Autor Thema: Büro des Lehrers für Alte Runen
Ian Zubarew
Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 28.02.2008 18:29    

cf Büro Allison Parker

Während Allison sich auf den Weg zu Ian machte, war sie in Gedanken noch bei ihrem Schüler und in Frankreich. Das alles hatte sie wirklich mehr als beeindruckt und sie sinnierte darüber nach, in wie fern sie einen Bericht verfassen könnte, der sogar den Minister von seinen Absichten ablenken würde. Vielleicht war es an der Zeit sich noch einmal mit Azazel zu treffen. Er war ihr Gönner und sie hatte ihm wahrlich viel zu verdanken. Auch ihm hing das Schicksal der Drachen am Herzen, das hatte sie seinen Briefen entnommen. Vielleicht hatte er ja eine Idee, zumindest würde es sie in ihrem eigenen Denken weiter bringen. Nicht ahnend, dass Muldoon und Xaros bereits Kontakt zueinander hatten, nahm sie sich auch vor ihrem Mentor von ihm zu berichten. Azazel förderte besondere Schüler nur zu gerne, bereits in Amerika hatte sie ihm den einen oder anderen Schüler nahe gelegt. Holaya und seine Drachen bedurften nun wirklich jede Unterstützung die es zu kriegen galt, erst Recht wenn der französische Minister wirklich durchsetzte, was er geplant hatte. Allison wusste, dass Azazel bereits Gespräche mit dem Mann geführt hatte, eventuell konnten sie ja alle gemeinsam etwas tun.

Fast wäre sie an Ians Büro vorbei gelaufen, weil sie so in ihren Gedanken und Überlegungen vertieft gewesen war. Leise lachte sie wegen ihrer Schusseligkeit auf, während sie abrupt stehen geblieben war, wandte sich dann um und klopfte an seine Tür. Wie immer wenn es um Ian ging, klopfte augenblicklich ihr Herz eine Schläge schneller. Sie konnte ihr Glück noch immer nicht ganz fassen. Sie waren erst seit einigen Wochen ein Paar, wobei die Gefühle für den Halbrussen sie überrollt hatten wie eine Lawine. Sie hatte nie damit gerechnet noch einmal für einen Mann derart zu empfinden, wobei nein, das war gar nicht vergleichbar mit dem was sie mit Draco verbunden hatte. Die Liebe zu Ian war viel intensiver, reiner, tiefer... und sie erfüllten sie mit solch einer Glückseligkeit, dass sie am liebsten die ganze Welt umarmt hätte. Wie gesagt, es waren erst wenige Wochen, aber sie fühlte sich Ian nicht nur zutiefst verbunden, nein sie fühlte sich zum ersten Mal komplett und konnte und wollte sich auch gar nicht mehr vorstellen, wie ein Leben ohne diesen Mann für sie wäre.
Allison öffnete die Türe und steckte strahlend den Kopf in sein Büro. „Störe ich?“, fragte sie ihn fröhlich, sah dass er alleine war und betrat schließlich vollends sein Büro.
Mit ein paar Schritten war sie bei ihm, setzte sich kurzerhand auf seinen Schoß, umschlang ihn mit beiden Armen und küsste ihn, als hätten sie sich eine Ewigkeit nicht gesehen und nicht erst nur wenige Stunden. Keck ließ sie die Finger einer Hand über seine Brust gleiten und als sie es endlich schaffte die Lippen von seinem so verführerischen Mund zu lösen, schaute sie ihn liebevoll an. „Ich hab dich vermisst“, gestand sie und lehnte den Kopf gegen seine Schulter. Alli machte keine Anstalten sich von seinem Schoß zu erheben, wieso auch, der Platz gefiel ihr außerordentlich gut. „Wie war dein Unterricht?“, fragte sie ihn schließlich und genoss es, die Geborgenheit in seinen Armen zu spüren. Für sie gab es fast nichts schöneres und war sich sicher, dass man nicht mehr zum Glück brauchte.
„Mr. McKellen bringt gleich Jonathan übrigens mit in die große Halle. Da er nicht sagen konnte, wo es ihn mit dem Kurzen verschlage würde und es hoffnungslos ist hier im Schloss jemanden zu finden, haben wir vereinbart beim Mittagessen in der großen Halle zu sein.“
Ihre Gedanken huschten wieder zu dem Treffen mit Laura Grey und ihrer Tochter später am Nachmittag und Ian konnte spüren, wie sich seine Freundin auf seinem Schoss unwillkürlich wieder anspannte.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 29.02.2008 15:20    

cf ~ Unterrichtsraum für Alte Runen

Ian war relativ guter Laune, als er die Gänge Hogwarts’ entlangging. Kurz spielte er mit dem Gedanken einen kurzen Abstecher in die Küche zu machen und sich von den Hauselfen ein Sandwich machen zu lassen, verwarf die Idee jedoch wieder. Auch wenn er kein Frühstück gehabt hatte, würde er mit Sicherheit die halbe Stunde bis zum Mittagessen noch warten können. Das bisschen Selbstbeherrschung konnte er durchaus noch aufbringen.
Im Kopf ging der Halbrusse noch einmal die Stunde durch und befand, dass seine kleinen Wiederholungen, die er meist zu Beginn der Stunde anbrachte, zum einen mehr als nötig waren, andererseits bei einigen Schülern nicht zu fruchten schien. Hauptsächlich waren einige Hogwartsschüler seine Sorgenkinder, aber das war nicht sein Problem. Nach der Schule würde auch niemand auf sie Rücksicht nehmen, sodass Ians Wiederholungsfragen fast schon ein gutmütiges Zugeständnis von ihm war. Wenn solche Antworten dabei herauskamen, brauchte er in den nächsten Stunden auch gar keine Energie mehr darauf verschwenden, den Kindern in irgendeiner Form verpasstes Wissen zu vermitteln.
Dann sollten sie sich eben selbst darum kümmern, wenn sie in seinem Unterricht Dinge nicht verstanden. Irgendwann musste er ja mal wieder zu seiner alten Lehrerform zurückfinden.

