Autor Thema: Haus von Severus Snape
Severus Snape
Todesser
erstellt am 19.01.2008 18:06    



Das alte Anwesen liegt auf einem kleinen Hügel in Salisbury einer kleinen Stadt im Süden Englands...



18. Oktober 2011 6:23 Uhr



CF: Zum Tropfenden Kessel

Severus erwachte langsam aus einem leichten Schlaf. Für einen Moment war ihm als befände er sich in Hogwarts, doch, wie er schon kurz danach feststellte, war dem nicht so. Er war in einem der vielen Räume, des Anwesens seines schon lange verstorbenen Großonkels Albertius Prince. Aufstehen war für ihn nie ein Problem gewesen, beim Einschlafen tat er sich schwerer, da ihm immer viel durch den Kopf ging. Daher war es ihm in den letzten Wochen besonders schwer gefallen einzuschlafen. Bis tief in die Nächte hatte er im Labor gearbeitet, neue Tränke ausprobiert und Zutaten vorbereitet. Die zwei Tränke für Azazel hatten zwar viel Zeit in Anspruch genommen, doch waren hatten sie kaum Mühe gekostet. Der Vielsafttrank war schon fast zu einfach gewesen. Der dunkle Lord hatte diesen ständig verlangt, so dass Severus immer genug der Zutaten auf Vorrat hatte. Der zweite Trank war da doch schon etwas anspruchsvoller gewesen, wenn auch nicht wirklich kompliziert. Der Imperionistrank war eine Art Imperius-Fluch als Gebräu. Demjenigen, der es zu sich nahm, wird der Geist langsam, aber stetig, zermürbt. Das macht das Opfer sehr leicht beeinflussbar, da es nicht mehr unterscheiden kann, was richtig und was falsch ist. Das war wirklich ein sehr praktischer Trank. Der dunkle Lord hatte ihn nur ein Mal verlangt, als er den Massenausbruch aus Askaban plante. Azazel würde den Trank vielleicht noch öfter verlangen. Daher hatte Severus direkt eine größere Menge gebraut. Zu diesen Gedanken kam auch noch das neue Haus, was er noch am einrichten war. Jeden Tag kamen ein paar Kleinigkeiten dazu und so war es mittlerweile doch schon recht wohnlich geworden. Weitaus besser als im Tropfenden Kessel, wo er trotz der drei Tage Buchung nur eine einzige geblieben war, denn gleich am Tag nach dem Todessertreffen war er nach Salisbury zu dem alten Anwesen appariert und hatte festgestellt, dass es noch in einem außergewöhnlich guten Zustand war. Daher blieb er dort wohnen. Severus stand ruckartig aus dem Bett auf und verließ schnell den Raum. Er erreichte das Treppenhaus und ging ganz nach unten, wo er sich ein Labor eingerichtet hatte. Auf dem großen Tisch dort, blubberten die Tränke in großen Kesseln friedlich vor sich hin. Der Vielsafttrank war so gut, wie fertig, nur der Imperionistrank benötigte noch ein paar Tentakelsamen. Diese waren jedoch nicht einfach zu bekommen, da sie hochgiftig war und den Handlungsbeschränkungen der Klasse C unterlag, was für Severus so viel hieß wie, er als bekannter Todesser würde nicht so schnell an welche herankommen. Doch benötigte er sie für die Fertigstellung des Tranks und es würde sicherlich keinen guten Eindruck bei Azazel hinterlassen, wenn er den Auftrag nicht ausfüllte. Zudem wäre es eine große Blamage, wenn er, einer der größten Zaubertrankbrauer der Neuzeit, es nicht vollbrachte einen Imperionistrank zu brauen. Er durchstöberte abermals die Regale im Labor nach den Tentakelsamen, in der Hoffnung noch einen kleinen Rest zu finden, doch wurde wie die letzten Male enttäuscht. Seufzend stieg er wieder die Treppen herauf und ging in die Küche. Er machte sich einen Earl-Grey Tee und setze sich an den Küchentisch, während er, in Gedanken immer noch bei den Tentakelsamen, aus dem Fenster starrte. Da sein Haus auf einem kleinen Hügel lag, hatte er einen guten Überblick über die anderen Gebäude und da kam ihm eine Idee. Schon mehrere Male hatte er Miss Benits die Straßen entlang gehen sehen, was bedeuten müsste, dass sie irgendwo in der Nähe wohnte. Soweit Severus wusste war auch sie eine Tränkebrauerin und auch nicht gerade unbegabt. Wäre es nicht einen Versuch wert, bei ihr nach der fehlenden Zutat zu fragen? Eigentlich war es überhaupt nicht seine Art andere Leute zu besuchen, aber das war ein Notfall; und Notfälle erforderten besondere Maßnahmen. Er nahm noch einen Schluck vom Tee, während er ohne Unterbrechung hinaussah und überlegte, welches der Häuser wohl Miss Benits gehören könnte.

Severus Snape
Todesser
erstellt am 03.02.2008 11:45    

Severus stand wieder bei den Zaubertränken in seinem Labor und rührte durch den Imperionistrank, sorgfältig bedacht darauf, wie oft und in welche Richtung er rühren musste.
Nebenbei überlegte er, ob nicht noch etwas fehlte.
Zwar standen im Buch nur noch die Tentakelsamen, doch erinnerte er sich daran, dass er, als er diesen Trank das eine Mal für den dunklen Lord brauen musste, etwas zusätzliches untergemischt hatte, um die Wirkung zu verstärken. Bloß, was war es nochmal gewesen? Irgendetwas ziemlich teures, was dazu noch sehr selten war....
Plötzlich fiel es ihm wieder ein. Er brauchte Graphorn-Pulver. Es hatte den Trank schon beim letzten Mal weitaus effektiver gemacht. Nur woher bekam er so etwas? Es war eine ziemlich düstere Zutat und obwohl Severus nicht am Reichtum von Miss Benits zweifelte, glaubte er nicht, dass sie diese Zutat besaß, auch wenn es doch sehr praktisch gewesen wäre, beides auf einmal zu bekommen.
Beim letzten Mal hatte er das Pulver in der Nokturngasse gekauft. Doch konnte er sich dahin wagen? Es war so nah an der Winkelgasse und es wäre wirklich äußerst unpraktisch, wenn er kurz bevor die Todesser wieder die Macht erlangen würden, entdeckt werden würde. Doch viele andere Möglichkeiten, als die Nokturngasse gab es nicht, auch wenn Severus die Gestalten, die dort herumlungerten, verabscheute. Dort hausten die Menschen, die von der Zaubererwelt abgegrenzt werden sollten.
Er beschloss heute noch in die Nokturngasse zu gehen und dort nach dem Laden, in dem er das Graphorn-Pulver das letzte Mal gekauft hatte, aufzusuchen. Wenn er sich nicht irrte hieß das Geschäft “Hotch’s dunkle Welt der Zaubertränke”. Doch das es noch von ihm geführt wurde, bezweifelte Severus stark. Bei seinem letzten Besuch vor etwa 15 Jahren war er schon um die 70 Jahre alt gewesen. Doch das Geschäft musste noch existieren, denn in der Nokturngasse wurden selten Läden geschlossen oder neu eröffnet. Es war so als wären sie immer da gewesen.
Severus legte das Rührinstrument beiseite und warf dem Imperionistrank noch einen letzten Blick zu, bevor er den Raum verließ.
Er suchte seinen Reiseumhang heraus und holte einen Lederbeutel mit einigen Galleonen aus seinem Schlafzimmer. Da er in seinem Haus einen Apparierschutz gelegt hatte trat er nach draußen und überprüfte, ob auch niemand in der Nähe war. Als er keinen entdeckte konzentrierte sich kurz und begann sich dann schnell auf der Stelle zu drehen.
Schon im nächsten Moment fand er sich auf den verdreckten, miefigen Straßen der Nokturngasse wieder.

TBC: --> Nokturngasse

Severus Snape
Todesser
erstellt am 11.02.2008 15:46    

CF: Nokturngasse


Severus sah die verlassene Gasse hinunter und ging anschließend wieder in die Richtung aus der er vor einer halben Stunde gekommen war. In einer Ecke entdeckte er einen verrosteten, alten Zeitungskasten. Snape ging näher heran und überprüfte das Datum auf den Zeitungen. Obwohl der Kasten so aussah, als wäre er seit ungefähr 10 Jahren nicht mehr geöffnet worden, war das aktuelle Datum auf den Zeitungen. Also holte er eine kleine, bronzene Münze heraus, steckte sie in den Schlitz im Zeitungskasten und nahm sich anschließend den obersten Tagespropheten heraus. Er sah kurz auf die Titelseite und somit auf den Artikel über die Todesser. Den Artikel würde er in seinem Haus gründlich lesen und mit diesem Vorsatz begann er sich schnell auf der Stelle zu drehen, verschwand aus der Nokturngasse und stand im nächsten Moment wieder auf den Straßen von Salisbury.
Schnellen Schrittes begann er den kleinen Hügel zu seinem Haus hinauf zu gehen. Der Weg dort hinauf war von Bäumen gesäumt, deren Blätter langsam einen Orange-Ton annahmen. Nach ein paar Minuten hatte Severus sein Haus erreicht. Er schloss auf, trat ein und verriegelte die Tür hinter sich. Er nahm das kleine Päckchen Graphorn-Pulver aus seiner Manteltasche und verschwand sofort nach unten in sein Labor.
Dort wog er akkurat die exakte Menge des Pulvers ab und gab dieses anschließend unter ständigem Rühren mit in den Trank, der sich augenblicklich von einem hellbraun in ein mittleres braun umfärbte. Genauso hatte der Trank auszusehen, jetzt fehlten nur noch die Tentakelsamen, danach würde das Gebräu fertig sein. Diese letzte Zutat würde er sich am Abend besorgen.
Severus rührte noch ein letztes Mal durch den Imperionistrank, bedacht auf die Anzahl der Umdrehungen seines Rührstabs und verließ anschließend wieder sein Labor. Zusammen mit der Zeitung ging er in sein Wohnzimmer, wo im Kamin immer noch ein kleines Feuer prasselte. Severus legte noch zwei Holzscheite ins Feuer und ließ sich dann in einem schwarzen Ledersessel vor dem Kamin nieder, in der Hand den Tagespropheten. Endlich konnte er sich dem Artikel auf der Titelseite widmen. Aufmerksam las er den Bericht über die Vermutungen des Ministeriums.
Azazel hatte also Recht behalten. Viele glaubten, dadurch dass die Todesser keinen erneuten Angriff gestartet hatten, dass es etwas einmaliges war und nichts mehr passieren würde. Doch da täuschten sie sich alle. Und das würden bald auch alle merken. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis Azazel den Zeitpunkt des Attentats bekannt gab. Jetzt war der richtige Moment, da der Tagesprophet alle in dem Glauben ließ, dass alles wieder gut wäre. Kaum jemand rechnete genau jetzt mit einem Anschlag, außer vielleicht ein paar vorlaute, kleine Auroren, denen eh keiner Beachtung schenkte.
Severus fragte sich, wo sie zuschlagen würden. Vielleicht beim Ministerium, oder noch einmal Hogwarts, oder vielleicht sogar beides?

Severus Snape
Todesser
erstellt am 08.03.2008 00:25    

Den Vormittag hatte Severus in einigen Büchern geblättert. Er hatte noch einmal die genaue Wirkung vom Imperionistrank nachgeschlagen. Azazel hatte sich einen wirklich qualvollen Trank ausgesucht. Er wollte nicht derjenige sein, dem der Trank verabreicht werden würde. Er hatte sich bereits seinen dritten Tee aufgesetzt und sich dazu etwas Cognac in ein Glas geschüttet, was er nun abwechselnd mit dem Tee schlürfte.
Er schlug das Buch “Dunkle Zaubertränke des 18. Jahrhunderts” zu und überlegte, was er nun tun könnte. Vielleicht ein paar neue Zaubertrankzutaten zubereiten und verkorken? Ja, das klang gut. Er machte sich auf den Weg nach unten in sein Labor.
Auf halbem Weg hörte er plötzlich ein Klopfen an der Tür. Severus blieb abrupt stehen. Er bekam nie Besuch, wie denn auch? Sein Haus war eigentlich gut genug geschützt, so dass sich keiner hier hin verirren konnte. Doch jetzt klopfte es nun mal an seiner Tür und das war ein so sicheres Klopfen, dass dem Besucher bewusst war, das er Severus hier wohnte. Zögernd ging er in Richtung Tür. Das pochende Geräusch machte keine Pause.
Severus zückte seinen Zauberstab und machte sich kampfbereit, falls es nötig wäre. Schließlich könnten dort draußen auch ein paar Auroren stehen. Er packt den Griff der Tür und drückte ihn langsam herunter, dann riss er die Tür auf, seinen Zauberstab drohend in der Hand haltend, und sah in das unsichere Gesicht von Quentin Witherspoon, Azazel’s Diener. Die kleine Gestalt fühlte sich hier alles andere als wohl und im ersten Moment starrte er Severus nur ängstlich an. “Ja?” fragte Severus leicht genervt, doch im Grunde erleichtert, dass es niemand vom Ministerium war, der ihn hier aufsuchte. Quentin sah ihn immer noch mit großen Augen an, begann dann aber hastig ein paar Worte zu faseln.
“Ähmm....Mr. Muldoon schickt mich.” Er begann in seiner Manteltasche zu kramen und zog schließlich einen heraus auf dem Severus’ Name stand. Dieser runzelte die Stirn, nahm aber den Brief und schlug die Tür wieder zu, ohne Quentin weiter zu beachten.
Er ging noch einmal zurück in den Salon, nahm wieder in seinem Sessel Platz, öffnete den Brief und begann zu lesen. Wie erwartet hatte Azazel alles ziemlich genau geplant. Heute Nacht also um 23 Uhr würde das Massenattentat stattfinden. Und endlich durfte er wieder, nach all den langen Jahren, das dunkle Mal heraufbeschwören. Er krempelte seinen linken Ärmel hoch und betrachtete es. Die Schlange, die sich durch den Totenkopf schlängelte, blickte bedrohlich, doch bewegen tat sie sich nicht. Das geschah nur, wenn jemand die Todesser zusammenrief.
Er las den Brief weiter um zu erfahren, wen er zu töten hatte. Ein gewisser Jakob Theodor sollte sein Opfer werden. Ein 39-jähriger Politiker im Ministerium und natürlich ein Muggelgeborener. Severus müsste ihn in seinem Appartement in London angreifen.
Dieser einzelne Mord war natürlich nichts großes, aber alle zusammen, das würde eine Aktion werden, die die Zauberergemeinschaft niemals vergessen würde.

Domino Hayes
Fluchbrecherin
erstellt am 20.03.2008 16:36    

cf: Winkelgasse -> die Winkelgasse

Salisbury hatte sich nichts im geringsten verändert. Nun gut, hier und dort war ein Hause abgerissen oder dazugebaut worden. Aber alles in allem, sah dieses Kaff genau so aus wie vor 16 Jahren. Normalerweise konnte Domino Orte wie diesen auf den Tod nicht ausstehen.
Orte die sich nicht veränderten, aber trotzdem belebt waren. Wenn das Leben an einem Ort ein und aus geht und sich alles mit dem Leben mit verändert und doch gleich bleibt. Bei so etwas konnte Domino einfach nur an Langeweile denken. Solche kleine, unbedeutende Dörfer waren so ereignislos. Natürlich passierte manchmal etwas, wie dass die Frau von neben an ein Kind bekommen hatte. Aber wirklich wichtiges blieb aus. Das Leben drehte sich an solchen Orten im Kreis und der Stammbaum nach einiger Zeit leider auch.

Während Domino nun durch die kleinen Gasse des Städtchen wanderte fragte sie sich immer wieder was sie hierher gezogen hatte. Natürlich wusste sie es schon längst, aber eher friert die Hölle zu, als dass sie das freiwillig zugeben würde. Trotzdem wurde ihr der Grund ihres Hierseins immer deutlicher bewusst, je näher sie ihrem Zielort kam. Mit jedem Meter nahm die Bebauung ihrer Umgebung ab. Immerhin hatte Domino auch nicht vor das Zentrum aufzusuchen. Wenn es ihr nach einen Zentrum verlangt hätte, wäre sie in London geblieben.
Als die junge Hexe angekommen war, blieb sie erst einige Momente stehen um sich neu zu orientieren.

Der Park, in dem sie gerade stand, befand sich am Rand des Ortes. Nur wenige Leute verirrten sich überhaupt an dieses Gelände und heute waren alle Besucher ausgeblieben. Eine Tatsache die Domino nicht besonders störte. Dann würde sie sich wenigstens nicht so idiotisch fühlen, wenn sie das tun würde, das sie vor hatte. Ohne sich weiter groß darauf vor zu bereiten, machte Domino ihren ersten Schritt in die Wiese und ging dann sofort auf einen der älteren Bäume im Park zu.

Der Baum war zwar nicht sonderlich alt. Aber vor 16 Jahren war auch schon eine stattliche Pflanze gewesen. Es dauerte einige Minuten bis Domino an dem Stamm angekommen war. Die alte Birke hatte sich auch nicht viel verändert. Nun sie war gewachsen, aber der jüngere Baum von damals war noch genau zu erkennen.
Domino umrundete dem Stamm einmal ganz langsam und suchte dabei dem Stamm genau mit den Augen ab. Dann als sie den Stamm schon fast völlig umrundet hatte, blieb sie stehen.
Genau dort vor ihr war etwas in den Stamm eingeritzt. Es war zu erkennen, dass der Baum dieses Markenzeichen schon viele Jahre tragen musste.
Domino wollte die Schriftzeichen nachfahren, traute sich am Anfang jedoch nicht, den Stamm zu berühren. Als sie sich dazu überwunden hatte, war es so als würde sie den Baum streicheln.
Genau wie damals vor 16 Jahren prägte sie sich das Eingeritzte gut ein.

Daddy
&
Kaitlin
1995


Als wäre der Baum elektrisch geladen, zuckte ihre Finger plötzlich weg. Dann mit einen Entschlossenheit in ihren Augen, holte Domino ihr Taschenmesser hervor. Während sie den Stamm des Baumes bearbeitete, blies ihr der leichte Wind immer wieder die Haare in das Gesicht. Als Domino mit ihrem Werk zufrieden war, drehte sie sich einfach um ließ sich gegen den Stamm nach unten fallen. Dort im Gras sitzend, entschloss sie sich zu einer weiteren Zigarette und betrachtete dann einfach schweigend ihre Umgebung.
Über ihrem Kopf war die hinzugefügten Schriftzeichen deutlich von den älteren zu unterscheiden.

Daddy
&
(Kaitlin) Domino
(1995) 2011

Severus Snape
Todesser
erstellt am 20.03.2008 19:23    

Als Severus den Salon verließ sah er kurz auf dem Fenster. Der Himmel war mittlerweile aufgeklart und ein paar Sonnenstrahlen fielen in den sonst so dunklen Flur. Wenn er heute Abend pünktlich um 23 Uhr das Dunkle Mal in London heraufbeschwören müsste, sollte er sich langsam auf die Suche nach Miss Benits machen, da er ja noch die Tentakelsamen für die Fertigstellung von Azazel’s Trank benötigte.
Noch einmal warf er einen Blick nach draußen auf die Häuser von Salisbury und versuchte zu erraten, welches davon der jungen Frau gehören könnte. Doch er hatte nicht die leiseste Ahnung, vielleicht sollte er einfach dorthin apparieren. Doch zuerst brauchte er etwas frische Luft. Er öffnete die schwere Haustür seines Anwesens und trat nach draußen. Eigentlich hatte er eine unangenehme Kälte erwartet, doch es war ungewohnt warm.
Als er den, von Bäumen gesäumten Weg, hinunter ging, entdeckte er etwa 10m entfernt eine junge Frau, die zuerst etwas in einen Baum ritzte und anschließend begann darunter eine Zigarette zu qualmen. Severus, natürlich verärgert darüber, dass jemand sein Eigentum beschädigte, stürmte im gewohnt schnellen Schritt auf den Unruhestifter zu.
“Was denken Sie eigentlich, was Sie hier machen?” keifte er. Doch dann erkannte er die Frau wieder. “Ach, Miss Hayes. Ich hätte es mir denken können, aber eigentlich hab ich erwartet, dass ich hier vor ihren Aktionen etwas Ruhe habe.” Ein winziges, kaum erkennbares Lächeln zeigte sich auf seinen fest zusammengepressten Lippen, doch es verschwand schon im nächsten Moment wieder. “Jetzt machen Sie endlich ihre Zigarette aus oder wollen Sie mein ganzes Gelände in Brand stecken?”
Kurz ließ er den Blick über dieses schweifen. Überall war es noch ein bisschen verwildert, doch alles in allem wirkte es recht ordentlich, auch wenn der Rasen nicht mit der Nagelschere geschnitten war. “Was treibt Sie eigentlich nach Salisbury? Sie wollten doch bestimmt nicht nur meine Bäume aufschlitzen und anzünden.” Er schielte an ihr vorbei, um zu sehen, was sie überhaupt in die Rinde geritzt hatte und erkannte dort:

Daddy
&
(Kaitlin) Domino
(1995) 2011


“Werden wir jetzt sentimental, Miss Hayes?” Severus ließ ein spöttisches Lächeln erscheinen. Es tat gut seine schlechte Laune an anderen auszulassen.
Das hatte er schon in seiner Zeit als Lehrer auf Hogwarts festgestellt und dieses Privileg eines Lehrkörpers auch gerne genutzt. Doch, wieso er jetzt schlechte Laune hatte, wusste er gar nicht genau. Es lief doch jetzt alles ziemlich gut. Heute Abend würde das Massenattentat stattfinden und die Todesser würden endlich wieder aktiv werden, die Zaubertränke waren beide gut gelungen und bald würde auch der zweite fertig sein.
Noch einmal sah er auf die eingeritzten Namen und Zahlen. “1995 also. Sie waren schon einmal hier, nehme ich an?”

Domino Hayes
Fluchbrecherin
erstellt am 21.03.2008 15:32    

Dominos Tag war bis jetzt zwar nicht perfekt gewesen, aber recht annehmbar. Aber leider nur bis jetzt. Irgendwie war die junge Hexe so in ihren Gedanken vertieft gewesen, dass sie den anderen Zauberer nicht bemerkt hatte, bis er sie angesprochen hatte. Allein deswegen sank Dominos Laune etwas, aber als sie dann noch die Identität ihres Gegenübers erkannte, war sie sich sicher, dass sie sich ihren angenehmen Tag abschreiben konnte.

Serverus Snape hatte sich in den letzten 8 Jahren nicht großartig verändert. Er sah irgendwie noch immer wie ein böser Onkel aus, der es liebt seine Neffen und Nichten zu quälen.
Während Snape auf sie einredete, fühlte Domino sich wie ein kleines Kind, dass wegen Banalitäten zusammen geschimpft wurde. Alles in allem ein Gefühl, das Domino wirklich nicht mochte.

Als der ältere Magier sie aufforderte ihre Zigarette auszumachen, blickte Domino ihn das erste Mal freundlich an. Die Fluchbrecherin sah so aus als wäre Weihnachten und Ostern auf einen Tag gefallen, währende sie genüsslich den ihre Zigarette weiter rauchte. Kurz überlegte Domino ob sie noch auf provokante Weise den Rauch in Snapes Gesicht blasen sollte oder nicht. Sie entschied sich schlussendlich dagegen, weil sie ihr Glück nicht herausfordern wollte.

„Was treibt Sie eigentlich nach Salisbury? Sie wollten doch bestimmt nicht nur meine Bäume aufschlitzen und anzünden.”
Auf eine bestimmte Art und Weise fand Domino Snapes Sarkasmus göttlich, einfach besser als jedes Kabarett. Bevor sie dem ehemaligen Professor antwortete, nahm Domino davor noch einmal einen genüsslichen Zug.
„Wenn ich irgendwelche Bäume aufschlitzen und anzünden wollte, wären hier keine Bäume mehr. Klar soweit?“

Der Tränkemeister hatte sich bis jetzt noch nicht von Domino provozieren lassen. Das rechnete die junge Hexe ihm an, immerhin legte sie es gerade wirklich darauf an. Es war für Domino wirklich befreiend, dass sie nun endlich so aufmüpfig sein konnte wie sie wollte. Bei allen vorherigen Treffen mit den Tränkemeister war es unmöglich gewesen gegen den Willen ihrer Mutter zu handeln. Der Wille ihrer Mutter war leider nicht so sehr Dominos (oder damals noch Kaitlins) Wille gewesen. Nun da sie endlich die Möglichkeit hatte, wollte Domino auf jeden Kommentar des Giftmischers mit gebührender Intelligenz eingehen.

