
Doch wie es schien, hatten sie nun endlich ihr Ziel erreicht als beide
eine Tür durchschritten, die sie auf einen Balkon nach
draußen führte. Sofort bemerkte Caitlin den eisigen Wind,
sodass sie unwillkürlich zu Frösteln begann. Allerdings
störte sie diese kleine körperliche Reaktion nicht im
Geringsten als sie mit dem herrlichsten Panoramablick belohnt wurde.
Die Kälte schien wie vergessen und Caitlin eilte zugleich an die
Brüstung des Balkons um zunächst in die Tiefe hinab zu
blicken und dann langsam ihren Augenwinkel gen Himmel anzuheben.
„So einen klaren Sternenhimmel habe ich wirklich schon lange
nicht mehr gesehen“, rief Caitlin enthusiastisch und blickte dann
mit einer hochgezogenen Augenbraue zu Daniel als dieser ihr über
eine 8500 Lichtjahre entfernte Mülldeponie berichtete. So hatte
Caitlin allerdings noch nie den nächtlichen Himmel betrachtet und
musste über diese neue Ansicht leicht amüsiert einen
Mundwinkel nach oben ziehen.
„Weltraum-Müll. Davon habe ich schon gehört. Allerdings
haben selbst die Muggel mittlerweile eine große Menge an Schrott
dort hinauf katapultiert mit ihren stillgelegten Satelliten und
Treibstofftranks, sodass sich selbst die dort befindliche Raumstation
ISS davor in Acht nehmen muss“, gab die junge Heilerin bekannt,
die einmal während ihrer Jugend der Zufall zu einen Besuch des
Hauptquartiers der ESA in Paris geführt hatte und sie sich seitdem
auch für die Muggelforschung des Weltraums interessierte.
Obwohl Caitlin sich vermutlich noch nie unter dem Sternenzelt mit einem
jungen Mann über Müllentsorgung unterhalten hatte, empfand
sie die Thematik alles andere als uninteressant, was Daniel offenbar
nicht so sah, indem er nun eine plötzlich aus dem Kontext
gerissene Frage stellte. Überrascht zog Caitlin nun beide
Augenbrauen nach oben und schmunzelte dann leicht. Die Vorstellung,
dass sich ein akkurater Mann wie Daniel mit Horoskopen
beschäftigte, war zu paradox. „Sagen Sie bloß, Sie
beschäftigen sich mit Astrologie, Daniel“, fragte die junge
Heilerin ganz ungeniert und realisierte gar nicht, dass sie den Lehrer
bereits duzte. „Ich dachte immer Zaubertränkemeister seien
sehr rationale Menschen“, meinte Caitlin ganz ohne Spott, doch
dafür umso mehr amüsiert. „Aber wenn es Sie wirklich
interessiert, ich bin Schütze“, antworte Caitlin, wobei sie
sich daran erinnern musste, dass schon viele behauptet hatten, dass
wohl kein anderes Sternzeichen besser zu ihr gepasst hätte.
„Welches Sternzeichen sind Sie denn?“, fragte sie jedoch
gleich darauf interessiert, denn auch wenn sie nicht wirklich daran
glaubte, schienen manchmal trotzdem bestimmte auf ein Sternzeichen
festgelegte Charaktereigenschaften überraschenderweise beobachtbar
und zutreffend zu sein.
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Daniel Fagon
Zaubertränke
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erstellt am 15.01.2008 18:39
cf ~ Korridore & Flure
Die harschen
Windböen, die Daniel die Haarsträhnen, die nur locker hin die
Ohren gestrichen waren, immer wieder ins Gesicht schlugen sowie das
fahle Sternenlicht ließen die ganze Situation ein wenig
unwirklich erscheinen. Es war wie in einem dieser Träume, die
einem so real und dennoch irgendwo nicht stimmig erschienen, der Art
von Träumen, aus denen man morgens früh langsam wieder
zurück in die Wirklichkeit driftete und dann erstmal vollkommen
orientierungslos und noch halb in dem Traum gefangen war, sodass man
nicht einmal das eigene Gesicht im Spiegel wiedererkannte.
A propos träumen... langsam aber sicher wurde Daniel wirklich
müde, dieser Tag war wirklich sehr lang und anstrengend gewesen,
und ausserdem war er ja bereits mitten in der Nacht aufgestanden um den
Wachstumstrank fertig zu stellen! Er versuchte verzweifelt ein
Gähnen zu unterdrücken – erfolglos. Eilig wandte er
sich ein wenig von Caitlin ab um es vor ihr zu verbergen –
schließlich gab es kaum etwas, das mehr „Du bist nicht
interessant, mir ist langweilig“ ausdrückte als das
Gähnen – jedoch wohl wiederum nur mit bedingten Erfolg,
schließlich ließ sich etwas so auffälliges wie ein
Gähnen nur schlecht verstecken, vor allem wenn man vollkommen
allein auf einem Turm stand.
Moment... vollkommen allein!? Plötzlich wurde ihm mit
erschreckender Klarheit bewusst, dass sie hier tatsächlich absolut
verlassen auf dem Balkon hier befanden und wohl auch keine andere
Menschenseele in Sichtweite war. Daniels Blicke huschten kurz rundherum
und kamen zu dem Schluss, dass sie hier tatsächlich unter sich
waren. Er spürte, wie ihm das Blut ein wenig aus dem Gesicht wich,
wodurch die Hautfarbe wohl ziemlich ungesund blass wurde, und schluckte
nervös. Allein hier zu sein bedeutete, dass er sich wohl im
Notfall, falls er sich vollkommen blamieren würde – ihm fiel
zwar auf die Schnelle kein Beispiel ein, womit er das tun könnte,
aber sicherlich gab es Unmengen von Möglichkeiten – es
schwer werden würde sich aus dem Staub zu machen und sich wie ein
Einsiedlerkrebs in seine Privatgemächer zu verziehen.