Ian war so konzentriert auf seine inneren Beschlüsse, dass er den neuen Aushang am Schwarzen Brett zwar registrierte, allerdings erst nach einigen Bemühungen sich darauf fixieren konnte. Was er dort jedoch zu lesen bekam, ließ ihn überrascht und erschrocken scharf die Luft einatmen. Daniel hatte heute Geburtstag?! Was war er nur für ein Freund, dass er das vergessen hatte. Nun ja, andererseits hatte er den jungen Zaubertränkelehrer heute auch noch nicht zu Gesicht bekommen.
Die Party war jedoch nicht nur eine glänzende Idee, sie war auch ideal dazu geeignet, um seine verspätete Gratulation anzubringen. Wie gut, dass er heute noch in die Winkelgasse musste. So konnte er gleich noch eine kleine Shoppingtour anhängen, um ein passendes Geschenk zu suchen.
Als Ian sich daran erinnerte, welchen Grund sein Besuch in der Winkelgasse vorausging, runzelte er leicht die Stirn, während er mit nun eiligeren Schritten in Richtung seines Büros strebte. Allison hatte ihn regelrecht angebettelt, damit er sie und Jonny begleitete und er konnte die Beiden von ihm so geliebten Menschen nicht einfach in ein derart unübersichtliches Geschehen tappen lassen.
Ohne wirklich hinzusehen, hob Ian die Schutzzauber über seinem Büro auf und ließ Schülerarbeiten und Unterrichtsmaterialien unachtsam auf seinen Schreibtisch fallen. Er wusste nicht genau, wann Allison von ihrer Reise nach Frankreich zurückkommen würde. Das Einzige, was er wusste, war lediglich, dass sie einen Schüler Hogwarts’ dorthin begleitete, weil es um Dinge ging, die sie in ihrer Tätigkeit als Lehrerin für Pflege magischer Geschöpfe ebenfalls betrafen.

Umständlich schlüpfte der Dunkelhaarige aus seiner Lehrerrobe und warf sie - ebenfalls achtlos - über einen Stuhl, bevor er sich in selbigen fallen ließ. Diese ganzen Umhänge gingen ihm sowieso auf die Nerven. Gerade als Ian dabei war den Knoten seiner Krawatte ein wenig zu lockern, hielt er kurz inne und blickte mit gerunzelter Stirn ins Leere.
Da hatte doch noch einige Aushänge am Schwarzen Brett gehangen... Der Hogsmead-Besuch war ja klar, darüber hatten sie im Lehrerkollegium ja ausgiebig beraten. Bei dem Gedanken an seinen Umhang fiel es ihm jedoch wieder ein.
Der Ball, das war es!
Eine hübsche kleine Beschäftigung für die Schüler, auch wenn Ian von der Idee nur teilweise angetan war. Das Tanzen war nicht das Problem. Das beherrschte er, seitdem er zehn Jahre alt gewesen war, denn immerhin hatte sein Vater immer großen Wert auf gesellschaftliche Fähigkeiten gelegt. Doch verspürte nicht gerade den Drang, vor der gesamten Schule im Festumhang aufzutauchen und vielleicht auch noch zu tanzen. Auch wenn die Vorstellung, mit Allison über das Parkett zu schweben, sehr verlockend war.
Apropos Allison... ein plötzliches Klopfen an seiner Bürotür riss Ian aus seinen Tagträumen.

Sobald Ian seine hübsche Freundin erspähte, schlich sich sofort wieder ein strahlendes Lächeln auf sein Gesicht. Allein sie zu sehen, hob seine Laune erheblich. Der Kuss, den er jedoch noch bekam, war jedoch noch um einiges besser.
Es war wirklich unglaublich. Sie hatten sich vor knapp drei oder vier Stunden voneinander verabschiedet und dennoch kam es Ian bereits wie eine Ewigkeit vor. Unglaublich, was diese Frau mit ihm anstellte, doch es war ein wunderbares Gefühl. Es war, als hätte er sein ganzes Leben nur darauf gewartet, dass jemand vorbeikam und die eisige Mauer, die er um seine Gefühlswelt gezogen hatte, sprengte. Es war, als hätte er immer auf Allison gewartet.
"Der Unterricht war... lang ohne dich." Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen, während seine Hand sanft durch ihre langen Locken strich. Es gab einfach keine Worte, um auszudrücken, wie viel ihm Allison bedeutete.
Als seine Freundin ihm erzählte, dass der Geschichtslehrer ihren Sohn gleich mit in die Große Halle bringen würde, brummte Ian nur kurz als Zeichen, dass er ihre Worte gehört hatte. Er hatte gar keine große Lust aufzustehen und hinunter zu gehen. Die ruhige Zweisamkeit mit Allison war ihm gerade sehr viel lieber.
Nach einer Weile des Schweigens, kam Ian dennoch nicht darum herum den Mund aufzumachen. "Daniel hat ja heute Geburtstag", merkte er an, bevor er grinsen musste. "Hast du schon die heutigen Aushänge gesehen?"
Es interessierte ihn brennend, ob seine bessere Hälfte tanzen konnte oder was sie von der geplanten Geburtstagsfeier hielt.

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 29.02.2008 22:14    

Während Allison Ians Hand in ihrem Haar genoss und vor allem seine Nähe, schwieg auch sie. Wobei ihre Gedanken zu dem Treffen mit dieser Laura glitten. Draco um ein Treffen gebeten, zum einen um Jonny zu sehen, aber auch um ihr seine Freundin vorzustellen, sowie ein Kind, einem Mädchen namens Emily, von der er ihr allerdings erst etwas sagen wollte, wenn sie sich dann trafen. Das alles klang mehr als mysteriös fand Allison, aber Draco würde sicherlich seine Gründe dafür haben. Sie vertraute ihm und eigentlich hätte sie sich auf ein Treffen mit ihm gefreut. Doch die Tatsache, dass Laura dabei sein würde, holte die für sie so typischen Ängste hervor, schließlich war sie fremd. Die Vorstellung sich im vertrauten Kreis der großen Unbekannten gegenüber zu stehen... Allison hatte schlichtweg Panik. Ängstlich hatte sie Ian gefragt, ob er sie begleiten könnte. Natürlich hatte sie sein zögern bemerkt, was sie ihm nicht übel nehmen konnte. Es musste komisch für ihn sein, ihren Exfreund, denn das war Draco ja nunmal, auch wenn sie mittlerweile eine normale Freundschaft verband, zu treffen, aber dazu war er auch noch bekannter Maßen ein Todesser, bzw. war es einmal. Bei Ians Familiengeschichte konnte sich Allison wirklich gut vorstellen, wie unangenehm das für ihn sein musste.
Aber sie brauchte seine Unterstützung. An seiner Seite fühlte sie sich sicher, waren ihre Ängste wenigstens in gewissem Maße kontrollierbar. Er war ihr Halt und so hatte sie ihn mit ihren Rehaugen angesehen, mit flehendem Blick in dem ihre Verzweiflung und Not so deutlich zu lesen waren. Auch wenn es vielleicht gemein war, aber am Ende hatte sie eindeutig die Waffen einer Frau eingesetzt, in dem sie sich schutzsuchend an ihn gelehnt hatte, dicht an ihn geschmiegt, während sie ihn flüsternd um seine Begleitung gebeten hatte. Und tatsächlich hatte er ihr letztendlich zugesagt, was sie nicht nur mit großer Erleichterung zur Kenntnis genommen hatte. Nein, sie war ihm regelrecht um den Hals gefallen, hatte sein Gesicht mit vielen kleinen Schmetterlingsküssen bedeckt, ehe sie zärtlich ihren Mund auf seine Lippen drückte. Er ließ sie nicht allein... Himmel wie sehr sie ihn liebte!