Wenige Momente später musste Domino jedoch zugeben, dass sie Snape unterschätzt hatte. Dieser Mann konnte mit Worten umgehen und mit ihnen genau die richtige Stelle treffen.
Ich und sentimental? Arschloch! Ist der irgendwo angeeckt, das er auf so dämliche Gedanken kommt?
Mit dieser Frage hatte der Tränkemeister die Kopfgeldjägerin soweit gebracht, endlich aufzustehen. Davor war es ihr egal gewesen ob der Zauberer auf sie herunter sieht oder nicht, aber so einen dämliche Frage, konnte Domino nicht von oben herab ertragen.

„Nur Heilige können es sich leisten sentimental zu sein“, bevor Domino weiter redete nahm sie noch einen Zug aus ihrer Zigarette. Auch dieses Mal entschied sie sich nicht dafür Snape an zurauchen.“ Sehe ich so aus als wäre ich eine Heilige, alter Mann?“
Um nicht so zu wirken, als würde sie dieses ganze Gespräch großartig interessieren, wandte Domino sich etwas ab. Mit leicht bedauerndem Blick bemerkte sie, dass die Glut ihrer Zigarette schon fast den Filter erreicht hatte. Bevor sie den Zigarettenstummel weg schnippen konnte, führte Snape das Gespräch weiter.
„1995 also. Sie waren schon einmal hier, nehme ich an?”

Wegen dieser Unterbrechung misslang Domino die Flugbahn des Stummels etwas, aber nicht wirklich auswirkend. Der noch glühende Filter landete statt auf dem Weg irgendwo im Grünen, aber Domino hatte trotzdem keine Bedenken wegen etwaigen Feuern. Immerhin sah die Wiese sehr gut gegossen aus.
„Kaitlin war schon einmal hier. Ich nicht.“

Nun wand sich Domino noch einmal dem Tränkemeister zu. Sie wollte unbedingt seine Reaktion auf diese doch sehr kryptische Antwort sehen. Wenn Domino etwas netter gewesen wäre, dann hätte sie Snape vielleicht erklärt, wer Kaitlin war und wer Domino ist. Aber Domino war kein nettes Mädchen und sie ist es nie gewesen.
Nun entschloss sich Domino dazu selber eine Frage zu stellen, bevor Snape seine private Fragestunde vorsetzte.

„Sprich doch mal, Snape. Wie kommt es, dass du nicht irgendwo in Rumänien versumpfst? Hat dich das Heimweh gepackt?“

Severus Snape
Todesser
erstellt am 24.03.2008 14:47    

Die junge Frau dachte gar nicht erst daran, ihre Zigarette auszumachen, sondern schaute ihn nur trotzig an. Severus ahnte schon, dass sie ihn nur provozieren wollte, aber das würde er nicht zulassen. Er versuchte den Qualm der von dem Glimmstängel ausging zu ignorieren und lauschte statt dessen den sarkastischen Antworten Domino’s. Immer noch hatte sie einen aufmüpfigen Ausdruck auf dem Gesicht, nur als Severus sie auf das Eingeritzte in der Baumrinde ansprach verschwand diese Mimik kurz und sie wirkte ziemlich verärgert. Auch stand sie nun auf, um ihm ihre Antwort zu verkünden. Severus fand das alles schon fast amüsant und der Spott in seinem Blick verstärkte sich nur durch das “alter Mann”, was sie wohl als gelungene Beleidigung empfand. “Wie ich sehe Miss Hayes sind sie innerlich keinen Tag gealtert. Sie handeln genauso, wie das letzte Mal als ich sie gesehen habe. Immer noch eine große Klappe und nichts dahinter, denken sie mehr über ihre Worte nach, wie ihre Mutter. Wie geht es ihr eigentlich?” Severus ging ein paar Schritte hin und her entfernte sich aber nie mehr als 3 Meter von dem aufgeschlitzten Baum. Währenddessen flog neben ihm der Überrest der aufgerauchten Zigarette entlang. Einen Meter weiter machte er ein klein Qualm Wolke aus. Dort musste der Zigarettenstummel gelandet sein. Unauffällig schlenderte er in diese Richtung und drückte ihn mit seinem linken Fuß aus. Anschließend kehrte er wieder zu der Frau zurück, als wäre nichts geschehen. „Kaitlin war schon einmal hier. Ich nicht.“Severus zog bei diesen Worten eine Augenbraue hoch. Was sollte das denn? War diese Frau jetzt schizophren? Na toll, ich hab eine Irre bei mir im Garten. Als hätte ich nichts besseres zu tun, als hier der zweiten Persönlichkeit eines trotzigen Mädchens zuzuhören. Domino schien gespannt auf eine Antwort zu warten und am liebsten hätte Severus einfach seine Gedanken geäußert, aber er wollte sich ja von der Frau nicht provozieren lassen. Also antwortete er einfach: “Ach, ist das so? Na, wenn Sie meinen.” Severus hatte schon geahnt, dass Domino ihn auch irgendwann fragen würde warum er wieder in England war und ihm war bis jetzt keine wirklich passende Antwort eingefallen. Natürlich würde er nicht die Wahrheit sagen. Er wollte dieser Frau mit ihren zwei Leben kein Vertrauen schenken. “Ich denke nicht, dass Sie das etwas angeht, Miss Hayes. Ich hatte meine Gründe hierhin zurückzukehren und entweder erfahren Sie diese von jemand Anderem oder gar nicht, aber das kann und will ich nicht entscheiden. Und ich hab gehört sie waren auch eine zeitlang im Ausland? Wieso sind Sie zurückgekehrt? Wollten Sie ihrer Mutter nochmal “Hallo” sagen?”

Domino Hayes
Fluchbrecherin
erstellt am 28.03.2008 00:58    

Serverus Snape musste sie einfach erwähnen? Bei der ersten Erwähnung ihrer Mutter hatte Domino sich noch mehr oder weniger unter Kontrolle. Natürlich ihr Hand war kurz zu einer Faust geballt, aber im Vergleich zu den vergangenen Erwähnungen ihrer Mutter, hatte Domino sich wirklich unter Kontrolle. Aber leider zerrte das ganze Gespräch mit dem Tränkemeister an ihren Nerven und so hoffte Domino inbrünstigst, dass er das Wort „Mutter“ nicht noch einmal verwenden würde. Während Snape dabei war Dominos Frage mehr als unzureichend zu beantworten, war die Fragenstellerin eher mit ihren eigenen Erinnerungen beschäftigt.

Vor Dominos inneren Auge beobachtete sie Angelica wie sie sich entfernte. So erinnerte Domino sich eigentlich immer an ihrer Mutter; ihre Mutter wie sie wegging um Spaß zu haben, um ihre Tochter alleine zu lassen.

Wieder krampfte sich Dominos Hand zur Faust zusammen. Diesmal etwas fester als zuvor. Gerade so fest, dass der Schmerz alle anderen Erinnerungen verdrängte.
Danach fokussierte die junge Hexe ihren Blick intensiv auf den Tränkemeister. Selbst wenn er redete hatte er dieses Slytherin-Lächeln auf den Lippen. Allein das verleitete Domino dazu auch ihrem „inneren Slytherin“ freie Hand zu geben. Diese eine Aktion bewahrte Serverus Snape ziemlich sicher davor eine gebrochenen Nase zu bekommen. Doch selbst so war Dominos Laune nach der zweiten Erwähnung ihrer Mutter auf den Tagestiefpunkt abgesunken. Daher war es auch verständlich, dass Domino in ihrem abhängigen Verhalten gerade das abartige Verlangen verspürte einen Zigarette zu rauchen.

Bevor Domino auch überhaupt begann dem ehemaligen Professor auf einen seiner vielen Fragen zu antworten, hatte sie mit einigen flicken Handbewegungen schon wieder eine Zigarette in der Mund. Nach einem ersten erleichterten Zug dachte Domino darüber nach warum sie Snape überhaupt antworten sollte, immerhin hatte er ihre Frage auch nicht beantwortet.

Tja Scheiß drauf, wenn man sich zu geheimnisvoll verhält, wissen alle Leute, dass man ein Geheimnis hat. Wenn man offen ist, dann denken alle Leute man ist zu offen für Geheimnisse ist.

„Natürlich war ich im Ausland. Wer bleibt schon im gleichen Land, wenn man die Schule geschmissen hat? Wie dem auch sei, ich bin geschäftlich hier. Normalerweise arbeite ich als Fluchbrecher in Ägypten. Einer von diesen abscheulichen Kobolden ist auf die geniale Idee gekommen, dass ich was in Gringotts tun soll. Bei der Geldsumme konnte ich schwer nein sagen.“
Domino hatte sich inzwischen lässig an den Baum gelehnt und wartete etwas ab bis sie weiter redete. Nicht die Worte waren wichtig sondern die Pausen dazwischen.

„Was meine liebste Mutter angeht. Ich habe nicht die geringste Ahnung wie es diesem Miststück geht und wenn es nach mir geht, werde ich der Hauslehrer von Gryffindor bevor ich diese Frau wieder sehe.“
Nun legte Domino wieder eine Pause ein, aber diesmal mehr aus genusstechnischen Gründen als aus rhetorischen heraus. Die Fluchbrecherin wollte einfach etwas rauchen. Nach dem der Rauch wieder ihrer Lungen verlassen hatte, widmetet sie sich wieder dem Enigma vor ihr.

„Ach ja, Serverus, dir ist bewusst, dass es dich verdächtig macht, wenn du so verschwiegen über deine Gründe bist, oder?“

Severus Snape
Todesser
erstellt am 28.03.2008 22:00    

Während Severus merkte, dass Domino’s Laune immer schlechter wurde, wurde seine eigene immer besser. Dieses Gespräch war ziemlich belustigend und er wollte die Nerven der Frau noch etwas strapazieren, um zu sehen, wie weit er gehen konnte. Es war unverkennbar, dass er sie wirklich provozierte, denn sie zündete sich schon die nächste Zigarette, vermutlich zur Beruhigung, an.
“Ist die heutige Gesellschaft schon so tief gesunken, dass nun auch Schulabbrecher wichtige Aufgaben für Gringotts erledigen dürfen?” Er zog eine Augenbraue hoch um seine Skepsis zu verdeutlichen. Diese Frau war anscheinend noch nie ganz klar im Kopf gewesen. Wahrscheinlich hat sie die Schule nicht abgebrochen, sondern ist verwiesen worden. Wer möchte schon eine Schizophrene unterrichten? Laut sagte er statt dessen: “Sie waren auf Hogwarts, nehme ich an? Sie müssen wohl nach meiner Zeit dorthin gekommen sein. Ich kann mich nicht an Sie erinnern.”
Natürlich hatte er sich nie alle Schüler behalten, doch er würde vermuten, dass Domino wohl am ehesten in Slytherin gewesen war. Und da erinnerte er sich an so gut, wie jeden. Auch die Benits-Zwillinge waren ihm im Gedächtnis geblieben. Finn hatte im Zaubertrankunterricht immer eine gute Figur gemacht. Ihr Bruder dagegen...Severus wollte gar nicht darüber nachdenken.
Lieber wandte er sich wieder seiner sarkastischen Unterhaltung mit Miss Hayes zu. Und als er Domino’s Reaktion auf ihre Mutter hörte, verstärkte sich sein spöttisches Grinsen nur noch. “So primitiv die Schüler von Gryffindor auch sein mögen, ich glaube kaum, dass eine Schulabbrecherin die Qualifikationen besitzt um Hauslehrerin von ihnen zu werden, sehen Sie das nicht auch so? Nichtsdestotrotz scheinen nicht gut auf ihre Mutter zu sprechen zu sein. Falls ich ihr irgendwann noch einmal über den Weg laufe, grüße ich sie von Ihnen.”
Er kostete dieses Gefühl der momentanen Überlegenheit voll aus. Domino würde sich, wenn sie noch ein Funken Vernunft und Verstand besaß, nicht mit ihm anlegen. Und das ließ ihn unvorsichtiger werden. Doch die junge Frau ließ sich wirklich nicht so leicht aus dem Konzept bringen. Sie konterte mit einer weiteren Frage.
“Sind wir nun schon so weit, dass wir uns duzen und beim Vornamen nennen? Nun dann tut es mir Leid, aber ich werde dem nicht nachkommen können. Sie haben mich mit ihren Vornamen etwas verwirrt. Sind Sie nun Kaitlin oder Domino? Wenn Sie erlauben bleibe ich dann doch bei Miss Hayes, wir wollen doch nicht zu persönlich werden. Und was ihre Frage anbelangt, ich wüsste nicht, wieso ich mich verdächtig mache und mich vor Ihnen rechtfertigen muss ich erst Recht nicht. Wenn Sie mir ihre halbe Lebensgeschichte aufzwingen wollen, nur zu, aber erwarten Sie nicht, dass ich das gleiche tue.” All diese Wörter waren kaum mehr als ein Flüstern, doch waren sie doch so durchdringend, dass auch jemand ein paar Meter entfernt es noch gehört hätte.
“Wo wir gerade bei der Lebensgeschichte sind, können Sie mir erklären, was Sie oder von mir aus auch Kaitlin 1995 auf dem Grundstück meines Großonkels gemacht haben?”

Domino Hayes
Fluchbrecherin
erstellt am 31.03.2008 23:05    

Irgendwie hatte Domino gewusst, dass Snapes Kommentar über ihren Schulabbruch nicht gerade freundlich sein würde und der Tränkemeister hatte sie nicht enttäuscht. Aber in ihr widerstrebte alles, als er indirekt ihre Fähigkeiten als Fluchbrecherin bezweifelt hatte. Domino hatte einfach zu lange für diese Fähigkeiten Blut und Wasser geschwitzt, als das irgendein dahergelaufener Tränkemeister darüber Witze machen konnte.
Kalt lächelte sie Serverus an und nahm noch einen Zug an ihrer Zigarette, bevor sie begann sich subtil (anders macht es ein Slytherin auch nicht) zu verteidigen.

„Ich kann dich beruhigen. Die heutige Gesellschaft ist noch genauso dreckig wie vor vielen Jahren. Ich wurde von einem der Besten in meinem Gebiet ausgebildet. Aber falls, dass dich nicht beruhigt, dann lass dir gewiss sein, dass niemand, der unkompetent ist, länger als 2 Jahre in diesem Job überlebt.“

Kurz wartete Domino und fügte schließlich noch ein weiteres Kommentar dazu.

„Deswegen mache ich auch so viel Geld dabei, alle anderen sterben nach einiger Zeit. So viel weiß ich nach 6 Jahren Schufterei.“

Nach dieser Klarstellung wanderte Domino etwas über die Wiese, nur einige Meter um eine von ihren Vermutungen zu sichern.
Tatsächlich, der Psychopath hat doch tatsächlich meinen Tschik-Stummel ausgetreten. Wie verkalkt kann ein Mensch sein?

Innerlich philosophierte Domino darüber, was wohl in der Kindheit des Tränkemeister schief gegangen war und überhörte dabei fast die nächste Frage. Nachdem sie verstanden hatte, was Snape von ihr wissen wollte, konnte sie nicht anders als eine Augenbraue arrogant zu heben.
Wirklich was soll die Frage jetzt? Natürlich was ich auf Hogwarts, sehe ich aus, als wäre ich in Durmstrang oder dieser französischen Tussen-Schule gewesen? Ich weigere mich diese Frage überhaupt zu beantworten.

Anstatt auch nur irgendwelche Antworten zu überlegen, drehte Domino ihr Gesicht in die Windrichtung und genoss kurz den windigen Luftzug auf ihrem Gesicht. Die nächsten paar Minuten entschied sich dazu den alten Professor einfach reden zu lassen. Aus alten Schulerinnerungen wusste Domino noch, dass man Professoren am besten erträgt, wenn man sie einfach ignoriert. Außerdem konnte Domino bei dem eintönigen Gerede von Lehrpersonen am besten nachdenken und irgendwie musste sie evaluieren, warum dieses Gespräch bisher nicht so verlaufen ist, wie Domino es gewollt hatte.

Irgendwann ist das Gespräch aus dem Ruder gelaufen. Aber genau wann? Wahrscheinlich ganz am Anfang. Ich habe mich benommen, als wäre ich noch immer in Ägypten. Dort redet keiner so mit mir, wie Snape es tut...und natürlich um es alles noch besser zu machen, habe ich mich wie ein 16-jähriger Rebell verhalten. Bei den Pyramiden und da habe ich gedacht ich bin irgendwie erwachsener geworden. Oh, Lukas wäre ja sooo sauer auf mich.

Etwas gestählter für das weitere Gespräch begann Domino wieder damit, dem Gespräch zu folgen. Snape hatte sich dazu entschlossen sehr leise zu reden. Der Fluchbrecherin kam es so vor, als wäre das ein Zeichen dafür, dass Snape es wirklich ernst meinte oder wenn er wirklich sauer war. Ganz sicher war sich Domino aber nicht. Diesmal entschied sie sich dafür solange zu warten, bis Snape wirklich alle seine Frage gestellt hatte. Dadurch hatte sie mehr Zeit über die Antworten nach zudenken. Schlussendlich machte der Tränkemeister es klar, dass er nun auf Dominos Teil der Unterhaltung warten würde.

„Ich bevorzuge Domino, Kaitlin habe ich vor 8 Jahren auf Hogwarts zurückgelassen. Ich habe mich sowieso nie wohl als Kaitlin gefühlt. Mit dem Namen habe ich auch jegliche überholten Höflichkeitsfloskeln beiseite geschoben, also bitte entschuldige, Serverus, wenn mir die „Sie“-Form nicht mehr liegt.“

Hier stoppte Domino und dabei war ihr bewusst, dass sie die letzte Frage des Tränkemeister noch nicht beantwortet hatte. Inzwischen war Domino schon wieder fast am Filter bei ihrer Zigarette angekommen. Mit einem fast wehleidig klingenden Seufzer hob sie den Filter ein letztes Mal zu ihren Lippen und schädigte erneut ihre Lungen. Dann ließ sie den Stummel einfach ins Gras fallen und (um Snape nicht in die Weißglut zutreiben) dämpfte den Stummel aus.

„Warum interessiert dich das so sehr wer 1995 warum hier deinen Baum aufgeschlitzt hat? So viel sentimentale Lebensgeschichte ist nicht gut für meine Laune.“ 

Severus Snape
Todesser
erstellt am 01.04.2008 23:17    

Anscheinend wollte Miss Hayes ihm mit ihrer Bemerkung, sie habe schon 6 Jahre in ihrem Beruf durchgehalten, imponieren. Doch bei Severus stieß sie da auf taube Ohren. Er selbst wusste, was wirklich gefährlich war, hatte er doch viele Jahre für den Dunklen Lord in Hogwarts spioniert. Nur ein Fehler und er wäre ohne Widerkehr in Askaban gelandet. Ihm musste niemand erzählen, wie viel dieser geleistet hatte. War er es nicht, der Dumbledore, der von dem Dunklen Lord mehr als alles andere gefürchtet wurde, getötet hatte?
Wie gern er der jungen Frau das alles jetzt unter die Nase gerieben hätte, doch er hatte sich fest vorgenommen nicht die Kontrolle über seine Worte zu verlieren. “Klammern Sie sich ruhig an diesen letzten Strohhalm.” war das einzige, was er zum Thema Beruf sagte. Dann begann Miss Hayes wieder von “Kaitlin” zu berichten und Severus war immer mehr davon überzeugt, es mit einer Irren zu tun zu haben. Dieses “Kaitlin aka Domino” Gerede war doch schon mehr als lächerlich.
Auf die Benutzung seines Vornamens ging er ein weiteres Mal nicht ein. Er versuchte es einfach grundlegend zu ignorieren. Er wollte ihr keine Angriffsfläche bieten, denn er ahnte, dass wenn Miss Hayes eine winzige Schwachstelle an ihm finden würde, sie diesen Fund sehr ausnutzen würde.
“Diese Phasen mit der zweiten Persönlichkeit sind mir schon mehrmals bei Schülern aufgefallen. Die waren damals 15 oder 16, aber Sie sind...25 oder 26? Sind Sie nicht schon etwas zu alt für diesen pubertären Schwachsinn? Und erst Recht dieses trotzige! Sie führen sich auf wie ein Kleinkind!” Severus stoppte abrupt. War er möglicherweise zu weit gegangen? Er hoffte nicht, er glaubte schon. Aber war nicht alles, was er gesagt hatte war gewesen? Schon seit ihrer Begegnung, hatte sie diesen trotzigen Unterton in der Stimme und immer wieder hatte sie von diesem Kaitlin-Domino Zeug gesprochen. Er selbst fand seine Bemerkung deshalb nun mehr als gerechtfertigt, doch er bezweifelte, dass Miss Hayes sie genauso empfand.
Diese hatte nun auch die nächste Zigarette aufgeraucht und trat sie sogar selbst aus. Sie ist ja doch lernfähig. Miss Hayes stellte eine weitere Frage, doch genau in diesem Moment vernahm Severus das Knacken eines Astes hinter sich. Einen Wimpernschlag später hatte der Tränkemeister schon seinen Zauberstab ergriffen und suchte nun nach der Quelle des Geräusches. Hier verirrten sich selten Leute hin und wenn dann konnte man davon ausgehen, dass sie hier eigentlich nicht willkommen waren. Das hatte er ja heute schon einmal bemerkt.
Immer noch untersuchte er die Bäume und Büsche im Umkreis und fand schließlich den Auslöser des Geräusches. Ein kleiner hässlicher Gnom hatte sich in seinen Garten verirrt und hatte sich nun unter einem Holunderbusch verkrochen. Severus ließ ein genervtes Seufzen erklingen, doch andererseits war er auch erleichtert, dass es nicht schlimmeres als ein Gnom war.
Severus packte ihn im Nacken und zog ihn unter dem Busch hervor, während das Wesen versuchte sich zu wehren und immer wieder nach seinen Fingern schnappte. Der Tränkemeister machte sich nichts daraus, sondern holte aus und schleuderte den Gnom weit über eine der vielen Hecken, wo er mit einem dumpfen Geräusch aufprallte.
Für einen kurzen Moment hatte er Miss Hayes komplett vergessen, doch als er wieder ihren trotzigen Blick Ah; fiel ihm auch wieder ihre Frage ein. “Warum ich es wissen will? Ich glaube, meine Gründe dafür gehen weder Domino noch Kaitlin etwas an und außerdem: Würden Sie nicht auch gerne die Ursache dafür, warum jemand kitschige Texte in ihr Eigentum ritzt, erfahren? Ich denke schon.”
Severus sah auf die Uhr an seinem rechten Handgelenk. Er trug sie grundsätzlich nicht am linken Arm, da dort das Dunkle Mal prangte und er nicht wollte, dass es jemand sah, nur weil er auf seine Uhr schaute. “Ist es nicht langsam Zeit für Ihre nächste Zigarette? Seit der letzten sind bestimmt schon 5 Minuten vergangen.”

Domino Hayes
Fluchbrecherin
erstellt am 06.04.2008 01:01    

Ich führe mich auf wie ein Kleinkind. Na das ist mal wieder etwas neues. So etwas bekommt man sonst auch nie zu hören. Und überhaupt wie kann man gleichzeitig ein Kleinkind und in der pubertären Phase sein? Dieses Gespräch wird unlogisch...

„Ich habe es bist jetzt perfekt geschafft mich vor jeder Verantwortung zu drücken die etwas anderes als meine eigene Person betrifft. So etwas hält jung, Professor.“

Es war Domino bewusst, dass diese Aussage nicht ganz der Wahrheit entsprach. Aber oberflächlich gesehen lag sie schon richtig. Man konnte Domino nur selten dazu bringen für ihre Taten Verantwortung zu übernehmen, wenn sie nicht wollte. Außer natürlich man hatte genug Kleingeld dabei. Bei diesem Gedanken schweiften Dominos Gedanken zu einem völlig anderen Thema ab.

Wieso habe ich das Geld von meinem letzten Auftrag eigentlich noch nicht ausgegeben? Ich wollte mir doch eigentlich unbedingt diesen neuen Besen kaufen... Ach ja Rosangel hat mir eingeredet, dass es doch klüger wäre gewisse Bücher in der Knockturngasse zu erwerben. Damals hab ich ihre Argumente irgendwie logisch gefunden. Wenn ich mich doch bloß daran erinnern könnte, was sie gesagt hatte. Bei der Magie, ich sollte aufhören zu trinken...
...
Sag mal ist das da hinten ein Gnom?