Wieder spürte Daniel, wie sich ein weiteres Gähnen anbahnte,
dieses jedoch kämpfte er gerade noch erfolgreich nieder,
schließlich wollte er nicht, dass Caitlin am Ende noch das
Gefühl bekam, ihm wäre langweilig. Er schenkte ihr kurz ein
entschuldigendes Lächeln, als Caitlin nun das Wort erhob, wobei er
nicht darum herum kam festzustellen, dass sie eine sehr schöne
Stimme hatte. Eilig verscheuchte er diesen Gedanken in die hinterste
Ecke seines Bewusstseins und richtete dann seine Aufmerksamkeit
vollkommen auf ihre Worten, nicht auf die Stimme. Offenbar war sie sehr
gut über die Muggelwelt informiert, sehr viel besser als die
meisten in magische Familien hineingeborene Hexen und Zauberer es
waren.
Wahrscheinlich ist sie eine Muggelgeborene, überlegte
Daniel und trat einen kleinen Schritt auf Caitlin zu um bei dem
böigen Wind, der ihm um die Ohren pfiff, nichts von dem was sie
sagte zu überhören. „Sind ihre Elten Muggel? Ich meine
nur, weil ich bin bisher noch kaum einer Hexe mit einer magischen
Familie begegnet, die wusste was die ISS ist“, fragte er
schließlich höflich, wobei in seiner Stimme wohl noch leicht
die ihm anscheinend angeborene Neugier mitschwang.
Bei Caitlins Antwort auf seine gerade wohl etwas aus dem Zusammenhang
gerissene Frage, welches Sternzeichen sie war, musste er bei ihren
zweifelnden Worten leicht lächeln und zuckte dann ein wenig
unbestimmt mit den Schultern. „Ich beschäftige mich
eigentlich mit fast allen Zweigen der Magie, allerdings weniger mit der
Astrologie sondern eher mit der Astronomie“
Ein leises Grinsen huschte über seine Gesichtszüge bei diesen
Worten, dass er sich mit den meisten Zweigen der Magie beschäftige
war zweifelsohne mehr als richtig und hatte bereits zu einigen Wochen
verzweifelten Überlegens geführt, nämlich als er nach
der fünften Klasse seine NEWT-Kurse hatte wählen sollen,
sowie nach seinem Abschluss als er sich nicht so recht für ein
Studienfach hatte entscheiden können. „Allerdings bezweifele
ich doch stark, dass unsere Zukunft irgendwo dort oben...“
– bei diesen Worten machte er eine unbestimmte Geste in Richtung
des Firmaments über ihnen – „... geschrieben steht,
schließlich kann jeder einzelne sein Schicksal selbst bestimmen
und formen.“
Daniel fiel auf, dass er in der Absicht Caitlins Worte aukustisch gut
verstehen zu können ihr seiner Meinung nach etwas zu nahe gekommen
war – zwar hätten andere vielleicht gemeint, dass dieser
Abstand zu einem Gesprächspartner durchaus angemessen war, aber
Daniel sah sowas nun mal etwas anders – und trat schnell wieder
zwei Schritte zurück, um wieder ein wenig mehr Luft zwischen sich
selbst und die junge Frau zu bringen. Sich ein paar Strähnen aus
dem Gesicht streichend, die durch den Wind sowieso innerhalb von
Sekunden wieder dort sein würden, horchte er ein weiteres Mal auf,
als sie ihm schließlich doch noch ihr Sternzeichen verriet:
Schütze.
Also hat sie entweder im November oder Dezember Geburtstag...,
notierte Daniel sich gedanklich, bis dahin sollte er sich nach ihrem
genauen Geburtsdatum erkundigen um das Gratulieren nicht zu vergessen,
was ja schließlich auch sehr unhöflich gewesen wäre.
Als Caitlin sich nach seinem Sternzeichen erkundigte wurde er wieder
aus dieser kurzen Überlegung herausgerissen und wandte seine
Aufmerksamkeit wieder vollkommen seiner Gesprächspartnerin zu.
„Ehm, ich habe am 18. Oktober Geburtstag, also Waage“,
antwortete er schnell, um nicht wieder diese manchmal wirklich
unangenehme Stille, die in Gesprächen ab und zu plötzlich
auftauchte, aufkommen zu lassen, während er sich gleichzeitig ein
wenig darüber wunderte, dass sie ihn gerade mit seinem Vornamen
angesprochen hatte. Nicht, dass er etwas dagegen gehabt hätte!
Allerdings stellte sich so nun die Frage, ob er sie ebenfalls mit
Caitlin oder doch lieber mit Miss Mercier ansprechen sollte... am
besten ließ er einfach sämtliche Anredeformen weg, so konnte
er da wenigstens nichts falsch machen.
Ist das kalt hier!, dachte Daniel zum wiederholten Male
heute schon und schob seine Hände sich ein wenig Wärme
erhoffend in die Umhangtaschen, wo er allerdings direkt von einem mehr
oder minder freundschaftlichen Picken seiner Eule verscheucht wurde.
Irritiert spähte Daniel zu der kleinen Sperlingskauzdame hinunter
und runzelte leicht die Stirn. Sonst hatte sie doch auch nie etwas
dagegen, wenn er seine Hand in die Tasche stecke, wenn sie gerade dort
war. Hatte sie sich vielleicht gerade bei dem Sturz auf der Treppe
verletzt?!
