Autor Thema: Büro des Lehrers für Zauberkunst
Professor Adrien Tialata
Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 27.07.2008 23:48    

cf Ländereien - die Wiesen

„Verdammt, verdammt, verdammt, Mist verfluchter, ich blöde Kuh, so eine Scheisse...“, so und ähnlich weiterhin schimpfend und fluchend rannte Rose schon fast zurück zum Schloss. Sie hasste es zu spät zu kommen und eigentlich war Unpünktlichkeit wirklich nicht ihre Art. Aber sie musste gestehen, dass sie Adrien schlichtweg vergessen hatte. Nach dem doch eher lustigen Morgen mit ihrem Bruder und John und nach dem unerwartet besonders interessanten Gespräch mit Noah hatte sie die Tatsache, dass sie in Tialatas Büro kommen sollte schlichtweg aus ihrem Hirn gelöscht.
Auch wenn Rose gerne den Eindruck bei anderen Menschen erweckte, dass sie einfach nur locker war, keinen Wert auf irgendwas legte, so hatte sie durchaus mehr Fassetten, eine davon war Disziplin (sofern ihr das, wo sie angebracht war, für lohnenswert hielt oder es um Menschen ging, die ihr etwas bedeuteten) und absolute Verlässlichkeit. Und deswegen regte es sie auf, dass ihr dieser Fauxpas passiert war, was ihre eben noch so gute Laune auf den absoluten Gefrierpunkt sinken ließ.
Mittlerweile hatte anscheinend die Mittagspause begonnen, denn ein ganzer Schwarm Schüler kam ihr entgegen. Doch die Miene der kleinen, aber durchaus respekteinflössenden Hausmeisterin machte klar, dass es besser war, ihr im Augenblick aus dem Weg zu gehen, und so konnte sie sich fast unbehindert einen Weg durch die Menge bahnen.
Selbst in den Fluren verlangsamte sie nicht ihr Tempo, obwohl sie bereits Seitenstiche hatte (‘Mist, Mist, Mist, meine Kondition ist echt für die Tonne‘) und ihr Atem eher einer Schnappatmung glich.
Peeves machte den Fehler, da er sich durch die Irin bei einem gerade geplanten Streit gestört fühlte und wollte sie seinen Hohn spüren lassen, aber ihr Gebrüll schüchterte ihn ein (auch wenn er das wohl nie zugeben würde): „MACH DICH AUS DEM WEG UND HALT DEINEN MUND. SUCH DIR JEMAND ANDEREN ZUM ÄRGERN ODER ICH WERDE DEM BLUTIGEN BARON MAL SO EINIGE INFORMATIONEN ÜBER DICH ZUKOMMEN LASSEN!“
“Muahaha was will so ein Pups wie du schon ausrichten?“, versuchte sich der gemeine Poltergeist zu behaupten.
Rose‘ grüne Augen funkelten gefährlich, was von ihrem kalten Lächeln noch untermalt wurde. „Was denkst du, wenn ich ihm sage, wie du auf ihn geschimpft hast im Pokalzimmer? Wie du geglaubt hast, dass dich niemand hört und du ihn imaginär lächerlich gemacht hast?“
Peeves Gesichtsfarbe konnte sich ja schlecht ändern, da er durch die Tatsache dass er ein Geist war nur schwerlich noch blasser werden konnte, aber an seiner Mimik erkannte Rose, dass er Muffensausen bekam. „Und jetzt geh und spiel mit deinen Freunden“, setzte sie noch ziemlich ätzend hinzu und quetschte sich, sichtlich bemüht ihn dabei nicht zu berühren, an dem Poltergeist vorbei und eilte weiter.
Leider hatte die kleine Pause nicht genügt um ihre Seitenstiche einzudämmen und die Rothaarige hatte langsam das Gefühl, dass Adriens Büro am anderen Ende der Welt liegen musste, zumindest wenn man ihren Lungen lauschte, die seltsame Quietschgeräusche von sich gaben, musste es so sein.
Schließlich kam sie aber doch an, vergaß dabei leider vollkommen die Etikette, klopfte nur einmal an, stürzte dann sofort gehetzt in Ads Büro, wo sie sich deutlich japsend und um Luft ringend schwer auf seinen Schreibstisch stützte. Sie wollte etwas sagen... bekam aber kein Wort heraus, weil sie sämtlichen Sauerstoff erst einmal fürs Atmen benötigte.