Aber die neusten Nachrichten hatte er ja noch gar nicht mitbekommen, denn während Ian schon unterwegs zu seinem Unterricht gewesen war und in ihren Gemächern dank Jonny, Drache und Hund das reinste Chaos herrschte, war eine Eule erschienen mit einer kurzen Nachricht von Draco. Zuerst hatte Alli gedacht, er würde das Treffen ganz absagen, als sie jedoch las, dass ausschließlich Laura und Emily zu dem Treffen kommen würden (man würde sich im tropfenden Kessel treffen), hatte sich augenblicklich ein dicker Kloß im Bauch festgesetzt. Wieso um Himmels Willen sollte sich sich mit der fremden Frau alleine treffen? Wieso kam Draco nicht? Was war an diesem Treffen so wichtig? Alli verstand es nicht und schon gar nicht, dass Jonnys Vater sich nicht näher dazu äußerte.
Ihr fiel ein, dass Ian ja noch gar nicht diese Neuigkeit wusste, wie auch, sie sahen sich ja jetzt erst wieder, nachdem sie beide gearbeitet hatten.
„Du ich habe heute morgen noch eine Eule von Draco bekommen“, sagte sie schließlich und erzählte ihm von der merkwürdigen Nachricht. „Ich frage mich wieso wir trotzdem zu diesem Treffen gehen sollen, man könnte sich doch auch ein anderes Mal verabreden. Ich weiß nicht was ich davon halten soll...“, die Anspannung und auch die Angst vor dieser Begegnung waren ihr nicht nur anzuhören, man konnte sie sogar spüren.
Als könne sie so dem ganzen entgehen, schmiegte sie ihr Gesicht in Ians Halsbeuge, als wolle sie in ihn hineinkriechen und seufzte leise.
Bei seinen nächsten Worten schoss ihr Kopf jedoch in die Höhe. „Was? Daniel hat Geburtstag?“, fragte sie. Sie mochte den jungen Kollegen mit seiner schüchternen, freundlichen Art. Im Lehrerzimmer hatten sie sich schon einige Male unterhalten, die Zeit dabei vollkommen vergessen, so begeistert waren sie bei der Sache gewesen. Mit Ian war Daniel sogar befreundet. „Ich bin gerade froh, dass ich ihm heute noch nicht begegnet bin. Wie peinlich, wenn ich ihm da nicht gratuliert hätte. Ich hatte ja gar keine Ahnung.“
Allison machte es sich wieder bequemer auf Ians Schoß und sah ihn von unten her an. „Aushänge? Nein, ich bin von meinen Zimmern aus direkt zu Mr. McKellen und dann in mein Büro. Von da aus geradewegs nach Frankreich und eben bin ich erst wieder zurück gekommen. Was für Aushänge denn?“, fragte sie neugierig.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 07.03.2008 21:38    

Die vertraute Zweisamkeit und Nähe die Ian nun mit seiner bezaubernden Freundin teilen durfte, waren wahrlich der schönste Moment des Tages. Na ja, abgesehen vom Aufwachen heute morgen und den wahrscheinlich noch überwältigenderen Stunden, die diesem Augenblick hier noch folgen würden. Überhaupt war jeder Moment mit Allison die reinste Wohltat. Sie ließ ihn alles andere vollkommen vergessen und reduzierte die Welt nur noch auf die Umgebung im Umkreis von drei Metern. Alles andere darüber hinaus war in ihrem Beisein nicht mehr von Bedeutung. Es war einfach kaum zu glauben, was dieses, auf den ersten Blick zarte, Wesen mit ihm angestellt hatte. Sie mochte noch so feengleich erscheinen, doch in ihrer Brust schlug das Herz einer Löwin, die nicht nur ihren Sohn bis aufs Blut verteidigen würde, sondern auch viele verborgene Seiten in sich trug. Sie war manchmal ein einziges schönes Rätsel, dass Ian liebend gerne lösen wollte.
Doch auch wenn er es sich noch so sehr wünscht, würde dieser Augenblick wohl nicht mehr allzu lange dauern können, denn schließlich würden sie beide heute noch zusammen mit Jonny einen kleinen Ausflug unternehmen müssen.
Nur zu gut erinnerte Ian sich noch daran, als Allison ihn mit ängstlichem Blick gefragt hatte, ob er sie nicht zu einem Treffen mit Jonathans Vater, Draco Malfoy, begleiten könnte. Die Anwesenheit von einer Frau namens Laura und einem Mädchen namens Emily kümmerten ihn herzlich wenig, immerhin kannte er diese beiden Menschen nicht. Doch eine Begegnung mit dem Malfoy? Das war mit Sicherheit das Letzte, worauf er scharf war. Allison musste sein Zögern mitbekommen haben, aber war es denn auch verwunderlich? Sein eigener Vater war Todesser gewesen, hatte alles in seiner Macht stehende getan, um seine Kinder ebenfalls in diese Richtung zu drängen und dennoch konnte Ian ihn nicht verabscheuen. Er hegte keine Vorurteile gegenüber Todesser, hatte nichts gegen Jonnys Vater an sich, doch konnte Ian sich einfach nicht mit dem Gedanken abfinden, dass eine Begegnung mit einem (Ex-)Todesser nicht unbedingt zu seiner Wunschvorstellung gehörte.
Und dennoch hatte Ian nicht einfach so ablehnen können. Er konnte sich vorstellen, wie schwer dieses Treffen für Allison sein müsste, denn immerhin war ihre Angst vor fremden Menschen genauso stark wie seine Angst vor Tieren. Er hatte ihr ihren Wunsch nicht einfach so abschlagen können. Vor allem nicht, als sie ihn mit diesen Rehaugen angesehen hatte, in denen Verzweiflung und inbrünstiges Flehen gelegen hatte. Beim Barte Merlins, diese Frau wusste einfach, wie sie ihn um den kleinen Finger wickeln konnte. Sollten sie wirklich jemals Kinder haben, wie Dude es angeblich vorhergesehen hatte, musste Ian sich vor ihnen in Acht nehmen, wenn sie die Augen ihrer Mutter haben sollten...
Aber wenn er jetzt so daran dachte, wie sehr sich seine Freundin darüber gefreut hatte, als er ihr endlich zugesagt hatte, war er sich sicher, dass er es jederzeit wieder getan hätte. Sie war ihm wirklich nach allen Regeln der Kunst um den Hals gefallen und hatte ihn praktisch nieder geküsst. Nicht, dass er dagegen jemals etwas einwenden würde... Dazu liebte er sie einfach viel zu sehr!