Vorsichtig fasste er ein weiteres Mal in die Umhangtasche und zog seine
Eule, die eigentlich eher einem kleinen Federknäul ähnelte,
heraus, konnte allerdings keinerlei Verletzungen oder ähnliches
entdecken. Stattdessen pickte sie ihn nur noch einmal, was Daniel
wiederum mit einem irritierten Blick quittierte. So agressiv war sie
doch sonst nie! Kopfschüttelnd setzte er H²O wieder
vorsichtig in die Tasche, vielleicht wollte sie einfach nur in Ruhe
gelassen werden und verhielt sich deshalb so seltsam.
Als er aufblickte schaute er direkt in das ebenmäßige
Gesicht Caitlins und ihm wurde bewusst, dass er sich schon wieder hatte
ablenken lassen. Wieder einmal lächelte er sie entschuldigend an
und räusperte sich verlegen. „Ähm, ich wollte nur kurz
nachschauen, was mit meiner Eule los ist, sie verhält sich heute
so seltsam...“ Hoffend, dass das als Ausrede zählen
würde verschränkte er die Arme, um seine Hände so
wenigsten halbwegs warm zu halten, da die Taschen ja im Moment
offentlichtlich „nicht betretbar“ waren und verfluchte
lautlos zum wohl tausendsten Mal am heutigen Tag den Moment, in dem er
sich vor dem Kleiderschrank für die leichte Sommerkleidung
anstelle des warmen Winterumhangs entschieden hatte. Seltsam, sie scheint gar nicht zu frieren,
stellte Daniel mit einem Blick zu seinem Gegenüber fest und war
seltsamerweise ein wenig erleichtert, dass immerhin Caitlin die
beissende Kälte nicht so sehr zu spüren schien.
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Caitlin Mercier
Heilerin
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erstellt am 16.01.2008 14:52
Den Kopf in ihren Nacken gestützt wurde die
junge Heilerin immer mehr in den Bann der Sterne gezogen, sodass sie
weder die eisige Kälte noch den Wind wahrnahm, der mit ihren
wenigen nicht mehr festgesteckten dunkelbraunen Haaren spielte, die
sich im Laufe des Tages aus ihrer Zwangshaltung befreit hatten. Ihr
Blick schweifte übers Land und blieb auf dem nahegelegenen See
hängen, auf dessen Oberfläche sich das Licht des
Sternenhimmels reflektierte und somit fast wie ein kleines Universum
wirkte, das wie ein Portal in das Innere der Erde führte.
Obwohl sie einigermaßen resistent gegen diese für September
ungewöhnliche Kälte wirkte, begannen ihre Nase und Wangen
bereits leicht zu erröten. Doch die eben noch im
Krankenflügel aufgekeimte Müdigkeit schien allerdings durch
das Sausen des Windes trotz des frühen Aufstehens am Morgen und
des harten Arbeitstages wie weggeweht. Am liebsten wäre sie gleich
hinab zum See gelaufen, um zumindest bis zu den Knien das klare und
glatte Wasser zu genießen. Sie liebte Wasser und alle
Aktivitäten, die man mit, unter und auf ihm ausführen konnte
und das zu jeder Jahreszeit. Mit einem Neoprenanzug war
schließlich alles möglich.
Allerdings verwarf sie auch zugleich diese verrückte Idee.
Immerhin hatte sie ja schon nicht den Weg alleine zum Astronomieturm
gefunden und wer weiss, wie lange sie wohl gebraucht hätte, dann
wieder zurück zu ihren Privaträumen zu finden. Außerdem
waren die Tore sicherlich schon alle verschlossen, sodass sie
unnötig Unruhe ins Schloss gebracht hätte, wenn sie an den
Schlössern rüttelte. In diesem Moment kamen ihr auch wieder
die schrecklichen Vorfälle ins Gedächtnis, die Hogwarts
innerhalb der letzten Tage heimgesucht hatten und so überkam sie,
wenn schon nicht aus Kälte, zumindest aus Furcht vor den
unbekannten Gefahren eine Gänsehaut. Ich weiss ja gar nicht,
wie gut das Gelände abgesichert ist. Wenn es Todesser sogar
schaffen, kurz vor dem Gebäude eine Schülerin zu töten,
ist es sicherlich nicht klug sich so leichtsinnig seinen Leidenschaften
hinzugeben in solchen Zeiten, registrierte Caitlin besorgt. Leicht
fröstelnd rieb sie sich die Hände und wurde erst jetzt wieder
der Anwesenheit Daniels gewahr, der schon ziemlich müde zu sein
schien.
Daniel hatte bisher keinen besonders gesprächigen Eindruck auf
Caitlin gemacht, umso mehr musste sie leicht grinsen als anscheinend
seine Neugier ihn immer wieder zwang, neue Fragen zu stellen. Dazu
musste er jedoch aufgrund des lauten Wirkens des Windes näher zu
ihr treten, was die junge Heilerin keineswegs als unangenehm empfand.
„Ich verstehe Ihre Schlussfolgerung, Daniel. Ich habe ebenfalls
bisher nur die Beobachtung machen können, dass lediglich Kinder
aus Familien mit Muggeln auch über ein ausgedehnteres Wissen
über die Muggelwelt verfügen, welches über Gummientchen
und Toaster hinausgeht. Bei mir ist es allerding so, dass meine Eltern
beide Zauberer waren“, Caitlin präferierte in Bezug auf ihre
Eltern stets im Präteritum zu sprechen, was jedoch nur zur
Hälfte der Realität entsprach. So war es doch lediglich ihre
Mutter, die während ihrer Jugend gestorben war, allerdings pflegte
sie seit ihrem Streit mit ihrem Vater nach ihrem Abschluss in
Beauxbattons ein derartig schlechtes Verhältnis, dass sie stets
von ihm sprach, als sei er nicht mehr existent.