Adrien Tialata
Zauberkunst
erstellt am 29.07.2008 23:18    

Cf: Lehrerzimmer

Adrien kehrte nach der Besprechung der Lehrer zu seinem Zimmer zurück. Es war wirklich seltsam mit ihm heute. Normalerweise war er immer fit wie ein Turnschuh, aber nicht jetzt und nicht heute. Wieso, wusste er nicht, aber es war nicht normal. Totmüde legte er sich auf das Bett, ohne überhaupt daran zu denken seine Kleider abzulegen. Ein paar Stündchen Schlaf könnte er sich ja genehmigen. Also kuschelte er sich tief ein und versuchte so schnell wie möglich in seinen Träumen zu versinken.

Doch sein Glück hielt nicht von langer Dauer. Kaum war er mal eine halbe Stund eingenickt, da musste seine Eule ihn unnötig wecken. Sie brachte den Morgenpropheten und mit ihnen schlechte Nachrichten. Er hatte sie zwar schon erfahren, aber den Artikel zu lesen, löste wieder Wut aus. Dies bewirkte, dass er nun gar nicht mehr einschlafen konnte. Aufgewühlt lief er nun in seinem Zimmer umher und versuchte seinen nächstes Vorhaben zu planen. Aber irgendwie wollte ihm nicht mal einfallen, was er denn machen soll. Es war kein Unterricht für ihn zu halten und wo Daniel steckte wusste er nicht.
Das wird ja immer toller. Ob Minerva wieder alle sammeln will? Möglich wäre es, obwohl, das ist eher die Sache des Ministeriums.
Das ganze half jedoch nicht im Geringsten und deshalb entschied der Neuseeländer ein wenig Laufen zu gehen, ehe das Treffen mit Rose beginnen würde. Also zog er sich Sportsachen an und eilte in schnellen Schritten aus dem Gebäude.
Die frische Luft gab dem Professor für Zauberkunst wieder etwas mehr Kraft und er begann mit einem langsamen Traben, ehe er in schnellem Tempo anfing zu joggen.
Er machte eine große Runde um das Quidditchstadion und umrundete den See. Für manche wäre das Tempo schon lange Rennen gewesen, aber Adrien fand es gerade angenehm um wach zu werden.
Schnell hatte er seine Runde beendet, aber noch hatte er etwas Puste übrig.
Also machte er noch eine Runde um das Stadion, ehe er endlich in sein Zimmer zurückkehrte. Schnell hüpfte er dort in sein Bad, um den wenigen Schweiß, den er hatte los zu werden. So ein morgendlicher Lauf hatte doch so seine Vorteile. Zum einen erhielt er seine Kondition, er ist endlich wach geworden und er hatte für ein paar Minuten die ganzen Vorkommnisse vergessen.
Um fünf vor elf Uhr betrat er sein Büro und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Dieser war zwar etwas unordentlich, aber noch hatte er ja Zeit, die ganzen Unterlagen zu sortieren. Mehr schlecht als recht stopfte er diese nun in eine Schublade und blickte auf die Uhr. Rose sollte eigentlich schon da sein, aber wie er die Irin so einschätze, würde sie schon noch kommen.
Aber auch nach zwanzig weiteren Minuten schien niemand zu kommen. Ihr wird doch nichts passiert sein, oder? Hat sie es gestern doch so sehr übertrieben, dass sie jetzt einen Kater hat? Sollte ich mal nach ihr sehen?
Aber wer wusste schon, wo sie war? Bei John oder bei ihr, oder doch woanders? Adrien wusste es nicht und deshalb nahm er nochmals die Akten seines letzten Unterrichts zur Hand. Die Schüler waren allesamt doch recht gut und manchmal wirklich viel weiter, als er gedacht hatte. Klar, es gab immer mal wieder begabte Kinder, aber es hatte ihn doch etwas überrascht.
Adrien beschäftigte sich ziemlich lange mit den Unterlagen und den Aufschrieben über die einzelnen Schüler. Dabei vergaß er völlig die Zeit und auch das Treffen mit Rose. Erst als seine Tür fast aufgebrochen wurde und die Irin hereinstürzte, fiel ihm wieder ein, wieso er eigentlich da war. Kurz beobachtete er die Frau, die völlig außer Atem zu sein schien.
„Guten Morgen“, sagte er mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. „Oder soll ich sagen, guten Tag?“
Er wusste, dass es Rose peinlich war, ansonsten hätte sie sich nicht so bemüht, so schnell wie möglich hier zu sein. „Setz dich doch und wenn du wieder normal reden kannst, können wir dann anfangen.“