Domino kniff ihre Augen etwas zusammen um die Gestallt hinter Snape genauer zu erkennen. Der Körperform war relativ Gnom ähnlich und mehr konnte Domino nicht wahrnehmen, weil einer der Bäume einen zu harten Schatten warf. Die junge Hexe konnte die Gestallt noch etwa 3 Sekunden genauer beobachten und dann machte der Gnom (Domino ging davon aus, dass es ein Gnom war) einen unverzeihlichen Fehler. Man steigt nicht auf Äste die am Boden liegen. Prinzipiell nicht und vor allem nicht in der Nähe von Zauberern wie Snape. Diese Art von Zauberer neigt dazu paranoide Phasen zu haben.
Obwohl Domino natürlich nicht abfällig über Paranoia denken sollte, immerhin hatte sie ihren Zauberstab sofort in der Hand, als Snape nach seinen gegriffen hatte. Peinlich berührt musste sie sich selber zugeben, dass ihr schon ein Fluch auf der Zunge gelegen hatte.

Macht der Gewohnheit, würde ich so was nennen. Nach 8 Jahren Kairo, sollte das Ziehen des Zauberstab sowieso Reflex sein. Aber der Fluch hätte echt nicht sein müssen. Wenn das so weiter geht, verliere ich noch die Wette gegen Farin. Und ich bin verdammt mal noch nicht paranoid!

Trotzdem verließen Dominos Augen nicht für einen einzigen Moment Snapes Zauberstab. Bist jetzt ist Snape ihr mit seinem professoren-artigen Verhalten ungelegen gekommen. Aber der Zauberstab hatte wieder daran erinnert, dass dieser alte Zauberer vor ihr Dumbledore getötet hatte. Egal was man über diesen alten Kauz denken möchte, man kann nicht leugnen, dass er stark gewesen war.
Er kann so stark sein wie er will, von mir aus. Aber durch das „Mer“ von Sethepenseth kommt er trotzdem nicht ohne dabei drauf zugehen.
Nach diesem Gedanken hatte Domino wieder soviel Egoschub abbekommen, dass sie die Gegenwart des Tränkemeister nicht mehr großartig störte. Dieser war inzwischen wieder zu Domino zurück gekehrt, nachdem er sich des Gnoms entledigt hatte. Obwohl Serverus seinen Zauberstab wieder eingesteckt hatte, weigerte sich Dominos Hand ihren eigenen wegzulegen. Aber ihr fester Griff lockerte sich etwas, während Snape auf ihrer Frage antwortete.

„Mir persönlich wäre so etwas ziemlich egal. Die Dinge die mir wichtig sind, besitzen ein paar der stärksten Schutzzauber, die derzeit in Kairo erhältlich sein. Bei allem andere ist es mir egal ob es da ist oder nicht. Emotionale Bindungen an Gegenstände führt doch so und so nur zu unerwiderter Liebe.“

Während der Giftmischer auf seine Uhr blickte, fiel Domino auf, dass Snape seine Uhr eigentlich auf dem falschen Handgelenk trug. Seine Gründe dafür waren für Domino soweit verständlich, dass sie den erwünschten Effekt verstand. Doch da der Welt doch so und so wusste, dass Snape Dumbledore getötet hatte, leuchtete es Domino nicht ein, warum Snape es überhaupt noch verstecken wollte.
Bevor Domino weiter denken konnte, musst Snape seine eigene miese Laune an Domino auslassen.

„Süß wie interessiert du an meinem Befinden bist, aber ich versichere dir, dass ich selber sehr gut entscheiden kann, wann ich wieder das Bedürfnis habe zu rauchen.“

Kurz blickte Domino zur Sonne. Zwar besaß sie selber auch eine Uhr, aber es machte ihr mehr Spaß vom Sonnenstand die Zeit abzulesen. Leicht irritiert stellte sie dabei fest, dass die Sonne schon einiges gewandert war, seitdem sie angekommen war. Dabei wanderten ihre Gedanken zu Seth zurück.

Verdammt, dieser Kater hat inzwischen sicher schon das gesamte Zimmer zerlegt, einfach aus Langeweile heraus. Irgendwann werde ich mich sehr freundlich für dieses Abschiedsgeschenk bedanken. Überhaupt, ich muss mich noch über diesen dämlichen Bann informieren. Irgendwie habe ich dass Gefühlt, dass Gringotts mir viel zu wenige Kohle gibt für all das hier.

„Nun denn Snape, ich muss sagen ich hatte schon ansprechendere Gesprächspartner. Aber vielleicht würdest du auf arabisch interessanter klingen. Malesh würde da ein Ägypter sagen.Auf jeden Fall wechsle ich jetzt den Tempel, wie es auf arabisch so schön heißt. Ich bin mir sicher, dass man sich sieht. Entwerder geschäftlich bei Gringotts oder bei anderen Geschäften.“

Damit hob Domino ihre Tasche auf und nickte Snape noch einmal zu, bevor sie sich aus dem Grundstück des Tränkemeister entfernte und danach einen sicheren Apparierplatz suchte.

Tbc: Winkelgasse -> Tropfender Kessel

Severus Snape
Todesser
erstellt am 10.04.2008 12:42    

Severus Eindruck von Domino wurde mit jedem Wort, das sie sprach schlechter. Eigentlich hatte er sich eine ganz andere Beschäftigung für den Abend gewünscht als mit einer pubertierenden Irren ein völlig sinnloses Gespräch zu führen. Um zu zeigen, dass sein Interesse an einer Weiterführung der Unterhaltung gesunken war, ließ er die folgenden Kommentare von Miss Hayes still über sich ergehen. Es war zwar sehr verlockend, noch etwas zu erwidern, doch umso erleichterter war er dann, als sie verkündete, sie müsse nun gehen. “Dieses Kompliment gebe ich nur zu gern zurück.” antwortete Severus kühl und sah Domino dabei zu, wie sie sich einen Platz zum apparieren suchte und dann verschwand.

Severus atmete einmal tief durch und sah dann ein weiteres Mal auf seine Uhr. Kaum zu fassen, wie lange er mit Miss Hayes geredet hatte, dabei musste er doch noch so viel anderes erledigen. Zuerst brauchte er noch die fehlende Zaubertrankzutat von Miss Benits und danach, durfte er in London jemanden ermorden...Diesen Tag hatte er sich heute morgen noch viel entspannter vorgestellt. Als erstes beschloss er sich auf die Suche nach Finn’s Haus zu machen, wie er es auch schon vorhatte, bevor ihm Domino begegnet war. Severus verließ sein Grundstück und stand nun vor der Entscheidung, in welche Richtung er gehen sollte. Kurzerhand beschloss er sich im östlichen Viertel Salisburys umzusehen und ging nach links. Jedes Haus betrachtete er gründlich, doch irgendwie konnte er sich nicht vorstellen, dass hinter diesen gewöhnlichen Fenstern Miss Benits leben sollte. Severus erwartete etwas prunkvolles oder auffallendes, was zeigen sollte, zu welchem Stand der Zauberergesellschaft sie sich zählte. Und er fand es auch. Nachdem er ungefähr 10min gegangen war, erblickte er ein Severus ein altes, aber doch ziemlich gut erhaltenes riesiges Anwesen. Sein Haus hätte dort bestimmt zweimal hineingepasst. Doch weil er das nicht zugeben wollte, verscheuchte er diesen Gedanken schnell wieder. Doch er hatte so ein Gefühl, dass er hier vor dem richtigen Haus stand. Er trat noch etwas näher heran und betrachtete sich nebenbei die gut gepflegten Rosensträucher, die den Weg zum Gebäude hin säumten. Wer braucht denn so viele Rosen? war das erste, was ihm dazu einfiel, anschließend ging er geradewegs auf das Anwesen zu, als er an einem der Rosensträucher einen Hauselfen arbeiten sah. Severus selbst hatte nie viel von diesen Wesen gehalten und auch nie einen selbst besessen. Natürlich, sie waren ganz praktisch, aber sie konnten nichts erledigen, was er nicht auch selbst besser könnte. Aber wer es braucht! Kurz überlegte er, ob er den Hauselfen ignorieren und einfach weitergehen sollte, entschloss sich dann aber, doch ihn zu fragen, wer hier wohnte. Er ging auf das Wesen zu, welches sich sofort herumdrehte und den Tränkemeister mit großen Augen ansah. “Wohnt hier eine Miss Benits?” er versuchte möglichst gleichgültig zu klingen, wartete aber doch gespannt auf die Antwort. Doch der Hauself sagte nichts, sondern sah nur auf den Boden. “Antworte!” fuhr Severus ihn an. “Wohnt hier Finn Benits?! Ich hab einen Termin mit ihr!” Das stimmte zwar nicht so ganz, aber Severus hoffte, dass er dadurch dem Elfen eine Zustimmung entlocken konnte. Und tatsächlich, der Hauself nickte kurz und arbeitete, dann schnell konzentriert an den Rosensträuchern weiter. Severus reichte dieses Nicken und er ging schnellen Schrittes und mit einem Blick auf seine Uhr zu der Tür des gewaltigen Gebäudes und klopfte an.

TBC: Anwesen der Benits

Severus Snape
Todesser
erstellt am 06.06.2008 22:55    

Mittwoch, 19. Oktober 07:29 Uhr

cf: London allgemein

Severus ließ im Schlaf noch einmal die vergangene Nacht Revue passieren. Der Traum war zwar um einiges verworrener, doch war es unverkennbar, dass es sich um den Mord an Jakob Theodore drehte. Auch sah er das dunkle Mal nochmal am Himmel schweben, genau, wie vor einigen Stunden.
Severus lächelte fast sehnsüchtig dort hinauf, als plötzlich ein weit entferntes, aber doch schrilles Geräusch erklang und er augenblicklich erwachte. Zuerst war er fest davon überzeugt gewesen, dass ihm jemand mit einer Trillerpfeife ins Ohr gepfiffen hatte, doch als rechts und links von ihm niemand zu sehen war, kam er zu dem Schluss, dass er es sich einfach nur eingebildet hatte.

Gerade wollte er sich umdrehen und weiterschlafen, als dieses Klingeln wieder ertönte. Aber erst beim dritten Schellen begriff er, dass es sich um die Türklingel handeln musste. Was hat sich dieser Mensch bloß dabei gedacht, um diese Uhrzeit bei mir zu klingeln?!?! Severus sah zur Sicherheit auf den Wecker auf seinem antiken Nachttischschränkchen und stellte mit mürrischer Laune fest, dass es gerade mal 7:30 Uhr war.
Er seufzte genervt und ging die Möglichkeiten, die er hatte, durch. Er könnte das Klingeln einfach ignorieren, er könnte in einen anderen Raum, weit weg von der Haustür gehen, wo man das Klingeln nicht hören würde, oder er könnte auch einfach die Tür öffnen.
Da das Klingeln nicht aufhörte, sondern - so schien es ihm zumindest - immer lauter wurde, entschied er sich letzendlich für letzteres und stand nörgelnd aus seinem warmen, gemütlichen Bett auf. Er nahm den schwarzen Morgenmantel vom Haken an der Tür, zog ihn sich über und steckte in die rechte Tasche seinen Zauberstab, denn Vorsicht war besser als Nachsicht. Schließlich könnte vor der Tür auch ein unerwünschter Gast stehen...wobei, um diese Uhrzeit war wirklich jeder Gast unerwünscht.
Er gähnte ein letztes Mal herzhaft und öffnete anschließend die Tür, und keifte, ohne wissen zu wollen, wer dort stand: “Wissen Sie eigentlich, wie früh es ist?” Nun sah er doch sein Gegenüber an und starrte in ein paar eisblaue Augen. Ist das etwa..?
Um sich zu vergewissern, dass er Recht hatte, nahm er auch den Rest des Gesichtes in Augenschein. Kein Zweifel, sie war es, auch wenn es schon etwas her war, dass er sie das letzte Mal ohne Maske gesehen hatte, wo sie sie doch so selten abnahm.
“Guten Tag, Miss Angier. Schon so früh unterwegs?” fragte er sarkastisch. “Ich hoffe, Sie mussten nicht zu lange warten, ich benötige etwas Zeit zum Aufstehen.” Erst jetzt fiel ihm das Kleid, das Elaine trug, auf.
Wer zieht denn bitte um diese Uhrzeit so etwas an? Bei Merlin, es ist keine 8 Uhr und die rennt schon im Abendkleid herum!
“Wie kann ich Ihnen helfen?” Eigentlich konnte Severus es sich schon denken. Elaine Angier war schon öfters hier gewesen und jedesmal hatte sie nach einem Trank gefragt, meistens waren es Gifte.
Da Severus es von den anderen Treffen nicht anders gewöhnt war, auch wenn sie alle etwas später am Tag gewesen waren, bat er sie herein, während er fragte: “Wollen Sie gleich noch irgendwohin, oder wieso tragen Sie dieses...dieses Ding?”

Elaine Angier
Todesser

erstellt am 07.06.2008 13:29    

cf ~ Haus von Elaine Angier

Elaine war wirklich ein äußerst ungeduldiger Mensch und betätigte den Klingelknopf noch einige Male, bis sich endlich irgendetwas im Haus rührte. Erst jetzt kam ihr der Gedanke, dass sie den Tränkebrauer vermutlich gerade geweckt hatte. Na, das ist jetzt auch egal. Schlechte Laune hat er ja ohnehin immer. Außerdem schadet es nicht, auch mal früher aufzustehen.
Als sich schließlich die Tür öffnete, geschah ziemlich genau das, was eigentlich immer passierte, wenn man jemanden weckte: Snape keifte sie an. Ein wenig entnervt verdrehte Elaine die Augen. Natürlich wusste sie, wie viel Uhr es war, aber um diese Uhrzeit von 'früh' zu sprechen, schien ihr vollkommen deplaziert. Allerdings passte ihr Schlafrythmus auch nicht ganz zu dem Rythmus anderer Menschen.
"Guten Morgen, Mister Snape. Natürlich weiß ich, wie spät es ist." Sie musterte ihn kurz mit einem kühlen Blick. Er trug einen Morgenmantel. Also war er tatsächlich gerade erst aufgestanden. "Ich wollte sie nicht wecken. Dachte nur, sie wären längst aufgestanden." fügte sie wie beiläufig hinzu. Das kam einer Entschuldigung zumindest nahe und zu mehr wäre Elaine nicht fähig gewesen, weil sie Langschläfer einfach nicht verstehen konnte.

Er bat sie herein und Elaine schritt eleganten Schrittes an ihm vorbei in sein Haus, während er ihr eine Frage bezüglich ihres Kleides stellte. Nun gut, ein wenig over-dressed kam sie sich schon vor, aber eigentlich fühlte sie sich in diesem Kleidungsstück sehr wohl und somit war es ihr keineswegs peinlich, dieses Kleid zu tragen. Obwohl andere es vermutlich als Abendkleid abstempeln würden, trug Elaine derartige Kleidung häufig in ihrer Freizeit. Sie liebte einfach den Stoff und die Art, wie diese Kleider fielen. Von daher wunderte es sie ein wenig, dass Severus sie darauf ansprach.
"Nein, ich habe heute keine Termine mehr." Sie musterte ihn nochmals kurz. "Nicht jeder zeigt schließlich, dass er ganz offensichtlich keine Pläne mehr für den restlichen Tag hat." fügte sie sarkastisch hinzu und bezog sich dabei eindeutig auf den Morgenmantel. "Übrigens sollten sie nicht den halben Tag verschlafen. Schlafen kann man, wenn man tot ist."

Severus Snape
Todesser
erstellt am 11.06.2008 21:59    

Severus ließ sie missmutig eintreten und schloss danach wieder die Tür. Für einen Moment stand er etwas planlos in seiner kleinen Eingangshalle. Und sah, immer noch etwas schlaftrunken, die Frühaufsteherin ihm gegenüber an. ”Übrigens sollten sie nicht den halben Tag verschlafen. Schlafen kann man, wenn man tot ist.” “Wenn Sie mich noch einmal wecken, werden Sie viel Zeit zum Schlafen haben.” murmelte Severus vor sich hin.
Er schnürte seinen Bademantel etwas enger und führte sie in den Salon, wo er sie aufforderte sich zu setzen. “Ich komm gleich wieder, rühren Sie nichts an!” Er warf einen letzten Blick auf Miss Angiers knallrotes Abendkleid, dass seiner Meinung nach nicht wirklich in seinen Salon passte, und ging danach zurück in sein Schlafzimmer, wo er den Kleiderschrank öffnete. Während seine Augen über die größtenteils schwarzen Kleidungsstücke wanderten, hörte er Elaines Kommentar ein weiteres Mal in seinen Gedanken. "Nicht jeder zeigt schließlich, dass er ganz offensichtlich keine Pläne mehr für den restlichen Tag hat."
Pah, was erwartet sie von einem, den sie aus dem Bett geklingelt hat? Dass er perfekt gestylt aufwacht? Klar, sie hatte bestimmt schon das Kleid an, als sie aufgestanden ist und ist sofort losgegangen. Außerdem soll die sich mal nicht so anstellen, so schlimm sehe ich nach dem Aufstehen auch nicht aus, oder?

Er warf einen Blick in den Spiegel, der an der linken Tür des Kleiderschrank befestig war, und wurde eines besseren belehrt. Seine Haare waren zerzaust und fettig, da er verständlicherweise weder gestern abend noch heute morgen Zeit zum Duschen gehabt hatte. Die Nase wirkte noch größer, die Falten noch tiefer, als sonst.
Er riss die Kleiderschranktür auf, um den Spiegel nicht mehr vor Augen zu haben und wandte sich wieder seiner Kleidung zu. Er nahm, wie gewohnt, schwarze Hose und Hemd heraus und zog sich an, anschließend ging er in die Küche und setzte etwas Teewasser auf. Am liebsten hätte er seinem Gast nichts davon abgegeben, aber da Elaine schon an den Earl Grey Tee bei ihm, dank ihrer letzten Besuche, gewöhnt war, konnte er nicht plötzlich wieder damit aufhören, ihr welchen zu servieren.
Als der Tee fertig war verteilte er ihn auf zwei Tassen und ließ ihn vor sich her in den Salon schweben. Mittlerweile war er sich nicht mehr sicher, wer unpassender in diesem Salon war: Er oder Miss Angier? Vielleicht hätte er sich doch die Haare kämmen oder das Gesicht waschen können. Bei Merlins Barte! Jetzt reiß dich zusammen! Das hier ist mein Haus, da darf ich so herumlaufen, wie ich will, und wem das nicht passt verschwindet einfach wieder!
Mit einer Bewegung seines Zauberstabes bedeutete er den Tassen, wo sie sich abstellen sollten und setze sich in seinen Sessel, gegenüber von Elaine. Er nahm einen Schluck Earl Grey Tee, goss noch etwas Milch hinein, und lehnte sich in das weiche Polster. “Also Miss Angier, wieso sind sie diesmal hier? Wieder das Übliche?”

Elaine Angier
Todesser
 








erstellt am 12.06.2008 23:30    

Auf das Gemurmel des Tränkebauers hin musste Elaine ein wenig schmunzeln. So griesgrämig Snape zumeist auch wirken möchte, sie könnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er wegen einer derartigen Kleinigkeit zu solchen Mitteln greifen könnte. Es hätte sie im Gegenteil sehr überrascht.
Elaine ließ sich von ihm in den Salon führen. Sie kannte diesen Raum bereits. Hier hatten sie schon das ein oder andere Gespräch geführt. Bisher hatte es sich immer um Gifte gehandelt. So sollte es auch heute werden. Schließlich war Elaine ja nur hier, um sich erneut ein Gift von ihm herstellen zu lassen. Daran gab es keinen Zweifel. Fast keinen, denn eigentlich war es Elaine zu langweilig, ihren Feind nur zu vergiften, nachdem seine Tochter ohnehin schon vergiftet worden war. Sie hatte längst einen etwas anderen Plan geschmiedet. Aber so ein kleines Nervengift konnte man ja trotzdem immer mal gebrauchen.
"Ich komm gleich wieder, rühren Sie nichts an!" Elaine deutete ein Nicken an. Der Zusatz, dass sie nichts anfassen sollte wäre allerdings nicht nötig gewesen. Elaine achtete das Eigentum anderer und so neugierig war sie nun wirklich nicht, dass sie einfach in den Sachen anderer herumschnüffelte. Zumal sie den Salon ja längst kannte und es hier vermutlich ohnehin nicht mehr allzu viel Neues für sie zu entdecken gab.
Elaine ließ sich in einem der Sessel nieder und schlug die Beine übereinander. Während sie wartete kam sie allerdings nicht umhin, den bereits bekannten Raum, dennoch noch einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Doch es war genau so, wie sie erwartet hatte: es gab hier nichts Neues zu entdecken. Snaoe gehörte ja auch nicht gerade zu den Leuten, die jeden Tag in irgendeinem Deko-Kram-Laden umherschlichen auf der Suche nach dem neusten Sonderangebot. Bei dem Gedanken daran musste Elaine allerdings erneut schmunzeln.

Als die Tür sich wieder öffnete, trat Severus mit zwei vor ihm schwebenden Tassen hindurch. Er hatte sich umgezogen und trug, wie üblich, eine schwarze Hose sowie ein schwarzes Hemd. In den Tassen vermutet Elaine den ihr inzwischen wohlbekannten Earl Grey, den er ihr bei ihren Besuchen servierte. Elaine war kein Freund von Tee. Kaffee trank sie sehr viel lieber. Doch sie wäre niemals so unhöflich gewesen, diesen Umstand zu erwähnen. Es war schließlich keine Selbstverständlichkeit, dass man irgendetwas zu Trinken serviert bekam, wenn man zu Besuch war, um eine neue Ration Gift zu bestellen.
Elaine war in ihren Gedanken für einen kurzen Moment abgedriftet und erst jetzt fiel ihr auf, dass Severus' Haare noch immer leicht zersaust waren. Bei einer anderen Person, wäre ihr vielleicht eine entsprechende Bemerkung herausgerutscht. In diesem Falle allerdings mochte sie den Anblick irgendwie. Genau konnte sie das allerdings auch nicht sagen. Zu einer näheren Betrachtung kam es allerdings nicht, da Severus das Gespräch erneut aufnahm.
"Nun, um es kurz zu machen: Ich benötige eine Art Nervengift mit möglichst schleichender Wirkung, das erst nach regelmäßiger Einnahme seine Wirkung entfaltet. Man sollte es in diversen Getränken, vorzugsweise Whiskey, untermischen können.
Das Opfer soll, nebenbei erwähnt, nicht sterben. Viel mehr sollte die anfängliche Wirkung des Gifts auf den Alkohol zurückzuführen sein, bis die Symptome schlimmer werden.
Fällt Ihnen da vielleicht etwas Passendes ein?" Abwartend sah Elaine zu Severus. Manchmal hatte sie das Gefühl, sich gerade bei ihrem örtlichen Giftlieferanten zu befinden und dem Angestellten zu erklären, was genau sie benötigte. Allzu große Unterschiede bestanden hier auch nicht.

Severus Snape
Todesser
erstellt am 10.07.2008 15:07    

Elaine begann die Wirkungen des Tranks, den sie benötigte aufzuzählen, während Severus versuchte diese einem Gift zuzuordnen. Immer weniger Tränke erfüllten die Bedingungen, die die Frau stellte und am Ende blieb eigentlich nur noch einer übrig, der all diese Merkmale aufwies.
“Ich denke ich hätte da einen Trank für Sie. Er wird Reptabundus-Trank, dank seiner langsamen Wirkung, die, wie sie es vorausgesetzt haben, erst nach mehrmaliger Einnahme in Kraft tritt. Ein weiterer Vorteil des Reptabundus-Trankes ist, dass seine Brauzeit nur sehr gering ist und ich alle Zutaten schon besitze und nicht mehr irgendwo auftreiben muss.”
Bei diesen Worten musste er unwillkürlich an den gestrigen Abend denken, an dem er zu Finn Benits gegangen war, um sich ein paar Tentakelsamen zu besorgen. Diese warteten immer noch darauf zu dem Imperionistrank gegeben zu werden. Er nahm sich vor, dass gleich zu machen, während er auch den Trank für Miss Angier zubereitete. “Ich werde wohl etwa 2 Stunden brauchen bis das Gift fertig ist. In der Zeit möchte ich auf keinen Fall gestört werden, egal was ist. Sie können sich de Zeit hier oben anders vertreiben.”
Er ging zu einem kleinen Tisch in der Nähe des einzigen Fensters im Salon. Er hatte es für die Eule mit dem Tagespropheten offen gelassen. Der Vogel hatte die Zeitung auf dem kleinen Tischchen abgelegt und seine Bezahlung, die Severus schon gestern abend dorthin gelegt hatte, mitgenommen. Severus nahm den Propheten und reichte ihn Elaine. “Wie wär’s, wenn sie etwas lesen? Der Mode-Teil könnte sie interessieren.” Er sah ein letztes Mal an ihr herunter und verließ anschließend den Salon.