Als Allison ihm nun jedoch erzählte, dass Draco nicht zu dem Treffen kommen würde, und sie sich stattdessen nur mit dieser Laura und Emily treffen würden, konnte Ian ein Stirnrunzeln nicht unterdrücken. Er konnte sich auch keinen wirklichen Reim auf die Sache machen, zumal er es reichlich dreist fand, dass Malfoy zunächst dieses Treffen vorschlug, dann jedoch selbst nicht kam. Zumal es doch an vordergründigster Stelle um seinen Sohn ging, sein eigenes Kind. Doch wer konnte schon sagen, warum Draco abgesagt hatte und stattdessen die beiden Frauen schickte. Er oder Allison würden es mit Sicherheit nicht wissen können.
„Wir sollten trotzdem hingehen“, meinte Ian leise und runzelte dennoch leicht die Stirn. „Das ist doch der einzige Weg um herauszufinden, was Draco von Jonny und dir wollte und warum er dann doch nicht selbst kommt.“
In gewisser Art und Weise war es Ian sogar ganz recht, dass Draco Malfoy nicht selbst auftauchte. So brauchte er so wenig wie möglich über seine eigene Todesservergangenheit nachzudenken.
Dass Allison jedoch nicht gewusst hatte, dass Daniel heute Geburtstag hatte, ließ Ian dann doch Schmunzeln. Er hatte es bis vor einer Viertelstunde ja selbst nicht gewusst gehabt. Aber so lange kannte er den jungen Zaubertränkelehrer ja auch wieder nicht. Dass dem Halbrussen jetzt jedoch auch die Aufgabe zuviel, seiner hübschen Kollegin von den neusten Aushängen am Schwarzen Brett zu erzählen, passte ihm hervorragend um ihre Reaktion zu beobachten.
„Also, zunächst einmal gibt es heute abend um 19 Uhr eine Geburtstagsfeier in Daniels Privaträumen, zu der das Kollegium und das Schulpersonal eingeladen sind. Ich denke, das könnte recht unterhaltsam werden. Wenn ich mich recht entsinne, hat Sophie ebenfalls Geburtstag.“
Ians blaue Augen leuchteten bei dem Gedanken an die kleine Feier, während sein Grinsen noch eine Spur breiter wurde, als er den zweiten Aushang ins Spiel brachte.
„Und dann gab es noch die Ankündigung eines Balls an Halloween, der an dem Abend in der Großen Halle stattfinden wird. Ich dachte mir, dass ich dort vielleicht mit dir als strahlende Begleitung erscheinen könnte.“
Der Dunkelhaarige beugte ein wenig den Kopf vor, um einen Blick auf Allisons Gesicht zu erhaschen. Er konnte sie schon regelrecht vor sich sehen. In einem Ballkleid würde sie mit Sicherheit eine glanzvolle Erscheinung abgeben. Nicht, dass sie dazu erst ein Ballkleid nötig hätte...

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 08.03.2008 11:47    

Allison seufzte leise. Ian hatte ja Recht, sie sollten wirklich zu diesem Treffen gehen, auch wenn ihre Angst vor Dracos Freundin wie ein Klumpen im Magen lag. „Jonny wird furchtbar enttäuscht sein, dass er seinen Vater nicht sieht fürchte ich. Es ist so selten, dass die beiden Gelegenheit dazu haben. Draco hat das Indianerdorf nie behagt und es hat ihm auch nicht sonderlich gepasst, dass der Kurze und ich quasi dort gelebt haben. Ihm schwebte immer eine typische Zaubererkindheit für seinen Sohn vor.“, wieder seufzte die zarte Frau in Ians Armen und es war das erste Mal, dass man sie so von Malfoy sprechen hörte. Eigentlich hatte sie ihn immer verteidigt, stets zu ihm gestanden und hatte ihn auch immer versucht zu verstehen, seine Einstellungen und seine Meinungen aus seiner Warte gesehen. Dennoch hatte sie sich meistenteils durchgesetzt was ihren Sohn anging, wenn sie es für richtig hielt. Aber sie hatte es nie für richtig empfunden, dass sich Draco so selten bei seinem Sohn blicken ließ, auch wenn sie nie ein Wort deswegen verloren hatte. Es war aber auch noch nie vorgekommen, dass er ein Treffen gänzlich absagte, schon gar nicht so kurzfristig. Jonathan war so außer Rand und Band gewesen vor Freude, endlich seinen Dad mal wieder zu sehen (das letzte Treffen lag wirklich schon einige Monate zurück, da war der Kleine noch 4) und nicht nur einen der seltenen Briefe von ihm zu bekommen... und gleich musste sie ihm sagen, dass sein Vater keine Zeit hatte.
Allison tat das Herz weh, weil sie ihrem Schatz Kummer bereiten musste und schnaufte etwas ärgerlich. „Ich bin wirklich auf die Erklärung gespannt, was das alles soll. Als wenn ihm ein Zacken aus der Krone gebrochen wäre, wenn er eine in der Nachricht schon geschrieben hätte was los ist.“ Es war selten, dass man die Braunhaarige so erlebte, aber wer sie kannte wusste, dass es einzig wegen ihrem Sohn war.

Wäre Ian ihr nicht so nahe gewesen, wäre der Ärger vermutlich viel größer gewesen. Aber der Halbrusse hatte so eine beruhigende Wirkung auf sie und das in jeder Hinsicht. Nicht nur, dass sie sich bei ihm absolut sicher, geborgen und aufgefangen fühlte, so dass sie bei ihm meistenteils ihre Ängste vor Menschen gut im Griff halten konnte. Nein, seine Anwesenheit bewirkte auch, dass sie von einer Ruhe und Ausgeglichenheit umfasst war wie von einem wärmenden Mantel, in dem man sich bei Sturm und Unwetter einkuscheln konnte und durch den nichts von der ‚Kälte‘ in einen dringen konnte.
Sie war so unendlich froh, dass er sie damals wegen ihres Drachens im Wald unter sich begraben hatte, denn von da an hatte alles seinen Lauf genommen. Die junge Frau konnte gar nicht mehr verstehen, wieso sie anfangs so gehemmt und verängstigt gewesen war, weniger wegen ihm selber sondern wegen ihrer Gefühle, die sich kurz darauf schon in ihr breit gemacht hatten. Wie Magnete hatten sie sich gegenseitig angezogen...Sie liebte diesen Mann von ganzem Herzen, fühlte sich ihm so verbunden und so wie er immer behauptete, sie könne ihn mit Leichtigkeit um den Finger wickeln, so war sie selber bei ihm wie Wachs in seinen warmen Händen.