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 30.07.2008 14:50    

Rose ließ sich geräuschvoll auf den nächst besten Stuhl fallen, strich sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und war sichtlich bemüht ihren Körper wieder mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Sie hatte ja nie sonderlich viel von Sport gehalten oder so, dieses schweißtreibende Abrackern was nur unnötig anstrengend war, aber durch ihren alten Job war sie trotzdem fit gewesen. Seit dem Unfall hatte sich das aber alles relativiert und sie war doch erschrocken, wie wenig belastbar sie Ausdauertechnisch war.
„‘Tschuldige“, japste sie und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn, „vergessen... keine Absicht.... tut mir leid...“, ganze Sätze brachte sie noch nicht heraus, „Wasser?“, fragte sie Ad, denn ihre Kehle war ziemlich ausgetrocknet.

Einige Schlucke später ging es ihr deutlich besser und sie setzte noch einmal an. „Es tut mir wirklich leid, der heutige Morgen war etwas chaotisch und ich hab unseren Termin schlichtweg vergessen. Das ist sonst nicht meine Art und ich will auch gar keine Ausreden benutzen, es ist so wie es ist.“
Sie hoffte, dass Adrien ihr nicht böse war oder gar glaubte, dass ihr ihr Anliegen an ihn nicht wichtig war. Dabei fiel ihr auf, dass er bereits vom Anfangen sprach und sie hob urplötzlich fragend die Augenbrauen. Wieso anfangen? Sie hatte ihm doch noch gar nicht gesagt, dass sie selber Unterricht bei ihm nehmen wollte und auch nicht wieso. Hatte ihm jemand etwas gesagt? Aber die einzigen die etwas über ihr Handicap wussten, waren McGonagall und John. Naja und seid eben auch Noah. Keiner von ihnen würde etwas sagen, davon war sie überzeugt.
OK, nach den Andeutungen die sie gestern Abend auf der Party gemacht hatte, hatte er durchaus darauf kommen können, dass sie es war, die Unterricht wollte, aber er fragte gar nicht wieso. Wunderte er sich nicht, dass eine erwachsene Hexe von ihm in der Zauberkunst unterwiesen werden wollte? Oder ahnte er, dass das alles Rose mehr als unangenehm war, weil sie nur schwer Schwächen eingestehen konnte und hielt sich deswegen mit Fragen zurück? Das wiederum machte ihn noch sympathischer und war erneut ein Charakterzug, den sie ihm auf den ersten Blick gar nicht zugetraut hätte. Gestern erst hatte sie aber eh schon festgestellt wie so gänzlich anders er war, als sie vermutet hatte... und auch wenn ihre Laune eben noch auf dem absoluten Gefrierpunkt war, so änderte sich dies nun erneut und sie lächelte ihn strahlend an.
„Kommst du immer so schnell zur Sache?“, fragte sie frech und holte ihren Zauberstab aus der Tasche, legte diesen aber dann demonstrativ auf dem Schreibtisch ab. „Vielleicht ist dir aufgefallen, dass ich die meisten Arbeiten auf Muggelart mache? Sprich so gut wie keine Magie verwende?“

