Autor Thema: Frankreich, Büro des französischen Zaubereiministers
Lord Maximilian


erstellt am 09.09.2007 03:21      

cf: Anwesen der de Noirs in Frankreich

Der Minister schloss die Tür und rieb sich dabei seinen mittlerweile schon recht gewachsenen Bauch. Immer wenn er das tat, kam ihm der Gedanke, dass er eigentlich abnehmen hätte wollen, es laut seinem Arzt auch tun hätte sollen. Und es kam ihm der Gedanke, wie es früher war, als er noch schlank gewesen....und verheiratet war....er schüttelte seinen Kopf so heftig, dass sein Doppelkinn mehrmals schnalzend gegen seinen speckigen Hals klatschte. Nein, nein...besser nicht nachdenken...

Er ließ endlich den Türgriff los und schlenderte zu seinem bequemen, schwarzen Bürosessel hin. Auf halben Weg hielt er, und strich zärtlich über seinen wuchtigen Bürotisch. Die Investition hatte sich ausgezahlt. Echtes Mahagoniholz, feinst verarbeitet. Und war doch immerhin Minister, und Minister dürfen solche Bürotische haben. "Und ich bin ja auch ein Besonderer!". Ja ein besonderer Minister, ein Minister für all die Magier in diesem Land, voller bestem Wein, tollstem Käse und himmlischen Baguettes. Ja er liebte es, Minister für Zauberei zu sein, und ganz besonders, dass er dieses Amt hier in Frankreich inne hatte. Er setzte sich in seinen bequemen, schwarzen Bürosessel und streckte die Beine von sich. Noch eine halbe Stunde, dann müsste er mit dem Chef des Büros für Muggelbeziehungen, bezüglich eines Vorfalles, der gegen das Geheimhaltungsstatut verstieß, sprechen. Aber eine halbe Stunde würde ein gutes Nickerchen ergeben. Er ließ langsam, seine Lider sich schließen (das machte er immer so gern) als ihm schwarzer Rauch auffiel, der vor seinem Bürotisch am Boden plötzlich erschienen war. Er stutzte, öffnete die Augen wieder ganz. Feuer? Der dunkle, schwarze Rauch begann sich zu kräuseln, begann kreisförmige Bewegungen vorzuführen, begann sich aufzutürmen, bis er Manneshöhe erreicht hatte - und dann, dann trat ein Mann aus dem Rauch. "Herr Minister, guten Tag!", sagte der Mann mit freundlicher Stimme. Der Minister sprang auf. Ein Zauberstab glitt aus dem Umhang des Mannes. Er hob ihn, aber in Richtung Tür. Ein kleiner Schwenker. Man hörte ein Klicken. "Ich möchte doch, dass wir uns ungestört unterhalten können...", sagte der Mann. Der Minister zuckte zusammen, dachte an seinen Zauberstab. Seine Hand glitt nach unten, zum Taschensaum seines Umhangs.

"Ich würde das besser bleiben lassen...ich bin nicht hier um Sie zu verletzen, Herr Minister! Hätte ich das gewollt, hätte ich es doch gleich tun können! Aber wo bleiben meine Manieren...Verzeihung, Herr Minister, ich bin Maximilian de Noir, Magier der Dunklen Künste, und auf der Suche nach....Antworten!", sagte Maximilian, mit durchdringender Stimme. Er hoffte, dass sie durchdringend klang, dass sie fest klang, und einschüchternd, und nicht so wie vorhin. Er war immer noch etwas durcheinander.

Der Minister stockte. Die Worte waren eine Warnung. Er ließ die Hand sinken, an dem Taschensaum vorbei. Der Mann gegenüber folgte seiner Bewegung, und als er sah wohin sie führte, ließ er den Zauberstab im Ärmel seines schwarzen Umhangs verschwinden. "Nun denn...", sagte der Minister, hoffend, dass seine Stimme gefasst klang, "was kann ich für Sie tun...Monsieur de Noir?"

"Ausgezeichnet", fuhr es Maximilian durch den Kopf - er hatte doch überzeugend geklungen. "Nun Herr Minister" - er fuhr fort, machte aber eine kleine Pause, um seien Worten mehr nachdruck verleihen zu können - "ich bin auf der Suche nach ein paar...Magiern, denen das System einen großen Gefallen getan hat. Sie haben gegen kleine Aufmerksamkeiten dem Ministerium gegenüber...eine wohlwollende und freundliche, aber nicht gerechte Behandlung erfahren. Dies sollte und will ich ändern. Ich habe hier eine Kopie einer Fotographie, und ich möchte die Namen und momentanen Aufenthaltsorte. Denken Sie, Sie können mir dabei hilfreich sein, denken Sie, Sie könnten Gerechtigkeit in dieser dunklen Welt verbreiten, ihren Teil zu einer gerechteren Welt um Ihrer Kinder willen, beitragen?" Maximilian machte eine Pause, hoffentlich zeigten seine Worte Wirkung....