„Die ISS kenne ich wirklich nur zufällig. Während
meiner Schulzeit war ich einmal in den Ferien ein paar Tage meine Tante
in Paris besuchen und schlenderte ein wenig durch die Stadt als ich
plötzlich vor dem Hauptquartier der ESA stand, in dem gerade zu
dieser Zeit Tag der offenen Tür war. Dort habe ich dann
natürlich auch was über die ISS erfahren. Und Sie? Haben Sie
irgendwelche besonderen Bezüge zur Muggelwelt?“, fragte nun
Caitlin neugierig den Zauberkundelehrer, der ihr weiterhin kundtat,
dass er sich für fast alle Bereiche der Magie interessierte,
jedoch der Theorie der Astrologie widerspreche was die Bestimmung des
eigenen Schicksals durch die Sternenkonstellationen betreffe. Neugierig
blickte Caitlin zu dem jungen Lehrer und musste leicht grinsen. In der
Tat hätte sie sich nicht bei ihm vorstellen können, dass er
jeden Morgen sein Horoskop las und seinen ganzen Lebensplan danach
ausrichtete.
„Eigentlich interessiere ich mich auf für viele Dinge, aber
nicht nur der Zauberer- sondern auch der Muggelwelt. Es ist erstaunlich
wie sie ihren Alltag meistern nur durch Gerätschaften, die sie
dank Verstandeskraft entwickeln konnten. Die Muggel sind meiner Meinung
nach um vieles mehr um Fortschritt bemüht als wir und ihre ganzen
technischen Spielereien faszinieren mich. Kein Zauberer ist
schließlich bisher auf die Idee gekommen auf den Mond zu fliegen.
Allerdings habe ich mich in den vergangenen Jahren hauptsächlich
auf Phänomene in der Heilkunst spezialisieren müssen, aber
irgendwann müssen wir uns wohl alle für eine Richtung
entscheiden, die wir einschlagen und genauer erforschen müssen.
Allerdings kann es ja nicht schaden gelegentlich einen kleinen Blick
rechts und links von unseren Disziplinen zu werfen“, war Caitlin
der Meinung und holte einmal tief Luft um weiter zu sprechen.
„Und was ihre Aussage betrifft, dass jeder sein eigenes Schicksal
bestimmen kann … da stimme ich allerdings nur teilweise
überein. Bedeutet nicht der Begriff Schicksal in sich, dass das
menschliche Leben durch äußere Einwirkungen bestimmt wird?
Vielleicht mögen ja alle die gleichen Möglichkeiten haben,
bestimmte Wege in ihrem Leben einzuschlagen, aber dieselben Chancen
doch wohl nicht. Schließlich sind Menschen nun mal
unterschiedlich an Aussehen, Intelligenz, Familie, Charakter und
Vermögen. Jemand, der kein Geld besitzt, hat wohl
größere Probleme sich selbstständig zu machen als eine
reiche Person zum Beispiel“, erklärte Caitlin. „Aber
bei solchen Lebensgrundvoraussetzungen kann man natürlich jetzt
streiten, ob es nun Schicksal oder eher Zufall ist, wenn man die ganze
Sache naturwissenschaftlich betrachtet, wohin der Weg einen
verschlägt und welche Ereignisse uns letztlich zu den Menschen
machen, die wir sind. Finden Sie nicht? Was denken Sie denn
darüber, Daniel?“, fragte Caitlin neugierig. Sie mochte zwar
ihre feste eigene Meinung haben, war aber stets offen für neue
Eindrücke und Argumentationen.
Caitlin hatte mal wieder das Gefühl viel zu viel geredet zu haben
und fragte sich, ob ihr Gegenüber sie wohl für eine
Schnattergans hielt. Sein Geburtsdatum notierte sie sich im Kopf,
schließlich war sein Geburtstag bereits in etwa einem Monat.
Allerdings wurde Caitlins Aufmerksamkeit nun direkt auf Daniel gelenkt,
als dieser irgendwie mit seinen Taschen zu kämpfen hatte.
Skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch und überlegte, ob er
vielleicht Taschenkrebse mit sich trug, die Taschendiebe daran hindern
sollte, unbehelligt in die Taschen und Beutel anderer Menschen zu
greifen. Zu ihrer Überraschung holte Daniel jedoch eine kleine
Eule plötzlich hervor, was die Tiernärrin augenblicklich
begeisterte. „Ihre Eule ist aber wirklich sehr
süß“, sprach Caitlin fröhlich, runzelte aber kurz
danach die Stirn. „Lebt sie etwa die ganze Zeit in ihrer Tasche?
Dann würde ich mich aber ebenfalls seltsam benehmen“,
kommentierte Caitlin. Die Vorstellung die ganze Zeit in einer Tasche
leben zu müssen, fand sie paradox – selbst für eine
Eule. Erst jetzt fiel Caitlin auch auf, dass Daniel vermutlich nicht
ohne Grund in seine Taschen greifen wollte. Herje, er sieht ja
richtig unterkühlt aus! Und gerade heute war er noch bei mir im
Krankenflügel. Er müsste sich eigentlich schonen!, schoss
es der jungen Heilerin durch den Kopf. „Vielleicht sollten wir
lieber wieder rein gehen. Sie hätten mir sagen sollen, dass sie
frieren. Nachher holen Sie sich noch aus purer Höflichkeit eine
Erkältung“.