Adrien Tialata
Zauberkunst
erstellt am 03.08.2008 22:41    

Noch immer musste Ad grinsen, als Rose vor ihm prustete und hustete. Man sah ihr an, dass es ihr wirklich peinlich war, dass sie zu spät kam. „Ich versteh schon“, meinte er und ließ für sie ein Glas Wasser erscheinen.
Dann wartete er ab, ehe sie sich beruhigt hatte und ließ sie dann weiter erklären.

„Es ist kein Problem, Rose“, sagte er beschwichtigend. „Ich habe mir schon gedacht, dass etwas dazwischen gekommen ist. Aber dass hält uns doch jetzt nicht auf, stimmt‘s. Also erklär mir mal, was genau dein Anliegen ist.“
Adrien bemerkte ihr fragendes Gesicht und musste erneut grinsen. Hatte sie etwa geglaubt, dass sie für jemand anderen angefragt hatte? Adrien war es eigentlich schon klar gewesen, dass sie sich gemeint hatte.
„Nun nur wenn es sich lohnt“, feixte er zurück und grinste. Er beobachtete kurz den Zauberstab der Hausmeisterin, ehe er wieder ihren Worten lauschte. „Und wie kommt es, dass du meist in Muggelart arbeitest? Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber es wäre durchaus einfacher, wenn ich wüsste, womit ich anfangen soll. Ich will keine Details hören, nur wie ich mir denken kann, ist etwas vorgefallen, dass deine magischen Kräfte blockiert oder abschwächt. Das kann sowohl physisch, als auch psychisch passiert sein. Wobei das Physische weitaus einfacher zu behandeln ist.“
Adrien war nun gespannt auf die Erklärung von Rose. Natürlich wusste er viel von seinem Handwerk und auch über andere Zauberwissenschaften, aber jede Situation war anders und noch wusste er ja gar nichts. Ein paar mehr Informationen wären schon angebracht.
Ich hoffe bloß, dass es kein Trauma war. Denn als Psychiater kann man mich so gut wie vergessen. Das wäre eher was für jemand wie Caitlin Mercier, die ja oft ihre Patienten beruhigen muss.
Ein kurzer Blick auf seine Uhr verriet ihm jedoch, dass sie eigentlich schon zu viel Zeit vergeudet hatten. Doch eigentlich waren sie auch noch nicht fertig.
„Em… macht es dir etwas aus, wenn wir unser Treffen auf heute Nachmittag oder Abend verlegen?“, fragte er vorsichtig. „Ich denke wir beide haben noch etwas anders vor und da wir ja erst etwas später angefangen haben, wäre es wohl das Beste, wenn wir uns heute noch mal treffen. Meinst du nicht?“