„Was? Sophie hat auch Geburtstag?“, für einen kleinen Moment war Allison entsetzt. Sie hatte sich mit ihrer lieben Kollegin angefreundet, was noch immer ein unfassbares Gefühl für Alli war, denn außer mit den Indianern und Draco, war sie nie so vertraut mit Menschen gewesen um von Freundschaft sprechen zu können. „Was bin ich für eine Freundin, wenn ich nicht einmal ihren Geburtstag weiß“, verlegen biss sie sich auf die Unterlippe. Dann jedoch drifteten ihre Gedanken zu der Feier bei Daniel. Sie wusste, dass die zwei wirklich dick befreundet waren, was für ein Zufall, dass sie da am gleichen Tag Geburtstag hatten. Und wie naheliegend dann auch dass sie zusammen feierten, wobei Alli durchaus Zweifel aufkamen, ob ihr ruhiger, eher schüchterne Kollege wirklich gerne dazu bereit gewesen war, denn er hatte ihr alles andere als einen geselligen Eindruck gemacht. In so mancher Hinsicht hatte sie bei ihm durchaus Parallelen zu ihr gefunden, sie waren sich in einigen Sachen ziemlich ähnlich.
Sie schaute ihrem Freund in die Augen und sah das Leuchten in ihnen. Es war mehr als deutlich, dass er sich auf die Feier freute. Ihre eigene Freude darüber wurde lediglich etwas durch den Umstand getrübt, dass das ganze Lehr - und Schulpersonal eingeladen war... ihre alte Unsicherheit eben. Allerdings war sie hier in Hogwarts ständig mit Menschen konfrontiert und sie kannte die meisten mittlerweile von ihnen. Außerdem war Ian bei ihr und mit ihm an ihrer Seite kehrte die Sicherheit wieder zurück.
„Wenn wir gleich in der Winkelgasse sind, können wir gleich nach Geschenken gucken, für alle beide. Das wird sicher schön heute Abend“, sagte sie schließlich und jetzt leuchteten ihre Augen doch vor Vorfreude.
Als das Grinsen auf Ians Gesicht breiter wurde, hob sie eine Augenbraue und schaute Ian skeptisch an. Irgendwie hatte sie sofort das Gefühl, dass jetzt noch was kam und was er dann sagte, ließen ihre Gesichtszüge ein kleines bisschen entgleiten.
Ein Ball... sie hatte nur ein einziges Mal in ihrem Leben einen Ball erlebt und zwar in Amerika in der Schule, als sie selber noch Schülerin gewesen war. Es waren ihre Mitschüler, die es bereits nach etwa einer Stunde geschafft hatten, dass sie weinend weggerannt war. Seitdem hatte sie sich von solchen Anlässen ferngehalten.
„Ich... ich war noch nie... ich meine...“, verlegen schaute Alli auf ihre Hände und wich seinem Blick aus. Und dann erzählte sie ihm leise von ihrem ersten und einzigen Ballbesuch. „Da war ich 15... du weißt, dass ich mich meistens von meinen Mitschülern fern hielt, zumal es keinen gab, der auch nur ansatzweise nett zu mir war... Für mich stand damals fest, dass ich nicht zu dem angekündigten Ball gehen würde...“, es war ihr Mitschüler Dave, der sie nach einer Unterrichtsstunde abgepasst hatte. Zuerst hatte sie geglaubt jetzt käme wieder eine der typischen Gemeinheiten, aber es war ganz anders gewesen. Nett, ja fast schüchtern hatte er auf sie gewirkt. Tatsächlich hatte er sogar ein bisschen gestottert und es hatte ein bisschen gedauert, bis er schließlich die Frage rausgebracht hatte, ob sie ihn zum Ball begleiten würde. Es hätte ihr merkwürdig vorkommen sollen, dass der Schwarm aller Mädchen ausgerechnet sie fragte, aber in ihrer Naivität war sie einfach fassungslos gewesen. Allison hatte sich geziert, sich nicht so recht getraut, aber er hatte einfach nicht locker gelassen. Ein paar Tage später hatte er es geschafft, dass sie zusagte. Sie hatte sich ein bezauberndes, nachtblaues Ballkleid besorgt und sich sogar dabei erwischt, dass sie sich auf den besagten Abend freute.
Man hatte sich auf dem Ball selber verabredet, es war ihr nicht einmal merkwürdig vorgekommen, dass sie nicht gemeinsam dort erschienen. Am Rande des Festsaals hatte sie zunächst gewartet, so wie verabredet, doch nach einer 3/4 Stunde wunderte sie sich doch und sie machte sich auf die Suche. Am anderen Ende sah sie dann Dave, wie er mit ihrer größten Widersacherin tanzte. Wie gelähmt hatte sie die beiden beobachtet und als diese endlich auf sie aufmerksam wurden, waren ihre hämischen Worte so verletzend wie eine messerscharfe Klinge. Spöttisch hatte der Mädchenschwarm gefragt wie doof sie sein müsse, dass sie wirklich glaube jemand wie er würde sie mit einer Kröte wie ihr abgeben, seine Begleitung hatte nur gemein gekichert. Unfähig etwas anderes zu sagen oder zu tun, waren Allison die Tränen gekommen und schließlich war sie einfach nur weggelaufen.

Sie seufzte leise und schmiegte sich dicht an ihren Freund, vergrub das Gesicht erneut in seiner Halsbeuge. Natürlich glaubte sie nicht, dass ihr hier selbes drohte, im Gegenteil, der Gedanke mit Ian auf diesen Ball zu gehen berauschte sie irgendwie. Es waren nur diese doofen Erinnerungen, die sie eben mit einem Ball assoziierte.
Wie es wohl sein mochte, mit ihm über die Tanzfläche...“Oh mein Gott!“, stieß sie plötzlich aus und ihr Kopf schoss wieder ruckartig in die Höhe. „Ich kann gar nicht...“, jetzt wurde sie doch tatsächlich rot. „ich habe noch nie getanzt“, nuschelte sie und schämte sich ein wenig. Vor ihrem geistigen Auge sah sie bereits, wie sie Ian die Füße platt trat, als sei sie ein Troll und vermutlich waren ihre Bewegungen auf der Tanzfläche ähnlich elegant. Ob Ian so wirklich mit ihr auf den Ball wollte? „Ich werde dich sicher furchtbar blamieren...“, die Worte waren fast unverständlich. Dabei musste sie gestehen, dass sie sich trotz der üblen Erinnerungen darauf freute, mit Ian zu diesem Ball zu gehen. Wobei vermutlich wäre sie mit Ian sowieso überall hin gegangen und das mit großer Freude, einfach weil sie ihn so sehr liebte. Er musste nur an ihrer Seite sein...