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Daniel Fagon
Zaubertränke
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erstellt am 16.01.2008 18:34
Zu seiner leichten
Überraschung war Caitlin offensichtlich doch keine Muggelgeborene,
sondern stammte aus einer Magierfamilie. Er hoffte bloß, dass sie
nicht wie einige andere Hexen und Zauberer der Meinung war, dass
„Schlammblüter“ einfach nur Abschaum waren, allerdings
machte sie nicht den Eindruck als wäre sie eine Person, die andere
Menschen nach ihrer Abstammung beurteilte. Wieder fiel ihm auf, dass
sie ihn ein weiteres Mal mit seinem Vornamen angesprochen hatte, was
ihn zwar ein wenig verwirrte, aber dennoch keineswegs unangenehm war.
Eigentlich mochte er es wenn sie ihn so ansprach, der Klang seines
eigenen Namens, wenn sie ihn aussprach wirkte auf einmal so anders...
seltsamerweise klang das sonst so gewöhnliche "Daniel"
plötzlich sehr schön. Spontan beschloss er von nun an
ebenfalls ihren Vornamen zu benutzen, wenn er sie ansprach, wenn es sie
störte würde sie ja immer noch Einspruch einlegen
können.
Aber warum benutzt sie die Vergangenheitsform, wenn sie von ihren Eltern spricht?,
fragte er sich ein wenig irritiert über ihre letzten Worte.
Eigentlich müssten Caitlins Eltern – wenn man von ihrem
Alter ausging – noch leben... aber Unfälle geschahen
schließlich überall zu jeder Zeit und besonders zu der Zeit
des großen Krieges gegen Voldemort hatte es hier in Europa viele
Opfer gegeben... Daniel beschloss sie lieber nicht darauf anzusprechen,
schließlich konnten solche Erinnerungen sehr verletzend sein, und
schwieg lieber weiterhin.
Interessiert lauschte Daniel Caitlins Worten, als sie von ihrem Besuch
bei der ESA zu erzählen begann. Er war vollkommen zufrieden damit,
einfach gar nichts zu sagen sondern einfach nur zuzuhören, das war
schon immer so gewesen, denn obwohl er sich sehr für seine
Mitmenschen interessierte und immer ein sehr aufmerksamer Zuhörer
war, gab er ungerne viel von sich selbst Preis sondern bevorzugte die
Rolle des stummen Lauschers. Allerdings schien Caitlin sehr daran
gelegen zu sein, ihn ins Gespräch mit einzubeziehen, was er zwar
sehr freundlich von ihr fand, aber dennoch nicht unbedingt erfreulich.
„Ja, meine Eltern sind Muggel...“, bestätigte Daniel
und zögerte kurz, bevor er zur Verstärkung noch ein weiteres
Wort hinzufügte. „Beide“ Er war sich zwar nicht
wirklich sicher, ob diese Aussage stimmte, aber soweit er wusste
müsste es eigentlich so gewesen sein. Als ihm vor nun schon fast
sechzehn Jahren – Ist es wirklich schon so lange her?
– gesagt worden war, dass er ein Zauberer war, hatte er
zunächst geglaubt, diese Fähigkeiten von seiner Mutter geerbt
zu haben, schließlich musste seine Magie ja wohl irgendeinen
Grund haben, wie er damals noch geglaubt hatte. Und da weder sein
Vater, noch seine Großeltern magisch begabt waren, hatte er diese
Fähigkeit schlussfolgernd seiner Mutter zugeschrieben. Erst als er
später erfahren hatte, dass es durchaus sehr oft vorkam, dass
Kinder aus völlig muggelschen Familien Hexen oder Zauberer waren,
hatte er diesen Gedanken schließlich verworfen. Außerdem
wäre seine Familie ja auch wohl nicht so überrascht über
die Nachricht, dass er auf eine Schule für Magie eingeladen worden
war, gewesen... Trotzdem gefiel ihm diese Vorstellung von seiner Mutter
als Hexe heute immer noch, auch wenn er inzwischen doch stark
bezweifelte, dass es wirklich so war.
Bei den Gedanken an seine Familie war Daniels Laune sichtlich gesunken,
er dachte nicht gerne daran und darüber sprechen wollte er erst
recht nicht, also versuchte er das Gespräch eilig wieder in andere
Bahnen zu lenken. „Sie haben wirklich Glück gehabt, sich
ausgerechnet an diesem einen Tag bei dem Hauptquartier der ESA
wiederzufinden“, meinte er und lächelte leicht, wobei ihm
nicht vollkommen klar war, warum eigentlich. „Ich würde ihr
zu gerne ebenfalls einmal einen Besuch abstatten, aber bisher hatte ich
keine Gelegenheit dazu... das hier ist mein erster Aufenthalt in
Europa. Wussten Sie, dass während unsere NASA über 16
Milliarden US-Dollar, also umgerechnet ungefähr 13 Milliarden Euro
verfügt, die ESA mit vergleichsweise wenigen 3 Milliarden Euro
auskommt? Natürlich haben diese beiden Organisationen
unterschiedliche Schwerpunkte in ihrer Forschung, z. B. konzentriert
sich die ESA nicht so stark auf die kostenspieligen bemannte Flüge
ins All wie die NASA, aber dennoch ist der Unterschied sehr
groß!“
Er biss sich leicht auf die Zunge, wahrscheinlich interessierte es sie
überhaupt nicht, wie groß das Budget von
Muggel-Organisationen war und langweilte sich gerade zu Tode. Nur zu
oft war es ihm bereits passiert, dass er mit seiner offensichtlich sehr
nervigen Angewohnheit mit Zahlen, Fakten und Statistiken nur so um sich
zu werfen andere Menschen verscheucht hatte. Aber er konnte einfach
nicht verstehen, wie manche Leute so etwas nicht interessant finden
konnten! Allerdings konnte er natürlich nicht erwarten, dass alle
so dachten wie er selbst es tat... mit einem leisen Seufzen beschloss
er es für’s erst zunächst mal gut sein zu lassen und
lieber mehr schweigen und weniger sagen. Wer nichts sagte, konnte
schließlich auch nichts falsches sagen!