Rose Ann O'Kee
Hausmeisterin
erstellt am 04.08.2008 00:26    

Rose holte ein paar Mal tief Luft. Es war ja eigentlich Blödsinn, dass es ihr so schwer fiel zuzugeben, dass sie kaum noch zaubern konnte. Zumal Ad ja jetzt schon im Prinzip Bescheid wusste. Es war selten die Hausmeisterin nervös zu sehen, aber jetzt war sie es eindeutig.
„Es ist rein physischer Art“, sie machte noch einmal eine kleine Pause und trank den Rest ihres Wassers, schaute dann aber ihr Gegenüber fest an und setzte fort, „ich hab dir bereits erzählt, dass ich mit Wölfen gearbeitet habe. Es kam zu einem Waldbrand, bei dem ich ziemlich schwer verletzt wurde“, Stück für Stück erzählte sie ihm, was damals genau passiert war, denn sie wollte ihm jetzt, wo sie einmal dabei war, auch nichts mehr verheimlichen. Sie konnte sich vorstellen, dass es für seine Arbeit durchaus wichtig war, alles zu wissen. „Meinen rechten Arm kann ich nur noch sehr eingeschränkt nutzten. Die Grobmotorik funktioniert, so lange es nicht mit großer Kraft verbunden ist, aber die Feinmotorik ist...“, sie schnaubte und ihr Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass sie am Liebsten geflucht hätte. „Ich war nie die herausragende Schülerin damals. Aber ich kam durchaus zurecht. Durchschnitt würde ich sagen. Zaubern mit rechts kann ich vergessen, aber mit links fällt es mir auch sehr schwer. Für kleinere, ganz einfache Zauber reicht es, aber es müssen wirklich ganz leichte Sachen sein. Um ehrlich zu sein treibt es mich in den Wahnsinn und ich bin auch kein sehr geduldiger Mensch. Schau dir meinen Zauberstab. Siehst du die leichten Kerben an der Seite?“, jetzt grinste sie schief, „er hat diverse Flüge quer durch den Raum ertragen müssen, weil ich sauer war.“ Eigentlich war es ein Wunder, dass sie ihn noch nicht zerbrochen hatte. Ihre Wutanfälle waren bei ihr zu Hause schon legendär, dabei war es durchaus möglich, dass sie etwas zerbrach.

Jetzt wo die Geschichte raus war, war sie doch erleichtert und sie hoffte, dass Adrien ihr helfen konnte. Es war das erste Mal dass sie sich dafür Hilfe suchte, dabei ging es ihr nicht einmal darum, leichter ihre Arbeit zu machen oder so. Körperliche Arbeit machte ihr nichts aus, im Gegenteil, oftmals war sie sogar sehr befriedigend. Aber was war, wenn die Todesser wie damals in Hogwarts einfielen? Naja selbst wenn es nicht so schlimm kommen sollte, in der magischen Welt zu leben ohne selber großartig Magie üben zu können verlieh ihr durchaus manchmal das Gefühl von Unwohlsein und Unsicherheit, auch wenn sie das niemals zugegeben hätte.

Auch Rose sah auf die Uhr und staunte nicht schlecht. Wo war nur die Zeit geblieben? sie hatte wirklich noch einiges zu tun. Also stand sie auf und reichte Ad dankbar die Hand. „Das heisst wohl, dass du mich hoffnungslosen Fall unter deine Fittiche nehmen willst?“, sie grinste ihn an, „Danke!“, sagte sie und schaute ihm wieder geradewegs in die Augen, damit er sah wie ehrlich sie es meinte, „damit hast du was gut bei mir würde ich sagen... Wie wäre es mit heute 18 Uhr? Vor dem Abendessen eben? Wieder hier?“
Sie wartete noch seine Antwort ab, verabschiedete sich dann mit einem fröhlichen: „Dann bis nachher und nochmal Danke“, und ging los um sich an die Arbeit zu machen.
In einem der Flure gab es einen Schrank, den sie dringend reparieren musste, außerdem galt es auch noch einige Ritterrüstungen zu inspizieren. Bei manchen hatten sich doch ein paar Scharniere verklemmt, so dass sie ziemlich quietschten, wenn sie sich mal wieder bewegten, was ehrlich gesagt nicht selten war.
Und sie war noch gar nicht so weit gegangen, als ihr auch schon so ein Exemplar entgegen kam. Lange bevor sie es hatte sehen können, hörte sie es schon und als wenn sie die Rüstungen dressiert hätte, pfiff sie einmal laut auf den Fingern. Tatsächlich kam im nächsten Augenblick die Rüstung um die Ecke: „Du kommst jetzt mal schön mit mir. Wollen wir doch mal sehen, dass du dich bald wieder anschleichen kannst, aye?“
Brav wie ein Hündchen folgte sie der Hausmeisterin, was vielleicht etwas merkwürdig aussah.
Auf jeder Etage gab es einen Schrank, in dem Rose Werkzeug und alles was eine Hausmeisterin so brauchte, untergebracht hatte. So musste sie nicht immer ellenweit laufen, ehe sie zu ihrem Kram kam. Und genau zu solch einem Schrank führte sie die Rüstung und machte sich auch gleich an die Arbeit. „Wirst schon sehen, wird nicht lange dauern, wobei wenn ich ehrlich bin, etwas Politur könntest du auch nochmal vertragen, was meinst du?“ Ein quietschendes Kopfschütteln war die Antwort.