Ein Blick auf die Uhr ließ Allison jedoch erschrecken. Die Mittagszeit war schon fast vorbei und sie hatte sich doch in der großen Halle mit Charles verabredet um Jonny wieder in Empfang zu nehmen. Wenn sie mit Ian alleine war, reduzierte sich ihre Welt so sehr, dass sie nur allzu leicht alles andere vergaß. „Wir müssen los“, sagte sie daher, wenn auch mit Bedauern in der Stimme, weil sie lieber noch weiter auf seinem Schoß verweilt wäre. „Wie ist es, sollen wir in der Winkelgasse gemeinsam mit dem Kurzen was essen? Und dann Geschenke kaufen, ehe wir in den tropfenden Kessel gehen?“
Allison gab ihrem Freund noch einen kurzen, wenn auch überaus zärtlichen Kuss, ehe sie sich endlich überwand von seinem Schoß zu klettern. Die Füße wieder auf dem Boden schwang sie sich auf, nur um sich sofort an seiner Schulter festzuhalten. Die Farbe wich ihr aus dem Gesicht und sie hatte das Gefühl, als schwanke der Boden unter ihren Füßen. Die Knie wurden ihr weich und kalter Schweiß bildete sich binnen einer Sekunde auf ihrer Stirn.

Ian Zubarew
Hauslehrer Durmstrang
Alte Runen
erstellt am 12.03.2008 05:27    

Für einen Augenblick lang schloss Ian die Augen. Er wollte sich Jonnys enttäuschtes Gesicht gar nicht erst vorstellen, wenn der Kleine erfuhr, dass er seinen Vater heute doch nicht sehen würde. Der Fünfjährige war ihm schon jetzt richtig ans Herz gewachsen. Manchmal erwischte er sich schon bei dem Gedanken wie es wohl wäre, wenn der Junge sein eigener Sohn wäre. Er könnte es gar nicht übers Herz bringen den Kleinen dermaßen zu enttäuschen. Beim Barte Merlins, sollte er jemals Kinder haben, würde er sie mit Sicherheit nicht so einfach im Stich lassen, wie Malfoy es tat. Selbst wenn er nicht mehr mit der Mutter des Kindes zusammen sein sollte, gebot es einem doch allein schon das Ehr- und Pflichtbewusstsein für das Wohl des Kindes aufzukommen und ihm eine Vaterfigur zu sein. Und er hatte immer gedacht, dass die Malfoys als eine der reinblütigsten Familien Großbritanniens noch so etwas wie Anstand besaßen. Jonathan hatte ihn ja inzwischen schon öfter gesehen als seinen eigenen Vater und dabei war Ian lediglich seit eineinhalb Monaten in Hogwarts und kannte den Jungen gerade einmal einen Monat.
So gesehen konnte Ian durchaus nachvollziehen, was Allison jetzt im Moment durch den Kopf gehen musste. Sie hatte noch nie auch nur ein schlechtes Wort über Draco verloren und verteidigte ihn vehement gegen jegliche Form der Anschuldigung oder Verunglimpfung. Und Ian wäre mit Sicherheit der letzte Mensch auf Erden, der ihr in dieser Hinsicht widersprochen hatte. Er kannte Draco Malfoy nicht persönlich, im Gegensatz zu Allison. Somit bildete er sich auch nicht ein, dass er sich ein Urteil über ihn erlauben könnte.
Und dennoch ärgerte und verletzte ihn das Verhalten des Mannes zutiefst, denn in gewisser Art und Weise fühlte er sich an seine eigene Kindheit erinnert. Jonny wollte doch lediglich seinen Vater sehen und nicht nur durch einen seltenen Brief etwas von ihm hören. Der Junge sehnte sich nach seinem Vater, wie Ian sich bis zu seinem dreizehnten Lebensjahr nach seinem Vater und dessen Anerkennung gesehnt hatte.
Aber ein Urteil über Vatergefühle konnte er sich nun ebenfalls nicht erlauben. Er war nun einmal kein Vater und Jonny war nun einmal auch nicht sein Sohn, so sehr ihm der Kleine auch am Herzen lag.

