Autor Thema: Kingston Lane 14, Campbelttown
eine alte Bauruine...
Sophie Chelle
Muggelkunde
erstellt am 06.11.2007 20:12    

cf: altes Forum

Langsam, fast wie in Zeitlupe tropfte das Wasser von den Wänden des Raumes, in dem Sophie sich gerade befand. Sie hockte in einer Ecke auf dem Boden, die Beine angewinkelt und versuchte vergeblich, die Kälte, die sie spürte zu verdrängen. Sie wusste schon lange nicht mehr, wie lange sie nun schon hier eingesperrt war. Sie hatte jegliches Zeitgefühl bereits verloren. Sie wusste auch nicht mehr so richtig, was geschehen war. Sie war in Hogwarts gewesen, das wusste sie noch...und auf einmal waren diese seltsamen Leute aufgetaucht. Sie wusste nicht, wer sie waren, woher sie kamen oder was sie von ihr wollten. In ihren Erinnerungen sah sie nur noch, wie sie sie gepackt hatten und dann....ja weiter wusste sie es nicht. Nur noch, dass sie in diesem Raum aufgewacht war. In diesem Raum, in den kaum Licht fiel. In dem Dunkelheit und Kälte herrschten und aus dem es kein Entrinnen gab. Wie haben sie es bloß geschafft mich hier herzubringen? Vielleicht mit dem Imperius-Fluch? Und wer sind diese Leute? Und was haben sie mit mir vor? Diese Fragen waren es, die in Sophies Kopf schwirrten , aber sie kam zu keiner Antwort. Immer noch zitternd vor Kälte, sah sich Sophie in ihrem Gefängnis um. Der Raum war leer und kaal, es gab lediglich ein kleines Fenster an der rechten Seite und oben in der Decke einen Eingang, den Sophie aber niemals erreichen könnte, da er viel zu hoch war, kein normal großer Mensch könnte ihn erreichen. Die Überreste ihres zerbrochenen Zauberstabes lagen neben ihr und Sophie wusste auch, dass sie diesen Zauberstab nie mehr benutzen konnte. Niemand konnte diese Sägespäne wieder zu einem Zauberstab zusammenfügen, das war einfach unmöglich. Obwohl ihr die Unbekannten am vorigen Tag eine winzig kleine Portion Essen gebracht hatten, kam es Sophie vor, als würde sie jeden Moment vor Hunger sterben und verdursten.

Ich werde auch sterben, dachte sie und sie bemerkte, dass sie wieder anfing zu weinen und ihr die Tränen über die Wange liefen. Ich komme hier nie mehr herraus. Ich werde meine ganze Familie und vor allen Dingen Vater und Mutter und Markus nie mehr wiedersehen... Die Hoffnung auf eine Rettung hatte sie schon längst aufgegeben, sie wartete eigentlich nur noch darauf, dass dieser Alptraum bald ein Ende haben würde, egal wie. Jedesmal, wenn die Unbekannten oben an der Öffnung erschienen, um nach ihr zu sehen, dachte sie ihr letztes Stündlein hätte geschlagen. Bis jetzt hatten sie ihr noch nichts getan, aber Sophie wusste auch, dass wohl nicht mehr lange so bleiben würde. Wie lange würde sie noch leiden müssen? Warum hilft mir denn niemand? Verzweifelt sah sie noch einmal zu dem Loch an der Decke. Warum?, war das Einzigste, was sie in diesem Moment denken konnte. Plötzlich schreckte sie hoch. Was war das gewesen? Sie hatte eindeutig Schritte gehört. Oh mein Gott, sie kommen wieder Und tätsächlich tauchte kurz darauf eine vermummte Gestalt an der Deckenöffnung auf und dann eine weitere und noch eine. Sie sprachen aufgeregt miteinander, aber Sophie konnte kein Wort verstehen, dass sie sagten. Sie sammelte ihre Kraft zusammen und sprach zu ihnen: „Lasst mich hier raus! Ich habe euch doch überhaupt nichts getan, warum habt ihr mich hier eingesperrt?“ Dcoh die fremden Personen lachten nur und kurz darauf landete ein junger Mann neben ihr auf dem Boden. Sophie konnte ihren Augen nicht trauen- sie warf schnell wieder einen Blick zur Decke, doch die Unbekannten waren verschwunden. Sophie kniete sich neben dem fremden Mann auf den Boden und sah ihn besorgt an. Er war wohl ein paar Jahre jünger als sie und ohnmächtig, er bewegte sich keinen Millimeter. Aber er atmete noch. Und das war das Wichtigste. Was soll ich bloß tun? Ich muss versuchen, ihn aufzuwecken..aber wie? Vorsichtig legte Sophie ihre Hand auf seine Schulter. „Sir? Können sie mich hören, Sir? Bitte wachen sie auf“

Daniel Fagon
Zaubertränke
erstellt am 08.11.2007 14:24    

cf: Hogsmeade, Posteule

Kalt... warum ist es so kalt?, war das erste, das Daniel durch den Kopf ging als er langsam die Kontrolle über seinen Körper wiedererlangte.
Eisige Steine drückten gegen seinen Rücken und sein für diese Temperaturen viel zu dünnes Hemd war nur ein geringer Schutz gegen die klamme Kälte, die von seinen Gliedern Besitz ergriffen hatte. Das würde sicherlich wieder eine wirklich „wundervolle“ Erkältung geben, er konnte die brennenden Halsschmerzen und die verstopfte Nase geradezu jetzt schon spüren...

Ansonsten jedoch schien alles in Ordnung zu sein, soweit wie man in Ordnung sein konnte, wenn man gerade damit beschäftigt war, langsam wieder in die Realiät zurückzukehren und auf dabei einem kalten und nassen Boden lag. Kurz streiften seine Gedanken zu der Frage, warum er denn hier auf genau so einem Boden lag, doch die stechenden Kopfschmerzen überzeugten ihn schnell wieder davon sich erst einmal keine Gedanken zu irgendwas zu machen.