tbc Flure und Korridore

Eveline Martha
Köchin
erstellt am 26.08.2008 16:29    

Einstiegspost


Aufgeregt und ein kleines bisschen hibbelig stand Eveline Martha vor den Schlossportalen zu Hogwarts. Stand einfach nur da und starrte die Portale an. Nicht etwa, weil sie auf jemanden wartete, sondern weil sie diesen Moment auskosten wollte. Dieser Moment, in dem wieder etwas völlig Neues beginnen sollte, wie vor einigen Monaten, als sie nach England gezogen waren. Da hatte sie auch ein paar Minuten einfach nur vor der Wohnung gestanden und vor sich hin gegrinst.
Das tat sie jetzt übrigens auch, allerdings aufgrund der Tatsache, wie albern sie gerade wirken musste. Ihre Kochschürze, sowie der viel zu groß geratene Kochhut, den Minerva McGonagall ihr zur Verfügung gestellt hatte, hatten nicht mehr in den Koffer gepasst und so hatte Eveline sich einfach dzau entschlossen beides anzuziehen. Hier stand also gerade eine äußerst hibbelige Köchin vor den Portalen, die den Moment nun lange genug ausgekostet hatte.

Ein wenig zügiger, als Eveline es geplant hatte, schritt sie auf das Schloss zu. Dieses große Schloß, in dem sich eine Schule befand. Eveline war bisher genau dreimal hier gewesen. Das erste Mal, als Adrien seinen Arbeitsplatz antrat und somit für das Schuljahr ins Schloß gezogen war, zum zweiten Mal, als sie mit der Direktorin in ihrem Büro ihre Situation besprochen hatte und zum dritten Mal, als die Direktorin ihr ihren zukünftigen Arbeitsplatz gezeigt hatte und eine kleine Schloßführung. Allerdings während Adrien zu unterrichten hatte. Schließlich wollte Eve ihn überraschen und wenn er sie gesehen hätte, wäre das wohl gründlich daneben gegangen.
Diese Führung war auch der einzige Grund, weshalb sie den Weg bis zu Ads Büro fand. Dort angekommen, stellte sie zunächst einmal ihren übergroßen Koffer ab, den sie die ganze Zeit auf Rollen hinter sich hergezogen hatte. Dann wartete sie erneut einige Augenblicke mit diesem Grinsen im Gesicht, das ihre Vorfreude mal wieder gemeinsam mit ihren strahlenden Augen verriet.

Eve klopfte ein wenig zaghaft an die Tür. Sie war noch nicht so recht sicher, ob es überhaupt die richtige war. Als sie allerdings die ihr wohlbekannte Stimme ihres Verlobten vernahm, der sie hereinbat, strahlte sie für einen kurzen Moment erneut vor Freude und öffnete schließlich die Tür und trat einen Schritt herein.
"Verzeihen sie bitte, Professor. Ich befürchte, ich benötige ein paar Nachhilfestunden in Zauberkunst." gab sie mit einer Piepsstimme von sich, während sie ihn aus großen Augen mit einem Dackelblick ansah. "Und vielleicht würden sie mir bei der Gelegenheit auch gleich ihre Privaträume zeigen?" Auch diese Worte gab sie mit dieser Piepsstimme von sich, die sich eher nach einem Meerschweinchen, als nach einem Schüler anhörte.