Er hatte pausiert, ihm eine Frage gestellt. Der Minister starrte abwechselnd zu dem Mann vor ihm und dem foto auf seinem Schreibtisch. Die Worte echoten in seinem Kopf. Blitzschnell verarbeitet er sie, hatte eine Antwort parat, da blickte er in die Augen des Mannes vor ihm. Sie waren gerötet, tief, durchdringend....und voller Trauer...aber er konnte nichts Böses in ihnen entdecken...und getäuscht hatte er sich nie. Er rückte seinen Umhang zurecht und antwortete: "Ich denke, wir haben eine Vereinbarung. Ich werde Ihnen alle Daten binnen 2 Tagen zu kommen lassen - wohin..."

Der Minister antwortete ihm..."Politikergefasel", dachte sich Maximilian und schnitt ihm das Wort ab. "Gut Herr Minister, wir haben uns also verstanden. Ich werde in 2 Tagen wiederkommen, zur selben Zeit. Und versuchen Sie mich nicht hinters Licht zu führen, seien Sie gewarnt - also sorgen Sie dafür, dass Sie alleine sind!"

Damit hatte der Minister nicht gerechnet. Traurig war der Blick des Mannes gewesen, jetzt hatte sein Blick gewechselt, er sich verändert, entschlossen blickte er ihn an. Und der Minister wusste, dass er tun sollte, was der Mann von ihm verlangte. "In Ordnung. Geben Sie mir 2 Tage!"

"Ausgezeichnet, bis dann, Herr Minister!", sagte Maximilian drehte sich um, und verschwand im dunklen Rauch, der ihn nach Hause brachte...

Lord Maximilian


erstellt am 09.09.2007 13:24      

Leise bewegte sich der Zeiger der Uhr weiter. Man hörte ein leises Klicken, dann die Zahnräder leise knirschen und 7 dumpfe Töne ließen einen wissen, dass es 7 Uhr geschlagen hatte. Maximilian blickte aus dem Fenster, langsam ging die Sonne unter. Er hob sich mit einem Seufzer. Er hoffte wirklich, der Minister würde ihm keine Probleme machen, aber er hatte ein flaues Gefühl. Das hatte er immer, wenn etwas nicht so lief, wie es laufen sollte. Als er die Kapuze tief ins Gesicht zog, seufzte er nochmals. Inständig flehte er, er würde diesmal nicht recht behalten...

Der Minister schritt eilig vor seinem Bürotisch auf und ab. 7 dumpfe Töne rissen ihn aus seinen Gedanken. Er blickte zu seiner Wanduhr. Es war 7 Uhr abends. Um genau diese Uhrzeit war er gekommen. Er wurde nervös. Plötzlich war er nicht merh so sicher, wie er es heute vormittag im Aurorenbüro gewesen war, als er gewettert hatte gegen die schlechten Sicherheitsvorkehrungen im Ministerium, und den Chef des Aurorenbüros, Francois de Pompidou, miserabler und unkompetenter Arbeit bezichtigt hatte. Ganz klein war dieser de Pompidou und der Minister hatte süffisant gelächelt. Groß war er sich vorgekommen, mächtig war er sich vorgekommen. Jetzt konnte er nachfühlen, wie sich wohl de Pompidou heute Vormittag gefühlt hatte. Ganz klein kam er sich plötzlich vor...

Wieder begann sich schwarzer Rauch am Boden zu kräuseln. Der Minister zuckte zusammen, fasste sich aber schnell und wuselte um seinen Bürotisch herum, holte tief Luft und setze einen ernsten Blick auf. "Alles wird wie geplant ablaufen - ich lasse mich nicht erpressen!", dachte der Minister, während der schwarze Rauch sich immer mehr auftürmte. Dann trat er daraus hervor.

Maximilian trat vor den Tisch des Ministers. Er ließ seinen Kopf vorerst gesenkt, versuchte seine Gedanken und seine Miene zu ordnen. Gefasst hob er den Kopf und blickte den Minister an.