Langsam driftete er wieder zurück in die warme Dunkelheit, aus der er gerade erst heraus zu kommen begonnen hatte, als er eine unwillkommene Berührung an der Schulter spürte. Jemand schüttelte ihn durch und er zuckte leicht zusammen, als sich dadurch die Kopfschmerzen wieder verstärkten.
Er versuchte die Hand weg zu drücken, musste zu seinem Erstaunen jedoch feststellen, dass er nicht in der Lage war seinen Arm zu heben.

Häh?, fuhr es ihm zugegebenermaßen nicht besonders intelligent durch den Kopf. Zu dem nervigen Schütteln schrie (so kam es ihm jedenfalls vor) ihm nun auch noch jemand etwas ins Ohr, dass er glaubte ihm würden gleich die Trommelfelle platzen.

„Sir? Können sie mich hören, Sir? Bitte wachen sie auf“

Aufwachen? Wieso denn aufwachen?, dachte er verwirrt und unwillkürlich wollte er wissen, was die unbekannte Stimme damit meinte. Er wollte sagen, dass er doch wach war und fragen, was das Ganze sollte, doch wiederum tat sein Körper nicht das, was er von ihm verlangte. Statt vollständiger Sätze kam nichts als ein leises unverständliches Wispern heraus, das man leicht mit einem vorbeistreichenden Windhauch hätte verwechseln können. Irritiert versuchte Daniel es ein weiteres Mal, doch wiederum war kein einziges seiner Worte zu verstehen.

Was soll das?, dachte er verwirrt und versuchte nochmals die störende Hand von seiner Schulter zu vertreiben, doch sein Arm hob sich nur wenige Zentimeter und fiel dann wieder still zurück. Schließlich beschloss Daniel resigniert, dass es wohl an der Zeit war die Augen zu öffnen. Vorsichtig hob er die Augenlider ein wenig, kniff sie jedoch gleich wieder zusammen als das für ihn viel zu helle Licht auf seine Augen traf.

Erst einige Atemzüge später wagte er einen weiteren Versuch, diesmal besser auf die Helligkeit vorbereitet schaffte er es, sie nicht gleich wieder zu schließen sondern blinzelte ein paar Mal um seine Sicht zu klären. Seltsamerweise sah er direkt auf eine dunkle Öffnung in der Zimmerdecke, die durch eine Falltür verschlossen war. Also befand er sich wohl in einem Haus, oder einem anderen Gebäude. Eine Halterung an der Deckenöffnung verriet, dass man anscheinend von oben eine Leiter herablassen konnte, doch von dieser war im Moment nichts zu sehen. Am Rande seines Blickfeldes konnte er unscharf das Gesicht einer anderen Person erkennen; eine ihm unbekannte Frau betrachtete ihn besorgt. Verwirrt starrte er sie an. Wer war sie und was tat sie hier? Was tat er selbst eigentlich hier? Und wo war „hier“ überhaupt?

Soweit er wusste hatte er diesen Raum noch nie gesehen, die kahlen Betonwände kamen ihm nicht im Geringsten bekannt vor und die seltsame Falltür direkt über ihm erst recht nicht. Verzweifelt kramte er in seinem Gedächtnis um vielleicht in seinen Erinnerungen eine Erklärung für diese seltsame Situation zu finden. War er denn nicht gerade noch in Boston in seiner Wohnung gewesen? Nein, heute morgen war er noch irgendwo anders gewesen, an einem Ort, an dem er noch nie zuvor gewesen war...

Hogwarts, dachte er plötzlich und auf einmal stürzten sämtliche Erinnerungen wie eine Sturmflut wieder auf ihn ein. Der verhauene Wachstumstrank, die Eule von Hogwarts, das peinliche Gespräch mit der Schulleiterin (er zog eine kleine Grimasse als er daran dachte und tadelte sich innerlich selbst für seine Idiotie), danach der Brief und die Lieferung in Hogsmeade, das Glas mit Feenstaub und dann diese beiden seltsamen Zauberer...

Das führte zu natürlich direkt zu einer weiteren Frage: Warum um Himmels Willen hatten sie ihn angegriffen? Soweit er sich einnern konnte hatte er nichts getan, das in irgendeiner Weise diese seltsamen Leute dazu animiert haben könnte ihn anzugreifen, geschweige denn gleich mit einem dermaßen starken Schockzauber zu belegen, dass er gleich in Ohnmacht fiel und ihn daraufhin in diesen seltsamen Raum zu stecken. Denn wahrscheinlich waren es ja wohl diese beiden gewesen, die für diese gesamte Situation verantwortlich waren, auch wenn er sich darauf absolut keinen Reim machen konnte. Schließlich hatte er nur ein Paket mit Zaubertrankzutaten abgeholt!

Und ausserdem war da jetzt diese seltsame Frau, die ihn immer noch mit einem sehr besorgten Blick musterte. Vielleicht weiss sie ja, was hier los ist..., dachte er und beschloss ein weiteres Mal einen Sprechversuch zu starten, inzwischen fühlte er sich nämlich wieder halbwegs bei Sinnen und traute sich zu, ein paar Worte über die Lippen bringen zu können. Plötzlich wurde Daniel jedoch bewusst, dass er immer noch flach auf dem Rücken lag, kaum eine angemessene Position um ein Gespräch zu beginnen.

Zaghaft versuchte er sich aufzusetzen und zu seiner großen Erleichterung taten seine Gliedmaßen diesmal auch das, was sie tun sollten; allerdings begannen vor seinen Augen bunte Flecken einen wilden Tanz aufzuführen und das Zimmer fing plötzlich an sich zu drehen. Schnell sützte er sich mit den Händen an dem Boden ab und wartete, bis sich das Schwindelgefühl wieder gelegt hatte, während er die Gelegenheit nutzte und sich ein wenig genauer in dem Raum umsah.