Adrien Tialata
Zauberkunst
erstellt am 26.08.2008 21:45    

Adrien war überrascht zu hören, welch Schicksal Rose ereilt hatte, aber er unterbrach sie nicht und ließ sie ausreden. Das Problem würden sie schon lösen können, dass wusste er.
Er vereinbarte mit ihr einen weiteren Termin am Abend und entließ sie dann aus seinem Büro. Noch wusste er zwar nicht, wie genau er ihr helfen konnte, da eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit ja nicht gerade einfach zu lösen war, aber dennoch war er optimistisch. Vielleicht sollten sie ja auch erst mal nur Übungen machen, die ihren Arm betrafen. Und nebenher arbeiten wir an ihrer Kondition. Mal ehrlich ist die ganze Zeit bei John an der frischen Luft und hat nicht mal Kondition um einen kleinen Sprint hinter sich zu bringen, dachte Adrien und musste dabei etwas grinsen. Wer konnte schon wirklich seinen Maßstäben gerecht werden?
Er machte sich eine kleine Notiz in seinem Terminplaner und versorgte den dann auch in seinem Umhang. Dann kehrte er zu einigen Unterlagen zurück, die er über den Unterricht gemacht hatte. Immerhin musste er ja wieder etwas Neues für seine Schüler haben. Einige haben bei der Welle des Friedens durchaus schon gute Leistungen abgeliefert, aber dennoch sollte man das Thema etwas vertiefen.
Adrien überlegte noch einige Male, wie genau er vorgehen sollte. Seine Schüler waren talentiert, keine Frage und doch überschätzen sich viele oft. Er selbst kannte das auch, obwohl er es nie zugeben würde. Aber wer außer Eve wusste schon, wie er in seiner Schulzeit war.
Okay, vielleicht wüsste es Daniel, aber der ist ja nicht im Unterricht dabei. Außerdem glaub ich kaum, dass Daniel so etwas ausplaudern würde.
Er steckte die Unterlagen also wieder beiseite und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Gerade wollte er in sein Zimmer zurückkehren, als es an seiner Tür klopfte. Ad fragte sich, wer das sein könnte. Er erwartete keinen Besuch und es wollte ihm auch nicht einfallen, wer es sein konnte. Daniel kam ihm in den Kopf, aber diesen Gedanken verstrich er gleich wieder. Der Zaubertränkelehrer war bestimmt wieder im Krankenflügel.
„Herein“, meinte er schließlich und war gespannt, wer ihn nun aufgesucht hatte.
Fast erwartete er einen Hauselfen, weil diese Piepsstimme eindeutig darauf schließen ließ. Als er dann die Worte und die Person dahinter registrierte, musste er lachen. Was machte seine Verlobte bitte schön in Hogwarts?
Und dazu noch im Köchinnenoutfit?
„Ms. Martha“, meinte er schließlich, als er sich wieder beruhigt hatte und auf das Spielchen einging. „Ich dachte ihre Privatstunde würde erst dieses Wochenende stattfinden. Wenn sie sich jedoch so sehr danach sehnen würde ich sagen, sollten wir sofort anfangen. Und natürlich sollten wir dies in meinen Gemächern erledigen.“
Strahlend kam er hinter seinem Schreibtisch hervor und eilte zu ihr. Er gab Eveline einen langen Kuss, ehe er sich dann von ihr löste und seine Verlobte erst mal bestaunte. Er verstand immer noch nicht ganz, was sie hier wollte, aber die Worte fehlten ihm einfach.
„S… sag mal, was machst du denn hier?“, fragte er schließlich, als er endlich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. „Und dazu noch im Kochoutfit?“
Adrien gab ihr nochmals einen Kuss und drückte sie so nah an sie, dass sie einfach nicht mehr weg konnte. Der Zauberkunstlehrer war einfach zu glücklich sie zu sehen. Es gab ja in letzter Zeit einfach zu wenige Momente, in denen sie sich sahen. Erst jetzt bemerkte er die Koffer hinter seiner Verlobten. Verblüfft über diese riesen Tasche sah er zu ihr herunter.
„Und was hast du bitteschön mit dem Koffer vor?“, wollte er wissen und ahnte schon einiges. „So wie der aussieht, könnte das dein ganzer Kleiderschrank sein. Wird unser Haus gerade von Termiten befreit?“