Obwohl er sich eigentlich vorgenommen hatte direkt ins Labor zu gehen, entschied er sich doch zuerst ins Bad zu gehen, sich Haare und Gesicht zu waschen und die Zähne zu putzen. Nachdem er das alles erledigt hatte, ging er ohne weitere Umschweife in Richtung Labor. Er ging die Treppen hinunter und fand sich kurz darauf in den Kellergewölben seines Anwesens wieder, wo er sich sein “Arbeitszimmer” eingerichtet hatte.
Als erstes wandte sich Severus dem Imperionistrank zu. Nach dem Messen der Temperatur des Gebräus gab der Tränkemeister immer wieder ein paar der Tentakelsamen, die er vorher in feine Stücke gehackt hatte hinzu.
Danach erhitzte er den Kessel ein weiteres Mal, worauf die Samen mit der Flüssigkeit, die sie umgab, reagierten und den Trank tief violett färbten. Severus rührte das Gebräu ein letztes Mal um, nahm den Kessel anschließend von der kleinen Feuerstelle und füllte den Trank in kleine hitzebeständige Glasfläschchen, die er anschließend sorgfältig auf seinem Tisch aufreihte.

Danach begann er die Zutaten für Miss Angiers Trank zusammenzusuchen. Aalaugen, Acromantulagift, Lobaluggift, ein paar Knarlkiele, und drei Fledermausmilzen. Alles recht gewöhnliche Zutaten, zumindest für einen Tränkemischer, doch bei richtiger Anwendung konnten sie eine schmerzhafte oder gar tödliche Wirkung entfalten.
Wichtig bei dem Reptabundus-Trank war nur, das die Knarlkiele und die Aalaugen nicht ihren Aggregatzustand veränderten, was vor allem bei letzterem schwer zu schaffen war, da sie sich in Flüssigkeiten gut auflösten. Alles andere musste sich verflüssigen und Lobaluggift durfte auf keinen Fall kondensieren, denn sonst würde der Trank keine Wirkung zeigen.
Severus gähnte einmal bevor er sich sofort an die Arbeit machte, von den Fledermausmilzen die oberste Schicht abschabte, sie danach in dünne Streifen schnitt und sie mit dem Acromantulagift verrührte, bis es zusammen eine schwarze Flüssigkeit ergab, danach kam das Lobaluggift dazu. Alles zusammen wurde erhitzt und köchelte eine ganze Zeit, in der ein Tuch über dem Kessel lag, damit kein Gas entweichen konnte, vor sich hin.
Währenddessen bearbeitete Severus die Knarlkiele, er schnitt die unschönen Stellen und die Enden auf beiden Seiten ab und machte danach das selbe mit den Aalaugen. Zum Schluss gab er diese zwei letzten Zutaten zum Trank hinzu und nahm ihn sofort danach vom Feuer. Während er abkühlte, beschriftete der Tränkemeister ein paar Fläschchen für den Trank und reihte sie auf seinem Tisch auf.
Als der Reptabundus-Trank dann abgekühlt war, füllte er ihn in die Flaschen und verstopfte die Öffnungen mit Korken. Zufrieden mit seiner Arbeit packte er die Fläschchen mit den dunkelblauen Flüssigkeiten vorsichtig, sodass keines zerbrach in eine Tasche und ging wieder nach oben in den Salon zu Miss Angier, um ihr die Tasche zu übergeben.

Elaine Angier
Todesser
erstellt am 16.07.2008 02:26    

Nachdem Elaine ihre Vorstellungen bezüglich des Tranks aufgezählt hatte, schien Snape schließlich zu einem Schluß zu kommen und erklärte ihr, dass der Reptabundus-Trank ihren Vorstellungen entsprechen würde. Elaine war durchaus anspruchsvoll, was ihre Zaubertränke und kleinen Gifte anging. Zumeist musste sie bei einigen ihrer Überlegungen Kompromisse eingehen. Doch diesmal war das anscheinend nicht der Fall, was tatsächlich zu einem Lächeln in Elaines Gesicht führte. Die Tatsache, dass es nur zwei Stunden dauern würde, machte das Lächeln bloß noch ein wenig erfreuter.
"Vielen Dank. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass sie sich sofort darum kümmern." Schließlich erhob sich Snape von seinem Platz und reichte ihr den Tagespropheten mit einer Bemerkung zum Thema Mode. Elaine hob skeptisch eine Augenbraue. "Keine Sorge. Ich weiß mich schon zu beschäftigen." gab sie mit einem frechen Grinsen zurück, bevor Snape den Raum verließ.

Zunächst widmete Elaine sich tatsächlich dem Inhalt des Tagespropheten. Es interessierte sie sehr, wie die Reaktion der Presse auf die gestrigen Ereignisse ausfallen würde. Eins stand jedenfalls fest: Sie hatten Wirkung gezeigt. Dieser Umstand zauberte erneut ein Lächeln auf Elaines Lippen. Diesmal allerdings handelte es sich um ein eiskaltes, das einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte.
Als Elaine genügend gelesen hatte, legte sie den Tagespropheten beiseite. Sie hatte noch immer eine gute Stunde Zeit, bis Snape zurückkehren würde. Ihr Blick wanderte erneut durch den Raum, fand jedoch nichts, was es wert gewesen wäre, einer näheren Betrachtung unterzogen zu werden. Mit einer kurzen Handbewegung nahm Elaine sich die Teetasse zur Hand und leerte diese in einem Zug. Anschließend verzog sie das Gesicht. Kaffee wird eindeutig mein Favorit bleiben. Ich kann diese Teetrinker einfach nicht verstehen.

Schließlich erhob sich Elaine von ihrem Platz und ging zum Fenster, das noch immer offen stand. Draußen schien die Sonne, was Elaine weniger zusagte. Es ließ sie augenblicklich an die furchtbare Hitze des Sommers denken, die sie verabscheute. Ihrer Meinung nach war die Hitze weitaus schlimmer, als die Kälte, da man sich gegen die Kälte entsprechend wappnen konnte. Man musste eben passende Kleidung parat haben. Bei der Sommerhitze hingegen gab es kaum Möglichkeiten sich gegen sie zu schützen und Abkühlungen gab es zu dieser Zeit auch eher selten.
Erneut fiel ihr Blick auf die Uhr. Es waren gerade mal ein paar Minuten vergangen. Elaine begann ungeduldig zu werden, was in dieser Situation mehr, als unangebracht war. Ach, beruhig dich. Du wusstest doch, dass es dauern wird und du nicht innerhalb von fünf Minuten das Ergebnis erhalten würdest. Außerdem... Was ist das?!
Elaine trat näher ans geöffnete Fenster heran, durch das Musik drang. Irgendwo spielte jemand Klavier. Sie schloß die Augen. Elaine liebte Musik und verlor sich nur zu leicht darin, wenn sie ihr lauschte. Mit einem Mal waren die Ungeduld, die Warterei, sowie ihre Langeweile verflogen. Sie hörte nur noch die Musik und wippte sogar im Takt vor und zurück.

Wie so oft bemerkte sie nicht, wie die Zeit verflog während sie der Musik lauschte, denn im nächsten Moment, so schien es ihr, ging die Tür hinter ihr auf. Elaine war darauf nicht vorbereitet und drehte sich daher mit einem Ruck und einem leicht erschrockenen Blick um. Der Schreck wich allerdings schnell aus ihrem Blick, als sie den Tränkemeister erkannte.
Er hatte eine Tasche dabei und schien sich wohl gewaschen zu haben. Er sieht eindeutig viel besser aus, als vorhin. dachte sie und hätte sich im nächsten Moment am liebsten dafür geohrfeigt. Doch stattdessen errötete sie ein wenig. Meine Güte. Was ist denn jetzt wieder los? Elaine, reiß dich gefälligst zusammen! Du machst dich ja vollkommen lächerlich.

Severus Snape
Todesser
erstellt am 20.07.2008 19:51    

Severus’ erster Blick im Salon fiel auf den Sessel, in dem Elaine vor seinem Verschwinden noch gesessen hatte, doch nun war er leer und so sah sich der Tränkemeister in dem Raum um und entdeckte sie sogleich am Fenster stehen; das heißt eigentlich stand Miss Angier dort nicht, sondern wippte vor und zurück.
Bei Merlins Barte, was macht die denn da? Die muss ja ziemliche Langeweile haben, wenn die jetzt schon zu tanzen anfängt. Oder hat sie sich an meinen Alkoholvorräten vergriffen, ist jetzt sturzbesoffen und kann sich nicht mehr auf den Beinen halten? Mittags schon betrunken, die Frau kann einem ja schon fast Leid tun.

Schon im nächsten Moment hatte Elaine Severus’ Anwesenheit bemerkt und drehte sich abrupt zu ihm um. Der Tränkemeister erkannte, dass sie wohl nicht betrunken war, sondern einfach vor sich hin gewippt hatte. Er ging ein paar Schritte auf sie zu und merkte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Ein Lächeln voller Spott bildete sich auf seinen dünnen Lippen.
“Sie haben wohl Ihre musikalische Ader in meinem Haus entdeckt, es muss ja wirklich inspirierend auf Sie wirken.” Er stellte die Tasche mit dem Glasfläschchen neben sich auf den Boden. “Hier ist Ihr Trank. Wenn Sie wollen, mache ich ihnen noch etwas Musik an, dann können sie weiter mit sich selbst schunkeln. Wie wär’s mit etwas ausgefallenem? Die richtige Kleidung haben sie dafür ja schon an.” Sein höhnisches Grinsen wurde nur noch breiter, doch bevor er loslachen musste, wandte er sich von Miss Angier ab und wechselte das Thema.
“Ich habe mir herausgenommen, den Trank schon zu portionieren. In regelmäßigen Abständen von etwa 24 Stunden geben sie der Person ein Fläschchen. Nach etwa 7-8 Tagen treten die ersten Symptome der Vergiftung auf.”

Während er ihr das erklärte schlenderte er ein bisschen im Zimmer herum, ging an seinem Alkoholschrank vorbei und überprüfte, ob auch keine das Flasche fehlte oder geleert worden war. Tatsächlich war Miss Angier völlig nüchtern, was Severus beruhigte. Nicht, weil er sich Sorgen um Elaine’s Wohlergehen machte, sondern weil er grundsätzlich betrunkene Menschen verabscheute. Sie widersprachen sich andauernd, plapperten ununterbrochen, egal, ob man es hören wollte oder nicht und ließen manchmal sogar ihre Fäuste sprechen, wobei er das bei einer betrunkenen Miss Angier nicht vermutete.
Nachdem er seinen Raum auf etwaige Abnutzung überprüft hatte, nahm er in seinem Sessel platz und griff nach der Zeitung, die Elaine vermutlich auch gelesen hatte, auf dem Tisch. Er überflog die Titelseite und kam bei dem abschließenden Satz des Leitartikels um ein kurzes Grinsen nicht herum.
Mr. Muldoon macht seine Sache gar nicht schlecht. Zumindest geht er weitaus geschickter vor, als Bellatrix, die ohne Plan Muggelgeborene attackiert. “Interessant, wie die im Ministerium Mr. Muldoon verehren, nicht wahr? Ich nehme an, sie waren gestern Abend auch an dem Vorfall beteiligt?” Er sah ausdruckslos an und ließ es sich nicht anmerken, dass er auf eine Antwort wartete.

Elaine Angier
Todesser
erstellt am 21.07.2008 17:49    

Dem Tränkemeister entging es ganz offensichtlich nicht, dass sie errötete, denn seine Lippen bildeten beinahe augenblicklich ein spöttisches Lächeln. Seine folgenden Worte wären für gewöhnlich an Elaine abgeprallt. Sie hätte die Arme verschränkt und etwas Eisiges hätte sich in ihren Blick geschlichen. Doch vonn alldem geschah nichts. Stattdessen bemerkte sie nur, wie ihre Wangen heiß wurden. Sie war nur noch roter geworden und die Tatsache, dass Snape sich weiter über sie lustig machte, machte es nur noch schlimmer.
Es ist doch zum verrückt werden. Sobald irgendwo auch nur der leiseste Klang einer Melodie zu hören ist, bin ich nicht mehr ganz ich selbst, vergesse alles um mich herum und mache dann solche Albernheiten. So geht das nicht weiter. Ich sollte dringend etwas dagegen unternehmen.
Sie hörte Snape während seiner Ausführung zur Anwendung des Tranks genau zu. Es würde ein wenig schwieriger werden die genaue Portionierung einzuhalten, da sie ja nicht anwesend sein konnte, wenn ihr Opfer das Gift zu sich nahm, doch irgendwie würde sich dieses Problem schon lösen lassen.
Während er sprach, begann er im Zimmer herumzuschlendern. Elaine folgte ihm mit ihren Augen, in die sich noch immer nicht der Hauch von Zorn geschlichen hatte. Sie war vollkommen gelassen und inzwischen war vermutlich auch ihr Kopf nicht mehr ganz so hochrot, wie er noch kurz zuvor gewesen war. Allerdings drang wieder der leise Klang der Musik von draußen an ihr Ohr. Elaine musste sich ernsthaft zusammenreißen, um sich nicht auf die Melodie, sondern auf den Schwarzhaarigen zu konzentrieren. Dennoch blieb sie am noch immer geöffneten Fenster stehen.

Snape nahm den Tagspropheten zur Hand und begann den Artikel auf der ersten Seite zu lesen. Will er jetzt Zeitung lesen? Er hat doch noch Besuch! Also wirklich. Doch anscheinend hatte er den Artikel nur überflogen, denn kurz darauf folgte bereits eine Frage. Zumindest vom Klang seiner Stimme her. Seine Mimik verriet keineswegs, ob er tatsächlich eine Antwort erwartete oder nicht. Davon ließ Elaine sich allerdings nicht verwirren. Was sie viel mehr aus dem Konzept brachte, war die Musik, die noch immer an ihr Ohr drang. Es gab wohl nicht viele Möglichkeiten dieses Problem loszuwerden, also drehte sie sich kurz um und schloß mit einem Ruck das Fenster, das mit einem leisen Knallen gegen den Fensterrahmen stieß.
Elaine drehte sich wieder zu Snape und blickte ein wenig entschuldigend zu ihm, was ebenso untypisch für sie war, wie ihre Reaktion auf seinen Spott. "Ich vermute, das letzte Nacht keiner aus unserem Kreis im Bett geblieben ist." gab sie zurück. Sie war sich ziemlich sicher, dass ein Großteil der Todesser beteiligt gewesen war und wenn überhaupt bloß eine Hand voll keine Anweisungen erhalten hatte.
"Und diese Verehrung für Mr. Muldoon ist nur gerechtfertigt. Das Austragen des Propheten am gestrigen Abend war eine logistische Glanzleistung, ebenso wie die Direktion eines Anschlags diesen Ausmaßes." Elaine bewunderte Azazel Muldoon. Er hatte ihr damals zur Stelle im Mungos verholfen und sie war sich sicher, dass er es sein würde, der sie zum endgültigen Sieg führen würde.

Severus Snape
Todesser
erstellt am 23.07.2008 01:08    

Die von Severus erwartete Antwort folgte sogleich, und wie vermutet war auch Elaine gestern Abend im Auftrag von Azazel unterwegs gewesen. “Da haben Sie Recht.” pflichtete er ihr bei. “Da so viele Morde im Propheten bekannt gegeben wurden, müssen wohl die meisten von uns in London herumgewandert sein. Ich hoffe sie hatten bei diesem Streifzug letzte Nacht nicht auch dieses Kleid an. In dem Fall wäre es ein Wunder gewesen, dass niemand sie Leuchten gesehen hat.”
Miss Angier war mit ihrem Outfit ein gefundenes Fressen für Severus’ miese Laune, die dadurch entstanden war, dass er aus dem Bett geklingelt wurde. Doch trotz der vielen abfälligen Bemerkungen, bemühte er sich immer wieder zum eigentlichen Gesprächsthema zurückzukehren. “Was meinen Sie, wird unser nächstes Ziel sein? Was plant Mr. Muldoon? Wie wird er vorgehen?” Bewusst setzte er eine etwas wissbegierigere Miene als bei seiner letzten Frage auf, um zu verdeutlichen, dass er auf eine Antwort ihres Gegenübers wartete.

Severus musste zugeben, dass ihn diese Fragen schon seit gestern Abend kurz nach dem Mord an Jakob Thedore interessierten. Würde er weiter daran arbeiten, die Muggelgeborenen in London und Umgebung zu beseitigen, oder würde er sich, wie der dunkle Lord Hogwarts zuwenden? Wobei, eigentlich durfte er die beiden dunklen Herrscher nicht mehr einander Vergleichen, ihre Vorgehensweisen waren grundverschieden. Während der dunkle Lord Angst und Schrecken allein durch seinen Namen verbreitet hatte, war Mr. Muldoon sehr darauf bedacht im Vordergrund als ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft bekannt zu sein. Jeder sollte ihm vertrauen und darauf hoffen, dass er die Welt verbesserte.
Nur das Ziel der beiden Anführer war ein und das selbe: Die Welt von den Muggelgeborenen zu befreien. Wenn Severus es sich Recht überlegte, ging er nicht davon aus, dass Azazel sich Hogwarts als nächstes Anschlagsziel aussuchen würde. Es gab wichtigeres, als ein paar Schüler, von denen sich wohl kaum einer mit einem Todesser messen könnte. Der dunkle Lord war nur immer wieder wegen diesem Potter zurück nach Hogwarts gekommen. Severus wusste zwar, dass ihre Leben irgendwie miteinander verknüpft gewesen waren, doch mehr hatte ihr Herrscher ihnen nie erklärt, nur dass es wichtig war, dass er Potter töten musste. Jedoch war das alles dann ganz anders verlaufen, als geplant.
Doch nun mit Azazel war die große Chance da, endlich ihr Ziel, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Alles würde so verlaufen, wie vorgesehen. Der gestrige Abend hatte den besten Beweis dafür geliefert, niemand der Todesser war zu Schaden und alle hatten ihren Auftrag problemlos ausgeführt. Wenn das so weiter geht wird Großbritannien in ein paar Monaten von seinen Muggelgeborenen befreit sein.

Dieser Gedanke entlockte Severus ein leichtes Lächeln. Neben sich auf dem Tisch entdeckte er die Kanne, in der sich mittlerweile kalter Tee befand. Mit einem Schwung seines Zauberstabes wärmte er das Getränk wieder auf, sodass Dampf aus der Öffnung der Teekanne kam.
“Noch etwas Tee?” fragte er Elaine mit einer schon etwas freundlicheren Stimme, als vor ein paar Minuten, und schenkte ihr, ohne eine Antwort abzuwarten ein. Anschließend füllte er seine eigene Tasse auch wieder auf und gab noch etwas Milch dazu.
Vielleicht wird das ja doch noch ein Tag, an dem es sich gelohnt hat aufzustehen.

Elaine Angier
Todesser
erstellt am 27.07.2008 16:22    

Elaine war ein wenig neugierig darauf, welches Ziel Snape in der letzten Nacht verfolgt hatte, doch natürlich ging er nicht näher darauf ein, sondern machte erneut eine Bemekung über ihr Kleid, was sie zum Erröten brachte und regelrecht die Sprache verschlug, was zur Folge hatte, dass sie ihm keine ihrer schlagfertigen und ebenso abfälligen Bemerkungen entgegen schleuderte. Ihr wäre auch gar nichts Passendes mehr eingefallen.
Zm Glück begann Snape in diesem Moment noch mehr Fragen zu stellen. Dieser Besuch würde mit Sicherheit noch etwas länger dauern, weshalb Elaine sich in dem Sessel ihm gegenüber niederließ, während er sie mit Fragen bombadierte.
"Ich bin sicher, dass das von den Entwicklungen in der Öffentlichkeit abhängig sein wird. Sein Ziel wird es mit Sicherheit sein, Zaubereiminister zu werden. Wir werden den Bewohnern Londons eindeutig beweisen, dass dies Zeiten sind, in denen sie jemanden brauchen, der sie anführt und sie beschützt. Mr Muldoon wird genau diese Person sein. Sie werden ihm aus den Händen fressen, während er sie eiskalt und berechnend in ihr Verderben füht. Hogwarts wird dabei wohl eher nicht die größte Priorität haben. Er wird nicht den gleichen Fehler begehen wie der dunkle Lord seinerzeit."

Auf Severus' Gesicht zeigte sich gerade ein Lächeln, woraufhin Elaine skeptisch die Augenbraue hob. Sie war nich ganz sicher, woher dieses plötzliche Lächeln kam. Vermutlich hatte er wieder eine abfällige Bemerkung über ihr Aussehen auf Lager. Stattdessen schenkte er ihr noch Tee nach, denn als Frage konnte man das nicht bezeichnen, denn er wartete keine Antwort ab. Doch Elaine fiel durchaus auf, dass seine Stimme einen sehr viel freundlicheren Klang, als noch vor ein paar Minuten hatte.
Elaine setzte nun ihrerseits ebenfalls ein freundliches Lächeln auf. "Vielen Dank." und ohne eine Miene zu verziehen, nahm sie ihre Tasse und trank einen Schluck von dieser Flüssigkeit, die ihr so gar nicht schmecken wollte.

Severus Snape
Todesser
erstellt am 09.08.2008 13:51    

Genau wie Severus hielt wohl auch Elaine nichts von der Möglichkeit Hogwarts mit als erstes ins Visier zu nehmen, auch wenn der Tränkemeister zugeben musste, dass er das Schloss gerne noch einmal wieder sehen würde. Mehr als zwei Jahrzehnte war die Schule seine Heimat gewesen, selbst wenn er nur als Spion für den dunklen Lord gearbeitet hatte. Aber das war wohl unmöglich, schließlich hätte er sein Leben riskiert, wenn er dort hingegangen wär, denn nach dem Angriff von Bellatrix Lestrange auf die Zauberschule hatte die Schulleitung unter Garantie irgendwelche neuen Sicherheitsmaßnahmen eingeführt.
“Zaubereiminister, sagen sie? Ja, das kann ich mir gut vorstellen.” Eigentlich hatte Severus gar nicht daran gedacht, dass Mr. Muldoon das Amt des Zaubereiministers anstreben könnte, jedoch war das tatsächlich eine gut durchdachte Vorgehensweise. So würde er wohl gänzlich das Vertrauen aller Zauberer, egal ob muggelstämmig oder reinblütig, gewinnen, alle würden ihm glauben und der Meinung sein, eine gute Führungsperson zu haben.
Elaine bedankte sich für die weitere Tasse Tee, was Severus ein weiteres kurzes Lächeln abgewann. Na, immerhin hat sie ein paar Manieren, auch wenn man ihr noch beibringen müsste, dass man um 7:30 Uhr morgens nicht an irgendwelchen Häusern Sturm klingelt.
Doch trotz all diesen Fehlern, die ihr unterlaufen waren, war Elaine ihm immer noch weitaus sympathischer, als diese Domino Hayes, die ihm gestern sein Grundstück verunstaltet hatte. Es kam ihm so vor, als hätte Miss Angier ein bisschen mehr Respekt vor ihm, als diese verzogene kleine Göre, die sie selbst jetzt noch war. Wenn ihn jemand respektierte wusste er das zu schätzen, gut er benahm sich jetzt nach außen hin nicht, wie ein Gentleman, doch eigentlich konnte er schon behaupten, dass Elaine ein willkommener Gast in seinem Haus war.
Er zweifelte kurz daran, ihr von seinem gestrigen Angriff auf Jakob Theodor zu berichten, aber da ihnen der Gesprächsstoff langsam ausging und er eigentlich dazu geneigt war noch etwas länger mit ihr zu reden, begann er zu erzählen: “Übrigens mein Opfer gestern abend war Jakob Theodor, ein Politiker aus einer Muggelfamilie stammend. Es verlief eigentlich alles ziemlich glatt, ich nehme an er war zu irritiert um zu realisieren, was mit ihm passieren wird. Im Anschluss hab ich noch das dunkle Mal heraufbeschworen, immer noch, obwohl ich es so lange nicht mehr vollführt habe, eine meiner leichtesten Übungen. Wie ist es bei ihnen gestern nacht verlaufen?”
Er nahm noch einen Schluck Tee, während er seinen linken Unterarm, oder besser gesagt, den Stoff, der seinen linken Unterarm verdeckte, betrachtete und daran dachte, dass sich genau darunter, ein Abbild des dunklen Males, dass er letzte Nacht an den Himmel gezaubert hatte, befand.