Umso froher war der Halbrusse nun, dass Allison ihn weg von diesen tristen Gedanken und hin zu etwas fröhlicherem lockte. Geburtstage waren eben immer wieder eine schöne Sache. Er selbst würde im Dezember seinen dreißigsten Geburtstag feiern. Ein seltsames Gefühl und irgendwie begann Ian sich alt zu fühlen, wenn er daran dachte, dass sein Alter zukünftig mit einer 3 beginnen würde.
Da hatte Daniel es entschieden besser, er war Mitte zwanzig. Und wie alt war Sophie geworden? Egal, so etwas fragte man eine Frau ja auch gar nicht. Als seine Freundin jedoch mit sich selbst haderte, weil sie von Sophies Geburtstag nichts gewusst hatte, musste Ian kurz den Kopf schütteln.
„Mach dich doch nicht selbst fertig. Wenn du deswegen eine schlechte Freundin bist, bin ich ein genauso schlechter Freund, denn immerhin habe ich von Daniels Geburtstag ebenfalls keine Ahnung gehabt.“
Noch immer konnte Ian es nicht glauben, dass er den Geburtstag des Mannes verschlafen hatte, den er als ersten echten Freund in Hogwarts bezeichnete. Das wäre wirklich richtig peinlich geworden, wenn er heute morgen zum Frühstück aufgetaucht wäre und von nichts eine Ahnung gehabt hätte. Das musste er nachher unbedingt nachholen, weswegen er Allisons Vorschlag zum Geschenkeeinkauf mehr als nur begrüßte.
„Das mit den Geschenken habe ich mir auch schon überlegt gehabt. Ich hoffe, du hast schon irgendeine Idee, was man den beiden schenken könnte. Ich bin in solchen Dingen nicht gerade kreativ.“
Verlegen kratzte Ian sich am Kopf, bevor er entschuldigend die Schultern zuckte. In gewisser Hinsicht war er eben ein kleiner Tollpatsch oder eben auch ein emotionaler Trampel. Er war wirklich schlecht im Finden eines passenden Geschenkes, weswegen er sich Jahr für Jahr nur auf das nötigste beschränkte.
Als seine Kollegin ihm jedoch erzählte, wie ihr erster und bisher einziger Ball abgelaufen war, verzog sich Ians Gesicht zu einer Maske des Zorns. Jugendliche konnte oftmals mehr als gemein sein und hätte einer seiner Durmstrangs jemals eine solche Tat verübt wie dieser Dave, er hätte sich nicht daran gestört. Doch hier war Allison das Opfer und das erzürnte ihn mächtig. Dieser Kerl sollte froh sein, dass Ian nicht wusste, wer er war und wo er nun lebte, sonst hätte er nicht eine Sekunde gezögert und ihm die Hölle heiß gemacht. Im wahrsten Sinne des Wortes.
„Dann wird es Zeit, dass die Erinnerung an diesen Ball durch eine sehr viel schönere Erinnerung ersetzt wird“, raunte er ihr ins Ohr und begann im nächsten Augenblick zu lachen, als er zu hören bekam, dass Allison gar nicht tanzen konnte. Veralberte sie ihn jetzt? Nein, sie schien ehrlich verlegen und peinlich berührt.
„Du kannst nicht tanzen?“, echote er ungläubig und begann dann zu grinsen. „Macht nichts, dann werde ich eben dein Tanzlehrer. Das kriegen wir schon hin. Bis Halloween ist ja noch etwas Zeit.“
Wie diese Tanzstunden aussehen sollten, wusste Ian selbst noch nicht genau, denn als Tanzlehrer war wahrscheinlich genauso ungeeignet, wie als Tierarzt, doch für Allison nahm er das gerne in Kauf. Und wer weiß... vielleicht schlummerte in ihr ja auch ein Naturtalent.

Undeutlich registrierte Ian, dass Allison einen Blick auf die Uhr warf. Das schien sie jedoch ziemlich zu erschrecken, sodass er sich notgedrungen etwas aufrichtete, um ebenfalls einen Blick auf die Uhrzeit zu erhaschen. Die Wirkung war bei ihm genau die selbe.
Der arme Mr. McKellen würde mit Sicherheit schon ungeduldig auf sie warten, damit sie Jonny endlich abholten. Der Mann hatte ja auch noch andere Dinge zu tun, als den ganzen Tag Babysitter zu spielen.
„Wann treffen wir uns denn mit Laura und Emily? Ansonsten wäre es schon günstig, wenn wir vorher noch Essen und Einkaufen gehen würden. Mein Magen knurrt.“
Wie zur Bestätigung begann sein Bauch in diesem Augenblick eindeutige Geräusche von sich zu geben. Ian war mehr oder weniger froh, als Allison also endlich von seinem Schoß herunterkletterte. Nicht, dass es ihm nicht gefallen hätte, sie so nah bei sich zu haben, doch mittlerweile schlief sein Bein schon fast ein. Kein sehr angenehmes Gefühl.
Doch was auch immer seine Freundin gerade hatte, sie sah alles andere als gut aus. Sie griff nach seiner Schulter und eine beängstigende Blässe schlich sich auf ihr Gesicht.
„Allison?“ Beunruhigt legte Ian ihr stützend einen Arm um die Hüfte, während er besorgt ihren Blick suchte. „Ist alles in Ordnung? Was fehlt dir?“
War sie nur zu schnell aufgestanden oder handelte es sich um etwas ernstes? Was auch immer es war, er machte sich ziemliche Sorgen. War es nicht vielleicht doch besser, dass sie das Treffen mit Laura und Emily ganz absagten, wenn Allison krank war? 

tbc: Winkelgasse

Allison Parker
Hauslehrerin Hufflepuff
Pflege magischer Geschöpfe
erstellt am 12.03.2008 09:02    

Einen Moment verzog Allison nachdenklich das Gesicht, als sie überlegte was den beiden Geburtstagskindern gefallen würde und kam sehr schnell zu einem Ergebnis. Im Gegensatz zu ihrem Freund fiel es ihr nicht schwer sich etwas in der Richtung einfallen zu lassen. Auch wenn sie immer näheren Kontakt zu Menschen weitgehend vermieden hatte, war sie ein ziemlich aufmerksamer Mensch. Ihr blieb nicht verborgen, welche Vorlieben manche Leute hatten, erst recht nicht bei denen, die sie mochte. In den letzten Wochen hatte sie Sophie nicht nur als Freundin gewonnen, sie hatte sie natürlich auch besser kennengelernt und wusste daher von ein paar Dingen, die ihr gefielen. Solche Sachen sog die junge Frau auf wie ein Schwamm und vergaß sie so gut wie nie. Und auch bei den Gesprächen im Lehrerzimmer mit Daniel waren einige Dinge Thema gewesen, wodurch sie glaubte zu wissen, was ihm eine Freude bereiten könnte.
„Ich habe tatsächlich schon ein paar Ideen. Mal sehen ob sie sich verwirklichen lassen, aber da bin ich recht zuversichtlich.“, sagte sie schließlich und zwinkerte ihrem Freund fröhlich zu. Sie freute sich schon auf den gemeinsamen Einkauf und auch auf die am Abend stattfindende Feier. Alli schenkte gerne und sie war schon gespannt auf die Gesichter der Beiden.

Als sie ihm jedoch von dem Ball erzählt hatte und sie den Zorn auf seinem Gesicht gesehen hatte, legte sie ihm eine Hand auf die Brust, als könne sie ihn dadurch beruhigen. Es war wirklich nicht ihre Absicht gewesen, dass er so reagierte, auch wenn sie zugeben musste, dass es ihr auch schmeichelte. Sie kannte ihn gut genug um zu wissen, dass er nur so reagierte, weil man es ihr angetan hatte. „Es ist lange her“, sagte sie schließlich leise und erschauerte, als er ihr ins Ohr raunte. Dabei war ihr nicht klar, ob es nur das Raunen war, was dieses Gefühl in ihr auslöste oder das Wissen, wie nah seine Lippen ihrem Ohr waren. Ian hatte immer solch eine Wirkung auf sie und sie lächelte unwillkürlich. Und so peinlich ihr ihr Unvermögen war nicht tanzen zu können, war sein Lachen doch ansteckend genug, dass sie ihre Scham vergaß und verlegen die Schultern zuckte, während sie selber grinsen musste. „Nein, ich kann nicht tanzen... glaube ich zumindest... ich habe es ja noch nie getan. Du willst mir das wirklich beibringen? Vielleicht sollten wir deinen Füßen dann ein Schutzschild anzaubern“, witzelte die zarte Frau. Genau wie er hatte sie noch keinerlei Vorstellung davon wie das funktionieren sollte, aber sie war sich ziemlich sicher, dass es lustig würde.