tbc: Privatgemach Adrien Tialata

Eveline Martha
Köchin
erstellt am 26.08.2008 23:07    

Es kostete Eve einiges an Selbstbeherrschung, um nicht sofort loszuprusten, nachdem sie geendet hatte. Als Adrien jedoch begann zu lachen, konnte sie sich nicht mehr halten und begann zu kichern. dieses Kichern ließ auch erst nach, als er schon wieder sprach. Statt des Kicherns zauberte sie nun ein wundervolles Lächeln auf ihre Lippen. Es war erst ein paar Tage her, dass sie sich gesehen hatten und selbst in der kurzen Zeit hatte sie ihn so sehr vermisst, dass sie sich gar nicht erklären konnte, wie sie eigentlich eine ganze Woche ohne ihn ertragen hatte.
Das war wohl auch der einzige Grund, weshalb ihr keine schlagfertige Antwort mehr einfiel, als Ad eilig um den Schreibtisch herum kam und sie auch schon kurz darauf in seine Arme schloß. Genießend schloß Eve die Augen, als er sie zur Begrüßung küsste und hätte am liebsten noch ein wenig länger seine Lippen gekostet, doch ihm brannten natürlich ein paar Fragen auf der Zunge.
Während er seine erste Frage dahin stotterte, verschränkte Eve mit einem Schmunzeln die Hände in seinem Nacken. "Meine neue Arbeitsuniform hat leider nicht mehr in meinen Koffer gepasst. Ansonsten hätte ich dir mein bezauberndes neues Kleid vorführen können." gab sie mit einem erneuten Lächeln zurück.

Erneut schloß sie die Augen, als Adrien sie an sich drückte, schmiegte sich an ihn und genoß es einfach in seiner Nähe zu sein. Erst jetzt hatte er anscheinend den Koffer bemerkt und blickte sie verblüfft an, was Eve erneut zu einem Schmunzeln brachte. "Mein ganzer Kleiderschrank? Ich bitte dich.. Die Hälfte gerademal! Und ich musste stopfen! Hab den Koffer kaum zu bekommen." Eve warf kurz einen Blick über die Schulter. Sie hatte tatsächlich recht. Der Inhalt ihres gesamten Kleiderschrankes hätte niemals in dieses geradezu winzig wirkende Köfferchen gepasst. Zumindest wirkte es winzig, wenn man ihren Wäscheberg daneben gelegt hätte.
Bevor Eveline weiterspach, holte sie noch einmal kurz tief Luft. "Und vom Termitenbefall sind wir verschont geblieben, keine Sorge. Unser Haus ist jetzt.." sie überlegte kurz. "..eine Art Ferienhaus. Ja, das trifft es ziemlich genau. Aber wie genau es dazu gekommen ist.." sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange "... würde ich dir nur sehr ungern zwischen Tür und Angel erzählen." Ein erneutes Lächeln. Eve wusste, dass alles gut war. Schließlich war sie jetzt bei ihrem Verlobten. Wie sollte es denn noch besser werden?

tbc ~ Privatgemächer Adrien Tialata