Elaine Angier
Todesser
erstellt am 12.08.2008 16:18    

Anscheinend war Snape die Möglichkeit noch nicht in den Sinn gekommen, dass Muldoon tatsächlich Zaubereiminister werden könnte, was zur Folge hatte, dass Elaines Lippen ein wissendes Lächeln umspielte, während sie antwortete.
"Ich halte das für die einzig passende Möglichkeit. Als Politiker ist er längst in ganz England bekannt und sehr geschätzt. Selbst seine politischen Gegner müssen wiederholt zugeben, dass er ein fähiger Mann ist. Selbst ohne die Angst zu schüren wäre es für Mr Muldoon ein leichtes diesen Weg einzuschlagen. Das liegt zum Großteil wohl auch daran, dass er seine Augen und Ohren überall hat und ebenso überall eine Verbindungsperson. So scheint es zumindest." Erst jetzt bemerkte Elaine, dass sie tatsächlich sehr viel mehr erzählt hatte, als ursprünglich geplant. Es war ein Glück, dass Snape gerade vor ihr saß. Jemand anders hätte diese Informationen vielleicht missbraucht, doch so schätzte sie Snape nicht ein.
Dieser berichtete ihr nun zu Elaines Überraschung davon, wie seine gestrige Mission verlaufen war und fragte auch noch, wie es denn bei ihr verlaufen war. Erneut legte sich ein Lächeln auf Elaines Lippen, aufgrund der Neugier ihre Gastgebers, doch sie war durchaus gewillt ihm zu berichten, wie es verlaufen war.
"Ich hatte das überaus große Vergnügen einen der größten Schandflecke im Mungos aus dem Weg zu räumen. Einen Oberheiler, Abraham Studebäcker und längst zu alt für seinen Job und meiner Meinung nach bei Weitem zu unqualifiziert, doch das lag ja nicht in meinen Händen. Der Alte hat jedenfalls seelig geschlafen, als ich sein Schlafzimmer betrat. So schwerhörig war er längst. Hat nichtmal etwas gehört. Ich bezweifle allerdings sehr, dass ihm das irgendetwas genutzt hätte.
Wie angewiesen habe ich dann um 23 Uhr das dunkle Mal heraufbeschworen, um dann ebenso lautlos, wie ich gekommen war, wieder zu verschwinden." Während Elaines Bericht war ihre Stimme von einem kalten Hass durchzogen, den wohl nur Wenige verstehen konnten.
Als sie fortfuhr, legte sich allerdings etwas Warmes in ihre Stimme und sie lehnte sich ein wenig nach vorne, zu Snape herüber. "Aber einmal unter uns gesagt..." Sie legte kurz ihre Hand auf seinen Arm, an eben die Stelle, wo sich das dunkle Mal unter dem Stoff seiner Robe befinden musste. "...Ganz England geht davon aus, dass Sie tot sind. Wüsste ich es nicht besser, wäre ich wohl ebenso verwirrt, Sie unter den Lebenden wandeln zu sehen."
Und als wäre nichts gewesen, nahm Elaine die Hand wieder von seinem Arm und lehnte sich wieder in ihrem Sessel zurück. Für sie war dieses Verhalten allerdings mehr als untypisch. Unter normalen Umständen hätte sie niemals ungefragt jemanden am Arm gefasst. Berührungen geschahen bei ihr normalerweise nur zufällig und ungewollt. Doch diesmal war es anders und Elaine begann nur langsam zu verstehen, was genau so anders war.

Severus Snape
Todesser
erstellt am 15.08.2008 22:00    

Severus nickte bestätigend, während er Elaine weiterhin zuhörte. Anscheinend hatte sie schon öfters darüber nachgedacht, was Azazel alles geplant, denn ihre Worte wirkten durchdacht und logisch.
Wenn sie so gut über das alles Bescheid zu wissen scheint, kann sie mir bestimmt auch eine letzte Frage beantworten dachte sich Snape und fragte nun einfach darauf los, ohne seine Worte vorher ein weiteres Mal zu überdenken. Nicht, weil er vorhatte etwas besonders gemeines oder gefährliches zu äußern, sondern einfach, weil er grundsätzlich jedes seiner Worte sorgfältig auswählte. Es war mit der Zeit zu einer seiner Gewohnheiten geworden, vorsichtiger mit dem, was er sagte, zu sein, da er nie wusste, wem er trauen konnte. Wenn er es sich recht überlegte hatte er noch nie jemandem wirklich trauen können. Wer war da denn an Freunden gewesen, mit denen er Geheimnisse teilen konnte? Gut, Lily hatte er eine Zeit lang zu seinen Freunden gezählt, doch selbst sie hatte ihn am Ende verraten und im Stich gelassen. Das war dann auch die einzige Person gewesen, der er je etwas anvertraut hatte, also war es wohl zu erwarten, dass er seitdem immer über alles, was er sagen wollte, gründlich nachdachte.
So auch eigentlich bei Elaine, jedenfalls hatte er das gedacht, doch nun, wo er sich schon einige Zeit (die letzten Besuche eingeschlossen) mit ihr unterhielt, schwand das Misstrauen mehr und mehr. Das beruhte wohl auf Gegenseitigkeit, denn jetzt, wo Severus darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass auch Elaine im Vergleich zu ihrem ersten Besuch bei ihm, viel gesprächiger war und auch länger blieb, als sonst.

“Aber wird Mr. Muldoon seine wahre Identität preisgeben, sollten die Todesser wieder komplett an die Macht kommen? Das Volk denkt doch, dass sie da einen guten Beschützer als Zaubereiminister gewählt haben, doch was werden sie machen, wenn Muldoon nicht viel gegen die Todesser ausrichtet. Wird er die Kritik an sich einfach über sich ergehen lassen oder wird er den Bewohnern Englands eröffnen, wen sie da wirklich zum Zaubereiminister haben?”
Während er dies sagte, hatte er sich im Sessel weit nach vorne gelehnt, die Ellbogen auf den Knien abgestützt, doch nun ließ er sich wieder langsam in das weiche Polster zurückfallen. Severus Meinung nach war diese Frage berechtigt gewesen, denn er traute Azazel beide seiner Vermutungen zu.
Er könnte alles an sich vorüberziehen lassen, mehrmals betonen, dass er alles Menschenmögliche getan hatte. Doch bestimmt würden sie ihm das irgendwann nicht mehr glauben und ihm seiner hohen Stellung in der Gesellschaft berauben. Bestimmt würde er das dann auch irgendwann ahnen und da müsste er sich dann entscheiden zwischen der Wahrheit, dies würde ihm zwar sein Ansehen rauben, jedoch könnten die Todesser sich dann auch wirklich entfalten, oder der Amtsenthebung, wodurch er nur noch im Untergrund gegen die Muggelgeborenen kämpfen würde.

Elaine berichtete von ihrem Auftrag letzte Nacht, anscheinend war auch bei ihr alles ruhig verlaufen. Es war alles noch unkomplizierter als bei ihm gewesen, denn Jakob Theodor war bei dem Angriff noch hellwach gewesen. Es hätte auch alles schief gehen können, doch zum Glück hatte Severus schnell, ohne lange Erklärungen, gehandelt und war dann auch ohne Umwege wieder nach Salisbury zurückgekehrt.
“Wenn doch alles nur so einfach wär, wie diese Angriffe.” gab er nach Elaines Bericht von sich und fügte dem ein kurzes Schmunzeln bei. Ob Miss Angier die Einfachheit dieser Angriffe auf Muggelgeborene auch erkannte, wusste er nicht, aber er empfand sie so, schließlich hatte er nach all den Jahren unter der Herrschaft des dunklen Lords einige Übung darin. Aber auch Elaine hatte diesem ein paar Jahre gedient, wenn auch nicht so lang, wie er selbst.

Plötzlich veränderte sich ihr Tonfall und für einen Moment vergaß er, dass vor ihm eine kaltblütige Todesserin saß, die schon einige Menschen auf dem Gewissen hatte. Als sie ihre Hand auf seinen linken Unterarm legte durchfuhr ihn ein kurzer Schauer und er schaute einige Male zwischen seinem Arm und Elaine hin und her.
Das war das erste Mal, dass sie ihn in irgendeiner Weise berührte, was ihm jedoch erst jetzt, da es soweit war, auffiel. Vermutlich deshalb, weil er es selbst jeglichem Körperkontakt von Menschen, denen er nicht vertraute (und davon gab es ja einige), aus dem Weg ging. Bei den meisten anderen hätte er den Arm wohl einfach weggezogen und sein Gegenüber abblitzen lassen, schon allein, weil das der Unterarm, auf dem sich sein dunkles Mal befand, war. Doch bei Elaine empfand er es als angenehm.
Sie begann zu reden, doch die ersten paar Worte bekam der Tränkemeister gar nicht mit, da er unverwandt auf die Lippen seines Gegenübers starrte. Bei Merlin ich muss mich zusammenreißen. Sie will bestimmt gleich eine Antwort auf das, was sie gerade sagt, haben. Und außerdem ist das doch nichts besonderes, dass sie mich am Unterarm berührt. Lächerlich, dass ich mich über so etwas freue, das macht die doch bestimmt bei jedem.
Er richtete seine gesamte Konzentration auf Elaines Worte und konnte so noch erschließen, worum es ging. Miss Angiers Hand löste sich wieder von seinem Arm, er fuhr kurz mit der eigenen rechten darüber und antwortete ihr auf ihre Frage, wobei er dieses Mal seine Worte wieder sorgfältiger wählte, schließlich drehte es sich wieder um ein heikles Thema.
“Also, wie Sie vielleicht wissen, ist es mir vor 13 Jahren gelungen Dumbledore zu töten. Leider gab es dafür auch ein paar Zeugen, die nur zu gern vor Gericht gegen mich ausgesagt hätten. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich, hätten sie mich gefasst, ohne Umwege nach Askaban gekommen wär, wo ich bestimmt auch heute noch sitzen würde, vielleicht würde ich auch gar nicht mehr unter den Lebenden weilen.
Deshalb arrangierte Mr. Muldoon für mich eine Unterkunft bei einer Reinblüterfamilie in Rumänien, mit der er bekannt war. Und da habe ich dann die letzten 13 Jahre gelebt. Sie erinnern sich bestimmt noch an das Todessertreffen in der Baracke. Genau an diesem Tag bin ich auf Wunsch von Mr. Muldoon wieder nach Großbritannien gereist.
Und seitdem lebe ich hier in diesem Haus und zum Glück wissen nur die Wenigsten von meiner Anwesenheit, ich bin zugegebenermaßen erleichtert, dass alle mich für Tod halten, oder in Ihrem Fall, hielten, denn die Straßen wären für mich wieder ziemlich unsicher, wenn herauskommen würde, dass ich wieder in England bin. Deshalb wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie nicht dem Nächstbesten berichten, mit wem sie ihren Tag verbracht haben.”

Elaine Angier
Todesser
erstellt am 16.08.2008 12:34    

Nachdem Elaine geendet hatte, was Mr Muldoons Pläne betraf, fragte Snape direkt, was denn dann weiter geschehen würde, woraufhin Elaine ein wenig nachdenklich die Stirn in Falten legte. "Um ehrlich zu sein bin ich mir in diesem Punkt nicht allzu sicher. Ich glaube allerdings, dass eine Art langsame Umstellung geben wird. Mr Muldoon wird England Stück für Stück umlenken in die richtige Richtung, bis sie unsere Denkweise angenommen haben, ohne es selbst zu bemerken. Wenn erst die ersten Gesetze durchgebracht worden sind, kann sich ohnehin niemand mehr wehren. Um diese Position zu wahren, wird es allerdings mit Sicherheit das ein oder andere Opfer geben und ich spreche hier nicht von Schlammblütern oder Muggelfreunden. Denn, obwohl ich Mr Muldoon durchaus für intelligent genug halte, um das Volk lange genug auf seiner Seite zu halten, wird es doch um einiges leicht werden, wenn er den ein oder anderen Erfolg zu verzeichnen hätte. Möglichst natürlich als Folge der ein oder anderen Umstrukturierung des Ministeriums."
Elaine hielt kurz inne. Richtige Gedanken hatte sie sich nie darum gemacht undw as sie gerade gesagt hat, entsprach genau dem, was sie tatsächlich glaubte. Sie würden Opfer bringen müssen, für ihr großes Ziel und dafür würe vorraussichtlich der ein oder andere Todesser sterben müssen und es gab schließlich genügend unter ihnen, die voll Freude ihr Leben für das große Ziel gelassen hätten.
"Die Frage ist eigentlich bloß, wie dumm die Massen sind und wie schnell sie sich völlig überzeugen lassen, denn davon hängt es wohl ab, wie viele wir verlieren werden."


Elaine hatte eigentlich erwartet, dass der Tränkemeister zucken würde, vielleicht auch seine Hand wegziehen würde, doch es geschah nichts dergleichen. Stattdessen trat in seinen Blick etwas anderes... verträumtes? Elaine war nicht sicher, was es war, doch fragen würde sie mit Sicherheit nicht.
Nachdem sie geendet hatte, konnte sie sehen, wie er kurz selbst über die Stelle fuhr, an der noch vor ein paar Momenten ihre Hand geruht hatte. Als Snape nun wieder zu sprechen begann, hörte sie interessiert zu. Sie wusste tatsächlich nicht viel über das, was ihm in der Zeit seit dem Fall des dunklen Lords widerfahren war. Sie konnte es sich kaum vorstellen sich für so lange Zeit versteckt zu halten, ohne Kontakt. Oder bloß anderem Kontakt. Bei einer reinblütigen Familie zu leben war eine Sache. Ob diese allerdings all die Informationen weitergaben war ja eine ganz andere Frage.
Während er allerdings erzählt, begann sich in Elaines Gedanken langsam ein Plan zu verfestigen, für den sie ein wenig Hilfe benötigen würde, denn trotz der Ablenkung war sie noch immer darauf fixiert dem Ex-Auror Gordon zu schaden und vielleicht hatte sie gerade genau den Komplizen gefunden, den sie für ihr Vorhaben benötigen würde.
Als er geendet hatte, legte sich allerdings ein leichtes Schmunzeln über ihr Gesicht. "Ich hoffe sie haben nicht erwartet, dass ich hinaus in die Welt spaziere und zu allererst einmal in der Aurorenzentrale vorbeischaue, um von den großen Neuigkeiten zu berichten." ein wenig belustigt schlug sie die Beine übereinander. "Ich könnte natürlich auch ein paar Zeilen an den Tagespropheten schreiben. Vielleicht auch gleich mit Adresse und einem kleinen Foto?" Elaine musste ein wenig den Kopf schütteln, um wieder etwas ernster zu werden. "Sie sollten doch inzwischen wissen, dass ich mit meinem Wissen nicht hausieren gehe oder jedem gleich auf die Nase binde, was es so an Neuigkeiten gibt."
Erneut trank sie einen Schluck Tee, bevor sie sich dazu durchrang ihm schließlich eine Frage zu stellen oder zumindest dazu anzusetzen Severus in ihre Pläne einzuweihen. "Sagen Sie, würden sie mir vielleicht einen Gefallen tun?"

Severus Snape
Todesser
erstellt am 18.08.2008 18:25    

In Severus Hals bildete sich ein Kloß, als Elaine davon sprach, dass wohl auch ein paar Todesser ihr Leben lassen müssten. Natürlich hatte er das auch schon vorher geahnt, schließlich war das schon unter der Herrschaft des dunklen Lords nicht anders, viele waren dort für ihren Anführer gestorben, ohne überhaupt abzuwägen, ob es nicht auch eine andere Möglichkeit gab.
Severus hatte sich immer davor gefürchtet, dass seine Tarnung in Hogwarts auffliegen würde oder der dunkle Lord ihm eine noch gefährlichere Aufgabe erteilen könnte. Wenn er ehrlich war, war er nie dazu bereit gewesen, sein Leben für irgendetwas, was ihn nicht persönlich betraf, auf’s Spiel zu setzen.
Die Stelle in Hogwarts hatte er zuerst aus Selbstschutz angenommen, die Spionage war damals noch zweitrangig gewesen. Doch mit der Zeit merkte er, dass er das Vertrauen von Dumbledore, dem naiven, alten Kauz, gewonnen hatte und konnte es riskieren, ein- oder zweimal im Monat ein paar Informationen an die Anhänger des dunklen Lords weiterzugeben, sei es per Post mit verstecktem Inhalt oder durch den Kamin, der es ihm in den Kerkern von Hogwarts erlaubte Kontakt mit anderen, außerhalb der Schule, aufzunehmen.
Da das alles immer so problemlos verlaufen war, hatte er irgendwann kaum noch Zweifel gehabt, dass er gefährliche Drecksarbeit erledigen müsste, doch nun bei Azazel fing er wieder von vorne an. Sicher, er hatte den “Ermordung-von-Dumbledore-Bonus”, aber er konnte nicht ewig von dieser kleinen Sache zehren, die ihm damals auf einem Silbertablett serviert worden war. Trotzdem hoffte er, dass Azazel seine wahren Qualitäten erkannte und er deshalb, um unangenehmere und gefährlichere Aufgaben als die gestrige herumkam.
Severus sah, wie sich auf Elaine’s Lippen ein kleines Lächeln, als er sie bat seine Anwesenheit nicht überall kundzutun. “Vorsicht ist besser als Nachsicht” gab der Tränkemeister nur altklug zurück. Nun, wo sie sich über seine Bitte lustig gemacht hatte, bereute er etwas derartiges gesagt zu haben. Natürlich würde sie nichts weitergeben, um dass zu wissen kannte er sie eigentlich schon lange genug. Auch nach den letzten Besuchen bei ihm hatte sie niemandem davon berichtet, andernfalls würde er jetzt wohl nicht mehr hier sitzen.
Severus nahm gerade einen weiteren Schluck seines langsam abkühlenden Tees, als Elaine ihm eine Frage stellte, die ihn von seiner Tasse aufblicken und skeptisch eine Augenbraue hochziehen ließ. “War der Trank, den ich ihnen gebraut habe nicht schon genug?” fragte er spöttisch, machte eine kleine Pause und fuhr dann fort: “Bevor ich einwillige, würde ich gerne zuerst einmal erfahren, worum es sich bei diesem Gefallen handelt?”

Elaine Angier
Todesser
erstellt am 19.08.2008 17:08    

Als Elaine davon sprach, dass wohl einige Todesser ihr Leben lassen würden, schien sich die Mimik des Tränkemeisters zu verändern. Ganz so, als hätte er einen Kloß im Hals bekommen von dem, was sie gesagt hatte. Vermutlich war das auch der einzige Grund dafür, dass er nicht mehr darauf antwortet, obwohl es Elaine doch sehr interessiert hätte, was ihm denn dazu eingefallen wäre. Allerdings dachte er vermutlich genau das Gleiche und so sah Elaine dieses 'nicht-antworten' als eine Art stumme Zustimmung.
Dennoch brachte sie das Ganze ins Grübeln. Über die Möglichkeit, dass sie vielleicht einer der Todesser sein könnte, die auf der Strecke blieben, hatte sie noch gar nicht nachgedacht. Als ihr der Gedanke jetzt allerdings kam, brachte sie das augenblicklich zu einem leichten Kopfschütteln. Du würdest mit Freuden dein Leben für das größere Ziel geben und das weiß Muldoon auch. Aber es gibt mit Sicherheit weit weniger hilfreiche Todesser, die er aussuchen wird und da gehörst du nicht dazu. Die Vorstellung einfach von den Auroren abgeführt zu werden, behagte Elaine gar nicht. Wenn sie gesagt hatte, dass sie ihr Leben für das Ziel geben würde, hatte sie stets an einen Tod im Kampf gedacht. Doch ein einfaches Abführen war eine Art stille Beerdigung, über die sich nach kürzester Zeit der Schleier des Vergessens legen würde und Elaine wollte nicht einfach vergessen werden.

Auf Elaines Scherze hin, gab Severus bloß einen altklugen Spruch zurück, der Elaine tatsächlich zu einem erneuten Schmunzeln brachte. Ein wenig wirkte er manchmal auf sie wie ein griesgrämige Großvater, der immer alles besser wissen muss.
Als sie ihn allerdings fragte, ob er ihr einen Gefallen tun würde, hob er skeptisch eine Augenbraue und blickte von seiner Teetasse auf. Seine spöttische erste Frage, nahm Elaine eigentlich nicht recht Ernst. Dennoch konnte sie es nicht verhindern, dass sich ihre Wangen erneut leicht rosa verfärbten. Meine Güte. Du solltest dich mal untersuchen. Das ist ja nicht mehr normal!
Als Snape allerdings fragte, um welchen Gefallen es sich denn handele, schlich sich wieder ein Lächeln auf Elaines Lippen. Sie hatte das Gefühl, dass er neugierig war und ihr allein deshalb schon helfen würde. Zumindest hoffte sie das, als sie zu einer Antwort ansetzte.
Erneut beugte sie sich vor und ernut legte sie ihm die Hand auf den Unterarm. "Für einen Zauberer mit ihren Fähigkeiten sollte das ein Klacks sein." sagte sie schließlich mit einem verführerischen Lächeln. Er wird mir zwar diese Bitte nicht abschlagen, doch ein wenig Schmeichelei kann ja auch nicht schaden.
"Ich habe einen kleinen mehr oder weniger persönlichen Rachefeldzug für den heutigen Tag geplant und wenn Sie sich dazu bereiterklären, würden Sie darin eine nicht gerade kleine Rolle spielen." Elaine war gewillt ihm bereits jetzt schon alles zu erzählen, doch es gefiel ihr, ihn noch ein wenig zappeln zu lassen, während ihre Hand noch immer auf seinem Unterarm ruhte. 

Severus Snape
Todesser
erstellt am 21.08.2008 18:07    

Severus wartete auf Elaines Reaktion, bezüglich seiner Frage, im ersten Moment stockte sie etwas. Glaubte sie wirklich er hatte das mit dem “schon genug geholfen” ernst gemeint? Natürlich interessierte ihn, was sie überhaupt geplant hatte und welche Aufgabe er übernehmen sollte. Und so, wie sie bereits angedeutet hatte, handelte es sich nicht nur um billige Drecksarbeit, sondern um etwas großes.
Elaine machte ihm ein kleines Kompliment kombiniert mit einem verführerischen Lächeln, das Severus ein nicht definierbares Gefühl in der Magengegend verspüren ließ. Doch er zweifelte daran, ob sie das alles wirklich so meinte, wie sie es sagte. Vielleicht wollte sie ihm auch einfach nur schmeicheln, um ihm so ein Ja abzuringen. Jetzt, wo er genauer darüber nachdachte, hielt er diese Möglichkeit sogar für sehr wahrscheinlich. Die meisten Frauen besaßen dieses Talent einem Mann zu schmeicheln und dadurch ihren Willen zu bekommen. Doch er, Severus, würde sich nicht einfach so überzeugen lassen, er würde nur zusagen, wenn er selbst voll und ganz mit der Aufgabe, die für ihn gedacht war, einverstanden war. Das nahm er sich fest vor.
Zufrieden mit diesem Beschluss wollte er sich gerade im Sessel zurücklehnen, als Elaine erneut an seinen Arm (die gleiche Stelle, wie auch schon zuvor) griff. Dieses Mal war er, obwohl es nun schon das zweite Mal war, dass sie ihn unerwartet berührte, noch weniger darauf gefasst und konnte es, im Gegensatz zum ersten Mal, nicht verhindern kurz zu zucken, als Elaine ihre Hand auf seinen Arm legte. Er rügte sich selbst dafür, entweder würde sie jetzt denken, dass er sich vor ihren Berührungen ekelte oder dass er ein alter, versteifter Mann sei, der sowas, wie die Berührung einer Frau nicht mehr gewöhnt sei. Naja, das zweite stimmt vielleicht sogar...Wann hatte ich denn mein letztes Date? Das muss schon eine halbe Ewigkeit her sein.
Ihm fiel eine Rumänin ein, ein paar Jahre jünger als er, mit der er in seiner Zeit in den Karpaten ein paar Abende verbracht hatte, doch wirkliches Interesse hatte er an dieser Frau nie gehabt, viel mehr als ein paar Essen und einige eher uninteressante Diskussionen waren auch nicht zustande gekommen, und wenn der Tränkemeister so darüber nachdachte, war er auch ganz froh darüber. Sonst war da kaum eine Hand voll Frauen mit denen er einmal Essen gegangen war, sie waren eigentlich gar nicht erwähnenswert, denn er konnte sich an keinen der Namen erinnern, wo er doch eigentlich ein recht gutes Namensgedächtnis hatte.

