Daniel Fagon
Lehrer Zaubertränke
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erstellt am 05.11.2007 21:53
cf: Büro und Privaträume von Prof. McGonagall
Direkt vor der großen doppelflügeligen Tür des Postamtes tauchte Daniel mit einem leisen Plopp
auf und versuchte erst einmal das leichte Schwindelgefühl, das ihn
jedes mal wenn er appariert war plagte, loszuwerden. Über ihm
baumelte an zwei dünnen Eisenketten ein schweres Holzschild in das
jemand neben einer kleinen Zeichnung einer Eule mit einem Umschlag im
Schnabel kunstvoll „Posteule“ geritzt hatte.
Gut, immerhin bin ich richtig hier, dachte Daniel und
atmete erleichtert aus, wobei sich leichte Wölkechen vor seinem
Gesicht bildeten.Die doch recht kalte Luft ließ ihn leicht
erschaudern, und schnell betrat er das warme Haus. Zum Glück war
nicht so viel los im Postamt, es waren auch nur zwei der fünf
Schalter geöffnet, doch selbst an denen waren nur recht kurze
Schlangen zu sehen. Daniel stellte sich an die ganz links und wartete
ungeduldig darauf, dass er dran kam.
Immer wieder wanderte sein Blick zu der großen Uhr, die an der
Wand hinter den Schaltern hing, und mit jeder verstrichenden Sekunde
wurde er unruhiger. Er hatte sich den guten ersten Eindruck bei der
Schulleitern und den drei anderen Kollegen, die im Büro gewesen
waren, schon zerstört, jetzt wollte er sie wenigsten nicht noch
lange warten lassen.
Nach endlosen Minuten war er endlich an der Reihe und wurde von einer
freundlich lächelnden Hexe am Schalter begrüßt.
„Ich möchte gerne eine Lieferung abholen, auf den Namen
Daniel Fagon“ Die Hexe nickte und verschwand durch eine Tür
in einen anderen Raum um kurz danach mit einem großen Paket
zurück zu kommen und nachdem er durch seinen Ausweis bewiesen
hatte, dass er wirklich Daniel Fagon war, überreichte sie es ihm.
Sich bedankend verließ Daniel den Schalter wieder um dem nächsten Kunden Platz zu machen, genauergenommen den
nächsten Kunden, denn hinter ihm stand nicht ein einzelner
Zauberer, sondern zwei groß aufragende Gestalten in dunklen
Umhängen, die nun gemeinsam nach vorne traten.
Daniel warf ihnen einen kurzen Seitenblick zu, irgendwie kam es ihm so
vor, als würden sie ihm nachblicken, aber kurz darauf wanderten
seine Gedanken wieder zurück zu dem Paket, das er gerade in den
Händen hielt.
Nur zu gerne würde er jetzt mal kurz anhalten und die Zutaten ein
wenig näher betrachten, schließlich waren wirklich sehr
aussergewöhnliche und hochinteressante Dinge dabei, z.B. hatte er
sich ein Glas Feenstaub bestellt, eine der wohl faszinierensten
Substanzen, die die Welt so zu bieten hatte. Vielleicht sollte er auch
darüber seinen Unterricht abhalten, die Schüler würden
sich sicherlich für die besonderen Wikrungen dieses
pulverähnlichen Stoffes interessieren... Aber natürlich
musste er, damit er überhaupt irgendwelche Schüler
unterrichten konnte, erst einmal eingestellt werden, und deshalb sollte
er sich jetzt wirklich schnell zurück auf den Weg zum Schloss
machen um das Gespräch mit der Schulleiterin hinter sich zu
bringen.
Aber einen ganz kurzen Blick würde er doch wohl noch riskieren können...?
Mit einem Ruck bog Daniel in eine kleinere Seitengasse ab und stellte
das Paket auf der Fensterbank des Hauses neben des Postamtes ab und
begann die Schnürung zu entfernen. Danach entfernte er das
Packpapier und öffnete den kleinen Karton, der zum Vorschein kam,
vorsichtig und betrachtete mit einem begeisterten Leuchten in den Augen
die Inhalte.
Ein Bündel Sumpfnympenhaar lag direkt neben den Nierensteinen
eines spanischen Feuerdrachens, sowie ein kleiner Beutel mit den
getrockneten Blättern eines Kristallbaumes als auch ein paar fein
säuberlich zusammengebundene Federn eines blauen Phönixes,
eines der seltensten Tiere der Welt. Doch das Herzstück dieser
kleinen Sammlung von wertvollen Zaubertrankzutaten war eindeutig das
(zum Glück bruchsicher gehexte) Glas Feenstaub, das
sorgfältig in einer der Ecken verstaut worden war. Das goldfarbene
Pulver im Inneren des Glases strahlte ein sanftes Licht aus und als
Daniel das Glas vorsichtig aus dem Karton hob, wurden seine Hände
sofort von einer angenehmen Wärme erfüllt.
Plötzlich hörte Daniel hinter sich leise Schritte und drehte
sich um, nur um zu seiner großen Überraschung in die
Gesichter der zwei Zauberer, die im Postamt gerade hinter ihm gestanden
hatten, zu blicken, die ihn ausdruckslos ansahen.
„Ähm... Guten Tag?“, grüßte Daniel sie
unsicher und versuchte zu lächeln, was jedoch kläglich
mislang (es sah eher so aus, als litte er unter wirklich sehr starken
Magenkrämpfen).
Die beiden Zauberer reagierten leider nicht so, wie man es
normalerweise tat, wenn man begrüßt wurde, stattdessen
zückte der kleinere von ihnen seinen Zauberstab, richtete ihn auf
Daniel und zischte zweimal etwas unverständliches, woraufhin
Daniel sein eigener Stab aus der Hosetasche flutschte, direkt in die
Hand des anderen Zauberers. Er wollte fragen, was das denn bitte sehr
sollte, doch als der den Mund öffnete kam kein einziger Ton
heraus. Schweigezauber?, dachte er verwirrt und sah seine Gegenüber mit großen Augen an. Was wollen die von mir?!
Weiter kam er mit seinen Gedankengängen nicht, denn ein weiteres
mal sprach der Mann vor ihm einen Zauberspruch aus, auch dieses Mal
für Daniel nicht zu verstehen, und nach einem hellen roten
Lichtblitz sah und dachte er für’s erste nichts mehr.
tbc: Rest Großbritanniens, Campbeltown, Kingston Lane 14
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