Als der Minister in das halb verdeckte Gesicht blickte, wo er nur Kinn, Mund und den Ansatz der nase erkennen konnte, war sich plötzlich nicht mehr so sicher, war er plötzlich nicht mehr so gefasst, wie er es vor einigen Sekunden noch gewesen war.

"Nun?", sagte Maximilian und fuhr fort, "Haben Sie die Namen und Adressen?"

"Gewiss!", antwortete der Minister und reichte der dunklen Gestalt das Pergament. Dann bewegte er, kaum merklich, die Hand zu dem kleinen Knopf unter dem Tisch und drückte ihn. Gleich hätte der Spuk ein Ende - und keiner würde es mehr wagen, einfach so in sein Büro zu platzen. Er würde ein Exempel statuieren...

Maximilian nahm das Pergament. Aus den Augenwinkeln erkannte er eine leichte Handbewegung des Ministers. Er konnte erkennen, dass er sie unter den Tisch führte. Langsam ließ er seinen Zauberstab aus dem Ärmelsaum gleiten. Als die Tür aufbrach, wusste er bereits was geschehen musste.

Die Tür brach mit lautem Getöse auf und Francois de Pompidou, gefolgt von 3 Magiern in lilafarbenen Umhängen stürmten in das Büro des Ministers. So heftig, dass der Minister vor Schreck das Gleichgewicht verlor und rücklings in seinem bequemen, schwarzem Bürosessel landete.

Francois de Pompidou war völlig außer Atem. Er war gewillt die Schmach, die ihm durch diesen Eindringling heute Morgen wiederfahren war, zu rächen. Kalte Wut stieg in ihm auf und er hob seinen Zauberstab.

Maximilian hatte seinen Zauberstab bereits fest in der Hand, als die 4 Männer hereingestürmt kamen. Langsam drehte er sich zu ihnen um, weg von dem vor Schreck in seinen Stuhl zurückgefallenen Minister. Er hob den Kopf und zog sich die Kapuze vom Kopf. Seinen Zauberstab fest im Griff, ließ er seinen Arm völlig entspannt und erwartete gelassen das, was kommen würde.

"Sie haben gegen das Sicherheitsgesetz 33A-7 verstoßen, dass das Eindringen in das Ministerium unter Strafe stellt. Und sie haben den Minister bedroht. Ich möchte Sie bitten, mir nun Ihren Zauberstab auszuhändigen und mit uns zu kommen!", sagte Francois gehetzt, aber er bemühte sich trotzdem geschäftsmäßig zu klingen. Er hob seinen Zauberstab noch ein bisschen höher und erwartete das, was kommen würde gespannt.

Ruhig blickte Maximilian den Mann vor ihm an. Er war hochgewachsen, etwas größer als Maximilian selbst. Ihm stand Schweiß auf der Stirn und aus seinen Augen, die Maximilian anfunkelten, sprach Wut. Die Worte, die der Mann sprach, ließ er geschehen ohne ihn zu unterbrechen. Dann sprach er.

"Ich denke Sie stehen für Gerechtigkeit. Sie sind Auroren, nicht wahr? Was ich wollte, war nur etwas Hilfe von unserem geschätzten Herrn Minister, um der Welt etwas mehr von besagter Gerechtigkeit zurückzugeben. Und als Bedrohung empfand ich meine Worte nicht, anders als diese Aktion hier. Ich habe den Herrn Minister über die Konsequenzen eines solchen Handelns aufgeklärt. Daher kann und will ich Ihnen nicht meinen Zauberstab aushändigen."

Damit hatte Francois nicht gerechnet. Sie waren ihm 1 zu 5 überlegen - und dieser Mann wollte nicht aufgeben? "Nun er hat es so gewollt", dachte er sich, hob seinen Zauberstab noch ein Stückchen in Richtung des Fremden und nickte kurz. Ein leises Rascheln ließ ihn wissen, dass seine Kollegen es ihm gleich getan hatten und nun 4 Zauberstäbe auf den Fremden gerichtet waren. "Nun, denn, dann zwingen Sie uns dazu" - "Stupor!" ertönte es laut, und 4 rote Lichtstrahlen schossen auf den Fremden zu.

Maximilian sah sie kommen. Sekundenbruchteile und sein Zauberstab war erhoben. [I}"Enervate!" entwich es seinem Mund.

Er hatte sie einfach abgewehrt! So schnell? Francois trat automatisch einen Schritt zurück. Er wusste nun, dass der Fremde nicht so leicht zu überwätligen war...