Er versuchte sich wieder auf Elaine, die gerade damit begann zu erklären, was sie geplant hatte, und ihre Hand, die immer noch ruhig auf seinem Arm lag, zu konzentrieren. Hatte sie das alles tatsächlich für heute geplant? Das war recht kurzfristig, aber Mr. Muldoons Brief gestern war auch unmittelbar vor dem Angriff auf die Muggelgeborenen angekommen und es hatte alles hervorragend geklappt. Also brauchte er sich keine Gedanken darum zu machen, er hatte heute sowieso nichts anderes mehr vor, da könnte er ihr auch bei ihrem Racheplan behilflich sein.
Severus wartete darauf, dass Elaine fortfuhr, doch irgendwie sah es so aus, als wir sie gar nicht dazu bereit weiterzusprechen, langsam wurde er ungeduldig. Worum handelte es sich denn nun? Sie sollte ihn gefälligst nicht so auf die Folter spannen.
Etwas ruckartig entzog er sich Elaines Hand, griff jedoch geschickt nach ihrem Arm, bevor sie ihn zurückziehen konnte und legte seine Hand leicht darauf ab. “Wenn Sie bitte fortfahren würden.” sagte er mit ruhiger Stimme, doch man konnte einen drängenden Unterton heraushören.
Sie hatte ihn jetzt neugierig auf ihren Plan gemacht und nun wollte er auch alles davon erfahren.

Elaine Angier
Todesser
erstellt am 21.08.2008 19:34    

Als Elaine den Tränkemeister am Arm berührte, zuckte dieser zusammen. Elaine ließ sich davon allerdings nicht beirren. Sie glaubte, dass Snape kein Freund von sinnlosen Berührungen war und sie war sich sicher, dass diese nun für ihn doch sehr überraschend kam und er nur deshalb gezuckt hatte. Viel mehr hoffte sie, dass das so war.
Während Elaine erzählte, glaubte sie für einen Augenblick die Neugier in Snapes Augen erkennen zu können, die von Ungeduld abgelöst wurde, als sie nicht fortfuhr. Eine Reaktion, die Elaine erhofft und erwartet hatte. Was sie allerdings nicht erwartet hatte, war das ruckartige Fortziehen seiner Hand und als sie ihre Hand bereits zurück ziehen wollte, da sie glaubte, dass es ihm unangenehm war, hielt er sie am Arm fest und legte dann seine Hand darauf ab. Elaine war kurz ein wenig irritiert davon, bis er schließlich mit ruhiger Stimme antwortete. Allerdings war deutlich etwas Drängendes darin zu hören.
Vielleicht sogar ohne es zu merken, hatte Snape den Spieß herum gedreht und Elaine fühlte sich ein wenig bedrängt, doch nicht auf unangenehme Weise und sie benötigte einen Moment, um sich wieder zu sammeln, bevor sie fortfahren konnte, stets mehr auf seine Hand konzentriert, als auf das, was sie eigentlich gerade sagte, was es ihr sehr schwierig machte, sachlich zu bleiben.
"Zunächst habe ich noch einen Brief zu verfassen. Nicht in meiner eigenen Handschrift versteht sich. Dieser Brief geht an die Schulleiterin von Hogwarts gemeinsam mit einer Kopie des Vaterschaftstest, den ich erst gestern durchgeführt habe."
Elaines Atem beschleunigte sich ein wenig und gleichzeitig hatte sie das Gefühl, dass ihr Herz gerade einen Riesensatz nach dem anderen machte.
"Bei diesem Test kam heraus, dass Ex-Auror Noah Gordon Vater einer seiner Schülerinnen ist. Außerdem ist noch immer hoffnungslos in die Mutter des Mädchens verliebt. Ich bin sicher, dass er ihre Handschrift erkennen und sie zur Rede stellen wird. Doch bevor er die Möglichkeit dazu hat, wirst du dich um sie kümmern, so dass er sie bloß noch bewustlos am Boden auffinden wird." Dass sie den Tränkemeister gerade aus heiterem Himmel einfach gedutzt hatte, war ihr noch nicht einmal aufgefallen und das, wo Elaine sonst so sehr auf Förmlichkeiten achtete.
"Bei der Frau handelt es sich übrigens um Marla Styles. Sie war glaube ich eine deiner Schülerinnen zu deiner Zeit in Hogwarts. Damals hieß sie noch Reed."
Elaine redete gerade wie ein Wasserfall und bemerkte erst jetzt, dass sie sich wie ein Idiot aufführte. Herrgott nochmal, Elaine. Was tust du denn da gerade?! Soeben hast du deinen ganzen gut durchdachten Plan auf dem Präsentierteller vor ihm ausgebreitet! Eindeutig nicht, was du vorgehabt hattest. Es ist doch nur eine Hand, die da auf deinem Arm liegt!

Severus Snape
Todesser
erstellt am 22.08.2008 18:15    

Als Severus, kurz nachdem er ihren Arm umfasst hatte, in Elaines Gesicht sah, erkannte er, dass sie zuerst etwas verwirrt dreinblickte, jedoch zuckte sie nicht zurück, da war sie wohl weitaus weniger verklemmt, als er selbst.
Und dann redete Elaine los, ohne einmal eine Pause zu machen, erzählte sie groß und breit von ihrem Plan. Noch nie hatte sie so lange über etwas ohne Unterbrechung geredet, sie musste von ihrem Vorhaben wirklich überzeugt sein.
Severus musste sich komplett auf ihre Worte konzentrieren und er vergaß völlig, dass seine Hand immer noch auf Elaines Arm ruhte.
Gerade als er verstanden hatte, worauf das alles hinaus laufen sollte, sprach Elaine ihn anders als sonst an. Sie duzte ihn. Severus stutzte kurz, hatte er sich das eingebildet? Nein, sie tat es erneut. Er fragte sich, ob sie sich einfach so auf ihren Plan konzentrierte, dass es ihr nicht auffiel oder, ob sie davon überzeugt war, dass es nun langsam an der Zeit war sich zu duzen. Er überlegte, ob er das gut finden sollte, eigentlich war er ja grundsätzlich dagegen. Sich zu duzen hieß für ihn, ein Stück von sich selbst preiszugeben und wer das macht, ist verletzlich. Er selbst duzte eigentlich nie Menschen, mal von seiner Kindheit und Jugend abgesehen, es war zur Gewohnheit geworden Leute, selbst die, die er nicht mochte, zu siezen.
Und eigentlich empfand er es als unverschämt, wenn jemand ihn ohne seine Genehmigung mit “du” ansprach, so zum Beispiel bei Domino Hayes, die ihn ganz unverfroren am gestrigen Tag geduzt hatte, selbst, als er sie mehrmals darauf aufmerksam gemacht hatte, dass ihr das nicht zustand, hat sie weiter gemacht. Einer der Gründe, warum er sie nicht leiden konnte.
Doch bei Elaine war es anders, irgendwie war es ihm nicht unangenehm, er war tatsächlich der Meinung, dass sie sich ruhig mit “du” ansprechen könnten, denn bei ihr klang es weder aufdringlich noch respektlos.

Miss Angier berichtete dem Tränkemeister von der jungen Frau, die es zu verletzen galt, und wies ihn darauf hin, dass sie auch auf Hogwarts gewesen war. Den Namen hatte er zwar schon mal gehört, doch konnte er ihn mit nichts in Verbindung bringen. Auch egal, besser ist, man kennt die Person, die man angreift, nicht persönlich, das verhindert, dass man ein schlechtes Gewissen bekommt.
Als sie geendet hatte fiel ihm auch plötzlich wieder ein, dass ja noch seine Hand auf ihrem Arm lag. Er dachte daran, sie wieder wegzunehmen, entschied sich aber dazu sie noch ein paar Momente auf Elaines Unterarm verweilen zu lassen.
“Also...heute Nachmittag? Dann werde ich...dir”, diese Anrede klang ungewohnt, doch schlecht fühlte es sich nicht an, “wohl besser mal etwas Papier und Tinte holen, damit du den Brief an die Schulleiterin schreiben kannst” Er nahm die Hand von Elaines Arm und wollte gerade aufstehen, da fiel ihm noch etwas ein. “An was für eine Verletzung für diese Miss Styles hast du eigentlich gedacht? Etwas brutaleres, wie den Cruciatus-Fluch oder soll sie einfach nur umfallen? Denk darüber nach, ich mache mich eben auf die Suche nach Briefpapier.”
Er erhob sich von seinem Sessel und berührte bewusst ihr Knie mit seinem, als er an ihr vorbeiging, um ihr etwas zum schreiben zu holen.

Elaine Angier
Todesser
erstellt am 22.08.2008 20:57    

Erst, als Snape stutzig wurde, fiel Elaine auf, dass sie ihn gerade geduzt hatte und hätte sich am liebsten augenblicklich dafür geohrfeigt. Wie kann dir das nur passieren?! Er ist doch viel älter! Das du anzubieten wäre eindeutig sein Recht gewesen und dir stand es überhaupt nicht zu. Was ist denn heute mit dir los?! Du bist doch nicht etwa...verliebt?!
Selbst in Elaines Gedanken klang es so lächerlich, dass sie diese Möglichkeit beiseite schob. Sie selbst hielt es für nahezu unmöglichlich, dass irgendwer ihr anscheinend erkaltetes Herz noch einmal auftauen konnte. Nahezu war hier das Stichwort. Es war nicht vollends unmöglich und so wohl wie in der Anwesenheit des Tränkemeisters, hatte sie sich noch nie gefühlt.

Elaine hatte geglaubt, dass er sie bezüglich des duzens zurechtweisen würde. Stattdessen redete er ganz normal weiter und duzte dabei auch sie. Erneut war Elaine verwirrt. Sie glaubte noch nie das Wort 'du' aus Snapes Mund gehört zu haben, umso ungewohnter klang es nun. Doch es war keineswegs unangenehm. Ganz im Gegenteil es gab ihr ein äußerst gutes Gefühl.
Severus hatte gerade angekündigt jetzt Briefpapier und Tinte zu holen. Überrascht sah sie ihn an. "D..danke!" Herrjemine. Jetzt stottere ich auch noch. Wenn das so weiter geht, wir die ganze Aktion des Abends zunichte gemacht. Ok.. Jetzt reiß dich endlich zusammen, Elaine! Selbst, wenn er nicht mit jeder Frau so umgeht, heißt das noch lange nicht.. ja, was eigentlich?! Siehst du? Du hast gar keine Ahnung.
Der Tränkemeister war schon im Begriff aufzustehen, doch stattdessen fragte er noch, was der Styles eigentlich geschehen sollte. Elaine zog ein wenig nachdenklich die Stirn in Falten. Über die genauen Einzelheiten hatte sie sich tatsächlich noch keine Gedanken gemacht. Kam vorerst allerdings auch nicht dazu, da jetzt, wo Severus' Hand nicht mehr auf ihrem Unterarm verweilte, er sie mit seinem Knie an ihrem Knie berührte, als er an ihr vorbeiging. Das sorgte dafür, dass ihr Herz für einen kurzen Moment stehen zu blieben schien, um dann doppelt so schnell wie zuvor weiterzuschlagen. Hoffnungslos. Diagnose: Liebe.

Jetzt, da er nicht mehr direkt vor ihrer Nase saß, hatte sie das Gefühl gleich viel klarer denken zu können und schob zunächst die Hand in die Umhangtasche und musste erneut kalt lächeln. Hat sich doch gelohnt gestern abend eine zusätzliche Kopie des Ergebnisses anzufertigen neben dem, das ich zu den Akten gelegt habe. Warts ab, Noah Gordon, du verdammter Mörder. Ich mach dir dein Leben zur Hölle.
Nun begann sie darüber nachzudenken, was der Styles geschehen sollte. Eigentlich hatte sie nichts gegen diese Frau und ohne sie hätte Elaine wohl nie diese Gelegenheit bekommen. Allerdings würde sie ja auch irgendwann wieder aufwachen und wenn jemand sie einfach nur geschockt hätte, wäre das wohl eindeutig zu wenig. Welcher Todesser spaziert denn schon bei jemandem in die Wohnung, schockt ihn und verschwindet wieder?
Da würde sie Severus freie Hand lassen. Viel schwieriger fiel es ihr allerdings sich Gedanken über den Brief zu machen. Die Formulierungen musste in etwa passen. Außerdem würde es wohl niemanden großartig interessieren, wenn es nur um den Test ginge. Erneut zeichnete sich ein kaltes Lächeln auf Elaines Lippen ab. Nein, heute würde ihr Feind eindeutig gar nichts zu Lachen haben.

Severus Snape
Todesser
erstellt am 23.08.2008 15:36    

Severus machte sich, die Gedanken immer noch bei Elaine, auf die Suche nach Papier und Tinte. Zwar lebte er bereits über einen Monat hier, doch war er immer noch nicht dazu gekommen, alles vollständig überall einzuräumen, vielmehr hatte er einen Großteil der Sachen in Schränken verstaut und sich vorgenommen, sie irgendwann an einen passenderen Platz zu räumen. Das hatte er wohl auch mit Papier und Tinte vorgehabt. Wo er seine Federn aufbewahrte wusste er allerdings noch.
Er betrat das Schlafzimmer und öffnete die Schublade seines antiken Nachttischschränkchens, wo er eine kunstvoll verzierte, dunkle Holzkiste mit drei seiner besten Schreibfedern aufbewahrte. Er entnahm die prachtvolle Feder eines Kronenadlers, die schwarz mit vereinzelten weißen Streifen war. Er hatte sie bis jetzt kaum benutzt, weshalb sie auch noch, wie neu aussah. Er hoffte, dass Elaine sorgfältig mit ihr umgehen würde und war davon eigentlich auch überzeugt. Sie war schließlich kein Kind, sie würde schon zu schätzen wissen, was für eine wertvolle Feder sie dort in der Hand hielt.
Natürlich hätte er auch einfach eine andere, billige Feder nehmen können, doch eine Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass er ihr diese geben sollte.
Gerade als er die Schublade wieder schließen wollte, entdeckte er darin ein kleines durchsichtiges Fläschchen. Ein Parfüm, dass er sich in Rumänien gekauft hatte. Er nahm es in die Hand und roch an der kleinen Öffnung, der Flasche. Ein Spritzer kann ja nicht schaden. Sie hat sich ja weitaus mehr aufgestylt, dann kann ich ja wohl ein bisschen Parfüm auflegen. Er sprühte sich ein bisschen vom Duft auf den Hals, legte das Parfüm zurück auf seinen Platz und nahm die Feder mit. Nun war er zwar von einer Duftwolke umgeben, hatte aber immer noch nicht das gefunden, wonach er eigentlich suchte.
Er beschloss in seinem Labor nachzuschauen, da er dort immer etwas Papier hatte, um seine Tränke und Zutaten zu beschriften. Er ging die Treppen zum Keller hinunter und suchte, dort angekommen, in den Regalen hinter seinem Arbeitstisch nach Tinte und Papier. Schnell fand er ein paar Bögen und ein kleines Fässchen mit der blauen Flüssigkeit.
Da er nun alles gefunden hatte ging er wieder nach oben in den Salon zu Elaine, legte die Sachen vorerst auf seinem Sessel ab und trug eins der kleinen Tischchen im Raum zu Elaine und stellte es vor ihr als Schreibunterlage ab. Anschließend legte er Feder, Papier und Tintenfass darauf ab und nahm wieder gegenüber von Elaine platz. “Wenn du fertig mit schreiben bist, werde ich Hades holen, damit er deinen Brief nach Hogwarts bringt.” Er machte sich keine Gedanken darum, dass die Schulleiterin, seine Eule wiedererkennen könnte, da er sie sich erst in Rumänien zugelegt hatte, um sich den Tagespropheten bringen zu lassen.
Er lehnte sich im Sessel zurück und sah auf die Schreibutensilien hinab. “Und, hast du dir überlegt, was mit Miss Styles geschehen soll? Diese Angelegenheit sollte schließlich nicht in den Hintergrund geraten?”

Elaine Angier
Todesser
erstellt am 23.08.2008 17:56    

Elaine hatte sich inzwischen wahrlich genug Gedanken gemacht. Wo bleibt er denn so lange? Hab ich ihn etwa so sehr genervt, dass er sich jetzt nicht mehr blicken lässt? Das will ich doch nicht hoffen.
Beinahe auf Kommando betrat der Tränkemeister den Raum und legte zunächst Tintenfass, Papier und Feder auf dem Sessel ab. Bereits aus einiger Entfernung konnte Grace erkennen, dass das keine gewöhnliche Feder war und außerdem kaum benutzt. Häufig benutzte Federn wirkten zerzaust und hatten bei Weitem nicht mehr ihren ursprünglichen Schwung. Das war bei dieser Feder eindeutig nicht der Fall.
Als Severus nun auch noch einen Tisch direkt vor sie stellte, fühlte Elaine sich schon so richtig verwöhnt und gleichzeitig stieg ihr ein äußerst angenehmer Duft in die Nase. Wo kommt das denn auf einmal her? Das riecht ja.. Sehr gut und angenehm!
Als er nun Tintenfass, Papier und Feder vor ihr ausbreitete, nutzte Elaine die Gelegenheit, um die Feder näher zu betrachten. Sie war geradezu fasziniert von dieser Kleinigkeit. Über diese Faszination hinweg, hörte sie ihm gar nicht mehr richtig zu und bemerkte erst recht spät, dass er gerade mit ihr sprach. dennoch gerade rechtzeitig, um noch mitzubekommen, worum es denn ging. Mit einem Nicken erklärte sie sich einverstanden und betrachtete erneut die Feder in ihrer Hand, die sie nur äußerst vorsichtig festhielt.
"Das ist eine äußerst schöne Feder. Kaum gebraucht, wie ich sehe. Wirklich sehr schön." Fast schon zu schade, um sie zu verzaubern, aber ansonsten wird das mit der Handschrift ja nichts.. Elaine legte die Feder vorsichtig auf dem Tisch ab, zog ihren Zauberstab, rief sich die Handschrift der Styles noch einmal vors innere Auge und tippte dann mit der Spitze ihres Zauberstabs einmal kurz auf die Feder. Die Kopie einer Handschrift konnte nie einhundert prozentig funktionieren, doch die Unterschiede waren so gering, dass es erst bei ganz genauem Hinsehen auffallen würde, dass dies tatsächlich eine andere Handschrift war. Anschließend schraubte sie das Tintenfass auf.

Erneut nahm Elaine die Feder vorsichtig zur Hand, bevor sie auf Severus' nächste Frage antwortete. "Ich lasse dir da ganz freie Hand. Nur ein bis zwei Tage Aufenthalt im Mungos sollten schon für Miss Styles dabei herausspringen."
Erst jetzt tunkte sie die Feder ins Tintenfass und begann konzentriert zu schreiben, um zum einen die Feder nicht zu beschädigen und zum anderen nicht von vorn anfangen zu müssen.


Sehr geehrte Direktorin,
Ich wende mich mit einer äußerst heiklen Angelegenheit an Sie, da ich der Meinung bin, dass sie davon erfahren sollten. Wie Sie der beiliegenden Kopie entnehmen können, ist einer ihrer Lehrer, Noah Gordon, Vater einer der Schülerinnen. Vater meiner Tochter, um genau zu sein. Gewusst hat er von dieser Tatsache schon lange, bevor er die Stelle als Lehrer in Hogwarts angenommen hatte.
Man kann nicht gerade behaupten, dass Noah Gordon zu seiner Zeit als Auror bodenständig gewesen ist oder an einer Beziehung interessiert. Ganz im Gegenteil. Er hat eine Vorliebe für leichte Mädchen, müssen Sie wissen und vermutlich kann er selbst nicht einmal sagen, wie viele uneheliche Kinder er bereits hat. Wenn er behauptet keine Kinder zu haben, dann heißt das eigentlich nur, dass er keine hat, von denen er wüsste.
Zudem würde es mich nicht wundern, wenn der ein oder andere Schüler in seinem Unterricht bevorzugt behandelt würde, weil die ein oder andere Mutter sich besonders eingesetzt hat, wenn sie verstehen, was ich meine.

Es liegt natürlich an Ihnen zu entscheiden, ob Sie mir Glauben schenken, doch ich kann Ihnen versichern, dass Noah Gordon kein ehrlicher Mensch ist und dass ich Ihnen nur die reine Wahrheit geschrieben habe.
Ich an ihrer Stelle würde es mir allerdings zweimal überlegen, solch einen Menschen weiterhin als Lehrer anzustellen. Die Schüler diesem schlechten Einfluss auszusetzen wäre doch mehr als unverantwortlich.

Marla Styles


Als Elaine geendet hatte, legte sie die Feder erneut vorsichtig beiseite und tippte sie erneut mit dem Zauberstab an, um den Zauber aufzuheben. Anschließend betrachtete sie noch einmal den Brief. Die Handschrift war mehr, als nur ähnlich. Ohne es genauer zu überprüfen, würde der Unterschied nicht allzu schnell deutlich werden, was Elaine erneut ein kaltes Lächeln auf die Lippen zauberte.
"So. Der Brief ist bereit verschickt zu werden." sagte sie schließlich, während sie das Schreiben gemeinsam mit der Kopie des Tests in einen Umschlag steckte und diesen versiegelte. "Du sagtest, dass deine Eule diesen Brief zustellen würde?" fragte sie schließlich mit einem erneut verführerischem Lächeln an Snape gewandt. Sie hatte nicht erwartet, dass heute alles so einfach verlaufen würde.

Severus Snape
Todesser
erstellt am 24.08.2008 16:03    

Elaine betrachtete interessiert die Feder, die Severus ihr hingelegt hatte. Dass sie merkte, dass diese Feder ziemlich wertvoll war, beruhigte ihn noch etwas mehr, denn so würde sie genug Respekt vor seinem Eigentum haben und es nicht beschädigen. “Sie stammt von einem Kronenadler, einer der größten Adler in ganz Afrika. Gekauft hab ich die Feder allerdings in Rumänien vor...es müsste jetzt 6 Jahre her sein.” Miss Angier betrachtete die Feder erneut ausgiebig, tippte sie mit ihrem Zauberstab an und tauchte sie in das Tintenfass, was sie vorher geöffnet hatte. Severus betrachtete jede ihrer Bewegungen, was sollte er im Moment auch anderes tun? Sicher, irgendwie hätte er sich schon anders beschäftigen können, aber er wollte auch gar nicht.
Während Elaine den Brief an Minerva McGonagall verfasste oder besser gesagt, von seiner Schreibfeder verfassen ließ, verfolgte Severus mit seinem Blick die kunstvollen Schwünge der Feder und sah zu, wie nach und nach ein Text entstand. Auch versuchte er unauffällig ein paar der geschriebenen Worte zu entziffern, was sich aber als nicht so einfach herausstellte, da er alles verkehrt herum sah. Zwar verstand er nicht ganz den Zusammenhang der vereinzelten lesbaren Wörter, aber er erkannte, dass es sich um einen der Lehrer drehte, der wegen diesem Brief ziemliche Probleme bekommen würde.
Zum Schluss wurde nur noch die Unterschrift von dieser Marla Styles unter den Brief gesetzt, Elaine betrachtete ihn noch einmal, und auf ihren Lippen bildete sich ein kaltes Lächeln, eines das zeigte, dass Severus gegenüber immer noch die kaltblütige Todesserin saß und nicht nur einfach eine normale Heilerin aus dem Mungos.
Doch kaum wandte sie sich wieder an den Tränkemeister, tauschte sie ihren kalten Gesichtsausdruck gegen weiblichen Charme ein und fragte nach seiner Eule. Hmm...sie hat schon ein ganz hübsches Lächeln. dachte er verträumt vor sich hin. Dass Elaine darauf wartete, dass er Hades holen ging, vergaß er für einen Moment völlig, bis ihm plötzlich klar wurde, wie lächerlich er sich gerade machte. “Hm? Oh ja, sicher. Ich hole ihn sofort.” Schnell stand er auf, verließ den Raum und hätte sich am liebsten selbst für dieses peinliche Verhalten geschlagen. Ich muss mich jetzt zusammenreißen. So kann das doch nicht weitergehen. Die ganzen vorigen Treffen verliefen reibungslos und jetzt so was.