Stattdessen lauschte er lieber weiterhin aufmerksam dem, was Caitlin
sagte und sog die Informationen auf wie ein trockener Schwamm, der
wochenlang in der Sonne eines Wüstenwadis geschmort hatte, um dann
endlich den starken Regen, der die Regenzeit einläutete,
aufzusaugen. Sie scheint sich wirklich ziemlich für Muggel zu
interessieren... ungewöhlich dafür, dass sie keine
Muggelgeborenen ist Ein leichtes Lächeln umspielte seine
Lippen während er der jungen Heilerin interssiert zuhörte.
Daniel hatte schon öfters darüber nachgedacht, was wäre
wenn es nicht die strengen Gesetze, die jegliches Informieren der
Muggel über Magie verbaten, nicht gäbe... sicherlich
wäre die Welt eine völlig andere, sowohl im postiven als auch
im negativen Sinne. Die Konsequenzen, die eine solche
„Offenbarung“ hätte, waren nicht auszudenken, und doch
überlegte Daniel manchmal, ob es nicht genau das richtige zu tun
wäre.
Dann kam Caitlin plötzlich wieder auf das Schicksal zu sprechen,
und er bereute es schon dieses Thema angeschnitten zu haben –
schließlich war etwas wie das Schicksal nichts, was er
normalerweise mit einer fast fremden Frau diskutiert hätte –
als er bei ihren Worten interessiert aufhorchte. Caitlin hatte wirklich
sehr interessante Ansichten über das Thema Schicksal und schien
sich auch selbst schon Gedanken dazu gemacht zu haben, wie Daniel
erfreut feststellte.
„Nun ja, selbstveständlich sind die Ausgangschancen der
verschiedenen Menschen nicht gleich, sondern es liegen teilweise
wirklich sehr große Unterschiede zwischen den Möglichkeiten,
die junge Menschen haben, aber dennoch kann auch jemand aus
‚gutem Hause’ sich selbst in den persönlichen Ruin
stürzen, durch übermäßigen Alkoholkonsum zum
Beispiel...“ – natürlich war dieses beläufig
erwähnte Beispiel nicht zufällig gewählt, hatte er doch
selbst miterlebt wie sein Vater genau dies getan hatte –
„... und Menschen aus den unteren sozialen Schichten steigen zu
angesehenen Politikern oder Wissenschaftlern auf.
Natürlich spielen die Ausgangssituation und die Art und Weise wie
wir von den Menschen um uns herum geformt werden, sei es durch
Erziehung oder Erfahrungen die wir machen, bei sowas eine sehr
große Rolle, aber dennoch denke ich, dass wir alle zum
Großteil selbst für das verantwortlich sind, was wir tun und
wer wir sind. In jeder Sekunde, jedem Moment den wir leben,
während jeden Atemzug den wir nehmen und jeder Bewegung die wir
tun haben wir die Möglichkeit uns für etwas zu entscheiden.
Der Mensch verfügt über einen freien Willen, wir können
über bestimmte Themen nachdenken und selbst uns unsere eigenen
Meinung dazu bilden und wir können selbst entscheiden was er tun.
Deshalb denke ich, dass jeder für sich selbst, sein Verhalten und
seine Taten verantwortlich ist. Selbstverständlich gibt es immer
Ausnahmen, ein Betrunkener kann sich im Rausch nicht kontrollieren und
jemand mit eine psychischen Störung kann ebenfalls nicht immer die
Kontrolle über sein Verhalten behalten, und das kann man auch
nicht verlangen.
Aber auch in Extremsituationen, wie wenn ein Verbrecher Ihnen eine
Waffe an den Kopf hält, kann man sich entscheiden. Zum Beispiel
dieser schreckliche Anschlag vor nun fast genau zehn Jahren auf das
World Trade Center – Sie wissen wovor ich spreche? –
entschieden sich die Passagiere und die Flugbegleiter des Flugs United
Airlines 93 dazu zu versuchen, die Entführer die zuvor in das
Cockpit eingedrungen waren, anzugreifen. Kurz darauf stürzte das
Flugzeug auf das Gelände einer verlassenen Kohlengrube, wodurch
sämtlich Personen an Board starben, jedoch wenigstens ein weitere
Anschlag wie der, der wenige Stunden zuvor auf die Twin Towers erfolgt
war, verhindert wurde...“ [Quelle: wikipedia]
Erschrocken fiel Daniel auf, dass er hier viel zu viel sagte und
ausserdem auch noch stark vom ursprünglichen Thema abgekommen war,
sodass er prompt verstummte. Er hatte doch gar nicht vorgehabt, sich so
ausführlich zum Thema zu äussern und so auch sehr viel
über sich selbst preiszugeben! „Wie dem auch sei...“,
mumelte er leise und hoffte, dass das Thema damit erstmal beendet war.
Zwar war es wirklich sehr schön, mal wieder wirklich mit jemanden
über so etwas interessantes zu sprechen, aber eigentlich war ihm
sein hübsches Gegenüber noch ein wenig zu fremd, um schon
jetzt solche Diskussionen zu führen. Wenn sie sich besser kennen
würden, dann vielleicht...