Das kleine Fenster ganz oben in einer Ecke deutete darauf hin, dass sie sich im Keller eines Hauses oder etwas ähnlichem befanden, auf jeden Fall unterirdisch. Sowohl die Wände als auch der Boden bestanden aus grauem Beton, der an einigen Stellen kleine Risse aufwies. Direkt unter der Fensteröffnung, in der sich jedoch kein Glas befand, war die Wand durch Wasser, das an ihr herabgelaufen war, dunkler gefärbt und auch auf dem Boden hatten sich ein paar kleine Pfützen gebildet. Bis auf die Falltür in der Decke und das Fenster gab es keinen Ausgang, jedoch konnte man erstere ohne Leiter unmöglich erreichen und zweiteres war bei weitem zu eng, als das sich ein Mensch durch sie hätte durchquetschen können.

Endlich hörte Daniels Umgebung auf sich um ihn zu drehen und seine Augen hatten sich allmählich an das Licht gewöhnt und so blickte er die Frau an und überlegte, was denn nun das beste zu tun wäre.

Unsicher was er sagen sollte lächelte er die Fremde zögerlich an und strich sich in mit einer altbekannten Geste ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Ähm... Guten Tag“, sagte er schließlich und erschrak, wie seltsam und fremd seine Stimme klang und vor allem wie leise sie war. Obwohl er eigentlich immer nicht besonders laut sprach (es sei denn, er unterrichtete gerade), waren seine Worte diesmal kaum zu verstehen.

„Ich bin Daniel Fagon... freut mich Sie kennenzulernen“ Ob diese Aussage so hundertprozentig wahr war, wagte er anzuzweifeln. Zwar hatte er nichts dagegen diese Frau kennenzulernen, sie sah recht freundlich aus, doch waren ihm die Umstände alles andere als recht. Wer wachte schließlich schon gerne frierend in einem seltsamen Raum, der nur von einem kleinen Fenster hoch oben an der Wand beleuchtet wurde auf um festzustellen, dass er anscheinend mit einem starken Schockzauber belegt worden war?

„Können Sie mir vielleicht sagen, wo wir hier sind?“, setzte er dann noch hinterher und blickte die Frau fragend an. Hoffentlich konnte sie ein wenig Licht ins Dunkel bringen und die gesamte Sache aufklären, denn im Moment verstand Daniel überhaupt nichts mehr. Und hoffentlich sagt sie mir jetzt nicht, dass ich vorher hätte anklopfen sollen, dachte er mit einem Anflug von Galgenhumor.

Auf einmal fiel sein Blick auf den Boden hinter ihr und überrascht erkannte er die Überreste eines fremden Zauberstabes, von dem kaum mehr als ein paar Bruchstücke übrig geblieben war.

Schnell blickte er neben sich selbst und bemerkte zu seinem Entsetzen, dass dort ebenfalls Holzstückchen lagen, zwischen denen eine zerrupfte gold-rote Phönixfeder hervolugte. Was soll das?!, fragte er sich zum wiederholten Male selbst. Warum hatte jemand seinen Zauberstab auf solch eine Art zerstückelt, dass er nun vollkommen unbrauchbar war? „Und was ist mit meinem Zauberstab passiert?“, fügte er also noch hinzu und schaute abwechselnd von den Bruchstücken zu der Frau und wieder zurück. Was war hier los?

Sophie Chelle
Muggelkunde
erstellt am 08.11.2007 19:38    

Es schien, als könnte man den Stein von Sophies Herzen fallen hören, als der Fremde sich endlich rührte und ein Lebenszeichen (wenn auch nur ein schwaches) von sich gab. Sie versuchte ihn weiterhin krampfhaft aufzuwecken, doch anscheinend zog er es vor, bewusstlos zu sein, denn er versuchte genauso krampfhaft immer wieder ihre Hand wegzuschieben und seine Augen wollte er partout nicht öffnen. Endlich schlug er die Augen auf und schien sich in ihrem (und seit eben auch seinem) Gefängnis umzusehen. Als er versuchte, aufzustehen, gelang ihm das nicht gleich beim ersten Versuch und Sophie stand nun ebenfalls auf und trat ein paar Schritte zurück, um ihren neuen Leidensgenossen zu mustern. Etwas längere Haare...braune Augen, die im Moment ziemlich leer aussahen.

Wie kann das nur sein, dass sie auf einmal noch jemanden anderen hierhergebracht haben? Wurden meine stillen Hilferufe endlich erhört? Kann er mir helfen, hier herrauszukommen?

Ähm, guten Tag , sagte der Fremde plötzlich und Sophie wunderte sich sofort, was das sollte. Guten Tag? Dieser seltsame Mann war gerade noch bewusstlos und anscheinend halbtot gewesen. Er war, wie er sicher bereits gemerkt hatte, in einem Keller eingesperrt. Und nun fiel ihm nicht mehr dazu ein, als Guten Tag? Sophie musterte ihn noch einmal kurz.

Ob er vielleicht verrückt ist? Oder vielleicht hat er eine Gehirnerschütterung... Doch dann stellte er sich als Daniel Fagon vor und fragte sie, wo er war. Sophie musste kurz innerlich über sich selbst lachen, ihr Gegenüber schien nämlich alles andere, als verrückt zu sein. Aber dann erinnerte sich Sophie wieder, in was für einer Situation sie steckte und das Lachen verging ihr sofort. „Hallo, die Freude ist ganz meinerseits, mein Name ist Sophie Chelle“, murmelte sie und überlegte dann wie, sie Daniel erklären sollte, dass er gefangengenommen und sie nun wahrscheinlich in der Gewalt irgendwelcher Todesser oder anderer Leute, die Böses im Schilde führten, waren.