Er durchquerte sein Schlafzimmer und betrat einen kleinen Raum dahinter. Darin befand sich Hades’ Käfig und zudem eine Kommode, wo Severus das Futter und Zubehör für Eule und Käfig aufbewahrte. Das Zimmer besaß ein etwas kleineres Fenster, als die restlichen im Haus. Es stand eigentlich immer offen, sodass Hades jederzeit einen Ausflug unternehmen konnte.
Doch nun saß die Sperbereule mit ihrem dunkelbraunen und weißem Gefieder auf der Stange im Käfig, starrte ihn mit ihren gelben Augen an und schrie vergnügt zur Begrüßung.
Richtig gut leiden konnte Severus Hades nicht, er hatte sich ihn eher zweckmäßig angeschafft, doch gegen eine andere Eule eintauschen würde er ihn nach 5 Jahren auch nicht mehr.
Der Schwarzhaarige hielt seinen rechten Arm vor den Käfig, und kurz danach flatterte die Eule auch schon darauf. Zusammen mit Hades und einem Bändchen, was er in der Kommode in Hades’ Zimmer gefunden hatte, ging er zurück zu Elaine in den Salon, setzte die Eule auf seiner Sessellehne ab und machte sich daran den Brief zu befestigen.
“Ich darf doch?” fragte er sein Gegenüber, aber ohne auf eine Antwort zu warten nahm er das Papier, rollte es zusammen und befestigte es mit der Schnur an Hades’ rechtem Fußgelenk. “Es tut mir Leid, aber wir können keinen Briefumschlag mit Wachssiegel benutzen, das würde uns verraten, ich besitze nämlich nur eins mit meinen Initialen und das könnte bei der Schulleiterin Misstrauen wecken.” erklärte er, brachte die Eule zum Fenster im Salon, öffnete es erneut und erklärte Hades, wohin er zu fliegen hatte. Die Eule klackerte mit dem Schnabel, um ihm zu bedeuten, dass sie verstanden hatte, breitete die Flügel aus und flog los. Severus sah ihr noch kurz nach, beschloss das Fenster geöffnet zu lassen, trug das Tischchen zwischen ihm und Elaine zurück an seinen ursprünglichen Platz, da es sonst doch etwas unbequem war vor einer Holzplatte zu sitzen und nahm wieder in seinem Sessel platz.
Er räusperte sich leise und überlegte, was er sagen könnte. Diese Stille war unangenehm, es war beklemmend, erdrückend und er wollte nichts lieber als sie zu unterbrechen.
“Und...was machen wir jetzt?” Was für eine Frage! Ich strahle heute ja pure Kreativität aus


Elaine Angier
Todesser
erstellt am 24.08.2008 20:11    

Die Tatsache, dass Snape nicht sofort auf ihre Frage bezüglich der Eule reagierte, brachte Elaine zu einem leichten Schmunzeln. Bin ich vielleicht doch nicht die Einzige, die ein wenig nervös ist heute? Das ist ja sehr interessant. Vielleicht sollte ich Andeutungen machen? Etwas sagen? Klarheit in die Sache bringen?
Während Elaine so darüber nachdachte, wie es wohl weitergehen könnte, machte sich Severus auf den Weg, seine Eule zu holen und kam auch kurz darauf bereits mit ihr zurück. Elaine konnte nie allzu viel mit Tieren anfangen, so auch nicht mit diesem Tier. Es war eben eine Eule unter vielen und Elaine wäre niemals in der Lage gewesen irgendeine Eule von einer anderen zu unterscheiden. Das war vermutlich auch einer der Gründe, aus dem sie selbst keine Eule besaß. Diese Tiere machten doch ohnehin nur unnötigen Schmutz und Arbeit.

Auf seine Frage hin, nickte Elaine nach und musste bei seiner Erklärung zum Wachssiegel erneut leicht Schmunzeln. "Das wäre natürlich eher suboptimal, wenn gleich die Direktorin sich zusammen reinem könnte, dass du noch lebst und außerdem in England bist. Ganz zu schweigen davon, dass die Initialien natürlich nicht passen würden. Das muss dir also nicht leid tun." Erneut lächelte sie ihn charmant an.
Nachdem die Eule allerdings davon geflogen war und der Tisch wieder an seinem ursprünglichen Platz stand, legte sich eine ungeowhnte Stille auf den Raum. Ja, jetzt sag doch schon was! Willst du jetzt schweigend hier sitzen, bis du zur Arbeit.. Verdammt, wie spät ist es?! Ein kurzer Blick auf Uhr verriet ihr, dass sie noch nicht zu spät war, sondern im Gegenteil noch eine gute Stunde Zeit hatte, bis ihr Dienst beginnen würde. Trotzdem war es nicht ihre Stimme, die die Stille brach, sondern seine, die ein wenig unsicher klang, was Elaine erneut zu einem Schmunzeln brachte. Allerdings wurde sie auch kurz darauf wieder ein wenig ernster.
"Es tut mir sehr leid, doch ich kann nicht mehr lange bleiben. In einer Stunde beginnt mein Dienst im Mungos. Bis dahin wäre es mir allerdings eine Freude, Genaueres über deinen Aufenthalt in Rumänien zu erfahren." erklärte sie dann mit einem Lächeln. Dummes Ding.. Das klang doch jetzt so, als wärst du nur hier, um ihm zu sagen, dass er was für dich brauen und anschließend noch jemanden angreifen soll.. Was denkst du dir eigentlich?!

Severus Snape
Todesser
erstellt am 27.08.2008 16:13    

Severus versuchte nicht zu betrübt auszusehen, als Elaine ihm sagte, dass sie nicht mehr viel Zeit bis zu ihrem Dienst im Mungos hatte. Der Tränkemeister nickte nur und schluckte die Enttäuschung hinunter.
“Rumänien? Was soll ich schon dreizehn Jahre in der Versenkung gemacht haben? Ich hab von der Familie, bei der ich untergekommen bin, ein Labor zur freien Verfügung bekommen, deshalb hab ich mich dort ziemlich viel aufgehalten. Und sonst hab ich viel gelesen, mich noch etwas mehr auf die Künste der Okklumentik und Legilimentik konzentriert und mich vor allem selten auf den Straßen gezeigt. Hin und wieder brachte mir der Mann, der Azazel gut kannte, ein paar Zeitungen mit, worin ich häufig ein Bild und einen Aufruf an die Zauberer war, dass auf Hinweise über mich eine Belohnung von 800 Galleonen ausgesetzt war. Da überlegt man es sich doch mehrmals, ob man wirklich nach draußen muss.”
Als er das sagte fiel ihm wieder einer seiner Erzfeinde ein: Sirius Black. Er hatte sich immer geweigert, Tag ein Tag aus nicht hinaus zu dürfen. Sicher, nach so vielen Jahren in Askaban war der Mann nicht mehr ganz zurechnungsfähig, trotzdem hätte er so viel Verstand besitzen müssen, um zu begreifen, dass es eindeutig besser war sich bedeckt zu halten. Im Endeffekt tat es Severus aber alles andere als Leid, dass Black ums Leben gekommen war. Selbst Schuld. Und außerdem hatte er damals seine gerechte Strafe für all die Jahre, die er und seine Freunde ihn, Severus, gequält hatten, erhalten.
“Nach einiger Zeit”, fuhr er fort, “vergaßen die Leute allerdings Namen und Gesicht von mir wieder, denn die Zeitungen erkannten, dass es von mir nicht die geringste Spur gab und stuften mich nach und nach als tot ein. So konnte ich mich auch manchmal in der Öffentlichkeit zeigen.” Severus räusperte sich, sah auf die Uhr an der Wand und hoffte das er die Uhr, nur durch Augenkontakt wieder eine halbe Stunde zurückstellen könnte, doch, wie erwartet gelang es nicht. Er entschied, dass es wohl eindeutig besser wäre die verbleibende Zeit, bis Elaine gehen musste weiter mit ihr und nicht mit dem Anstarren der Uhr zu verbringen.
“Es war nicht sehr angenehm, immer auf andere Leute angewiesen zu sein. Vor allem , weil ich nicht gerade ein Familiemensch bin. Ich bevorzuge, wie du bestimmt schon gemerkt hast, die Ruhe. Leider war dieses Wort für die Rumänen kein Begriff. Sie haben mich, sobald ich das Labor verließ, belagert und ausgefragt. Ich kann dir sagen, dass ich oft wirklich kurz davor war meine Sicherheit aufs Spiel zu setzen und mir einfach irgendwo ein Hotelzimmer zu suchen. Letztendlich muss ich aber doch zugeben, dass ich der Familie sehr dankbar für ihre Loyalität gegenüber Azazel bin und dass sie mich die ganzen 13 Jahre bei sich willkommen geheißen haben. Ich hätte mich nicht so lange ausgehalten.” Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, war aber so schnell verschwunden, wie es erschienen war.
Da kam ihm gerade ein anderes Anliegen in den Sinn, was unbedingt vor Elaines Schicht im Mungosgeklärt werden sollte.
“Du wirst dir doch bestimmt schon überlegt haben, wann ich mich zu Miss Styles begeben soll? Und wohin muss ich eigentlich, ich bräuchte schon eine genaue Adresse.” Es waren mehr ein paar Fragen, anstatt Aussagen, aber Severus vermutete, dass sie eine passende Antwort parat hatte, denn sonst wäre der Plan viel zu undurchdacht für jemanden, wie Elaine gewesen.

Elaine Angier
Todesser
erstellt am 27.08.2008 16:34    

Als Elaine erklärte, dass sie nicht mehr lange bleiben könnte, wirkte Severus ein wenig verstimmt. Vielleicht betrübt? Siehst du jetzt schon Gespenster? Denkst dir Dinge dahin, wo sie nicht waren, um dir selbst was einzureden? Du bist doch nicht mehr ganz dicht, Elaine Angier.
Als Severus begann zu erzählen, schlug Elaine die Beine übereinander und hörte ihm interessiert zu. Sie war tatsächlich äußerst neugierig zu erfahren, wie es ihm in den letzten 13 Jahren gegangen war, was er getan hatte, vielleicht auch erfahren und wie er es eigentlich so lange ausgehalten hatte. Als er von den Zeitungen berichtete, erinnerte sich Elaine auch an einen dieser Artikel, dem etliche folgten, in denen es hieß, man habe ihn gesehen. Allerdings immer an den seltsamsten Orten. Ein Reporter hatte einmal steif und fest behauptet Severus Snape am hellichten Tag durch die Winkelgasse gehen zu sehen. Bei dem Gedanken daran musste Elaine nun leicht schmunzeln. Natürlich war es nicht lustig, dass Snape das Haus nicht verlassen durfte, doch die Tatsache, dass die Menschen gleich so paranoid wurden und überall Gespenster sahen, fand sie durchaus amüsant.
"Ja, von diesen Fahndungsausschreibungen hat man hier so einige in den Zeitungen gesehen. Meist dicht gefolgt von irgendwelchen an den Haaren herbeigezogenen Geschichten, in denen es hieß, man habe dich sonstwo gesehen. Glauben konnte man allerdings keiner dieser Geschichten. Dennoch ließen sich die Menschen davon beeinflussen."
Als der Tränkemeister geendet hatte, war für einen kurzen Augenblick ein Grinsen auf seinem Gesicht zu sehen. Diesmal war Elaine allerdings sicher, das sie sich das nicht nur eingebildet hatte. "Nun, in anderen Ländern versteht man unter Gastfreundschaft eben etwas ganz anderes, als hierzulande. An vielen Stellen wird man beinahe mütterlich umsorgt. Mir persönlich wäre das schlichtweg zuwider und einfach zuviel."

Nun stellte er noch ein paar Fragen und Elaine hätte sich am liebsten geohrfeigt. Du bist heute echt nicht bei der Sache. Hoffentlich legt sich das gleich im Krankenhaus wieder, sonst sehe ich schwarz für deine Patienten!
"Natürlich habe ich das. Sie arbeitet bei Flourish & Blotts. Der Laden schließt üblicherweise gegen 18 Uhr. Davon ausgehend, dass es noch das ein oder andere aufzuräumen gibt, wird sie wohl gegen 18.30 Uhr in ihrer Wohnung eintreffen."
Elaine griff in ihre Umhangtasche und holte dort einige Unterlagen heraus. Es waren lediglich Kopien. Die Originalakten lagen im Mungos und so machte es ihr durchaus nichts aus sie ihm zu überreichen. "Hier steht die Adresse drauf. Gegen 19 Uhr sollte sie sich allerdings spätestens nicht mehr rühren. Ob du nun in ihrer Wohnung warten möchtest, bis sie auftaucht oder sie überraschst, wenn sie bereits da ist, bleibt dir überlassen." Elaine ihrerseits hätte den Überraschngsmoment bevorzugt und in der Wohnung auf sie gewartet, wenn sie die Styles denn selbst angegriffen hätte. Doch das war ja in diesem Falle nicht Elaines Aufgabe, sondern die des Tränkemeisters.
Apropo Tränke. Wo hatte sie die Tasche eigentlich hingestellt? Kurz ließ sie ihren Blick durch das Zimmer gleiten und blieb zunächst an der Uhr an, die ankündigte, dass seit ihrem letzten Blick auf selbige bereits 30 Minuten verstrichen waren. Die Zeit geht heute allerdings sehr schnell rum.

Severus Snape
Todesser
erstellt am 28.08.2008 21:33    

Als Elaine von den Geschichten im Propheten die davon erzählten, wo er sich überall herumgetrieben habe, berichtete, grinste Severus breit. Das tat er eigentlich nur äußerst selten und meistens auch nur, wenn er sich über jemanden lustig machte, aber damit, dass er anscheinend an jeder dritten Straßenecke gesehen wurde und darüber dann gleich ein Artikel verfasst wurde, hatte er wirklich nicht gerechnet.
“Die Menschen sehen, was sie fürchten, aber gleichzeitig auch unbedingt sehen wollen. Aber der Prophet hätte mir doch eigentlich zutrauen können, dass ich über ein bisschen mehr Intelligenz verfüge, als dass ich mich überall und jedem präsentiere. Ich hoffe, es gab wenigstens ein paar gute Geschichten, und nicht nur, dass ich irgendwo hergegangen bin, irgendetwas spektakuläres, wie: Jemand sah, wie ich drei Menschen auf einmal tötete und sie dann alle zu Staub zerfallen ließ...oder so ähnlich.”
Ein bisschen steigerte er sich in die ganze Sache hinein, behielt jedoch komplett die Kontrolle über seine Kommentare.

Elaine nannte ihm Ort und Zeit des Angriffes, wie erwartet war alles genau durchdacht und bis ins kleinste Detail ausgerechnet. Etwas anderes hatte er von ihr aber auch nicht erwartet, solange er sie kannte, hatte sie immer alles geplant, selten handelte sie spontan, aber so ging es Severus meistens auch. Zwar konnte man diesen Angriff auf Miss Styles nicht gerade als lange geplant bezeichnen, aber zwischendurch tat ein wenig Spontanität auch gut.
Severus sah erneut auf die Uhr an der Wand, er konnte gar nicht glauben, wie spät es schon war, wenn er pünktlich in London in der Wohnung ankommen wollte, sollte er sich jetzt wirklich auf den Weg machen. “Vielen Dank, für die Informationen, ich werde mir etwas einfallen lassen.” Er versuchte diesen Satz abschließend klingen zu lassen, denn obwohl er noch den ganzen Abend hier sitzen könnte, musste er sich jetzt von ihr verabschieden und dafür Miss Styles einen kleinen wohl eher unerfreulichen Besuch abstatten.
“Wie du siehst, ich kann nicht länger bleiben, die Zeit wird knapp, ich werde nun nach London gehen und eine ‘Überraschung’ vorbereiten. Du musst ja auch langsam zum Mungos. Wie wär es, wenn du mich noch nach draußen begleitest?” Er erhob sich aus seinem Sessel, um zu bedeuten, dass er sich nun langsam auf den Weg machen wollte und wartete darauf, dass Elaine ihm folgen würde.

Elaine Angier
Todesser
erstellt am 29.08.2008 14:26    

Während Elaine von den Geschichten, die der Tagesprophet verbreitet hatte, erzählte, war ein breites Grinsen in Severus' Gesicht zu sehen. Auf seine Meinung zum Ganzen musste Elaine allerdings ein wenig schmunzeln. "Geschichten gab es genug. Doch die meisten davon sprachen sich bloß mündlich herum. Der Tagesprophet hat nicht allen Glaube geschenkt. Wenn jemand behauptete dich gesehen zu haben war das allerdings etwas Alarmierendes. Vermutlich ist das auch der einzige Grund, warum das auch abgedruckt worden ist. Doch die meisten Geschichten waren eher amüsant, als interessant."
Elaine versuchte sich zu erinnern, doch die meisten Erzählungen waren einfach so absurd gewesen, als dass man sie behalten hätte und die anderen waren nicht interessant oder amüsant genug gewesen. Zumindest fiel ihr in diesem Moment einfach keine mehr ein.

Als Severus nun ein wenig abschließend klang, sah Elaine kurz verwirrt zur Uhr. Das kann ja nicht wahr sein. Wenn das so weiter geht, komme ich noch zu spät! Es gab nicht viel, was Elaine so sehr verärgern konnte wie Unpünktlichkeit, weshalb sie auch stets pünktlich war. In dieser Hinsicht machte ihr niemand so schnell etwas vor uns sie war auch nicht um so einige anschuldigende Worte verlegen, wenn sich jemand verspätete.
Als der Tränkemeister sich erhob, erhob Elaine sich ebenfalls. "Sie hat übrigens eine abgeschlossene Aurorenausbildung. Also sei vorsichtig. Ich möchte heute keine Notoperation an dir durchführen müssen nur um anschließend zu sehen, wie man dich nach Askaban schickt." sagte sie mit einem leicht belustigtem Lächeln. Sie war sich im Gegenteil sicher, dass diese Styles dem Tränkemeister rein gar nichts entgegen zu setzen hatte, doch sicher war nunmal sicher.
"Und ich begleite dich sehr gern nach draußen." sagte sie und folgte ihm schließlich nach draußen. Natürlich nahm sie auch die Tasche mit dem bereits fertig abgepacktem Gift mit.
Draußen angekommen atmete sie kurz die frische Luft ein und erkannte, dass das Wetter nicht gerade schön war. Bravo. Interessanterweise ist die Notfallanzahl bei schlechtem Wetter höher als die bei Gutem. Das wird wieder eine Nacht..
Bevor sie allerdings einfach verschwand, wandte sie sich um, um sich zu verabschieden und bemerkte direkt, dass sie gar nicht wusste, was sie sagen sollte. Augenblicklich färbten sich ihre sonst so blassen wangen zartrosa, als ihr dieser Umstand bewusst wurde.
Ja, was sag ich jetzt? Viel Glück? Pass auf dich auf? Man sieht sich?

Severus Snape
Todesser
erstellt am 01.09.2008 21:07    

Severus trat als erster nach draußen, Elaine folgte ihm. Die Todessermaske, die er vor Verlassen des Hauses noch aus ihrer Schublade im Flur geholt hatte, verstaute er nun in einer Tasche seines Umhangs, nur die rechte war bereits mit seinem schwarzen Zauberstab belegt. Zum Glück hatte er noch daran gedacht sie mitzunehmen, es wäre doch wirklich ärgerlich gewesen, wenn Miss Styles sich nach ihrem Erwachen wieder an sein Gesicht erinnern könnte. Vermutlich würden dann alle möglichen Auroren ganz Großbritannien nach ihm durchsuchen. Nein, da war es doch wirklich effektiver seine Anonymität zu wahren.
Den Zettel mit der Adresse von der Frau hielt er in der Hand, warf noch einmal einen Blick darauf und versuchte sich die Anschrift einzuprägen. Anschließend schob er auch das Papier in eine Umhangtasche, zum Glück hatte er einige davon an dem schwarzen Kleidungsstück.
Er wandte sich zu Elaine um, die im Gegensatz zum Rest des Gesprächs ziemlich still wirkte. Doch auch Severus war im Moment damit beschäftigt zu überlegen, was er nun sagen sollte, nichts Großes nur etwas zum Abschied...Er sah auf die Uhr am rechten Handgelenk. “Ich...sollte mich dann auf den Weg machen.” begann er langsam zu sprechen und überlegte, während diesen Worten, wie er fortfahren sollte. “So ein Gespräch sollten wir irgendwann noch einmal wiederholen.” Er merkte, wie er etwas lockerer wurde und wagte es offener zu sprechen. “Komm einfach vorbei, wenn es dir gerade passt, nur nicht wieder so früh, sonst garantiere ich für nichts mehr.” Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen.
Dann, bevor sie sehen konnte, dass es viel zu lange anhielt, nahm er schnell seine Zauberstab in die Hand, sprach: “Desillusio!” und verschwand vor den Augen der Todesserin, das heißt eigentlich war er noch da, sie konnte ihn nur nicht sehen. Er hatte beschlossen sich gleich hier unsichtbar zu machen, damit ihn vor dem Haus von Miss Styles auch niemand sah und er ungehindert herein gelangen konnte. Wer wirklich ganz genau hinsah konnte ihn sehen, denn niemand konnte komplett unsichtbar sein, selbst die mächtigsten Zauberer nicht, doch es würde die Sache um einiges erleichtern, wenn man ihn, Severus Snape, nicht am hellichten Tag durch London spazieren sah. Es gab immer noch genug Menschen, die sein Gesicht nicht vergessen hatten.
Seine Stimme ertönte aus dem Nichts. “Bis bald!” Kurz darauf erklang ein leises Plopp mit dem er aus Salisbury verschwand und in London vor einem Mehrfamilienhaus wieder erschien, jedoch immer noch unsichtbar. Er kontrollierte, ob das Haus vor ihm auch das richtige war und wurde nicht enttäuscht. Die Hausnummer war die auf dem Zettel mit der Adresse.
Zügig ging er auf die Tür zu und überlegte, wie es wohl am einfachsten wäre hineinzukommen. Schon nach kurzer Zeit kam ihm eine Idee: Er drückte alle Klingelknöpfe außer natürlich den von Miss Styles und wartete darauf, dass die Tür sich magisch öffnete. Irgendeiner der Trottel in dem Haus wird schon aufmachen. Und tatsächlich bereits wenige Sekunden später klickte die Tür einmal und sprang auf.
Leise schlich Severus die Treppen hoch, immer die Türen mit den Namensschildchen im Blick. Er stieg immer höher und als es keine weitere Treppe mehr gab erkannte er eine Tür, worauf “Miss Styles” geschrieben stand. Natürlich, eine Dachwohnung, als hätte ich nichts besseres zu tun, als Treppen zu laufen. Der Tränkemeister überprüfte, ob auch niemand in der Nähe war und machte sich dann daran ein paar der Entriegelungssprüche, die er kannte, auszuprobieren. Er ging nicht davon aus, dass bei einer naiven, jungen Frau ein so mächtiger Bann auf der Tür lag, dass er, wie in der vorigen Nacht bei Jakob Theodor, auf Muggelart einbrechen müsste. Und tatsächlich beim achten Versuch gab die Tür ein Klicken preis und öffnete sich einen Spalt.
Hastig trat Severus ein, schloss hinter sich wieder mit dem Gegenspruch ab, lugte um die Ecken und stellte nach kurzer Zeit fest, dass, wie Elaine es gesagt hatte, sich um diese Zeit noch niemand in der Wohnung befand. Er schlenderte ein bisschen durch die verschiedenen Räume, bis er einen winzigen Raum, der wohl als Speisekammer, Besenkammer oder ähnliches diente fand. Kein schlechtes Versteck, dachte er sich, schlüpfte hinein und wartete mit gespitzten Ohren auf die Ankunft von Miss Styles.

tbc: London, Wohnung von Marla Styles

Elaine Angier
Todesser
erstellt am 07.09.2008 20:55    

Während Elaine grübelte, was sie denn nun am besten sagen sollte, begann Snape sich zu verabschieden. Sie musste ein wenig schmunzeln. "Gut, diesen Hinweis werde ich mir zu Herzen nehmen." Sehr ungewohnte Worte von ihr. Rein die Ausdrucksweise kam ihr im Nachhinein schon wieder lächerlich vor. Gleichzeitig fiel ihr allerdings auch nichts ein, was sie sonst hätte sagen sollen.
Hinzufügen konnte sie auch nichts mehr, denn im nächsten Moment verschwand Snape vor ihren Augen mit einem Desillusio. Natürlich verschwand er nicht vollkommen. Niemand konnte sich gänzlich unsichtbar machen. Kein Zauber war stark genug dafür. Doch selbst für Elaine war es äußerst schwierig die Konturen seiner Figur auszumachen und sie hatte bereits viele mit diesem Zauber verschwinden sehen. Aus dem Nichts, so schien es, ertönte schließlich seine Stimme. "Bis bald!"
"Bis bald" Gab Elaine zurück, als das ihr bekannte plopp ertönte. "Pass auf dich." murmelte sie schließlich, bevor sie sich zum Gehen wandte. Ihr erstes Ziel war dabei ihr Haus. Sie konnte schlecht mit dosiertem Gift im Mungos auftauchen. Was hätte das für einen Eindruck gemacht?