Bei Caitlins nächsten Worten bezüglich seiner Eule und dazu,
dass sie sich auch seltsam benehmen würde, würde sie die
ganze Zeit in seiner Tasche leben, musste Daniel leicht auflachen,
allerdings nur sehr kurz, dann hatte er sich wieder unter Kontrolle und
das Lachen wurde schnell zu einem amüsierten Lächeln
abgeschwächt. Schließlich wollte er nicht, dass sie am Ende
noch dachte, dass er sie auslachte! Allerdings fand er die Vorstellung,
die junge Frau die ganze Zeit in seiner Tasche herumzutragen doch etwas
sehr seltsam, denn obwohl das wohl nicht das gewesen war, was sie mit
ihren Worten hatte sagen wollen, war dieses Szenario das erste gewesen,
wass Daniel damit assoziniert hatte.
„Ehm, nein, sie lebt nicht die ganze Zeit in meiner Tasche.
meistens erkundet sie selbst die Umgebung, bleibt allerdings meistens
in meiner Nähe... deshalb finde ich es ja auch so seltsam, dass
sie sich seit heute nachmittag nicht mehr gerührt hat sondern nur
in der Tasche sitzt. Normalerweise hätte sie sich schon
längst aus dem Staub gemacht um sich hier sorgfältig
umzusehen...“ Daniel blickte ein wenig besorgt auf die kleine
Beule in seiner Umhangtasche, das einzige Anzeichen dafür, dass
H²O noch dort war. Hoffentlich ist sie nicht krank oder so...
Wieder einmal war es Caitlins angenehme Stimme, die ihn aus seinen Gedanken riss und zurück in die Gegenwart brachte. „Vielleicht
sollten wir lieber wieder rein gehen. Sie hätten mir sagen sollen,
dass sie frieren. Nachher holen Sie sich noch aus purer
Höflichkeit eine Erkältung“ Daniel lief leicht
rötlich an, anscheinend hatte sie bemerkt, dass er hier
allmählich zu Eis am Stiel wurde, aber er wollte nicht, dass sie
nur weil er nicht in der Lage war ein wenig Kälte zu ertragen
jetzt auf den wunderschönen Ausblick auf den Sternenhimmel
verzichten musste. Aber der Gedanke wieder in die warmen Gänge des
Schlosses zurückzukehren war verlockend, und ausserdem waren sie
ja nun schon einige Zeit hier draußen gewesen... „Wenn es
Ihnen nichts ausmacht, Caitlin“, antwortete er schließlich
und noch einen letzen Blick auf die glitzernde Pracht am Firmament,
bevor er schließlich wieder die Tür öffnete und den
runden Raum betrat.
Er wollte Caitlin gerade fragen, ob sie noch irgendwo hin wollte, als
ein leises Grummeln, das eindeutig von seinem Magen ausging, die Stille
durchschnitt. Erst jetzt fiel ihm wieder das nagende Hungergefühl,
dass ihn überhaupt erst zum Verlassen seiner Privaträume
bewegt hatte, ein. Allerdings wollte Caitlin nun sicherlich zurück
in ihre eigenen Privaträume, schließlich hatten sie beide
morgen einen anstrengenden Tag vor sich – der erste offzielle
Arbeitstag! Nun ja, zumindest für ihn würde es der erste
richtige sein, entführt werden stand sicherlich nicht auf dem
normalen Tagesablauf eines Lehrer hier (hoffte er jedenfalls!).
„Nun ja, also ich begleite Sie am besten noch kurz zurück
zum Krankenflügel, oder?“
Zum Glück schien er sich mit seiner Annahme nicht geirrt zu haben,
sodass sie sich kurze Zeit später wieder gemeinsam auf dem Weg
durch die labyrinthähnlichen Gänge Hogwarts befanden, diesmal
unterwegs in genau die entgegengesetzte Richtung als vorher auf dem Weg
zum Astronomieturm. Die vielen Treppen, die zu der dem
Krankenflügel hinab führten wurden von Daniel wiederum
allesamt kurz misstrauisch gemustert, bevor er sie schließlich
betrat, besonders die Tatsache, dass sich einige von diesen Treppen
offensichtlich bewegen konnten, gefiel ihm überhaupt nicht.
Natürlich hatte es eine gewisse Faszination, in einem so durch und
durch magischen Gebäude zu leben, wo die Magie selbst in dem
Mörtel zwischen den einzelnen Steinen und dem Staub in den dunklen
Ecken präsent zu sein schien, aber es hatte halt auch einige
Nachteile. Wie hinterhältige Trickstufen! Beinahe wäre Daniel
ein weiteres Mal Opfer einer diesen geworden, konnte jedoch im letzten
Moment glücklicherweise noch sein Gleichgewicht wiederfinden und
blieb somit von einer weiteren Blamage direkt vor Caitlins Augen
verschont, sehr zu seiner Erleichterung. Nach einigen Minuten hatten
sie schließlich die Tür von ihren Privatgemächern, die
direkt neben dem Krankenflügel erreicht und wieder entstand so ein
unangenehmer Moment, in dem Daniel nicht wusste, was von ihm erwartet
wurde. „Ehm, ja vielen Dank noch mal für Ihre Hilfe, ohne
Sie hätte ich es nie aus dieser Stufe geschafft“ Eine kleine
Pause, die durch ein sehr dankbares und freundliches Lächeln
seinerseits überbrückt wurde trat ein, bevor er dann
weitersprach. „Nun, ich bin sicher wir sehen uns noch... also,
bis dann! Ich wünsche Ihnen eine schöne Nacht!“ Daniel
konnte gerade noch den Impuls ihr schöne Träume zu
wünschen unterdrücken, seiner Meinung nach wäre das ein
wenig zu persönlich gewesen, und verschwand dann mit einem letzten
Lächeln in der Dunkelheit um sich in seine eigenen Zimmer
zurückzuziehen.