„Nun ja..wissen Sie..das ist eine lange Geschichte un dich weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll, am besten fange ich da an, wo ich noch Lehrerin in Hogwarts war. Richtig, ich war Lehrerin für Muggelkunde und lebte wie alle anderen Lehrer und Schüler im Schloss..doch vor einiger Zeit...ich war gerade auf dem Weg in die Große Halle..und plötzlich sind diese Gestalten aufgetaucht..das Letzte von diesem Tag, was ich noch weiß ist, dass ich hier aufgewacht bin. Diese Leute haben auch meinen Zauberstab (sie deutete kurz in seine Richtung) zerbrochen. Ich weiß nicht, wer diese Personen sind, oder was sie wollen, sie haben nichts zu mir gesagt und wenn ich versuche, mit ihnen zu reden, ignorieren sie mich. Ich sitze hier nun schon seit ein paar Tagen fest und um ehrlich zu sein, weiß ich langsam nicht mehr, was ich machen soll“

Daniel Fagon
Zaubertränke
erstellt am 09.11.2007 21:15    

Sophie Chelle?, dachte Daniel und überlegte kurz, ob er jemanden mit diesem oder einem ähnlichen Namen kannte, doch falls ja, konnte er sich jedenfalls nicht an diesen jemand erinnern. Chelle..., wiederholte er in Gedanken nochmal. Der Nachname hatte einen leicht französischen Beiklang und da in ihren Worten der Hauch von einem Akzent mitschwang, vermutete Daniel, dass sie (oder zumindest ihre Familie) aus Frankreich oder einem anderen französischsprachigen Land wie Belgien abstammte. Schnell machte er sich eine gedankliche Notiz, sie bei Gelegenheit mal danach zu fragen, doch im Moment schien es nicht gerade der passende Zeitpunkt dazu zu sein.

Seine Augen weiteten sich überrascht, als Sophie berichtete, dass sie als Lehrerin Muggelkunde in Hogwarts unterrichtete. War das nur Zufall, dass gleich zwei Lehrer der selben Schule von den selben Leuten entführt worden waren? Eher nicht, dachte Daniel trocken. Aber was für Gründe konnten diese Menschen haben? Die seltsamen Geschehnisse der letzten Tage auf Hogwarts tauchten vor Daniel innerem Auge auf, die schrecklichen Tode von gleich zwei jungen Schülerinnen sowie die seltsamen Umstände, die seinen Vorgänger Wie war sein Name nochmal? Irgendwas mit „R“... ins St. Mungos befördert hatten.

Als Sophie begann das, was sie über diese seltsame Situation und die ebenso seltsamen Gestalten, die anscheinend für eben diese verantwortlich waren, wusste, zu erzählen legte Daniel unwillkürlich den Kopf etwas schief und hörte ihr aufmerksam zu.

Anscheinend hatte auch sie nicht viel mehr Informationen als er selbst, sagte jedoch noch einmal ausdrücklich, dass es wirklich diese Leute gewesen waren, die ihren (und dementsprechend wohl auch seinen) Zauberstab in kleine Stückchen gehackt und damit unbrauchbar gemacht hatten. Mit einem leisen Seufzen blickte er auf die Holzsplitter neben ihm... ohne Zauberstab war er kaum in der Lage, Magie auszuüben, zwar beherrschte er stablose Magie, doch konnte er mit ihr nur kleine und im Moment recht unnütze Zauber ausführen. Es würde ihnen wohl kaum etwas nützen, wenn er jetzt anfangen würde Blumen erscheinen zu lassen...

Nachdem Sophie geendet hatte, trat wiederum eine kurze Stille ein, in der beide still ihren jeweiligen Gedanken nachhingen. Warum haben sie zwei Lehrer, beide aus Hogwarts ausgewählt?

„Das ist seltsam“, äußerte er nun seine Überlegungen laut. „Ich bin auch Lehrer in Hogwarts, sollte eigentlich ab heute Zaubertränke übernehmen...“ Während er sprach unterzog Daniel den Raum ein weiteres Mal einer genauen Betrachtung. „Ich nehme an, dass der Keller hier appariergeschützt ist, oder?“, fragte er Sophie, allerdings war es eher eine rhetorische Frage, denn hätte sie die Möglichkeit gehabt zu disapparieren, würde sie ja wohl kaum immer noch hier sein.

Sein Blick wanderte nachdenklich von der Falltür zu dem Fenster und wiederum zurück zur Falltür. Die beiden einzigen Ausgänge, die sie zur Verfügung hatten, und beide waren ausserhalb ihrer Reichweite. Bei genauerem hinsehen, konnte Daniel erkennen, dass die Falltür sogar noch durch einige Schlüssellöcher (hochwahrscheinlich magisch gesicherte) verschlossen waren, damit hatten sie kaum eine Chance dort hinaus zu kommen.

Das Fenster jedoch schien nicht gesichert zu sein, jedenfalls sah er keinerlei Sicherheitsvorkehrungen, die die Entführer anscheinend nicht für nötig gehalten hatten, schließlich würde sich durch die kleine Öffnung kein Mensch zwingen können. Aber ein Fuchs schon..., dachte Daniel plötzlich und ein kleines hoffnungsvolles Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. Vielleicht hatten sie ja doch eine Chance hier bald wieder hinaus zu kommen...

Sophie Chelle
Muggelkunde
erstellt am 10.11.2007 22:15    

„Das ist seltsam. Ich bin auch Lehrer in Hogwarts, sollte eigentlich ab heute Zaubertränke übernehmen.Ich nehme an, dass der Keller hier appariergeschützt ist, oder?“ Sophie musste bei diesem Satz leicht lächeln. Irgendwie kam ihr dieser Daniel Fagon vor, wie ein Kind, was ersteinmal alles unter die Lupe nehmen musste, dann ein paar Feststellungen machte, ein paar Fakten sammelte , um dann ganz genau seine Lage analysieren zu können.

„Das haben sie genau richtig erkannt“, sagte sie und bemerkte aber gleichzeitig, dass sie wie eine Lehrerin klang, die gerade einen Schüler für eine richtige Antwort gelobt hatte. Dann allerdings wurde ihre Miene wieder ernst und sie überlegte, ob es wohl wirklich ein Zufall war, dass zwei Lehrer aus Hogwarts entführt worden waren und das auch noch in einem so geringen zeitlichen Abstand. Das war wirklich etwas merkwürdig, wenn sie doch nur wüsste, was diese Personen im Schilde führten....Sophie legte den Kopf schief und wandte sich wieder Daniel zu.