„Wir treffen uns erst heute Nachmittag mit ihnen, aber ich habe keine Ahnung wo man außer im tropfenden Kessel etwas essen könnte in der Winkelgasse... aber es ist auch schon viele, viele Jahre her, dass ich das letzte mal dort war. Das war bevor ich nach Amerika gebracht wurde. Es hat sich sicher verändert. Kennst du etwas, wo man da essen kann? Ansonsten gehen wir vielleicht erst einkaufen und dann schon in den tropfenden Kessel? Essen da und warten dann auf die beiden?“, das Knurren seines Magens ließ sie kichern, „vielleicht sollten wir doch erst etwas essen, sonst kippst du mir noch um.“

War es Ironie, dass sie es nun war die darum kämpfte nicht umzukippen? Ihr war schwarz vor Augen und sie war froh, dass Ian sie sofort stützte. Ihr Gesicht, ihre Finger, ja selbst ihre Füße kribbelten, als sei plötzlich sämtliche Blutzufuhr gestoppt. Ein leises Keuchen entschlüpfte ihr, wobei ihr kurz darauf ein Seufzen der Erleichterung entfuhr, als der Schwindel aufhörte und es ihr genauso schnell wieder besser ging, wie die kurze Schwäche aufgetaucht war. Die Farbe kehrte in ihr Gesicht zurück und sie nickte schließlich ihrem Freund zu. „Ja, ich glaube schon“, sagte sie und meinte es auch so. „Ich bin vermutlich nur zu schnell aufgestanden. Außerdem sollte ich wohl auch endlich was essen, das Frühstück heute morgen war eher kläglich.“, sie versuchte ein beruhigendes Lächeln, löste sich dann von ihm um sich ein Glas Wasser herbei zu zaubern. Nach ein paar Schlucken von dem kühlen Nass fühlte sich auch ihre Kehle nicht mehr so trocken an und sie schien wieder ganz die Alte.
„Mach dir keine Sorgen“, sagte sie, stellte sich dann auf die Zehenspitzen und gab ihm einen beruhigenden Kuss, denn sie hatte in seinen Augen gelesen, was er dachte.
Sie wirkte zwar zart und zerbrechlich, aber sie war durchaus hart im Nehmen, außerdem ging es ihr wirklich schon wieder gut, deswegen glaubte sie auch, dass es sich wirklich nur um ein zu schnelles Aufstehen handelte.
„Komm, lass uns gehen, Mr. McKellen wartet sicher schon. Ich möchte seine Geduld nicht übermäßig strapazieren. Außerdem, je schneller wir in der Winkelgasse sind, umso schneller kriegen wir was zu essen, oder?“, wieder zwinkerte sie ihrem Freund zu und verließ dann gemeinsam mit ihm sein Büro.

In der großen Halle angekommen, saß tatsächlich noch Charles in einer Ecke und hatte Jonny auf seinem Schoß. Die beiden schienen sich angeregt zu unterhalten und Allison kam kurz der Gedanke, dass die zwei wie Großvater und Enkel wirkten. Sie merkten nicht einmal die Ankunft von Ian und Allison und erst als sie sich hüstelnd bemerkbar machte, flog der Kopf des Kleinen in die Höhe, nur um sofort vom Schoß des Mannes zu rutschen und seiner Mutter mit ausgebreiteten Armen entgegen zu laufen. Diese hockte sich hin und fing ihren Sohn auf. “MAMAAAAAA“, rief er so laut aus, dass es durch die ganze Halle schallte und Alli zog ihn lachend in die Arme, erhob sich und wirbelte ihn einmal um die Achse. „Na mein Schatz, hattest du Spaß?“, fragte sie ihn schließlich, nachdem sie ihn wieder runter gelassen hatte.
Dann ging sie zu Charles und lächelte ihn dankbar an, während Jonny sich dran machte, Ian bereits von seinen Abenteuern am Morgen zu erzählen. Ganz vertraut hatte er seine Hand ergriffen und schaute ihn mit seinen leuchtenden Augen an, die seiner Mutter so unglaublich ähnlich waren.
„Danke ihnen, es tut mir leid, dass sie so lange warten mussten. Ohne sie wäre ich heute wirklich aufgeschmissen gewesen. Wenn ich im Schloss bin, kann er ja rumstromern, aber wenn ich außer Haus bin, lasse ich ihn nicht gerne unbeaufsichtigt.“, sagte Allison zu Charles und drückte seine Hand. „Jonny vergöttert sie“, flüsterte sie schließlich grinsend, als ihr Blick auf ihren Sohn und den Mann fiel, den sie über alles liebte. Der Kleine redete in einem so aufgeregtem Tempo auf ihn ein, dass Alli sich nicht sicher war, ob er ihm überhaupt folgen konnte. Sie wusste selber wie schwer das manchmal war, zumal Jonathan, wenn er aufgeregt war, zu chaotischen Gedankensprüngen neigte, weil er alles auf einmal erzählen wollte.
„Ich hoffe, er hat ihnen keine Probleme bereitet“, sagte sie noch, verabschiedete sich aber kurz darauf von ihrem liebenswerten Kollegen, der sich auf so rührende Art mit ihrem Sohn angefreundet hatte.
Gemeinsam, wie eine kleine Familie, verließen die drei schließlich wieder die große Halle und machten sich auf den Weg zu den Portalen, um von dort aus in die Winkelgasse zu apparieren. Dabei folgten ihnen wie selbstverständlich Nayeli und auch Draco. Zunächst wollte Allison den beiden bedeuten, dass sie im Schloss bleiben sollten, dann fiel ihr aber ein, wieviel die zwei Jonny bedeuteten.... vielleicht konnten sie ihn wenigstens ein bisschen darüber hinweg trösten, dass es kein Treffen mit seinem Vater gab. Die junge Frau seufzte und sah Ian traurig an, wohlwissend dass er wusste an was sie dachte. Sie hatte ihrem Sohn noch nichts gesagt, wollte es aber tun, sobald sie am Ziel angekommen waren.
Also drückte sie den Kleinen Ian in die Arme, während sie selber sich zu Hund und Drache beugte um die zwei zu berühren. 5 leise Plöpps später fanden sie sich alle in der Winkelgasse wieder.

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