Dort angekommen stand er erstmal dem Problem, dass er noch kaum
Möbel hatte, gegenüber, doch zum Glück hatten die
Hauselfen in der Zwischenzeit für ein behelfsmäßiges
Bett gesorgt, sodass er die Nacht nicht auf dem harten Boden würde
verbringen müssen. Sein Blick wanderte kurz zu der offenen
Tür zum Badezimmer und er dachte einige Momente darüber
nacht, das zu tun was Caitlin ihm heute Mittag geraten hatte,
nämlich ein heißes Bad nehmen, aber ein Blick auf die Uhr
sagte ihm, dass er das wohl doch lieber auf morgen verschieben sollte.
Mit einem Gähnen zog er sich schnell seine Schlafsachen an, die er
zum Glück durch die Buchsuchaktion vorhin bereits ans Tageslicht
befördert hatte und fiel dann wie ein Stein in das flauschige Bett
um in einen tiefen und traumlosen Schlaf zu sinken.
tbc: Lehrerbereich, Privatgemächer von Daniel Fagon
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Caitlin Mercier
Heilerin
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erstellt am 19.01.2008 14:19
Langsam realisierte
auch Caitlin, dass immer mehr die Kälte in ihren Fingern und Zehen
kribbelte. Instinktiv zog sie ihren Umhang enger zusammen und blickte
zu Daniel, dem offenbar ebenfalls der eisige Wind zu schaffen machte.
Mit einem Lächeln hatte sie seine Aussage kommentiert, dass seine
beiden Eltern Muggel waren, denn bisher hatte sie nur sehr selten
schlechte Erfahrungen mit solchen gemacht und so erschienen sie ihr
sogar fast schon sympathischer als die Menschen der Zaubererwelt.
Natürlich fiel es ihr oftmals schwer, deren ungewohnte Welt zu
verstehen und so wirkten viele Gerätschaften verrückter und
aufregender auf sie als sie vielleicht wirklich waren.
Allerdings war der jungen Heilerin nicht entgangen, dass Daniels
Gedanken zu seiner Familie, ebenso wie es bei ihr der Fall war, ihn
nicht unbedingt zu erfreuen schienen. Sie wusste, dass oftmals das
Elternhaus eine der entscheidenden Faktoren war, die determinierten,
welche Entwicklung man einschlagen würde und so interessierte sie
auch Daniels familiären Hintergrund sehr. Allerdings
unterdrückte sie weitere Fragen, um nicht als zu neugierig und
aufdringlich zu wirken. Daniel schien ihr nun nach dem heutigen Abend
nicht ein Mensch zu sein, der gerne zu offen und unverfangen über
sich plauderte, was sie gerne akzeptierte. Jeder musste sich
schließlich vorbehalten, nur so viel von seiner Identität
preisgeben zu müssen, wie man wollte. Als Heilerin musste sie zwar
stets diese Schwelle der Intimität überschreiten, was ihr
während ihrer Studienzeit auch durchaus noch unangenehm gewesen
war, doch ihre Arbeit machte ein solches souveränes und
professionelles Handeln erforderlich.
Erfreulicherweise schien den Zaubertränkelehrer Caitlins
Erzählung über ihre Erlebnisse bei der ESA nicht gelangweilt
zu haben, was aber bei vielen anderen Zauberern durchaus der Fall
hätte sein können. Sie hatte auch nicht den Eindruck, dass er
ihr nur Interesse vorspielte, denn im Gegenzug berichtete er durchaus
engagiert über der doch höchst unterschiedliche Budget der
us-amerikanischen NASA und der ESA. „Sie sind aber auch sehr gut
über die Muggelwelt informiert, Mr. Fagon“, erkannte
Caitlin. Ihr Gegenüber liebte es offenbar Vieles mit Zahlen und
Fakten ausdrücken zu können, während sie selbst dagegen
immer recht emotional in ihren Erlebnisschilderungen war.
Ihr Gespräch kam schließlich wieder auf das komplexe Thema
„Schicksal“ zurück und Caitlin zog nun leicht ihre
sonst glatte Stirn in Falten. „Wissen Sie, Daniel, es ist
interessant, dass Sie gerade den freien Willen ansprechen. Ich sehe das
ein wenig anders, nämlich alles unter dem Gesichtspunkt der
unbedingten Willensfreiheit und Determinismus. Aber vielleicht schaffen
wir es dieses Gespräch ein anderes Mal weiterzuführen
anbetracht der hier herrschenden Kälte und späten Uhrzeit,
die beides keine guten Voraussetzungen sind für eine
philosophische Debatte“, schlug Caitlin fort, sodass Daniel dem
durchaus zustimmte und höflich wie er war, sie zu ihren
Privaträumen begleitete. Erneut sprach er ihr seinen Danke auf,
was Caitlin erneut zum Lächeln brachte. „Ich bin mir sicher
mit Zauberstab wäre es Ihnen auch ohne mich gelungen. Aber
meistens stehen uns dann unsere Hilfsmittel nicht zur Verfügung,
wenn man sie am dringendsten benötigt, nicht wahr?“, fragte
Citlin mit einem leichten Grinsen. „Ich denke, wenn alles gut
läuft, sehen wir uns bestimmt. Gute Nacht Daniel, schlafen auch
Sie gut“, sprach die junge Heilerin und blickte noch einmal kurz
in Daniels Augen, bevor sie dann die Tür zu ihren
Privaträumen schloss und dann müde ins Bett fiel.
TBC: Privaträume Caitlin Mercier
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