„Jedenfalls hatte ich vergessen zu erwähnen, dass es mir eine Freude ist, Sie kennezulernen, Mr. Daniel Fagon und ich hoffe, das wir bald einen Weg finden werden zu fliehen, denn ich halte es hier wirklich nicht mehr lange aus“ Zwar glaubte sie nicht an ihre Worte, dass sie einen Weg finden würden, zu fliehen, doch Mr. Fagon schien noch immer schwer beschäftigt damit zu sein, sich interessiert im Raum umzusehen und offensichtlich kam ihm überhaupt nicht einmal der Gedanke, dass er vielleicht hier gefangen bleiben müsste, er war offensichtlich hundertprozentig davon überzeugt, dass er in den nächsten paar Sekunden eine bahnbrechende Lösung für ihr Problem parat haben würde.

Sophie fiel jedoch überhaupt nichts ein und ehrlich gesagt, sah sie Daniel ein bisschen traurig an, denn sie wusste, dass sein Optimismus nicht gerechtfertigt war. Sie selber hatte sich schon sehr viele Dinge überlegt, wie man vielleicht hinausgelangen könnte, war aber jedes Mal zu der traurigen Einsicht gekommen, dass keiner dieser möglichen Fluchtwege möglich und somit eine Flucht nicht zu realisieren war. Plötzlich hellte sich Mr.Fagons Miene entschieden auf und Sophie wunderte sich sofort, was es mit dieser plötzlichen Gefühlswandlung auf sich hatte. „Warum lächeln Sie, Mr. Fagon?“, fragte sie und blickte mit einem ebenso fragenden Blick zu ihrem Kollegen hinüber.

Daniel Fagon
Zaubertränke
erstellt am 11.11.2007 19:44    

Wie er erwartet hatte bestätigte Ms. Chelle seine Vermutung bezüglich des Apparierschutzes. Alles andere wäre ja wohl auch unlogisch gewesen, schließlich würden die seltsamen Leute, die für diese Sache verantwortlich waren, kaum so nachlässig sein und ihnen einfach die Möglichkeit zu apparieren geben. Nicht nachdem sie sich solche Mühe damit gemacht hatten Sophie und ihn selbst in diesen Keller zu bekommen.

Daniels Gedanken streiften kurz zu der Überlegung, woher die beiden Zauberer überhaupt gewusst haben konnten, dass er zum Postamt in Hogsmeade gehen würde um seine Zaubertrankzutaten abzuholen. Oder hatten sie ihn zufällig ausgewählt, war er einfach nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort gewesen? Wohl eher nicht Die Tatsache, dass sie beide Lehrer in Hogwarts waren, sprach dagegen, es war ziemlich unwahrscheinlich, dass sie durch Zufall gleich zwei Lehrer in ein und den selben Keller gepackt hatten.

Also mussten sie auf irgendeine Art und Weise an die Information, dass er sich zu genau diesem Zeitpunkt in der ‚Posteule’ aufhalten würde, bekommen haben, höchstwahrscheinlich hatten sie einfach die Eule von Miguel abgefangen und den Brief gelesen.

Irgendwie bezweifelte Daniel, dass es hier wirklich um ihn und Sophie persönlich ging, es war wohl wahrscheinlicher, dass dies eine Aktion gegen die Schule selbst darstellen sollte, nicht gegen sie als Personen. Er konnte sich wirklich nicht vorstellen, warum jemand auf den Gedanken kommen sollte ausgerechnet ihn zu entführen, es war ja nicht so, dass er irgendwelche wirklichen Feinde hätte. Sie entführen wohl die Lehrer der Schule, weil sie etwas gegen Hogwarts haben, nicht wegen der Personen selbst

Prompt begann er zu überlegen, was das jetzt für Folgen für sie selbst mit sich brachte. Einerseits war das gut, denn... Jetzt ist nicht der Zeitpunkt um sich dazu Gedanken zu machen, wies er sich selbst zurecht, als er bemerkte, dass er mal wieder begonnen hatte etwas zu überanalisieren. Jetzt hatte erst einmal etwas anderes höchste Priorität: Flucht.

Wiederum richtete Daniel seinen Blick auf die schmale Fensteröffnung und versuchte ein weiteres Mal herauszufinden, ob sie vielleicht gesichert war. Auf den ersten Blick konnte man nichts erkennen, doch natürlich gab es da immer noch die – leider sehr wahrscheinliche – Möglichkeit, dass sie magisch gesichert war, schließlich gab es unzählige Barrierenzauber und Schutzbänne, die mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen waren.

Normalerweise hätte man durch einige Indikatorzauber auf eine sehr einfache Art und Weise herausfinden können, ob das Fenster denn nun wirklich geschützt war, doch dazu brauchte man einen Zauberstab. Einen ganzen Zauberstab, und keine Sägespähne, dachte Daniel und beäugte die Splitter neben ihm seufzend.

Seine Überlegungen wanderten zurück zu der Idee, die ihm gerade gekommen war: Das Fenster war viel zu klein für einen Menschen, doch in seiner Animagusform hätte er keine Probleme damit durch die Öffnung hinaus ins Freie zu gelangen. Aber ohne die Sicherheit, dass das Fenster nicht magisch geschützt war, war das sehr unsicher, viele Schutz – und Barrierenzauber konnten Menschen, die unberechtigt versuchten durch sie hindurch zu gelangen großen Schaden zufügen, ja sogar töten, so wie die Schutzbänne der berühmten alt-ägyptischen Zauberer, die sie über die Eingänge zu den Pyramiden gelegt hatten.

Aber ich habe nicht vor hier den Rest meines Lebens zu verbringen Immerhin hatten sie so überhaupt eine Chance hier wieder raus zu kommen, und wenn er diese Idee nun nicht wenigsten versuchte durchzuführen, würde er es sicherlich später bereuen.

Nun stellte sich allerdings die Frage, wie er dort hinauf kommen sollte. Der Raum war ungefähr 4 Meter hoch und so weit konnte er unmöglich springen, erst recht nicht in Fuchsform. Sein Blick wanderte zu Sophie, die ihn mit einem seltsamen Ausdruck, den er nicht deuten konnte, musterte und zu ihrem zerstörten Zauberstab. Ohne Stab konnte sie ihn nicht hinaufschweben lassen... aber hinaufwerfen schon.