Kurz darauf apparierte Elaine vor ihrem Haus mit leisen 'plopp'. Mit schnellen Schritten war sie eingetreten. Sie hatte nicht allzu viel Zeit, weshalb sie sich sehr beeilte. Das Gift verstaute sie so schnell wie irgend möglich und zog sich noch was anderes an. Im Krankenhaus war es zwar eigentlich recht egal, doch sie hatte stets das Gefühl, dass der Geruch des Hospitals an ihrer Kleidung haftete, weshalb sie nur noch einige bestimmte Kleidungsstücke trug, wenn sie zur Arbeit ging. Dort zog sie sich ja ohnehin immer um und lief im weißen Kittel herum. Ein Artikel im Propheten hatte die Heiler vom Mungos mal die Engel im weiß genannt. Wenn das der Fall war, war Elaines einer mit schwarzen Flügeln. Pechschwarz.

tbc ~ St. Mungos Hospital, 3. Stock

Severus Snape
Todesser
erstellt am 26.10.2008 21:07    

Samstag, 22.Oktober 2011, 11 : 24 Uhr,

cf: London, Wohnung Marla Styles

Bereits seit zwei Stunden hatte Severus sich in seinem Labor verschanzt. Er hatte sich vorgenommen eine Inventur durchzuführen und von den Tränken, die allmählich zur Neige gingen Nachschub herzustellen. Das würde ihn wohl bis zum späten Abend beschäftigen und dann konnte er mit dem Gefühl viel geschafft zu haben ins Bett gehen.
Den Tag im Labor zu verbringen war außerdem weitaus angenehmer, als draußen. Erstens war es fürchterlich kalt und zweitens hatte er vor etwa einer Viertelstunde einen Arboribus-Trank auf der Rinde des Baumes, auf dem Domino Hayes sich verewigt hatte, aufgetragen. Das Heilmittel stank noch aus zehn Metern Entfernung, wie die Pest und das wollte sich der Tränkemeister wirklich nicht antun. Zum Glück würde sich der Geruch in etwa einer halben Stunde vollkommen verflüchtigt haben, sodass er, falls er heute noch mal vor die Tür müssen sollte, dies ohne Gasmaske tun könnte.
Plötzlich pochte es an der schweren Holztür rechts von Severus und er hörte eine zaghafte Stimme leise fragen: “Sir?” Genervt seufzte Snape auf, hatte er ihm nicht beigebracht, ihn nicht zu stören, wenn er im Labor arbeitete. Doch er hatte nun keinen Nerv dazu, dem Hauselfen das ein drittes Mal zu erklären, deshalb erwiderte er ohne die Tür zu öffnen forsch:
“Was ist so wichtig, dass du mich bei der Arbeit störst, Crumbs?” Den Namen hatte das kleine Wesen mit den kleinen Schlappohren schon im Laden besessen. Der Verkäufer, ein ihm sehr suspekter Mann mit einem kleinen Laden für Hauselfen in der Nokturngasse, hatte ihm erklärt, dass er den Namen auch ruhig noch ändern könnte, jedoch hatte Severus keinen Wert darauf gelegt, er wollte sich nicht mit seinem Dienstboten anfreunden oder sich groß Gedanken um ihn machen, und solange er nicht Pinky oder so hieß war es Snape ziemlich egal, was für einen Namen der Hauself trug.
Wieder nur sehr zögerlich kam eine Antwort von hinter der Holztür, anscheinend hatte er gemerkt, dass er einen Fehler gemacht hatte: Sie...Sie haben Post, Sir. Crumbs bringt sie Ihnen.” Severus runzelte die Stirn. Post? Vermutlich etwas wichtiges, vielleicht von Mr. Muldoon, sonst bekam der Tränkemeister ja kaum Briefe, vom Tagespropheten mal abgesehen, aber der lag bereits in der Küche auf der Theke.
Mit zwei großen Schritten war Severus bei der Tür angelangt und öffnete sie ruckartig, sodass der Hauself einen Satz zurück machte und ihn mit seinen großen, hellbraunen Augen erschrocken ansah. “Na, gib schon her.” blaffte Snape ihn an, drehte sich um und wollte gerade die Tür hinter sich zuschlagen, als ihm noch etwas einfiel.
“Mach mir noch einen Earl Grey Tee, Crumbs. Mit Milch und bring ihn dann hier runter. Ausnahmsweise, darfst du dann auch das Labor betreten. Ach und lehn die Tür nur an, wenn du wieder hinaufgehst.” erinnerte er den Hauselfen, da der Tränkemeister selbst sich schon an der gegenüberliegenden Seite des Raumes befand, wo er sich daran machte das Wachsiegel auf der Rückseite des Briefumschlags aufzubrechen. Interessiert zog er das Pergament heraus und begann zu lesen:

Verehrter Tränkemeister,
Ich lade dich hiermit zum Abendessen bei mir ein. Heute Abend um halb sechs.
Ich hoffe du kommst, denn allein werde ich das Festmahl nicht verdrücken können.

Grüße,
Elaine


Severus runzelte etwas irritiert die Stirn. Hatte er sich da verlesen? Oder war es vermutlich falsch zugestellt worden? Sie hatte ihn ja noch nicht einmal mit Namen angeredet, wieso konnte er da so sicher sein, dass er gemeint war? Eigentlich weißt du ganz genau, dass du gemeint bist. Snape wusste nicht genau, ob er sich freuen sollte, oder besser gesagt, ob er in der Lage war sich darüber zu freuen. Sicher kann ich mich freuen, ich zeig es nur nicht so. Sollte er zusagen? Natürlich sag ich zu, allein der Höflichkeit halber. eilig zog er ein Stück Pergament, sowie Feder und Tinte, was alles bereits auf seinem Tisch stand, wo er sie eigentlich nur benötigte, um Fläschchen zu beschriften, und schrieb eilig als Antwort:

Ich werde um halb sechs da sein.
Ich freue mich schon sehr.

Severus


Seufzend starrte er auf das kleine Stück Pergament, das war das letzte, was er hier unten hatte, und sicherlich wartete Elaine schon auf eine Antwort. Wer wusste denn schon, wie lang der dämliche Hauself gebraucht hatte, um sich hier hinunter zu trauen. So, wie Snape Elaine kannte, hatte sie den Brief womöglich schon um 8 Uhr morgens abgeschickt.
Dann musste es wohl so gehen, auch wenn das nicht gerade charmant war, was er da fabriziert hatte.
In dem Moment kam auch schon Crumbs mit dem Earl Grey Tee vor sich schwebend zur Tür herein. “Stell ihn da ab.” erklärte Severus und deutete auf einen kleinen Beistelltisch. “Und nun noch eine letzte Aufgabe, danach lässt du mich wieder in Ruhe bis ich nach dir rufe. Er hielt ihm das Pergament hin. “Tu das in einem Briefumschlag, und gib ihn dann Hades, das ist meine Eule, falls du’s vergessen hast. Sag Hades, er soll den Brief zu - und jetzt merk dir bloß den Namen, sonst musst du die nächste Woche ohne zu Essen auskommen - Elaine Angier. Kapiert? Elaine. Und jetzt verschwinde.” Crumbs nickte eifrig, jedoch zugleich auch verängstigt und spurtete los.
Noch einmal las Severus sich Elaine’s Brief durch, ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, bevor er wieder daran denken musste, was für eine peinlich Antwort er ihr geschickt hatte.
Vielleicht hätte es sich doch gelohnt, nur einmal kurz nach oben zu gehen, um etwas neues Pergament zu holen...


Arrakis Lestrange
Todesser
 
erstellt am 05.11.2008 19:08    

[Einstiegspost]

Der Wind, der Arrakis um die Ohren pfiff, war etwas wärmer geworden, seit er los geflogen war, aber immer noch recht kalt. Es machte ihm aber wenig aus, denn der Wind in Finnland konnte mit den vorherrschenden Wetterverhältnissen in England gut mithalten, und den war er gewohnt. Da aber ein Flug zwischen eben diesen beiden Ländern eine etwas längere Zeitspanne in Anspruch nahm, besonders wenn man noch einen weiteren Umweg fliegen musste, hatte der Drachenwärter auf ein paar Handschuhe nicht verzichten wollen. Spätestens über dem Meer wären ihm dann die Finger abgefroren.
Hoch über den Wolken, um zu neugierigen Muggelaugen zu entgehen, flog Arrakis bereits über Winchester hinweg, die Kiste mit den Bestellungen unfallsicher und zum Federgewicht verhext am Besen baumelnd, und zwei Begleiter in einer magisch vergrößerten, dunklen Umhängetasche. Vor einen halben Stunde hatten die beiden angefangen zu maunzen, und jetzt steckte wieder die neugierige Py ihre Nase aus der Tasche und tat mit einem weiteren “Miau” kund, dass sie vom Fliegen so langsam die Schnauze voll hatte. “Jaja, noch ein paar Minuten bis Salisbury”, seufzte Arrakis und drückte Pys Kopf wieder in die Tasche zurück.

Da die Wolkendecke unter ihm ziemlich massiv war, hatte Arrakis, seit er das Meer überquert hatte immer wieder abtauchen, um nachzusehen, ob er auch richtig war. Zwar hatte er zwei Kniesel mit ausgezeichnetem Orientierungssinn bei sich, aber hoch in der Luft nutzte ihm das nicht viel. Sagen, wo er lang musste, konnten sie nicht, und ihm voraus gehen noch weniger.
Schließlich legte Arrakis zum wievielten Mal den Desillusionierungszauber über sich, und tauchte in den grauen Nebel ein.
Nur wenige Sekunden später sah er das Südenglische Land unter sich. Und direkt vor ihm erkannte er die Bauten von Salisbury.
Glücklicherweise war es nur eine kleine Stadt mit vielen grünen Flächen. So nah wie möglich an seinem Ziel ging Arrakis’ Besen an einem Flussufer runter, und landete weich im grünen Gras. Nach dem er die Kiste vom Besen losgebunden, Avior und Pyxis aus der Tasche gelassen und den Besen in einem Busch verstaut hatte, pfiff er die beiden Kniesel noch einmal zu sich, und wies sie an, sich von Muggeln fern zu halten, und auf den Besen aufzupassen. Dann nahm er die Kiste, und stapfte davon zu dem Anwesen seines ehemaligen Lehrers.

Er sah ziemlich verblüfft drein, als ihm auf sein Klopfen hin nicht der Zaubertränkemeister, sondern ein Hauself die Tür öffnete. Seit wann ließ Severus denn Hauselfen in die Nähe seiner Zaubertränke? Diese Ehre hatte so mancher Zauberer nicht mal. Der kleine Diener sah nervös zu ihm auf, als ihm Arrakis sagte, dass er zu seinem Herrn wolle. “Meister Snape wünscht nicht gestört zu werden“ fiepte er, Aber Arrakis ignorierte diesen Einwand und trat ein. Zum einen konnte er sich denken, wobei Severus nicht gestört werden wollte, und dafür würde er vielleicht das ein oder andere aus der Kiste brauchen, und zum anderen - er ließ sich doch nach diesem langen Flug nicht einfach abwimmeln, schon gar nicht von einem Hauselfen!
So überging er auch die weiteren Versuche des Elfen, ihn auf zu halten, und ging nach dem er sich noch einmal kurz orientiert hatte in Richtung des Labors. Von seinem ersten uns auch einzigen Besuch in diesem Haus bisher, vor gerade mal ein paar Wochen, wusste er noch ungefähr, wo er hin musste. Und um alle Zweifel ausschließen zu können, musste man nur den Gerüchen folgen.
Die Kiste unter dem Arm hielt er vor der Labortür inne, und klopfte an, während der Elf noch immer neben ihm auf und ab hüpfte und piepste, dass sein Meister seine Ruhe haben wollte.
“Hier Lestrange Lieferservice, Ihre Bestellung, Sir!” ein breites Grinsen lag auf dem Gesicht des vermeintlichen Lieferanten, als er sich ankündigte - was wohl Dank des Hopsenden Etwas neben ihm nicht mehr nötig gewesen wäre.

Severus Snape
Todesser
  erstellt am 07.11.2008 15:53    

Arrakis && Severus

Severus hatte sich die vergangenen Stunden in die Arbeit gestürzt. Wenn er bis halb sechs das meiste geschafft haben wollte, durfte er sich keine Pause mehr erlauben. Zum Glück war er gut vorankommen, was vor allem daran lag, dass Crumbs, sein Hauself, ihn nicht noch einmal beim Arbeiten unterbrochen hatte. Während er Fläschchen beschriftet, Zutaten geordnet und den Vorrat an Murtlap Essenz aufgestockt hatte - schließlich sollte man davon immer was im Haus haben - , dachte er noch einmal über Elaine’s Einladung nach. Wieso wollte sie ihn überhaupt einladen? Doch nicht einfach nur so, oder? Erneut las er den Brief, den sie ihm geschickt hatte. Es würde also ein Festmahl geben? Meinte sie das ernst oder war es eher eine Redewendung?
Ein gutes Essen hörte sich doch wirklich verlockend an, das hatte es bei ihm schon länger nicht mehr gegeben. Er war vielleicht ein begabter Tränkebrauer, aber keinesfalls ein guter Koch. Crumbs verfügte leider auch nicht über viel mehr Talent, aber was sollte man schon von einem in der Nokturngasse gekauften Hauselfen erwarten? Und so hatte Severus sich wohl oder übel mit den wenigen Gerichten, die er zaubern konnte zufriedengeben müssen oder auch einfach einen Sättigungstrank genommen, wenn ihm gerade nicht nach Kochen zumute gewesen war.
Vielleicht würde der Abend bei Elaine ja ganz nett werden. Bestimmt würde er das, sie war eine der wenigen, mit denen der Tränkemeister doch recht lange reden konnte, ohne sich zu langweilen oder unterfordert zu fühlen. Doch wieso kam ihre Einladung so plötzlich, wieso schon heute Abend, wo sie sich doch erst vor drei Tagen gesehen hatten?
Sicher, er hatte vorgeschlagen, dass sie so ein Gespräch gerne noch einmal wiederholen können, aber damit meinte ich, wenn sie wieder wegen eines Trankes vorbeikommt, nicht bei einem Abendessen. Tu doch nicht so, als würdest du dich nicht über die Einladung freuen. ermahnte er sich. Es tut dir bestimmt gut mal hier heraus und unter andere Leute, als immer nur diese skurrilen Gestalten in der Nokturngasse, zu kommen.

Doch ein plötzliches schrilles Gerufe von oben, riss ihn aus seinen Gedanken und ließ ihn aufhorchen. Crumbs schien wegen irgendetwas einen ziemlich großen Aufstand zu machen. Ruhe, Crumbs!” donnerte er nach oben und versuchte das durch die Wände dumpf klingende Gerede des Hauselfen zu ignorieren. Was treibt der da oben? Singt der? Oder führt er Selbstgespräche? Aber das ich hochkomme, darauf kann er lange warten, wer ist denn hier der Diener, er oder ich?! Fast krampfhaft versuchte Severus sich nun auf die Arbeit in seinem Labor zu konzentrieren und Crumbs aus seinen Gedanken zu verbannen. Er nahm die Liste mit den fehlenden Tränken zur Hand, hakte, wie schon vorher den Stärkungstrank und den Trunk des Friedens, nun auch die Murtlap Essenz ab. Fehlte nur noch das Veritaserum, doch dessen Zubereitung war zu aufwendig für die wenigen Stunden, die ihm noch Zeit blieben.
Kommt mir das nur so vor oder ist Crumbs nerviges Geschrei lauter geworden, der kommt doch wohl nicht in mein Labor! Und wieso schreit der überhaupt, ist da jemand bei ihm? Eigentlich ausgeschlossen, wie hätte er denn reinkommen sollen? Es sei denn... War Crumbs wirklich so dumm, dass er irgendwelche wildfremden Leute einlassen würde? Sollte das der Fall sein, würde der Hauself dafür büßen müssen, er sollte verstehen, dass er das Haus seines Herren zur Not mit seinem Leben verteidigen musste, bevor ein Unbefugter es betrat.
Den Blick auf die Tür gerichtet zog Severus seinen Zauberstab und versuchte abzuschätzen, wie weit Crumbs noch von seinem Labor entfernt war, sollte wirklich noch jemand anderes im Haus sein, müsste er auch damit rechnen, dass es jemand vom Ministerium war.
Als es an der Tür klopfte, spannte sich sein ganzer Körper an, er wusste nun, dass noch jemand anderes vor der Tür war, so klopfte Crumbs nicht. Eilig ging er in Gedanken, die Möglichkeiten durch, die ihm zur Verfügung standen. Entweder würde er nun einen Explosionszauber auf die Tür anwenden und hoffen, dass es den ungebetenen Besucher mitriss oder er würde jetzt ruhig bleiben und abwarten, wer dort stand, was wohl die vernünftigere Alternative war.
Doch bevor er sich für eines entscheiden konnte, kündigte sich der fragwürdige Besuch hinter der Tür selbst an. Der Name ließ Severus augenblicklich etwas ruhiger werden und er lockerte den Griff um seinen Zauberstab etwas. Natürlich, er hatte vor zwei Tagen etwas bei ihm bestellt, irgendwie hatte er das über den ganzen Trubel mit der Inventur und Elaine’s Brief vergessen.

Der Tränkemeister schritt zur Tür herüber und öffnete sie mit prüfendem Blick auf den, der ihn dahinter erwartete. “Guten Tag, Mr. Lestrange, Sie kommen spät.” sprach Severus ruhig und ließ sich nichts von seiner der langsam abklingenden Panik oder davon, dass er seine Lieferung an Zaubertrankzutaten völlig vergessen hatte, anmerken. Widerwillig ließ er den Mann an sich vorbei und wies mit einer Hand auf seinen Arbeitstisch. “Stellen Sie es dort ab.”
Nachdem die Zutaten sicher abgestellt waren, wandte Snape sich seinem Hauselfen zu. “Du, Crumbs, verschwindest nach oben, du bekommst noch eine angemessene Strafe.” Die Augen des kleinen Geschöpfes weiteten sich vor Angst und mit ein paar Verbeugungen und einem gemurmelten “Sehr wohl, Meister.” schloss er die Tür hinter sich und trottete nach oben. Anschließend schritt er an Arrakis Lestrange vorbei, öffnete die Kiste und packte sorgsam den Inhalt aus. “Ist auch alles dabei?” Fragend sah er von der Lieferung auf, zu Arrakis und zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
Plötzlich kam ihm ein anderer Gedanke. Würde Elaine wieder so ein Kleid, wie bei ihrem letzten Treffen tragen? Na, ich hoffe doch... dachte er lachend. Zumindest war es ein passenderer Anlass, als bei einer Abholung von Zaubertränken.

tbc: off (neues Forum)

Arrakis Lestrange
Todesser
 
erstellt am 10.11.2008 04:35    

Die Tür zum Labor öffnete sich nach einigen Augenblicken, in denen sich Arrakis ernsthaft gefragt hatte, ob Snape in den letzten Wochen etwas an die Ohren bekommen hatte. Das Quieken, dass der Hauself immer noch von sich ließ, und auch sein eigenes Klopfen mussten hinter der Tür doch deutlich zu hören sein.
Aber sobald die Tür aufschwang, verstummte der Hauself, und Arrakis stand seinem einstigen Lehrer gegenüber, der ihn musterte, was Arrakis ihm gleich tat. Es war zwar noch nicht lange her, dass er ihn zum letzten mal gesehen hatte, aber in den letzten 13 Jahren hatte er kaum etwas von ihm gehört, und wenn, dann hauptsächlich durch Gerüchte und Gerede anderer der Gleichen Gesinnung.

Die Begrüßung durch den Tränkemeister war kühl und sachlich, wie er es von ihm gewohnt war. Lediglich als der Besucher den Zauberstab in Snapes Hand erblickte, zuckte eine Augenbraue kurz fragend nach oben, ignorierte es jedoch ansonsten.
Viel mehr ging er auf den Kommentar ein, er sei spät. Eigentlich fand Arrakis eher, dass er recht früh war. Vor zwei Tagen war die Eule mit der Bestellung bei ihm angekommen, bis dann noch alles besorgt, eingepackt, und geregelt war, dauerte es nun mal - von dem etwas größeren Umweg ganz zu schweigen.
“Wir haben in unserem Reservat leider keine Rumänischen Langhörner, also musste ich für das Hornpulver noch schnell einen Abstecher nach Rumänien machen, was die Verspätung wohl entschuldigen dürfte”, antwortete Arrakis mit übertrieben höflichem Ton, der allerdings von einem Blick begleitet wurde, der einen Hauch von Vorwurf und beleidigtem Gemüt hatte.
Während Snape seinen neuen Hauselfen zusammenstauchte, betrat Arrakis das Labor und stellte die Kiste auf dem Tisch ab, den der Tränkemeister ihm zuvor zugewiesen hatte. Was dieser in der zeit mit dem Elfen besprach - oder eher, womit er ihm drohte - ging an dem Lestrange vorbei.
Er zog stattdessen seinen Zauberstab und nahm die Zauber von der Kiste, die verhindert hatten, dass sie und ihr Inhalt während der Reise zu Bruch gingen, und leichter zu transportieren waren.
Kaum hatte er den Zauberstab wieder eingesteckt, hatte Snape die Kiste auch schon geöffnet und deren Inhalt begutachtet.

“Alles was auf der Liste stand”, gab Arrakis auf die Frage Snapes hin zurück, ob auch alles dabei war.
“Die größere Flasche Drachenblut ist noch ganz frisch, erst gestern abgefüllt.” Ein Jungdrache hatte sich mit einem ausgewachsenen angelegt, der wohl der Meinung gewesen war, er könne gegen einen erfahrenen Drachen gewinnen. Am Ende hatten Arrakis und seine Kollegen nicht mehr viel für den Jungdrachen tun können - und eingreifen hatte ihnen nur Brandblasen gebracht, sonst nichts.
Während Snape sich noch weiter die Kiste vornahm, sah sich Arrakis mehr im Labor um - nur mit den Augen versteht sich. Schon in Hogwarts hatte er gelernt, dass man gut daran tat, nicht in den Arbeiten des Professors für Zaubertränke herumzuschnüffeln.
Teilweise sah es etwas unordentlich aus, Einzelne Flaschen waren aus Regalen genommen worden, und standen auf einem Tisch neben einem Blatt Pergament, das eine Liste aufwies. Kombiniert mit dem Grund weswegen er hier war, schloss Arrakis, dass Snape die Bestände seiner Zaubertränke und -zutaten überprüfte und fehlendes auffüllte. Mit einem Blick in eine andere Ecke des Labors stellte er fest, dass die Vorräte an Drachenmaterialien zwar schon wieder geordnet, aber etwas trostlos aussahen. Naja, mit der Bestellung würde sich das gleich ändern.
“Seit wann lassen Sie denn einen Hauselfen hier rein?” fragte Arrakis mehr beiläufig, um die Stille zu überbrücken. Das Thema Hauselfen war eigentlich alles andere als interessant, und eigentlich sprach man so gut wie kaum darüber. Es interessierte ihn auch eigentlich absolut nicht, was er über das quiekende Etwas von vorhin zu sagen hatte, aber es war das erste, das ihm eingefallen war. Jetzt kam ihm aber ein anderer Gedanke, eine Frage, die sich ihm schon während des Flugs aufgedrängt hatte: "Was war hier eigentlich los in letzter Zeit? Bei uns im Norden bekommt man nicht mal die Hälfte von allem mit."

tbc: off (neues Forum)