Die Lichtstrahlen trafen einander - und verpufften. Maximilian sah wie der hochgewachsene Mann einen Schritt zurückwich, und auch die anderen Männer, die mit ihm hereingestürmt waren, machten einen überraschten Eindruck. "Sie dachten wohl es wäre ein leichtes Spiel...", dachte er und musste unwillkürlich lächeln. "Nun meine Herren, jetzt bin ich dran...", sagte er kühl.

"Relaschio!", erfüllte Maximilians Stimme den Raum. Er spürte seinen Zauberstab vibrieren und einen Funkesturm brach aus der Spitze seines Zauberstabs hervor, den Männern an der Tür entgegen. Sie duckten sich automatisch.

Als der Funkenregen auf ihn zu stieß, wich Francois aus, wie er es im Aurorentraining gelernt hatte - er machte eine Rolle zur seite und kauerte sogleich an der Wand des geräumigen Büros. Der Mann hinter ihm hatte damit nicht gerechnet. Als der Funkenregen in traf und zu Boden schleuderte, hatte sein Gesicht immer noch einen überraschten Ausdruck.

Der Funkenregen traf einen - obwohl er den hochgewachsenen Mann hätte treffen sollen. Das Lächeln verschwand von Maximilians Gesicht - wenn etwas nicht nach Plan verlief, das mochte er nicht. Er schwenkte seinen Zauberstab, den beiden Männern zu, die noch standen und perplex ihren am Boden liegenden Kollegen anstarrten. Um den, der seinem ersten Fluch entkommen war, um den würde er sich am Ende kümmern.

Francois sah De Goir zu Boden gehen. Verdammt! Er wollte seinen Zauberstab gegen den Fremden heben, als dessen Stimme erneut ertönte...

"Everte Statum!" ertönte Maximilians Stimme laut - und einen der Männer, die eben noch perplex auf ihren Kollegen am Boden gestarrt hatten, wurde rücklings durch die offene Tür geschleudert. Das riss den anderen aus seiner Erstarrung und er hob den Zauberstab hoch empor als er "Impedimenta!" schrie.

De Robère sah Cané an sich vorbei durch die Tür schleudern, als er sich endlich wieder fasste. Er hob seinen Zauberstab - jetzt ist Schluss, dachte er sich, als der Zauberspruch seine Lippen verließ...

Maximilian spürte den Fluch näher kommen. Näher...näher...noch nicht..dann - blitzschnell wendete er den Zauberstab in einer Kreisförmigen Bewegung. Der Fluch drehte ab und traf den Minister in die Brust. Ächzend sackte der Minister in sich zusammen. Wieder berührte das speckige $Kinn den breiten Hals schnalzend. Er wendete den Zauberstab erneut und blickte in das erstaunte Gesicht des Angreifers.

Damit hatte De Robère nicht gerechnet. Der Fremde hob den Zauberstab erneut. Er wusste was geschehen würde...

Maximlian schwenkte den Zauberstab kreisförmig. Und der immer noch erstaunte Mann fiel bewusstlos zu Boden. Ein Lächeln umschmeichelte seinen Mund als er auf den hochgewachsenen Mann zutrat, der sich nun langsam aufrappelte.

Alle in nur wenigen Sekunden! Damit hatte Francois nicht gerechnet. Er versuchte ungeschickt auf die Beine zu kommen und schaffte es. Er taste gerade nach seinem Zauberstab, als er wusste, dass der Fremde hinter ihm stand. Dann ertastete er seinen Zauberstab, umgriff ihn fest und erhob sich langsam. Er wusste, dass er keine Chance hatte.

Maximilian blickte dem hochgewachsenen Mann direkt in die Augen. "Nun wie heißen Sie?" - "Francois de Pompidou" - "Ich wollte das hier alles nicht, doch Sie haben mich dazu gezwungen...Ist die Liste echt?" - "Ja, der Minister wollte Sie in Sicherheit wiegen, wenn Sie die Liste prüfen sollten..." - "Gut, dann werde ich jetzt gehen, und Sie werde keine Dummheiten machen. Ihr Kollege neben ihnen wird in einer Minute wieder zu sich kommen. Legen Sie sich hin und stellen Sie sich bewusstlos - ich möchte nicht, dass Sie ihren Job aufs Spiel setzen...Auf Wiedersehen, Monsieur de pompidou!" Maximlian drehte sich um, trat in schwarzen Rauch und verließ das Zaubereiministerium, in der Hoffnung, das für immer zu tun. Doch man wusste nie - aber er hatte jetzt was er wollte. Sie werden büßen...ja das werden sie... 

tbc: Anwesen der de Noirs in Großbritanien