Daniel unterdrückte das Bedürfnis bei dieser abstrusen Idee seinen Kopf zu schütteln, schließlich wollte er Ms Chelle gegenüber nicht vollkommen verrückt erscheinen. Wirklich, das Fenster war gerade mal ungefähr 30 x 50 cm groß und lag in 4 m Höhe und darüber hinaus war ein lebendiges Tier kein Tennisball und lies sich auch bei weitem nicht so gut werfen wie einer. Wenn er sie wirklich bitten würde, ihn aus dem Fenster zu werfen Wie das klingt!, waren die Chancen, dass sie ihn gegen die Wand schmiss viel größer als die, dass er wirklich auf dem kleinen Fensterbrett landete.

Aber nach einigen Momenten des Überlegens musste Daniel sich selbst eingestehen, dass ihm ansonsten absolut kein anderer Fluchtplan einfallen würde. Mit einem harten Schlucken sah er hinauf zu dem Fenster und dann wieder zu seiner Kollegin (denn das war sie ja wohl, schließlich arbeiteten sie beide an der selben Schule). Plötzlich registrierte er, dass sie ihn anscheinend etwas gefragt hatte, denn sie sah ihn so auffordernd an, so wie man jemanden anguckt, von dem man eine Antwort erwartet.

Verdammt, was hat sie gesagt?!, fragte er sich selbst verzweifelt und begann fieberhaft in seinem Gedächtnis zu kramen; wahrscheinlich hatte er ihre Worte unbewusst mitbekommen aber nicht weiter beachtet, da er zu sehr in seinen eigenen Gedanken versunken gewesen war, etwas, das ihm ständig passierte.

Schließlich fand er, was er suchte, in seinem Kopf hallten entfernt ihre Worte nach: „Warum lächeln Sie, Mr. Fagon?“ Erleichtert dankte er seinem seltsamen Gedächtnis, das auch Dinge, die er gar nicht wirklich registrierte, abspeicherte und damit immer zum Abruf bereit hielt; so ähnlich wie ein Denkarium, nur dass ihm das seltsamerweise irgendwie angeboren war.

Mit einem leichten Lächeln blickte er nun Sophie an, mit ihrer Frage hatte sie ihm sogar unbewusst eine Überleitung zum Erklären seiner Idee gegeben. „Ich hab mir überlegt, dass wir vielleicht durch das Fenster hinaus können, ich bin in meiner Animagusform ein Fuchs und hätte somit eigentlich keine Probleme durch die Öffnung zu kommen, ... allerdings müssten Sie mich wohl auf das Fensterbrett ... ähm, werfen, sonst komme ich nicht so hoch...“ Unsicher, ob sie seinem Vorschlag zustimmen würde, ließ Daniel seinen Satz wie so oft ausklingen und blickte sie fragend an.

Sophie Chelle
Muggelkunde
erstellt am 13.11.2007 21:38    

Sophie konnte nicht glauben, was sie da gerade gehört hatte. Er hatte tatsächlich eine Möglichkeit gefunden, sie beide zu befreien. Sie konnte auch ihren Ohren nicht trauen, als er ihr erzählte, dass er ein Animagus war....Ein Animaugus. Sie hatte sich nie etwas sehnlicher gewünscht, als auch die Fähigkeit zu besitzen, sich in ein Tier verwandeln zu können.Leider war sie nie übermäßig begabt in Verwandlungen gewesen und so hatte es bei ihr bis jetzt noch nicht geklappt.. „Natürlich, ich bin einverstanden, versuchen wir es, Mr. Fagon“, sagte sie schnell und konnte es kaum erwarten und ihre ebenso große Freude kaum verbergen. Endlich hatte sie wieder eine Hoffnung, auch wenn es nicht sicher war, dass es funktionierte, es war immerhin etwas, woran man sich klammern konnte. Einige Sekunden lang sah sie Daniel nur bewundernd an, dann breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus.

Vor ihren Augen verwandelte sich der Professor in seine Animagusgestalt und dort, wo vorher noch ein junger Mann gestanden hatte, saß nun ein kleiner Rotfuchs und sah sie mit großen, braunen Augen erwartungsvoll an. Sophie war absolut entzückt. Für einen kurzen Moment vergaß sie völlig, dass dieses Wesen vor ihr nicht wirklich ein Tier war und so kniete sie sich neben ihn auf den Boden und streichelte dem kleinen Fuchs langsam über den Kopf. „Ach, bist du süß“ , sagte sie leise. Sie hatte einfach eine Schwäche für Tiere. Schlagartig erinnerte sie sich wieder, dass dieser Fuchs eigentlich ein Mensch war, und zwar ein noch fremder Mensch für sie, denn außer seinem Namen wusste sie nichts.

Schnell stand sie wieder auf und merkte, dass sie auf einmal ziemlich verlegen aussehen musste.Aber irgendwie musste sie auf einmal doch herzhaft über sich selber lachen, diese Situation war auch wirklich zu komisch. „Entschuldigen Sie bitte, Mr. Fagon, aber ich bin so durcheinander im Moment, ich habe vorhin ganz vergessen, dass sie ja in Wirklichkeit überhaupt kein Fuchs sind, das tut mir Leid“, murmelte sie und hoffte, dass ihr Kollege es ihr nicht übel nehmen würde.

Warum muss so etwas immer nur mir passieren?, dachte sie und sah wieder hinunter zu dem kleinen Fuchs, der mittlweile ungeduldig mit seinen Pfoten auf den Boden tippelte. Seufzend sah sie wieder zu dem doch ziemlich kleinen Fenster an der rechten Wand. Wenn ich ihn dort hinaufwerfe....wie groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass ich das Fenster verfehle und er sich direkt den Kopf an der Wand stößt? Oh nein, so wie ich mich kenne, ist diese Wahrscheinlichkeit gar nicht mal so gering..er könnte eine Gehirnerschütterung bekommen..oder schlimmer, ich weiß ja nicht, wieviel so ein Fuchsschädel aushält.....Aber es ist unsere einzige Chance...Ok, ich versuche es

Trotz ihrer Hemmungen nahm sie den kleinen Rotfuchs schließlich auf ihren Arm und sah noch einmal misstrauisch zu dem Fenster hoch. Es war tatsächlich ziemlich weit entfernt, ihre Hände zitterten und sie bezweifelte stark, dass sie es schaffen würde. Dennoch nahm sie all ihren Mut zusammen, und warf den Fuchs so hoch sie konnte. Für einen Moment kniff sie die Augen zusammen und hielt den Atem an...aber als sie sie öffnete, sah sie, wie das kleine Tier schon auf der Fensterbank saß. Ein riesiger Fels, fast schon ein Berg fiel von Sophies Herz, als sie dies sah. Ich kann es kaum glauben, ch habe es tatsächlich geschafft!

tbc: Portale vor dem Schloss

Daniel Fagon
Zaubertränke
erstellt am 13.11.2007 21:39    

Mit leicht angespannten Schultern wartete Daniel auf die Antwort Sophies, selbst nicht sicher, ob er denn nun wollte, dass sie seinem Vorschlag zustimmte oder nicht. Natürlich hätten sie dadurch eine Chance, aus diesem Keller hinaus zu kommen. Er schauderte leicht, als er an die Folgen dachte, die es haben würde, sollten sie es nicht schaffen, er war gerade erst vor ein paar Minuten hier her gebracht worden und trotzdem wollte er nichts anderes als einfach nur weg hier. Die arme Sophie..., dachte er mitleidig und musterte die junge Frau unauffällig von der Seite. Sie hatte schon seit einigen Tagen hier sitzen müssen, allein und im Unklaren darüber gelassen worden was denn nun eigentlich los war...

Ein stechender Schmerz in seinen Schulterblättern unterbrach Daniels Gedankengänge schlagartig. „Au“, murmelte er sehr leise und verzog leicht das Gesicht. Anscheinend hatte er den Sturz durch die Falltür doch nicht ganz so gut überstanden, wie er gedacht hatte. Kein Wunder... so hoch wie das ist Schnell entspannte er die Muskeln wieder und tastete vorsichtig seine Schultern ab, doch zum Glück ziepte es nur ein wenig. Mit einem erleichterten Seufzen lehnte er sich gegen eine Wand und blickte wieder zurück zu Sophie, die ihn etwas überrascht ansah.

„Natürlich, ich bin einverstanden, versuchen wir es, Mr. Fagon“ , sagte Sophie und gab damit ihr okay zu diesem abstrusen Plan.

„Gut, dann los“, meinte er und versuchte Ms Chelle ein ermutigendes Lächeln zu schenken, was jedoch gründlich fehlschlug. Stattdessen spiegelte seine Miene seine geballte Unsicherheit wieder und war so sicherlich alles andere als ermutigend, eher das Gegenteil. Schnell gab Daniel diesen Lächelversuch auf und richtete seine Aufmerksamkeit lieber auf das, was ihm nun bevorstand: die Verwandlung.

Er war noch nicht besonders lange in der Lage sich in seine Animagusform, einen jungen Rotfuchs, zu verwandeln, doch bisher hatte er noch nie größere Probleme damit gehabt. Doch nun hing mehr davon ab als einfach nur die Gelegenheit einen interessanten Nachmittag in Fuchsform verbringen zu können... Dafür ist jetzt keine Zeit, wies Daniel sich innerlich selbst zurecht und stieß sich energisch von der Wand ab um sich dem Fenster zuzuwenden. Schnell schloss er die Augen und begann er sich auf die Verwandlung zu konzentrieren; rief sich das Bild seiner Animagusform vor Augen und versuchte sich das Gefühl auf vier Pfoten durch die Wälder zu streifen in Erinnerung zu rufen. Das leise Rascheln der Laubblätter unter den Pfoten und das zarte Kribbeln auf der Haut, wenn der Wind ihm durch das Fell fuhr...

Als er die Augen wieder öffnete, war das erste was er sah Sophies rechter Schuh. Schnell legte er seinen Kopf in den Nacken und blickte nach oben, wo er ihr Gesicht erkennen konnte, recht klar sogar, da er, weil der Fuchs nunmal perfekt für Dämmerung und Nacht angepasste Augen hatte, nun besser mit den doch recht spärlichen Lichtverhältnissen zurecht kam. Durch sein nun hochempfindliches Hörvermögen war er auch in der Lage, jeden einzelnen der Wassertropfen von der Decke fallen und auf dem Boden aufkommen zu hören. Ein Geruch von Moder und Verfall hing in der Luft, doch durch das Fenster konnte er den Duft von Sommergras in den Keller hineindringen, sehr schwach nur, doch nichtsdesdoweniger klar zu erkennen, zumindest für eine empfindliche Fuchsnase.

Daniel schüttelte sich leicht und allmählich begann er sich an die doch sehr stark veränderte Sinneswahrnemung zu gewöhnen, auch wenn es diesmal etwas länger dauerte als es sonst der Fall war.

Sophie beugte sich zu ihm hinunter und strich ihm über den Kopf, was er erst einmal mit einem überraschten Blick quittierte. Als sie dann jedoch auch noch ein „Ach, bist du süß“ hinzufügte starrte er sie an, als wäre sie gerade verrückt geworden. Zum Glück können Füchse nicht rot werden! Sie wusste doch wohl hoffentlich, dass er immer noch ein Mensch und nicht wirklich ein Fuchs war, oder?! Das schien ihr dann auch bewusst zu werden, und peinlich berührt entschuldigte sie sich eilig.

Immer noch etwas irritiert von ihrer seltsamen Aktion warf er einen erwartungsvollen Blick, den er noch durch ein wenig Herumtippeln vetonte, in Sophies Richtung, die noch ein wenig zu zögern schien. Um sie zu ermutigen, dass sie ihn endlich zu diesem Fenster beförderte (und damit er es hinter sich haben würde) nickte er ihr auffordernd zu, auch wenn er sich nicht ganz sicher war, ob sie es gesehen hatte, schließlich war ein Nicken von einem Fuchs doch um einiges anders als das von einem Menschen.

Doch schien sie ihn verstanden zu haben, oder sie hatte einfach ihre Zweifel überwunden, denn plötzlich wurde er vom Boden hochgehoben. Ein Blick nach unten bestätigte Daniel, dass wenn man selbst nur ungefähr 30 cm hoch war ein ganzer Meter auf einmal gewaltige Ausmaße annahm. Hilfe..., dachte er entsetzt und schluckte hart als er zu dem nun noch viel weiter entfernt aussehenden Fenster aufsah. Das kann doch gar nicht gut gehen!

Und dann waren Sophies Hände plötzlich weg, stattdessen flog er durch Luft – genau auf die Wand zu. Verzweifelt versuchte Daniel zu navigieren, doch dazu blieb ihm gar keine Zeit, denn schon Momente später knallte seine Schnauze gegen die Wand über der Fensteröffnung. Schnell wollte er sich in dem rissigen Beton festzukrallen, rutschte jedoch ab und dachte schon jetzt habe sein letztes Stündlein geschlagen, als er zu seine großen Überraschung direkt auf der Fensterbank aufkam. Vorsichtig öffnete er eines seiner Augen, die er ohne es zu bemerken geschlossen hatte, und blinzelte überrascht darüber, das er noch lebte, in das matte Sonnenlicht, dass auf ihn fiel.

Uff..., dachte Daniel erleichtert und tat einen Moment lang erst einmal gar nichts. Dann blickte er zum ersten Mal hinaus und stellte fest, dass sie sich wirklich in einem Keller befunden hatte, so wie er vermutet hatte. Vorsichtig trat er hinaus in einen mit Unkraut überzogenen Vorgarten und drehte sich direkt wieder um, um sich das Gebäude einmal genauer anzusehen.

Es war ein einfaches Einfamilienhaus, anscheinend etwas abgelegen gelegen, denn er konnte keine Nachbarn sehen, doch offensichtlich hatte in diesem Haus nie jemand wirklich gelebt. Es wirkte verlassen, überall wucherten Pflanzen die eigentlich nicht in einen Vorgarten gehörten und an einigen Stellen lagen noch ein paar verrostete Werkzeuge herum. Eine Bauruine..., überlegte Daniel und trat noch einige Schritte weiter in den Garten. Das Haus war anscheinend eines der vielen Bauprojekte, die nie wirklich vollendet wurde, vielleicht weil der Bauherr verstorben war, oder weil ihm einfach das Geld fehlte.

Von aussen deutete nichts darauf hin, dass sich in dem Keller dieses Hauses bis gerade noch zwei Menschen befunden hatten, die gewöhnliche und langweilige Fassade, an der als Hausnummer eine einfache „14“ aus Eisen montiert worden war, sah vollkommen harmlos aus, doch wenn man genauer hinsah, konnte man erkennen, dass jemand vor kurzem noch die Haustür geöffnete haben musste.

Daniel versuchte kurz sich einige Meter weiter weg zu apparieren, doch ausser dem, dass ihm ein brennender Schmerz durch den gesamten Körper fuhr, passierte gar nichts. Also ist der Apparierschutz wohl auf dem gesamten Grundstück, überlegte er und wollte sich gerade weiter von dem Haus entfernen um es ein weiteres Mal zu versuchen, als ihm einfiel, dass er wohl erst einmal Sophie aus dem Keller holen sollte.

Schnell huschte er hinüber zur leicht erhöht gebauten Haustür, sprang behände die drei Stufen hinauf, die zu ihr führten und verwandelte sich wieder in sein normales, krawattentragendes Selbst. Die Tür ließ sich zum Glück mühelos öffnen und schnell verschwand in einem dunklen Flur, in dem noch ein paar Zementsäcke unbeachtet in der Ecke lagen.

Okay, wo muss ich jetzt lang? Daniel drehte sich ein paar Mal im Kreis um sich zu orientieren, er hatte zwei Türen, beide auf der linken Seite, und eine Treppe zur Auswahl. Die Treppe schloss er gleich aus, schließlich war Sophie im Keller, da wäre es wohl kaum angebracht in den ersten Stock zu klettern. Aber welche von den Türen sollte er nehmen? Beide wiesen zur selben Seite hin, nach links, dort wo auch der Kellerraum gewesen war.

Schließlich entschied er sich für die zweite Tür, da an ihrem Schloss ein paar Kratzspuren zu sehen waren. Eilig öffnete er sie und betrat etwas, das wie eine halbfertige Küche aussah (und wohl auch eine war). Suchend blickte er sich um, und als sein Blick schließlich auf einer quadratischen Holzplatte, neben der sich eine Leiter befand, landete. Vorsichtig klopfte er gegen sie und rief nach Sophie, doch erhielt er keine Antwort. Wahrscheinlich schalldicht gehext, dachte er nur schulterzuckend und begann dann die Riegel zu öffnen, immer darauf bedacht, ob er gerade vielleicht einen Schutzzauber aktivierte. Zum Glück erwiesen sich jedoch seine Befürchtungen als unbegründet, denn nach einigen langen Minuten konnte er die Holzplatte endlich hochklappen.

Schnell ließ er die Leiter zu Sophie hinunter, wobei er beinahe sowohl sie als auch sich selbst mit den silberfarbenen Sprossen erschlug, und half ihr hinaus. Zusammen verließen sie das Haus und liefen schnell durch den Vorgarten, bis sie sich schließlich auf einer kleinen Landstraße wiederfanden, an deren Rand zwei Schilder standen, ein alts, schon leicht verwittertes Holzschild stand, auf das jemand mit schwungvollen Zügen "Willkommen in Campeltown" geschrieben hatte sowie ein ganz normales Ortsschild, auf dem einfach nur "Campeltown" stand. Schnell prägte Daniel sich das Bild dieser beiden Schilder ein, sicherlich würden sich solche Informationen noch als nützlich erweisen können, bevor er schließlich mit Sophie gemeinsam disapparierte.

tbc: Portale vor dem Schloss